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ADHS und aggressive Verhaltensstörungen Kurs Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen Zürich...

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ADHS und aggressive Verhaltensstörungen Kurs Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen Zürich 21.01. 2011 Gerhard Libal Gerhard Libal
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Page 1: ADHS und aggressive Verhaltensstörungen Kurs Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen Zürich 21.01. 2011 Gerhard Libal.

ADHSund aggressive

Verhaltensstörungen

Kurs Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen

Zürich 21.01. 2011

Gerhard LibalGerhard Libal

Page 2: ADHS und aggressive Verhaltensstörungen Kurs Psychopharmaka bei Kindern und Jugendlichen Zürich 21.01. 2011 Gerhard Libal.

Einleitung

„Hyperaktive Kinder verhalten sich nicht,

sie ereignen sich“

Reinhart Lempp

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Was ist Aufmerksamkeit?

Aufmerksamkeit ist das alleinige intensive

Wahrnehmen (Herausfiltern) eines für die

Lösung einer Aufgabe relevanten Reizes und

das Ausblenden aller anderen für diese

Aufgabe irrelevanten Reize.

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Diagnose-Kriterien Kernsymptome:1.Unaufmerksamkeit2.Hyperaktivität3.Impulsivität

Auftreten der Symptome:• In abnormem Ausmaß (bzgl. Entwicklungsalter)• situationsübergreifend, andauerndBeginn: vor dem Alter von 6 JahrenFolgen: => erhebliche Beeinträchtigung

psychosozialer Funktionen

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Aufmerksamkeitsstörung

ADHS: bedeutet:• Corticale Untererregung (Hirnrinde)• Vermehrte Reizsuche• Hohe Ablenkbarkeit• Oberflächlicher Arbeitsstil• Sprunghafte Wahrnehmung• Immer ein „Projekt“ am Laufen• Verkrampfte Fein- & Graphomotorik

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Kriterien: Unaufmerksamkeit

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Kriterien: Unaufmerksamkeit

Vor die eignen Füße dicht, ja, da sah der Bursche nicht ...

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Kriterien: Hyperaktivität

Er gaukelt und schaukelt, er trappelt und zappelt ...

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Kriterien: Hyperaktivität

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Kriterien: Impulsivität

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Was ist Impulsivität ?

• Handeln ohne an Konsequenzen zu denken• Gefahren werden nicht wahrgenommen/ Risiken

werden in Kauf genommen• Unfähigkeit zur Planung• Lebendigkeit

Impulsivität und Gefühlsregulation• Neigung, auf Reize rasch und heftig zu reagieren

• Schwierigkeiten in der Emotionsregulation:vermehrte und gesteigerte Reagibilität auf äußere Reize

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Impulsivität als Folge der Balance von zwei gegensätzlichen Systemen

Verhaltensaktivierung• Impulsivität als Folge eines starken

Antriebs

Verhaltenshemmung• Impulsivität als Folge mangelnder

Hemmung von Verhaltensantrieben

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Diagnose-GruppenUnterschiede zwischen den Diagnosesystemen:

Diagnostic and Statistical Manual for Mental Disorders (DSM-IV):

• Vorherrschend unaufmerksamer Typ (ADS)• Vorherrschend hyperaktiv impulsiver Typ (ADH)• Gemischter Typ (ADHS)

International Classification of Diseases (ICD-10):• Einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung (ADHS)• Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens• Andere Hyperkinetische Störung (z.B. ADS)• Hyperkinetische Störung bei Intelligenzminderung

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Klinische Basis-Diagnostik

• ausführliche Anamnese (Ressourcen, Entwicklung, Problembereiche)

• testpsychologische Untersuchung • standardisierte Verhaltensbeurteilung

Beurteilung mittels Fragebögen (Eltern, Lehrer/Erzieher)

• systematische Verhaltensbeobachtung• körperlich-entwicklungsneurologische Us.• Ausschluss anderer krankhafter Ursachen=>Prüfen der diagnostischen Kriterien ICD-10

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ADHS ist eine beschreibende Diagnose.

Es gibt keinen „Test“ auf ADHS und auch keine beweisende apparative oder

Labor-Untersuchung.

Entscheidend ist die sorgfältige Verhaltensbeobachtung.

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andere Ursachen

• schulische Über- oder Unterforderung (Auffälligkeiten der Intelligenz)

• Bindungsstörungen• depressive Erkrankungen• Psychosen• Asperger-Syndrom• Anfallsleiden (Absencen)• Vergiftungen• Entzündungen im ZNS• Hirntumore• ...

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Nicht alle lebhaften oder konzentrationsschwachen Kinder haben

ADHS !(viele haben gar keine Störung, manche

haben andere Erkrankungen)

Eine sorgfältige klinische Diagnose ist unverzichtbar!


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