Date post: | 25-Jan-2015 |
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Design |
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DBR: für welche Erkenntnis-Interessen?
Prof. Dr. Isa Jahnke
Vortrag auf der DGfE2014 in BerlinArbeitsgruppe “Design-Based Research”
• 2001-2009 Wissensmanagementsystem als gemeinsame Lernplattform in der Informatik (InPUD, NRW gefördert; Jahnke/Mattick)
• 2001-2004 Einführung mobiler Endgeräte für die Koordination zwischen LKW-Fahrern und Disponenten (SpiW, BMBF; Kunau/Herrmann)
• 2004-2008 Literaturauswahlprozess in wissenschaftlichen Teams (Thomas Herrmann; IMTM-team, RUB)
• 2007-2008 Prozessanalyse im Dienstleistungsmanagement (GeoContent) (MARIS, BMBF; Prilla/Herrmann/Jahnke)
• 2008-2011 PeTEX (EU, Jahnke, Terkowksky, Pleul, Tekkaya, Wildt)• 2012-2015 media-tablets-in-PTE (Umeå TUV-gefördert; Jahnke/Olsson)
• 2014-2016 media tablets in Swedish schools(Projektbewilligung, Swedish Research Council (schwed. DFG)
z.B. Herrmann, Loser, Jahnke 2007
DBR Projekte überblick
2 Projekte - Gestaltung von Technologie-unterstützter Lehre zur Verbesserung von Lernmöglichkeiten
• PeTEX - Platform for eLearning and Telemetric Experimentation Europäisches Projekt gemeinsam mit TU Dortmund, KTH Stockholm und Universität Palermo; Didaktiker und Ingenieure= Ingenieurausbildung
• Media Tablets in LehrerInnenausbildungan der Umeå University, Schweden
PeTEXPlatform for E-Learning and Telemetric Experimentation
Laufzeit: EU, 2008-2011
3 Labore für Materialtests: Zugversuch, Schweißen, Fräsen (Umformtechnik)
Wie können Live-Experimente in Online-Lernprozesse soziotechnisch-didaktisch praxistauglich gemacht werden?
Design von E-Learning = soziotechnische Gestaltung eines neuartigen Lehr-/Lernszenarios,
Der Kern des soziotechnischen Ansatzes ist eine integrierende Sicht auf soziale Prozesse und Interaktionen im Lehr-/Lern-Szenario und die darin eingebetteten technischen Systeme.
Jahnke, Terkowsky, Pleul, & Tekkaya (2010)
Lern-Module (interaktive Aufgaben)
Reflektierendes Lernen
(Lernbericht, Feedback)
Vorbereiten und Ausführen des
EXP
Analyse (Daten-
erhebung/-
auswertung)
Intervention(Entwurf,
Entwicklung,...)
Daten-Erhebung /-Auswertung•Fokussierte Gruppeninterviewsmit partizipativer Modellierung („Modellierung Meetings“)
•Midterm Evaluation: Externer Workshop mit Experten
•Nutzungstests: Fragebogen; Methode „Laut Denken“ (Usability)
Medien-unterstützte Lehr-/Lern-Praxis
verändern
Prototyp entwerfen
In der Theorie sieht es so aus…
Datenerhebung- & Gestaltungsphasen; Datenanalyse- & Umsetzungsphasen
Modell-Umsetzung,
Prototyp 1 entwickeln
Start /Kick-Off Jan. 2009, 2 Tage Lehrende/Maschinenbau: 4 Do, 1 Sto, 3 PaHochschuldidaktische Exp. 1; E-Learning: 1;
Moderator: (Inhalte, Ablaufplan, Verantw. etc.)
Gruppeninterviews/Gestaltung/Modelling M1 März 2009, 2 Tage Lehrende/Maschinenbau: 3 Do, 1 Sto, 1 Pa
Hochschuldidaktische Exp. 2; E-Learning: 1; Moderator: 1
Modell V1 gemeinsam visualisieren
Analyse A1 Apr-Mai 2009 E-Learning Experte: 1; Moderator: 1 Modell V1 analysieren, Probleme aufdecken,Modell-Umsetzung beginnen, Prototyp 1 beginnen
EinzelinterviewsGestaltung/Modelling M2 Mai-Jun 2009 Lehrende/Maschinenbau: 1 Do, 1 Sto, 1 Pa
E-Learning: 1; Moderator: 1 Diskussionen, Modell verändern V2
Experten-Evaluation 1 30. Juni 2009 Studierenden: 2; Industrievertr: 2Lehrende/Maschinenbau: 3 Do, 1 Sto, 1 Pa
Didaktik-Exp. 3 (HH, Ha, DO);Internationale E-Learning-Exp: 4 (Fra, Do); Moderator: 1 Feedbackitems 32 (4 Cluster)
Analyse A2 Jul-.Aug 2009 E-Learning: 1; Moderator: 1 Modell V3
Gruppeninterviews/ Gestaltung/Modelling M3 Nov 2009, 2 Tage Lehrende/Maschinenbau: 2 Do, 2 Sto, 3 Pa
Hochschuldidaktische Exp. 2; E-Learning: 1;Moderator: 1; RemoteLab-Exp: 2 (Sw)Modell V3 diskutieren, verändn‘
Analyse A3 Dez-Feb 2010 E-Learning: 1; Moderator: 1; Modell V3 anpassen
Modell PeTEX, Version 1Grafische Modellierung
SeeMe-Methode Th. Herrmann, 2008
Lern-Module
Experimente vorbereiten & durchführen
Bewertung
Gestaltungsprinzipien (Juni 2009)32 Items, 4 Cluster
Experiment•Wann ist es ein gelungenes Experiment?
Technisches Design
•Reservierungssystem
Didaktisches Design•Lernlevel, Komplexitätsgrad•Standardisierter Rahmen für Lernmodule•Mehr aktive als passive Aufgaben
Soziales Design•Review-Prozess
Terkowsky, Jahnke et al. 2010
Summative Eval.Erste Ergebnisse• NutzerInnen bewerten PeTEX mit gut bis sehr gut.
JEDOCH• Unterschiede innerhalb der 3 Standorte
• Lernmodule zu lang• Würden Sie das zuhause auch so machen, wenn keine BeobachterInnen hinter Ihnen stehen?
• Integration in das Curriculum, bestehende Veranstaltungen notwendig
Technologie
Soziales Design
Didakt. Design
Strukt. Kopplung?
Qualität?
Erfolg?
Jahnke, Terkowsky, et al. 2010
Soziotechnisch-didaktisches Design
PeTEX• DBR ist geeignete Methode um Bildungsinnovationen gemeinsam mit verschiedenen Stakeholdern zu entwickeln
• ABER Eval.-Ergebnis:Modellierung (Papier-Modell) und Umsetzung in der Praxis teils nicht stimmig
• Herausforderungen: - Fachkulturelle Besonderheiten; - Haltung der Lehrenden (Einfluss auf Lehre)
Projekt Organisation
Leitung & Koordination
Experten Hochschule Teacher Ed.
Ipad und IKT erfahrende Lehrende
Wissenschaft
Kenneth EkströmEwa GruffmannHelena Rosqvist
Krister LindwallPeter Vinnervik(Sebastian Bardt Admin)
Andreas OlssonLeif MarklundIsa Jahnke
• Kick-Off im März 2012 • Studentische Kohorte 1: 50 ipads (Sept 2012)• Studentische Kohorte 2: 80 ipads (March 2013)
Multidisciplinary approach
Bottom-upStudents use m-Tablets
In betweenProject-team offers
workshops for teachers on digital didactical
designs
Top-downipad-implementation for
all
Projekt Aktivitäten
Report to Head of TUV and
committees
Digital Didactical Workshops
for University teachers
Research studies students and teachers
experiences
Starting discussion
together with USE
Report and discussion with
university teachers
Designing courses with teachers
Workshops for students
Design-Workshops & Data collection
• Part 1 (April 2012) Start (Isa)
• Part 2 (May 2012) iPads and Creativity (Lars & Isa)
• Part 3 (June 2012) Continuing with iPad scenarios (Isa)
• Part 4 (Feb 2013) iPad in use (Isa)
• Part 5 (April 2013)
• ….
• Part 8 (Dec 2013) What makes a learning-activity
good/bad?
8-10 teachers per workshop (n=15 involved teachers in the
study programme at the department) participated per
workshop
Student Evaluation in the end of every semester
Student InterviewsStarted 2013-..
Teacher InterviewsStarted 2013-..
Meeting the students
Started 2013-..
Zentrale Erkenntnisse aus dem Projekt
Diskrepanz in den digitalen didaktischen designs
•was Lehrende “denken” und was sie tatsächlich "tun" (Lehre planen und Lehrhandlungen)
•wie Lehrende sich selbsy wahrnehmen und ihrer Lehrpraktik(“innovative” und “aligned” - aber so stelle es sich nicht da)
•teacher-students-loneliness (und keine reflektierte Community)
--> DBR als Ansatz "design thinking" und doing zusammenzubringen
IKT/ m-tablets
Lehrziele
Lehr-Aktivitäten
Prozess-bas. Assessment
(durch Lehrende; peers)
PETEX => Theoriengenerierung => veränderte THEORIE Digitale Didaktische DesignsLehr-Designs <und> Lern-Designs
IKT/ m-tablets
Lernziele
Lern-Aktivitäten
Prozess-bas. Assessment
(Selbsteval.)
Lehrende Studierende
IKT/ m-tablets
Lehrziele
Lern-Aktivitäten
Prozess-basiertes Assessment
Soziale
Beziehungen
Soziale Beziehungen
Soziale Beziehungen
PETEX informiert eine veränderte Theorie:Digitales Didaktisches DesignWie fördern Lehrende studentisches Lernen? (Ermöglichungsdidaktik)
ICTICT
ICTStudierende
Lehrende
Inhalt
Lehr-ziele
Assessment/Reflektion
Lern-Aktivitäten
Lehrende-Entwicklung
Curriculum Entwicklung
Hochschul-Entwicklung
1 Didaktische Interaktionen
3 Didaktische Bedingungen
2 Didaktisches Design
3 Layersin derHochschul-didaktik
Jahnke, 2014 “Hochschuldidaktik 2.0”
Erkenntnis-Interessen: das Wie„Verbesserung von Praxis/Prozessen“
PeTEXZiel: Lernplattform zu entwickeln mit Fokus „Einbindung von Live-Experimenten“
a)reales Experimentieren in den Laborhallen an drei EU Standorten
Internet-medial zu ermöglichenb)passende didaktische Konzepte für E-Learning-Szenario entwerfen
MediaTablets (LehrerInnenausbildung)Ziel: Verbesserung der Lehre und des Lernens – von „teaching as delivery activity“ hin zu „teaching that enables learning expeditions“
a)Reflektion bestehender Lehrformate und Veränderung hin zu Lerner-zentrierten designs
b)Studierende: Reflektion und Gestaltung, wie sie lernen (von Konsument zu „Pro-sumer“)
c)Kreative Lernformate und Lernwege gemeinsam mit Akteuren entwickeln
Erkenntnis-Interessen in den anderen Projekten•Verbesserung von Arbeitsprozessen
Jahnke, Norqvist, Olsson, 2013Jahnke & Kumar, 2014
Vorteile des DBR: kommunikativer Visualisierungsprozess im partizipatorischem Design-Diskurs
• Befragte konstruieren ihre wahrgenommenen Realitäten gemeinsam; Reflektion im Kreis der Beteiligten (z.B. in Workshops)
• Rückmeldung erfolgt unmittelbar (durch Modelling/Visualisierung);„Was nicht sein kann – aber ist“ wird aufgedeckt
• Mehrere Perspektiven in einem Frage-Antwort-Diskurs
• Dokumentation durch Modellierung und Transkription als nachträgliche Ergänzung
=> Bestehende Praxis einem Diskurs zugänglich machen und somit Grundlage für Veränderungen legen
Welches Forscherverhalten kann zu unerwünschten Effekten / Verzerrungen führen?
• Auf einen Beitrag nicht eingehen („Gut, das berücksichtigen wir später“)
• Angemessenheit der Modellierung nicht durch Rückfrage überprüfen
• Zu früh abrechen: Nur eine Sichtweise zu einem Aspekt (etwa Werkzeugnutzung) erheben
• Modellierte Darstellung eines Beitrages löschen oder überschreiben
Anm. Einige Aspekte sind auch in anderen Methoden (z.B. Interviews) zu vermeiden (z.B.
Suggestivfragen, …)
• Mehr modellieren als gesagt wurde
• Zu sehr ins Detail gehen – etwa logische Verknüpfungen am Anfang modellieren
• Moderator oder Modellierer modellieren die „Story“ selbst zu Ende
• …
Offene Untersuchungsfragen für den DBR
a) Wie verhalten sich die kommunikativ-konstruierten Design-Modelle der Beteiligten im Modellierungsprozess zu den Sichtweisen anderer Beteiligten?
Gibt es eine kontextuierte Repräsentativität?
b) Wie wirkt sich die Zeitgleichheit bzw. enge temporale Verzahnung von Erhebung und Auswertung aus?
Welcher Art sind die "engen Loops", und was bewirken sie?
c) Welche Rolle besitzt die grafische Modellierung als Endprodukt für den Gesamtforschungsprozess?
Kann man dieses Endprodukt wiederum grafisch modellierend interpretieren kann oder welche Auswertungsmethoden sind hier angemessen?
Fazit
DBR ist geeignet für Entwicklungsprozesse = Analyse und Einsatz in der Praxis wird verzahnt (und das ist „normal“)
DBR wird solchen Prozessen gerecht, was in der gesell. Realität normal ist; Verzahnung von Forschung und Entwicklung***
DBR ist nützlich für sozio-technisch-didaktisches Design (Modelling - neue qualitative Datenerhebungsmethode)
Jahnke, Herrmann, Prilla (2008)
...dient nicht nur der Designvorbereitung, sondern auch der Analyse
...macht durch kommunikative Visualisierung die Meinungsvielfalt verschiedener Perspektiven dem Diskurs zugänglich
Nicht nur das Ergebnis an sich (Modelle) sondern die „gemeinsame Herstellung der Modelle“ ist entscheidend; z.B. grafisches Modelling erfasst kommunikativ-konstruierte Wirklichkeit
Publikationen zum Thema abrufbar: www.isa-jahnke.com
Isa Jahnke / Thomas Herrmann / Michael Prilla (2008): Modellierung statt Interviews?. Eine neue qualitative Forschungsmethode? In: M. Herczeg, M. C. Kindsmüller (Hrsg.): Mensch und Computer 2008. 8. fachübergreifende Konferenz für interaktive und kooperative Medien. Oldenbourg Verlag München. S. 377-386. Download von www.isa-jahnke.com
Herrmann,Thomas / Loser, Kai-Uwe / Jahnke, Isa (2007):Socio-technical Walkthrough (STWT): a means for Knowledge Integration. In: The Learning Organization. The international journal of knowledge and organizational learning management. Special Issue: On sharing knowledge: sociotechnical approaches. Guest Editors: Alex Ramirez and Elyne Coakes. Vol. 14, Number 5, 2007. pp. 450-464. Download von www.isa-jahnke.com
PETEX Projekt: Publikationen sind online abrufbar unter ww.isa-jahnke.com
Media-Tablets Projekt: Publikationen sind ebenfalls online abrufbar
Auch Publikationen zum Digitalen Didaktischen Design gibt es online, www.digitaldidacticaldesign.com
Kontakt!
Prof. Dr. Isa Jahnke
Umeå University
Dept. of Applied Educational Science
Interactive Media and Learning (IML)
Sweden
http://www.isa-jahnke.com
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Publikationen online