BAUGRUNDERKUNDUNG /
ALTLASTENTECHNISCHE UNTERSUCHUNG
Erschließung Baugebiet Feldgeding "Steinfeldring"
VORHABEN: Erschließung des Baugebiets "Steinfeldring"
in Feldgeding AUFTRAGGEBER: BayernGrund Grundstücksbeschaffungs- und -erschließungs GmbH Ottostraße 21 80333 München GEFERTIGT VON: Crystal Geotechnik GmbH Dipl.-Geol. Silke Krause DATUM: 18. Februar 2013 PROJEKT-NR.: B 12523 ________________________ ___________________
Dipl.-Ing. Reinhard Schneider Dipl.-Geol. Silke Krause (Institutsleiter)
Baugrundgutachten Baugebiet "Steinfeldring" in Feldgeding
CRYSTAL GEOTECHNIK Beratende Ingenieure und Geologen GmbH Hofstattstraße 28, 86919 Utting am Ammersee Seite 2 B12523
INHALTSVERZEICHNIS
1 BAUVORHABEN / VORGANG ........................................................................................ 4
1.1 Allgemeines .............................................................................................................. 4
1.2 Arbeitsunterlagen ..................................................................................................... 5
2 FELD- UND LABORARBEITEN ..................................................................................... 6
2.1 Feldarbeiten ............................................................................................................. 6
2.1.1 Bohrungen und Schürfe .................................................................................. 6
2.1.2 Schwere Rammsondierung ............................................................................. 7
2.1.3 Versickerungsversuche ................................................................................... 8
2.2 Bodenmechanische Laborversuche .......................................................................... 9
2.3 Chemische Laborversuche ..................................................................................... 10
3 BESCHREIBUNG DER UNTERGRUNDVERHÄLTNISSE........................................... 11
3.1 Morphologische Situation ....................................................................................... 11
3.2 Geologischer Überblick / Untergrundsituation ......................................................... 11
3.3 Beschreibung der Bodenschichten ......................................................................... 12
3.3.1 Auffüllungen .................................................................................................. 12
3.3.2 Quartäre Kiese .............................................................................................. 13
3.3.3 Qualitative Beurteilung der erkundeten Böden .............................................. 13
3.4 Grundwasserverhältnisse ....................................................................................... 14
4 BEWERTUNG DER AUFFÜLLUNGEN ....................................................................... 15
4.1 Vornutzung des Geländes ...................................................................................... 15
4.2 Belastung der Auffüllungen ..................................................................................... 15
4.3 Maßnahmen aufgrund des Vorhandenseins von Auffüllungen ................................ 16
5 ERDBAULICHE UND ERDSTATISCHE GRUNDLAGEN ........................................... 17
5.1 Bodenklassifizierung und Bodenparameter ............................................................. 17
5.2 Bettungsmodule für eine Plattengründung .............................................................. 19
5.3 Aufnehmbarer Sohldruck ........................................................................................ 20
6 HINWEISE ZUR BAUAUSFÜHRUNG (ERSCHLIESSUNG, BEBAUUNG, VERSICKERUNG) ......................................................................................................... 21
6.1 Allgemeines ............................................................................................................ 21
6.2 Kanalverlegung ....................................................................................................... 21
6.3 Straßen- bzw. Verkehrsflächenerstellung ............................................................... 23
6.4 Erstellung von Wohnhäusern .................................................................................. 26
7 VERSICKERUNG VON OBERFLÄCHENWASSER IN DEN UNTERGRUND........... 29
Baugrundgutachten Baugebiet "Steinfeldring" in Feldgeding
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8 SONSTIGE HINWEISE ................................................................................................. 31
9 SCHLUSSBEMERKUNGEN .......................................................................................... 31
TABELLEN Tabelle (1) Kennzeichnende Daten der Bohrungen ............................................................. 6
Tabelle (2) Kennzeichnende Daten der Schürfe .................................................................. 7
Tabelle (3) Kennzeichnende Daten der schweren Rammsondierung ................................... 8
Tabelle (4) Bodenmechanische Laborversuche ................................................................... 9
Tabelle (5) Ergebnisse der bodenmechanischen Laborversuche ......................................... 9
Tabelle (6) Bautechnische Eigenschaften der erkundeten Böden ...................................... 13
Tabelle (7) Bodenklassifizierung ........................................................................................ 17
Tabelle (8) Charakteristische Bodenparameter .................................................................. 18
Tabelle (9) Bettungsmodule für eine Plattengründung ....................................................... 19
Tabelle (10) Aufnehmbarer Sohldruck für Streifenfundamente in den quartären Kiesen ...... 20
Tabelle (11) Kennzeichnende Daten des Untergrundes ....................................................... 24
Tabelle (12) Mindestdicke des frostsicheren Straßenaufbaus nach RStO 01 für Stellplätze und Verkehrsflächen ....................................................................... 25
Tabelle (13) Durchlässigkeitsbeiwert kf für die Dimensionierung von Versickerungs- anlagen ............................................................................................................ 30
ANLAGEN (1) Lageplan mit Aufschlusspunkten und Bohrprofilen, M 1 : 1.000 (2) Profile der Bohrungen und der schweren Rammsondierung
(3) Schichtenverzeichnisse der Bohrungen
(4) Bodenmechanische Laborversuche
(5) Chemische Laborversuche
(5.1) Tabellarische Auswertung der Laborversuche (5.2) Original-Prüfbericht
(6) Auswertung der Versickerungsversuche
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1 BAUVORHABEN / VORGANG
1.1 Allgemeines
Die BayernGrund, Grundstücksbeschaffungs- und -erschließungs GmbH, München, beabsich-
tigt die Erschließung des Baugebiets "Steinfeldring" in Feldgeding. Zur Umsetzung dieses Vor-
habens werden Angaben zum Untergrund benötigt.
Mit der Planung dieses Bauvorhabens ist das Ing.-Büro Preuschl, Oberschleißheim, befasst.
Unser Ingenieurbüro, Crystal Geotechnik, wurde auf der Angebotsgrundlage vom 07. Novem-
ber 2012 über die Gemeinde Bergkirchen von der BayernGrund, Grundstücksbeschaffungs-
und -erschließungs GmbH, München, mit der Ausführung von Bohrarbeiten und einer Sondie-
rung, der ergänzenden Durchführung von Schürfen, der Ausführung von Laborversuchen so-
wie der Erstellung eines Baugrundgutachtens beauftragt.
Zur Erkundung der Untergrundverhältnisse wurden zunächst zwei Bohrungen und eine schwe-
re Rammsondierung ausgeführt. Da bei Ausführung der Bohrarbeiten im südlichen Bauge-
bietsbereich (B 1) Auffüllungen erkundet wurden, wurden ergänzend Schürfe zur näheren Er-
kundung der Ausdehnung der Auffüllung, der Mächtigkeit und der Zusammensetzung dieser
Schichten ausgeführt. An den, den Aufschlüssen entnommenen Bodenproben wurden dann
auch chemische Laboranalysen durchgeführt.
Im vorliegenden Gutachten werden die Ergebnisse der durchgeführten Feld- und Laborarbei-
ten dokumentiert und beurteilt. Es werden die maßgebenden Bodenklassen und Bodenpara-
meter sowie Tragfähigkeitswerte zur Bauwerksgründung angegeben. Weiterhin erfolgen erste
Angaben zur Ausbildung von Baugruben, zu Wasserhaltungsmaßnahmen, zur Gründung und
zur Bauwerkstrockenhaltung. Es wird auf die Möglichkeit der Versickerung von Oberflächen-
wasser in den Untergrund eingegangen. Es erfolgen Angaben zum erforderlichen Straßenauf-
bau und zur Kanalverlegung. Weiterhin wird auf die Ausdehnung und Belastung der vorhande-
nen Auffüllungen eingegangen.
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1.2 Arbeitsunterlagen
Zur Ausarbeitung des vorliegenden Gutachtens standen uns die nachfolgend genannten Ar-
beitsunterlagen und Informationen zur geplanten Maßnahme zur Verfügung:
[U1] Luftbild mit eingezeichnetem Baugebietsumriss als pdf-Datei; Gemeinde Bergkirchen
[U2] Flurkarte als dxf-Datei; Gemeinde Bergkirchen
[U3] Geologische Karte von Bayern, M 1 : 25.000, Blatt 7833 Fürstenfeldbruck; Hrsg.: Bayeri-
sches Geologisches Landesamt, München 1980
[U4] Angaben zur Messstelle Feldgeding Q 13 und zur Hochwassergefährdung aus dem
Niedrigwasser-Informationsdienst des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz
[U5] Die aktuell durchgeführten Feld- und Laborarbeiten
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2 FELD- UND LABORARBEITEN
2.1 Feldarbeiten
2.1.1 Bohrungen und Schürfe
Zur Erkundung der Untergrundverhältnisse wurden im Bereich des zu erschließenden Bauge-
bietes "Steinfeldring“ zunächst zwei Bohrungen bis 5 m unter Geländeoberfläche durch die Fa.
Aumann, Münsterhausen, am 03.12.2012 abgeteuft.
Zur Ermittlung des Durchlässigkeitsbeiwertes des Untergrunds wurde in jeder Bohrung ein
Versickerungsversuch ausgeführt.
Wie auch dem Bohrprofil der Bohrung B 1 zu entnehmen ist, wurden in der Bohrung B 1 Auf-
füllungen bis 2,3 m unter GOK festgestellt. Die Bohrung B 1 befindet sich in einer ehemaligen
Kiesgrube, die entsprechend den Angaben vor Ort nicht rückverfüllt wurde; es erfolgte aber
eine Humusandeckung.
Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass belastete Rückverfüllungen in der ehemaligen
Kiesgrube vorhanden sind, wurden zur Ermittlung der Ausdehnung und Mächtigkeit von mögli-
chen Auffüllungen im Bereich der ehemaligen Kiesgrube (Südbereich des Baugebiets) insge-
samt 22 Baggerschürfe ausgeführt. Die Baggerschürfe wurden im Beisein eines Vertreters
unseres Ingenieurbüros am 22.01.2013 durchgeführt. Die Ansatzpunkte der Bohrungen und
Schürfe können dem Lageplan in Anlage (1) entnommen werden.
Alle Aufschlussansatzpunkte wurden durch unser Ingenieurbüro mittels GPS eingemessen.
Die kennzeichnenden Daten dieser Aufschlüsse können den nachfolgenden Tabellen (1) und
(2) entnommen werden. Die erkundete Untergrundschichtung wird in den nachfolgenden Kapi-
teln näher beschrieben und beurteilt.
Tabelle (1) Kennzeichnende Daten der Bohrungen
Boh-rung
Ansatz-höhe
Aufschlusstiefe Auffüllungen Quartäre Kiese Grundwasser
mNN m u. GOK mNN m u. GOK mNN m u. GOK mNN m u. GOK mNN
B 1 490,26 5,00 485,26 2,30 487,96 5,00 485,26 1,72 488,54
B 2 492,17 5,00 487,17 -- -- 5,00 487,17 3,62 488,55
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Tabelle (2) Kennzeichnende Daten der Schürfe
Schurf Ansatzhöhe Humus / Oberboden (Auffüllungen)
Auffüllungen Quartäre Kiese (Endtiefen)
mNN m u. GOK mNN m u. GOK mNN m u. GOK mNN
SCH 1 490,21 0,80 489,41 -- -- 1,00 489,21
SCH 2 490,11 0,40 489,71 -- -- 0,70 489,41
SCH 3 490,09 0,60 489,49 -- -- 0,80 489,29
SCH 4 489,96 0,40 489,56 -- -- 0,60 489,36
SCH 5 490,05 0,10 489,95 -- -- 0,90 489,15
SCH 6 490,00 0,50 489,50 -- -- 0,80 489,20
SCH 7 490,23 0,50 485,73 -- -- 1,00 489,23
SCH 8 490,64 0,30 490,34 -- -- 0,50 490,14
SCH 9 490,09 0,401) 489,691) -- -- 1,10 488,99
SCH 10 490,09 0,40 489,69 -- -- 0,90 489,19
SCH 11 490,25 0,10 / 0,30
490,15 / 489,95
1,302) 488,952) 1,50 488,75
SCH 12 490,25 0,30 489,95 -- -- 0,50 489,75
SCH 13 490,30 0,50 489,80 -- -- 0,80 489,50
SCH 14 489,90 0,50 489,40 -- -- 0,70 489,20
SCH 15 490,03 0,801) 489,231) -- -- 1,10 488,93
SCH 16 490,29 0,50 489,79 -- -- 0,80 489,30
SCH 17 489,90 0,20 / 0,40
489,70 / 489,50
-- -- 0,80 489,49
SCH 18 490,04 0,80 489,24 -- -- 1,10 488,94
SCH 19 489,92 0,40 489,52 -- -- 0,60 489,32
SCH 20 489,82 0,60 489,22 -- -- 1,103) 488,723)
SCH 21 489,93 0,20 489,73 -- -- 0,90 489,03
SCH 22 490,03 0,50 489,53 -- -- 0,90 489,13
1) wenig Ziegelbruchstücke 2) zwischen 0,80 – 1,00 m Ziegelbruch 3) bei 0,80 m Wasser
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2.1.2 Schwere Rammsondierung
Zur Ermittlung der Lagerungsdichte des Untergrundes wurde ergänzend zu den Bohrungen im
Bereich der Bohrung B 2 eine schwere Rammsondierung ausgeführt. Aufgrund der dichten
Lagerung der anstehenden Kiese konnte diese nur bis 2,10 m unter Geländeoberfläche nie-
dergebracht werden. Die Lage der schweren Rammsondierung ist ebenfalls dem Lageplan in
Anlage (1) zu entnehmen.
Die wesentlichen Kenndaten der ausgeführten schweren Rammsondierung können nachfol-
gender Tabelle (3) entnommen werden; die Profile sind dem Bericht als Anlage (2.2) beige-
legt.
Tabelle (3) Kennzeichnende Daten der schweren Rammsondierung
Sondierung Ansatzhöhe Sondiertiefe kennzeichnender Eindringwiderstand n10 m u. GOK
mNN m u. GOK 0 – 1 1 – 2 > 2
DPH 2 (B 2) 492,17 2,101) 1 – 24 34 – 152 156
1) aufgrund dichter Lagerung kein tieferes Eindringen möglich
Wie der Tabelle und auch dem Profil der schweren Rammsondierung entnommen werden
kann, wurden bei DPH 2 überwiegend mitteldichte bis sehr dichte Lagerungsverhältnisse in
den quartären Kiesen angetroffen. Wie den Werten und dem Profil entnommen werden kann,
steigt die Lagerungsdichte mit zunehmender Tiefe stark an.
2.1.3 Versickerungsversuche
Zur Dimensionierung von Versickerungsanlagen wird der Durchlässigkeitsbeiwert des Unter-
grundes benötigt. Zur Ermittlung des Durchlässigkeitsbeiwertes wurde in beiden Bohrungen je
ein Versickerungsversuch in den natürlich anstehenden, quartären Kiesen durchgeführt. Die
Versuchsprotokolle mit Auswertung können Anlage (6) dieses Berichtes entnommen werden.
Nähere Angaben zur Möglichkeit der Versickerung von Oberflächenwasser in den Untergrund
erfolgen dann in Kapitel 7.4.
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2.2 Bodenmechanische Laborversuche
An fünf, den Bohrungen entnommenen, charakteristischen Bodenproben, wurden in unserem
bodenmechanischen Labor Grundlagenversuche zur näheren Bestimmung und Beurteilung
der anstehenden Böden durchgeführt.
Im Zusammenhang mit den Felduntersuchungen stehen damit Informationen zur Verfügung,
die eine Klassifizierung der erkundeten Böden und hierauf basierend eine näherungsweise
Zuordnung von Bodenparametern ermöglichen.
Die im Einzelnen durchgeführten Laboruntersuchungen sind in nachfolgender Tabelle (4) auf-
gelistet.
Tabelle (4) Bodenmechanische Laborversuche
Laborversuch DIN-Norm Anzahl
Bodenansprache DIN EN ISO 14688-1/2 5
Bodenansprache DIN 4023 5
Kornverteilung - Siebanalyse DIN 18123
5
Glühverlust DIN 18128 1
Die Ergebnisse der bodenmechanischen Laborversuche sind, getrennt für die abgegrenzten
und in Abschnitt 3.2 näher beschriebenen Schichthorizonte, in nachfolgender Tabelle (5) zu-
sammengestellt.
Tabelle (5) Ergebnisse der bodenmechanischen Laborversuche
Kenngröße Einheit Auffüllungen Quartäre Kiese
Kornverteilung
Feinkorn < 0,063 mm % 9,8 4,0 – 7,6
Sandkorn 0,063 – 2,0 mm % 17,1 17,3 – 34,2
Kieskorn 2,0 – 63,0 mm % 73,1 61,1 – 77,3
Organischer Anteil % 0,9 --
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Die Ergebnisse der durchgeführten, bodenmechanischen Laborversuche können im Einzelnen
auch der tabellarischen Zusammenstellungen in Anlage (5.1) sowie den jeweiligen Laborfor-
mularen entnommen werden. Die Wertung der Laborversuche erfolgt im Zusammenhang mit
der Beschreibung und Beurteilung der erkundeten Bodenschichten und der Zuordnung der
Bodenparameter in den nachfolgenden Kapiteln.
2.3 Chemische Laborversuche
Wie bereits erwähnt, wurden bei Abteufen der Bohrung B 1 bis 2,30 m unter Geländeoberflä-
che Auffüllungen festgestellt. Da eine chemische Belastung in Auffüllungen grundsätzlich nicht
ausgeschlossen werden kann, wurde eine der Bohrung entnommene Probe der Auffüllungen
auf den Parameterumfang des Eckpunktepapiers an der Feinfraktion < 2 mm untersucht.
Wie beschrieben, wurden zur Abklärung der Mächtigkeit und Ausdehnung dieser Auffüllungen
insgesamt 22 Schürfe ausgeführt. Wie den nachfolgenden Kapiteln noch entnommen werden
kann, wurden bei Ausführung der Schürfe überwiegend natürlich anstehende Kiese unter nach
erfolgtem Kiesabbau wieder aufgetragenem, humosem Oberboden / Mutterboden angetroffen.
Da es sich bei dem Humus um aufgetragenes und damit aufgefülltes Material handelt, wurde
ebenfalls eine Mischprobe des Humus aus allen Schürfen dem o.g. Analysenumfang zuge-
führt. Des Weiteren wurde eine gesonderte Humusprobe aus dem Schurf SCH 15 hinsichtlich
der chemischen Belastung analysiert, da im unteren Bereich dieses Humushorizontes Ziegel-
bruchstücke festgestellt wurden.
Eine tabellarische Auswertung der chemischen Laboranalysen kann Anlage (5.1) entnommen
werden. Die Original-Prüfberichte sind diesem Bericht als Anlage (5.2) beigelegt.
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3 BESCHREIBUNG DER UNTERGRUNDVERHÄLTNISSE
3.1 Morphologische Situation
Das Baugebiet “Steinfeldring“ in Feldgeding befindet sich am nordwestlichen Ortsrand. Die
umgebende Geländemorphologie ist relativ eben; ein leichtes, terrassenförmiges Ansteigen
Richtung Norden ist festzustellen. Im südlichen Bereich des geplanten Baugebietes, der die
Flur-Nr. 404/2 und 404/3 umfasst, wurde ehemals Kies abgebaut. Eine Wiederauffüllung
außer dem Auftrag der Humusschicht fand nicht statt, so dass die Geländemorphologie auf
diesen Flurstücken des Baugebiets unterhalb der natürlichen liegt. Der nördliche Teil des Bau-
gebiets, in dem die Bohrung B 2 abgeteuft wurde, liegt um ca. 2 m oberhalb der südlichen
Baugebietsfläche. Weiter westlich des Baugebietes befinden sich offene Wasserflächen, die
ebenfalls durch eine ehemalige Kiesausbeutung entstanden sind.
3.2 Geologischer Überblick / Untergrundsituation
Die beschriebene Verebnungsfläche bei Feldgeding wird durch ausgedehnt verbreitete, hoch-
würmglaziale Schotter der Niederterrasse, die während und nach der letzten Eiszeit abgela-
gert wurden, gebildet. Diese lagern den tertiären Sedimenten, die als Schluffe, Tone und San-
de ausgebildet sind, auf. Entsprechend dieser allgemeinen, geologischen Situation werden
unter dem Mutterboden bis in größere Tiefe die quartären Kiese, wie auch in Bohrung B 2 er-
kundet, angetroffen. Diese quartären Kiese wurden auch in der Bohrung B 1 unterhalb der
Auffüllungen festgestellt und wurden ebenfalls in allen ausgeführten Schürfen unmittelbar
unterhalb des Mutterbodenhorizontes festgestellt.
Die bei den Aufschlussarbeiten nicht erkundeten, tertiären Sedimente werden erst in größerer
Tiefe, ab ca. 10 m unter Gelände, erwartet.
In den quartären Kiesen konnte sich ein weit ausgedehntes Grundwasservorkommen bilden,
dessen Grundwasserstauer die tertiären Sedimente bilden. Die Grundwasserfließrichtung wird
annähernd Amper-parallel aus Südwesten nach Nordosten abgeschätzt.
Wie auch die vielen, offen liegenden Wasserflächen und die morphologische Situation im süd-
lichen Teil des Baugebietes belegen, wurden die Kiese in der Vergangenheit oftmals abge-
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baut. Ein Teil der Kiesgruben wurde rückverfüllt. Der Grundwasserspiegel ist demzufolge in
weiten Bereichen sehr oberflächennah zu erwarten.
Obwohl die Aussage vorlag, dass im südlichen Bereich des Bebauungsgebietes, in dem die
ehemalige Kiesgrube betrieben wurde, keine Rückverfüllung stattfand, konnte, nachdem in der
Bohrung B 1 bis 2,30 m unter Ansatzpunkt Auffüllungen angetroffen wurden, nicht ausge-
schlossen werden, dass künstliche Auffüllungen auch über eine größere Fläche vorliegen,
was mit den vielen beschriebenen Schürfen näher untersucht wurde. Nähere Angaben zu den
Auffüllungen können auch dem nachfolgenden Kapitel 4 entnommen werden.
3.3 Beschreibung der Bodenschichten
3.3.1 Auffüllungen
Wie im nachfolgenden Kapitel 4 noch beschrieben wird, wurden Auffüllungen nur in der Boh-
rung B 1 bzw. im benachbart liegenden Schurf SCH 11 bis 1,30 m bzw. 2,30 m unter Gelände-
oberfläche erkundet. Die Auffüllungen werden, ausgehend von der Nordseite des Schurfes
SCH 11, bis in eine Entfernung von 2,50 m angetroffen. Im Bereich der Schürfe SCH 12 und
SCH 17 konnten diese Auffüllungen bereits nicht mehr erkundet werden. Es war erkennbar,
dass die Auffüllungsmächtigkeit Richtung Straße zunimmt. Die Auffüllungen sind als sandige,
schluffige, teils humose Kiese mit Ziegelbruchstücken ausgebildet. Der geschätzte Anteil der
Ziegelbruchstücke kann in bestimmten Horizonten bei > 30 % liegen.
Die Lagerungsdichte dieser kiesigen Auffüllungen wird mit locker abgeschätzt.
Es wird ebenfalls nochmals darauf hingewiesen, dass der im ehemaligen Kiesgrubenbereich
aufgetragene Humus nicht natürlich gewachsen ist und damit im Bereich der Flur-Nr. 404/2
und 404/3 ebenfalls als Auffüllung einzustufen ist. Der Humus in diesem Bereich war aber un-
auffällig und hat eine natürliche Ausbildung. Lediglich in Schurf SCH 15 wurde im unteren
Horizont des Humus im Übergangsbereich zu den natürlich anstehenden Kiesen Ziegelbruch-
stücke festgestellt.
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3.3.2 Quartäre Kiese
Die quartären Kiese wurden in der Bohrung B 2 unterhalb des Mutterbodens bis Bohrendteufe
und in der Bohrung B 1 als Unterlagerndes der Auffüllungen bis Bohrendteufe sowie in allen
ausgeführten Schürfen unterhalb des Mutterbodenhorizontes erkundet. Die quartären Kiese
sind als sandige bis stark sandige, meist schwach schluffige, teils schwach steinige Kiese aus-
gebildet. Rollkieslagen ohne Feinkornanteil können hier ebenfalls auftreten. Die Lagerung der
quartären Kiese ist bereits ab geringer Tiefe als etwa mitteldicht bis dicht einzustufen, wobei
entsprechend der ausgeführten, schweren Rammsondierung die Lagerungsdichte bereits ab
ca. 1,50 m bis 2,00 m Tiefe von mitteldicht auf sehr dicht ansteigt.
3.3.3 Qualitative Beurteilung der erkundeten Böden
In nachfolgender Tabelle (6) werden die bodenmechanischen und bautechnischen Eigen-
schaften der erkundeten und zuvor beschriebenen Böden zusammengestellt und qualitativ be-
wertet.
Tabelle (6) Bautechnische Eigenschaften der erkundeten Böden
Bewertungskriterien Auffüllungen Quartäre Kiese
Tragfähigkeit mittel – gering gut – sehr gut
Kompressibilität mittel – hoch gering
Standfestigkeit mittel – gering gering
Wasserempfindlichkeit mittel gering
Frostempfindlichkeit / Klasse nach ZTV E-StB 09
mittel – stark F2 – F3
nicht – mittel F1 – F2
Fließempfindlichkeit bei Wasserzufluss
mittel mittel
Lösbarkeit leicht – schwer bzw. leicht bis schwer lösbarer Fels1)
leicht – mittelschwer, schwer2)
1) beim Vorhandensein von mineralischen und nichtmineralischen Grobanteilen / Fremdbestandsanteilen (z.B. Beton- und Ziegelbruch) 2) auch in den gewachsenen Kiesen sind Grobeinlagerungen und verfestigte Abschnitte möglich und zu beachten
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3.4 Grundwasserverhältnisse
Die quartären Kiese sind von einem ausgeprägten, etwa aus Süd-Süd-Westen nach Nord-
Nord-Osten annähernd Amper-parallel fließenden Grundwasservorkommen erfüllt. Wie zu er-
warten, wurde auch in den beiden Bohrungen Grundwasser bei 1,72 m unter GOK (B 1) bzw.
3,62 m unter GOK (B 2) erkundet. Damit lag der Grundwasserspiegel zum Bohrzeitpunkt hier
bei etwa 488,55 mNN. Bei Ausführung der Schürfe wurde im Schurf SCH 20 auf ca.
489,00 mNN Wasser erkundet.
Zur Abschätzung der Grundwasserschwankungen wird die über den Zeitraum August 2001 bis
Januar 2013 beobachtete Grundwassermessstelle Feldgeding Q 13, die sich in einer Entfer-
nung von ca. 500 – 600 m nördlich des Baugebiets befindet, herangezogen. Demnach lag der
Wasserspiegel zum Bohrzeitpunkt am 03.12.2012 bei - 0,70 m unter dem höchsten, an dieser
Messstelle beobachteten Grundwasserspiegel und + 0,03 m über dem Mittelwasserspiegel
dieser Messstelle. Damit können die erkundeten Grundwasserspiegel zum Bohrzeitpunkt von
etwa 488,55 mNN unseres Erachtens dem Mittelwasserspiegel gleichgesetzt werden. Zur Ab-
schätzung des Hochwasserspiegels sollte allerdings ein Aufschlag auf den Mittelwasser-
spiegel von zumindest 1,20 – 1,50 m angesetzt werden, da die Messstelle Feldgeding Q 13
erst seit 2001 beobachtet wird und damit hohe Grundwasserstände in den zurückliegenden
Jahrzehnten nicht berücksichtigt wurden. Wir empfehlen deshalb, den höchsten Grundwasser-
spiegel für den Bereich des Baugebiets auf etwa 490,00 mNN festzulegen. Damit liegt er im
nördlichen, höher liegenden Baugebietsbereich bei ca. 2 m unter Geländeoberfläche; im südli-
chen, tiefer liegenden, teils abgetragenen Baugebietsbereich ist mit Grundwasser im Hoch-
wasserfall ab ca. Geländeoberfläche zu rechnen.
Das Baugebiet liegt aber nach Unterlage [U4] nicht in einem Überschwemmungsgebiet oder
wassersensiblen Bereich.
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4 BEWERTUNG DER AUFFÜLLUNGEN
4.1 Vornutzung des Geländes
Wie bereits beschrieben, wurde im Bereich der Flur-Nr. 404/2 und 404/3 ehemals ein Kies-
abbau betrieben. Da außer im Bereich der Bohrung B 1 und des Schurfs SCH 11 keine Wie-
derauffüllung der Kiesgrube stattfand, liegt die heutige Geländemorphologie unterhalb der na-
türlichen Geländeoberfläche. Im nördlichen Baugebietsbereich ist die natürliche Geländemor-
phologie vorhanden.
4.2 Belastung der Auffüllungen
In der Bohrung B 1 wurden Auffüllungen bis 2,30 m unter Geländeoberfläche angetroffen, die
als sandige, schluffige, humose Kiese mit Ziegelresten ausgebildet waren. Diese Auffüllungen
wurden ebenfalls bei Ausführung des Schurfs SCH 11 festgestellt. In den Schürfen SCH 12
und SCH 17 wurden diese Auffüllungen bereits nicht mehr angetroffen. Im Schurf SCH 11
waren die Auffüllungen bis 1,30 m feststellbar, wobei die Unterkante der Auffüllungen in Rich-
tung Straße abfiel. Teilweise stieg in der Auffüllungen der Ziegelbruchanteil auf ≥ 30 % an; bei
einem Anteil ab > 10 % ist der Boden als Bauschutt einzustufen. In den übrigen, ausgeführten
Schürfen wurden, wie beschrieben, unter dem aufgetragenen Mutterboden nur die natürlich
anstehenden Kiese erkundet. Deshalb kann etwa davon ausgegangen werden, dass sich die
Auffüllungen auf den im Lageplan in Anlage (1) eingezeichneten Bereich unmittelbar bei Boh-
rung B 1 und Schurf SCH 11 beschränken.
Zur Ermittlung der Belastungen der Auffüllungen wurde eine der Bohrung B 1 entnommene
Bodenproben der Analyse zugeführt. Wie der tabellarischen Auswertung in Anlage (5.1) zu
entnehmen ist, wird der Zuordnungswert Z 0 des Eckpunktepapiers unterschritten; die Vorsor-
gewerte der Bundesbodenschutzverordnung werden ebenfalls unterschritten. Damit konnten
in den Auffüllungen keine Belastungen nachgewiesen werden. Es ist keine Gefährdung des
Grundwassers zu erkennen. Es ist ebenfalls nicht die Entstehung einer schädlichen Bodenver-
änderung zu befürchten. Bei einem Anteil von > 5 % mineralischer Fremdbestandteile (Ziegel-
und Betonbruch) ist aber eine Einstufung zum Zuordnungswert Z 1.1 nach Eckpunktepapier
erforderlich.
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Bei Ausführung der Schürfe wurden nur im Schurf SCH 15 anthropogene, mineralische
Fremdbeimengungen (Ziegelbruch) im unteren Bereich der Humusauflage festgestellt. Eine
Probe dieses Horizontes wurde ebenfalls der Analyse zugeführt.
Um ausschließen zu können, dass der aufgetragene Humus Belastungen enthält, wurde
ebenfalls eine Mischprobe der Humusauflage der Analyse zugeführt. Zur Erstellung der Misch-
probe wurden dem Humushorizont jedes Schurfs 3 – 5 Einzelproben entnommen.
Wie auch der tabellarischen Auswertung in Anlage (5.1) zu entnehmen ist, werden auch bei
den beiden analysierten Humusproben die Vorsorgewerte der Bundesbodenschutzverordnung
unterschritten; die Bodenproben sind dem Zuordnungswert Z 0 nach Eckpunktepapier zuzu-
ordnen. Damit war keine Belastung in der Humusauflage erkennbar. Es besteht keine Gefahr
für das Grundwasser. Das Entstehen einer schädlichen Bodenveränderung kann mit den
untersuchten Proben ausgeschlossen werden.
4.3 Maßnahmen aufgrund des Vorhandenseins von Auffüllungen
Wie zuvor beschrieben, beschränken sich die erkundeten Auffüllungen auf einen relativ eng
umrissenen Bereich um die Bohrung B 1 und den Schurf SCH 11. Da es sich bei den ausge-
führten Schürfen jedoch um ein stichpunktartiges Verfahren handelt, kann prinzipiell nicht aus-
geschlossen werden, dass in anderen Grundstücksbereichen Auffüllungen zumindest örtlich
noch vorhanden sind. Die festgestellten Auffüllungen wurden über eine Bodenprobe analy-
siert. Wir empfehlen, beim erforderlichen Aushub die Auffüllungen bzw. auffälliges Boden-
material getrennt nach Ausbildung und organoleptischer Auffälligkeit auf Haufwerke zur Be-
probung und Ausführung einer Deklarationsanalyse zu lagern und dann das jeweilige Material
nach den Ergebnissen dieser Analyse zu entsorgen bzw. wiederzuverwerten.
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5 ERDBAULICHE UND ERDSTATISCHE GRUNDLAGEN
5.1 Bodenklassifizierung und Bodenparameter
In den Abschnitten 2 und 3 wurden die im Rahmen der Baugrunderkundung angetroffenen Bo-
denschichten näher beschrieben und beurteilt. Im Folgenden werden die für den Erdbau not-
wendigen Bodenklassen und die für erdstatische Berechnungen erforderlichen Bodenparame-
ter angegeben.
Bodenklassifizierung
Tabelle (7) Bodenklassifizierung
Bodenschicht Bodenart DIN 4023
Bodengruppe DIN 18196
Bodenklasse DIN 18300
Mutterboden Mu OH / OU 1
Auffüllungen
- Kies, sandig, schwach schluffig bis schluffig, teils schwach humos
A [G, s, u’ – u, teils h’]
GU / GU* 3 / 4 5 – 71)
Quartäre Kiese
- Kies, sandig bis stark sandig, meist schwach schluffig, teils schwach steinig
G, s – s*, meist u’, teils x’
GI / GW / GU 3
- Grobeinlagerungen, verfestigte Bereiche X, Y, Gst -- 5 – 7
1) beim Vorhandensein von z.B. mineralischen Fremdbestandteilen (Beton- und/oder Ziegelbruch)
Bei den in Tabelle (7) beschriebenen Böden handelt es sich um die erkundeten und überwie-
gend zu erwartenden Bodenschichten. Werden Schichten mit einem höheren, organischen
Anteil, z.B. unterhalb des Mutterbodenhorizontes und oberhalb des Kieshorizontes, oder bin-
dige Schichten mit einer ≤ breiigen Konsistenz angetroffen, sind diese der Bodenklasse 2
(fließende Böden) nach DIN 18300 zuzuordnen.
Prinzipiell kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Bereich der Auffüllungen auch Grob-
einlagerungen, z.B. Betonbrocken, Ziegelbruch etc., angetroffen werden. Werden Grobeinla-
gerungen in den Auffüllungen und in den Kiesen festgestellt bzw. sollten die quartären Kiese
verfestigt sein, sind in Abhängigkeit von der Größe der Komponenten hier auch die Boden-
klassen 5 – 7 nach DIN 18300 zu berücksichtigen.
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Bodenparameter
In nachfolgender Tabelle (8) werden für die erkundeten Bodenschichten charakteristische Bo-
denkennwerte für erdstatische Berechnungen für die überwiegend erkundeten Böden ange-
geben.
Tabelle (8) Charakteristische Bodenparameter
Bodenschicht Lagerung / Konsistenz
γγγγ kN/m³
γγγγ' kN/m³
ϕϕϕϕ'k °
c'k kN/m²
Es,k MN/m²
kf m/s
Auffüllungen
- Kies, sandig, schwach schluffig bis schluffig, teils schwach humos
locker 19 10 27,5 0 – 3 30 – 50 10-4
Quartäre Kiese
- Kies, sandig bis stark sandig, meist schwach schluffig, teils schwach steinig
mitteldicht – dicht
20 – 22 11 – 14 35,0 – 37,5
0 60 – 120 ≤ 10-2
Die in Tabelle (8) angegebenen, charakteristischen Rechenmittelwerte basieren auf den vor-
liegenden Untersuchungsergebnissen und auf Erfahrungswerten mit vergleichbaren Böden.
Die Parameter gelten für die anstehenden Schichten im ungestörten Lagerungsverband.
Die angegebenen Durchlässigkeitsbeiwerte (kf-Werte) sind für eine Wasserentnahme zu ver-
stehen und als grobe Anhaltswerte zu betrachten. Insbesondere in den Auffüllungen kann es
zu größeren Schwankungen hinsichtlich des Durchlässigkeitsbeiwertes kommen. Ebenso
kann der Durchlässigkeitsbeiwert innerhalb von Rollkieslagen in den gewachsenen Kiesen
deutlich über dem in der Tabelle genannten Wert liegen.
Der für die Versickerung maßgebende Durchlässigkeitsbeiwert ist Kapitel 7.4 zu entnehmen.
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5.2 Bettungsmodule für eine Plattengründung
Da, wie beschrieben, insbesondere im südlichen Baugebietsbereich, im tiefer liegenden Ge-
ländebereich mit dem Auftreten von Grundwasser nahe der Geländeoberfläche zu rechnen ist,
bietet es sich an (da eine wasserdichte Ausbildung der Einfamilienhäuser unter GOK erforder-
lich wird), diese mittels Bodenplatte zu gründen. Für eine Gründung mittels Bodenplatte wer-
den zur statischen Berechnung nachfolgend die erforderlichen Bettungsmodule ks angegeben.
Diese können im Sinne einer elastischen Federsteifigkeit des Untergrundes verstanden
werden.
Der tatsächlich wirksame Bettungsmodul hängt neben dem Untergrund auch von der jeweili-
gen Breite und Größe der Lasteintragung und von der Dicke und Steifigkeit der Bodenplatte
ab. Die in nachfolgender Tabelle (9) angegebenen Bettungsmodule sind als sinnvolle Anhalts-
werte für die geplanten Gründungen anzusehen. Werden genauere Angaben erforderlich, kön-
nen die Bettungsmodule auch unter Zugrundelegung der in Tabelle (8) angegebenen Boden-
parameter und unter Berücksichtigung der letztendlichen Gründungsform und Belastung nach
der Formel ks = mittlere Bodenpressung / mittlere Setzung (MN/m³) berechnet werden.
Tabelle (9) Bettungsmodule für eine Gründungen
Art der Belastung Bettungsmodul (MN/m³) (für Gründung gemäß den
Angaben in Kapitel 5)
bei Gründung in den ≥ mitteldicht gelagerten, quartären Kiesen
• Flächenlast (Platte, z.B. EFH) Lastniveau: 40 – 80 kN/m² • Linienlast (Wände / Kanäle) Lastniveau: 60 – 120 kN/m²
10 – 20
20 – 30
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5.3 Aufnehmbarer Sohldruck
Für die Gründung von Fundamenten in den quartären Kiesen wird nachfolgend der aufnehm-
bare Sohldruck angegeben.
Tabelle (10) Aufnehmbarer Sohldruck für Streifenfundamente in den quartären Kiesen
kleinste Einbindetiefe aufnehmbarer Sohldruck in kN/m² für Streifenfundamente b bzw. b‘ d (m) 0,50 m 0,75 m 1,00 m 1,25 m
0,50 170 200 230 260
≥ 1,00 270 300 330 360
Die Angaben gelten für mittige, lotrechte Belastung der Fundamente. Bei außermittiger bzw.
schräger Lasteintragung ist eine Abminderung der Werte gemäß den Maßgaben der DIN 1054
vorzunehmen oder sind die zulässigen Sohlspannungen mit Grundbruch- und Setzungsbe-
rechnungen nachzuweisen. Bei Einzelfundamenten mit einem Seitenverhältnis a/b < 2,0
können die Tabellenwerte um maximal 20 % erhöht werden.
Die in Tabelle (10) angegebenen, aufnehmbaren Sohldrücke sind unter Berücksichtigung des
Grundbruch-Tragverhaltens und der zu erwartenden Setzungen berechnet werden. Was das
Grundbruch-Tragverhalten angeht, ist von Bedeutung, inwiefern die Fundamente bzw. die sich
darunter ausbildenden Bruchkörper bis in das Grundwasser hineinreichen. Auf der sicheren
Seite liegend, wurde bei den vorstehenden Angaben ein Grundwassereinfluss bis nahe GOK
berücksichtigt.
Bei Einhaltung der o.g. Werte ist mit Setzungen von 0,5 – 1,5 cm zu rechnen.
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6 HINWEISE ZUR BAUAUSFÜHRUNG (ERSCHLIESSUNG, BEBAUUNG, VERSICKERUNG)
6.1 Allgemeines
Nachfolgend werden die aus bodenmechanischer und geotechnischer Sicht erforderlichen
Hinweise für die Erschließung (Kanalverlegung, Straßen- bzw. Verkehrsflächenerstellung) auf-
bereitet. Es erfolgen weiterhin Angaben zur Erstellung von Gebäuden (Hinweise zu Baugru-
ben, Verbau, Bauwerksgründung etc.) und es wird auf die Möglichkeiten zur Versickerung von
Oberflächenwasser in den Untergrund eingegangen.
6.2 Kanalverlegung
Zur Erschließung des Baugebiets wird auch die Verlegung von Kanälen erforderlich. Nach
Aussage des Planers wird der Kanal in der Steinfeldstraße bis ca. 1,50 m unter Geländeober-
fläche einbinden; im höher liegenden Baugebietsbereich wird die Einbindetiefe bei ca. 3,50 m
unter Geländeoberfläche liegen. Damit liegt das Gründungsniveau mit Ausnahme des Be-
reichs mit den erkundeten Auffüllungen um die Bohrung B 1 und die Schürfe SCH 11 und
SCH 12 in den gut bis sehr gut tragfähigen, ≥ mitteldicht gelagerten, quartären Kiesen. Damit
dürfte das Gründungsniveau über nahezu den gesamten Bereich des Baugebiets etwa auf
Höhe des angegebenen, mittleren Wasserspiegels bzw. knapp bereits im Grundwasser zu lie-
gen kommen.
Baugrube / Verbau
Da bei einer Erschließung vor der Bebauung der Grundstücke ausreichende Platzverhältnisse
vorliegen und der Kanal im Bereich mit niedrigerer Geländeoberfläche nur eine geringe Ein-
bindetiefe hat, kann zumindest in diesem Bereich der Kanal in einer geböschten Baugrube
verlegt wreden. Dabei ist in den anstehenden Böden ein Böschungswinkel von ≤ 45° zur Hori-
zontalen einzuhalten. Diese Böschungsneigung von maximal 45° ist bei einer Baugrubentiefe
von ≥ 1,25 m vorzusehen. Die Böschungskronen sind dabei frei von Lasten zu halten. Andern-
falls wären Standsicherheitsnachweise und voraussichtlich zusätzliche Sicherungsmaßnah-
men notwendig. Die weiteren Maßgaben der DIN 4124 sind zwingend zu beachten.
Soll die Menge des Aushubs reduziert werden und bei tieferer Einbindung unter GOK können
die Kanäle im Schutz eines im Kanalbau üblichen Stahlplattenverbaus verlegt werden. Auf-
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grund der relativ gering standfesten Kiese ist besonders darauf zu achten, dass der Verbau
dabei in allen Bereichen kraftschlüssig abgeteuft wird. Es wird auch ein kraftschlüssiger, ab-
schnittsweiser Rückbau mit Rückverfüllung erforderlich. Im Nahbereich von bestehenden Bau-
werken oder Bauteilen (Abstand zur Kanaltrasse ≤ Aushubtiefe) können zusätzliche Erforder-
nisse notwendig werden, um die Standsicherheit dieser Bauteile nicht zu gefährden und mögli-
che, negative Bewegungen zu minimieren. In diesem Zusammenhang sind ggf. Unterfan-
gungsmaßnahmen kritischer Bauteile oder Bauwerke notwendig oder wird z.B. ein Vorgehen
in kurzen Abschnitten in diesen Bereichen notwendig. Entsprechende Maßnahmen können
z.B. im Nahbereich zum vorliegenden Bestand erforderlich werden. Wir empfehlen, in kriti-
schen Abschnitten das diesbezügliche Vorgehen vor Ort mit dem Geotechniker im Detail fest-
zulegen.
Wasserhaltung
Wie zuvor beschrieben, ist davon auszugehen, dass bei den genannten Einbindetiefen auch
im Baugebietsbereich mit niedriger Geländehöhe bei annähernd mittleren Wasserständen
unter Berücksichtigung eines Zuschlags für den Bauzustand die Aushubsohlen etwa auf Höhe
des Grundwasserniveaus zu liegen kommen. Es ist davon auszugehen, dass anfallendes
Oberflächenwasser größtenteils über die kiesige Baugrubensohle versickert werden kann. Le-
diglich nach Starkregenereignissen kann hier in Bereichen mit höherem Feinkornanteil in den
quartären Kiesen ein zeitlich sehr begrenzter Aufstau eintreten. Auch bei Grundwasserstän-
den knapp unterhalb der Aushubsohle kann es möglich sein, dass das anfallende Oberflä-
chenwasser nicht über die Sohle versickert werden kann.
Ist eine Versickerung über die Aushubsohle nicht möglich bzw. binden die Aushubsohlen in
das Grundwasserniveau ein, ist eine offene Wasserhaltung im Kanalgraben zu installieren.
Hierzu wird der Einbau von feinkornarmem Kiesmaterial (Feinkornanteil < 5 %; Sandanteil
< 10 %) bzw. Kies der Körnung 16/32 mm erforderlich. Es müssen ausreichend dimensionierte
Dränageleitungen und Pumpensümpfe bzw. Schachtbrunnen mit Pumpen eingebaut werden.
Die zu fördernden Wassermengen hängen deutlich von der erforderlichen GW-Absenkung ab.
Wir empfehlen bezüglich der abzuleitenden Wassermengen eine gestaffelte Ausschreibung.
Es ist aber zu beachten, dass schon bei geringen Absenkbeträgen in den anstehenden, gut
durchlässigen Kiesen erhebliche Wassermengen abzupumpen sind. Bei einer erforderlichen
Grundwasserabsenkung von 0,5 m ermitteln sich hierbei überschlägig für etwa 50 m
Kanallänge bereits Wassermengen in einer Größenordnung von 60 – 100 l/s. Bei erforderli-
chen, höheren Absenkzielen müsste dann eine geschlossene Wasserhaltung mit Brunnen,
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unterstützt mit einer offenen Wasserhaltung, installiert werden oder wären geschlossene Sys-
teme (z.B. ein dichter Spundwandverbau mit Sohlabdichtung) erforderlich, um die Wasser-
mengen zu reduzieren. Erforderliche Einbindungen unter das Grundwasserniveau sind des-
halb auf ein Minimum zu reduzieren. Wird bereichsweise eine stärkere Einbindung unter das
Grundwasser erforderlich, wird es auch notwendig, die Wasserhaltungsmaßnahmen detailliert
zu berechnen und im Hinblick auf die erforderliche Grundwasserabsenkung und -ableitung
detailliert zu planen.
Gründung
Entsprechend den ausgeführten Baugrunderkundungen liegt das Gründungsniveau der Ka-
näle weitgehend innerhalb der gut tragfähigen, quartären Kiese. Die Gründung der Kanäle
kann damit direkt auf den quartären Kiesen bzw. der für die Wasserhaltung erforderlichen Fil-
terkiesschicht unter Einbau des statisch erforderlichen Rohrauflagers nach Verdichtung der
Aushubsohle erfolgen. Es ist dabei bei sachgerechter Ausführung nur mit geringen Setzungen
im 0,5- bis 1,5 cm-Bereich zu rechnen.
In Bereichen, in denen der Kanal in den Auffüllungen zu liegen kommen sollte, wird der
Einbau eines ≥ 0,40 m starken Kieskoffers aus gut gestuftem Kies-Sand-Material (Feinkornan-
teil < 5 %) erforderlich; stärker humose, bindige Auffüllungen sind dann auch tiefer reichend
auszukoffern.
6.3 Straßen- bzw. Verkehrsflächenerstellung
Zur Erschließung des Baugebiets wird die Erstellung von Straßen und Verkehrsflächen erfor-
derlich.
Untergrund
Zur Erstellung eines ausreichend verformungsarmen, tragfähigen und frostsicheren Straßen-
oberbaus sind auch die Untergrundverhältnisse maßgebend. Wie beschrieben, wurden im Be-
bauungsplanbereich durch die Bohrungen und auch die ausgeführten Schürfe mit Ausnahme
des beschriebenen Bereichs bei der Bohrung B 1 und den Schürfen SCH 11 und SCH 12
unter Mutterboden bis Bohrendteufe quartäre Kiese erkundet.
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Die im Hinblick auf die Straßenerstellung maßgebende Untergrundzusammensetzung kann
nachfolgender Tabelle (11) entnommen werden.
Tabelle (11) Kennzeichnende Daten des Untergrundes
Aufschluss Bodenart ab GOK bzw. unter Decklagen
Bodengruppe DIN 18196
Frostempfindlichkeitsklasse nach ZTV E-StB 09
B 1 - 2,30 m Auffüllungen - 5,00 m Quartäre Kiese
GU / GU* GI / GW / GU
F2 / F3 F1 / F2
B 2 - 5,00 m Quartäre Kiese GI / GW / GU F1 / F2
Wie Tabelle (11) zu entnehmen ist, sind die quartären Kiese den Frostempfindlichkeitsklassen
F1 bzw. F2 (nicht bzw. gering bis mittel frostempfindlich) nach ZTV-E StB 09 zuzuordnen. Auf
der sicheren Seite liegend sollte deshalb unseres Erachtens die Frostempfindlichkeitsklasse
F2 für den Untergrund außerhalb der Auffüllungen berücksichtigt werden. Die Kiese der Auf-
füllungen sind den Frostempfindlichkeitsklassen F2 bzw. F3 zuzuordnen. Stehen im Bereich
des Planums die bei B 1 erkundeten, kiesigen Auffüllungen an, wird zum Erreichen des erfor-
derlichen Verformungsmoduls auf dem Planum voraussichtlich ein Bodenaustausch in einer
Stärke von 0,25 – 0,40 m erforderlich, so dass für den Bereich der Auffüllungen für das Pla-
num bzw. den anstehenden Untergrund dann ebenfalls die die Frostempfindlichkeitsklasse F2
zu berücksichtigen ist.
Frostsicherer Straßenaufbau
Zur Ermittlung der erforderlichen Dicke des frostsicheren Straßenaufbaus ist das Trag- und
Verformungsverhalten sowie die Frostempfindlichkeit des Untergrundes zu betrachten. Der
frostsichere Straßenaufbau ist so auszuführen, dass auch während der Frost- und Auftau-
perioden keine schädlichen Verformungen am Oberbau entstehen.
Für die erforderliche Mindestdicke des frostsicheren Straßenaufbaus empfehlen wir deshalb,
die in nachfolgender Tabelle (12) zusammengestellten Werte, welche nach RStO 01 festge-
legt wurden, in Ansatz zu bringen. Dabei ist, wie zuvor beschrieben, die Frostempfindlichkeits-
klasse F2 nach ZTV E-StB 09 für den Untergrund zu berücksichtigen.
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Tabelle (12) Mindestdicke des frostsicheren Straßenaufbaus nach RStO 01 für Stellplätze und Verkehrsflächen
Frostempfindlichkeits- klasse des Unterbaus
Bauklasse / Richtwert frostsicherer Aufbau
Zuschlag auf- grund Frostein- wirkungszone III
Summe Mindestdicke frostsicherer
Straßenaufbau [- / cm] [cm] [cm]
F2 III – IV / 50 + 15 65
F2 V – VI / 40 + 15 55
Wie Tabelle (11) entnommen werden kann, ist in Abhängigkeit von der zu berücksichtigenden
Bauklasse die Mindestdicke des frostsicheren Straßenaufbaus mit zumindest 55 cm bzw.
65 cm umzusetzen. Diese Schichtstärke muss im Bereich mit tiefer liegender Geländeober-
kante (südlicher Baugebietsbereich) um + 5 cm erhöht werden, um ungünstige Wasserverhält-
nisse zu berücksichtigen; wir empfehlen, diesen Zuschlag generell zu berücksichtigen. Die in
der Tabelle genannten Schichtstärken können dann ggf. um - 5 cm in Abhängigkeit von der
Ausbildung der Randbereiche und der Entwässerungseinrichtungen reduziert werden.
Gründung des Straßenoberbaus / erforderliche Tragfähigkeit
Wie beschrieben, sind auf Höhe des Planums der Straßen- und Verkehrsflächen frostempfind-
liche Böden der Frostempfindlichkeitsklasse F2 zu erwarten. Gemäß ZTV-E StB 09 ist auf
dem Planum bei frostempfindlichem Untergrund bzw. Unterbau ein Verformungsmodul von
Ev2 ≥ 45 MN/m² nachzuweisen. Bei den erkundeten, quartären Kiesen ist davon auszugehen,
dass dieser Verformungsmodul nach Verdichtung der Planumsoberfläche erreicht wird. Ein
Bodenaustausch wird nur in dem Bereich, in dem die beschriebenen Auffüllungen auf Pla-
numshöhe anstehen, oder bei bereichsweise bindigen Decklagen oder im Oberen anstehen-
den, stärker bindigen Kiesen erforderlich. Wie beschrieben, ist in entsprechenden Abschnitten
von einer Bodenaustauschmächtigkeit von i.M. 0,30 m auszugehen. Das im Zusammenhang
mit dem Bodenaustausch einzubauende Kiesmaterial ist lagenweise (Lagenstärke ≥ 0,30 m)
verdichtet (Verdichtungsgrad DPr ≥ 100 %) einzubauen.
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Verdichtungsanforderungen an die frostsichere Tragschicht
Nach Einbau und Verdichtung der frostsicheren Tragschicht muss, ausgehend von einem Ver-
formungsmodul auf dem Planum von mindestens Ev2 ≥ 45 MN/m² ein Verformungsmodul von
zumindest Ev2 ≥ 120 MN/m² bzw. Ev2 ≥ 150 MN/m² unter der Asphaltschicht erreicht werden.
Der Verhältniswert der Verformungsmodule Ev2/Ev1 darf nicht größer als 2,2 sein. Höhere Ver-
hältniswerte Ev2/Ev1 von 2,2 sind nur zulässig, wenn der Ev1-Wert mindestens 60 % des gefor-
derten Ev2-Wertes beträgt.
Der Verdichtungsgrad der frostsicheren Tragschicht muss bei DPr ≥ 100 % liegen.
Es sind Baustoffgemische und Böden nach TL-SoB StB 04 zu verwenden.
6.4 Erstellung von Wohnhäusern
Nachfolgend wird davon ausgegangen, dass für die geplanten Ein- und Mehrfamilienhäuser
eine Unterkellerung und damit Einbindetiefen von ca. 2,00 – 3,00 m unter GOK umzusetzen
sind.
Bei den genannten Einbindetiefen, aber auch bei Erstellung der Wohngebäude ohne Unterkel-
lerung gründen diese nach Entfernung der Mutterbodenauflage in den quartären Kiesen. Wie
beschrieben, ist mit einem Hochwasserstand des Grundwassers auf zumindest ca.
490,00 mNN zu rechnen. Dies bedeutet, dass in Abhängigkeit von der Geländeoberfläche und
der Einbindetiefe der Gebäude diese unter den Grundwasserspiegel für den Hochwasserstand
einbinden. Auch im Baugebietsbereich mit höher liegender Geländeoberfläche ist davon
auszugehen, dass eine Einbindung unter die Grundwasseroberfläche in Abhängigkeit vom
Gründungsniveau des Wohngebäudes erfolgt.
Baugrube / Verbau
Bei ausreichenden Platzverhältnissen ist die Ausbildung geböschter Baugruben möglich. Hier
wären ab einer Baugrubentiefe von ≥ 1,25 m in den quartären Kiesen Böschungsneigungen
von maximal 45° vorzusehen. Die Böschungskronen sind dabei frei von Lasten zu halten.
Andernfalls wären Standsicherheitsnachweise und voraussichtlich zusätzliche Sicherungs-
maßnahmen notwendig. Die weiteren Maßgaben der DIN 4124 sind zu beachten.
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Um stärkere Oberflächenerosionen und Standfestigkeitsverluste bei über einem längeren Zeit-
raum verbleibenden Baugrubenböschungen zu vermeiden, ist generell eine Oberflächensiche-
rung der Böschungen sinnvoll bzw. erforderlich. Diese kann z.B. durch Auflegen von starken
Kunststofffolien, welche mit Betonstahlmatten und Stahlstiften gesichert werden, erfolgen.
In Bereichen, in denen die quartären Kiese extrem “rollig“, d.h. sehr gering standfest sind, ist
die genannte Böschungsneigung noch zu reduzieren.
Wasserhaltung
Wie beschrieben, ist von einem Mittelwasserstand von ca. 488,55 mNN auszugehen. Für den
Bauzeitraum sollte ein + 0,50 m über dem genannten Mittelwasserspiegel liegender Grund-
wasserstand, d.h. ein Wasserstand bei ca. 489,00 mNN, berücksichtigt werden. Der Hochwas-
serstand ist bei zumindest 490,00 mNN anzusetzen. Dies bedeutet, dass bei dem zu berück-
sichtigenden Wasserspiegel für den Bauzeitraum bei einer Unterkellerung der Bauwerke im
tiefer gelegenen Geländebereich diese in Abhängigkeit von der letztendlichen Gründungskote
bis zu 1,5 m und mehr in das Grundwasser einbinden. Im höher gelegenen Baugebietsbereich
dürfte der Grundwasserspiegel im Bereich der Bodenplatte zu liegen kommen. In Abhän-
gigkeit von der Einbindetiefe der geplanten Wohnhäuser und des Grundwasserspiegels zum
Bauzeitraum werden bei Errichtung eines Kellergeschosses umfangreiche Wasserhaltungs-
maßnahmen erforderlich.
Bereits bei einer begrenzten Einbindung in den Grundwasserspiegel von ≤ 0,5 m ist in diesem
Zusammenhang für die Grube eines Einfamilienhauses mit abzupumpenden Wassermengen
in einer Größenordnung von etwa Q = 60 – 100 l/s und mehr zu rechnen. Bei einer Einbinde-
tiefe in den Grundwasserspiegel von 1,0 – 1,5 m liegen die Wassermengen theoretisch bereits
deutlich über 200 – 300 l/s und sind dann mit normalen Wasserhaltungsmaßnahmen nicht
mehr beherrschbar. Offene Wasserhaltungen müssten dann mit geschlossenen Wasserhal-
tungsmaßnahmen (Brunnenwasserhaltungen) und ggf. dicht ausgebildeten Verbauten unter-
stützt werden.
Bis zu einer erforderlichen Grundwasserabsenkung von etwa 0,5 m sind zur Grundwasserab-
senkung offene Wasserhaltungsmaßnahmen mit gut durchlässigen Filterkiesschichten (d ≥
0,30 m; ausgefilterten Dränageleitungen und mehreren Pumpensümpfen mit Pumpen) denk-
bar. Für stärkere Grundwasserabsenkungen wären dann zusätzlich geschlossene Wasserhal-
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tungssysteme (Brunnen etc.) erforderlich, was dann näher zu dimensionieren und zu planen
wäre.
Wir empfehlen, aufgrund der Wasserhaltungsproblematik eine stärkere Einbindung der Bau-
werke und Baugruben von mehr als 0,5 m unter den Grundwasserspiegel zu vermeiden;
andernfalls werden, wie beschrieben, erhebliche Mehraufwendungen bis hin zu dichten Bau-
grubenumschließungen, Brunnenwasserhaltungen etc. notwendig.
Bauwerksgründung
Wie beschrieben, stehen unter dem Mutterboden bis in größere Tiefe die gut tragfähigen,
quartären Kiese an. Lediglich im erkundeten Bereich in Bohrung B 1 und den Schürfen
SCH 11 und SCH 12 sind über eine relativ geringe Ausdehnung nach den Erkundungen kie-
sige Auffüllungen zu erwarten. Die Gründung von Fundamenten bzw. der Bodenplatten kann
direkt auf bzw. in diesen quartären Kiesen unter Nachverdichtung der Aushubsohle (DPr ≥
100 %) mit geeignetem Gerät auf der für die Wasserhaltung beschriebenen Filterkiesschicht
erfolgen. In schluffigen Kiesabschnitten bzw. im Bereich der Auffüllungen wird zusätzlich der
Einbau einer Kiestragschicht (z.B. mit Kies der Gruppe GW nach DIN 18196) von ≥ 0,40 m
Stärke unter den Fundamenten bzw. der empfohlenen Bodenplatten für die Häuser erforder-
lich. Eventuell örtlich anstehende, tiefer reichende, gering tragfähige, bindige oder organische
Böden sind ebenfalls komplett unter Gründungen auszutauschen. Zur Gründung können die in
Tabelle (9) bzw. (10) genannten Bettungsmodule bzw. bei Gründung von Einzel- und Streifen-
fundamenten die dort genannten Sohldrücke in Ansatz gebracht werden. Bei Ausführung in
sachgerechter Weise ist nur mit geringen Setzungen für übliche Einfamilienhäuser von ca.
1 – 2 cm zu rechnen.
Oberflächennah gegründete Bodenplatten bzw. Fundamente können ebenfalls auf den ge-
nannten Kiesen gegründet werden. Stehen unter der angetroffenen Mutterbodenschicht noch
Decklagen an, sind diese in ihrer gesamten Mächtigkeit auszukoffern und gegen geeignetes
Kies-Sand-Material auszutauschen. Weiterhin sei bei einer Flachgründung noch auf eine aus-
reichend frostsichere Gründungstiefe hingewiesen, die wir vorliegend mit etwa 1,0 m unter
GOK empfehlen würden. Wird diese Gründungstiefe bei oberflächennahen Flachgründungen
nicht eingehalten werden, wird eine entsprechend auszubildende Frostschürze oder werden
alternative Maßnahmen erforderlich.
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Die genannten Angaben gelten für eine Gründung mittels Platte oder mittels Streifen- und Ein-
zelfundamenten.
Bauwerkstrockenhaltung / Auftriebssicherung
Angaben zum genannten Hochwasserstand können den vorherigen Kapiteln entnommen
werden. Bauwerksteile, die unter den genannten Hochwasserspiegel einbinden, sind wasser-
dicht (z.B. weiße Wanne) gegen drückendes Wasser und auftriebssicher bis zur angegebenen
Hochwasserkote bei 490,00 mNN und einem zu berücksichtigenden Sicherheitszuschlag von
zumindest 0,5 m bzw. noch darüber, wenn höhere Überflutungswasserspiegel bekannt sein
sollten, auszubilden. Bei Einbindung unter den maximalen Grundwasserspiegel sind auch
Lichtschächte, Kelleraußentreppen etc. wasserdicht mit dem Kellergeschoss zu verbinden und
durch ein geschlossenes, separates System zu entwässern. Die Ausbildung hat auftriebs-
sicher für alle Bauzustände und auch den Endzustand zu erfolgen.
Wir empfehlen für das vorliegende Baugebiet auch im höheren Abschnitt generell eine was-
serdichte Ausbildung der Kellergeschosse bis Geländeoberkante.
7 VERSICKERUNG VON OBERFLÄCHENWASSER IN DEN UNTERGRUND
Im Bereich des Bebauungsplangebiets “Steinfeldring“ in Feldgeding ist es vorgesehen, soweit
wie möglich, anfallendes Oberflächenwasser in den Untergrund zu versickern. Maßgebend für
die Dimensionierung von Versickerungsanlagen ist dabei der Durchlässigkeitsbeiwert des
Untergrundes.
Zur unmittelbaren Bestimmung des Durchlässigkeitsbeiwertes für die Versickerung wurden in
den beiden Bohrungen Versickerungsversuche durchgeführt. Da eine Versickerung über auf-
gefüllte Schichten nicht möglich ist, wurde im Bereich der Bohrung B 1 der Versickerungsver-
such unterhalb der Auffüllungen und damit im Grundwasser ausgeführt. Der Versickerungs-
versuch in der Bohrung B 2 wurde oberhalb des Grundwasserspiegels ausgeführt. Beide Ver-
sickerungsversuche fanden in den quartären Kiesen statt.
Baugrundgutachten Baugebiet "Steinfeldring" in Feldgeding
CRYSTAL GEOTECHNIK Beratende Ingenieure und Geologen GmbH Hofstattstraße 28, 86919 Utting am Ammersee Seite 30 B12523
Ergänzend wurden zur Angabe des Durchlässigkeitsbeiwerts dieser auch aus den vorliegen-
den Kornverteilungskurven der quartären Kiese ermittelt. Unter Berücksichtigung der ver-
suchsabhängigen Korrekturwerte wurde der nachfolgend genannte Bemessungs-Durchlässig-
keitsbeiwert ermittelt. Der in nachfolgender Tabelle (13) genannte Bemessungs-Durchlässig-
keitsbeiwert ist für die Dimensionierung von Versickerungsanlagen in den quartären Kiesen
oberhalb des Grundwasserspiegels und im Baugebietsbereich mit höher gelegener Gelände-
oberfläche ab ca. 1,80 m unter Geländeoberfläche anzusetzen. Im höher gelegenen Bauge-
bietsbereich sollte die Versickerungsanlage ausreichend tief in die Kiese ab 1,80 m unter Ge-
ländeoberfläche einbinden, da die darüber liegenden, quartären Kiese entsprechend den vor-
liegenden Kornverteilungskurven einen deutlich geringeren Durchlässigkeitsbeiwert (ca. kf =
7 ⋅ 10-5 m/s) aufgrund des hohen Sandanteils aufweisen.
Tabelle (13) Durchlässigkeitsbeiwert kf für die Dimensionierung von Versickerungsanlagen
versickerungsfähiger Untergrund Bemessungs-Durchlässigkeitsbeiwert kf (m/s)
quartäre Kiese (oberhalb des Grundwassers)1) 5 ⋅ 10-4
1) ab 1,80 m unter GOK im höher gelegenen Bereich des Baugebietes
Des Weiteren ist zu berücksichtigen, dass im Allgemeinen ein Mindestabstand zwischen dem
höchstem Grundwasserspiegel und der Sohle des Versickerungselements von ≥ 1,0 m einzu-
halten ist. Unter Bezug auf die jetzige Geländeoberfläche im niedrigeren Baugebietsbereich
dürfte dieser Abstand nicht durchgehend einzuhalten sein. Diesbezüglich werden Absprachen
mit den zuständigen Fachbehörden erforderlich.
Bei der Dimensionierung der Versickerungsanlagen ist weiterhin zu berücksichtigen, dass
aufgrund von Schwankungen im Feinkorn- und Sandanteil innerhalb der quartären Kiese auch
Bereiche mit geringerem Durchlässigkeitsbeiwert auftreten können. Wir empfehlen deshalb,
die Versickerungsanlage ausreichend zu dimensionieren oder einen jederzeit rückstaufreien
Überlauf, z.B. eine Vorflut, vorzusehen. Die Versickerungsanlagen sind unter Berücksichti-
gung der Maßgaben der ATV-DVKW-Merkblätter M 153 und A 138 zu dimensionieren; die be-
stehende und geplante Bebauung ist ebenfalls zu beachten; negativer Wassereinstau ist zu
vermeiden.
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8 SONSTIGE HINWEISE
Bauwerksstatik
Zur Ermittlung der Erddrücke auf Verbauten und Bauwerke und für sonstige statische Berech-
nungen sind die in Abschnitt 5 angegebenen Bodenparameter maßgebend. Die dort gemach-
ten, weiteren Angaben sind zu beachten.
Filterkiesschichten
Wird es erforderlich, Filterkiesschichten für eine Wasserhaltung einzubauen, kann gut ge-
stufter, hohlraumreicher Frostschutzkies der Gruppe GW nach DIN 18196 mit geringem Sand-
anteil (Feinkornanteil < 5 %, Sandanteil < 10 %) bzw. besser Kies der Körnung 16/32 mm vor-
gesehen werden. In Bereichen, in denen die anstehenden, quartären Kiese feinkörnig bzw.
sehr sandig ausgebildet sind bzw. in denen Sand- oder auch Schlufflagen innerhalb der
quartären Kiese auftreten, ist zwischen dem anstehenden Untergrund und den Filterkies-
schichten eine geotextile Trennlage (Vlies ≥ GRK 3) einzubauen.
Arbeitsraumverfüllung
Zur Verfüllung der Arbeitsräume sind die quartären Kiese gut geeignet. Nach erfolgtem Aus-
hub sind diese aber insbesondere bei etwas schluffigerer oder sandigerer Ausbildung für den
Wiedereinbau gegen Witterungseinflüsse, z.B. durch das Auflegen von Folien, zu schützen.
Die Verfüllung der Arbeitsräume muss lagenweise (Lagenstärke ≤ 0,40 m) bei ausreichender
Verdichtung (DPr ≥ 100 %) erfolgen.
Im Weiteren ist das “Merkblatt über den Einfluss der Hinterfüllung auf Bauwerke“ der For-
schungsgesellschaft für das Straßenwesen zu beachten. Im Bereich von befestigten Straßen
und Plätzen sind die Anforderungen der ZTV-E StB 09 einzuhalten.
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9 SCHLUSSBEMERKUNGEN
Im Rahmen des vorliegenden Berichtes wurden die Ergebnisse der ausgeführten Feld- und
Laborarbeiten zur Baugrunderkundung für die Erschließung des Baugebiets "Steinfeldring" im
Ortsgebiet Feldgeding der Gemeinde Bergkirchen zusammengestellt und erläutert. Die erkun-
dete Untergrund- und Grundwassersituation wurde beschrieben und beurteilt. Zulässige, auf-
nehmbare Sohldrücke und Bettungsmodule und weitere erdstatische Kennwerte wurden ange-
geben. Des Weiteren erfolgten Angaben zum Vorhandensein von Auffüllungen und zur Mög-
lichkeit der Versickerung von Oberflächenwasser in den Untergrund.
Zur Baugrunderkundung wurden zwei Bohrungen, eine schwere Rammsondierung und zur
Erkundung der Ausdehnung der Auffüllungen 22 Baggerschürfe ausgeführt. Unter Mutterbo-
den, der im Baugebietsbereich mit niedrig gelegenerem Ansatzpunkt künstlich wieder aufge-
tragen wurde, wurden bis zur Erkundungsendteufe gut tragfähige, quartäre Kiese in überwie-
gend > mitteldichter bis sehr dichter Lagerung erkundet. Im Baugebietsbereich mit niedrigerer
Geländeoberfläche ist ab ca. Geländeoberfläche im Hochwasserfall mit Grundwasser zu
rechnen. Im höher gelegenen, nördlichen Baugebietsbereich ist mit Grundwasser ab ca. 2,0 m
unter Geländeoberfläche im Hochwasserfall zu rechnen. Bei Erstellung von unterkellerten
Gebäuden werden, insbesondere im Bereich mit niedriger Geländeoberfläche, umfangreiche,
bei stärker Einbindung unter GW erhebliche Wasserhaltungsmaßnahmen etc. erforderlich,
weshalb eine Begrenzung der Einbindetiefe von Bauwerken in das Grundwasser für erforder-
lich erachtet wurde.
Die bei Ausführung der Bohrung B 1 erkundeten Auffüllungen weisen nur eine geringe Aus-
dehnung auf. Diese Auffüllungen sowie der aufgetragene Humus im ehemaligen Kiesgruben-
bereich weisen entsprechend den ausgeführten Analysen keine nennenswerten Belastungen
auf.
Bei allen Aushub- und Gründungsarbeiten sind die aktuellen Bodenschichten mit den Ergeb-
nissen der vorliegenden Baugrunderkundung zu vergleichen. Bei Abweichungen des Unter-
grundes bzw. in allen Zweifelsfällen bezüglich Baugrund und Gründung ist ein Baugrundsach-
verständiger einzuschalten.
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Zum Zeitpunkt der Ausarbeitung dieses Berichtes lagen uns die genannten Arbeitsunterlagen
vor. Da dem Baugrundsachverständigen derzeit nicht alle relevanten Gesichtspunkte der
Planung und Bauausführung bekannt sein können und weiterhin die punktuellen Baugrundauf-
schlüsse nur örtlich begrenzte Aussagen liefern, erhebt dieser Bericht keinen Anspruch auf
Vollständigkeit hinsichtlich aller bodenmechanischen Detailpunkte und auch hinsichtlich der
angegebenen Ausdehnung von Auffüllungen. Abweichungen der Untergrundverhältnisse,
auch im Hinblick auf die Belastungen, sind zwischen und außerhalb der Aufschlusspunkte
nicht auszuschließen.
Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass die an Planung und Bauausführung beteiligten In-
genieure unter Zugrundelegung der hier aufgezeichneten Daten und Angaben alle erforder-
lichen Nachweise etc. entsprechend den Regeln der Bautechnik führen.
Für weitere geotechnische Beratungen und/oder erdstatische Berechnungen im Zuge dieses
Projektes stehen wir gerne zur Verfügung.
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Steinfeldstr.
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Bergkirchner S
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DPH2
B2
B1
Legende
Bohrung
schwere Rammsondierung
Schurf
Auffüllungen
0.00m 0.50m H/U,s,g'
1.80mG,s*,u'
3.00mG,s,u',x'
5.00m
G,s,u'
Endtiefe
GW 3.62m(03.12.2012)
GW 3.70m(03.12.2012)
B 2Ansatzpunkt: 492.17 mNN
0.00m 0.30m H/S,u,g'A
A A
2.30m
5.00m
G,s,u'
Endtiefe
GW 1.72m(03.12.2012)
GW 1.90m(03.12.2012)
A (G,s,u,h,Ziegelreste)
B 1Ansatzpunkt: 490.26 mNN
H/B = 420 / 594 (0.25m²) Allplan 2011
1 1
SK
B 12523
BayernGrund Grundstücksbeschaffungs- und -erschließungs-GmbH
CH/TH
Baugebiet Feldgeding “Steinfeldring"
15.02.2013
Lageplan mit Aufschlusspunkten und Bohrprofilen
M 1:1000 (1:100)