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Achtung!
Schimmel im GebäudeLorenz Asbest GmbH
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1. Allgemeines
2. Schimmel: ein Zeitgeistproblem?3. Feuchte- Schaden im UEM
4. Schimmelpilze – lästig oder schädlich
5. Erkennungsmerkmale
6. Möglichkeiten zur Befallfeststellung
7. Maßnahmen
7.2. Sanierung8. Persönliche Schutzausrüstung
9. Beispiel
Inhalt
Schimmel im Gebäude
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Das Umweltbundesamt hat nach Beratungin der Innenraumlufthygiene-Kommission im Dez. 2002 den
„Leitfaden für die Vorbeugung, Untersuchung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzwachstum in Innenräumen“
veröffentlicht.
Da auf Sanierungsmaßnahmen nur in allg. Form eingegangen wird, ist zusätzlich ein
„Schimmelpilz-Sanierungsleitfaden“
erarbeitet worden, der Sanierungsempfehlungen enthält und klar empfiehlt, i.d.R. die Sanierung nur durch Fachfirmen ausführen zu lassen.
1. Allgemeines
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Die Bezeichnung „Schimmel“ ist kein systematischer Begriff. Er ist eine Sammelbezeichnung für oberflächlichwachsende Pilzmyzelien oder Pilzgeflecht, die so genannten „Wurzeln“ der Schimmelpilze.
Daneben existieren die Sporen (Samen-Zellen) als Fortpflanzungsorgan des Schimmels, die ca. 2μm, d.h. 2 Millonstel Millimeter, groß sind.Bekannt sind mehr als 100.000 Schimmelpilzarten, die sich oft nur durch besondere Stoffwechselprodukte unterscheiden.
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2. Schimmel: ein Zeitgeistproblem?
In den letzten Jahren haben Allergien und ähnliche Erkrankungen stetig zugenommen. Obwohl viele Untersuchungen durchgeführt und Verbesserungen erreicht wurden, ist der Trend, wonach sich die Anzahl der Allergieerkrankungen etwa alle 10 bis 15 Jahre verdoppelt.
Alleine in Deutschland ist die Zahl der Allergiker auf über 30 Millionen Mitbürger angestiegen, wovon allein circa 30% von einer Schimmelpilzallergie betroffen sind, dicht gefolgt mit 20% Hausstaub- und Milbenallergien.
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Alternaria alternata kann Allergien auslösen, die sich durch Fließschnupfen, Husten, Niesanfälle, Nesselfieber oder Asthma bemerkbar machen können
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Der zelluloseabbauende Schimmelpilz Stachybotrys chartarum ist in Innenräumen meist
nach Wasserschäden auf Gipskartonplatten, Tapeten u. a. zellulosehaltigen Materialien zu
finden. Er ist ein Mykotoxinbildner und als Erreger der Stachybotrymykose gefürchtet. Die
gebildeten Toxine (Satratoxin, T2-Toxin, Trichothecene) können auch durch Hautkontakt
aufgenommen werden. Stachybotrys Befall nach einem
Wasserschaden
Stachybotrys chartarum
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3. Ursachen für Schimmelpilzwachstum in Gebäuden:
1. Feuchtigkeit
2. Temperatur
3. Nährstoffangebot
Drei Faktoren:
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Kein oder annährend kein Schimmelpilzwachstum auf Materialien findet statt unterhalb 70 % relativer Feuchte. Mit zunehmendem Feuchte-angebot steigt die Wahrscheinlichkeit von Schimmelpilzwachstum.
Bei 80 % relativer Feuchte an der Oberfläche sind die Wachstumsbedingungen für fast alle innenraumrelevanten Schimmelpilzarten erreicht.Bei über 80 % relativer Feuchte können alle Schimmelpilzarten und Bakterien wachsen.
3.1.4. Sporen
Sporen nehmen anfangs die Feuchtigkeit fast vollständig aus der Luft (bis zur vollständigen Auskeimung), erst später (nach Kontaktaufnahme) auch aus dem Baustoff, Untergrund. Das Geflecht kann dann mehrere mm bis cm in das Porengefüge eines Baustoffes eindringen.
3.1.3. Schimmelpilzwachstum
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Ausbreitung der Schimmelpilze
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3.2. Temperatur
Je wärmer die Raumtemperatur (z. B. 0-30°C), destoschneller die Auskeimung der Sporen oder die Myzelbildung.
Warme Luft enthält - bei gleicher relativer Luftfeuchte - mehr Feuchtigkeit als kalte Luft.
3.3. Nährstoffangebot
Gute Nährböden sind:
- diverse Holzarten, Spanplatten- Tapeten, -kleister- Silikon, Kunststoffe, etc.- Papier, Pappe, Karton
Als Nahrung dienen organische Substanzen, z. B. Staubverunreinigungen, Fingerabdrücke, Ausdünstungen von Mensch und Tier als auch Inhalte von Baustoffen (s. o.).
- Farben, Lacke- Teppichböden, -kleber- Leder
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Schimmelpilze können bei „empfänglichen“ Personen allergische und reizende Reaktionen auslösen, wobei sich das „normale“ Immunsystem gegen die Fremdstoffe (z. B. Pollen) zur Wehr setzt.
Es gibt bis heute keine Studie, ab welcher Schimmelpilzkonzentration in der Luft mit gesundheitlich negativen Auswirkungen gerechnet werden muss.
4. Schimmelpilze – lästig oder schädlich
- Unwohlsein („grippig“)- brennende Augen- Kurzatmigkeit- Bronchitis- etc.
Unspezifische Symptome allergischer Reaktionen:
- Hustenreize, Husten- Nasenreizungen- Kopfschmerzen- Müdigkeit- Konzentrationsschwäche
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Bei verschiedene Pilzarten können vorwiegend durchSporen- bzw. Mycelpartikel in der Atemluft Allergien ausgelöst werden.Weitere Allergien können durch aktive Besiedlung der Haut oder derAtmungswege bzw. -organe ausgelöst werden.
Beispiele:
Aspergillus fumigatusSchädigung von Leber, Lunge und Bronchialbereich
Stachybotrys chartarum Er ist in der Lage, Stoffe mit gesundheitsschädigender Potenz, sogenannte Mykotoxine (Pilzgifte) zu produzieren und kann nicht nur durch Hautkontakt aufgenommen, sondern und vor allem über die Atemwege als toxinhaltige Stachybotrys-Sporen eingeatmet werden. Eine Reizung der Haut bzw. der Schleimhäute sowie eine Störung des Immun- systems ist die Folge, was bedeuten kann, dass allein der Aufenthalt in Räumen mit Stachybotrys-Befall ein Risiko für die Gesundheit beinhaltet.
Gefährdung für die Gesundheit
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- Schimmelpilzentwicklung im Verborgenem- modriger, muffiger Geruch
- dunkle Flecken an den Wänden, Decken, Mobiliar
5. Erkennungsmerkmale:
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Fast alle Schimmelpilze geben flüchtige organischeStoffwechselsubstanzen an die Umwelt ab.
- Luftmessungen MVOC (microbial volatile organic compounds) keine Aussage über Gesundheitsrisiken
- Keimzahlbestimmung (Filtration - Kulturen anlegen bzw. Nährböden ausbrüten. Aussage über Gesundheitsrisiko
- Oberflächenuntersuchung, Materialproben (überwiegend bei sichtbarem Befall) Aussage über Gesundheitsrisiko
- „Schimmelpilzspürhunde“ Diese können mitunter Schimmel erschnüffeln keine Aussage über Gesundheitsrisiken und/oder Ausmaß
6. Möglichkeiten zur Befallfeststellung
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7. Maßnahmen
Sind Schimmelpilze festgestellt worden, besteht Handlungsbedarf!
1. Ursachenfindung!
2. Ursachen bekämpfen bzw. beheben!
3. fachliche, sachgerechte Sanierung!
ACHTUNG: Erst die Ursache beheben und sanieren, erst danach eine Trocknung durchführen!
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7.1. Ursachenfindung
• setzt hohen Sachverstand voraus
• nur durch ausgewiesene Fachkraft durchführen- Ortsbegehung- eine/mehrere Quellen verantwortlich?
• eine wichtige Erstmaßnahme: Baufeuchteuntersuchung (siehe Vertrag: Wasserschadensanierung)
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7.2. Sanierung
1. Abschottung des Arbeitsbereiches
2. Entfernung des belasteten Materials
3. Desinfektion der Schadenstellen
4. Wiederaufbau
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- feste, verklebte Folien
- eventuell Unterdruckhaltung
- mit Schleusen
- Kennzeichnung (Verbot für Unbefugte)
7.2.1. Abschottung
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Wenn nicht sofort saniert werden kann, ist zu prüfen, ob befallene Stellen möglichst ohne Staubverwirbelung gereinigt und desinfiziert (empfehlenswert: 70%-iger Alkohol bei trockenen Flächen, 80%-iger Alkohol bei feuchten Flächen, z.B. Brennspiritus mit Wasser, Ethanol oder Isopropanol) werden können und ob es die Möglichkeit gibt, übergangsweise abzudecken oder abzuschotten.
Gezieltes Lüften und Heizen zur Reduzierung der Feuchtigkeit, wenn bereits vorhandene Schimmelpilzsporen entfernt worden sind, Abrücken der Möbel von Wänden sowie ähnlicher Maßnahmen.
7.2.2. Entfernung des belasteten Materials und Desinfektion der Schadenstelle
7.2.2.1. Entfernung nicht sofort möglich
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Bei glatten Oberflächen (Glas, Keramik, Metall) kann eine Entfernung mit Wasser und normalem Haushaltsreiniger erfolgen, anschl. Desinfektion mit Alkohol, Silikonfugen sind zu entfernen.
Befallene poröse Materialien können nicht gereinigt werden. Leicht ausbaubare Baustoffe sind zu entfernen. Schimmel auf nicht ausbaubaren Baustoffen ist vollständig auch in tiefer liegenden Schichten zu entfernen:
- Tapeten, Anstriche: - abspachteln, entfernen- Putzflächen: - Prüfen, können an Festigkeit verlieren, meistens Entfernung
(zuzügl. ca. 50 cm breiten Streifen; abhängig vom Grad der (evtl.) Entfeuchtung und von Dauer)
- darunter liegender Stein, Beton: - desinfizieren
7.2.2.2 Entfernung sofort möglich
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- Leichtbauplatten (plus ca. 50 cm) - entfernen- Isolierungen/Dämmungen (plus ca. 10-20 cm) - entfernen- Hölzer - entfernen oder - spanabheben und Borsalzlösung- Baustoffe mit geschlossener Oberfläche - feucht reinigen/desinfizieren- Teppiche / verlegter Teppichboden (Wirtschaftlichkeit!) - entfernen oder - reinigen- Inventar wie Bücher / Möbel - entfernen oder - reinigen und desinfizieren- Textilien - ggf. absaugen, - chemische Reinigung
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Kontaminiertes Material wird staubdicht in Foliensäcke verpackt und als Hausmüll oder Bauschutt entsorgt.
7.2.2.3. Feinreinigung
Nach der Entfernung des belasteten Materials bzw. der Reinigung wir vor beschrieben und vor der Desinfektion empfiehlt sich die Absaugung sämtlicher Oberflächen im betroffenen Bereich mit speziellen H-Saugaggregaten. Zusätzlich kann ein filtrierendes Umluftgerät im Sanierungsbereich die Sporenkonzentration vermindern.
7.2.2.4. Entsorgung
Freimessung der sanierten Räume/ Bereiche als Leistungsnachweis einer
erfolgreichen Sanierung
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7.2.4. Wiederaufbau
Im Anschluß an die oben beschriebenen erfolgten Maßnahmen kann der Wiederaufbau durchgeführt werden. Auf Grundlage der Erkenntnisse aus dem Schadenereignis ist für eine sichere Verhinderung eines Schimmelneubefalls Sorge zu tragen.
Schutz vor Wiederbefall, beispielsweise:
- Ausreichende Beheizung der Räume - Regelmäßige Lüftung z.B. zur Vermeidung von Taupunkt- unterschreitungen. - Fehlerbeseitigung in der Bauwerkskonstruktion
- Einsatz schimmelpilzhemmenden Baustoffen (z.B. Kalkputz, Mineralfarben oder Silikatfarbe)
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- Einweg-Schutzanzug Kat. III, Typ 5- P2-Maske- Handschuhe
- hygienische Maßnahmenim Sanierungsbereich kein Lebensmittelverzehr und keine Getränkeaufnahme
- Schleuse
8. Persönliche Schutzausrüstung
Abhängig von einer Gefährdungseinschätzung
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- Nach dem Arbeitschutzgesetz ist der Unternehmer verpflichtet, Sicherheit und Gesundheitsschutz seiner Beschäftigten zu gewährleisten. Für die von biologischen Arbeitsstoffen ausgehende Gefährdung sind die Pflichten des Unternehmers in der Biostoffverordnung festgelegt.
- Arbeitsmedizinische Vorsorge - nach Biostoff-VO
- bei Vorkommen von Schimmelpilzen - Risikogruppe 2- bei Exposition gegen Abwasser oder
Oberflächenwasser
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Ein dauerhafter Schutz und Beseitigung ist nur durch den Entzug derwesentlichen Wachstumsfaktoren erzielbar. (vollständige Beseitigung des Schadens)
Dabei spielt Feuchtigkeit als weitgehend regelbare Größe die wichtigsteRolle. Lüftungsverhalten, Klimatisierung sowie eine schnelle undkompetente Reaktion nach Wasser- und Feuchteschäden sind entscheidende Faktoren.
Die Sanierung sollte (auch aus Gründen des Arbeitsschutzes) von Fachfirmen ausgeführt werden. Sanierungsarbeiten kleineren Umfangs – nur oberflächlicher Befall, max. halber Quadratmeter, keine Bauwerksmängel , bei denen kein Gesundheitsrisiko zu erwarten ist, können ggf. ohne Fachpersonal ausgeführt werden.
Vor und nach der Sanierung sollten entsprechende Messungen und Analysen den Erfolg der durchgeführten Maßnahmen dokumentieren.
Merke: Ohne genaue Ursachenermittlung und –beseitigung
ist keine dauerhaft sinnvolle Sanierung möglich.
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