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90. Jahresbericht Alpengarten Schynige Platte · solche aus Estland im dortigen Versuchsgarten am...

Date post: 17-Sep-2018
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90. Jahresbericht Alpengarten Schynige Platte 2016
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90. JahresberichtAlpengarten Schynige Platte

2016

Gold-Pippau (Crepis aurea)

Der Gold-Pippau ist ein ausdauerndes, bis 30 cm hohes Kraut aus der Familie

der Korbblütler (Asteraceae). Seine kahlen, gezähnten bis fiederteiligen Blätter

bilden eine grundständige Rosette. Seine Stängel sind blattlos und einköpfig.

Die bis 3,5 cm breiten Blütenköpfchen sind aus zahlreichen, orangen, unterseits

meist purpurfarbenen Zungenblüten zusammengesetzt. Er blüht von Juni bis

August. Das Verbreitungsgebiet des Gold-Pippaus reicht von den europäischen

Alpen bis Kleinasien. Er wächst auf frischen, meist kalkarmen Böden und gilt

als Charakterart der alpinen Milchkraut-Weiden (Poion alpinae).

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90. JahresberichtAlpengartenSchynige Platte 2016

Redaktion:Hans Zurbuchen

Gestaltung, Litho und Satz:bildmodus GmbH3852 Ringgenbeg

Druck:Sutter Druck AGGrindelwald

Fotos:Sibylle HunzikerHans ZurbuchenSteffen BochAdrian MöhlChristine FöhrNico Heer Lisanna SchmidtHans BossGartenteam

ISSN 1664-6576

Inhaltsverzeichnis

Das Jahr im Alpengarten 2

Forschung 6Gelbe Segge (Carex flava) 6Publikationsaktivitäten 6

Exkursionen der Gärtnerinnen 2016 7

Vorstand und Personal 2016 13

Bericht des Bauchefs 14

Der Garten als Rettungsboot 16

Dr. Werner Schmid-Stiftung 18

Botschafter der Natur 19

Jahresrechnung 2016 20

Wir begrüssen als neue Mitglieder 22

Wissenswertes über den Alpengarten 24

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Am 25. Juni liess die Sonne am Vormittag noch auf eine Jahres-hauptversammlung des Alpengartenvereins auf dem Bankplatz hoffen. Während des Mittagessens im Hotel-Restaurant öffnete der Himmel jedoch wieder seine Schleusen, sodass die Haupt-versammlung letztendlich im Nebenraum des voll besetzten Restaurants durchgeführt werden musste. Vielen Dank noch-mal an alle Teilnehmer/innen fürs Kommen trotz Wind und Wetter!Die hohen Temperaturen von fast 25 °C zu Beginn des Julis veranlassten bereits 130 Pflanzenarten, Blüten zu treiben, darunter elf verschiedene Orchideen. Der nasse und deshalb schwere Schnee am 14. Juli tat jedoch besonders den hohen Stauden nicht gut: Die gesamte Läger- und Hochstaudenflur lag flach. Die folgenden Wochen mit weitgehend guten Wetterbedingungen bis Ende August lockten viele Besucher in den Garten, darunter zahlreiche Familien mit Kindern (Re-kordtag mit 2100 Besuchern war der 3. August). Sie erfreuten sich an der Blütenpracht sowie der neuen Gartenbeschilderung.

Das Jahr im Alpengarten

Wetter, Arbeiten, Ereignisse

Die Alpengarten-Saison 2016 startete am 4. Juni mit viel Regen und Nebel, neuer Küche im Haus, ohne Mäuse in den bestens keimenden Anzuchtbeeten, aber dafür mit Schneehase Louchi, Fuchs und Murmeli, Birkhühnern und dem ersten Alpensala-mander im Garten. In den Tagen zuvor musste unter tatkräftiger Mithilfe von Heiri Mühlemann, Hans Steiner und Jolanda Keller noch viel Schnee von den Wegen in beschatteten Lagen des Gartens geschaufelt werden. Die nasse Wetterlage setzte sich noch weitere zwei Wochen mit nur kurzen Regenunterbrechungen fort. Dies hatte ent-sprechend negative Auswirkungen auf die Besucherzahlen: Zur geplanten Botanica-Führung am 19. Juni zu seltenen und gefährdeten Alpenpflanzen kam trotz des aktuellen und interessanten Themas aufgrund des Regens niemand.

Die Pflanzen im Alpengarten liessen sich jedoch vom Regen nicht beirren: Am 20. Juni blühten bereits 42 Arten, als gäbe es kein Morgen: massenhaft Soldanellen und Krokusse in den Wiesenflächen, Primeln und Mannsschilde in den Urgesteins-feldern sowie Kugelblumen, Alpen-Leinkraut, Enziane und Glockenblumen in den Kalkgebieten.

Autoren:Steffen Boch Christine Föhr Markus Fischer

Vor der Eröffnung musste unter tatkräftiger Mithilfe von Heiri Mühlemann, Hans Steiner und Jolanda Keller noch viel Schnee von den Wegen geschaufelt werden

Goldprimel (Androsace vitaliana)

Urgesteinsfeld mit üppigem Pflanzenbewuchs

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Beim Heuen wird Pflanzenmaterial entfernt. So werden dem Boden Nährstoffe entzogen, was konkurenzschwache Arten fördert.

Die Pflanzen der Urgesteinsfelder in diesem Jahr prächtig und viele der erst 2014 ausgesäten Arten blühten bereits. Der Austausch des Substrates und die Neugestaltung des Gebietes haben die Lebensbedingungen für die kalkmei-denden offensichtlich verbessert.

Anfang September wurde der Herbst durch die Mahd der Wiesen und das Sammeln der Samen im Alpengarten eingelei-tet. Am 19. September brachte die Bahn bereits den 100 000. Besucher der Saison auf die Schynige Platte. Dieser positive Trend mit zahlreichen Besuchern sollte sich auch noch im Oktober bis Saisonende fortsetzen. Wir blicken zurück auf ein erfolgreiches Jahr 2016. An den 56 Führungen für Jung und Alt zu unterschiedlichen Themen nahmen 662 Besucher teil. Insgesamt wurden 150 Pflanzen-arten in der Anzucht ausgesät, darunter zahlreiche Neulinge in der Sammlung des Gartens.

Niederschläge Mai – Oktober 2016 First

Schneehöhe 2016 First

SLF-Messdaten © 2017, SLF

Temperaturmaxima und -minima Sommer 2016Alpengarten Schynige Platte

Lufttemperaturen 2016 First

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Autoren:Lisanna Schmidt, Markus Fischer, Tatjana Oja, Bernhard Schmid, Universitäten Tartu, Bern, Zürich

Forschung

Biologie der Gelben Seggen (Carex flava)Die Gelben Seggen (Carex flava) bestehen aus mehreren Arten, die sich miteinander fortpflanzen und so Hybride und Übergangsformen bilden können. Deshalb sind sie auch sehr schwierig zu bestimmen. Wir verpflanzten Pflanzen von meh-reren Arten dieser Gruppe zwischen den Alpen (Schynige), dem Unterland (Zürich) und dem Norden (Estland), um zu sehen, ob die im Feld beobachteten Unterschiede zwischen den Arten tatsächlich eher genetisch bedingt sind (dann sollten die Un-terschiede in allen Gärten ähnlich sein) oder ob sie auch von der Umwelt abhängen (dann sollten die Unterschiede in allen Gärten verschieden sein). Wir fanden heraus, dass die Arten dieser Gruppe trotz der häufigen Hybridisierung durchaus «gute» Arten sind, die sich in allen Gärten unterscheiden (wenn man die richtigen Merkmale kennt), dass ihre äussere Erscheinung zusätzlich aber auch von der Umwelt abhängt. Diese Umweltabhängigkeit äusserte sich allerdings nicht ein-fach als «Heimvorteil», wo z. B. Pflanzen aus den Alpen auch im Versuchsgarten in den Alpen am besten wachsen, während solche aus Estland im dortigen Versuchsgarten am besten wachsen. Möglicherweise spielt für diese Arten das Klima, das einen solchen Heimvorteil verursachen könnte, eine geringere Rolle als andere Umweltfaktoren, wie etwa Wechselwirkungen mit Bodenorganismen. Eine neue Frage, der wir nachgehen können.

PublikationsaktivitätenBoch S, Heer N, Klimmek F, Zwahlen C, Prati D, Fischer M (2016) Rhinanthus alectorolophus (Zottiger Klappertopf) kann die Diversität in Wiesen erhöhen. Natur & Landschaft Inside (KBNL) 16(1): 20 – 24.

Exkursionen der Gärtnerinnen 2016 in die Umgebung der Schynige Platte, auf den Gornergrat und nach Crans-MontanaJasmin Senn, Larissa Hofer, Elsbeth Honegger, Christina Friedli, Jolanda Keller, Adrian Möhl

Region Schynige PlatteImmer wieder stellen wir auf Ausflügen um die Schynige Platte herum fest, dass in dieser Region Pflanzenarten vorkommen, die noch nicht oder nicht mehr im Alpengarten wachsen. Wir starteten deshalb am Morgen des 11. August mit Adi Möhl vom Alpengarten aus in Richtung First, um Samen der in unserer Sammlung fehlenden Arten zu sammeln.

Aufgrund des kalten Frühlings war die Vegetation jedoch weit im Hintertreffen. Die meisten Arten standen noch in voller Blüte, wodurch das Samensammeln etwas spärlich aus-fiel. Dennoch staunten wir, wie artenreich die Region direkt vor unserer Haustüre ist. Auf unserer Wanderung sahen wir Standorte zahlreicher Arten, zu denen wir später im Jahr zurückkehren sollten, um diese zu besammeln. Einige neue Arten wie Schröters Löwenzahn (Taraxacum schroeterianum), Südlicher Tragant (Astragalus australis), Schnee-Ampfer (Rumex nivalis) oder die seltene Schwarzrote Segge (Carex atrofusca) hatten aber bereits reife Samen und fanden ihren Weg in die Anzucht des Alpengartens.

Adi Möhl, Jasmin Senn und Larissa Hofer beim Sammeln von Samen fehlender Arten

Gelb-Segge (Carex flava)

Schwarzrote Segge (Carex atrofusca)

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An der Männdlenhütte stellten wir fest, dass wir wohl etwas zu genau botanisiert hatten. Wir brachen also unsere Exkursion dort schweren Herzens ab, ohne die botanisch sehr interessante Region um das Faulhorn herum gesehen zu haben. Wir werden jedoch in Zukunft bei Ausflügen in unserem Pflanzenparadies die Augen offen halten und Samen weiterer Arten sammeln.

Region GornergratDas Gebiet um Zermatt nimmt aus geografischer und klimati-scher Sicht eine relativ isolierte Stellung ein: 38 Viertausender säumen die Region, wodurch Wolken und Niederschläge im Vergleich zu den umliegenden Gebieten weitgehend abge-halten werden. Dies beschert dem Gebiet schweizweit die meisten Sonnenstunden pro Jahr. Infolge dieser isolierten Lage, den ausgeprägten Höhengradienten mit unterschiedlichen Expositionen entwickelte sich eine einmalige und besonders artenreiche Pflanzenwelt.

Bei wolkenlosem Sommerwetter reisten wir also zusammen mit Adi Möhl und Christina Friedli vom Botanischen Garten Bern inmitten von Hunderten Touristen auf den Gornergrat. Dort genossen wir zunächst das überwältigende Panorama mit Blick auf das Monte-Rosa-Massiv mit dem höchsten Schweizer Berg (Dufourspitze, 4634 m) sowie den Gorner- und Grenzgletscher. Auch das Matterhorn war zum Greifen nah.

Ausgerüstet mit Samentüten, Lupe und Bestimmungsliteratur starteten wir in Richtung Hohtälli. Bald schon fanden wir den gefährdeten Schlitzblättrigen Löwenzahn (Taraxacum dissec-tum), der in der Schweiz nur von Zermatt bis zum Simplon vorkommt. Weitere Wegbegleiter waren der Kurzblättrige Enzian (Gentiana brachyphylla), das Resedablättrige Schaum-kraut (Cardamine resedifolia), das Gletscher-Fingerkraut (Po-tentilla frigida) und Kerners Läusekraut (Pedicularis kerneri). Aufgrund der noch blühenden Frühjahrsboten der alpinen Stufe wie Schleichers Enzian (Gentiana schleicheri) und Alpen-mannsschild (Androsace alpina) schlossen wir, dass auf dieser Höhe (ca. 3000 m) vor nicht allzu langer Zeit noch Schnee gelegen hatte.

Wir stiegen den Weg steil hinunter Richtung Gornerli zum Standort des Alpen-Steinkrauts (Alyssum alpestre), einer unserer zwei während der Botanica-Woche behandelten gefährdeten Arten. Anders als erwartet war der Bestand sehr klein und trotz intensiven Suchens fanden wir nur wenige Individuen.

Adi Möhl zeigt Schleichers Enzian (Gentiana schleicheri)

Christina Friedli, Jasmin Senn, Larissa Hofer und Adi Möhl beim Picknick

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Wir picknickte inmitten eines Rasens des Vielteiligen Finger-krauts (Potentilla multifida). Ein weiterer Höhepunkt der Ex-kursion war der grosse Bestand des einjährigen Steinklees (Trifolium saxatile), der in seinem natürlichen Lebensraum auf Geröll und Moränenschutt fast teppichartig wächst. Dieser gefährdete Alpenendemit gedeiht ebenfalls prächtig im Alpengarten.

Der Südhang des Gornergrats ist wegen seiner geologischen und lokalklimatischen Vielfalt für seine botanischen Selten-heiten und seine abwechslungsreiche Vegetation berühmt. Adi führte uns noch zu dem absoluten Höhepunkt der Exkur-sion: Kurz vor dem Riffelhorn wächst in den Ritzen der Serpentin-felsen die seltene und gefährdete Niedrige Rapunzel (Phyteuma humile) sowie die Gefranste Segge (Carex fimbriata). Serpen-tingestein hat eine stark basiische Reaktion und weist meist hohe Schwermetallgehalte auf. Diese Bedingungen sind für die meisten Pflanzenarten toxisch. Es gibt nur wenige schwer-metalltolerierende Arten und speziell angepasste Farne, die auf diesem Untergrund wachsen können. Es wäre ja ein Traum, auch im Alpengarten eine Serpentingesteinsflur zeigen zu können.

Am Riffelsee bestaunten wir etliche botanische Juwelen der Sumpf- und Wasserlebensräume. Da die Zukunft des geplan-ten Bächli-Teich-Sumpf-Projekts im Alpengarten jedoch noch unklar ist, hielten wir uns mit dem Samensammeln für den Moment noch zurück.

Glücklich und dankbar für den lehrreichen Exkursionstag in dieser überwältigenden Bergwelt, wanderten wir im sanften Abendlicht zum Riffelberg, von wo uns die Gornergratbahn zurück ins Tal brachte.

Region Crans-MontanaDas Ausgangsgestein des Gebietes um Crans-Montana ist grösstenteils Kalk. Die Vegetation ähnelt somit jener der Schy-nige Platte.

Mit der Gondel schwebten wir, in Begleitung von unserer ehemaligen Kollegin Jolanda Keller, von Crans-Montana zur Bergstation Les Violettes. Der Aufstieg zum Col de Pochet führte uns jedoch mehrmals durch Borstgrasweiden auf versauerten Böden mit Arten wie Berg-Nelkenwurz (Geum montanum) und Kochscher Enzian (Gentiana acaualis).

Nach einigen Gehminuten erreichten wir eine Kalkschutt- halde, wo das elegante Monte-Baldo-Windröschen (Anemone baldensis) mit seinen wolligen Samenständen wuchs. In den Kalkschutthalden hinter dem Col de Pochet entdeckten und sammelten wir zwei für den Alpengarten neue Arten: das Berg-Milchkraut (Leontodon montanus) und den Triglav-Pippau (Crepis terglouensis). Da diese zwei Korbblütler fast gleich aussehen, erklärte uns Adi, wie wir sie mithilfe der Lupe unter-scheiden können: Der Triglav-Pippau hat ungefiederte Pappus-borsten, das Berg-Milchkraut hingegen gefiederte.

Larissa Hofer am Aletschgletscher

Die seltene und gefährdete Niedrige Rapunzel (Phyteuma humile)

Riffelsee, im Hintergrund das Matterhorn

Die Kalkschuttflora um Crans-Montana ähnelt jener der Schynige Platte

Aufstieg zum Col de Pochet

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Ausserdem fanden wir einige Mont-Cenis-Stiefmütterchen (Viola cenisia). Zum Sammeln dieser Art war es allerdings schon etwas zu spät im Jahr, denn alle Samenkapseln waren bereits leer.

Über steile Leitern stiegen wir auf zum Hochplateau von Bella Lui. Inmitten eines typischen Windkantenrasens mit herrlicher Aussicht bis zum Mont Blanc genossen wir unser Picknick. Auf dem Weg über den Bergrücken südwärts begegneten wir immer wieder dem Triglav-Pippau sowie dem Herzblatt-Hahnenfuss (Ranunculus parnassifolius). Bei unserem nächs-ten Ziel, den Kalkfelsen westlich des Cry d’Er, suchten wir leider vergebens nach dem Nickenden Steinbrech (Saxifraga cernua). Es bleibt offen, ob die Pflanzen bereits eingezogen waren oder ob die Population von raschwüchsigen Arten der Läger-fluren überwuchert und verdrängt wurde.

Nachdem wir auf dem Abstieg noch Samen einiger Arten ge-sammelt hatten, erreichten wir gerade noch die letzte Gondel von der Bergstation Les Violettes hinunter. Auf der Rückfahrt nach Montana und Siders genossen wir nochmals das herrliche Bergpanorama mit den Walliser Viertausendern, die leuchten-den Herbstfarben und das trockenwarme Kontinentalklima. In den noch verbleibenden drei Wochen auf der Schynigen Platte reinigten, sortierten und säten wir die Samen der auf unseren Exkursionen gesammelten Arten. Wir sind gespannt, welche davon im nächsten Frühjahr keimen werden.

Larissa Hofer, Adi Möhl, Jasmin Senn und Jolanda Keller bei verdienter Rast

Triglav-Pippau (Crepis terglouensis)

Vorstand und Personal 2016

Präsident Peter Wenger, Beatenbergstrasse 23, 3800 Unterseen

Vizepräsident Hans Boss, Aenderbergstrasse 44, 3800 Matten

Sekretär Heinrich Mühlemann, Rütistrasse 18A, 3800 Matten

Finanzen Ueli Stähli, Allmendstrasse 36, 3800 Interlaken

Protokollführerin Nicole Liniger, Mühlenenfeldweg 14, 3812 Wilderswil

Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Markus Fischer, Alpenstrasse 5, 3006 BernAndreas Grünig, Obere Kehlstrasse 4, 5400 Baden

Marketing Hans Zurbuchen, Hauptstrasse 269, 3852 Ringgenberg

Gartenbau Rudolf Zaugg, Burgdorfstrasse 52, 3510 Konolfingen

Bergschaft Ausser-Iselten (ab 2017)

Hansruedi Sterchi, Alte Staatsstrasse 3, 3812 Wilderswil

Dr. Schmid-Stiftung Doris Predl Zbinden, Beatriceweg 9, 3600 ThunHans Ringgenberg, Rütistrasse 22, 3800 MattenPeter Wenger, Beatenbergstrasse 23, 3800 Unterseen

Beisitzer Prof. Dr. Otto Hegg, Landorfstrasse 55, 3098 Köniz

Revisoren Martin Grunder, Nordstrasse 15, 3806 BönigenDaniel Mühlemann, Campingstrasse 7, 3806 Bönigen

Personal Paul Brunner seit 1995Esther Brunner seit 2006Jasmin Senn, leitende Gärtnerin seit 2007Elsbeth Honegger seit 2013Larissa Hofer seit 2016

Adresse Alpengarten Schynige Platte, 3800 InterlakenTelefon 033 828 73 76www.alpengarten.ch, [email protected]

Team 2016: Larissa HoferEsther BrunnerJasmin SennPaul BrunnerElsbeth Honegger(von links)

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Im Garten wurden die Beschriftung der Pflanzengesellschaften und die Orientierungstafeln zum Teil neu erstellt. Die Konstruk-tion der Ständer wurde den Holzstelen angepasst. Dazu wurde ein Metallsockel entwickelt, der ohne Beton einfach versetzt werden kann, trotzdem sehr stabil ist und auch der Anforderung der einfachen Montage und Demontage der Tafeln genügt. Die ersten Erfahrungen haben gezeigt, dass diese Kriterien alle erfüllt werden.

Paul Brunner führte während der Saison verschiedene Aus-besserungen am Wegnetz aus, sodass der Weg weiterhin gut begehbar ist.

Nach der Saison, am 2. November, einem wolkenlosen Herbst-tag, wurden zusammen mit dem Geometer noch 68 Höhen-koten inklusive der zugehörigen Koordinaten im Garten und in der Umgebung aufgenommen. Vor allem haben wir nun ge-nauere Daten, um die Höhenunterschiede beim bestehenden Wegnetz und bei den verschiedenen Plätzen zu berechnen.

Paul Brunner führte laufend Ausbesserungen am Wegnetz aus

Aufnahme von Geländedaten

Autor:Hans Boss

Bericht des Bauchefs

Beim Neu- und Umbau 1984 wurde auch die Küche aufgrund der damaligen Anforderungen neu eingebaut. Seither wurde manches Menü, viel Tee und Kaffee gekocht. Langsam zeigten sich Ausfälle bei den Apparaten, es fehlte an zusätzlichen Ablage- und Lagermöglichkeiten und aufgrund der heutigen Nutzung wurde der Einbau einer Geschirrwaschmaschine in die Planung einbezogen. So wurde bereits im Herbst 2015 der Beschluss gefasst, die Küche zu ersetzen. Im Dezember wurde in Frutigen beim Küchenbauer von 1984 zusammen mit Esther und Paul Brunner sowie Elsbeth Honegger die Küche in allen Details besprochen und die Farbauswahl getroffen. Da die genauen Raum- und Küchenmasse noch vorlagen, konnte die Küche dann Anfang Jahr definitiv in Auftrag gegeben werden, ohne weitere Gebäudeaufnahmen vor Ort zu machen.

Am 26. Mai fuhren Paul Brunner und ich mit dem Bahndienst-zug bis Breitlauenen, ab hier gings zu Fuss nach der Schynige Platte. Wir demontierten die alte Küche komplett und machten alles bereit zum späteren Abtransport. Am Dienstag, 31. Mai rückte die Montageequipe der Fa. Müller an und montierte die Küche in kurzer Zeit. Anschliessend wurden noch ein neuer Bodenbelag in Küche und Büro sowie die Wandverkleidung verlegt, die elektrischen und sanitären Anschlüsse gemacht, sodass die Küche am Freitag, den 3. Juni in Betrieb genommen werden konnte.

Küche 1984

Küche 2016

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Transport von Pflanzen für die Forschung

Moor-Mauerpfeffer (Sedum villosum)

Alpengarten Schynige Platte an der Baumgrenze auf 2000 Metern über Meer. Dabei keimten die Samen aller Arten gleich gut. Je seltener oder bedrohter eine Art jedoch war, desto schlechter kam sie mit Umweltbedingungen zurecht, die sich von jenen ihres Herkunftsorts unterschieden.Seltene Arten sind oft auf Lebensräume spezialisiert, die in den letzten 100 Jahren mit der veränderten Landnutzung bis auf kleine Reste verschwunden sind: etwa der Moor-Mauerpfeffer, der nur in kalkarmen Quellfluren wächst und viele Standorte durch Düngung oder Quellfassungen verloren hat. Andere leiden besonders unter der Klimaerwärmung.

Lebensräume erhaltenDie Forschungsresultate bestätigen die Bedeutung der globa-len Strategie zum Schutz der Pflanzen, die neben Samenbanken auch Kulturen für Wiederansiedlungen vorsieht. Allerdings handelt es sich dabei um eine überaus aufwendige Notlösung, die auch nur dann hilft, wenn passende Lebensräume zur Verfügung stehen und sich langfristig erhalten lassen. Ent-sprechend viel Wert legen botanische Gärten auf die Sensibili-sierung des Publikums für den Schutz nicht nur der einzelnen Pflanzenarten, sondern auch vielfältiger Lebensräume. So präsentiert der Alpengarten Schynige Platte seine rund 600 Arten weitgehend in den Pflanzen gesellschaften (Kombina-tionen), in denen sie auch in der freien Natur und in den Kulturlandschaften der Schweizer Alpen vorkommen.Informationen zu einzelnen Schweizer Pflanzen arten, ihrer Verbreitung und ihrem Schutz gibt www.infoflora.ch.

Jungpflanzen gedeihen vor schönster Bergkulisse

Der Garten als Rettungsboot

Der Botanische Alpengarten Schynige Platte war schon bei seiner Gründung 1927 als «Arche Noah» für bedrohte Pflanzenarten gedacht und als Ort, der die Freude an der Natur, ihre Erforschung und ihren Schutz fördert. Diese Aufgaben sind heute aktueller denn je.

Normalerweise bringt die Zahnradbahn Besucher zu den Blu-men im und um den Alpengarten Schynige Platte. Am 12. Juli 2012 schob die Lokomotive aber für einmal eine ganze Ladung Pflanzen auf den Berg. – Nicht, dass dem Alpengarten die Blumen ausgegangen wären. Aber die Gletscher-Edelraute, der Moor-Mauerpfeffer und die anderen Pflanzen im Zug gehörten zu einem Pilotprojekt der Biologen Anne Kempel, Deborah Schäfer, Hugo Vincent, Adrian Möhl und Markus Fischer von der Universität Bern. Die Forschenden wollten wissen, wie gut sich seltene Arten an Veränderungen wie etwa den Klimawandel anpassen und ob ihnen botanische Gärten dabei helfen können.

Bedrohte SpezialistenDas Forscherteam sammelte Samen sowohl seltener als auch häufiger Arten aus verschiedenen Lebensräumen, liess sie unter einheitlichen Bedingungen keimen und verteilte die Pflanzen auf fünf botanische Gärten mit unterschiedlichen Klima-bedingungen – von Basel auf 265 Metern über Meer bis zum

Autorin:Sibylle Hunziker

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Botschafter der Natur

Das Alpengarten-TeamMan spürt es beim ersten Schritt in den Alpengarten: Hier ist man willkommen. Unsere Mitarbeitenden sind Botschafter der Natur. Gerne teilen sie ihre Freude und das enorme Wissen mit, unseren Gästen. Der Garten ist ein Teil ihres Lebens ge-worden. Sie verstehen ihre Aufgabe weit über das Pflegen des Gartens hinaus. Der Erhalt der Pflanzenvielfalt liegt ihnen am Herzen. Auch wenn die Erfolge bei den Besuchern oft nicht die nötige Beachtung finden, unser Gartenteam – Jasmin Senn, Elsbeth Honegger, Larissa Hofer, Esther und Paul Brunner – lässt sich von seiner Mission nicht abbringen. Als junge Gärtnerin ergänzt Larissa Hofer das Alpengartenteam auf charmante Art. Ihre offene und liebevolle Art passt ausgezeichnet zum Geist der Alpengartenfamilie. Herzlichen Dank auch unseren vielen Freunden und Helfern im Hintergrund, den Vorstands-mitgliedern, der Schynige Platte-Bahn, dem Berg hotel und der Bergschaft Iselten.

Otto und Verena Hegg – vielen DankBesondere Botschafter waren und sind unser Ehrenmitglied Prof. Dr. Otto Hegg und seine Frau Verena. Über vier Jahrzehnte haben sie den Alpengarten als engagierte Förderer mit aller Kraft unterstützt. Ihr wichtigstes Geschenk, nebst der enormen Zeit für den Alpengarten, ist das Pflegewerk. Gemeinsam haben sie ihr enormes Wissen, von den Zielen, Aufgaben und Abläufen im Garten, als Leitlinie festgehalten. Dabei stand die Zukunft des Gartens für Otto und Verena stets im Vordergrund. Die Schynige Platte war für sie weit mehr als nur eine Aufgabe, es war ihr Leben, ihre Freude, ihre Berufung. Otto Hegg tritt, nachdem er vor Jahren die wissenschaftliche Leitung an Prof. Dr. Markus Fischer übergeben hat, als Mitglied des Vorstands zurück. Herzlichen Dank für die enorme Arbeit, die du, lieber Otto, für den Alpengarten geleistet hast. Es war immer spannend und interessant, sich mit dir für eine Idee zu begeistern: unseren Alpengarten.

Dr. Werner Schmid-Stiftung

In der letztwilligen Verfügung des 1976 verstorbenen Herrn Dr. Werner Schmid, Thun, sind dem Verein Alpengarten Schynige Platte erhebliche Vermögenswerte zugesprochen worden. Herr Dr. Schmid hatte zur Bedingung gemacht, dass der Liquidationserlös in eine zu gründende Stiftung einzu-bringen sei, was am 16. November 1978 erfolgt ist. Im Jahre 1995 hat die Stiftung aus dem Nachlass des Herrn Eduard Schoch, Luzern, ein ansehnliches Wertschriftendepot übernehmen dürfen. Beide Herren pflegten gute Beziehungen zum Alpengarten und zu dessen Vertretern.Die seit 40 Jahren auf dem Stiftungskapital anfallenden Zinsen und Dividenden haben es dem Verein ermöglicht, Garten und Gebäude laufend zu pflegen und sehr gut zu unterhalten. Wie aus den Jahresrechnungen ersichtlich ist, stellen die jährlichen Überweisungen der Stiftung einen erheblichen Teil der Einnahmen dar.Seit der Gründung hat Hans Ringgenberg die Stiftung als Kassier /Sekretär zusammen mit den jeweiligen Mitgliedern des Rates erfolgreich betreut.Er wird nach der Präsentation der Jahresrechnung 2016 aus dem Stiftungsrat ausscheiden. Frau Doris Predl, Präsidentin des Stiftungsrates, dankt ihm für die über viele Jahre geleistete Arbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute. Als Nach-folger ist Ueli Stähli aus Interlaken durch den Vereinsvorstand gewählt worden. Der Stiftungsrat wünscht ihm viel Befriedi-gung in seinem neuen Amt.

Stiftungsrat der Dr. Werner Schmid-Stiftung:Peter WengerDoris PredlUeli StähliHans Ringgenberg(von links)

Otto und Verena Hegg

Autor:Peter Wenger

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Interlaken, 15. Februar 2017Der Kassier: Ueli Stähli

Interlaken, 15. Februar 2017Der Kassier: Ueli Stähli

Jahresrechnung 2016

Betriebsrechnung

31.12.16 31.12.15

Eintrittsgelder 136’817.40 109’564.35

Führungen 2’770.00 3’070.00

Ertrag Warenverkauf 30’167.47 28’502.35

Beiträge / Spenden 20’527.90 25’373.60

Kostenbeitrag Kanton Bern 5’000.00 5’000.00

Zinsen / Wertschriftenerfolg 7’551.20 3’190.60

Ertrag aus Dr. Werner Schmid-Stiftung 70’590.75 77’523.20

Total Ertrag 273’424.72 252’224.10

Löhne / Entschädigungen 132’937.50 139’811.60

Sozialversicherungen 24’035.60 20’643.35

Garten 26’960.15 32’441.95

Gebäude / Archiv 40’544.25 10’693.00

Werbung / Drucksachen 18’004.56 24’447.16

Verwaltungskosten, Diverses 26’752.25 22’946.85

Total Aufwand 269’234.31 250’983.91

Gewinn 4’190.41 1’240.19

Bilanz per 31. Dezember

2016 2015

Aktiven

Postfinance 28’035.77 23’827.92

Bank EKI Vereinskonto 67’245.44 19’053.53

Bank EKI Anlagesparkonto 37’785.40 87’718.50

Bank EKI Steinbockkonto 297’341.80 356’975.30

Wertschriften 259’218.00 166’095.00

Debitor Verrechnungssteuer 1’178.70 1’446.70

Debitoren 3’590.75 35’648.90

Warenbestand 1.00 1.00

Wohn- und Studiengebäude 20’000.00 20’000.00

Bergrecht 1.00 1.00

Gartenanlage / Mobiliar 1.00 1.00

Shop 1.00 1.00

714’399.86 710’769.85

2016 2015

Passiven

Kreditoren 0.00 560.40

Eigenkapital 714’399.86 710’209.45

714’399.86 710’769.85

22 23

Neue Mitglieder

Dauermitglieder (mindestens Fr. 400.–)Roland Dünner, MettmenstettenJohn Holm, AmsterdamKurt Müller, NeftenbachMichel Pye, AmsterdamChristine Sollberger, Bern

Kollektivmitglieder (mindestens Fr. 50.–)Baumpflege Dietrich GmbH, Därligen

Mit jährlichem Beitrag (mindestens Fr. 20.–)Monika Aeschimann, InterlakenFrançoise Alsaker, IttigenYvonne Blatter, UtzenstorfRegula Conza, St. GallenMarco Feuz, WilderswilMarkus Feuz, Büren a.A.Christine Fiechter, DärligenWalter Flogerzi, MattenHans-Rudolf Frank, BurgdorfEvelyne Hafner, SchwarzenburgErika Hauser-Widmer, LenzburgChristine Heppler, BurgdorfSusanne Jaussi, Muri b.BernJulia Jenzer, BernYvonne Jenzer, ZollikofenMatthias Kuempel, EngelbergRodolphe Leuenberger, KönizGabriele Liardon-Kunz, MorgesUrsula Messerli, WichtrachAlois Müller, BönigenBarbara Müller, BönigenUrsula Naegeli, BernMarie-Françoise Ponchet, BernVerena Ramseier, ThunEva Rubi, WilderswilKarl Rubi, WilderswilMarianne Schenk, MeikirchJnge Schläppi, ThunMargarete Schmocker, LauterbrunnenMatthias Schmocker, PfungenRoland Sorg, SpiezKäthi Steiner, OrtschwabenRosmarie Strebel, RiehenHeinz von Allmen, SpiezRoland Wyss, LauterbrunnenRosmarie Wyss, Lauterbrunnen

Erhöhte Jahresbeiträge

KollektivmitgliederSchynige Platte-Bahn, Interlaken Fr. 1 000.—Bank EKI Genossenschaft, Interlaken Fr. 300.—Hotel Schweizerhof AG, Grindelwald Fr. 100.—Liesbeth + Christian Schneider-Grieder, Fr. 100.— InterlakenSutter Druck AG, Grindelwald Fr. 100.—

EinzelmitgliederCharlotte Althaus-Rytz, Bern Fr. 100.—Bossard Beat, Lauterbrunnen Fr. 100.—Urs Ehrsam, Sissach Fr. 100.—Eschmann Pflanzen, Emmen Fr. 100.—Prof. Dr. U. Gisi, Wenslingen Fr. 200.—Grosse Apotheke Dr. G. Bichsel AG, Fr. 100.— InterlakenHodel Peter und Eva, Thun Fr. 100.—Prof. Dr. B. Horn-Kullak, Interlaken Fr. 100.—Iris Koepke, Matten b.I. Fr. 100.—Peter Michel, Bönigen Fr. 100.—Nyffenegger Gartenbau AG, Köniz Fr. 100.—Frank Rentsch, Bern Fr. 100.—Dr. Jürg Rieben, Bern Fr. 100.—Peter Stauss, D-Herxheim Fr. 107.—Hans-Ruedi Stoll, Thalwil Fr. 200.—Monika von Arx, Grindelwald Fr. 100.—

Freiwillige Beiträge/SpendenBurgergemeinde Interlaken Fr. 2 600.—Peter Simmen, Bern Fr. 1 000.—W. Rusterholz Baumschulen AG, Fr. 200.— OberriedenMargrit Frey, Bremgarten b. Bern Fr. 100.—Susanne Grunder-Jauslin, Interlaken Fr. 100.—Ernst Herzog, Wilderswil Fr. 100.—René Hess-Hahn, Koppigen Fr. 100.—Nelly Lehmann-Häni, Büren a.A. Fr. 100.—Gärtnerei Schwitter AG, Inwil Fr. 100.—

* Die Burgergemeinde Interlaken unterstützt mit CHF 2500.— grosszügig unser Projekt «Besucherlenkung» im Alpengarten. Vielen herzlichen Dank.

Mitgliederbewegung

Eintritte

Mitglieder mit einmaligem Beitrag 5

Kollektivmitglieder 1

Mitglieder mit jährlichem Beitrag 35

41

Verstorben

Mitglieder mit einmaligem Beitrag 6

Mitglieder mit jährlichem Beitrag 8

14

Austritte

Mitglieder mit einmaligem Beitrag 3

Kollektivmitglieder 3

Mitglieder mit jährlichem Beitrag 20

26

Mitgliederbestand 31.12.2015 31.12.2016

Mitglieder mit einmaligem Beitrag 169 165

Mitglieder mit jährlichem Beitrag 359 366

Kollektivmitglieder 40 38

568 569

Der Verein Alpengarten Schynige Platte hat noch viele weitere freiwillige Beiträge und erhöhte Jahresbeiträge erhalten, für die wir uns herzlich bedanken.

Unser Spendenkonto: PC-Konto 30-6348-8*

Heinrich Mühlemann, Sekretär und Personalverantwortlicher

Die Hauptversammlung 2016 fand wegen heftigem Gewitter im Berghotel statt

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Floristische Zahlen

Lage

Fläche

Klima

Geschichtliches

Wissenswertes über den Alpengarten

Zahl der in der Schweiz oberhalb der Waldgrenze wild wachsenden Blütenpflanzen ca. 900

Entsprechende Zahl für das Berner Oberland ca. 700

Entsprechende Zahl im Umgelände des Gartens ca. 450

Im Alpengarten vorhandene Blütenpflanzen und Farne aktuell 644

1950 bis 2000 m ü. M., Süd- bis Südostexposition

Alpengarten 8323 m2Lüdiweide ca. 2000 m2

Schneefreie Zeit: ca. 165 Tage = 4 – 4½ Monate Anfang Juni bis Mitte Oktober

Temperaturen: Mittlere Jahrestemperatur + 1 °C Mittlere Temperatur während der Vegetationszeit + 8,5 °C

Niederschläge: Jahresmittel zwischen 1600 und 2000 mm

1893 Eröffnung der Schynige Platte-Bahn1927 Gründung des Vereins Alpengarten Schynige Platte1928 Erste Anlagen und Einpflanzungen im Garten1929 Eröffnung des Gartens für Besucher1931 Einweihung des Wohn- und Studiengebäudes1932 Erster alpin-botanischer Kurs1983/84 Wohn- und Studiengebäude renoviert und erweitert1985 Eröffnung der permanenten Ausstellung1989 – 92 Umstellung der Etikettierung von Porzellan auf Kunststoff1994 Videoanlage im Ausstellungsraum2001 Neugestaltung der Eingangspartie: Kunst am Bau, Keramik von U. Bettler2002 Jubiläum 75 Jahre Alpengarten Schynige Platte2003 Talseitige Stützmauer erneuert2003 Heilpflanzengarten erneuert2006 Errichten von Steinschlagnetzen2007 Alpengartenpflegewerk eingeführt2009 Neubau «Lädeli»ab 2011 Erneuerung Urgesteinsfeld2012 Neubau Kläranlage2014 Besuch des japanischen Kronprinzen Naruhito

Netz-Weide (Salix reticulata)

Die Netz-Weide ist ein niederliegender Spalierstrauch, dessen bis zu 30 cm

langen, kriechenden Zweige am Boden wurzeln. Ihre bis 4 cm langen Blätter mit

dem nach unten umgebogenen Rand sind breit-oval bis kreisrund, oberseits

glänzend dunkelgrün und unterseits dicht anliegend behaart. Auffällig ist das

deutlich eingesenkte Nervennetz. Die unauffälligen, von Insekten bestäubten

Blüten erscheinen mit den Blättern im Juni. Ihre bis 3 mm langen Früchte sind

filzig behaart. Die Art hat eine arktisch-alpine Verbreitung. Sie kommt in den

europäischen Hochgebirgen, in Nordeuropa, im nördlichen und arktischen

Asien sowie in Nordamerika vor. Sie besiedelt feuchte bis nasse, humose Stein-

und Felsschuttböden über Kalkgestein.

Alpengarten Schynige Platte3800 InterlakenTelefon 033 828 73 76www.alpengarten.ch


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