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20140519 NC34 rueb - Handelsblatt macht Schule: Home · Gründe: Die Wasserverschwendung nimmt zu,...

Date post: 17-Sep-2018
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GRIECHENLAND Wie das EU-Land in seine aktuelle Schuldenkrise hinein- gerutscht ist. SEITEN 2, 3 FRAUENQUOTE In Unternehmen sollen mehr Frauen an die Spitze. In der Re- gierung sind es schon einige. SEITE 4 FERNBUSSE Flixbus, Postbus & Co. machen Reisen preiswert. Aber was taugt das Geschäftsmodell? SEITE 5 MITTAGESSEN An einer hessischen Schule kochen die Schüler selbst. SEITE 7 Simone Malz Institut für Ökonomische Bildung Oldenburg D er Sommer kommt, und der Wasserver- brauch steigt. Landwirte müssen ihre Felder bewässern, Gärtner ihre Beete gießen, und außerdem duschen wir häufiger, wenn es heiß ist. Im Jahresdurchschnitt benötigt jeder Deutsche 124 Liter Wasser pro Tag. Mehr als die Hälfte davon fließt durch Duschköpfe oder die Toiletten hinun- ter. Für uns ist das zum Glück kein Problem. Trink- wasser ist hierzulande nicht knapp. In anderen Ländern sieht das jedoch ganz anders aus. Im US-Bundesstaat Kalifornien zum Beispiel herrscht seit Jahren Dürre. Wasser ist dort zu einem sehr kostbaren Gut geworden. Der Staat hat bereits Sparvorschriften erlassen. So ist es etwa an be- stimmten Tagen verboten, Rasenflächen zu sprengen. Erwischen „water cops“ (Wasser-Polizisten) einen Verschwender, muss er Bußgelder zahlen und Schu- lungen zum sparsamen Wasserumgang besuchen. Noch viel schlimmer ist die Situation in Afrika und Asien. Im Nahen Osten etwa, also in Ländern wie Libyen oder Iran, gibt es zu wenig Grund- wasservorräte für den Bedarf der Bevölkerung. Sauberes Wasser ist dort eine Mangelware, die sich insbesondere arme Menschen nicht leisten können. Oft müssen sie sich Wasser auf illegalem Weg be- schaffen und riskieren dabei auch ihre Gesundheit, weil es oft stark verschmutzt ist. In Afrika drohen inzwischen sogar Kriege um die Ressource. Wasserknappheit hat aber auch andere Ursa- chen. Wir in Deutschland verbrauchen nicht nur direkt Wasser beim Duschen, sondern auch indi- rekt durch unser Konsumverhalten. Denn auch für den Produktionsprozess eines T-Shirts oder beim Anbau der dafür benötigten Baumwolle ist Wasser nötig. Diese Wassermengen beziffert das sogenannte virtuelle Wasser (siehe Grafik). Dies eingerechnet kommt ein Deutscher plötzlich auf etwa 4 230 Liter Wasserverbrauch am Tag, ein US-Amerikaner auf 6 850. Die Wasserknappheit wird sich in Zukunft drama- tisch zuspitzen, sagen die Vereinten Nationen voraus. Gründe: Die Wasserverschwendung nimmt zu, der Kli- mawandel schreitet voran und die Bevölkerung wächst. In vielen Ländern wird Wasser zunehmend zur Mangelware. Das hat dramatische Folgen. Juni 2015 AUSGABE 34 NEWCOMER zeitung fÜr schÜler www.handelsblattmachtschule.de/newcomer Kostbare Tropfen Fotos: Corbis | MAX WHITTAKER/Reuters | INTS KALNINS/Reuters; Icon: freepik.com / FlatIcon GESAGT… » Was immer in Grie- chenland passiert: Griechenland bleibt Teil Europas und der Europäischen Union. « Wolfgang Schäuble, Finanzminister (siehe Seite 2/3) Virtuelles Wasser Welche Mengen Wasser für die Herstellung von bestimmten Gütern erforderlich sind Quelle: WWF Tomaten 1 kg 184 Liter Milch 1 Liter 1 000 Liter Röstkaffee 1 kg 21 000 Liter Baumwolle 1 Jeans 11 000 Liter Computer 1 PC 20 000 Liter Auto 1 PKW 400 000 Liter In Kalifornien herrscht Dürre. Die Bürger dürfen daher nur an bestimmten Tagen den Rasen sprengen.
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GRIECHENLANDWie das EU-Land in seine aktuelle Schuldenkrise hinein-gerutscht ist. SEITEN 2, 3

FRAUENQUOTEIn Unternehmen sollen mehr Frauen an die Spitze. In der Re-gierung sind es schon einige. SEITE 4

FERNBUSSEFlixbus, Postbus & Co. machen Reisen preiswert. Aber was taugt das Geschäftsmodell? SEITE 5

MITTAGESSENAn einer hessischen Schule kochen die Schüler selbst. SEITE 7

Simone MalzInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Der Sommer kommt, und der Wasserver-brauch steigt. Landwirte müssen ihre Felder bewässern, Gärtner ihre Beete gießen, und

außerdem duschen wir häufi ger, wenn es heiß ist. Im Jahresdurchschnitt benötigt jeder Deutsche 124 Liter Wasser pro Tag. Mehr als die Hälfte davon fl ießt durch Duschköpfe oder die Toiletten hinun-ter. Für uns ist das zum Glück kein Problem. Trink-wasser ist hierzulande nicht knapp. In anderen Ländern sieht das jedoch ganz anders aus.

Im US-Bundesstaat Kalifornien zum Beispiel herrscht seit Jahren Dürre. Wasser ist dort zu einem sehr kostbaren Gut geworden. Der Staat hat bereits Sparvorschriften erlassen. So ist es etwa an be-stimmten Tagen verboten, Rasenfl ächen zu sprengen. Erwischen „water cops“ (Wasser-Polizisten) einen Verschwender, muss er Bußgelder zahlen und Schu-lungen zum sparsamen Wasserumgang besuchen.

Noch viel schlimmer ist die Situation in Afrika und Asien. Im Nahen Osten etwa, also in Ländern

wie Libyen oder Iran, gibt es zu wenig Grund-wasservorräte für den Bedarf der Bevölkerung. Sauberes Wasser ist dort eine Mangelware, die sich insbesondere arme Menschen nicht leisten können. Oft müssen sie sich Wasser auf illegalem Weg be-schaff en und riskieren dabei auch ihre Gesundheit, weil es oft stark verschmutzt ist. In Afrika drohen inzwischen sogar Kriege um die Ressource.

Wasserknappheit hat aber auch andere Ursa-chen. Wir in Deutschland verbrauchen nicht nur

direkt Wasser beim Duschen, sondern auch indi-rekt durch unser Konsumverhalten. Denn auch

für den Produktionsprozess eines T-Shirts oder beim Anbau der dafür benötigten Baumwolle ist Wasser nötig. Diese Wassermengen beziff ert

das sogenannte virtuelle Wasser (siehe Grafik). Dies eingerechnet kommt ein Deutscher plötzlich auf etwa 4 230 Liter Wasserverbrauch am Tag, ein US-Amerikaner auf 6 850.

Die Wasserknappheit wird sich in Zukunft drama-tisch zuspitzen, sagen die Vereinten Nationen voraus. Gründe: Die Wasserverschwendung nimmt zu, der Kli-mawandel schreitet voran und die Bevölkerung wächst.

In vielen Ländern wird Wasser zunehmend zur Mangelware. Das hat dramatische Folgen.

Juni 2015AUSGABE 34NEWCOMER zeitung fÜr

schÜler

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Kostbare Tropfen

Fotos: Corbis | MAX WHITTAKER/Reuters | INTS KALNINS/Reuters; Icon: freepik.com / FlatIcon

GESAGT�…

» Was immer in Grie-chenland passiert: Griechenland bleibt Teil Europas und der Europäischen Union. «Wolfgang Schäuble, Finanzminister (siehe Seite 2/3)

Griechenland bleibt Teil Europas und der Europäischen

«Wolfgang Schäuble, Finanzminister (siehe Seite 2/3)

Virtuelles WasserWelche Mengen Wasser für die Herstellung von bestimmten Gütern erforderlich sind

Quelle: WWF

Tomaten1 kg

184 Liter

Milch1 Liter

1 000 Liter

Röstka�ee1 kg

21 000 Liter

Baumwolle1 Jeans

11 000 Liter

Computer1 PC

20 000 Liter

Auto1 PKW

400 000 Liter

In Kalifornien herrscht Dürre. Die Bürger dürfen daher nur an bestimmten Tagen den Rasen sprengen.

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Juni 2015, AUSGABE 34HANDELSBLATT THEMA

Geld verwalten und Kunden beraten

Bankkunden haben ganz unter-schiedliche Anliegen: Einige wollen ein Konto erö� nen, andere haben Fragen zum Onlinebanking oder müssen einen Kredit für ein neues Auto aufnehmen, die nächsten möchten ihr Geld in Wertpapieren anlegen. Am Schalter helfen ihnen in der Regel Bankkaufl eute. Sie haben eine Ausbildung in einem Betrieb und einer Berufsschule durchlaufen.

Auf dem Lehrplan stehen Themen wie Zahlungsverkehr, Geld- und Vermö-gensanlage oder Rechnungswesen. Ihr Einkommen liegt im ersten Ausbil-dungsjahr meist bei knapp 900 Euro.Wer sich schon in der Schule für Fächer wie Mathe, Wirtschaft und Deutsch interessiert, hat gute Voraus-setzungen für die Ausbildung. Spaß an kaufmännischem Denken und Beratung sind außerdem hilfreich. Im

Job selbst ist wichtig, dass Bankkauf-leute verantwortungsvoll mit Geld und Kundendaten umgehen und verschwiegen sind. Wer lieber an die Uni möchte, kann beispielsweise Bank- und Finanz-dienstleistungen studieren. Dabei werden insbesondere wirtschafts-wissenschaftliche Grundlagen und Kenntnisse über Recht und Bank-wesen vermittelt. Aber auch nach

einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium wie Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Volkswirtschaftslehre (VWL) kann eine Karriere bei einer Bank starten. Weitere Infos unter: www.bmwi.de/DE/Themen/ausbildung-und-beruf

Maren KienaßInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

BERUFSBILD: ARBEITEN IN EINER BANK

Nicole BastianHandelsblatt Düsseldorf

Hat Griechenland zu viel ausgegeben? Soll die Regierung in Athen noch mehr Geld geliehen bekommen oder

nicht? Über kaum ein Thema wird im Mo-ment so emotional diskutiert wie über die Wirtschaft des Landes im Südosten Europas. Fakt ist: Griechenland hängt völlig von den Finanzspritzen seiner internationalen Geld-geber ab – und das nicht erst, seitdem der neue Ministerpräsident Alexis Tsipras von der linksradikalen Partei Syriza im Januar an die Spitze der Regierung gewählt wurde.

Ein Ausweg ist schwierig, weil sich die Probleme über viele Jahre aufgebaut haben. Die hat zu einem großen Teil auch der Euro

verursacht, den das EU-Land mit knapp elf Millionen Einwohnern ebenso wie Deutsch-land Anfang 2002 einführte. Die gemeinsame europäische Währung senkte die Zinssätze, zu denen der griechische Staat Kredite auf-nehmen konnte. Prompt lieh sich Griechen-land enorm viel von dem billigen Geld. Von 2002 an verdoppelten sich die Staatsschul-den innerhalb von sieben Jahren fast – von weniger als 160 Milliarden auf knapp 300 Milliarden Euro.

Jedes Land der Welt hat Schulden. Damit stopft es zum einen Löcher im Haushalt, die entstehen, wenn das Einkommen des Staa-tes – vor allem die Steuereinnahmen – nied-riger ist als die laufenden Kosten etwa für Sozialhilfe, Bildung oder Beamtengehälter. Zum anderen brauchen Staaten aber auch Geld für Investitionen in künftiges Wachs-tum: Ausgaben zum Beispiel für schnellere Datenleitungen oder Forschungsprojekte sollen dafür sorgen, dass Unternehmen in dem Land erfolgreicher wirtschaften kön-nen. Ein Land nimmt Schulden auf, indem es Staatsanleihen herausgibt, die Banken, Versi-cherungen, Gemeinden, andere Staaten oder aber einzelne Bürger erwerben können. Das bedeutet: Sie leihen dem Staat einen be-stimmten Betrag für einen festen Zeitraum und bekommen im Gegenzug Zinsen dafür.

Doch in Griechenland stiegen die Schul-den zu schnell, und das Geld hat die Re-gierung nicht sinnvoll genug eingesetzt. So floss viel zu viel in den Staatsapparat, also etwa Behörden. Schon 2002 hatte sich der

griechische Staat circa so viel geliehen, wie die Wirtschaft seines Landes innerhalb eines ganzen Jahres produzieren kann. 2009 waren die Außenstände schon auf fast 130 Prozent gestiegen. Kaum jemand wollte dem Land daher noch Kredite geben. Die Zinssätze, die Athen für neues Geld hätte zahlen müssen, schossen in die Höhe.

2010 war schließlich die erste Rettung nö-tig. Die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) liehen Griechenland in dem Jahr 110 Milliarden Euro. Diese Ret-tung ist heute umstritten. Denn mit dem

Griechenland droht, pleitezugehen. Politiker aus Athen und Brüssel su-chen fi eberhaft nach einem Ausweg. Doch das wird immer schwieriger.

Im Schuldensumpf

Quellen: EU-Kommission, EZB, EFSF, Finanzministerium Griechenland

Staatsverschuldung 2014 in Mrd. EuroWem Griechenland etwas schuldet

EFSF*141,8

321,7 Mrd. €

davon deutscherHaftungsanteil41,3

IWF32,1EZB25,0griechische Banken10,9

Sonstige54,7Bank of Greece4,3

Kredite von Euro-Ländern

52,9

*Europäische Finanzstabilisierungsfazilität = Teil des Euro-Rettungsschirms

Juni 2015, AUSGABE 34 3

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HANDELSBLATT THEMA

Geld zahlte Griechenland vor allem seine alten Schulden bei Geldgebern wie Banken und Versicherungen zurück. Das Land blieb daher weiter im Schuldensumpf stecken. Damals, so Kritiker, hätten besser Schulden erlassen werden sollen (Schuldenschnitt), damit der Staat die Chance auf einen Neuan-fang erhalten hätte.

So aber bekam Griechenland nur mehr Kredite und strenge Vorgaben der drei Rettungsgeldgeber – auch Troika genannt (siehe Spickzettel). Sie verlangten, dass der Staat nun eisern spart. Er senkte daher die Staatsausgaben, den gesetzlichen Mindest-

lohn und die Renten und er-höhte auf der anderen Seite die Mehrwertsteuer, die beim Kauf von Produkten oder Dienstleis-tungen in Griechenland fällig wird. Über die Sparvorgaben gehen die Meinungen auseinan-der. Waren sie notwendig, oder haben sie die Krise verschärft? Ant wort: Beides. Kurzfristig senken sie die Einkünfte der Menschen, wodurch sie weniger Geld ausgeben können. Damit sinken die Wirtschaftsleistung im Land und die Steu-

ereinnahmen des Staates. Langfristig ist das Sparen aber notwendig. Allerdings müsste es von sinnvollen Investitionen in das künftige Wachstum begleitet sein. Diese aber fehlten. Folge: Die Arbeitslosigkeit schnellte nach oben.

Bald wurde ein weiteres Rettungspaket nöt ig . Im Frühjahr 2012 verzichteten diesmal private Gläubiger, die noch griechische Staats-

anleihen über 200 Milliarden Euro hielten, freiwillig auf einen großen Teil ihres Geldes. Hinzu kamen weitere Milliarden von Euro-Rettungsfonds und IWF. Der Schuldenerlass ließ die griechische Verschuldungsquote sinken – aber nur für kurze Zeit. Denn die Wirtschaft im Land schrumpfte aufgrund der

allgemeinen Wirtschaftskrise stark, und der Staat machte weiter Verluste. Mittlerweile lie-gen die Staatsschulden bei mehr als 170 Pro-zent der Wirtschaftsleistung – in den Augen vieler Ökonomen eine zu große Last, um sie alleine zu bewältigen. Im Sommer wird Grie-chenland ein drittes Rettungspaket brauchen.

Die griechische Bevölkerung leidet inz wischen sehr unter dem Spardik-tat, das unter an-derem ihre Löhne sinken ließ. Viele soziale Probleme sind entstanden. Ministerpräsident Tsipras will die Sparpolitik be-enden. Damit tut er sich jedoch schwer. Denn seine Vorgän-gerre gierun-

gen hatten den Geldgebern ja zugesagt, weiter zu sparen und zu reformieren. Sonst bekommt Griechenland keine Rettungsgelder mehr. Die braucht es aber, um zu investieren und – so lange es keinen Schuldenschnitt gibt – alte Verbindlichkeiten zu begleichen. Sonst geht das Land pleite. Der Konfl ikt ist so groß, dass auch der Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone diskutiert wird.

TIPP: SPICKZETTEL IM INTERNET

Weitere schwierige Begri� e aus diesem Text wie zum Beispiel Staatsanleihen, Kredit, Geld-politik, EZB oder IWF sind im Handelsblatt Newcomer Spickzettel erklärt: www.handels-blattmachtschule.de/newcomer/spickzettel

Foto: JOHN KOLESIDIS/Reuters; Corbis

Viele Geschäfte in der City von Athen mussten aufgrund der Schuldenkrise schließen.

Die Zahlungsverpflichtungen 2015, Volumen in EuroIWF-Kredit von 2010 T-Bills* Anleihen Notenbanken

(EZB und Banken der Euro-Zone)

Que

llen:

Wal

l Str

eet J

ourn

al, I

WF

Wie viel Griechenland wann zurückzahlen muss

März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.

4 Mrd.

3 Mrd.

2 Mrd.

1 Mrd.

*Treasury Bills = relativ kurz laufende Staatsanleihen

Troika

Der Begri� kommt aus dem Russi-

schen und bedeutet etwa „Dreige-

spann“. In Zusammenhang mit der

Griechenland-Krise besteht dieses

Gespann aus dem Internationalen

Währungsfonds (IWF), der Europä-

ischen Zentralbank (EZB) und der

Europäischen Kommission. Vertreter

dieser Institutionen verhandeln mit

Euro-Ländern, wenn diese sich in

wirtschaftlicher Schiefl age befi nden,

und überwachen Sparmaßnahmen.

Da viele Griechen mit „Troika“ mitt-

lerweile etwas Negatives verbinden,

spricht man o� ziell nur noch von

„den Institutionen“.

Die Schülerredaktion sagt:

» Nach dem Zweiten Weltkrieg hat auch Deutschland ein Schul-

denschnitt dabei geholfen, sich wirtschaftlich zu entwickeln. «

Victor, Jahrgang 11

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Juni 2015, AUSGABE 34PROFIL

Izabela BiedaInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

Ganz klar, die Politik ist in den letzten Jahren weiblicher geworden: Angela Merkel (CDU) ist die erste Bundeskanz-

lerin, und von den insgesamt 15 Bundesmi-nistern sind außerdem noch fünf Frauen. Mit Ursula von der Leyen (CDU) hat die erste Frau in der Geschichte Deutschlands das Bundesmi-nisterium der Verteidigung übernommen, im Bundesministerium für Arbeit und Soziales ist Andrea Nahles (SPD) Chefi n, und für den Be-reich Familie, Senioren, Frauen und Jugend ist Manuela Schwesig (SPD) zuständig. Professor

Johanna Wanka (CDU) leitet das Ministerium für Bildung und Forschung, und Barbara Hen-dricks (SPD) macht als Umweltministerin die weibliche Runde im Bundeskabinett komplett. Die Frauenquote in der Regierung liegt damit bei rund 35 Prozent.

Studien bestätigen, dass auch der Anteil von Frauen im Mitarbeiterstab der Bundesre-gierung seit 2012 gestiegen ist. Ein Grund dafür ist, dass sich viel mehr Frauen den Weg nach oben bahnen können: Seit zehn Jahren steigt die Zahl der gut ausgebildeten Frauen, und es ge-hen deutlich mehr wieder arbeiten, wenn sie Kinder bekommen haben.

In der Politik zeigen aber auch die Frauenquo-ten Wirkung, die die meisten Parteien vor eini-gen Jahren eingeführt haben. So liegt der An-teil an Politikerinnen, die als Abgeordnete im Bundestag sitzen, inzwischen bei 36,1 Prozent. Bei den Landesparlamenten sieht das nicht überall so gut aus. In Baden-Württemberg, Bay-ern, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nie-dersachsen und Nordrhein-Westfalen beträgt der Frauenanteil noch nicht einmal 30 Prozent. Noch schlechter ist der Schnitt in den Kommu-nen, also in den Städten und Gemeinden: Hier sind nur fünf Prozent der Führungsämter von Frauen besetzt, und der Gesamtanteil an weib-

lichen Komunalpoli-tikerinnen stagniert seit zwei Jahrzehnten auf einem Niveau von etwa 30 Prozent.

U n d d e n n o c h : Der Aufstieg von Frauen in der Spit-zenpolitik scheint d a s S e l b s t v e r -ständnis von be-rufstätigen Frau-en allgemein zu

beeinflussen. Schwesig, Nahles, Wanka und von der Leyen haben außerdem selbst Kinder und leben daher vor, dass eine Frau Familie und eine bedeutende Karriere unter einen Hut bringen kann. Bleibt abzuwarten, was die Frauenquote bewirken wird, die die Regierung nun für Unternehmen beschlos-sen hat (siehe Kommentar).

Der Ministerinnen-Klub Die Politiker haben die Frauenquote für große Unternehmen ab 2016 beschlossen. Doch wie sieht es eigentlich in den eigenen Reihen aus?

Fotos: Bundesregierung / Ste� en Kugler; Pablo Castagnola

*Neben der Kanzlerin und den 15 Ministerinnen und Ministern sind auf dem Bild noch Regierungsmitarbeiter/Berater zu sehen.

Der Bundestag hat im März ein historisches Gesetz verabschiedet: Ab 2016 gilt in Deutsch-land eine Frauenquote für die Wirtschaft. Im Aufsichtsrat (siehe Spickzettel oben) von Unter-nehmen müssen mindestens 30 Prozent Frauen sitzen. Aktuell sind es nur circa 18 Prozent. Ziel der Quote ist, dass Unternehmen Frauen genauso fördern wie Männer. In vielen Firmen ist das noch nicht so. Dort denken einige Chefs vielmehr, dass es sich nicht lohnt, jungen Frauen bei der Karriere zu helfen, weil sie vielleicht Kinder kriegen und später nur Teilzeit arbeiten. Außerdem gibt es auch tatsächlich noch immer Männer, die denken, dass Frauen generell lieber zu Hause bleiben, die Kinder erziehen und kochen sollen.

All das hat dazu geführt, dass in Deutschland sehr viel weniger Frauen als in anderen Ländern ganz nach oben kommen in der Wirtschaft – obwohl sie genauso gut ausgebildet sind wie gleichalt-rige Männer oder sogar besser. Das ist nicht nur ärgerlich für die Frauen, die gerne in Führungspo-sitionen arbeiten möchten, es ist auch schädlich für die Wirtschaft, weil sich insgesamt weniger für die ganz wichtigen Jobs bewerben. Wirtschaftsvertreter hatten bereits vor Jahren versprochen, dass sie freiwillig mehr Frauen wich-tige Stellen geben. Geschehen ist nichts. Deshalb zwingen die Politiker Unternehmen jetzt mit der Frauenquote dazu. Zumindest teilweise: Denn die Quote gilt nur für gut hundert große Unter-nehmen, deren Aktien an der Börse gehandelt werden. Und sie gilt nicht für den Vorstand, also die Gruppe, die den Konzern wirklich führt. Die

Politik ho� t, dass es den künftig weibliche-ren Aufsichtsräten dann schon gelingen wird, mehr Managerinnen einzustellen.

Ich fi nde, wir hätten schon viel früher anfangen sol-len, Frauen beim Aufstieg zu helfen. Aber Deutsch-land ist da etwas altmodisch, und die Frauen selbst trauen sich manchmal nicht so viel zu. Das liegt auch daran, dass es zu wenig Vorbilder gibt. Aber das wird sich jetzt ja ho� entlich ändern.

Barbara Gillmann Handelsblatt Berlin

KOMMENTAR: „WIR HÄTTEN SCHON VIEL FRÜHER ANFANGEN MÜSSEN, FRAUEN ZU FÖRDERN.“

Aufsichtsrat

Der Aufsichtsrat ist ein Kontroll-

gremium, das die Arbeit einer

Unternehmensleitung überwa-

chen soll, um zum Beispiel Miss-

wirtschaft zu verhindern. Auch

muss er den Jahresabschluss

prüfen, der die Einnahmen und

Ausgaben einer Firma aufl istet.

Der Aufsichtsrat besteht je nach

Unternehmensgröße aus drei bis

21 Personen.

Quellen: DIW Berlin, Statista 2015

Anteil der Frauen in Prozent

2010 2011 2012 2013 20142

5

4

3

Top 100 dt. UnternehmenTop 200 dt. Unternehmen

Frauen im Vorstand

Insgesamt sechs Frauen sitzen in der Bundesregierung.*

Juni 2015, AUSGABE 34 5

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UNTERNEHMEN UND MÄRKTE

Dieter FockenbrockHandelsblatt Düsseldorf

Für die Deutsche Bahn sind die ewigen Streiks der Lokomotivführer ein Riesen-ärgernis. Kunden sind sauer, weil ihre

Züge nicht fahren, und die Bahn kostet das zig Millionen Euro an Einnahmen. Freude löst das dagegen bei Flixbus / MeinFernbus oder Post-bus aus. Streikt die Bahn, explodieren bei den Busgesellschaften die Buchungen. Eine bessere Werbung gibt es nicht für sie.

Dabei haben die Anbieter das gar nicht mehr nötig. Ihr Geschäft läuft quasi von allein. Seit gut zwei Jahren ist es in Deutschland er-laubt, mit Bussen quer durchs Land zu fahren und Passagiere beispielsweise zwischen Ham-burg und Köln zu befördern. Zum Schutz der Eisenbahn war es davor verboten, Buslinien anzubieten, die über 50 Kilometer lang sind. Auf Drängen der EU hat sich das geändert.

Etwa 40 Fernbusfirmen sind inzwischen auf 264 verschiedenen Strecken unterwegs. Zwischen 17 und 19 Millionen Menschen fuhren

2014 mit dem Bus, in diesem Jahr sollen es schon 30 Millionen sein (siehe Infografi ken).

Der Erfolg hat auch einen Grund: Busse sind viel billiger als die Bahn. Meist sind sie sogar preiswerter als Mitfahrzentralen, die freie Plätze in Privatautos vermitteln. Die Bustickets werden auf einigen Strecken ab einem Euro verschleudert. Für die 500 Kilometer zwischen Köln und Berlin müssen die Passagiere oft nicht einmal zehn Euro bezahlen. Gerade erst ist ein neues Unternehmen aus Schottland auf den Markt gekommen. Es heißt Megabus und verspricht, immer billiger als die Konkurren-ten fahren zu wollen. Deshalb setzt Megabus Doppeldecker ein. Mehr Passagiere, niedrigere Preise, so lautet das Geschäftsprinzip.

Das Problem: Bei diesem harten Preiskampf verdient keines der Unternehmen Geld. Die Kosten für Busse, Kraftstoff und Fahrer sind oft höher als die Einnahmen aus dem Verkauf von Fahrkarten. Eine Fernbusfirma hat aus diesem Grund bereits pleitegemacht, andere haben entnervt aufgegeben, bevor es so weit gekommen ist. Weiteren wird es so ergehen. Zurzeit versucht jeder Anbieter, den anderen vom Markt zu verdrängen – durch immer mehr Linien, durch immer günstigere Preise.

Für die Kunden ist das erst einmal schön, zum Schnäppchenpreis zum Beispiel von Frankfurt nach Hannover zu fahren. Doch ir-gendwann müssen die Unternehmen Geld ver-dienen. Und das geht nur bei höheren Preisen.

Deutschland zum Schnäppchenpreis

Die Schülerredaktion sagt:

» Gerade Jugendliche können oft von den niedrigen Preisen der

Fernbusse profitieren. «Hanne, Jahrgang 10

Foto: Flixbus.de

Fernbusse machen das Reisen preiswert – aber können die Anbieter damit auch Geld verdienen?

Der Fernbusmarkt in Zahlen

Quellen: VCD / Mobilitätstrends 2015

Quellen: Statistisches Bundesamt / Iges, DB

Quelle: Iges

Quelle: Iges, *Stand April 15

Marktanteile nach Fahrplankilometern*

Günstigster Kilometerpreis auf ausgewählten Strecken

Zahl der Fernbuslinien in Deutschland

Zahl der Fahrgäste im FernbusverkehrReisende in Millionen

Zahl der Fahrgäste im Fernverkehr der Deutschen BahnReisende in Millionen

3,8 Cent

1 Cent

1,3 Cent

2,5 Cent

76%

264

9%

7%

2%2%

Postbus

BerlinLinienbus / IC BusTouring

Megabus

MeinFernbus / Flixbus

3,5 Cent

4,1 Cent

Berlin -> Hannover (296 km)

Dezember 2014

München -> Nürnberg (169 km)

Frankfurt -> Köln (190km)

April 2015

20122011 2013 2014 2012 2013 2014

April 2013 April 2014 April 2015

164113

122

124

126

128

130

132

0

5

10

15

20

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Juni 2015, AUSGABE 34HANDELSBLATT ERKLÄRT

Matthias ThibautAuszug aus einem Handelsblatt-Artikel vom 13.03.2015

Angetrieben vom wirtschaftlichen Wachstum hat der globale Kunstmarkt 2014 mit einem Gesamtvolumen von

51 Milliarden Euro einen historischen Höchst-stand erreicht. Längst wächst der Kunstmarkt im Gleichschritt mit dem globalen Wohl-standswachstum der Superreichen.

Auf dem Markt ist derzeit vor allem zeitge-nössische Kunst – also die Gegenwarts- und Nachkriegskunst – sehr gefragt. Ihr Anteil am Gesamtmarkt ist mit 48 Prozent so hoch wie nie. Weltweit wurde sie in Auktionen im letz-ten Jahr für 5,9 Milliarden Euro versteigert –

WAS BEDEUTET DAS?

Ein Handelsblatt-Artikel mit Erklärungen für Schüler

Diesmal zum ThemaKunstmarkt

Auf dem Kunstmarkt wird vor allem neuere Kunst verkauft, die nach 1945 entstanden ist. Die Preise für die Bilder, Skulpturen oder Fotografi en folgen dabei ganz eigenen Regeln. Herstellungs- oder Personalkosten spielen hier keine Rolle. Auch ist die Qualität von Kunst nicht wirklich messbar, und die Werke erfüllen kei-nen unmittelbaren Zweck, wie zum Beispiel Durst zu löschen.

Was macht ein Kunstwerk teuer?Ob ein Kunstgegenstand besonders wertvoll ist, hängt maßgeblich von der Beurteilung Kunstsachverstän-diger ab. Das sind zum Beispiel Kunstkritiker, Galeristen oder Kunst-

historiker. Wenn sie ein Gemälde als Meisterwerk einstufen, schnellt der Preis in der Regel in die Höhe, denn dann wollen es plötzlich viele Leute unbedingt haben. Wertvolle Objekte, wie etwa die Bilder von Gerhard Richter oder Edelstahlfi guren von Je� Koons, werden auf diese Weise zu begehrten Statussymbolen bei wohlhabenden Leuten. Hinzu kommt, dass solche Kunst-werke nicht in Massenproduktion angefertigt werden können. Dadurch werden sie zu einem knappen Gut, und der Preis steigt.

Wer kauft so teure Werke? Der Kunstmarkt ist ein sogenannter

Luxusmarkt, denn gute Kunstwerke haben einen hohen Preis. Vor allem für sehr reiche Leute gehört es quasi zum guten Ton, schöne und seltene Kunst zu besitzen. Außerdem ist Kunst auch beliebt bei Leuten, die Geld investieren möchten. Sie kaufen ein Bild, weil sie ho� en, dass es im Wert steigt und sie es später mit einem Gewinn wieder verkaufen können.

Wer handelt mit wertvoller Kunst? Verkauft werden solche Meisterwerke in der Regel in spezialisierten Galeri-en und von Auktionshäusern. Bei ei-ner Auktion werden die Kunstobjekte versteigert. Wer ein Gemälde kaufen

möchte, gibt ein Gebot ab. Bis zum Ablauf der Auktion können sich die Kaufwilligen immer wieder gegen-seitig überbieten. Wer am Ende der Auktion den höchsten Preis genannt hat, erhält das Objekt. Die zwei größten und bekanntesten Auktionhäuser sind Christie’s aus London und Sotheby’s aus New York. Bei Christie‘s zum Beispiel wechselte Mitte Mai ein Bild von Pablo Picasso für einen Rekordwert von rund 160 Millionen Euro den Eigentümer.

Beate FaulbornInstitut für Ökonomische Bildung Oldenburg

das entspricht einem Jahreswachstum von 19 Prozent. Der Abstand zur zweitmeist gehan-delten Kunstkategorie, der Epoche Moderne mit Werken ab Anfang des 20. Jahrhunderts, war mit Auktionsverkäufen von 3,3 Milliarden Euro nie so groß.

Obwohl das Volumen des Kunstmarkts nun schon 6,6 Prozent über dem bisherigen Höchststand von 2007 liegt, ist die Zahl der Kunstverkäufe immer noch deutlich niedriger als damals. Mehr Geld für weniger Kunst, höhere Preise für weniger Künstler. 20 Spitzenkünstler, darunter die Marktfüh-rer Andy Warhol, Francis Bacon und Ger-hard Richter, stellen mit nur vier Prozent der Verkäufe 42 Prozent des Gesamtwerts im Kunsthandel.

Experten warnen vor der wachsenden Ungleichheit auf dem Markt.

Mehr Umsatz, weniger Kunst

Karikatur: Tomma Otzen & Kaja Schönborn; Foto: DARREN ORNITZ/Reuters/Corbis

So sieht’s die Schüler redaktion

Ein Problem daran ist, dass die sehr hohen Preise in keinem Verhältnis mehr zu anderen Wertsetzungen stehen. Außerdem scheint sich im Kunstmarkt gerade eine andere ökonomische Theorie zu verwirklichen: Steigende Preise allein machen ein Objekt be-gehrenswert (siehe auch unten). Die Gesetze von Angebot und Nachfrage werden außer Kraft gesetzt. Der hohe Preis selbst suggeriert Exklusivität und wird zum Qualitätsfaktor. […]

Für Picassos Ölgemälde „Die Frauen von Algier“ zahlte ein Käufer 160 Mio. Euro.

Juni 2015, AUSGABE 34 7

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SCHÜLER SCHREIBEN FÜR SCHÜLER

Paulina Becker, Lennard Immel (Jahrgang 9)Erlenbachschule Elz

Seit dem Schuljahr 2012/13 gibt es bei uns das Projekt „SKS“: Schüler kochen für Schüler. Wir nennen es auch „Elzer

Blechtopf“. Jeweils an drei Tagen in der Wo-che kochen Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 für die ganze Schule. Ab der 4. Stunde geht es los. Wir kochen, spülen und geben das Essen ab 13.15 Uhr aus. Spätestens um 15.30 Uhr sind wir fertig.

SKS ist bei uns im Unterricht so eingebun-den, dass es dafür auch eine Zeugnisnote gibt. Im Theorieunterricht überlegen wir uns jeden Tag ein anderes Motto, zu dem wir selbst die Menüs zusammenstellen. Passend zum Motto gestalten wir dann auch eigene Plakate für die Kantine. In den Theoriestun-den sprechen wir aber auch über Themen wie „das richtige Spülen“ oder „Hygienevor-schriften“.

Je weiter das Schuljahr voranschreitet, desto besser spielen sich die Kochteams ein. Anfangs wird immer strikt nach dem Aufga-

benplan, den die Lehrer aufstellen, gekocht. Später werden die Schüler immer eigenstän-diger. Bei Überprüfungen müssen die Teams ohnehin komplett allein kochen.

Die Anmeldung für das Essen findet in den Pausen am Vortag statt. Anhand der An-meldungen berechnet das Kochteam dann, wie viele Portionen benötigt werden und wie viele Zutaten gekauft werden müssen.

Die eigene Schulkantine zu betreiben empfinden viele Schüler als stressig. Das Kochen dagegen macht den meisten sehr

viel Spaß. Wir lernen dabei auch, wie wichtig es ist, sich während des Kochens gut abzu-sprechen und als Team zu arbeiten. Ist einer mit seiner Aufgabe fertig, hilft er bei anderen Schülern mit.

Natürlich wollen wir möglichst den rich-tigen Geschmack der Kantinenbesucher treffen. Weil wir die Mottos selbst gestalten, klappt das nicht immer. Allgemein kommt das Essen jedoch sehr gut an, und wir freuen uns über jedes Feedback. Denn nur so kön-nen wir den „Elzer Blechtopf“ optimieren.

Schüler schwingen den KochlöffelDas Schulessen in Deutschland hat oft keinen guten Ruf. Eine Schule im hessischen Elz zeigt daher Eigen-initiative: Hier kochen die Schüler selbst – und lernen dabei nicht nur, den Herd zu bedienen.

Christoph Niewenhuys (17)Berufsbildende Schulen Haarentor, Oldenburg

Die Klausuren s ind geschrieben, das Schuljahr ist fast rum – bald sind endlich Sommerferien. Die meisten packen dann auch ihre Koffer und fahren mit der Familie oder Freunden in den Urlaub. Doch nicht alle können oder wollen sich das leisten. Aber keine Bange: Es gibt auch viele tolle Möglichkeiten, zu Hause schöne und zudem günstige Ferien zu verbringen. Dabei muss man nur auf die richtige Planung setzen.

So bieten etwa Jugendämter oder Verei-ne wie Caritas oder Deutsches Rotes Kreuz Ferienbetreuungen an. Gemeinsam mit den Betreuern machen Kinder und Jugendliche Ausflüge, veranstalten Sportturniere, spielen, basteln oder werkeln. Natürlich kann man aber auch etwas auf eigene Faust unterneh-

men: Fußball spielen mit den Freunden, Rad-touren machen, gemütlich durch die Stadt schlendern oder einfach nur am nächsten See entspannen. Alles ist möglich.

Für „Zu-Hause-Bleiber“, die gerne Ausflüge machen, ist das Schülerferienticket perfekt.

Sie können damit kostengünstig in ihrem Bundesland mit Bus und Bahn reisen. In Niedersachsen düsen sie also zum Beispiel an die Nordsee, in Bayern in die Berge, in Mecklenburg-Vorpommern an einen der vielen Seen oder in Nordrhein-Westfalen in große Städte wie Köln, Münster oder Aachen. Außerdem kann man mit dem Ferienticket oft auch günstiger ins Schwimmbad oder ins Kino. Die Angebote sind von Region zu Regi-on unterschiedlich.

Der Vorverkauf des Tickets beginnt meis-tens einige Wochen vor Schuljahresende, und es ist ab dem Beginn der Ferien gültig. In Baden-Württemberg beispielsweise kostet es dieses Jahr 31,90 Euro.

Hauptsache ist bei all den Planungen, dass das Wetter mitspielt. Das wäre die beste Vo-raussetzung für eine perfekte Erholung und einen guten Start ins neue Schuljahr.

Sommerurlaub muss nicht teuer sein

Fotos: Privat; Jutta Klee/ableimages/Corbis

Schüler der 9. Klassen kochen gemeinsam mit Lehrer Benedikt Felgentre� (rechtes Bild r.).

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Juni 2015, AUSGABE 34AUSZEIT

In dem Buchstabengitter sind waagerecht und senkrecht insgesamt drei Begri� e versteckt, die sich auf Themen dieses Handelsblatt Newcomers beziehen. Gehe auf www.handelsblattmachtschule.de/newcomer und trage die Begri� e und deine E-Mail-Adresse ein. Zu gewinnen gibt es insgesamt fünf USB-Sticks mit 64 GB von Intenso (USB 3.0, Superspeed).

Hans Kaminski (Direktor IÖB) und Dieter Fo-ckenbrock (Chefkorrespondent Handelsblatt)

ImpressumHerausgeber: Dieter Fockenbrock, V.i.S.d.P. (Handelsblatt) und Hans Kaminski (Institut für Ökonomische Bildung IÖB, Uni Oldenburg)Redaktion: Melanie RübartschKonzept: Katrin Eggert, Dieter Fockenbrock, Hans Kaminski, Michael Koch Art Director: Stefan Vieten Koordination: Maren Kienaß, Melanie RübartschLayout und Fotos: Sandra Janzsó, Corinna ThielMarketing und Vertrieb: Verena von HugoEnglische Übersetzung: John Dalbey für PONS GmbHVerlag: Handelsblatt GmbH Geschäftsführung: Gabor Steingart (Vorsitzender), Frank Dopheide, Claudia Michalski, Ingo RieperKasernenstr. 67, 40213 Düsseldorf, Tel.: +49 (0) 211-887-0Druck: kuncke druck GmbH,Kornkamp 24, 22926 AhrensburgMitarbeiter dieser Ausgabe: Paulina Becker, Lennard Immel, Christoph Niewenhuys, Lehrer und Schüler der Helene-Lange-Schule Oldenburg (Ortrud Reuter-Kaminski, Victor Borghardt, Hanne Hägele, Yannoh Mügge, Tomma Otzen, Kaja Schönborn, Lea Schönborn, Imke Thomssen, Fleming Wiesner)Fragen und Feedback: [email protected] Handelsblatt Newcomer erscheint alle zwei Monate.Lehrkräfte können den Handelsblatt Newcomer für ihre Schüler kostenlos bestellen:www.handelsblattmachtschule.de/newcomer

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Nach dem Gesetz gibt es für die glei-che Arbeit das gleiche Geld – egal ob ein Mann oder eine Frau sie leistet.

Trotzdem verdienen Frauen in Deutschland durchschnittlich rund 22 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen, hat das Statistische Bun-desamt ausgerechnet. Natürlich gibt es auch Frauen, die besser verdienen als Männer. Aber in den meisten Fällen ist es umgekehrt.

Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen arbeiten Frauen häufi -ger in Dienstleistungsberufen, die meist schlechter bezahlt sind als Jobs in der Industrie. So verdient eine Frisörin in Düsseldorf zum Beispiel gut 1 400 Euro im Monat, ein Chemieingenieur rund 5 700 Euro. Zudem haben mehr Frauen Teilzeitjobs als Männer oder legen Pausen im Berufsleben ein, weil sie sich um Kinder oder pfl egebedürftige Angehörige kümmern. Männer können in die-

ser Zeit an ihrer Karriere arbeiten – und je hö-her sie aufsteigen, desto besser verdienen sie.

Ganz erklären diese Gründe die unter-schiedliche Bezahlung aber nicht. Denn selbst,

wenn Frauen und Männer die gleiche Qualifi kation haben und die gleiche Tä-tigkeit verrichten, bekommen Mitarbei-terinnen im Schnitt sieben Prozent we-niger Gehalt. Die Frauen erfahren davon aber meist nichts, weil Arbeitsverträge und die darin festgelegten Gehälter geheim sind und sie daher offi ziell nicht wissen dürfen, was ihre männlichen Kollegen verdienen. Deshalb will Famili-enministerin Manuela Schwesig jetzt ein

Gesetz auf den Weg bringen, wonach Gehälter künftig off engelegt werden sollen.

Frank SpechtHandelsblatt Berlin

Stimmt es, dass …*

… Männer und Frauen unter-schiedlich viel verdienen?Im Schnitt bekommen Frauen hierzulande 22 Prozent weniger als Männer. Die Familienministerin will das ändern.

Foto: Sebastian Damberger

*ºDie Fragen für „Stimmt es, dassº...“ stellen Schüler. Vor -schläge könnt ihr uns schicken unter: [email protected]

Der nächste H Newcomer

erscheint im September.

Darin geht es unter anderem um den

SPIELEMARKT.Einsendeschluss ist der 7. September 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Erfolg!

Z P B P H R K S F L Y Y B A N S I H O Z K C B N

U M L W K J X K A R P C I S Z P Y S E W B H Q A

F R W K L R R J Y A M B F K S H J P U R A F U C

W L I A B E R C G U I K E W A V X M J F K R O D

S Z K A U K T I O N H N R H E Q C X A Z C L T R

I J K L C V K F B P R W N M I N K C J R A M E N

P O D V R Z S D V T E J B C W T I Z X L A M R M

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