Autorenbinweise und Zusammenfassungen der Beiträge
KLAus AMANN, Dr., geb. 1958, Wissenschaftlicher Assistent im Bereich empirische Sozialforschung an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld. Arbeitsschwerpunkte: Qualitative Methoden, Wissenschaftsforschung, Wissens- und Kultursoziologie.
"Guck mal, Du Experte" (Zusammenfassung): Im Rekurs auf Beobachtungen von Molekularbiologen wird die Idee dargestellt, daß 'Expertise' - das meint: intersubjektiv einsehbares, plausibles und glaubhaftes Expertenwissen-quasi 'im Experimentieren' interaktiv konstruiert wird. Dabei wird vor allem
die soziale Organisation von Wissensprozessen in den lokalen Handlungskontexten des Laboralltags betont. Von 'Expertise' zu sprechen bedeutet demnach, gegenüber Überlegungen zur sozialen Verteilung von Wissen und Wissensbeständen, eine Bestimmung prozessualer Eigen-Artigkeiten vorzunehmen, wie sie z.B. die Verfahren der Erzeugung 'kompetenter Laborteilnehmer' kennzeichnen. Präsentiert wird dieses Expertisekonzept -für das sich der 'Empirische Konstruktivismus' Bietefeldscher Prägung als Meta-Expertise empfiehlt - als Alternative zu 'traditionellen' soziologischen Vorstellungen von Expertentum.
Weitere Veröffentlichungen: (Mit Karin Knorr Cetina): The Fixation of (Visual) Evidence, in: Human Studies, Vol. 11, Nos. 2-3, 1988 (Special Issue on 'Representation in Scientific Practice'), S. 133-169. -(Mit Karin Knorr Cetina): Ihinking Ihrough Talk. An Athnographic Study of a Molecular Biology Laboratory, in: R.A. Jones, L. Rargens und A. Pickering (Hrsg.), Knowledge and Society: Studies in the Sociology of Science Past and Present. Vol. 8, Greenwich, CT (JAI Press) 1989, S. 3-26. - (Mit Karin Knorr Cetina): Konsensprozesse in der Wissenschaft, in: H.-J. Giegel (Hrsg.), Kommunikation und Konsens in modernen Gesellschaften, Frankfurt (Suhrkamp) 1992.
ACißM BROSZIEWSKI, Dipl.-Volkswirt soz.R., geh. 1961, Forschungsassistent am Seminar für Soziologie der Hochschule St. Gallen. Arbeitsschwerpunkte: Wirtschaftssoziologie, Organisationssoziologie, soziologische Theorie und Methodologie.
Expertenschaft in Führungskritik (Zusammenfassung): Unter Aufarbeitung der einschlägigen Literatur zum Deutungsangebot 'innere Kündigung im Unternehmen' wird gefragt, welche Inszenierungsleistungen Anbieter von Personalführungskonzepten zu erbringen haben, um Expertenschaft dafür zu
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erlangen, legitimerweise (und in der Regel gegen Honorar) Kritik an
(industriellen) Managementgewohnheiten zu üben. Im Rekurs auf wissen
schaftssoziologische Arbeiten wird die Emergenz dieses Themas, das in der
Personalführungsliteratur seit fast zehn Jahren diskutiert wird, rekonstruiert.
'Innere Kündigung' wird dabei als Perzeptionsmuster verstanden, mit dem
spezielle Diagnosemodelle für die Praxis innerbetrieblicher Führung
entworfen werden. Forschungsdesiderat ist mithin nicht die hypostasierte
'Tatsache' der 'inneren Kündigung', sondern die Frage danach, welche
Möglichkeiten Akteure haben, sich beim Thema 'Führungspra:xis' als Experten zu etablieren.
Weitere Veröffentlichungen: Bonner Perspektiven. Politisches Handeln in
der Sicht Bonner Journalisten, in: Helmuth Berking, Ronald Hitzier und
Sighard Necke} (Hrsg.), Politisches Handeln/Experteninterviews, Bamberg
(Dokumentation Nr. 1 des Arbeitskreises 'Soziologie politischen Handelns')
1991, S. 127-132. - Unternehmer verstehen. Erste Ergebnisse von lnter
viewauswertungen, in: Heiner Meulemann und Agnes Elting-Camus (Hrsg.),
Lebensverhältnisse und soziale Konflikte im neuen Europa. 26. Deutscher
Soziologentag Düsseldorf 1992. Tagungsband II, Opladen (Westdeutscher)
1993, S. 370-373.- (Mit Christoph Maeder): Humanisierungspolitik in einem
Schweizer Gefängnis, in: Ronald Hitzler, Anne Honerund Ulrich Hummel
(Hrsg. ), Politische Aspekte sozialer Arbeit, Heidenheim (Dokumentation Nr.
4 des Ausbildungsbereiches 'Sozialwesen' der Berufsakademie) 1993, S. 85-94.
NINA DEGELE, Dr., geb. 1963, Wissenschaftliche Assistentin am Institut für
Soziologie der Universität München. Arbeitsschwerpunkte: Wissens- und
Techniksoziologie, Informationsgesellschaft, nutzerfreundliche Informations
und Kommunikationstechnologien. Was müssen Nutzerinnen und Nutzer von Expertensystemen wissen?
(Zusammenfassung): Am Beispiel des Telekom-Beratungsdienstes wird darge
stellt, was man wissen muß, um mit dem maschinell konservierten 'Wissen'
von Experten (sinnvoll) umgehen zu können. Es geht in diesem Beitrag also
weniger um den Weg vom Experten(wissen) zum System, als vielmehr um
die Transformation von Experten(system)wissen durch Nutzerinnen und
Nutzer. Der Grund, warum auch technisch ausgereifte Systeme so häufig
scheitern, wird darin gesehen, daß der erfolgreiche Einsatz von Expertensy
stemen in einem 'schmalen Korridor' stattfindet. Um diesen zu 'treffen',
müssen Nutzerinnen und Nutzer eine spezifische Kombination von fachlichen,
technischen und kommunikativen Kompetenzen aktualisieren. Und sie müssen
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diese Kombination in komplementärer Form auf die technische Performanz des wissensbasierten Systems beziehen. Anwender sind dabei in den meisten Fällen überfordert - weil sie zu wenig, Falsches oder auch zu viel wissen.
Weitere Veröffentlichungen: Oberflächliche Intelligenz oder Intelligenz auf der Oberfläche?, in: Computerwoche Nr. 38, 1992, S.43-45. - Virtuelle Realität -der Stoff, aus dem die Alltagsträume sind, in: CeBIT -Aktuell, März 1993, S.9-10.
THOMAS S. EBERLE, Dr. oec., geb. 1950, Vollamtlicher Dozent für Soziologie an der Hochschule St. Gallen, Management-Trainer. Forschungsschwerpunkte: Methodologie, Wissenssoziologie, Wirtschaftssoziologie, Soziologie der Zeit.
Zeitmanagement-Experten (Zusammenfassung): Anhand einiger zentraler Elemente der Zeitmanagementlehre wird gezeigt, daß die empfohlenen Methoden nicht nur als Einzeltechniken, sondern in ihrer Gesamtheit als Habitus, als normatives Lebensführungskonzept zu verstehen sind. Dieses ist, modernisierungstheoretisch gedeutet, Teil des Rationalisierungstrends, der auch nicht-routinisierbare Arbeitstätigkeiten erfassen soll und selbst private Lebensbereiche zu kolonisieren droht. Anhand der Wissensdifferenz einerseits und der Sozialbeziehung in unterschiedlichen Kontexten andererseits werden einige Grundzüge der Experten-Laien-Relation diskutiert. Als besonderes und für die soziologische Forschung folgenreiches Problem erweist sich dabei, daß die Kriterien für Expertise recht unterschiedlich ausfallen, je nachdem, ob sie sich auf die Handlungsebene (faktisch 'gutes' Zeitmanagement) oder auf die kognitive Ebene (diskursives How-to-do-Wissen in Form kommunikativ vermittelbarer formaler Regeln und Praktiken) oder auf eine Kombination beider beziehen.
Weitere Veröffentlichungen: Sinnkons:itution in Alltag und Wissenschaft. Der Beitrag der Phänomenologie an die Methodologie der Sozialwissenschaften, Bem und Stuttgart (Haupt) 1984. - Die deskriptive Analyse der Ökonomie durch Alfred Schütz, in: Elisabeth List und Ilja Srubar (Hrsg.), Altred Schütz. Neue Beiträge zur Rezeption seines Werkes, Amsterdam (Studien zur Österreichischen Philosophie Band XII) 1988, S. 69-119. -Rahmenanalyse und Lebensweltanalyse, in: Robert Bettlage und Kar! Lenz (Hrsg. ), Erving Goffrnan - ein soziologischer Klassiker der zweiten Generation, Bem und Stuttgart (Haupt) 1991, S. 157-210.
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RONALD HrrzLER, Dr. rer. pol., geb. 1950, Akademischer Rat a.Z. am Institut für Soziologie der Universität München, Mitglied der Münchner Projektgruppe für Sozialforschung e. V .. Aktuelle Arbeitsgebiete: Wissenssoziologie, Kultursoziologie, Soziologie politischen Handelns, Theorie der Individualisierung.
Wissen und Wesen des Experten (Zusammenfassung): Im Rekurs auf und unter Kritik von berufs-, elite- und wissenssoziologischen Definitionen des Experten wird dieser Akteurstypus vor allem gegenüber dem Professionellen und dem Spezialisten abgegrenzt und als rein relationales Phänomen definiert. Gegenüber dem komplexen (pragmatisch 'intelligenten') Alltagswissen des Laien erscheint das (pragmatisch beschränkte) Sonderwissen des Experten -idealtypisch gesprochen - als relativ klar und 'einfach' strukturiert. Im Durchgang durch die Literatur zur Politik von - Expertenschaft 'verwaltenden'- Intellektuellen und zu professionalisierten Diskursen zwischen Experten und Gegenexperten sowie durch wissenssoziologische und sozialpsychologische Untersuchungen zum Verhältnis von Laien und Experten wird deutlich, daß Letztere Deutungsmonopole erfolgreich beanspruchen können, weil und insofern sie zu plausibilisieren vermögen, daß sie über spezifische (Darstellungs-)Kompetenzen verfügen.
Weitere Veröffentlichungen: Sinnwelten. Ein Beitrag zum Verstehen von Kultur, Opladen (Westdeutscher Verlag) 1988. -Der Goffmensch. Überlegungen zu einer dramatologischen Anthropologie, in: Soziale Welt, 43. Jg, H. 4, 1992, S. 449-461.- Hrsg. (mit Helmuth Berking und Sighard Neckel): Politikertypen in Europa, Frankfurt a.M. (Fischer) 1994.
ANNE HONER, Dr. rer. pol., geb. 1951, Mitarbeiterin am soziologischen Seminar der Hochschule St. Gallen. Aktuelle Arbeitsgebiete: Wissenssozi ol ogi e, Medizinsoziologie, F amiliensoziol ogie; Methodenexplorativ -interpretativer Sozialforschung.
Die Produktion von Geduld und Vertrauen (Zusammenfassung): Anband der Interpretation ausgewählter 'Schlüsselstellen' aus einem Videofilm, der von den Ärzten eines reproduktionsmedizinischen Zentrums in der Schweiz an Patienten verteilt wird und beansprucht, über Verfahrenstechniken, Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung von Unfruchtbarkeit zu informieren, wird aufgezeigt, wie der - hier audiovisualisierte -Texttypus der 'Patienteninformation' ideale Laien-Einstellungen evoziert und zugleich als Medium der Inszenierung der Expertenschaft dieser Mediziner fungiert. D .h., das filmisch vermittelte Expertenwissen läßt sich nicht auf die Dimension der 'neutralen Sachinformation' reduzieren, sondern die Auswahl der lnformatio-
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nen und die Weisen ihrer Darstellung und Vermittlung verweisen auf verschiedene Bedeutungsgehalte und Funktionen der Arzt-Patient-Beziehung, die als exemplarisch erscheint für das Experten-Laien-Verhältnis schlechthin.
Weitere Veröffentlichungen: Helfen als zeichensetzendes Handeln. Interpretation einer Alltagsgeschichte, in: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit, 20. Jg., H. 3, 1989, S. 173-185. - (Mit Peter Gross): Multiple Elternschaften. Neue Reproduktionstechnologien, Individualisierungsprozesse und die Veränderung von Familienkonstellationen, in: Soziale Welt, 41. Jg., H. 1, 1990, S. 97-116.- Lebensweltliche Ethnographie. Ein explorativ-interpretativer Forschungsansatz am Beispiel von HeimwerkerWissen, Wiesbaden (Deutscher Universitäts Verlag) 1993.
REINER KELLER, Dipl.-Soz., geb. 1962, Mitarbeiter der Münchner Projektgruppe für Sozialforschung e.V .. Arbeitsschwerpunkte: Wissens- und Kultursoziologie, Soziologie der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, Methoden der qualitativen Sozialforschung, französische Soziologie.
Verstreute Expertisen (Zusammenfassung): Psychologisches bzw. psychotherapeutisches Expertenwissen nimmt in modernen Gesellschaften eine zentrale Rolle bei der Interpretation lebensweltlicher Handlungszusammenhänge ein. Dieser professionelle Sonderwissensbestand bildet das Komplementärangebot znr De-Institutionalisierung von Lebensläufen und znm sozialen Zwang znr Wahl- und Bastelbiographie. Die psychotherapeutische Situation kann begriffen werden als lokale Produktion von Wissen aus dem hierarchisch strukturierten Zusammentreffen von Experten und Laien. Der Beitrag setzt nun an bei der aus der Verwendungsforschung bekannten Idee, daß (diese) Experten Interpretationen anbieten, die von den Laien aktiv konsumiert und transformiert werden. Rekurrierend auf eine Untersuchung znr 'Verwendung psychologischen Wissens' werden von ehemaligen Klienten benutzte, statusrelevante biographische Applikationstypen beschrieben.
Weitere Veröffentlichungen: (Mit Ronald Hitzler): On Sociological and Common-sense Verstehen, in: Current Sociology, Vol. 37, No. 1, 1989, S. 91-101.- Construction autobiographique du sens, erscheint in: Societe, 1993.
HUBERT KNOBLAUCH, Dr. rer. soc., geb. 1959, Wissenschaftlicher Assistent an der Fachgruppe Soziologie der Universität Konstanz, 1990-1991 Forschungsaufenthalt an der University of California, Berkeley. Aktuelle Arbeitsgebiete: Soziologie der Kommunikation, Wissenssoziologie, Religionssoziologie, Methodologie, Ethnographie.
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Vom moralischen Kreuzzug zur Sozialtechnologie (Zusammenfassung): Am Beispiel der kaliforniseben Kampagne gegen das Rauchen wird dargestellt, wie die (gesundheitsaktivistische Fraktion der) 'Wissensklasse' ihre Weltdeutung und (damit auch) ihre Relevanzen gegenüber anderen Bevölkerungsgruppen durchsetzt und diese ihrer unmittelbaren Handlungskompetenzen enthebt. Die geänderte Einstellung zum Rauchen ist demnach keine Folge individueller Wandlungen der Rauchgewohnheiten, sondern das Ergebnis der geziehen Anstrengungen von Experten. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht folglich die Ausbildung von Fachleuten, die sich auf die Vermittlung von Expertenwissen spezialisiert haben: Anfänglich von moralischen Unternehmern initiiert, entwickelte sich in den 70er Jahren eine Nichtrauchbewegung, aus der neue Expertengruppen hervorgingen, die sich der Vermittlung von Gesundheitswissen widmen und die Bekämpfung des Rauchens zum Ziel haben.
Weitere Veröffentlichungen: Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler, Frankfurt a.M., New York (Campus) 1991. -Die Verflüchtigung der Religion ins Religiöse, in: Thomas Luckmann, Die unsichtbare Religion, Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 1991, S. 7-41. -Der Kontext der Kommunikation, in: Zeitschrift für Soziologie, 20.Jg., H. 6, 1991, S. 446-462.
GUDRUN LACHENMANN, Dr. rer. soc., geh. 1941, Professorin für den Forschungsschwerpunkt Entwicklungssoziologie der Universität Bielefeld. AktuelleArbeitsschwerpunkte: Soziologie der Frauen in Entwicklungsländern, Entwicklungspolitikforschung,Transformationsprozesse,sozialeBewegungen.
Systeme des Nichtwissens (Zusammenfassung): Dargestellt wird die Entstehung, Vermittlung und Verteilung von Systemen des Nichtwissens im Hinblick auf den Gegensatz von Alltags- und Expertenwissen: Systeme des Nichtwissens werden als Instrument für die Analyse von planetarisch und gesellschaftspolitisch gestaltendem Handeln verwendet, mit dem bestimmte Blockaden, die Nichterreichung gesetzter Ziele und die Erzeugung kontraproduktiver Wirkungen erklärt werden können. Systeme des Nichtwissens entstehen durch eine Kompartmentalisierung des Expertenwissens und durch eine Entwertung des Alltagswissens sowie durch die Unmöglichkeit der Steuerung wissenschaftlicher und technischer Entwicklungen. Systeme des Nichtwissens lassen sich demnach nur durch die lebensweltliche Orientierung sozialer Bewegungen und durch die Internalisierung von Drittwirkungen im Rahmen eines erweiterten wissenschaftlichen Diskurses aufheben.
Weitere Veröffentlichungen: Ökologische Krise und sozialer Wandel in afrikanischen Ländern, Saarbrücken, Fort Landerdale (Breitenbach Pu-
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blishers) 1990. -Soziale Bewegungen als gesellschaftliche Kraft im Demokratisierungsprozeß in Afrika?, in: africa spectrum, 26. Jg., Nr. 1, 1991, S. 73-98. -Frauen als gesellschaftliche Kraft im sozialen Wandel in Afrika, in: Peripherie 47/48, 1992, S. 74-93.
CHRISTOPH MAEDER, lic. oec. HSG, geb. 1956, Wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Soziologie der Hochschule St. Gallen. Aktuelle Arbeitschwerpunkte: Organisationssoziologie, Sprachsoziologie, Ethnographie.
Vom Fertigmachen (Zusammenfassung): Auf der Basis teilnehmender Beobachtung und explorativer Befragung des Personals und der Insassen in einem schweizerischen Gefängnis wird nachgezeichnet, was man (als Strafvollzugsbeamter) wissen muß, um (unter Strafgefangenen) als Experte dafür zu gelten, wie man Leute 'fertigmacht'. Der Beitrag präsentiert in AusZÜgen das Inventar dieser 'Mikrophysik der Macht' und thematisiert es daraufhin, inwieweit und für wen dieses Wissen als Erzählung oder Praxis von Bedeutung ist. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, welche Wissensarten im Gefängnis besonders wertvoll sein können, um eine bestimmte Position im lokalen Statusgefüge zu erreichen und bzw. oder zu erhalten. Augenscheinlich existiert diesbeZÜglich in der Anstaltskultur ein reicher, praktischer Wissensbestand.
Weitere Veröffentlichungen: Reproduktionsmedizin in der Schweiz. Ergebnisse und Interpretationen einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung, in: Schweizerische Zeitschrift für Soziologie, 18. Jg, H. 2, 1992, S. 363-391. - (Mit Achim Brosziewski): Humanisierungspolitik in einem Schweizer Gefängnis, in: Ronald Hitzler, Anne Honer und Ulrich Hummel (Hrsg.), Politische Aspekte sozialer Arbeit, Heidenheim (Dokumentation Nr. 4 des Ausbildungsbereiches 'Sozialwesen' der Berufsakademie) 1993, S. 85-94. -Ä chlii und ä bezli. Schweizer Politiker reden: Ein kulturelles Modell, in: Helmuth Berking, Ronald Hitzier und Sighard Neckel (Hrsg.), Politikertypen in Europa, Opladen (Westdeutscher Verlag) 1994, S.36-56.
ALFRED MEIER, Dr. oec., geb. 1937, Ordentlicher Professor für Volkswirtschaftslehre an der Hochschule St. Gallen. Arbeitsschwerpunkt: Finanzwissenschaft.
Ökonomen auf dem Weg von der Expertise zur Esoterik (Zusammenfassung): Am Beispiel der Profession der Ökonomen wird gezeigt, wie und warum sich eine Expertenschaft von den Interessen und Bedürfnissen ihrer Klientel 'abkoppelt' und wie dadurch Nicht-Verstehen zwischen Experten (Ökonomen) und Laien (wirtschaftenden Akteuren) erzeugt wird: Ökonomen
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sind typischerweise der Überzeugung, daß, wenn nicht das ganze Leben, doch zumindest das Wirtschafts-Leben problemloser und effizienter wäre, wenn die Leute ihre Expertisen beherzigen und ihre Rationalitäts-Modelle anwenden würden. Die Ökonomie wäre folglich prädestiniert dafür, 'religiöse' Funktionen zu erfüllen, wenn sie nicht einerseits den Sinnbedarf der Menschen ignorieren müßte, und wenn sie nicht andererseits und vor allem zu sektiererischen Spezialisierungen und praxisfernen Profiliernagen neigen würde.
Weitere Veröffentlichungen: Systematische staatliche Wirtschaftspolitik, Tübingen 1973.- (Mit Daniel Mettler): Wirtschaftspolitik: Kampf um Einfluß und Sinngebung. Grundzüge einer kognitiv-evolutionären Theorie der Wirtschaftspolitik, Bem und Stuttgart (Haupt) 1988. - (Mit Christoph Haudenschild): Der wirtschaftspolitische Problemlösungsprozeß, Chur und Zürich 1991.
MICHAEL MEUSER, Dr. phil., geb. 1952, Wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Soziologie der Universität Bremen. Arbeitsschwerpunkte: Geschlechterforschung, Qualitative Sozialforschung.
Mit Ulrike Nagel: Expertenwissen und Experteninterview (Zusammenfassung): Anband von Ergebnissen aus zwei Forschungsprojekten, in denen Angehörige verschiedener Funktionseliten befragt worden waren, wird nach dem möglichen theoretischen Ertrag gefragt, der mit Hilfe einer methodisch kontrollierten Rekonstruktion zu erzielen ist. Konstatiert wird, daß sich das Experteninterview, entgegen der randständigen Funktion, die ihm in den meisten Forschungsdesigns zugewiesen wird, in besonderem Maße dazu eignet, Wissensbeständen auf die Spur zu kommen, die für die Erklärung sozialen Wandels von Bedeutung sind, denn Experten beeinflussen (maßgeblich) gesellschaftspolitisch relevante Strukturentscheidungen. Das Experteninterview eröffnet mithin den Zugriff auf die impliziten Regeln, nach denen sozialer Wandel enaktiert und prozessiert wird, und schafft so Anschlußstellen für soziologische Generalisierungen. D.h., es erweist sich als Instrument der Theoriegenerierung.
Weitere Veröffentlichungen: Gleichstellung auf dem Prüfstand. Frauenförderung in der Verwaltungspraxis, Pfaffenweiler 1989.- Hrsg. (mit Reinhold Sackmann): Analyse sozialer Deutungsmuster. Beiträge zur empirischen Wissenssoziologie, Pfaffenweiler 1992. - (Mit Ulrike Nagel): Expertlnneninterviews - vielfach erprobt, wenig bedacht. Ein Beitrag zur qualitativen Methodendiskussion, in: Detlef Garz und Klaus Kraimer (Hrsg.), Qualitativ-
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empirische Sozialforschung, Opladen (Westdeutscher Verlag) 1991, S. 441-471.
ULRIKE NAGEL, Dr. phil., geb. 1947, Wissenschaftliche Assistentin im Sonderforschungshereich 186 der Universität Bremen. Arbeitsschwerpunkte: Sozialisationsforschung, Bildungstheorie, Qualitative Sozialforschung.
Mit Michael Meuser: Expertenwissen und Experteninterview (Zusammenfassung siehe Meuser)
Weitere Veröffentlichungen: Latente Sinnstrukturen und Objektive
Hermeneutik. Zur Begründung einer Theorie der Bildungsprozesse, München (Minerva Fachserie) 1982. - Modelle und Methoden rekonstruktiver Iheoriebildung, in: Gerhard Ebert, Willi Hester und Klaus Richter (Hrsg.), Subjektorientiertes Lernen und Arbeiten - Ausdeutung einer Gruppeninteraktion, Bonn 1986, S. 29-55. -Hilfe als Profession, in: Lutz Leisering, Birgit Geissler, Ursula Rabe-Kleberg und Ulrich Mergner (Hrsg.), Modeme Lebensläufe im Wandel. Beruf - Familie - Soziale Hilfen - Krankheit, Weinheim 1993 (im Druck).
MARTINPFIFFNER, Iic. oec. HSG, geb.1965, ForschungsassistentamSeminar für Soziologie der Hochschule St. Gallen. Arbeitsschwerpunkte: Wissenssoziologie, Beratungsforschung.
Mit Peter Stadelmann: Expertenwissen von Wissensexperten (Zusammenfassung): Mit dem Begriff "Knowlegdeworker" wird in der neueren Literatur ein erwerbswirtschaftlicher Akteurstypus etikettiert, der insbesondere im Kontext betriebswirtschaftlicher Organisations-und Führungsfragen thematisch relevant ist. Er repräsentiert im wesentlichen einen neuen Typus von Managementproblemen, der daraus resultiert, daß Mitarbeiter geführt werden müssen, die über beruflich relevante Sonderwissensbestände verfügen, welche die (fachlichen) Kompetenzen der Führungskraft systematisch übersteigen. Diese Führungskraft hat deshalb spezifische Legitimationsprobleme: sie muß so etwas wie eine Expertenschaft im Hinblick auf Meta-'Wissen' reklamieren. Das in diesem Beitrag skizzierte Forschungsinteresse richtet sich mithin auf die Frage, welche Kompetenzen hierbei wem gegenüber wie glaubhaft gemacht werden müssen.
Jo REICHERTZ, Dr., geb. 1949, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Essen. Arbeitsschwerpunkte: Qualitative Methoden - vor allem hermeneutische Wissenssoziologie, Empirische Polizei- und Gerichtsforschung, Soziologie der Organisationen und Institutionen, Umgang mit
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Massenmedien (fV und Printmedien), Werbung und Public Relation, Wandel von lntimitätsmustern.
Polizeiliche Expertensysteme: Illusion oder Verheißung? (Zusammenfassung): Diskutiert wird die Frage, ob die Polizei bei ihrer Ermittlungsarbeit Computer nicht nur zum Aufbau von Datenbanken, sondern auch zum Aufbau von Expertensystemen nutzen kann. Zu diesem Zweck wird die Entwicklung und die Nutzung eines amerikanischen Expertensystems zur Aufklärung von Wohnungseinbrüchen vorgestellt. Dann wird beschrieben, wie computergestützte Expertensysteme arbeiten, und rekonstruiert, wie polizeiliche Ermittler zu einer Fallerklärung kommen. Anband einer Typologie von Wissensarten, die von Kriminalpolizisten benutzt werden, wird plausibilisiert, daß und warum einschlägige Versuche, dieses Wissen durch Computer zu simulieren, also kriminalistische (Aufklärungs-)Kompetenz in Expertensystemen zu 'objektivieren', (bis auf weiteres) scheitern müssen.
Weitere Veröfentlichungen: Probleme qualitativer Sozialforschung, Frankfurt a.M., New York (Campus) 1986. -Aufldärungsarbeit. Kriminalpolizisten und Feldforscher bei der Arbeit, Stuttgart (Enke) 1991. - Hrsg.
(mit Norbert Schröer): Polizei vor Ort. Studien zur empirischen Polizeiforschung, Stuttgart (Enke) 1992.
NORBERT SCHRÖER, Dr. phil., geb. 1953, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrgebiet Soziologie der Fernuniversität Hagen. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte: Qualitative Methoden, empirische Polizeiforschung, medizinsoziologisehe MS-Forschung.
Routinisiertes Expertenwissen (Zusammenfassung): Im Rekurs auf die einzelfallanalytische Interpretation einer polizeilichen Beschuldigtenvernehmung wird gezeigt, wie der Beamte seine relative Expertenschaft hinsichtlich der 'Rahmenbedingungen' und seine relative Routine in der Durchführung von Vernehmungen nutzt, um die 'strukturelle Dominanz' des Beschuldigten zu bewältigen. Dabei wird geprüft, inwieweit sich die Wirklichkeit des polizeilichen Vernehmungshandeins mit dem von Altred Schütz und Walter Sprondel entworfenen Idealtypus 'Experte' sinnvoll 'verrechnen' läßt. Die Analyse zeigt, daß das Handeln des Polizisten nur aus einem, schon von Schütz aufgewiesenen, System auferlegter Relevanzen heraus begriffen werden kann. Allerdings ist dem Vernehmungsbeamten das Wissen um die ihm auferlegte strukturelle Problemlage und um seine eigenen, alltäglichen Bewältigungsroutinen typischerweise nur rudimentär präsent, obwohl es für die Lösung der Dienstaufgabe von zentraler Relevanz ist.
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Weitere Veröffentlichungen: Der Kampf um Dominanz, Berlin, New York (de Gruyter) 1992. - Hrsg. (mit Jo Reichertz): Polizei vor Ort, Stuttgart (Enke) 1992.- Hrsg.: Interpretative Sozialforschung. Auf dem Weg zu einer hermeneutischen Wissenssoziologie, Opladen (Westdeutscher Verlag), erscheint 1994.
PETER STADELMANN, lic. oec. HSG, geb. 1965, Forschungsassistent am Management Zentrum St. Gallen (MZSG). Arbeitsschwerpunkt: Beratungsforschung.
Mit Martin Pfiffner: Expertenwissen von Wissensexperten (Zusammenfassung siehe Pfiffner)
URSUIA STRECKEISEN, Dr. rer. soc., geb. 1948, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesamt für Statistik in Bem. Arbeitsschwerpunkte: Hochschulbildung (Begleitforschung Studentenaustauschprogramme ), Geschlechter, Medizin/Lebensende (Thanatosoziologie).
Doing Death (Zusammenfassung): Rekonstruiert werden in diesem Beitrag - vermittels einer 'dichten Beschreibung' - die Handlungsstrategien all jener Akteure, die in der gesellschaftlichen Konstruktion des Lebensendes als so etwas wie 'Expertinnen' und 'Experten' auftauchen: Berufsträger im Kontext der Lebenserhaltung (also z.B. im Spital), der augewandten Wissenschaft (z.B. in der Pathologie/Autoptik) und des Verlustes (z.B. im Bestattungsunternehmen). Die die verschiedenen Bereiche durchlaufenden Prozesse der Ver- und Entsorgung lassen sich als 'Praktik' charakterisieren: zieloffenes Handeln am Kranken- und Sterbebett findet in einem Punkt 'Null' sein Ende, an dem das Gegenüber eine 'reine Leiche' bildet. Gleichzeitig setzt eine Transformation ein, durch die dieses Gegenüber in ein administratives Datum, ein interessantes Gewebe und in die gutaussehende Figur des 'friedlichen' Toten verwandelt wird.
Weitere Veröffentlichungen: Zum Verhältnis von Bildung und Beschäftigung. Ansätze, Konzepte. Strategien, in: Wissenschaftspolitik, Beiheft 26, 1981 (Bem), S. 31-114. - Die Sozialwissenschaften und das soziale Geschlecht. Aspekte einer problematischen Beziehung, in: W alter Herzog und Enrico Violi (Hrsg.), Beschreiblieh Weiblich. Aspekte feministischer Wissenschaft und Wissenschaftskritik, Chur/Zürich 1991, S. 153-171. -Statusübergänge im weiblichen Lebenslauf. Über Beruf, Familie und Macht in der Ehe, Frankfurt, New York (Campus) 1991.
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WOLFGANG WALTER, Dr. rer. soc., geb. 1959, Wissenschaftlicher Assistent an der Fachgruppe Soziologie der Universität Konstanz. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte: Gesellschaftstheorie, Politikfeldanalyse und Wissenssoziologie der Familienpolitik, Solidarität.
Strategien der Politikberatung (Zusammenfassung): Mitglieder von Familienberichtskommissionen sind für Sozialforscher in doppelter Weise Experten: einerseits als Sachverständige, die durch ihre Berufung in die Kommission sozusagen instititutionell als solche legitimiert sind, andererseits als Experten, die von den Forschern dadurch als solche etikettiert werden, daß sie sie für Experteninterviews auswählen. Selber stellen sich die befragten Experten symptomatischerweise in ihrer Sachverständigenrolle dar. Diese läßt sich typologisch in drei individuellen Selbstdeutungs-Stilen erfassen: in dem des 'Systematikers' bzw. 'Animateurs', in dem des 'Empirikers' und in dem des 'Patchworkers'. Unter Einbezug weiterer Informationen über die institutionellen Bedingungen der Sachverständigen-Tätigkeit werden diese StilTypen für eine Analyse des Handlungskontextes, der Familienberichterstattung und der Familienpolitik nutzbar gemacht.
Weitere Veröffentlichungen: Der Geist der Eugenik, Francis Gallons Wissenschaftsreligion in kultursoziologischer Perspektive, Bielefeld (Kleine) 1983.- (Mit Peter Weingart u.a.): Die sogenannten Geisteswissenschaften: Außenansichten. Die Entwicklung der Geisteswissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland 1954-1987, Frankfurt a.M. (Suhrkamp) 1991. -
Unterstützungsnetzwerke und Generationenbeziehungen im Wohlfahrtsstaat, in: Kurt Lüscher und Franz Schultheis (Hrsg.), Generationenbeziehungen in postmodernen Gesellschaften, Konstanz (Universitätsverlag) 1993, S. 331-354.
EMIL WALTER-ßUSCH, Dr., geb. 1942, Vollamtlicher Titularprofessor für augewandte Sozialforschung, Soziologie und Sozialpsychologie an der HochschuleSt. Gallen, 1983-1992 Direktionsmitglied des Forschungsinstituts für Arbeit und Arbeitsrecht der HSG.
Gemeinsame Denkfiguren von Experten und Laien (Zusammenfassung): Mit Verhaltensproblemen von Menschen befassen sich im 20. Jahrhundert immer mehr hauptberufliche Sozialexperten (z.B. Psychotherapeuten, Organisationspsychologen und -soziologen, Sozialarbeiter). Dabei wird die Wissensbasis dieser Berufe zunehmend akademisiert: Die Versozialwissenschaftlichung des Wissens vom Menschen fördert professionell elaborierte Sprechweisen. Deren Praxisrelevanz ist jedoch bekanntlich umstritten. Der Beitrag leistet -vom Standpunkt einer kritischen Sozialgeschichte praxisorientierter Sozial-
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wissenschaften aus - einen Beitrag zur Klärung dieser Streitfrage: erstens in Form eines Stufenmodells der Verwissenschaftlichung und zweitens in Form von Vorschlägen zur Definition einfacher Figuren (fopoi) für das 'Nachdenken über den Menschen'.
Weitere Veröffentlichungen: Arbeitszufriedenheit in der Wohlstandsgesellschaft, Bem und Stuttgart (Haupt) 1977. -Labyrinth der Humanwissenschaften, Bem und Stuttgart (Haupt) 1977.- Das Auge der Firma. Stuttgart (Enke) 1989.
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Aus dem Programm Sozialwissenschahen
n-u.--.
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Otto Wunderlich
Entfesselte Wissenschaft Beiträge zur Wissenschaftsbetriebslehre
1993. 186 S. Kort. ISBN 3-531-12531-1
Führt sich die Wissenschaft selbst
ad absurdum? "En~esselte Wissen
schaft" setzt sich mit dieser Frage, die durch das Wissenschaftsver
ständnis vieler Wissenschaftler und
dem Wissenschaftsbetrieb an Hoch
schulen und Forschungsinstituten
nahegelegtwird, in satirischerform
auseinander: Anspruch und Praxis
des Wissenschaftsbetriebes werden
dabei durchaus ernst genommen,
sozusagen zu Ende gedacht, und
zu einer "konstruktiven" Lösung geführt- mit widersinnigen Folgen.
Karl H. Delhees
Soziale Kommunikation Psychologische Grundlagen für das Miteinander in der modernen
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1994. 422 S. Kort. ISBN 3-531-12523.0
Dieses Buch handelt von Vorgängen, an denen jeder täglich teil
nimmt; es handelt von Kommunika
tion zwischen Menschen in der
modernen Gesellschaft. Kommuni
kation, verbale und nonverbale, ist
das tägliche Miteinander sozialer Wesen. Das Alltägliche und Selbstverständliche daran sollte uns aber
nicht vergessen lassen, daß wir nie zu Ende kommen bei dem Versuch,
lebendige und schöpferische Kom
munikation mit anderen Menschen
zu verbessern und zu kultivieren.
jeder, der besser kommuniziert, gewinnt- und zwar nach innen wie
nach außen. Dazu ist ein psycholo
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halt und Ablauf von Kommunikati
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erforderlich. ln diesem Buch werden wissenschaftliche Erkenntnisse über soziale Kommunikation mit
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wobei viele Beispiele und Abbil
dungen das Verständnis des Textes unterstützen.
Thomas Heinze
Qualitative Sozialforschung Erfahrungen, Probleme und
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2., um einen Nachtrag erw. Aufl.
1992. 216 S. (wv studium, Bd. 144)
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ISBN 3-531-22144-2
Diese Einführung in Ansätze und
Methoden qualitativer Forschung zielt auf die Vermittlung anwend
baren Grundwissens. Der Autorgeht
vom "Konzept der Lebensweltanalyse" aus und en~altet in nach
vollziehbaren Schritten Programm
und Praxis "interventiver Sozialfor
schung".
WESTDEUTSCHER VERLAG
OPLADEN · WIESBADEN
Aus dem Programm Sozialwissenschatten
LEXI ON zu SOZIOLOGIE
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Werner Fuchs/Roll Klimo/
Rüdiger Lautmann/
Offhein Rammstedt/
Hanns Wienold IHrsg.)
Lexikon :zur Soziologie 3., neubearb. und erw. Aufl.1994.
763 S. Kort.
ISBN 3-531-11417-4
Das Lexikon zur Soziologie ist das umfassendste Nachschlagewerk für die sozialwissenschahliche Fach
sprache. Für die 3. Auflage wurde das Werk völlig neu bearbeitet und
durch Aufnahme zahlreicher neuer
Stichwortartikel erheblich erweitert.
Das Lexikon zur Soziologie bietet
aktuelle, zuverlässige Erklärungen
von Begriffen aus der Soziologie
sowie aus Sozialphilosophie, Politikwissenschaft und Politischer Öko
nomie, Sozialpsychologie, Psycho
analyse und allgemeiner Psycholo
gie, Anthropologie und Verhaltens
forschung, Wissenschaftstheorie
und Statistik.
Raymond Boudon/ Fran<;ois Bourricaud
Soziologische Stichworte Ein Handbuch
1992. 680 S Kort. ISBN 3-531-1 1675-4
Die Autoren dieses sozialwissen
schahliehen Standardwerkes behan
deln in mehr als siebzig Grund
satzartikeln zu Schlüsselbegriffen,
Theorien und historisch wesentli
chen Autoren die zentralen Proble
me der Soziologie Insgesamt bietet der Band eine ebenso umfassende wie kritische Einführung in Ent
wicklung und Stand der Soziologie und ihrer einzelnen Bereiche.
Detlef Garz/Kiaus Kraimer IHrsg.)
Qualitativ-empirische Sozialforschung Konzepte, Methoden, Analysen
1991. VI, 471 S. Kort. ISBN 3-531-12289-4
Obwohl sich die Beiträge zur qua
litativ-empirischen Sozialforschung derzeit großer Aufmerksamkeit erfreuen, lassen sich noch immer Lük
ken im Hinblick darauf erkennen,
inwieweit die geplanten Anwendungen sachhaltig sind und Erkennt
nisfortschriffe ermöglichen. Diesem
Mangel will dieser Band entgegen
treten.
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OPLADEN . WIESBADEN