Date post: | 18-Mar-2016 |
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Schon in den ersten Augenblicken eines Triathlonrennens offenbart sich die Sonderstellung des Schwimmens.
In keiner anderen Disziplin erleben die Sportler etwas Vergleichbares wie den Massenstart. Ein explosiver Start und hohe Intensitäten kennzeichnen den ersten, das Aufrechterhalten einer hohen Geschwindigkeit den zweiten und ökonomisches Schwimmen bis zum ersten Wechsel den dritten Teil der Auftaktdisziplin. Während der Schwimmer im Becken in aller Ruhe seine Bahnen ziehen kann, hat der Triathlet mit Konkurrenten zu kämpfen, muss Ausweichmanöver und Geschwindigkeitskorrekturen vornehmen. Alles in allem verlangt die Schwimm
disziplin einen sehr anpassungsfähigen Athleten. Aber der Reihe nach …
Die WaschmaschineEs ist nicht nur die hohe Beschleuni
gungsenergie, die Sie als Triathlet gleich zu Beginn aufbringen müssen. Zugleich kämpfen Sie mit vielen anderen um Plätze, den kräftesparenden Wasserschatten und den kürzesten Weg zum Ziel. Ambitionierte Sportler haben zudem immer auch die Gruppe im Auge, die sie unbedingt erwischen müssen, um „vorn dabei“ zu sein. Zwangsläufig ergeben sich aus diesen Beanspruchungsformen auch die Hauptaufgaben für Ihr Training.
Das Schwimmtraining für Triathleten ist wesentlich intensiver als das Rad oder Lauftraining. Der Anteil des anaeroben Trainings nimmt einen größeren Stellenwert ein, um auch im ermüdeten Zustand auf Tempoveränderungen reagieren zu können. Genauso wichtig ist eine Belastungssimulation der Startphase. Je besser Ihr Organismus lernt, mit dieser Situation zurecht zu kommen, desto entspannter erleben Sie die Startphase. Doch nicht nur das. Außerdem kommen Sie auch schneller aus dem Gewühl heraus, schwimmen sich frei und können Ihren Rhythmus schneller finden. Gute Gründe also, im Training ab und zu an Ihre Grenzen zu gehen.
Es geht um mehr als ein paar Sekündchen. Die Auftaktdisziplin im Triathlon kann den Verlauf des gesamten Rennens prägen. So können Sie sich auf das Schwimmen im offenen Gewässer vorbereiten. von Holger Lüning
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24 triathlon special
schwimmen triathlonwettkampf
im eigenen RhythmusEs ist die typische Situation an der Wen
deboje: Das Feld drängt sich zusammen, das Tempo steigt im Kampf um die Ideallinie. Auf diese taktische Phase sollten Sie sich vorbereiten, die Übungen können in spielerischer Version ins Training integriert werden (siehe Seite 26). Auch ein Testwettkampf im Freiwasser kann Ihnen zusätzliche Sicherheit geben (siehe Seite 28).
Oberstes Gebot – bei allen taktischen Finessen – ist das Finden Ihres eigenen Rhythmus. Gerade in der Anfangsphase werden Sie geneigt sein, ein zu hohes Tempo anzuschlagen, für das Sie am Ende teuer bezahlen könnten. Auch wenn Sie schon zu Beginn immer wieder Kollisionen mit anderen Sportlern hatten oder Schläge einstecken mussten: Sie sollten sich immer vergegenwärtigen, dass dies nicht aus Absicht geschah und jeder Sportler für sich genug zu kämpfen hat. Also, nicht lange über die Gegner ärgern, sondern fokussiert auf den eigenen Rhythmus bleiben. Nur so können Sie Ihre Leistung abrufen und auf der ersten Teilstrecke das Rennen ökonomisch gestalten. Ein wichtiger Aspekt – angesichts zweier weiterer Disziplinen!
Kleine Bojen, hohe häuseREin aufmerksames Studieren des Stre
ckenverlaufs bringt viele Vorteile. Erstens können Sie so schon im Vorfeld Ihre eigene Strategie entwickeln, zweitens im Rennen besser reagieren, wenn Sie doch einmal von der Ideallinie abkommen sollten. Besondere Merkmale am Ufer oder in Ufernähe (beispielsweise Gebäude, Werbetafeln, Bademeisterhaus, Baumgruppen) eignen sich sehr gut zur groben Orientierung. Gerade zu Beginn des Rennens ist es oft sehr schwierig, über die Badekappen der Konkurrenten hinweg die nächsten Bojen zu erkennen. Ein höheres Gebäude am Ufer hingegen bleibt die ganze Zeit gut sichtbar.
Um den besten Ausstiegsweg zur Wechselzone zu finden, sollten Sie sich schon vor dem Wettkampf den Wechselbereich genau einprägen. Zudem hilft es, während des Einschwimmens den Ausstieg kurz zu simulieren. So bekommen Sie einen Eindruck davon, wie Sie sich vom Wasser aus in diesen Bereich bewegen.
schWimmeR-haRDWaReGanz oben auf Ihrer Ausrüstungslis
te steht natürlich der Neoprenanzug,
ein Hilfsmittel, das man in mitteleuropäischen Breitengraden nur selten vergisst. Anders sieht es mit Schwimmbrillen aus. Beim Schwimmen unter freiem Himmel ist es immer empfehlenswert, zwei Brillen mit unterschiedlicher Glaseinfärbung einzupacken. Je nach Grad der Sonneneinstrahlung wählen Sie das geeignete Modell. Routinemäßig sollten Sie auch immer eine zusätzliche Badekappe im Gepäck haben: gegen zu starken Wärmeverlust im kalten Wasser oder falls der Veranstalter mal keine Mützen ausgibt. Um unangenehme Scheuerstellen durch den Neoprenanzug zu verhindern, helfen Salben oder Cremes zum Schutz der beanspruchten Hautpartien.
Jetzt sind Sie für das Schwimmen im Freiwasser bestens gerüstet und es gibt nicht mehr viel, das Sie noch aus der Ruhe bringen könnte. Begeben Sie sich nun rechtzeitig vor dem Startschuss an die Position, die Sie sich in realistischer Ein schätzung Ihrer eigenen Leistungsfähigkeit vorher ausgesucht haben, haben Sie die besten Voraussetzungen geschaffen, um sich im Rennen ganz auf sich selbst konzentrieren zu können.
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