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2 Vision Freiheit...Nach neun langen Monaten verschlimmern sich die ... dem Vorstoß ein schnelles...

Date post: 20-Oct-2020
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  • 1

  • 2 Vision Freiheit

  • 3

    Schauspieler

    Revolutionäre Männer und Frauen

    Karl Heinrich Schaible Sebastian Scheringer

    Franz Volk Léo Brillet

    Emmerich Barth David Povkh

    Gustav Rée, Bürgermeister Heiko Kirchner

    Anna Rée Inken Timmermann

    Eduard Rehmann Lukas Entgens

    Nanette Rehmann Nina Labiche

    Rudolph Reul Jonas Kiefer

    Hulda Killy Sarah Fahrner

    Amalia Hofer Charlotte Isaia

    Adlige

    Franziska von Schauenburg Anna Lötsch

    Luise, ihre Schwester Onisha Wilsi

    Bürger

    Kunigunde Geiger Felicia Engert

    Karoline Weber Magdalena Heß

    Anton Lederle Markus Göppert

    Amalia Lederle Steffi Feregrino

    Georg, Tischler Dominique Bergen

    Babette, seine Ehefrau Mariya Manashirova

    Louise Brunner Lara Kimpel

  • 4 Vision Freiheit

    Händler Dominique Bergen

    Leon Herb

    Jonas Rieder

    Armes Volk

    Agatha Schmidt Julia Alleman

    Joseph, ihr Sohn Andrea Hansmann

    Alte Frau Onisha Wilsi

    Theo, Waisenkind Aaron Werner

    Simon, Bettler Leon Herb

    Anton, Straßenkind Dominique Bergen

    Martha, Straßenkind Mariya Manashirova

    Kinder im Arbeitshaus Dominique Bergen

    Felicia Engert

    Falk Endlich

    Steffi Feregrino

    Undine Gloski

    Andreas Hansmann

    Magdalena Heß

    Leon Herb

    Lara Kimpel

    Mariya Manashirova

    Jonas Rieder

    Hannah Sommer

    Aaron Werner

  • 5

    Kinder der Revolutionäre

    Emma Rehmann Undine Gloski

    Mathilde Rehmann Hannah Sommer

    Repräsentanten von Staat und Kirche

    Prinz von Preußen Markus Göppert

    General Pfaff Markus Göppert

    Gemeindebeamter Jonas Rieder

    Gefängnisbeamter Markus Göppert

    Gendarm Falk Endlich

    Pfarrer Jonas Rieder

    Soldaten Dominique Bergen

    Falk Endlich

    Leon Herb

    Jonas Rieder

    Kostüme

    Haus- und Landwirtschaftliche Schulen

    Leitung und Koordination Cornelia Barone Ingrid Neliba Nähleitung Sabine Berszinski Astrid Burkard

    Ingrid Neliba

    Ina Verständig

  • 6 Vision Freiheit

    Künstlerische Betreuung Monika Markert, Kunstschule Offenburg Für das Nähen der einzelnen Kostüme sind verantwortlich...

    Anna Rée Rumythiwa Chaiwony

    Celine Burger

    Melike Arslan

    Soldaten Cindy Hilz

    Lena Hornikel

    Laura Schuler

    Agatha und Joseph Schmidt Joana Boschert

    Lisa Braun

    Ilknur Meral

    Nanette, Emma und Mathilde Rehmann, Frl. Weber und Frl. Geiger

    Anja Männle

    Julie Schwarz

    Laura Arsuto

    Luise von Schauenburg Cynthia Manz

    Anton Lederle Lea Furtwängler

    Amalie Lederle Laura Danner

    Amalia Hofer Elena Gallerio

    Swenja Neumaier

    Rico Hancer

    Franziska von Schauenburg Elif Sekerov

    Ann-Kathrin Riehle

    Kim Nägele

    Hulda Killy Sarah Scharf

  • 7

    Francesco Russano

    Sabrina Skeledzik

    Capes, Schute von Kunigunde Geiger

    Nina Viol

    Manuel Stark

    Chiara Nägele

    Selina Herrmann

    Musik

    Komposition Gerhard Möhringer-Gross Ensemble Flöte Reinhard Holz Oboe Leonard Engert Klarinette Markus Raus Fagott Caroline Zolg Trompete Teresa Grebenstein

    Schlagzeug Yannick Rummel

    Klavier Uschi Gross Geige Angela Bruder-May Viola Nathalie Eckert

    Cello Rebekka Hartmann

    Leitung Gerhard Möhringer-Gross

  • 8 Vision Freiheit

    Bühnenbild

    Haus- und Landwirtschaftliche Schulen Offenburg

    Leitung Bühnenbau Katrin Schlenker

    Bühnenbau Julia Braun

    Daniel Jakob

    Kathrin Roth

    Entwurf Cornelia Barone

    Maske Arbeitsgruppe Maske Wiktoria Baranowicz Sabrina Fritsch

    Chiara Paprotny

    Caroline Scheringer

    Grafik und Foto Foto Peuky Barone-Wagener Plakat André Berghaus Layout Paul Barone

  • 9

    Technik

    Licht und Ton Torben Ahrens

    Felix Küpper

    Farya Moghimi

    Caroline Scheringer

    Dramaturgie Text Paul Barone Theater-AG Einen ganz herzlichen Dank an Rainer Schimpf vom Haus der

    Geschichte Baden-Württemberg sowie an Wolfang Gall und

    David Boomers vom Stadtarchiv Offenburg für wertvolle

    Anregungen und Hinweise.

    Regie

    Regie Paul Barone

    Patrick Labiche

    Choreographie Patrick Labiche

    Mitarbeit Regie Julia Alleman

    Alex Reuter

    Sebastian Scheringer

    Gesamtleitung Paul Barone

  • 10 Vision Freiheit

    von Roland Peter

    Die mieseste Zelle des Rastatter Ge-

    fängnisses ist gerade gut genug für

    den Studenten. Karl Heinrich Schaible

    soll endlich die Namen seiner Ge-

    sinnungsfreunde verraten. Als Beloh-

    nung winkt ihm die Freiheit. Die Ver-

    suchung ist groß für den 23jährigen

    Offenburger in seinem engen, dunk-

    len Raum, in dem sich schon kurz zu-

    vor ein verzweifelter Mann erhängt

    hat. Ein kleines Loch verschafft dem

    Gefangenen zwar ein wenig Licht und

    Luft zum Atmen. Es sorgt aber auch

    für eine zusätzliche Qual, denn direkt

    unterhalb liegt die kaum verdeckte

    Kloake des Gefängnisses. Ihrem Mief

    kann der Medizinstudent nicht ent-

    kommen. Er erkrankt unter der Drang-

    sal, seine Augen entzünden sich und

    beginnen zu eitern, die Leber vergrö-

    ßert sich. Aber Schaible schweigt.

    Verhaftet wurde der Offenburger im

    April 1847 als angeblicher Staatsver-

    brecher, weil er wie so viele junge

    Männer für Freiheit und ein vereinig-

    tes deutsches Vaterland schwärmte -

    und damit für die Abschaffung der

    Vielstaaterei aus 38 Fürstentümern

    und Stadtstaaten. Für die Polizei steht

    Schaible im Zentrum einer Verschwö-

    rung. Sie wirft ihm nicht nur vor, in

    seinem Studienort Heidelberg politi-

    sche Zeitungsartikel verfasst und

    Flugblätter verteilt zu haben. Er gehö-

    re auch zu den Mitgliedern der verbo-

    tenen Burschenschaften und zusam-

    men mit seinem Freund Franz Volk zu

    den Gründern des radikalen Turnver-

    eins in Heidelberg. Und gerade die

    Turner strebten wie auch die Sänger

    einen Umsturz an. Doch so bohrend

    der Beamte auch fragt, so hartnäckig

    schweigt Schaible. Nach neun langen

    Monaten verschlimmern sich die

    Krankheiten des Studenten derart,

    dass selbst die Polizei der Entlassung

    auf Kaution zustimmen muss.

    Karl Heinrich Schaible und Franz Volk,

    der eine Sohn eines Arztes, der ande-

    re eines Bäckers und Wirtes, wurden

    Die badische Revolution von 1848/49

    Karl Heinrich Schaible

  • 11

    schon am Jungengymnasium politisch

    geprägt. Fortschrittliche Lehrer offen-

    barten im Unterricht die staatliche

    Unterdrückung und den geringen Ein-

    fluss des Karlsruher Landtages. Als

    Studenten in Freiburg und Heidelberg

    lernen die beiden Offenburger die

    polizeiliche Überwachung auch per-

    sönlich kennen. Die Presse darf nicht

    schreiben, was sie will. Kritische Be-

    amte müssen um ihre Ämter fürchten.

    Und die Regierungen können Vereine

    und Versammlungen verbieten, Zei-

    tungen erst recht. Kein Wunder also,

    dass die jungen Männer sich an den

    oppositionellen Aktivitäten beteiligen.

    Der Jurastudent Franz Volk ist wohl

    mit von der Partie, als sich am 12.

    September 1847 im Offenburger

    Gasthaus „Salmen“ die radikallibera-

    len Politiker und späteren Demokra-

    ten aus dem ganzen Land treffen. Die

    Versammlung ging aus von dem Abge-

    ordneten Friedrich Hecker und dem

    Mannheimer Journalisten und Advoka-

    ten Gustav Struve, den beiden führen-

    den badischen Oppositionellen. An

    dem Treffen beteiligen sich fast 900

    Menschen „aller Klassen, Handwerks-

    gesellen, Fuhrleute, Bauernknechte“,

    selbst „Weibsleute sowohl vom gebil-

    deten, als auch ungebildeten Stande“,

    wie ein Protokoll notiert. Sie verlan-

    gen Freiheit der Presse, des Gewis-

    sens, Vereins- und Versammlungs-

    freiheit. Mit einem Wort: „Die Polizei

    höre auf, den Bürger zu bevormunden

    und zu quälen“. Zeitungen verbreiten

    diese „Forderungen des Volkes“ in

    ganz Deutschland. Sie werden so zu

    einer der Grundlagen des folgenden

    Aufbegehrens.

    Die Nachricht vom Sturz des französi-

    schen Königs löst am 27. Februar

    1848 auch in Baden die Revolution

    aus. […] Das Land bebt, die Revolution

    ist da. [...] Regierung und Großherzog

    müssen den Märzforderungen ohn-

    mächtig nachgeben. […]

    Am 12. April 1848 ruft Friedrich He-

    cker in Konstanz zum Aufstand auf:

    „Sieg oder Tod für die deutsche Re-

    publik“. Seine Aktion zieht Kreise bis

    nach Offenburg, wo Volk und Schaible

    zusammen mit anderen Anhängern

    Heckers losschlagen. Die Nachricht

    Franz Volk

  • 12 Vision Freiheit

    des Revolutionsführers löst „unter

    den jüngeren Männern eine furchtba-

    re Sensation“ aus und versetzt sie „in

    fieberhafte Gluth“, heißt es später.

    Etwa 150 meist junge Leute, aber

    auch Handwerksmeister und Wirte

    aus der Stadt besetzen den Bahnhof,

    unterbrechen die Bahnverbindung

    und errichten Barrikaden aus umge-

    stürzten Wagen. Als die badische Re-

    gierung hessische Soldaten zur Unter-

    stützung der eigenen Truppen schickt,

    drohen Offenburg Kampf und Zerstö-

    rung. Bürgermeister Gustav Rée,

    selbst Radikalliberaler und Regie-

    rungsgegner, schreitet ein. Er beruft

    eine Volksversammlung ein, die sich

    für die Republik, aber gegen den aus-

    sichtslosen Kampf ausspricht: „Offen-

    burg will Freiheit, aber auch Ordnung

    und Einheit des Vaterlandes“. Die

    Revolutionäre müssen nachgeben,

    auch wenn ihnen jetzt das Zuchthaus

    droht. Karl Heinrich Schaible gelingt

    die Flucht nach Frankreich. Franz Volk

    aber, verliebt in die schöne Franziska

    aus einer Ortenauer Adelsfamilie,

    bleibt in der Stadt und wird verhaftet.

    Fünf Monate lang sitzt er im Gefäng-

    nis, während Franziska auf ihn wartet.

    Heckers Aufstand scheitert, da die

    Zahl seiner Gefolgsleute viel geringer

    ist als erwartet. Badische, hessische

    und württembergische Truppen bereiten

    dem Vorstoß ein schnelles Ende […].

    Im Exil arbeitet der Medizinstudent

    Karl Heinrich Schaible als Arzt im

    Straßburger Hospital. Vom Münster

    aus blickt der Emigrant immer wieder

    nach Offenburg. So nah ist die Heimat,

    dass er seinen Onkel Ludwig in Offen-

    burg am Fenster seines Hauses zu er-

    blicken meint. So weit ist sie, dass den

    Emigranten bei jedem Schritt über die

    Grenze die Verhaftung droht. […]

    Seine Heimatstadt wird im Mai 1849

    endgültig zur Hauptstadt der Revoluti-

    on, als sich 35 000 oppositionelle

    Männer und Frauen aus ganz Baden in

    Offenburg versammeln. Volk und

    Franziska treffen erstmals wieder ih-

    ren Freund Karl Heinrich Schaible, der

    von den machtlosen Gendarmen nicht

    mehr verhaftet werden kann. Schwarz

    -rot-goldene und vor allem rote Fah-

    nen flattern in der Stadt, häufig ist das

  • 13

    Bild Friedrich Heckers zu sehen. Die

    Soldaten der Garnison Rastatt rebel-

    lieren gegen ihre Offiziere und schlie-

    ßen sich der Versammlung an. Ihre

    Abgesandten überzeugen die Men-

    schenmenge endgültig: Eine Regie-

    rung des Volkes muss das von Groß-

    herzog Leopold ernannte Kabinett

    ersetzen. […]

    Der preußische König Friedrich Wil-

    helm IV. schickt eine Armee unter dem

    Oberbefehl seines Bruders, des Prin-

    zen Wilhelm, zur Niederschlagung des

    Aufstandes. Dennoch wird das badi-

    sche Freiheitsheer von der Bevölke-

    rung unterstützt. Viele Bürgerinnen

    sammeln dringend benötigtes Ver-

    bandsmaterial und Kleidungsstücke

    für die städtische Bürgerwehr. Andere

    nähen rote Fahnen mit revolutionären

    Aufschriften wie „Des Volkes Freiheit“

    in Offenburg. Einige Frauen, etwa Mat-

    hilde Anneke und Elise Blenker, kämp-

    fen auch aktiv mit. Am 21. Juni 1849

    unterliegt die Revolutionsarmee […].

    Schaible gelingt mit der letzten Loko-

    motive vor dem Einmarsch die Flucht

    und erreicht sein zweites Exil jenseits

    der Grenze nur mit Glück, als die

    Grenzposten seine schwarz-rot-

    goldene Schärpe übersehen. Danach

    beendet er sein Studium in Paris und

    wird in London ein hochgerühmter

    Professor der Medizin. Erst nach 35

    Jahren im Exil kehrt er zurück. Franzis-

    ka muss sich auf Geheiß ihrer Eltern

    von Volk trennen und stirbt schon

    zwei Jahre später. Franz Volk heiratet

    in seinem Züricher Exil eine Schweize-

    rin, kann später nach Offenburg zu-

    rückkehren und wird ab 1875 dreimal

    zum Bürgermeister der Stadt gewählt.

    Die badische Revolution endet mit der

    Erschießung von 27 Männern durch

    die Preußen, mit 1000 Gerichtsurtei-

    len gegen ehemalige Revolutionäre,

    mit der Flucht Zigtausender ins Aus-

    land. Sie büßen für ihren Traum von

    der Freiheit, für ihren Kampf um die

    erste Demokratie auf deutschem Bo-

    den. Für alle gelten die Worte Karl

    Heinrich Schaibles: „Sie waren die

    Pioniere späterer Errungenschaften“.

    aus: Roland Peter u. A.: Des Volkes Frei-

    heit. Die Revolution von 1848/49 in

    Baden und Württemberg. Stuttgart

    1998, S. 52-56 (gekürzt).

  • 14

    Mit herzlichem Dank an alle…

    … die durch ihre großzügige Unterstützung das Theaterprojekt „Vision

    Freiheit“ ermöglicht haben:

    Einen ganz besonderen Dank an den Fachbereich Kultur der Stadt Offen-

    burg für die Einladung, ausgewählte Szenen aus „Vision Freiheit“ im Rah-

    men des Salmengesprächs am 12. September 2015 aufzuführen.

    Bürgerstiftung St. Andreas

    Vereinigung der Freunde des

    Grimmelshausen-Gymnasiums

    Regierungspräsidium Freiburg

    Lions Club Offenburg

    Fachbereich Kultur der Stadt Offenburg

    Klavierhaus Labianca

    Sparkasse Offenburg

    Eltern des Gesunden Frühstücks

    Elternbeirat

    Edeka Timm-Zinth

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  • 16 Vision Freiheit

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