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Ausgabe August 4/2015 - Deutscher Imkerbund · 2020. 1. 27. · Der Adler aus der Weimarer Zeit...

Date post: 07-Feb-2021
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Beilage Faltplaner 2016 Für junge Imker Deutschland erfolgreich beim 6. IMYB Aktuelles Vorschau Deutscher Imkertag und Vertreterversammlung Jubiläum 90 Jahre EDH Berichte Deutscher Bauerntag Ergebisse Frühjahrsernte Vermeidbare Beanstan- dungen Ausgabe August 4/2015
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  • Beilage

    Faltplaner 2016

    Für junge

    Imker

    Deutschland erfolgreich

    beim 6. IMYB

    Aktuelles

    Vorschau DeutscherImkertag und

    VertreterversammlungJubiläum 90 Jahre

    EDH

    Berichte

    Deutscher BauerntagErgebisse

    FrühjahrsernteVermeidbare Beanstan-

    dungen

    Ausgabe August 4/2015

  • APIMONDIADEUTSCHER IMKERBUND E. V.

    2D.I.B. Aktuell 4/2015

    Seite

    Abschlussprüfung in Celle 32Beste Azubee ausgezeichnet 33

    Für Sie notiertUN-Dekade Biologische Vielfalt 34Fotos für Apis-Kalender gesucht 34Apisticus 2016 gesucht 34Historisches Imkerlied entdeckt 34Gartenbau testet Bienenweide 34Agrarpolitischer Bericht veröffentlicht 34Aussterben von Bienen hätte fatale Folgen 34Wildbiene des Jahres 2015 35Forscher braucht Unterstützung 35BayernSPD veröffentlicht Bienenbroschüre 36Bundesrat erlaubt Nutzung von Vorrangflächen 36Greening gut angenommen 36

    Aus den RegionenErlebnisreicher Tag in Wurzbach 37Honigschlecken mit Minister 38Schautafeln für den Mühlenpark 38Wein-/Obstbau zur Kirschessigfliege beraten 38Bienenwohnung mit Gründach 39Meyer ausgezeichnet und startet Bienenblog 39Bienenhotel an Hochschule 40Imkereiausstellung in Hofstetten 41

    Literaturtipps 42

    Beilage: Faltplaner 2016

    Inhalt Seite

    90 Jahre Echter Deutscher Honig 3

    In eigener SacheJubiläumsaktionen laufen 10Autoaufkleber neu aufgelegt 113. Präsidiumssitzung verschoben 11Nachruf 12Vorschau Vertreterversammlung undDeutscher Imkertag in Schkeuditz 12Information zur Gewährverschlussbestellung 13An die Verwalter der OMV 14Faltplaner 2016 14

    Berichte vom „Tag der deutschen Imkerei“ 14

    Aktuelle BerichteErgebnisse Frühjahrsernte 19Deutscher Bauerntag in Erfurt 20Deutscher Landschaftspflegetag 22Keine Senkung der Versicherungsbeiträge 23Neue Honigverordnung in Kraft 24Beanstandungen sind vermeidbar, Teil 3 24Golfverband weiter auf Bienenkurs 26Sitzung zu PA´s in Berlin 27D.I.B. präsentiert sich in Berlin 28Aktuelle Entwicklung Gentechnik 29Aktuelle Entwicklung Pflanzenschutz 30

    Für junge ImkerDeutsche Jungimker beim 6. IMYB erfolgreich 31Bienen in der Wüste 32

    Öffnungszeiten der Geschäftsstelle des Deutschen Imkerbundes e. V.

    Unsere Öffnungszeiten sind: Montag - Donnerstag 8:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 16:00 Uhr

    sowie Freitag 8:00 - 12:00 Uhr

    Sie erreichen uns telefonisch unter 02 28/9 32 92 - 0.

    Informieren Sie sich regelmäßig auf unseren Internetseiten. Dort finden Sie aktuelleMitteilungen, Berichte, können D.I.B. AKTUELL als Infopost kostenlos abonnierensowie Werbe- und Informationsmaterial bestellen oder teilweise kostenlos downloaden.Auch den aktuellen Katalog mit Preisliste finden Sie auf unserer Homepage.

    Impressum: Herausgeber: Deutscher Imkerbund e.V. (D.I.B.), Redaktion: Petra Friedrich, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des D.I.B.,Copyright: Deutscher Imkerbund e.V., 53343 Wachtberg, Villiper Hauptstr. 3, Tel. 0228-93292-0, Fax: 0228-321009,

    Internet: www.deutscherimkerbund.de, E-Mail: [email protected], [email protected]

  • APIMONDIA DEUTSCHER IMKERBUND E. V.

    3D.I.B. Aktuell 4/2015

    90 Jahre „Echter Deutscher Honig“Das Warenzeichen der deutschen Imker - eine Erfolgsgeschichte

    Der Gedanke zur Schaffung dieses einzigartigen Symbols für die deutsche Imkerei geht viel weiter als 90 Jahrezurück. Denn bereits Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigten sich Imker und Honighändler intensiv mit demsogenannten Zuckerhonig, ein Honig, der mit Glucose oder Invertzucker gestreckt wurde. 1897 versuchte mandaher, solche Machenschaften abzustellen. Jedoch lehnten die Behörden ein Tätigwerden ab, weil die Chemi-ker diese Verfälschungen vom Naturhonig nicht unterscheiden konnten. Diese Niederlage ließ in dem BerlinerHonighändler Hermann Gühle den Gedanken reifen, dass es für den deutschen Honig ein einheitliches Etikettgeben müsste, um ihn von den Honigverfälschungen zu unterscheiden. Das war der erste Gedanke - die geis-tige Geburtsstunde des Imker-Honigglases – für unser Einheitsglas.

    Kunsthonig und Honigverfälschungen beherrschten damals den Markt und schränkten die Honigvermarktungder Imker ein. Daher wurde der Ruf nach dem Gesetzgeber laut und die Schriftleiter der Leipziger Bienenzei-tung nahmen sich der Angelegenheit an. Sie verfassten eine Petition an den Bundesrat, die sie „im Auftrag von34.623 Interessenten“ einreichten. Sie forderten eine reichsgesetzliche Regelung des Verkehrs mit Honig. Aberder Reichskanzler ließ nichts veranlassen.Deshalb gingen die Bestrebungen zunächst dahin, dass Analyseverfahren entwickelt werden müssten. Es wardamit ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt erkannt worden: Dass der Nachweis der Verfälschung oder besserder Reinheit des Honigs für die Marktsituation entscheidend war.In den zwanziger Jahren des 20. Jh. wurde wiederum die Forderung erhoben, dass das Wort „Honig“ gesetz-lich für das „Naturerzeugnis der Bienen“ geschützt werden müsste. Inzwischen war eine Methode entwickeltworden, mit der durch Fermente reiner Honig nachgewiesen werden konnte.Da der Staat aber nach wie vor untätig blieb, wurde von zwei Männern der Gedanke des Imker-Honigglasesweiterentwickelt. Es waren Robert Wahle und Detlef Breiholz, beide aus Schleswig-Holstein. Der erstere warKaufmann, der zweite Bundesleiter der Vereinigung der deutschen Imkerverbände. Sie erkannten, dass nurSelbsthilfe den Imkern nützen könnte und formulierten den Weg wie folgt:

    Es müsse erreicht werden, dass- deutscher Honig als solcher gekennzeichnet und- die Gewähr für das übernommen werde, was in diesem Namen verkauft werde.

    Breiholz erklärte ausdrücklich, dass es nicht darum gehe, gegen den Auslandshonig zu kämpfen, sondern nurfür den deutschen Honig. Eine Haltung, die der Deutsche Imkerbund bis heute beibehalten hat.

    Schaffung des Imker-HonigglasesBereits im Oktober 1924 war in den Bienenzeitungen von einem Preisausschreiben für ein „Honigschild“ zulesen. Von 176 eingegangenen Entwürfen entsprach aber keiner den Anforderungen. Daraufhin wurde beschlossen, „dass der Vorstand der Vereinigung der deutschen Imkerverbände zur Erlan-

    Ende des 19. Jahrhundertswaren keine Untersuchungs-methoden zur Unterscheidungvon Kunsthonig vorhanden.

  • gung eines Schildes, das deutlich die Begriffe ‚Biene’ und ‚deutsch’ zum Ausdruck bringt, mit zwei anerkanntenKünstlern in Verbindung tritt.“ Als Ergebnis konnte Breiholz Entwürfe für das Honigschild zeigen, die Zustim-mung fanden. Ein Entwurf wurde angekauft und sollte gesetzlich geschützt werden. Leider sind uns die Künstlerunbekannt.

    Durch Beschluss der Vereinigung der deutschen Imkerverbände am 4. Juni 1925 in Weimar wurden die Gedan-ken von Breiholz und Wahle in die Tat umgesetzt.Es wurde beschlossen:4ein Honigeinheitsglas,4ein Bürgschaftsschild,4einen Deckel aus vernickeltem Weißblech und4einen Sicherungsfadenzu schaffen.

    Im März des Jahres 1926 stand das Einheitsglas zur Verfügung. Damit wurde eines der ältesten eingetragenen Warenzeichen im Lebensmittelbereichgeschaffen. Nur die Maggi-Flasche ist um ein paar Jahre älter.Mit einem durch den Deckel gezogenen Sicherheitsfaden sollte gewährleistet werden, dass sich der Deckel des Gla-ses nicht ohne Beschädigung des Etiketts von Unbefugten öffnen lässt. Der Vertrieb der Einheitsgläser und der Gewährverschlüsse war Sache der Verbände, denn die Gläser sollten nurin die Hände vertrauenswürdiger Vereinsmitglieder gelangen. Die Aufzeichnung der Nummern der ausgegebenenGewährverschlüsse war ein ganz entscheidendes Merkmal des neuen Weges zur Selbsthilfe. Sie gewährleistete dieNachvollziehbarkeit der Herkunft des Honigs. Damit war ein grundlegender Gedanke geboren - lange bevor dieLoskennzeichnungsverordnung erlassen und die Rückverfolgbarkeit rechtlich festgeschrieben wurde.

    In einem Gutachten des Forschungsausschusses des Deutschen Imkerbundes, der 1926 gegründet wurde und alsVorläufer der Arbeitsgemeinschaft der bienenwissenschaftlichen Institute gesehen werden kann, wurden Be-griffsbestimmungen für Honig, Grundsätze für die Beurteilung und Vorschriften für die Untersuchung festgelegt. Diese waren die Voraussetzung für die 1930 nach über dreißigjährigem Kampf endlich erlassene staatliche Ho-nigverordnung, die erstmalig eindeutig eine gesetzliche Grundlage für die Vermarktung von Kunst- und Bienen-honig schuf.

    Entwicklung des Imker-Honiggla-sesAnfang der dreißiger Jahre stand dasWarenzeichen in den Größen 30 gund 1/8, 1/4, 1/2 und 1 kg zur Verfü-gung, daneben Eimer (2,5 und 4,5kg) und Dosen (1,5, 2,5 und 4,5 kg).Diese Vielfältigkeit der Gebinde wur-de bis zum Ende des zweiten Welt-krieges beibehalten.

    Heute existieren nur noch drei Glasgrößen: 30 g, 250 g und 500 g. 1992 wurde das 1 kg-Glas wieder aufgelegt,fand jedoch wenig Beachtung, so dass keine weiteren Produktionen erfolgten. Auch wiederholte Diskussionenüber die erneute Einführung eines 125 g-Glases führten nicht zum Erfolg. Das Interesse in der Imkerschaft ist zu

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  • gering. Dagegen wird das seit 1987 wieder produzierte 30 g-Glas stetig abge-nommen. Die Marke der deutschen Imker wurde nach Einführung relativ schnell bekannt.1933 bildete bspw. das berühmte Berliner Hotel Adlon unser Warenzeichen aufseiner Speisekarte ab (Foto rechts).Die „Gleichschaltung“ vom 29.07.1933 in Bad Nauheim wirkte sich beim „Deut-schen Imkerbund“ u. a. dahingehend aus, dass nunmehr auf dem Gewährver-schluss und den Einheitsgläsern der Schriftzug „Reichsfachgruppe Imker“(RfgrI) statt „Deutscher Imkerbund“ zu lesen war. Dies führte wohl auch irr-tümlich nach dem Kriege dazu, dass bei dem Logo immer von einem Nazi-Adlergesprochen wurde, obwohl keinerlei Zusammenhang zwischen der Einführungder Marke und dem nationalsozialistischen Gedankengut bestand. Der Adler ausder Weimarer Zeit verkörperte den Staat, der seine Klauen schützend über die Im-kerei hält - ein Wunschdenken der damaligen Zeit.

    Das sog. Dritte Reich war eine Blütezeit für die Imkerei. Sie wurde staatlich gefördert, der Honigabsatz stelltekein Problem dar. Entsprechend florierte das Warenzeichen. Produktionen fanden in verschiedenen Glashüttenstatt, in erster Linie in der Oberlausitz und in Schlesien. Die große Produktionsmenge führte dazu, dass nach dem Krieg reichlich Gläser vorhanden waren.Denn unser kombiniertes Warenzeichen war von Anfang an auf Wiederverwendung angelegt - lange bevor die-ser Gedanke des Umweltschutzes in der Verpackungsverordnung niedergelegt wurde. Gläser waren vorhanden. Jedoch mangelte es nach 1945 an einem Etikett. Es gab keine Organisation, die die-ses hätte herausgeben können.

    Erst 1948 konnten sich die Landesverbände der dreiWestzonen zu einer Arbeitsgemeinschaft der Imker-/Landesverbände zusammenschließen. Diese AG gabeinen dreieckigen Gewährverschluss unter ihrem Na-men heraus mit einer kurzen Lasche zum Durchziehendurch den Deckel (Foto links). Mit Wiedergründung des D.I.B. 1949 wurde wieder einGewährschluss angeboten. Der Eindruck Reichsfach-gruppe wurde durch D.I.B. ersetzt, allerdings konntenach wie vor das Logo nicht genutzt werden, da dieRechte bei der Reichsfachgruppe Imker lagen (Bildrechts).

    Parallel dazu schlossen sich 1947 in der sowjetischen Besatzungszone die einzelnen Landesverbände zum Zen-tralverband der Kleintierzüchter, Fachabteilung Imker, zusammen. Es entstand ebenfalls ein dreieckiges Eti-kett zum Durchziehen. Wie lange dieses herausgegeben wurde, ist unbekannt.Bemühungen, an die gemeinsame Marke anzuknüpfen, scheiterten. Diese war für das Gebiet der DDR auchnicht nötig, denn eine Direktvermarktung aufgrund der gesicherten Abnahme der Honigernte durch den Staaterfolgte so gut wie nicht.

    In diese Zeit der Neustrukturierung fällt auch die Schaffung der „Bestimmungen zu den Warenzeichen“. Damitwurde die höhere Qualität als die gesetzlich vorgesehene der Marke „Echter Deutscher Honig“ festgeschrie-ben.

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  • 1956 erreichte der D.I.B. bei der Liquidation der Reichsfachgruppe Imker, dass er sein bereits in der Weimarer Re-publik verwendetes Warenzeichen auch weiterhin nutzen konnte. Die Liquidatorin verpflichtete sich, die der„Fachgruppe“ gehörenden drei Verbandszeichen auf den „Deutschen Imkerbund“, Nürnberg, zu übertragen. DieÜbertragung sollte jedoch erst nach einer Satzungsänderung des Deutschen Imkerbundes erfolgen. In der Satzungmusste zum Ausdruck kommen, dass der Deutsche Imkerbund sich als Funktionsnachfolger der „Reichsfach-gruppe Imker“ („Deutscher Imkerbund Berlin“) betrachte und sich verpflichte, die Interessen der ostdeutschen Im-kerschaft, soweit dies möglich sei, mit wahrzunehmen und im Falle der Wiedervereinigung Deutschlands dieostdeutsche Imkerschaft an der Nutzung der oben erwähnten Warenzeichen zu beteiligen.

    Ab dieser Zeit trug der Gewährverschluss wieder das Adlerlogo. Hinzugefügt wurdenun der Balken „Deutscher Honig“, der 1973 durch das CMA-Zeichen und nach Auf-lösung der CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft)2009 durch einen roten Balken mit dem Aufdruck „Gewähr für Echtheit“ abgelöstwurde. Das CMA-Zeichen, eines der wenigen Qualitätssiegel der damaligen Zeit,stand für geprüfte Spitzenqualität. Allein die Marke „Echter Deutscher Honig“ wurdeim Bereich Honig damit ausgezeichnet.

    Die unkontrollierte und verbotene Abfüllung von DDR-Honig in unser Warenzeichen wollte man 1966 mit der Ein-führung des „orangefarbenen Gewährverschlusses“ in denGriff bekommen.

    Ziel war es, Honig aus Mitteldeutschland gezielt und kontrolliert auf den Markt zu brin-gen, um der Gefahr der Beimischung oder Abfüllung in das Imker-Honigglas zu entge-hen. Der orangefarbene Gewährverschluss entsprach in Aufdruck und Gestaltung dem„Grünen“, unterschied sich lediglich in der Farbe. In der westdeutschen Imkerschaftkonnte jedoch keine Akzeptanz für dieses Vorhaben erreicht werden. Es gelang auch nichtwie vorgesehen, die importierte Honigmenge aus Mitteldeutschland ordnungsgemäßdurch die Abfüllstellen zu vermarkten. Der orangefarbene Gewährverschluss wurde da-raufhin in der Vertreterversammlung am 26.10.1969 in Bad Godesberg zurückgezogen.

    Der bis in die siebziger Jahre verwandte Metalldeckel war nur bedingt mehrfach einsetzbar. Nach einiger Zeit be-gann er zu rosten, wurde allerdings dennoch von den Imkern vielfach weiter verwandt. Dies führte 1970 zu Über-legungen, den Metalldeckel durch einen Kunststoffdeckel zu ersetzen. In einer Übergangszeit wurden beide parallelproduziert, ab 1978 erfolgte ausschließlich die Produktion des Kunststoffdeckels. Damit endete auch die Zeit desGewährverschlusses mit der kurzen Lasche, die durch den Deckel gezogen werden musste. Von da ab wurde dasEnde des Gewährverschlusses auf dem Deckel angebracht (Bild unten).

    Eine wesentliche Neuerung in Bezug auf die Qualitätsanforderungen des Honigs unterunserem Warenzeichen wurde 1991 beschlossen und trat 1993 in Kraft. Seit diesemZeitpunkt müssen alle abfüllenden Imker einen Honigschulungslehrgang nachweisen.Nur ausgebildete Imker dürfen ihren Honig somit in das Imker-Honigglas desD.I.B. abfüllen.

    Die seit Einführung des Imker-Honigglases wohl größte Veränderung trat ein, als derAdler des bisherigen Logos 1994 durch einen Bienenkorb vor stilisierten Bäumen er-setzt wurde. Mehrere Verbraucherumfragen hatten belegt, dass der „Adler“ nicht mehrzeitgemäß war.

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    Viele identifizierten ihn mit dem „Nazi-Adler“. Der Umgestal-tung gingen mehrere Ausschreibungen voraus, bis nach vier-jähriger Entwicklungszeit im Juni 1994 der neu gestaltete,„modernisierte“ Gewährverschluss ausgeliefert werden konnte. Entsprechend des Wunsches der Imkerschaft nach mehr Mög-lichkeiten der Individualisierung auf dem Gewährverschluss undeiner erneuten Verbraucherumfrage entschloss man sich, nachweiteren 16 Jahren eine Anpassung des Layouts vorzunehmen. Im November 2010 konnten die ersten Gewährverschlüsse mitverändertem Layout ausgeliefert werden (Foto links).

    Nun ist es möglich, auch auf der Vorderseite Herkunfts- und Qualitätszeichen mit einzudrucken oder aufzu-bringen. Bisher war dies nur als Rückenetikett möglich.

    Das Glas selbst hat sich in all der Zeit in seiner Form kaum verändert. Nach dem Krieg wurde es lediglich et-was begradigt und in 2014 wurde eine weitere minimale Veränderung durchgeführt: • Das umlaufende Band „Gewähr für echten Deutschen Honig“ entfiel. Somit drückt sich der Text im Bereich

    des Gewährverschlusses nicht mehr durch.• Dafür erhielt das Logo Textzeilen ober- und unterhalb. • Die Stege wurden im Bereich des Gewährverschlusses wieder abgeflacht.

    Was wurde mit der Marke geschaffen?1. Einheitlicher AuftrittDen Überlegungen lag der Gedanke zugrunde, dass deutscher Honig von deutschen Imkern unter allen Um-ständen von dem vielfältigen Angebot auf dem Markt abgehoben werden musste. Es wird gegenüber dem Verbraucher gezielt auf die Einheit der Imker hingewiesen.

    2. Verbundenheit zum Verband Jeder Nutzer zeigt nach außen, dass er zu der großen Familie der Imker in Deutschland gehört und zu einemTraditionsverband.

    3. Wiederspiegelung der Anzahl und Stärke der deutschen ImkerDas Warenzeichen ist viel mehr als die Verpackung von Honig. Es ist das Symbol für die deutsche Imkerei.Neutralglasetiketten spielen im begrenzten regionalen Raum eine Rolle. Sie haben keinerlei Wiedererken-nungswert und gehen in der Masse unter. Mit unserem Warenzeichen zeigen wir von Nord nach Süd, von Westnach Ost, was für eine starke Gemeinschaft wir sind. Es sind nicht vereinzelte Imker, sondern eine große Gruppe, die entsprechendes politisches Gewicht für sich

    beansprucht. Wir alle können uns mit der Nutzung eines Zeichens erkennbar machen.

    Wir sind viele, wir sind eine starke Gemeinschaft, zeigen wir dies auch nach außen.

    4. Klare Abgrenzung zum AuslandshonigDas grüne Kreuz, als neu geschaffenes, gut sichtbares Zeichen, ist ein Abheben von allen anderen Angebo-ten und zugleich ein einheitliches Symbol für die deutsche Herkunft. Gerade in unserer heutigen Zeit ist deut-sche oder regionale Herkunft für die Verbraucher von großer Bedeutung.

    5. Qualitätsversprechen für den Verbraucher Der Gewährverschluss war von Anfang an ein äußeres Zeichen dafür, dass derjenige, der das Glas füllt, für denInhalt bürgt.

  • 6. Höhere Qualitätsanforderungen Zunächst bezogen auf die Abgrenzung von Kunst- und Auslandshonig, macht das Imker-Honigglas heute mit denfestgelegten höheren Qualitätsanforderungen als die Honigverordnung dem Verbraucher gegenüber deutlich, dasssich darin ein Premiumprodukt befindet.

    7. ÜberwachungDie Aufzeichnung der Nummern der ausgegebenen Gewährverschlüsse war und ist ein ganz entscheidendesMerkmal. Sie gewährleistet die Rückverfolgbarkeit der Herkunft des Honigs.

    8. Eigene UntersuchungenZunächst befasste sich der Forschungsausschuss des Deutschen Imkerbundes mit den Qualitätsfragen. Späterwurde an verschiedenen Instituten hierzu intensiv geforscht und untersucht.Seit 1954 gibt es ununterbrochen eine Untersuchungsstelle des D.I.B. (Oberursel/Hohenheim/Celle/Kirch-hain/Villip). Untersucht wird im Auftrag des D.I.B. an fünf weiteren Instituten. Daneben gibt es seit 1988 Rück-standsuntersuchungen aller gezogenen Proben. Dies zusammen bildet das Fundament für die Marktkontrollen.

    9. Gütesiegel und HerkunftszeichenNach heutiger Begrifflichkeit wurde 1925 mit diesem Zeichen bereits ein Gütesiegel und Herkunftszeichen ge-schaffen. Mit der Marke „Echter Deutscher Honig“ heben wir uns aus dem heutigen Wirrwarr der Vielzahl der Sie-gel und Zeichen ab, deren Bedeutung kaum ein Verbraucher eindeutig zuordnen kann. In einer vom D.I.B. durchgeführten Verbraucherumfrage wurde für uns selbst überraschend das Warenzeicheneher als Gütesiegel statt als Marke eingeordnet.

    10. Marke mit Tradition und Bekanntheitsgrad 1925 wurde eine eingetragene Marke geschaffen, die seit über neun Jahrzehnten mit einem hohen Bekanntheits-grad Bestand hat - kein Eigenetikett stellt eine Marke dar.

    11. „Grüne“ Verpackung Das Imker-Honigglas war von Anfang an ein Mehrwegglas, mit dessen Einführung gleichzeitig ein Pfandsystemstartete, um dem Kunden die neue Verpackung „schmackhaft“ zu machen. Also noch bevor Begriffe wie Mehrweg, Recycling oder Rückgabe bekannt waren, haben die Imker ihr Glas zu-rückgenommen und damit lange vor anderen den richtigen Weg beschritten. Wenn heute weit mehr als 100 Mil-lionen Gläser im Umlauf sind, so bestätigt dies die Richtigkeit des 1925 begonnenen Weges. Damit haben wir die Möglichkeit, eine Ausnahmeregelung der Verpackungsverordnung als Direktvermarkter zunutzen. In der Marktkontrolle finden wir immer noch Gläser der Reichsfachgruppe Imker. Auch dazu können die heuti-gen Deckel verwandt werden und umgekehrt. Dies soll uns mit nahezu 90 Jahren alten Gläsern und Deckeln eineandere Verpackung nachmachen.

    12. Verbraucherfreundliches Glas• Da Glas geschmacks- und geruchsneutral ist, entschied man sich 1925 für diesen Werkstoff. • Durch die Transparenz ist gleichzeitig eine äußere Qualitätskontrolle verbunden.• Sämtlicher Inhalt kann bequem durch die große Öffnung entnommen werden (löffelfreundlich), • es gibt keine Ecken und Kanten.• Es ist optisch schön und grenzt sich von allen anderen Behältern durch seine Struktur ab.• Mit dem Logo hebt es sich aus der Menge der übrigen Zeichen für Imkereierzeugnisse ab(beim Adler war dies allerdings noch wesentlich deutlicher).

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  • • Durch die auf dem Glas enthaltenen Strukturen ist es auch von Blinden zu erkennen.• Damit ist auch ein hoher Wiedererkennungswert verbunden (leider auch ohne Gewährverschluss).• Es handelt sich um ein sehr stabiles Glas, das über Jahrzehnte hinweg immer wieder verwandt werden kann.

    Hat unser Glas eine Zukunft?Das Warenzeichen hat sich im Laufe der Jahrzehnte gewandelt, der Zeit angepasst. Es ist jedoch seiner Er-scheinungsform immer treu geblieben. Das grüne Kreuz hat den Verbrauchern die klare Wiedererkennbarkeitder Marke „Echter Deutscher Honig“ gegeben. Das Logo steht für alle deutschen Imker und dies muss so blei-ben. Dennoch sind wir gegenüber neuen Anforderungen offen. Doch alle Änderungen müssen sorgfältig abgewo-gen werden. Hier muss die Gesamtheit der Nutzer im Auge behalten werden. Die Schaffung von Sonderlö-sungen für kleine Gruppen wären zum Nachteil des Gros der Nutzer.Unser größter Wunsch ist, dass die Marke „Echter Deutscher Honig“ auch in den ostdeutschen Landesverbän-den größere Verbreitung findet und wir somit weiter zusammenwachsen.

    1925 wurde etwas Einmaliges von Imkern für Imker geschaffen. Mit einer Weitsicht, von der wir heute bei vie-len Entscheidungen nur träumen können. Generationen unserer imkerlichen Vorfahren haben sich dafür ein-gesetzt und dafür gekämpft. Anliegen war damals, ein gemeinsames Warenzeichen zu schaffen. Daher auchder Name Einheitsglas. Es wurde von vielen skeptisch gesehen, aber die Bilanz gibt den Initiatoren auch nachneun Jahrzehnten Recht. Das Imker-Honigglas stellt nicht nur eine gelungene Vermarktungsmöglichkeit dar, sondern demonstriert dieGröße des Verbandes.Wer das Warenzeichen als nebensächlich abtut, greift die Basis des Verbandes an.

    Aber das Warenzeichen spiegelt ja nicht nur neun Jahrzehnte Verpackung wieder, sondern gleichzeitig die Ge-schichte des Verbandes. Mit der Schaffung des Warenzeichens wurde auch das Logo des Verbandes für nahezu 70 Jahre geschaffen. Erst 1994 änderten sich das Warenzeichen und damit das Verbandslogo. Damit wird die enge Verbindung zwi-schen Verband und Warenzeichen von Anfang an deutlich. Das Warenzeichen war das Sinnbild des Verbandesin der Öffentlichkeit für viele Jahrzehnte.

    Unser Glas ist ein authentischer Botschafter der deutschen Imkerei!

    Barbara Löwer

    (Der vorliegende Text enthält Inhalte aus Veröffentlichungen des 2007 verstorbenen Ehrenpräsidenten desDeutschen Imkerbundes e. V., Dr. Erich Schieferstein.)

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    DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

  • In eigener Sache

    Anzeigenkampagne startetVon 06.10. - 23.12.2015 wird derD.I.B. eine große Anzeigenkampag-ne zu Echtem Deutschen Honig star-ten. In 13 verschiedenen Zeitschrif-ten, die die Themenbereiche Ge-sundheit, Wissen, Genuss, Familie,Natur, Lifestyle abdecken, werdenFarbanzeigen geschaltet.Folgende Zeitschriften werden indie Kampagne einbezogen: Mein schöner Garten, Lisa - Kochenund Backen, Meine Familie und ich,National Geografics, Geo, Essen-Trinken für jeden Tag, Landlust,Schöner Wohnen, Land Genuss, El-tern, Brigitte Woman, Good Healthund Einfach Hausgemacht. Das An-zeigenbudget wird ca. 140.000,-- €umfassen und damit eine Auflagen-höhe von rund 3,3 Mio Exemplarenabgedeckt. Außerdem werden alle Imker-Fach-zeitschriften zusätzlich mit einer An-zeigenwerbung (Foto rechts) be-dient. Auch im Sonderheft desDeutschen Bienen Journals für An-fänger ist eine einseitige Anzeigevorgesehen.

    Honigglas-Displays ausgeliefertIn D.I.B. AKTUELL 2/2015 und inden Imker-/Fachzeitschriften Aus-gabe Juni informierten wir darüber,dass eine vierte Auflage des Imker-Honigglas-Displays produziert wird.Die Nachfrage blieb etwas unter denErwartungen zurück. Im Juli konntedennoch die Produktion von 100Stück in Auftrag gegeben werden.Die Displays werden anlässlich desJubiläums wieder zu subventionier-ten Konditionen an die Besteller ab-gegeben. Auch hierfür wurden vomVerband ca. 7.000,-- € in die Hand

    genommen. Beigelegt wird jedemder Displays ein zusätzlicher Auf-kleber zum 90-jährigen Jubiläum,der wie ein Zusatzetikett auf demGewährverschluss angebracht undbei Bedarf wieder abgelöst werdenkann.

    Aufkleber in verschiedenenGrößen erhältlich

    Die Marke „Echter Deutscher Ho-nig“ ist eines der ältesten Warenzei-chen auf dem deutschen Lebensmit-telmarkt mit hohem Bekanntheits-wert und positivem Produktimage.Warum sollte man nicht mit dieserErfolgsgeschichte werben? Anlässlich des Jubiläums erhaltenalle Gewährverschlussbesteller des-halb mit den Auslieferungen im 2.Halbjahr 2015 kostenlos einenBogen mit 32 Stück Jubiläumsauf-klebern, die als Zusatzetikett in derunteren rechten Ecke des Gewähr-

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    DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

  • verschlusses angebracht werdenkönnen. Die Bögen (Format DIN Lang) mitAufklebern, sind in limitierter Auf-lage kostenpflichtig auch beimD.I.B. erhältlich. Ein Bogen (Art.-Nr. 320821) kos-tet 0,50 € inkl. MwSt. zzgl. Ver-sandkosten.

    Ebenfalls vorrübergehend erhält-lich ist ein runder Autoaufkleber(Art.-Nr. 320820), Größe 14,6 cmDurchmesser, mit dem Jubiläums-signet zum Preis von 0,70 € inkl.MwSt. zzgl. Versandkosten.

    Neue AusstellungswändeAnlässlich des Jubiläums hat derD.I.B. für seine Öffentlichkeitsar-beit zwei neue Ausstellungswändeanfertigen lassen, um die deutscheImkerschaft und die Marke zu re-präsentieren (Foto rechts).Diese werden erstmals im Augustim Bundespresseamt (Lesen Siedazu auch Seite 28.), im Septemberauf dem Bayerischen Imkertag undim Oktober auf dem DeutschenImkertag eingesetzt.

    JubiläumssignetFür die Öffentlichkeitsarbeit der Ver-eine bietet der D.I.B. das Jubiläums-signet auch in digitaler Form an.

    Bei Bedarf wenden Sie sich ein-fach an die Pressestelle.E-Mail: [email protected].

    Autoaufkleber neu aufgelegtDer D.I.B. bietet einen Autoauf-kleber an, dessen Motiv in denletzten Jahren mehrmals verändertwurde - so auch jetzt wieder.

    Sie können diesen neuen Aufkleber(13,5 x 15 cm Motiv Biene aufBlüte) und viele andere Werbearti-kel, die Sie bei der Öffentlichkeits-arbeit und Vermarktung Ihres Ho-nigs unterstützen sollen, beimD.I.B. bestellen.Entweder schriftlich, telefonischunter 0228/93292-15 o. -16, per E-Mail [email protected] oder

    ganz einfach in unserem Online-Shop https://shop.deutscherimker-bund.de/.

    Der Aufkleber (Art.-Nr. 320803)kostet nach wie vor 0,70 € zzgl.Versandkosten.

    Präsidium trifft sich in WeimarDie ursprünglich für den 28./29.September geplante Präsidiumssit-zung wurde aus Termingründen aufden 25./26.09.2015 verschoben. Die dritte Sitzung findet im „Deut-schen Bienenmuseum“ in Weimarstatt. Insbesondere wird es um dieVorbereitung der Vertreterver-sammlung im Oktober in Schkeu-ditz gehen. Es wird voraussichtlichdie letzte Sitzung in dieser perso-nellen Zusammensetzung sein, daam 10. Oktober die Neuwahl desPräsidiums ansteht und bereits imJuni auf der Sitzung des erweiter-ten Präsidiums alle vier Beisitzerangekündigt hatten, dass sie nichterneut kandidieren werden.

    Über den Verlauf und die Ergeb-nisse der Tagung berichten wir inD.I.B. AKTUELL 5/2014 im Ok-tober.

    11D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

  • Vertreterversammlung und Deutscher Imkertag

    Hier noch einmal alle wichtigen Informationen zur Jahrestagung. Für alle Fragen und Auskünfte zur Veranstaltung oder zu Übernachtungs- und Ausflugsmöglichkeiten rufen Sie uns gerne an.Tagungsort: Globana Airport Hotel, Frankfurter Str. 4, 04435 Schkeuditz, Tel.: 034204/33333,

    Vertreterversammlung, 10.10.2015, 9:00 Uhr, Raum Paris

    Tagesordnung: 1. Tätigkeitsbericht 2014/2015 1.1 Bericht des Präsidiums 1.2 Diskussion der Berichte

    2. Jahresabschluss 20142.1 Bilanz zum 31.12.2014 2.2 Gewinn- und Verlustrechnung 2014 2.3 Werbefonds 2014

    3. Diskussion und Beschlussfassung3.1 Jahresabschluss 2014 3.2 Bericht der sachlichen Prüfer 3.3 Entlastung des Präsidiums

    4. Haushaltsvoranschlag 2016

    5. Wahlen 5.1 des Präsidenten 5.2 der Vizepräsidenten 5.3 der Beisitzer

    6. Anträge an die Vertreterversammlung

    7. Verschiedenes7.1 Ehrungen 7.2 Deutscher Imkertag 2017

    12D.I.B. Aktuell 4/2015

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    Nachruf

    Am 07. August verstarb nach schwerer Krankheit die Honigobfrau des Landesver-bandes Badischer Imker e. V., Dorle Raimann, im Alter von 54 Jahren. Dorle Raimann wuchs in Breisach mit Bienen auf, denn bereits der Großvater und derVater imkerten. Später übernahm sie nicht nur die Bienenvölker, sondern 2002 auchden Vorsitz des Imkervereins Breisach von ihrem Vater. Sie brachte eine Menge fri-schen Wind in die alte Imkervereinigung, initiierte z. B. die „Aktion Mietvolk“. Auch ein Imkerprojekt an der Förderschule für geistig und körperlich behinderte Kin-der in Emmendingen-Wasser rief sie ins Leben, das 2014 beim Wettbewerb „Echtkuh-l“ des Bundeslandwirtschaftsministeriums einen ersten Preis erhielt. 2006 zeich-nete der damalige Präsident des Landesverbandes Badischer Imker e. V., Ekkehard Hülsmann, Dorle Rai-mann mit der silbernen Verdienstnadel des Landesverbandes aus. 2012 folgte sie Friedrich Perschil in dasverantwortungsvolle Amt der Obfrau für Honig und Marktfragen beim Landesverband, das sie aufgrundder Krankheit seit vergangenem Jahr nicht mehr wahrnehmen konnte. Mit ihr verliert nicht nur der Landes-verband, sondern auch unsere Imkerorganisation viel zu früh eine engagierte und zuverlässige Mitstreiterin.

    Das Präsidium des Deutschen Imkerbundes sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im „Haus des Imkers“

  • Begleitprogramm, 10.10.2015, 09:00 – 16:30 Uhr

    Alle Informationen unterwww.deutscherimkerbund.de/userfiles/Veranstaltungen/Deutscher_Imkertag_2015/Begleitprogramm.pdf

    Sächsischer Abend, 10.10.2015, 19:00 Uhr, Raum Tokio

    Informationen zum Programm unterwww.deutscherimkerbund.de/userfiles/Veranstaltungen/Deutscher_Imkertag_2015/Abendveranstaltung.pdf Karten zu 30,-- € im Vorverkauf solange der Vorrat reicht bei Verena Velten,Tel. 02 28/93 29 2-13, E-Mail: [email protected], erhältlich.

    Deutscher Imkertag, 11.10.2015, 09:30 Uhr, Messehalle A

    09:30 Uhr Eröffnung und Begrüßung der Ehrengäste mit musikalischer Begleitung 10:00 Uhr Zur Lage der Imkerei in Deutschland (Präsident des Deutschen Imkerbundes)10:30 Uhr Vortrag des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt 11:15 Uhr Grußworte 12:00 Uhr Ethische Grundlagen für eine naturverträgliche Landnutzung (Dr. Clemens Dirscherl)14:00 Uhr Die Bedeutung der Bienen für die Bestäubung von Kulturpflanzen (Prof. Dr. Alexandra-Maria Klein) 14:45 Uhr Landwirtschaft im Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz

    (Prof. Dr. Dr. h.c. Alois Heißenhuber)

    15:30 Uhr Gesprächsrunde „Landwirtschaft und Bienenhaltung – unüberbrückbarer Gegensatz?“(Moderation: Dr. Frank Augsten, Weimar)

    16:30 Uhr Schlusswort des Präsidenten

    Imker-Fachausstellung, 11.10.2015, 09:00 - 17:00 Uhr, Messehalle B

    Information zurGewährverschlussbestellungDurch die Umstellung der Mitglie-derverwaltung auf die OMV hatsich für Imkerinnen und Imker inderzeit 12 Imker-/Landesverbän-den die Bestellung von Gewähr-verschlüssen erheblich vereinfacht.Zwei weitere Landesverbände wer-den demnächst folgen und eben-falls die OMV nutzen.Resultat dieser Umstellung istgleichzeitig, dass die Geschäfts-stelle des D.I.B. mittlerweile füralle diese Mitgliedslandesverbändedie Arbeiten übernimmt, die früherin den LV-Geschäftsstellen erledigtwerden mussten, z. B. Kontrollen

    13D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

    der Mitgliedschaft, des Völkerbe-standes des Bestellers oder der Be-scheinigung über den Honiglehr-gang. Hinzu kommt ein enormerMehraufwand durch die vielen ver-schiedenen Zusatzeindruck-Mög-lichkeiten, die es seit 2010 gibt.

    Eine fristgerechte Bearbeitung derAufträge in Saisonzeiten ist des-halb nur durch den Einsatz zusätz-licher Mitarbeiter aus der Ge-schäftsstelle realisierbar.

    Um eine schnelle AbwicklungIhrer Bestellung zu gewährleisten,bittet die Versandabteilung um Be-achtung folgender Punkte:

    - Bitte geben Sie, falls vorhanden,bei der Bestellung Ihre Kunden-nummer an.

    - Unterschreiben Sie die Bestel-lung!

    - Legen Sie ggf. das Zertifikatüber die Teilnahme am Honig-lehrgang bei.

    Alle wichtigen Informationen zurBestellung von Gewährverschlüs-sen finden Sie auf unserer Home-page unterwww.deutscherimkerbund.de/245-Bestellung_von_Gewaehrver-schluessen.Dort stehen auch die Bestellformu-lare für Sie bereit.

  • Bitte helfen Sie mit, dass unnötigeNachfragen und Verzögerungen inIhrem Sinne vermieden werdenkönnen!

    An die Verwalter der Online-Mit-gliederverwaltung Mittlerweile wird in 15 Mitglieds-Landesverbänden des D.I.B. die On-line-Mitgliederverwaltung (OMV)genutzt.Die Daten werden durch die Vereineoder die Imker-/Landesverbände ge-pflegt. Diese Daten möglichst im-mer aktuell zu halten, ist sicherlichnicht einfach und erfordert Organi-sation und Zeit.Aber: Nur eine aktuelle Daten-bank ist eine sinnvolle und ver-wertbare!Für den D.I.B., der die Gewährver-schlussbestellungen anhand der vor-handenen Daten in der OMVüberprüft, sind aktuelle Angabennotwendig, um die Bestellungen be-arbeiten zu können. Abgesehendavon, dass Nachfragen beim Imkerdirekt, Verein oder Landesverbandenormen zusätzlichen Zeitaufwandbedeuten, führt es bei vielen Bestel-lern zur Verärgerung. Gerade Neuimker/innen, die wir andas Warenzeichen heranführen wol-len, sind häufig frustriert, wenn ihreBestellung nicht bearbeitet werdenkann, weil- sie nicht eingetragen sind,- Völkerangaben fehlen und am

    häufigsten- der Honigschulungskurs nicht vermerkt wurde.

    Nachfragen des D.I.B. verlaufendazu oft im Sande, so dass der/dieBesteller/in keine Gewährver-schlüsse erhalten kann. Diese/r wirdvoraussichtlich nie wieder den An-lauf einer Neubestellung nehmen.

    14D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

    Sehr schade, denn somit wird dieVerbreitung unseres Warenzeichensverhindert. Daher meine Bitte an alle, die an derPflege der Online-Mitgliederver-waltung beteiligt sind:Tragen Sie die Daten möglichst zeit-nah ein und pflegen Sie die Daten-sätze. Vielen Dank!

    Barbara Löwer

    Faltplaner 2016Als Anlage erhalten Sie mit dieserAusgabe den Faltplaner für das Jahr2016 in der Körfarbe Weiß.Das aktuelle Adressenverzeichnismit den wichtigsten Ansprechpart-nern beim D.I.B. in den Imker-/Landesverbänden und den Bienen-instituten erscheint mit der nächstenAusgabe.

    IV Nortorf (LV Schleswig-Holstein)Der Verein präsentierte sich am 4.Juli auf dem Wochenmarkt in Nor-torf. 12 Vereinsmitglieder hattenHonig zur Verfügung gestellt, umden zahlreichen und interessiertenBesuchern die Honigvielfalt der Re-gion zu zeigen. Eine Imkerin desVereins züchtet selbst Bienenbäu-me, die zum Verkauf angebotenwurden.„Einen neuen Weg sind wir bei denFlyern gegangen,“ berichtet der Ver-einsvorsitzende Heiner Büller. „Unsfrustrierte immer, dass die informa-tiven Flyer kaum Beachtung fanden.Deshalb sind wir dieses Mal auf dieWochenmarktbesucher zugegangen,haben diese angesprochen und dieFlyer verteilt. So kam man schnellins Gespräch und konnte Fragen be-antworten.“

    BZV Roßdorf (LV Hessen)Leider war es ein sehr heißer Tag, sodass dieses Jahr weniger Besucherkamen. Diejenigen, die kamen,zeigten jedoch reges Interesse andem neu angelegten Bienen- undSchulungsgelände. Als besonderesHighlight wurde ein Versuchsfeldmit der Durchwachsenen Silphie ge-zeigt. Der Ortslandwirt stellte inAussicht, dass einige Landwirte derRegion die Pflanze als Alternativezum Mais versuchsweise anbauenwerden. Natürlich gab es für dieGäste auch Führungen, Honig-schleudern, Mikroskopie und Aus-bau unserer Insektenwand.

    KV Bergsträßer Imker undBienenzüchter (LV Hessen)Der Starkenburger Imkerkreis ver-tritt acht Ortsvereine (Bensheim,Lautertal, Heppenheim, Hirschhorn,Weschnitztal, Fürth, Lindenfels,

    Viele ideenreiche Initiativen zum

    „Tag der deutschenImkerei“

    Am 4./5. Juli fand zum 16. Mal der „Tag der

    deutschen Imkerei“ statt. Rund 400 Imker-

    vereine beteiligten sich wieder an der bun-

    desweiten Veranstaltung und machten mit

    interessanten Aktionen auf unsere Themen

    aufmerksam. Jedes Mal gehört viel ehren-

    amtliches Engagement dazu, solch ein Wo-

    chenende zu bewältigen. Dafür unser

    herzliches Dankeschön an alle Beteiligten,

    auch danke für die vielen Berichte und Bil-

    der, die wir erhalten haben. Der D.I.B.

    konnte 383 Werbemittelpakete zur Unter-

    stützung des Tages an die Vereine ausliefern.

    Dies war angesichts der Personalstruktur in

    der Bundesgeschäftsstelle wie immer eine lo-

    gistische Herausforderung. Hier stellen wir

    einige Vereinsaktionen beispielhaft vor:

  • Lampertheim) und zwei Belegstel-len in Südhessen.Erstmals wurde der Bienensonntagam Odenwälder Bergtierpark aus-gerichtet. Wer morgens in sein Honigbrotbeißt, der weiß selten, wie viel Ar-beit für die Bienen und den „Frei-zeitimker“ darin steckt. Den Wegvon der Blüte bis ins Glas konntendie Besucher an verschiedenenInfo-Ständen kennen lernen. Vor-sitzender Martin Weyrauch und dieTeams aus den Vereinen stelltensich gerne den Fragen der Besu-cher. Er sagte: „Wir wollen die Im-kerei öffentlich zugänglich ma-chen.“ Mit Erfolg: Ein neues Mit-glied konnte der Imkerkreis gleichan Ort und Stelle hinzugewinnen. Auch konnten verschiedene Ho-nigsorten probiert werden. „Wel-che Tracht gehört zu welcherHonigsorte?“, diese Frage konntejeder spielerisch mit einem Quizlösen und erfuhr gleichzeitig mehrüber sortentypischen Geschmack,Farbe, Konsistenz und Geruch. Seine liebste Sorte konnte manauch gleich mit nach Hause neh-men, aus dem gesamten Kreishaben die Imker Honige mitge-bracht.Kinder bemalten verschiedene Bie-nenmotive oder testeten bei einemQuiz ihr Wissen. Außerdem konnteein präpariertes großes Hornissen-Nest mittels Spiegel von innen be-staunt werden.

    KIV Duisburg (IV Rheinland)Vom Einbruch samt großer Schä-den im Bienenmuseum Duisburgeine Woche zuvor ließ sich derKIV nicht schocken und lud wiegeplant zum „Tag der offenen Tür“am 19. Juli ein. Die Einbruchsspu-

    ren waren noch deutlich zu sehen:Auf dem sonst glänzenden Bodensind z. B. großflächig matte helleStellen verteilt. Dort hatten Ein-brecher in der Nacht säurehaltigesReinigungsmittel verteilt. IhrenTag ließen sich die Bienenfreundedavon aber nicht vermiesen. VieleInteressenten gab es am lebendenBienenvolk und bei den Rundgän-gen zu blühenden Bäumen undSträuchern im Umfeld des Muse-ums. Ein Fachmann erklärte dieBedeutung der Pflanzen für dieBienen und umgekehrt. Zu besich-tigen gab es auch die Herstellungvon Honig und die daraus entste-henden Produkte. Für die Zukunftwill das Museum seine Sicher-heitsvorkehrungen verstärken.Dafür kann auf die tatkräftige Hilfeder Imker gezählt werden, denn diekommen aus verschiedenen Hand-werksberufen und kennen sich be-stens aus. Alleine in diesem Jahrwerden am Bienenmuseum 200neue Honigfreunde ausgebildet.Die meisten davon werden schonim kommenden Jahr ihr erstes ei-genes Volk fliegen lassen.

    IV Forchheim u. U. (LV Bayern)Zum Jubiläum „700 Jahre Pox-dorf“ fand am 21.06.2015 ein „Tagdes offenen Dorfes“ statt, an demsich auch der Imkerverein Forch-heim beteiligte. Poxdorf, nochlandwirtschaftlich geprägt, stelltesich und seine Besonderheiten an33 Stationen vor. Es öffneten sichHöfe, Betriebe und Gärten, die ihreVielfältigkeit präsentierten undbreit gefächerte Informationen bo-ten. Einer der vielen Höhepunkteder Veranstaltung war die Pflan-zung eines Obstbaumes durch Land-tagspräsidentin Barbara Stamm.

    Die Forchheimer Imker präsentier-ten u. a. das Innenleben eines Bie-nenvolkes, vom Ei bis zur ge-schlüpften Biene. Der Einblick,den normalerweise nur Imker er-halten, begeisterte alle. Wie fleißigdie Bienen sind, darüber konntensich die Besucher im Rahmen derVeranstaltung informieren. Dieausgelegte Broschüre, die derD.I.B. zu diesem Zweck zur Verfü-gung stellte, unterstützte die wört-lichen Ausführungen der Stand-betreuer. Der Landkreis Forchheimprofitiert von den örtlichen Imkernund ihren Bienen, denn hier findetman eines der größten geschlosse-nen Süßkirschen-AnbaugebieteDeutschlands.

    Verein der Elmer Imker (LV Saarland)Am heißesten Tag des Jahres, am4. Juli, hatte sich der Elmer Imker-verein etwas Besonderes einfallenlassen. Vor dem örtlichen Edeka-Markt platzierte der Verein seinenInformations- und Verkaufsstand.Viele Wochenendeinkäufer hattensomit Gelegenheit, den neu ge-gründeten Imkerverein kennenzu-lernen.Natürlich gab es den heimatlichenHonig zum Verzehr und zum käuf-lichen Erwerb.Die jüngsten Besucher hatten ihreFreude an den mit Gas gefülltenLuftballons des D.I.B.Besucht wurde die Veranstaltungvon Esther Woll, der Vorsitzendendes Vereines „Blühendes Saarlande. V.“, einer Regionalinitiative desNetzwerkes Blühende Landschaft.Da passte die Werbung der EdekaSüdwest " ...echt gut! Handel(n)mit Verantwortung" gut zur Veran-staltung der Imker.

    15D.I.B. Aktuell 4/2015

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  • 16D.I.B. Aktuell 4/2015

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    Viele gute Ideen wurden in den Vereinenam „Tag der deutschen Imkerei“ umgesetzt.Hier einige Bildimpressionen.Unser Dank für das zur Verfügung gestellte Fotomaterial geht an:IV NortorfBZV RoßdorfKV Bergsträßer Imker und BienenzüchterKIV DuisburgIV Forchheim u. U.Verein der Elmer ImkerIV KirchhainIV RudowIV Harburg-Wilhelmsburg u. U.IV Herzogenaurach

  • 17D.I.B. Aktuell 4/2015

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  • IV Kirchhain (LV Hessen)Die schönste Nebensache der Weltist für viele Menschen ihr Hobby,dies trifft im besonderen Maße aufImker zu. Und so folgten zahlreicheFamilien mit Kindern, Naturliebha-ber und Interessierte der Einladungdes Imkervereins, der am 5. Juli anden Lehrbienenstand Himmelsbergeingeladen hatte. Wer sich einmalauf Bienen einlässt, erkennt schnell,dass der artgerechte Umgang mitdiesem Wesen nur dem gelingt, dersich intensiv mit der Biologie derBiene und ihrer Vernetzung in derUmwelt auseinandersetzt. An einemsolchen Tag war alles möglich undder Lehrbienenstand Himmelsbergfür jedermann frei zugänglich. Sokonnte man hautnah frische Honig-waben bestaunen oder sich einfachim Zeitraffer über ein Bienenjahr in-formieren. Absolute Anziehungs-punkte waren jedoch die Honig-verkostung sowie die Praxisvorfüh-rungen zum Thema „Wie entstehteigentlich eine Königin?“.

    BZV Leun (LV Hessen)Beim ersten Imkertag im KlosterAltenberg, wo sieben Bienenvölkerleben, informierte der BZV Leunnicht nur umfassend über Bienen,sondern versuchte auch, Gartenbe-sitzer für das Hobby zu begeistern. Einer der 65 Vereinsmitglieder istPeter Keindl. Er zeigte den Besu-chern, dass die heute gehaltene Car-nica-Biene keineswegs aggressivist, indem er ins Bienenvolk hinein-fasste und sogar mit dem Gesichtdie Waben berührte. Keindl betreutdie Klosterbienen. Der geernteteHonig wird im Klosterladen ver-kauft und der Erlös kommt dem Er-halt des Klosters zugute. Er konnteden Besuchern berichten, dass Bie-

    nen einer Legende nach sogar derAnlass waren, das Kloster zu bauen.

    IV Rudow und IV Tempelhof (IV Berlin)Nicht nur den Imkern und Besu-chern sondern auch den Bienen wares zu warm bei Temperaturen bis zu38 Grad. So sorgten sie außerhalbdes Schaukastens für Abkühlung. 22Mitglieder der Imkervereine Rudowund Tempelhof, die das Bienenhausbetreuen, trafen sich am 5. Juli imBritzer Garten, auf dem ehemaligenBundesgartenschau-Gelände in Ber-lin. Es gab viel über Völkerführungund Honigernte, Wetter und Pflan-zen zu fachsimpeln und zu diskutie-ren. Dank zahlreicher Spenden warauch für das leibliche Wohl gut ge-sorgt. Etliche Besucher informiertensich und vielleicht war ja auch zu-künftiger Imkernachwuchs dabei.

    IV Harburg-Wilhelmsburg u. U.(IV Hamburg)Jeweils am 1. Sonntag der MonateMai bis August ist der Verein miteinem Infostand zu Gast im Wild-park Schwarze Berge, so natürlichauch am bundesweiten „Tag derdeutschen Imkerei“ am 5. Juli.Zwischen den Gehegen von Luchs,Rotfuchs und Hochlandrind befin-det sich eine junge Streuobstwiese.Hier steht auch der Bienenstand mitSchaukasten. Obwohl sehr heißes Sommerwetterangekündigt war, gab es dennochviele Besucher, mit denen interes-sante Diskussionen zum Thema Im-kerei geführt werden konnten. Eswurden bereits Anmeldungen fürdie zwei Imkerkurse, die der IV2016 anbietet, entgegen genommenund machten den Tag zu einer ge-lungenen Veranstaltung.

    IV Herzogenaurach (LV Bayern)Rechtzeitig zum Tag der deutschenImkerei konnte am 5. Juli der IVHerzogenaurach auf einem Arealder Firma adidas in der Herzo Baseam Olympiaring sein neues Zeidler-haus „World of Bees" der Öffent-lichkeit vorstellen. Das Haus, dasvermutlich zwischen 1890 und 1910errichtet wurde, und die letztenJahrzehnte im Wald bei Tuchenbachin einem Dornröschenschlaf ver-harrte, soll jetzt für Teilnehmer amProgramm "Imkern auf Probe" alsLehrbienenstand dienen.Als der Eigentümer das Haus demIV anbot, hat sich dieser die Gele-genheit nicht entgehen lassen. DerHartnäckigkeit des IV-VorsitzendenKlaus Becker und dem Engagementvon adidas ist es zu verdanken, dassein nahezu ideales Grundstück ge-funden wurde.Adrian Carney erläuterte in seinemGrußwort, dass adidas mit der„World of Bees“ ihren 6.000 Mitar-beitern aus 32 Nationen in der„World of Sports“, wie der Firmen-Campus auf dem ehemaligen Ka-sernengelände genannt wird, einweiteres Angebot für eine sinnvolleinterkulturelle Freizeitbeschäfti-gung anbieten wolle.Zwei Mitarbeiter haben bereits ihrInteresse am Imkern bekundet.Klaus Becker ehrte Adrian Carneyals Initiator der „World of Bees“,Kilian Wächtler, Gesundheitswartund Insektenbeauftragter der unte-ren Naturschutzbehörde, und Ger-hard Willch vom ImkervereinMühlhausen mit der Ernennungzum Bien-Meister.

    Dies waren nur einige Beispiele für die

    zahlreichen Vereinsaktivitäten. Wir freuen

    uns schon auf neue Initiativen in 2016!

    18D.I.B. Aktuell 4/2015

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  • Umfrage zur Frühtrachternte ist ausgewertet

    Das Fachzentrum Bienen und Imkerei inMayen, dass jährlich die Umfrage zur Früh-jahrshonigernte durchführt, hat die Datender ersten Schleuderungen vorliegen und imJuli ausgewertet.An der anonymen Umfrage beteiligten sichmehr als 5.000 Imker in Deutschland. Da-nach lagen die Durchschnittserträge je Volkbei 18,1 kg. Dort wo der Wassergehalt ge-messen wurde, lag dieser im Schnitt bei 17%. Regional gab es sowohl bei den Erträgenals auch beim Wassergehalt wieder großeUnterschiede, wie der Tabelle entnommenwerden kann.

    Mayen startet neue Umfrage

    Die meisten werden ihre diesjährige Honig-ernte abgeschlossen haben und das Fach-zentrum Bienen und Imkerei in Mayen willmit der bereits traditionellen, anonymenUmfrage zur Sommerernte und Vermark-tung wieder einen Überblick über die • Ernteergebnisse • Vermarktungssituation • Völkerverluste

    und • Varroabelastung in Deutschland zusammenstellen.

    Die Mitarbeiter des Bieneninstitutes würden sich freuen, wenn Sie sie dabei wieder unterstützen und die ano-nyme Onlineumfrage unter http://www.onlineumfragen.com/login.cfm?umfrage=63261 beantworten würden. Vielleicht können Sie diese Information auch zusätzlich an befreundete oder bekannte Imker weiterleiten, sodass auf einer breiten Datenbasis auch regionale Unterschiede herausgearbeitet werden können.

    Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

    Kontakt: Dr. Christoph Otten, Fachzentrum Bienen und Imkerei, Mayen, Tel. 02651-9605-0,E-Mail: [email protected], www.bienenkunde.rlp.de

    19D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

  • Deutscher Bauerntagin Erfurt

    Zum diesjährigen Bauerntag am 24./25.

    Juni kamen über 600 Delegierte der 18

    Landesbauernverbände und zahlreiche

    Gäste aus Politik, Landwirtschaft und an-

    derer Organisationen in die Thüringer

    Landeshauptstadt. D.I.B.-Präsident Maske

    vertrat unseren Bundesverband, der asso-

    ziiertes Mitglied im DBV ist. Die Tagung

    stand unter dem Motto „Veränderung ge-

    stalten“. Im Mittelpunkt standen die De-

    batte zur Zukunft und Ausrichtung der

    Landwirtschaft und damit verbundene For-

    derungen an die Politik und Gesellschaft.

    In der Mitgliederversammlung wurde

    zudem ein neuer Vizepräsident gewählt.

    Im Vorfeld der Tagung hatte D.I.B.-Präsident Maske dem Generalsekre-tär des DBV, Bernhard Krüsken, ineinem Schreiben zwei Anträge desD.I.B. übersandt, um Forderungender Imkerei in dem DBV-Leitantrag,der auf dem Bauerntag als „ErfurterErklärung“ verabschiedet werdensollte, zu berücksichtigen.

    Folgende Anträge wurden gestellt:

    1. Etablierung einer „Insektenweide“ im

    Bereich Zwischenfruchtanbau

    a) Aussaat muss nach Abernten der Haupt-

    frucht (deutlich vor dem 16. Juli) erlaubt

    sein

    b) Die blühende Kultur muss im Spätherbst

    (Oktober) „entblüht“ werden, was z. B.

    durch Walzen möglich ist.

    c) Aussaat von Blühmischungen nach GPS

    wird als besonders empfehlenswert erach-

    tet.

    d) Blühmischung als Insektenweide soll

    den GF 0,7 bzw. 1,0 als Bonus für die zu

    erwartenden positiven Auswirkungen auf

    die Biodiversität erhalten.

    Begründung:

    Regional und durch die Klimaveränderung

    bedingt erfolgt die Ernte der Wintergerste

    deutlich vor dem 16. Juli des Jahres. Um

    die Humusbildung sofort beginnen zu las-

    sen und eine CO2-Anreicherung im Boden

    sowie eine CO2-Reduzierung in der Luft zu

    erreichen, müsste der Anbau von Zwischen-

    früchten unverzüglich nach der Abernte er-

    folgen können. Die frühe Aussaat einer

    Blühmischung führt auch zu einem frühen

    Blühen und zu einer guten Versorgung von

    Blüten besuchenden Insekten, insbesondere

    der Honigbienen. Werden Honigbienen im

    Spätsommer mit einer Vielfalt an Pollen

    versorgt, trägt dies erheblich zur Steigerung

    ihrer Vitalität und zur Reduzierung von

    Bienenvölkerverlusten bei. Ein blühender

    Acker Ende Oktober oder im November ist

    für ein Bienenvolk kontraproduktiv, da im

    Volk „Frühjahrsstimmung“ entsteht. Die

    Königin geht vermehrt in Eilage, was

    gleichzeitig der Vermehrung des Schma-

    rotzers Varroamilbe dient. Diese Entwick-

    lung fördert das Sterben von Bienenvöl-

    kern. Es muss deshalb im Spätherbst eine

    „Entblühung“ geschaffen werden.

    Die Erhöhung des GF von 0,3 für die Va-

    riante „Insektenweide“ wird als notwendi-

    ger Bonus und damit als Anreiz für die

    Durchführung dieser Maßnahme gesehen.

    2. Festlegung von weiteren notwendigen

    Maßnahmen zum bestehenden

    Zwischenfruchtanbau

    a) Schaffung einer „Entblühung“ Mitte Ok-

    tober

    b) keine Aussaat blühender Zwischen-

    früchte im September

    Begründung:

    Siehe Anmerkungen zu Ziffer 1.

    Nach der Teilnahme an der Sitzungdes Erweiterten DBV-Präsidiumshatte Peter Maske in der dreistündi-gen Diskussion zum Leitantrag am24. Juni die Möglichkeit, seine An-träge nochmals vorzutragen und zubegründen.Der Vorteil einer frühen Aussaat unddie negativen Folgen z. B. hinsicht-lich der Varroabekämpfung, führtenzu sehr vielen Nachfragen der an-wesenden Landwirte. Unter dem Themenbereich „Natura2000“ wurde daraufhin folgendes inder „Erfurter Erklärung festgehal-ten:„Viele Maßnahmen der Landwirt-schaft sorgen für Nahrungsverbes-serung der Bienen und auch derBiodiversität, wenn eine frühe Aus-saat erfolgt.“

    20D.I.B. Aktuell 4/2015

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    Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, DBV-Präsident Joachim Rukwied, Präsident Helmut Gumpert, Thürin-gen (v. li. n. re.) auf dem Erfurter Bauerntag Foto: DBV

  • Als weiterer Programmpunkt er-folgte für den ausscheidenden Vi-ze-Präsidenten Norbert Schindlerdie Wahl eines Nachfolgers.Der Präsident des BayerischenBauernverbandes, Walter Heidl, er-hielt in geheimer Wahl 92,4 % derDelegiertenstimmen.Die Nachwahl zum Vorstand wur-de notwendig, da der langjährigeVizepräsident Schindler in seinemLandesbauernverband Rheinland-Pfalz altersbedingt nicht mehr alsPräsident zur Verfügung stand. Vizepräsidenten des DBV sindweiterhin Werner Schwarz ausSchleswig-Holstein, Udo Folgartaus Brandenburg und Werner Hilseaus Niedersachsen. Walter Heidl, 1959 geboren, be-wirtschaftet einen Betrieb mitZucht- und Mastschweinen imLandkreis Dingolfing-Landau. Von2002 bis 2012 war Heidl Bezirks-präsident im Bezirksverband Nie-derbayern. Seit 2012 ist erPräsident des Bayerischen Bauern-verbandes. Auf der DBV-Jahrestagung wurdeu. a. auch mit Nachdruck eine Ent-bürokratisierung der GAP gefor-dert. Hier sprach Ruckwiedinsbesondere die Greening-Maß-nahmen an. Im Vorfeld des Bau-erntages hatten bereits er und dieBauernpräsidenten sechs weiterereuropäischer Länder sich an EU-Kommissar Phil Hogan gewandtund eine Liste mit zehn Vorschlä-gen zur Vereinfachung der GAPübermittelt. Diese Vorschlagslistekonzentriert sich auf die Vereinfa-chung der Greening-Anforderun-gen, der Kontrollen und Sank-tionen sowie der Auszahlungsmo-dalitäten der Direktzahlungen andie Landwirte.

    Dazu Peter Maske: „Grundsätzlichmüssen die Landwirte von büro-kratischen Zwängen und Anforde-rungen befreit werden, damit sichmehr Handlungsspielräume erge-ben. Unsere Forderungen der BerlinerResolution vom 12.06.2012 (Sieheunter http://www.deutscherimker-bund.de/userfiles/downloads/posi-tionen/Resolution_2012.pdf)wurden in den jetzt geltendenGAP-Beschlüssen nur zu einemkleinen Teil berücksichtigt.Wenn Entbürokratisierung dazubeiträgt, dass die Landwirtschaftmehr für Blütenbestäuber tun kann,was auch den allgemeinen politi-schen Zielen zum Umweltschutzund der Biodiversität entspräche,dann werden wir die Vorschlägedes DBV unterstützen.“

    Der Bauerntag 2016 findet am22./23.06.16 in Hannover statt.

    21D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

    DBV-Präsident Joachim Rukwied beglückwünscht denneuen Vizepräsidenten Walter Heidl (v. li. n. re.)Foto: DBV

  • Deutscher Land-schaftspflegetag 2015

    Am 08./09. Juli fand in Wiesbaden der

    Deutsche Landschaftspflegetag statt.

    Seit 2011 ist der D.I.B. korporatives Mit-

    glied im Deutschen Verband für Land-

    schaftspflege e. V. (DVL) und D.I.B.-

    Präsident Peter Maske im Fachbeirat tätig.

    In dieser Eigenschaft nahm er auch an der

    Sitzung teil.

    „Mit dem Motto „Landschafft Wert-schöpfung und Wohlbefinden“ rücktder DVL eine zentrale Botschaft inden Vordergrund: Landschaften mitgesunden Böden und ihrem natürli-chen Reichtum an Lebewesenschaffen Wohlbefinden für die Men-schen und stärken die wirtschaftli-che Wertschöpfung. Wir wollen Sieauf einen Streifzug durch Deutsch-land mitnehmen, der Lust auf neueProjekte weckt. Das Wirken derKommunen in der Landschaft stehtdeshalb 2015 im Mittelpunkt“, sagteder Vorsitzende des DVL und MdB,Josef Göppel vor der Tagung.So waren auch die Vorstellung undEhrung erfolgreicher Projekte einwichtiger Punkt der Veranstaltung.Denn mit entsprechenden Land-schaftspflegemaßnahmen kann eineVerbesserung der Artenvielfalt inder Landschaft erzielt werden, diees nicht zum „Nulltarif“ gibt.

    Beim DVL laufen derzeit 18 Pro-jekte in verschiedenen Bundeslän-dern.Das Bundeslandwirtschaftsministe-rium fördert den DVL institutionell.Die hessische Landwirtschaftsmini-sterin, Priska Hinz, brachte es mitden Worten „Probleme müssen nachdem Prinzip „Kooperation stattKonfrontation“ gemeinsam gelöstwerden“ auf den Punkt.In der Mitgliederversammlung wur-de u. a. eine Situationsbeschreibungzum Verband gegeben:Derzeit existieren in Deutschland155 Landschaftspflege-Verbände.In Bayern gibt es viele Neugrün-dungen, auch in Hessen, nachdemdort die Regierung ihre Unterstüt-zung zugesagt hat.In Baden-Württemberg beabsichti-gen die Landschaftserhaltungsver-bände, sich ebenfalls dem DVLanzuschließen.Der DVL arbeitet aktuell im Projekt„Biodiversitätsberatung“ an einemvon Landwirtschaft und Natur-schutz anerkannten Leitfaden zuStandards zur Qualitätssicherung/Regionalität.Außerdem wurde über das DVL-Leitbild und den Haushalt abge-stimmt.

    Am zweiten Tag fanden verschie-dene Fach-Foren statt, von denen

    der Präsident „Neue Impulse fürStreuobst“ sowie „Naturnahe Be-grünung“ besuchte.

    Die Tagung war wieder eine guteMöglichkeit, viele dem D.I.B. wich-tige Themen in Fachgesprächen zuerörtern. So trug Präsident MaskeDr. Carl-Christian Buhr, der Mit-glied im Kabinett des EU-Agrar-kommissars Phil Hogan ist, seineForderungen zur Nachbesserung derGAP, wie Änderungen im Zwi-schenfruchtanbau zu Gunsten derNahrungsversorgung Blüten besu-chender Insekten sowie die Etablie-rung einer Variante „Insektenwei-de“, vor. Dr. Buhr bat um schriftli-che Formulierung, um diese As-pekte Hogan vortragen zu können.Dies ist bereits am 12.07.2015 er-folgt.An MinDir Dr. Clemens Neumannvom Bundeslandwirtschaftsministe-rium richtete Maske hinsichtlich derEnergieerzeugung die Bitte, dasBundesministerium solle den Fokusauf den Anbau von Blühpflanzenstatt Mais mit entsprechender För-derung in Form eines Blühbonuslegen.Mit dem Vertreter des Landwirt-schaftsministeriums Schleswig-Hol-stein konnte u. a. die ThematikPyrrolizidin-Alkaloide ausführlichbesprochen werden.

    22D.I.B. Aktuell 4/2015

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  • Bleser sagt: Senkung der

    Versicherungsbei-träge nicht möglich

    Auf der D.I.B.-Vertreterversamm-lung 2014 wurden sechs Anträgeangenommen, u. a. folgende zwei:- Der D.I.B. setzt sich dafür ein,dass seitens des Bundes ein Zu-schuss von 50 % zu den Beiträgender Imker zur gesetzlichen undfreiwilligen Unfallversicherung beider SVLFG gezahlt wird. - Der D.I.B. setzt sich dafür ein,dass Personen, die ehrenamtlichfür Imkerorganisationen tätig sind,bei Ausübung dieser Tätigkeit bei-tragsfrei unter dem Schutz der ge-setzlichen Unfallversicherung ste-hen.Zu diesen Anträgen führte Präsi-dent Peter Maske ständig Gesprä-che mit Politik und Versicherer.Außerdem wandte er sich miteinem Schreiben an den Staatsse-kretär des Bundeslandwirtschafts-ministeriums, Peter Bleser, dessenAntwort dem D.I.B. nun vorliegt:

    „…Sie weisen in ihrem Schreibendarauf hin, dass viele ihrer Mit-glieder der Auffassung seien, dassaufgrund der gesamtgesellschaftli-chen Leistung der Imker, der Staatfür deren Unfallversicherungsbei-träge aufkommen sollte. Nebendieser „Maximal-Forderung“ schla-gen Sie konkret vor, dass der Bundden Unfallversicherungsbeitrag mit50 Prozent bezuschussen solle. Die Imkereien leisten einen wichti-gen Beitrag für die Umwelt und dieGesellschaft. Dies stellt jedochkeine verfassungsrechtliche Recht-fertigung dar, um Imkereien ge-

    genüber anderen Betrieben bei derBeitragsberechnung bzw. bei derBezuschussung des Unfallversi-cherungsbeitrages besser zu stel-len.Die Imker sind Teil der Solidarge-meinschaft der Sozialversicherungfür Landwirtschaft, Forsten undGartenbau (SVLFG). Seit 2013wird bundesweit ein einheitlicherBeitragsmaßstab angewendet. Da-durch ist gewährleistet, dass iden-tische Betriebe gleiche Beiträgezahlen. … Die Imker tragen alsTeil der Risikogruppe „SonstigeTierhaltung“ grundsätzlich ihreLeistungsaufwendungen selbst.Ein Abweichen von dieser risiko-orientierten Zuordnung der Leis-tungsaufwendungen für nur einenTeil der gesamten Solidargemein-schaft könnte durch die gesamtge-sellschaftliche Leistung der Imkernicht gerechtfertigt werden undwäre damit eine verfassungswid-rige Ungleichbehandlung gegen-über den anderen Versicherten derSVLFG.

    Der Zuschuss des Bundes zur land-wirtschaftlichen Unfallversiche-rung (Bundesmittel LUV) istzweckgebunden. Durch ihn werdendie berechtigten Unternehmerdurch Senkung ihrer Unfallversi-cherungsbeiträge unmittelbar kos-tenmäßig entlastet. Vorgabe desHaushaltsgesetzgebers für die Ver-teilung der Bundesmittel LUV isteine prozentual einheitliche Sen-kung der Beiträge im gesamtenBundesgebiet. 2014 konnten durchdie Bundesmittel LUV die Beiträgeder zuschussberechtigten Unter-nehmer um 21,5 Prozent gesenktwerden. Eine Bevorzugung derImker mit einer Bezuschussung im

    Umfang von 50 % wäre ebenfallseine verfassungswidrige Ungleich-behandlung.Ehrenamtliches Engagement berei-chert unsere Gesellschaft. DieBundesregierung fördert seit jeherdas ehrenamtliche Engagement.Damit die ehrenamtlich Tätigenihrem Engagement ohne Bedenkennachgehen können, hat der Gesetz-geber sie zu einem großen Teil inden umfassenden Schutz der ge-setzlichen Unfallversicherung ein-bezogen oder ihnen in bestimmtenFällen die Möglichkeit zur freiwil-ligen Versicherung eröffnet. Diesgilt auch für die genannten ehren-amtlich Engagierten in Imkerorga-nisationen. Sie können sich daherbei ihrem Engagement auf denSchutz der Solidargemeinschaftverlassen. Die von Ihnen gefor-derte Beitragsfreiheit für den ge-setzlichen Unfallversicherungs-schutz der ehrenamtlich Engagier-ten in diesem Bereich würde aberbedeuten, dass die Aufwendungenfür deren Unfälle von der jeweili-gen Solidargemeinschaft finanziertwerden müssten. Trotz aller gesamtgesellschaftli-chen Leistungen der Imker ließesich eine solche Subventionierunggegenüber den anderen Beitrags-pflichtigen in der gesetzlichen Un-fallversicherung ebenfalls nichtrechtfertigen.Aufgrund der dargestellten rechtli-chen Bedenken kann ich mich lei-der nicht für eine Umsetzung IhrerForderungen einsetzen. Unabhän-gig davon versichere ich Ihnen je-doch, dass das Bundesministerium…weiterhin jede Möglichkeit prü-fen wird, um die Imker und dieBienenhaltung in Deutschland …bestmöglich zu unterstützen.“

    23D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

  • Neue Honigver-ordnung in Kraft

    Aufgrund des EuGH-Urteils vom Septem-

    ber 2011 wurde die Überarbeitung der Ho-

    nigrichtlinie notwendig (Wir berichteten

    mehrfach in D.I.B. AKTUELL.). Zur Um-

    setzung dieser Richtlinie 2014/63/EU des

    europäischen Parlaments und des Rates

    vom 15. Mai 2014 zur Änderung der Richt-

    linie 2001/110/EG des Rates über Honig

    legte das Bundeslandwirtschaftsministe-

    rium BMEL am 24.10.2014 einen Entwurf

    zur Änderung der Honigverordnung und

    anderer lebensmittelrechtlicher Vorschrif-

    ten vor. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung

    am 12. Juni 2015 beschlossen, der Verord-

    nung grundsätzlich zuzustimmen.

    Die wesentliche Änderung betrifft §2 der Honigverordnung, in den einAbsatz 2 eingefügt wurde.Hier wird nun klargestellt, „dassPollen ein natürlicher Bestandteilvon Honig und keine Zutat ist“.Somit entfällt eine Unterscheidungzu einem Pollen aus einer gentech-nisch veränderten Pflanze.

    Gleichzeitig fügte der Bundesrataber folgende Entschließung an:

    1. Der Bundesrat … stellt jedochfest, dass die geänderte Honig-richtlinie nicht dazu geeignet ist,ausreichenden Schutz vor Einträ-gen von Pollen gentechnisch ver-änderter Pflanzen zu ermöglichen.

    2. Er … stellt fest, dass Honig, ent-gegen dem Beschluss des Bun-desrates, nach aktueller Rechts-lage gegenüber Verbraucherinnenund Verbrauchern nicht besondersgekennzeichnet sein muss, wenner Pollen von gentechnisch ver-

    änderten Pflanzen enthält.

    3. Der Bundesrat bittet die Bundes-regierung, sich auf europäischerEbene weiterhin für eine ver-pflichtende Kennzeichnung vonHonig, welcher Pollen gentech-nisch veränderter Pflanzen ent-hält, einzusetzen. Für den Ver-braucher muss erkennbar sein, obHonig gentechnisch verändertenPollen enthält oder nicht.

    4. Unabhängig von dieser fehlendenKennzeichnung für Honig siehtder Bundesrat dringenden Bedarffür bundeseinheitliche Regelun- gen für den Schutz der Imker vorVerunreinigungen ihres Honigsmit GVO. Der Bundesrat bittetdie Bundesregierung, umgehendentsprechende Regelungen vor-zulegen.

    Die neue Honigverordnung ist am8. Juli 2015 in Kraft getreten. Solange kein GVO-Anbau inDeutschland erfolgt, wird somiteine problemlose Vermarktungfür den Imker weiterhin ermög-licht.

    Sollte GVO-Anbau in Deutschlanderfolgen und ein Eintrag von GVO-Pollen in den Honig wäre nicht zuvermeiden, müssten Imker ihre Pro-dukte trotz der geänderten Honig-verordnung kennzeichnen, wenn derGVO-Schwellenwert von 0,9 %überschritten wird. Noch ist nichteuropaweit geregelt, wie dieserSchwellenwert gemessen wird.Die neue Honigverordnung kannauf unserer Homepage unterhttp://www.deutscherimkerbund.de/168-Downloadsheruntergeladen werden.

    Beanstandungen sindvermeidbar, Teil 3

    In den letzten beiden Ausgaben von D.I.B.

    AKTUELL haben wir die häufigsten Bean-

    standungsgründe vorgestellt: Mindesthalt-

    barkeitsdatum und Sortenbezeichnung.

    Daneben gibt es noch eine Reihe von wei-

    teren Beanstandungsgründen, die ebenso

    wie die fehlerhafte Angabe des MHD´s von

    jedem sehr leicht vermieden werden kön-

    nen. Dazu Folgendes:

    Untergewicht

    Auch vor der Änderung des Mess-und Eichgesetzes (MessEG) und derMess- und Eichverordnung (MessEV), die zum 01.01.2015 in Krafttrat (Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL2/2015, Seite 17), mussten bereits einegeeichte Waage oder geeichte Ge-wichte bei der Abfüllung von Honigeingesetzt werden. Daher ist es um-so erstaunlicher, dass es immer wie-der zu Gewichtsbeanstandungenkommt. Minimale Abweichungen wären even-tuell noch nachvollziehbar. Jedochsind Untergewichte bis zu 50 g, die

    24D.I.B. Aktuell 4/2015

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  • bereits optisch sichtbar sind, kaumerklärbar.Die Gewichte des Imker-Honig-glases haben seit Jahren geringeToleranzen:• 500 g-Glas 222 bis 228 g• 250 g-Glas 134 bis 140 gSomit sollte ein gefülltes 500 g-Imker-Honigglas möglichst 728 gohne Deckel wiegen und ein 250 g-Imker-Honigglas 390 g.Beim Neutralglas sind die Abwei-chungen größer, hier muss regel-mäßig nachgewogen werden. Anders ist es mit dem Überge-wicht. Dies stellt bei der Abfüllungkein Problem dar. Es wird nicht be-anstandet, solange damit nicht ge-worben wird.

    Sauberkeitsmängel undFremdbestandteileZum Glück kommen diese Bean-standungen sehr selten vor, jedochwiegen sie umso schwerer.Abgesehen von der staatlich gere-gelten Lebensmittelhygiene solltees für jeden Imker eine Selbstver-ständlichkeit sein, auf außerge-wöhnliche Sorgfalt bei der Verar-beitung seines Premiumprodukteszu achten, denn der Honig ist dasAushängeschild der eigenen Imke-rei. Zudem schädigt die Vernach-lässigung dieser Sorgfaltspflichtauch den Ruf vieler anderer Imker-kollegen.Der überwiegende Teil dieser sehrseltenen Beanstandungen bestehenaus undefinierbaren Schmutzteil-chen, deren Herkunft unbekanntist, oder Wachsteilchen, die zwarerklärbar, aber dennoch nicht zu-lässig sind. Nachvollziehbar sindFremdbestandteile, die von denBienen oder durch den Imker hin-eingelangen, wie bspw. Harz- oder

    Chitinteilchen aus dem Gemüll derBienen oder Holzsplitter, die sichbeim Entdeckeln vom Rähmchender Wabe gelöst haben.Ameisen, Wespen, Spinnen undBienen oder Bestandteile von die-sen haben auf alle Fälle nichts imHonig zu suchen.

    25D.I.B. Aktuell 4/2015

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    Falsche DeckeleinlageInsbesondere im norddeutschenRaum wird nach wie vor die De-ckeleinlage der Firma Baade+En-drulat verwendet. Diese wurden in2014 von der Lebensmittelüberwa-chung in Braunschweig aufgrundder Aussage „wirkstoffreich“ be-anstandet. Wir haben immer wieder in unse-ren Veröffentlichungen darauf hin-gewiesen, zuletzt in D.I.B. AK-TUELL 3/2015, Seite 5.

    Hier kamen zwei Beanstandungen zusammen - Sauberkeit

    und Deckeleinlage.

    Daher wird der D.I.B. ab sofortGläser, die diese Einlage enthalten,beanstanden, da sie den lebensmit-telrechtlichen Vorgaben und denBestimmungen zu den Warenzei-chen nicht entsprechen.

    Beim Kauf sind die beiden De-ckeleinlagen schon an der Verpa-ckung sehr leicht zu unterscheiden.

  • Honigglases aber auch der Grundgenannt, dass sie das Glas schönerfinden und es daher bewusst gekaufthaben, ohne zu wissen, dass es sichdabei um ein geschütztes kombi-niertes Warenzeichen handelt, dasnur in der Einheit Glas, Deckel,Deckeleinlage und Gewährver-schluss verwendet werden darf. Häufig entsprechen die verwandtenNeutraletiketten darüber hinausnicht den lebensmittelrechtlichenKennzeichnungsvorschriften.

    Wir hoffen, wir konnten mit dendrei Veröffentlichungen zu ver-meidbaren Beanstandungen inD.I.B. AKTUELL 2, 3 und 4/2015anregen, das Thema im Imkervereinzu diskutieren.

    Der D.I.B. bietet für solche Zweckedie CD „Honigschulung“ an. Diese kann für 2,50 € bei der D.I.B.-Geschäftsstelle bestellt werden.Mit der darauf enthaltenen Power-Point-Präsentation kann im Imker-verein vergessenes Wissen zurHonigernte und Abfüllung gemein-sam aufgefrischt werden.Auch der Online-Kurs „Fachkun-denachweis Honig“ auf dem Inter-netportalhttp://www.die-honigmacher.de/kurs3/index.htmlbietet diese Möglichkeit.

    Wir bitten alle Vereinsvorsitzenden,diese Informationen an die Mitglie-der weiterzugeben.

    Die Einlagen der Firma Baade +Endrulat werden zu 500 Stück ineiner Packpapierrolle angeboten,während die Einlagen vom D.I.B. ineiner Kartonage mit entsprechen-dem Aufdruck zu 600 Stück ver-kauft werden.

    Neutralglas mit Gewährver-schluss oder umgekehrt

    Beides kommt relativ häufig vor.

    Dabei sind die Gründe sehr unter-schiedlich. Einmal werden Gläseraus dem Rücklauf genutzt. Ebensohäufig wird von Nutzern des Imker-

    Golfer auf Bienenkurs

    Seit 2010 gibt es beim DeutschenGolf Verband e. V. (DGV) das Um-weltprogramm „Golf und Natur“(Wir berichteten in D.I.B. AKTUELL

    6/2010, Seite 21.). Mit diesem Programm möchte derDGV eine praxisnahe Anleitung füreine umweltgerechte und wirt-schaftliche Zukunft der Golfanlagenzur Verfügung stellen, um neben op-timalen Bedingungen für den Golf-sport den größtmöglichen Schutzder Natur zu erreichen.Ziel war es ursprünglich, rund 90Anlagen nach dieser Konzeptionauszustatten und das Thema „Bie-nen“ auf den Plätzen anzusiedeln.Mittlerweile werden von den 728Golfplätzen in Deutschland bereits180 Anlagen nach dem Konzept ge-führt, Tendenz zunehmend.Denn die ca. 700.000 Golfspieler inDeutschland finden zunehmend Ge-fallen an „bunter Natur“ auf denGolfanlagen. Da das Image derGolfplätze in der Öffentlichkeitnicht gerade das Beste ist, wird mitder Aktion natürlich auch eineImagepflege beabsichtigt.

    Im Juni diesen Jahres wurden vomGolfverband mehrere Praxistage aufverschiedenen Golfplätzen mit demThemenschwerpunkt „IntegrierterPflanzenschutz“ durchgeführt, zudenen auch der D.I.B. eingeladenwurde.Leider konnte an keinem der Ter-mine ein D.I.B.-Vertreter teilneh-men. Wilfried Baerlecken, 2. Vor-sitzender des BezirksverbandesSchwaben, vertrat bei der Veranstal-tung in Ingolstadt die Imkerschaft.Für alle Praxistage wurden aber

    26D.I.B. Aktuell 4/2015

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  • Flyer des D.I.B. zur Verfügung ge-stellt.Parallel dazu wurde von Seiten desDGV das Gespräch mit dem D.I.B.gesucht, weil dieser überlegt, seineAktionen auf Golfplätzen zumSchutz der Honigbiene auszuwei-ten.

    Am 3. Juli fand daher ein Gesprächin der D.I.B.-Geschäftsstelle statt,an dem Marc Biber (DGV - Um-welt und Platzpflege sowie Ge-schäftsstellenleiter des Greenkee-per Verbandes e. V.), Beate Licht(DGV - Arbeitskreis Pflanzen-schutz), D.I.B.-Präsident PeterMaske und D.I.B.-Geschäftsführe-rin Barbara Löwer teilnahmen.Angesetzt war ein Zeitrahmen vonzwei Stunden, der aber mühelosauf die doppelte Zeit hätte ausge-dehnt werden können, da die DGV-Vertreter viele Fragen zur Strukturdes Verbandes, zu Bienen - insbe-sondere deren Gefahrenpotential -und der praktischen Imkerei, zurBienenweide und Bepflanzungs-möglichkeiten hatten. Das Informationsbedürfnis warsehr groß, so dass das Gesprächteilweise einer Lehrveranstaltungüber die Bienenzucht ähnelte. Eswurden den DGV-Vertretern daheretliche Literaturhinweise und In-formationsmöglichkeiten aufge-zeigt. Licht und Biber berichteten,dass mittlerweile auf mehrerenGolfplätzen Imker ihre Völker auf-gestellt haben und die Anzahl mög-lichst erhöht werden soll. Jedochmüssten hierzu noch Ängste derGolfspieler abgebaut werden. Beider Vermittlung von möglichen Im-kern sicherte der D.I.B. seine Un-terstützung zu. Insbesondere wiesman darauf hin, dass der Versiche-

    rungsschutz gewährleistet seinmüsste.Angesprochen wurden auch derEinsatz von Pflanzenschutzmittelnund die möglichen Risiken für dieBienen. Ziel des DGV sei, so des-sen Vertreter, so wenig Chemie wiemöglich einzusetzen. Dies wurdeauch bei den Praxistagen öffentlichgeäußert.Da sich die Kosten der Aktion ineinem vertretbaren Rahmen bewe-gen müssten, würde von Seiten desDGV eine mehrjährige oder dauer-hafte Bepflanzung ohne großenPflegeaufwand angestrebt, umAufwand und Nutzen im richtigenVerhältnis zu halten.Das Gespräch wurde von beidenSeiten insgesamt als sehr konstruk-tiv bewertet. Der Dialog soll fort-gesetzt werden.

    Runder Tisch PAfortgesetzt

    Am 20.08.2015 fand in Berlin diedritte Sitzung des „Runden TischesPyrrolizidin-Alkaloide“ (PA) beimBund für Lebensmittelrecht undLebensmittelkunde (BLL) statt, andem Vertreter von Verbänden ausden Bereichen Tee, Futtermittel,Gemüseanbau, pflanzliche Arznei-mittel, Mühlen, Saatguterzeugerund Honig teilnahmen. Wir berich-

    ten fortlaufend in D.I.B. AKTU-ELL zu diesem Thema. Für den D.I.B. war Geschäftsfüh-rerin Barbara Löwer auf der Ta-gung vertreten. Diese sagte: „Eszeigte sich erneut, wie wichtig esist, dass ein Verbandsvertreterdabei ist. Denn beim Thema PAsind noch viele Fragen offen. Wirmüssen im Interesse unserer Mit-glieder unbedingt dran bleiben.“ Insgesamt hat sich relativ wenig imletzten Jahr entwickelt. Nach wievor existieren keine aktuellen For-schungen zur Toxikologie derPA´s. Ebenso gibt es keine neuenund einheitlichen Analysemetho-den. Unterschiedliche Institutekommen zu stark divergierendenErgebnissen. Hier sei endlich eineeindeutige Analytik festzulegen, sodas Gremium.Der D.I.B. fordert seit langem dieflächenmäßige Beseitigung vonProblempflanzen, z. B. des Jakobs-kreuzkrautes. Es gibt mittlerweilein verschiedenen Bundesländernein Management, Pläne zur Besei-tigung bzw. Eindämmung der Aus-breitung von JKK. Jedoch muss dieProblematik noch weiter in dieTiefe bis in die Kommunen getra-gen werden.Auch der DBV klärt seine Mitglie-der auf, hier besonders wachsamzu sein, und keine massenhaftenBestände aufkommen zu lassen.

    27D.I.B. Aktuell 4/2015

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    Massenbestand von JakobskreuzkrautFoto: Dr. Aiko Huckauf

  • Bienen und Honig -die süße Verführungbeim Staatsbesuch

    D.I.B. warb in Berlinfür die ImkereiEin Bienenvolk besteht im Sommer aus ca.40.000 - 60.000 Bienen. Einige Tausenddavon zogen am 29./30. August vorüberge-hend ins Bundespresseamt (BPA) in einenSchaukasten ein. Denn bereits zum 17. Malöffneten das Bundeskanzleramt, die Bun-desministerien und das BPA zwei Tage ihreTüren und luden interessierte Bürgerinnenund Bürger aus nah und fern zu einer Ent-deckungsreise durch den Regierungsalltagein.

    Es gab die Möglichkeit, sich jeweilsvon 10.00 bis 18.00 Uhr zu ver-schiedensten Themen bei Expertenzu informieren und ein vielfältigesProgramm für Erwachsene und Kin-der mit Informationen und Unter-haltung zu nutzen.Die Veranstaltung stand in diesemJahr im Zeichen des bevorstehenden25. Jahrestages der Wiedervereini-gung unter dem Motto „25 JahreFreiheit und Einheit“.Der D.I.B. präsentierte sich nach2007, 2010 und 2011 im Bundes-landwirtschaftsministerium bereitszum vierten Mal bei diesem Klassi-ker. In diesem Jahr wurde der Bun-desverband erstmals vom BPA an-gefragt. „Die Bitte, sich an der Ver-anstaltung zu beteiligen, hat unssehr gefreut. Denn sie zeigt, dass diePolitik dem Thema Biene derzeitsehr viel Beachtung schenkt“, freutesich D.I.B.-Geschäftsführerin Bar-bara Löwer. „Ich hoffe, unsere Teil-nahme hat dazu beitragen, derbreiten Öffentlichkeit einerseits dieProbleme in der Bienenhaltung auf-zuzeigen und Lösungsvorschläge zupräsentieren, aber auch Lust auf Im-

    kerei und natürlich Honig zu ma-chen. Und was hilft da besser, alsdie Sinne anzusprechen.“ So konnten die zahlreichen Besu-cher, die trotz hochsommerlicherTemperaturen nach Berlin Mittekamen, am D.I.B.-Infozelt im Frei-gelände des BPA ins lebende Bie-nenvolk schauen und zahlreicheInformationen dazu bekommen, wieman als Bürger, Gartenbesitzer usw.Bienen helfen kann, bis zum HerbstNahrung zu finden. Eine Probe-Bie-nenweidemischung gab´s natürlichgratis für Interessenten dazu. Jeder, der mochte, konnte außerdemzwei Honigsorten aus der Regionprobieren. B. Löwer sagt: „Dass die diesjäh-rige Veranstaltung unter dem Zei-chen der Wiedervereinigung stand,konnte für uns nicht passender sein.Denn auch der D.I.B. feiert in die-sem Jahr Jubiläum auf seiner Jah-restagung am 11. Oktober inSchkeuditz/Leipzig. Vor genau 25Jahren wurden auf dem Gebiet derehemaligen DDR acht Imker-/Lan-desverbände gegründet, die noch imselben Jahr dem D.I.B. beitraten.Heute sind wir eine erfolgreichestarke Gemeinschaft, die sich fürden Bienen- und Naturschutz ein-

    setzt. Das wollen wir im Oktoberbei unserem Imkertag und der Aus-stellung unter Beweis stellen, zumalsich BundeslandwirtschaftsministerChristian Schmidt als Gast angesagthat.“Am D.I.B.-Stand in Berlin gabender Vorsitzende des ImkerverbandesBerlin, Dr. Benedikt Polaczek, undD.I.B.-Pressereferentin Petra Fried-rich, zahlreiches Material aus, z. B.welche Pflanzen in Garten und Bal-kon sich besonders als Bienenfuttereignen, Kontaktadressen für Anfän-ger, Informationen über geeigneteLiteratur u. v. m. Der D.I.B.-Stand kam bei den Be-suchern wohl so gut an, dass bereitseine Anfrage des BPA für 2016 vor-liegt.

    28D.I.B. Aktuell 4/2015

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  • Aktuelle EntwicklungGentechnik

    Bayern zahlt SchadenersatzIn dem jahrelangen Rechtsstreit bayeri-

    scher Imker wegen Einträgen des Gen-

    maises MON 810 in Honig (Wir be-

    richteten ständig in D.I.B. AKTUELL.)

    haben die Beteiligten nun einen Vergleich

    über die Zahlung eines Ausgleichsbetra-

    ges geschlossen. Der Freistaat Bayern,

    dessen Landesanstalt für Landwirtschaft

    (LfL) den Genmais angebaut hatte, zahlt

    dem Imker Karl-Heinz Bablok einen Aus-

    gleich in Höhe von ca. 6.000 Euro.

    Damit wird der Schaden wegenverunreinigter und deshalb nichtverkehrsfähiger Imkereiprodukte,für DNA-Analysen und für Mehr-kosten für das Abwandern ausge-glichen. Der Imker musste seineBienen zur Zeit der Maisblüte ausder Umgebung des Genmaisfeldesverlagern, um Polleneinträge zuvermeiden. Der Freistaat hat jedoch einen Aus-gleich abgelehnt, soweit es den Im-kern nicht gelungen ist, einen Pol-leneintrag in ihre Imkereiprodukteim jeweiligen Anbaujahr nachzu-weisen. Bablok und andere Imkermussten deshalb die Kosten vonDNA-Analysen sowie die Kostendes Ausweichens in den Jahren, indenen Polleneinträge in den amStandort verbliebenen Kontrollvöl-kern nicht nachweisbar waren,selbst tragen. Vom insgesamt gel-tend gemachten Mehraufwand hatder Freistaat deshalb nur etwa dieHälfte erstattet. Die Vorsorge gehtalso zu Lasten der Imker.

    Damit ist der finanzielle Ausgleichin Folge eines über mehrere Jahrevor allen Instanzen der Verwal-

    tungsgerichtsbarkeit und dem Eu-ropäischen Gerichtshof durchge-fochtenen Verfahrens abgeschlos-sen.Mit folgendem Ergebnis:- Die zuständigen Behörden haben

    ihre Aufgaben nicht erfüllt, als sie2005 - damals unter Leitung desBundesministers für Ernährung,Landwirtschaft und Verbraucher-schutz Horst Seehofer - die Sor-tenzulassung für einen Genmaiserteilt haben, dessen Pollen fürdie Verwendung in Lebensmittelnnicht zugelassen war.

    - Ohne den Einsatz des Imkers Bab-lok und seiner Unterstützer wür-den weiterhin GVO mit Zulas-sungslücken in die Lebensmittel-kette gelangen.

    - Die geltenden Koexistenzrege-lungen erfüllen ihre Funktion je-denfalls für Imker nicht. Sie ge-währleisten weder ausreichendeVorsorge noch einen angemesse-nen Ausgleich für Einträge gene-tisch veränderter Pollen.

    - Koexistenz führt für alle Betei-ligten zu zusätzlichen Kosten.Wer GVO anbaut, daraus Nutzenziehen will und dadurch zusätzli-che Kosten verursacht, muss nureinen Teil der damit verbundenenKosten tragen.

    Von den Betroffenen hat nur der-jenige Aussicht auf einen Kos-tenausgleich, der auf eigenes Ri-siko und eigene Kosten wesentli-che Beeinträchtigungen nach-weisen kann.

    - Wirksamen Schutz vor GVO-Ein-trägen bietet nur ein umfassendesAnbauverbot. Der Bund solltedeshalb von der durch EU-Rechteröffneten Möglichkeit nationalerAnbauverbote (Opt-out) Ge-brauch machen.

    - Wenn Freisetzung oder Anbauvon GVO in Deutschland wiedererlaubt werden sollten, müsstendie Anforderungen an die Vor-sorge gegen Polleneinträge in Im-kereiprodukte verschärft undkonkretisiert werden, um solcheEinträge von vornherein zu ver-hindern. Wenn begründeter An-lass für DNA-Analysen in derUmgebung eines GVO-Anbausbesteht, muss der GVO-Anbauerdie Kosten tragen und nicht derpotentiell Betroffene.

    - Mit dem nun geschlossenen Ver-gleich ist das Verfahren nochnicht vollständig abgeschlossen.Anhängig ist noch die Verfas-sungsbeschwerde von Herrn Bablok vor dem Bundesverfas-sungsgericht gegen Urteile derVerwaltungsgerichte. Diese ha-ben den gebotenen vorsorgendenGrundrechtsschutz (Verwal-tungsgerichtshof München) unddas Rechtsschutzbedürfnis auf-grund angeblich fehlender Wie-derholungsgefahr (Bundesver-waltungsgericht) abgelehnt.

    Pressemitteilung vom 05.08.2015 der

    GGSC (Gaßner, Groth, Siederer & Coll,

    Partnerschaft von Rechtsanwälten mbH,

    Berlin)

    29D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V.APIMONDIA

    Mais ist und bleibt eine Problempflanzefür die Imkerei

  • Aktuelle EntwicklungPflanzenschutz

    D.I.B. begrüßt EntscheidungSchmidts zum Bienenschutz Bundeslandwirtschaftsminister Christian

    Schmidt unterzeichnete am 21.07.2015 eine

    Eilverordnung, die den Handel mit und das

    Aussäen von Wintergetreide-Saatgut, das

    mit Pflanzenschutzmitteln mit bestimmten

    Neonikotinoiden behandelt wurde, verbie-

    tet.

    "Die Vitalität und Gesundheit derfür die gesamte Natur und uns Men-schen so wichtigen Bienen zu schüt-zen, ist mir ein großes Anliegen",sagte der Minister. Die Saatgutbe-handlung (Beizung) mit diesen In-sektiziden ist in Deutschland beiWintergetreide bereits untersagt. Esist aber zu befürchten, dass aus an-deren Ländern derart behandeltesSaatgut importiert wird. Schmidt: "Mit der Verordnung schüt-zen wir die Bienen vor insektizid-haltigem Staub. Das nützt sowohlden Bienen als wichtigem Teil derNatur als auch den Bauern, die aufdie Bestäubung ihrer Pflanzen durchdie Bienen angewiesen sind."„Die von Bundeslandwirtschaftsmi-nister Christian Schmidt unterzeich-nete Eilverordnung zum Inverkehr-bringen und der Aussaat von Win-tergetreide, das mit Neonikotinoi-den gebeizt worden ist, begrüße ichsehr.Die Verordnung schließt eine Lü-cke, über die trotz Anwendungsver-botes von Insektiziden aus derWirkstoffgruppe der Neonikotino-ide diese auf den Acker gelangenhätten können“ sagte der Präsidentdes Deutschen Imkerbundes e. V.,Peter Maske, nach der Verlautba-

    rung des Ministeriums. Dieser Schritt zeige, so Maske, dassdie Blüten bestäubenden Insekten,darunter auch die Honigbiene, mitt-lerweile einen erfreulichen Stellen-wert und Anerkennung in derpolitischen Arbeit erreicht hätten.

    Auch bei den für die Risikobewer-tung zuständigen Behörden wiedem Bundesamt für Verbraucher-schutz und Lebensmittelsicherheitund dem Julius-Kühn-Institut sei einhoher Sensibilisierungsgrad für dieGefährdungspotentiale für Blüten-bestäuber vorhanden. Besonders anzuerkennen sei, dassnach dem Vorsorgeprinzip gehan-delt werde und nicht erst nach Scha-denseintritt. Das zeige, dass man aus den 2008in Südbaden aufgetretenen massen-haften Bienenverlusten nach An-wendung von qualitativ schlecht ge-beiztem Maissaatgut, gelernt habeund die intensiven Gespräche zwi-schen Imkerverbänden und dem Mi-nisterium sowie den zuständigenBehörden, die man seither geführthabe, zum Verständnis beigetragenhaben. Der Deutsche Imkerbund e. V. mitrund 98.000 Mitgliedern ist diegrößte europäische Interessenver-tretung und hat bereits 2010 ineinem Positionspapier das Verbotdes Einsatzes aller Neonikotinoidegefordert. Derzeit besteht für drei Insektizide,die die sehr giftigen WirkstoffeClothianidin, Imidacloprid undThiamethoxam enthalten, noch bisEnde des Jahres ein EU-weites An-wendungsverbot für bestimmte Kul-turen.Und gerade mit diesen Wirkstoffenwäre Saatgut gebeizt, das ohne die

    Eilverordnung nach Deutschlandgelangen könnte. Mehr zur Verordnung unter http://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/2015/164-SC-Bienen.htmlundhttp://ec.europa.eu/growth/tools-da-tabases/tris/de/index.cfm/search/?trisaction=search.detail&year=2015&num=399&mLang=de&CFID=2511249&CFTOKEN=3200942b250a925d-18B9B82F-90A9-C891-3ECB43E7FF39885D.

    30D.I.B. Aktuell 4/2015

    DEUTSCHER IMKERBUND E. V. APIMONDIA

    „25 Jahregemeinsam für

    Bienen - und Natur-schutz“

    Kommen Sie zum66. Deutschen Imkertag nach

    Leipzig/Schkeuditz

    11.10.2015, 9:00 – 17:00 Uhr

    Globana Airport Hotel, Messehalle A,Frankfurter Str. 4, 04435 Schkeuditz

    Programm und weitere Infos unter

    www.deutscherimkerbund.de/270-Veranstaltung_Deutscher_Imkerta


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