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BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

Date post: 22-Mar-2016
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Spielzeitmagazin 2012/13 Schauspielhaus Bochum
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BOROPA SPIELZEITMAGAZIN 2012/2013 SPIELZEITMAGAZIN 2012/2013 BOROPA
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Page 1: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

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Gut fürs Klima,gut für mich:Ökostrom aus Wasserkraftfür nur 1 € mehr im Monat.

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SPIELZEITMAGAZIN 2012/2013

BOROPA

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Im Einsatz für Bürger und Umwelt

Unsere Bühne ist die Stadt

Unter dem Leitbild „Zukunft gemein-sam unternehmen“ steht der Einsatz des USB Umweltservice Bochum für das Wohl von Stadt und Region.Unsere hochwertigen Dienstleistungen rund um Stadtreinigung und Abfallent-sorgung sind zuverlässig und kunden-orientiert. Saubere Straßen und Plätze sind schließlich die Visitenkarte einer Stadt. Für gewerbliche und private Kunden bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Abfälle aller Art.

Zukunft gemeinsam unternehmen.

Unsere Entsorgungsdienstleistungen richten wir mit geeigneten Behältersys-temen speziell auf Ihr Unternehmen aus. Mit optimalen Systemen reduzieren Sie das Abfallvolumen und erzielen so eine maximale Wirtschaftlichkeit.

Haben Sie Fragen zur Servicepalette des USB? Wir beraten Sie gern und finden gemein-sam saubere Lösungen für ein attrak-tives Bochum.

Umweltservice Bochum GmbHHanielstraße 1, 44801 BochumTel.: 0234 / 3336 - 0Fax: 0234 / 3336 - 109www.usb-bochum.de

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noch keine zwei Jahre ist es her, dass die Kulturhauptstadt RUHR.2010 das Image des Ruhrgebiets maßgeblich verändert hat. Gerade die Kul-tur war es damals, die regional wie überregional zu einer Veränderung des Bildes vom Ruhrgebiet beigetragen hat. Und es war ein neuer Be-griff von Kultur, der die Bürgerinnen und Bürger der 53 Städte und Gemeinden dieser Region zusammengeführt und gezeigt hat, was an Entwicklung im Miteinander dieser Städte möglich sein könnte. Das Ruhrgebiet, so schien es, atmete nicht mehr Staub, sondern Zukunft.Zwei Jahre danach stellt sich die Frage nach der Zukunft der Städte im Ruhrgebiet dringlicher denn je. Es sind nun vor allem die Substantive des Schreckens aus der Welt der Ökonomie, die den Alltag unserer Städte und die Diskussion über ihre Zukunft bestimmen: Finanzkri-se, Schuldenbremse, Haushaltssicherungskonzept heißen die Schlag-worte der Stunde.

Dass diese Diskussion auch vor den Toren des Schauspielhauses nicht halt macht, wird jedem spätestens dann sinnbildlich klar, wenn er auf den zerschlissenen Stühlen des Großen Hauses Platz nimmt, die aus Kostengründen derzeit nicht renoviert werden können. Denn auch das Schauspielhaus hat im vergangenen Jahr schmerzhafte Einschnitte hinnehmen müssen: Schließung des Melanchthonsaals, Einstellungsstopp, Erhöhung der Eintrittspreise. Und weitere Schritte werden folgen müssen, um die Existenz dieses wunderbaren Hauses für die Zukunft zu sichern.

Doch die Krise der Städte und ihrer Kulturinstitutionen geht tiefer und die Gefahr ist groß, dass die Kunst beim Streit der Kommunen um freiwillige Aufgaben und Pflichtaufgaben vor der Krise verharrt wie das Kaninchen vor der Schlange oder sich selbst zur Dispositi-on stellt. Denn die Städte im Ruhrgebiet kämpfen um ihr Überleben, und wenn man täglich die Frage stellen muss, was man sich eigent-lich noch leisten kann, wird die Antwort irgendwann existenziell.

Es ist ein Gesetz des Theaters, dass die Krise immer auch ein produktiver Vorgang ist. Jede Probenarbeit ist durchzogen von Momenten des Zweifels, des Irrtums und des Umwegs. Aber zugleich bieten diese Situatio-nen auch immer wieder die Chance, die eigene Arbeit

zu überprüfen und nach neuen Lösungen Ausschau zu halten. Im über-tragenen Sinne also: nach Zukunft zu fragen. Für uns heißt das konkret, in Zeiten der Krise der Städte verstärkt auch nach den Aufgaben und der Funktionsweise des Stadttheaters zu fragen. Und so wie wir dabei intern Modelle entwickeln, die zukunftsträchtig sind, sind wir auch auf neue Formen der Unterstützung von außen angewiesen. Denn vie-les von dem, was bisher selbstverständlich war, etwa im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters oder des neuen Bochumer Tanztheaters, werden wir in Zukunft ohne Ihre Hilfe nicht mehr so erfolgreich ge-stalten können. Dabei zeigen Beispiele aus der letzten Spielzeit – wie die Stuhlpatenschaft für die Kammerspiele oder das bürgerschaftliche Engagement für unsere Kooperation mit der Tanzkompanie „Renegade“ und das Junge Schauspielhaus – wie stark eine Stadtgesellschaft und ihr Theater sein können, wenn sie gemeinsam agieren.

Auch in der kommenden Spielzeit werden wir uns um einen Dialog mit der Stadt und mit Ihnen, unseren Zuschauerinnen und Zuschau-ern, bemühen und auf eine offene und produktive Partnerschaft setzen. Ich denke, dass es in diesem Sinne ehrlich ist, auch die Pro-bleme offen anzusprechen und so ein gemeinsames Verständnis für ein partnerschaftliches Miteinander zu entwickeln. In diesem Heft präsentieren wir Ihnen wieder einen abwechslungsreichen Spielplan, der auch in diesen Zeiten unverdrossen die Frage nach der Zukunft, nach dem Zusammenleben der Menschen in unserer Gesellschaft und nach der Notwendigkeit von Veränderung stellt. Denn nichts ist schlimmer, als sich in der Krise zurückzuziehen und auf dem Altbe-währten zu verharren. Denn es geht nicht nur um den Erhalt eines der schönsten Theater des deutschsprachigen Raumes, sondern mit der Frage nach der Zukunft der Städte auch um die Frage nach unser aller Zukunft. Und was ist – Kulturhauptstadt hin oder her – eine

Stadt ohne Kultur?

Ich wünsche Ihnen und uns eine spannende Spielzeit – bleiben Sie neugierig. Und mutig.

IhrAnselm Weber

Liebes PubLikum,

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8Der sPieLPLan 2012/2013

Alle Premieren und Stücke der neuen Spielzeit

16Tsunami in Tunesien

Der tunesische Regisseur Fadhel Jaibi über sein Land nach der Revolution

22Wie vieLe schriTTe im voraus LässT

sich eine inTrige PLanen?

Roger Vontobel befragt Bodo Hombach

26renegaDe in resiDence

Wer steckt eigentlich hinter Bochums neuem Tanztheater?

36beDingT sicher

Nuran David Calis über die Perspektiven des jungen Europas

40vorher nachher

Das Ensemble des Schauspielhauses Bochum

52Der Diener zWeier herren

Kann man Goldoni zeichnen? Ein Inszenierungs-Comic

56schönheiT unD zukunfT in

Der ikea-geseLLschafT

Ein Gespräch über die Kunst in der Bundesrepublik mit Kaspar König, Danica Dakic, Sven Lindholm und Anselm Weber

62von hunDen unD geisTern

Wie ein brisanter Nachlass die Geschichte des Schauspielhauses neu erzählt

6413 Links auf grosse fragen

Regisseur Jan Klata erklärt die Welt in Videoclips

inhaLT

Prada oder Puma?

Besser WonderBra und CadBury.

 Schon mal dein Leben in Frage gestellt?

Mit WelCher Frage?

Was betrachtest du mit einem lachenden und einem weinenden Auge?

Mein land.

Welche Verrücktheit hat Methode?

noCh ist Polen niCht verloren.

Jan Klata inszeniert William Shakespeares „Hamlet“ für das Schauspielhaus. Die Premiere ist am 9. März 2013.

Polnischer Kultfilm mit englischen Untertiteln. Video ab Minute 5:25 schauen.

So lustig kann es sein, wenn sich jemand mitten in New York zu Tode stürzen will.

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70heLLo, i am Johnny cash

Einmal Johnny Cash sein. Eine Anleitung

72richTfesT

Lutz Hübner über die Schicksalsfragen des Bauens

76krachkunsTmusik

Paul Koek und seine Veenfabriek sind Neuerfinder des Musiktheaters. Und seiner Instrumente

82ich versTehe goTT nichT

Die Regisseurin Christina Paulhofer kehrt nach Bochum zurück

85viDeoking’s secreTs

Dirk Laucke hat ein neues Stück für Bochum geschrieben. Vorab ein Text zur Einstimmung

88manchmaL siTzT man

Wie in einem WiLDen WunDer

Einblicke in das Notizbuch des Schauspielers, Autors und Regisseurs Jan Neumann

90LöWenbänDigung

Das Junge Schauspielhaus und sein Projekt „Schulen in Bewegung“

100… unD ich DahinTer

Andreas Grothgar macht sich Querfeldeingedanken zum „Liveticker VfL“ im Theater Unten

102ihr besuch im schausPieLhaus

Alle Informationen zu Kartenkauf, Preisen und Abo-Vorteilen

114eine freunDschafT,

Die sich LohnT!Der Freundeskreis Schauspielhaus Bochum

118inTervieW miT einem gesPensT

Das Exklusiv-Interview mit dem Ruhrgespenst

120imPressum

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mehr mögLichkeiTen im onLine-shoP!

Schon seit vielen Spielzeiten können Sie Ihre Eintrittskarten komfortabel im Internet kau-fen, ganz unabhängig von den Öffnungszeiten unserer Theaterkasse. Ab der neuen Spielzeit bieten wir Ihnen noch mehr Service in unserem Online-Shop: Neben den Karten für Ihren nächsten Besuch im Schauspielhaus Bochum erhalten Sie dort nun auch Programmhefte und Geschenkgutscheine. Außerdem ist es Wahl-Abonnenten endlich möglich, Ihre Wahl-Abo-Gutscheine als Zahlungsmittel anzugeben und damit online einzulösen. Alle Informationen finden Sie ab Seite 102.

Theorie unD Praxis Des TheaTers

Die Theaterwissenschaft ist traditionellerweise eher ein theoretisch ausgerichtetes Fach, in dem Theatergeschichte, Ästhetik und Aufführungsanalyse vermittelt werden. Der neue Stu-diengang „Szenische Forschung“ an der Ruhr-Universität Bochum hingegen steht für eine Verknüpfung von Theorie und Praxis: Es werden nicht nur Theoretiker Wissen vermitteln, sondern auch Praktiker wie Regisseure, Kuratoren, Produktionsleiter und Techniker von ihrer Arbeit und ihren Erfahrungen erzählen. So wird auch das Schauspielhaus Bochum Partner des neuen Masterstudiengangs der Theaterwissenschaften und die Verbindung der beiden In-stitutionen damit noch enger als bisher. Schon jetzt zeigen Studierende in der Reihe „Podest“ regelmäßig Semesterabschlussergebnisse praktischer Versuche im Theater Unten.

gnb: goosens

neue bucher

Menschen, die gerne Bücher schreiben, le-sen gerne Bücher. Meistens zumindest. Und sie haben gerne Bücher. Meistens sehr viele. Das ist bei Frank Goosen nicht anders. Auch wenn er viele tolle Bücher geschrieben hat, gibt es noch mehr Bücher auf der Welt, die er nicht geschrieben, aber gerne gelesen hat.

Daraus wird er uns nun regelmäßig vor-lesen. Er wird uns erzählen, warum er dieses Buch so mag und was daran besonders für ihn ist. Und wann und warum er es gelesen hat. Manchmal lädt er auch den oder die dazu ein, der oder die dieses Buch geschrie-ben hat. Dann können Menschen, die Bü-cher mögen, über Bücher sprechen, die sie lesen und schreiben. Und die, die keine Bü-cher geschrieben haben, bringen ihre Lieb-lingsgeschichten mit und lesen daraus vor.

Es werden in jedem Falle Abende im The-ater Unten mit spannenden Büchern und vor allem mit Frank Goosen.

schausPieLhaus 2.0 Mit mehr als 6000 Fans allein auf Facebook gehört das Schauspielhaus Bochum inzwischen zu den fünf aktivsten deutschsprachigen Theatern im sozialen Netz! Wer täglich auf dem Laufenden bleiben möchte, folgt uns bei Facebook und Twitter. Auch bei den verschiedenen Videoplattformen gibt es jetzt immer öfter Trailer zu unseren Stücken zu sehen. Per E-Mail geht’s natürlich auch, einfach unter www.schauspielhausbochum.de unseren Newsletter und/oder Monatsspielpläne anfordern.

www.facebook.com/schauspielhausbochumwww.facebook.com/jungesschauspielhauswww.twitter.com/theaterbochum

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imPuLse im schausPieL-

hausSeit mehr als zwanzig Jahren zeigt das Festival „Impulse“ die wichtigsten freien Theaterpro-duktionen aus dem deutschsprachigen Raum und hat sich dabei – wie die Szene selbst – im-mer wieder neu definiert. Denn „frei“ bedeu-tet nicht nur, dass die gezeigten Arbeiten au-ßerhalb der Stadttheater produziert werden, sondern vor allem, dass sie ästhetische Alter-nativen entwickeln und immer wieder neue Ansätze und Herausforderungen suchen. Im Sommer 2013 findet unter der Leitung von Florian Malzacher das nächste Impulse-Fes-tival statt, das Schauspielhaus ist wieder eine der Bochumer Spielstätten. www.festivalimpulse.de

Wie sieht der Ort aus, an dem wir leben? Und wie soll der Ort aussehen, an dem wir in Zu-kunft leben wollen? Fragen, die heute keine gesellschaftliche Gruppe, keine Fachdiszip-lin und keine Institution allein beantworten kann. Zur Gestaltung von Zukunft in einer sich demografisch, ökonomisch und sozial rasant wandelnden Stadtgesellschaft bedarf es eines Ortes, an dem Disziplinen zusam-mentreffen, Diskurse geführt und gemein-sam innovative Lösungen entwickelt und in die Praxis umgesetzt werden.

Deshalb gründen in Bochum das Ministe-rium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, die Stiftung Mercator, die Stadt Bochum und das Schauspielhaus Bochum die Zukunftsakade-mie NRW. Zusammen mit anderen Partnern soll in der neuen Akademie aus unterschied-lichen Perspektiven über die Stadtgesellschaft von morgen diskutiert werden, immer auch vor dem Hintergrund der Frage, welche Rolle eigentlich die Künste in einer zukunftsfähi-gen Gesellschaft spielen. In enger Wechsel-wirkung mit den Bereichen „Kulturelle Bil-dung“ und „Interkultur“ sollen dabei aber nicht nur theoretische, sondern auch ganz praktische Projekte ins Leben gerufen wer-den. Derzeit befindet sich die Zukunftsaka-demie NRW in Gründung und inhaltlicher Vorbereitung, im Herbst 2012 wird sie ihre aktive Arbeit aufnehmen.

TanzLaborNeue Kurzchoreografien aus der Folkwang-Uni treffen auf satirischen Freestyle-Rap, ein B-Boy sucht die strenge Form, ein junger Choreograf improvisiert. Wort trifft Bewegung, Ferti-ges Unfertiges, ernste Entwürfe treffen perfektionistischen Trash, Street-Art Hochkultur. Un-gefähr so könnte man beschreiben, was im Theater Unten passiert, wenn wieder „Tanzlabor“ ist. Oder man sagt: Pottporus/Renegade und das Schauspielhaus haben ein Labor gegründet, zu dem sich bereits Künstler aus ganz Europa anmelden. Der Prozess wird zur Show und der Tanz zum Sprungbrett auf die Straße. Noch stärker als bisher sollen 2012/2013 Sparten über-griffen und Genregrenzen eingerissen werden, wird das Tanzlabor Möglichkeiten bieten in neuen Konstellationen Experimente zu wagen.

Künstler aller Sparten, aus dem Elfenbeinturm oder von der Straße, vereinigt euch zum Nicht-mehr-nur-Tanzlabor. Macht ihr schon längst? Zeigt es bei uns! Oder sucht den Austausch mit anderen offenen Geistern! E-Mail an [email protected] und wir arrangieren das.

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occuPy schausPieLhaus!

Voll bis auf den letzten Platz war es am 15. Februar 2012 im Theater Unten, als die Bochumer Occupy-Initiative und das Schauspielhaus Bochum zum ersten Mal zur gemeinsamen Diskussion einluden. „In welcher Gesellschaft wollen wir leben? – Gespräche über die Chancen der Demokratie in Zeiten der Krise“ war das Thema, das kurzfristig bekannt gegeben worden war. Auch ohne Ankündigung im Spielplan: nahezu 100 Menschen diskutierten engagiert und sehr persönlich die Frage, wie wir anders leben können.

Vielleicht war es der Nachhall eines Aufregers, der so viele neugie-rig gemacht hatte: eine Polizeikette vor dem Schauspielhaus hinderte im November 2011 Teilnehmer einer Demonstration der Bochumer Occupy-Initiative daran, Flugblätter an die Besucher des Schauspiel-hauses zu verteilen. Auf dieses Ereignis, das durch ein Missverständ-nis ausgelöst worden war, folgten intensive Gespräche zwischen der Bochumer Occupy-Initiative und dem Schauspielhaus. Gemeinsa-me Fragen und Themen wurden schnell deutlich und vor allem der Wunsch, mit den Menschen in Bochum ins Gespräch zu kommen. Dazu laden wir nun regelmäßig ins Theater Unten ein. Es geht um große Fragen, aber nicht um einfache Antworten. Nicht Thesen und Lösungen werden präsentiert, sondern ein Forum wird gebildet, auf dem Menschen darüber nachdenken, wie sie in Zukunft zusammen leben möchten.

n.a.T.ü.r.Lich!Seit 2011 hat sich in Bochum ein kleines, aber feines neues Festival etabliert – das „Festival n.a.t.u.r.“. Natürliche Ästhetik trifft urbanen Raum, beim Guerilla-Gärtnern in der Stadt, bei der Kunstausstellung in der Rotunde, bei Veranstaltungen und Aktionen im ganzen Ehren-feld, Workshops, Konzerten, Partys oder – wie 2012 – mit dem großen Picknick-Schnibbeldisko-Camping-Happening vor dem Schauspiel-haus und einem Gemüseorchester in den Kammerspielen. Auch im Frühsommer 2013 sind wir wieder dabei, wenn die ganze Stadt sich in einen Garten verwandelt. Sie auch? www.natur-festival.de

LeT’s TaLk abouT vfLIn der Fußballgeschichte schwelgen oder das letzte Spiel analysieren, den Legenden von damals näher kommen oder Aktive kennenlernen, beim Quiz Gewinne abstauben oder sehen, wie die Profis an der Tor-wand schwitzen: all das ist der „Liveticker VfL“. Schauspieler Andreas Grothgar lädt auch in der Saison 2012/2013 regelmäßig zum unge-zwungenen, aber immer fachkundigen Gespräch über das aktuelle Vereinsgeschehen, Fußball in Bochum und Ballsport im Allgemeinen.

Mehr zu den vergangenen Ausgaben durch die Augen des Gastge-bers, gespickt mit einigen steilen Thesen und flach gespielten Fragen, lesen Sie übrigens auf Seite 100. Und nach den Sommerferien sehen wir uns wieder live im Theater Unten.

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habba bubbu schoPenhauer

In meiner letzten Kolumne in diesem Heft lauschte ich dem Knarzen im Räderwerk der Zeit, das Altes malmt und Neues macht. Das war klangvoll, aber auch ein we-nig hölzern formuliert. Wenn nicht sogar metallisch.

Aber ergab das überhaupt einen Sinn? War das nicht am Ende gar eine irrational dahingehauchte Behaup-tung? Was ist dieser „Sinn“ überhaupt?

Wenn man, so wie ich es handhabe, in den großen Fra-gen des Lebens stets nur die Plakatierung innerhalb des Bochumer Hauptbahnhofes zu Rate zieht, dann kommt man zu folgendem Schluss:

Das Schauspielhaus behauptete lange auf seinem Pla-kat, dass die Wirklichkeit genau betrachtet keinen Sinn ergibt. Drei Meter weiter zitierten die Bochumer Sympho-niker Nietzsche: „Ohne Musik wäre das Leben ein Irr-tum.“ Nietzsche musste wissen, was er sagte, denn er war schließlich selbst irre und ein garstig schlechter Musiker.

Was die obdachlosen Symphoniker uns damit sagen wollen, liegt jedoch auf der Hand: Wenn ihr uns kein ei-genes Haus zum Musizieren gebt, dann ist euer Leben ein Irrtum. Ein Irrtum mit ein paar mehr Parkplätzen an der Viktoriastraße, zugegeben – aber ein Irrtum.

Die zusammengefasste Botschaft der kulturellen Ins-titutionen in Bochum ist klar: Im Moment ist die Wirk-lichkeit sinnlos und das Leben ein Irrtum.

Das klingt auf den ersten Blick so, als stecke dahinter derselbe depressive Werbetexter, dessen Freundin soeben mit dem Steuerberater und den Zuchttauben durchge-brannt ist. Wenn ein Leser dieser Kolumne demnächst eine Punk-Band gründen möchte: „Die durchgebrannten Zuchttauben“ wäre ein guter Name.

Was ich Frechdachs aber von den Plakaten gekürzt habe, ist die Tatsache, dass das Schauspielhaus sich ja da-rüber freut, dass die Wirklichkeit keinen Sinn ergibt. Hier wird dem Hegel mit zwei lachenden Augen widerspro-chen – Schopenhauer hätte seine Freude gehabt!

Also, wenn die Wirklichkeit glücklicherweise keinen Sinn ergibt, was soll dann meine Kolumne mit so etwas? Wenn man Sinnvolles schreibt, rückt man damit ja nur in den Bereich des Surrealen! Von daher: Habba Bubbu, Habba Bubbu. Om nom nom.

Und das Leben ist eigentlich auch kein Irrtum, denn die Symphoniker machen ja auch ohne eigenes Dach Mu-sik. Wenn Sie sie bei einem ihrer Auftritte sehen, werfen Sie ihnen ruhig ein paar Cent oder einen zweistelligen Millionenbetrag in den Hut oder kaufen sie ihnen eine Bodo ab. Sonst können wir bald nur noch dem Knarzen im Räderwerk der Zeit lauschen.

Sebastian 23

boropa-kolumnist sebastian 23 ist eine Koryphäe der Slam­poetry­Szene und Mitveranstalter und Moderator der Bochu­mer „Dead or Alive Slams“ im Schauspielhaus.

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kolumne

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spielplan 2012/2013schauspielhaus Bochum

König RichaRd deR dRitte

von William Shakespeare

Regie: Roger Vontobel Premiere am 22. September 2012

im Schauspielhaus

die ehe deR maRia BRaun

nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder / Drehbuch:

Peter Märthesheimer, Pea Fröhlich

Regie: Jan Neumann Premiere am 23. September 2012

in den Kammerspielen

Well, you’Re my fRiend

Mehr von Johnny Cash und Weggefährten

Leitung: Thomas Anzenhofer, Barbara Hauck,

Torsten Kindermann Premiere am 27. September 2012

im Schauspielhaus

deR pRozessvon Jalila Baccar und Fadhel Jaibi

nach Motiven von Franz Kafka

Regie: Fadhel Jaibi Uraufführung am 13. Oktober 2012

in den Kammerspielen

KleineR König Kalle WiRsch

Kinder- und Familienstück von Tilde Michels

Regie: Katja Lauken Premiere am 11. November 2012

im Schauspielhaus

deR dieneR zWeieR heRRen

von Carlo Goldoni

Regie: David Bösch Premiere am 1. Dezember 2012

im Schauspielhaus

Richtfestvon Lutz Hübner

Regie: Anselm Weber Uraufführung am 8. Dezember 2012

in den Kammerspielen

aRBeit am mythos Ein Echokammerspiel über

das Schauspielhaus Bochum

Konzept: Hans-Peter Litscher Uraufführung im Januar 2013

im ganzen Haus

Renegade in ResidenceEin neues Tanztheaterstück

Choreografie und Regie: Julio César Iglesias

Uraufführung am 18. Januar 2013 in den Kammerspielen

Eine gemeinsame Produktion von Schauspielhaus Bochum und

Pottporus/Renegade, Herne

hedda gaBleRvon Henrik Ibsen

Regie: Roger Vontobel Premiere am 2. Februar 2013

im Schauspielhaus

Jimi BoWatsKi hat Kein schamgefühl

von Dirk Laucke

Regie: Christina Pfrötschner Uraufführung am 3. Februar 2013

im Theater Unten

moBy dicKMusiktheater von Peter Verhelst,

Paul Koek und der Veenfabriek nach dem Roman von Herman Melville

Regie: Paul Koek Uraufführung am 23. Februar 2013

in den Kammerspielen

Eine Koproduktion mit der Veenfabriek Leiden, Niederlande

hamletvon William Shakespeare

Regie: Jan Klata Premiere am 9. März 2013

im Schauspielhaus

liliomvon Franz Molnár

für die deutsche Bühne bearbeitetvon Alfred Polgar

Regie: Christina Paulhofer Premiere am 6. April 2013

im Schauspielhaus

KindeR deR Revolutionvon Nuran David Calis

Regie: Nuran David Calis Uraufführung am 12. April 2013

in den Kammerspielen

In Zusammenarbeit mit der Folkwang Universität der Künste

aus dem BüRgeRlichen heldenleBen

Die Hose – Der Snob – 1913Trilogie von Carl Sternheim in

einer Bearbeitung von Reto Finger

Regie: Anselm Weber Premiere am 8. Juni 2013

im Schauspielhaus

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unseR lehReR ist ein tRoll

von Dennis Kelly

Regie: Martina van Boxen Premiere am 3. Oktober 2012

im Theater Unten

ficKende fischenach dem Film von Almut Getto

Regie: Martina van Boxen Uraufführung am 5. Dezember 2012

im Theater Unten

schulen in BeWegungmit Schülerinnen und Schülern aus

sechs Bochumer Schulen

Regie: Martina van Boxen Premiere im Juni 2013 in den Kammerspielen

eine WeiteRe inszenieRung

von David Bösch

Premiere im Juni 2013 in den Kammerspielen

eine inszenieRungvon Monika Gies

Premiere im Theater Unten

schauspielhaus junges

schauspielhaus

a tRiBute to Johnny cash Eine musikalische Spurensuche•Musikalische Leitung: Torsten Kindermann, Karsten Riedel•Regie: Arne Nobeldie dReigRoschenopeR von Bertolt Brecht mit Musik von Kurt Weill •Musikalische Leitung: Bo Wiget•Regie: Christoph Frickdie RäuBeR von Friedrich Schiller•Regie: Jan KlataKleineR mann – Was nun? von Hans Fallada•Regie: David BöschpeeR gynt von Henrik Ibsen•Regie: Roger Vontobelvolpone von Ben Jonson•Regie: Sebastian NüblingvoR sonnenaufgang von Gerhart Hauptmann•Regie: Anselm WeberWas ihR Wollt von William Shakespeare•Regie: Roger VontobelWoyzecK von Georg Büchner•Regie: David Bösch

KammeRspiele

BunBuRy von Oscar Wilde•Regie: Jan NeumanncaRole King. Queen of the Beach Ein Abend mit Songs von King/Goffin von und mit Katharina Linder und Michael Sideris•Musikalische Leitung: Michael Sideris, Ingmar Kurenbach das leBen ist Kein fahRRad von Biljana Srbljanovic•Regie: Anselm WeberdeR veRloRene dRache Renegade in Residence•Tanztheaterstück von Malou Airaudo•Choreografie und Regie: Malou Airaudodie JungfRau von oRleans von Friedrich Schiller•Regie: Roger VontobeldRaussen voR deR tüR von Wolfgang Borchert•Regie: David Böscheffi BRiest von Theodor Fontane•Regie: Cilli Drexelhaus am see von Reto Finger•Regie: Anselm Weberheimat ist auch Keine lösung Eine musikalische Expedition in die Fremde•Konzept und Reiseleitung: Thomas Anzenhofer•Musik: Gregor Hengesbach, Torsten Kindermann, Ingmar Kurenbach, Oliver Siegel, Jan-Sebastian WeichseliRgendWo Renegade in Residence•Tanztheaterstück von Malou Airaudo•Choreografie und Regie: Malou Airaudomedea in einer Bearbeitung nach Euripides von Jalila Baccar und Fadhel Jaibi•Regie: Fadhel Jaibinathan deR Weise von Gotthold Ephraim Lessing•Regie: Lisa Nielebocktod eines handlungsReisenden von Arthur Miller•Regie: Agnese CornelioyeRma von Federico García Lorca•Regie: Cilla Back

theateR unten

das leBen deR Bohème nach dem Film von Aki Kaurismäki•Regie: Barbara HauckdeR messias von Patrick Barlow•Einrichtung: Sascha KölzowfRed und anaBel Eine Liebesgeschichte für Kinder ab 3 Jahren nach dem Bilderbuch von Lena Hesse•Regie: Martina van BoxenlieBe ist ein hoRmonell BedingteR zustand Ein Konzert nach dem Roman von Jakob Hein•Regie: David BöschnoRWay.today von Igor Bauersima•Regie: Martina van BoxenoRlando von Virginia Woolf•Regie: Carola BühnsWeet home euRopa von Davide Carnevali•Regie: Jasna Miletic

WeiTer im sPieLPLan

in planung

Page 12: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

22.9.2012König RichaRd

deR dRittevon William shakespeare

schauspielhaus

Richard, Herzog von Gloucester, will König werden. Da-für ist der Bruder des regierenden Königs Edward IV. be-reit, buchstäblich über Leichen zu gehen. Durch brutales Intrigenspiel räumt er seine beiden Brüder aus dem Weg. Er lässt den einen beim König verleumden und dann tö-ten und treibt damit den anderen, den König selbst, aus Gram und Verzweiflung in den Tod. Nicht minder be-rechnend sucht er sich dazu die für sein Fortkommen taktisch passende Frau, die er aber bereitwillig auf dem Scheiterhaufen entsorgt, sobald sie sich als nicht mehr nützlich erweist. Dass er nebenbei die Nachfahren des toten Königs ebenso kalt stellt wie die eigenen Intrigen-helfer, scheint da eher folgerichtig als verwunderlich.

Überraschend ist schon eher der Zeitpunkt der metho-dischen Skrupellosigkeit: Denn mit der Inthronisierung von Richards Bruder als König Edward IV. ist nach Jahren der kriegerischen Auseinandersetzungen um Thron- und Erbfolge erstmals wieder Ruhe in England eingekehrt.

Erst vor dem Hintergrund des langen „Rosenkrieges“ zwischen den Häusern Lancaster und York wird begreif-lich, warum Richard so ist, wie er ist. Der Regisseur Roger Vontobel nimmt deshalb für seine Erzählung von König Richard dem Dritten nicht nur das berühmte gleichna-mige Drama von Shakespeare als Grundlage, sondern auch Teile aus dessen weniger bekanntem Dramenzyklus „Heinrich VI.“. Damit erzählt er einmal mehr in einem großen Bogen die ganze Geschichte und nicht nur deren dramatisches Ende. Regie: Roger VontobelBühne: Magda WilliKostüme: Tina KloempkenDramaturgie: Thomas Laue → seite 22

roger vontobel ist Hausregisseur am Schauspielhaus Bo­chum, wo er zuletzt Shakespeares „Was ihr wollt“ inszenierte. Der 35­Jährige gehört zu den prägenden Regisseuren seiner Generation und arbeitet außerdem am Deutschen Theater in Berlin, in Paris und am Staatsschauspiel Dresden, wo 2011 sein „Don Carlos“ herauskam, der zum Berliner Theatertreffen eingeladen und für den er mit dem FAUST­Theaterpreis ausge­zeichnet wurde.

23.9.2012die ehe deR

maRia BRaun Drehbuch von

peter märthesheimer unD pea Fröhlich

nach einer vorlage von rainer Werner FassbinDer

kammerspiele Geschlossen wird die Ehe der Maria Braun im Bombenhagel 1943, schon am nächsten Tag muss ihr Mann wieder an die Front. Sie währt länger als vermutet, doch zusammen leben werden die beiden Eheleute nie. Hermann Braun kehrt nicht aus dem Krieg zurück, ein Freund überbringt die Todesnachricht. Es gibt keinen Grund, daran zu zweifeln. So nimmt Maria ihr Leben selbst in die Hand. Sie fordert ihren Anteil am Wirtschaftswun-der, arbeitet dafür mit allen Mitteln, auch mit den Waffen der Frau. Als Hermann doch überraschend zurückkehrt und sie mit einem amerikanischen Soldaten im Bett erwischt, erschlägt sie ihren Liebhaber. Ins Gefängnis wandert dafür ihr Mann. Maria lernt den Fabrikanten Oswald kennen und macht sich für ihn unentbehrlich – in der Firma und privat. Ihr Leben wird zum Tauschgeschäft, auch in der Liebe. Bis Hermann aus der Haft entlassen wird, hat sie ihre Anpassung an die ökonomischen Spielregeln der Geschäfts-, aber auch der Gefühlswelt zur Perfektion ge-bracht – ihr Leben rettet das nicht.

Rainer Werner Fassbinder gelingt es, die Geschichte der frühen Bundesrepublik und ihren Gründungsmythos in einer einzigen Frauenfigur auf den Punkt zu bringen: Ma-ria Braun ist nicht nur „die Mata Hari des Wirtschaftswunders“, wie sie sagt, sie ist das Wirtschaftswunder selbst. Regie: Jan NeumannBühne: Daniel AngermayrKostüme: Nini von SelzamDramaturgie: Sascha Kölzow → seite 88

Jan neumann ist Schauspieler, Autor und Regis­seur. Nach Engagements am Bayerischen Staats­schauspiel und am Schauspiel Frankfurt arbeitet er heute als Autor und Regisseur – oft gleichzeitig, etwa bei Stückentwicklungen wie „Hochstapeln“ im Theater Unten. Er inszeniert und entwickelt am Maxim Gorki Theater Berlin, am Staatsthe­ater Stuttgart, am Nationaltheater Mannheim, am Staatsschauspiel Dresden und natürlich in Bochum.

27.9.2012Well,

you’Re my fRiend

mehr von johnny cash unD

WeggeFährtenschauspielhaus

Von 1969 bis 1971 moderierte Johnny Cash im amerikanischen Fernsehen jeden Samstag die „Johnny Cash Show“. Getreu seines Mottos „Do the Right Thing“ versammelte er die span-nendsten Künstler seiner Zeit vor der Kamera und überwand da-bei spielend leicht alle sozialen, rassistischen und politischen Grenzen, die Amerika in diesen Jahren zerrissen. Es war immer wieder überraschend, wer vorbei-schaute und zum unnachahmli-chen Sound der Sendung beitrug: Louis Armstrong spielte Country Songs, Ray Charles machte „Ring of Fire“ zum ultimativen Blues, Bob Dylan, Neil Young und Ani-ta Carter sangen ihre großen Songs, Dennis Hopper rezitierte Gedichte, Andy Kaufman ver-wandelte sich in Elvis und Cash selbst sang mit allen im Duett.

Nach über 80 erfolgreichen „A Tribute to Johnny Cash“-Aben-den im Schauspielhaus führt das Team um Thomas Anzenhofer und Torsten Kindermann nun die „Johnny Cash Show“ in die zweite Runde. Denn: Nach der Show ist vor der Show!

Leitung: Thomas Anzenhofer, Barbara Hauck, Torsten KindermannBühne: Mara Henni KlimekKostüme: Elisa Pelkmann, Annika TrägerDramaturgie: Sabine Reich → seite 70

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schauspielhaus Bochum

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13.10.2012 urauFFührung

deR pRozessvon jalila baccar unD

FaDhel jaibi nach motiven von Franz kaFka

kammerspiele

„Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Tages verhaftet.“ Mit diesem berühmten Satz beginnt Franz Kafkas Roman „Der Prozess“. Was folgt, ist die Geschichte des Bankangestellten Josef K., der vergeblich herauszufinden versucht, wessen er eigent-lich angeklagt ist und wie er sich verteidigen kann. Nicht einmal die Existenz des Gerichts, das sich auf dem Dachboden einer herunter-gekommenen Mietskaserne eingerichtet zu haben scheint, ist greifbar. Während Josef K. trotz Verhaftung weiter ganz normal seiner täglichen Arbeit nachgeht, ziehen ihm Will-kür, Terror durch Unberechenbarkeit und eine permanente diffuse Bedrohung langsam den Boden unter den Füßen weg.

Der tunesische Regisseur Fadhel Jaibi hat die Schizophrenie des Lebens in einem Poli-zeistaat, der von sich behauptet, ein Rechts-staat zu sein, in Tunesien jahrzehntelang am eigenen Leib erfahren. Und er war ein wichtiger Vertreter der tunesischen Intel-lektuellen, als eben dieses System im Januar 2011 zusammenbrach. Gemeinsam mit der Autorin Jalila Baccar und den Schauspielern des Ensembles nimmt er nun Kafkas Roman zum Anlass, eine Parabel auf die Absurdität staatlicher Willkür zu entwickeln, die sowohl von Kafkas Labyrinth als auch von den Ereig-nissen inspiriert ist, die in den letzten beiden Jahren die Welt verändert haben.

Regie: Fadhel JaibiBühne: Kaïs RostomKostüme: Gerhard GollnhoferDramaturgie: Thomas Laue → seite 16

fadhel Jaibi ist einer der wichtigsten Vertreter des Gegenwartstheaters im arabischen Raum. Seine Stücke entwickelt er aus intensiven Impro­visationen mit den Schauspielern und immer in Zusammenarbeit mit der Autorin Jalila Baccar. Er hat in Tunis eine eigene Theaterkompanie, mit der er auf Festivals in der ganzen Welt eingela­den wird.

11.11.2012 KleineR König Kalle WiRsch

kinDer- unD Familienstück von tilDe michels

ab 5 jahrenschauspielhaus

Tief unter der Erde, in einem sonderbaren und geheimnisvollen Reich, regiert König Kalle Wirsch über die fünf Völker der Erdmänn-chen. Doch der kleine König der Wirsche, Wolde, Gilche, Trumpe und Murke hat einen Feind, der alles daran setzt, ihn von seinem Thron zu stürzen: Zoppo Trump. Um selber König zu werden, fordert er Kalle Wirsch zum Kampf heraus. Aber Zoppo ist ein feiger und listiger Kerl. Er will nicht wirklich gegen den König der Erdmännchen kämpfen. Stattdes-sen lässt er ihn von seinen Leuten an die Erd-oberfläche verschleppen – denn wer nicht zu einem Kampf erscheint, verliert. So sagen es die alten Erdmännchengesetze. Zum Glück trifft Kalle Wirsch oben, bei den Menschen, auf Jenny und Max. Die unerschrockenen Kinder wollen Kalle helfen und begleiten den kleinen König zurück in sein Reich. Eine abenteuerliche Reise beginnt, in der schwie-rige Rätsel gelöst werden müssen und gefähr-liche Gegner zu überwinden sind.

Tilde Michels fantastische Erzählung von frechen Schurken und wilden Helden wurde nicht zuletzt durch die Verfilmung der Augs-burger Puppenkiste berühmt.

Regie: Katja LaukenBühne: Kathrine von HellermannDramaturgie: Olaf Kröck

katja Lauken begann ihre Karriere als Regisseu­rin am Schauspielhaus Bochum. Dort zeigte sie 2002 mit „Die Präsidentinnen“ ihre erste Insze­nierung. Fünf Jahre später erhielt sie den Künst­lerinnenpreis NRW. Zuletzt war in Bochum ihre Inszenierung von „Jim Knopf und Lukas der Lo­komotivführer“ zu sehen.

1.12.2012 deR dieneR

zWeieR heRRenvon carlo golDoni

schauspielhaus

Wer glaubt, der flexible Mensch sei erst im 20. Jahrhundert geboren, der wird in Carlo Goldonis Komödie aus dem Jahr 1746 eines Besseren belehrt. Niemand bewegt sich so flexibel und wendig zwischen zwei Herren, zwischen Wahrheit und Lüge, Glück und Leid wie Truffaldino. Nichts ist so, wie es scheint, alles kommt anders und wenn die Rechnung nicht stimmt, dann geht sie doch auf.

Die Gleichung des Stücks ist einfach: Zwei mal zwei Liebende machen ein Happy End mit drei glücklichen Paaren und wer zwei Herren bedient, kann essen für vier, auch wenn er doppelt Schläge bezieht. Zwei Väter, ein Sohn und eine Tochter: das ergibt eine glückliche Ehe, wenn nicht ein tot geglaub-ter Schwiegersohn in spe alle Pläne zunichte machen würde. Eine junge Frau mit zwei Ge-sichtern führt alle an der Nase herum und ist nicht, was sie ist, so dass der Erste in ihrem Herzen sie als Letzter erkennt. Doch immer dann, wenn keiner mehr Herr seines Schick-sals ist, taucht Truffaldino auf. Als der Drit-te im Bunde wird er die Verwirrung ebenso grandios steigern wie virtuos auflösen. Dieses Kunststück beherrschen nur die Truffaldinos dieser Welt: die Trickser und Spieler, die ewi-gen Verlierer, die am Ende gewinnen – auch wenn es anstrengend ist und bleibt, das Spiel zwischen den Herren dieser Welt.

Regie: David BöschBühne: Thomas RupertDramaturgie: Sabine Reich → seite 52

David bösch ist Hausregisseur am Schauspiel­haus Bochum. Hier inszenierte er z. B. Haupt­manns „Die Ratten“ und Falladas „Kleiner Mann – was nun?“. Außerdem arbeitete er u. a. am Schauspiel Essen, Hamburger Thalia Theater, Schauspielhaus Zürich und Burgtheater Wien, wo er 2012 „Gespenster“ von Ibsen mit Kirsten Dene und Martin Schwab inszenierte. An der Bayeri­schen Staatsoper inszenierte er 2009 seine erste Oper, im Sommer 2011 hat er auf Einladung des Goethe Instituts Goethes „Urfaust“ am Myeong­dong Theater in Seoul/Korea in Szene gesetzt.

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spielzeit 2012/2013

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januar 2013 urauFFührung

aRBeit am mythos

ein echokammerspiel über Das schauspielhaus

von hans-peter litscherim ganzen haus

Ein überraschender Fund führt uns durch die Geschichte des Schauspielhauses Bochum, das wie kaum ein anderes Theater bevölkert ist von Legenden und großen Namen. Der Schweizer Künstler Hans-Peter Litscher, der seit vielen Jahren in seinen Arbeiten die Spu-ren der Kunst nachzeichnet, hat bei seinen Recherchen den Nachlass von Winfried W. gefunden.

Winfried W. aus Witten arbeitete viele Jahrzehnte hinter den Kulissen des Schau-spielhauses und bewahrte aus dieser Zeit zahlreiche Erinnerungsstücke auf. Dazu ge-hören Requisiten aus den Inszenierungen ebenso wie die Leine von Fassbinders jungem Boxerhund, mit dem er den Intendanten Za-dek provozierte, indem er ihn „Zadek“ taufte und ihn im Theater herumscheuchte. All dies ist erstmalig in der Ausstellung „Arbeit am Mythos“ zu sehen, durch die Hans-Peter Lit-scher das Publikum führen wird und seltene Einblicke hinter die Kulissen dieses Theaters gewährt.

Konzept: Hans-Peter Litscher → seite 62

hans-Peter Litscher, Spurensucher und Echo­sammler, wurde 1955 in der Schweiz geboren und lebt als Ausstellungs­ und Filmemacher, Regis­seur und Autor seit 1975 in Paris. Seit 1983 ent­wickelt er zahlreiche „Spurensuch­Projekte“, u. a. am Hamburger Schauspielhaus, für das Festival d’Avignon, bei den Wiener Festwochen, den Ber­liner Festspielen, beim Festival „New Europe“ in New York und beim Theatertreffen der Bundesre­publik in Moskau. Für Theater der Welt 2010 kura­tierte er die Ausstellung „¡Barbara – Rabarbara!“.

8.12.2012urauFFührung

Richtfestvon lutz hübner

kammerspiele

„Wohnst du noch oder lebst du schon?“, fragt eine schwedische Möbelkette, und suggeriert damit, dass Individualität und Nonkonfor-mismus von der Stange zu haben seien. Was beim Möbelkauf noch durchgehen mag, wird schwieriger, wenn es um das Haus geht, in dem die Möbel stehen sollen. Hier ist in Zei-ten, in denen Eigenheimbesitz zur Lebens-einstellung und Hausträume in Klinker zur Bundespräsidentenaffäre werden, Kreativität gefragt. Baugemeinschaften sind dabei der Trend für alle, die sich das Traumhaus allei-ne nicht leisten können, aber auch für die Utopisten unter den Häuslebauern, die Indi-vidualität und Lebensentwurf gerade in der Gemeinschaft suchen.

Lutz Hübner hat ein Stück über eine sol-che Baugemeinschaft geschrieben, in der sich sechs Parteien zusammenfinden, um gemeinsam die Bauherrenschaft für ein Haus zu übernehmen. Dass die Beteiligten aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen und ganz unterschiedliche Vorstel-lungen vom Wohnen und vom Leben haben, macht die Sache nicht leichter. Dass sie sich untereinander bestenfalls flüchtig kannten, bevor sie sich zum gemeinsamen Bauen ent-schlossen, ist dabei fast das kleinere Problem. Denn wenn man zusammen ein Haus baut, lernt man sich kennen. Und wie.

Anselm Weber, Regisseur und Bochu-mer Intendant, inszeniert die Uraufführung von Lutz Hübners neuestem Stück, das als Auftragswerk für das Bochumer Ensemble entsteht.

Regie: Anselm WeberBühne: Alex HarbKostüme: Meentje NielsenVideo: impulskontrolleDramaturgie: Sascha Kölzow → seite 72

Lutz hübner gehört zu den meistgespielten deut­schen Gegenwartsautoren. Seine Stücke entste­hen vorwiegend in enger Zusammenarbeit mit den Theatern. „Richtfest“ ist bereits die dritte Uraufführung von Lutz Hübner, die Anselm We­ber inszeniert. Für Bochum entwickelte Hübner außerdem das Projekt „Spiel des Lebens“. Seine Stücke werden in zahlreiche Sprachen übersetzt, sein Drama „Frau Müller muss weg“ wird in der Regie von Sönke Wortmann verfilmt.

18.1.2013urauFFührung

Renegade in Residence

ein neues tanztheaterstück

von julio césar iglesiaskammerspiele

Seit Jahren ist die Street-Art-Kompanie Rene-gade im Ruhrgebiet stilbildend in Sachen Tanz unterwegs. Immer wieder gelingt es der Ta-lentschmiede aus Herne, überraschend neue Tanzformen zu entdecken und weiterzuent-wickeln. Die Ursprünge des Tanzes, der von der Straße kommt, bringen sie mit anderen, klassischeren Formen des Tanzes zusammen.

Das ist besonders seit den Arbeiten von Renegade am Schauspielhaus Bochum deut-lich geworden: In zwei Produktionen mit der Choreografin Malou Airaudo hat die Kompa-nie eine ganz neue Tanzsprache entwickelt, die so aufsehenerregend war, dass gleich die erste Arbeit „Irgendwo“ als eine der zehn bes-ten Tanzproduktionen deutschlandweit zur Tanzplattform 2012 nach Dresden eingela-den wurde.

In der nun folgenden dritten Arbeit wird wieder ein gemischtes Tanzensemble aus Hip-Hoppern und Breakern auf der einen und klassischen und modernen Tänzern auf der anderen Seite gemeinsam auf der Bühne stehen.

Choreografie und Regie: Julio César Iglesias → seite 26

Eine gemeinsame Produktion von Schauspiel-haus Bochum und Pottporus/Renegade, Herne

Julio césar iglesias kommt aus Kuba, wo er eine Ausbildung in zeitgenössischem Tanz erhielt. Als Tänzer arbeitete er in internationalen Kom­panien auf der ganzen Welt, zuletzt bei „Ultima Vez“ des bekannten belgischen Choreografen Wim Vandekeybus. Als Choreograf verwirklichte er zahlreiche eigene Arbeiten. Sowohl als Tän­zer als auch als Choreograf hat er in den letz­ten Jahren auch immer wieder mit Renegade zusammengearbeitet.

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schauspielhaus Bochum

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2.2.2013hedda gaBleR

von henrik ibsenschauspielhaus

Hedda ist ein gutes Leben ge-wohnt. Als Tochter des wohlha-benden Generals Gabler kennt sie keine finanziellen Sorgen. Sie nimmt alles mit, was das Leben ihr bietet – interessante und at-traktive Männer inklusive. Vor allem Eilert Løvborg, zugleich talentierter Kunsthistoriker und aufregender Lebemann, hat es ihr angetan. Nach dem Tod ih-res Vaters aber kehrt sie Løvborg den Rücken, der zunehmend in Suff und Rotlichtmilieu abdrif-tet, und entscheidet sich statt-dessen für den ebenso talentier-ten, jedoch langweiligen Jørgen Tesman. Dieser hat immerhin beste Aussichten auf eine Profes-sur und damit eine angemessene gesellschaftliche und finanzielle Position.

Henrik Ibsens 1890 entstan-denes Stück beginnt, als die frisch verheirateten Tesmans von ihrer Hochzeitsreise zurückkehren. Das Blatt hat sich gewendet: Løvborg – so hört man – ist inzwischen tro-cken, hat ein aufsehenerregendes Buch verfasst, das Manuskript für ein weiteres bereits in der Tasche und ist auf dem besten Wege, Tes-man den Rang abzulaufen. Das nur auf Schulden und guter Hoff-nung aufbauende neue Eheleben ödet Hedda schnell an. Und zu allem Überfluss schickt sich ihre alte Schulkameradin Thea Elvs-tedt an, die neue Frau an Løvborgs Seite zu werden. Hedda muss handeln. Wenn schon ihr eigenes Leben außer Kontrolle gerät, muss es doch wenigstens mö glich sein, ein anderes zu beherrschen und – falls nötig – zu zerstören.

Regie: Roger VontobelBühne: Claudia RohnerKostüme: Dagmar FabischDramaturgie: Thomas Laue

3.2.2013urauFFührung

Jimi BoWatsKi hat Kein

schamgefuhlvon Dirk laucketheater unten

„Es ist nicht vorbei! Wann meine Zeit zu Ende ist, bestimme ich.“ Mit diesen Worten steht Jimi mit einem Schweinebolzenschuss-gerät und seinem besten Freund Markus plötzlich im Wohnzimmer des Chefs, um sich seinen Job zurückzuholen. Sieben Jahre hat er in der Fabrik Gussstücke gefeilt und nun ist er draußen. „Ich bin um die fünfzig und ich bitte nicht mehr“, sagt er zu Elena, der Frau des Chefs, die er mit einem jungen Mann vom Escortservice überrascht.

Dass nichts so kommt wie geplant, ist bei diesem Abenteuer selbstverständlich. Der Chef ist weg und eigentlich gar kein richtiger Kapitalist, sondern ein Sozialdemokrat, dem jede Entlassung weh tut. Lúc vom Escortser-vice erklärt den versammelten Verfechtern der Arbeitersache mal gründlich, wo es lang-geht, wenn der Sozialstaat der Wirklichkeit begegnet. Spätestens wenn Markus und Lúc gefesselt an der Heizung sitzen und Jimi Ele-na küsst, weiß keiner mehr, wie Jimis privater Klassenkampf enden soll.

Dirk Laucke hat mit seinem neuen Stück eine Turbo-Komödie des Spät-Kapitalismus geschrieben, in der die Figuren um ihre Träu-me und ihr Leben kämpfen. Wer sie sind und was sie in ihrem Leben wollen, spüren sie erst in dem Moment, in dem sie zum Äußersten bereit sind.

Regie: Christina PfrötschnerBühne: Sophia LindemannKostüme: Anna HeinzDramaturgie: Sabine Reich → seite 85

christina Pfrötschner wurde 1985 in Duisburg geboren. Während ihrer Zeit als Regieassistentin am Schauspiel Essen und am Schauspielhaus Bo­chum arbeitete sie mit Regisseuren wie Anselm Weber, David Bösch, Roger Vontobel, Cilla Back und Heike M. Götze zusammen. Am Nestroy­The­ater in Wien assistierte sie bei Hans Peter Hor­ner. Mit „Jimi Bowatski hat kein Schamgefühl“ stellt sie ihre erste eigene Regiearbeit vor.

23.2.2013urauFFührung

moBy dicKmusiktheater von peter verhelst,

paul koek unD Der veenFabriek nach motiven

von herman melvillekammerspiele

Er ist das wohl berühmteste Tier der Weltliteratur. Er ist ein stilles, geheimnisvolles Wesen, zugleich ein vor Kraft strotzendes Ungeheuer, das Tod und Untergang bringt. Ein weißer Wal, so kühn und mächtig wie seine Ge-schichte. Sein Schöpfer Herman Melville kündigte „Moby Dick“ im Jahre 1851 als Abenteuerroman an, tatsächlich wurde das Werk als wissenschaftliche Abhandlung über Meeressäuger geführt. Denn die Geschichte von Kapitän Ahab, der mit der Mannschaft des Walfängers Pequod ei-nen persönlichen Rachefeldzug gegen einen einzigen Wal über alle Weltmeere führt, wird eigentlich erst am Ende des damals rund tausendseitigen Romans erzählt.

Bis zu Melvilles Tod verkaufte sich nicht einmal die erste Auflage von 3000 Exemplaren. Erst dreißig Jahre nach dem Tod des Autors wurde sein vielschichtiges Werk mit all seiner Symbolkraft und seinem philosophischen Tiefgang wiederentdeckt. Denn „Moby Dick“ ist mehr als ein Seefahrerabenteuer – es ist ein Weltentwurf. Ein Roman über die Hybris des Menschen, sich die Natur zu unterwerfen, über die Folgen ungezügelter Expansi-onswut, aber auch ein Zeugnis der neuen Welt, die da-mals wirklich noch neu war. Der flämische Autor Peter Verhelst schreibt eine Theaterfassung nach Motiven von Melvilles Roman, die Paul Koek mit niederländischen und deutschen Schauspielern und dem Schlagzeug-Im-provisations-Ensemble „Track“ auf die Bühne bringt.

Regie: Paul KoekBühne: Theun MoskKostüme: Dorothee CurioMusik: Track / VeenfabriekDramaturgie: Paul Slangen, Olaf Kröck → seite 76

Eine Koproduktion mit der Veenfabriek Leiden, Niederlande

Paul koek und die veenfabriek: Der Schlagzeuger, Komponist und Regisseur Paul Koek gründete 2005 im niederländischen Leiden die Veenfabriek, ein Ensemble für Musiktheater. Nach Voltaires „Candide“ und Tschechows „Drei Schwestern“ wid­met sich Paul Koek nun dem großen Werk von Melville.

Peter verhelst wurde im belgischen Brügge geboren und ist Dramatiker, Lyriker und Romanautor. Er wurde mit einem der renommiertesten Literaturpreise Belgiens ausgezeichnet, der „Gouden Uil“. Seine Stücke inszenierten Regisseure wie Johan Simons, Luc Perceval und Wim Vandekeybus. Zuletzt schrieb er für die Veenfabriek den Text zu „Medea“.

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12.4.2013urauFFührung

KindeR deR Revolution

von nuran DaviD calis unD stuDierenDen Der

FolkWang universität Der künste

kammerspiele

Gut ein Jahr ist es her, dass die Proteste in den arabischen Ländern das Gleichgewicht der Welt neu definiert haben. Dabei waren es fast überall die Jungen, von denen sie ausgin-gen. Selten als planmäßige Bewegung, meist als spontaner Zusammenschluss vieler Unzu-friedener zum Aufstand und nahezu immer verbunden mit kreativen Vernetzungsstrate-gien, die aus vielen leisen Einzelnen eine lau-te Menge mit Durchschlagskraft werden ließ.

Auch in Europa bricht sich der Unmut ei-ner jungen Generation immer wieder Bahn: Sei es in den Plünderungen der Londoner Riots oder als Antiglobalisierungsprotest in Madrid und anderen Städten. Steht also auch Europa vor einem Aufstand der Jungen, wenn auch unter anderen Vorzeichen?

Der Autor und Regisseur Nuran David Calis fragt gemeinsam mit einer Klasse von Schau-spielstudierenden, was Jugend in Deutschland und Europa heute bedeutet und wie sich die Generation der 20- bis 25-Jährigen mit dem Rest der Welt vernetzt. Gemeinsam nehmen sie Kontakt in alle Welt auf, suchen nach Ideen, Verbindendem, Konfliktstoff und dem Drama ihrer Generation, dem sie dann in den Kammerspielen ihr Gesicht und ihre Stimme leihen.

Regie: Nuran David CalisBühne: Irina SchicketanzKostüme: Amelie von BülowMusik: Vivan BhattiVideo: Karnik GregorianDramaturgie: Thomas Laue, Sascha Kölzow

In Zusammenarbeit mit der Folkwang Univer-sität der Künste → seite 36

nuran David calis ist Regisseur, Autor und Filme­macher. In Bochum wurde er durch das Kultur­hauptstadtprojekt „Next Generation“ bekannt, außerdem inszenierte er seine Goldoni­Bearbei­tung „Zoff in Chioggia“. Daneben arbeitet er an den Theatern in Dresden, Berlin und Stuttgart und bereitet derzeit mit einer „Woyzeck“­Verfil­mung seinen dritten Spielfilm vor.

9.3.2013hamlet

von William shakespeareschauspielhaus

Die Beschuldigung ist ungeheuerlich. Der alte König soll ermordet worden sein und der neue König, sein Bruder, sei der Mörder. Der Sohn des Toten, Prinz Hamlet, erhebt diese Anschuldigung und schwört Rache. Doch der Prinz von Dänemark ist gefangen in ei-ner Welt aus Wahn und Wahrheit. Bedrängt von den Beschwichtigungen des Hofes, der Liebeswerbung Ophelias und den realpoli-tischen Rechtfertigungen des neuen Königs stellt sich der junge Mann schließlich die al-les entscheidende Frage: „To be or not to be?“

William Shakespeares „Hamlet“ ist eines der größten Dramen der Geschichte. Es ist ein vielschichtiges Werk, das immer wieder neu erzählt und interpretiert werden muss – und das erste Stück, das der polnische Re-gisseur Jan Klata zum zweiten Mal inszeniert. Sein erster „Hamlet“ wurde in der ehemali-gen Leninwerft in Danzig aufgeführt. Jenem Ort, an dem unter Lech Wał sa die Revoluti-on gegen die kommunistischen Herrscher Po-lens begann, die schließlich zum politischen Umbruch führte. Jan Klata hat die gesell-schaftlichen und kulturellen Veränderungen Polens selbst miterlebt, weshalb er in seinen Stücken immer wieder zu verorten sucht, was mit einer Gesellschaft passiert, die sich dem Kapitalismus geöffnet hat. So sind Strömun-gen der Popkultur, des Films, der Musik und nicht zuletzt des Internets maßgebliche As-pekte seiner Inszenierungen.

Regie: Jan KlataBühne und Kostüme: Justyna ŁagowskaChoreografie: Macko PrusakDramaturgie: Olaf Kröck → seite 64

Jan klata zählt zu den renommiertesten Regis­seuren Polens. Seine Produktionen werden welt­weit zu Festivals geladen. In Polen arbeitet er hauptsächlich im Dramatischen Theater Walden­burg, dem Teatr Polski in Breslau und am Stary Theater in Krakau. „Hamlet“ ist nach Kafkas „Amerika“ und Schillers „Die Räuber“ seine dritte Arbeit für das Schauspielhaus Bochum.

6.4.2013 liliom

eine vorstaDtlegenDe in sieben bilDern unD

einem szenischen prolog von Franz molnár

Für Die Deutsche bühne bearbeitet

von alFreD polgarschauspielhaus

Liliom, das ist der Held vom Ringelspiel. Stolz steht er da, mit „sofortiger äußerster Rauf-bereitschaft, die sich in seinen Blicken und Gebärden äußert. Im Drehorgellärm und Ge-schrei hört man nicht, was er spricht, aber gelegentlich erschüttert ein kolossales Ge-lächter der Umstehenden die Luft.“

Liliom arbeitet auf dem Karussell von Frau Muskat. Er ist ein Hutschenschleuderer, ein Schiffschaukelbremser, ein Aufreißer und Angeber, ein „zerlumpter Niemand“, sagt er und ist stolz darauf. Nichts kann ihm ge-schehen, denkt er, bis plötzlich Julie vor ihm steht, das kleine Dienstmädchen. Und schon hat er seinen Job und sein Herz verloren. Als dann auch Julie ihre Arbeit verliert, sind sie beide gleich. Von nun an schlagen sich zwei Davongejagte durchs Leben. Liliom versucht ein guter Mensch zu werden, doch wie soll das gelingen, wenn immer alles schiefgeht? Er trinkt, er schlägt Julie. Ein Überfall miss-lingt, er stirbt, doch damit ist seine Ge-schichte nicht zu Ende: Liliom kommt ins Fegefeuer und muss Rechenschaft ablegen. Nach 16 Jahren kehrt er zurück auf die Erde, um zu zeigen, ob auch er ein guter Mensch sein kann.

Regie: Christina PaulhoferBühne: Alex HarbKostüme: Lili WannerDramaturgie: Thomas Laue → seite 82

christina Paulhofer, geboren 1969 in Bukarest, ist keine Fremde in Bochum: das erste Mal führ­te sie hier bei „Blick zurück im Zorn“ von John Osborne Regie. Arbeiten am Deutschen Schau­spielhaus in Hamburg, an den Münchner Kam­merspielen, am Wiener Burgtheater, am Schau­spielhaus Zürich, am Schauspiel Hannover und an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin folgten. Nach vielen Jahren in Paris lebt sie heu­te in München.

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schauspielhaus Bochum

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8.6.2013 aus dem

BüRgeRlichen heldenleBen

Die hose – Der snob – 1913 trilogie von carl sternheim

in einer bearbeitung von reto Fingerschauspielhaus

Alles beginnt mit dem Verlust einer Hose. Sie bringt das Leben der Beamtenfamilie Maske in Aufregung. Sohn Christian, ein Produkt der Aufregungen um das verlorene Beinkleid, gelingt Jahre später der wirtschaftliche Auf-stieg zum Großaktionär und Boss einer Berg-werksgesellschaft. Berechnend und egoistisch räumt er alles ab, was sich ihm in den Weg stellt, und macht auch vor der eigenen Fami-lie nicht halt. So unterstellt er seiner Mutter, ein uneheliches Kind eines französischen Ad-ligen zu sein, um in noch höhere Kreise auf-zusteigen. Schließlich, als alter Mann, will er das Unternehmen seiner Tochter übergeben. Doch als diese die Kriegsgeschäfte nicht in seinem Sinne betreibt, mischt sich der krän-kelnde Alte erneut ein. Sein Triumph über die eigenen Kinder ist nur von kurzer Dauer und hat tödliche Konsequenzen.

Carl Sternheims Trilogie „Die Hose – Der Snob – 1913“ ist eine scharfe Satire auf bür-gerliche Familienkonstellationen und rück-sichtsloses Gewinnstreben. Intendant Anselm Weber inszeniert den Zyklus für das Schau-spielhaus in einer neuen Bearbeitung von Reto Finger.

Regie: Anselm WeberBühne: Raimund BauerKostüme: Meentje Nielsen → seite 56

anselm Weber, geboren 1963 in München, starte­te als Regieassistent an den Münchner Kammer­spielen. Es folgten Inszenierungen u. a. am Wiener Burgtheater, Schauspielhaus Hamburg, Deutschen Theater Berlin, Schauspiel Hannover und Schau­spiel Frankfurt, ebenso am Aalto­Musiktheater Es­sen und an der Oper Frankfurt. Bevor er 2010 die Intendanz am Schauspielhaus Bochum übernahm, war er fünf Jahre Intendant am Schauspiel Essen.

3.10.2012unseR lehReR ist ein tRoll

von Dennis kelly ab 8 jahren

theater unten

Was ist nur mit den Erwachsenen los? Es ist zum Verzweifeln. An der Schule von Holly und Sean, den schrecklichen Zwillingen, gibt es einen neuen Direktor. Nicht, dass sie des-sen Vorgängerin besonders gemocht hätten. Wenn man ehrlich ist, haben die beiden sie sogar in einen Nervenzusammenbruch und damit aus der Schule getrieben. Aber muss der neue Schulleiter gleich ein Troll sein? Und warum greift kein Erwachsener ein, wenn dieser Troll alle Kinder ab sofort in einer Goldmine auf dem Schulhof schuften lässt? Das kann doch nicht erlaubt sein! Und schon gar nicht, dass er jedem bei der kleins-ten Ungezogenheit gleich den Kopf abbeißt. Aber keiner traut sich ihm zu widersprechen, erst recht nicht die Lehrer. Holly und Sean müssen etwas unternehmen. Zuerst suchen sie Hilfe bei den Eltern, beim Schulamt, ja sogar beim Premierminister höchstpersön-lich. Aber kein Erwachsener hört ihnen zu. So versuchen sie auf eigene Faust, sich aus der Troll-Herrschaft zu befreien. Gut, dass es so mutige schreckliche Zwillinge gibt!

Dennis Kelly, einer der erfolgreichsten britischen Autoren der Gegenwart, hat ein genauso humorvolles wie ernst gemeintes Stück für alle ab 8 Jahren geschrieben. Darin geht es um Autorität und Gold, um Wider-stand und Rosenkohl in Erdnussbutter, um mutige Zwillinge und feige Erwachsene, um einen Troll – und ziemlich zur Sache.

Regie: Martina van BoxenBühne: Michael HabelitzKostüme: Cathleen KaschperkDramaturgie: Sascha Kölzow

martina van boxen ist Schauspielerin, Regisseu­rin und seit 2005 Leiterin des Jungen Schauspiel­hauses Bochum. Zuvor war sie zwölf Jahre lang künstlerische Leiterin der Theaterwerkstatt Han­nover. Sie inszeniert regelmäßig für, aber auch mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und waren und sind auf Festivals im In­ und Aus­land vertreten.

5.12.2012 urauFFührung ficKende

fischenach Dem Film

von almut getto ab 14 jahren

theater unten

Jan ist ein Einzelgänger. Fische sind seine Leidenschaft und der Großvater sein bester Freund. Die Eltern packen den Jungen re-gelrecht in Watte. Denn der 16-Jährige ist durch eine verunreinigte Bluttransfusion HIV-positiv. Dann verliebt sich Jan in die selbstbewusste Nina. Auch wenn die beiden viel Zeit miteinander verbringen, traut er sich nicht, ihr von seiner Krankheit zu erzählen. Als Nina eines Tages heimlich bei Jan über-nachtet, wollen sie ihren ersten Sex mitein-ander erleben. Doch Jan schreckt im letzten Moment zurück, aus Angst Nina anzuste-cken. Rüde weist er sie ab. Enttäuscht und verletzt verschwindet das Mädchen. Eines Abends treffen sie sich wieder. Jan verteidigt Nina mit Fäusten gegen einen dreisten Kon-kurrenten. Als sie sich bei ihm bedankt, hat er endlich den Mut, ihr von der Infektion zu erzählen. Jetzt ist sie es, die entsetzt zurück-weicht. Wenig später hört sie von einem To-desfall in Jans Familie. Im Glauben, Jan wäre an der Krankheit gestorben, fährt sie zum Friedhof und macht dort eine überraschende Entdeckung.

Mit Feingefühl, Witz und Schonungslo-sigkeit erzählt Almut Getto ihre Geschichte von der Entdeckung der Liebe, den Kompli-kationen der Sexualität und einer Krankheit, die nicht nur den Patienten, sondern auch sein Umfeld infiziert.

Regie: Martina van BoxenBühne: Michael HabelitzKostüme: Cathleen KaschperkDramaturgie: Olaf Kröck → junges schauspielhaus aB seite 90

schauspielhaus junges

schauspielhaus junges

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Tsunami in Tunesien

Der tunesische Regisseur Fadhel Jaibi war an den Umbrüchen in seiner Heimat aktiv beteiligt. Ein Jahr danach zieht er Bilanz.

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AAls der tunesische Regisseur Fadhel Jaibi im Oktober 2010 in Bochum seine Version des antiken „Medea“-Stoffes auf die Bühne der Kammerspiele brachte, war die Welt noch eine andere. Im Bewusstsein der meisten Eu-ropäer war Tunesien vor allem ein sicheres Urlaubsland, das sich durch seine politische Stabilität wohltuend von anderen Staaten der Region unterschied. Das Angebot an Sicher-heit verhinderte nicht nur bei den Urlaubs-reisenden ein Hinterfragen der behaupteten Rechtsstaatlichkeit des Regimes des tunesi-schen Präsidenten Ben Ali.

Wenige Monate nach der „Medea“-Pre-miere ging von dem kleinen Land in Nord-afrika der Arabische Frühling aus, der die Welt verändern sollte. Mit Ben Ali wurde im Januar 2011 der erste der arabischen Poten-taten aus seinem Land gejagt. Und das Ende seines Regimes, so schien es, öffnete die Tür für Freiheit und Demokratie für den gesam-ten arabischen Raum.

Fadhel Jaibi, dessen Arbeiten als Regisseur und Filmemacher seit Jahrzehnten Anerken-nung in der ganzen Welt finden, hatte in seiner tunesischen Heimat unter der Präsi-dentschaft Ben Alis mit Zensur und Repres-sion zu kämpfen. Geschützt wurden er und seine Frau, die Schauspielerin und Autorin Jalila Baccar, letztendlich durch ihren Ruf

und ihre internationale Bekanntheit. Wäh-rend der Revolution in Tunis wurden beide zu Aushängeschildern der tunesischen Künst-ler- und Intellektuellenszene. Eine Woche nach dem Sturz des Präsidenten kam Fadhel Jaibi mit seiner tunesischen Kompanie für ein Gastspiel mit seiner Produktion „Amne-sia“ nach Paris. Das Stück handelt von einem Herrscher, der am Flughafen daran gehindert wird, sein Land zu verlassen, und stattdessen in die Psychiatrie geschickt wird, wo er sei-nem Volk Rede und Antwort stehen muss.

„Amnesia“ konnte Jaibi in Tunesien nur unter enormen Schwierigkeiten durch die Zensur bringen, in Paris wirkte es auf einmal wie eine unglaubliche Vorhersage und Analyse der jüngsten Ereignisse.

In einem Gespräch am Rande des Gast-spiels erzählte Fadhel Jaibi sehr persönlich von seiner Freude über die Tage des Umstur-zes in Tunis, aber auch von seinen Sorgen um die Zukunft seines Heimatlandes: „Es wird einen Moment geben, in dem der Glücks-rausch der Revolution seinen Höhepunkt überschritten hat“, prophezeite er damals,

„dann wird die große Frage sein, ob die Tune-sier die Slogans von Freiheit und Demokra-tie verteidigen können, die sie während der Demonstrationen gerufen haben. Es ist eine große, schwere Arbeit, die auf die Menschen in Tunesien zukommt.“

Ein Jahr nach der tunesischen Revolution ist Fadhel Jaibi wieder in Bochum, um seine neue Arbeit am Schauspielhaus vorzuberei-ten. Gemeinsam mit dem Ensemble wird er im Sommer und Herbst Kafkas „Prozess“ bearbeiten – jenen Roman, in dem es so ein-drücklich um das schleichend Lebenszerstö-rende staatlicher Willkür und alltäglicher Rechtsbeugung geht.

„es kann keinen LiberaLen isLamischen sTaaT geben.“

Fadhel Jaibi

In Tunesien haben derweil die ersten frei-en Wahlen stattgefunden. Gewählt wurden nicht die Parteien, die Freiheit und ein west-lich geprägtes Demokratieverständnis pro-pagierten, sondern die islamistisch geprägte Ennahda-Partei, die nun den Auftrag hat, für Tunesien eine neue Verfassung zu entwi-ckeln, auf deren Grundlage das zukünftige politische und rechtliche System Tunesiens aufgebaut werden soll. Für Fadhel Jaibi alles andere als ein Grund zur Entspannung, wie er im Gespräch berichtet. Im Gegenteil.

TExT UND INTERVIEW: Thomas laueFOTOS: wassim Ghozlani

Thomas Laue: In welcher Situation befindet sich Tunesien nach den ersten Wahlen?Fadhel Jaibi: Jalila Baccar und ich haben jetzt fast ein Jahr darüber diskutiert, wie man das beschreiben soll, was in Tunesien seit einem Jahr passiert. Es war ein Jahr der Verwunde-rung und des Staunens. Alles ist wie ein gro-ßer Tsunami. Das ist das richtige Bild. Wie 2011 in Japan, verändert der Tsunami in Tu-nesien das Land: politisch, menschlich, wirt-schaftlich und soziologisch.

Was bedeutet dieser Tsunami genau?Ein Tsunami kommt, meteorologisch gese-hen, aus der Tiefe und bleibt lange Zeit unbe-merkt. Du stellst dir zwar vor, was passieren kann, du spürst, dass sich das Wetter verän-dert und der Himmel dunkel wird. Du siehst, das etwas von ganz fern herankommt. Aber wenn es dann da ist, begreifst du es trotzdem nicht. Du begreifst es nicht und du siehst es nicht. Wenn es dich dann mitreißt wie eine Lawine und alles zerstört, ist das wie die Apo-kalypse. Und das Ganze passiert in deinem Kopf: All deine Gewohnheiten und die Dinge, auf die du dich stützt, werden weggerissen. Auch das ist die Revolution: Eine riesige Dre-hung, wie sie die Erde um die Sonne macht. Das, was oben war, ist jetzt unten.

Unser letztes Interview fand in Paris statt. Da war die Revolution eine Woche alt. Du hast damals gesagt, im Moment herrsche eine große Freude, aber es werde eine Zeit kommen, in der entscheidend sein wird, was nach den Umar-mungen kommt. Was ist seitdem geschehen?Im Moment fühlt es sich an, wie nach einem Traum oder als ob du richtig gesoffen hast und mit einem Kater aufwachst. Oder eben wie wenn man von der Lawine eines Tsuna-mis mitgerissen wurde, dann wach wird und vor sich eine riesige Katastrophe sieht. Du weißt nicht, wo du anfangen sollst und was übrig geblieben ist. Was ist wichtig? Was ist wichtiger?

Ich erinnere mich an zwei Bilder nach dem Tsunami in Japan. Das eine zeigte ei-nen Mann, ungefähr so alt wie ich. Er hielt eine Tüte in der Hand, und in dieser Tüte war das einzige, was er geschützt hatte: das Ge-schichtsbuch seiner Familie. Ich habe mich sehr mit diesem Mann identifiziert, denn mein ganzes Leben über habe ich die Ge-schichte, die Erinnerungen, die Wurzeln ei-nes Baumes verteidigt, der sich Tunis nennt. Es ist außergewöhnlich: Dieser Mann hat

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fadhel jaiBi

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Der tunesische Fotograf Wassim Ghozlani nennt seine Bilderreihe „Liberté au bout de la nuit: Freiheit am Ende der Nacht“. Im Stil des „Light Painting“ fotografierte er im Oktober 2011 mit

Hilfe einer Taschenlampe und langen Belichtungszeiten Jugendliche nach der Revolution in Tunesien.

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tsunami in tunesien

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fadhel jaiBi

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nichts anderes geschützt als diese Tüte mit den Geschichten und den Fotos seiner Familie. Das zweite Bild zeigte die Frau des Mannes, die ihn suchte. Und er wiederum suchte sie, ungefähr so, als hätte der Tsunami sie nach Essen gerissen und ihn nach Düsseldorf. Die Frau hatte einen Blumentopf in der Hand und nur diese Blume geschützt und gerettet. Das war das Einzige: Sie hatte Angst um ihre Blume. Das ist Realität, keine Fiktion.

Wie lebt es sich derzeit in Tunis?Tunesien ist wie eine Trümmerlandschaft. Die Politik, die Wirtschaft, die Sicherheit, die Freiheit, die demokratische Entwicklung befinden sich in einer absoluten Konfusion. Die Ennahda-Partei, die die Wahlen gewon-nen hat, weiß nicht, wohin sie das Land füh-ren soll. Sie geben vor, die tunesische Seele schützen zu wollen. Sie sagen, dass sie die Tunesier ins Paradies bringen wollen, aber sie wissen nicht einmal, wie sie sie in der Reali-tät, im Hier und Jetzt unterbringen können.

Was bedeutet das für das tägliche Leben? Es gibt keine Sicherheit. Die Menschen gehen morgens aus dem Haus und wissen nicht, ob sie abends wieder heimkommen. Man kann überfallen werden, geschlagen. Die Sala-fisten, radikale Isamisten, machen, was sie wollen. Wenn sie einen Zug anhalten wollen, halten sie ihn an. Sie gehen in den Justizpa-last und verbrennen ganze Archive. Sie okku-pieren Universitäten, zünden Polizeireviere an, errichten Straßensperren und protestie-ren gegen die lebendigen Dinge, zum Beispiel gegen die Kultur. Sie bearbeiten die Leute in den Moscheen und lassen sie wie aufgehetz-te Hunde auf die Straße. Nachdem sich der erste Tsunami beruhigt hat, droht nun der nächste uns zu überrollen.

Was ist dieser zweite Tsunami?Damit meine ich die neue Partei. Die gemä-ßigten Islamisten, die Ennahda. Auch diese Partei hat in ihrer Mitte Salafisten unter sich. Sie verteilen sich überall und besetzen wich-tige Positionen. Sie tragen einen Anzug, sind aber Salafisten.

Ist das dein persönlicher Eindruck oder ist das ein Gefühl, das allgegenwärtig ist in Tunesien?Nein, das ist mehr als nur mein Gefühl. Das ist im Bewusstsein der Künstler, der Kultur-schaffenden, aber auch ganz normaler Leute. So wie bei meinen Familienmitgliedern, die li-berale Moslems sind, aber merken, dass sie be-reits schief angeschaut werden, wenn sie mit einer Jeans bekleidet durch die Straßen laufen.

Bedeutet das, dass die tunesische Revolution und damit das Ideal vom Arabischen Frühling gescheitert ist?Nein, die zivile Gesellschaft und die Oppo-sitionellen, die Anwälte, die Intellektuellen, die Gewerkschaftler, die Künstler sind dabei, miteinander zu diskutieren und zu streiten. Dieses andere Tunesien ist nach wie vor sehr gebildet, sehr fortschrittlich und sehr stark. Aber die Metaphorik vom Tsunami ist nicht zufällig. Die Menschen auf den beiden Bil-dern, die ich beschrieben habe, haben zwei ganz wichtige Sachen geschützt. Der Tsunami tötet, reißt mit sich und zerstört, aber gleich-zeitig reinigt er. Es ist wichtig, dass die Isla-misten jetzt diese mächtige Position bekom-men. Das wird zeigen, dass sie zu überhaupt nichts taugen und nichts anderes versuchen als Gehirnwäsche. Sie haben nicht die Fähig-keiten und die Möglichkeiten wirtschaftlich-materielle, soziale oder auch Bildungsproble-me zu lösen. Der große Feind der Islamisten sind dabei die Medien, die Intellektuellen und die Künstler. Ob sie den Islamisten et-was entgegenzusetzen haben, wird entschei-dend für die Zukunft sein. Denn sie werden zeigen müssen, dass das Gedankengut der Islamisten zu nichts führt. Bei den Wahlen haben sie freundlich getan, aber wir haben jetzt ihre Eckzähne und ihre böse Seite ge-sehen. Sie verkaufen Ideologien, bieten aber überhaupt keine politischen Lösungen an.

Im Westen und in Europa gab es nach der Wahl Stimmen, die gesagt haben, dass wir uns damit abfinden müssen, dass der Weg des Arabischen Frühlings einer ist, der über den Weg des ge-mäßigten Islams eine neue, von den Werten des Westens unabhängige, freiheitliche Gesell-schaftsform findet. Glaubst du, dass so etwas möglich ist?Nein, das funktioniert nicht. Die, die das behauptet haben, lügen entweder oder sie träumen. Es kann keinen liberalen islami-schen Staat geben. Dieses Modell sieht man in den ganzen Golfstaaten, die uns anlügen, euch Europäer und uns im arabischen Raum. Auch der konservative Liberalismus der Tür-kei ist eine Lüge. Es ist ein Albtraum, wenn das das Zukunftsmodell sein soll.

Wie wird Tunesien in zwei oder fünf Jahren aussehen?Das ist schwierig zu beantworten. Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass das neue Tunesien von der nächsten Generation gebaut wird. Also von den jetzt Zwanzigjährigen, von der Generation Facebook. Das ist zwar eine Hor-rorvorstellung, aber so wird es wohl sein.

Warum ist das eine Horrorvorstellung?Weil Medien wie Facebook auch ein Müll-eimer sind. Weil so viel gelogen wird und so viel Falsches darin ist. Und weil dort Leute den Ton angeben, die nicht verreisen und die Welt sehen können. Sie benutzen Fotos, die bearbeitet werden, weil die Grenzen für sie geschlossen sind. Deswegen ist Facebook so stark geworden. Deswegen wird die Welt auch immer mehr eine virtuelle Welt.

Was war dein schönstes Erlebnis im letzten Jahr? Was war für dich das wichtigste?Als wir unser Stück „Amnesia“ in den Wo-chen nach der Revolution gezeigt haben, wa-ren diese Vorstellungen etwas Unglaubliches. Und natürlich der 14. Januar, der Tag, als die Tunesier auf die Avenue Bourguiba gegangen sind. Da habe ich gesehen, dass die Revoluti-on wirklich stattgefunden hat. Dass der Tsu-nami gekommen ist und Ben Ali und seine Gefährten wirklich mitgerissen hat.

Was ist dein Wunsch für Tunesien?Ich wünsche mir, dass Tunesien aus der Falle herauskommt, in der es sich befindet. Dass es ein Land wird, wie die fortschrittlichen, zi-vilisierten Länder.

Was rätst du Europa im Umgang mit Tunesien?Die Europäer sollten lernen zuzuhören und nicht die materiellen und wirtschaftlichen Aspekte vor die menschlichen Aspekte zu stellen. Aber das ist wohl eine Utopie. Ich glaube, der Westen wird immer nur an sich und seine Vorteile denken. Aber es gibt Leute im Westen, die auch an die Menschen den-ken. Das ist vermutlich das Starke am Wes-ten: dass es gleichzeitig die gibt, die Waffen verkaufen, und die, die Poesie und Träume in die Welt bringen. Aus dem Arabischen von Dunja Dogmani

fadhel Jaibis „Medea“­Bearbei tung ist auch in der kommenden Spielzeit weiter im Repertoire des Schauspielhauses Bochum zu sehen. Sein neues Pro­jekt, eine mit dem Ensem­ble erarbeitete Version von Kafkas „Prozess“, hat am 13. Oktober 2012 in den Kammerspielen Premiere.

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tsunami in tunesien

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Der Bochumer Hausregisseur Roger Vontobel befragt Polit-Urgestein Bodo Hombach.

Ein E-Mail-Interview

Wie vieLe schriTTe im voraus LassT

sich eine inTrige PLanen, herr hombach?

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Wie funktioniert Politik? Können Sie uns drei Begriffe nennen, die Politik im Wesentlichen ausmachen?

Den Bogen spannen. Das Ziel anvisieren. Dann muss man den Pfeil sich selbst überlassen.

Was überwiegt in der Politik: Planung oder Zufall? Sinn oder Sinnlichkeit? Logik oder Berechnung? Und woran ist das erkennbar?

Vor etwa fünfzehn Jahren habe ich einen von Peter Sloterdijk angefragten Aufsatz über Politik mit den Worten eingeleitet: „Denken folgt auf Schwierigkeiten und geht dem Handeln voraus“. Das war mehr Appell als Interpretation.In der Geschichte ist meist wirksamer, was geschehen sein könnte, als das, was wirklich geschehen ist. Es kommt also oft auf den „Riecher“ an und dann erst auf das Großhirn.

Gibt es drei Ratschläge für erfolgreiches politisches Handeln?1. Entscheide dich erst, wenn du dich auch

anders entscheiden könntest.2. Warte geduldig auf den richtigen Mo-

ment. Und dann lass ihn geschehen.3. Wenn du Erfolg hast, fängt die eigentliche

Arbeit erst an.

Wann geht es in der Politik um Inhalte und wann um Mehrheiten?

Es geht – auch bei Inhalten – immer um Mehrheiten, aber manchmal um Mehr-heiten der übernächsten Generation. Das macht die heutigen Minderheiten so interessant.

Wenn Sie vergleichen würden: Ist Politik eher Schach oder Poker?

Gute Politik ist Schach. Schlechte ist Poker. Die schlechteste ist Monopoly. Die beste ist Patience.

Was ist in der Politik das Gegenteil von Wahrheit?

Politik geht es um Wirklichkeit, und da ist das Gegenteil der Wahrheit auch nicht ganz falsch.

Weiß ich immer, wenn ich lüge?Gott sei Dank nicht.

Wie viele Schritte im Voraus lässt sich eine Intrige planen?Wenn ich es wüsste, würde ich mich hüten, das zu verraten.

Woran merkt man, dass man Opfer oder Ziel einer Intrige wird?Man verhält sich plötz-lich unter Wert.

Gibt es einen Moment, an dem man merkt, dass es sich nicht mehr lohnt, weiter zu kämpfen?

(Sowohl für eine Sache als auch für das persön-liche Fortkommen)

Wenn sich eine erhoffte Zukunft als das längst Vergangene entlarvt.

Verändert Politik Menschen oder verändern Menschen die Politik?

Beides, besonders das eine.

Sind die Parlamente für die Herausforderungen der Gegenwart nicht viel zu schwerfällig?

Sie sind noch nicht schwerfällig genug. Unsere größten Probleme sind nämlich flotte Dummheiten oder Blindheiten, die sich als Herausforderungen gebärden.

bodo hombach, geboren 1952 in Mülheim an der Ruhr, führte zwölf Jahre lang die Geschäfte der SPD Nordrhein­Westfalen und saß von 1990 bis 1999 im Landtag. 1998 war er Wahlkampfmanager der SPD und Berater Gerhard Schröders. Nach dessen Wahlsieg folgte er ihm als Chef des Bundeskanzleramts nach Berlin, musste diese Position aber schon 1999 nach internen Querelen verlassen und arbeitete in Brüssel bei der EU als Koordinator des Balkan­Stabilitäts paktes. 2002­2012 war Hombach Geschäftsführer der WAZ­Mediengruppe. Zurzeit lehrt er politische Wissenschaft und Soziologie an der Universität Bonn und ist Präsident der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktisch er Politik.

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Bodo homBach

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Da fährt man besser mit der Bremse als mit dem Gaspedal.

Was ist Ihrer Erfahrung nach für einen Politiker für sein Handeln wichtiger: Die Geschichte seines Landes oder seine persönliche Geschichte?

Er muss beides miteinander verbinden, sonst haben beide nichts davon.

Warum folgt nach revolutionären Umbrüchen auf den Sturz eines totalitären Systems nicht automatisch eine freiheitliche Ordnung, son-dern oft wieder ein totalitäres System?

Ein guter Revolutionär ist ein schlechter Politiker, und die meisten Leute halten sich schon für frei, wenn sie nicht mehr an der Leine zerren.

Sind in einer Demokratie Situationen vorstellbar, in denen zuviel Freiheit gefährlich sein kann?

Nein. Gefährlich sind nur zufriedene Sklaven, die das nicht begreifen.

Wann heiligt der Zweck die Mittel?Nie, denn nur die Mittel heiligen den Zweck.

Welche Rolle darf Gewalt im politischen Han-deln spielen?

Gewalt ist nur durch Recht legitimiert. Das Gewaltmonopol des demokratischen Staates ist eine der wichtigsten Errungen-schaften der Zivilisation.

Welche Rolle spielt das Geld?„Geld hat noch keinen reich gemacht.“ (Seneca)

Welche Verantwortung haben Medien in der Demokratie?

Ohne sie wäre jeder Wähler ein poli-tischer Autist und damit Spielball der Mächtigen.

Nehmen die Medien Ihrer Meinung nach diese Verantwortung derzeit wahr?

Ja. Aber man sollte von Zeit zu Zeit in den Spiegel schauen, um sich ein Bild zu machen. Das Wichtige steht im Kleinge-druckten. Fettgedrucktes erhöht nur den Cholesterinwert und verengt die Gefäße.

Hat ein Bundeskanzler überhaupt Macht?Ja. Wenn er es selber glaubt.

Warum sagt Schröder „Die Macht ist immer woanders“?

Wir haben alle mal klein angefangen.

Hat Deutschland international zu viel Macht oder zu wenig?

„Ein falsches Wort, und man hat Macht über einen Menschen.“ (Max Frisch) Das gilt auch unter den Völkern. Im globalen Dorf muss man das Recht des Stärkeren durch die Stärke des Rechts ersetzen. Alles andere ist gestrig und kontraproduktiv.

Warum ist Frau Merkel so erfolgreich?Sie hat eine erstaunliche Fähigkeit, Irr-tum als Teil der Erkenntnis zu sehen. Das hilft ihr, Prinzipien so hoch zu hängen, dass sie bequem darunter durchschlüpfen kann. „Was geht mich mein Mist von gestern an!“ (Konrad Adenauer). Im Übrigen: Wie erfolgreich ist eigentlich eine Politik auf einem Schuldenberg von 2 Billionen Euro?

roger vontobel ist Hausregisseur am Schauspielhaus Bochum. Immer wieder erzählt er in seinen Inszenierungen in großen Bögen eindrücklich von politischen Zusammenhängen und den Verstrickungen von Politik und Menschlichkeit. Mit  „König Richard dem Dritten“ hat er sich Shakespeares wohl fieseste Politgestalt vorgenommen – nicht ohne auch dessen persönlichen Weg zur Macht genauer zu beleuchten. Mit dem so entstandenen Politthriller aus mehreren Shakespeare­Texten eröffnet er am 22. September 2012 die Spielzeit.

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Wie viele schritte im voraus lÄsst sich eine intrige planen?

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renegaDe in resiDenceSeit zwei Jahren gibt es in Bochum ein neues Tanztheater. Mit der Kompanie Renegade erobern dabei Tänzer und Theatermacher mit

ungewöhnlichen Biografien das Schauspielhaus.

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renegaDe in resiDence

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DoDzi Dougban kommt aus Recklinghausen und wäre fast Fußballprofi geworden. Seine Gehörlosigkeit hat ihn daran gehindert, jedoch nie am Tanzen. Schon als Kind lernte er, die Rhythmen der to-goischen Folklore-Tänze zu spüren, die seine Familie auch in Deutschland pflegt. Seit 2010 tanzt er bei Pottporus und war im selben Jahr der erste gehörlose Tänzer beim Ruhrpottbattle in Herne. Er entwickelt eigene Choreografien, die er u. a. beim Tanzlabor im Schauspielhaus gezeigt hat, unterrichtet an der Pottporus Dance School und arbeitet an gemeinsamen Tanz-theaterprojekten mit hörgeschädigten und hörenden Teilnehmern.

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eLena friso kommt aus Padua, Italien, wo sie Ballett sowie modernen und zeitgenössischen Tanz studier-te. 2006 wechselte sie an die Folkwang Universität der Künste in Essen. Dort traf Elena auf Malou Airaudo, die sie, nachdem sie 2008 frisch diplomiert zunächst nach Italien zurückge-kehrt war, für die Renegade-Produktion „Schwarze Katze“ sofort wieder nach Deutschland holte – ein wichtiger künstlerischer Impuls. Bei Renegade, auch in „Irgendwo“ und „Der verlorene Drache“ am Schauspielhaus Bochum, sucht sie besonders nach den Momenten, in denen aus hochkarätigem Tanztheater und der schieren Kraft der Straße etwas Drittes, Neues entsteht.

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PeTer soWinski wurde in Chojnice/Konitz in Polen geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Als er 1999 Zekai Fenerci kennen lernte, gab es Pottporus und Renegade noch nicht, aber das Haus der Jugend in Wanne-Eickel war noch nicht geschlossen. Dort begann er zu tanzen und ist heute einer der besten Breakdancer Europas. 2003 war er Mitbegründer der Reckless Crew, die zuletzt 2011 beim Battle of the Year Deutscher Meister wurde. 2007 sprang er spontan in „Extended Teenage Era“ ein, seitdem ist er regelmäßig in Renegade-Produktionen zu sehen, u. a. in „Ir-gendwo“ im Schauspielhaus Bochum. Er schätzt das (Tanz-)Theater als Bereicherung, bleibt aber im Herzen B-Boy, womit er sich inzwischen auch sein Studium der Sportwissenschaft in Bochum finanziert.

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kama frankL kommt aus Recklinghausen und tanzt seit sie neun ist. Mit 15 begann sie sich für die Ver-bindung von Tanz und Theater zu interessieren und eigene Projekte umzusetzen. Dass dazu auch die Kunst der Straße gehören muss, ging ihr auf, als sie 2003 die Renegade-Produk-tion „Rumble“ sah. Sie nahm Kontakt zu Zekai Fenerci auf, der sie einige Jahre später zu Pottporus holte, um mit ihr die Nachwuchsförderung auszubauen. Seit 2009 leitet sie neben ihrem Studium der Theaterwissenschaft und Szenischen Forschung an der Ruhr-Universität Bochum das Junge Pottporus und die Pottporus Dance School, wo sie auch unterrichtet und Choreografien entwickelt, ebenso für Produktionen des Schauspielhauses und des Jungen Schauspielhauses Bochum.

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zekai fenerci wurde 1972 an der Schwarzmeerküste in der Türkei geboren und wäre dort auch aufgewachsen, wenn nicht sein Vater ein Jahr später als Bergarbeiter ins Ruhrgebiet gegangen wäre. Deshalb hat er in Gelsenkirchen laufen und später in Herne auf der Straße tanzen gelernt. Auch sonst hat er alles ausprobiert, was mit Hip-Hop zu tun hat: Breakdance, Graffiti, Rappen und Plat-tenauflegen. Eine Ausbildung hat er auch: als Rangierarbeiter bei der DB, wo er heute Vollzeit als Logistiker arbeitet. Aber eigentlich ist er Gründer, Chef und Hauptenergiequelle von Pott-porus und Renegade.

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INTERVIEW: Thomas laueFOTOS: Thomas hessmann

Thomas Laue: 2003 hat sich fast aus dem Nichts Renegade gegründet und seitdem eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Es begann damals mit einer Tanzadaption von „Romeo und Julia“, „Rumble“, in der das erste Mal Street-Art-Tän-zer aus dem Ruhrgebiet als Renegade zusammen auf der Bühne standen. Wie kam es dazu?Zekai Fenerci: Ich hatte schon immer viel mit Hip-Hop zu tun. Als ich vor gut zehn Jahren gebeten wurde, mir ein Video von ei-ner Tanzkompanie für ein Gastspiel in den Herner Flottmann-Hallen anzuschauen, war mir sofort klar: Das können auch die Leute von hier! Warum muss man Gruppen aus Frankreich oder Belgien oder von irgendwo herholen, um urbane Kultur auf die Bühne zu bringen? Es ist ja alles da, direkt vor der Haustür. Ich habe dann gesagt, ich weiß nicht wie viel Geld die dafür haben wollen, aber wir können es doch auch einfach selber machen. So hat es im Jahr 2000 angefangen. Mir war klar, ich muss etwas erfinden, das den Leu-ten von hier die Möglichkeit gibt, ihr Ding zu machen und zu zeigen, was sie können.

Was ist denn das „Ding“ von Pottporus und Renegade? Das ist wie ein Virus. Es ist einfach da. Im Grunde ist es die Lust, etwas zusammen zu

machen. Leute, die etwas können, suchen sich andere Interessierte mit anderen Fähig-keiten. Entscheidend ist, dass jeder dem an-deren gegenüber Respekt mitbringt und ihn ernst nimmt. Dadurch sind alle wirklich ein Teil von dem, was sie gemeinsam erschaffen haben.

Wie erklärst du jemandem, der euch nicht kennt, eure künstlerische Vision? Was für eine Kunst wird da eigentlich gemacht?Wir schreiben keine Kunstgeschichte. Rene-gade ist auch nicht dazu da, ideologisch einen neuen Tanzstil zu definieren. Wir nehmen Elemente des Hip-Hop, die bereits existieren, die wir aber gewissermaßen frisieren. Wie so ein „Pimp-my-Car“, oder „Pimp-my-Döner“. Es gibt diesen Spruch „Geh zum Friseur, lass dich kurz frisieren, siehste frischer aus.“ Und genau das machen wir: Wir erfrischen die Sachen, so dass sie zeitgemäß werden. Dabei arbeiten und agieren wir so schnell, wie sich auch die Umwelt, die Gegend um uns herum und die Strukturen verändern.

Eure Ausgangsbasis ist eine spezielle Form von Tanz: Tanz, der von der Straße kommt. Was be-deutet das eigentlich?In Deutschland gibt es ja in dem Sinne den Straßentanz nicht. Hier kommt diese Kultur, dieser Straßentanz oder der Hip-Hop, haupt-sächlich aus Jugendeinrichtungen, also aus

Orten, die freigegeben worden sind, an denen die Jugend sich aufhalten darf. Alles schön geregelt und wehe, die Jugendlichen lungern auf der Straße rum, dann sind sie nicht kont-rollierbar. Dadurch gibt es in Deutschland in Wirklichkeit keine Gruppierungen, die sich von der Straße her entwickelt haben, wie in den südamerikanischen oder orientalischen Ländern, wo Menschen wirklich auf der Stra-ße sitzen, ihren Tee trinken und quatschen und Musik hören. Aber das Gute ist, dass Hip-Hop sich das Recht nimmt zu sagen: Okay, du zwingst mich, an einem geschlossenen Ort zu leben, künstlerisch zu arbeiten oder zu tan-zen, aber ich nehme mir trotzdem die Freiheit, meinen Tanz selbst zu definieren und ihm meinen eigenen Namen zu geben. Gerade im Tanz ist soviel festgeschrieben, es ist genau de-finiert, welchen Tanzstil du lernen sollst. Im Hip-Hop und Breakdance ist das anders: Du kreierst einen Schritt und gibst ihm einen Na-men, denn du bist derjenige, der den Schritt entwickelt hat. Diese Freiheit ist sehr kostbar. Die Aufgabe von Renegade ist es, auf der Büh-ne genau diese Freiheit zu präsentieren. Den Leuten zu sagen, egal wie strukturiert dein Le-ben schon ist – diese Freiheit, die gibt’s noch, nutze sie!

Wie entsteht und lebt so etwas wie Renegade, das diese Form von Freiheit und Tanz bündelt, ausgerechnet in Herne?

Die freiheiT, einfach zu machen

Die Herner Street-Art-Kompanie Renegade hat ein Zuhause am Bochumer Schauspielhaus: Unter dem Titel „Renegade in Residence“ entstehen hier jedes Jahr gemeinsame Projekte, Flaggschiff der Zusammenarbeit ist eine Tanzproduktion, bei der sich Hip-Hop und Breakdance mit klassischem und modernem Tanz verbinden. Diese Mischung ist so einzigartig, dass gleich die erste gemeinsame Arbeit „Irgendwo“ als eine der zehn besten Tanzproduktionen des Jahres zur Tanzplattform 2012 nach Dresden eingeladen wurde. Gleichzeitig geht die Arbeit von Renegade auch außerhalb Bochums weiter. Unter dem Namen „Pottporus“ macht die Herner Truppe Basisarbeit, bildet Nachwuchs aus und veranstaltet einmal im Jahr das internationale Pottporus-Festival. Kopf und Inspirator des Ganzen ist Zekai Fenerci, der Pottporus/Renegade leitet und ins Leben gerufen hat. Und das alles, während er hauptberuflich als Logistiker für die Deutsche Bahn arbeitet.

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renegade in residence

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Ich bin ja in dieser Hinsicht ein Fanatiker. Wenn ich eine Vision im Kopf habe, interes-sieren mich Argumente dafür oder dagegen eigentlich nicht. Mir geht es um diese Freiheit und dass sie künstlerisch umgesetzt wird. Je-der hat eine Vorstellung, wie das Leben aus-sehen kann, was er machen würde, mit den ganzen Träumen, die da sind. Wir sprühen doch alle vor Energie und Visionen im Kopf. Ich versuche, anderen für die Zeit, in der sie mit uns zusammen sind, die Freiheit zu ge-ben, sich entwickeln und tanzen zu können.

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vorgesehen, Dass Wir uns begegnen

Wie würdest du deinen Beruf bezeichnen? Ich denke, ich bin ein sehr bekloppter, ver-rückter Visionär, der die Einflüsse der Ge-sellschaft nutzt. Ich gucke mir die Menschen gut an, ich gucke mir alles an, was in mei-nem Umfeld und Alltag passiert. Und ich weiß, dass jeder von uns für irgendetwas auf

dieser Erde da ist. Es ist wie eine Kette und ich bin ein Bindeglied. Oder so wie ein Rad sich in einer Maschine dreht – alles hat sei-ne Bedeutung. Ich weiß, ich habe etwas zu erfüllen, und ich agiere, laufe, bleibe nicht stehen und gehe auch nicht zurück. Mei-ne Aufgabe ist es, dieses Rad nach vorne zu schieben, zu sagen: Leute, ihr seid für ir-gendetwas da. Also müsst ihr was tun. Nicht stehen bleiben und sagen, es ist jetzt so. Denn dann würde alles andere auch stehen bleiben. Das ist meine Inspiration. Ich kann einfach nicht stillhalten.

Nun hast du eine Kette gespannt zwischen Renegade aus Herne und dem Schauspielhaus in Bochum. Was erst einmal eine relativ gro-ße Entfernung ist: Auf der einen Seite die freie Gruppe mit Leuten, die ihren Tanz vom Stra-ßentanz her kultiviert haben, sich professio-nalisieren, aber nie eine Ausbildung im klassi-schen Sinne gehabt haben. Auf der anderen Seite nun das große Theater im Ruhrgebiet. Wie geht das zusammen? Wir dürfen nicht vergessen, wie sehr sich die Kultur in den letzten Jahren verändert hat. Vor 15 bis 20 Jahren wäre es noch nicht möglich

gewesen, aber jetzt ist das, was wir machen, die Zukunft. Auch weil die großen Institutio-nen sich öffnen und auch öffnen müssen. Das hat mit dem Wandel der Gesellschaft zu tun, mit dem demografischen Wandel, und der Er-kenntnis, dass wir in NRW nun einmal mul-tikulturell sind, was viele vor einigen Jahren noch nicht ernst genommen haben. Jetzt le-ben wir in einer Zeit, in der der Druck so groß ist, dass es keine andere Möglichkeit mehr gibt. Die Häuser können sich nicht mehr da-gegen sperren, sie müssen sich öffnen, auch weil die Menge des künstlerischen Potenzials, das darin liegt, einfach zu groß geworden ist. Und in unserer Kooperation kommen drei Dinge zusammen: Erst einmal das Schauspiel-haus, das so Hochkulturschiff ist, wie wir freie Szene oder Subkultur sind, und das eine Pro-duktionsstruktur hat, die sich öffnet. Dann wir, mit unserem sehr speziellen Bereich ur-baner Kultur. Und in den bisherigen Arbeiten noch die elitäre Tanzschiene um die ehemalige Pina-Bausch-Tänzerin Malou Airaudo, die die ersten gemeinsamen Produktionen choreo-grafiert hat. Das sind drei Elemente, von de-nen im System eigentlich nicht vorgesehen ist, dass sie sich treffen.

Mit „Renegade in Residence“ ist das Tanztheater ins Schauspiel-haus Bochum zurückgekehrt. Die Kooperation zwischen Schau-spielhaus und der freien Tanzkompanie Renegade ist eine Verbin-dung, mit der die lange Tradition des Tanzes im Schauspielhaus wieder auflebt – in neuer, zeitgenössischer Form und mit unge-wöhnlicher Qualität, die gleich der ersten gemeinsamen Bochu-mer Arbeit eine Einladung als eine der zehn besten Tanztheater-produktionen zur Tanzplattform Deutschland 2012 nach Dresden eingebracht hat.

Diese junge Erfolgsgeschichte ist nur möglich geworden, weil Bo-chumer Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen sich in be-sonderem Maße für ihr Theater in ihrer Stadt engagiert haben. Sie haben sich bereit erklärt, Patenschaften für die Tänzerinnen und Tänzer des neuen Tanzensembles zu übernehmen und dabei Proben- und Vorstellungshonorare für ein Jahr übernommen. Nur durch ihre finanzielle Unterstützung und Förderung konnte in Zeiten knapper Kassen und Einsparungen dieses außergewöhnli-che Projekt überhaupt entstehen.

Renegade in Residence ist so zu einem Erfolg in doppelter Hin-sicht geworden. Durch seinen großen künstlerischen Ertrag und durch das deutliche Zeichen, das mitten aus der Gesellschaft an

das Schauspielhaus gesendet wurde: Bochumer lassen auch in fi-nanziell schwierigen Zeiten ihr Theater nicht allein, sondern sind Partner. Tanzpartner in diesem Fall. Wir freuen uns und bedanken uns sehr!

Für die vergangene Spielzeit danken wir besonders folgenden Un-ternehmen und Privatpersonen, die uns als Sponsoren unterstützt haben:

GLS GemeinschaftsbankHasenkamp GmbH

LIFE-Jugendhilfe GmbHLudwig Mauer KG Bochum

Niggemeyer Bildproduktion GmbH & Co. KG

Außerdem gilt unser Dank auch all den weiteren Spendern, die uns mit größeren und kleineren Spenden unterstützt haben.

Wollen auch Sie exklusiver Tanzpartner des Bochumer Tanz-theaters sein? Gerne informieren wir Sie über mögliche Partnerschaften. Alle In-formationen erhalten Sie im Schauspielhaus Bochum bei Brigitte Käding, Tel.: 0234 / 33 33 55 33, E-Mail: [email protected]

ein herzLiches Dankeschön an unsere TanzParTner!

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Bochums neues tanztheater

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Was passiert, wenn diese drei Elemente aufein-ander treffen?Es entsteht eine Ästhetik, die einzigartig ist. Wenn man sie zerpflückt, könnte man sagen, das geht in die moderne, das geht in die zeit-genössische, in die urbane Richtung, in die Hochkultur, in das Theater. Es ist eine Küche mit sehr vielen Schalen und darin sind kleine schöne Rezepte oder Gewürze und wir sind der Koch. Es ist ein Mix, der immer wieder neu entsteht. Diese Kunstform weiterzuent-wickeln, das ist die Aufgabe, die wir haben.

Wir müssen es schaffen, Diese urbane

mischung aus ganz vieLen kunsTformen zu

eTabLieren

Wird sich dadurch auch der Hip-Hop verändern?Nein. Die Freiheit des Hip-Hop kann man nicht verändern. Hip-Hop hat keine feste Struktur. Die Struktur erfindet sich immer wieder neu, sobald du anfängst zu arbeiten. Wenn wir uns entscheiden, etwas Neues zu

machen, zum Beispiel Ballett, Jazz-Musik dazu zu nehmen, noch einen Hip-Hop-Beat, und das zusammenzumixen, hat das auch viel mit Hip-Hop-Kultur zu tun. Es geht immer ums Mixen. In diesem Sinne wird sich die Struktur des Hip-Hop immer weiterentwickeln, ohne dass wir einen Einfluss darauf haben. Aber das, was wir hier gemeinsam mit dem Schauspiel-haus Bochum geschaffen haben, müssen wir definieren, weil es uns gehört. Wie ein Breaker einem Move einen Namen gibt, ist es jetzt un-serer Aufgabe zu sagen, was für diesen Move, den wir hier entwickelt haben, der Name ist. Mir wäre wichtig, dass wir es mit Renegade in den nächsten zehn Jahren schaffen, diese ur-bane Mischung ganz vieler Kunstformen fest zu etablieren. Vielleicht eine Art Ensemble, eine Art Kollektiv oder feste Künstlermann-schaft zu gründen, die in einem festen Haus, sei es hier in Bochum oder in einem eigenen Haus, einfach regelmäßig arbeiten kann.

Welche Spur würdest du gerne hinterlassen?Es geht mir persönlich nicht um meinen Namen, sondern einfach darum, dass dieser Kollektivgedanke, dieser Freiheitsgedanke, dass diese Plattform weiter existiert. Auch

wenn sie in 30 Jahren vielleicht ein ganz anderes Format hat. Kann auch sein, dass es irgendwann einmal total kitschig wird. Irgendwann werde ich keinen Einfluss mehr darauf haben. Aber es sollte schon so sein, dass die Leute wissen, guck mal, da waren ein paar Idioten, die haben da eine Megaener-gie reingesteckt, guck mal, was die geleistet haben, jetzt profitieren wir davon. Das wäre doch super.

Unter dem Label „renegade in residence“ feiert im Januar 2013 ein neues Tanztheaterstück mit Breakern und modernen Tänzern in den Kam­merspielen Premiere, diesmal in der Choreogra­fie des Kubaners Julio César Iglesias. Außerdem findet mehrmals im Jahr das „Tanzlabor“ statt, bei dem die Tänzer von Renegade im Theater Un­ten neue Moves zeigen und zum Experimentie­ren auf Künstler anderer Sparten treffen. Auch die Kooperation des Jungen Pottporus mit dem Jungen Schauspielhaus von Martina van Boxen wird mit der „Bochumer Glückssuche“ fortge­führt. Und im Herbst 2012 ist wieder das inzwi­schen legendäre Pottporus­Festival zu Gast im Schauspielhaus.

renegade in residence

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beDingT sicher

euroPas kinDer Der revoLuTion

TExT: nuran david calisILLUSTRATION: dennis schusTer

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Die Frage, der wir uns stellen müssen: Ist unser Bedürfnis nach Sicherheit gewachsen, ist die Welt tatsächlich unsicherer geworden oder hat sich lediglich unsere Wahrnehmung von Un-sicherheit verändert? Klar ist: Das Leben in seinen Leitplanken und Zugangsschwellen wird os-motischer denn je. Wir leben in zutiefst unsicheren Zeiten, um uns herum fliegt die Welt aus-einander. Diese Entwicklungen werden auch uns im scheinbar friedlichen Europa beeinflussen. Auch hier werden Jugendliche auf die Straße gehen, wenn es in Zukunft keinen Ort mehr gibt, an dem sich gesellschaftliches Leben abspielen kann, an dem

Ideen und Visionen entwickelt werden und an dem Utopien ent-stehen können.

Der griff nach Dem moLoToWcockTaiL

Die Menschen treibt es auf die Straße, überall auf der Welt. Und die Dynamiken nehmen ihren Lauf: die Straße, der Asphalt, entwickelt seine eigenen Ge-setze und Mittel sich Gehör zu verschaffen. Und wenn wir Pech haben, wird irgendwann das Buch gegen den Molotowcock-tail ausgetauscht. Dabei ist unser Bedürfnis nach Sicherheit doch nur recht und billig, schließlich geht es um den Schutz von Men-

schenleben. Aber was ist mit dem Leben der Unterprivilegierten? Dem der heranwachsenden Ju-gendlichen in den Banlieues der westlichen Welt zum Beispiel? Paris, London, Madrid, Katern-berg, Baumheide?

Natürlich: Durch den funda-mentalen Wandel der Welt ist al-les immer untrennbar mit allem verbunden und zugleich diffuser geworden. Auch das, wovon wir uns bedroht fühlen. Und oft ist es nicht einmal konkret wahr-nehmbar. Radioaktive Strahlung, Ozonloch oder Treibhausgase kann man weder fühlen noch se-hen noch schmecken. Moderne Technikgefahren entziehen sich der Wahrnehmbarkeit durch die menschlichen Sinne. Gleichzei-tig ist die Bereitschaft, Risiken und Bedrohungen zu akzeptie-ren, sehr unterschiedlich – je nachdem, ob sie naturgegeben sind, freiwillig eingegangen oder aufgezwungen werden. Für ein Erdbeben lässt sich niemand ver-antwortlich machen, für einen fehlerhaft betriebenen Atomre-aktor aber schon. Die Erfahrung zeigt: Alles, was zu einer direkten von Menschen gemachten Be-drohung führt, ruft irgendwann eine Gegenreaktion und eine Gegengewalt hervor. Das muss uns klar sein. Deshalb wird auch die tief sitzende soziale Unge-rechtigkeit der Welt irgendwann genauso zu einer Gegenreaktion der heranwachsenden Jugend führen, wie ein fehlerhaft be-triebener Atomreaktor die Welt verändert. Auch das muss uns klar sein.

Das kLeinsTe hängT miT Dem grössTen

zusammenBei den Eliten der Welt wird das Verlangen nach Sicherheit im-mer weiter wachsen. Aber das Verlangen nach einer Beseiti-gung der tief sitzenden Unge-rechtigkeit, der sich eine heran-wachsende europäische Jugend ausgeliefert sieht, wächst bei diesen Eliten nicht automatisch

im gleichen Maße mit. Bei den betroffenen Jugendlichen ist es genau umgekehrt.

Und immer gilt: Das Kleinste hängt mit dem Größten zusam-men und umgekehrt – das Größ-te ergibt sich aus dem Kleinsten. Wenn ein Jugendzentrum in Es-sen-Katernberg, Bielefeld-Baum- heide, Paris Clichy-sous-Bois oder London-Tottenham geschlossen wird, oder die dortige Bibliothek oder das Schwimmbad oder die Schule, dann braucht sich eine Gesellschaft nicht zu wundern, wenn die Jugendlichen aus die-sem Viertel dort Autoreifen an-zünden. Oder ihre Briefkästen. Oder ihre Häuser.

Oft hört man dann den Ruf, diese Jugendlichen einfach abzu-schieben und aus Europa zu ver-bannen. Doch egal ob Moslem, Christ oder Jude – diese Jugendli-chen der zweiten und dritten Ein-wanderergeneration sind in Euro-pa geboren. Sie alle verfügen über deutsche, französische, englische Pässe. Und sie haben es nicht von Beginn ihres Lebens an darauf abgesehen, in ihrem Viertel Auto-reifen anzuzünden. Dieses Feuer ist der Schlusspunkt von einem Traum, den sie vielleicht einmal vom Leben hatten, den aber die Gesellschaft – also wir – in einen Alptraum verwandelt hat. Ver-bunden mit der Erkenntnis: Eher wirst du von einem Blitz getrof-fen, als dass du es heraus schaffst aus diesen Peripherien.

In einer hochkomplexen Welt wie der unseren gibt es keine Ent-wicklung mehr, die vollkommen isoliert abläuft. Auf einmal hängt alles miteinander zusammen. Und BUMM, irgendwann kracht auch alles gemeinsam zusammen. Alles und Jedes wird angezündet, und Gräben, die sich auftun, rei-ßen immer tiefere Narben in das Gesicht der Zukunft: Gräben zwischen den Jungen und Alten, zwischen den Habenden und den Nicht-Habenden. Zwischen de-nen, die Fragen stellen, und de-nen, die Antworten geben könn-ten, klafft eine Lücke.

Nuran David Calis gehört zur dritten Generation in Deutschland lebender Einwanderer. In Bochum hat er sich bereits in „Next Generation – Das Stück“ und „Zoff in Chioggia“ mit der Frage nach der Zukunftsperspektive seiner und der nächsten Generation beschäftigt. Als Regisseur, Autor und Filmemacher sucht er immer wieder nach den Rissen in der Gesellschaft und fragt danach, wie sie zu kitten sind oder wie zumindest Kreativität daraus zu schöpfen ist. Als Kind armenisch-türkischer Eltern ist er in einem sozialen Brennpunkt am Rande von Bielefeld aufgewachsen. Dass seine Gesellschaftsanalyse düster ausfällt, ist wenig verwunderlich. Umso mehr überrascht sein Lösungsvorschlag: Mehr Europa. Ein Pamphlet.

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nuran david calis

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DIE EUROPÄISCHE IDENTITÄT MUSS

VORANGETRIEBEN WERDEN

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�Nuran David Calis fragt gemeinsam mit einer Klasse von Schauspielstu-dierenden der Folkwang Univer-sität der Künste, was Jungsein in Deutschland und Europa heute be-deutet und wie sich die Generation der 20-25-Jährigen mit dem Rest der Welt vernetzt. Antworten oder noch mehr Fragen gibt es ab 12. Ap-ril 2013 in den Kammerspielen.

MUSIKTHEATERIM REVIERGELSENKIRCHEN

MUSIKTHEATER IM REVIER GMBHKENNEDYPLATZ45881 GELSENKIRCHEN

WWW.MUSIKTHEATER-IM-REVIER.DEKARTENTELEFON 0209. 4097-200

PREMIEREN SPIELZEIT 12.13STREET SCENEOper von Kurt Weillab 22.09.2012, Großes Haus

DIE COMEDIAN HARMONISTS (WA)Musikalisches Schauspiel von Franz Wittenbrink /Gottfried Greiffenhagenab 29.09.2012, Kleines Haus

DIE HEXEN VON EASTWICK (WA)Musical von Dana P. Rowe / John Dempseyab 07.10.2012, Großes Haus

SPRUNG IN DIE LEERE (UA)Oper von Felix Leuschnerab Herbst 2012, Foyer Großes Haus

DER ERSTE GANG!DAS BALLETT IM REVIER STELLT SICH VORab 14.10.2012, Großes Haus

LE NOZZE DI FIGAROOper von Wolfgang Amadeus Mozartab 17.11.2012, Großes Haus

HANS & GRETCHEN Kinderoper von Gerard Beljon / Sophie Kassies / Jean Debefveab 24.11.2012, Kleines Haus

DER MESSIAS (WA)Weihnachtskomödie von Patrick Barlowab 08.12.2012, Kleines Haus

DON CARLOOper von Giuseppe Verdi ab 22.12.2012, Großes Haus

EINE GESCHICHTE VON ASCHENPUTTELBallett von Bridget Breinerab 19.01.2013, Kleines Haus

LADY MACBETH VON MZENSKOper von Dmitri Schostakowitsch ab 09.02.2013, Großes Haus

ANATEVKA (WA)Musical von Jerry Bock / Joseph Stein ab 23.02.2013, Großes Haus

SPRING AWAKENING Rockmusical von Duncan Sheik / Steven Sater ab 15.03.2013, Kleines Haus

IL BARBIERE DI SIVIGLIAOper von Gioacchino Rossini ab 24.03.2013, Großes Haus

DER KAISER VON ATLANTISOper von Viktor Ullmannab 07.04.2013, Kleines Haus

KONZERTANTDER ZIGEUNERBARONOperette von Johann Strauß (Sohn) ab 20.04.2013, Großes Haus

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN ...Kinderballett von Sebastian Schwabab 12.05.2013, Kleines Haus

DER ROSENKAVALIEROper von Richard Strauss ab 02.06.2013, Großes Haus

DIE GESCHICHTE VOM SOLDATENChoreografie von Jirí Bubenícek ab 23.06.2013, Großes Haus

MOVE!VARIATIONEN ÜBER DICHEin Tanzprojektab 29.06.2013, Kleines Haus

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Thomas Anzenhofer* Dietmar Bär*

vorher nachherDas Ensemble unmittelbar vor oder nach dem Auftritt

FOTOS: diana küsTer

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Friederike Becht

Manfred Böll*

Maja Beckmann

Ismail Deniz*

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Matthias Eberle

Andreas Grothgar* Bettina Engelhardt

Therese Dörr

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vorher nachher

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Paul Herwig*

Martin HornBarbara Hirt*

Jürgen Hartmann

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das ensemBle

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Raiko Küster

Katharina Linder Florian Lange

Dieter Hufschmidt*

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vorher nachher

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Nicola Mastroberardino

Veronika NicklRonny Miersch

Marco Massafra

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Tim Porath*

Felix Rech Bernd Rademacher

Kristina-Maria Peters

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vorher nachher

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Roland Riebeling

Nadja Robiné

Matthias Redlhammer

Dimitrij Schaad

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das ensemBle

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Henrik Schubert

Jana Schulz*

Michael Schütz

Lena Schwarz*

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vorher nachher

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Krunoslav Šebrek

Daniel Stock

Xenia Snagowski

Werner Strenger

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das ensemBle

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Henriette Thimig*

Klaus Weiss

Jutta Wachowiak*

Ute Zehlen*

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vorher nachher

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Anke Zillich

Katharina BachRoland Bayer

Reinout BussemakerDagny Dewath

Anna DöingDunja DogmaniChristoph Finger

Lukas GraserJonas Gruber

Ragna GuderianChristoph Gummert

Michael HabelitzZenzi Huber

Holger KunkelMax LandgrebeManuel Loos

Werner LustigMandana Mansouri

Oliver MöllerKarin Moog

Verena SchulzeThomas Schweiberer

Michael SiderisStephan Ullrich

Joep van der Geest Judith van der Werff

Johanna Wieking

Tänzer von Renegade:Alessio Attanasio

Roberto Di CamilloAdnan Dushaku

Elena FrisoMartin Klukas

Jeong LeeChristian LoclairPatrick Seebacher

Peter SowinskiSzu-Wei Wu

Christian ZacharasRymon Zacharei

und weitere

sowie Studierende der Folkwang Universität der Künste

*gäsTe

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SCHÖNHEIT UND ZUKUNFT IN DER IKEA-GESELLSCHAFT

Rundgang durch das Museum Ludwig

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Ein Gespräch über die Kunst in der Bundesrepublik mit Kaspar König, Direktor des Kölner Museum Ludwig,

den Künstlern Danica Dakic und Sven Lindholm sowie Schauspielhaus-Intendant Anselm Weber

Im Büro des Museumsdirektors v.l.n.r.: Sven Lindholm, Kaspar König, Anselm Weber, Danica Dakic

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GesprächsleitunG: Olaf KröcK und Sabine reich

Fotos: diana KüSter

Kröck: Herr König, Sie haben uns eben durch die Ausstellung „Vor dem Gesetz“ im Museum Ludwig geführt, in der Sie Kunst der Nachkriegszeit und der Gegenwart zeigen. Schon seit den 1960er-Jahren sind Sie als Ku-rator und Ausstellungsmacher aktiv. Damals war die Kunst, wie Sie es ausgedrückt haben, sehr engagiert und wollte Wege in die Zukunft weisen. Wie würden Sie die Kunst heute beschreiben und was hat sich verändert in den vergangenen Jahrzehnten?

König: Der Kunstbetrieb ist sehr viel größer geworden und hat sich in richtung lebensstil erweitert. Kunst ist umgeben von großer Akzep-tanz und einer in gewisser Weise liberalen toleranz. Dazu kommt das phänomen der Globalisierung, das gerade in der bildenden Kunst un-mittelbar eine Auswirkung hatte. Aber letztlich ist man immer kon-frontiert mit dem phänomen einer unglaublichen Quantität.

Kröck: Gibt es auch im Theater Tendenzen, die sich auf die globalen Ent-wicklungen zurückführen lassen, oder ist das Theater durch seine Bindung an die Sprache und die Literatur von diesen internationalen Entwicklun-gen abgeschnitten?

Weber: Diese tendenzen haben sich in der bildenden Kunst sicher-lich viel früher gezeigt als im theater. Doch in Bochum reagieren wir auf diese zeitgenössische Bewegung mit einer deutlichen internatio-nalisierung. Wir arbeiten mit regisseuren aus ganz europa und set-zen uns mit ihren künstlerischen perspektiven auseinander. Doch ein so komplexer Vorgang wie die Globalisierung und der Wandel

unserer Gesellschaften wirkt sich auf sehr vielen ebenen aus. ich denke, dass inhalte eher kompliziert zu benennen sind. Man ist in der Kunst und im theater immer nur so gut definiert, wie die Gesell-schaft sich definiert. Dies eindeutig zu bestimmen, fällt momentan relativ schwer.

Reich: Frau Dakic, Sie unterrichten „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien“ an der Bauhaus-Universität in Weimar. Was geschieht mit der Kunst im öffentlichen Raum und wie sehen die neuen Strategien aus?

Dakic: ich gebe ein Beispiel: Wir haben eine ehemalige parteischule der seD in erfurt gefunden. Gerade im osten bin ich sehr daran in-teressiert, diesen teil der Geschichte sichtbar zu machen und eben nicht nur die Klassiker in Weimar. Das ganze haus ist eigentlich ein Denkmal der ost-Moderne. Wir können dort einen raum befragen und daraus lernen. Das thema meines nächsten seminars beschäf-tigt sich in Bezug auf dieses Gebäude mit dem thema „Disciplined and undisciplined body“.

Weber: ich würde gerne eine Frage stellen, die mich wirklich bewegt: Woher kommt unser Bedürfnis, die Kunsträume zu verlassen? Als ich intendant am schauspiel essen war, haben auch wir zahlreiche stadt-interventionen initiiert und immer wieder die Bühnen verlas-sen. Aber warum haben wir das Bedürfnis, die Bühnen, die wir haben, zu verlassen? ich meine das sehr ernst, denn dieser Vorgang ist ja eine tiefgreifende entscheidung für unsere institutionen.

Dakic: Meine künstlerische Arbeit wird von orten inspiriert. Das ist meine Arbeitsweise.

König: Wenn ich höre, dass sie von einer seD-parteikader-schule als einem Denkmal der ost-Moderne sprechen, finde ich das nicht lustig. eine seD-parteikader-schule empfinde ich als extrem toxisch belastetes Gelände.

Dakic: Das ist ja auch nicht lustig. Das ist ein ort, der eine Geschich-te hat, und es ist für mich ein ort, der das potenzial hat, Kunstwerke entstehen zu lassen. um auf ihre Frage zu antworten, was die Arbeit im öffentlichen raum so spannend macht: Man hat eine Berech-tigung zu tun, was man sonst nicht tun darf. Man kann irgendwo kratzen und dann öffnen sich Abgründe. ich würde jedoch nie sagen, dass die leute ein Bedürfnis haben, die Museen zu verlassen. es gibt Kunst, die im Museum funktioniert, und solche, die dort nicht funk-tioniert. es gibt aber das Bedürfnis, sich mit anderen räumen oder Zusammenhängen zu beschäftigen. ich selber bin ein terrain-Arbei-ter. (lacht) ich bin von orten oder Menschen inspiriert und daraus entwickeln sich sachen. Das ist es.

lindholm: es gibt orte, bei denen man eine besondere Art der Auf-ladung zu erfahren meint, eine Aufladung, die häufig „auratisch“ ge-nannt wird. Darunter ist zumeist nichts Anderes zu verstehen, als dass ein starkes historisches Bewusstsein von einem ort existiert. so scheinen wir in dem Moment, wo wir diese ehemalige seD-Ka-derschule betreten, von bestimmten Dingen zu wissen, die nicht unbedingt sichtbar sind. um Besucher und publikum mit solchen Aufladungen und auch mit ihrem eigenen Vorverständnis von orten zu konfrontieren, werden die Kunsträume von Künstlern häufig ver-lassen. Die theaterbühne und die Ausstellungsfläche des Museums

Kaspar König und Anselm Weber

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ein gespräch im museum ludwig

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sind von ihrer idee her notwendigerweise un-aufgeladen. schließlich soll die Bühne nach der einen Aufführung frei sein, leer sein für die nächste inszenierung. es ist selten er-wünscht, dass das publikum die Atmosphä-re der zuvor auf der Bühne gespielten stücke während der aktuellen inszenierung erfährt. Das gilt auch für die museale Ausstellungs-fläche, die meistens neutral konzipiert ist, so dass der raum hinter den exponaten zurück-tritt. natürlich haben theatergebäude und Museen eine Geschichte und sind insofern historisch aufgeladen. Aber das charakteris-tische an Bühne und Ausstellungsfläche ist traditionellerweise, dass alle, die sich dort aufhalten, die spuren der Vergangenheit ver-drängen. Diejenigen, die den Kunstraum ver-lassen, haben häufig kein interesse an „spur-losem“ raum. sie suchen vielmehr einen, der belastet ist. und das nicht verhehlt.

Weber: sie sagen, dass der theaterraum aus dem Gesichtspunkt des publikums ähnlich wie in einem Museum ein leerer raum ist. Das sehe ich anders. Der raum in einem theater, der geistige raum, wird über weite strecken mit einer sehr komplexen erwartung gefüllt. Das hat etwas mit einem bestimmten Bildungs-begriff eines ganz bestimmten pub likums

zu tun, der sich an einen gewissen Kulturbe-griff anschließt. Das ist die Kulturidee des 19. Jahrhunderts: Kultur bildet, und je besser die Kultur, um so besser der Mensch. Deswegen würde ich ihnen deutlich widersprechen, dass dieser raum leer ist. er ist geradezu bis unter die Decke angefüllt mit hohen erwartungen.

König: ein Museum kann man nicht mit einem theater vergleichen. Das Museum ist dahingehend ein konservativer ort, als dass es ein bewahrender ort ist. Jede Generati-on holt Werke aus dem Depot, die sie nach ihren eigenen Bedingungen untersuchen muss.

Ob ETwAS KUNST IST, IST SEKUNDäR.

ENTSCHEIDEND IST DOCH NUR: IST ES INTERESSANT?

Weber: Da würde ich ihnen widersprechen. Auch wir funktionieren wie ein Museum. Wir holen sozusagen unten aus dem Magazin die Klassiker hoch und setzen sie auf die Bühne. Zumindest im Bewusstsein der Öffentlich-keit haben auch wir eine bewahrende Funk-

tion. ich werde täglich konfrontiert mit der Frage: „ist das jetzt Kunst?“ – meistens von Menschen, die betonen, dass sie schon seit Jahrzehnten ins schauspielhaus Bochum ge-hen. Die Bewahrer des Mythos verlangen von mir eine Beschreibung von dem, was Kunst ist, und vor allem von dem, was sie nicht ist.

König: Die Frage ist schon mal falsch. ob et-was Kunst ist, ist sekundär. entscheidend ist doch nur: ist es interessant? Mache ich eine erfahrung, die ich sonst nicht machen wür-de? Komme ich auf eine Verdichtung? hilft es mir, Widersprüche besser zu begreifen? letztendlich scheitert es im Zweifelsfall an der Vorbedingung, dass es doch nichts ande-res ist als Kunst. Denn wenn ich von vorn-eherein frage, ob das denn Kunst ist – weil meine beschränkten Vorstellungen, von dem, was Kunst ist, bereits eine limitierung bedeu-ten – dann ist es ein unproduktiver Ansatz. Dann geht es ohnehin nur noch um eine Be-stätigung meiner Vorurteile oder meiner Ge-wohnheiten und meiner Konventionen oder was immer. Das theater, der Kindergarten, das Museum, letztlich auch die psychiatrie sind bestimmte öffentliche orte, die einen besonderen schutz brauchen, damit dort ideen weiter getragen und sehr fragile Ver-

Was macht die Kunst? Prinz, die Kunst geht nach Brot. Das muss sie nicht, das soll sie nicht …Aus Emilia Galotti von Gotthold Ephraim Lessing

Geld ist Freiraum für künstlerische Entfaltung —

wenn wir es gemeinsam dazu machen.

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schÖnheiT und ZuKunFT in der iKeA-gesellschAFT

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hältnisse bewahrt werden. Gleichzeitig gibt es immer wieder ein Ausbrechen aus den in-stitutionen. Diese Bewegungen können auch dazu führen, dass man die Batterie in diesen institutionen wieder neu auflädt.

Weber: Geht es denn um so einen altmodi-schen Begriff wie „Werte“? haben wir eine Wertigkeitsdiskussion?

König: Auf einer ganz grundsätzlichen öko-nomischen Basis sicherlich. Was bringe ich ein, was kommt raus? Wenn ich jetzt theater, Museen oder öffentliche orte habe, dann sollen sie bitte so genutzt werden, dass da viel hirnschmalz reinfließt und erfahrungen getestet werden. und dass sie voll ausgenutzt werden. es geht am ende um die res publica, für die das theater in Deutschland weit vor der Demokratie eine wichtige Funktion hatte.

Weber: Wie würden sie eine res publica de-finieren, die darüber diskutiert, ihr Museum zuzusperren, weil das Geld fehlt?

König: Da muss man immer die Frage stel-len: Wo liegen die prioritäten? Wir müssen argumentativ durch die eigene Arbeit und durch eine haltung deutlich machen, dass wir nicht irgendwem gehören. Das ist immer eine Frage der Autonomie. Autonomie gibt es nicht, ohne autark zu sein. Wir sind lu-xusphänomene und müssen das durch list und tücke transportieren. Aber den Beglau-bigungsvorgang in der res publica und seine Wertigkeit zu erklären, ist ein sehr schwie-riger Vorgang. ihr habt es als theater ein

bisschen leichter als das Museum, weil das theater noch den Mythos besitzt. lindholm: Als Künstler ist man ständig da-mit konfrontiert, sich und sein tun zu recht-fertigen. Manchmal meint man, dass es zur hauptaufgabe gehört. Auf die Frage, welche Wertigkeit Kunst hat, fällt es natürlich den-noch schwer, umfassend zu antworten. ich glaube, künstlerisches Arbeiten hat dort eine Wertigkeit, wo Aufmerksamkeiten für De-tails geschaffen werden, die übersehen oder verdrängt werden. Kunst kann sichtbar ma-chen, einen Fokus setzen.

Weber: Wie ein Vergrößerungsglas?

wIR bESCHäFTIGEN UNS mIT DINGEN, DIE ZUKUNFT

ERmÖGLICHEN

lindholm: Ja, sie vergrößert, sie verkleinert auch, zeigt überraschende seiten der uns um-gebenden Welt. sie macht deutlich, dass wir immer nur perspektiven auf die Welt einneh-men, und sie auch anders sein könnte. sie kann prozesse oder Momente sichtbar ma-chen. im herstellen von Aufmerksamkeit hat künstlerisches Arbeiten eine Wertigkeit. und Aufmerksamkeit ist es, was wir tatsächlich brauchen. Die brauchen wir nicht nur inner-halb der Kunst, sondern jeder von uns ist gut beraten, sich von der Kunst anregen zu lassen und Aufmerksamkeit zu bündeln, Dinge zu sehen, die dabei sind zu verschwinden.

Reich: Wenn wir wie in Ihrer Ausstellung auf die Geschichte der Bundesrepublik zurückgehen, gab es im Selbstverständnis der damals jungen De-mokratie eine sehr hohe Wertigkeit von Bildung, Kunst und Kultur. Die Forderung „Bildung, Kul-tur und Wohlstand für alle“ galt als Leitbild der Bundesrepublik. Auf diesen drei Säulen ruhte die demokratische, zivile Nachkriegsgesellschaft. Doch diese Säulen brechen nach und nach weg. Was bedeutet dieser Paradigmenwechsel nicht nur für Kulturinstitutionen, sondern auch für das Selbstverständnis der Bundesrepublik?

König: eine solche Diskussion in einem heft für das schauspielhaus Bochum wäre doch un-sinnig. Wir beschäftigen uns mit Dingen, die Zukunft ermöglichen. es geht um schönheit, es geht um bestimmte stofflichkeiten, ohne die Zukunft gar nicht denkbar ist. Das hat mit Gedächtnis zu tun. Aber dieses Gedächtnis ist nicht linear, es ist sehr widersprüchlich. es hat mit Moden zu tun, es hat mit vielen, vielen ephemeren Momenten zu tun, mit ängsten und mit projektionen. ich würde diese defen-sive Argumentation gar nicht machen.

lindholm: ich habe das Gefühl, dass es durchaus sehr sinnvoll ist, sich zu positio-nieren. Diese Krise hat auch die Möglichkeit zu sagen, für was man steht. sie fordert auf: legitimiert euch.

König: Das ist ein echter schlamassel! Man hat im ruhrgebiet diesen unglaublichen strukturwandel mit einer riesigen conte-nance befriedet: stahl weg, Kohle weg, die ganze Montanindustrie, die in allen ländern

Sven Lindholm und Kaspar König

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ein gespräch im museum ludwig

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anzutreffen war. Überall die gleiche Krise, england, schottland, usA, wo ganze stahl-werke verlassen liegengelassen wurden. sie können heute noch daran vorbeifahren. im ruhrgebiet wurde das alles fein säuberlich weggemacht. Man hat es begrünt und die Kin-der sind an die uni gegangen. es gibt eine per-fekte iKeA-Gesellschaft. Man ist allen poten-ziellen Konflikten aus dem Weg gegangen. Das alles wurde aus dem unglaublichen reichtum heraus geschafft. Aber es war auch ein Durch-wursteln, das plötzlich nicht mehr möglich ist, weil es heute an allen ecken und enden fehlt. Wenn die kulturellen institutionen dann ver-suchen sich windschnittig dem anzupassen, um zu überleben, ist es aussichtslos.

ich fand die ganze Kulturhauptstadtge-schichte ziemlich deprimierend, weil man al-les so lieb proletarisch verharmlost hat. „Wir sind nette typen am Büdchen“ und so, „du kannst dich auf die verlassen“, „wir sind ker-nig und haben ein gutes herz“. es wurde ein image wie in den späten 1950er Jahren be-schworen. richtiger Kitsch...

Weber: Der Befriedungsvorgang, von dem sie sprechen, funktioniert jetzt nicht mehr, weil die ökonomische Grundlage fehlt. Wir reden schlicht über Geld. und darum, so die logik, nehmen wir weg, was luxus ist: schwimmbä-der, Bibliotheken, Museen, theater. stück für stück werden Dinge weggenommen. und da sind wir plötzlich in einer Verfahrensweise, dass diese Gesellschaft sich zwar nicht auf-löst, so pessimistisch bin ich nicht, aber sie verändert sich gewaltig. und was diese Ver-änderung mit uns als theater macht, kann

ich noch nicht absehen. ich frage mich, was passiert mit den städten, die uns nachfolgen und bei denen die ökonomische transforma-tion nicht mehr zur Befriedung reicht? Wir müssen im Augenblick um unsere legitima-tion kämpfen. Das sind Überlebenskämpfe, die wir hier ausfechten.

König: Gut ist aber bei all dem, dass wir eine idealkonkurrenz untereinander haben. Wir sind nicht nur Kollegen, wir luchsen uns ge-genseitig unser publikum ab. Wir ringen da-rum, wahrgenommen zu werden. Man küm-mert sich ja um strategien, die in die Zukunft gehen: Wo kann man sich unentbehrlich ma-chen? Wie schafft man relevanz? Auch das ist ein Verteilungskampf. Aber du musst erst mal Dinge machen, die unverständlich sind, und plötzlich fällt der Groschen, weil man merkt, dass man davon wirklich profitieren kann. es geht also letztlich um eine grund-sätzliche Wertigkeit. und diese Wertediskus-sion wird doch traditionell auf der Bühne des theaters geführt. Wir müssen eben die eige-nen Mittel einsetzen, um die gesellschaftli-chen Fragen konkret zu reflektieren.

Danica Dakić wurde 1962 in Sarajevo geboren. Die Künstlerin arbeitet vorrangig mit Mitteln der Videokunst und Installation. Ihre Arbeiten wur-den weltweit gezeigt, u. a. auf der 11. Biennale in Venedig und der Documenta 12 in Kassel. Sie ist Professorin an der Bauhaus-Universität in Wei-mar für „Kunst im öffentlichen Raum und neue künstlerische Strategien“. Danica Dakić lebt in Düsseldorf und ist Gründungsmitglied der Zu-kunftsakademie NRW.

Kaspar König, geboren 1943 in Mettingen/West-falen, ist seit 2000 Direktor des Museum Lud-wig in Köln. 1985 wurde er auf den neu gegrün-deten Lehrstuhl „Kunst und Öffentlichkeit“ an der Kunstakademie Düsseldorf berufen, ab 1989 war er Rektor der Städelschule in Frankfurt. Als Ausstellungsmacher initiierte er zahlreiche Groß-ausstellungen wie „Westkunst“ 1981 in den Köl-ner Messehallen und „In-Between Architecture“ zur EXPO 2000 in Hannover. Kaspar König war Mitinitiator und Kurator der „Skulptur Projekte Münster“ und wurde mehrfach ausgezeichnet, so durch das New Yorker Solomon R. Guggenheim Museum für sein Lebenswerk. Im November 2012 endet sein Vertrag in Köln, der über die Pensions-grenze hinaus verlängert wurde.

Sven Lindholm, geboren 1968 in Hamburg, ist Teil von Hofmann&Lindholm. Das Kölner Theaterduo veröffentlicht Theaterarbeiten, Videoinstallati-onen und Hörstücke an freien Theatern, Schau-spielhäusern und im Radio. In ihren multidiszi-plinären Projekten arbeiten Hofmann&Lindholm an der Schnittstelle zwischen szenischer, bil-dender und akustischer Kunst. Sven Lindholm ist Junior professor im Institut für Theaterwis-senschaft der Ruhr-Universität Bochum und leitet den neuen Masterstudiengang „Szenische Forschung“.

Anselm weber, geboren 1963 in München, ist Schauspiel- und Opernregisseur und Intendant des Schauspielhauses Bochum. In der Spielzeit 2012/2013 setzt er Lutz Hübners neues Stück  „Richtfest“ für die Kammerspiele in Szene und inszeniert im Schauspielhaus Carls Sternheims Trilogie „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“.

Danica Dakic

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schÖnheiT und ZuKunFT in der iKeA-gesellschAFT

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hans-peter litscher – arbeit am mythos

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13 LINKS auf groSSe frageN

fragen: Olaf KröcKantworten: jan Klata

Shakespeare wäre Autor einer Fernsehserie. Welcher?

DIe SopraNoS.Wer wäre ein guter König?

rIcKy gervaIS.

Wie soll man seine Feinde bestrafen?

erfüLLe Ihre Träume.

Hamlet stellt die Frage aller Fragen: Sein oder nicht sein? Wer weiß, vielleicht würde der junge Prinz von Dänemark heute Antworten auf den Sinn des Lebens im Internet suchen.

Der polnische Regisseur Jan Klata verbringt bei der Vorbereitung auf seine Produktionen viel Zeit vor dem Rechner. Die Fragen dieses Interviews beantwortet er vor allem mit Filmen

aus dem weltweiten Netz. Scannen Sie die Codes mit Ihrem Telefon oder sehen Sie sich unter www.hamletklatabochum.de seine Video-Antworten an.

Schauspielunterricht für den britischen Comedy-Star ricky gervais von Sir Ian McKellen. eine antwort auf die frage, wie man einen großen Zauberer spielt.

Legendär verstörendes Musikvideo von aphex twin und Chris Cunningham zu „window Licker”, das im tV nur nachts gezeigt werden darf.

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jan klata

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Was ist die Zukunft: Polen oder China?

eIN mISchmaSch.

Ist die Zeit aus den Fugen?

Ja. DaS war SIe SchoN Immer.

Schon mal einem Geist begegnet?

Ich Traf DaS geSpeNST DeS KommuNISmuS.

eS war uNgLaubLIch grau.

Die wichtigste Frau der Welt?

DIe JuNgfrau marIa.

Sensationelles Mashup-Video. Schauen und staunen.

Musikvideo-Legende der talking Heads. einst das neuste vom neuen. wie doch die Zeit vergeht.

Barockmusik von Heinrich Biber, Passacaglia aus den „rosenkranz-Mythen”

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13 links auf grosse fragen

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Woran kannst du glauben?

Sind unsere Eltern an allem schuld?

wIr SIND uNSere eLTerN. werDeN

SIe Nach uND Nach. aLSo Ja.

Die beste Waffe gegen Blödheit?

baNaNeN.

Glaubst du, was du siehst?

oh Ja, meINem geISTIgeN auge.

Wie schwer ist es heute, ein Punk zu sein?

puNK’S DeaD!

Musikvideo von 1999 für den electro-track „rabbit in Your Headlights“. wurde 2006 in die Liste der 100 besten Videos aller Zeiten aufgenommen.

ein Klassiker von Monty Python: „Selbstverteidigung gegen früchte”

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jan klata

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Was ist faul im Staate Dänemark?

wIr. DaS voLK.Die Zukunft des Theaters?

DIe ZuKuNfT IST überSchäTZT.

Ist Bereitsein alles?

aboSLuT. 24 STuNDeN LaNg.

SIebeN Tage DIe woche.

Womit hältst du dich bei Laune?

mIT cIoraN.

Spike Jonze lässt Christopher walken für dieses fatboy-Slim-Video fliegen. Denn wie heißt es in Hamlet: „readiness is everything!“

wikipedia: emil Cioran, rumänischer Philosoph

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13 links auf grosse fragen

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Prada oder Puma?

beSSer woNDerbra uND caDbury.

 Schon mal dein Leben in Frage gestellt?

mIT weLcher frage?

Was betrachtest du mit einem lachenden und einem weinenden Auge?

meIN LaND.

Welche Verrücktheit hat Methode?

Noch IST poLeN NIchT verLoreN.

Jan Klata inszeniert William Shakespeares „Hamlet“ für das Schauspielhaus. Die Premiere ist am 9. März 2013.

Polnischer Kultfilm mit englischen Untertiteln. Video ab Minute 5:25 schauen.

So lustig kann es sein, wenn sich jemand mitten in new York zu tode stürzen will.

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jan klata

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cashheLLo, I amJohNNy

text: sabine reichZeICHnUng: lenia hauser

wie sieht die welt aus durch Johnny Cashs augen? wie fühlt es sich an, der große Mann in Schwarz zu sein? es war eine widersprüch-liche welt, die er sah. Sie lag zwischen Las Vegas und San Quentin, zwischen Indianer-höhlen und Hollywood, zwischen schwarz und weiß. Johnny Cash, das ist der Junge von den Baumwollfeldern, der mit den religiösen Liedern seiner Mutter groß wurde und dessen erster Song von einem erzählt, der tötete, nur um einen Mann sterben zu sehen. Zwölf Jah-re nach dem „folsom Prison Blues“, der ihn berühmt machte, gab er ein Konzert in genau jenem gefängnis. „Live at folsom“ brachte ihn nach Jahren der Krise und tablettenab-hängigkeit wieder zurück ins geschäft. „Ich habe es schon immer als eine gewisse Ironie empfunden, dass ausgerechnet ein gefäng-

niskonzert, bei dem sich zwischen den Häft-lingen und mir eine Beziehung entwickelte wie unter verbündeten rebellen, außensei-tern und Schurken, meinen Marktwert so weit nach oben steigen ließ, dass die Leute bei aBC mich für angesehen genug hielten, um mir eine wöchentliche, landesweit aus-gestrahlte fernsehshow anzuvertrauen“, er-innerte sich Cash.

Sein erster gast 1969 war Bob Dylan, und in den zwei Jahren, in denen die Show ausgestrahlt wurde, traf Cash die wichtigs-ten Künstler amerikas. ray Charles, Joni Mitchell, Dennis Hopper, Louis armstrong, Kris Kristofferson, Stevie wonder und viele andere kamen und sangen Duette mit ihm. neo-folkies, Hippies und die Beat genera-tion trafen auf schwarze Bürgerrechtler und konservative nashville-traditionalisten.

Dass sie alle auf einer Bühne standen, lag daran, dass Cash es war, der sie einlud. Johnny

Cash hat amerika gesehen und er zeigte es den amerikanern genauso, wie er es sah. Des-halb wurde er eine amerikanische Ikone, die bis heute Musiker prägt und beeinflusst. Der rolling Stone schrieb über ihn: „Johnny Cash war schon Punk, als seine renitenten enkel noch nicht einmal geboren waren.“ Doch ob wir nun enkel sind oder Punk: ride this train and walk the line!

nehmen Sie sich eine Schere und schnei-den Sie diese Maske aus. Verbinden Sie die Maske mit einem gummiband und ziehen sich das Band über Ihren Kopf. Dann erheben Sie sich und sagen langsam den Satz, mit dem Johnny Cash jedes seiner Konzerte eröffne-te: „Hello, I am Johnny Cash.“

Thomas anzenhofer, Torsten Kindermann und Barbara Hauck greifen mit „Well, you’re my friend“ die Idee der „Johnny Cash Show“ auf. Die Premie-re ist am 27. September 2012 im Schauspielhaus.

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1 anhand der Markierung ausschneiden 2 Löcher ausstechen, gummiband durchziehen 3 Maske aufsetzen und sagen: „Hello, I am Johnny Cash.“

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rIchTfeST

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Der Autor Lutz Hübner hat sich mit seiner Co-Autorin Sarah Nemitz für sein neues Stück über eine Baugemeinschaft auf Recherche begeben. Er hat sich erklären lassen, warum es besser ist, mit Menschen, die man kaum kennt, zusammen ein großes Haus zu bauen und dann untereinander aufzuteilen, als allein oder mit den Liebsten ins Reihenendhaus zu ziehen. Und er hat festgestellt, wie sehr die Frage nach dem Wie des Wohnens nicht nur unser Sein, sondern auch unser Bewusstsein bestimmt. Eine Phänomenologie des Wohnens aus den Notizen seiner Recherche.

text: lutz hübnerfoto: Michel becKer

1. DIe erSTe wohNuNges bedarf einer gewissen geistigen anstrengung, sich zu vergegenwär-tigen, dass auch das wohnen irgendwann einmal erfunden wurde. Viele andere erfindungen, die den Beginn der Zivilisation markieren, können Zufallsentdeckungen oder das werk genial verschrobener einzelgänger gewesen sein: der geschmolzene Klumpen eisen in der erkaltenden glut eines Lagerfeuers, die astronomie als gebrauchs-hokuspokus eines Schamanen, bevor sie zur Bestimmbarkeit von an-bauzyklen der ersten nutzpflanzen Verwendung findet.

aber das wohnen kann man sich nur als einen gemeinsamen Be-schluss denken. eine gruppe nomadischer Jäger mit rudimentären Kenntnissen des ackerbaus fällt die historische entscheidung, ihre Lebensverhältnisse grundlegend zu ändern. wie könnte es gewesen sein im fruchtbaren Halbmond während der neolithischen revolu-tion? Stand da eine gruppe Menschen ratlos zusammen auf einer Hochebene und dann sagt es einer: Sollen wir mal ein Haus bauen? ein was? naja, Mauern hoch, Stroh obendrauf und dann stellen wir da unseren ganzen Krempel rein. Kann man ja mal probieren.

So war es höchstwahrscheinlich nicht, denn die ersten aus Stein errichteten gebäude waren für die toten und für rituelle Handlun-gen bestimmt. erst später kam die Idee auf, dass es da drin auch für Lebende vielleicht gemütlicher ist als draußen im Dauerregen. es brauchte seine Zeit, es war nicht zwingend, wie es ja auch Zivilisa-tionen gab, die das rad nicht erfunden haben und die trotzdem klar kamen. Vielleicht, weil dieser Horde dämmerte, dass sie da auf etwas

sehr Komplexes zusteuerten, etwas, das bei allen Vorteilen ein großes, sehr großes Potenzial zu Krächen in sich barg. (nach neuesten for-schungen fällt die erfindung des angriffskrieges in die Zeit der ersten Siedlungen.) Denn Zusammenwohnen bedeutet, eine Vielzahl diver-gierender Vorstellungen immer wieder zusammenzuführen. es ist ein instabiles soziales geflecht, das bei der geringsten erschütterung rei-ßen kann. (wer einmal in einer wg ohne funktionierenden Putzplan gewohnt hat, weiß, was ich meine). Zusammenwohnen bedeutet, es allen recht machen zu wollen und es niemandem recht machen zu können. Insofern ist die zivilisatorische Leistung dieser ersten Pionie-re nicht zu unterschätzen. Das liegt natürlich zuallererst an den im-mensen annehmlichkeiten, die Siedlungen mit sich bringen (Schutz vor Überfällen; nachbarn, bei denen man sich ein ei leihen kann), aber auch daran, dass die entstehung von komplexen wohnanlagen dem Menschen abverlangte, Konflikte zu lösen, auszuhalten oder zu-mindest nicht sofort mit der Keule zu klären.

2. DIe SchöNheIT Der uTopIeJede Baugemeinschaft (also eine gruppe erwachsener Menschen, die beschließt, zusammen ein Haus zu bauen) wiederholt die oben beschriebene entwicklung. (Die ontogenese wiederholt die Phyloge-nese). es beginnt immer mit der frage: wie wollen wir leben? oder genauer gesagt: wie wollen wir zusammenleben? Der rest sind De-tails und diese grundfrage ist immer auch die frage nach der eigenen Utopie. welche erwartungen haben wir an unsere Mitmenschen, an die gesellschaft, wie viel Privatsphäre braucht man, wie stark will ich anteil nehmen am Leben der anderen?

es gibt die these, dass Baugemeinschaften eine Schrumpfform gesellschaftlicher Utopien der achtundsechziger sind. wenn schon

rIchTfeST

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nicht die ganze gesellschaft verändert wer-den kann, dann leben wir das zumindest in unserem Haus, wo jeder für jeden da ist und alle immer solidarisch sind – es ist quasi die Legoland-Version des sozialistischen Para-dieses. aber die kleine Version ist nicht un-bedingt die einfachere, denn der Mensch ist aus krummem Holze geschnitzt (Kant), bestimmt vom eigennutz, und das bedeutet, dass man immer nur näherungswerte an die Utopie erreichen kann. wenn überhaupt.

Zehn Utopien in einen Kompromiss gegos-sen, ergeben keine große Utopie, sondern immer nur den kleinsten gemeinsamen nen-ner. (Die Utopie ist etymologisch der nicht-ort, kann also nie realität werden.)

oder anders gesagt: „a Camel is a horse designed by a Comitee.” (Churchill)

3. DaS DILemma Der gemeINSchafTSbILDuNg

notizen aus der recherche: Das Casting ei-ner Baugemeinschaft. eine wohneinheit ist noch zu vergeben, mehrere Interessenten stellen sich vor. es geht darum, jemanden zu finden, der „zur gruppe passt“. einer aus der Baugemeinschaft lehnt zwei Bewerber ab mit der Begründung, sie hätten ihn „nicht inspi-riert“. er genießt es offensichtlich, in einer Position zu sein, Urteile über andere Men-schen fällen zu können. es fallen einige iro-nische Bemerkungen über sein Kriterium der Inspiration, freundlich, aber mit leichtem Spott. noch funktioniert die gemeinschaft, aber die kleinen Schwächen werden regist-riert. Man hält still, denn man segelt gemein-sam auf einem floß über den ozean, man ist aufeinander angewiesen, finanziell und emo-tional. wenn einer ausschert oder über Bord geht, hat die ganze gruppe ein Problem. (ein Schuft, wer dabei an europa denkt.) Denn es wird anders kommen, als man denkt. Irgend-wann vielleicht, in einem großen Streit, beim richtfest, bei der einweihungsparty, wird ihm jemand sein arrogantes Verhalten beim Casting um die ohren hauen, irgendwann wird der eine oder andere feststellen, dass er den oder die noch nie leiden konnte und sich immer nur dazu gezwungen hat, ihn sympa-thisch zu finden.

4. wohNeN aLS waffetheorie des wohnens. wie sehr das woh-nen an die Kernfragen der conditio humana rührt, zeigt, dass jede revolution auch immer eine neue form des wohnens propagiert hat:

– fouriers Phalansterium, der erste entwurf eines sozialistisch organisierten wohnkom-plexes in der nachfolge der französischen revolution. (Man muss sich das Phalans-terium etwa vorstellen wie touristenhotels in antalya. Kleine Buchten für 1500 Men-schen mit riesigen gemeinschaftsräumen.)

– Die sowjetischen Ideen der 1920er Jahre, in denen wohnsilos konzipiert wurden, in de-nen die familien keine privaten Kinderzim-mer haben sollten, da die Kinder gemein-sam in Kinderkrippen unter staatlicher Leitung aufwachsen sollten.

– Die Kommune 1 der Studentenrevolution, in der das Private politisch ist. nutzrecht des eigentums aller, basisdemokratische entscheidungen, Überwindung bürgerli-cher Beziehungsmuster.

es ist immer die Kombination von großem gesellschaftlichen entwurf auf der einen und Veränderung der kleinsten sozialen einhei-ten auf der anderen Seite.

Der neue Mensch entsteht über die Än-derung der Produktions- und der wohn-verhältnisse. Man kann den Menschen über seine wohnbedingungen ändern. Das zumindest will die theorie. aber da- von bleibt zum Schluss immer etwas übrig, das niemand auf der rechnung hatte:

Le Corbusiers wohnmaschinen führen zu gettos aus Beton. Die Kommune 1 führt über die ausgehängten Klotüren der Siebziger (aufhebung der Privatsphäre vs. geruchs-sinn) zu einer gemütlichen und komplett unpolitischen wohnalternative für nette Studenten und eben zu Baugemeinschaften.

Diese haben meist einen linksliberalen an-satz (think global, act local), werden aber in ihrer Kiezumgebung als Vorboten der gentrifizierung wahrgenommen und als solche manchmal bekämpft. (erst kommen die Studenten, dann die galerien, dann die Baugemeinschaften und dann die Immobi-lienhaie. Dann gehen die Studenten wieder, weil alles zu teuer geworden ist.) Polemisch formuliert sind die sozialen auswirkungen auf das Stadtviertel oft nicht anders als die einer gated Community – eine sozial und ökonomisch homogene gruppe bestimmt das Klima im Viertel und expandiert auf Kos-ten der alteingesessenen Bevölkerung. gen-trifizierung ist Klassenkampf von oben. Die Utopie endet in genau der Bürgerlichkeit, die man überwinden wollte. (ein Spaziergang durch den Berliner Bezirk Prenzlauer Berg be-legt dies eindrücklich.)

5. DaS Drama DeS ZuSammeNLebeNS

Die meisten Baugemeinschaften planen fried-lich ihr Projekt, haben höchstens mal eine Diskussion über den Standort der Buddelkis-te und leben – mit allen abstrichen – so, wie sie es sich ungefähr vorgestellt haben. warum also daraus ein theaterstück machen?

weil die Planung eines gemeinsamen Le-bens einer gruppe Menschen, die nicht mitei-nander verwandt sind und unterschiedlichste Biografien haben, automatisch eine ganze Pa-lette moralischer fragestellungen aufwirft.

wie weit bin ich bereit, meine moralischen ansprüche auch in die tat umzusetzen? Kann ich von meinen Bedürfnissen abstrahieren?

eine Baugemeinschaft ist ein Druckraum, in dem fragen verhandelt werden, die gesamtge-sellschaftlich virulent sind. es ist ein Mikro-kosmos, der Sprengkraft hat, weil die entschei-dungen mit fortschreiten des Projekts immer unumkehrbarer werden.

Man kann nicht einfach aufstehen und gehen, wenn man die Schnauze voll hat, man ist aneinandergekettet. eine familien-ähnliche grundsituation mit dem Unter-schied, dass einem der biografische Vorlauf fehlt. Man lernt sich erst durch das Projekt wirklich kennen und kann nur vermu-ten, wie das alltagsleben mit den anderen funktionieren wird. was bedeutet es in der Praxis, sich jeden tag im flur zu begegnen? welche Schrullen sind dem Stress der Bau-phase geschuldet, welche werden höchst-wahrscheinlich schlimmer werden?

6. Immer SchöN INDIvIDueLL bLeIbeN

recherche: es gibt meistens eine Partei, die sich aus der gruppe ausklinkt und einen ei-genen weg geht, die die gemeinsamen gril-labende meidet und eine feindselige Haltung zu allen sozialen Interaktionen entwickelt. Bemühungen der gruppe, diese Partei zu integrieren, verstärken oft noch die tendenz zum rückzug. welches recht hat man, die Haltung dieser Partei zu kommentieren? Die Kinder werden z. B. autoritär erzogen, schuli-sches Versagen wird mit Hausarrest bestraft, der Umgang mit den anderen Kindern im Haus verboten oder auf ein Minimum be-schränkt. Ist das Privatsache oder etwas, wo die Hausgemeinschaft eingreifen muss? Zu-sammen zu wohnen bedeutet immer wieder neu die frage zu beantworten: wo beginnt Verantwortung für den anderen? wo endet die toleranz?

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lutz hübner

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7. buLLerbü uND DIe reaLITäT

Die entscheidung, zusammen zu wohnen, hat neben allen pragmati-schen und politischen aspekten im-mer auch eine irrationale wurzel. Irgendein Bild aus der Kindheit oder Jugend. Bullerbü, es ist immer je-mand da, alle kennen sich und hel-fen einander. oder die amerikani-sche Serie „friends“: nie allein sein, nette Leute, die an einem sonnigen tag zum frühstück rüberkommen und alle Probleme in der wohn-küche lösen. Irgendeine seelische feuchtecke hat jeder, eine verdräng-te Sentimentalität, die aber mitent-scheidet, wenn es darum geht, das Zusammenleben zu planen.

Der eine sehnt sich nach dem philosophischen Kamingespräch, der andere nach dem Lagerfeuer mit gitarrenmusik, glückliche Kinder-horden treffen auf weihnachtliche Hausmusik, gemeinsames Kochen trifft auf gemeinsames Saufen.

aber an irgendeinem abend kann es wirklichkeit werden. Jetzt ist man zusammen und der ganze Stress hat sich gelohnt, so habe ich mir das vorgestellt. Draußen prasselt der re-gen und drinnen ist es gemütlich. So kompliziert ist das alles doch eigent-lich nicht. Und dass der Klugscheißer aus dem 2. Stock den abend wieder mal „inspirierend“ findet, kann man ihm heute abend verzeihen. aber nur heute abend.

Lutz hübner hat bereits mehrere Stücke für den Regisseur Anselm Weber geschrie-ben. Immer ent-stehen die Texte dabei auf der Basis einer inten-

siven Recherche des Autors in enger Zusammenarbeit mit dem Regieteam. Hübners neuestes Stück „Richtfest“ über Wohl und Weh einer Baugemein-schaft inszeniert der Bochumer Inten-dant als Uraufführung im Dezember 2012 in den Kammerspielen.

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Page 78: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

KrachKuNSTmuSIKeINe KLeINe eNZyKLopäDIe

text: Olaf KröcKILLUStratIonen: lenia hauser

Paul Koek und sein Musiktheater-ensemble, die Veenfabriek, sind forscher. für jedes ih-rer Projekte entwickeln sie neue Instrumente, neue wege der Klangproduktion oder neue geräuschkompositionen. Ihr Musiktheater folgt dem gedanken, dass alles im raum Klang ist, und folglich nicht nur der zugrun-de liegende text, sondern alle töne und Klän-ge einer Produktion gestaltet werden können. Musik ist in ihren Inszenierungen darum nie Beiwerk – sie ist der Kern, von dem die Interpretation eines Stoffes ausgeht. Dabei bezieht sich die Veenfabriek immer wieder auf ältere Konzepte und Visionen des Musik-theaters. Besonders die Ideen der experimen-tellen Musik des letzten Jahrhunderts sind ausgangspunkt für ihr theater. So bauen die niederländer bisweilen verschollene Instru-mente von alten Plänen und Beschreibungen nach oder entwickeln gänzlich neue Klang-geräte. aber auch herkömmliche Instrumen-te finden Verwendung. Die hierzulande oft übliche Unterscheidung zwischen e- und U-

Musik wird in ihrem theater nicht gemacht. Das experimentelle soll zugänglich sein und das Populäre experimentell.

für Paul Koeks adaption von Herman Melvilles „Moby Dick“ (Uraufführung am 23. februar 2013) wird das Schlagwerk-Impro visations-ensemble „track“ der Veen-fabriek im Vordergrund stehen, das bereits beim Spielzeitseröffnungsfest 2010/2011 für furore gesorgt hat. Insgesamt spielen fünf Musiker live auf der Bühne der Kammerspie-le: auf elektronischen und akustischen, auf selbstgebauten oder auch auf in Spielzeugab-teilungen von Kaufhäusern gekauften Instru-menten. erweitert wird das ensemble durch zwei niederländische und drei Bochumer Schauspieler.

Die folgenden Beispiele von Instrumen-ten zeigen einen kleinen ausschnitt aus dem Instrumentarium vergangener Produktionen des aus Leiden stammenden Musiktheaters. ob sie in Bochum auch zum einsatz kom-men werden, wird sich zeigen.

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INToNarumorIDer italienische Maler und futurist Luigi russolo entwickelte diesen „geräuscherzeuger“ aus Holzkisten und Klangtrichtern aus Metall. Über eine Kurbelwelle werden die töne auf schwingenden Seiten er-zeugt und über einen Hebel in ihrer Höhe verändert. Die originalinst-rumente sind heute verschollen. In seinem Manifest von 1913 „L’arte dei rumori“ („Die Kunst des Krachs“) zeichnete russolo die evoluti-on der geräusche von der Stille bis zur Musik nach. er beschreibt dar-in eine Vision von Musik, in der kein Unterschied mehr zwischen na-türlichen, künstlerischen und industriellen Klängen auszumachen ist.

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krachkunstmusik

Page 80: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

SyNTheSIZerauf diesem tasteninstrument werden mit Hilfe von Klangsynthesen elektronisch töne erzeugt. Die ersten Instrumente waren teil experimenteller, elektronischer Musik. Heute gehören sie zum Standardinstrumentarium der Popmusik.

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paul koek und die Veenfabriek

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DIe LomaN-SIreNe Über eine Klaviatur mit einer oktave, die ur-sprünglich aus einem Harmonium stammt, können zwölf Sirenen angesteuert werden. Das Instrument wurde vom niederländer abraham D. Loman Jr. entwickelt, 1931 pa-tentiert und für die Veenfabriek nachgebaut. Durch diese erfindung konnte die Sirene zu einem orchesterfähigen Instrument werden.

DIe SopraN-SIreNewie in einem Chor gibt es im Sirenenorches-ter Bass-, tenor-, alt- und Sopran-Stimmen.Durch verschiedene Bohrungen in den Dreh-scheiben der Sirene lässt sich ihre Klangfarbe beeinflussen.

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krachkunstmusik

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eLeKTroNISche INSTrumeNTeob Keyboards, Drum-Computer, e-gitarren oder batteriebetriebene Spielzeuginstrumente: die Multiinstrumentalisten der Veenfabriek verwenden in ihren Musiktheater-Produktionen eine Vielzahl elek-tronischer Instrumente. So beziehen sich ihre Kompositionen immer wieder auf die Ideen der „Musique concrète“ der späten 1940er Jah-re. Hier wurden geräusche der natur und der technik elektronisch aufgezeichnet, bearbeitet, verfremdet und zu Klangmontagen oder ge-räuschkulissen neu zusammengesetzt.

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paul koek und die Veenfabriek

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geräuSchgeSTeuerTe LIchTINSTaLLaTIoNZu sehen ist eine komplexe glühbirnen-Installation. Zwischen grammophonplatten werden Lampenkabel auf- und abgewickelt. ein Midi-Keyboard steuert die apparatur. So können die Längen der Ka-bel bestimmt werden, also wie hoch oder wie tief die glühbirne von der Decke hängt, und die Helligkeit, mit der die Lampe leuchten soll. Klang wird so in eine große, poetische Lichtmaschine transformiert.

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krachkunstmusik

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Ich verSTehe

goTT NIchT

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Im Theater sind die Bösen oft interessanter als die Guten. Im Leben manchmal auch. Und bisweilen sind sie sogar

liebenswerter, findet die Regisseurin Christina Paulhofer. Auch wenn Gott das eigentlich verbietet. Oder etwa nicht?

Eine Befragung von „Liliom“, mit dem Christina Paulhofer nach Bochum ans Schauspielhaus zurückkehrt.

Und von allem, was zum Guten im Bösen dazugehört.

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eine Befragung von Liliom, der Sünde, des Kampfes, des narzissmus, des Selbsthasses … Mein gott! Muss man denn wirklich aLLeS in frage stellen, um einigermaßen ruhig morgens sein gesicht im Spiegel zu waschen, ohne die bohrende Ungewissheit: wer ist die-ser Mensch, dem ich morgens das gesicht wasche?

also mir geht es leider so. es ist sehr anstren-gend. Jeder wertekanon kommt immer rosa leuchtend fröhlich auf mich zu. Ich begrüße ihn voller Liebe, ja ich warte sehnsuchtsvoll auf ihn. eine aufräuminstanz meiner Chaos-Seele. Doch kaum ist er da, drehe und wende ich ihn, wie einen ollen gebrauchsgegen-stand. er kann dann auch nur verlieren, denn ich erwarte einiges. eInIgeS.

Ich würde eigentlich gerne an gott glauben. Das wäre auch so schön. Um einfach nur jeden tag zu bitten, mir die Lasten von den Schultern zu nehmen. Und somit erleichtert, vertrauensvoll sein zu können. Das soll man als Christ doch dürfen.

aber immer, wenn es kurz davor ist, kommt das DenKen dazwischen: Über Stücke, texte, Menschen, Leben, Sterben, … über mich. Und

über meinen Hang, Verbrecher zu lieben. Und das darf man, glaube ich, nicht als Christ.

1998, ich war noch Studentin in Paris, habe ich in Bochum „roberto Zucco“ inszeniert. Zucco, eine erdichtung von Bernard-Marie Koltès über einen Massenmörder, der unter dem namen Succo tatsächlich existiert hat. Die Plakate des gesuchten hingen monate-lang in der Pariser Metro, er hatte gestohlen und gemordet. Koltès war fasziniert. Ja, Succo war schön, und Koltès schwul.

„Ich haSSe mIch SeLbST.“Mike Tyson, 45 Jahre alt,

im SPIEGEL 1/2012

Seit dem ersten Lesen kriegte ich dieses Stück nicht mehr aus dem Kopf und hatte ein selt-sames gefühl von Verliebtheit. ob in Succo oder in Koltès, wusste ich nicht so genau.

was heißt das? Dass ich selber kriminel-le energie habe und sie durch diese figuren auslebe? Dass ich das Böse faszinierend finde und mit wohliger gänsehaut vor „aktenzei-chen xY“ sitze? Dass mich die Mythologie

des schönen Bösewichts aus filmen verfolgt wie alain Delon in „Der eiskalte engel“? Und überhaupt, sündige ich innerlich, wenn ich Mörder verstehe? Könnte ich auch morden?

ein anderer Bösewicht, der mich immer faszi-niert hat, ist der Boxer Mike tyson. Ich habe damals vor wonne gejuchzt, als er diesem an-deren typen – wer war das noch mal? – mitten im Kampf das ohr abgebissen hat. Dieser bru-tale regelverstoß, der mit so einer emotionalen wucht daherkam und so selbstzerstörerisch war, dass es tyson seine Karriere gekostet hat, hat mich begeistert. er hat gehandelt wie ein eingesperrtes tier. Mit der wut einer Kreatur, die nach regeln leben muss, die für sie nicht gemacht sind. regeln sind für freie Menschen, die sich selbst respektieren. für außenseiter, die sich selbst hassen, sind sie unverständlich, ja eine weitere Qual des gegängeltwerdens, für sie, die ewig gegängelten.

tyson sagt rückblickend über sein Leben außerhalb des rings: „Ich war ein ruhm-Junkie ohne ein fitzelchen Selbstwertgefühl. Ich war ein niemand. geld war mir egal, nur ruhm konnte meine innere Leere füllen. Ich dachte, geld sei etwas für die Schwachen. für die Idioten, die nicht mit armut umge-

text: christina PaulhOferfotoS: christian rOlfes

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hen können.“ Und: „Ich hasse mich. wenn ich in den Spiegel gucke, sehe ich ein Schwein.“ Kann man jemanden hassen, verurteilen, bestrafen, wenn er sich selbst hasst? Ist das nicht Strafe genug? Ist Selbsthass eine Sünde?

Liliom trinkt, spielt, will keiner arbeit nachge-hen, schlägt seine schwangere frau, überfällt einen geldtransport und tötet sich schließ-lich selbst. als ihm sein Job als Kirmes-ausru-fer gekündigt wird – das einzige, wofür er sich einigermaßen befähigt hält – sagt er: „Schon gut, bitte, schon gut. Ich bin ein zerlump-ter niemand. Ich hab mir eingebildet, mich könnt man gar nicht hinauswerfen, weil ich ein zerlumpter niemand bin.“ er schämt sich für sich selbst. er schlägt jede andere arbeit aus. Vor gottes gericht wird ihm im zweiten teil des Stückes gesagt, man werde ihm den Stolz schon austreiben. Ist Stolz gleich Sich-für-sich-selbst-Schämen? Ist Sich-für-sich-selbst-Schämen eine Sünde?

In Lukas 9,25 heißt es: „Und welchen nut-zen hätte der Mensch, ob er die ganze welt gewönne, und verlöre sich selbst oder beschä-digte sich selbst?“ er hat natürlich gar keinen

nutzen. was ist aber, wenn er nicht anders kann? Bestraft gott, in welcher form er auch immer existiert, Verlorene und Beschädigte, die sich das selbst angetan haben? wenn das so ist, habe ich angst vor ihm.

Und was ist mit dem uns ewig im Kommu-nionsunterricht vorgepredigten Satz „was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch kei-nem anderen zu“?

beSTrafT goTT verLoreNe uND beSchäDIgTe?

weNN DaS So IST, habe Ich aNgST vor Ihm.

Menschen wie Liliom behandeln alle Men-schen so wie sich selbst – schlecht. Sie ken-nen es nicht anders. Selbst die Schläge, die er seiner frau antut, sind eigentlich gegen ihn selbst gerichtet. Im Sterben sagt er: „Ich hab dich geschlagen … nicht aus Zorn, nein, nur

weil ich nicht zusehen kann, wenn eine weint … du hast ge-heult … meinetwegen …“Und was ist mit Selbstmord, der finalen Konsequenz des Selbst-hasses? Ich glaube, der ist in

der katholischen Kirche verfemt, weil Judas sich erhängt hat, nachdem er Jesus verraten hat. aber wenn Judas das nicht getan hätte, wäre Jesus nicht ans Kreuz genagelt worden, und die Prophezeiung hätte sich nicht erfüllt. Und wir hätten niemanden, der uns das Leid abnimmt, wenn wir ihn schön darum bitten.

Ich denke und denke und verstehe gott kei-nen Deut mehr. Dafür habe ich die Menschen immer lieber. Vor allem die Bösen.

christina paulhofer zeigte Ende der 1990er Jah-re direkt nach ihrem Studium in Paris ihre ersten aufsehenerregenden Arbeiten am Schauspiel-haus Bochum. In den Jahren danach wurde sie zu einer der gefragtesten Regisseurinnen ihrer Generation. Bis sie dem Theater aus Angst vor seiner zerstörerischen Kraft den Rücken kehrte. Nun kehrt sie mit „Liliom“ im April 2013 nach Bo-chum und ins Theaterleben zurück. Die Angst ist weg. Aber Respekt ist geblieben.

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christina paulhofer

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Eigentlich ist dieser Text von Dirk Laucke viel länger, weil das Leben, die Ar-beit und die Liebe noch viel komplizierter sind, als sich das in wenigen Zeilen ausdrücken lässt. Dem Typen, der im „Videoking“ seine Liebe fand und ver-lor, sind noch viele sehr sonderbare Dinge passiert, bis er die Videothek ver-ließ und so dann auch seine Arbeit verlor. Das hat er gemeinsam mit seinem besten Freund Jimi Bowatski, der keine Arbeit und kein Schamgefühl hat. Als Jimi seine Arbeit verliert, schnappt er sich ein Bolzenschussgerät und sei-nen Freund, der mal im Videoking gearbeitet hat, und rast ins Wohnzimmer vom Chef, um sich seinen Job zurückzuholen. Auch Jimis Geschichte ist viel

komplizierter und lässt sich nicht in zwei Sätzen erzählen, aber was Jimi mit Markus, dem Typen aus dem Videoking, im Wohnzimmer von seinem Chef erlebt, erfährt man in Dirk Lauckes Stück „Jimi Bowatski hat kein Schamgefühl“. In diesem Text hier erfahren wir, warum Markus seinen Job verloren hat. Die Lage in beiden Geschichten ist komplex. Jimis Geschichte hat etwas mit Globalisierung, Kapital, Sachzwängen und Sozialdemokra-ten zu tun, Markus’ Geschichte mit unterbelichteten Pornos, Bugs Bunny, Siegelringen und Rita. Doch eines haben beide Freunde gemeinsam: Sie ha-ben keine Arbeit mehr und sie verstehen absolut nicht, warum das so ist.

text: DirK laucKe

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IIch hab fünfeinhalb Jahre beim Videoking gearbeitet und kann sagen, die filme da haben mir alles gegeben und alles genommen. Dabei wars auf den ersten Blick eine verdammt geile Zeit beim Videoking und der verdammt beste Job, den ich – angefangen als Über-die-runden-Kom-mer – jemals hatte. nicht wegen der 7,50 die Stunde, das kann ich dir sagen, ganz klares nee. Sondern wegen der allgemeinen aufwer-tung meiner menschlichen existenz, die mir die arbeit da verschaffte. Platt gesagt. Dauernd kamen zum Beispiel irgendwelche Leute rein, sei’s um nur mal zu gucken, Schwätzchen zu halten, filmberatung hier und Seele-beklempnern-Lassen da. Das war ein anderes gefühl für einen Job, eben nicht wie ein normaler Job, nine to five, nicht übern tellerrand linsen, Dienst ist Dienst, Schnaps Schnaps und so weiter. Da gings um keine 7,50 die Stunde. Die Zeit, die wir im Video-king reingesteckt und letztendlich auch wieder rausgekriegt haben, ist unbezahlbar. Jeder aus dem Viertel, der sich irgendwann mal einen film in die optik ziehen wollte, kam zu uns, nicht weil wir die filme hatten – und das waren um die zwotausend Stücker – sondern weil wir die filme hatten, wir hat-ten die, also wir jetzt, wir, darum gings. Um echten, menschlichen, unmittelbaren – face to face, vis á vis – Kontakt. Beim Videoking hab ich zum Beispiel meine frau kennen gelernt, will sagen ex, ex-frau, rita. rita, deren na-men ich zu dem Zeitpunkt noch nicht auswendig kannte (…) jedenfalls rita. rita kam rein, stellte sich an den tresen. Sie hob die Hand, krümmte die finger bis auf den Zeigefinger zur faust und durchbohrte mit diesem waffenmäßigen glied in einer Bewegung die magnetisierte Luft des Videokings, die jede rasende, wildsaumäßige, zwei Katanas schwingen-de anime-Märchen-rächer-Braut in den Schatten stellen würde, und zeigte richtung regalstapel: Den Lynch, sagte sie, und mein Blick klebte an ihrem Handgelenk mit der Bugs-Bunny-tä-towierung. Ich weiß nicht mehr, welcher film es war, Blue Velvet, Inland empire, oder irgendwas dazwischen, und ich muss sagen, ich war in dem Moment eingeschüchtert von ritas Präsenz. wenn ich eingeschüchtert bin, fahr ich in der regel das gegenteilige Programm von dem, was ich eigentlich will. Soll heißen, statt das wiehern aus dem Mund des Kollegen, nennen wir ihn Heinz, wie ein Mann zu ertragen und ihr, der Dame vor dem tresen, zu sagen: Ja klar, schönste aller bisher in diesem Laden erschienenen Kundin-nen, nehmen Sie, darfs noch was sein, ein getränk, was zu knabbern, einen gratis Vertrag über alle rechte an meiner Person?, sagte ich natürlich: Den wollte ich mir heute selber in die optik ziehen. Dar-auf sie: Sollen wir uns den nicht zusammen angucken? Und ich, wie schon gesagt, nur darauf konzentriert, ihren namen zu suchen und die animalische geräuschleistung eines schadenfreudigen Kollegen-chefs vorausahnend, versuchte superkühl-distanziert, aber dennoch kulant rüber zu kommen, und sagte: nee. Und gab ihr den film mit, den ich mir an diesem abend zum wahrscheinlich vierzehnten Mal in die optik ziehen wollte. Ich hab ihn ihr gegeben, verstehste. Ich lade

mich quasi selber bei ihr aus. Sie knallte das geld auf den tresen und haute ab – Dass wir im Videoking zusammen gekommen sind, hab ich schon erzählt? (…)

Irgendwann schlich sich besagter Chefkollege also hinterrücks an mich heran, ließ eine leer getrunkene Caprisonne-Verpackung fallen und unter seinem fuß explodieren, hiernach äußernd, er hät-te – die explodierende Caprisonnen-Verpackung sollte die wortwahl wohl unterstreichen – den Knaller. Ich muss dazu sagen, ich war zu dem Zeitpunkt nicht ganz aufnahmefähig, weil, jetzt kommts, rita schwanger geworden war und wir unser kleines glück erstmal fassen, verarbeiten und alles unaufhaltsam Kommende auch perspektivisch gut zu organisieren versuchten: namen, nahrung, Stillkissen, Kin-derwagen, wickelkommode, Kita, der Siegelring meiner großeltern Hertha + Karl (r.I.P.) als selbst-ironisch-modernes Zeichen der kom-menden Heirat und so weiter und so fort und ich in einer Melange aus Ängstlichkeit und freude der allabendlich nahenden Ladenschließzeit

entgegenfieberte, um meine und ihre Bugs-Bunny-tätowierte Hand, Siegelring auf Siegelring, auf ihren Bauch zu legen und den darin

schlummernden enfanten unserer Liebe zärtlich zu streicheln, weshalb mir das kollegiale ringen um den titel Mitarbeiter

des Monats zugegebenermaßen inzwischen am arsch vorbei ging. Der Knaller läge, meinte nennen-wir-

ihn-Heinz, auf dieser mit Permanent-Marker und den worten Videoking’s Secrets beschrifteten

kleinen selbstgebrannten DVD. – Schön und gut, ein selbstgedrehter Porno, sagte ich.

– Schön und gut, meinte wir-nennen-ihn-immernoch-Heinz, schön und

gut, wenn ich die Hintergründe über den film in erfahrung

bringen würde, das wären nämlich alles Damen aus

unserem Viertel und mir wür-de doch wohl klar sein, dass die-

ser Umstand die exklusivität dieses filmes ins Unermessliche steigern dürf-

te – natürlich nur in unserem Viertel, au-ßerhalb unseres Viertels war der film das, was

ich sagte, eine schrammelige aufnahme zweier Personen, die wie hormonbehandelte wildkanin-

chen um die wette rammelten, dazu die beschissene DV-Qualität, von Licht wollen wir gar nicht reden. ob ich

mir denn mal gedanken darüber gemacht hätte, wie lukrativ diese exklusive authentizität denn, selbst wenn man eben nicht-

eingefleischte-Home-made-Porno-Konsumenten mit dem Produkt vertraut mache, für den Videoking wäre. ehrlich gesagt, benutzte er nicht das wort authentizität, sondern truthness, aber darauf kommts auch nicht an, sondern darauf, dass ich einen genaueren Blick auf das schrammelige, unterbelichtete Video warf und feststellen musste, dass man die gesichter ja gar nicht sah. Ich sagte zu meinem Chefkollegen: Man sieht ja die gesichter gar nicht. Ich für meinen teil konnte zwar, aufgrund der goldkette mit dem anhänger VK sowie der prägnanten wampe des rammelnden Männchens erahnen, dass es sich auf dem Video um niemand anderen als meinen Chefkollegen himself handel-te. allein das weibliche exemplar, und das war mir ja zuvor als beson-dere exklusivität verkauft worden, war selbst mir als eingeweihtem unkenntlich. (…) genau genommen sagte er auf meine Man-sieht-die-gesichter-ja-gar-nicht-Bemerkung nur: tja (…) naja. Irgendwie ließ mich die Kategorie jenseits des erlaubten geschmacks nicht los,

FSKab

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dirk laucke

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weshalb ich am nächsten tag anfing, mir die Streifen in die optik zu ziehen, ein Streifen Videoking‘s Secrets nach dem anderen. Ich meine, mir wurde richtiggehenstens schlecht vor Ärschen, Händen, Muschis und titten und Schwänzen in dieser schlechten amateuroptik, bis das Konterfei von Bugs Bunny im eifer der masturbierenden Hand vor meinen augen hoch und runter hopste. aussetzer. wir-nennen-ihn-Heinz stand hinter mir und sortierte einen Stapel Magnetschildnum-merierungen und pfiff eine hübsche Melodie ganz prächtig vor sich hin. In meiner optik das Standbild mit der Bugs-Bunny-tätowierten Hand und dem blitzenden Siegelring vor Kollegenchefs wampe, hin-ter mir der abfall der geschichte. wie ich schon gesagt hab, im Vi-deoking hab ich meine Liebe gefunden und der Videoking hat sie mir wieder genommen. Ich habe mich zu diesem Vorfall nicht geäußert, sondern bin weiter meiner arbeit nachgegangen. Ich schlidderte wort-los durch eine gegenwart, deren Sinn man mir genommen hatte, einer durchgeplanten ruine von Zukunft entgegen. Die folgenden tage und wochen malten sich allesamt so aus wie eine dieser tristen Szenen, in denen ein typ gerade alles verloren hat und sinnlos und mit ergrautem gesicht, den ersten grauen Haaren, in grauen Klamotten durch den grauschleier seiner eh schon mächtig grauen Stadt latscht, an irgend-welchen Brücken steht und sein gesicht in tränen, seine angekratzte Psyche in Bars oder auf irgendwelchen Parkbänken in massivst alko-hol wäscht, und weder ein Buch zur Hand noch sich einen film in die optik ziehen, geschweige denn sich mit irgendwem unterhalten kann. es fehlte nur der passende Soundtrack zu meiner Misere. Ich wachte auf neben rita, neben ihrem Bauch und legte die Hand nicht mehr auf diesen. achja, wir waren noch ein ganzes Stück weit zusammen. (…)

Der Videoking hat dicht gemacht, weil sich doch jeder seine filme aus dem Internet zieht. Ich glaube wir-nennen-ihn-schieß-mich-tot hat inzwischen seinen nächsten Job in den Sand gesetzt.

Dirk Laucke, geboren 1982, wuchs in Halle an der Saale auf. Er studierte Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. In Bochum war von ihm bereits „alter ford escort dunkelblau“ zu sehen, sein neues Stück „Jimi Bowatski hat kein Schamgefühl“ in der Regie von Christina Pfrötsch-ner feiert am 3. Februar 2013 Premiere im Theater Unten.

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theater ist live. Menschen aus fleisch und Blut, die sich da oben hinstellen und anderen Menschen aus fleisch und Blut mit ihrem fleisch und Blut da unten etwas erzählen. Kein Buch und auch kein Dolby Surround Home entertainment System bietet mir das: Ich sitze in einem Kollektiv, und ein anderes Kollektiv tanzt, spricht, schreit und gestiku-liert vor meinen augen.

Aus dem Notizbuch des Theatermachers J.N.

texte: jan neuMann

Ich könnte, und das ist doch auch ein grund ins thea-ter zu gehen, ich könnte aufspringen und HaLt schreien, oder MeIn naMe ISt Jan neUMann, und alle würden innehalten, vermutlich irritiert, ebenso vermutlich we-nig erfreut. Möglicherweise würde man mich aber auch ignorieren, so tun, als hätte der Zwischenruf nicht statt-gefunden, als gäbe es mich nicht. aber ich könnte wieder rufen und wieder, und man käme nicht umhin, mich wahrzunehmen, sich zu empören, mich zu maßregeln, sich zu mir zu verhalten. Ich könnte, wenn der Saal dun-kel wird, rufen, was auch immer mir in den Sinn kommt, was Sinn macht oder Unsinn ist. Die Hemmschwelle, dies zu tun, ist selbstverständlich hoch. aber die Mög-lichkeit besteht. Das theater birgt das Potenzial zum Di-alog, der in feinster form sowieso permanent stattfindet. Das weiß jeder, der einmal auf einer Bühne stand und dieses atmende, ausdünstende, hüstelnde, reagierende tier namens Publikum erlebt hat.

maNchmaL SITZT maN wIe IN eINem

wILDeN wuNDer

als Schüler bin ich drei-, viermal die woche ins theater gelaufen und saß am liebsten in der ersten reihe Mitte, mit der nase auf der rampe, dem Spuckeregen der Sprechenden da oben ausgesetzt. auch das ist theater: sich bespucken lassen, spüren, dass jemand arbeitet, um mit allen Sinnen und Möglich-keiten etwas von der welt zu erzählen, sie im Spielen zu ergründen versuchen, mit mir und für mich, der auch nur ergründen will, was nicht zu ergründen ist, die welt sehen und sie gleichzeitig vergessen. Und, wie ge-sagt, man kann auch einfach aufstehen und etwas rufen, oder einfach zurückspucken, wo kann man das schon?

einmal saß ich im theater und habe zwanzig Minuten lang nur gedacht, was ist das denn für eine langweilige Soße, ist das langweilig, oh gott, ich schlafe gleich ein, schnarche ich schon?

aber dann bemerke ich plötzlich, dass ich wach bin, dass mein Mund seit einiger Zeit trotzdem einfach offen steht, dass mir ein bisschen Spucke aus den Mundwinkeln läuft, ich vergessen habe, zu schlucken, den Mund zuzuhalten, überhaupt alles vergessen habe, und nur noch oben bin, dass das das woan-ders ist, nach dem ich mich immer gesehnt habe. was war geschehen? Ich habe die kon-struierte realität der geschichte als eigentli-che realität anerkannt, habe mich berühren lassen, obwohl ich wusste, dass alles nur ge-spielt ist. Ich saß da und hatte vergessen, dass ich bin. Das ist in etwa das gegenteil von je-ner Möglichkeit, meinen namen, mich, Sinn und Unsinn, hinauszurufen, es ist das Ver-gessen meines namens, der mit einem Mal nicht mehr wichtig ist.

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Jan Neumann ist ausgebildeter Schau-spieler, arbeitet aber inzwischen vor al-lem als Autor und Regisseur, gerne auch gleichzeitig, unter anderem in Bochum. In der Spielzeit 2012/2013 eröffnet er die Kammerspiele mit einer Inszenierung der

„Ehe der Maria Braun“ nach dem gleichna-migen Film von Rainer Werner Fassbinder. Premiere ist am 23. September 2012.

Schauspieler müssen eben nicht lügen. Sie müssen denken, text denken und gedanken denken, und dabei das Denken sichtbar machen, spürbar und hörbar bis in die allerletz-te reihe. Und die ist mitunter recht weit.

Und natürlich: Spielen. Im Spiel enthüllt sich alles. Spielen wie ein Kind, das Spiel ernst nehmen. wie wenn man spielt und es abend wird, und die eltern schicken dich ins Bett, du willst aber nicht aufhören. Die andere welt ist stark geworden, und will dich nicht loslassen. Und du willst bleiben.

aber ich muss wissen, was ich da überhaupt erzähle: Ich kenne den weg so gut, dass ich nicht mehr auf ihn achten muss, so gut, dass ich die nase nicht in der Karte haben muss, sondern im wind, und die augen in der welt und nicht auf dem Papier.

wie geht das? als verwirrtem jungen Schauspieler wurde mir einmal gesagt: Im Zweifel einfach da stehen, zuhören und dann reagieren. oder: text wie wasser, und nicht an die Möbel stoßen. Dass allein das schon schwer sein kann, weiß jeder, der es auch nur einmal probiert hat.

aMa heißt: aLLeS MIt aLLeM, und ist eine der letz-ten Proben, in der man erstmals alles mit allem zu-sammenfügt, im original, Kostüme, Schauspieler, Schauspielkunst, der Stücktext, Bühne, Licht, Maske, requisiten und ton, und alles auch noch in der rich-tigen reihenfolge des ablaufs des theaterabends.

Ich glaube ja, dass die welt immer schon am Untergehen ist. Seit es sie gibt, geht sie unter. Die frage nach der rettung der welt ist also die frage nach der gestaltung ihres Unterganges.

als Schauspieler rettet man die welt jeden abend ein bisschen, man zerstört sie auch ein bisschen. Man lenkt ab. Man lenkt hin. aber das Spiel auf der Bühne kann zumindest die Utopie heraufbeschwören, dass es ein richtig und ein falsch, dass es gut und Böse gibt, und: dass man sich entscheiden kann. Zum Beispiel dazu, die welt zu retten.

Ich finde, jeder abend, der einen packt oder interessiert, der einen bewegt oder gut unterhält, beweist, dass zumindest das theater nicht gerettet werden muss.

Der große alte Schauspieler will Quadflieg hat einmal – er war zu Besuch an unserer Schauspielschule – von den Kriegsjahren erzählt, wo er durch die Lazarette gezogen war, den rucksack voll reclamhefte, und den verletzten Kriegern faUSt vortrug, und Shakespeare, und Ibsen, und wie die alle diese worte brauchten, diese geschichten und Verse, um weiter zu leben, um weiter zu hoffen. Ich glaube nicht, dass das theater gerettet werden muss, sondern dass wir das theater brauchen, um geret-tet zu werden.

faszinierend fand ich schon immer, dass man immer wieder hingeht, ins theater, und man weiß, in der regel sind auch alle, die sich da so einen theaterabend ausgedacht haben, die das Stück ausgewählt und be-setzt und gespielt und inszeniert und ausgestattet und beleuchtet haben, halbwegs talentiert und haben sich auch recht mächtig reingekniet, dass es gut wird. trotzdem passiert es, dass nach acht wochen Proben der gro-ße Knall ausbleibt, die Saat nicht oder nicht ganz aufgeht, und vor allem, dass nicht alle gleichermaßen begeistert und berührt sind.

aber manchmal eben auch nicht. Manchmal knallt es. Manchmal glitzert’s. Manchmal sitzt man wie in einem wilden wunder.

Meistens ist zur ersten aMa aber gefühlt nichts da, außer der Intendant des Hauses, der, stets ungedul-dig wartend und erwartend, wirklich alles zu sehen, dieses nichts besieht, das in der regel aus all dem besteht, was einmal nicht mehr zu sehen sein soll am Premierentag: technische fehler, texthänger, das gegenteil von Schauspielkunst, nicht fertige requisi-ten, Unentschiedenheiten des regisseurs, fehler der Dramaturgie...

aMas sind übrigens selten komisch, vor allem bei Komödien nicht, was sie bei regisseuren nicht besonders beliebt macht, wer sieht schon gern, was alles nicht stimmt. Und genau dafür sind aMas da: Dass man sieht, was alles noch nicht da ist – dann kann man das in den ver-bleibenden Proben noch ändern und gut ist.

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LöweN bäNDIguNg

text: sarah hePPeKausenfotoS: christian rOlfes

„wir fangen damit an, dass alle ihre Kaugummis ausspu-cken.“ 20 Mädchen und Jungen stehen im Pulk in der Mitte des raumes. Drei von ihnen trotten zum Mülleimer. Dann ist der Chor bereit: „wir wollen jemand werden“. Sie sagen das laut und überzeugend, als hätten sie lange darauf gewar-tet, endlich ihre Stimme erheben zu können. Dabei herrscht seit einer Stunde eine art Dauergemurmel. „Und Handys haben hier jetzt auch nichts zu suchen!“ wieder eine Unter-brechung. Sergej versteckt seins schnell unterm Pulli, grin-send. Dann alle: „angst. Mehr angst. am meisten angst.“

es sind Sätze aus der ersten Szene, die anja Schöne ihre Schauspielergruppe sagen lässt, um chorisches Sprechen zu üben. Sätze aus Janne tellers Jugendroman „nichts“, den die regisseurin und theaterpädagogin für die aktuelle Produktion von „Schulen in Bewegung“ zur eigenen thea-terfassung umgeschrieben hat. es ist anfang februar, eine der ersten Proben. Die rollen sind verteilt, aber noch längst nicht kennt jeder den „echten“ namen des anderen. etwa 80 Schülerinnen und Schüler von sechs verschiedenen Bo-chumer Schulen kommen bei SIB – wie das Schulprojekt des Jungen Schauspielhauses kurz genannt wird – zusammen, um gemeinsam und wie die Profis eine theaterinszenierung auf die Bühnenbeine zu stellen, vom Kostüm bis zur Doku-mentation auf der eigenen website.

also wird zum aufwärmen nicht nur mit der Stimme, son-dern auch mit den Vornamen gespielt. Manchem fällt da nicht der eigene, sondern nur der seines gegenübers ein. Vor aufregung vielleicht, oder aus mangelnder aufmerksamkeit. Die Lehrer, die schon im vergangenen Jahr bei SIB waren, be-richten von gesteigerter Konzentrationsfähigkeit, von größe-

rem Selbstvertrauen, team- und Disziplinfähigkeit, die ihre Schüler als nachhaltigen gewinn aus dem Projekt mit in den Schulalltag gebracht haben.

aber noch sind aaron, ayman, Vicky, Murat und die anderen beim Prolog. „was ist das überhaupt?“, will nach-wuchsschauspielerin rondek wissen. „Das ist das, was kommt, bevor das Stück richtig losgeht“, erklärt die theater-pädagogin kurz. In diesem fall eine gruppenszene vor dem ersten akt, alle sollen durcheinander sprechen. Sätze wie „Das war einfach eine ausnahmesituation“ oder „warum glaubst du, dass du anfangen kannst?“. anja Schöne muss wieder unterbrechen: „nein. ‚fick deine Mutter’ passt hier nicht.“ eine regie ohne Humor und Durchsetzungskraft wäre vermutlich aufgeschmissen. Sie fühle sich manchmal wie eine Löwenbändigerin, hat Martina van Boxen vor ein paar tagen gesagt.

Martina van Boxen leitet seit 2005 das Junge Schauspiel-haus Bochum und auch das SIB-Projekt. fünf Jahre lang hieß das noch HIB, denn zu Beginn waren ausschließlich Haupt-schulen beteiligt. „wir wollten diesen Schülern eine Chance geben“, erklärt van Boxen ihre Motivation. Denn es war all-zu offensichtlich: in die Jugendclubs des Jungen Schauspiel-hauses kamen nur gymnasiasten. Durch HIB hat sich das geändert, die gruppen sind vielfältiger geworden. „aber HIB war auch eine form der gettoisierung“, meint van Boxen. Deshalb sind seit 2010 alle Schulformen vertreten, von der förderschule bis zum gymnasium. es bewerben sich keine Klassenverbände, sondern nur einzelne Schüler aus den Stu-fen 8 bis 11. Schließlich geht es um Durchmischung, um die förderung eines funktionierenden gesellschaftssystems im gruppenformat.

wählen können die Jugendlichen zwischen den Bereichen Schauspiel, tanz, Musik, Bühne, Kostüme, film und web-site. Pascal zeichnet gerne. Deshalb hat sich der elftklässler

Mehr als 80 Schüler kommen jedes Jahr zusammen, wenn das Junge Schau spielhaus unter der Leitung der regisseurin Martina van Boxen und ihres teams mit dem Projekt „Schulen in Bewegung“ ein neues Stück auf die Bühne der Kammer spiele bringt. Das Besondere: Die Schüler, die gemeinsam spielen und tanzen und auch für Bühne, Kostüme, Musik, Video und die dazugehörige website verantwortlich sind, kommen nicht nur aus sechs verschiedenen Schulen, sondern auch aus sechs unter-schiedlichen Schulformen. Die Journalistin Sarah Heppekausen hat die gruppen bei den Proben für „Schulen in Bewegung 2012“ besucht.

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schulen in bewegung

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des Klaus-Steilmann-Berufskollegs für die gruppe Bühnen-bild entschieden. Shilan ist bei den Schauspielern. „Ich liebe tanzen und Singen, aber ich habe Bühnenangst“, erzählt die hübsche 16-Jährige mit den wilden braunen Locken, der sol-che Schüchternheit kaum zuzutrauen ist. „So geht das nicht, hat meine Mama gesagt. Schauspielen tut dir bestimmt gut.“ es gehe nicht darum, aus den Schülern Profi-Darsteller zu machen. Martina van Boxen erhofft sich für die teilnehmer einen Schritt für ihre entwicklung.

fünf der gruppen arbeiten in den räumen des ehemaligen Stadtarchivs in der Kronenstraße. „wir proben“ leuchtet unten am eingang ein Schild. warnend, aber auch verhei-ßungsvoll. Die dritte etage des besprayten Betonbaus steht dem Jungen Schauspielhaus zur Verfügung. Das treppen-haus dorthin hat den unangenehmen Charme eines ausran-gierten gebäudes. oben liegt braun-blauer teppich auf dem Boden. aber dem trüben Muff der Vergangenheit tritt diese junge künstlerische Zukunft unbeeindruckt entgegen.

Sie okkupieren den raum allein durch ihre anwesenheit. Kichernd, schreiend, bollernd, ungebremst Ideen versprü-hend. Im Zimmer linker Hand haben sie einige davon an der wand fixiert. Bunte gestalten, aus Zeitschriftenschnip-seln zusammengeklebt oder mit Buntstiften selbst gemalt. es sind erste entwürfe der jungen Kostümbildnerinnen, die Dramenfiguren aus ihren augen. eigenschaften und requisiten haben sie gleich daneben notiert. Der fromme Kai: konservativ gekleidet, „Schlappschwanz“. Jan-Johann: braunhaarig, dünn, taschenlampe, Schlachtermesser.

Janne tellers geschichte über „nichts. was im Leben wichtig ist“ ist gnadenlos, ihre Jugendlichen grausam. Pierre anthon sitzt in einem Baum und wirft mit reifen Pflaumen, getrieben von der fürchterlichen gewissheit, dass nichts eine Bedeu-tung hat. es ist die nihilistische einsicht des existenzialisten. Sich und seinen Mitschülern stellt er die unerbittliche frage nach dem Sinn des Lebens. Die bauen zum gegenbeweis ei-nen Berg der Bedeutung. Der türmt sich aus persönlichen opfergaben, aus Lieblingsschuhen, einem Hamster, einem gebetsteppich.

Sofie verliert ihre Unschuld, Jan-Johann seinen Zeige-finger. fanatismus, gewaltsog und gruppendynamik, phi-losophische weltsicht und psychologische Mechanismen sind die themen dieses umstrittenen romans. In tellers Heimat Dänemark wurde er zunächst ab-gelehnt, dann vom Kulturministerium mit dem Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Martina van Bo-xen ärgert es, „wie wenig Kindern zugemutet wird“. Sie hält das Buch und seine Sinnfragen für bemer-kenswert, die Konfrontation mit diesen themen für notwendig.

Und was hat für dich Bedeutung? Shilan antwor-tet spontan: „Spaß haben. So lange ich Spaß habe, ist alles gut.“ nach der Lektüre des Stücks hat sich die realschülerin ihre gedanken gemacht. „Ich will nicht mehr zur Schule, das hat doch keine Bedeutung. nach der Zehnten gehe ich ab.“ Ihrer Mutter gefalle das allerdings nicht. Im nebenraum treibt eine nach-

wuchskostümbildnerin eine ganz andere, eine pragmati-sche Sorge um. „Und was ist, wenn die sich weigern, das anzuziehen, was wir rausgesucht haben?“

Bei SIB werden Inhalte diskutiert und theaterberufe erklärt, künstlerische Kompetenzen geschult und teamarbeit ge-probt, schulische Schranken durchbrochen und eine abend-füllende Inszenierung entwickelt, die ihren festen Platz im Spielplan bekommt. „es hat eine große soziale Komponente, aber es geht ganz klar um ein künstlerisches Produkt“, sagt regisseurin Martina van Boxen. Die Schüler sind freiwillig dabei. Ihre Lehrer bleiben Beobachter. geprobt wird einmal die woche am nachmittag, einmal im Monat ganztags und eine woche durchgehend in den osterferien. wer dreimal unentschuldigt fehlt, fliegt raus. So ist die regel. Die Schulen müssen die Projektproben im Lehrplan berücksichtigen und auch bereit sein, eine Klassenarbeit nachschreiben zu lassen. Das ist Voraussetzung für eine teilnahme.

Die Luft in der aula des Klaus-Steilmann-Berufskollegs ist verbraucht. Seit Stunden trainieren dort die elf tänzerin-nen und tänzer mit Duke wilburn. wie die meisten der künstlerischen gruppenleiter kennt auch der Choreograf und tanzpädagoge die arbeit mit dem nachwuchs aus den Jugendclubs. „Ich will mit ihnen zunächst ein Bewegungs-vokabular aufbauen. einige haben noch gar keine erfahrung mit tanz.“ es ist Basisarbeit, die alle SIB-gruppenleiter leis-ten. aber eine mit maximaler wirkung. Die Choreografie für die erste Szene auf dem Schulhof steht. ein lässiger, dynami-scher Hip-Hop-Battle zu Michael Jacksons „they Don’t Care about Us“. „Haben wir Besen“, fragt eine der tänzerinnen. „wir könnten die andere gruppe doch so wegfegen.“ an einfällen und enthusiasmus mangelt es in keiner gruppe. was hat Shilan noch gesagt? Spaß hat Bedeutung.

„Schulen in bewegung“ wird in der neuen Spielzeit fortgesetzt. Premiere ist im Juni 2013 in den Kammerspielen. Regisseurin Martina van Boxen inszeniert zudem „Unser Lehrer ist ein Troll“, ein Stück von Dennis Kelly für Kinder ab 8 Jahren, sowie die Ur-aufführung „Fickende Fische“ nach dem preisgekrönten Jugend-film von Almut Getto.

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Columbus schulen entdecken

theater

Wir laden Schulklassen, Kurse und Ar-beitsgemeinschaften aus Bochum und der Region herzlich ein, sich auf eine besonde-re Entdeckungsreise in die Welt des Thea-ters zu begeben!

Unser Schul-Kooperationsprojekt Co-lumbus weckt die neugier auf theater, aktuelle themen und Literatur und ist zugleich ein Service für Lehrer, um den theaterbesuch mit ihren Schülern im Schauspielhaus Bochum so einfach wie möglich planen zu können.

Columbus auf einen Blick:• für Schulklassen ab dem 8. Jahrgang• teilnahme über 1 oder 2 Jahre• 2 Vorstellungsbesuche pro Spielzeit• führung durch das Schauspielhaus

Bochum• Hintergrundmaterialien für Lehrer• Kartensicherheit auch bei gefragten

Vorstellungen• nur 6,00 € pro theaterbesuch

wir bieten die Columbus-Vorstellun-gen abends, aber auch an vielen Vor-mittagen an.

Die Kosten für die zweijährige teilnah-me betragen inklusive aller vier Vor-stellungen sowie der Vor- und nachbe-reitungsangebote pro Person 24,00 €, für die einjährige teilnahme mit zwei Vorstellungen 12,00 €. Damit zahlt jeder Schüler nur 6,00 € pro theater-besuch. Zum Vergleich: eine reguläre Schülerkarte im gruppenverband kos-tet 8,00 € – preisgünstiger als mit Co-lumbus können Schulklassen nicht ins theater gehen!

Anmeldung und weitere Infos:tobias DiekmannJunges Schauspielhaustel.: 0234 / 33 33 55 28e-Mail: [email protected]

In Kooperation mit der Bezirksregierung Arnsberg und der Schulaufsicht Bochum

Das detaillierte Programm für die Jugend clubs, Workshops und weiteren Angebote veröffentlichenwir im Sommer 2012. Aktuelle Ankündigungen finden Sie auch unter www.schauspielhaus-bochum.de/jungesschauspielhaus und auf der Facebook-Seite des Jungen Schauspielhauses: www.facebook.com/jungesschauspielhaus. Anklicken und weitersagen!

Kontakt: Junges Schauspielhaus Bochum / Königsallee 15 / 44789 Bochumtel.: 0234 / 33 33 54 28 / fax: 0234 / 33 33 54 24 / e-Mail: [email protected]

jugendclubs und regiewerkstatt

In unseren Jugendclubs entwickeln wir mit Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren über mehrere wochen Produktio-nen zu themen, die ganz nah dran sind am Leben junger Menschen. gegenwart und Zukunft, Visionen und Utopien, Liebe und Leid? Mit Hilfe von theater-pädagogen können die Jugendlichen ihre fragen und Interessen künstlerisch-kreativ reflektieren. Sie schreiben texte und beschäftigen sich mit verschiedenen formen des theaters vom Schauspiel über tanz bis hin zur Musik. alles ist möglich!

außerdem können sich Jugendliche, die lieber auf der anderen Seite der Büh-ne stehen, in unserer regiewerkstatt mit einem eigenen Konzept ausprobieren. am ende der gemeinsamen entdeckungsreise stehen jeweils öffentliche Vorstellungen im theater Unten des Schauspielhauses Bochum.

workshops für kinder und jugendliche

Jungen Menschen ab 12 Jahren, die ers-te theaterluft schnuppern wollen, bieten wir workshops in den Bereichen thea-ter, tanz, Musik, Medien und Literatur an. Und theaterbegeisterte ab 9 Jahren können in den Herbst-, weihnachts- und osterferien an unseren spannenden feri-enworkshops teilnehmen.

fortbildungen und newsletter für

pädagogenfür Pädagogen bieten wir auch in der neu-en Spielzeit wieder fortbildungen in den Bereichen theater, theaterpädagogik, ge-waltprävention und vielen weiteren the-

men an. Details erfahren Sie ab Sommer 2012 in unseren Publikationen und über den newsletter:

In regelmäßigen rundmails informie-ren wir Sie über die aktuellen Projekte des Jungen Schauspielhauses, über theaterpä-dagogische Veranstaltungen, laufende In-szenierungen und unser fortbildungsan-gebot. falls wir Ihre e-Mail-adresse noch nicht in unseren Verteiler aufgenommen haben sollten, melden Sie sich gerne bei uns: [email protected]

theaterstammtisch und theaterscouts

Das theater ist für alle da! Unter diesem Motto laden wir Jugendliche, Pädagogen und andere theaterfans ein, sich beim theaterstammtisch gemeinsam mit ande-ren über die Bretter, die die welt bedeuten, auszutauschen – wir diskutieren über ak-tuelle Inszenierungen und Projekte, ladengäste ein und gehen natürlich gemein-sam ins theater.

Unsere theaterscouts sind Pädagogen und Schüler, die Lust haben über Insze-nierungen und Projekte des Schauspiel-hauses innerhalb ihrer Schule oder ein-richtung zu informieren. für die Scouts kostet der eintritt ins Schauspielhaus bei allen repertoire-Vorstellungen mit einem Mitgliedsausweis an der abendkasse nur eine Bearbeitungsgebühr von 2,00 €!

Der theaterstammtisch und die thea-terscouts treffen sich, außer in den Schul-ferien, am 1. Dienstag im Monat.

Anmeldung und weitere Infos:tobias Diekmanntel.: 0234 / 33 33 55 28e-Mail: [email protected]

TheaTer und angeboTe für Kinder, JugendliChe und Pädagogen

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förderverein des jungen schauspielhauses

Kinder und Jugendliche brauchen eine Lobby! Ziel des Vereins ist es, das Bür-gerinteresse am Kinder- und Jugend-theater zu fördern. Jeder, der die thea-terarbeit mit Kindern und Jugendlichen am Schauspielhaus Bochum ideell oder auch materiell unterstützen möchte, ist in diesem Verein willkommen. Sei es als aktives Mitglied oder als förder-mitglied. natürlich sind auch Spen-den gern gesehen. ab einer Spende von 50,00 € können wir Ihnen eine Spen-denbescheinigung ausstellen.

Kontakt: Ulricke Hasselbringtel.: 0234 / 58 11 48e-Mail: [email protected]

patenkarten spenden oder nutzen

Um finanziell benachteiligten Kindern und Jugendlichen einen theaterbesuch oder die teilnahme an einem workshop oder Jugendclub zu ermöglichen, hat das Junge Schauspielhaus in Koopera-tion mit dem freundeskreis Bochumer Schauspielhaus e.V. ein Patenkarten-System eingeführt. Dafür suchen wir Bürgerinnen und Bürger, die eine Sum-me in beliebiger Höhe spenden. Von diesem geld können eintrittskarten für Kinder und Jugendliche finanziert werden, deren eltern die finanziellen Mittel für einen Besuch im Schauspiel-haus oder einen workshop nicht auf-bringen können. ab einer Spende von 50,00 € können wir Ihnen eine Spen-denbescheinigung ausstellen.

Kontakt für Spender: Hans Joachim Salmentel.: 0234 / 47 35 93e-Mail: [email protected]

Kontakt für Patenkarten: Sie benötigen Patenkarten? Melden Sie sich bitte im Jungen Schauspielhaus un-ter tel. 0234 / 33 33 54 28. wir helfen Ihnen schnell und unbürokratisch!

TheaTer in und miT der sTadTDas Junge Schauspielhaus ist auch der Ort für ein Theater, das sich in die Stadt vernetzt und Geschichten erzählt, die wir sonst nicht hören. Dazu gehören seit Jahren Projekte, die zum Beispiel mit Patienten und Mitarbeitern der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Prä-ventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum oder mit Strafgefangenen der Justiz-vollzugsanstalt Bochum entwickelt wurden. Auch in der Spielzeit 2012/2013 setzen wir die erfolgreiche Theaterarbeit in der Stadt und mit der Stadt fort. So ist ein weiteres Projekt mit der Psychiatrie geplant, eine „Bochumer Glückssuche“ in Zusammenarbeit mit Junges Pott-porus, aber auch mit einem neuen Kooperationspartner: der Ev. Stiftung Overdyck, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe.

angeKommenein projekt mit

unbegleiteten minder­jährigen flüchtlingenImmer wieder kommen minderjähri-ge flüchtlinge ohne jegliche Begleitung aus der ganzen welt zu uns, ins reiche Deutschland. Von Schleppern einge-schleust, ohne Kenntnis der Sprache, zum teil schwer traumatisiert, alle mit träu-men von einer besseren Zukunft. Mit welchen Hoffnungen und Ängsten haben sie sich auf den weg gemacht? was er-warteten sie vor ihrer ankunft hier? Von unserem Land, unserer Stadt, von den Menschen, die hier leben? Und wie fühlen sie sich jetzt? Mittels theater, tanz und Musik wollen wir diesen Jugendlichen die Chance geben, ihre geschichten zu erzäh-len und sich künstlerisch ausdrücken. In Kooperation mit der Ev. Stiftung Overdyck und mit freundlicher Unterstützung des För-dervereins des Jungen Schauspielhauses

boChumer glüCKssuChetanz­ und theater­

projekt mit junges pottporus

wo wohnt das glück? wird es mich finden, wenn es mich sucht? Bin ich ihm schon begegnet? oder haben wir uns knapp ver-passt? Dreißig Jugendliche im alter von 14 bis 24 Jahren gehen auf glückssuche in Bochum und suchen individuelle ge-schichten des glücks. Sie befragen ein-kaufsbummler und Verkäufer, Büdchen-betreiber und autobauer, tagträumer und nachtschwärmer. aus den geschichten entwickeln sie schließlich ihr Stück. Die regisseurin Martina van Boxen und Kama frankl, Leiterin der Jugendsparte der tanz-kompanie Pottporus aus Herne, entwi-ckeln dieses tanz- und theaterprojekt für den Stadtraum. eine reise durch die Stadt voller glück.

In Zusammenarbeit mit Junges Pottporus

KinderTheaTer des monaTsfür kinder ab 5

Sechs wunderbare Inszenierungen aus ganz Deutschland, die Kinder unter-schiedlichen alters mitnehmen auf eine weltentdeckungsreise und sich schwe-ren themen mit verblüffender Leich-tigkeit stellen. Musikalisch, komisch, romantisch.

Gefördert vom NRW KULTURsekretariat

märChen­lesungen

im adventSchauspieler des ensembles lesen an den vier adventssonntagen im thea-ter Unten aus ihren ganz persönlichen Lieblingsmärchen und -geschichten und entführen groß und Klein an fremde und verwunschene orte.

Infos und Termine zu Reihen „Kin-dertheater des Monats“ und „Mär-chenlesungen“ entnehmen Sie bitte den Monatsspielplänen.

unTer­sTüTzung

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programm

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„ach ja, du hast ja deinen komischen fuß-ballabend heute.“ Diesen Satz gab mir eine Dramaturgin des Bochumer Schauspiel-hauses mit auf den weg zu meinem ersten Liveticker, gast war frank goosen. Dra-maturgen sind die think tanks unserer theater, sie machen sich gedanken waS das theater wIe und warUM und wann macht. Denk mal! Daher lohnt es sich, den Satz zu beleuchten: DU hast DeInen fußballabend...

Der Liveticker entstand in gemeinsamer Überlegung von Schauspielhaus und VfL, man wollte eine alte Verbindung von fuß-ball und Kultur aus den Zeiten von Zadek aufnehmen, damals gab es sogar ein über-greifendes abo mit ermäßigung hier wie dort, von dem allerdings eher die theater-fans gebrauch machten. Später schlief die-se Verbindung wieder ein. Jetzt fragte mich anselm weber, ob ich Lust hätte, an der wiederherstellung dieser Beziehung mit-zuwirken, wahrscheinlich weil ich ein mit dem VfL durchaus sympathisierender fuß-ballkranker bin (krank von außen betrach-tet). wir einigten uns auf eine gesprächs-runde oder gespräche oder so, also erstmal mit heißer nadel gestrickt, die Verabredung eher locker.

erster gast war wie gesagt frank goosen, Bochumer sowieso, autor, Kabarettist und im aufsichtsrat beim VfL. Perfekt. wenn frank der gast ist, muss man nicht viel ma-chen, er ist präsent, kennt sich aus, fußball, Kultur, VfL, und hat gefühlte 354 eigene Bühnenprogramme im Kopf, aus denen er sich jederzeit bedienen kann. Das ist sehr unterhaltsam. aus dem Publikum kam dann allerdings die frage: „was soll das denn hier im theater? Sie reden ja nur über fußball!“ also standen für mich am ende des ersten abends fragen über fragen, nicht zuletzt: was mache ich hier überhaupt? wer bin ich hier? Johannes B. Kerner? Und was will ich? Die einzige antwort war: auf

keinen fall Johannes B. Kerner oder so was sein, kein Moderator. aber was dann? Bin ich Ich, wenn ich auf dem theater ein ge-spräch führe, fragen stelle, oder nur ein teil von mir? Ist das auch eine art rolle? Ist ein gespräch an sich möglicherweise theater? wo fängt theater an, wo hört es auf? wann spiele ich, wann nicht? wie sollen diese ge-spräche aussehen?

für mich sollte sich das gespräch überall hinbewegen können, kann auch ich befragt werden, wird es ein „ganz normales, höchst öffentliches“ gespräch, an dem sich auch das Publikum beteiligen kann. Das geschah dann auch in den Veranstaltungen, aller-dings sehr zahm und brav. Die Situation schien immer wieder wie gemeißelt: Mode-rator, gast – frage, antwort – Publikum darf mittun. Klatschen zum Beispiel oder lachen (komischer fußballabend!), was wir eben so kennen. Mein Ideal besteht im rauslösen aus diesen Strukturen, unvorbereitet in die abende reinzugehen gehört dazu, einfach um nicht auf irgendwelchen Karteikarten zu kleben und fragen abzulesen, sondern zuzu-hören und ein gespräch zu suchen. Dabei ist mir natürlich klar, um wen es sich bei mei-nen gästen handelt und was sie so in etwa machen. Dementsprechend war Hermann gerland im Verbund mit anselm weber ein „schwieriger“ gast, weil erstens wahr-scheinlich jeder im Publikum mehr über ihn wusste als ich, und weil zweitens natürlich zwei mediale Persönlichkeiten dasaßen, die sehr kontrolliert plauderten, amüsant frei-lich. Das „wahre“ gespräch wurde vorher und hinterher in der Kantine geführt, da werden aus anekdoten abgründe und der

Ich-will-nicht-Moderator-sein-Moderator sitzt daneben und denkt: Siehste? So! Ja, das wäre MeIn abend, ein gespräch zwischen zwei oder drei Menschen und 70 oder 80 anderen über fußball, Bochum, theater, die welt, gott, Kinder oder was auch immer. Ist das dann theater? Muss im theater theater sein? Ist fußball im theater theater oder fußball? wird etwas auf einer Bühne zu theater? wenn einer was macht und zwei gucken zu, kann das schon theater sein?

wer einmal zugesehen hat, wie die tech-nik eines theaters ein Bühnenbild auf- oder umbaut, weiß, was für ein intensives the-atererlebnis das sein kann. Menschen, die auf einer Bühne etwas „wirklich“ tun, und ich kann gebannt zuschauen und mich da-bei in die welten meines Kopfes hineinka-tapultieren. Das ist theater. Dann kann ein gespräch das auch leisten. oder? ein ge-spräch, das wirklich geführt wird.

Dabei geht jeder theaterabend das risiko ein zu scheitern, ein kleiner ritt ins Unge-wisse: es muss stimmen, damit so ein abend gelingt, auch das Publikum trägt daran mit, kann feuer entfachen oder löschen. Da ist so eine Unterhaltung zwischen zwei frem-den vor einigen anderen doch noch mal spezieller. nicht einstudiert, offen für jede lieb- oder unliebsame Überraschung: was ist, wenn’s so gar nicht funkt im gespräch? eben. Dann kann der „komische fußball-abend“ ziemlich unkomisch sein. was meint die Kollegin Dramaturgin, wenn sie „komisch“ sagt: Seltsam, weil fußball keine Kultur ist oder hat? oder weil es sowieso ko-misch ist, sich mit fußball zu befassen? erst recht, sich darüber noch zu unterhalten? noch dazu im theater Unten?

Ich meine, dass in Bochum theater und fußball auf unvergleichliche weise einander spiegeln: zwei aushängeschilder einer ban-krotten Stadt, die um existenz ringen und sich dabei am eigenen Mythos messen las-sen müssen, der ihnen beharrlich an jeder ecke ein Beinchen stellt, wo nichts güldener ist als ein ausgiebiges Zurückschweifen der gedanken in die Vergangenheit: gerland, Zadek, Lameck, Peymann, neuruhrer, Voss, alles besser als das heute.

Leben in der Vergangenheit, das habe ich bei all meinen verstorbenen familienange-hörigen erlebt, ist die letzte Kurve vor dem tod. Das theater ringt mit diesem Zustand, es hält die Vergangenheit in Bewegung, ver-klärt sie aber nicht, sondern zerrt sie ins

… uND Ich DahINTerQuerfeldeingedanken zur Liveticker-Reihe im Theater Unten,

gespickt mit steilen Thesen und flach gespielten Fragen.text: anDreas grOthgar

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Licht des Lebens. ein gespräch tut das auch. ein gespräch auf dem theater allemal.

Im zweiten ticker waren der Jour-nalist Christoph Biermann und der damalige Manager des VfL, thomas ernst, zu gast. Sehr angenehm, bei-de eloquent, leicht, humorvoll, ja, fast komisch. Im nachhinein der tra-gischste abend, denn thomas ernst wusste da schon, dass es seine letzte Spielzeit beim VfL sein würde, man hatte ihm bereits den Stuhl vor die tür gesetzt, er brachte die Saison nur noch zu ende. Man nennt das wohl profes-sionell, wie er sich verhielt, tadellos, kein wort über die Demission. „Das wird man sehen“, sagte er auf die frage nach der nächsten Saison, dem VfL und ihm. Ich gehe davon aus, dass wir es hier mit einem Bajazzo zu tun hatten, der gute Miene machte und sich nicht ins Herz blicken ließ, ein Schauspieler.

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Der vierte ticker war dann echt live, der VfL-Keeper andreas Luthe war zu gast, wir konnten über die Spiele, Spieler, ihn und überhaupt sprechen und das klitzekleine wunder geschah: eine echte Unterhaltung fand statt, fast zwei Stunden lang, es war herz-erfrischend für mich. In einer kurzen Pause fragte er: „wie läuft’s denn?“ Ich hätte ihn küssen können... es war für mich ein toller abend. Mit ihm. Beim abschließenden Quiz scheiterte er, weil er nicht wusste, wie viele gegentore er diese Saison bekommen hatte!

Im nächsten Heimspiel hab ich andreas mit anderen augen gesehen, ich erinnerte mich an seine Körper-sprache, seine Hände, seine augen, als ich ihm beim Spiel zusah. Ich war ihm begegnet. uND JeTZT: STaND er Im Tor …

andreas grothgar lädt weiterhin zum  „Liveticker VfL“ ins Theater Unten. Aktuel-le Termine und Gäste werden im Monats-spielplan bekannt gegeben.

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mIT buS uND bahNZur Haltestelle „Schauspielhaus“ gelangen Sie mit den Buslinien SB 37, Ce 31, 353, 354 und 365, den nachtexpresslinien ne 4 und ne 5 sowie den U-Bahnlinien 308 und 318. alle Linien fahren über den Bochumer Hauptbahnhof. Planung über www.vrr.de

mIT Dem auToDas Bochumer Schauspielhaus befindet sich in der südlichen Bochumer Innenstadt und ist von den autobahnen a40 und a43 in wenigen Minuten zu erreichen. eine detail-lierte anfahrtsbeschreibung finden Sie unter www.schauspielhausbochum.de

Die Zieladresse für Ihr Navigationsgerät: Königsallee 15, 44789 Bochum

Parken: Parkhaus am Schauspielhaus zum Pauschalpreis von 3,00 € (P9, Hubertusstraße, Zufahrt über Königsallee).

barrIerefreIheITIm Schauspielhaus stehen Ihnen zwei roll-stuhlplätze zur Verfügung (3. reihe, links außen). wir bitten um rechtzeitige reservie-rung. Um barrierefrei zu Ihren Plätzen zu ge-langen, nutzen Sie bitte die rampe am Haupt-eingang. Behindertengerechte wC-anlagen befinden sich im erdgeschoss links. Leider sind die weiteren Spielstätten bislang noch nicht barrierefrei erreichbar.

So Komme Ich Zum SchauSpIeLhauS

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ihr besuch im schauspielhaus bochum

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Bühne freifür unsere KundenHunderttausende sind Tag für Tag in unserenmodernen Bussen und Bahnen unterwegs.Jeder hat dabei sein eigenes Ziel: Ob zur Schule,zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Schauspielhaus.

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SpIeLZeITmagaZIN uND moNaTSSpIeLpLäNeUnser Spielzeitmagazin „Boropa“ wird jährlich im frühjahr zur Prä-sentation des kommenden Spielplans veröffentlicht und informiert Sie ausführlich über die geplanten Premieren und Projekte der Saison, die mitwirkenden Künstler, unsere abonnements und alle weiteren themen rund um Ihren theaterbesuch. Die Monatsspielpläne er-scheinen die gesamte Spielzeit über zu Beginn des Vormonats. neben den Vorstellungsterminen des jeweiligen Monats bieten sie Ihnen Be-schreibungen der einzelnen Stücke und Veranstaltungen und halten Sie über unsere aktuellen angebote und aktionen auf dem Laufenden.

Kostenlose Auslage „Boropa“ und die Monatsspielpläne liegen an der theaterkasse, in unseren Spielstätten und an vielen weiteren orten in Bochum und Umgebung für Sie aus und stehen im Internet zum Download unter www.schauspielhausbochum.de bereit.

Versand-Serviceabonnenten erhalten unser Spielzeitmagazin und die Monatsspiel-pläne im rahmen Ihres abonnements natürlich automatisch und kostenlos per Post. alle anderen Interessenten haben die Möglichkeit, sich in der theaterkasse oder über das anmeldeformular (siehe Seite 111) für unseren Versand-Service anzumelden, den wir gegen einen Unkostenbeitrag von 5,00 € pro Spielzeit anbieten.

webSITeauf www.schauspielhausbochum.de finden Sie alle Informationen zum Schauspielhaus Bochum, zum Spielplan, den Schauspielern, regis-seuren und Inszenierungen und natürlich zu aktuellen Änderungen. Hier können Sie online Karten für unsere Vorstellungen kaufen und sich z. B. für den newsletter anmelden.

facebooK uND TwITTerwerden Sie fan auf facebook: facebook.com/schauspielhausbochumfolgen Sie uns auf twitter: twitter.com/theaterbochum

TheaTerführuNgeNwerfen Sie einen interessanten Blick hinter die Kulissen! Die füh-rungen finden regelmäßig sonntags statt, termine entnehmen Sie bitte unserem Monatsspielplan.

Zu gaST IN bochumInformationen über die Stadt Bochum, Übernachtungsmöglichkeiten, Stadtführungen und viele weitere angebote rund um Ihren aufenthalt in Bochum erhalten Sie bei der Bochum touristinfo: Huestr. 9 / 44787 Bochumtel.: 01805 / 26 02 34 (14ct/Min. aus dem dt. festnetz)e-Mail: [email protected]

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hIer beKomme Ich DIe KarTeNTeL.: 0234 / 33 33 55 55 www.SchauSpIeLhauSbochum.De

TheaTerKaSSeoskar-Hoffmann-Straße 26 / ecke Hans-Schalla-Platz44789 Bochum

Mo 10.00-14.00 UhrDI-fr 10.00-18.00 UhrSa 10.00-13.00 Uhr

tel: 0234 / 33 33 55 55fax: 0234 / 33 33 55 12e-Mail: [email protected]

Vom 9. Juli bis 19. august 2012 und an feiertagen ist die theaterkasse geschlossen.

abeNDKaSSeDie abendkasse öffnet eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Bitte ha-ben Sie Verständnis dafür, dass wir an der abendkasse nur Karten für die jeweilige abendvorstellung verkaufen.

oNLINe-verKaufSichern Sie sich auf www.schauspielhausbochum.de rund um die Uhr die eintrittskarten für Ihren nächsten theaterbesuch. Beim Karten-kauf über unseren online-Shop zahlen Sie mit Ihrer Kreditkarte und drucken sich Ihre eintrittskarten anschließend über das „Print-at-Home“-System bequem zu Hause aus. alternativ schicken wir Ihnen die Karten auch per Post nach Hause. Über das Internet gekaufte Kar-ten können nicht zurückerstattet oder umgetauscht werden.

Zu unseren Uraufführungen veröffentlichen wir Programmhefte mit Stückabdruck, zu unseren weiteren Premieren klassische Pro-grammhefte oder faltbare Programmhefte mit Stückplakat. Die Programmhefte sind zu allen Vorstellungen erhältlich und können nach den Premieren auch an der theaterkasse erworben werden. neu ist die Möglichkeit, die Programmhefte gegen eine geringe Versandgebühr komfortabel im Bereich „artikel“ über unseren online-Shop zu beziehen.

vorverKaufSbegINNDer freie Verkauf für Veranstaltungen des Schauspielhauses Bochum startet in der regel zu Beginn des Vormonats. Die genauen termi-ne entnehmen Sie bitte dem jeweiligen Monatsspielplan. wahl-abonnenten können zwei tage vor dem regulären Vorverkaufsstart ihre wahl-abo-gutscheine einlösen. Mitglieder des freundeskreises Schauspielhaus Bochum e.V. haben exklusiv drei tage vor Beginn des Vorverkaufs die Möglichkeit ihre eintrittskarten zu erwerben.

KarTeNreServIeruNgHolen Sie Ihre reservierten Karten bitte innerhalb von 14 tagen ab. nicht abgeholte Karten gehen zurück in den freien Verkauf. wir bit-ten um Verständnis, dass nur bezahlte Karten an der abendkasse hin-terlegt werden können.

SchrIfTLIche beSTeLLuNgLegen Sie bei schriftlichen Kartenbestellungen bitte einen Verrech-nungsscheck oder einen wahl-abo-gutschein bei. für eine Zahlung mit Kreditkarte rufen wir Sie gerne zurück. Die eintrittskarten senden wir Ihnen kostenfrei zu. abonnenten werden bevorzugt berücksich-tigt. Postanschrift: theaterkasse Schauspielhaus Bochum / Königs-allee 15 / 44789 Bochum

beZahLuNgBar, mit eC- und Kreditkarte an der theater- und abendkasse oder per Banküberweisung. Mit Kreditkarte oder wahl-abo-gutschein über den online-Spielplan unter www.schauspielhausbochum.de

Verschenken Sie theater! gutscheine für einen oder mehrere Be-suche in unserem Haus erhalten Sie das ganze Jahr über an unserer theaterkasse. ab sofort ist auch der Kauf über unseren online-Shop möglich, der gutschein wird Ihnen in diesem fall per Post zugeschickt. gutscheine sind ab Kaufdatum zwei Jahre lang gültig und gelten für alle Spielstätten des Schauspielhauses Bochum.

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ihr besuch im schauspielhaus bochum

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DaS beZahLe Ich

Soweit im Monatsspielplan nicht anders angegeben, gelten folgende Preise:

SchauSpIeLhauS uND KammerSpIeLe

Sonntagabend bis Donnerstagabend Pg regulär ermäßigt 1 27,00 € 14,00 € 2 21,00 € 11,00 € 3 15,00 € 8,50 € 4 11,00 € 7,00 €

Freitagabend bis Sonntagnachmittag Pg regulär ermäßigt 1 29,00 € 15,00 € 2 23,00 € 12,00 € 3 17,00 € 10,00 € 4 12,00 € 8,00 €

TheaTer uNTeN Pg regulär ermäßigt freie Platzwahl 12,00 € 8,00 €

KINDer- uND famILIeNSTücK„KLeINer KöNIg KaLLe wIrSch“

Nachmittage und Wochenende: Pg regulär ermäßigt 1 12,00 € 6,00 € 2 11,00 € 6,00 € 3 10,00 € 6,00 € 4 9,00 € 6,00 €

Vormittage (nur Schulklassen): Pg regulär ermäßigt 1-4 9,00 € 5,00 €

„fIcKeNDe fISche“, „Norway.ToDay“ uND „uNSer Lehrer IST eIN TroLL“

Pg regulär ermäßigt freie Platzwahl 10,00 € 6,00 €

KINDervorSTeLLuNgeN & JugeNDcLubS

Pg regulär ermäßigt freie Platzwahl 9,00 € 4,00 €

Premierenzuschlagauf alle Karten und wahl-abo-gutscheine 5,00 €.

Ermäßigungfür Schüler, Studierende, auszubildende, fSJler und Bundesfreiwilli-gendienstleistende (alle bis zum 29. Lebensjahr), Schwerbehinderte (ab 80 %) und Inhaber eines Vergünstigungsausweises.

Preisaktion: Volle Hütteachten Sie auf das „Volle-Hütte“-Symbol in unserem Monats-spielplan und zahlen Sie bei der ausgesuchten Vorstellung auf jedem Platz nicht mehr als 10,00 € pro Karte!

Servicegebühralle Preise enthalten 2,00 € Servicegebühr, bei ermäßigten Karten 1,00 € Servicegebühr.

NeuüberraSchuNg für werTSchäTZer!

Sie fühlen sich dem Schauspielhaus Bochum besonders verbun-den und wollen uns über Ihren Besuch hinaus unterstützen? Dann werden Sie einer unserer wertschätzer!

wie es funktioniert: Beim Kauf Ihrer theaterkarten haben Sie die Möglichkeit, pro Karte einen zusätzlichen Betrag von 5,00 € (oder mehr) zu zahlen und damit Ihr kulturelles en-gagement zu zeigen. Mit jeder Spende erhalten Sie einen von zehn möglichen Stempelpunkten auf ihrer wertschätzer-Karte. wenn Sie bis Spielzeitende zehn Punkte gesammelt haben, er-wartet Sie eine Überraschung im Schauspielhaus Bochum!

Spendenbescheinigungen können ab einem Betrag von 50,00 € ausgestellt werden. Infos zur wertschätzer-aktion erhalten Sie an der theaterkasse.

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hIer SITZe IchIm SchauSpIeLhauS

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Loge

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Rang 06 PREISGRUPPEN

Preisgruppe 1

Preisgruppe 2

Preisgruppe 3

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meIN abo-vorTeIL

Begleiten Sie uns mit einem Abonnement und zahlreichen Vor-teilen durch die neue Spielzeit! Mit einem Fest- oder Wahl-Abo sehen Sie unsere neuen Inszenierungen, lernen die Schauspie-ler in ihren verschiedenen Rollen kennen und können mit-reden im kulturellen Leben der Stadt. Dabei sparen Sie bis zu 35 % gegenüber den regulären Eintrittspreisen.

Unser Abo-Team berät Sie gern!

abo-Bürooskar-Hoffmann-Straße 26 / ecke Hans-Schalla-Platz44789 Bochum

Mo 10.00-14.00 UhrDI-fr 10.00-18.00 UhrSa 10.00-13.00 Uhr

tel.: 0234 / 33 33 55 -40 oder -49fax: 0234 / 32 55 957e-Mail: [email protected]

Vom 9. Juli bis 19. august 2012 ist das abo-Büro Mo-fr von 10.00-16.00 Uhr geöffnet. an feiertagen ist das abo-Büro geschlossen.

feST-aboNNemeNTSDamit Sie Ihre Theaterbesuche ganz entspannt und ohne Vor-verkaufsstress planen können, haben wir mit unseren Fest-Abos auch in dieser Spielzeit wieder attraktive Vorstellungspa-kete für Sie geschnürt.

Ihre Vorteile als Fest-Abonnent:• Sie sparen bis zu 35 % gegenüber dem Kauf einer einzelkarte.• Sie erleben die neue Saison im Schauspielhaus Bochum ohne lange

Schlangen an der theaterkasse, dafür aber mit Sitzplatzgarantie.• Mit der entscheidung für eines unserer acht fest-abos suchen Sie

nur ein Mal Ihren Lieblingsplatz aus und wissen schon zu Beginn der Spielzeit, wann Sie welche Inszenierung sehen werden.

• Ihr abo-ausweis gilt als eintrittskarte zu den jeweiligen Vorstel-lungen und ist auf andere Personen übertragbar.

• Sie haben die Möglichkeit, bis zu zwei abo-termine gegen andere Vorstellungstermine des Stücks in der laufenden Spielzeit zu tau-schen und bleiben so weiterhin flexibel.

• Im rahmen Ihres abonnements senden wir Ihnen unser Spielzeitma-gazin „Boropa“ sowie unsere Monatsspielpläne kostenlos per Post.

• wenn Sie Lust auf mehr theater haben, können Sie über Ihr abon-nement hinaus zwei weitere eintrittskarten für unsere Produktio-nen zum vergünstigten abo-Preis erwerben.

• als abonnent des Schauspielhauses erhalten Sie mit Ihrem abo-ausweis in zahlreichen theatern in ganz Deutschland eintrittskar-ten zu ermäßigten Preisen.

premIereN-aboNNemeNTSSpüren Sie die besondere atmosphäre und Spannung eines Premieren-abends und gehören Sie zu den ersten Zuschauern, die unsere neuen Inszenierungen sehen. Unsere beiden Premieren-abos bieten Ihnen jeweils sieben Höhepunkte der theatersaison, der Premierenzuschlag von 5,00 € pro abend ist bereits inklusive.

premIereN-abo 1: SchauSpIeLhauSKönig riChard der driTTe   22.9.2012Well, You’re mY friend  27.9.2012der diener zWeier herren  1.12.2012hedda gabler  2.2.2013hamleT  9.3.2013liliom  6.4.2013aus dem bürgerliChen heldenleben  8.6.2013

premIereN-abo 2: SchauSpIeLhauS uND KammerSpIeLeKönig riChard der driTTe   22.9.2012der Prozess   13.10.2012der diener zWeier herren   1.12.2012riChTfesT   8.12.2012mobY diCK   23.2.2013liliom   6.4.2013aus dem bürgerliChen heldenleben   8.6.2013

Preise Premieren-Abos: 7 Premieren Pg regulär 1 210,00 € 2 168,00 € 3 133,00 € 4 112,00 €

DaS revIer-abo: TheaTer uND operein revier, zwei Häuser, sechs Inszenierungen: Mit dem städteüber-greifenden revier-abo erleben Sie – immer donnerstags – drei thea-tervorstellungen im Schauspielhaus Bochum und drei opern im Mu-siktheater im revier gelsenkirchen.

revIer-abo: bochum uND geLSeNKIrcheNge: le nozze di figaro   24.1.2013bo: hedda gabler   28.2.2013bo: hamleT   18.4.2013ge: il barbiere di siviglia   2.5.2013ge: don Carlo   13.6.2013bo: aus dem bürgerliChen heldenleben   18.7.2013

Preise Revier-Abo: 3 x Schauspielhaus und 3 x Musiktheater im RevierPg regulär 1 141,50 € 2 121,50 € 3 101,50 €

TeL.: 0234 / 33 33 55 -40 oDer -49

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ihr besuch im schauspielhaus bochum

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werKTagS-aboNNemeNTSMachen Sie den Mittwoch, Donnerstag oder freitag zu Ihrem thea-tertag und sehen Sie verteilt über die gesamte Spielzeit sechs ausge-suchte Inszenierungen im Schauspielhaus und in den Kammerspie-len. Ihre Plätze sind Ihnen sicher – und das bei einer Vergünstigung von bis zu 30 %.

mITTwochS-abodie ehe der maria braun   31.10.2012Well, You’re mY friend   23.1.2013der diener zWeier herren   13.3.2013liliom   24.4.2013hamleT   29.5.2013der Prozess   26.6.2013

DoNNerSTagS-aboder Prozess   25.10.2012der diener zWeier herren   17.1.2013hedda gabler   28.2.2013riChTfesT   21.3.2013hamleT   18.4.2013aus dem bürgerliChen heldenleben   18.7.2013

freITagS-aboKönig riChard der driTTe   5.10.2012der Prozess   16.11.2012vor sonnenaufgang   11.1.2013hamleT   15.3.2013riChTfesT   19.4.2013aus dem bürgerliChen heldenleben   12.7.2013

Preise Werktags-Abos: 6 Vorstellungen Schauspielhaus und Kammerspiele Pg regulär ermäßigt 1 123,00 € 90,00 € 2 96,00 € 70,20 € 3 69,00 € 49,80 € 4 52,20 € 39,60 €

SoNNTagNachmITTagS-aboNNemeNTSDer Vorstellungsbesuch am abend ist Ihnen und Ihrer familie zu spät? Dann sind unsere zwei Sonntagnachmittags-abos das rich-tige für Sie: an fünf ausgewählten terminen sehen Sie jeweils um 17.00 Uhr eine Inszenierung im Schauspielhaus oder in den Kam-merspielen und sparen dabei bis zu 35 % gegenüber den regulären eintrittspreisen.

SoNNTagNachmITTagS-abo 1Well, You’re mY friend   14.10.2012der Prozess   2.12.2012der diener zWeier herren   10.2.2013König riChard der driTTe   14.4.2013riChTfesT   16.6.2013

SoNNTagNachmITTagS-abo 2die ehe der maria braun   14.10.2012der diener zWeier herren   6.1.2013hedda gabler   10.3.2013mobY diCK   21.4.2013aus dem bürgerliChen heldenleben   23.6.2013

Preise Sonntagnachmittags-Abos: 5 Vorstellungen Schauspielhaus und Kammerspiele Pg regulär ermäßigt 1 95,00 € 55,00 € 2 75,00 € 42,50 € 3 55,00 € 32,50 € 4 45,00 € 30,00 €

abo-boNuS a: Programmheft- und Gardero benservice

Vor Ihrem Vorstellungsbesuch im werktags- und Sonntags-abo senden wir Ihnen die Programmhefte zu den Inszenierungen Ihres abonnements per Post nach Hause! So können Sie sich vorab bereits ausführlich über das Stück und die Inszenierung informieren. Pre-mieren-abonnenten erhalten das druckfrische Programmheft am Premierenabend an unserem Infostand im foyer. Darüber hinaus fallen für Sie an der abendgarderobe keine weiteren gebühren an.Preis: 20,00 €

abo-boNuS b: Programmheft- und Garderobenservice plus SektgutscheinLassen Sie Ihr Kleingeld zu Hause! Durch unseren Programmheft-service sind Sie bereits bestens informiert, Ihre Jacken und Mäntel sind an der garderobe abgegeben – da ist noch eine Hand frei für ein glas Sekt, das Sie an Ihrem theaterabend mit einem gutschein in unserer gastronomie erhalten. Unser tipp für Pausentrinker: Bestellen Sie Ihren Sekt schon vor der Vorstellung, so haben Sie mehr Zeit, Ihre kleine theaterpause zu genießen.Preis: 40,00 €

Neu Ihr abo-boNuS

Buchen Sie auf Wunsch weitere Vorteile zu Ihrem Fest-Abonnement dazu:

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abonnements

Page 112: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

wahL- aboNNemeNTSAlle Individualisten, die sich ihren Spielplan selbst zusammen-stellen möchten, können über das Gutscheinsystem unserer beliebten Wahl-Abonnements regelmäßig, flexibel und günsti-ger ins Schauspielhaus Bochum gehen.

Ihre Vorteile als Wahl-Abonnent:• Sie sparen bis zu 30 % gegenüber dem Kauf einer einzelkarte.• Sie können im Laufe der Spielzeit aus über 45 Produktionen aus-

wählen und entscheiden selbst, wann Sie welche Inszenierung sehen und welchen Schauspieler Sie in seinen verschiedenen rollen erleben möchten.

• Mit einem exklusiven Vorkaufsrecht können Sie Ihre gutscheine bereits zwei tage vor Beginn des regulären Vorverkaufs an der the-aterkasse einlösen und sich so auch bei schnell ausverkauften Vor-stellungen Ihre Karten sichern.

• Neu: ab der neuen Spielzeit können Sie Ihre wahl-abo-gutscheine in unserem online-Shop einlösen und sich Ihre eintrittskarten mit dem komfortablen „Print-at-Home“-System direkt ausdrucken.

• Pro Vorstellung können Sie beliebig viele Ihrer gutscheine einlö-sen und so auch Ihre familie, freunde und Kollegen zu einem ge-meinsamen theaterbesuch mitnehmen.

• Im rahmen Ihres abonnements senden wir Ihnen unser Spielzeitma-gazin „Boropa“ sowie unsere Monatsspielpläne kostenlos per Post.

• als abonnent des Schauspielhauses erhalten Sie mit Ihrem abo-ausweis in zahlreichen theatern in ganz Deutschland eintrittskar-ten zu ermäßigten Preisen.

wahL-abo mIT guTScheINSySTem: 10, 16 uND 20 guTScheINe erhäLTLIch!

erwerben Sie 10, 16 oder 20 wahl-abo-gutscheine bei freier Stück- und terminwahl. Je mehr gutscheine Sie kaufen, desto günstiger kommen Sie ins theater. Bei Premieren zahlen Sie zu Ihrem wahl-abo-gutschein nur den allgemeinen Premierenzuschlag von 5,00 €. Die gutscheine gelten für die gesamte Spielzeit 2012/2013.

Preise Wahl-Abos: regulär 10er 16er 20erPg 1 195,00 € 296,00 € 350,00 €Pg 2 150,00 € 224,00 € 260,00 €Pg 3 110,00 € 168,00 € 200,00 €Pg 4 80,00 € 120,00 € 140,00 € ermäßigt 10er 16er 20erPg 1 100,00 € 160,00 € 200,00 €Pg 2 80,00 € 128,00 € 160,00 €Pg 3 70,00 € 112,00 € 140,00 €Pg 4 60,00 € 96,00 € 120,00 €

KombI-wahL-abo TheaTer uND KoNZerTBeim kombinierten theater- und Konzert-abo sehen Sie sechs Vor-stellungen des Schauspielhauses Bochum und hören vier Konzerte der Bochumer Symphoniker. Bei den theatervorstellungen haben Sie freie Stückwahl, die gutscheine für die Konzerte gelten für die Konzert-reihen „Symphoniekonzert“ (Do und fr) und „Symphonie Spezial“.

Preise Kombi-Wahl-Abo: 6 x Theater und 4 x Konzert Pg regulär ermäßigt 1 213,00 € 108,00 € 2 162,00 € 84,00 € 3 126,00 € 72,00 € 4 96,00 € 60,00 €

abo-beDINguNgeNVertrag: Mit der Bestellung eines abonnements und der Zusendung der abo-Unterlagen wird ein rechtsgültiger Vertrag zwischen Ihnen und dem Schauspielhaus Bochum geschlossen. Bitte teilen Sie uns Änderungen Ihrer adresse oder telefonnummer mit, damit der Monatsspielplan und andere Informationen Sie ohne Verzögerung erreichen. // Fristen: Ihr Abonnement verlängert sich automatisch um eine weitere Spielzeit, sofern der Vertrag nicht von einem der beiden Vertragspartner bis spätestens 15. Juni der laufenden Spielzeit schriftlich gekündigt wird. Ausgenommen sind ermäßigte Abonnements und Geschenk-Abonnements. // Hinweise: Das Schauspielhaus Bochum behält sich vor, bei Premieren und bei Vorstellungen mit großer nachfrage pro wahl-abo nur zwei gutscheine einzulösen. wahl-abo-gutscheine sind nicht in die folgende Spielzeit übertragbar. Bei Verlust der gutscheine kann gegen eine gebühr von 3,00 € ein ersatz im abo-Büro ausgestellt werden. Im rahmen der fest-abo-Bestellung wird das Schauspielhaus Bochum alles unternehmen, die durch den abonnenten getroffene Platzwahl einzuhalten. Das Schauspielhaus Bochum hat aus künstlerischen und/oder organisatorischen gründen allerdings das recht, kurzfristig Platzänderungen oder Änderungen der Spielstätte vorzunehmen, abonnement-Vorstellungen auf einen anderen termin zu verlegen oder das vorgesehene Programm zu ändern. Bei ausfall einer Vorstellung durch Streik oder höhere gewalt hat der abonnent keinen anspruch auf eine ersatzleistung. Dies gilt ebenso bei Versäumnis einer Vorstellung. Inhaber eines fest-abos haben die Möglichkeit, bis zu zwei abo-termine gegen andere Vorstellungstermine des Stücks in der laufenden Spielzeit zu tauschen. Dieser Umtausch-Service kann bis 2 werktage vor der geplanten abo-Vorstellung genutzt werden, die Umtauschgebühr beträgt bei den werktags- und Sonntagnachmittags-abos jeweils 1,00 €, bei einem Premieren-abo entfällt sie. Bei Verlust des abo-ausweises kann gegen eine gebühr von 3,00 € ein ersatzausweis im abo-Büro ausgestellt werden. // es gelten die allgemeinen geschäftsbedingungen des Schauspielhauses Bochum, anstalt des öffentlichen rechts. Sie sind einzusehen in der theaterkasse und unter www.schauspielhausbochum.de. // Änderungen vorbehalten

NeuwahL-abo-guTScheINe oNLINe eINLöSeN!

Sichern Sie sich rund um die Uhr Ihre Karten für Ihren nächs-ten Besuch im Schauspielhaus Bochum! was mit dem Kauf von regulären eintrittskarten schon lange möglich ist, funktioniert nun auch für wahl-abonnenten, die Ihre gutscheine ab der neuen Spielzeit komfortabel in unserem online-Shop einlösen können. Der „Karten“-Button auf www.schauspielhausbochum.de führt Sie zu der gewünschten Vorstellung, als Zahlungsmittel geben Sie die Barcode-nummer auf Ihrem offenen wahl-abo-gutschein ein und anschließend können Sie sich Ihre eintritts-karten über das „Print-at-Home“-System bequem zu Hause ausdrucken.

alle fragen rund um den neuen online-Service beantwortet Ihnen das abo-Büro unter 0234 / 33 33 55 -40 oder -49.

IN pLaNuNgDamit Sie nicht nur die gutscheine Ihres wahl-abos im Inter-net einlösen, sondern gleich Ihr ganzes wahl-abo online kau-fen können, planen wir für die neue Spielzeit eine erweiterung der funktionen unseres online-Shops. wir halten Sie auf dem Laufenden!

abonnements

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feST-abopremIereN-abo

abo 1 abo 27 Premieren Pg regulär 1 210,00 € 2 168,00 € 3 133,00 € 4 112,00 €

werKTagS-abo Mi Do fr

6 VorstellungenPg regulär ermäßigt 1 123,00 € 90,00 € 2 96,00 € 70,20 € 3 69,00 € 49,80 € 4 52,20 € 39,60 €

SoNNTagNachmITTagS-abo abo 1 abo 2

5 VorstellungenPg regulär ermäßigt 1 95,00 € 55,00 € 2 75,00 € 42,50 € 3 55,00 € 32,50 € 4 45,00 € 30,00 €

revIer-abo3 x Theater & 3 x OperPg regulär 1 141,50 € 2 121,50 € 3 101,50 €

abo-boNuSfür feST-aboS

abo-bonus beschreibung Preis a Programmheft- 20,00 €

und garderobe B Programmheft- 40,00 €

und garderobe plus Sektgutschein

wahL-abo10 guTScheINe

Pg regulär ermäßigt 1 195,00 € 100,00 € 2 150,00 € 80,00 € 3 110,00 € 70,00 € 4 80,00 € 60,00 €

16 guTScheINe Pg regulär ermäßigt 1 296,00 € 160,00 € 2 224,00 € 128,00 € 3 168,00 € 112,00 € 4 120,00 € 96,00 €

20 guTScheINe Pg regulär ermäßigt 1 350,00 € 200,00 € 2 260,00 € 160,00 € 3 200,00 € 140,00 € 4 140,00 € 120,00 €

KombI-wahL-abo10 Gutscheine: 6 x Theater & 4 x Konzert Pg regulär ermäßigt 1 213,00 € 108,00 € 2 162,00 € 84,00 € 3 126,00 € 72,00 € 4 96,00 € 60,00 €

abo-beSTeLLformuLar für DIe SpIeLZeIT 2012/2013

aNmeLDuNg Zum verSaND-ServIce:moNaTSpIeLpLaN uND SpIeLZeIThefT per poST

Ja, ich möchte mich für den Versand-Service anmelden und den Monatsspielplan und das jährliche Spielzeitmagazin des Schauspielhauses Bochum gegen einen Unkostenbeitrag von 5,00 € pro Saison per Post an folgende Adresse erhalten:

Kundennummer (falls vorhanden):

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beSTeLLer/IN DeS aboS

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Vorname:

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PLZ, ort:

telefon:

e-Mail:

Datum, Unterschrift:

Ermäßigung bitte ankreuzen und Nachweis beilegen:

Schwerbehinderte (ab 80 %), Inhaber eines Vergünstigungsausweises

Schüler, Studierende, auszubildende, fSJler und Bundesfreiwilli-gendienstleistende (alle bis zum 29. Lebensjahr)

Ermäßigungen können nur nach Vorlage des Berechtigungsausweises gewährt werden.

empfäNger/IN DeS aboS (beI geScheNK)

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eINZugSermächTIguNg

Kontoinhaber:

Kontonummer:

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Institut:

Datum, Unterschrift: Ich ermächtige das Schauspielhaus Bochum zum Bankeinzug mittels Last-schrift. Die einmal erteilte Ermächtigung gilt bis auf Widerruf für alle Zahlungen an das Schauspielhaus Bochum.

Bitte senden Sie das ausgefüllte Formular per Post an:abo-BüroSchauspielhaus BochumKönigsallee 1544789 Bochum

Wir bitten Sie, den Unkostenbeitrag für den Versand-Service zu Beginn der jeweiligen Spielzeit zu zahlen und uns über Adressänderungen rechtzeitig zu informieren. Eine Abmeldung vom Versand-Service zur nächsten Spielzeit ist bis zum 15. Juni eines jeden Jahres möglich.

Den Betrag zahle ich: an der Theaterkasse per Überweisung (s.u.) per Einzugsermächtigung (bitte ausfüllen):

Kontoinhaber:

Kontonummer:

BLZ:

Institut:

Datum, Unterschrift: Ich ermächtige das Schauspielhaus Bochum zum Bankeinzug mittels Lastschrift. Die einmal erteilte Ermächtigung gilt bis auf Widerruf für alle Zahlungen an das Schauspielhaus Bochum.

Wenn Sie den Betrag überweisen möchten, nutzen Sie bitte folgende Kontoverbindung:Kontoinhaber: Schauspielhaus BochumKontonummer: 330 14 21 BLZ: 430 500 01 Institut: Sparkasse BochumStichwort: Versand-Service + „Kundennummer“ (falls vorhanden)

Bitte senden Sie das ausgefüllte Formular per Post an:theaterkasseSchauspielhaus BochumKönigsallee 1544789 Bochum

bitte hier schneiden

Page 115: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

Ob kleines Unternehmen oder große Firma – das Schauspiel-haus Bochum ist Ihr starker Partner für einen lebendigen Aus-tausch zwischen Kultur und Wirtschaft!

Nutzen Sie unsere maßgeschneiderten Angebote für Ihre Firmenveranstaltung in unverwechselbarer Atmosphäre, für unvergessliche Theatererlebnisse Ihrer Geschäftspartner oder für die besondere Präsentation Ihres Unternehmens in der Öffentlichkeit.

Ihre veraNSTaLTuNg IN uNSereN TheaTerräumeN

für feierliche anlässe wie Jubiläen, VIP-Veranstaltungen, Betriebsfes-te und empfänge bieten Ihnen die foyers im Schauspielhaus und das restaurant „tanas“ in den Kammerspielen einen unverwechselbaren rahmen. Unsere erfahrenen gastronomen realisieren ein nach Ihren Vorstellungen zusammengestelltes Menü oder Büffet oder machen Ihnen attraktive kulinarische Vorschläge.

TheaTerer LebNISSe für parTNer, KuNDeN uND mITarbeITer

Machen Sie Ihren geschäftspartnern, Kunden oder Mitarbeitern Kultur zum geschenk und besuchen Sie mit ihnen eine Vorstellung im Schauspielhaus oder in den Kammerspielen. Verbunden mit ei-nem speziell arrangierten Sektempfang oder einem exklusiven Blick hinter die Kulissen wird Ihr gemeinsamer theaterabend so zu einem unvergesslichen erlebnis.

eINe aTTraKTIve pLaTTformSie möchten die positive wahrnehmung Ihres Unternehmens in der Öffentlichkeit weiter stärken? Dann werden Sie unser Partner und profitieren Sie vom gesellschaftlichen und kulturellen renommee des Schauspielhauses Bochum: Mit einer anzeigenschaltung in unserem Spielzeitmagazin oder unseren Programmheften sprechen Sie ein in-teressantes und interessiertes Zielpublikum an. auch die Sponsoren-tätigkeit für einzelne Produktionen oder die förderung bestimmter Projekte erzeugt aufmerksamkeit und dokumentiert zugleich Ihr kul-turelles engagement.

KoNTaKTSie haben Interesse an kreativen und flexiblen Angeboten für Ihr Unternehmen? Sprechen Sie uns gerne an:

Brigitte Käding, Kaufmännische Direktorin (komm.)Schauspielhaus BochumKönigsallee 1544789 Bochumtel.: 0234 / 33 33 55 33 / fax: 0234 / 33 33 55 26e-Mail: [email protected]

aNgeboTe für uNTerNehmeN

TaNaSDaS reSTauraNT IN DeN KammerSpIeLeN

Theater-MenüBeginnen Sie Ihren theaterabend mit einem Besuch im tanas: neben einem À-la-carte-angebot bietet Ihnen das restaurant in den Kam-merspielen auch ein theater-Menü an, das Sie vor oder auch nach Ih-rem Vorstellungsbesuch genießen können. gutscheine für das Drei-gänge-Menü (exklusive getränke) sind zum Preis von 20,00 € an der theaterkasse erhältlich und ab Kaufdatum zwei Jahre gültig. Vor der einlösung bitten wir wenn möglich um rechtzeitige reservierung.

Das tanas steht Ihnen samt Veranstaltungs- und Cateringservice auch für private feierlichkeiten zur Verfügung. anfragen richten Sie bitte an: [email protected]

ÖffnungszeitenMo-Sa 18.00-1.00 UhrSo 17.00-1.00 Uhr

geschlossen, wenn sowohl im Schauspielhaus als auch in den Kam-merspielen keine Vorstellung stattfindet.

Reservierungentel.: 0234 / 33 33 54 44e-Mail: [email protected]

foyerS Im SchauSpIeLhauS

Im Schauspielhaus bieten wir Ihnen an drei tresen vor Vorstellungs-beginn und in der Pause kleine Snacks sowie eine breit gefächerte ge-tränkeauswahl an.

eve barcLub uND cocKTaILbar

Öffnungszeiten fr & Sa ab 22.00 Uhr

Sondertermine und Programminfos auf der facebook-Seite der eve Bar.

Die eve Bar kann auch für private Veranstaltungen genutzt werden, ebenso ist ein professioneller Cocktailservice für außer-Haus-Veran-staltungen buchbar. anfragen unter [email protected]

eSSeN uND TrINKeN

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ihr besuch im schauspielhaus bochum

Page 116: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

Ein guter Freund ist jemand, mit dem es Spaß macht,

zusammen zu sein, und auf den ich mich verlassen kann,

auch wenn der Wind mal von vorne bläst.

Armin Rohde

Der freundeskreis Schauspielhaus Bochum e.V. ist ein gewinn für alle – sowohl für das Schauspielhaus Bochum und sein Publikum als auch für die Mitglieder selbst! Seit unserer gründung 1994 verstehen wir uns als Motor für eine effiziente und nachhaltige förderung der theaterarbeit – sowohl ideell als auch finanziell.

als freundin oder freund lernen Sie die arbeit des Schauspielhauses durch verschiedene exklusive Veranstaltungen näher kennen. Darü-ber hinaus können Sie bei der Kartenreservierung Ihre theaterkarten exklusiv drei tage vor Beginn des regulären Vorverkaufs bestellen bzw. erwerben.

Zeigen Sie Ihr kulturelles Engagement und werden Sie Mitglied!

Kontaktfreundeskreis Schauspielhaus Bochum e.V.c/o Hans Joachim Salmen (Vorsitzender)Heinrich-König-Str. 73 / 44795 Bochumtel.: 0234 / 47 35 93e-Mail: [email protected]

Jährliche Beiträgeeinzelmitglieder: 45,00 €Studierende: 10,00 €familien: 60,00 €Juristische Personen: 300,00 €

eINe freuNDSchafT, DIe SIch LohNT!

freundeskreis schauspielhaus bochum e.V.

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Page 117: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

KoNTaKT

Schauspielhaus Bochumanstalt des öffentlichen rechts

Königsallee 1544789 Bochum

tel.: 0234 / 33 33 - 0 (Zentrale)

Theaterkasseoskar-Hoffmann-Straße 26 / ecke Hans-Schalla-Platz

44789 Bochumtel.: 0234 / 33 33 55 55 fax: 0234 / 33 33 55 12

e-Mail: [email protected]

Abo-Bürooskar-Hoffmann-Straße 26 / ecke Hans-Schalla-Platz

44789 Bochumtel.: 0234 / 33 33 55 -40 oder -49

fax: 0234 / 32 55 957e-Mail: [email protected]

Intendanzanselm weber

Persönliche Mitarbeiterin: tonia tilchtel.: 0234 / 33 33 55 20 fax: 0234 / 33 33 55 19

e-Mail: [email protected]

Kaufmännische Direktion Brigitte Käding

Sekretariat: Christiane Koschollecktel.: 0234 / 33 33 55 34 fax: 0234 / 33 33 55 26

e-Mail: [email protected]

KommunikationPresse- und Öffentlichkeitsarbeit: Christine Hoenmanns

tel.: 0234 / 33 33 55 23 fax: 0234 / 33 33 54 37e-Mail: [email protected]

Marketing: Janna rohden / Sponsoring: Karin Büntentel.: 0234 / 33 33 54 35 fax: 0234 / 33 33 54 37

e-Mail: [email protected] / [email protected]

DramaturgieChefdramaturg: thomas Laue

assistenz: Justus von Verschuertel.: 0234 / 33 33 54 36 fax: 0234 / 33 33 55 19

e-Mail: [email protected]

Junges SchauspielhausLeitung: Martina van Boxenassistenz: tobias Diekmann

tel.: 0234 / 33 33 -54 28 oder -55 28fax: 0234 / 33 33 54 24

e-Mail: [email protected]

Pieperstraße 13 · Bochum

Nähe Schauspielhaus

täglich ab 17 Uhr · Küche bis 24 UhrMontag Ruhetag

Telefon: 0234-66611www.aubergine-bochum.de

Frische Küche · Biofl eischTäglich frischer Fisch

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Page 118: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

TheaTerLeITuNgIntendant

Anselm WeberKaufmännische

Direktorin (komm.) und Verwaltungsleitung

Brigitte KädingPersönliche Mitarbeiterin

der Intendanz Tonia Tilch

KüNSTLerIScheS beTrIebSbüro

Künstlerischer Betriebsdirektor Stephan Wasenauer

Chefdisponentin und Leiterin des Künstlerischen

Betriebsbüros Jutta van Asselt

Disponentin Christina Lutz

Sekretariat Daniela Koscholleck

DramaTurgIeChefdramaturg

Thomas LaueDramaturgen

Sascha Kölzow, Olaf Kröck,Sabine Reich, Paul Slangen (Gast)

AssistenzJustus von Verschuer

KommuNIKaTIoNLeitung und Presse- und

ÖffentlichkeitsarbeitChristine Hoenmanns

Marketing und Öffentlichkeitsarbeit

Janna RohdenMarketing und Sponsoring

Karin BüntenGrafik

Stefanie WeberFotografen

Thomas Aurin, Arno Declair, Birgit Hupfeld, Diana Küster

JuNgeS SchauSpIeLhauSLeitung

Martina van BoxenAssistenz

Tobias Diekmann

regIeMalou Airaudo, Cilla Back,

David Bösch (Hausregisseur), Carola Bühn, Nuran David Calis, Agnese Cornelio, Cilli

Drexel, Christoph Frick, Monika Gies, Heike M. Götze, Barbara

Hauck, Julio César Iglesias, Fadhel Jaibi, Jan Klata, Paul Koek, Katja Lauken, Jasna Miletic, Jan Neumann, Arne Nobel, Sebastian

Nübling, Christina Paulhofer, Christina Pfrötschner, Martina

van Boxen, Roger Vontobel (Hausregisseur), Anselm Weber

bühNeN- uND KoSTümbILDNer

Daniel Angermayr, Henriette Barniske, Cilla Back, Patrick Bannwart, Raimund Bauer,

Ursula Bergmann, Julia Borchert, Dorothee Curio, Amit Epstein, Dagmar Fabisch, Johanna von Gehren, Gerhard Gollnhofer, Nadine Grellinger, Michael Habelitz, Alex Harb, Anna

Heinz, Kathrine von Hellermann, Dominic Huber, Cathleen

Kaschperk, Csörsz Khell, Mara Henni Klimek, Bartholomäus

Kleppek, Tina Kloempken, Inge Gill Klossner, Yvan Labasse

(Lichtdesign), Justyna Łagowska, Sophia Lindemann, Theun Mosk,

Christina Mrosek, Meentje Nielsen, Elisa Pelkmann, Thimo

Plath, Maria Roers, Claudia Rohner, Kaïs Rostom, Thomas Rupert, Julia Scheurer, Irina

Schicketanz, Kathrin Schlecht, Viva Schudt, Julia Ströder, Dirk

Thiele, Annika Träger, Amelie von Bülow, Nini von Selzam,

Lili Wanner, Magda Willi

muSIKJan-Philipp Alam, Roman Babik,

Vivan Bhatti, Serge Corteyn, Radoslaw Piotr Fedyk,

Boris Gurevich, Heiner Gulich, Holger Hahn, Gregor Hengesbach,

Peter Holl, Nils Imhorst, Jürgen Jaeger, Andreas Jansen,

Christoph Kammer, Volker Kamp, Torsten Kindermann, Jan Klare,

Daniel Knop, Marcel Kolvenbach, David Kuckhermann, Lars

Kuklinski, Ingmar Kurenbach, Manuel Loos, Guiseppe Mautone,

Daniel Murena, Mickey Neher-Warkocz, Sven Nowocyn,

Keith O’Brien, Will-Jan Pielage (Sounddesign), Karsten Riedel,

Nico Selbach (Sounddesign), Michael Sideris, Oliver Siegel,

Philipp aus den Siepen, Thomas Spies, Track,

Joel Mozes van de Pol, Florian Walter, Jan-Sebastian Weichsel,

Kai Weiner, Bo Wiget, Lars Wittershagen

vIDeoBibi Abel, Karnik Gregorian, Michael Habelitz, Immanuel Heidrich, Stephan Komitsch

(impulskontrolle), Peter Rachel, Ansgar Silies

regIeaSSISTeNZTobias Diekmann, Monika Gies,

Selen Kara, Carla Niewöhner, Christina Pfrötschner;

Adela Husic (Gast)

bühNeN- uND KoSTümbILDaSSISTeNZ

Mara Henni Klimek, Agnes Langenbucher, Sophia Lindemann,

Lydia Merkel, Annika Träger; Justyna Kowalik (Gast)

SprecherZIehuNg uND STImmbILDuNg

Prof. Peter-Georg Bärtsch

choreografIeMalou Airaudo, Danny Costello, Julio César Iglesias, Klaus Figge (Kampfszenen), Macko Prusak,

Renegade

INSpIZIeNZChristina Baston, Christiane

Laux, Ulrike Schaper, Alexander Störzel

SouffLeuSeNSybille Hadulla-Kleinschmidt,

Fee Sachse, Jutta Schneider, Isabell Weiland

STaTISTerIeBeatrix Feldmann

TechNISche LeITuNgTechnischer Direktor

Hajo KrauseSekretariat

Marion TreckmannAssistent des Technischen

DirektorsChristian Acht

Produktions- und Werkstättenleiter

Oliver KrollKonstrukteur

Michael Friebele

bühNeNTechNIKBühnentechnische Leitung

Franz SchenkelBühnenobermeisterMichael Mikolajczak

BühnenmeisterAndreas Dudzik, Uwe Marx

Christian PetratBühnentechniker

Michael Chudy, Michael Doering, Christian Drolshagen, Holger Dünnebacke, Andreas Fernau, Erwin Fiebrandt, Jan Flügge,

Reinhard Frese, Dietmar Görtzen, Jörg Hommann, Detlef Kornath,

Frank Koslowski, Abdelkader Lashab, Lucian Martin,

mITarbeITer

116

Page 119: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

Manfred Mollenhauer, Maik Rohnke, Peter Schaffrinna, Olaf Schmeink, Jürgen Schnurbusch,

Martin Sievering, Patrick Steinkamp, Ali Tugrul, Uwe

Wagner, Thomas Wessling, Dirk Wils, Thomas Wrobel

DekorateureThomas Arndt, Verena di Battista, Klaus Fabri, Andreas Korfmann,

Frank Kuhlmeier, Hans-Georg Ludwiczak, Saskia Sawatzki,

Nafiz Sayki, Christian Szyska, Julia Wagner

veraNSTaLTuNgS-TechNIKer

Frank Engel, Michael Hopp, Sven Klauswald, Daniel Lüder,

Moritz Macho, Marie-Claire PauliAuszubildende

Demian Meier, Christian Mertens, Sebastian Schwaiger

TraNSporTarbeITerUdo Giehl, Bernhard Kampik,

Torben Schmidt

KrafTfahrerWilly Doering, Jürgen Gönder,

Christian Kückelheim

beLeuchTuNg / vIDeoLeitung

Andreas Bartsch, Bernd FelderAssistent der Leitung der Beleuchtungsabteilung

Jan BregenzerBeleuchtungsoberinspektor

Bernd KühneBeleuchtungsmeister

Denny Klein, Wolfgang MacherBeleuchtung Theater Unten

Alexandr GershmanBeleuchter

Timo Berghaus, Armin Bönnemann, Fiorenzo Bonazza, Hans Dzwigoll, Norbert Eggers,

Christoph Jacob, Detlev Jon, Gerd Jordan, Kay Kämper, Waldemar Lehmann, Frank Lukaschewski,

Ulrich Meist, Axel Middeke, Max Reinhardt, Marek Schoder, Thomas Sikora, Michael Stumpf,

Paul Wallraff, Michael ZollVideo

Matthias Fleskes,Christof Schnelle

ToNLeitung

Christoph BonkTontechniker

Andreas Eich, Karl Haase, Jürgen Jaeger, Andreas König,

Frederic Mingo, Benjamin Ruddat

maLerSaaLLeitung

Gudrun Schönbeck-WachTheatermaler

Markus Loer, Anja Mauruschat, Silke Kost

Theatermalerin/KascheurinMiriam Sasserath

MalerJörg Palmbergt

SchLoSSereILeitung

Olaf SchugSchlosser

Michael Bitzkowski,Jörg Borrmann, Michael Holle, Thomas Marx, Joachim Stroka

SchreINereILeitung

Jürgen BrucksSchreiner

Vitalij Grauberger, Andreas Rauth, Britta Sabanovic,

Ursula Schemme, Oliver Sievers

SchNeIDereIKostümdirektorin

Britta BroddaGewandmeisterei Damen

Cornelia FischerGewandmeister Herren

Dieter ZunkeDamenschneiderei

Anne Burkhardt, Anke Flüs, Claudia Hellwig, Anita Pyrkosch,

Ellen Salewsky, Doris Schaefer, Petra Woytke

HerrenschneidereiHannah Brüggemann, Erich Ciecior, Monika Drost, Jörg

Liebisch, Andrea Poglajen-Loetters, Christel Sareyka, Nicole Wippich,

Robert ZydekAnkleiderinnen

Oumlaid Strenger, Silvia Stemmer

SchuhmacherRalf Oberste-Beulmann

PutzmacherinAndrea Räckers

FundusverwalterGuido Hußmann

maSKeLeitung

Georg HerzogVertretung Leitung

Ursula SchürerMaskenbildner

Tanja Bade, Christian Bernecker, Katharina Bondzin, Parwin Fakir, Birte Greiwe, Monika Jankowski, Stefanie Lingener, Barbara Lork,

Ursula Menßen, Jana Deba, Astrid Schenkel, Svenja Hartnack

reQuISITeLeitung

Kornelia HelischRequisiteure

Jessica Cosse, Andrea Figger, Astrid Freyer, Sonja Klisch,

Wolfgang Vogt, Janneta Turska

fachKrafT für arbeITSSIcherheIT

Alexandra Kaiser

verwaLTuNgLeitung

Brigitte KädingSekretariat

Christiane KoscholleckPersonalabteilung Leitung

Elke GünthnerMitarbeiter

Petra Halfmeier, Sabine Sallamon, Dirk Welschehold, Linda Wuttke

Rechnungsabteilung LeitungUte HellwigMitarbeiter

Sabine Blome, Iris Buttgereit, Detlev Massmann

Versicherungs- und Vertragsrecht/Sonderaufgaben

Dominik HübschenUrheberrechte/Werbung/

Gastspiele Ulrike Klimach

EDV Michael Kowalczyk

Gleichstellungsbeauftragte Beatrix Feldmann

TheaTerKaSSe / abo-büro,

eINLaSS / garDerobeLeitung

Oliver BlumKasse

Renate Dehnhardt, Eylem Durus, Heike Glöckner, Petra Krolikowski, Christel Müller, Ursula Steingaß,

Tülin Ucur, Susanne WuttkeAbo-Büro

Christina Brand, Ellen HeiermannEinlass/Garderobe

Vorarbeiterinnen: Regina Koch, Birgit Uschkurat,

Dragina Barzik, Ute Grutsch, Rita Held, Christiane Kunick,

Heide Lobschat

hauSDIeNSTManfred Bartnick, Oliver

Bußmann, Udo Hermes, Johannes Raser, Helge Werthschütz

pforTeCarola Gurok, Cornelia Kiszka,

Wolfgang Kroner, Cornelia SkusaNachtpförtner

Bernhardt Jeloneck, Wolfgang Welt

KaNTINeRosel Bönnemann

perSoNaLraTVorsitzenderKay KämperSekretariat

Ute KruseSchwerbehindertenvertretung

Wolfgang Kroner

gaSTroNomIeLeitung

Jochen SteinVerwaltung Gastronomie

Julian SchmitzRestaurantleitung Tanas

und FoyerleitungSebastian Sareika

KücheAndré Thom

Eve BarLena van Dornick

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Page 120: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

InterVIew: sascha KölzOwfotoS: thOMas hessMann

INTervIew mIT eINem geSpeNST

Ein Gespenst geht um im Ruhrgebiet. Auf seinen nächtlichen Streifzügen hinterlässt es – zusammen mit seinem Affen oder dem Ruhrkäppchen –

Botschaften an Rathäusern, Kulturinstitutionen und immer auch per Video im Internet. „Kunst braucht keine Genehmigung“, heißt es da, oder

einfach „Tanzt!“. Interviews gibt das Ruhrgespenst nicht so gerne. Aber was der größten deutschen Tageszeitung mit vier Buchstaben nicht gelang,

hat „Boropa“ geschafft. Dramaturg Sascha Kölzow traf das Gespenst zum Exklusiv-Interview. Einzige Bedingung: ein pittoresker Rahmen der

Wertschätzung und etwas Obst.

exKLuSIv

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Page 121: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

Sascha Kölzow: Ruhrgespenst, du bist tatsäch-lich zu uns ins Schauspielhaus gekommen. Was verschafft uns die Ehre?affe: Das ruhrgespenst redet nicht, deswegen werde ich stellvertretend antworten. Die ant-wort lautet: obst schmeichelt. Ihr seid nicht so hohle früchte wie andere.

Danke für die Blumen! Für alle, die dich noch nicht kennen, was machst du so?ruhrgespenst (das im folgenden seine ant-worten an den affen telepathiert, aus dessen Mund sie kommen): es geht um aktionen, die aus dem Herzen kommen. Man muss einfach mal den glücksbärchistrahl auspacken. Keep it real! agieren statt reagieren! Das wichtige ist, dass man sich selbst nicht zu ernst nimmt, dass man Spaß hat, aber nicht auf Kosten an-derer, sondern auf seine eigenen Kosten.

Ist es zu kurz gegriffen, wenn der WDR be-richtet, das Ruhrgespenst protestiere gegen Kulturkürzungen?affe: Definitiv. wenn ich mich hier als affe mal selbst einschalten darf. natürlich geht es auch darum, zu zeigen, dass etwas nicht ganz richtig läuft. andererseits zeigt das ruhrgespenst auf die, die auf der anderen Seite stehen und sich beschweren, und sagt: Hör auf rumzuheulen, steh auf und mach einfach was. Kunst braucht keine genehmigung. Du musst nicht warten.

Müssen wir wirklich nur „den Arsch hochkrie-gen“? Auf Dauer kann man doch ohne Geld keine Kunst machen, oder? ruhrgespenst: Man kann sicherlich in einem kapitalistischen und neoliberalen System nicht ohne geld Kunst machen. gerade so große Institutionen wie ihr sind ja darauf an-gewiesen. Man braucht eben viel geld, wenn man dicke Projekte realisiert. außerdem müs-sen die großen ja auch Kunst archivieren und schützen, als erbe. Und sie müssen sie zugäng-lich machen, auch dafür ist geld nötig. was ich über die Schließungspläne beim Bochumer Museum gelesen habe, hat mir fast das Herz gebrochen. aber es gibt ja mittlerweile auch andere formen – der Kunst und auch der Po-litik. Die lebt und zelebriert das ruhrgespenst, wenn es durch das ghostweb zieht und auf sich aufmerksam macht und bei einer wahl mehr Stimmen bekommen würde als irgend-ein mieser Politiker. weil die Leute das gut finden! Dafür braucht man kein geld, dafür braucht man Leidenschaft.

Ist das Quatsch oder ist das Kunst?ruhrgespenst: Scheiß auf Kunst! Scheiß auf Kategorien! es gibt zum Beispiel den Begriff

der freien Szene. aber jeder, der von einer frei-en Szene spricht, spricht unausgesprochen von einer unfreien Szene. aber der Kunst ist doch scheißegal, was wir tun und wie wir das nennen. Die Kunst ist einfach Kunst, und das ruhrgespenst ist einfach ruhrgespenst.

Heißt das, die Unterscheidung zwischen so ge-nannter freier Szene und den etablierten Tankern ist obsolet? Wir sitzen ja jetzt gerade in einem …ruhrgespenst: tempel! Das hier ist definitiv ein tempel. Und einem tempel begegnet man mit wertschätzung! es gibt aber auch Leute, die die Kultur, aber vor allem den Menschen, mit füßen treten. Das ruhrgespenst richtet mit viel Selbstironie den fuß auch mal gegen sich selbst. Ich stehe dann aber sofort auf und sage: egal, ruhr York is where your heart is, al-les ist gut, alles in ordnung. es ist bestimmt nicht so schwarz, wie ihr es malt. es ist bunt.

maN muSS eINfach maL DeN gLücKSbärchISTrahL

auSpacKeN

„Ruhr York is where your heart is“?ruhrgespenst: „I Heart ruhr York“ ist zu-nächst mal ein Künstlerkollektiv, das ich sehr schätze. außerdem bleibt das als Label so schön hängen und mir gefällt, was es aussagt: es kommt aus dem Herzen und es tut gut hier. es ist nicht schlecht hier.

Heißt Ruhr York auch, dass die Kulturhauptstadt Recht hatte? Können oder wollen wir uns als Me-tropole mit New York messen?ruhrgespenst: Interessanter ist doch, dass auch die Bilder, die wir heute von new York, Paris oder tokio haben, nur Stigmata aus den Bildmedien sind. Das küssende Paar hat Pa-ris zur Stadt der Liebe gemacht. So ein Image konnte Paris auch super gebrauchen, das war im 19. Jahrhundert die stinkendste Kloake, die es überhaupt auf der welt gab. alles Bullshit, nur Image, ich glaube nicht daran.

Bei uns sind es die rauchenden Schlote.ruhrgespenst: Ja genau. Und ich steh auf die rauchenden Schlote. Sie verkörpern die ro-mantik, die ich brauche, wenn ich einschlafe. Da kann ich auf tokio, new York und Paris gerne verzichten.

Was ist das Ruhrgebiet, über die Schlote hinaus?ruhrgespenst: Verbrannte erde. Und perma-nenter wandel. Vor 150 Jahren waren hier noch überall Äcker! Dann auf einmal Indust-rie. Und das in so kurzer Zeit, das hat kein ort auf der welt so hingelegt, da kann man nur stolz drauf sein. Jetzt sagen viele, dass wir das genau so erhalten müssen. es wird gejammert: oh nein, jetzt sind wir eine postindustrielle Dienst leistungshochburg! Man muss doch nicht immer alles schlecht reden. Das ruhr-gebiet ist totaler wandel. Immer schon. Das finde ich geil.

Geht ihr manchmal ins Theater?affe: Ich manchmal. aber mir ist dann ziem-lich egal, was läuft. Ich geh des theaters wegen ins theater und lasse mich gern überraschen. Ich muss nicht schon den titel oder den autor kennen, ich will über den tellerrand gucken. Das ist sowieso ein wichtiger Punkt: sich öfter auf etwas neues einlassen. Selbst, wenn es die abgefuckteste Scheiße ist: zumindest zweimal hingucken! guckt nicht nur das, was ihr so-wieso schon kennt! ruhrgespenst: es gibt ja keine Kulturinflation. nur viele schöne Sachen, die ich nur im Mu-seum erleben kann oder in einem Schauspiel-haus oder in einer Kulturkneipe oder irgend-einem off-Space. Davon gibt es immer noch zu wenig!

Off-Spaces?ruhrgespenst: Von allem! es kann nie zu viel Kultur geben! es gibt zu viele Spielhöllen, Mann! Und 1-euro-Shops. Davon gibt’s zu viele!

Hast du eigentlich ein Schloss wie Hui Buh? Wo lebst du?ruhrgespenst: Ich ziehe von Zollverein zur Zeche Carl und dann auch mal in den Land-schaftspark nord … mich findet man überall.glück auf!

Das ruhrgespenst wird (sofern man das bei ei-nem Gespenst sicher sagen kann) voraussicht-lich nicht am oder im Schauspielhaus arbeiten. Weil wir aber mögen, was es tut, empfehlen wir einen Blick auf:http://creative.arte.tv/de/space/ruhrgespenst

119

Page 122: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

ImpreSSumHerausgeber

Schauspielhaus Bochum aörIntendant

anselm weberKaufmännische Direktorin (kommissarisch)

Brigitte KädingRedaktion

olaf Kröck, thomas Laue und Janna rohden (verantwortlich); Christine Hoenmanns, Sascha Kölzow, Sabine reich,

Martina van Boxen, Justus von VerschuerAutoren

Sebastian 23, nuran David Calis, andreas grothgar, Sarah Heppekausen, Lutz Hübner, Dirk Laucke, Jan neumann,

Christina Paulhofer, roger VontobelFotos

Michel Becker, wassim ghozlani, thomas Hessmann, Diana Küster, Christoph neumann, Christian rolfes,

Stefan Stahlschmidt, VfL Bochum 1848, waZ Mediengruppe, Philipp wente, Lukas Zabek

Illustrationen Lenia Hauser, Dennis Schuster, thomas wellmann

Redaktionsadresse Schauspielhaus Bochum, Kommunikation, Königsallee 15,

44789 Bochum; www.boropa.deAnzeigen

Janna rohden ([email protected], tel.: 0234 / 33 33 54 35)Design

Scheer werbeagentur, www.scheer.tvCreative Director

Stefan ScheerArt Director Michel Becker

Kreative Koordination nina obendorfer

Lithografie purpur / wolfgang Herrig e.K.

Druck neef + Stumme Premium Printing gmbH & Co. Kg

ausgabe 3auflage 30.000

Erscheinungstermin 10. Mai 2012

Redaktionsschluss 10. april 2012

Änderungen vorbehalten

Page 123: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

Im Einsatz für Bürger und Umwelt

Unsere Bühne ist die Stadt

Unter dem Leitbild „Zukunft gemein-sam unternehmen“ steht der Einsatz des USB Umweltservice Bochum für das Wohl von Stadt und Region.Unsere hochwertigen Dienstleistungen rund um Stadtreinigung und Abfallent-sorgung sind zuverlässig und kunden-orientiert. Saubere Straßen und Plätze sind schließlich die Visitenkarte einer Stadt. Für gewerbliche und private Kunden bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Abfälle aller Art.

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Page 124: BOROPA - Spielzeitmagazin 2012/2013

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SPIELZEITMAGAZIN 2012/2013

BOROPA


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