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ARCHITEKTUROGRAFIE · Foto links: Spiegelung in einem Metallelement einer Wand. 28 29 Kaitel 2....

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1 ARCHITEKTUR FOTOGRAFIE
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Page 1: ARCHITEKTUROGRAFIE · Foto links: Spiegelung in einem Metallelement einer Wand. 28 29 Kaitel 2. Städtefotografie Die Struktur der Fassade wurde betont grafisch umgesetzt, die Person

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ARCHITEKTUR

FOTOGRAFIE

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I N H A L T

1. Einleitung _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 4 2. Städtefotografie _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 8 2.1 Nehmen Sie sich Zeit _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 8

2.2 Die Brennweite _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 11

2.3 Beleuchtung – der Moment zählt _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 13

2.4 Blickwinkel und Aufnahmerichtung _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 20

2.5 Auge für Details _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 24

2.6 Bildaufbau – Vordergrund macht Bild gesund _ _ _ _ _ _ 26

2.7Panoramafotografie _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 32

2.8 Überlaufene Sehenswürdigkeiten – Was tun? _ _ _ _ _ _ 34

2.9 Nachtaufnahmen _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 37

3. Immobilienfotografie _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 40 3.1 Die perfekte Perspektive _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 45

3.2 Vorbereitung – Ordnung ist das Nonplusultra _ _ _ _ _ 51

3.3 Was beim Verkauf wichtig ist _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 53

3.4 Achten Sie auch auf Kleinigkeiten _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 58

4. Fazit _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ 60

Architekturfotografie

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1 . E I N L E I T U N G

Gründe für schlechte Fotos gibt‘s genug. Zu dunkel, ver-

wackelt, unscharf und so weiter und so fort. Meistens ist die Ka-mera schuld - denken Sie.Dieses E-Book zeigt Ihnen wie es besser geht und wie Sie bereits mit einfachen Tricks gute Ergeb-nisse erzielen können. Machen Sie Schluss mit langweiligen Mo-tiven, schnöden Urlaubsbildern und falsch belichteten Fotos. Egal ob blutiger Anfänger oder ambiti-onierter Hobbyfotograf, die nach-folgenden Zeilen richten sich an alle die Lust haben ihre Fähigkei-tenzumFotografierenauszubau-en und den Blick für das Wesent-liche zu schärfen.

Das E-Book ist schwerpunkt-mäßig in zwei Themenbereiche gegliedert. Die Städtefotografie,welche von vielschichtigen Mo-tiven geprägt ist und Ihnen mit spontanen Aufnahmen von Stra-ßenszenen genauso viel abver-langen kann wie mit liebevoll in-szenierten Fotos von Gebäuden oder Sehenswürdigkeiten. Und zum anderen dem Abschnitt über dieImmobilienfotografiebeidemich Ihnen aus der Sicht eines Be-rufsfotografen, mit praktischen Ratschlägen helfe, bessere Fotos von Ihrem Haus oder einer Woh-nung anzufertigen.

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76 Foto oben: Street Art - beliebtes Fotomotiv in Berlin - aufgenommen mit einem 200 mm Teleobjektiv

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2 . S T Ä D T E F O T O G R A F I E

Städte sind unerschöpflicheFundgruben für Reisende. Ob

klassische Sehenswürdigkeit oder moderne Urbanität, der aufmerk-same Betrachter wird in dieser Umgebung eine Fülle an reizvol-len Motiven entdecken, die es zu verewigen gilt.Um die gewünschten guten Bilder schießen zu können, muss man sich jedoch nicht unbedingt die teuerste Kamera kaufen. Sie be-nötigen vielmehr einen kreativen Blick und einen geübten Umgang mit den Ihnen zur Verfügung ste-henden technischen und gestalte-rischen Möglichkeiten. Einige da-von möchte ich Ihnen in diesem E-Book erläutern.

Wie Sie aus Stadtmotiven beeindruckende Urlaubserinne-rungen zaubern

> 2.1 Nehmen Sie sich ZeitBevor Sie den Finger auf den Auslöser legen, schalten Sie erst einmal einen Gang zurück und nehmen Sie sich etwas Zeit, das Motiv Ihrer Begierde ausreichend zu beobachten. Wechseln Sie die Perspektive und bewegen Sie sich um das Objekt. Dabei werden Sie feststellen, wie unterschiedlich derartige Standpunktwechsel ein Gebäude wirken lässt.Achten Sie auch auf verschiedene Merkmale, Stimmungen oder De-tails, die eine Aufnahme lohnen.

Fotosafari für Motivsammler

Foto rechts: Spiegelung in Pfütze mit ISO 1200

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1110 Ein Vorort von Jerusalem, dargestellt in seiner vollen Größe mit einem Weitwinkel

> 2.2 Die BrennweiteBei großen Gebäuden in einer dicht bebauten Stadt ist in der Regel zu entscheiden, was auf das Foto kommen soll und was man weglassen möchte. Primär gilt: je weitwinkliger Ihr Objektiv, desto mehr passt von dem Gebäude auf ein Bild, ohne dieses anschneiden zu müssen. Ebenso können Sie mit abnehmender Brennweite näher am zu fotografierenden Objektstehen, was sich beispielsweise bei engen Straßen und vielen Störfak-toren im Vordergrund oftmals als sehr praktisch erweist. Überlegen Sie nun, wie Sie das Gebäude in seinem Wesen einfangen wollen, sodass ein stimmungsvolles Ge-samtbild entsteht. Oftmals haben Sie die Möglichkeit, die Wirkung eines Bauwerks durch die Einbin-dung der Umgebung zusätzlich zu unterstreichen. Mithilfe des Ab-stands und der Brennweite Ihres Objektivs entscheiden Sie, wie viel Sie davon in den Bildaufbau integrieren. Der mögliche Stand-punkt ergibt sich also aus einer guten Mischung der vorhandenen Brennweite sowie des persönlich gewählten Bildaufbaus.

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Sie hätten dann mit weniger Kontrasten und Gegenlicht zu kämpfen und durch Seiten- oder Rückenlicht zusätzlich die Mög-lichkeit, das Motiv mit einem blauen Himmel oder interes-santen Wolken maßgeblich zu gestalten. Alternativ sei dem versierten Motivjäger hier eine weitere Aufnahmemethode, die Belichtungsreihe, in diesem Fall manueller Natur, zu empfehlen.

> 2.3 Beleuchtung – der Mo-ment zähltAußenaufnahmen hängen weitge-hend vom vorhandenen Licht ab. Somit fällt der Beleuchtung eines Gebäudes für die Umsetzung ei-nes guten Fotos eine extreme Be-deutung zu. Da es nicht möglich ist, die Lichtquelle zu bewegen, müssen Sie die beste Zeit des Tages abpassen, bei der das Bau-werk optimal wirkt.Wie also hole ich das Beste aus meinem Motiv heraus? Hierbei spielt die Tageszeit und das Wet-ter eine entscheidende Rolle. Di-verse Materialien und Strukturen verlangen nach unterschiedlichen Lichtverhältnissen.LiegtdaszufotografierendeOb-jekt beispielsweise bei direkter Sonneneinstrahlung im Schatten, bei nur wenig erkennbaren De-tails, könnte eine Aufnahme von einer anderen Seite sehr vorteil-haft sein.

2. Städtefotografie

Profi-Tipps:• Wählen Sie einen Aufnahmestandpunkt, bei dem Sie mit größt-

möglichem Weitwinkel noch ausreichend Entfernung zum Objekt

haben.

• Wenn Sie die Möglichkeit haben, von einem hohen Standpunkt aus

zu fotografieren, können Sie ein Gebäude auch ohne stürzende

Linien ablichten.

• Nutzen Sie die Umgebung des Objekts als bewusstes Gestaltungs-

mittel.

Foto links: Durch einen erhöhten Standpunkt ist es möglich Gebäude in ihrerganzen Größe ohne stürzende Linien aufzunehmen.

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1514 Diese Aufnahme einer Wohnsiedlung in Moskau wirkt besonders atmosphärisch durch das viele vorhandene Kunstlicht.

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1716 Straßenszene mit kontrastreichem Licht und verdichtetem Bildaufbau, aufgenommen aus der Hand mit ISO 2000 und aktiviertem Bildstabilisator

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Unter einer Belichtungsreihe versteht man in der Fotografie eine

aufeinanderfolgende Sequenz ein und desselben Fotos mit verschie-

denen Belichtungszeiten. Moderne Kameras können eine solche mit

drei, fünf oder sieben Bildern automatisch herstellen. Anwendung

findet diese Methode meist bei sehr komplexen Lichtverhältnissen,

um eine gute Zeichnung der Details in den Höhen und Tiefen der

Tonwerte zu erhalten. Bildbearbeitungssoftware fügen die Belich-

tungsreihen später am Computer, meist manuell, zusammen. Im

HDR-Aufnahmemodus werden Belichtungsreihen, direkt in der Ka-

mera, vollautomatisch verrechnet und ausgegeben. Mittlerweile besit-

zen auch die meisten Smartphones eine einfache HDR-Fotofunktion.

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Profi-Tipps:• Durch das gezielte Integrieren von Gegenlicht ins Motiv, wie beispiels-

weise direkter Sonneneinstrahlung am Rand eines Gebäudes oder ei-

nem Scheinwerfer, lassen sich spannende Kontrast- oder Silhouet-

ten-Effekte erzielen.Und allen, denen diese Prozedur zu kompliziert erscheint, empfiehlt

sich alternativ der HDR-Aufnahmemodus ihrer Kamera, wenn es eben

mal schneller gehen muss.

Belichtungsreihe

Positionieren Sie die Kamera mit Gegenlichtblende auf einem Stativ im Schatten des Gebäudes.

Wählen Sie im Zeitautomatik-Modus (AV) eine Belichtungszeit, um die dunklen, im Schatten liegenden Details des Gebäudes aufzunehmen.

Anschließend verringern Sie die Belichtungszeit, zum Beispiel über die Funktion der Belichtungskorrektur, um ca. zwei Blendenstufen, um eine zweite Aufnahme der etwas helleren Tonwerte zu erhalten.

Als dritten Schritt korrigieren Sie die Belichtungszeit entsprechend wei-ter nach unten bis Sie im Live-View Ihrer Kamera die Zeichnung der Wolken bzw. bei gutem Wetter, einen blauen Himmel erkennen.

Nach dem Urlaub lässt sich mit geringem Aufwand aus diesen drei Auf-nahme-Ebenen am heimischen PC eine optimal belichtete „Tonwert-komposition“ des Motivs erstellen und ggf. der Himmel noch etwas bläulich einfärben.

2. Städtefotografie

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Blick nach oben - durch einen zentrierten Standpunkt der Kamera wirkt dieser runde Innenhof sehr imposant

> 2.4 Blickwinkel und Auf-nahmerichtungFotos mit unterschiedlichen Brennweiten verändern die Er-scheinung eines Bauwerks ent-scheidend. Sie sollten das Motiv deshalb vor den ersten Aufnah-men in verschiedenen Brennwei-ten bzw. Zoomstufen betrachten und die Kamera auch mal nach oben schwenken oder schräg halten. Durch die Wahl einer ent-sprechenden Aufnahmerichtung können Sie die Architektur eines Bauwerks statisch, bewegt oder gar dynamisch und bedrohlich wirken lassen. Hier sind Ihren ge-stalterischen Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt.

2. Städtefotografie

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Foto links: Dynamische Fluchtlinien mit verschwenkter Kamera / Optische Verdichtung

Profi-Tipps:• Setzen Sie stürzende Linien gezielt ein, verstärken Sie eine dynami-

sche, lebhafte Bildwirkung, wohingegen nur leicht verzerrte Linien

eher störend auf unsere Augen wirken.

• Mit einem sogenannten Shift-Objektiv lassen sich sehr professio-

nelle Aufnahmen mit senkrechten Linien erzeugen, alternativ

können Sie die Perspektivkorrektur von Architekturfotos auch

nachträglich in Photoshop vornehmen.

• Mit einem Stativ verhindern Sie unscharfe Bilder, wenn Sie mit

kleinen Blendenwerten arbeiten oder mit einem tiefen ISO-Wert

fotografieren. Achten Sie hierbei auf eine kurze Verschlusszeit der

Kamera und nutzen Sie, wenn vorhanden, einen Bildstabilisator,

um Verwacklungsunschärfen zu vermeiden.

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Ipsam que dolo blacipicias:• lupitiore consequi beriate peratur sit, nihit am ipiendebit arum aci te pedici tesequis reprerem rerit et odia que• Udignam arcium volest eresequ iatqui quistrum eos• Sitium volupta tumentio. Maximil labore ventia ilitiis

Details der Zwiebeltürme Basilius Kathe- drale in Moskau - 300 mm Teleobjektiv

> 2.5 Auge für DetailsWenn Sie das Gesamtbild erfasst haben, konzentrieren Sie sich auf Details. In der Architektur sind es oft kleine Feinheiten, die et-was über die Entstehung, Eigenart

oder Bedeutung eines Gebäudes verraten. Suchen Sie nach Struk-turen, Farben oder Materialen und halten Sie diese in Ihren Auf-nahmen fest.

2. Städtefotografie

Profi-Tipps:• Architektonische Details, wie zum Beispiel das Eingangsportal einer

alten Kirche, lassen sich am besten frontal mit einem leichten bis

mittleren Weitwinkel fotografieren.

• Ein Teleobjektiv oder großer Zoom ermöglicht, auch kleinere Figuren

oder Innenschriften formatfüllend aufzunehmen.

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Ipsam que dolo blacipicias:• lupitiore consequi beriate peratur sit, nihit am ipiendebit arum aci te pedici tesequis reprerem rerit et odia que• Udignam arcium volest eresequ iatqui quistrum eos• Sitium volupta tumentio. Maximil labore ventia ilitiis

Wirkungsvoll ist ein Bild mit einem Vordergrund, einer Mitte und einem Hintergrund. Alternativ können Sie den Vorder- oder Hintergrund auch mit Unschärfen oder farblichen Akzenten gestalten. Hierdurch wird die Tiefenwirkung verstärkt.

Nicht immer besteht die Notwendigkeit, das Motiv in die Mitte der Auf-nahme zu setzen, da dies schnell langweilig sein kann. Versuchen Sie es auch mal mit einem Goldenen Schnitt oder einem asymmetrischen Bildaufbau aufzunehmen.

Ein gelungenes Stadtfoto muss nicht zwingend scharf sein. Mit dem be-wussten Einsatz von Unschärfen erreichen Sie oft auch sehr schöne Effekte.

Weniger ist mehr! Versuchen Sie nicht, immer alles auf ein Foto zu be-kommen. Oftmals wirken einfache, aber klar strukturierte Bildkomposi-tionen interessanter als ein überfülltes Bild. Experimentieren Sie auch möglichst viel mit geometrischen Formen, Linien und Symmetrien.

> 2.6 Bildaufbau - Vorder-grund macht Bild gesundWie in anderen Bereichen der Fotografie sonst auch, ist es beiderStädtefotografiewichtig,Mo-tive zu erkennen und auf eine individuelle Weise fotografischumzusetzen. Hier existieren kei-ne Regeln, seien Sie also kreativ und experimentieren Sie. Mit den Formen und Farben von Gebäu-den und Anlagen lassen sich in-

teressante Bildkompositionen aufbauen. Versuchen Sie auch, mit Spiegelungen in Fenstern und glänzenden Materialien zu spielen. Übrigens können Sie bei Regen hervorragende Ergebnisse durch Spiegelungen von Gebäuden in Pfützen oder nassen Flächen er-zielen. Auch gewollte Unschärfen in Fotos machen spannende Ef-fekte möglich. Probieren Sie es mal aus. Es lohnt sich.

2. Städtefotografie

Foto links: Spiegelung in einem Metallelement einer Wand

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Kapitel 2. Städtefotografie

Die Struktur der Fassade wurde betont grafisch umgesetzt, die Person dient als Maßstab für ein Größengefühl.

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3130 Tür zum See - Abstraktion durch ausgeblendeten Kontext

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die Bilder während der Aufnahme in alle Richtungen etwa jeweils 1/3 überlappen. Wählen Sie außerdem mit dem Freihandfotografiereneine ausreichend kurze Belich-tungszeit, um verwacklungsfreie Ergebnisse zu erzielen. Selbstver-ständlich ist es auch möglich, mit

anderen Objektiven zu arbeiten. Je geringer die Brennweite, desto höher der Blickwinkel und desto näher können Sie vor dem Ob-jekt stehen.

Profi-Tipps:• Die besten Ergebnisse erzielen Sie mit einem Stativ und einem

Fischaugenobjektiv. Durch die Nutzung eines speziellen Stativkopfs

(Nodalpunktadapter) lassen sich nahezu alle optischen Störungen

vermeiden.

• Für einige digitale Kompaktkameras und Smartphones gibt es auch

hier mittlerweile vollautomatisierte Funktionen, welche, durch das

Drehen der Kamera, ansehnliche Panoramafotos erzeugen.

• Falls Ihre Kamera das RAW-Format unterstützt, können Sie diese

Bilder, für beste Bildqualität, nachträglich korrigieren.

Miniatureffekt: Autos erscheinen wie Spielzeug und ganze Städte

wirken wie eine Miniaturlandschaft. Normalerweise sind für diesen

Effekt besondere Tilt-Objektive nötig, doch mit ein wenig Bildbear-

beitung am PC lassen sich schon mit einer einfachen Digitalkamera

spannende Resultate erzielen. Achten Sie bei der Aufnahme auf ei-

nen hohen Standpunkt Ihrer Kamera und ein möglichst durchgängig

scharfes Motiv, um später mit einer Ebenenmaske entsprechende

Unschärfen nachzubilden.

> 2.7 PanoramafotografieSollte der Abstand zum Gebäu-de, wie eingangs beschrieben, nur unzureichend sein, können Sie es alternativ mit der Panorama-fotografieversuchen.Diese Methode hilft Ihnen, ganze Stadt-landschaften auf ein einziges Breitfor-mat-Foto zu ban-nen. Als kaschierter Druck übrigens auch eine wundervolle Möglich-keit, Ihr heimisches Wohnzimmer mit Erinnerungen des letzten Urlaubs auszuschmücken. In der kostengünstigsten Variante be-

nötigen Sie hierfür nur ein leicht weitwinkliges Objektiv und eine Programm-Software für das so genannte Photo-Stitching. Gute

Anbieter wären hier zum Bei-spiel der Hugin Panorama

Photo Stitcher oder das einfach zu bedie-nende PTGui Stitch-Programm. Indem Sie, je nach Größe und

Entfernung zum Motiv, Aufnahmen horizontal in

mehreren Bahnen, von links nach rechts machen, erzeugen Sie das Bildmaterial, aus dem Sie später ein Panorama zusammensetzen.Bitte achten Sie darauf, dass sich

2. Städtefotografie

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Profi-Tipps:• Je stärker der Filter, desto länger fällt die Belichtungszeit aus und

umso weniger Spuren von sich bewegenden Menschen sind auf

dem Motiv zu erkennen.

• Mithilfe der verlängerten Belichtungszeiten lassen sich aus beweg-

ten Wasserquellen, wie zum Beispiel einem Brunnen oder einem

Fluss, bemerkenswerte Effekte erzielen.

> 2.8 Überlaufene Sehens-würdigkeiten – Was tun?Mal wieder zu viele Touristen zur gleichen Zeit am gleichen Ort? Menschen verstopfen das Motiv und überlagern gar interessante Motivebenen? Nichts leichter als das. Nutzen Sie ein Stativ und ei-nen ND-Filter. Sobald Sie den Fil-ter auf das Objektiv geschraubt haben, verlängern sich die Be-

lichtungszeiten in Abhängigkeit der Stärke Ihres Filters merk-lich. Hierdurch können Sie am helllichten Tag Bewegungen von Personen im Motiv verflüssigenund somit bis zur Unkenntlichkeit umwandeln. Ein belebter Platz vor dem Eiffelturm oder dem Brandenburger Tor bekommt so eine ganz neue Note.

2. Städtefotografie

Foto rechts: Mit einer langen Belichtungszeit entsteht hier ein besonderer Effekt in den Bildpartien des Flußlaufs

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> 2.9 NachtaufnahmenDie meisten Bauwerke werden nachts in ein spektakuläres Licht getaucht oder strahlen durch die Beleuchtung im Inneren der Räu-me wie von selbst. Mit ein paar wenigen Kniffen können Sie mit einer Kompaktkamera oder bes-sernocheinerSpiegelreflexkame-ra hiervon tolle Fotos schießen. Für Einsteiger eignet sich das Mo-tivprogramm „Nachtaufnahmen“, das die wichtigsten Einstellungen selbst vornimmt. Essenziell für Amateur- als auch Profifotogra-

fen: die Benutzung eines Stativs. Wählen Sie einen möglichst tiefen ISO-Wert von 100 oder 200, um knackig scharfe Fotos mit gerin-gem Bildrauschen zu erhalten. Fo-tografierenSieauchzur„BlauenStunde“, der Dämmerung oder bei Sonnenaufgang. Dann nämlich ist es gerade noch so hell, dass sich auch unbeleuchtete Objekte im tiefblauen, noch leicht erleuch-teten Himmel abzeichnen. Eine atmosphärische Bildsprache, die Sie begeistern wird!

Profi-Tipps:• Lichtquellen werden sternförmig, wenn Sie eine kleine Blende (also

einen großen Blendenwert) auswählen (zum Beispiel f/22)

• Stellen Sie den Bildstabilisator unbedingt aus. Dieser kann zu uner-

wünschten Fehlkorrekturen führen.

• Durch eine lange Belichtungszeit ab ca. 15 Sekunden zeichnen sich

bewegende Lichter von Fahrzeugen als effektvolle Lichtstreifen ab.

2. Städtefotografie

Foto links: Straßenszene in Moskau Tilt-Shift 17 mm

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3938 Diese Nachtaufnahme überzeugt durch seine besonders theatralische Lichtstimmung. Langzeitbelichtung mit Stativ, Rijeka / Kroatien

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Fotos transportieren Argu-mente auf einer nonverbalen

Ebene. Überzeugende Immobi-lienfotos lösen bei potenziellen Interessenten Emotionen aus und bieten die Möglichkeit, positive Gefühle zu erzeugen. Nutzen Sie dieseKraftderFotografiealsun-terstützendes Werkzeug, um die Verkaufsprozesse Ihres Objekts zu optimieren und höhere Ver-kaufspreise zu erzielen. Die wich-

tigsten Tipps und Tricks erfahren Sie hier.Bilder sagen mehr als tausend Worte. Speziell, wenn es darum geht, eine Immobilie zu verkau-fen oder zu vermieten, sind gute Bilder das Erste, was ein poten-zieller Kunde wahrnimmt. Damit Ihr Objekt aus der Masse her-vorsticht, sollten Sie einige Dinge beachten.

Wie Sie das Beste aus Ihrer Immobilie rausholen

Der erste Eindruck zählt

3 . I M M O B I L I E N F O T O G R A F I E Egal, ob Spiegelreflex- oder digitale Kompaktkamera mit Zoom – benut-zen Sie eine Kamera mit einem möglichst starken Weitwinkel, um auf den Fotos ein wirkungsvolles Raumgefühl zu vermitteln. Vorsatzlinsen er-weitern bei einfachen Kameras den Winkel der Brennweite. Die besten Ergebnisse erzielen Sie jedoch mit einer Spiegelreflexkamera und einem Weitwinkelobjektiv. Verzichten Sie in jedem Fall auf stark verzerrende Fish-Eye-Objektive und lassen Sie die Finger von Handyaufnahmen.

Halten Sie die Kamera beim Fotografieren gerade und ruhig in beiden Händen, um Verwacklungen zu vermeiden. Am besten benutzen Sie ein Stativ und einen Selbstauslöser.

Entfernen Sie persönliche Gegenstände und dekorieren Sie die Zimmer, um eine ansprechende Atmosphäre zu erzeugen.

Deaktivieren Sie den eingebauten Blitz Ihrer Kamera - dieses grelle Licht verfälscht die natürliche Beleuchtung von Räumen stark und sorgt für unschöne Schatten.

Damit die Räume Ihres Objekts möglichst hell und einladend wirken, schalten Sie auch tagsüber sämtliche Lampen ein, die sich finden lassen. Oft kann es auch sinnvoll sein, die Vorhänge von Fenstern und Türen zu öffnen, um einen Blick in den Garten zu gewähren oder einen Raum weiter aufzuhellen.

Durch die Verwendung eines Stativs erzielen Sie auch in sehr dunklen Räumen, wie Kellern und Dachböden, sehr helle und verwacklungsfreie Aufnahmen.

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4342 Moderne Einbauküche mit gedecktem Esstisch

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Profi-Tipps:• Durch die Nutzung zusätzlicher Beleuchtung, erzielen Sie einen

sehr hochwertigen Look Ihrer Fotos. Infrage kommen zum Beispiel

mobile Studioblitzgeräte oder Baustrahler, die zur indirekten Auf-

hellung von Räumen nützlich sein können.

• Wenn möglich, bearbeiten Sie Ihre Bilder am Computer etwas nach,

um dunkle Tonwerte aufzuhellen und optimale Ergebnisse zu erzie-

len. Achten Sie auf eine vorteilhafte, aber realistische Bildsprache

Ihrer Fotos.

Foto oben: Dachboden eines Zinshauses - Darstellung für einen möglichen Ausbau

3. Immobilienfotografie

> 3.1 Die perfekte Perspektive Es ist kein Geheimnis, dass es in einigen Räumen von Wohnun-gen und Häusern manchmal sehr eng zugeht. Gerade im Altbau, bei Denkmal-Immobilien oder kom-plizierten Grundrissen kann es hier durchaus schwierig werden, Räumlichkeiten wie Bäder, Toilet-ten oder Flure in einer angemes-senen Größe darzustellen.

Insofern der Platz für ein Sta-tiv die Bildwirkung stark ein-schränken sollte, versuchen Sie, bewaffnet mit der Kamera vor dem Kopf, sich in eine Ecke des Raumes zu „verkeilen“, um die Brennweite Ihres Weitwinkelob-jektivs komplett auszuschöpfen und verwacklungsfrei aus der Handfotografierenzukönnen.

Ein höherer ISO-Wert zwischen 800 bis 1600 und eine kurze Be-lichtungszeit bringen Sie, was die Bildschärfe betrifft, auf die siche-re Seite. Für Aufnahmen auf dem Stativ wählen Sie hingegen mög-

lichst geringe ISO-Werte, um einem Bildrauschen entgegen-zuwirken. Checken Sie auch die Möglichkeit, einen kleinen Raum eventuell auch von außen durch einFensterzufotografierenoderdurch das Aushängen einer Tür weiteren Platz zu gewinnen.

Für Außenaufnahmen des Ge-bäudes ist es empfehlenswert, sehr klare und aufgeräumte Fotos ohne stürzende Linien zu erzeu-gen. Gute Ergebnisse erzielen Sie mit einem erhöhten Standpunkt der Kamera und einem Weit-winkelobjektiv, das Sie möglichst waagerecht halten sollten, um perspektivische Verkrümmungen zu verringern. Sollten die Linien aufgrund der engen Bebauung und das Schwenken der Kamera nach oben noch immer zu stark ausfallen, ist eine nachträgliche Perspektivkorrektur des Bildes am Computer ratsam. Die meis-ten Bildbearbeitungsprogramme bieten mittlerweile entsprechen-de Funktionen an.

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4746 Strukturierter, klarer Bildaufbau ohne verzerrte Linien. Das Haus sitzt mittig im Bild.

Page 25: ARCHITEKTUROGRAFIE · Foto links: Spiegelung in einem Metallelement einer Wand. 28 29 Kaitel 2. Städtefotografie Die Struktur der Fassade wurde betont grafisch umgesetzt, die Person

4948 Mit Weitwinkel und erhöhtem Standpunkt wird in dieser Aufnahme Wert darauf gelegt, die grüne Umgebung des Hauses darzustellen.

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Profi-Tipps:Um Ihren Interessenten einen kompletten Überblick über die La-

ges des Grundstücks und dessen Vorzüge, samt Garten, Terrasse und

Teich zu verschaffen, bieten sich Luftaufnahmen an. Zum Einsatz

könnte in diesem Falle eine Mietdrohne, ein Hochbildstativ oder eine

Hebebühne kommen. Wenn möglich, versuchen Sie auch, das Grund-

stück vom Dach eines Nachbargebäudes aus zu fotografieren.

3. Immobilienfotografie

Außenaufnahme eines Einfamilienhauses - Um das Objekt optimal in Szene zu setzen, wurde von einem erhöhten Standpunkt, einer großen Leiter, aus fotografiert.

Foto oben: Weniger ist mehr. Durch einen klaren Bildaufbau in Vordergrund, Mitte und Hin-tergrund überzeugt diese Aufnahme den Betrachter und lässt den Blick durch die Räume wandern.

> 3.2 Vorbereitungen - Ord-nung ist das NonplusultraRichten Sie Ihr Verkaufs- oder Vermietungs-Objekt vor dem Fo-tografieren so her, dass Interes-senten am liebsten gleich einzie-hen würden.Durch helle und frische Farben an den Wänden und einer an-sprechenden Einrichtung und De-koration erzeugen Sie eine Wohl-fühlatmosphäre, die wirklich jeden potenziellen Kunden anzieht.

Da sich nur wenige Menschen vorstellen können, wie sie sich in einem völlig leeren Haus oder einer vollgestellten Wohnung des Vormieters selbst einrichten, soll-ten Sie sich dies zu Nutze ma-chen und dem Betrachter auf die Sprünge helfen.Nichts ist schlimmer, als bei einer Besichtigung zu sagen: „Stellen Sie sich vor, hier wäre aufgeräumt“ oder „Stellen Sie sich diese Wand gestrichen vor“.

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Durch ausreichende Vorbereitung und gute Fotos gelangen Sie di-rekt und ohne Umwege zum Ziel.Um Ihre Immobilie im rech-ten Licht erscheinen zu las-sen, reinigen Sie die Zimmer und räumen Sie penibel auf. Entfernen Sie alle persönli-chen Gegenstände und führen Sie, wenn nötig, kleinere Repara-turen und Anstriche aus, bevor SiedasObjektfotografieren.

Profi-Tipps:• Gestalten Sie das Objekt vor dem Fotografieren in einem neutralen

Stil mit ansprechenden Möbeln und ausgewählter Deko.

• Richten Sie Möbel und Einrichtungsgegenstände gerade und winklig

zu einander aus, um Linie und Struktur in den Fotos erkennen zu

lassen.

• Für ein professionelles Ergebnis können Sie einen Dienstleister für

Home-Staging beauftragen, welcher die Gestaltung der

Räumlichkeiten für Sie übernimmt.

3. Immobilienfotografie

> 3.3 Was beim Verkauf wich-tig istDieImmobilienfotografievonIm-mobilien und Wohnungen folgt nicht zuletzt einer Funktion: Grundsätzliches Ziel hochwerti-ger Objektfotos sind schnellere Geschäftsabläufe beim Verkauf oder der Vermietung von Ob-jekten, wie Einfamilienhäusern, Eigentumswohnungen oder Ge-werbeimmobilien. Nicht selten

werden durch die zielgenaue Ansprache potenzieller Kunden durch ansprechende Fotos erheb-lich höhere Verkaufspreise einer Immobilie erzielt. Trotz alledem sollte nicht vergessen werden, in den Fotos auch zu kommunizie-ren - was macht gerade Ihr Ob-jekt so besonders und warum lohnt sich ein näherer Blick.

Foto oben: Auch bei kleineren Räumen lassen sich gute Ergebnisse erzielen indem Sie kom-plett aus der Ecke fotografieren und sich dabei gegen die Wand drücken.

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5554 Durch viel indirektes Tageslicht von hinten wirkt auch diese leerstehende Wohnung sehr freundlich.

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Profi-Tipps:• Auch zunächst fotografisch nicht interessante Motive wie Keller, Dach-

boden, Heizanlage oder Tiefgarage sind für ein umfangreiches Exposé

wichtig und können durch gute Fotos stark aufgewertet werden.

• Durch ausgewählte Fotos vom Standort des Objekts können Sie be-

wusst Vor- und Nachteile der Lage Ihrer Immobilie beeinflussen.

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> 3.4 Achten Sie auch auf KleinigkeitenFotos sind das wichtigste Inst-rument, um Ihr Haus oder Ihre Wohnung zu präsentieren; de-mentsprechend hochwertig sollte Ihr Bildmaterial also sein. Was ge-nau hat also Ihre Immobilie oder Wohnung zu bieten?

Achten Sie bei Außenaufnahmen darauf, dass der Rasen gemäht ist und keine Mülltonnen im Bild ste-hen. Je schöner das Wetter desto besser die Fotos. Behalten Sie für Fototermine also den Wetterbe-richt und eine sinnvolle Jahreszeit zumFotografierenimAuge.

Besticht Ihre Immobilie durch einen großen Garten, einen schönen Bal-kon, einen Holzfußboden oder große lichtdurchflutete Dachfenster? Lassen Sie es den Betrachter wissen und fotografieren Sie auch interes-sante Details Ihres Objekts.

Integrieren Sie Informationen über Baumaterialien der Immobilie in Ihre Fotos.

Wie steht es um die Einbauküche oder die neue Badewanne?

Gibt es schöne Türen, Holzfenster, Kacheln oder Parkettböden, die ein Motiv lohnen?

Bestechen bestimmte Räume durch eine besonders nennenswerte Nut-zung?

Auch ein Fahrstuhl oder ein großer Parkplatz könnte ein wichtiges Mo-tiv darstellen.

3. Immobilienfotografie

Durch die Mischung von Komplettaufnahmen und Details erzeugen Sie eine dynamische Fotoreihe und eine individuelle Bildsprache Ihres Objekts, welches eine besondere Präsentation verdient.

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4. Fazit

Mit einigen Grundkenntnissen, einem geschärften Blick und

etwas Übung gelingen auch un-erfahrenen Fotografen in kurzer Zeit deutlich bessere Fotos vom Städtetrip oder den eigenen vier Wänden. Wenn Sie gelernt haben, Motive zu erkennen, auf Ihre per-sönliche Weise zu interpretieren und technisch noch etwas zu op-timieren, sind Sie auf einem guten Weg zum perfekten Foto.

In der Immobilienfotografie be-deutet dies mehr Aufmerksam-keit und eine höhere Nachfrage. Also mehr Klicks, mehr Besucher und mehr Kontaktanfragen als vergleichbare Exposés und Inse-rate anderer Anbieter. Am Ende verkaufen Sie Ihr Haus oder Ihre Eigentumswohnung also schneller, einfacher und zu einem besseren Preis. Und für die nächste Städ-tereise bleibt dann sicherlich auch noch etwas übrig. Ein wachsames Auge lohnt sich also. Viel Erfolg!

Über den AutorJens Schumann ist gelernter Fotograf, dessen beruf-licher Werdegang mit einer Ausbildung als Tischler begann. Nach einigen Semestern des Architektur-studiums und einer mehrjährigen Reise durch Afri-ka machte er sein Hobby zum Beruf und absolvier-teeinStudiumderFotografie inDortmund.Seitknapp9JahrenarbeiteteralsfreiberuflicherFoto-grafbundesweitundfotografiertfürAuftraggeberausWirtschaftundIndustrie sowie für private Kunden und mittelständige Unternehmen.

www.architekturfotograf.dewww.immobilienfotograf.de

BildernachweiseCover: Paul Edmondson / stocksy.comSeite 2: Christian Richter / stocksy.comSeite 4: SeanPavonePhoto / fotolia.deSeite 35: TTstudio / fotolia.deAlle anderen Bilder stammen vom Autoren Jens Schumann.

ImpressumHerausgeber: https://www.baufi24.deBaufi24GmbHFriedrich-Ebert-Damm 111A22047 Hamburg

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