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Berichte 2009 4 · 20 Difu-intern 21 Neues im Difu-Inter- und -Extranet 22 Mediennachlese 23...

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Deutsches Institut für Urbanistik Projekte, Veröffentlichungen, Veranstaltungen und Standpunkte des Difu Forschung und Dienstleistungen für die deutschen Städte Standpunkt 2 Stadtentwicklung in der Krise Difu-Forschungsergebnisse und Veröffentlichungen 4 Prekarität, Segregation und Armut im Sozialraum. Neue Ausgabe der Deutschen Zeitschrift für Kommunalwissenschaften 5 Wohnungsgenossenschaften und Kommunen 6 Städte in Südeuropa 7 Tiere in der Stadt 8 Kooperationen im kommunalen Energiemanagement 9 Nutzung erneuerbarer Energien durch Kommunen 10 Erfahrungsaustausch zu kommu- nalen Gewerbeflächenkonzepten 11 Die Optimierung von Stoffkreisläufen 12 Kommunale Prämienausschreibung Neue Projekte 13 Wettbewerb Kommunaler Klimaschutz 2010 14 Neue Difu-Projekte zu Klimaschutz und Sammlung von Kühlgeräten 14 Projektstart: Szenarien nachhaltiger Stadtentwicklung 15 Neue Projekte zum Städtebaurecht 15 Difu-aktiv Veranstaltungen und Fortbildung 17 Suburbanisierung und Flächeninanspruchnahme 18 Was ist ein sicherer Ort für ein sehr junges Kind? 19 Das aktive Jugendamt im familiengerichtlichen Verfahren 20 Difu-intern 21 Neues im Difu-Inter- und -Extranet 22 Mediennachlese 23 Impressum 24 Bestellschein 2009 Berichte Stand: 14.12.2009 4
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Projekte, Veröffentlichungen, Veranstaltungen und Standpunkte des Difu

Forschung und Dienstleistungen für die deutschen Städte

Standpunkt

2 Stadtentwicklung in der Krise

Difu-Forschungsergebnisse undVeröffentlichungen

4 Prekarität, Segregation und Armutim Sozialraum. Neue Ausgabe derDeutschen Zeitschrift für Kommunalwissenschaften

5 Wohnungsgenossenschaften und Kommunen

6 Städte in Südeuropa

7 Tiere in der Stadt

8 Kooperationen im kommunalen Energiemanagement

9 Nutzung erneuerbarer Energien durch Kommunen

10 Erfahrungsaustausch zu kommu-nalen Gewerbeflächenkonzepten

11 Die Optimierung von Stoffkreisläufen

12 Kommunale Prämienausschreibung

Neue Projekte

13 Wettbewerb Kommunaler Klimaschutz 2010

14 Neue Difu-Projekte zu Klimaschutz und Sammlung von Kühlgeräten

14 Projektstart: Szenarien nachhaltigerStadtentwicklung

15 Neue Projekte zum Städtebaurecht

15 Difu-aktiv

Veranstaltungen und Fortbildung

17 Suburbanisierung und Flächeninanspruchnahme

18 Was ist ein sicherer Ort für ein sehr junges Kind?

19 Das aktive Jugendamt im familiengerichtlichen Verfahren

20 Difu-intern

21 Neues im Difu-Inter- und -Extranet

22 Mediennachlese

23 Impressum

24 Bestellschein

2009Berichte

Stand: 14.12.2009

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Difu-Berichte 4/2009

Standpunkt

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Mit der Krise der Finanzmärkte und der dar-aus erwachsenen Weltwirtschaftskrise habensich die Rahmenbedingungen für die Aufga-benerfüllung der Städte und Gemeindendeutlich verändert. Bedeutet dies in der Folge eine Krise der Städte und deren Ent-wicklung? Die Berichte und Diskussionenum den jüngsten „Bericht der Wirtschafts-weisen“, den Gemeindefinanzbericht 2009des Deutschen Städtetages und auch die aktuellste Steuerschätzung machen eine dramatische Betroffenheit der Städte undGemeinden deutlich.

Gemeinden, Sparkassen und BankenkriseMit dem Platzen der nordamerikanischen„Immobilienblase“ sind nicht nur US-ameri-kanische Banken ins Trudeln und in die In-solvenz geraten, sondern auch deutsche undinternationale Banken. In das augenschein-lich kurzfristig höchst ertragreiche Geschäft,unter anderem mit aus Krediten abgeleitetenhandelbaren Zertifikaten, sind nicht nur große deutsche Immobilien- und Geschäfts-banken, sondern auch die Landesbanken„eingestiegen“. In vergleichsweise geringemUmfang betroffen waren Sparkassen und regionale Banken. Aber insbesondere dieSparkassen waren im Zusammenspiel mitden Ländern, letztlich auch dem Bund alsTräger der Landesbanken, zu ersten Ret-tungsschritten der Landesbanken gefordert.Dies hat die Städte und Kreise als Träger derSparkassen indirekt beeinflusst, indem „ihreInstitute“ Beiträge zur Verlustabdeckung derLandesbanken leisten mussten. Und diesschränkt naturgemäß Betriebsergebnisse wieauch die Substanz der Sparkassen ein. Bisherstellen die Sparkassen und Landesbankenzusammen fast 60 Prozent der Kreditmittelfür kommunale Investitionen bereit. Ob die-se besondere Rolle bestehen bleiben kann,ist vor diesem Hintergrund fraglich. Hinzukommt bei den Sparkassen die Einschrän-kung der Spielräume für lokales und regio-nales Engagement im Bereich öffentlicherAufgaben, für Sponsoring und vor allem dieZurückhaltung bei der Kreditvergabe an dielokale/regionale Wirtschaft der Klein- undMittelunternehmen. Dies wurde bisher kaumdiskutiert. Es verstärkt vor allem in solchenStädten die Probleme, die bereits unter dennegativen Folgen der Wirtschaftskrise leiden.

Gemeinden als Betroffene der WeltwirtschaftskriseIn den Jahren 2006 bis 2008 war ein deut-licher Silberstreif am Horizont der Einnah-

meentwicklung der Städte und Gemeindenzu beobachten, insbesondere resultierendaus den gestiegenen Gewerbesteuereinnah-men und aufgrund der stabilisierten oder sogar teilweise sinkenden Sozialausgabenwie Hartz IV. Schon 2009 waren die Städteund Gemeinden vor allem durch die sinken-den Gewerbesteuereinnahmen unmittelbarund hart von den Folgen der Weltwirtschafts-krise betroffen. Das Sinken des Welthandelsum mehr als 15 Prozent im Jahr 2008/2009,des Bruttoinlandsprodukts um mehr alssechs Prozent im Jahr 2009 ist verbundenmit der Insolvenz von Firmen, mit Verstär-kungseffekten für strukturell bedingte und„selbst gemachte“ Schwächen (z.B. Kauf-hauskonzerne, Automobil- und Zulieferin-dustrie), mit Folgewirkungen für den Arbeits-markt. Die dramatischen Einbrüche vor al-lem bei der exportintensiven Industrie sinddie direkte Folge der „Globalisierung“ – gerade in Städten, die aufgrund ihrer starkenund auch differenzierten gewerblich-indus-triellen Basis lange „relativ“ verschont ge-blieben waren (z.B. Stuttgart, München,Augsburg).

„Doppelte Zange“ für die StädteNeben dem dramatischen Einbruch der Ge-werbesteuer geraten die Städte und Gemein-den durch die im Rahmen der Föderalismus-reform beschlossene Schuldenbremse unddie – nach Ablauf der Phase des Kurzarbei-tergeldes – zu erwartenden Steigerungen derSozialausgaben mit wachsender Arbeitslo-sigkeit unter Druck. Auf der einen Seite stei-gen die Anforderungen an die kommunal erbrachten bzw. unterstützten Leistungen imRahmen der sozialen Daseinsvorsorge (Ju-gendhilfe, Kindergärten, Schulen, Altenhilfe,Integrationsleistungen). Auf der anderen Seite fehlen den Gemeinden – insbesondereden Haushaltssicherungsgemeinden in Ostund West, deren Zahl erheblich wachsenwird – die Mittel zur kommunalen Anteilsfi-nanzierung in den für die Stadtentwicklungzentralen Aufgabenfeldern. Dies betrifft etwaden Stadtumbau, die Stadterneuerung, denstädtebaulichen Denkmalschutz oder denAusbau von Verkehrsnetzen (öffentlicher Personennahverkehr, Straßen usw. nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz). Der2006/2007 vom Difu gezeigte Optimismushinsichtlich der haushaltswirtschaftlichenChancen zum Abbau des Nachholbedarfsvon ca. 70 Mrd. Euro für Erhalt, Erneuerungund Aus-/Neubau kommunaler Infrastruktu-ren ist vor dem Hintergrund der aktuellenEntwicklungen kaum mehr gerechtfertigt.

Stadtentwicklung in der Krise

Foto: Doris Reichel

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann

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Difu-Berichte 4/2009

Auch die Potenziale neuer Handlungsan-sätze wie etwa „Strategisches Investitions-management“ und „Projektbezogene Public-Private-Partnerships“ – soweit sie einer kri-tischen Betrachtung standhalten – sind zwarprinzipiell weiterhin vorhanden. Die Aus-schöpfung der Potenziale, die innovativeund erfolgversprechende Umsetzung ent-sprechender Vorhaben ist aber aufgrund derbeschränkten Finanzspielräume der Städteund der Situation auf den Finanzmärkten gefährdet und eher unwahrscheinlich.

Wachsende DisparitätenDiese Entwicklungstendenzen bedeuten inzwei für das deutsche Gemeinwesen zentra-len Bereichen die Gefahr eines dramatischenAnstiegs von Disparitäten:

■ wachsende räumliche Disparitäten zwi-schen den (noch) prosperierenden, denstagnierenden und den vom demografi-schen und wirtschaftlichen Rückgang geprägten „Schrumpfungsregionen“,

■ Verschärfung der sozialen Disparitätenzwischen verschiedenen sozialen und ethnischen Gruppen, zum Teil aber auchAltersgruppen.

Das Prinzip der Solidargemeinschaft ist zu-nehmend ebenso gefährdet wie das Grund-prinzip der Gleichwertigkeit der Lebensbe-dingungen in verschiedenen TeilräumenDeutschlands – auch bei eher zurückhalten-der Auslegung der Ausgleichsanforderungen.

Was ist zu tun?Die Konjunkturprogramme – insbesonderedas Konjunkturprogramm II – bieten Mög-lichkeiten für einige Infrastrukturbereiche,um den Nachholbedarf der Infrastrukturer-neuerung bzw. des Infrastrukturausbaus abzudecken (Bildung/Schulen, Kinder- undAltersbetreuung, Sport, Verwaltungsgebäudeusw.). Allerdings decken die 10,3 Mrd. Euro,die den Kommunen zugutekommen, nur einen kleinen Teil des Nachholbedarfs voninsgesamt 70 Mrd. Euro ab. Auch war derverfassungsrechtlich begründete Ausschluss(Artikel 104 b Grundgesetz) von Anlagen desVerkehrs (Straßen, Stadtbahnen, Straßenbah-nen, U-Bahnen) und der sonstigen techni-schen Infrastrukturen (Entwässerung, Wasserversorgung usw.) für Städte und Gemeinden weder problem- noch bedarfs-gerecht.

Vor dem Hintergrund der – möglicherweisewieder dramatisch – aufgehenden Scherevon kommunalen Aufgaben in den Berei-chen Stadtentwicklung, Daseinsvorsorge, Sicherung von (Innen-)Stadtqualitäten, Verkehr, Ver- und Entsorgung auf der einen Seite und den finanziellen Engpässen auf

der anderen Seite, bedarf es eines gesamt-politischen Vorgehens über alle föderalen Ebenen, unter Einbindung von Wirtschaftund Zivilgesellschaft. Ein Pakt für die Städteist gefordert. Dazu ist ein gemeinsames Problemverständnis von Bund, Ländern,Städten, Gemeinden und Kreisen gefragt.

Menschen leben und arbeiten in den Städ-ten, versorgen sich, kommunizieren, werdenausgebildet in den Städten und ihrem Um-land. Die Wirtschaft nutzt die Ausstattungund Fühlungsvorteile der Metropolen, derStädte und ihres jeweiligen Umlandes. InStädten erwächst ein wesentlicher Teil ge-sellschaftlicher, sozialer, ökonomischer,technologischer und organisatorischer Wertschöpfung, Innovationen und gesell-schaftlichen Engagements, sie sind Kerne der Entwicklung von Wirtschaft und Gesell-schaft. Städte und Regionen bieten Heimat.Sie ermöglichen Identifikation. In Städtenwerden wesentliche Teile der gesamtgesell-schaftlichen Zukunftsaufgaben gelöst: demo-grafischer Wandel, Migration und soziale,altersstrukturelle und ethnische Integration, Klimaschutz und Klimafolgenbewältigung, Bildung, Forschung, Entwicklung, Kultur.

Die notwendigen sozialen, kulturellen, ge-sundheitlichen und technischen Infrastruk-turen sind in Städten vorhanden, bedürfenallerdings zum Teil eines bedarfsgerechtenAusbaus und einer Weiterführung der Er-neuerung. Die städtischen Qualitäten sindvorhanden, benötigen aber Sorgfalt bei Pflege, Erhaltung und Weiterentwicklung.

Ein „kommunaler Gipfel“ bei der Kanzlerinkönnte ein Anstoß sein, um Leitrichtungenzu klären, Handlungskonzepte zu entwik-keln sowie Vorgehensweisen und Partner-schaften zu verabreden. Es ist Zeit für einen„kommunalen Aufbruch“, vor allem auch fürein klares Signal der Bundesregierung. Diein den Städten eingesetzten Mittel werdensich mittel- und langfristig refinanzieren.Durch wieder attraktivere Lebens- und Wirt-schaftsstandorte, durch den effizienten Um-gang mit den knappen Ressourcen Energieund Fläche könnten die Steuereinnahmensteigen und die Ausgaben sinken.

Zur Lösung dieser zukunftsbezogenen Auf-gaben gibt es aber auch erheblichen For-schungsbedarf. Dies gilt beispielsweise fürdie Sicherung des Konnexitätsprinzips, fürdie Co-Finanzierung der Haushaltssiche-rungskommunen, für eine frühzeitige Ge-setzesfolgenabschätzung oder für die kom-munale Infrastrukturfinanzierung.

Univ.-Prof.Dr.-Ing. Klaus J. BeckmannTelefon: 030/39001-214E-Mail: [email protected]

Tipps zum Weiterlesen

■ Michael Reidenbach, TilmanBracher, Busso Grabow,Stefan Schneider und AntjeSeidel-Schulze. Investitions-rückstand und Investitions-bedarf der Kommunen. Aus-maß, Ursachen, Folgen,StrategienEdition Difu. Bd. 4. 2008.

■ Busso Grabow und StefanSchneider. KfW-Kommunal-befragung 2009 (hrsg. vonder KfW-Bankengruppe inder Reihe KfW-Research),voraussichtlicher Erschei-nungstermin:Ende Januar 2010.

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Difu-Berichte 4/20094

Im Fokus des DfK-Schwerpunkts stehen dieFolgen des Lebens in segregierten Stadttei-len, dies vor allem im Hinblick auf Gesund-heit, Gewaltverhalten und die Abwertungvon Angehörigen schwacher Gruppen. In-wiefern stehen Prekarität und Armut, die Bewohner in wirtschaftlich „abgehängten“Stadtteilen oder Regionen erleben, in einemZusammenhang mit einerseits eher interiori-sierenden Formen der Belastungsregulation,also etwa mit Rückzugsverhalten und/oderBeeinträchtigungen des psychosozialen undgesundheitlichen Wohlbefindens, und an-dererseits mit einem eher exteriorisierendenProblemverhalten, z.B. mit der Abwertungvon Fremdgruppen, Gewaltbereitschaft, Diskriminierung und Gewalthandlungen?Welche Interventionspolitiken müssen entwickelt werden, wenn bisher greifendeMechanismen der Konfliktregulierung nichtmehr wirken?

In segregierten Stadtvierteln werden bei biszu 80 Prozent der Kinder in Schuleingangs-untersuchungen gesundheitliche Beein-trächtigungen festgestellt, während dieserAnteil in besser situierten Stadtvierteln teilsbei unter 15 Prozent liegt. Vor diesem Hin-tergrund diskutieren Uwe Bittlingmayer undandere in ihrem Beitrag, inwiefern sich derGesundheitszustand von Bewohnern einesStadtviertels und die Hintergründe gesund-heitlicher Beeinträchtigungen durch dieKombination zweier unterschiedlicher Forschungsansätze – des Setting-Ansatzesund der Sozialepidemiologie – besser erfas-sen lassen und inwiefern sich beide Ansätzegegenseitig befruchten.

Gewalt von und unter Jugendlichen ist einverstärkt in der Öffentlichkeit thematisiertesund in der Forschung untersuchtes Phäno-men. Dirk Baier und Susann Rabold weisenauf Basis ihrer Untersuchungen in Hannovernach, dass nicht nur die Bereitschaft zur Gewalt, sondern auch tatsächliches Gewalt-handeln bei Jugendlichen aus „schlechten“,desorganisierten Stadtteilen gegenüberJugendlichen aus „guten“ Stadtteilen starkerhöht ist. Die Autoren können dabei zei-gen, dass das höhere Gewaltpotenzial dieserJugendlichen größtenteils den schlechterenLebensbedingungen vor Ort geschuldet ist.

Wenn die Prognose stimmt – und daran bestehen kaum Zweifel –, dass der Anteil derBevölkerung mit Migrationshintergrund starkansteigen wird und die bundesdeutsche Gesellschaft zunehmend zu einer Multimi-noritätengesellschaft wird, ist davon auszu-gehen, dass sich das Konfliktpotenzial zwi-schen den ethnischen Bevölkerungsgruppensowie zwischen einheimischen und zuge-wanderten Personengruppen verschärft. Diesdürfte in segregierten Stadtvierteln verstärktder Fall sein, weil Zuwanderer von den dortstark überproportional beruflich gering qua-lifizierten Personen auf dem Arbeitsmarkteher als Konkurrenten wahrgenommen wer-den. Vor diesem Hintergrund untersuchenJürgen Mansel, Sandra Legge und WilhelmHeitmeyer unter anderem das Konfliktpoten-zial zwischen Deutschen und Zuwanderernanhand der Verbreitung von Vorurteilen undRessentiments gegenüber Angehörigenschwacher Gruppen und setzen diese Befun-de in einen Zusammenhang mit der wirt-schaftlichen Prosperität von Kommunen undRegionen. Es lässt sich zeigen, dass das Desintegrationsniveau in wirtschaftlich „ab-wärtsdriftenden“ gegenüber prosperierendenGebieten stark erhöht ist. Mithilfe von Mehr-ebenen-Analysen wird geprüft, ob die stär-kere Abwertung allein auf der höheren indi-viduellen Desintegration basiert oder ob dar-über hinaus ein Effekt der Wirtschaftsstärkeeiner Region nachzuweisen ist.

Es wird insgesamt deutlich, dass es sich beiEntstehung und Entwicklung solcher Viertelum ein Problem handelt, das von gesamtge-sellschaftlicher Bedeutung ist und von Städ-ten und Gemeinden allein nicht bewältigtwerden kann. Gefragt ist ein vernetztes Agieren politischer Akteure auf unterschied-lichen Ebenen, durch welches die Rahmen-bedingungen kommunalen Handelns ver-bessert werden. Nötig sind eine Bildungs-und Beschäftigungsoffensive sowie insbe-sondere infrastrukturelle Verbesserungen. Es bedarf vor allem solcher Projekte, die vonBewohnern mitinitiiert und mitgetragen wer-den und ihnen auch einen unmittelbarenNutzeffekt bescheren. Vor diesem Hinter-grund setzt sich MdB Wolfgang Spanier inseinem Beitrag mit den Bedingungen ausein-ander, die über Erfolg oder Misserfolg derar-tiger Projekte mitentscheiden.

Prekarität, Segregation und Armutim SozialraumNeues Schwerpunktheft der Deutschen Zeitschrift für Kommunalwissenschaften

Weitere Informationen:Jürgen Mansel und Wilhelm HeitmeyerUniversität BielefeldInstitut für interdisziplinäreKonflikt- und GewaltforschungTelefon: 0521/106-3166E-Mail: [email protected]

Bestellung: siehe Bestellschein

48. Jahrgang ● 2009/II

Prekarität, Segregation und Armut

im Sozialraum

Jürgen Mansel und Wilhelm Heitmeyer Jürgen Mansel und Wilhelm Heitmeyer Prekarität, Segregation und Armut im Sozialraum –Ein Überblick zum Forschungsstand

Uwe H. Bittlingmayer, Ullrich Bauer, Matthias Richter und Diana SahraiDie Über- und Unterschätzung von Raum in Public Health – Überlegungen zur räumlichen Dimension gesundheitlicher Ungleichheiten

Dirk Baier und Susann Rabold Jugendgewalt in segregierten Stadtteilen

Jürgen Mansel, Sandra Legge und Wilhelm HeitmeyerPrekarität, Deprivationserleben und Armut in wirtschaftlich prosperierenden und in abwärtsdriftenden Regionen

Wolfgang Spanier Politische Strategien zur Gestaltung von Lebenswelten und sozialen Kommunikationsräumen in segregierten Stadtvierteln

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Wohnungsgenossenschaften sind in vielenStädten wichtige Akteure auf dem Woh-nungsmarkt. Anders als bei anderen Rechts-formen ist das oberste unternehmerischeZiel die Mitgliederförderung durch eine adä-quate Wohnraumversorgung und nicht dieGewinnmaximierung. Deswegen – aberauch aufgrund ihrer Organisationsstrukturund des engen Ortsbezugs ihrer Geschäfts-tätigkeit – ergeben sich bei weitgehender In-teressenüberlagerung zahlreiche Anknüp-fungspunkte für eine Zusammenarbeit zwi-schen Kommunen und Wohnungsgenossen-schaften.

Auf die besonderen Leistungspotenziale vonWohnungsgenossenschaften, die im Rahmender kommunalen Wohnungspolitik, derStadtentwicklung und des Stadtumbaus ein-gebracht werden, wies auch die Experten-kommission Wohnungsgenossenschaften inihrem Ergebnisbericht hin, die vom Bundes-ministerium für Bauen, Wohnen und Stadt-entwicklung im Jahre 2002 einberufen wur-de. Die Umsetzung genossenschaftlicherPrinzipien bewirkt demnach

■ die Schaffung spekulationsfreien Wohnraums,

■ die Befriedigung gruppenspezifischerWohnwünsche,

■ soziale Verantwortung und Engagement,

■ Mitbestimmung und gesellschaftliche Integration sowie

■ langfristiges Engagement.

Das Deutsche Institu für Urbanistik hat imAuftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt-und Raumforschung (BBSR) Potenziale undGrenzen der Zusammenarbeit zwischen Ge-nossenschaften und Kommunen untersucht.Das Projekt „Aktivierung von Potenzialengenossenschaftlichen Wohnens – Evaluationder Empfehlungen der ExpertenkommissionWohnungsgenossenschaften“ diente darüberhinaus dem Ziel, einen Gesamteindrucküber Breitenwirkung und Nachhaltigkeit derEmpfehlungen der ExpertenkommissionWohnungsgenossenschaften zu erhalten.

Die Ergebnisse der Untersuchung stützensich unter anderem auf eine schriftliche Befragung von 591 Wohnungsgenossen-schaften, die einen Bestand von über einer

Million Wohnungen repräsentieren. Darinwurde neben der Rolle der Wohnungsgenos-senschaften in der Stadtentwicklung und imStadtumbau auch die marktgerechte Weiter-entwicklung, die öffentliche Wahrnehmungvon Wohnungsgenossenschaften sowie derUmgang der Genossenschaften mit dem de-mographischen Wandel thematisiert. Deut-lich wurde unter anderem, dass gerade beider Anpassung an die Anforderungen eineralternden Gesellschaft Wohnungsgenossen-schaften aufgrund ihrer Mitgliederstruktursowie ihrer spezifischen Leistungspotenzialeeine Vorreiterrolle einnehmen.

Im Rahmen einer weiteren schriftlichen Be-fragung wurden deutsche Kommunen über50 000 Einwohnern zu genossenschaftlichenPotenzialen für die Stadtentwicklung und ih-ren Erfahrungen bei der Zusammenarbeit mitWohnungsgenossenschaften befragt.

Aus den Ergebnissen beider Untersuchungenging ein wachsendes Interesse an einer stär-keren Zusammenarbeit zwischen Kommu-nen und engagierten Genossenschaften her-vor, das sich unter anderem auf zielgruppen-spezifische Wohnungsangebote sowie aufdie Ausrichtung der genossenschaftlichenBestandspolitik auf innerstädtische Lagenrichtet. Gleichzeitig wurde eine Divergenzzwischen den Erwartungen der Kommunenan die soziale Kompetenz der Genossen-schaften und deren gewandeltem Selbstbildund Zielgruppenspektrum erkennbar. DieseDiskrepanz zwischen Außenbild und strate-gischer (Neu-)Ausrichtung kann ein wich-tiges potenzielles Feld für Konflikte und Ent-täuschungen darstellen.

Die Ergebnisse des Forschungsvorhabenssollen nach Projektabschluss im Rahmen einer BBSR-Onlinepublikation öffentlich zu-gänglich gemacht werden. Darüber hinauswird sich das Difu auch nach Projektab-schluss weiter mit der Rolle von Wohnungs-genossenschaften in der Stadtentwicklungbefassen. Für April 2010 ist eine Fachver-anstaltung zur Zusammenarbeit zwischenKommunen und Wohnungsgenossenschaftenvorgesehen.

Difu-Berichte 4/2009 5

Weitere Informationen:Dipl.-Geogr. Gregor JekelTelefon: 030/39001-190E-Mail: [email protected]

Wohnungsgenossenschaften und Kommunen Verborgene Potenziale der Zusammenarbeit besser nutzen

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Der Schwerpunkt von Heft 1/09 ist dem The-ma „Städte in Südeuropa“ gewidmet. DieHerausgeber Martin Baumeister, Ludwig-Maximilians-Universität München, und Rai-ner Liedtke, Technische Universität Darm-stadt, diskutierten in ihrem einleitenden Bei-trag unter anderem die konzeptionelle Aus-blendung südeuropäischer Städte aus demviel diskutierten Typus und Leitbild der „eu-ropäischen Stadt“. Dringend nötig sei es da-gegen, jenseits hartnäckiger Klischees – etwades agrarischen, „zurück gebliebenen“ Sü-dens – die besonderen Entwicklungscha-rakteristika der südeuropäischen Metropolenund der dortigen Urbanisierungsprozesse zuanalysieren und in dieses Leitbild einzubrin-gen. Es gehe also im Kern darum, stark nor-mativ geladene Konzepte zugunsten stärkeranalytisch ausgerichteter aufzugeben. Dar-aus ließen sich spannende neue Perspek-tiven entwickeln, die z.B. an das VerständnisBraudels vom Mittelmeerraum als einer zu-sammenhängenden, spezifischen urbanenKultur anknüpfen könnten.

In seinem Beitrag über die „Logiken derStadtproduktion“ in Istanbul seit dem 19.Jahrhundert akzentuiert Orhan Esen die be-sonderen Siedlungsformen in dieser seit1945 explodierenden Metropole, von deninformellen Siedlungen der ärmlichen „Gecekondus“ bis zu den Vorortvillen der

Wohlhabenden. Rainer Liedtke skizziert dasStadtwachstum Athens im 20. Jahrhundertund hebt den „Klientelismus“ als spezifischeForm der Netzwerkbildung in einer von gro-ßer Migration geprägten Stadt hervor. Denseit 1945 für Rom aufgelegten Stadtentwick-lungsplänen gilt die besondere Aufmerksam-keit im Aufsatz von Bruno Bonomo. MartinBaumeister analysiert in seiner Skizze derEntwicklung Madrids unter Franco beson-ders die „informelle Stadt“ der rasch wach-senden ärmlichen Vororte, die zu den wich-tigsten Merkmalen der südeuropäischen Me-tropolen zählen. Die von Brigitte Le Nor-mand analysierte Planungsgeschichte Bel-grads nach 1945 und die Leitrezension vonBritta Voss zur Monographie von Mark Ma-zower über Saloniki beschließen den The-menschwerpunkt. Voss setzt sich in Anleh-nung an das rezensierte Buch vor allem mitder zentralen Frage auseinander, warum sichin der heute griechischen Stadt trotz eineranhaltenden engen Verbundenheit mit denWerten und Traditionen der muslimischenVergangenheit kaum mehr Bauwerke ausdieser Epoche finden.

Im Forum-Artikel diskutiert Ralf Roth denZusammenhang von Verkehr, Kommunika-tion und der Bildung einer neu strukturierteneuropäischen Städtelandschaft seit dem 19.Jahrhundert. Er plädiert nachdrücklich dafür,die bislang stiefmütterlich behandelte Ge-schichte der 1989 wieder zunehmend ver-knüpften kontinentalen Verbindungslinieninklusive ihrer städtischen Knotenpunktestärker in den Blick der Forschung zu neh-men. Die europäische Dimension der Ver-kehrsnetzwerke sei den Zeitgenossen, soRoth, jenseits ihrer nationalen Orientierun-gen immer klar gewesen.

Wie immer wird in der Rubrik „AllgemeineBerichte“ ein Überblick über die jüngstenTagungen zur Stadtgeschichte geboten. Un-ter anderem wird über Konferenzen zu ost-europäischen Metropolen (Wissen-schaftszentrum Berlin), zum Thema Stadtund Öffentlichkeit (Münster) sowie überweitere wichtige Tagungen im In- und Aus-land zu den Themen „City as a stage of re-form“ (London), Mittelstädte (Göttingen) undzur Zukunft der Stadtmuseen (Berlin) infor-miert. Abschließend bieten die „Mitteilun-gen“ eine Übersicht über die für die nähereZukunft angekündigten stadthistorischenKonferenzen.

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Städte in Südeuropa

Weitere Informationen:Dr. Christoph BernhardtTelefon: 03362/793280E-Mail: Christoph. [email protected]

Bestellung:siehe Bestellschein

Foto: Sybille Wenke-Thiem

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Difu-Berichte 4/2009 7

Tiere in der Stadt

„Tiere in der Stadt“ ist der Themenschwer-punkt des Hefts 2/09 der Informationen zurmodernen Stadtgeschichte, der dieses Malvon Clemens Wischermann (Univ. Konstanz)verantwortet wird. In seinem Leitartikel gibter einen Überblick über das Forschungsfeldder urbanen Mensch-Tier-Beziehungen, zudessen Themen etwa Fragen der Ethik oderder städtischen Artenvielfalt zählen. NeuereForschungen relativierten hier die bisher vor-herrschende „Nachrangigkeit tierischer Exis-tenz“ auch in der Stadtforschung. Im folgen-den Beitrag widmet sich zunächst Mark SvenHengerer der Geschichte der Katzen in derFrühen Neuzeit, die als Nutztier geschätztwurden, aber nicht selten auch die gefürch-teten Stadtbrände auslösten. Aline Steinbre-cher erschließt in ihrem Beitrag die Präsenzvon Hunden im Stadtbild um die gleicheZeit aus kunsthistorischen Quellen und rekonstruiert sodann die „Hundegesetzge-bung“, die auch einen Schwerpunkt im Bei-trag von Inge Auerbach über Hunde in Uni-versitätsstädten bildet. Dabei spürt sie unteranderem auch der besonderen Rechtsstel-lung von Studenten in Universitätsstädtennach, die sich auch auf ihre mit Repräsenta-tionsansprüchen verbundene Kultur derHundehaltung auswirkte. Stefan Zahlmannanalysiert die Papageienhaltung als promi-nentes Beispiel einer besondern städtischenRepräsentationskultur, die langfristig zu einer „Anthropologisierung“ dieser nurvordergründig „nutzlosen“ Tiere führte. DerHerausbildung der britischen Tierschutz-bewegung, die sich Anfang des 19. Jahrhun-derts an den jämmerlichen Existenzbedin-gungen vieler Tiere in den Straßen Londonsentzündete, widmet sich Mieke Roscher.Pascal Eitler rekonstruiert die Tierversucheund Debatten um „Vivisektionen“ in denGroßstädten des späten 19. Jahrhunderts,ehe wiederum Mieke Roscher in ihrem For-schungsbericht den internationalen Standder Forschung im Feld der „Human-Animal-Studies“ umreißt. Der letztgenannte Artikelbietet unter anderem einen Überblick überdie wichtigsten Institutionen dieser neuenForschungsrichtung, wie vor allem ihre Zentren, Zeitschriften und Webportale, undspricht auch hier noch nicht genannte For-schungsfelder, wie z.B. die „Zoo- und Tier-parkforschung“, die Rolle von Tieren für die„Imperien-Bildung“ – wie etwa des briti-schen Weltreiches – an.

Die Rubrik „Allgemeine Berichte“ bietet Tagungsberichte, unter anderem über Kon-ferenzen zum „Wiederaufbau der Städte“nach 1945 in Hamburg, zur Nachwuchs-tagung der Gesellschaft für Stadtgeschichteund Urbanisierungsforschung in München.Weitere Berichte gelten den Ergebnissen vonTagungen zur städtischen Planungsgeschich-te in Liverpool und zur Stadtgeschichte inOst und West nach dem Zweiten Weltkriegin Prag. Abschließend beschreibt PeterDohms in einem Projektbericht die beson-deren Herausforderungen beim arbeitstei-ligen Schreiben einer Stadtteilgeschichte.Am Beispiel von Ossum-Bösinghoven, ei-nem Stadtteil von Meerbusch im KreisNeuss, wird die Erstellung einer Publikationdurch ein Netz von professionellen undAmateurhistorikern detailliert beschriebenund damit Einblick in eine breite Strömunginnerhalb der Stadtgeschichtsschreibung ge-geben, die sonst in den IMS-Heften relativselten zur Sprache kommt. Mitteilungenüber kommende stadthistorische Konferen-zen runden wie immer das Heft ab.

Weitere Informationen:Dr. Christoph BernhardtTelefon: 03362/793280E-Mail: Christoph. [email protected]

Bestellung:siehe Bestellschein

Foto: Wolf-Christian Strauss

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Gemeinsam sind wir stark und erreichenmehr! Dies ist das grundlegende Motto allerKooperationen. Der Erfolg von vielen bereitsdurchgeführten Kooperationsvorhaben be-weist, dass sich eine Zusammenarbeit loh-nen kann. Dies gilt auch für das kommunaleEnergiemanagement. Dabei ist sowohl dieinterne Zusammenarbeit innerhalb der Kom-munalverwaltung – also mit anderen Fach-ressorts – als auch die Kooperation mit kom-munalen Unternehmen, der Privatwirtschaft,anderen lokalen Akteuren, wie beispiels-weise dem lokalen Handwerk, und die inter-kommunale Zusammenarbeit von Bedeu-tung. Ein Schwerpunkt des 14. DeutschenFachkongresses der kommunalen Energiebe-auftragten, der am 27. und 28. April 2009 inMünster mit rund 250 Teilnehmern aus dergesamten Bundesrepublik stattfand, bestanddaher darin, die unterschiedlichen Hand-lungsansätze, Maßnahmen und Projekte deskommunalen Energiemanagements und diedamit verbundenen Notwendigkeiten undPotenziale zur Kooperation mit anderen Akteuren zu verdeutlichen.

Die Möglichkeiten für Kooperationen imkommunalen Energiemanagement sind sehrvielfältig. Eines der inzwischen bekanntestenBeispiele für gelungene Kooperationen sinddie „Fifty-Fifty“-Energiesparprojekte mitSchulen oder Kindertagesstätten, die gleich-zeitig ökologische, ökonomische und päda-gogische Ziele verfolgen. Mit beratenderUnterstützung durch die kommunalen Ener-giebeauftragten werden in den öffentlichenSchulen und Kindertagesstätten Heizener-gie-, Strom- und Wasserverbrauch gesenkt

und damit direkt am Verhalten der Nutzerangesetzt. Sparsamer Verbrauch und um-weltbewusstes Verhalten wird belohnt, in-dem die Hälfte der erzielten Einspargewinneden Schulen oder Kindertagesstätten als Prämie zur Verfügung gestellt wird.

Der Schwerpunkt des Fachkongresses „Kooperationen im kommunalen Energie-management“ wurde auch in den unter-schiedlichen Workshops zu weiteren bedeutenden Themen des kommunalenEnergiemanagements aufgegriffen, in denenneue Verfahren, Ansätze und Beispiele ausder Praxis der Energiebeauftragten vorge-stellt und diskutiert wurden. Der Kongressdiente damit zugleich als Fortbildungsveran-staltung und als Plattform für Erfahrungsaus-tausch und Diskussion nach dem Motto „ausder Praxis für die Praxis“.

Im Rahmen des 14. Kongresses fanden insge-samt 19 Workshops zu folgenden Themen-schwerpunkten statt:

■ Kooperationen im Energiemanagement,

■ Energieeffizienz,

■ Erneuerbare Energien,

■ Energie im Gebäudemanagement,

■ Energiemanagement in kleinen und mittleren Kommunen,

■ Beratung und Öffentlichkeitsarbeit.

Die Beiträge der Referenten – sowohl vonden Veranstaltungen im Plenum als auch inden Workshops – wurden vom DeutschenInstitut für Urbanistik unter dem Titel „Kooperationen im kommunalen Energie-management“ in der Reihe „Difu-Impulse“dokumentiert. Mit dieser Publikation, die imJanuar 2010 erscheint, wird den Teilnehmerndie Möglichkeit geboten, die Ergebnisse desKongresses nachzulesen, und all jenen, dienicht teilnehmen konnten, werden damit dievielfältigen Ansätze für Kooperationen imkommunalen Energiemanagement näher gebracht.

Der 15. Deutsche Fachkongress der kommu-nalen Energiebeauftragten wird am 12. und13. April 2010 in Regensburg mit demSchwerpunkt „Kommunales Energiemana-gement im Gebäudebestand“ stattfinden.

Difu-Berichte 4/20098

Kooperationen im kommunalenEnergiemanagementDokumentation des 14. Deutschen Fachkongresses der kommunalen Energiebeauftragten

Weitere Informationen:Dipl.-Ing. Cornelia RöslerTelefon: 0221/340 308-18E-Mail: [email protected]

Bestellung:siehe Bestellschein

Windpark Larrelter Polder (2003)

Foto: IfE Emden GmbH

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Die Entwicklungen und der Einsatz von er-neuerbaren Energien unterliegen zurzeit einer großen Dynamik. Eine Ursache dafürbesteht zum einen im Klimawandel, der spätestens seit dem Bericht des Intergovern-mental Panel on Climate Change (IPCC) imJahr 2007 erneut die Aufmerksamkeit auf dieherausragende Bedeutung des Klimaschut-zes gelenkt hat. Wichtige Beweggründe sindzum anderen die weiterhin steigenden Prei-se für Strom, Gas und Öl sowie die damitverbundene Notwendigkeit der Energieein-sparung und der möglichst effizienten Nut-zung der Energieressourcen sowie die Substitution fossiler Energieträger. In vielenStädten konnte bereits in den vergangenenJahren durch kommunales Energiemanage-ment nachweislich der Einsatz von Wärme,Strom und Gas kontinuierlich reduziert unddamit die kommunalen Haushalte entlastetwerden. Zugleich wurden dadurch Ressour-cen geschont und die Luftbelastung sowieder Ausstoß von Treibhausgasen vermindert,so dass ein wesentlicher Beitrag zum Klima-schutz geleistet werden konnte. Dies alleinreicht jedoch zur notwendigen Reduzierungder Treibhausgasemissionen nicht aus. Da-her werden in den Kommunen immer mehrauch erneuerbare Energien eingesetzt .

Die Kommunen übernehmen dabei nicht nurdie Rolle als Moderatorin für private Klima-schutz-Investitionen, sie verfügen selbst überein großes Potenzial für den Einsatz erneuer-barer Energieträger. Zu denken ist hier bei-spielsweise an die Nutzung einer Vielzahlvon Gebäudedächern kommunaler Liegen-schaften für die Solarenergie oder auch anMöglichkeiten, die sich aus der Verwertungvon Biomasse ergeben.

Grundsätzlich besteht Einigkeit darin, dassder Einsatz erneuerbarer Energien verstärktwerden muss. Die Vorteile wurden von denKommunen längst erkannt: Versorgungs-sicherheit, hoher Imagegewinn und Beschäf-tigungseffekte vor allem für das lokale Hand-werk. Da die Nutzung erneuerbarer Ener-gien meist durch dezentrale Anlagen erfolgt,bietet sich hier zudem die Chance einer Erneuerung bzw. Stärkung der kommunalenRolle in der Energieversorgung, und zugleicheröffnet sich ein großes Potenzial an Koope-rationen, das es noch auszuschöpfen gilt.

Hierbei sind die Stadtwerke ebenso gefor-dert wie die Kommunalverwaltungen ge-meinsame – auch regionale – Strategien zuentwickeln.

Ziel des Projekts „Nutzung erneuerbarerEnergien durch die Kommunen“, das vomUmweltbundesamt gefördert wurde, war es,die Möglichkeiten der Kommunen zur Nut-zung erneuerbarer Energien zu untersuchenund darzustellen. Im Vordergrund standenweniger Fragen der Plausibilität, als viel-mehr konkrete Fragen der Realisierung. Daher wurden erfolgreich realisierte Praxis-projekte recherchiert, ausgewertet unddokumentiert, die andere Kommunen zurNachahmung anregen können. Zu untersu-chen war ebenso, welche Hemmnisse denkommunalen Handlungsspielraum ein-schränken und damit einer Ausweitung derNutzung von erneuerbaren Energieträgernentgegenstehen könnten. Dabei wurden zu-gleich Potenziale identifiziert, wie beispiels-weise in Kooperation mit unterschiedlichenPartnern eine gemeinsame Realisierung von Projekten erzielt werden kann.

Die Ergebnisse des Projekts wurden so auf-bereitet, dass sie den verantwortlichen Stel-len in den Kommunen (Politik und Verwal-tung) als praxisnahe Arbeitshilfe dienen kön-nen, die zur Erleichterung bei der Suchenach geeigneten Möglichkeiten zur Nutzungerneuerbarer Energien und bei der Entschei-dungsfindung beitragen und mit anschau-lichen Beispielen zu eigenem Handeln moti-vieren sollen. Die Veröffentlichung wird Ende Januar 2010 erscheinen.

Nutzung erneuerbarer Energiendurch KommunenPraxisorientierte Arbeitshilfe unterstützt Kommunen beider Nutzung erneuerbarer Energien

Weitere Informationen:Dipl.-Ing. Cornelia RöslerTelefon: 0221/340 308-18E-Mail: [email protected]

Dipl.-Ing. Vera LorkeTelefon: 0221/340 308-14E-Mail: [email protected]

Bestellung:Bezugsmöglichkeiten der zumPreis von 12,- Euro erhältlichenSonderveröffentlichung sind inKürze unter www.difu.de/publikationen/liste.phtml?kategorie=Sonderveröffentlichungen zu finden.

Foto: Stadtwerke Neustrelitz GmbH

Das Kesselhaus des Biomasse-Heizkraftwerks der Stadtwerke Neustrelitz mit seiner 200 qm großen Fensterfront

9Difu-Berichte 4/2009

Semitransparente Sonder-PV-Module der Photovoltaik-Anlageam Zentralen OmnibusbahnhofHameln

Foto: Stadt Hameln

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Sie liegen geografisch weit auseinander undsind sich doch sehr ähnlich in ihrer Wirt-schaftsstruktur: In Bonn, Dresden, Freiburg,Halle, Leipzig, Potsdam, Wiesbaden undWürzburg spielen Dienstleistungen und Wis-senschaft eine große Rolle. Damit stehendiese Städte vor sehr ähnlichen Herausfor-derungen bei der Gestaltung ihrer Gewerbe-flächenpolitik, wie bei einem Erfahrungsaus-tausch von Praktikern aus Wirtschaftsförde-rung und Stadtplanung deutlich wurde. Da-zu hatte das Difu in Kooperation mit derStadt Potsdam Ende September ins Potsda-mer Centrum für Technologie (pct) eingela-den. Die Veranstaltung, an der sich auchzahlreiche Vertreter aus Politik und Verwal-tung des Gastgebers beteiligten, war Teil derArbeit am Stadtentwicklungskonzept Gewer-be, das das Difu mit einem Berliner Pla-nungsbüro bis Anfang nächsten Jahres fürdie brandenburgische Landeshauptstadt er-arbeitet.

Die Unterstützung technologieorientierterUnternehmen durch eine aktive Standort-entwicklung und deren enge Verknüpfungmit Aktivitäten zur Förderung ausgewählterKompetenzfelder ist ein wichtiger Bausteinin allen Städten, die sich am Erfahrungsaus-tausch beteiligten. Die Präsentation der je-weiligen Konzepte machte deutlich, dass dieEntwicklung solcher Standorte für Wissen-schaft und Technologie oftmals mit derNachnutzung von Industrie- und Konver-sionsflächen verknüpft wird. Für Gründersind subventionierte Flächenangebote inTechnologie- und Gründerzentren weit ver-breitet. Probleme kann es geben, wennHightech-Unternehmen diese Zentren nach

Ende der Förderdauer wieder verlassen müs-sen. Denn dann fehlen teilweise Investoren,die passende Spezialimmobilien entwickeln.

Auch wenn das verarbeitende Gewerbe inden beteiligten Städten hinischtlich Unter-nehmens- und Beschäftigtenbesatz eineuntergeordnete Rolle spielt, so wurde dochin den Beiträgen die Bedeutung einer akti-ven Bestandssicherung hervorgehoben. An-gesichts geographischer Begrenzungen unddeutlichen Bodenpreisdifferenzen zu denUmlandgemeinden ist es vielen Kernstädtenjedoch nicht möglich, allen Expansions- undVerlagerungsbedarfe örtlicher Unternehmengerecht zu werden. Als entsprechend wichtigwurde – teils Wunsch, teils schon Wirklich-keit – von den vertretenen Praktikern daherdie regionale Kooperation angesehen. So istbeispielsweise in der Region Freiburg dieinterkommunale Zusammenarbeit in Formeines gemeinsamen Gewerbeparks und ei-ner regionalen Gesellschaft zur Entwicklungvon Gewerbeimmobilien bereits weit gedie-hen.

Ein Sorgenkind ist oft das örtliche Hand-werk, das bei der Standortsuche auf zentren-nahe Immobilienangebote angewiesen ist.Insbesondere die ostdeutschen Städte wieLeipzig, Halle und Dresden konnten mit För-dergeldern ein nachgefragtes Angebot anGewerbehöfen entwickeln.

Den praktischen Nutzen einer fundiertenund von Politik und Verwaltung beschlos-senen konzeptionellen Basis für die Gewer-beflächenpolitik machte der Beitrag ausLeipzig deutlich: Dort gibt es seit Ende der1990er Jahre einen StadtentwicklungsplanGewerbe, der die gewerblichen Flächen-potenziale darstellt, bewertet und Entwick-lungsschwerpunkte formuliert. Denn auchbei der Vielfalt der zur Verfügung stehendenInstrumente – so ein Fazit der Diskussion –gelte auch bei der Entwicklung von Gewer-beflächen: „Man muss wissen, was manwill!“

Eine Difu-Veröffentlichung zum Projekt„Stadtentwicklungskonzept Gewerbe“ ist fürdas erste Halbjahr 2010 geplant.

Difu-Berichte 4/200910

Man muss wissen, was man willErfahrungsaustausch zu kommunalen Gewerbeflächenkonzepten

Weitere Informationen:Dipl.-Verwaltungswiss. Daniel Zwicker-SchwarmTelefon: 030/39001-154E-Mail: [email protected]

Angeregte Pausengesprächebeim Erfahrungsaustausch

Foto: Harald Horster

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Difu-Berichte 4/2009 11

Hintergrund und ProblemstellungMit dem im Elektro- und Elektronikgeräte-gesetz aufgeführten Prinzip der „geteiltenProduktverantwortung“ wurde die Verant-wortung für die Sammlung, Übergabe undEntsorgung von Elektro- und Elektronikalt-geräten zwischen den öffentlich-rechtlichenEntsorgungsträgern (örE) und den Herstellernaufgeteilt. Neben anderen Gerätegruppenmüssen die Entsorgungsträger Gasentla-dungslampen (z.B. Energiesparlampen) ein-sammeln.

Es wurde festgestellt, dass die Rücklaufquotevon Gasentladungslampen (GEL) in Deutsch-land im Durchschnitt weniger als 40 Prozentdes Aufkommens beträgt, wobei der Rück-lauf aus Haushalten als deutlich niedrigereingeschätzt wird. Durch das von der EU-Kommission eingeleitete „Glühlampenver-bot“ ist aber von einem Anstieg des Aufkom-mens von GEL aus Haushalten auszugehen.GEL enthalten umwelt- und gesundheits-schädliches Quecksilber, weshalb ein be-sonderes öffentliches Interesse an der Steige-rung der Rücklaufquote besteht. Vor diesemHintergrund wurde das Difu beauftragt, vor-handene Sammelstrukturen zu analysierenund Optimierungsmöglichkeiten zu identi-fizieren.

Untersuchungsansatz Der Verbleib von GEL, die kommunalen undgewerblichen Erfassungssysteme sowie dieInformationsbereitstellung wurden im Rah-men einer Status-quo-Analyse untersucht.Ein Modell wurde entwickelt, mit dem eineGEL-spezifische Stoffstromanalyse durchge-führt werden kann. Verschiedene Maßnah-men zur Optimierung des Rücklaufs vonGEL wurden in projektbeteiligten Kommu-nen umgesetzt und ihre Auswirkungen über-prüft. Anhand der Fallbeispiele konnten An-sätze von „Good practice“ identifiziert undaufgezeigt werden.

Optionen zur Optimierung des RücklaufsIm Rahmen der Status-quo-Analyse wurdefestgestellt, dass alle untersuchten Kommu-nen die gesetzlich vorgeschriebene Infra-struktur vorhielten und Informationen zurRückgabe von Altgeräten bereitstellten. DieAnzahl der Rückgabemöglichkeiten variierte

vor allem in Abhängigkeit von der jeweiligenBevölkerungsanzahl, während die Ausgestal-tung der Informationsbereitstellung keinegroßen Unterschiede zeigte. Die Rücklauf-quoten waren in den untersuchten Kommu-nen aufgrund der jeweiligen Ausgangssitu-ation unterschiedlich ausgeprägt. Insgesamtkonnte festgestellt werden, dass Rücklauf-mengen und ihr prozentualer Anteil am Ge-samtaufkommen optimierbar sind.

Für die Optimierung des GEL-Rücklaufs wur-den drei wesentlich Aktionsbereiche identifi-ziert: 1. Informationsbereitstellung, 2. Infra-struktur, 3. Anreizsysteme. Im Rahmen derUntersuchung wurden von Kommunen ver-schiedene Maßnahmen umgesetzt.

Die Palette der angewandten Aktionen imBereich der Informationsbereitstellung warvielfältig, z.B.:

■ Durchführung eigenständiger Pressekam-pagnen (Flyer, Zeitungen, Wochenzeitun-gen, Stadtzeitungen, Radio etc.)

■ Kooperation von örE mit Lightcycle, wobeiein „tool-kit“ genutzt wurde (z.B. Flyer,Plakate, Aufkleber etc.)

Zur Optimierung der Infrastruktur wurden inden Untersuchungsgebieten Maßnahmeneingeleitet, so z.B.:

■ Realisierung zusätzlicher Rücknahmestel-len an zentral gelegenen öffentlichen Or-ten durch örE, beispielsweise an Bürger-beratungsstellen

■ Einführung kleiner mobiler Sammelboxenfür Energiesparlampen

Ergänzt wurden die Maßnahmen durch spe-zifische Anreizaktionen, wie z.B. der Tauschvon Altlampen gegen Obstbirnen oder gegenneue Energiesparlampen.

FazitEine Rücklaufsteigerung konnte durch dieImplementierung von Maßnahmen bereits ineinigen Untersuchungsgebieten erreichtwerden. Um den Rücklauf von GEL zu stei-gern, stehen den örE somit verschiedene In-strumente zur Verfügung. Die Studie wird inder Publikationsreihe Difu-Impulse veröf-fentlicht.

Die Optimierung von Stoffkreisläufen Studie zur Optimierung des Rücklaufs von Stoffströmenam Beispiel von Gasentladungslampen

Auftraggeber der Studie:

■ Fa. Lightcycle,

■ Stadtreinigung Hamburg,

■ AbfallwirtschaftsbetriebMünchen,

■ Abfallwirtschaft Stuttgart,

■ Entsorgung Herne,

■ Abfallwirtschafts-Gesellschaft Straubing

Weitere Informationen:Dipl.-Ing. (FH) Maic VerbüchelnTelefon: 0221/340308-12E-Mail: [email protected]

Bestellung: siehe Bestellschein

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Difu-Berichte 4/200912

Kommunale PrämienausschreibungAuszeichnungen für vorbildliche Forschungsarbeitenrund um das Thema „Stadt“

Für acht Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler hat sich ihre Forschungsarbeit imdoppelten Sinne gelohnt: Sie werden vonder „Stiftung der deutschen Städte, Gemein-den und Kreise zur Förderung der Kommu-nalwissenschaften“ mit einer Prämie dafürbelohnt, dass ihre Arbeiten besonders wert-volle wissenschaftliche Erkenntnisse für diePraxis der kommunalen Selbstverwaltungvermitteln. Die in vier unterschiedlichenThemengruppen (Abteilungen) eingereichtenArbeiten wurden durch Expertinnen und Ex-perten des Deutschen Instituts für Urbanistikbegutachtet. Die Prämie wurde in Koopera-tion mit der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung vergeben.

Folgende Arbeiten werden prämiert:Abteilung I: Kommunalpolitik und -verwal-tung, Kommunalrecht (Carl-Goerdeler-Preis).

Eine Prämie in Höhe von 1.500,– Euro erhält:

■ Dr. Petra Pfisterer aus Plochingen, „Kom-munale Selbstverwaltung und LokaleGovernance vor dem Hintergrund des europäischen Integrationsprozesses“, Dissertation, Deutsche Hochschule fürVerwaltungswissenschaften Speyer, 2008.

Abteilung II: Sozialpolitik, Kulturpolitik,neuere Stadtgeschichte.

Eine Prämie von je 750,– Euro erhalten:

■ Dr. rer. pol. Maike Dziomba aus Berlin,„Städtebauliche Großprojekte der urba-nen Renaissance. Die Phase der Grund-stücksverkäufe und ihr Einfluss auf denProjekterfolg“, Dissertation, TechnischeUniversität Hamburg-Harburg, 2008.

■ Dr.-Ing. Lisa Küchel aus Stuttgart, „Urba-nes Wohnen in Frankreich – Entwicklungund Tendenzen des französischen Stadt-wohnens im Eigentum am Beispiel von Paris, Nantes und Evry“, Dissertation, Fakultät Architektur und Stadtplanung,Universität Stuttgart, 2008.

Abteilung III: Kommunalwirtschaft, Daseins-vorsorge, Kommunalfinanzen.

Ein Prämie von 1.000,– Euro erhält:

■ Dr. rer. pol. Christoph Arnold aus Berlin,„Entwicklung eines strategischen Progno-

semodells für Krankenhausunternehmenin Deutschland“, Dissertation, FakultätWirtschaftswissenschaften, TechnischeUniversität Dresden, 2008.

Eine Prämie in Höhe von 500,– Euro erhält:

■ Dr. jur. Sabrina Desens aus Münster „Wasserpreisgestaltung nach Artikel 9 EG-Wasserrahmenrichtlinie. Vorgabenund Spielräume für die Umsetzung unterbesonderer Berücksichtigung der Rechts-lage in Nordrhein-Westfalen“, Disserta-tion, Rechtwissenschaftliche Fakultät,Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 2008.

Abteilung IV: Räumliche Planung, Stadt-bauwesen, Bau- und Planungsrecht.

Eine Prämie von je 500,– Euro erhalten:

■ Dr.-Ing. Frank Friesecke aus Stuttgart,„Stadtumbau im Konsens!? Zur Leistungs-fähigkeit und Fortentwicklung des städte-baulichen Instrumentariums unterSchrumpfbedingungen“, Dissertation,Landwirtschaftliche Fakultät, RheinischeFriedrich-Wilhelms-Universität Bonn,2008.

■ Kerstin Koch aus Hamburg, „Kasernen.Zwischen. Nutzungen – Zwischennutzun-gen als flexibles Element der Stadt(teil)ent-wicklung in Osnabrück“, Diplomarbeit,Department Stadtplanung, HafenCity Universität Hamburg, 2008.

■ Dr. Anne Mayer-Dukart aus Stuttgart,„Handel und Urbanität. Städtebauliche Integration großflächiger Handelseinrich-tungen in der Innenstadt“, Dissertation,Fakultät Architektur und Stadtplanung,Universität Stuttgart, 2008.

Die Auszeichnungen werden den Preisträ-gern von den (Ober-)Bürgermeistern ihrer jeweiligen Wohnorte überreicht. Die Ber-liner Preisträger erhalten ihre Prämien vom Institutsdirektor des Deutschen Instituts fürUrbanistik. Der Preisträger des Carl-Goer-deler-Preises wird gesondert im Rahmen der Carl-Goerdeler-Preisverleihung am 2. Februar 2010 in Leipzig geehrt.

Weitere Informationen:Regina HaschkeTelefon: 030/39001-215E-Mail: [email protected]

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Difu-Berichte 4/2009 13

Nach der großen Resonanz auf den in die-sem Jahr erstmals durchgeführten Bundes-wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz2009“ war den Initiatoren, dem Bundesum-weltministerium und der beim Difu ange-siedelten „Servicestelle: Kommunaler Klima-schutz“ schnell klar, dass Kommunen undRegionen auch 2010 wieder die Chance bekommen sollen, sich für ihre vorbildlichenKlimaschutzprojekte auszeichnen zu lassen.Zudem konnten einige tolle Vorhaben imletzten Wettbewerb nicht zum Zuge kom-men, da sie sich noch in der „Vorbereitungs-phase“ befanden. Und natürlich gab es vieleBewerbungen, die nur knapp an einer Prä-mierung vorbeigegangen sind.

Mit dem bundesweit durchgeführten Wettbe-werb sollen Kommunen und Regionen dieMöglichkeit erhalten, ihre erfolgreich reali-sierten Klimaschutzprojekte einer breitenÖffentlichkeit vorzustellen und anderen alsgutes Beispiel zu dienen. Dazu erhalten diePreisträger durch die „Servicestelle: Kom-munaler Klimaschutz“ Unterstützung bei derÖffentlichkeitsarbeit zu ihren ausgezeich-neten Projekten. Unter anderem werden dieprämiierten Projekte als Filmbeitrag auf ei-ner DVD sowie in einer aufwändig gedruck-ten Wettbewerbsdokumentation präsentiert.Beide Medien werden den Gewinnern zumindividuellen Einsatz vor Ort zur Verfügunggestellt.

Wettbewerbsbeiträge aus drei verschiedenen Kategorien Der Wettbewerb richtet sich an Kommunenund Regionen. Vorraussetzung für eine Teil-nahme sind erfolgreich realisierte Maßnah-men, Strategien oder Aktionen, die in beson-derem Maße zur Reduzierung von Treib-hausgasen beigetragen haben. Um faire Vergleichsbedingungen zu schaffen, sind Bewerbungen in drei unterschiedlichen Kategorien möglich:

Kategorie 1■ Innovative technische und/oder bauliche

Maßnahmen für den Klimaschutz in ei-nem kommunalen Gebäude/einer kom-munalen Einrichtung, die beispielsweisebesonders effektiv Energieeffizienz mit derNutzung erneuerbarer Energien verbin-den.

Kategorie 2■ Innovative und vorbildliche Strategien zur

Umsetzung des kommunalen Klimaschut-zes , durch die beispielsweise besonderstragfähige Modelle zur Kooperation mitanderen Kommunen (interkommunale Ko-operationen, Regionen) oder mit der Pri-vatwirtschaft, Handwerksbetrieben, Ein-zelhandel, Verbänden, Bürgerinitiativenetc. realisiert werden konnten.

Kategorie 3■ Erfolgreich umgesetzte, innovative Aktio-

nen zur Beteiligung und Motivation derBevölkerung bei der Realisierung von Kli-maschutzmaßnahmen.

Neun Preisträger gesuchtDie Maßnahmen, Strategien und Aktionensollen Modell- und Vorbildfunktion besitzenund andere Kommunen zur Nachahmunganregen. In jeder Kategorie werden dreiPreisträger ausgewählt, innerhalb dieser Ka-tegorien findet kein Ranking statt. Die Ge-winner der ersten Kategorie erhalten jeweilsein Preisgeld von 40 000 Euro, auf alle an-deren Gewinner warten jeweils 20 000 Euro.Das Preisgeld muss wieder in Klimaschutz-aktivitäten investiert werden. Damit könnendie prämierten Projekte weiter gefördert,aber auch gänzlich neue Aktivitäten ange-schoben werden. Wie auch im ersten Durch-gang setzt sich die Jury aus Vertretern desBundesumweltministeriums, des Umwelt-bundesamtes, des Deutschen Städtetages,des Deutschen Landkreistages sowie desDeutschen Städte- und Gemeindebundes zu-sammen. Die Betreuung des Wettbewerbsliegt in Händen der beim Deutschen Institutfür Urbanistik angesiedelten Servicestelle:kommunaler Klimaschutz. Die Übergabe derPreise erfolgt im Rahmen einer größeren Ver-anstaltung.

Alle Informationen auf der HomepageDie Ausschreibung des Wettbewerbs erfolgtMitte Januar 2010, alle wichtigen Informa-tionen sowie die Bewerbungsunterlagen ste-hen ab diesem Zeitpunkt zum Download aufder Homepage der „Servicestelle: Kommu-naler Klimaschutz“ www.kommunaler-klimaschutz.de bereit. Bewerbungsschlussist der 31. März 2010.

Kontakt: Deutsches Institut für UrbanistikServicestelle: Kommunaler KlimaschutzTelefon: 0221/340 308-0E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen:Anna Hogrewe-Fuchs Telefon: 0221/340 308-15E-Mail: [email protected]

www.kommunaler-klimaschutz.de

Kommunaler Klimaschutz 2010Neuer Wettbewerb startet im Januar /Kommunen winken insgesamt 240 000 Euro Preisgeld

Die Gewinner des Wettbewerbs „Kommunaler Klimaschutz 2009“ bei der Preisverleihung am 3. Juni 2009 in Berlin

Gefördert durch:

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Difu-Berichte 4/200914

Im Dezember 2009 startete das Projekt „Entwicklung konkreter integrierter Zu-kunftsbilder und Strategiepfade für die nach-haltige Gestaltung von Lebenswelten undLebensräumen in urbanen industriellenÖkonomien“ im Auftrag des Umweltbundes-amtes (UBA).

Ziel des Vorhabens ist es, als Bestandteil eines längerfristig angelegten Prozesses zurEntwicklung einer integrierten Umwelt- undNachhaltigkeitspolitik des Bundes die Me-thoden-, Handlungs- und Kommunikations-kompetenz des Bundesumweltministeriums(BMU) zu stärken. Der ergebnisorientierteEinsatz probater Szenario-Methodik soll da-zu dienen, die bislang für eine integrierteNachhaltigkeitspolitik teils zu wenig koor-dinierten einschlägigen Themenfelder undihre Akteure innerhalb des BMU und darü-ber hinaus besser zu vernetzen, Synergie-Potenziale zu erkennen und Zielkonfliktemöglichst aufzulösen. Als inhaltlicher Fokusist die Gestaltung nachhaltiger urbaner Le-benswelten gewählt worden, da sich in derlebensweltlichen Perspektive der Bürger,Konsumenten, Arbeitnehmer, Verkehrs-teilnehmer usw. eine integrierte Nachhaltig-keitspolitik konsistent abbilden muss.

Ein Konsortium, bestehend aus dem Institutfür Zukunftsstudien und Technologiebewer-tung (IZT) als Konsortialführer, dem Deut-schen Institut für Urbanistik (Difu) und derForschungsstelle für Umweltpolitik (FFU) ander FU Berlin, wird das Projekt gemeinsambearbeiten. In einer ersten Phase (neun Mo-nate) wird im Wesentlichen eine umfang-reiche Politik- und Akteursanalyse durch-geführt. Im Ergebnis wird eine Matrix mit relevanten Themen sowie den treibendenFaktoren und Trends erarbeitet. Dabei wer-den zentrale Zielkonflikte, aber auch Syner-giepotenziale herausgestellt, die für diekommunale Ebene von Bedeutung sind. Füreine vertiefende Analyse werden daraus The-menfelder ausgewählt, die sich als beson-ders geeignet für eine Bearbeitung mittelsnormativer Zukunftsszenarios darstellen.

In der zweiten Phase (24 Monate) wird aufder Basis der Vorarbeiten ein systematischer,partizipativer Szenario-Prozess in zwei pa-rallelen Themensträngen entfaltet, in demmittels anschaulicher, integrierter Zukunfts-bilder Handlungsoptionen, Strategieelemen-te und konkrete Vernetzungsansätze fürnachhaltige urbane Lebenswelten entwickeltwerden.

Der Leitfaden „Klimaschutz in Kommunen“,den das Deutsche Institut für Urbanistik imAuftrag des Bundesministeriums für Umwelt,Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU)im Januar 1997 veröffentlichte, wird auf-grund der großen Nachfrage aus den Kom-munen überarbeitet, aktualisiert und wegenvieler geänderter gesetzlicher Rahmenbedin-gungen um wichtige Kapitel ergänzt (z.B.zum Klimaschutz in der Bauleitplanung).Das Projekt hat eine Laufzeit bis Ende 2010und wird in Kooperation mit dem Klima-bündnis und ifeu durchgeführt. Gefördertwird das Vorhaben vom BMU über den Projektträger Jülich (PtJ).

Das Difu wurde vom Ministerium für Um-welt und Naturschutz, Landwirtschaft undVerbraucherschutz (MUNLV) des LandesNordrhein-Westfalen mit der Studie „Opti-mierung der Sammlung FCKW-haltiger Kühl-geräte“ beauftragt. Es wurde festgestellt, dassvor der Sammlung von Kühlgeräten durchden öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger(örE) die Geräte häufig geraubt, beschädigtoder entwendet werden, wodurch ökologi-sche und ökonomische Schäden verursachtwerden. Ziel des Projekts ist es, effektiveMaßnahmen zu identifizieren, die zu einerumfassenden Schließung des Stoffkreislaufsführen. Das Vorhaben soll Ende Februar2010 abgeschlossen werden.

Neue Difu-Projekte zu Klimaschutzund zur Kühlgerätesammlung

Projektstart: Szenarien nachhaltiger Stadtentwicklung

Weitere Informationen:Projekt Klimaschutz-LeitfadenDipl.-Ing. Cornelia RöslerTelefon: 0221/340308-18E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen:Projekt Sammlung von KühlgerätenDipl.-Ing. (FH) Maic VerbüchelnTelefon: 0221/340308-12E-Mail: [email protected]

Weitere Informationen:Dr. rer. pol. Busso GrabowTelefon: 030/39001-248E-Mail: [email protected]

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Difu-Berichte 4/2009 15

Neue Difu-Projekte zum Städtebaurecht

Univ.-Prof. Klaus J. Beckmann referierte am11.11. im Rahmen einer Veranstaltung desDresdner Planerforums beim IÖR zum The-ma „Renaissance der Städte – Illusion, Rea-lität oder Chancen?“ sowie am 30.11. auf einer Veranstaltung des DIHK zum Thema„Mobilität der Zukunft – verkehrs- undraumordnerischer Handlungsbedarf“.

Christa Böhme ist in den Beirat des Projekts„Engagement-Lotsen im Stadtteil“ berufenworden. Das Projekt wird von der Landes-arbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagentu-ren in Sachsen-Anhalt e.V. zur Förderungbürgerschaftlichen Engagements im Rahmender Bundesinitiative Nationale Stadtentwick-lungspolitik gefördert. Am 8.10. wirkte

Christa Böhme an einer Podiumsdiskussionder Friedrich-Naumann-Stiftung zum Thema„Verbot oder Aufklärung, Verdrängung oderPrävention? Chancen und Herausforderun-gen der Suchtprävention in den Berliner Be-zirken“ mit. Am 15.10. moderierte sie dasFachforum „Gesundheitsförderung – dieneue Herausforderung der kommunalen Al-tenplanung“ im Rahmen der BZgA-Regional-tagung „Gesundheitsförderung für ältereMenschen“. Im Rahmen eines Workshopsder BZgA „Intersektorale Zusammenarbeitzur Förderung gesundheitlicher Chancen-gleichheit“ trug sie am 19.10. zur Zusam-menarbeit von Stadtentwicklung und Ge-sundheitsförderung vor. Der Workshop warTeil des EU-Projekts „DETERMINE – An EU

Difu aktiv

Weitere Informationen:Privatdozent Dr. Arno BunzelTelefon: 030/39001-238E-Mail: [email protected]

Diskussionspapier zum Novel-lierungsbedarf der BauNVO:www.difu.de/archiv/texte/diskussionspapier_baunvo.pdf

Die Bundesregierung beabsichtigt in der ge-rade beginnenden Legislaturperiode dasStädtebaurecht weiterzuentwickeln. Im Ko-alitionsvertrag von CDU, CSU und FDPheißt es hierzu: „Es gilt, den Klimaschutz zuverankern, den Vorrang der Innenentwick-lung zu stärken und die Genehmigungsver-fahren zu entbürokratisieren. Dazu werdenwir das Baugesetzbuch (BauGB) anpassenund weiterentwickeln. Ferner werden wirdie Baunutzungsverordnung (BauNVO) um-fassend prüfen. Wir werden mit den Länderneinen Dialog darüber führen, wie Genehmi-gungsfriktionen generell ausgeweitet werdenkönnen. Ziel ist auch, die Allgemeinverbind-lichkeit von wesentlichen Punkten der Mus-terbauordnung zu erreichen.“

Die damit thematisch umrissene Novellie-rung des Städtebaurechts greift das Difugleich in zwei neuen Projekten auf. Auf An-regung des Bau- und Verkehrsausschussesdes Deutschen Städtetages (DST) führt dasDifu gemeinsam mit dem DST eine bundes-weite Umfrage zum Novellierungsbedarf derBaunutzungsverordnung (BauNVO) durch.Ausgangspunkt ist ein Diskussionspapier vonDr. Arno Bunzel (Difu) zum Novellierungs-bedarf der BauNVO, dass im Bau- und Ver-kehrsausschuss sowie in mehreren Fachkom-missionen des DST diskutiert wurde undüberwiegend Zustimmung fand. Mit Ergeb-nissen aus der Umfrage ist im Frühjahr 2010

zu rechnen, so dass diese rechtzeitig in dieDebatte um die Novellierung der BauNVOeingebracht werden können.

Bei dem zweiten Projekt mit dem Kurztitel„Berliner Gespräche zum Städtebaurecht“geht es um die Durchführung, inhaltlicheStrukturierung und Ergebnisaufbereitung ei-ner Gesprächsreihe zur Novellierung desBauGB. Auftraggeber ist das Bundesminis-terium für Verkehr, Bau und Stadtentwick-lung bzw. das Bundesamt für Bau-, Stadt-und Raumforschung. Wie bei früheren Ge-setzgebungsvorhaben sollen frühzeitig dieErfahrungen ausgewiesener Experten ausWissenschaft und Praxis genutzt werden, umRegelungserfordernisse zu erkennen und dieRelevanz und Auswirkungen der in Betrachtgezogenen Regelungen besser erfassen zukönnen. In der Vergangenheit wurden zudiesem Zweck häufig Expertenkommissio-nen eingesetzt, deren Ergebnisse dann einewichtige Grundlage für die Erarbeitung derGesetzentwürfe darstellten. Eine entsprech-ende Funktion soll auch die Veranstaltungs-reihe haben, mit der verschiedene für die insAuge gefasste Novelle relevante Rechtsfra-gen zur Diskussion gestellt und die sich hier-aus ergebenden Empfehlungen und sonsti-gen Ergebnisse in einem Tagungsband doku-mentiert werden sollen. Die Gesprächsreihesoll voraussichtlich im Herbst 2010 abge-schlossen werden.

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Difu-Berichte 4/200916

Consortium for Action on the Socio-Eco-nomic Determinants of Health – Working together for Health Equity“. Schließlich hatChrista Böhme am 23.10. beim 7. Netz-werktreffen der LandesarbeitsgemeinschaftSoziale Stadtteilentwicklung und Gemein-wesenarbeit Baden-Württemberg e.V. inStuttgart einen Vortrag zum Thema „Ge-sundheitsförderung in der Sozialen Stadt“gehalten und an der abschließenden Po-diumsdiskussion teilgenommen.

Stephanie Bock hat am 17.9. mit dem Vor-trag „Wege zum nachhaltigen Flächen-management – Themen, Projekte und ersteErgebnisse des BMBF-FörderschwerpunktsREFINA“ den Altlastentag Hannover 2009eröffnet, an dem über 200 Akteure aus Ver-waltungen, Büros und Wissenschaft teilnah-men. Beim 2. Bayerischen Flächenspar-Forum am 30.9. in Bad Kissingen hat sieüber ausgewählte Ergebnisse aus dem REFINA-Verbundprojekt berichtet.

Franciska Frölich v. Bodelschwingh hat am4. und 5.11. an einer Veranstaltung der Lan-deszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg zum Thema „Die neue Lust auf Stadt – Die Reurbanisierung und ihreFolgen“ teilgenommen und dort die Ergeb-nisse des Projekts „Stadtpolitik und das neueWohnen in der Innenstadt“ vorgestellt.

Beim 9. bundesweiten eGovernment-Wett-bewerb von Bearing Point und CISCO unterder Schirmherrschaft des Bundes errang dieBerliner Senatsverwaltung für Inneres undSport mit der Difu-Studie „ServiceStadt Berlin 2016“ in der Kategorie „Zukunftsmo-dell Verwaltung 2030“ den zweiten Platz. Inder Begründung der Jury hieß es, insbeson-dere die Verknüpfung sämtlicher Moderni-sierungsfelder sowie die beispielhafte Zu-sammenarbeit zwischen Verwaltung undWissenschaft zeichne die Studie aus. Her-vorzuheben sei außerdem die Umsetzungs-strategie, die eine sofortige Umsetzung dergewonnenen Erkenntnisse erlaubte.

Holger Floeting hat am 6.11. einen Vortragzum Thema „Das Internet, die Stadt, das Ört-liche und das Globale – Wie verändert sichkommunales Handeln?“ auf der Tagung „e-motion 2009. Stadtentwicklung und IuK-Technologien. E-Government/Governance/E-Partizipation“ gehalten. Die Tagung wurdeim Rahmen des von der Deutschen Telekomgeförderten Forschungsprojekts T-City vonder Universität Bonn zusammen mit demDeutschen Städte- und Gemeindebund beider Deutschen Welle veranstaltet.

Dr. Gerd Kühn hielt am 4.9. den Vortrag„Einkaufscenter in den Innenstädten – Chan-cen und Risiken, Auswirkungen und Hand-lungsempfehlungen“ beim 9. BauforumRheinland-Pfalz „Baustelle Innenstadt Stra-tegien+Konzepte für die Zentren“ in Worms.

Auf einem von der IBA-Hamburg GmbH unddem Projekt networks in Hamburg organi-sierten IBA-Labor „Ressource Wasser: Kli-maanpassung und Energieeffizienz“ wurdeüber notwendige Steigerungen der Energie-effizienz in der Siedlungswasserwirtschaftund die stärkere Nutzung semi- und dezen-traler Ver- und Entsorgungskonzepte disku-tiert. Im IBA-Modellgebiet „KlimahäuserHaulander Weg“ in Hamburg Wilhelmsburgsoll ein Konzept der dezentralen Brauch-und Regenwassernutzung umgesetzt wer-den. Jens Libbe wurde im Rahmen des städ-tebaulich-freiraumplanerischen Verfahrens„Klimahäuser Haulander Weg“ als Sachver-ständiger für die Begutachtung der sechsWettbewerbsbeiträge eingeladen.

Bettina Reimann hat am 24.9. in Hamburgauf der Jahrestagung der Deutschen Gesell-schaft für Sozialmedizin und Prävention undder Deutschen Gesellschaft für MedizinischeSoziologie zum Thema „Gesundheitsfördern-de Stadtteilentwicklung: Ausgangslage, Her-ausforderungen und Umsetzungserfolge“vorgetragen. Am 9. und 10.11. hat BettinaReimann an der 11. Österreichischen Prä-ventionstagung in Wien mit dem Titel „Ge-sundheitsförderung im kommunalen Setting“einen der Plenumsvorträge zum Thema „Wasmacht Stadtteile zu Orten der Gesundheits-förderung? Ergebnisse gesundheitsfördernderStadtteilentwicklungsprozesse in deutschenKommunen“ gehalten.

Antje Seidel-Schulze hat am 29.9. auf einemWorkshop der AIS (Associazione Italiana diSociologia) in Rom das Projekt „Urban AuditAnalysis“ vorgestellt, an dem das Difu zu-sammen mit dem RWI u.a. arbeitet. Anwe-send waren Vertreter der Soziologischen Gesellschaften Frankreichs und Portugals so-wie von Eurostat.

Wolf-Christian Strauss hat am 17.9. auf der46. Tagung des Deutsch-ÖsterreichischenURBAN-Netzwerks in Duisburg einen Vor-trag zum Thema „Ansatzpunkte und Proble-me der Verstetigung integrierter Stadtent-wicklung“ gehalten.

Angela Uttke hat am 25.9. einen Vortragzum internationalen Symposium der bau-kulturellen Bildung in Köln gehalten zumThema „Was bringt baukulturelle Bildung? – Erkenntnisse aus der Forschung“.

Difu-Fortbildungs-programm 2010

Hinweis: Bei vier der für diezweite Jahreshälfte geplantenVeranstaltungen gab es terminliche Veränderungen.Dies betrifft die Veranstal-tungen zu Gartenschauen,zum Förderschulsystem, zuPersonalmanagement sowieWirtschaftsförderung/Stand-ortmanagement.

Die aktuellen Termine sindstets unter: www.difu.de/seminare/seminarliste/phtmlzu finden.

Weitere Informationen:Difu-SeminarteamTelefon: 030/39001-258/-268/-148E-Mail: [email protected]

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Difu-Berichte 4/2009 17

Am 6. und 7. November 2009 fand inGdansk/Polen der deutsch-polnische Work-shop „Research and Model Projects on Sub-urbanization and Land Consumption“, derstatt. Er ist Teil der Aktivitäten der projekt-übergreifenden Begleitung des BMBF-För-derschwerpunkts „Forschung für die Redu-zierung der Flächeninanspruchnahme undein nachhaltiges Flächenmanagement (REFI-NA)“. Vorgestellt und diskutiert wurden beidem zweitägigen Workshop ausgewählte Er-gebnisse aus dem BMBF-FörderschwerpunktREFINA. Die Veranstaltung wurde vom Deut-schen Institut für Urbanistik mit Unterstüt-zung des Büros für Kommunal- und Regio-nalplanung (BKR) Aachen, die gemeinsamEnde 2006 mit der projektübergreifendenBegleitung des Förderschwerpunkts REFINAbeauftragt wurden, organisiert und durchge-führt. Kooperationspartner vor Ort waren dieTechnische Universität Gdansk und der pol-nische Planerverband (TUP). Neben den Re-ferenten aus sechs REFINA-Projekten nah-men an dem Workshop über 40 Planungs-experten aus allen Teilen Polens teil, darun-ter Vertreter polnischer Städte, überwiegendMitarbeiter der Planungsämter, aus wissen-schaftlichen Einrichtungen und privaten Pla-nungsbüros.

Zu Beginn des Workshops stellten polnischeund deutsche Wissenschaftler die aktuelleAusgangssituation der Flächeninanspruch-nahme sowie die Planungsansätze des je-weiligen Landes vor. Einen unmittelbarenEinblick in die Situation in der durch Wachs-tum gekennzeichneten AgglomerationGdansk – Gdynia – Sopot hatte zuvor eineExkursion mit dem Bus vermittelt.

Im weiteren Verlauf des Workshops standenvier thematische Sessions im Mittelpunkt, indenen modellhafte Ansätze aus laufendenoder bereits abgeschlossenen REFINA-For-schungsvorhaben vorgestellt und von pol-nischen Experten kommentiert wurden:

■ „Monitoring der Landnutzung“,

■ „Kooperative Gewerbeflächen-entwicklung“,

■ „Kooperation in der Regional- und Stadtplanung“,

■ „Modellhafte Vorgehensweisen der Innenentwicklung“.

In dem anschließenden Erfahrungsaustauschstanden Ansätze eines planerischen Um-gangs mit Suburbanisierungs- und Zersied-lungsprozessen und das in beiden Ländernfeststellbare „Ausbluten“ der Kernstädte imMittelpunkt. Vor dem Hintergrund – zeitlichverschobener – Suburbanisierungsprozessewurden wesentliche Unterschiede zwischenPolen und Deutschland in den jeweiligenVerfahrensweisen zur Herstellung von Bau-recht identifiziert. Zudem erfolgen Flächen-entwicklungen in polnischen Gemeindenüberwiegend auf Initiative privater Flächen-eigentümer bzw. Bauherren. In beiden Län-dern stellt die Optimierung kommunalerSteuereinnahmen einen starken Anreiz fürGemeinden dar, Bauland zum Teil weit überden tatsächlichen Bedarf hinaus auszuwei-sen. Der Standard der Erschließung sowiedie Bereitstellung sozialer Infrastrukturenkann dabei in Polen jedoch häufig nicht mitder baulichen Entwicklung Schritt haltenund führt zu Neubaugebieten ohne jede In-frastruktur.

Auf großes Interesse bei den polnischen Ge-sprächspartnern trafen Ansätze zur Revitali-sierung von Innenstädten mit großen Alt-baubeständen, die einen hohen Modernisie-rungs- und Investitionsbedarf aufweisen, Er-fahrungen mit Modellen der interkommuna-len Kooperation sowie Instrumente, Verfah-ren zur Verbesserung der Steuerungswirkungder Planung der öffentlichen Hand sowieWerkzeuge und Methoden zur Betrachtungmittel- und langfristiger Infrastrukturfolge-kosten. Vereinbart wurde, die Diskussionenund den als fruchtbar erlebten Erfahrungs-austausch fortzusetzen.

Suburbanisierung und Flächeninanspruchnahme Herausforderung für die Planung in Polen und Deutschland: Bilateraler REFINA-Workshop in Gdansk

Weitere Informationen:Dr. rer. pol. Stephanie Bock Telefon: 030/39001-189E-Mail: [email protected]

Dipl.-Agrar-Ing. Thomas Preuß Telefon: 030/39001-265E-Mail: [email protected]

Exkursion in Gdansk

Workshop in Gdansk

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„Schaut auf dieses Kind!“Die Überschrift bezieht sich auf das Zitat„Schaut auf diese Stadt“ des damaligen Re-gierenden Bürgermeisters von Berlin ErnstReuter. Er rief damit 1848 die „Völker derWelt“ zum Schutz Berlins auf. Bei der Fach-tagung „Wenn Frühe Hilfen nicht greifen.Unterbringung von Klein(st)kindern“ am 12.und 13.11.2009, die im Ernst-Reuter-Hausstattfand, ging es im weitesten Sinne um Kin-derschutz. 263 Fachkräfte der öffentlichenund freien Jugendhilfe aus dem gesamtenBundesgebiet nahmen daran teil.

Unterbringung von Klein(st)kindern –Ist das Problem ein Problem? Bruno Pfeifle, Leiter des Jugendamtes Stutt-gart, sagte, dass die Fachkräfte sich die Ent-scheidung nicht leicht machen, ab wann einKind außerhalb der Familie untergebrachtwerden muss. In vielen Jugendämtern sei„gefühlte Realität“, dass immer mehr Kleinst-kinder in Obhut genommen werden und dieFallzahlen gestiegen sind. Wichtige Gründedafür seien die Einführung des § 8a und dieNeufassung von § 42 SGB VIII im Jahr 2005sowie die öffentliche Debatte über besserenKinderschutz in den letzten Jahren. Er for-derte zum Nachdenken darüber auf, ob die-se Tatsache neben gestiegenen Belastungenin Familien und der medialen Berichter-stattung über schlimme Einzelschicksalenicht auch mit einer veränderten fachlichenWahrnehmung im Jugendamt zu tun habeund ganz unmittelbar mit der Angst derFachkräfte, wenn nicht in Obhut genommenwird, könnte der „Worst case“ eintreffen?

Trauma oder neue Chance? Trennungen im FamilienkonfliktDr. Jörg Maywald, Geschäftsführer, DeutscheLiga für das Kind, richtete seinen Blick in

seinem Vortrag auf die qualitative Dimen-sion des Problems. Was sagt die Bindungs-forschung, liegt in solchen Trennungen ein„lebensgeschichtlicher Sinn“, wie könnenzum Teil chronisch wiederkehrende Trau-mata verarbeitet werden, welche Konse-quenzen sollte die Praxis aus den vorliegen-den wissenschaftlichen Erkenntnissen zieh-en? Nicht die am wenigsten schädliche Al-ternative, sondern die günstigste Alternativemüsse gefunden werden, besonders beimSchutz von Klein(st)kindern gelte ein „Opti-mierungsgebot“.

„Wie wir wurden, was wir sind“ – Riskante Entwicklungswege vonKlein(st)kindernDr. Mauri Fries, Dipl.-Psychologin, Martha-Muchow-Institut, Berlin, nahm die Teilneh-mer bildlich und sprachlich mit auf die Reisein das Innenleben von drei Kleinkindern, dieuns „erzählten“, warum sie welche „Über-lebensstrategien“ entwickelt haben und wiefür sie das Zusammenleben mit ihrer Mutterbesser wäre. „Schaut auf die Kinder“, sagtesie mehrfach, „dann kann es Ihnen als Fach-kräften gut gelingen, schwierige Bindungs-muster zwischen Mutter und Kind zu er-kennen und in neue Bahnen zu lenken.

Hilfen für Kleinstkinder in Krisen:Chancen und Risiken an einem neuenLebensort auf ZeitProf. Dr. Klaus Wolf, Professor für Sozialpä-dagogik, Universität Siegen, stellte die Frage:Was ist ein sicherer Ort für ein sehr jungesKind? Er nannte insbesondere „Kontinuität“als eine unverzichtbare Bedingung guter Ent-wicklung, deshalb müssten aus pädago-gischer Sicht Ortswechsel und Beziehungs-abbrüche legitimiert werden. Er ging in sei-nem Vortrag auf die drei Settings: Inobhut-nahme durch eine stationäre Einrichtung; dieMutter-Kind-Einrichtung und die familiale Bereitschaftsbetreuung ein.

Offen geblieben sind wichtige Forschungs-fragen: Was passiert nach einer Rückkehrder Kinder? Wie viele Kinder müssen nachkurzer Zeit wieder in Obhut genommenwerden, weil sich nichts geändert hat? Daswissen wir leider (noch?) nicht. Letztendlichging es darum, was unter pädagogischen Ge-sichtspunkten verantwortbar ist. Und da gibtes noch vieles zu überdenken.

Difu-Berichte 4/200918

Was ist ein sicherer Ort für ein sehrjunges Kind?– Ein Tagungsbericht –

Weitere Informationen:Dipl.-Soz. Kerstin LanduaTelefon: 030/39001-135E-Mail: [email protected]

Blick ins Plenum

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Difu-Berichte 4/2009 19

Susanne Lehmann, Richterin am Amtsgericht Bückeburg

Gregor Profitlich, Richter amAmtsgericht Tempelhof-Kreuz-berg, Berlin; Winfried Flemming,Referent, Senatsverwaltung fürBildung, Wissenschaft und For-schung, Berlin

Ministerialrat Dr. Christian Meyer-Seitz, Leiter des ReferatesZivilprozess im Bundesministe-rium der Justiz, Berlin

Die Tagung zum neuen FamFG (Gesetz überdas Verfahren in Familiensachen und in denAngelegenheiten der freiwilligen Gerichts-barkeit) fand am 1. und 2. Oktober 2009 inBerlin in Kooperation mit dem Deutschen In-stitut für Jugendhilfe und Familienrecht e.V.(DIJuF) mit rund 200 interessierten Vertreternaus Jugendhilfe und Justiz statt.

Anliegen war, „Philosophie“, Möglichkeitenund Grenzen des neuen Rechts, das einenRahmen für Konfliktlösungsmöglichkeitenim familiengerichtlichen Verfahren schaffensoll, vorzustellen und Schnittstellen zur Kin-der- und Jugendhilfe, die aktivere Rolle desJugendamtes und die damit verbundenenHandlungsschritte der verschiedenen Akteu-re bei „Trennung und Scheidung“, „Kindes-wohlgefährdung“ und „Häuslicher Gewalt“zu diskutieren. Es fand auch ein Erfahrungs-austausch in drei Foren über das Gesetz zurErleichterung familiengerichtlicher Maßnah-men bei Gefährdung des Kindeswohls (Ki-wo-MaG) statt. Die Tagungsdokumentationerscheint zeitnah in den „Aktuellen Bei-trägen zur Kinder- und Jugendhilfe“. EinigeSchlaglichter daraus vorab:

Wenn es um das Kindeswohl geht …Mit den Worten „Jede Beratung bewegt sichim Spannungsfeld zwischen ‚Wollen + Sol-len’“, eröffnete der Wiener Psychoanalytikerund Erziehungsberater Dr. Helmuth Figdorseinen Beitrag. Er sprach darüber, was Fami-lien in der Krise, insbesondere in Trennungs-und Scheidungssituationen, brauchen undwie er als Berater hilfreich sein kann, Lösun-gen zu finden, die gleichzeitig auch die Ent-wicklungsinteressen des Kindes sichern. An-schließend stellte Ministerialrat Dr. Christian Meyer-Seitz, Leiter des ReferatsZivilprozess im Bundesministerium der Jus-tiz (BMJ) die neuen Regelungen des fa-miliengerichtlichen Verfahrens nach demFamFG vor. Seinen Vortrag leitete er mit denWorten ein, dass wir uns eine aufwändigeTatsachenermittlung in jedem Zivilprozessleisten, in dem es um 600 Euro Streitwertgeht, und wir uns nicht mit weniger zuver-lässigen Mitteln zur Wahrheitsfindung be-gnügen sollten, wenn es um das Wohl einesKindes geht. Es sei ein Paradoxon, dass einRechtsstreit um 1 000 Euro wichtiger sei undmehr kosten dürfe als ein Streit um das Kin-deswohl. Daher stelle die Reform eine klare

Stärkung der Kinderrechte dar. Er verwies inseinem Vortrag u.a. darauf, dass bei der Ge-setzesformulierung viele Anteile aus dem sogenannten Cochemer Modell eingeflossensind und erstmals das Aufgabenprofil desVerfahrensbeistands gesetzlich geklärt wor-den ist.

In verschiedenen Rollen gemeinsamzum ZielÜber neue Anforderungen an die Koopera-tion von Familiengericht und Jugendhilfe:Aufgabenklärung und Rollenverständnis re-ferierten Winfried Flemming, Referent in derSenatsverwaltung für Bildung, Wissenschaftund Forschung Berlin und Gregor Profitlich,Richter am Amtsgericht Tempelhof-Kreuz-berg in Berlin. Beide waren sich einig, dassdas FamFG von den Familiengerichten einegrundsätzliche Umstellung auf eine prozess-hafte Arbeitsweise verlange. Neu an den Ver-fahrensregeln sei eine frühe staatliche Inter-vention, die eine enge Kooperation von Ju-gendamt und Familiengericht erfordere, diessei zunächst aber ein „Kulturschock für dasFamiliengericht“. Die Fachkräfte der All-gemeinen Sozialpädagogischen Dienste derJugendämter seien nun im Familiengerichts-verfahren Verhandlungspartner auf Augen-höhe, dazu gehöre eine aktive Einmischungin Sach- und Verfahrensfragen für die Sachedes Kindes und bedeute eine verstärkteÜbernahme von Verantwortung.

Zusammen aktiv?In der Abschlussdiskussion wurde darüber,„was sich in meinem Arbeitsbereich mit denneuen Verfahrensregeln ändern muss“, dis-kutiert. Stellvertretend für die Gesprächs-partner beende ich diesen Bericht mit einemZitat von Susanne Lehmann, Richterin amAmtsgericht Bückeburg:

„Man kann nur etwas ändern, wenn manwertschätzend miteinander umgeht. Dasspricht auch die Kollegen an, die sich fragen,wie sie den scheinbar unwilligen Richter mitan den Tisch bekommen. Sagen Sie ihm ein-fach, dass Sie ihn brauchen! Manche kom-men vielleicht trotzdem nicht, aber dieChance ist größer und es braucht nun ein-mal Zeit. Auch die Wiedervereinigung istnoch nicht in 20 Jahren abgeschlossen. Wirwerden hoffentlich nicht so lange brau-chen.“

Das aktive Jugendamt im familiengerichtlichen Verfahren– Ein Tagungsbericht –

Weitere Informationen:Dipl.-Soz. Kerstin LanduaTelefon: 030/39001-135E-Mail: [email protected]

Dr. Helmuth Figdor, Psycho-analytiker, Kinderpsychotherapeutund Erziehungsberater, Vorsitzen-der der ArbeitsgemeinschaftPsychoanalytische Pädagogik,Dozent am Institut für Bildungs-wissenschaft der Universität Wien

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Anna Hogrewe-Fuchs

Difu-Berichte 4/200920

Neue Veröffentlichungen im Difu-Inter- und ExtranetSeminarberichte, Vorträge, Online-Publikationen

Difu-internAbschied und Neubeginn

Seit Januar 2009 unterstützt Anna Hogrewe-Fuchs als wissenschaftliche Mitarbeiterinden Arbeitsbereich Umwelt in Köln. Ihr Auf-gabengebiet umfasst die Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit für die im Arbeitsbereich an-gesiedelte „Servicestelle: Kommunaler Kli-maschutz“. Nach dem Studium der Germa-nistik und Romanistik arbeitete Anna Hogre-we-Fuchs einige Jahre als Texterin und Kun-denberaterin in verschiedenen Werbeagen-turen. Zuletzt betreute sie beim VKS im VKUden Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Presse.

Ende Oktober 2009 ist Angelika Uricher ausdem Difu ausgeschieden. Sie war im Ar-beitsbereich Mobilität und Infrastruktur tätig.Ihre wesentlichen Aufgaben waren die wis-senschaftliche Bearbeitung des Forschungs-projekts Parken Berlin und das Management

dieses Projekts. Das eng an der Praxis orien-tierte Verbundprojekt mit vier Partnern istnun abgeschlossen. Dort hat sie unter ande-rem Erhebungen organisiert und ausgewertetsowie die Planspiele zur Parkraumbewirt-schaftung durchgeführt und betreut. Zuletzthatte sie ein Seminar „Verkehrsentwick-lungsplanung: Wie geht's weiter? Rahmen-bedingungen und Strategien für die Zukunft“geleitet, das auf große Resonanz stieß. Be-ruflich wird sich Frau Uricher künftig imThemenfeld „Mobilitätserziehung von Kin-dern“ engagieren – wir wünschen ihr allesGute und weiterhin viel Erfolg.

Difu-Newsletter „Berichte“ 4/09Gesamtes Heft als PDF: www.difu.de/archiv/Ber-09-4.pdf. HTML-Format: www.difu.de/publikationen/difu-berichte/4_09/

Veröffentlichung: Nachhaltiges Flächen-management – in der Praxis erfolgreichkommunizieren. Ansätze und Beispieleaus dem Förderschwerpunkt REFINAhttp://edoc.difu.de/edoc.php?id=B6LF50V8

Veröffentlichung: Ergebnisbericht zumProjekt „Bundesweite Bestandsauf-nahme zu Kooperationsformen im Bereich Früher Hilfen“http://edoc.difu.de/edoc.php?id=VNOUJ2AE

Vortrag: Gesundheitsfördernde Stadt-teilentwicklung: Ausgangslage, Heraus-forderungen und Umsetzungserfolgewww.difu.de/extranet/vortraege/09_rei-mann_2009_09_24.pdf

Vortrag: Anforderungen an die Verkehrs-entwicklungsplanung im 21. Jahrhundertwww.difu.de/extranet/vortraege/09_beck-mann_verkehrsentwicklungsplanung.pdf

Vortrag: Renaissance der Städte –Illusion, Realität oder Chance?www.difu.de/extranet/vortraege/09_beck-mann_renaissance.pdf

Vortrag: Prämissen und Ergebnisse der InnoZ-Studie „Verkehrsmarkt2015/2030“ – Kommentarwww.difu.de/extranet/vortraege/09_beckmann_verkehrsmarkt.pdf

Seminardoku: Energie- und ressourcen-effiziente Siedlungsentwicklungwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_siedlungsentwicklung/

Angelika Uricher

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Difu-Berichte 4/2009 21

Seminardoku: Sozialplanung nach demBauGB – zwischen Anspruch und Wirk-lichkeitwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_sozialplanung/

Seminardoku: Immobilienmanagement:Finanzierung und Verwertung kommu-naler Liegenschaftenwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_immobilienmanagement/

Seminardoku: Sicherung zentraler Versorgungsbereiche – Strategien und Instrumente der Kommunenwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09zentrale_versorgungsbereiche/

Seminardoku: Von der Konjunkturkrisein die Vertrauenskrise? Bewährungs-probe für die Korruptionsprävention inBund, Ländern und Kommunenwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09korruptionsbekaempfung/

Workshop-Papiere, Vorträge und Präsentationen zum diesjährigen Difu-Ansprechpartnertreffen am 12. und 13. Oktober 2009 in Leipzig

■ Einzelhandel und Stadtentwicklung

■ Kommunale Infrastruktur

■ ServiceStadt Berlin

■ Urban-Audit – Ergebnisse und Entwicklungen

■ Beitrag des Bundes zur nachhaltigen Stadtentwicklung

Alle Vorträge, Workshop-Papiere und Präsenta-tionen zur Veranstaltung sind im Extranet zufinden unter www.difu.de/extranet/vortraege/09_ansprechpartnertreffen/

Seminardoku: Verkehrsentwicklungs-planung: Wie geht's weiter? Rahmen-bedingungen und Strategien für die Zukunftwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09Verkehrsentwicklungsplanung/

Seminardoku: Qualifizierte städtebau-liche Dichten – Lernen aus neuen Stadt-quartierenwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09staedtebauliche-dichte/

Seminardoku: Stadtumbau – urbaneQualitäten durch Freiraumentwicklungwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_stadtumbau/

Tagungsdokumentation: Wissen undKreativität – Schlagworte oder neue Ansätze für urbane Wachstumskon-zepte?www.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_wissenundkreativitaet/

Seminardoku: Integrierte Stadtentwick-lung – eine Standortbestimmungwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_integrierte_stadtentwicklung/index.phtml

Seminardokumentation: Kinder- und fa-milienfreundliche Stadtentwicklungwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_kinder_jugendfreundliche_stadt/

Seminardokumentation: Bildung in derStadt - Schule und Arbeitsweltwww.difu.de/extranet/seminare/berichte/09_bildung_in_der_stadt/

Weitere Informationen:Susanne Plagemann, M.A.Telefon: 030/39001-274E-Mail: [email protected]

Rat und Verwaltung aus Difu-Zuwenderstädten haben einenkostenfreien Zugang zum Difu-Extranet: www.difu.de/extranet/. Der Zugang ist – technischbedingt – entweder pauschalfür die gesamte Stadt einge-richtet oder es werden Pass-wörter vergeben. Weitere Informationen zumVerfahren www.difu.de/extranet/extranet-info/zugangsbedingungen.phtml

Links, die ins Extranet führen,sind ausschließlich für Ratund Verwaltung der Difu-Zuwender frei zugänglich: www.difu.de/zuwender/Welcome.shtml

Cartoon aus: Emmendinger Torheiten, von Verena und KlausNunn, 2004

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Difu-Berichte 4/200922

[…] Cluster? Gewiss, ein neudeutschesWort, weshalb Holger Floeting vom Deut-schen Institut für Urbanistik (Difu) auchgleich das Grimmsche Wörterbuch bemüht:Wenn „etwas dicht und dick zusammensit-zet“, dann ist das ein Klumpen (altdeutsch)oder Cluster (neudeutsch). Und wenn Unter-nehmen einer Branche dick zusammensitzenund sich austauschen, dann bilden dieseUnternehmen eben ein Cluster. […] Dass dieLandeswirtschaftsförderer (Hessen Agentur),aber auch viele kommunale Wirtschaftsför-derer auf das Cluster-Thema reagieren, hatnach Einschätzung von Difu-Mann Floetingeinen einfachen Grund: Die Cluster sollenweitere Unternehmen der jeweiligen Bran-chen an den Standort locken, die Arbeits-plätze sichern oder schaffen. Es geht darum,sagt Floeting, „den Standort wettbewerbsfä-higer zu machen“, was deshalb auchschwieriger wird, weil inzwischen vieleStädte und Regionen mit dem Micro-, Nano-und Kreativ-Cluster werben. Floeting rät des-halb, mutiger zu sein, wenn es darum geht,solche Cluster ausfindig zu machen, aufzu-bauen und sich zu spezialisieren. […]Frankfurter Rundschau, 25.11.09

[…] Den Studien des Deutschen Instituts fürUrbanistik (Difu) zufolge gibt es einen Trendzurück zum „Innenstadtwohnen“. Sieht mansich in unseren Städten um, findet man be-reits vereinzelt gute und interessante Bei-spiele dafür. Das individuelle Bauen in derStadt und die Rückkehr in die Stadt habeneingesetzt, da viele Gründe, die den Wegzugförderten, wie preiswerte Grundstücke vorden Toren der Stadt, praktischen Vorzügengewichen sind. […] Magdeburger Volksstimme, 21.11.09

[…] Insgesamt sehen Verkehrsexperten Pots-dam beim Thema Fahrradfreundlichkeit aufeinem guten Weg. So lobte etwa der Chefdes Deutschen Instituts für Urbanistik, KlausJ. Beckmann, die Stadt für die Bestrebungen,das Amt eines Fahrradbeauftragten zu schaf-fen. „Es spielt eine große Rolle, jemanden zuhaben, der am Ball bleibt“, sagte er. […] Diezweitägige Fahrradkommunalkonferenz istdas bundesweite Forum für alle Fragen desRadverkehrs in Deutschland. Rund 200 Ex-perten nahmen daran teil. Nach Göttingenund Frankfurt am Main war mit Potsdamerstmals eine ostdeutsche Stadt Gastgeber.Potsdamer Neueste Nachrichten, 20.11.09

[…] Potsdam sei „auf einem sehr guten Weg,eine fahrradfreundliche Stadt zu werden“,

was aber nur gelinge, wenn kontinuierlich indie Radwege, deren Beschilderung und In-standhaltung investiert werde. Das sagteProfessor Klaus J. Beckmann, Geschäftsfüh-rer des Deutschen Instituts für Urbanistikund damit einer der Organisatoren der Fahr-radkommunalkonferenz, […]. Die dort ver-sammelten Experten aus dem Bundesgebiettreffen sich seit 2007 jährlich, um die Belan-ge des Radverkehrs in den Kommunen zufördern. Beckmann freute sich auch über das hohe Teilnehmerinteresse, besonders ausBrandenburg und Mecklenburg-Vorpom-mern. Der Verwaltung schrieb er ins Stamm-buch, dass renommierte „Fahrradstädte“ wie Münster nur deshalb so erfolgreich beider Radverkehrsförderung seien, weil siestets Rückenwind aus Politik und Verwaltunggehabt hätten. Ein Ball, den Potsdams Bau-beigeordneter Matthias Klipp dankbar auf-nahm. […] Märkische Oder Zeitung,20.11.09

Viel Nachfrage bei modernen City-Wohnun-gen. Nur ein paar Schritte bis zum Super-markt. Das Ärztehaus gleich um die Ecke,Boutiquen und Läden auch. Und abends? Da geht es ins Theater. Am Morgen ist es bisins Büro auch nicht weit. Wenn doch: Busund Bahn fahren nebenan ab. Ein solchesLeben sehen viele Menschen als die Leich-tigkeit des Seins schlechthin. Wohnen in derStadt wird Trend, prophezeite eine Studiedes Deutschen Instituts für Urbanistik (Köln)schon vor vier Jahren. Diese Einschätzungbestätigt sich jetzt immer mehr – auch dankder Attraktivität und Nachfrage bei neuenStadtwohnungen.[…]. Zu den Menschen,die die Stadt wollen, gehören auch immermehr Senioren. Acht Prozent der über 50-jährigen wollen in belebter Innenstadtlage in Großstädten leben, ergab eine Umfrageder Landesbausparkassen – oft sind dasMenschen mit höheren Einkommen oderVermögen. Berliner Morgenpost, 14.11.09

[…] Der Bedarf an kommunalen Investitio-nen in Deuschland ist hoch. Das DeutscheInstitut für Urbanistik schätzt den kommuna-len Investitionsbedarf in Deutschland bis2020 auf 700 Mrd. Euro. Dahinter stehenvielschichtige Entwicklungen. So haben dieKommunen ihre Sachinvestitionen aufgrundvon finanziellen Engpässen zwischen 1992und 2005 stetig zurückgefahren und erst da-nach die Zurückhaltung etwas gelockert. In-folgedessen hat sich ein bedeutender Investi-tionsstau gebildet, […] . Börsen-Zeitung,14.11.09

Mediennachlese

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Difu-Berichte 4/2009 23

Impressum

BerichteProjekte, Veröffentlichungen, Veranstaltungen und Standpunktedes Deutschen Instituts für Urba-nistik

HerausgeberDeutsches Institut für Urbanistik(Difu) GmbHZimmerstraße 13-15, 10969 Berlin

RedaktionCornelia SchmidtSybille Wenke-Thiem (V.i.S.d.P.)

Layout + DTPElke Postler, Eva Hernández (Titel)

Buchbestellung (bitte schriftlich):Telefax: 030/39001-275E-Mail: [email protected]: 030/39001-253

Redaktionskontakt undBerichteverteilerDifu-PressestelleTelefon: 030/39001-208/-209Telefax: 030/39001-130E-Mail: [email protected]

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Erscheinungsweisevierteljährlich

JahrgangJahrgang 35

ISSNISSN 1439-6343

LesbarkeitNur zur einfacheren Lesbarkeit verzichten wir darauf, stets männ-liche und weibliche Schreibformenzu verwenden.

DruckP & R Druck, Berlin.Gedruckt auf umweltfreundlichesPapier ohne optische Aufheller;holz- und chlorfrei.

AbdruckFrei, bei Nennung der Quelle. Belegexemplar/-Link an die Difu-Pressestelle erbeten: [email protected]. Anschrift s.o.

[…] Cornelia Rösler vom Deutschen Institutfür Urbanistik, Leiterin der ServicestelleKommunaler Klimaschutz, plädierte fürmehr Förderung dezentraler Lösungen aufkommunaler und lokaler Ebene. Zugleichverwies sie darauf, dass das Bundesministe-rium für Umwelt, Naturschutz und Reaktor-sicherheit (BMU) die Erstellung von Klima-schutzkonzepten sowie die begleitende Be-ratung bei deren Umsetzung, die Anwen-dung klimaschützender Maßnahmen mitvergleichsweise geringer Wirtschaftlich-keitsschwelle sowie Modellprojekte zumKlimaschutz bezuschusst. In dem Topf, dennoch die alte Regierung gefüllt hatte, befän-den sich […] 25 Millionen Euro. […] Corne-lia Rösler wünscht sich mehr Engagementvon zentraler Seite, die es den Kommunenermöglicht, in Sachen Energieeffizienz zuVorreitern zu werden und beispielsweiseauch eigene, auf die lokalen Besonderhei-ten zugeschnittene Förderprogramme aufzu-legen. www.demo-online.de, 10.11.09

[…] Sturzregen, Überschwemmungen unddann wieder lange Trockenheit – der Klima-wandel wird Wasserversorgung und Hoch-wasserschutz vor ganz neue Probleme stel-len. Wie sie nachhaltig gelöst werden kön-nen, darüber haben in Hamburg Expertendiskutiert – anhand eines Modellprojekts.[…] Einige Strategien wurden beim soge-nannten IBA-Labor zur „Ressource Wasser“besprochen. Experten aus der Wasserwirt-schaft, Städteplaner und Architekten disku-tierten, wie eine nachhaltige Wasserver- undAbwasserentsorgung funktionieren kann.[…] Das Schwierige sei nun, da sind sichdie Experten einig, diese Ideen auch flä-chendeckend in die Praxis umzusetzen, da-mit ein entsprechender Effekt erreicht wird.Jens Libbe vom Deutschen Institut für Urba-nistik: „Hier braucht's Pioniere. Hier ist dieSituation durchaus vergleichbar wie im Be-reich der Energiewirtschaft. Wo es ja auchin den letzten 10, 20, 30 Jahren Pioniere ge-geben hat, die die entsprechenden Siedlun-gen angegangen sind, oder die ihre Solardä-cher betrieben haben. Auch da gab's Pionie-re. Und in einer ähnlichen Situation befin-den wir uns heute bei der Siedlungswasser-wirtschaft.“ […] Deutschlandradio, 9.11.09

Difu zieht nach Mitte. Das Deutsche Institutfür Urbanistik (Difu) zieht zum Dezemberdieses Jahres mit seinen etwa 100 Mitarbei-tern in die Zimmerstraße 13-15 in Berlin-Mitte. Eigentümer des Objekts ist die IdealVersicherung. In den vergangenen 36 Jahrenhatte das 1973 gegründete Forschungsinsti-tut im Ernst-Reuter-Haus in Berlin-Charlot-tenburg seinen Sitz. […] IMMOBILIEN ZEITUNG, 5.11.09

Fortbildung zu Themen rund um die Stadt.Das Difu hat sein neues Fortbildungspro-gramm für 2010 herausgegeben: Von Abfall-wirtschaft bis Zertifizierung von Stadtquar-tieren – Kommunen müssen auf veränderteRahmenbedingungen reagieren, die richti-gen Entscheidungen treffen, effektiv han-deln. Mit rund 40 praxis- und zukunfts-orientierten Fortbildungen unterstützt dasDifu die Kommunen 2010 bei ihrer Arbeit.Die Fortbildungen finden überwiegend inBerlin, aber auch an anderen Orten statt.Das Programm kann im Internet abgerufenwerden unter www.difu.de/presse/091016.shtml oder auch als Printversion perMail über [email protected] bestellt wer-den. DEMO-Newsletter, 11-09

[…] Städte und Gemeinden müssen ver-stärkt auf den demografischen, technologi-schen, gesellschaftlichen und wirtschaft-lichen Wandel sowie auf die rasante teil-weise dramatische Veränderung der finan-ziellen Rahmenbedingungen reagieren.Auch die für Bürger und Wirtschaft erbrach-ten Dienstleistungen müssen an künftigeAnforderungen angepasst werden. Eineneue Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) zeigt auf, wie Stadtverwal-tungen angesichts dieser Veränderungenaufgestellt sein sollten und welche konkre-ten Schritte dazu bereits heute eingeleitetwerden müssen. […] Die Studie enthält eineAnleitung, wie sich die Schlussfolgerungenin konkretes Handeln in den Kommunenumwandeln lässt. Die Ergebnisse wurden inder Studie „Servicestadt Berlin 2016“ veröf-fentlicht und sind auch für andere Städtevon Relevanz. […] KGSt-Journal 11/2009

[…] Kommunale Bürgerbefragungen habensich als wichtiges Mittel der Informationsbe-schaffung für Stadtverwaltungen und Kom-munalpolitik etabliert. Sie dienen der Erwei-terung der Datengrundlagen für die planen-de Verwaltung, leisten Quasi-Marktfor-schung für das „Dienstleistungsunterneh-men“ Stadt, unterstützen die kommunalpoli-tische Willensbildung durch die Verbesse-rung der Entscheidungsgrundlagen der kom-munalen Mandatsträger und sind ein wichti-ger Baustein kommunaler Beteiligungspoli-tik. […] Allerdings sind es bisher weit über-wiegend Großstädte, die solche Bürgerbe-fragungen durchführen. Von 81 standardi-sierten Bürgerbefragungen von Kommunen,die in den letzten fünf Jahren durchgeführtwurden und in der Datenbank „komm.DE-MOS“ des Deutschen Instituts für Urbanistik(Difu) verzeichnet sind, wurden ledglichzwölf von Mittelstädten gemeldet, jedoch69 von Großstädten, also etwa 85 Prozent.[…] Stadt und Gemeinde 10/2009

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Forschung und Dienstleistungen für die deutschen Städte

2009

Edition Difu – Stadt Forschung Praxis __Expl. Stadtpolitik und das neue Wohnen in der

Innenstadt Von Gregor Jekel, Franciska Frölich von Bodelschwingh, Hasso Brühl und Claus-Peter Echter 2010. Bd. 8. 352 S., zahlr. Abb., 39,– EuroISBN 978-3-88118-475-5

__Expl. Wirkungsanalyse großer innerstädtischer EinkaufscenterVon Rolf Junker, Gerd Kühn, Christina Nitz und Holger Pump-Uhlmann2008. Bd. 7. 232 S., zahlreiche farbige Abb.,Tab., Übers., 35,– EuroISBN 978-3-88118-461-8

Difu-Impulse __Expl. Kooperationen im kommunalen Energie-

managementDokumentation des 14. Deutschen Fachkongresses der kommunalen EnergiebeauftragtenHrsg. Cornelia Rösler Bd. 1/2010. 196 S., Schutzgebühr 20,– EuroISBN 978-3-88118-482-3

__Expl. Optimierung von Stoffströmen in Kommunen – am Beispiel von GasentladungslampenVon Maic VerbüchelnBd. 6/2009. 60 S., inkl. Checklisten, Schutzgebühr 12,– Euro, ISBN 978-3-88118-479-3

__Expl. Planspiel Interkommunale Verkehrsentwicklungs-planung in der Region MünchenVon Ludwig Korte und Michael LehmbrockBd. 5/2009. 72 Seiten, Schutzgebühr 15,– EuroISBN 978-3-88118-473-1

__Expl. Klimaschutz im Stadtverkehr: 40 Prozent weniger CO2 – (k)ein Problem?Dokumentation der Fachtagung „Kommunal mobil – Klimaschutz im Stadtverkehr“ 20./21.11.2008 in DessauHrsg. von Tilman BracherBd. 4/2009. 144 S., Schutzgebühr 18,– EuroISBN 978-3-88118-470-0

__Expl. SeviceStadt Berlin 2016Anforderungen an die künftige Ausgestaltung der Leistungs- und Serviceangebote im Land Berlin unter sich verändernden RahmenbedingungenVon Busso Grabow, Rüdiger Knipp und Stefan SchneiderBd. 3/2009. 212 S., zahlreiche, teils vierfarbige Abb., Schutzgebühr 23,– Euro, ISBN 978-3-88118-469-4

Difu-Arbeitshilfen__Expl. Kinder- und jugendbezogene Gesundheits-

förderung im StadtteilVon Gesine Bär, Christa Böhme und Bettina Reimann2009. 232 Seiten, durchgängig vierfarbig, Schutzgebühr 33,– Euro, ISBN 978-3-88118-471-7

__Expl. Datenschutz und Informationsfreiheit in der Kommune3., vollständig neu bearb. und erheblich erw. AuflageVon Martin Zilkens2009. 208 S., inklusive Checklisten und Muster, Schutzgebühr 28,– Euro, ISBN 978-3-88118-468-7

__Expl. Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche Von A. Bunzel, H. Janning, S. Kruse und G. Kühn2009. 260 S., teilw. farbig, Schutzgebühr 33,– EuroISBN 978-3-88118-462-5

Sonderveröffentlichungen__Expl. PPP-Projekte in Deutschland 2009

Erfahrungen, Verbreitung, Perspektiven. ErgebnisberichtVon Busso Grabow und Stefan Schneider2009. 64 S., zahlreiche farbige Grafiken, Schutzgebühr 10,– Euro, ISBN 978-3-88118-478-6

__Expl. Nachhaltiges Flächenmanagement – in der Praxis erfolgreich kommunizierenAnsätze u. Beispiele aus dem Förderschwerpunkt REFINAHrsg. von Stephanie Bock, Ajo Hinzen und Jens Libbe2009. Beiträge aus der REFINA-Forschung, Reihe REFINA, Band IV, 220 S., kostenlos, ISBN 978-3-88118-445-8

Zeitschriften__Expl. Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften

Heft II/2009: Prekarität, Segregation und Armut im Sozialraum100 S., 20,– Euro, ISBN 978-3-88118-481-6

__Expl. Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften Heft I/2009: Kommunale Bildungspolitik106 S., 20,– Euro, ISBN 978-3-88118-476-2

__Expl. Informationen zur modernen Stadtgeschichte(IMS) Halbjahresschrift, Heft 2/2009: Tiere in der StadtCa. 120 S., Einzelpreis 10,– Euro, Jahresabo 16,– Euro

__Expl. Informationen zur modernen Stadtgeschichte(IMS) Halbjahresschrift, Heft 1/2009: Städte in Südeuropa, 120 S., Einzelpreis 10,– Euro, Jahresabo (2 Hefte) 16,– Euro

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