+ All Categories
Home > Documents > Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel...

Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel...

Date post: 18-May-2020
Category:
Upload: others
View: 2 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
24
er SEV hat eine Stärke, um die ihn die anderen Gewerk- schaften beneiden: unsere Veranke- rung an der Basis. Das habe ich wieder erlebt, als ich meine Tour durch die Delegiertenversammlun- gen gemacht habe. An einem Tag treffen sich an neun Orten unsere Basisdelegierten, um über die Zu- kunft ihrer Unterverbände – und da- mit auch des SEV – zu entscheiden. Ich habe gesehen, dass an vielen Or- ten intensive Diskussionen geführt wurden; das ist gelebte gewerk- schaftliche Demokratie! Häufig geht es dabei um urgewerkschaftliche An- liegen: Anstellungsbedingungen, be- triebliche Reorganisationen und deren Auswirkungen, Ferien und Freizeit. Oft müssen wir uns aber mit uns selbst beschäftigen, mit der Art, wie wir uns organisieren und wie wir miteinander umgehen. Ich habe Aufbruchstimmung ange- troffen, aber auch grosse Bedenken. Immer öfter fällt es unseren Basis- und Teilorganisationen schwer, Kol- leginnen und Kollegen zu finden, die genügend Zeit haben, sich für die Gewerkschaft einzusetzen. Der zu- nehmende Arbeitsdruck, vor allem die ungebremste Forderung nach Flexibilität beim Personaleinsatz, lässt nicht viel Spielraum für ein En- gagement in der Freizeit. Da müssen wir offen sein für neue Wege und Ideen zur Stärkung und zum Wohl des ganzen SEV! D ZUR SACHE Das ist gelebte gewerkschaftliche Demokratie! Giorgio Tuti, Präsident SEV Eine Weichenstellung der ausserge- wöhnlichen Art hatten die Delegier- tenversammlungen von VPV und SBV vorzunehmen: Die Zentralvor- stände beantragten ihnen die Fusion der beiden Unterverbände, und die Delegierten sind diesem Antrag mit deutlicher Mehrheit gefolgt. Das letz- te Wort haben die Mitglieder, die nun zur Urabstimmung aufgerufen werden. Der VPT hat einen neuen Präsi- denten: Der TPF-Buschauffeur Gilbert d’Alessandro folgt auf Kurt Nuss- baumer, der das Präsidium nach ei- nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei- nen Rücktritt aus persönlichen Grün- den auf Ende Jahr bekannt. Berichte aus allen Delegierten- versammlungen ab Seite 6 Alle neun Unterverbände haben gleichentags ihre Delegiertenversammlung durchgeführt Hunderte Delegierte aus allen Un- terverbänden haben in den jewei- ligen Delegiertenversammlungen informiert, diskutiert und ent- schieden. Basis stimmt und wählt Alexander Egger Schriftlich stimmen die Delegierten von VPV und SBV über die Fusion ab. Recherchen des SEV haben dazu geführt, dass kontakt.sev in dieser Ausgabe eine Liste publizieren kann, die den grössten Teil der 155 von der Schliessung bedrohten Zustellpunkte von SBB Cargo enthält. Dabei zeigt sich: SBB Cargo will ganze Regionen vom Schienengüter- verkehr abschneiden. Die Auswir- kungen wären verheerend: Zehn- tausende von Lastwagen würden jährlich durch Gegenden fahren, die auf der Strasse schlecht erschlossen sind. Lärm, Abgase und Unfallgefah- ren wären die Folgen. «Es ist für uns völlig unverständlich, dass SBB Cargo ganze Strecken stilllegen will, ohne sich um die Auswirkungen zu küm- mern», betont der Cargo-Verantwort- liche im SEV, Philipp Hadorn. Weiterhin läuft die Unterschrif- tensammlung für die Petition der Ko- alition Pro Cargo, die verlangt, dass der Kahlschlag im Güterverkehr ge- stoppt wird (www.pro-cargo.ch). Noch dieses Jahr wird nämlich der Bundesrat einen Bericht vorlegen, der die Zukunft des Inlandgüterverkehrs klären soll. «SBB Cargo darf nicht im Voraus vollendete Tatsachen schaf- fen!», hält Hadorn fest. pmo Die Liste: Seite 3 Der SEV veröffentlicht die Liste der Bedienpunkte, die SBB Cargo schliessen will Zehntausende Lastwagen in engen Strassen Der Freiburger Buschauffeur ist zum Zentralpräsidenten des VPT gewählt worden. Seite 6 Gilbert d’Alessandro Alexander Egger Ein SEV-Mitglied war auf dem Arbeitsweg in einen Unfall verwickelt. Es verzichtete auf eine Klage gegen den Schuldigen – und vergab sich damit die Möglichkeit auf Zivilforderungen. Seite 21 Tücken der Prozessordnung Von der Bahnhofsreini- gung in den Grossen Rat. Lebenslauf eines Langzeitmitglieds. Seite 24 André Marendaz AC Mutationen: Postfach, 3000 Bern 6 AZA 3000 Bern 6 PP Journal Nr. 11 7. Juni 2012 Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals
Transcript
Page 1: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

er SEV hat eine Stärke, um

die ihn die anderen Gewerk-

schaften beneiden: unsere Veranke-

rung an der Basis. Das habe ich

wieder erlebt, als ich meine Tour

durch die Delegiertenversammlun-

gen gemacht habe. An einem Tag

treffen sich an neun Orten unsere

Basisdelegierten, um über die Zu-

kunft ihrer Unterverbände – und da-

mit auch des SEV – zu entscheiden.

Ich habe gesehen, dass an vielen Or-

ten intensive Diskussionen geführt

wurden; das ist gelebte gewerk-

schaftliche Demokratie! Häufig geht

es dabei um urgewerkschaftliche An-

liegen: Anstellungsbedingungen, be-

triebliche Reorganisationen und

deren Auswirkungen, Ferien und

Freizeit. Oft müssen wir uns aber mit

uns selbst beschäftigen, mit der Art,

wie wir uns organisieren und wie wir

miteinander umgehen.

Ich habe Aufbruchstimmung ange-

troffen, aber auch grosse Bedenken.

Immer öfter fällt es unseren Basis-

und Teilorganisationen schwer, Kol-

leginnen und Kollegen zu finden, die

genügend Zeit haben, sich für die

Gewerkschaft einzusetzen. Der zu-

nehmende Arbeitsdruck, vor allem

die ungebremste Forderung nach

Flexibilität beim Personaleinsatz,

lässt nicht viel Spielraum für ein En-

gagement in der Freizeit.

Da müssen wir offen sein für neue

Wege und Ideen zur Stärkung und

zum Wohl des ganzen SEV!

DZUR SACHE

”Das ist gelebtegewerkschaftlicheDemokratie!“Giorgio Tuti, Präsident SEV

Eine Weichenstellung der ausserge-wöhnlichen Art hatten die Delegier-tenversammlungen von VPV undSBV vorzunehmen: Die Zentralvor-stände beantragten ihnen die Fusionder beiden Unterverbände, und dieDelegierten sind diesem Antrag mitdeutlicher Mehrheit gefolgt. Das letz-te Wort haben die Mitglieder, dienun zur Urabstimmung aufgerufenwerden.

Der VPT hat einen neuen Präsi-denten: Der TPF-Buschauffeur Gilbertd’Alessandro folgt auf Kurt Nuss-baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste.Einen neuen Präsidenten brauchtauch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen Rücktritt aus persönlichen Grün-den auf Ende Jahr bekannt.

Berichte aus allen Delegierten-versammlungen ab Seite 6

Alle neun Unterverbände haben gleichentags ihre Delegiertenversammlung durchgeführt

Hunderte Delegierte aus allen Un-terverbänden haben in den jewei-ligen Delegiertenversammlungeninformiert, diskutiert und ent-schieden.

Basis stimmt und wählt

Alex

ande

r Egg

er

Schriftlich stimmen die Delegierten von VPV und SBV über die Fusion ab.

■ Recherchen des SEV haben dazugeführt, dass kontakt.sev in dieserAusgabe eine Liste publizieren kann,die den grössten Teil der 155 von derSchliessung bedrohten Zustellpunktevon SBB Cargo enthält.

Dabei zeigt sich: SBB Cargo willganze Regionen vom Schienengüter-verkehr abschneiden. Die Auswir-kungen wären verheerend: Zehn-tausende von Lastwagen würden

jährlich durch Gegenden fahren, dieauf der Strasse schlecht erschlossensind. Lärm, Abgase und Unfallgefah-ren wären die Folgen. «Es ist für unsvöllig unverständlich, dass SBB Cargoganze Strecken stilllegen will, ohnesich um die Auswirkungen zu küm-mern», betont der Cargo-Verantwort-liche im SEV, Philipp Hadorn.

Weiterhin läuft die Unterschrif-tensammlung für die Petition der Ko-

alition Pro Cargo, die verlangt, dassder Kahlschlag im Güterverkehr ge-stoppt wird (www.pro-cargo.ch).

Noch dieses Jahr wird nämlich derBundesrat einen Bericht vorlegen, derdie Zukunft des Inlandgüterverkehrsklären soll. «SBB Cargo darf nicht imVoraus vollendete Tatsachen schaf-fen!», hält Hadorn fest. pmo

Die Liste: Seite 3

Der SEV veröffentlicht die Liste der Bedienpunkte, die SBB Cargo schliessen will

Zehntausende Lastwagen in engen Strassen

Der FreiburgerBuschauffeur ist zumZentralpräsidenten desVPT gewählt worden.

Seite 6

Gilbert d’Alessandro

Alex

ande

r Egg

er

Ein SEV-Mitglied war auf dem Arbeitsweg ineinen Unfall verwickelt. Es verzichtete auf eineKlage gegen den Schuldigen – und vergab sichdamit die Möglichkeit auf Zivilforderungen.

Seite 21

Tücken der ProzessordnungVon der Bahnhofsreini-gung in den Grossen Rat.Lebenslauf einesLangzeitmitglieds.

Seite 24

André MarendazAC

Mutationen:Postfach, 3000 Bern 6

AZA 3000 Bern 6PP Journal

Nr. 11

7. Juni2012

Tel: 031 357 57 57, Fax 031 357 57 58, E-Mail: [email protected], Internet: www.sev-online.ch

Die Zeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals

Page 2: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

Von Aarburg-Oftringen bis ZHier fährt SBB Cargo nicht m

So plant SBB Cargo den Kahlschlag im Schienengüterverkehr

Hier ist die Liste, die SBB Cargo wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Sie zeigt: GanzeRegionen sollen vom Güterverkehr abgeschnitten werden.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Kanton AargauAarburg-Oftringen, Baden,Döttingen, Felsenau, Full,Leibstadt, Mellingen, Murgen-thal, Muri, Oberrüti, Safenwil,Wettingen

Kanton BernBern Bümpliz Nord, BernBümpliz Süd, Bern Fischermät-teli, Biglen, Burgholz, Burgi-stein, Court, Courtelary, Deiss-wil, Dürrenroth, Erlenbach i.S.,Grünenmatt, Hindelbank,Huttwil, Ins, Langnau, Lotzwil,Lützelflüh-Goldbach, München-buchsee, Pieterlen, Ramsei,Roggwil-Wynau, Sonceboz-Sombeval, St. Imier, StudenAuto, Tavannes, Thurnen,Uetendorf, Uttigen, Utzenstorf,Wangen an der Aare, Wimmis,Worb SBB, Worblaufen,Zweisimmen

Kanton BasellandZwingen

Kanton FreiburgBelfaux-Village, Chénens,Courtepin, Cugy, Domdidier,Ecublens-Rue, Grandvillard,Kerzers, Montbovon, Rosé,Sâles

Kanton GenfGenf

Kanton GlarusBilten, Mühlehorn, Schwanden

Kanton JuraBoncourt, Choindez, Courte-maîche

Kanton LuzernBaldegg, Hüswil, Meggen,Sempach-Neuenkirch, Wiggen,Wolhusen

Kanton NeuenburgColombier, Gorgier-St. Aubin,Le Locle - Col des Roches,St-Blaise-Lac, Travers

Kanton St. GallenAu, Bazenheid ZAB, Lütisburg,Rorschach, Uzwil, Weesen

Kanton SchaffhausenBeringen Bad BF, Neunkirch,Thayngen, Wilchingen-Hallau

Kanton SolothurnBiberist Ost, Dulliken, Gänsbrun-nen, Selzach, Dornach-Arlesheim

Kanton SchwyzBrunnen, Lachen, Reichenburg,Siebnen-Wangen

Kanton ThurgauArbon, Bussnang, Diessenhofen,Erlen, Ermatingen, Eschenz,Eschlikon, Etzwilen, Felben-Well-hausen, Märstetten, Müllheim-Wi-goltingen, Oberaach, Steckborn,Tägerwilen-Gottlieben

Kanton TessinBalerna, Lavorgo, Maroggia-Melano

Kanton UriFlüelen

Kanton WaadtAigle, Clarens, Corcelles-Nord,Lausanne, Lucens, Onnens-Bonvillars, Roche, Rolle,Yvonand

Kanton WallisCharrat-Fully, Evionnaz,Gamsen SBB

Kanton ZürichAdliswil, Bauma, Bonstetten-Wettswil, Effretikon, Elgg,Fehraltorf Industrie, Henggart,Illnau, Kempten, Kemptthal,Kilchberg, Kloten, Marthalen,Niederweningen, OtelfingenIndustrie, Pfäffikon, Saland,Steinmaur, Thalheim-Altikon,Uster, Wallisellen, WinterthurWülflingen, Zürich Oerlikon

AuslandLauchringen, Huningue

DIE BETROFFENEN ZUSTELLPUNKTE IM EINZELNEN, NACH KANTONEN AUFGELISTET

Graf

ik J

örg

Mat

ter /

Kar

te ©

Bun

desa

mt f

ür L

ande

stop

ogra

fie

SECURITRANS-GAVWEITERENTWICKELT■ Der SEV und Transfair ha-ben sich mit der SecuritransAG auf einen erneuerten GAVgeeinigt, der ab 1. Juli schritt-weise umgesetzt wird. Der bis-herige GAV stammte noch ausder Gründungszeit der Securi-trans. Inzwischen wurde dieBahnpolizei wieder in die SBBintegriert, und Mitarbeitendeder Bereiche Objektschutz undBaustellensicherheit sind ver-mehrt in neuen Funktionen tä-tig. Zusätzlich wird ein neuerBereich für die temporäre Unter-stützung von Bau- und Unter-haltsequipen der Bahn aufge-baut. Aufgrund der erweitertenTätigkeiten, die den Mitarbei-tenden interessante Entwick-lungsmöglichkeiten bieten, wur-de vor allem ein neues Funkti-onsstufensystem ausgehandelt.

FAHRPLAN 2013■ Die SBB hat die wichtigs-ten Fahrplanänderungen per9. Dezember bekannt gegeben:Sie baut das Angebot vor allemin der Romandie und der Ost-schweiz aus, 74 neue Doppel-stockzüge sorgen für mehr Sitz-plätze. Und TGV-Lyria, die ge-meinsame Tochtergesellschaftvon SNCF und SBB, setzt aufden Linien von Paris nach Genf,Lausanne und Bern neue TGV-Züge des Typs POS ein. Mehrunter www.fahrplanentwurf.ch.

FRICK–MULHOUSEDIREKT AB 2013■ SBB-CEO Andreas Meyerhat am 29. Mai in Basel vor denMedien versprochen, dass esbis spätestens Ende 2013 wie-der eine umsteigefreie Bahn-verbindung von der Nordwest-schweiz ins Elsass geben wer-de – wie schon zwischen 1997und 2008. Die Bahnen SBB undSNCF, die Kantone AG, BL undBS und die Region Elsass habeneine Absichtserklärung unter-zeichnet, die für die grenzüber-schreitende S-Bahn bis Ende2012 eine Machbarkeitsstudievorsieht. Zum Beispiel fehlt für14 von der SBB beschaffte «Flirt-France» noch die französischeZulassung. Die Erklärungsunter-zeichner streben zudem eineBahnerschliessung des Euro-Airports für 220 Mio. Frankenan. Daneben läuft auch ein Pro-jekt zur Verlängerung der BaslerTramlinie 3 um 3,3 km über dieGrenze bis an die Westseite desBahnhofs St-Louis für 44,8 Mio.

NEWS

RBS

BILD DER WOCHE

Ungebrochener Ansturm auf den Regionalverkehr Bern–Solothurn: 2011 waren mit dem RBS rund23,3 Mio. Fahrgäste unterwegs –300 000 oder 1,5 % mehr als im Vorjahr. 17,6 Mio. reisten mit derBahn und 5,7 Mio. mit dem Bus. Bei einem Gesamtertrag von 96,3 Mio. Franken verzeichnet derRBS in der Rechnung 2011 zwar einen Verlust von 0,6 Mio., doch liegt der Grund dafür in den aus-serordentlichen Rückstellungen zur weiteren Sanierung der Pensionskasse Symova. Deren Perfor-mance lag 2011 trotz schwierigem Umfeld mit 1,84 % deutlich über dem schweizerischen Durch-schnitt. So erhöhte sich der Deckungsgrad der RBS-Vorsorgewerke von 90,5 auf 93,8 % (BereichBahn) und von 94,6 auf 104,2 % (Bus). Dank den zusätzlichen Beträgen aus dem Jahresergebnis 2011konnte der Deckungsgrad des Vorsorgewerkes der Bahn sogar auf rund 97 % gesteigert werden.

Im Berner Oberland, im Ber-ner Jura, im Zürcher Ober-land und in Teilen des Kan-tons Thurgau sollen ganzeStrecken künftig nicht mehrbedient werden. Das zeigt dieListe der rund 155 von derSchliessung bedrohten Zu-stellpunkte, die der SEV auf-grund seiner Recherchennun präsentieren kann.

Das StaatsunternehmenSBB Cargo, das eigentlichder Öffentlichkeit verpflich-tet wäre, hat nicht nur demSEV diese Liste vorenthalten,sondern auch die betroffe-nen Kantone zur Verschwie-genheit verpflichtet. Deshalbist auch nicht ausgeschlos-sen, dass die nebenstehendeListe (die per 1. Juni abge-schlossen wurde) den einenoder andern Fehler aufweist.Doch die Absichten sindnicht zu übersehen.

Lastwagenschwemme droht

Angesichts der Brisanz derSchliessungspläne ist die Ge-

heimniskrämerei etwas weni-ger überraschend: Ganze Tä-ler sollen mit Tausenden vonLastwagen überschwemmtwerden. Der SEV geht vonmindestens 50 000 zusätzli-chen Lastwagenfahrten ge-samtschweizerisch aus. Unddies nur, weil SBB Cargo sichdem Service public entziehtund sich an einem Rendite-denken orientiert, das ihr Be-sitzer, der Bund, gar nichteingefordert hat.

«SBB Cargo muss diesenKahlschlag stoppen und al-lenfalls für die nächsten Jah-re Abgeltungen verlangen,wie es in den Grundlagendes Bundes vorgesehen ist»,stellt Philipp Hadorn klar.Der Gewerkschaftssekretär istim SEV für den Bereich Gü-terverkehr zuständig. «Gleichganze Strecken zu schliessenist untragbar; gerade dortwürde es sich aufdrängen,mit einer Offensivstrategieneue Kunden zu gewinnenund den Verkehr damit ren-

tabler zu machen», ergänztSEV-Präsident Giorgio Tuti.

Der politische Entscheid fehlt

Der SEV und die Partner derKoalition Pro Cargo sam-meln weiterhin Unterschrif-ten, um gegen den Abbau imGüterverkehr Druck zu ma-chen. SBB Cargo verhält sichundemokratisch, wenn siejetzt diese Abbaumassnah-men umsetzen will, im Wis-sen darum, dass die politi-sche Diskussion um dieZukunft des Schienengüter-verkehrs im Herbst lanciertwird. «Für Güter die Bahn –das ist der Volksauftrag, unddaran hat sich SBB Cargo zuhalten», stellt Giorgio Tutiklar. Peter Moor

Petition jetzt unterschreiben unterwww.pro-cargo.ch

Auf dieser Internetsite findet sichdie Karte der bedrohtenZustellpunkte zudem in einer aus-führlicheren Version.

Zürich Oerlikon:mehr hin

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Zufällig traf ich Ruedi. Ein Schweizer, der seit 30 Jahrenin Südafrika lebt. Auf einer kleinen Farm. Vorher hat erin Zürich gearbeitet. Als Fotoreporter für Zeitungen.Deshalb weiss er spannend über Südafrika zu berichten.

Ruedi hört in seinem Dorf jeden Tag Radio Schweiz.Das heisst das «Echo der Zeit». Über das Internet. Sosei er gut informiert. Amüsant findet er die anschlies-senden Verkehrsmeldungen. Jeden Abend höre er diegleichen Staus an den gleichen Orten auf den gleichenAutobahnen. Geradezu als heiter empfinde er Verspä-tungsmeldungen der Bahn. Wenn der Zug irgendwoein paar Minuten oder gar eine halbe Stunde Verspä-tung habe. Dann müsse er laut herauslachen. SeinDorf liege 200 Kilometer von Kapstadt entfernt. «DerBus fährt einmal im Tag. Wenn überhaupt. Hat erzwei, drei Stunden Verspätung, ist das nichts Besonde-res. Hauptsache, er fährt.»

Das ist eben eine andere Welt. Dass Afrika nichtunseren Standard hat, wissen wir schon lange. DieZufallsbegegnung mit Ruedi hat mich vom eigent-lichen Thema abgebracht. Ich wollte über das GAschreiben.

Seit Jahrzehnten schon besitze ich es. Lange alsNationalrat. Seit 15 Jahren privat. Zusammen mitGret. Wir leisten uns diesen Luxus. Wenn ich in letz-ter Zeit höre, was dazu im SBB-«Hauptquartier» er-klärt wird, müsste ich fast schon ein schlechtesGewissen haben. Weshalb? Weil ich auch zu denengehöre, die zu billig Zug fahren. Angeblich.

In den Achtzigerjahren verkehrten zu viele Zügehalb leer. Das war die Geburtsstunde des Halbtax-Abos. Der Einfall stammte vom St. Galler SP-Regie-rungsrat Florian Schlegel. Damals das Halbtax-Abofür 100 Franken. Es wurde ein Riesenerfolg. Heutehat fast jeder zweite Erwachsene sein Halbtax-Abo.Auch wenn er es kaum braucht. Dafür sind die Zügenun bumsvoll.

Das zweite «Wunder»: Etwa 420 000 haben das GA. Das ist einmalig. Nur etwa ein Viertel fährt es auch aus. Dasheisst, hat den Gegenwertin Franken voll eingelöst. Oft plus Zugabe. Drei Viertel aberleisten sich das GA als beque- men Luxus. Für sie kämedas Halbtax-Abo billiger.Seit ich das weiss, habeich kein schlechtes Ge- wissen mehr. Ich legeja für meine Be-quemlichkeit nochdrauf.

Helmut Hubacher

Schlechtes Gewissen?MEINE MEINUNG

Page 3: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

Von Aarburg-Oftringen bis ZHier fährt SBB Cargo nicht m

So plant SBB Cargo den Kahlschlag im Schienengüterverkehr

Hier ist die Liste, die SBB Cargo wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Sie zeigt: GanzeRegionen sollen vom Güterverkehr abgeschnitten werden.

AKTUELL ......

2kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Kanton AargauAarburg-Oftringen, Baden,Döttingen, Felsenau, Full,Leibstadt, Mellingen, Murgen-thal, Muri, Oberrüti, Safenwil,Wettingen

Kanton BernBern Bümpliz Nord, BernBümpliz Süd, Bern Fischermät-teli, Biglen, Burgholz, Burgi-stein, Court, Courtelary, Deiss-wil, Dürrenroth, Erlenbach i.S.,Grünenmatt, Hindelbank,Huttwil, Ins, Langnau, Lotzwil,Lützelflüh-Goldbach, München-buchsee, Pieterlen, Ramsei,Roggwil-Wynau, Sonceboz-Sombeval, St. Imier, StudenAuto, Tavannes, Thurnen,Uetendorf, Uttigen, Utzenstorf,Wangen an der Aare, Wimmis,Worb SBB, Worblaufen,Zweisimmen

Kanton BasellandZwingen

Kanton FreiburgBelfaux-Village, Chénens,Courtepin, Cugy, Domdidier,Ecublens-Rue, Grandvillard,Kerzers, Montbovon, Rosé,Sâles

Kanton GenfGenf

Kanton GlarusBilten, Mühlehorn, Schwanden

Kanton JuraBoncourt, Choindez, Courte-maîche

Kanton LuzernBaldegg, Hüswil, Meggen,Sempach-Neuenkirch, Wiggen,Wolhusen

Kanton NeuenburgColombier, Gorgier-St. Aubin,Le Locle - Col des Roches,St-Blaise-Lac, Travers

Kanton St. GallenAu, Bazenheid ZAB, Lütisburg,Rorschach, Uzwil, Weesen

Kanton SchaffhausenBeringen Bad BF, Neunkirch,Thayngen, Wilchingen-Hallau

Kanton SolothurnBiberist Ost, Dulliken, Gänsbrun-nen, Selzach, Dornach-Arlesheim

Kanton SchwyzBrunnen, Lachen, Reichenburg,Siebnen-Wangen

Kanton ThurgauArbon, Bussnang, Diessenhofen,Erlen, Ermatingen, Eschenz,Eschlikon, Etzwilen, Felben-Well-hausen, Märstetten, Müllheim-Wi-goltingen, Oberaach, Steckborn,Tägerwilen-Gottlieben

Kanton TessinBalerna, Lavorgo, Maroggia-Melano

Kanton UriFlüelen

Kanton WaadtAigle, Clarens, Corcelles-Nord,Lausanne, Lucens, Onnens-Bonvillars, Roche, Rolle,Yvonand

Kanton WallisCharrat-Fully, Evionnaz,Gamsen SBB

Kanton ZürichAdliswil, Bauma, Bonstetten-Wettswil, Effretikon, Elgg,Fehraltorf Industrie, Henggart,Illnau, Kempten, Kemptthal,Kilchberg, Kloten, Marthalen,Niederweningen, OtelfingenIndustrie, Pfäffikon, Saland,Steinmaur, Thalheim-Altikon,Uster, Wallisellen, WinterthurWülflingen, Zürich Oerlikon

AuslandLauchringen, Huningue

DIE BETROFFENEN ZUSTELLPUNKTE IM EINZELNEN, NACH KANTONEN AUFGELISTET

Graf

ik J

örg

Mat

ter /

Kar

te ©

Bun

desa

mt f

ür L

ande

stop

ogra

fie

SECURITRANS-GAVWEITERENTWICKELT■ Der SEV und Transfair ha-ben sich mit der SecuritransAG auf einen erneuerten GAVgeeinigt, der ab 1. Juli schritt-weise umgesetzt wird. Der bis-herige GAV stammte noch ausder Gründungszeit der Securi-trans. Inzwischen wurde dieBahnpolizei wieder in die SBBintegriert, und Mitarbeitendeder Bereiche Objektschutz undBaustellensicherheit sind ver-mehrt in neuen Funktionen tä-tig. Zusätzlich wird ein neuerBereich für die temporäre Unter-stützung von Bau- und Unter-haltsequipen der Bahn aufge-baut. Aufgrund der erweitertenTätigkeiten, die den Mitarbei-tenden interessante Entwick-lungsmöglichkeiten bieten, wur-de vor allem ein neues Funkti-onsstufensystem ausgehandelt.

FAHRPLAN 2013■ Die SBB hat die wichtigs-ten Fahrplanänderungen per9. Dezember bekannt gegeben:Sie baut das Angebot vor allemin der Romandie und der Ost-schweiz aus, 74 neue Doppel-stockzüge sorgen für mehr Sitz-plätze. Und TGV-Lyria, die ge-meinsame Tochtergesellschaftvon SNCF und SBB, setzt aufden Linien von Paris nach Genf,Lausanne und Bern neue TGV-Züge des Typs POS ein. Mehrunter www.fahrplanentwurf.ch.

FRICK–MULHOUSEDIREKT AB 2013■ SBB-CEO Andreas Meyerhat am 29. Mai in Basel vor denMedien versprochen, dass esbis spätestens Ende 2013 wie-der eine umsteigefreie Bahn-verbindung von der Nordwest-schweiz ins Elsass geben wer-de – wie schon zwischen 1997und 2008. Die Bahnen SBB undSNCF, die Kantone AG, BL undBS und die Region Elsass habeneine Absichtserklärung unter-zeichnet, die für die grenzüber-schreitende S-Bahn bis Ende2012 eine Machbarkeitsstudievorsieht. Zum Beispiel fehlt für14 von der SBB beschaffte «Flirt-France» noch die französischeZulassung. Die Erklärungsunter-zeichner streben zudem eineBahnerschliessung des Euro-Airports für 220 Mio. Frankenan. Daneben läuft auch ein Pro-jekt zur Verlängerung der BaslerTramlinie 3 um 3,3 km über dieGrenze bis an die Westseite desBahnhofs St-Louis für 44,8 Mio.

NEWS

RBS

BILD DER WOCHE

Ungebrochener Ansturm auf den Regionalverkehr Bern–Solothurn: 2011 waren mit dem RBS rund23,3 Mio. Fahrgäste unterwegs –300 000 oder 1,5 % mehr als im Vorjahr. 17,6 Mio. reisten mit derBahn und 5,7 Mio. mit dem Bus. Bei einem Gesamtertrag von 96,3 Mio. Franken verzeichnet derRBS in der Rechnung 2011 zwar einen Verlust von 0,6 Mio., doch liegt der Grund dafür in den aus-serordentlichen Rückstellungen zur weiteren Sanierung der Pensionskasse Symova. Deren Perfor-mance lag 2011 trotz schwierigem Umfeld mit 1,84 % deutlich über dem schweizerischen Durch-schnitt. So erhöhte sich der Deckungsgrad der RBS-Vorsorgewerke von 90,5 auf 93,8 % (BereichBahn) und von 94,6 auf 104,2 % (Bus). Dank den zusätzlichen Beträgen aus dem Jahresergebnis 2011konnte der Deckungsgrad des Vorsorgewerkes der Bahn sogar auf rund 97 % gesteigert werden.

Im Berner Oberland, im Ber-ner Jura, im Zürcher Ober-land und in Teilen des Kan-tons Thurgau sollen ganzeStrecken künftig nicht mehrbedient werden. Das zeigt dieListe der rund 155 von derSchliessung bedrohten Zu-stellpunkte, die der SEV auf-grund seiner Recherchennun präsentieren kann.

Das StaatsunternehmenSBB Cargo, das eigentlichder Öffentlichkeit verpflich-tet wäre, hat nicht nur demSEV diese Liste vorenthalten,sondern auch die betroffe-nen Kantone zur Verschwie-genheit verpflichtet. Deshalbist auch nicht ausgeschlos-sen, dass die nebenstehendeListe (die per 1. Juni abge-schlossen wurde) den einenoder andern Fehler aufweist.Doch die Absichten sindnicht zu übersehen.

Lastwagenschwemme droht

Angesichts der Brisanz derSchliessungspläne ist die Ge-

heimniskrämerei etwas weni-ger überraschend: Ganze Tä-ler sollen mit Tausenden vonLastwagen überschwemmtwerden. Der SEV geht vonmindestens 50 000 zusätzli-chen Lastwagenfahrten ge-samtschweizerisch aus. Unddies nur, weil SBB Cargo sichdem Service public entziehtund sich an einem Rendite-denken orientiert, das ihr Be-sitzer, der Bund, gar nichteingefordert hat.

«SBB Cargo muss diesenKahlschlag stoppen und al-lenfalls für die nächsten Jah-re Abgeltungen verlangen,wie es in den Grundlagendes Bundes vorgesehen ist»,stellt Philipp Hadorn klar.Der Gewerkschaftssekretär istim SEV für den Bereich Gü-terverkehr zuständig. «Gleichganze Strecken zu schliessenist untragbar; gerade dortwürde es sich aufdrängen,mit einer Offensivstrategieneue Kunden zu gewinnenund den Verkehr damit ren-

tabler zu machen», ergänztSEV-Präsident Giorgio Tuti.

Der politische Entscheid fehlt

Der SEV und die Partner derKoalition Pro Cargo sam-meln weiterhin Unterschrif-ten, um gegen den Abbau imGüterverkehr Druck zu ma-chen. SBB Cargo verhält sichundemokratisch, wenn siejetzt diese Abbaumassnah-men umsetzen will, im Wis-sen darum, dass die politi-sche Diskussion um dieZukunft des Schienengüter-verkehrs im Herbst lanciertwird. «Für Güter die Bahn –das ist der Volksauftrag, unddaran hat sich SBB Cargo zuhalten», stellt Giorgio Tutiklar. Peter Moor

Petition jetzt unterschreiben unterwww.pro-cargo.ch

Auf dieser Internetsite findet sichdie Karte der bedrohtenZustellpunkte zudem in einer aus-führlicheren Version.

Zürich Oerlikon:mehr hin

AKTUELL

...... 3

kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Zufällig traf ich Ruedi. Ein Schweizer, der seit 30 Jahrenin Südafrika lebt. Auf einer kleinen Farm. Vorher hat erin Zürich gearbeitet. Als Fotoreporter für Zeitungen.Deshalb weiss er spannend über Südafrika zu berichten.

Ruedi hört in seinem Dorf jeden Tag Radio Schweiz.Das heisst das «Echo der Zeit». Über das Internet. Sosei er gut informiert. Amüsant findet er die anschlies-senden Verkehrsmeldungen. Jeden Abend höre er diegleichen Staus an den gleichen Orten auf den gleichenAutobahnen. Geradezu als heiter empfinde er Verspä-tungsmeldungen der Bahn. Wenn der Zug irgendwoein paar Minuten oder gar eine halbe Stunde Verspä-tung habe. Dann müsse er laut herauslachen. SeinDorf liege 200 Kilometer von Kapstadt entfernt. «DerBus fährt einmal im Tag. Wenn überhaupt. Hat erzwei, drei Stunden Verspätung, ist das nichts Besonde-res. Hauptsache, er fährt.»

Das ist eben eine andere Welt. Dass Afrika nichtunseren Standard hat, wissen wir schon lange. DieZufallsbegegnung mit Ruedi hat mich vom eigent-lichen Thema abgebracht. Ich wollte über das GAschreiben.

Seit Jahrzehnten schon besitze ich es. Lange alsNationalrat. Seit 15 Jahren privat. Zusammen mitGret. Wir leisten uns diesen Luxus. Wenn ich in letz-ter Zeit höre, was dazu im SBB-«Hauptquartier» er-klärt wird, müsste ich fast schon ein schlechtesGewissen haben. Weshalb? Weil ich auch zu denengehöre, die zu billig Zug fahren. Angeblich.

In den Achtzigerjahren verkehrten zu viele Zügehalb leer. Das war die Geburtsstunde des Halbtax-Abos. Der Einfall stammte vom St. Galler SP-Regie-rungsrat Florian Schlegel. Damals das Halbtax-Abofür 100 Franken. Es wurde ein Riesenerfolg. Heutehat fast jeder zweite Erwachsene sein Halbtax-Abo.Auch wenn er es kaum braucht. Dafür sind die Zügenun bumsvoll.

Das zweite «Wunder»: Etwa 420 000 haben das GA. Das ist einmalig. Nur etwa ein Viertel fährt es auch aus. Dasheisst, hat den Gegenwertin Franken voll eingelöst. Oft plus Zugabe. Drei Viertel aberleisten sich das GA als beque- men Luxus. Für sie kämedas Halbtax-Abo billiger.Seit ich das weiss, habeich kein schlechtes Ge- wissen mehr. Ich legeja für meine Be-quemlichkeit nochdrauf.

Helmut Hubacher

Schlechtes Gewissen?MEINE MEINUNG

Page 4: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

......

4 AKTUELLkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Nach der Verkleinerung derGPK durch den letzten Kon-gress hat sich diese unter derFührung von Kurt Wügerneu konstituiert und ihreArbeit aufgenommen. In ei-nem schriftlichen Bericht anden Vorstand hat sie ihreEindrücke zur Arbeit inVorstand, Geschäftsleitung,Zentralsekretariat und Regio-

nalsekretariaten zusammen-gefasst. Dabei legt sie vielWert auf die Effizienz, die sienicht immer gegeben sieht.Einzelne Arbeitsabläufe seiennoch verbesserungsfähig, fin-det die GPK. Auch der Vor-stand selbst habe als Gremi-um durchaus noch Potenzialzur Steigerung.

Personalengpässe

Giorgio Tuti informierte denVorstand, dass aufgrund ver-schiedener Umstände zurzeitbeim SEV sehr enge perso-nelle Verhältnisse bestehen:Die Verarbeitung der Toco-Verfügungen bindet sehr vie-

le Kräfte, zudem sind Krank-heitsfälle und Pensionierun-gen zu verzeichnen. «Es ge-lingt uns im Moment nicht,zeitweilig von den Höchst-belastungen wegzukommen,und das erträgt eine Organi-sation nicht, wenn sie perso-nell so eng ausgestattet istwie der SEV!», hielt Tuti fest.Im Interesse der Mitgliederund des Personals seienMassnahmen erforderlich.

2013 billiger ins Brenscino

Das Hotel Brenscino feiertnächstes Jahr sein 100-jähri-ges Bestehen. Der Vorstandstimmte einem Antrag zu,

aus diesem Anlass eine zu-sätzliche Vergünstigung fürSEV-Mitglieder anzubieten.Wer nächstes Jahr ins Bren-scino geht, erhält auf Kostendes SEV nochmals 10 Pro-zent Rabatt; die Mittel dafürsind im Wohlfahrtsfondsvorhanden und belasten dieRechnung des SEV nicht.

Weitgehend zufriedeneMitglieder

Kommunikationschef PeterMoor informierte den Vor-stand über die Resultate derMitgliederbefragung. Die Ge-samtzufriedenheit mit demSEV erreicht den sehr guten

Wert von 7,24 Punkten aufder 10er-Skala. «Das ist eineerfreuliche Bestätigung fürunsere Arbeit», kommentierteGiorgio Tuti. Positiv bewerteteer auch die Erkenntnis, dassdie Zugehörigkeit zur Ar-beiterbewegung wichtigsterGrund der Mitgliedschaft ist.Bemerkenswert ist, dass 15Prozent der unter 30-jährigenMitglieder angeben, an einerMitarbeit in der GewerkschaftInteresse zu haben. «Jetztmüssen wir sie nur noch ein-beziehen!», stellte Tuti fest.

kontakt.sev geht in einerspäteren Ausgabe ausführlichauf die Umfrage ein. pmo

Die Geschäftsprüfungs-kommission des SEV istneu organisiert worden.Nun hat sie dem Vorstanderstmals Bericht erstattet.

Prüfer mit wachem Blick auf den SEVGPK SEV legt den Finger auf wunde Punkte

Die Bahnlinie Ceva vomGenfer Bahnhof Cornavinüber Eaux-Vives nach Anne-masse (Ceva) soll 2017 eröff-net werden, doch schon jetztarbeiten Führungsstäbe vonBahnunternehmen Strate-gien aus. So verdichtet sichdas Gerücht immer mehr,dass der Ceva-Betrieb einer

gemeinsamen Tochter vonSBB und SNCF mit dem Na-men Transferis (siehe Box)anvertraut werden soll.

Die in erster Linie betrof-fenen rund 120 SBB-Lokfüh-rer/innen des Depots Genfärgert es, dass ihre Meinungdazu überhaupt nicht ge-fragt zu sein scheint. Unddie Aussicht, künftig beiTransferis zu arbeiten, berei-tet ihnen in zweierlei Hin-sicht Sorgen:• Es ist beruflich nicht sehr

interessant, ja demotivie-

rend, ausschliesslich auf ei-nem regionalen Netz fah-ren zu können. Fast alleLokführer/innen schätzenvielseitige Arbeit, das heisstdie Möglichkeit, im Fern-und Regionalverkehr Ein-sätze zu leisten.

• Das Genfer Lokpersonalfragt sich, wie bei Transferisihre Löhne und ihr Ge-samtarbeitsvertrag ausse-hen würden.Das Genfer Lokpersonal

zieht eine Lösung wie bei derS-Bahn Zürich einer solchen

wie bei der Walliser Regional-verkehrsgesellschaft Region-Alps vor. Denn die Lokfüh-rer/innen, die für den ZürcherVerkehrsverbund ZVV arbei-tet, sind bei der SBB ange-stellt und fahren auch imFernverkehr. Im Wallis abersind sie bei RegionAlps ange-stellt und dürfen nur auf de-ren regionalem Netz fahren.

Interpellation im Grossen Rat

Im Wissen darum, dass derKanton Genf der Hauptgeld-geber für den Betrieb der

Ceva sein wird und bei die-ser somit das Sagen hat, ha-ben die SEV-LPV-SektionGenf und der VSLF Genf zu-sammen die Mitglieder desGenfer Kantonsparlamentsangeschrieben. In der Folgereichte die Präsidentin derSP-Fraktion, Lydia Schnei-der-Hausser, am 10. Mai imGrossen Rat eine Interpella-tion ein, die vom Kantonmehr Transparenz in SachenCeva verlangt.

Rollmaterial noch nichtausgewählt

Am 14. Mai wurde SBB-ChefAndreas Meyer beim Besuchdes SBB-Personals in Genf ge-fragt, ob das Gerücht von derCeva-Abtretung an Transferisstimme. Der CEO antworte-te, diese Frage sei zurzeitnicht aktuell, Priorität habedie Wahl des Rollmaterials.Zwei Hersteller ständen sichgegenüber: Stadler mit seinenFlirt-Zügen und Alstom mitdem Coralis. Da für die Ceva45 Kompositionen nötig sei-en, handle es sich um einenGrossauftrag, zumal die Zügeauf dem SBB- und SNCF-Netzverkehren können müssen.

Akteur statt nur Zuschauer sein

Wie auch immer, die GenferLokführer/innen wollen, dassihr Beruf trotz Ceva vielseitigbleibt. Und sie möchtenin die Entscheidungsfindungeinbezogen werden. AC / Fi

Das SBB-Lokpersonal willnicht, dass die neue Ceva-Linie von der GesellschaftTransferis betrieben wird.

SBB-Lokführer/innen in Genf bangen um ihre Arbeits- und Anstellungsbedingungen

Übernimmt Transferis den Betrieb der Genfer S-Bahn Ceva?

SBB

Am 15. November 2011 geben Andreas Meyer und Bundesrätin Doris Leuthard den Startschuss für den Bau der Ceva.

Die Firma Transferis SAS wur-de 2008 von der SBB und derSNCF gegründet und gehörtihnen je zu 50 %. Sie ist fürdie Entwicklung und Vermark-tung des Regionalverkehrs-angebots im Grossraum Genfzuständig. Ihr Sitz befindet sichin Annemasse. Verwaltungs-rät/innen seitens SBB: Anna-Barbara Remund, Leiterin Re-gionalverkehr; François Gata-bin, Leiter RegionalverkehrRomandie, und Christian Rossi,Leiter V&S-Region Léman; sei-tens SNCF sind es Claude So-lard, Directeur général RégionsIntercités, sowie Josiane Beaudund Laurent Gargaillo von derRegionalleitung Rhône-Alpes.Geschäftsführer ist GrégoryCamp. www.transferis.com

TRANSFERIS SAS

Page 5: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

......

5AKTUELLkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Unterschiedlich interpretier-bare Weisungen und Bestim-mungen, Störungsmanagerals «Mädchen für alles»: dieskritisierte der SEV gegenüberSBB Infrastruktur Ende 2011.

Daraufhin wurde die Be-reitschaft bei Störungen kla-

rer geregelt. Auf Wunsch desSEV wurde damals aber auchvereinbart, dass nach einemJahr an einer Besprechungdie gemachten Erfahrungenausgewertet werden sollten.Denn es ist ja leider bekannt:Nicht alles, was vereinbartwird, wird so umgesetzt oderkann so umgesetzt werden.

Beim SEV gab es an ver-schiedenen Versammlungenkritische Voten. Teilweise sinddie aufgezeigten Schwachstel-

len auch so eingetreten, undLinienvorgesetzte haben denInterpretationsspielraum auchgenutzt.

Einigung über das weitereVorgehen

Mitte Mai traf sich nun eineSEV-Delegation mit dem Lei-ter SBB-Infrastruktur Instand-haltung (I-IH), ChristophStöri, und seiner Crew. Eswurde folgendes Vorgehenbeschlossen:

1. Die aktuellen Ausfüh-rungsbestimmungen Pi-kett- und Bereitschafts-dienstorganisation I-IHwerden so belassen.

2. Es wird ein Gremium ge-bildet mit Vertretern derInstandhaltung und desSEV (unter Einbezugder Peko). Das Gremiumanalysiert die aktuelleSituation und bereitetallfällige Änderungsvor-schläge vor.

3. Die Leitung IH erklärtesich bereit, jederzeit Fällezu behandeln, bei denendie Bestimmungen nichteingehalten wurden.Dieses Vorgehen erachten

der SEV und der Unterver-band BAU als zweckdienlich.Wichtig ist aber, dass sich dieBetroffenen bei uns melden,falls die Regelungen in die-sem Bereich nicht eingehal-ten würden.

Urs Huber, Leiter Team Infrastruktur

Störungsbehebung bei SBB Infrastruktur Instandhaltung

Weiterhin unterschiedlicheWahrnehmung und Inter-pretation der Prozessezur Störungsbehebung.

Der SEV bleibt am Ball

Ein Mitglied des Forscher-teams, Philippe Blanchard,erklärt, warum es wichtig ist,den Fragebogen auszufüllen.

kontakt.sev: Warum interes-sieren Sie sich für die Ge-werkschafter/innen?Philippe Blanchard: DieSozialwissenschaft hat bei-spielsweise die Parteien undderen Mitglieder schon fleis-sig studiert, hingegen die Ge-werkschafter/innen sind nochweitgehend unerforscht. Un-ser sechsköpfiges Team willdie konkreten Werdegängevon Gewerkschaftsmitglie-

dern nachzeichnen: Wietreten sie in die Organisa-tion ein? Was tun sie dort?Was bringt ihnen dies per-sönlich? Welche Schwierig-keiten handeln sie sich ein?Vor allem möchten wirwissen, wie sie ihr oft sehrgrosses Engagement mit ih-rem Berufs- und Privat-leben vereinbaren können.

Welchen Platz räumen Sie denFrauen in Ihrer Umfrage ein?Verhelfen Sie den Gewerkschaf-terinnen zur verdienten Aner-kennung ihrer wichtigen Rolle inder Gewerkschaftsbewegung?Das würde uns freuen! Essind ja nicht nur Männer,die vor die Arbeitnehmen-den hinstehen und mit denArbeitgebern verhandeln.Wer sind die Gewerkschaf-terinnen? Was sind ihreAufgaben im Beruf, in derGewerkschaft und als Ver-antwortliche? Was bedeutetdie Gewerkschaftserfahrungfür sie? Am besten fragenwir sie selbst …

Sie haben auf dem Internet ei-nen Fragebogen aufgeschaltet?Wir streben eine repräsenta-tive Gesamtschau der ver-schiedenen Lebensläufe an,

können aber nicht alle Ge-werkschaftsmitglieder ein-zeln interviewen – darumunser Web-Fragebogen. Erlässt sich sehr einfach ausfül-len (siehe Box). Gefragt wirdnacheinander nach dem ge-werkschaftlichen und politi-schen Werdegang, dem Fa-milien- und Berufsleben sowienach Meinungen zu gewerk-schaftlichen Themen. DieIdee ist einfach: «Erzählen Sieuns, wer Sie sind!» Selbstver-ständlich ist die Umfrage völ-lig anonym und vertraulich.

Aber inwiefern wird Ihre Studiewirklich dazu beitragen, dassman versteht, was Gewerk-schafter/innen bewegt?Wir wollen keinen weiterenstatistischen Bericht produ-zieren. Vielmehr wollen wirtypische Lebensläufe nach-

zeichnen, in denen sich dieGewerkschaftsmitglieder wie-dererkennen. Deshalb ist eswichtig, dass alle mitma-chen – Frauen und Männeraller Altersgruppen undBranchen, ob stark oder we-niger stark engagiert, sei esauf nationaler, regionaleroder lokaler Ebene. 600 Mit-glieder von rund 20 Organi-sationen haben sich bereitseingeloggt. Aber der SEV in-teressiert uns besonders: vonseiner Grösse her und weilseine Mitglieder bezüglichHerkunft und Profil sehr viel-schichtig sind. Indem Sie uns30 Minuten Ihrer Zeit op-fern, helfen Sie uns, Ihre Rol-le in der Gewerkschaft undder Berufswelt zu verstehen.Wir werden die Resultate ger-ne in kontakt.sev bekannt ge-ben! Interview: Alberto Cherubini / Fi

Wie wird man Gewerk-schafter/in? Gibt es typi-sche Etappen? Wie bringtman Gewerkschaft undPrivatleben unter einenHut? Dies alles wollen For-scher der Uni Lausannewissen. Die SEV-Mitglie-der sind aufgerufen, ihnendie Antworten zu liefern.

SEV-Gewerkschafter/in – wer bist du?Eine nationale Umfrage der Universität Lausanne zu den Werdegängen von Gewerkschaftsmitgliedern

SEV

Der SEV ist auch (aber nicht nur!) auf eidgenössischer Ebene sehr aktiv. Die vielfältigen Profile seiner Mitglieder interessieren die Forscher der Uni Lausanne sehr.

«Gewerkschaftliche Werdegänge in der Schweiz» ist ein Fragebogendes Centre de Recherche sur l’Action Politique der Uni Lausanne. DieUmfrage wird vom Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftli-chen Forschung unterstützt. Die Daten werden absolut anonym be-handelt und dienen ausschliesslich wissenschaftlichen Zwecken. Un-ter den Teilnehmenden werden 1 iPad und 100 Kinoeintritte verlost.Deutscher Fragebogen: http://bit.ly/FragebogenUnilFranzösischer Fragebogen: http://bit.ly/QuestionnaireUnilItalienischer Fragebogen: http://bit.ly/QuestionarioUnil

1 IPAD + 100 KINOEINTRITTE ZU GEWINNEN

Page 6: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

......

6 UNTERVERBÄNDEkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Höhepunkt der diesjährigenVPT-Delegiertenversammlungwar sicher die Wahl desZentralpräsidenten. Der alleinkandidierende Gilbert D’Ales-sandro erzielte ein Traumre-sultat: 62 Stimmen, ohne Ge-genstimme oder Enthaltung.

Zuvor hatte Kurt Nuss-baumer, von jetzt an Ex-Prä-sident, Bilanz über die ver-gangenen Jahre an der Spitzedes Unterverbandes gezogen.Er unterstrich, dass die Bran-chenlösung mit spezifischenTagungen für jede Branchegut funktioniere, und beton-te, dass jede Sektion gut voneinem Gewerkschaftssekretärbetreut werde: «Etwas, wor-um uns unsere Kollegen vonder SBB oft beneiden …»

Im finanziellen Bereichwar er befriedigt über die mitschwarzen Zahlen schliessen-de Rechnung, auch wennnoch weitere Anstrengungennötig sind: «Wir sind auf gu-tem Weg.», stellte er fest. Lei-der zeigen einige Mitglieder

ein Konsumverhalten. «Jedermuss seine Verantwortungwahrnehmen. Die Gewerk-schaft ist keine Versicherung.»

UV im WachstumDer VPT ist der einzige Un-terverband, der konstant stei-gende Mitgliederzahlen aus-weisen kann. Die Bilanz derRekrutierungsbemühungenist wirklich sehr gut.

Kurt Nussbaumer bedau-erte, dass kein Vertreter derFinanzabteilung des SEV an-wesend war, der die finanzi-elle Situation der Gewerk-schaft hätte erklären können.Er machte eine kleine Umfra-ge, wer mit einer Erhöhungder Beiträge um 2 Frankenmonatlich einverstanden seiund wer nicht. Resultat: DieMeinungen unter den Mit-gliedern gehen sehr weit aus-einander. Nussbaumer gabsich gewohnt zurückhaltendund zitierte das Bibelwort:«Geben ist seliger als neh-men» (Apo 20,35). Die DVverabschiedete auch ErnstRüfenacht und den abwesen-den Ferruccio Noto.

Unter den verschiedenenReferenten im Verlauf derTagung sind insbesondereSEV-Präsident Giorgio Tutiund Vizepräsidentin BarbaraSpalinger, zuständig für dieKTU, zu nennen, die übergewerkschaftliche und poli-tische Aktualitäten orien-tierten. Gilbert D’Alessandrosprach über einige Themen,mit denen sich der Vorstandim Verlauf des Jahres 2011auseinandergesetzt hatte. Dievom Kassier präsentierteRechnung fand Zustimmung.Verschiedene Traktandenkonnten abgehakt werden, sodie Diskussion über die Mit-gliederbeiträge, die Berichteder fünf Branchen und dieVorstellung einer Sektion.

Den Schluss bildeten eini-ge Voten, von denen vor al-lem jenes von Christian Fank-hauser erwähnt werden soll.Der SEV-Gewerkschaftssekre-tär berichtete über den ge-

werkschaftlichen Sieg in derSache Aïssam Echchorfi vonden Lausanner Verkehrsbe-trieben TL – nach 18-monati-gem Kampf. Er erinnerte auchan die Kampagne «10 Stun-den sind genug», die hierschon präsentiert wurde undoffiziell beim Fahrplanwech-sel im Dezember starten wird.

Daniel Monod von Gol-denPass verlangte die Zu-stimmung zu einer Resolu-tion an den SEV-Vorstand,die (vom Bund) verlangt,dass die Pflicht eines Min-destdeckungsgrads der Pensi-onskassen für fünf Jahre aus-gesetzt wird. Dem Antragwurde im Grundsatz zuge-stimmt, die Details müssennoch ausgearbeitet werden.

Johan Pain von den TLmöchte die jährliche Publika-tion einer Schandliste derdrei Unternehmen mit denschlimmsten Arbeitsbedin-gungen. Henriette Schaffter / pan.

Der Abschied von KurtNussbaumer führte logi-scherweise zur Wahl einesneuen VPT-Präsidenten.Gilbert d’Alessandro wur-de – mit Glanzresultat – indiese Funktion gewählt.

Ein Freiburger an der VPT-SpitzeDer Unterverband des Personals privater Transportunternehmungen VPT hat einen neuen Zentralpräsidenten

Alex

ande

r Egg

er

Die Delegiertenversammlung 2012führte 104 Delegierte in den Saalder Unia-Zentrale in Bern.

Auch seine gewerkschaftlicheErfahrung, seine beruflicheLaufbahn und seine Tatkrafttrugen ihm Vertrauen ein.

Gilbert D’Alessandro ist48-jährig, verheiratet und hatzwei 19- und 14-jährige Kin-der. Er wohnt in Marly beiFreiburg. Der schweizerisch-italienische Doppelbürger iststolz auf seine Binationalität!Nach dem Lehrabschluss alsBäcker-Konditor war er nach-einander Verkäufer, Versi-cherungsagent, Kontrolleurund schliesslich Buschauf-

feur. Überzeugt ist er mit 16in die Gewerkschaft eingetre-ten. Gegenwärtig ist er Präsi-dent der Sektion VPT TPF ré-seau urbain. Im Rahmenseiner Sektion war er an derAusarbeitung des ersten mul-timodalen GAV des SEV be-teiligt, der mit den FreiburgerVerkehrsbetrieben TPF abge-schlossen und schon dreimalverlängert wurde. In jüngererZeit war er an der Lancierung

der Selbstklebefolien gegenAggressionen im Bus beteiligt.

Sein Credo? Er will eini-gend wirken, sei es bei Kund-gebungen oder beim Un-terschriftensammeln, beimUnterstützen der Sektionenetc. Für ihn ist es wichtig,schnell reagieren zu können.Er schätzte die Einführungder Branchen, damit dieseautonomer werden und eige-ne Kampagnen durchführen

können. Er forderte sie auchauf, sich mehr in den Me-dien zu zeigen. GilbertD’Alessandro: «Zusammensind wir stark, allein ist derPräsident nichts.» Nach sei-ner Wahl bedankte er sichbei Alfred Affolter, ehemali-ger Zentralpräsident VPT, beiKurt Nussbaumer und auchbei den Delegierten für dasausgesprochene Vertrauen.

Hes / pan.

«Ich will den Weg von Kurtweitergehen; er wussteeine Einheit zu formen,gegenseitiges Vertrauenzu schaffen und im Dia-log Lösungen zu finden.»So konnte Gilbert D’Ales-sandro die VPT-Delegier-ten davon überzeugen,ihn zum Unterverbands-präsidenten zu wählen.

Wer ist er? Wo kommt er her?Gilbert D’Alessandro, neuer Zentralpräsident VPT

Alex

ande

r Egg

er

Der alte und der neue Zentralpräsident: Gilbert D’Alessandro (rechts) und Kurt Nussbaumer sind vom Naturell her sehrverschieden, aber beide überzeugte Gewerkschafter. Gilbert D’Alessandro freut sich sehr auf seine neue Aufgabe.

Der Zentralvorstand VPTsetzt sich künftig aus den fol-genden Mitgliedern zusammen:

• Gilbert d’Alessandro,Präsident (neu)

• Danièle Dachauer, Vizepräsi-dentin (bisher)

• Martin Ritschard, Vizepräsi-dent (bisher)

• Roger Maurer, Zentralkassier(bisher)

• Christian Neff, Zentralsekre-tär (bisher)

• Peter Bernet, Beisitzer (neu).

- Peter Bernet wurde zumzweiten Mitglied des VPT imVorstand SEV bestimmt.Roger Maurer wird Ersatzmit-glied.

- In den anderen Chargen desVPT gab es keine Änderungen.

VORSTAND

Page 7: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

UNTERVERBÄNDE ......

7kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

«Von den jetzigen Zentralaus-schuss- und Zentralvorstands-mitgliedern werden 2016 vie-le pensioniert sein», gab Zen-tralpräsident Christian Suternach der glanzvollen Wieder-wahl der bisherigen Crew zubedenken. Er bat alle, «Moti-vationsversuche zu starten»,damit in vier Jahren die ab-sehbaren Lücken gefüllt wer-den können – auch in denSektionen. «Wenn dies nichtgelingen würde, müssten wirunkonventionelle Lösungensuchen», warnte Suter, «sowie Gemeinden, die wegenAmtsträgermangels Fusionenaufgleisen müssen.» Geeigne-

te, interessierte Leute wärenvorhanden, doch bei denChefs fehle zunehmend dasVerständnis für gewerkschaft-lich bedingte Abwesenheiten.

Die Rechnung 2012 fiel miteinem Minus von 6627 Fran-ken wesentlich besser aus alsbudgetiert, u.a. weil für Kurse

und Versammlungen stets ei-ne Reserve eingeplant werdenmuss, die selten ganz genutztwird. Da auch in den Vorjah-ren vergleichbare Defizite an-gefallen waren, fragte ein De-legierter: «Wie lange könnenwir noch so weitermachen?» –«Rund 10 Jahre», antwortete

der Zentralpräsident. Dannwerde das Vermögen auf dieZielgrösse eines zweifachenJahresaufwandes reduziertsein, wie bei der Neustruktu-rierung des Unterverbands imJahr 2002 beschlossen.

Kontrollierter Vermögensabbauzur Tiefhaltung der Beiträge

Die Idee sei, nicht mehr Ver-mögen zu horten als nötigund die Mitglieder vom Ver-mögensabbau profitieren zulassen, indem der Unterver-bandsbeitrag tief gehaltenwird. Dieser bleibt auch 2013bei 5 Franken pro Monat.Die Rechnung 2011 wurde –nach der Dechargeerteilungdurch die Geschäftsprüfungs-kommission – einstimmig ge-nehmigt und verdankt, eben-so das Budget 2013, das dieFinanzplanung im bisheri-gen Rahmen weiterführt.

Ja zu mehr Präsenz in der Fläche

Um für die beiden BAU-Ver-treter im SEV-Vorstand eineAbstimmungsparole zu fas-sen, stimmten die Delegiertenauch über die drei Vernehm-lassungsvorschläge für eineErhöhung des SEV-Grundbei-trags von zurzeit 29 Frankenab. Angenommen wurde nurdie Erhöhung um 1 Frankenfür mehr Präsenz in der Flä-che, d.h. konkret für ein zu-sätzliches Regionalsekretariatan der Nord–Süd-Achse.

Fragen an den SEV-Präsidenten

Giorgio Tuti wurde nach sei-nem Kurzreferat, bevor erzur nächsten Delegiertenver-sammlung eilen musste, voneinem Kollegen aufgefordert,die Erhaltung der Lohnga-

rantien über das GAV-Aus-laufdatum Ende 2014 hinauszuoberst auf die Prioritäten-liste zu setzen. Tuti unter-strich, dass er einen Angriffauf die Garantien, also einenLohnabbau für die Betroffe-nen, nie akzeptieren würde.

Tuti wurde auch gefragt,wie es möglich sei, dass eineEinheitsgewerkschaft wie derSEV, «die die Solidarität unterden Berufen predigt», bei denGAV-Verhandlungen einespezielle Lohnkurve für dieLokführer (die den BAR un-terstehen) akzeptieren konn-te. Diese Systemabweichungverdiene sicher keinen Schön-heitspreis, sei von der GAV-Konferenz aber u.a. aufgrundder Marktsituation beim Lok-personal akzeptiert worden,antwortete Tuti. Die Solidari-tät der Berufsgruppen sei undbleibe jedoch sehr wichtig,davon profitierten letztlichalle. «Wir dürfen uns nichtauseinanderdividieren lassen,denn die lachenden Drittenwären die Arbeitgeber!»

Auch SEV-Vizepräsident Ma-nuel Avallone und SEV-Ge-werkschaftssekretär Urs Huberstanden zu aktuellen Themenwie Toco Rede und Antwort.

Werben lohnt sich!

Letztes Jahr hat der Unterver-band BAU trotz einer eige-nen Werbeaktion (neben der11.11.11.-Aktion des SEV)43 Mitglieder verloren. Chris-tian Suter erwartet daher vonallen Mitgliedern, dass sie amArbeitsplatz mutmasslicheNichtmitglieder auf die Be-deutung der Gewerkschaftansprechen. Zusätzlich zurWerbeprämie von 50 Frankenwinken die tollen Preise derSEV-Werbeaktion 12.12.12. Fi

Delegiertenversammlung des Unterverbands BAU vom 23. Mai im Gasthaus Landhaus in Burgdorf

Wanted: neue ZugpferdeFür eine Amtszeit kannder Unterverband BAUnoch auf seine bisherigenFunktionsträger/innenzählen. Doch in vier Jah-ren müssen neue Leute inderen Fussstapfen treten.

Fi

SEV-Präsident Giorgio Tuti kam auf seiner «Tour der Delegiertenversammlungen» auch in Burgdorf vorbei. Sitzend vonlinks die BAU-Zentralausschuss-Mitglieder Hugo Ruoss (Kassier), Ernst Walder (Sekretär), Christian Suter (Zentralpräsi-dent) und Markus Kaufmann (Vizepräsident). Auf dem Bild fehlen die ZA-Mitglieder Hans-Ulrich Keller und Lea Boner.

Dank der Reorganisation «In-fra 2014» habe seine Divisionbis 2011 schon jährliche Ein-sparungen von 129 Mio.Franken erreicht und wollediese bis Ende 2014 auf 300Mio. steigern, «ohne dass esIhnen zu sehr wehtut», er-klärte Philippe Gauderon.«Die Mittel, die wir so frei-spielen, können wir direktins Netz investieren.» Esbrauche diese Eigenleistungzusätzlich zu den höherenTrassenpreisen und den inder Fabi-Vorlage geplantenMitteln – politisch nur mög-lich geworden dank dem2010 publizierten Netzaudit.Trotz wachsender Netzauslas-tung sei die Pünktlichkeit ge-stiegen, und die vielen Aus-bauprojekte seien gut unter-

wegs: Neat, Ceva, Durchmes-serlinie Zürich, Mendrisio–Varese, Léman 2030 …

Um das steigende Arbeits-volumen zu bewältigen, wür-den die nötigen Leute rekru-tiert. Der Verwaltungsrat SBBhabe soeben 600 Mio. für dieFahrzeugflotte der Infrastruk-tur gesprochen. Die Divisiongebe für reine Ausbildung 50Mio. pro Jahr aus, plus 45 Mio.an Opportunitätskosten, undwolle insbesondere die Füh-rungsqualität verbessern. Diesunterstrich Gauderon noch-mals, als ein Kollege beklagte,

dass die Kultur des Miteinan-ders verloren gegangen sei.«Sie dürfen Ihren Chefs auchruhig sagen, was sie bessermachen könnten.»

Bei der Einführung desLohnsystems Toco seien Feh-ler gemacht worden, gab derDivisionsleiter zu. Diese geltees zu korrigieren und dannwieder nach vorne zu blicken.

Gauderon rief eindringlichzur Einhaltung der Sicherheits-vorschriften auf, nachdemderen Missachtung dieses Jahrschon zu drei tödlichen Ar-beitsunfällen geführt hat. Fi

«Ich gebe von oben weiter-hin Druck aufs System»,sagte der Infrastrukturchefden BAU-Delegierten klippund klar. Er zeigte sichaber auch offen für perso-nalpolitische Anliegen.

Philippe Gauderon zeigt sich offen

Infrastrukturchef gesteht Fehler bei Toco-Umsetzung ein und verspricht Korrektur

Alex

ande

r Egg

er

Die BAU-Delegierten verab-schiedeten zuhanden der GAV-Konferenz zwei Anträge:1. Die diversen Bereichsspezi-fischen Arbeitszeitregelungen(BAR) sollen den Betroffenenwie der GAV in Papierform ab-gegeben werden, da nicht alleZugriff aufs SBB-Intranet haben.2. Die SBB soll in Zukunft dieEinstufungen der Stellen nichtmehr revidieren können, ohnezuerst das Personal über dieGrundlagen mit den erforderli-chen Unterlagen zu informie-ren. Begründung: Die SBB mussmit offenen Karten spielen, fürjeden Arbeitsplatz müssen dieKonsequenzen erkennbar sein.Ein dritter Antrag wurde für wei-tere Abklärungen zurückgestellt.

ANTRÄGE

Page 8: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

......

8 UNTERVERBÄNDEkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

… wie Sketch-Theater als Einstieg indie DV: Zwei junge Frauen der ZPV-Jugend, der Nachwuchsorganisationder Gewerkschaft des Zugpersonals,führten ironisch-witzig, ungezwun-gen-spritzig und eloquent vor, wasZugbegleiter/innen im täglichenKundenkontakt so erleben.

Die Wahlen für die neue Amtspe-riode erledigten die Delegierten imSchnellzugstempo. Umso genauersetzten sie sich mit der von der SBBgewünschten Revision der BAR aus-einander (siehe Artikel unten) undmit einer Reihe von Anträgen, diesich auf ihre Arbeit sehr direkt aus-wirken: zur Berechnung der Arbeits-und Überzeit (die Delegierten gabendem Gegenvorschlag des Zentralvor-stands den Vorzug); zur Kompensa-tion der Tätigkeit als Ausbildner/invon Lernenden mit Freitagen (ange-nommen) sowie zur Möglichkeit desAbtauschs von Touren und Dienstenmit Kolleg/innen ausserhalb des an-gestammten Teams (angenommen).Besonders zu diskutieren gab derAntrag, dass Zugbegleiter/innen nach20 Dienstjahren in dieser Funktionautomatisch das AnforderungsniveauG erhalten sollen. Dazu formulierteder Zentralvorstand (ZV) einen dring-lichen Gegenvorschlag. «Wir habenfür das Anliegen volles Verständnis»,unterstrich Andreas Menet, «dochbraucht es eine differenziertere Lö-sung, die der Entwicklung der Ausbil-dung in unserem Beruf Rechnung

trägt.» Die Delegierten nahmen in ei-nem ersten Schritt beide Antragsver-sionen an, stellten sich aber nach ei-ner genaueren Analyse der Situationhinter die Formulierung des ZV.

Zudem beschlossen die Delegier-ten, eine Petition zu lancieren, wel-che die vom BAV vorgeschriebeneperiodische VTE-Prüfung, die heuteam Simulator erfolgt (u.a. in SachenZugmanöver), durch eine praktischeAusbildung ersetzen will – was für al-le mehr Sicherheit bringen würde.

Kurz, die Arbeit geht dem ZPVnicht aus. Auch im vergangenen Jahrhat er mehr als genug zu tun gehabt,wie der Zentralpräsident in seinemJahresbericht aufzeigte: «2011 war ge-werkschaftlich sehr anspruchsvoll,auch weil die Gewerkschaftsarbeit ei-ne tägliche Herausforderung ist. DerMitgliederzuwachs zeigt letztlich,dass wir gute Arbeit geleistet haben.»

Zu den brennenden Themen ge-hört die Einführung der Billettpflichtim Fernverkehr. «Es gab weniger Pro-bleme als befürchtet», räumte An-dreas Menet ein, «dies aber auch,weil wir uns gut darauf vorbereitethaben und mit unseren gewerk-schaftlichen Aktionen (Protestbriefund Petition) einige Mängel recht-zeitig korrigieren konnten.»

Das neue Lohnsystem Toco istbeim Zugpersonal ohne grosse Pro-bleme eingeführt worden. Eine Fragebleibt allerdings noch ungelöst: Dasneue System hat die Unterscheidungzwischen «national» und «internatio-nal» abgeschafft, auch lohnmässig.

ZPV verlangt Zulage für Auslandfahrten

Die ZPV-Forderung nach einer spezi-ellen Zulage, die die höheren Anforde-rungen für Auslandeinsätze belohnt,

stiess bei der SBBbisher auf taubeOhren, doch derZPV lässt nicht lo-cker! Wie abzuse-hen war, gibt dieSicherheit auf denZügen weiterhinzu Sorgen Anlassund behält hohePriorität. In diesemZusammenhangverlangt das Zug-personal die Ab-schaffung der Na-mensschilder auchim Fernverkehr.

Die Aktionen und die Präsenz desUnterverbands ZPV am Arbeitsplatzhaben sich auf die Mitgliederwerbungpositiv ausgewirkt und dazu beigetra-gen, dass sich junge, motivierte Kol-leg/innen im ZPV engagieren. «Nichtalle Unterverbände sind wie wir in derkomfortablen Lage, eine eigene Ju-gendgruppe aufbauen zu können»,freut sich Andreas Menet. Ein bisschenStolz schwingt da auch mit. Kurz: DieZukunft des ZPV ist gesichert. frg / Fi

«Die Gewerkschaftsarbeit ist eine tägliche Herausforderung»

Delegiertenversammlung des Zugpersonals (ZPV) – Andreas Menet als Zentralpräsident bestätigt

Die Delegierten behandelten eineganze Reihe von Anträgen undbeschlossen die Lancierung einerPetition für eine Ausbildung, diediesen Namen wirklich verdient.Das Zugpersonal ist und bleibt ei-ne sehr aktive Berufskategorie,die stets offen ist für Neues …

frg

ZPV-Jugend in Aktion.Al

exan

der E

gger

Zentralpräsident Andreas Menet (links) und Vizepräsident Pascal Fiscalini.

■ Die Delegation, die mit der SBBüber eine Anpassung der Berufsspezi-fischen Arbeitszeitregelungen (BAR)verhandeln hat, besteht seitens Un-terverband ZPV aus Andreas Menetund Pascal Fiscalini und seitens SEVaus den SEV-GewerkschaftssekretärenJürg Hurni und Jean-Pierre Etique.

Die ZPV-Delegierten gaben ihnenein sehr klares Mandat: Bei Fragen,die die Gesundheit des Personals di-rekt betreffen, gibt es kaum Spiel-raum. «Wir wissen genau, wo und

was wir verhandeln können», erklärtPascal Fiscalini, «und dass wir nichtum jeden Preis zu einer Einigungkommen müssen. Wir haben denAuftrag, die Verhandlungen wennnötig abzubrechen. Ich erinnere dar-an, dass die SBB diese gewünscht hat.Und falls sie scheitern, bleiben diegeltenden BAR in Kraft, bis der GAVausläuft.»

Wie beurteilen die Delegierten dievorliegenden Begehren der SBB? «BeiBestimmungen, die die Gesundheit

und die Ruhezeiten des Personals be-treffen, darf es keine Abstriche geben.Dies betrifft insbesondere die Berei-che durchgehende (pausenlose) Ar-beitszeit und Ruheschicht. Entspre-chende Begehren der SBB stossen beiallen Delegierten auf Ablehnung,und die meisten sind auch dagegen,dass der Dienstbeginn nach arbeits-freien Tagen angetastet wird. Da alldiese Begehren direkte Auswirkungenauf die Personalgesundheit haben –wie auch auf die Personaleffizienz,die der Unternehmung eigentlichsehr wichtig ist –, wird es sehr schwie-rig sein, darauf einzutreten, ausser beisehr valablen Gegenangeboten. An-sonsten sind wir nach dem Prinzipdes Gebens und Nehmens zu Gesprä-chen bereit.» frg / Fi

Keine Abstriche bei der Gesundheit

Interview mit ZPV-Vizepräsident Pascal Fiscalini, Mitglied der BAR-Verhandlungsdelegation

frg

Bei den BAR ist das Zugpersonal sehr wachsam.

Die Delegiertenversammlung des Unterverbands ZPV vom 23. Mai in Bern hat auchWahlen für die Amtsperiode 2013–2016 vorgenommen – mit folgendem Ausgang:

Zentralpräsident: Andreas Menet, Chur (von Amtes wegen Mitglied im Vorstand SEV)Zentralkassier: René Furrer, OltenZentralsekretärin: Janine Truttmann, BielVizezentralpräsident: Pascal Fiscalini, BellinzonaSektionspräsidenten: alle bestätigtMitglieder des Zentralvorstands: Sabrina Tessmer, Tanja Bättig, Roger Tschirky,Thomas Walther, René Schaller, Roger BibergerMitglied des Vorstands SEV: Pascal Fiscalini, BellinzonaErsatzmitglied im Vorstand SEV: Carmine Cucciniello, BaselMitglied der GPK ZPV: Hugo Broder, ZürichVertreter Regionalverkehr West: Yannick Dubois, BielGAV-Delegierte: Silvia Lüthi, Basel; Marianna D’Alessandro, OltenKoordinatorin Werbung: Sabrina Tessmer, Zürich

WAHLEN: ALTE UND NEUE GESICHTER

Page 9: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

UNTERVERBÄNDE ......

9kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Aus familiären Gründen hatRinaldo Zobele vor einigenWochen seinen Rücktritt alsZentralpräsident LPV aufEnde Jahr angekündigt. Ander Delegiertenversammlung

vom 23. Maiim KursaalBern wurdenoch keineKandidaturgemeldet, ob-wohl es demLPV nicht anerprobtenLeuten fehlt.Doch das Zen-tralpräsidiumLPV ist eineschwere Auf-

gabe, und Rinaldo Zobele haterst vor relativ kurzer Zeit sei-nen Rücktritt erklärt. Manmuss den potenziellen Kan-didat/innen die nötige Be-denkzeit lassen.

Gastreferate

Mit einer gewissen Wehmutfolgten die Delegierten zumletzten Mal den Ausführun-gen von SEV-Gewerkschafts-sekretär Nick Raduner, der En-de August in Pension geht.Der Berner erklärte zum x-ten Mal, wie es um die Ein-führung des neuen Lohnsys-

tems Toco, dieEingaben undVerfügungenbezüglich Kor-rekturen sowiedie Rekurs-möglichkeitensteht.Peter Peyer,SEV-Gewerk-schaftssekretärin Chur, infor-mierte überdie schwierigeUmsetzungdes neuen Fir-menarbeits-

vertrags für die rund 1300Mitarbeitenden der Rhäti-schen Bahn, des drittgrösstenBahnunternehmens in derSchweiz.

SEV-Präsident Giorgio Tutiklagte das Schicksal der Wor-king Poor an: «Es ist skanda-lös, dass Menschen mit vol-lem Arbeitspensum in unse-rem Land dazu verurteiltsind, in Armut zu leben.Frauen sind besonders be-troffen.»

Neben diesen drei SEV-Rednern referierte auch PeterKönig, stellvertretender Abtei-lungschef Politik des Bundes-amts für Verkehr (BAV). Er be-handelte die drei ThemenSBB-Cargo, Bahnliberalisie-rung und Finanzierung derBahninfrastruktur. Zum an-gekündigten Abbau beimWagenladungsverkehr sagteer kurz und bündig: «SBBCargo schreibt trotz derjüngsten Reorganisationenimmer noch rote Zahlen, daskann nicht so weitergehen.»In Sachen Liberalisierung zö-gerte der hohe BAV-Beamtenicht, zur brennenden Frageder Trennung von Infrastruk-tur und Betrieb Stellung zu

nehmen: «An einem buch-stabengetreuen Nachvollzugder EU-Richtlinien sind wirnicht interessiert.» Was diebundesrätliche Vorlage zurFinanzierung und zum Aus-bau der Bahninfrastruktur(Fabi) betrifft, verhehlte PeterKönig nicht, «dass alle Betei-ligten für den öffentlichenVerkehr mehr bezahlen müs-sen, denn das SchweizerBahnnetz hat grossen Nach-hol- und Entwicklungsbe-darf».

Aktive Delegierte

Die LPV-Delegierten hörtenan ihrer Versammlung nichtnur den Rednern zu, sondernergriffen auch in grosser Zahlselbst das Wort. Vier Beispiele:

Thomas Giedemann legteder Versammlung eine Reso-lution der Tessiner LPV-Sek-tion vor, die eine Verbesse-rung der Führerstände derältesten Loks verlangt. DieResolution wurde einstim-mig angenommen.

Benjamin Kälin stellte diezweitägigen Kurse vor, wel-che der LPV ab Mitte Augustanbieten wird, um den Lok-führer/innen zu helfen, die

vom BAV vor-geschriebe-nen, sehr ge-fürchtetenperiodischenPrüfungen zubestehen. Wei-tere Infos fol-gen auf derLPV-Websitewww.lpv-sev.ch.Marc-AndréPilloud ver-langte im Na-men des LPVWaadt-Unter-

wallis, darauf zu verzichten,den Antrag abzuschreiben,der die Baufälligkeit der Lau-sanner Räumlichkeiten fürdie periodischen medizini-schen Untersuchungen an-prangert. Die Delegiertenhiessen dieses Anliegen gut.

Beat Lüscher, der das Amtdes Vertreters Schienenfahr-zeugführer LPV (Fachgruppefür Rangierlokführer A–A 40

und Lokführer B 60–100) anArmin Walker übergab, zeig-te sich nach seinem Stellen-wechsel zum Interventions-dienst der Infrastruktur inOlten beeindruckt von derZunahme der «Personen-unfälle», die dieser Dienstzu bewältigen hat. Dies isteine harte Realität, mit deralle Lokführer/innen lebenmüssen. Alberto Cherubini / Fi

Mangels Kandidat/innenfand noch keine Wahl ei-nes neuen Zentralpräsi-denten statt. Aber bis En-de Jahr wird wohl eineausserordentliche Dele-giertenversammlung statt-finden, um einen Nachfol-ger für den abtretendenRinaldo Zobele zu küren.

Delegiertenversammlung des Unterverbands des Lokpersonals (LPV)

Warten auf den neuen Präsidenten

AC

Die sehr intensive, debattenreiche Delegiertenversammlung dauerte über sieben Stunden!

AC

Peter König, stellvertretender Abteilungschef Politik des BAV, geht davonaus, dass die Abstimmung über die Fabi-Vorlage 2014 stattfinden wird.

AC

Der Churer Da-niel Gschwendamtete als Ta-gespräsident.

AC

Der TessinerThomas Giede-mann brachteeine Resolutionfür ergonomi-sche Führer-stände auf altenLoks ein.

AC

Den Waadtlän-der Marc-AndréPilloud stört dieBaufälligkeit derRäumlichkeitenfür medizinischeUntersuchungenin Lausanne.

Der Zentralvorstand setzt sich neu zusammen aus: Rinaldo Zobele,Basel, Zentralpräsident (bis Ende 2012); Ressortleiter Fernverkehr:Marjan D. Klatt, Luzern; Ressortleiter SBB Cargo: Urs Kieliger,Erstfeld; Ressortleiter BLS: vakant; Ressortleiter RhB: Patrick Cavelti,Chur; Zentralkassier: Hans-Ruedi Schürch, Zürich; Zentralsekretär:Marcel Maurer, Emmental. Mitglied im Verbandsvorstand SEV ist(neben dem Zentralpräsidenten) Hans-Ruedi Schürch; Ersatzmit-glied ist Patrick Cavelti. Daniel Gschwend, der die Delegiertenver-sammlung mit Meisterhand geleitet hat, wurde als Präsident diesesGremiums bestätigt.Die Delegierten behandelten mehr als 20 neue und mehr als 20pendente Anträge. Darunter war u.a. ein Antrag der Sektion Genf fürmehr Autonomie der Sektionen, der abgelehnt wurde.Zentralkassier Schürch konnte für 2011 eine Rechnung mit über23 000 Franken Überschuss präsentieren. Dieses erfreuliche Ergeb-nis ist einer rigorosen Kassenführung und einem guten Organisati-onsgrad zu verdanken: Ende 2011 zählte der LPV 2442 Mitglieder.

WAHLEN, ANTRÄGE UND FINANZEN

Page 10: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

......

10 UNTERVERBÄNDEkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Die Probleme verteilen sich auf alledrei SBB-Divisionen, sind aber beiCargo wegen des geplanten Abbausvon Verladepunkten am dringends-ten, wie Zentralpräsident HanspeterEggenberger ausführte. Auf dem Spielstehen 200 Stellen. Welche Standortegestrichen werden, will die SBB erstEnde Juni bekannt geben. Und EndeAugust sollen die Direktbetroffenenerfahren, ob ihre Stelle beibehaltenwird oder ob sie sich neu orientierenmüssen. SBB Cargo geht davon aus,dass rund 50 Mitarbeitende ein Früh-pensionierungsangebot erhalten wer-den und dass die rund 60 betroffenenLokführer relativ einfach eine neueStelle finden werden – im Gegensatzzu rund 90 Rangierern und techni-schen Kontrolleuren, denen die Neu-orientierung schwieriger fallen dürfte.

Beim Personenverkehr stehe es fürdie Rangierer nicht viel besser, be-richtete Jean-Claude Compagnoni,werde diese Division doch in dennächsten Jahren einige neue S-Bahn-netze in Betrieb nehmen und dafürneues Rollmaterial einsetzen, das oh-ne Rangierpersonal auskommt.

Nur bei der Infrastruktur gibt es ei-nen Lichtblick dank der Ankündi-gung von SBB Cargo, dass sich derAbbau beim Wagenladungsverkehrzumindest in den nächsten drei bisvier Jahren nicht negativ auf die Ran-gierbahnhöfe auswirken werde, wiebefürchtet. Andererseits hat der Divi-sionsleiter Philippe Gauderon schonmehrmals von der Möglichkeit ge-sprochen, das Netz der Rangierbahn-höfe weiter zu straffen. Deshalb gilt eshier weiterhin, auf der Hut zu sein.

GAV 2015: Alte Probleme neu anpacken

Vizepräsident Manuel Avallone erläu-terte das geplante Vorgehen zur Er-neuerung des GAV SBB per Ende2014. Der SEV wird einige alte Forde-rungen erneut stellen, insbesonderejene nach verbesserten Frühpensio-nierungsmodellen. Diese waren dasHauptthema der letzten GAV-Konfe-renz (siehe kontakt.sev Nr. 10/2012)und sind für das Rangierpersonal vonbesonderer Bedeutung, da es schwerekörperliche Arbeit leistet und lohn-mässig tief eingereiht ist.

Mit der SBB laufen auch Diskus-sionen über die Schaffung von Ni-

schenarbeitsplätzen bei den Divisio-nen und bei «Anyway Solutions».Auch dieses Anliegen ist dem Ran-gierpersonal sehr wichtig, wie Zen-tralkassier Heinz Schneider unter-strich. Er erinnerte daran, dass vieleKollegen die körperliche Fitness, diefür den Rangierdienst nötig ist, nichtbis zum ordentlichen Pensionie-rungsalter aufrechterhalten können.

Im Hinblick auf den GAV 2015 seiauch die betriebliche Mitwirkung zuüberprüfen, erklärte Manuel Avalloneweiter.

Neues Lohnsystem Toco: Verfügungen zuSammeleingaben treffen dieser Tage ein

Der SEV-Gewerkschaftssekretär JürgHurni berichtete über den Stand derSammeleingaben zum neuen Lohn-system Toco. Die SBB hat sich zwardamit einverstanden erklärt, ihre Ver-fügungsentwürfe gruppiert nach Be-rufskategorien mit dem SEV zu be-sprechen, stellte sich dabei abergrösstenteils auf den formaljuristi-schen Standpunkt, dass die Ein-reihungen grundsätzlich korrekt er-folgt seien.

Die Verfügungen zum Rangierper-sonal treffen dieser Tage beim SEVein – aber noch ohne jene zu denLokführern, die erst Ende Juni be-handelt werden. Der SEV leitet dieVerfügungen an die Betroffenen wei-ter mit einer Empfehlung, ob der be-

treffende Fall weitergezogen werdensoll oder nicht. «Der Rekurs muss un-bedingt innert 30 Tagen erfolgen»,schärfte René Windlin vom Rechts-schutzteam SEV den Delegierten ein.

RPV-Gewählte für 2013 bis 2016

Für die nächste Amtszeit wurden alleBisherigen bestätigt: Hanspeter Eggen-berger als Zentralpräsident, DaniloTonina als Vizepräsident, HeinzSchneider als Kassier und BrunoKirchhofer als Sekretär bilden denZentralausschuss (ZA), in dem nochzwei Sitze vakant sind. Ihnen stehenim Zentralvorstand Werner Graf, Mi-chel Tochtermann, Richard Schlegel(Homepage), Yuri de Biasi und Ro-ger-Peter Amsler (Rangiertagungsprä-sident) zur Seite. Giuditta Purtschertwurde als Vertreterin der RPV-Frau-en in die Delegiertenversammlunggewählt und Markus Zwahlen in dieGeschäftsprüfungskommission RPVals Nachfolger von Werner Graf, derdie Amtszeitobergrenze erreicht hat.

Finanzen und Mitgliederbestand

Die RPV-Rechnung 2011 weist einenÜberschuss auf. Dieser ist zwar auchden Vakanzen im ZA zu verdanken,vor allem aber der erfreulichen Mit-gliederentwicklung im letzten Jahr,konnten doch 91 Neumitgliedergewonnen werden, während nur62 Abgänge zu verzeichnen waren,

vor allem Wechsel in andere Unter-verbände und Pensionierungen. So-mit ist der RPV 2011 auf 1319 Mit-glieder angewachsen. Der ZA sprachallen Werbern seinen Dank aus.

Weniger erfreulich sind die Bud-getzahlen: Wegen des Cargo-Projekts«Netz» muss sich der RPV wieder aufsinkende Mitgliederzahlen und daherauf ein Defizit gefasst machen. DieVersammlung hiess Rechnung undBudget gut und dankte dem Kassierund den Revisoren für ihre Arbeit.

Danach stimmten die Delegiertenüber die drei Vorschläge des Vor-stands SEV für eine Erhöhung desSEV-Beitrags ab, wobei sie die Mei-nung aus ihren Sektionen wiederzu-geben hatten. Alle drei Vorschlägewurden abgelehnt. Angenommenwurde hingegen der Antrag des ZA,die Schaffung eines SEV-Fonds zurUnterstützung regionaler Abstim-mungskampagnen, finanziert durchUnterverbandsbeiträge, abzulehnen.Diesen Fonds will eine Mehrheit desVorstands SEV ins Leben rufen.

Zufriedene Mitglieder trotz allem

Vor den Delegierten referierte auchSEV-Präsident Giorgio Tuti. Er gab diewichtigsten Resultate der SEV-Mit-gliederbefragung durch das Link-Ins-titut, Luzern, bekannt, auf die kon-takt.sev an anderer Stelle zurückkom-men wird.: Der Rücklauf war ausge-zeichnet, ja viel besser als erwartet,und die Umfragewerte sind für denSEV recht schmeichelhaft.

Mit einem Bein im Spital und demanderen Bein im Gefängnis …

Unter den Traktanden «Berichte ausden Peko» und «Verschiedenes» wur-den berufsspezifische Fragen disku-tiert. Dabei zeigte sich klar, dass derauf den SBB-Rangierern lastendeDruck keineswegs dazu beiträgt, ihreArbeit ungefährlicher zu machen. Ja,ihre Verantwortung und die berufli-chen Anforderungen sind vielmehrgestiegen. Von einem besonderen Ri-siko berichtete ein Zürcher Kollege,der für Fussballfans Sonderzüge be-reitzustellen hatte und dabei weitge-hend auf sich allein gestellt war.

Lockerer ging es im HB Zürich zuund her, als Rangierer ein Tänzchenaufführten, das vom SEV auf Youtubepubliziert wurde. Alle wären glückli-cher, wenn nicht auf solche Mittelzurückgegriffen werden müsste, umauf die schwierige Lage der Rangiereraufmerksam zu machen. Nach allem,was die Delegierten zu berichten hat-ten, drängte sich dem Zuhörer dieSchlussfolgerung auf, dass diese Be-rufskategorie etwas mehr Respekt ver-dienen würde. Pietro Gianolli / Fi

115. Delegiertenversammlung des Unterverbands des Rangierpersonals (RPV)

Die Rangierer wurden sich an ih-rer DV einmal mehr bewusst, mitwelchen existenziellen Problemenihre einst stolze Berufskategorieheute konfrontiert ist. Doch dieRangierer wissen den Stier beiden Hörnern zu packen.

Mutig nach vorne blicken!Al

exan

der E

gger

Alex

ande

r Egg

er

SEV-Gewerkschaftssekretär Jürg Hurni stiess mit seinen Ausführungen auf grosses Interesse.

Page 11: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

UNTERVERBÄNDE ......

11kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Zentralpräsident WernerSchwarzer hiess im Hotel As-toria in Bern neben den 29Delegierten auch die SEV-Ge-werkschaftssekretäre ValérieSolano und Nick Raduner so-wie die Übersetzer WandaSuter und Angelo Stroppiniherzlich willkommen undging als gewählter Tagespräsi-dent die statutarischen Ge-schäfte zügig an: Die Jahres-rechnung 2011 und das Bud-get 2012 wurden einstimmigangenommen und dem Zen-tralkassier Kurt Wyss ver-dankt. Und alle bisherigenAmtsinhaber, die sich erfreu-licherweise für weitere vierJahre zur Verfügung stellen,wurden wiedergewählt.

Zwei Anträge abgelehnt

Der Antrag der SEV-Arbeits-gruppe «Einkommensabhän-giger Mitgliederbeitrag» lösteeine sehr engagierte Diskus-sion aus und wurde schliess-lich mit 29 zu 0 Stimmenabgelehnt. Beim zweitenAntrag ging es um dieÄufnung eines «SEV-Wahl-kampffonds» mit finanziellerBeteiligung der Unterverbän-de. Da im SEV-Budget 2011bereits ein Fonds für Wahl-kampf ausgewiesen ist, sag-ten die Delegierten auch da-zu mit 29 zu 0 Stimmen klarNein, wiederum nach hefti-ger Diskussion.

Arbeitgeberin 1. Klasse?«Wir machen die SBB attrak-tiver!», hielt Werner Schwar-zer in seinem Referat fest. DieSBB habe sich zum Ziel ge-setzt, Arbeitgeberin 1. Klassezu werden! Dazu wolle sie ih-re Stärken auf dem Arbeits-markt ausspielen und eineArbeitgebermarke entwi-ckeln. Dafür brauche es aberein professionelles, systema-tisches und konsistentes Per-sonalmarketing, gab Schwar-zer zu bedenken. «Existiertüberhaupt ein unterneh-mensweites Personalmarke-ting bei der SBB? Hat sie ei-nen einheitlichen Auftrittam Arbeitsmarkt oder koor-dinierte Rekrutierungsmass-nahmen?» Auch die demo-grafische Entwicklung undder Wissenstransfer zwischenden Generationen seien beider SBB seit Jahren eine Her-ausforderung. Es braucheecht innovative Konzepte,um die Mitarbeitenden imArbeitsprozess zu halten.

Die SBB setze offenbar aufdas Konzept «Die Seniorenkommen»: Zurzeit beschäfti-ge sie 50 Rentner im Altervon 65 bis 73 Jahren, stellte

Schwarzer fest. Angesichtsder Jugendarbeitslosigkeitkönne dies aber kaum einZukunftsmodell sein.

«Mit Recht sind wir stolzauf unsere Bahn», so der Zen-tralpräsident weiter. Motivier-te Mitarbeitende hätten aberauch Anrecht auf ein trans-parentes, zeit- und marktge-rechtes Lohnsystem. AusSBB-Sicht werde das neueLohnsystem Toco diesen An-sprüchen gerecht. Viele Mit-arbeitenden aber empfändenihre Löhne als schallendeOhrfeige, besonders im Ver-gleich zu den Chefsalären,die höher als die eines Bun-desrats sind. Zitat CEO Mey-er: «Ich schaffe Transparenzund spreche Dinge an, dienicht alle gerne hören.»

Solche und andere Unge-rechtigkeiten widerspiegelnsich in den Umfragen zurPersonalzufriedenheit (PeZu).Das Vertrauen der Mitarbei-tenden in die Führung istnicht das beste. Auch hier ge-loben die VerantwortlichenBesserung und erklären diePeZu als prioritäre Führungs-aufgabe mit dem Slogan«Menschen mit und für

Menschen». Für WernerSchwarzer ist klar: «Nur zu-friedene Mitarbeitende sindder Schlüssel zum Erfolg.»

Wohin geht die Reise?

Die Leiterin PersonenverkehrJeannine Pilloud fokussiertein ihrem Referat auf die Zu-kunft des Personenverkehrs.«Wir können mit gutem Ge-wissen sagen, dass wir dieSchweiz bewegen. Die Statis-tiken beweisen uns diesen Er-folg.» Ausserhalb der Pend-lerströme seien allerdingsnicht alle Züge voll ausgelas-tet. Die Schweiz sei noch daseinzige Land mit einem offe-nen Bahnsystem, bei demman ohne Platzreservationin die Züge steigen kann, oh-ne einen Zuschlag bezahlenmüssen. Dieses System habe

aber zum Er-folg beigetra-gen. Und:«Unsere Zügesollen auchTouristenat-traktionensein.»Laut Pilloudwerden diePendlerströmebis ins Jahr2020 um 38Prozent zu-nehmen. Dar-um drohtendie grossenBahnhöfe zuFlaschenhäl-

sen zu werden und seien an-zupassen, bevor die Streckenausgebaut sind. Weil im Re-gionalverkehr die Kantoneund im Fernverkehr derBund die Auftraggeber sind,seien Effizienz, Kundenorien-tierung und Politik nicht im-mer einfach unter einen Hutzu bringen: Alle wollten dieBahnleistungen zu möglichstgünstigem Preis, mit demneusten Rollmaterial und erstnoch mit Gewinn.

Auch die Demografie desPersonals werde zur Heraus-forderung: Das Durch-schnittsalter der SBB-Mitar-beitenden betrage 44 Jahre.Dies bedeute, dass in dennächsten 10 Jahren rund 30Prozent pensioniert werdenund gleich viele zu rekrutie-ren sind. Medienstelle SEV-TS

Delegiertenversammlung des Unterverbands Technisches Servicepersonal (TS)

Höhepunkt der 4. DV desUnterverbands TS war si-cherlich das Referat vonJeannine Pilloud, Leiterinder Division Personenver-kehr, neben engagiertenDebatten über Anträge undder Verabschiedung einerResolution (siehe Box).

Bietet Toco wirklich marktgerechte Löhne?

Alex

ande

r Egg

er

Laut Jeannine Pilloud werden in 10 Jahren rund 30 Prozent der heutigen SBB-Mitarbeitenden pensioniert sein.

Alex

ande

r Egg

er

Werner Schwarzer hörte seiner Chefin genau zu.

Alex

ande

r Egg

er

Fragerunde.

Schutz der Personalvertreter!Vermehrt stellen wir fest, dass Peko- und Gewerkschaftsvertreter sei-tens SBB unter Druck gesetzt und für ihre Tätigkeiten in den Gremiennicht mehr freigestellt werden. Auch werden sie bei der Personalbeur-teilung durch ihre Abwesenheiten am Arbeitsplatz benachteiligt.

Dazu sagen wir klar und deutlich: So geht es nicht!Denn es gilt der Grundsatz von Treu und Glauben!

Erstens ist die Ausübung von Gewerkschaftsarbeiten ein Menschen-recht (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 23, Punkt 4),und zweitens sind die im GAV SBB, Teil 3 «Betriebliche Mitwirkung»stehenden Ziffern 203 und 204 verbindlich ausgehandelt worden.

Die DV stellt sich voll und ganz hinter die Personalvertreter/innen undwird sich für die Einhaltung der gesetzlichen wie auch der im GAVstehenden Rechte mit vollem Engagement einsetzen.Wir fordern die SBB auf, ihre Führungskräfte per sofort auf denrichtigen GAV-Kurs zu führen.

Verabschiedet von der DV SEV-TS am 23. Mai 2012 in Bernzuhanden der Konzernleitung SBB

RESOLUTION

Page 12: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

Die ersten vier Traktandenlauteten Eröffnung, Man-datskontrolle, Wahl derStimmenzähler und Proto-koll der Delegiertenkonfe-renz vom letzten Novemberin Zürich. Zu berichten istüber diese Traktanden einzig,dass 38 Personen anwesendund von diesen 35 stimmbe-rechtigt waren. Traktandum5 war der Rechnung gewid-met: Es war zwar ein Defizitzu vermelden – aber ein klei-neres als budgetiert. Wie Kas-sier Alois Bucher sagte, hatder Unterverband ein «soli-des Vermögen».

Auch Emotionen haben in derGewerkschaft Platz

Nun wurde die Versamm-lung so speditiv geführt, dasssogar die Traktanden etwasdurcheinandergerieten undman vorzeitig zu den Verab-schiedungen kam. Sicher im-mer ein emotionaler Mo-ment, besonders, wenn die

Scheidenden in ihren Erin-nerungen kramen und überihre reichen Erfahrungensprechen. Die Gewerk-schaftsarbeit bereichert jene,die sie leisten, ja auch ingrossem Mass, und die Ge-werkschaft ist eine Gemein-schaft, die nicht nur ausPflichten besteht, sondernauch viele wertvolle, lohnen-de Momente schenkt.

Es ist viel Arbeit zu erledigen

Die Mitglieder des SBV wer-den vom Beruf stark gefor-dert, was dazu führt, dassauch in der Gewerkschaft«viel läuft», wie Zentralpräsi-dentin Elisabeth Jacchiniausführte. Sie machte eineTour d’horizon durch die Tä-tigkeit der letzten Monate.Viel läuft auch im Bereichder Werbung: Gilberte Imbo-den, die Werbeverantwortli-che, berichtete, dass sie inletzter Zeit vor allem auf klei-nen Bahnhöfen unterwegsgewesen sei, was sehr ge-schätzt werde.

Nach zwei Stunden warendie statutarischen Traktan-den bereits abgehakt. Nacheiner kurzen Kaffeepausesetzten sich die SBV-Delegier-ten mit jenen des VPV zu-sammen, um über die Fusionzu debattieren. pan.

Mit 15 Traktanden prä-sentierte sich die Einla-dung zur Delegiertenkon-ferenz des SBV rechtimposant. Doch die diszi-plinierte Versammlungfand ein pünktliches Ende.

Es läuft gegenwärtig viel im SBVDelegiertenkonferenz SBV wirft keine hohen Wellen

Alex

ande

r Egg

er

Mathias Schmid beim Verteilen der Stimmzettel. Er bewältigte das aufwen-dige Abstimmungsprozedere gewandt, transparent und sicher.

In den letzten Jahren wur-de – in den Unterverbändenund einer gemeinsam Ar-beitsgruppe – viel debattiertüber die Fusion der beidenUnterverbände SBV undVPV. Die Informationsveran-staltungen waren manchmalnur mässig besucht. Trotz-dem scheint es nun, als obnoch nicht alles im ge-wünschten Detaillierungs-grad ausgearbeitet wurde, so-dass alle Delegierten und alleSektionen bedenkenlos zu-stimmen könnten. Durch dieFusion soll eine Bündelungder Kräfte erreicht werden,die eine bessere Interessen-vertretung erlaubt. Ein fusio-nierter Unterverband liessesich leichter der Organisation

der SBB anpassen – schonheute sind vielfach Mitglie-der beider Unterverbände inder gleichen Organisations-einheit tätig. Trotzdem: eineFusion hat, je nach Betrach-tungsweise, sowohl Vor- alsauch Nachteile. Die Struktursieht sechs Branchen vor:Personenverkehr, Infrastruk-tur, Cargo, Konzernbereiche,Securitrans und Kader. Aus-serdem werden die Mitglie-der einer der fünf SektionenOuest, Mitte, Bern, Ost, Südzugeteilt. Die 45 Mitgliederder Delegiertenversammlungwerden sich zweimal jährlichzu einer Sitzung treffen. Soweit der Plan. Als nächsterSchritt steht nun die Urab-stimmung an, die Ende Juliabgeschlossen sein soll (sieheAusschreibung auf Seite 15).

Lebhafte Diskussion

Die Diskussion wurde regegenutzt, es waren sowohl zu-stimmende wie kritische Vo-ten zu hören – ein Zeichen,dass an der Basis eine intensi-ve Auseinandersetzung mitdem Thema stattgefundenhat. Eine Auswahl aus der

Die Beschlussfassung über die Fusion löste eine intensive Debatte aus

Exakt 53,43 : 10,57 StiDie Fusion von zwei SEV-Unterverbänden ist eingrösseres Geschäft. Nachlängerer Planung und in-tensiver Informationsarbeitsoll nun auch die Umset-zung nicht übers Knie ge-brochen werden.

Alex

ande

r Egg

er

Die Delegierten argumentieren, der Präsiden

Alex

ande

r Egg

er

......

12 UNTERVERBÄNDE kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Traditionsgemäss stehen imFrühjahr die Jahresgeschäftezur Diskussion. Sowohl derJahresbericht als auch dieRechnung 2011 fanden dieeinhellige Zustimmung derDelegierten. Einen breiterenRahmen nahm für einmaldie Mitgliederwerbung ein,über die der Werbeverant-wortliche René Wolf orien-tierte. Zwar sind in den ers-ten Monaten schon einigeErfolge zu verzeichnen. Dochwir alle dürfen in unserenBemühungen um Wachs-tum nicht nachlassen, so

sein Aufruf. Zum einenbraucht der SEV, um seinGewicht zu bewahren, einestarke Basis, einen hohen Or-ganisationsgrad, und zumanderen besteht gerade beiden Zentralen Diensten nochein erhebliches Werbepoten-zial. Wenn auch neue Me-thoden wie der Direktkon-takt zu den neueintretendenSBB-Mitarbeitenden und einsich im Aufbau begriffenesWebportal für die Kader ein-gesetzt werden, kann nichts,aber auch gar nichts den per-sönlichen Kontakt vonMensch zu Mensch, dasüberzeugende, gewinnendeGespräch ersetzen. 2012 gibtes erneut attraktive Werbe-prämien zu gewinnen.Macht also alle mit und be-wegt die Kolleginnen und

Kollegen in eurem Umfeldzum SEV-Beitritt!

Ein starker Overhead ist vital fürdie Interessen der SBB

Markus Rüegsegger berichte-te über den Abschluss desGAV für die Mitarbeitendenvon SBB Cargo International.Als Vertreter des VPV gehörteer der Verhandlungsdelega-tion an. Wenn man in Erwä-gung zieht, dass die SBB-Tochter sich nur dank derHartnäckigkeit des SEV zumAushandeln eines GAV be-wegen liess, darf sich dasnach gut 18 Monaten ausge-handelte Resultat sehen las-sen. Über das Ergebnis ist inkontakt.sev ausführlich be-richtet worden. Das Prozede-re erwies sich oft als überausmühsam und kostete vielKraft – doch der Einsatz hatsich letztlich gelohnt. 70 von95 Mitarbeitenden sind die-sem GAV unterstellt, und ihrUrteil über diesen Vertragfällt durchwegs positiv aus.

Bei SBB Cargo Schweizsind zwei Projekte in Umset-zung: dasjenige der «Struk-turkosten» – was nichts an-deres bedeutet als einenenormen Abbau an Arbeits-plätzen im ZentralenDienst – und jenes, das sich«Netz» nennt und den Ein-zelwagenladungsverkehr neupositionieren möchte.

Das Projekt Strukturkos-ten ist schon seit geraumerZeit in Umsetzung begriffen.Wenn man sich einem ge-wissen Zwang zu höherer

Produktivität nicht ver-schliessen kann, tut es dochweh, zu sehen, wie ein Ar-beitsplatz nach dem anderenverschwindet und für spätereGenerationen nicht mehrgreifbar ist. Dasselbe bahntsich im Finanzbereich desKonzerns an, wo mit demProjekt SSO («Shared ServiceOrganisation») Ähnliches ge-schieht: Verbunden mit einerVereinheitlichung der Pro-zesse – nachvollziehbar – sol-len Stellen abgebaut und dieverbleibenden zentralisiertwerden.

Der VPV hat von der SBBdezidiert gefordert, die regio-nalen Strukturen so weit wiemöglich zu erhalten und imFalle höherer Anforderungenden Mitarbeitenden auch dieChance zu geben, sich dieseanzueignen, also die Mitar-beitenden mitzunehmen.

Es darf nicht sein, dassMitarbeitende wie Spielbälleumhergeschoben werden:zuerst zu den Divisionen undin die Regionen und jetztwieder zurück zum Konzernund in Richtung Bern. Beikeiner Reorganisation darfvergessen werden: Es handeltsich nicht um ein Spiel, beidem auf einem Brett Figurenumherbewegt werden kön-nen – es sind hier Menschen,die verschoben (und oft ent-wurzelt) werden! Ein starker,kompetenter Overhead istnicht einfach ein unproduk-tiver Faktor, sondern unver-zichtbar für das Funktionie-ren der SBB. Roland Schwager

Die Entwicklungen beiCargo und beim Finanzbe-reich des Konzerns stan-den im Mittelpunkt der DVVPV im Hotel Ambassador.

Die Bedeutung des OverheadsDelegiertenversammlung VPV

Alex

ande

r Egg

er

Die geheimen Abstimmungen ergaben ein eindeutiges Resultat.

breiten Themenvielfalt: «Diehier vorgeschlagene Dezen-tralisation sollte Vorbild fürden SEV sein!» – «Reichendie vorgesehenen 7 FrankenUV-Beitrag?» – «Es gibt eineBroschüre und eine Website,da steht alles drin im Hin-blick auf die Urabstim-mung.» – «Die Unterlagender Fusion füllen zwei Akten-ordner, das können wir nichtjedem Mitglied zustellen!»

Wichtig für die Jungen

Schliesslich kam man zurAbstimmung über diverseAbänderungsanträge. Zuerstaber wurde beschlossen, dassalle Abstimmungen geheimdurchgeführt werden sollten.Das gab zwar Mehrarbeit, ga-rantierte aber, dass alle Dele-gierten frei ihre Meinungäussern konnten. Und bei al-len Abstimmungen wurdendie Delegiertenstimmen se-parat nach Unterverband ge-zählt und danach «gewich-tet», da nicht beide Verbändegleich viele Delegierte hatten.

Der Antrag Lausannes, die(Ur-)Abstimmung um einJahr zu verschieben, wurde

abgelehnt, ebenso der Antragdes Wallis, auch künftig eineeigene Sektion zu bilden. DieRegion Ouest verlangte ver-geblich, die Urabstimmungmüsse mit qualifiziertemMehr beschlossen werden.Mehr Erfolg hatte der VPVLausanne mit seinem Antrag,für die Fusionszeit ein Über-gangsreglement zu erstellen.Ebenfalls zugestimmt wurdedem Antrag der Arbeitsgrup-pe, den neuen UV erst aufden 1. Januar 2014 aktiv wer-den zu lassen.

Schliesslich kam es zurgrossen Schlussabstimmungüber den «Antrag, bei der Ur-abstimmung der Fusion zu-zustimmen». Und in dieserwichtigsten Abstimmunggab es ein eindeutiges Resul-tat: mit («gewichteten»)53,43 zu 10,57 sprachen sichdie Delegierten beider Ver-bände deutlicher als mit qua-lifiziertem Mehr, mit über80 %, für die Fusion aus.

Der Jugendvertreter drück-te seine Freude über diesesErgebnis aus: «Für die Jungenist diese Fusion sehr wich-tig!», stellte er fest. pan.

immen für die Fusion

nt hört zu: gelebte Basisdemokratie im SEV.

...... 13 UNTERVERBÄNDE

kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Page 13: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

Die ersten vier Traktandenlauteten Eröffnung, Man-datskontrolle, Wahl derStimmenzähler und Proto-koll der Delegiertenkonfe-renz vom letzten Novemberin Zürich. Zu berichten istüber diese Traktanden einzig,dass 38 Personen anwesendund von diesen 35 stimmbe-rechtigt waren. Traktandum5 war der Rechnung gewid-met: Es war zwar ein Defizitzu vermelden – aber ein klei-neres als budgetiert. Wie Kas-sier Alois Bucher sagte, hatder Unterverband ein «soli-des Vermögen».

Auch Emotionen haben in derGewerkschaft Platz

Nun wurde die Versamm-lung so speditiv geführt, dasssogar die Traktanden etwasdurcheinandergerieten undman vorzeitig zu den Verab-schiedungen kam. Sicher im-mer ein emotionaler Mo-ment, besonders, wenn die

Scheidenden in ihren Erin-nerungen kramen und überihre reichen Erfahrungensprechen. Die Gewerk-schaftsarbeit bereichert jene,die sie leisten, ja auch ingrossem Mass, und die Ge-werkschaft ist eine Gemein-schaft, die nicht nur ausPflichten besteht, sondernauch viele wertvolle, lohnen-de Momente schenkt.

Es ist viel Arbeit zu erledigen

Die Mitglieder des SBV wer-den vom Beruf stark gefor-dert, was dazu führt, dassauch in der Gewerkschaft«viel läuft», wie Zentralpräsi-dentin Elisabeth Jacchiniausführte. Sie machte eineTour d’horizon durch die Tä-tigkeit der letzten Monate.Viel läuft auch im Bereichder Werbung: Gilberte Imbo-den, die Werbeverantwortli-che, berichtete, dass sie inletzter Zeit vor allem auf klei-nen Bahnhöfen unterwegsgewesen sei, was sehr ge-schätzt werde.

Nach zwei Stunden warendie statutarischen Traktan-den bereits abgehakt. Nacheiner kurzen Kaffeepausesetzten sich die SBV-Delegier-ten mit jenen des VPV zu-sammen, um über die Fusionzu debattieren. pan.

Mit 15 Traktanden prä-sentierte sich die Einla-dung zur Delegiertenkon-ferenz des SBV rechtimposant. Doch die diszi-plinierte Versammlungfand ein pünktliches Ende.

Es läuft gegenwärtig viel im SBVDelegiertenkonferenz SBV wirft keine hohen Wellen

Alex

ande

r Egg

er

Mathias Schmid beim Verteilen der Stimmzettel. Er bewältigte das aufwen-dige Abstimmungsprozedere gewandt, transparent und sicher.

In den letzten Jahren wur-de – in den Unterverbändenund einer gemeinsam Ar-beitsgruppe – viel debattiertüber die Fusion der beidenUnterverbände SBV undVPV. Die Informationsveran-staltungen waren manchmalnur mässig besucht. Trotz-dem scheint es nun, als obnoch nicht alles im ge-wünschten Detaillierungs-grad ausgearbeitet wurde, so-dass alle Delegierten und alleSektionen bedenkenlos zu-stimmen könnten. Durch dieFusion soll eine Bündelungder Kräfte erreicht werden,die eine bessere Interessen-vertretung erlaubt. Ein fusio-nierter Unterverband liessesich leichter der Organisation

der SBB anpassen – schonheute sind vielfach Mitglie-der beider Unterverbände inder gleichen Organisations-einheit tätig. Trotzdem: eineFusion hat, je nach Betrach-tungsweise, sowohl Vor- alsauch Nachteile. Die Struktursieht sechs Branchen vor:Personenverkehr, Infrastruk-tur, Cargo, Konzernbereiche,Securitrans und Kader. Aus-serdem werden die Mitglie-der einer der fünf SektionenOuest, Mitte, Bern, Ost, Südzugeteilt. Die 45 Mitgliederder Delegiertenversammlungwerden sich zweimal jährlichzu einer Sitzung treffen. Soweit der Plan. Als nächsterSchritt steht nun die Urab-stimmung an, die Ende Juliabgeschlossen sein soll (sieheAusschreibung auf Seite 15).

Lebhafte Diskussion

Die Diskussion wurde regegenutzt, es waren sowohl zu-stimmende wie kritische Vo-ten zu hören – ein Zeichen,dass an der Basis eine intensi-ve Auseinandersetzung mitdem Thema stattgefundenhat. Eine Auswahl aus der

Die Beschlussfassung über die Fusion löste eine intensive Debatte aus

Exakt 53,43 : 10,57 StiDie Fusion von zwei SEV-Unterverbänden ist eingrösseres Geschäft. Nachlängerer Planung und in-tensiver Informationsarbeitsoll nun auch die Umset-zung nicht übers Knie ge-brochen werden.

Alex

ande

r Egg

er

Die Delegierten argumentieren, der Präsiden

Alex

ande

r Egg

er

......

12 UNTERVERBÄNDE kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Traditionsgemäss stehen imFrühjahr die Jahresgeschäftezur Diskussion. Sowohl derJahresbericht als auch dieRechnung 2011 fanden dieeinhellige Zustimmung derDelegierten. Einen breiterenRahmen nahm für einmaldie Mitgliederwerbung ein,über die der Werbeverant-wortliche René Wolf orien-tierte. Zwar sind in den ers-ten Monaten schon einigeErfolge zu verzeichnen. Dochwir alle dürfen in unserenBemühungen um Wachs-tum nicht nachlassen, so

sein Aufruf. Zum einenbraucht der SEV, um seinGewicht zu bewahren, einestarke Basis, einen hohen Or-ganisationsgrad, und zumanderen besteht gerade beiden Zentralen Diensten nochein erhebliches Werbepoten-zial. Wenn auch neue Me-thoden wie der Direktkon-takt zu den neueintretendenSBB-Mitarbeitenden und einsich im Aufbau begriffenesWebportal für die Kader ein-gesetzt werden, kann nichts,aber auch gar nichts den per-sönlichen Kontakt vonMensch zu Mensch, dasüberzeugende, gewinnendeGespräch ersetzen. 2012 gibtes erneut attraktive Werbe-prämien zu gewinnen.Macht also alle mit und be-wegt die Kolleginnen und

Kollegen in eurem Umfeldzum SEV-Beitritt!

Ein starker Overhead ist vital fürdie Interessen der SBB

Markus Rüegsegger berichte-te über den Abschluss desGAV für die Mitarbeitendenvon SBB Cargo International.Als Vertreter des VPV gehörteer der Verhandlungsdelega-tion an. Wenn man in Erwä-gung zieht, dass die SBB-Tochter sich nur dank derHartnäckigkeit des SEV zumAushandeln eines GAV be-wegen liess, darf sich dasnach gut 18 Monaten ausge-handelte Resultat sehen las-sen. Über das Ergebnis ist inkontakt.sev ausführlich be-richtet worden. Das Prozede-re erwies sich oft als überausmühsam und kostete vielKraft – doch der Einsatz hatsich letztlich gelohnt. 70 von95 Mitarbeitenden sind die-sem GAV unterstellt, und ihrUrteil über diesen Vertragfällt durchwegs positiv aus.

Bei SBB Cargo Schweizsind zwei Projekte in Umset-zung: dasjenige der «Struk-turkosten» – was nichts an-deres bedeutet als einenenormen Abbau an Arbeits-plätzen im ZentralenDienst – und jenes, das sich«Netz» nennt und den Ein-zelwagenladungsverkehr neupositionieren möchte.

Das Projekt Strukturkos-ten ist schon seit geraumerZeit in Umsetzung begriffen.Wenn man sich einem ge-wissen Zwang zu höherer

Produktivität nicht ver-schliessen kann, tut es dochweh, zu sehen, wie ein Ar-beitsplatz nach dem anderenverschwindet und für spätereGenerationen nicht mehrgreifbar ist. Dasselbe bahntsich im Finanzbereich desKonzerns an, wo mit demProjekt SSO («Shared ServiceOrganisation») Ähnliches ge-schieht: Verbunden mit einerVereinheitlichung der Pro-zesse – nachvollziehbar – sol-len Stellen abgebaut und dieverbleibenden zentralisiertwerden.

Der VPV hat von der SBBdezidiert gefordert, die regio-nalen Strukturen so weit wiemöglich zu erhalten und imFalle höherer Anforderungenden Mitarbeitenden auch dieChance zu geben, sich dieseanzueignen, also die Mitar-beitenden mitzunehmen.

Es darf nicht sein, dassMitarbeitende wie Spielbälleumhergeschoben werden:zuerst zu den Divisionen undin die Regionen und jetztwieder zurück zum Konzernund in Richtung Bern. Beikeiner Reorganisation darfvergessen werden: Es handeltsich nicht um ein Spiel, beidem auf einem Brett Figurenumherbewegt werden kön-nen – es sind hier Menschen,die verschoben (und oft ent-wurzelt) werden! Ein starker,kompetenter Overhead istnicht einfach ein unproduk-tiver Faktor, sondern unver-zichtbar für das Funktionie-ren der SBB. Roland Schwager

Die Entwicklungen beiCargo und beim Finanzbe-reich des Konzerns stan-den im Mittelpunkt der DVVPV im Hotel Ambassador.

Die Bedeutung des OverheadsDelegiertenversammlung VPV

Alex

ande

r Egg

er

Die geheimen Abstimmungen ergaben ein eindeutiges Resultat.

breiten Themenvielfalt: «Diehier vorgeschlagene Dezen-tralisation sollte Vorbild fürden SEV sein!» – «Reichendie vorgesehenen 7 FrankenUV-Beitrag?» – «Es gibt eineBroschüre und eine Website,da steht alles drin im Hin-blick auf die Urabstim-mung.» – «Die Unterlagender Fusion füllen zwei Akten-ordner, das können wir nichtjedem Mitglied zustellen!»

Wichtig für die Jungen

Schliesslich kam man zurAbstimmung über diverseAbänderungsanträge. Zuerstaber wurde beschlossen, dassalle Abstimmungen geheimdurchgeführt werden sollten.Das gab zwar Mehrarbeit, ga-rantierte aber, dass alle Dele-gierten frei ihre Meinungäussern konnten. Und bei al-len Abstimmungen wurdendie Delegiertenstimmen se-parat nach Unterverband ge-zählt und danach «gewich-tet», da nicht beide Verbändegleich viele Delegierte hatten.

Der Antrag Lausannes, die(Ur-)Abstimmung um einJahr zu verschieben, wurde

abgelehnt, ebenso der Antragdes Wallis, auch künftig eineeigene Sektion zu bilden. DieRegion Ouest verlangte ver-geblich, die Urabstimmungmüsse mit qualifiziertemMehr beschlossen werden.Mehr Erfolg hatte der VPVLausanne mit seinem Antrag,für die Fusionszeit ein Über-gangsreglement zu erstellen.Ebenfalls zugestimmt wurdedem Antrag der Arbeitsgrup-pe, den neuen UV erst aufden 1. Januar 2014 aktiv wer-den zu lassen.

Schliesslich kam es zurgrossen Schlussabstimmungüber den «Antrag, bei der Ur-abstimmung der Fusion zu-zustimmen». Und in dieserwichtigsten Abstimmunggab es ein eindeutiges Resul-tat: mit («gewichteten»)53,43 zu 10,57 sprachen sichdie Delegierten beider Ver-bände deutlicher als mit qua-lifiziertem Mehr, mit über80 %, für die Fusion aus.

Der Jugendvertreter drück-te seine Freude über diesesErgebnis aus: «Für die Jungenist diese Fusion sehr wich-tig!», stellte er fest. pan.

immen für die Fusion

nt hört zu: gelebte Basisdemokratie im SEV.

...... 13 UNTERVERBÄNDE

kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Page 14: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

UNTERVERBÄNDE......

14kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Zentralpräsident Ricardo Lo-retan konnte am 23. Mai imHotel Römertor in Oberwin-terthur – nebst Zentralaus-schuss, Geschäftsprüfungs-kommission, Gästen unddem Referenten Ruedi Hedi-ger – 49 Delegierte zur DVder Pensionierten begrüssen.

PV-Finanzen und Wahlen

Die Rechnung 2011, begut-achtet von der GPK, wurdevon den Delegierten einstim-mig genehmigt. Auch dasBudget 2013 erhielt einhelli-ge Zustimmung.

Zudem standen Wahlenan, insbesondere mussten diebisherigen Kollegen und Kol-leginnen für die neue Amts-periode bestätigt werden. Dieverschiedenen Ämter konn-ten vollständig wiederbesetztwerden – siehe Kasten.

Auftritt von Ruedi Hediger

Der Finanzchef SEV referiertezum Thema «SEV-Finanzen:eine Gratwanderung zwi-schen Einnahmen und Aus-gaben». Anhand von Folienund Zahlen zeigte Ruedi dienegative Entwicklung desMitgliederbestandes, was fürdie SEV-Finanzen von gröss-

ter Bedeutung sei. Dennochhätten sich die Betriebskos-ten nicht wesentlich verän-dert. Werbung von Neumit-gliedern sei sehr wichtig, aberzunehmend schwieriger ge-worden. In einer Grafik er-läuterte er, wofür die Mitglie-derbeiträge eingesetzt werden.

Eine wesentliche Einkom-mensquelle seien die Voll-zugskostenbeiträge aus denGesamtarbeitsverträgen. Aber

auch Vermögenserträge seiennötig, aber im Momentschwierig zu erzielen. Die Situ-ation schilderte Ruedi Hedigerals nicht so dramatisch, wieteilweise behauptet werde.Vom Sparen bei den internenKosten war nicht die Rede,und seine brisanten Folienmit den Zukunftsszenarien,die das Vermögen innert zehnJahren wegschmelzen sehen,zeigte er nicht.

Der Finanzchef nutzte dieGelegenheit, um mit einzel-nen Exponenten unter denPensionierten abzurechnen.Diese würden den SEV an-greifen und fälschlicherweisebehaupten, die Anstellungs-bedingungen seien zu luxuri-ös. Der SEV halte sich nur andie zurzeit geltenden Regle-mente, und er habe den ver-antwortlichen Gremien gegen-über stets Transparenz überdie finanzielle Lage geübt.

Der Angriff blieb nichtohne Widerspruch. JosefBühler bedauerte, dass er anRuedis letztem Auftritt vorder Pensionierung in einStreitgespräch hineingezogenwerde. Er zitierte aus demPersonalreglement des SEV,welches keine Privilegienauslasse und entsprechendzu hohe Kosten verursache.Insbesondere seien das Leis-tungsprimat und eine Pen-sionierung ab 60 nicht längerfinanzierbar. Es sei unum-gänglich, jetzt das zu tun,was jede KMU bei Schwierig-keiten tut: die internen Kos-ten anzugehen.

Ruedi Hediger berichteteauch über den Stand der Mit-gliederbefragung des SEV, de-

ren Resultate demnächst be-kannt gegeben werden. DerRücklauf sei hervorragendgewesen, und die durch-schnittlichen Bewertungendes SEV seien erfreulich.

Abschliessend warb derFinanzchef für die 3 Moduleder geplanten Beitragserhö-hungen.

Ein Ja und ein Nein

Der Antrag der Sektion Win-terthur-Schaffhausen, derSEV solle sich beim Bundum eine Einmalzulage vontausend Franken zum Aus-gleich der Teuerung bemü-hen, wurde einstimmig an-genommen.

Hingegen wurde derRückkommensantrag derSektion Luzern, in dem einhöherer als der für die Fusionbereits zugesagte Beitrag desUnterverbands PV verlangtwird, grossmehrheitlich ab-gelehnt.

Der Obmann der GPK-PV,Francis Lambert, wurde mitbestem Dank verabschiedetund dem scheidenden Fi-nanzchef Ruedi Hediger zurPensionierung alles Gute ge-wünscht.

Josef Bühler

PV-Ämter vollständig wiederbesetztNeben den statutarischenGeschäften, in deren Mit-telpunkt die Besetzung derUnterverbandsämter fürdie neue Amtsperiodestand, liessen sich diePV-Delegierten von RuediHediger über die Finanz-lage des SEV aufdatierenund behandelten zweiSektionsanträge.

Delegiertenversammlung des Unterverbands der Pensionierten (PV)

zVg

zVg

zVg

Für die neue Amtsperiode bis 2016 gewählt sind:• als Zentralpräsident: Ricardo Loretan;• als Zentralkassier: Egon Minikus;• als Mitglieder des Zentralausschusses PV: Sergio Beti, Josef

Bühler, Bernard Demierre, Hans Heule und Otto Huser;• als Ersatzmitglied der Geschäftsprüfungskommission PV: Heinz

Lüthi;• als Delegierte im SGB-Kongress: Hans Heule und Ricardo Loretan;• als Vertreter im Vorstand SEV: Ricardo Loretan, Bernard Demierre

sowie Hans Heule (Ersatzmitglied);• als Delegierte VASOS (Vereinigung aktiver Senioren- und Selbst-

hilfe-Organisationen der Schweiz): Marie-Thérèse Godel, HansHeule, Jean-Pierre Neuhaus, Hugo Spittler und Daniel Turin;

• in den Vorstand VASOS: Serge Anet, Sergio Beti und RicardoLoretan;

• als Delegierter SolidarSuisse: Hugo Spittler.• Als Ersatzmitglied SSR (Schweizerischer Seniorenrat) nominiert

wurde Sergio Beti – die Wahl erfolgt dann durch die VASOS.

FUNKTIONSTRÄGER/INNEN PV

Page 15: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

SEKTIONEN ......

15kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Am 4. Mai trafen sich zahlreiche Mit-glieder zur Hauptversammlung inSchiers.

Wegen Statutenänderungenmussten der Vorstand, die GPK unddie Delegierten für den Kongress unddie Delegiertenversammlung für diefolgende Amtsperiode in ihren Äm-tern bestätigt werden. Weiter konntefür die DPK der Gruppe 2 in Land-quart Thomas Gruber gewählt wer-den. Leider hat sich für die DPK-Gruppe 1 niemand zur Wahl gestellt.Nicht gewählt, aber geehrt wurdenviele Jubilare. So können René Cot-ting, Anton Fricker, Peter Lüthi,Heinz Räss und Bernhard Sieber ihre40-jährige SEV-Mitgliedschaft feiern.Der Kassier präsentierte die Jahres-rechnung 2011 und das Budget2012. Die GPK war mit seiner Arbeitzufrieden und beantragte, ihm dieEntlastung zu erteilen, was die Ver-sammlung auch machte.

SEV-Gewerkschaftssekretär PeterPeyer erklärte, dass der SEV ein struk-turelles Defizit aufweist. Um dieses zubeheben, wurden drei Modelle ausge-arbeitet, die er vor Ort präsentierte.Nach einer kurzen Diskussionstimmten die Versammelten darüber

ab. Sie erachten alle drei Modelle alssinnvoll.

Wie immer hatte auch der Res-sortleiter viel gearbeitet und dement-sprechend einiges zu erzählen. Vielhängt mit dem kürzlich eingeführtenPDS (Planungs- und Dispositionspro-gramm) zusammen. Ein Beispiel:Nachdem die neuen Dienstpläne denDienstplankommissionen ausge-händigt wurden, merkte man, dasssich die Tourendurchschnitte massivverkürzen. Dies entgegen den Aussa-gen der Beteiligten seitens RhB in denletzten Monaten. Dies ist auch derGrund, weshalb der LPV und der ZPVdie Sistierung des Programms gefor-dert hatten und auch teilweise zuge-sprochen erhielten, bis man wiedereinen Tourenschnitt um die 504 Mi-nuten erreicht. Weiter wollte man dieFerieneingabe fürs 2013 mit dem PDSdurchführen. Auch dort gibt es Pro-bleme. Deshalb wird diese noch ein-mal der Ferienobmann übernehmen.Nur hat er noch nicht alle nötigenDaten. Und es ist Mai …

Nach einer guten Sitzung liessendie Versammelten den Abend bei ei-nem Spaghettiplausch ausklingen.

Sandro Frick

Der DPK-Gruppe 1 fehlt ein Mitglied■ LPV Landquart

Die Delegierten der beiden Unterver-bände SBV und VPV haben an ihrerVersammlung vom 23. Mai entschie-den, den Mitgliedern eine Fusion derbeiden Organisationen zu einem ein-zigen neuen SEV-Unterverband zuempfehlen (siehe Seiten 12 bis 13).Dies, um für die wachsenden Heraus-forderungen der Zukunft gewachsenzu sein und sie mit einer effizientenOrganisation bewältigen zu können.

Den Entscheid pro oder kontraFusion treffen die Mitglieder in einerUrabstimmung. Die Fusion kommtzustande, wenn zwei Drittel allerStimmenden je Unterverband demAntrag zustimmen.

Die Abstimmung findet statt zwi-schen dem 7. und 21. Juli.

Alle Mitglieder der beiden Unter-verbände erhalten in den nächstenTagen die Abstimmungsunterlagenzugestellt. Wir bitten euch, sie gründ-lich zu studieren, euch eine Meinungzu bilden und unbedingt an der Ab-stimmung teilzunehmen. Bei Fragenwendet euch an SBV-ZentralpräsidentinElisabeth Jacchini, [email protected], 031 357 57 05 oder anVPV-Zentralpräsident Roland Schwa-ger, [email protected],071 912 20 74.

Zentralvorstand SBV und VPV

Urabstimmung über die Fusion vonSBV und VPV

■ Unterverbände SBV und VPV

Zum diesjährigen Ländertreffen tra-fen sich die Eisenbahner-National-teams von Grossbritannien, Deutsch-land, Belgien und der Schweiz inBalsthal. In der modernen Badmin-tonhalle des fitneXX Racket-Centersfanden wir ideale Bedingungen fürdie Wettkämpfe vor. Daneben warenwir im Hotel Balsthal für die Über-nachtung und Verpflegung gut auf-gehoben.

In den verschiedenen Länderbe-gegnungen gab es spannende Spieleund hart umkämpfte Punkte. Auchdiverse Revanchen aus vergangenenJahren standen offen. Leider verletztesich Klaus vom VDES-Team an der

Achillessehne und musste durch denCoach ersetzt werden.

Schlussendlich konnte das briti-sche Team den Vorjahressieg wieder-holen. Hinter Deutschland und Bel-gien erspielte sich das Gastgeberteamden 4. Platz, das beinahe die Sieger-mannschaft schlagen konnte.

Neben den Spielen wurden diekameradschaftlichen Beziehungengepflegt und bereits freute man sichgemeinsam auf die nächstjährigenUSIC-Meisterschaften.

Rangliste: 1. Grossbritannien, 2.Deutschland, 3. Belgien, 4. Schweiz.Weitere Fotos unter www.svse.ch,Rubrik Badminton. Roger Baumann

Eisenbahner-Badminton-Länderturnier■ SVSE Badminton

zVg

Mitte Mai fanden im SportzentrumForum in Sumiswald die 16. SVSE-Unihockey-Meisterschaften statt. DieUnihockey-Abteilung «Bärner Chne-beler» des SE Bern organisierte erst-mals einen solchen Anlass.

Wie üblich wurde in den Katego-rien Open, Mixed und Senioren umdie Titel gespielt. Mit 31 angemelde-ten Mannschaften konnte ein neuerRekord verzeichnet werden. Mit Aus-nahme der Westschweiz waren alleLandesteile vertreten. Sportlich hatsich das Niveau vor allem in der Ka-tegorie Open rasant weiterentwickelt.Mittlerweile ist man in dieser Katego-rie chancenlos, wenn man nicht auferfahrene Ligaspieler zurückgreifenkann. In der Kategorie Mixed fiel dasausgeglichene Niveau auf. Jederkonnte jeden schlagen. Dadurch wares bis zum Schluss offen, welcheTeams die Viertelfinale erreichenwürden. Die Senioren liessen es etwasgemächlich angehen, mit nur sechsTeams waren nicht allzu viele Spielezu bestreiten.

Wegen den vielen Mannschaftenwurden keine Zwischenrunden mehrdurchgeführt. Trotzdem konnten fastalle Mannschaften mindestens vierSpiele pro Tag bestreiten. SchweizerMeister 2011 bei den Senioren wurdezum ersten Mal die Mannschaft desESV Brugg-Windisch. Die Aargauerkonnten sich im Penaltyschiessen ge-gen das «Team MGB» vom SVSESimplon durchsetzen. Bemerkens-wert dabei ist, dass der ESV Brugg-Windisch während des ganzen Tur-niers keinen Auswechselspieler zurVerfügung hatte. Im Spiel um den

dritten Platz gewannen die Titelver-teidiger ESV BLS 73 gegen die Senio-ren der Sportsektion BOB.

Die Spiele der Kategorie Mixedverliefen sehr ausgeglichen. So hattenam Schluss der Vorrunde vier Mann-schaften gleich viele Punkte. Damitmusste die Tordifferenz über den Ein-zug in die Viertelfinale entscheiden.Ins Finale schafften es ein Team desGastgebers SE Bern sowie die zweiteMannschaft des ESV Rheintal-Walensee. Beide Teams hatten zweiausgeglichen starke Blöcke sowie Da-men, die technisch und spielerischjederzeit mit den Herren mithaltenkonnten. So entwickelte sich langeZeit ein ausgeglichenes, intensives Fi-nale, in dem sich am Schluss die spie-lerisch noch etwas bessere Mann-schaft «Bärner Chnebeler 4» mit 2 :1durchsetzen konnte. Den drittenRang erreichte die Mixed-Mann-schaft des ESV Aarau mit einem Sieggegen die Sportsektion BOB (BOB 3).

In der Kategorie «Open» wurdeschnelles und technisch hochstehen-des Unihockey geboten. Im tech-nisch und läuferisch besten SVSE-Unihockey-Finale aller Zeiten mit ei-nem dramatischen Spielverlauf ge-wann der Titelverteidiger ESV Aarauschlussendlich im Penaltyschiessengegen das Team Bärner Chnebeler 1.Zuvor hatte das Spiel 3 : 3 geendet,obwohl die Berner – verstärkt durchSML-Cracks – zeitweise mit 3 :1 ge-führt hatten. Mit unbändiger Kampf-kraft und intakter Moral schafften dieAargauer aber drei Minuten vorSchluss noch den Ausgleich.

Martin Steiner

ESV Aarau verteidigt Schweizer-Meister-Titel■ SVSE Unihockey

www.sev-online.ch

Page 16: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

SEKTIONEN......

16kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Bei kühlem, aber teilweisesonnigem Wetter trafen sicham 15. Mai in Thun 16 Per-sonen zur Frühlingswande-rung und fuhren mit demBus nach Heimenschwand.Unterwegs konnten sie be-reits herrliche Ausblicke indie Berner Alpen, das Aaretal,in die hügelige Landschaftund auf schmucke Häuserwerfen. Gemütlich nahm dieGruppe die WanderstreckeRichtung Süderen in Angriffund durchwanderte zuerstdas Langlaufgebiet von Hei-menschwand und etwas spä-ter das Wachseldornmoos,ein Hochmoor, bestehendaus einer einzigartig schönenNaturlandschaft mit See undvielen geschützten Pflanzen.Dann öffnete sich der Blickaufs liebliche Hochtal zwi-schen Steffisburg und demSchallenberg. Im RestaurantBären in Süderen hatte manin der Zwischenzeit bereitsein behäbiges Zvieri mit Bu-rehamme und Kartoffelsalatbereitgemacht.

Bereits am nächsten Tagstand die Frühlingsversamm-lung in Hasle-Rüegsau aufdem Programm. PräsidentErwin Gugger konnte rund110 Teilnehmer/innen be-grüssen.

Ständerat Hans Stöckliwar zu Gast und berichtetein seiner unterhaltsamenund witzigen Art zuerst vomletztjährigen Wahlkampf.Dieser sei happig und an-strengend gewesen. Er habeaber während der Reisedurch den ganzen Kantonviele Informationen sam-meln können. Dann erzählteer von seiner Arbeit im Stän-derat. Jeder Sitzungstag be-ginne mit dem Appell. ImUnterschied zum Nationalratkönne man hier so lange re-den, wie man wolle. Die Ab-stimmungen würden nochmit Handerheben erfolgenMan müsse gut aufpassen,was man sage, dennhier würden die Mitgliederaufmerksam zuhören. DerZusammenhang und der

menschliche Umgang mit-einander seien viel besser alsim Nationalrat. Der Stände-rat wirke viel ausgeglichenerauf das Geschehen, weil eherdie Sachpolitik im Vorder-grund stünde. Wegen der en-gen Zusammenarbeit mitden Bundesräten und denChefbeamten lerne man die-se besser kennen. Er sei im-mer wieder erstaunt, was ei-ne Bundesrätin oder eineBundesrat alles leisten müsse.Hans Stöckli erntete viel Ap-plaus für seine Informatio-nen. Die Freude an der Arbeitim «Stöckli» war ihm deut-lich anzumerken.

Die statutarischen Ge-schäfte waren rasch erledigt.Erwin Gugger machte nochauf die kommenden Veran-staltungen aufmerksam, undeinmal mehr trug der Män-nerchor der pensionierten Ei-senbahner Bern einige schö-ne Lieder vor. Mit einemZvieri wurde die Veranstal-tung beendet.

Andreas Lüthi

Wanderung und Versammlung innert zwei Tagen■ PV Bern

Anlässlich der Mitgliederver-sammlung konnte ein stattli-cher Betrag, resultierend vonder VPT- Tagung 2011, an dieSektionskasse übergeben wer-den. 250 Anmeldungen, eineinteressante Podiumsrundemit dem Thema «Neat, Fluchoder Segen?», guter Speis undTrank sowie ein perfekter Ta-gungsort (MGB-Werkstätte

Andermatt) machten dieKonferenz vom 13. Novem-ber zu einem erfolgreichenAnlass. Schön, fanden so vie-le Gäste den Weg in dieschöne Urner Bergwelt.

Der Sektionsvorstand be-dankt sich herzlich beimOrganisationskomitee sowiebeim Festwirt für die geleiste-te Arbeit. Urs Langenstein

■ VPT Matterhorn Gotthard

Sektion sehr zufrieden mit derVPT-Tagung 2011

zVg

Sektionskassier Urs Hunziker, OK-Präsident Eric Russi und Sektionspräsi-dent Willi Steiner. Hier bei der symbolischen Übergabe eines Einzahlungs-scheines mit dem Gewinn der VPT-Tagung von Andermatt.

Präsident Michi Walker er-öffnete die Sektionsver-sammlung vom 14. Mai inErstfeld.

Zu Gast war DominikBaumberger, LPV-Ressortlei-ter SBB Cargo. Er brachteden Mitgliedern gleich zuBeginn den erst kürzlich un-terzeichneten GAV von SBBCargo international näher.Das erklärte Ziel der Gewerk-schaften war es, einen GAVmit SBB Cargo internationalabzuschliessen, der grund-sätzlich gleichwertig zu denbestehenden GAV SBB war.Allen Beteiligten war be-wusst, dass der neue GAV ei-nen Referenzwert bei allenEVU auf der TransitachseSchweiz darstellen wird. Spe-ziell war zudem, dass derGAV abgeschlossen wurde,bevor der grösste Teil derMitarbeitenden, die demneuen GAV unterstehen,eingestellt wird. Der neueGAV ist gültig bis Ende2016, und ohne Kündigungder Vertragsparteien läuft erunbefristet weiter. Das Perso-nal untersteht ebenfalls der

Friedenspflicht, und bei Un-einigkeit der Verhandlungs-partner kann das Schiedsge-richt angerufen werden (z.B.Lohnverhandlungen). DasLohnsystem ist Toco ähn-lich, doch in den Funktio-nen nochmals verkleinertworden. SBB Cargo interna-tional hat eine Taggeldversi-cherung für Unfall undKrankheit, wobei die Kostenhalbe-halbe zwischen Unter-nehmen und Mitarbeiter/inaufgeteilt werden. Auch dieMitarbeitenden von SBBCargo International sindweiterhin der SBB-Pensions-kasse angegliedert. Neu wur-den die bereichsspezifischenArbeitszeitregelungen direktals Anhang in den GAV ein-gearbeitet. Die grössten Ver-änderungen gibt es beimKündigungsschutz. Die nor-male Kündigungsfrist be-trägt drei Monate; ausserbei betrieblichen, wirtschaft-lichen oder medizinischenGründen kann die Kündi-gungsfrist bis auf zwölf Mo-nate verlängert werden. DieKollegen interessierten sich

sehr dafür, ab wann und anwelchen Standorten SBBCargo international eigeneLokführer anstellen wird.Leider konnte DominikBaumberger diese Fragenicht beantworten.

Nach dem sehr interes-santen Thema GAV SBBCargo international beschäf-tigte sich die Versammlungmit der LPV-Delegierten-versammlung vom 23. Mai.Behandelt wurden die diver-sen Anträge der Sektionen.Zudem sind noch einigeÄmter im Zentralvorstandneu zu besetzen, für die bisheute noch keine Nachfol-ger gefunden wurden.

Der Präsident bedanktesich bei den Mitgliedern fürdie rege Beteiligung an derUnterschriftensammlung fürdie Petition gegen den Kahl-schlag im Wagenladungsver-kehr.

Zum Schluss dankte derVorstand den Versammeltenfür ihr Interesse undwünschte eine gute Heim-reise.

Michi Walker

Neuer Gesamtarbeitsvertrag von SBB Cargointernational als zentrales Thema

■ LPV Erstfeld

Präsident Markus Schmiddurfte eine kleine Schar Mit-glieder zur Hauptversamm-lung in St. Gallen begrüssen.Die Jahresrechnung schlossin diesem Jahr mit einemGewinn ab. Der Präsident er-wähnte im Jahresbericht dieRangiertagung Ost in Aar-burg sowie die Delegierten-versammlung 2011, an der esviel zu diskutieren gab. ImHerbst unternahm die Sek-tion, wie in den Jahren zu-vor, die Rangierreise. Leiderwar das Wetter ein wenigdurchzogen. Die Reise führteauf den Berg Hohen Klingen.Als der Herbst in seinen vol-len Zügen war, führte dieSektion in Weinfelden zu-sammen mit der SektionRheintal die gemeinsameHerbstversammlung durch.Auch dieses Jahr durfte dieSektion Verbandsmitgliederfür ihre treue Mitgliedschaftim SEV ehren: Bruno Kobleraus St. Gallen für 45 Jahre,Fränk Romano aus Zürich für40 Jahre und Marco Groppafür 25 Jahre.

Auch in der Ostschweizbleibt die Zeit nicht stehen.Beim Personenverkehr wird

es schon in naher Zukunftzu grösseren Veränderungenkommen, die Rex-ZügeChur–St. Gallen werden ver-pendelt, und der Voralpen-express (VAE) fährt nur nochbis St. Gallen. Diese und wei-tere Veränderungen werdenmit Inbetriebnahme der neu-en S-Bahn Ostschweiz aufden Fahrplanwechsel 13/14aufs Personal zukommen.Aber auch bei Cargo stehennoch einige wichtige Verän-derungen bevor. Es werden150 Bedienpunkte genauerunter die Lupe genommen,und einige von ihnen wer-den mit grösserer Wahr-scheinlichkeit nicht mehrbedient von Cargo.

Zum Schluss gab es nochallgemeine Infos: Die nächstegemeinsame Herbstver-sammlung mit dem RPVRheintal und dem RPV Thur-tal ist am 3. November um14.30 Uhr in Buchs. Dienächste GV ist am 16. Febru-ar in Romanshorn. Der Vor-stand bittet alle Verbands-mitglieder, sich die Termineschon heute vorzumerkenund auch zu kommen.

Stuart Arpagaus

Veränderungen stehen bevor■ RPV Thurtal

Page 17: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

SEKTIONEN ......

17kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Freitag, 14. SeptemberRestaurant Schützenhaus in BurgdorfBildungskurs des Unterverbands BAU:Work-Life Balance, ein Modewort?

Diana Bertschi-Graf, Erwachsenenbildnerin, Burgdorf, zeigt auf, wie man mit Ver-änderungen im Beruf und Alltag umgehen kann.

Der Kurs richtet sich an die Mitglieder der Unterverbandes BAU sowie alle übrigeninteressierten SEV-Mitglieder.

AnmeldungBis 30. Juni an SEV, Unterverband BAU, Postfach 1652, 4600 Olten,[email protected]

BILDUNGSKURS: LEBENSÜBERGÄNGE –VERÄNDERUNGEN IN BERUF UND ALLTAG

IMPRESSUMkontakt.sev ist die Mitgliederzeitung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und erscheintvierzehntäglich.

ISSN 1662-8454

Auflage: 31 368 Ex. (Gesamtauflage 46 039 Ex.), WEMF-beglaubigt 6.12.2011

Herausgeber: SEV, www.sev-online.ch

Redaktion: Peter Moor (Chefredaktor), Peter Anliker, Alberto Cherubini, Anita Engimann, BeatriceFankhauser, Markus Fischer, Françoise Gehring, Pietro Gianolli, Henriette Schaffter

Redaktionsadresse: kontakt.sev, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected];Telefon 031 357 57 57, Telefax 031 357 57 58

Abonnemente und Adressänderungen: SEV, Mitgliederdienste, Steinerstrasse 35, Postfach, 3000 Bern 6; [email protected], Telefon 031 357 5757, Telefax 031 357 57 58. Das Jahresabonnement kostet für Nichtmitglieder CHF 40.–.

Inserate: Zürichsee Werbe AG, Seestrasse 86, 8712 Stäfa; Telefon 044 928 56 11,Telefax 044 928 56 00, [email protected], www.zs-werbeag.ch

Produktion: AZ Medien, Aarau; www.azmedien.ch

Druck: Mittelland Zeitungsdruck AG, Solprint, Subingen; www.solprint.ch. Ein Unternehmen derAZ Medien AG

Die nächste Ausgabe von kontakt.sev erscheintam 21. Juni 2012.

Redaktionsschluss für den Sektionsteil: 14. Juni 2012, 8 UhrInserateschluss: 11. Juni 2012, 10 Uhr

Mittwoch, 7. November8.45 bis zirka 17.15 UhrHochschule für Wirtschaft, Zentralstrasse 9, Luzern

Das Arbeitszeitgesetz (AZG) ist ein spezifisches Gesetz für den öffentlichen Verkehr unddie Post. Hier ersetzt das AZG das Arbeitsgesetz, das die meisten anderen Branchenabdeckt. In diesem Seminar vermitteln wir eine Übersicht über die wichtigsten Regelndes AZG.

Inhalt Arbeitszeitgesetz (AZG) und die dazugehörende Verordnung (AZGV)

Nutzen Die Teilnehmenden – kennen die wichtigsten Bestimmungen des AZG und der AZGV – können die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen in ihrem Arbeitsalltag überprüfen – können im Rahmen der betrieblichen Mitwirkung die Einhaltung des Gesetzes in der Dienstplangestaltung sicherstellen

Zielpublikum Mitglieder der LPV-Sektionen Luzern, Mittelland und Zentralbahn

Referent Martin Allemann, Gewerkschaftssekretär SEV, Team Arbeitszeit

Kosten Mitglieder kostenlos Nichtmitglieder 250 Franken (Verpflegung inbegriffen)

BildungsurlaubAngestellte der SBB können für den Besuch des Kurses Bildungsurlaub gemäss GAVSBB, Anhang 6, Art. 6g beanspruchen. Das Urlaubsgesuch muss vor dem Kurs derzuständigen Dienststelle eingereicht werden. Nach dem Seminar ist die Teilnahmebe-stätigung, die die Kursleitung unterschreiben wird, abzugeben. Für Angestellte vonanderen konzessionierten Transportunternehmungen gelten die entsprechendenRegelungen.

AnmeldungBis spätestens 18. Oktober an das Zentralsekretariat SEV, Bildung / Susanne Schürch,Postfach, 3000 Bern 6, 031 357 57 57, [email protected], www.sev-online.ch

Die Teilnehmerzahl ist auf 25 Personen beschränkt – es empfiehlt sich eine frühzeitigeAnmeldung!

BILDUNGSKURS SEV / LPV:EINFÜHRUNG INS ARBEITSZEITGESETZ AZG

Page 18: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

......

18 SEKTIONENkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Trotz gleichzeitig stattfindendem Cup-final, der immer zusätzliches Personalzur Bewältigung der Zuschauerströ-me bindet, fanden am 16. Mai 24Mitglieder den Weg an die Versamm-lung. Die statutarischen Geschäfte so-wie die Infos aus den Interessenfel-dern waren speditiv erledigt.

Elisabeth Jacchini, Zentralpräsi-dentin SBV, stellte die geplante Fu-sion von SBV und VPV nochmalskurz vor: Die SBB entwickelte sich inder letzten Zeit zu einer «Business-Maschine». Dies erfordert ein anderesArbeiten und Auftreten der Gewerk-schaft. Im Gegensatz dazu sind dieSEV-Unterverbände immer noch eineGewerkschaft in der Gewerkschaft.Das gleiche Anliegen wird immer vonmehreren Ansprechpersonen vertre-ten, damit alle Unterverbände dabei

sind, was Personalressourcen kostet.SBV und VPV sind in ähnlichen be-ruflichen Feldern aktiv und sehenSynergien. Die Delegiertenkonferenz(DK) entschied sich vergangenen No-vember aus verschiedenen Organi-sationsmodellen für die Variante«Professionell». Stimmt die DK am23. Mai der Fusion zu, ist der Weg füreine Urabstimmung als letzte Hürdefrei. In einer Konsultativabstimmungwurde klar für die Fusion votiert (eineGegenstimme), die Delegierten habensomit für die DK ein klares Mandat.

Manuel Avallone informierte überaktuelle Themen aus dem SEV. DerGAV 2010 mit Toco ist ein Dauer-brenner! Sein Abschluss sei aber auchvor dem Hintergrund der damaligenwirtschaftlichen und politischen La-ge zu sehen. Stichworte: Wirtschafts-

und Bankenkrise, Verhandlungenund Lobbying im Parlament überden Sanierungsbeitrag PK SBB etc.Der SEV konnte die von der SBB ver-langten unterschiedlichen Branchen-lohnkurven verhindern. Die Garan-tiefälle seien ein Problem, die aktuellePersonalsituation bei den ZVL zeige,dass Toco laufend überarbeitet wer-den muss. Wird mit den Bewerbernaus dem Ausland hier nicht Lohn-dumping betrieben? Das Problem derfrühzeitigen Pensionierungen mussin näherer Zukunft auch innerhalbdes SEV diskutiert werden, wobei be-

reits zum Ausdruck kam, dass die SBBunter flexiblem Altersrücktritt auch eineFlexibilisierung nach oben versteht!Lösungen müssen mit dem Unterneh-men gefunden werden. Mit zwei Hin-weisen beendete Manuel Avallonesein interessantes Referat: Die Initiati-ve «Pro Service public» der Konsu-mentenorganisationen ist eine fieseKampagne, weil sie die Arbeitsbedin-gungen nicht berücksichtigt! Und:Die Petition zum Wagenladungsver-kehr von Cargo, die mittlerweile vonweiteren Organisationen unterstütztwird, unterschreiben! Mathias Schmid

Die Sektion votiert klar für die Fusion■ SBV Bern zV

gzV

g

Podiumsgespräch zu einem Firmenarbeitsvertrag anlässlich der Frühjahrsversammlung desVPT-Sektion Sihltal (v.l.): Clemens Schöb, Direktor SZU, Edith Graf-Litscher, Gewerkschafts-sekretärin SEV und Sektionsvertreterin, und Giorgio Tuti, Präsident SEV. Nach einer angeregtenDiskussion konnte noch keine Annäherung erzielt werden. us

An die 50 Mitglieder versammeltensich bei herrlichem Frühlingswetteram 24. Mai in Silenen zur Frühlings-versammlung. Die nicht allzu reichbefrachtete Traktandenliste verzeich-nete unter Mutationen nebst zweiNeueintritten leider auch fünf Todes-fälle. Der Mitgliederbestand betrugper 1. Juni 262 Verbands- und 84 Lo-kalmitglieder. Die Sektionsreise führtam 13. Juni ins «Brenscino» (Detailssiehe persönlich zugestellte Einla-dung). Präsident Heinz Frutig sprachdie anstehende Volksabstimmungbetreffend «Managed Care» an undempfahl, die Stimme im Sinne desSEV einzulegen. Auch orientierte erkurz über die Themen der PV-Dele-giertenversammlung. Einmal mehrstanden die PK und der FVP im Vor-dergrund.

Paul Jauch von der Alptransit ori-entierte über das JahrtausendwerkNeat, das die ganze Schweiz und ins-besondere den Kanton Uri beschäf-tigt. Er gewährte einen tiefen Einblickin das Entstehen der Neat. Das Re-ferat beinhaltete alle Themen wieProjektübersicht, Gotthardbasistun-nel, Ceneribasistunnel, Bahntechnik.Bildlich wurde vor Augen gestellt, wiegebohrt, abgedichtet, Schienen undFahrleitungen montiert, wo geschla-fen und gegessen wird und was dasalles kostet. Es war höchst interessant.Paul Jauch wies hin auf den Tag deroffenen Baustelle hin am 30. Juni inErstfeld, wo das Geschehen hautnahmitverfolgt werden kann. Gotthard-Neat-Eröffnung ist übrigens im De-zember 2016, am Ceneri 2019.

Guido Lang

■ PV Uri

Die Neat stand im Vordergrund

zVg

Der Vorstand der PV-Sektion Uri 2012.

Mit dem Frühlingsgedicht «DerLenz» begrüsste Präsident Ernst Sche-fer am 7. Mai die Kolleginnen undKollegen sowie PV-ZentralpräsidentRicardo Loretan zur Sektionsver-sammlung.

Zentralpräsident Ricardo Lorentaninformierte kurz zu Pensionskasseund FVP. Die Pensionskasse weiseungefähr einen Deckungsgrad von100 Prozent aus. Beim FVP bleibe eszurzeit bei dem 100 Franken Rail-check. Die Sektion hat drei Neuzu-gänge, zehn Todesfälle, zwei Lokal-mitglieder, zwei Austritte und einenSektionswechsel zu verzeichnen. Ge-sucht wird ein neues Vorstandsmit-glied. Für den zurücktretenden Kas-sier Ernst Imhof sucht der Vorstandnoch immer Ersatz und zählt auf die

aktive Unterstützung der Mitglieder.Für die Sektionsreise haben sich bis-her 104 Personen angemeldet.

Nach einer Pause eröffnete Diri-gent Meinrad Lagler mit dem Musik-korps «Alte Garde» das Frühlingskon-zert. Ein Leckerbissen war das Stück«Baritonus» mit dem Solo von HeinzEgli. Den Versammelten wurde ein-mal mehr ein erfreuendes und ge-nussvolles Frühlingskonzert geboten.Herzlichen Dank den beiden Dirigen-ten und allen Musikant/innen.

Zum Abschied wünschte der Prä-sident den Kranken und allen ande-ren, die zurzeit nicht auf der Sonnen-seite stehen, gute Genesung und allesGute. Die nächste Sektionsversamm-lung findet am 2. Juli im Homberger-haus in Schaffhausen statt. Nelli Zingg

Dringend Kassier/in gesucht!■ PV Winterthur-Schaffhausen

Liebe SEV-Mitglieder

Der SEV empfiehlt euch, am Abstimmungssonntag, 17. Juni,3 x Nein zu stimmen.

SEV-ABSTIMMUNGSEMPFEHLUNGEN FÜR DEN 17. JUNI

Page 19: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

AGENDA ......

19kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

················································· ··········································

13. Juni8.30 Uhr,Romanshorn,Bahnhof(Gleis 2)

■ PV ThurgauJahresausflug Mostelberg

Abfahrt Voralpenexpress um 8.34Uhr. Anmeldungen mit gelber An-meldekarte an Albert Mazenauer,Weitenzelgstrasse 23, 8590 Romans-horn. Das Programm haben alle Mit-glieder erhalten. Der Vorstand hofftauf rege Beteiligung.

················································· ··········································

13. Juni ■ PV LuzernWanderung zum Straus-senparadies Homberg

Luzern ab 8.05 Uhr, Läufelfingen an9.10 Uhr; Wanderzeit zirka 1 Stundebis Straussenparadies. Kosten Besichti-gung: 5 Franken. 12 Uhr Abmarschzur Ruine Homburg und weiter nachBuckten, zirka 40 Minuten. Mittag-essen im Restaurant Bürgin um13.30 Uhr. Luzern an 17.30 Uhr. An-meldung bis 8. Juni an Franz Bühler,041 252 10 82.

Pensionierte

Sektionen VPT ················································· ··········································

27. Juni ■ VPT RhB, GruppePensioniertePensioniertenausflug

Chur ab 8.22 Uhr, Landquart ab8.33 Uhr (reservierter Wagen) nachKreuzlingen Hafen, ab 10.24 Uhr.Weiterfahrt mit Schiff, KreuzlingenHafen ab 11.00 Uhr nach Schaffhau-sen, an 14.45 Uhr. Mittagessen aufdem Schiff (Menü 1: Rindfleischvogelmit Kartoffelstock, Gemüse CHF29.50; Menü 2: PouletgeschnetzeltesStroganoff und Spätzli CHF 28.50).Gemütlicher Altstadtbummel zumBahnhof Schaffhausen, ab 16.14 Uhr,Zürich ab 17.37 Uhr nach Land-quart/Chur. Fahrausweise selber be-sorgen (2. Klasse). Anmeldungendringend bis 21. Juni an Felix Murk,081 413 74 65 oder 078 606 60 25,[email protected], wegen Ferien-abwesenheit vom 7. bis 16. Juni anRolf Dietisheim, 081 413 43 46. BeiAnmeldung Menü und Anzahl Perso-nen angeben.

················································· ··········································

21. Juni19.30 Uhr,Bremgarten,Rest. Stadtkeller

■ VPT BDWMStammtisch

················································· ··········································

20. Juni(Verschiebe-datum: 27. Juni)

■ VPT RBS, PensionierteBergwanderung

Zirka dreistündige Wanderung vomChasseral-Hôtel nach Prés-d’Orvin mitschönem Ausblick auf die Alpen undDreiseenregion. Stets auf dem Bergrü-cken unterwegs, führt der Weg fastdurchwegs sanft bergab (–600 m).Trittsicherheit erforderlich. Rucksack-verpflegung. Solothurn ab 8.59 Uhr,Bern ab 8.43 Uhr, gemeinsam ab Biel,Auto St. Imier ab 9.50 Uhr (Bergzu-schlag CHF 6). Rückfahrt Prés d’Orvinab 16.21 Uhr. Anmeldung bis 18. Junian Hans Bütikofer, 032 677 17 75.

················································· ··········································

15. Juni ■ VPT RBS,PensioniertengruppeReise nach Küssnacht a.R.

Die Mitglieder wurden persönlich an-geschrieben. Anmeldefrist: 11. Juni.Die Mitglieder der Gruppe Worb sindauch herzlich willkommen. Reisepro-gramm und Anmeldung bei WalterReber, 032 685 69 88, 079 453 22 76,[email protected].

················································· ··········································

13. JuniBern, Bahnhof,Gleis 9, Abfahrt9.39 Uhr nachWillisau

■ VPT BLS, GruppePensionierteJahresausflug

Willisau an 10.59 Uhr. 11.30 UhrTonbildschau im Rathaus, zirka 45Minuten. Eintritt wird von der Grup-penkasse übernommen. 12.30 UhrMittagessen im Restaurant Sternen inWillisau. Menü 25 Franken (nach Ab-zug Gruppenkassebeitrag). Getränkezulasten der Teilnehmenden. Kaffeeofferiert von der BLS. Willisau ab14.57 Uhr, Bern an 16.21 Uhr. An-meldung bis 9. Juni an Walter Hol-deregger, [email protected],033 654 63 26 oder an ChristianGertsch, 033 335 21 24.

················································· ··········································

13. Juni12 Uhr,Bremgarten,RestaurantBijou (beijedem Wetter)

■ VPT BLS, PensionierteEmmentalJahresreise ins historischeStädtchen Bremgarten AG

Solothurn ab 10.01 Uhr; Burgdorf9.52 Uhr, Huttwil 9.46 Uhr; Thun (viaBern) 9.36 Uhr, Bern 10.02 Uhr, Zü-rich ab 11.14 Uhr (S12, Gleis 11/12),Dietikon ab 11.33 Uhr., BremgartenObertor an 11.56 Uhr; BremgartenObertor ab 15.26 Uhr, Wohlen ab15.46 Uhr, Aarau an 16.04 Uhr, Oltenan 16.24 Uhr. Mittagessen im Restau-rant Bijou, 20 Franken (Inkasso vordem Essen). Anmeldung bis 11. Junian Heinz Baumgartner, 032 672 25 17oder [email protected]..

················································· ··········································

23. Juni14.30 Uhr,Frutigen

■ SEV JugendBesichtigung LötschbergBasistunnel

Wir besuchen das BLS-Interventions-zentrum mit Lösch- und Rettungszugund sehen zuerst ein Modell 1:300 desBasistunnels. Dann geht es zum Nord-portal und zur Interventionstreppe(die breiteste Treppe Europas). An-schliessend führt uns eine Fahrt mitdem Kleinbus ins Tunnelsystem. AlsAbschluss wird vom SEV im Restau-rant Landhaus Adler in Frutigen einAbendessen offeriert. Die Platzzahl istbegrenzt! Anmeldung bitte sofort [email protected].

SEV und Unterverbände

················································· ··········································

13. Juni ■ PV UriSektionsreise ins«Brenscino»

Erstfeld ab 8.24 Uhr. Das detaillierteReiseprogramm wurde den Mitgliedernpersönlich zugestellt. Anmeldungenbitte sofort. Der Vorstand hofft aufrege Teilnahme und freut sich aufeinen tollen Tag im Ticino.

················································· ··········································

20. Juni ■ PV WallisJahresausflug 2012nach Druogno IT(Valle Vigezzo)

Fahrt mit der Bahn nach Domodosso-la und mit Bus nach Druogno und zu-rück. Typisches italienisches 4-Gang-Menü sowie Käse und Dessert; Unkos-tenbeitrag (für Apéro, Mittagessen,Wein, Mineralwasser, Kaffee und Bus)30 Euro pro Person. Inkasso im Res-taurant, bitte Betrag bereithalten.Anmeldungen bis 14. Juni an RudolfLuggen, Postfach 493, 3900 Brig,027 923 21 39 oder 024 481 42 00,[email protected], mit Talon, perTelefon oder E-Mail. Bitte Pass oderIdentitätskarte nicht vergessen. Fahr-ausweise: Jahreskarte, Tageskarte FVPoder Billett nach Domodossola undzurück. St-Maurice ab 9.28 Uhr, Marti-nach 9.38 Uhr, Sion ab 9.54 Uhr, Sier-re ab 10.04 Uhr, Leuk ab 10.12 Uhr,Visp ab 10.24 Uhr, Brig ab 10.44 Uhr,Domodossola an 11.12 Uhr. Abfahrtder Busse 11.30 Uhr, Druogno an12.00 Uhr. Die Abfahrtszeit ab Druo-gno wird vor Ort angegeben. Domo-dossola ab 17.48 Uhr, Brig ab 18.26Uhr. Für individuelle Heimreisen infor-miert der Präsident nach dem Essen.

Page 20: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

......

20 AGENDAkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Sport und Kultur

················································· ··········································

30. Juni und1. Juli11.38 Uhr,Landquartnach Valzeina(oder 9.37 Uhr,Landquart nachUntervaz)

■ EWF Herisau«Präsi-Tour»:Ful Berg–Hochwang

Mittlere Bergwanderung (teilweiseweglos). Nach Stams ab Valzeina aufguten Wegen, teilweise eine Gratwan-derung, 4½ Stunden (+750 m) oderab Untervaz (+1300 m). Halbpensionund Massenlager im BergrestaurantStams (www.stams.ch). Am 2. Tagvia Sayersee–Ful Berg nach St. Peter(6 bis 7 Stunden, + 900 m). Rucksack-verpflegung. Anmeldung mit be-vorzugter Variante erster Tag, Jahr-gang und Telefonnummer bis 23. Junian Andy Leonhardt, 055 210 01 57,[email protected].

················································· ··········································

29. JuniKandersteg,Klubhaus

■ Bergklub FlügelradBernJassturnier

Bern ab 8.39 Uhr. Turnierbeginn um10.15 Uhr nach dem Kaffee. Kosten:25 Franken, inkl. Mittagessen. An-meldung telefonisch bis 25. Juni anTherese Egger, 031 991 48 60 oder079 207 93 02.

················································· ··········································

24. Juni8.12 Uhr,Murg, Bahnhof

■ EWF HerisauMurgtal

Mittlere Bergwanderung zu denMurgseen. St. Gallen ab 7.02 Uhr viaUznach, Zürich ab 7.12 Uhr via Zie-gelbrücke. Wanderzeit 5¼ Stunden(+/–950 m). Gute Wanderausrüstung,Rucksackverpflegung (Pause im Berg-gasthaus Murgsee). Anmeldung we-gen Reservation Murgtalbus (Murg–Merlen) bis 21. Juni an Oskar Frigg,078 768 63 75 oder 071 371 27 68,[email protected].

················································· ··········································

24. JuniKandersteg,Klubhaus

■ Bergklub FlügelradBernBrunch

Wir hoffen auf zahlreiche Gäste. Aus-ser guter Laune und allenfalls indivi-duellen Getränken ist nichts mit-zubringen. Wer möchte, kann einDessert bringen. Anmeldung bitte bis21. Juni bei Bruno oder CharlotteKurz, 031 781 29 75, (ab zirka 17 Uhr).

················································· ··········································

20. Juni ■ ESC Basel, Ski- undBergsport Krokus«A dr Langete noh»

Relaxen, plaudern und frische Wald-luft schnappen auf der leichten drei-stündigen Wanderung (auch fürNichtberggänger) von Langenthalnach St Urban und übers Hasel-brünneli zurück nach Langenthal.Essen aus dem Rucksack (Feuerstelle).Wanderstöcke nicht nötig. Basel ab9.04 Uhr, Olten 9.28/9.36 Uhr, Lan-genthal an 9.47 Uhr, Bern ab9.07 Uhr, Langenthal an 9.39 Uhr.Auskunft und Anmeldung bis 18. Junibei Max Leuenberger, 061 311 75 19,[email protected] (10. bis16. Juni abwesend).

················································· ··········································

18. und 19. Juni ■ ESV Rheintal-WalenseeKlettern Alpstein

Klettereien 4b bis 5c+ in den Kreuz-bergen, Hundstein/Freiheit oder Fähn-ligipf. Übernachten im BerggasthausBollenwees oder in der Hundstein-hütte SAC. Anmeldung bis 11. Junibei Hanspeter Berliat, 052 747 22 18,079 794 30 68, [email protected].@ www.esv-rhw.ch

················································· ··········································

10. Juni ■ ESV Brugg-WindischWanderung Region Ein-siedeln–Etzel–Schindellegi

Brugg ab 7.30 Uhr, Einsiedeln an8.37 Uhr; Schindellegi ab 15.40 Uhr,Brugg an 17.00 Uhr. Rucksackverpfle-gung. Weitere Auskünfte bei Friedaund Walter Oettli, 056 622 43 53.Vorschau: 15. Juli, Wanderung Am-den–Speer–Amden.

················································· ··········································

2. Juli14.45 Uhr,Schaffhausen,Hombergerhaus

■ PV Winterthur-SchaffhausenMonatsversammlung

Hansueli Holzer, Leiter Bf vom Bahn-hof Schaffhausen referiert zu den be-vorstehenden Bahnausbauten imKanton Schaffhausen.

················································· ··········································

5. Juli ■ Männerchor derpensionierten Eisen-bahner BernAbsage Ferientreff

Der angekündigte Auftritt im Restau-rant Schwarzwasserbrücke muss leiderabgesagt werden. Grund: Hüftopera-tion unseres Dirigenten.

················································· ··········································

27. Juni ■ PV AargauPensioniertenreiseSchwägalp

Carabfahrt: 7.30 Uhr ab Aarau, 8 Uhrab Brugg. Preis: 70 Franken, darin in-begriffen sind die Carfahrt, Kaf-fee / Gipfeli und das Mitagessen ohneGetränke im Berghotel «Schwägalp».Anmeldung mit Einzahlung bis spä-testens 15. Juni.

················································· ··········································

26. Juni ■ PV FribourgJahresausflug nachSaas Fee

Fribourg ab 8.29 Uhr (umsteigen inBern und Visp auf Bus), Saas Fee an10.59 Uhr. Mittagessen um 11.45 imRestaurant Chämi Stube, CHF 25 (Bei-trag von CHF 11.50 durch die Kasse),Getränke zu Lasten der Teilnehmen-den. Saas Fee ab 15.02 Uhr per Busnach Brig, via Kandersteg, Bern nachFribourg, an 18.55 Uhr. Fahrausweisselber besorgen (GA und TK auf demBus gültig). Anmeldungen bis spätes-tens 21. Juni an Jacques Zulauff,026 668 21 37, [email protected] Franz Rohner, 026 493 20 15,[email protected].

················································· ··········································

21. Juni ■ Pensioniertes Zug-personal BruggWanderung

Mit Postauto 13.05 Uhr ab BahnhofBrugg nach Mülligen Rösslimatt, woeuch Hansruedi Huber erwartet. Wan-derung via Reussbrücke Birmenstorfauf dem rechten Reussuferweg nachMellingen; zirka 2¼ Stunden. SchöneWanderung, viel im Wald. Einkehr imRestaurant Löwen in Mellingen.

Bickel Walter, Langnau am Albis; gestorbenim 79. Altersjahr. PV Zürich.

Bitzi Peter, pensionierter Rangierange-stellter, Zug; gestorben im 90. Altersjahr.PV Zug-Goldau.

Bönzli Bruno, Technischer Fachspezialist,Lyss; gestorben im 63. Altersjahr. VPV Bern.

Bühler Maria, Witwe des Johann, Zürich;gestorben im 75. Altersjahr. PV Zürich.

Bula Trudi, Witwe des Hermann, Burgdorf;gestorben im 94. Altersjahr. VPT BLS.

Eggenschwiler Emil, pensionierter Spezial-monteur, Basel; gestorben im 91. Altersjahr.PV Basel.

Furger Heinrich, pensionierter Rangiermeister,Zürich; gestorben im 79. Altersjahr. PV Zürich.

Götz Walter, pensionierter Geleisemonteur,Kilchberg ZH; gestorben im 91. Altersjahr.PV Zürich.

Grossenbacher Alice, Witwe des Alfred,Thun; gestorben im 94. Altersjahr. PV Bern.

Grünenfelder Martin, pensionierter Spezial-monteur, Wangs; gestorben im 65. Altersjahr.PV Buchs-Sargans-Chur & RhB.

Gubler Paul, pensionierter Handwerk-meister, Winznau; gestorben im 84. Alters-jahr. PV Olten und Umgebung.

Haussener Walter, pensionierter Zugführer,Zürich; gestorben im 92. Altersjahr. PV Zürich.

Hirt Ursula, Witwe des Roland, Rorschacher-berg; gestorben im 65. Altersjahr. PV St. Gallen.

Honegger Margrit, Witwe des Werner,Muttenz; gestorben im 89. Altersjahr. PV Basel.

Jordi Ottilia, Egerkingen; gestorben im87. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Lack Walter, pensionierter Spezialhand-werker, Hägendorf; gestorben im 89. Alters-jahr. PV Olten und Umgebung.

Lauchenauer Lisa, Witwe des Fritz, Ror-schacherberg; gestorben im 86. Altersjahr.PV St. Gallen.

Meyer Eugen, Brittnau; gestorben im92. Altersjahr. PV Olten und Umgebung.

Oester Martin, Vizedirektor, Thun; gestorbenim 55. Altersjahr. VPT STI.

Pfleghar Hansjörg, Zürich; gestorben im69. Altersjahr. VPT Bahndienstleistungen.

Plattner Emil, pensionierter Rangiermeister,Allschwil; gestorben im 84. Altersjahr. PV Basel.

Portmann Johanna, Witwe des Karl, Luzern;gestorben im 87. Altersjahr. PV Luzern.

Rohr Otto, pensionierter Schienentraktorführer,Hunzenschwil; gestorben im 85. Altersjahr.PV Aargau.

Ryffel Dorothea, Witwe des Werner, Chur;gest. im 83. Altersjahr. VPT Rhätische Bahn.

Schmid Alois, pensionierter Stellwerk-angestellter, Basel; gestorben im 64. Alters-jahr. PV Basel.

Seifert Ursula, Jona; gestorben im97. Altersjahr. PV Glarus-Rapperswil.

Sigg Emmy-Heidi, Zürich; gestorben im100. Altersjahr. PV Zürich.

Wälti Hermann, pensionierter Stellwerk-beamter, Port; gestorben im 85. Altersjahr.PV Biel/Bienne.

TOTENTAFEL

Page 21: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

SERVICE ......

21kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

§Die neue Strafprozessord-nung (StPO) hält immerwieder Überraschungenbereit, sowohl für juristi-sche Profis wie für Ge-wöhnlichsterbliche.

Link zum Recht

An einem konkreten Fallwollen wir aufzeigen, wieman sich in den Irrgängender Justiz verlieren kann,wenn man nicht auf kompe-tenten juristischen Beistandzählen kann.

Georg wird auf dem Ar-beitsweg in einem Kreisel

Überraschungen der ProzessordnungDie Rechtsschutzabteilung hat sich gelegentlich mit «kurligen» Angelegenheiten zu befassen.

Opfer eines Auffahrunfalls,verursacht durch eine Auto-fahrerin, die angibt, ihnnicht gesehen zu haben. Ei-nen Monat später erhält diefehlbare Automobilistin ei-nen Strafbefehl, gegen densie bei der GerichtsbehördeEinsprache erhebt. Zum fol-genden Prozess wird Georgals Zeuge geladen, als solcherkann er nicht von einem An-walt assistiert werden. Hat ernoch die Möglichkeit, in die-sem Verfahren durch Privat-oder Strafklage Partei zu wer-den, um als solche vom Ratund Beistand einer rechtlich

geschulten Person zu profi-tieren? Nein, so einfach gehtes nicht! Georg hatte nachdem Unfall ausdrücklich aufeine Klage verzichtet. Des-halb ist zu fragen, ob er inder jetzigen Situation nocheine solche erheben kann.Nach Art. 118 der StPO hatman dies vor Ende der Vor-untersuchung bekannt zugeben. Und der Art. 318StPO hält fest, dass dieses En-de mit dem Strafbefehl, derAnklage oder der Einstel-lungsverfügung zusammen-fällt. Da in unserem Fall derStrafbefehl bereits ausgestellt

war, war es dafür zu spät.Georg hat also nicht mehrdie Möglichkeit, im Strafpro-zess Partei zu werden, um sei-ne Interessen (Schadenersatz,Genugtuung) zu verteidigen.Auch wenn Zivilansprüchenoch beim Versicherer derfehlbaren Automobilistin ein-gefordert werden können,bleibt Georg im Momentnichts übrig, als den Ausgangdes Berufungsprozesses abzu-warten, ohne dass ein An-walt aktiv darauf Einflussnehmen könnte. Das ist einNachteil, weil die Richter inZivilverfahren sich oft auf die

Erkenntnisse der Strafrichterstützen. Das bedeutet, dassim Fall eines Freispruchs derAutomobilistin die Chancenvon Georg kleiner sind, dochnoch eine Entschädigung zuerhalten – und die Rechts-schutzversicherung kannnichts daran ändern.

Deshalb muss man seineKollegen, die möglicherweisein den gleichen Fall kom-men, darauf hinweisen, dasssie nicht sofort darauf ver-zichten, eine Strafanzeigeeinzureichen oder Partei ineinem Zivil- oder Strafprozesszu werden. Rechtsschutzteam SEV

Unser betagtes Mitglied Johan-na Ducret und ihre Tochter er-lebten im März im TramBern–Worb eine böse Überra-schung: Im Gegensatz zur Ta-geskarte der Mutter war das Re-tourbillett Yverdon–Worb derTochter ungültig. Pikanterweisehatte sie am Bahnhof Yverdoneigentlich eine Tageskarte kau-fen wollen, doch sagte man ihrdort, das rentiere sich nicht. EinRetourbillett ab einer Station imLibero-Tarifverbundgebiet wäreübrigens gültig gewesen. DochBernMobil liess sich nicht er-weichen, den Zuschlag wenigs-tens teilweise zu erlassen: Es seian den Reisenden, sich über diegeltenden Tarifbestimmungenzu erkundigen, lautet ihr Stand-punkt – eine Haltung, die dieEisenbahnerwitwe «bedrückt»,wie sie uns schreibt:

Nach langer Überlegungerlaube ich mir, Ihnen zuschildern, was meiner Toch-ter und mir in der Bern–Muri–Worb-Bahn passiert ist.(…) Wir kamen von Yverdonund stiegen um 11 Uhr beimLoeb-Egge ins Worbbähnli.Kaum über die Kirchenfeld-brücke, kam der Kontrolleurund fand das Billett meinerTochter ungültig! Er holte Ver-stärkung, die wie ein Habichtauf uns losging: «75 FrankenBusse, Sie sind im falschenZug …» Oh Schreck! Ich hat-te mich auf diese Reise sehrgefreut, weil ich in Muri mei-ne Kindheit verbracht hatte,

jetzt bin ich 90 Jahre alt. DasBähnli kostete damals 50 Rp.für in die Stadt! Und jetzt einsolcher Affront. Meine Toch-ter spricht französisch undmusste die Adresse aufschrei-ben, damit der Chef sie imRapport notieren konnte. Erwar die ganze Reise damit be-schäftigt und verlangte noch20 Franken Zuschlag! Sie hät-ten kein Abkommen mit derSBB. Und dann meine Tages-karte? Die Station in Worb istetwa 2 km vom Dorf ent-fernt, ich gehe am Stock undmeine Tochter hat mich be-gleitet. Können wir vomWelschland wissen, was fürVorschriften ennet demRöschtigraben wichtig sind?Wir wollten das Billett nach-bezahlen, ohne Erfolg. DiePassanten waren entsetztüber solchen Dienst am Kun-den. Das ist kein gutes Argu-ment für die Werbung. (...)

Auf mein Schreiben teiltemir BernMobil telefonischmit, dass auf meine Explika-tionen nichts zu erwarten sei.Die Vorschriften werden ein-gehalten. Man solle sich er-kundigen. Es bedrückt michimmer noch, und ich brauchemeine Zeit, dieses Derby an-zunehmen. Es wird zu vielentschieden und abgeräumt,was früher zum Erfolg führte,ohne diese modernen Metho-den. Aber man hatte nochKontakt und wurde beraten.

Johanna Ducret, Yverdon

Leserbrief

Im falschen ZugIm Newsletter der Produktions-region West von SBB Cargovom 1. Mai war unter dem Ti-tel «Sicherheit & Einhaltungder Vorschriften» zu lesen:

«Geschätzte Mitarbeitende,05.04, 12.04 & 19.04 2012 …drei Daten … drei Wochen …drei Ereignisse … Diese drei Er-eignisse haben Verletzungen undhohen Sachschaden verursacht.Dadurch wurde das Vertrauenin uns negativ beeinflusst undunsere Kundschaft wurde be-kräftigt, sich Richtung unsereSchienenkonkurrenz zu orientie-ren. Seid ihr bereit, Verletzungenin Kauf zu nehmen oder zu se-hen, wie andere Transportunter-nehmungen eure Arbeit über-nehmen? Also reagiert entspre-chend! Haltet die in Kraft ste-henden Vorschriften ein (…)»

Die happigen Unterstellungengerieten dem Cargoteam Lan-genthal in den falschen Hals:

Mich und meine Kollegenstört die Art und Weise, wiedieser Newsletter geschriebenist. Wir vermissen darin jegli-chen Anstand und Respektgegenüber dem Rangierper-sonal.

Erstens glauben wir nicht,dass das Rangierpersonal Un-fälle und Verletzungen vonsich aus einfach in Kaufnimmt! Das ist eine un-geheuerliche Anschuldigung,die wir von einem Regionen-leiter West nicht akzeptieren!

Zweitens ist nicht dasRangierpersonal verantwort-

lich, wenn Verkehre zurKonkurrenz abwandern, dassind faule Ausreden!

Zum Beispiel ist der Zug61894 vom RangierbahnhofBasel nach Langenthal (An-kunft um 23.40) zuerst vor-übergehend und ab AnfangApril ganz gestrichen wor-den. Konsequenz daraus: InBasel bleiben regelmässigLasten zwischen 1500 und2500 Tonnen stehen! Nachmehreren Reklamationen un-seres Teams kam am 4. Maiendlich einmal ein Extrazugnach Langenthal mit 1600Tonnen, doch war das diegrosse Ausnahme.

Wir haben das Gefühl,dass Verkehre absichtlich zu-rückbehalten werden, umRangierleistungen nicht er-bringen zu müssen. Dahinter

steckt womöglich die Idee,dass damit im Zusammen-hang mit der Reorganisationdes Wagenladungsverkehrsgewisse Einsparungen einfa-cher gelingen könnten, sei esbei Kunden oder bei der re-gionalen Cargoproduktion.

Verkehrsleistungen wer-den also auf ganz anderenEtagen in Richtung Konkur-renz abgegeben als bei unsRangierern!

Zudem wäre es noch gutzu wissen gewesen, wo dieseUnfälle passiert sind und wasdie Ursachen waren: even-tuell fehlende Ausbildungen,Personalmangel wegen Tou-renausfällen, Zeitdruck vonVorgesetzten, nicht optimaleTourenpläne etc.?

Heinz BurkhardRCP-Team Langenthal

Leserbrief

Bitte mehr Respekt

SBB

«In Basel bleiben regelmässig Lasten zwischen 1500 und 2500 Tonnen ste-hen! (...) Wir haben das Gefühl, dass Verkehre absichtlich zurückbehaltenwerden, um Rangierleistungen nicht erbringen zu müssen.»

Page 22: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

«SIE LASSEN MICH NICHT MITSPIELEN!»

Da ist guter Rat teuer …

Am Anfang gab es eine Bahnins Suhrental und eine insWynental. Dann wurdendiese in Aarau miteinanderverbunden und es entstanddie Wynental- und Suhren-talbahn WSB. Diese ist heutenur noch ein Untertitel zumGruppennamen Aar Bus+Bahn, aber das kümmert dieLeute in den beiden Tälernkaum. Für sie ist die WSB wieeh und je «s Bähnli» oder –noch häufiger – «s Tram».

Tatsächlich waren Wy-nental- und Suhrentalbahnwährend Jahrzehnten echteStrassenbahnen. An vielenOrten gab es abenteuerlicheQuerungen mit dem Stras-senverkehr, so mitten in Aar-au, aber auch in der grösstenWynentaler Gemeinde Rei-nach, wo sich ortsunkundige

Autofahrer immer wiederunverhofft mit der entgegen-kommenden Bahn konfron-tiert sahen. Auch heute nochfährt die WSB häufig entlangder Strasse, aber fast durchge-hend auf dem eigenen Tras-see. Zwischen Aarau undSuhr hat sie gar das Trasseeder früheren SBB-Linie derNationalbahn übernommen.

Ernst Strebel, Lokführerbei Aar Bus+Bahn, schlägt ei-ne Wanderung vor, die vomeinen Bahnast zum andernführt, von Schöftland imSuhrental nach Gonten-schwil im Wynental. Schöft-land ist Endstation der WSB,auch wenn immer wiederIdeen auftauchen, die Bahnüber Triengen nach Surseedurchzuziehen. Heute fährtdort ein Postauto.

Vom Bahnhof geht esdurch ein Einfamilienhaus-quartier hangaufwärts zumWald. Schnell wird Höhe ge-wonnen, teils auf rechtschmalen Pfaden. Als derWald sich lichtet, bietet sichrechter Hand bereits erstmalsein Blick in Richtung Alpen.

Wer Lust hat, kann ober-halb der Passhöhe des Böölerwenige hundert Meter weitergehen zum AussichtspunktHochwacht, doch die Routeführt auf die andere Seite,überquert auf der Passhöhedie Kantonsstrasse und ori-entiert sich weiter südwärts,der Ausrichtung der Täler fol-gend.

Nach kurzer Zeit öffnetsich auf der rechten Seite derBlick aufs Ruedertal, das trotzder Nähe zu Aarau und Lu-zern noch sehr ländlich ge-blieben ist. Das Ruedertal hateine bleibende Rolle in derSchweizer Literatur, bildete esdoch die Szenerie zu Her-mann Burgers fundamenta-lem Roman «Schilten».

Abwechselnd führt derWeg auf der Anhöhe durch

Wald und Landwirtschafts-land, in einem wenig an-strengenden, gemächlichenAuf und Ab.

Beim Wegpunkt «Steinig»zweigt die Route nach linksab, hinunter nach Gon-tenschwil. Der Abstieg ist imersten Teil recht ruppig.Ebenso heftig ist der Wechselder Landschaft – von der be-schaulichen Höhenlandwirt-schaft zurück ins industriali-sierte Mittelland.

Die Route misst 12 Kilo-meter mit rund 350 MeternAuf- und Abstieg. Sie lässtsich in 3 Stunden reinerWanderzeit gut bewältigen.Es bieten sich zahlreicheMöglichkeiten zu Verkürzun-gen, sowohl in RichtungWynental als auch ins Rue-dertal, das mit Postautos er-schlossen ist. Ebenso lässtsich die Tour verlängern inRichtung Reinach oder garbis Beromünster. pmo

Die Aargauer Südtälerbilden den Übergang vomMittelland zur Zentral-schweiz. Sie sind einattraktives Wander- undVeloland.

Vom Suhrental hinüber ins WynentalEine Wanderung vom einen Ast der Wynental- und Suhrentalbahn zum andern

zvg

Die kapitalistische Welt ist inAufregung geraten, ja sie hateinen Schock bekommen.Letzte Woche kam es an derNeuyorker Börse zu einemKurssturz, wie er seit Jahr-zehnten nicht mehr vorgekom-men ist. An den deutschenBörsen hat die Ernüchterungschon früher eingesetzt. Vorherwaren die Kurse auf ein weitübersetztes Niveau hinaufge-trieben worden. Für die VW-Aktien wurden bis zu 1100 DMbezahlt. Am 24. Mai, dem«schwarzen Donnerstag», warder Kurs unter 500 DM gefallen.Der «schwarze Montag» inNeuyork folgte am 28. Mai.Durch grosse Verkaufsangebo-te wurde eine panikartigeStimmung erzeugt. Die sinken-den Kurse zwangen viele, diemit geliehenem Geld gekauftund auf höhere Kurse speku-liert hatten, ihre Papiere sofortloszuschlagen.

VOR 50 JAHREN

Börsenfieber

«Der Eisenbahner»vom 8. Juni 1962 (gekürzt)

......

22 FREIZEITkontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

Page 23: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

Bei der SBB-Division Infrastruktur läuft zurzeit die schriftliche Nachwahl zur Besetzungeines offen gebliebenen Sitzes in der Personalkommission Infrastruktur (Stufe Division,total 18 Sitze).Der SEV schlägt folgende zwei Kandidat/innen zur Wahl vor:

Wahlaufruf:

Der SEV fordert alle Mitglieder bei der Division Infrastruktur auf,an der Wahl teilzunehmen und für Denise Engel oder Giuseppe Lanini zu stimmen.

Wahlempfehlung der Zentralvorstände VPV und SBV:

Wir empfehlen euch Denise Engel zur Wahl. Sie steht für die Anliegen der Arbeitneh-menden überzeugt und engagiert ein und weiss ihre Meinung einzubringen. Sie istgewerkschaftlich gut verankert – unter anderem arbeitete sie während einiger Jahreim Vorstand der Sektion SBV Zürich mit. Und mit ihrer Wahl wären notabene auch dieFrauen in der PeKo Infra wieder vertreten.

Zentralvorstand VPV und SBV

NACHWAHL FÜR DIE PEKO INFRASTRUKTUR

zVg

Denise Engel, gelernte Bahnbetriebs-disponentin, zurzeit Projektassisten-tin bei I-PJ-ROT-FSK-FL1 (ProjekteFahrstrom & Kabel Region Ost), Zürich

zVg

Giuseppe Lanini, technischer Assis-tent bei I-AT-UEW-RSD-FB-TEC(Überwachung und Analyse des Zu-stands der Fahrbahn), Giubiasco

Besuchen Sie doch am 16. Juni unserebeliebte «Stubete» auf unserer Panorama-

Terrasse mit rund 10 volkstümlichenFormationen aus der ganzen Schweiz!

Bei uns fi nden Sie Zeit . . .Zeit zum Verweilen –

Zeit für Musse – Zeit für sich!

Eine Oase, eingebettet in einem einzigartigen subtropischen Park (38 000 m2)

mit bezaubernder Aussicht auf den Lago Maggiore.Ihr kleines Paradies . . .

in dem wir Gastlichkeit «pur» verschenken!

Als SEV-Mitglied erhalten Sie 20% Rabattauf Ihre Übernachtungen.

Dies gilt auch für unsere beliebten «Brenscino»-Hits «7 für 6»

Page 24: Basis stimmt und wählt - SEV-Online · baumer, der das Präsidium nach ei-nem Stellenwechsel abgeben musste. Einen neuen Präsidenten braucht auch der LPV: Rinaldo Zobele gab sei-nen

PORTRÄT......

24kontakt.sevNr. 11/127. Juni 2012

«Ich hatte etwas Minderwer-tigkeitsgefühle, weil ich we-der ein Studium noch eineLehre gemacht habe. Aberich wollte immer weiterkom-men, zeigen, dass man auchohne höhere Bildung zumFortschritt beitragen kann,statt nur still in einer Ecke zusitzen.» Auch wenn er wederOrden noch Titel hat, kannder 70-jährige André Maren-daz stolz auf seine Laufbahnzurückblicken.

Sein Berufsweg begann alsReiniger bei der SBB, und En-de Monat wird er seine poli-tische Karriere als Abgeord-neter im Grossen Rat desKantons Waadt beenden.Dazwischen hat er es mit Ar-beit und Ausdauer geschafft,Gruppenchef im Güterbahn-hof Sébellion (Lausanne) zuwerden, dann Betriebsbeam-ter im Güterdienst des Bahn-hofs Cossonay (Waadt), mit

Einsätzen am Billettschalterund im Fahrdienst.

In der Politik war er inPanthalaz/VD zuerst im Ge-meindeparlament, dann imGemeinderat (Exekutive).Und vor 10 Jahren wurde erin den Grossen Rat gewählt.

Doch seine ersten Ämterübernahm André Marendazim SEV. Während rund 20Jahren war er zuerst im Vor-stand, dann Präsident derAPV-Sektion Lausanne-Ro-mandie. Er war auch Mit-glied des Zentralvorstandesdieses Unterverbandes, derdie Interessen der Bahnhofs-arbeiter vertrat. «In unsererGewerkschaft habe ich vielgelernt, vor allem, für dieKolleg/innen da zu sein undForderungen zu vertreten.»

Der Freiwillige

André Marendaz wuchs aufdem Land im nördlichenWaadtland auf. «Nach derSchule half ich jeden Tagdem Pöstler des Dorfes, derauch einen kleinen Bauern-betrieb hatte. Ich habe michum die Tiere und kleinere Ar-beiten auf dem Feld geküm-mert. Am Abend ass ich beidieser Familie – immer zurgleichen Zeit – und fuhrdann mit dem Rad nachHause. Während des Essenswurde viel geredet. Diese Ge-spräche waren für mich eine

Quelle des Reichtums. Ich binschon immer kontaktfreudiggewesen, habe andern gernezugehört.» Nach der Schul-zeit, die er in einer Klasse ab-

solvierte, in der Kinder vomzweiten bis neunten Schul-jahr zusammen unterrichtetwurden, gab es für AndréMarendaz nur kleine Stellenals Knecht oder Hilfspöstlerin der Deutschschweiz, spä-ter in Ecublens.

«Nach der Rekrutenschulebin ich zur SBB gegangen.Ich arbeitete auf dem Bahn-hof Lausanne, im Rei-nigungsdienst, im Gepäck-dienst und im Güterverkehr.Natürlich bin ich bald in denSEV eingetreten.» Beim ehe-maligen Regiebetrieb desBundes gefiel es ihm garnicht, dass das Arbeiterperso-nal immer etwas geringer ge-schätzt wurde als die Loko-motivführer und Konduk-teure, «denn wie sie warenwir Eisenbahner und habenfür die SBB gearbeitet.» Ersetzte sich dafür ein, dass dieVielseitigkeit der Bahnhofar-beiter anerkannt wurde unddass sie das Recht auf Weiter-bildung bekamen.

Als er in die Politik ein-stieg, hat er sein soziales En-gagement nicht vergessen:«Ich habe mich dafür einge-setzt, dass unsere Gemeinde

Penthalaz so-zialen Woh-nungsbau be-treibt. Als Mit-glied des Ge-meindeparla-ments habe

ich geholfen, dieses Geschäftaufzugleisen, und als Ge-meinderat habe ich es ab-schliessen können. Dieseganz konkrete Arbeit habeich auf Gemeindeebene sehr

gern gemacht.» Als er in derGemeindeexekutive war, ar-beitete er am Montag von 5bis 13 Uhr auf dem BahnhofCossonay und eilte dann andie wöchentliche Gemeinde-ratssitzung. André Marendazhat es nie an freiwilligem En-gagement gemangelt. Be-scheiden meint er: «Ich hattedas Glück, dass meine Kolle-gen auf dem Bahnhof Cosso-nay damit einverstanden wa-ren, dass ich nach diesemFahrplan arbeitete.»

Im Grossen Rat hat sichAndré Marendaz in den zehnJahren, in denen er Abgeord-

neter war, intensiv mitWohnbaufragen, natürlichmit dem öffentlichen Ver-kehr und mit der Raumpla-nung befasst. «Ich bin einheftiger Verfechter der Rand-regionen, so bin ich bei-spielsweise der Meinung,dass der öffentliche Regional-verkehr im Waadtland nichtgenügend ausgebaut ist. AlleLinien müssten im Halbstun-dentakt fahren, sogar imViertelstundentakt.»

Was zieht André Maren-daz jetzt, da er sich auf sei-nen Abschied aus dem Palaisde Rumine vorbereitet, für ei-

ne Bilanz über seine zwanzigJahre Gewerkschaftsengage-ment und sechsundzwanzigJahre politisches Engage-ment? «Ich finde, dass dieVerteidigung der Rechte derkleinen Leute, besonders derArbeiter, heute nicht mehr sostark ist. Das ist schade, denndieses Feld beackert nun dieSVP mit ihren populistischenSprüchen. Man darf aber nienachlassen. Die unteren sozi-alen Klassen, die Arbeiter, ha-ben mehr Respekt verdient.Alle auf dieser Erde habenAnrecht auf ihren Anteil amKuchen! » Alberto Cherubini / pan.

Am 19. Juni wird AndréMarendaz zum letzten Malan einer Sitzung desWaadtländer Grossen Ra-tes teilnehmen. Wir zeich-nen den Weg des Eisen-bahners nach, derengagierter Gewerkschaf-ter war, Gemeinderat undzuletzt Grossrat wurde.

«Man darf nie nachlassen!»André Marendaz, der kleine Putzmann vom Bahnhof Lausanne, der Waadtländer Grossrat im Palais de Rumine wurde

AC

André Marendaz: 20 Jahre Gewerkschaftsengagement und 26 Jahre politisches Engagement.

”In unserer Gewerkschaft habe ichviel gelernt, vor allem, für dieKollegen und Kolleginnen da zu seinund Forderungen zu vertreten.“

”Die unteren sozialen Klassen, die Arbeiter,haben mehr Respekt verdient. Alle auf dieser Erdehaben Anrecht auf ihren Anteil am Kuchen!“

André Marendaz kam am31. Dezember 1941 als einesvon sieben Kindern einerBauernfamilie zur Welt. Aufge-wachsen ist er in Mathod in derNähe von Yverdon-les-Bains.Seine Ausbildung beschränktesich auf die Dorfschule: «ImParterre war die Klasse derKindergärtler und der Erstkläss-ler, im Obergeschoss jene derSchüler und Schülerinnen vonder zweiten bis zur neuntenPrimarschulklasse.»Mit 16 Jahren schicken ihnseine Eltern in die Deutsch-schweiz, «um ein Mann zuwerden». Im Juni 1961 beginnter bei der SBB als Reinigungs-,Güter- und Gepäckarbeiter imBahnhof Lausanne. Im Jahrdarauf, also 1962, tritt er demSEV bei. Er war Präsident der

Sektion APV Lausanne-Roman-die und Mitglied des Zentral-vorstandes des ehemaligenUnterverbandes APV. 1964heiratete er seine Rose-Marie.Das Paar hat eine Tochter undzwei Enkel.1986 beginnt André Marendazseine politische Karriere. Erwird in die Legislative von Pen-thalaz gewählt, von 1994 bis2005 ist er in der Exekutive.2002 wird er Vertreter der SPim Waadtländer Grossen Rat,wo er nun auf Ende Junizurücktritt. «Ich freue mich dar-auf, mehr Zeit für mich zu ha-ben, für den Garten, für Spa-ziergänge mit meiner Frau.»Einen schönen Ruhestand,André, und danke für deinenlangjährigen Einsatz für die«kleinen Leute»! AC / pan.

BIO


Recommended