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Bürgerbeteiligung im Rahmen von Stromleitungsplanungen am Beispiel des Ostbayernringes im Raum Windischeschenbach-Püllersreuth-Pfaffenreuth-Seidlersreuth
Mag. Nonno Breuss, [email protected], www.integratedconsulting.at und www.participationinstitute.org
Die Zukunft der Partizipation, 26.11.2014
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Inhalte
Netzausbau und Konfliktpotenzial
Herausforderungen partizipativer Stromnetzplanungen
Konkretes Beispiel Ostbayernring im Raum Windischeschenbach-Püllersreuth-Pfaffenreuth-Seidlersreuth
4www.integratedconsulting.at 4
Netzausbau und Konfliktpotenzial
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Energiepolitische Ziele der deutschen Bundesregierung
Quelle: Bundesnetzagentur
2020 2030 2040 2050
Absenkung der Treibhausgasemissionen(ggü. 1990) 40 % 55 % 70 % 80-95 %
Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttoendenergieverbrauch 18 % 30 % 45 % 60 %
Anteil der Erneuerbaren Energien am Stromverbrauch 35 % 50 % 65 % 80 %
Absenkung des Primärenergieverbrauch(ggü. 2008) 20 % 50 %
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Warum Netzausbau? (Angaben Bundesnetzagentur)
Stand 2013: 32,7 GWZubau bis 2024:
22,3 GW
Wind onshore
Stand 2013: 0,5 GWZubau bis 2024:
9,2 GW
Wind offshore
Stand 2013: 36,6 GWZubau bis 2024:
19,4 GW
Photovoltaik
2021
2022
2015
2021
2017 2021
2022 2022
2019
AKW: abgeschaltete AKW
AKW: geplante Abschaltungen
geplanter HGÜ-Korridor
(Zahlen entsprechen dem Szenario B 2024 abzüglich der Offshore-Reduktion, Quelle: Bundesnetzagentur)
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Netzausbau und Konfliktpotenzial
• Abschaltung der AKWs und Energiewende als gesellschaftlicher Grundkonsens
• Netzausbau schafft lokale Konflikte• rd. 2.800 km komplette Neubautrassen• rd. 2.650 km Optimierungs- und Verstärkungsmaßnahmen• Investitionsbedarf ca. 10 Mrd. €
• Der Netzausbau ist durch den Gesetzgeber beschlossen
• Viele Menschen bestreiten die Notwendigkeit des Netzausbaus oder haben Fragen dazu
• Konflikte entstehen v. a. durch lokale Betroffenheit: Einzelne tragen hohe Lasten für die Allgemeinheit
• Viele Bürgerbeteiligungsprozesse sind bisher gescheitert. Beispiel: die Informationsveranstaltungen der Firma Amprion in Nürnberg zu einer Gleichstrompassage: http://www.myvideo.at/watch/9451350
8www.integratedconsulting.at 8
Herausforderungen partizipativer Stromleitngsplanung (Höchstspannungsebene)
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Ausgewählte Herausforderungen
1. Viele Menschen „hängen“ bei der Bedarfsfrage. Rechtlich besteht hier jedoch keine Handlungsspielraum (Netzausbau ist beschlossen)
2. Schaffen von echtem Entscheidungsspielraum für den Verlauf der Trassen (inkl. Ankopplung an das formelle Planungsverfahren)
3. Abgrenzung des Trassensuchraumes4. Wer wird bei der Linieninfrastruktur mit ungewissem Verlauf der neu
entwickelten Varianten beteiligt 5. Verknüpfung von Tiefe (notwendige Detailarbeit) und Breite im
Beteiligungsprozess
6. Sicherstellung und Glaubhaftmachung der Ernsthaftigkeit und Verbindlichkeit
7. Passende Formate und Kommunikationskanäle
10www.integratedconsulting.at 10
Konkretes Beispiel Ostbayernring im Raum Windischeschenbach-Püllersreuth-Pfaffenreuth-Seidlersreuth
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Oktober 2014 März 2015
TUT
Alle
Wie ist der genaue Ablauf?
Auftakt-Veranstaltung
22.10.2014
Feedback-Veranstaltung
10.12.2014
Infos, Fragen, Vorschläge
Was ist Ihnen wichtig?
Welche Trassenvarianten nach
welchen Kriterien untersuchen?
Abschluss-Veranstaltung
März 2015
Info über Unter-suchungsergebnisse, Ermittlung Bürger-Innen-Präferenzen
Vorschlag Untersuchungs-
rahmen: Trassenvarianten, Untersuchungs-
kriterien
TUT-Work-shop 1
Unt
ersu
chun
g
Check Trassen-
untersuchung
TUT-Work-shop 2
Aufbereitung Diskussions-grundlagen
TUT-Work-shop 3
Einr
eich
ung
Raum
ordn
ungs
verf
ahre
n
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Wer ist eingeladen und AufgabenteilungInitiator, Gastgeber: KWI (unterstützt durch Dienstleister: ICG-Arbter-IKU)
Bevölkerung im Raum Windischeschenbach –Püllersreuth – Pfaffenreuth – Seidlersreuth Vorhabensträger
TenneT
• Lädt zur Beteiligung ein• Gestaltet Beteiligungsprozess
(in Abstimmung mit TenneT)• Sorgt für allparteiliche
Moderation• Trägt einen Teil der Kosten• Achtet auf korrekten, fairen
Ablauf
• Stimmt Untersuchungsrahmen mit dem TUT ab: welche Trassenvarianten werden nach welchen Kriterien untersucht?
• Stellt ihre Präferenzen zu den untersuchten Trassen dar
• Beteiligt BürgerInnen freiwillig bei der Trassensuche noch vor dem formalen Raumordnungsverfahren
• Trägt einen Teil der Kosten• Garantiert, keine untersuchte
Trassenvariante eigenmächtig zu verwerfenTrassenuntersuchungsteam (TUT)
• Detailarbeit:• Schlägt Untersuchungsrahmen vor: welche Trassenvarianten, welche Kriterien
• Untersucht Trassenvarianten (Vor- und Nachteile) – Fachleute• Checkt Untersuchungsergebnisse (nachvollziehbar, komplett)
• Bereitet Diskussionsgrundlagen für Bevölkerung allgemeinverständlich auf
8 TUT-BürgerInnen
• Zufällig ausgewählt, gemischte Gruppe: Stadt-/Ortsteile, Geschlecht, Alter
• Bringen Anliegen von BürgerInnen ein • Bringen lokales Wissen ein
• Hinterfragen (durchaus auch kritisch) • Achten auf Nachvollziehbarkeit und auf korrektes
Vorgehen• Gemeinwohl-Blick – was ist eine gute Lösung für alle?• Nicht Aufgabe: die Interessen ihres Stadt-/Ortsteils zu
vertreten
TUT-Organisationen
• Betroffene lokale Vereine/Verbände, TenneT, Fachleute, Gemeinde Windischeschenbach, Landratsämter
Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth (Untere Naturschutzbehörden);
• Bringen Fachwissen und Anliegen ihrer Organisation ein • Fachleute: untersuchen Trassenvarianten
• Hinterfragen (durchaus auch kritisch) und achten auf Nachvollziehbarkeit
• Gemeinwohl-Blick – was ist eine gute Lösung für alle
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Wer ist eingeladen mitzuwirken?
Gemeinsam mit einem Trassen-Untersuchungs-Team (TUT)• 8 zufällig ausgewählte BürgerInnen (Stadt-/Ortsteile, Geschlecht, Alter
gemischt)
• Stadt Windischeschenbach• Lokale Vereine/Verbände• Fachleute• TenneT (Übertragungsnetzbetreiber)• Landratsämter Neustadt an der Waldnaab und Tirschenreuth (Untere
Naturschutzbehörden - beratend)
Gesamte Bevölkerung • im Raum Windischeschenbach – Püllersreuth – Pfaffenreuth –
Seidlersreuth
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Welche Rolle haben BürgerInnen und Organisationen im TUT?
8 BürgerInnen ...bringen auch Anliegen der Bevölkerung einbringen lokales Wissen einhinterfragen kritischachten auf Nachvollziehbarkeitvertreten nicht ihren Wohnort, sondern suchen gute Lösung für alle
TUT-Organisationen ...Bringen Fachwissen und Anliegen ihrer Organisation einFachleute untersuchen Trassenvarianten (Auswirkungen, Darstellung Vor-/Nachteile)Hinterfragen und achten auf NachvollziehbarkeitSuchen gute Lösung für alle (Gemeinwohl Blick)
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Einladung BürgerInnen: Abgrenzung Beteiligungsraum
Karte zeigt die ersten Vorschläge für Trassenvarianten (früher Stand nach Infomarkt)
Alle von diesen ersten Vorschlägen potenziell negativ betroffenen Ortsteile wurden eingeladen, d. h. Siedlungen
Liegt nahe Trassenkorridor (ca. 500 m links oder rechts)Trassenvariante kann die „Belastung“ verstärkenWo nur einzelne Haushalte betroffen: Suche nach Einzellösungen
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Sensibilitäten und Vorschläge der BürgerInnen für Trassenverläufe
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Einladung der TUT-BürgerInnen:Vergabe der 8 Plätze
Ziel: möglichst bunt gemischte BürgerInnen-Gruppe
Merkmalsverteilung bei den BürgerInnen:
Wohnsitz: – Fünf Plätze für Windischeschenbach,
räumlich verteilt in die Bereiche Nord, Ost und Süd
– Je ein Platz für die Ortsteile anderer Gemeinden
Geschlecht: – 50 % Frauen– 50 % Männer
Alter (43 Jahre = Durchschnittsalter in Bayern):– 50 % unter 43 Jahren– 50 % über 43 Jahren
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Persönliche Einladung von 700 zufällig aus dem Melderegister ausgewählten BürgerInnen in Windischeschenbach per Post
Einladung der TUT-BürgerInnen: Vorgehen (Windischeschenbach)
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Einladung jedes zweiten Haushalts in den Ortsteilen anderer Gemeinden per Hauswurfsendung
Einladung der TUT-BürgerInnen:Vorgehen (andere Orte)