Mit Sicherheit in guten Händen!
TÜV Thüringen
13. März 2014
„Ergonomie am Arbeitsplatz;
Aspekte zu Sicherheit und
Gesundheit von Arbeitnehmern“ Grundlage: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin: „Psychische Belastung und Beanspruchung im Berufsleben: Erkennen – Gestalten“
Ken Hauser
TÜV Thüringen Anlagentechnik GmbH & Co. KG
Arbeitssicherheit
Tel: 015120332258
e-mail : [email protected]
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Was ist Ergonomie?
• Der Begriff „Ergonomie“ setzt sich aus den griechischen Wörtern
• „ergon“ = Arbeit, Wert und „nomos“ = Gesetz, Regel zusammen.
• Die Ergonomie ist die Wissenschaft von der Gesetzmäßigkeit
menschlicher bzw. automatisierter Arbeit.
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Was ist Ergonomie noch?
• Ergonomie ist die Wissenschaft von der Anpassung der
Arbeitsbedingungen an den Menschen und seine Eigenschaften.
• Als Teil der Arbeitswissenschaft ist ihr Hauptanliegen der
individuelle Schutz der Person bei der Arbeit.
• Alle Komponenten eines Arbeitsplatzes einschließlich der
Arbeitsabläufe und psychosozialer Anforderungen an die
Arbeitsgestaltung sind zur menschengerechten Arbeitsgestaltung zu
beachten.
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Was ist das Ziel der Ergonomie?
• Neben der Reduktion unphysiologischer Belastungen des
Bewegungsapparates, der Verringerung frühzeitiger und unnötiger
Ermüdung und der Vermeidung psychischer
Fehlbeanspruchungen am Arbeitsplatz ist das übergreifenden Ziel
der Ergonomie die:
Kreation eines menschengerechten Arbeitsplatzes
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Gesetzliche Forderungen
• Am 20. September 2013 hat der Bundesrat dem „Gesetz zur Neuorganisation
der bundesunmittelbaren Unfallkassen“ zugestimmt. Damit war auch eine
Änderung im Arbeitsschutzgesetzt (ArbSchG) verbunden, die neu die
Berücksichtigung psychischer Belastungen konkretisiert.
• So heißt es jetzt in § 4 Nr. 1 des ArbSchG: „ Die Arbeit ist so zu gestalten, dass
eine Gefährdung für das Leben sowie die psychische Gesundheit möglichst
vermieden und die verbleibenden Gefährdung möglichst gering gehalten wird.“
• Gleichzeitig wird in § 5, Absatz 3 als Nr. 6 genannt: „6. psychische Belastungen
bei der Arbeit.“
„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
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Normvorgaben
• Dazu wurde durch eine Arbeitsgruppe des Internationalen
Normenausschusses Ergonomie (ISO TC 159) eine entsprechende
Norm erarbeitet, die der Arbeitswelt vor allem als
Verständigungsgrundlage dienen soll.
DIN EN ISO 10075 „Ergonomische Grundlagen bezüglich
psychischer Arbeitsbelastung“
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
DIN EN ISO 10075 „Ergonomische Grundlagen bezüglich
psychischer Arbeitsbelastung“
• Teil 1: Allgemeines und Begriffe (DIN EN ISO 10075-1: 2000)
• Teil 2: Gestaltungsgrundsätze (DIN EN ISO 10075-2: 2000)
• Teil 3: Prinzipien und Anforderungen für die Messung und
Erfassung psychischer Arbeitsbelastung (DIN EN ISO 100075-3:
2004)
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Betrachtungsansätze
• Betriebspraktiker richten den Blick häufig auf
• die Gesamtheit der Verhältnisse, Zustände und Bedingungen am
Arbeitsplatz
• Mediziner und Psychologen richten den Blick vor allem auf
• die durch psychische Belastung im Menschen ablaufenden Prozesse
und bezeichnen diese Art der Beanspruchung manchmal als Stress.
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Psychische Belastung
Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.
Einflüsse aus der Arbeit:
• Arbeitsaufgabe, Arbeitsumgebung (physikalisch, sozial), Arbeitsorganisation/Arbeitsablauf, Arbeitsmittel, Arbeitsplatz
Individuelle Voraussetzungen des Menschen
• psychische Voraussetzungen wie:
• Fähigkeiten, Fertigkeiten, Erfahrungen, Motivation, Vertrauen in die
eigenen Fähigkeiten, Einstellungen, Bewältigungsstrategien
• andere Voraussetzungen wie:
• Gesundheit, Alter, körperliche Konstitution, individuelle
Leistungsvorrausetzungen
Psychische Beanspruchung
unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und
augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.
• Kurzfristige Beanspruchung
• Anregung:
• Aufwärmung, Aktivierung
• Beeinträchtigung:
• Ermüdung, ermüdungsähnliche Zustände
(Monotonie, Sättigung), Stress
• Langfristige Folgen:
• Übung, Weiterentwicklung körperlicher und geistiger Fähigkeiten
• Wohlbefinden, Gesunderhaltung
• allgemeine psychosomatische Störungen und
Erkrankungen (u. a. Verdauungsbeschwerden)
• Ausgebranntsein, Fehlzeiten, Fluktuation
Inanspruchnahme (Dauer Stärke Verlauf)
Zusammenwirkung psychischer Belastungen und Beanspruchungen
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Psychische Belastungen
• „die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den
Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.“
• Der Mensch braucht psychische Belastung, denn sie ist der ›Motor‹
für die menschliche Entwicklung.
• Psychische Belastung führt zu Beanspruchung, die sich positiv oder negativ auswirken kann.
• Psychische Belastung hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen.
• Menschen aus Berufen mit hoher psychischer Belastung haben seit Jahrhunderten die höchste Lebenserwartung, ein Grund mehr, Arbeit menschengerecht zu gestalten.
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Einflüsse die auf den Arbeitnehmer wirken:
• Arbeitsaufgabe, Arbeitsmittel, Arbeitsumgebung,
Arbeitsorganisation, Arbeitsplatz
• Einflüsse wirken auf einen Menschen ein, indem sie in ihm
psychische und physische Vorgänge auslösen.
Die die sich messen, zählen,
wägen lassen, sind relativ leicht
mit Prüflisten oder anderen
Messinstrumenten zu erfassen.
Schwieriger zu erfassen ist, was
im Inneren des Menschen vorgeht.
Psychische Belastung
Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und psychisch auf ihn einwirken.
Einflüsse aus der Arbeit:
• Arbeitsaufgabe, Arbeitsumgebung (physikalisch, sozial), Arbeitsorganisation/Arbeitsablauf, Arbeitsmittel, Arbeitsplatz
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Psychische Beanspruchung
• Psychische Beanspruchung ist die unmittelbare (nicht langfristige)
Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in
Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und
augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen
Bewältigungsstrategien.
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Psychische Beanspruchung
unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen jeweiligen überdauernden und
augenblicklichen Voraussetzungen, einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategien.
• Kurzfristige Beanspruchung
• Anregung:
• Aufwärmung, Aktivierung
• Beeinträchtigung:
• Ermüdung, ermüdungsähnliche Zustände
(Monotonie, Sättigung), Stress
• Doppelrolle psychischer Beanspruchung
• positive psychische Beanspruchung
• die Arbeit wird als abwechslungsreich empfunden
• der MA fühlt sich angeregt, weil er Erfolgserlebnisse hat oder Lernfortschritte macht.
• Aufwärmung, Aktivierung. Der Übungseffekt – eine überdauernde, mit Lernprozessen verbundene Veränderung der individuellen Leistung als Folge wiederholter Bewältigung einer psychischen Beanspruchung – wirkt sich z.B. positiv auf die individuellen Voraussetzungen des Beschäftigten aus.
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
• Doppelrolle psychischer Beanspruchung
• Negative psychische Beanspruchung • wird der MA über- oder unterfordert so führt psychische Belastung zu
Fehlbeanspruchung
• Empfinden der Arbeit als öde
• schnelle Ermüdung
• eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit
• Kurzfristige Beanspruchung kann zu langfristigen Folgen führen, die wiederum die individuellen Voraussetzungen des Beschäftigten beeinflussen.
• Langfristige Folgen:
• Übung, Weiterentwicklung körperlicher und geistiger Fähigkeiten
• Wohlbefinden, Gesunderhaltung
• allgemeine psychosomatische Störungen und
Erkrankungen (u. a. Verdauungsbeschwerden)
• Ausgebranntsein, Fehlzeiten, Fluktuation
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Doppelrolle psychischer Beanspruchung
• Da durch psychische Belastung sowohl erwünschte als auch
beeinträchtigende kurzfristige Beanspruchung verursacht wird, gilt
es
• das in ›psychischer Belastung‹ steckende Potenzial zu nutzen, um
persönlichkeitsförderliche Beanspruchung zu bewirken,
• die sich aus den Arbeitsbedingungen ergebende psychische Belastung
so zu gestalten, dass Fehlbeanspruchungen verringert oder vermieden
werden.
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• Psychische Belastung ist normaler und notwendiger Bestandteil menschlichen Lebens – auch des Arbeitslebens.
• Durch Inanspruchnahme der Voraussetzungen des Beschäftigten kann psychische Belastung führen zu
• erwünschter kurzfristiger Beanspruchung oder
• beeinträchtigender kurzfristiger Beanspruchung, den Fehlbeanspruchungen
Der Grad der Ausprägung der Beanspruchung ist neben Stärke und Dauer von den individuellen Voraussetzungen des
Beschäftigten abhängig und deshalb zwischen den Beschäftigten unterschiedlich.
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Betriebswirtschaftliche Aspekte
• Erwünschte Beanspruchung kann
• zur Weiterentwicklung der körperlichen und geistigen Fähigkeiten,
• zu einer besseren Einstellung zur Arbeit (Motivation),
• zum allgemeinen Wohlbefinden,
• zur Gesunderhaltung
• des arbeitenden Menschen beitragen. Der Nutzen für das
Unternehmen liegt auf der Hand. Motivierte Mitarbeiter, die sich in
ihrem Unternehmen wohl fühlen, zeichnen sich durch eine hohe
Leistungsbereitschaft aus.
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Betriebswirtschaftliche Aspekte
• Beeinträchtigende kurzfristige Beanspruchung kann langfristig zu
gesundheitlichen Beschwerden sowie zu Krankheiten führen
• allgemeine psychosomatische Störungen und Erkrankungen (z.B. Verdauungsbeschwerden, Herzbeschwerden, Kopfschmerzen u.a.),
• erhöhter Nikotin-, Alkohol- und Medikamentenkonsum,
• Unzufriedenheit, Resignation, innere Kündigung, Depression,
• Leistungsminderungen, Fehlzeiten, ggf. Frühverrentung.
Die langfristigen Folgen beeinträchtigender psychischer Beanspruchung sind nicht nur ein Problem für den arbeitenden Menschen, der darunter leidet, sie sind auch eine Bürde für das
Unternehmen und letzten Endes für die gesamte Volkswirtschaft.
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Ursachen von Fehlbeanspruchung in der BRD:
• hohe Verantwortung, hoher Zeitdruck, große Arbeitsmenge, große Genauigkeit, ständiges Aufmerksamkeitserfordernis.
Ähnlich ist es in ganz Europa. Als auslösende Einflüsse werden für Europa vor allem ›hohes Arbeitstempo‹ und ›ständig zu wiederholende Bewegungen‹ angegeben
Die gesamten Folgekosten psychischer Fehlbelastung in Deutschland werden auf ca. 10 Milliarden Euro geschätzt.
Betriebswirtschaftliche Aspekte
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Folgen: Fehlzeiten, diese bedeuten für den Betrieb:
• Mehrbelastung der anwesenden Mitarbeiter
• erschwerte Planung
• Produktionsausfall
• Terminverzug
• Gehaltsfortzahlung ohne Gegenleistung, Fluktuation
• sinkende Wettbewerbsfähigkeit
• steigende Unfallversicherungs- und Ausgleichszahlungsprämien
Eine angemessen gestaltete Arbeit kann einen wichtigen Beitrag leisten,
Kosten zu senken und so Standort sowie Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Betriebswirtschaftliche Aspekte
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Gestaltungsmöglichkeiten
• Zu unterscheiden ist zwischen der
konzeptiven und der korrektiven Arbeitsgestaltung.
• Die konzeptive oder vorausschauende Arbeitsgestaltung bezieht sich auf neue, die korrektive Arbeitsgestaltung auf bereits bestehende Arbeitssysteme. Das Vorgehen ist grundsätzlich gleich, wobei die konzeptive Arbeitsgestaltung vorzuziehen ist. Der typische Ablauf zur Gestaltung von Arbeitsbedingungen ist ein Kreisprozess.
Ermitteln
Überprüfen
Durchführen Festlegen
Beurteilen
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Welche Bedingungen der Arbeit sind gestaltbar?
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Ziel: weder Unter- noch Überforderung
• Die Fehlbeanspruchungen äußern sich als psychische Ermüdung,
Monotonie bzw. psychische Sättigung.
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Zusammenhang zwischen den Einflüssen Unter- und Überforderung
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Beispiele für gestaltbare Einflüsse der Arbeitsaufgabe
Gestaltbarer Einfluss Erwünschte Merkmale Realisierung durch
Ganzheitlichkeit Mitarbeiter erkennen
Bedeutung und Stellenwert der
Tätigkeit.
Sie erhalten Rückmeldung
über den Arbeitsfortschritt
... umfassende Aufgaben mit
der Möglichkeit, Ergebnisse
der eigenen Tätigkeit auf
Übereinstimmung mit
gestellten Anforderungen zu
prüfen.
Anforderungsvielfalt Unterschiedliche Fähigkeiten,
Kenntnisse und Fertigkeiten
werden eingesetzt.
Einseitige Beanspruchung wird
vermieden.
…Aufgaben mit planenden,
ausführenden und
kontrollierenden
Elementen bzw.
unterschiedlichen
Anforderungen an
Körperfunktionen und
Sinnesorgane.
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Beispiele für gestaltbare Einflüsse der Arbeitsaufgabe Gestaltbarer Einfluss Erwünschte Merkmale Realisierung durch
Möglichkeiten der
sozialen Interaktion
Schwierigkeiten werden
gemeinsam bewältigt.
Gegenseitige Unterstützung
hilft, Belastungen besser zu
ertragen.
…Aufgaben, deren Bewältigung
Kooperation nahe legt oder
voraussetzt.
Autonomie Stärkt Selbstwertgefühl und
Bereitschaft zur Übernahme von
Verantwortung.
Vermittelt die Erfahrung, nicht
einfluss- und bedeutungslos zu
sein.
…Aufgaben mit Dispositions-
und
Entscheidungsmöglichkeiten.
Lern- und
Entwicklungsmöglichkeiten
Allgemeine geistige Flexibilität
bleibt erhalten.
Berufliche Qualifikationen
werden erhalten und
weiterentwickelt
…problemhaltige Aufgaben, zu
deren Bewältigung vorhandene
Qualifikationen erweitert bzw.
neue Qualifikationen angeeignet
werden müssen.
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„Ergonomie am Arbeitsplatz; Aspekte zu Sicherheit und Gesundheit von Arbeitnehmern“
Beachtung der individuellen Vorraussetzungen des
einzelnen Menschen
• Individuelle Voraussetzungen wie Fähigkeiten, Leistungsvermögen,
Motivation beeinflussen die resultierende Arbeitsbeanspruchung.
• Es gibt Unterschiede, die zwischen verschiedenen, aber auch innerhalb
einer Person auftreten.
• Jedes Arbeitssystem ist an die Nutzer anzupassen.
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Beachtung der individuellen Vorraussetzungen des
einzelnen Menschen
• Erfahrungen und Kompetenzen von Nutzern sollten einbezogen werden.
• Personalauswahl und -ausbildung müssen bei der Gestaltung von
Arbeitssystemen berücksichtigt werden.
• Durch Gestaltungsmaßnahmen kann psychische Belastung optimiert
werden.
• Nicht nur die Verantwortlichen für Arbeitsschutz sind gefragt, auch die
Gestalter der Arbeitssysteme sowie die Nutzer selbst sollten so früh wie
möglich in den Gestaltungsprozess einbezogen werden.
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• Zusammenfassung
• Psychische Belastung und Beanspruchung sind nach der Norm DIN EN
ISO 10075 ›Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer
Arbeitsbelastung‹ wertneutrale Begriffe. In Abhängigkeit der
Voraussetzungen des Beschäftigten kann die Belastung zu
• erwünschter kurzfristiger Beanspruchung wie Aktivierung und Aufwärmung
oder
• beeinträchtigender kurzfristiger Beanspruchung wie psychischer Ermüdung
bzw. ermüdungsähnlichen Zuständen führen.
• Werden Ursache und Wirkung erkannt, ermöglicht es diese
›Doppelrolle‹, Risiken einer Fehlbeanspruchung zu minimieren und
positive Beanspruchung zu fördern.
• Arbeitsaufgabe, Arbeitsmittel, Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation
und Arbeitsplatz bieten dafür Gestaltungsmöglichkeiten.
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Quellen:
• „Psychische Belastung und Beanspruchung im Berufsleben: Erkennen –Gestalten“ 5. Auflage Juli 2010, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, Dresden, ISBN 978-3-88261-539-5
• DIN EN ISO 10075 2004 „Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung“
• http://www.ergo-online.de/site.aspx?url=html/organisation_arbeitsschutz/grundbegriffe/was_ist_ergonomie_.htm
• http://de.wikipedia.org/wiki/Ergonomie