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ZEITSCHRIFT DES LCH 17/2000 Schulwege gesucht • Selektion: Mehr Arena als Trainingslager • Basisstufe: Pendeln zwischen Spiel und Lernen? • Integration: Der Sonderfall ist der Normalfall Versteckte Sprengkraft • Was das Bundespersonalgesetz für Lehrpersonen bedeutet
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Z E I T S C H R I F T D E S L C H 1 7 / 2 0 0 0

Schulwege gesucht

• Selektion: Mehr Arena als Trainingslager• Basisstufe: Pendeln zwischen Spiel und Lernen?

• Integration: Der Sonderfall ist der Normalfall

Versteckte Sprengkraft

• Was das Bundespersonalgesetz für Lehrpersonen bedeutet

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Inhalt

Aktuell5 Sprachenpolitik: Zürich stimmte

in Freiburg mit5 «Time-out» – Protestaktionen

der Lehrerschaft6 Versteckte Sprengkraft – zur Abstim-

mung vom 26. November

LCH-Meinung8 Zentralpräsident Beat W. Zemp:

Nein zum Bundespersonalgesetz

Schulwege gesucht10 Überforderte Schule: Mehr Arena

als Trainingslager 12 Basisstufe: Pendeln zwischen Spiel

und Lernen?16 Integration: Der Sonderfall ist

der Normalfall

Magazin20 LCH-Dienstleistungen24 Suchtprävention: «Smoking out?!»

Termine, Hinweise25 Auch Eltern brauchen Integration

Fremde Federn

Bildungsnetz31 Ein (virtueller) Haufen Bilder für

den Unterricht

Bildungsforum37 Leserbriefe37 Impressum

Abbildung Schweiz39 Regierungsrätin Ruth Gisi: «Wech-

selbäder gibt es in jedem Beruf»

Titelfoto: Adrian Zeller

Nummer 17 . 2000, 24.Oktober 2000

Zeitschrift des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH)145. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen-und Lehrerzeitung (SLZ)

Guten Schultag!

«Lehrerin: Nach Lottogewinn den Job an den Nagel gehängt!» – Sostands auf Plakaten und in Inseraten, die fürs Glücksspiel werben.Auf dem Bild dazu hängen vier Kinder tatsächlich an Garderoben-haken, als wären es Windjacken oder Turnsäckli. Ich gestehe, ichhabe geschmunzelt. Anders empfand es eine Lehrerin, die dem LCHdas ausgeschnittene Inserat mit folgendem Kommentar schickte:«Was sagt man dazu? Müsste der LCH nicht reagieren? (Werbungauf Kosten von Kindern und auf Kosten unseres Berufsstandes.)»

Das ist ernst zu nehmen. Mit einer sich ständig neu übertreffendenFrechheit beutet Werbung ja heute nicht etwa nur Kinder oder Lehr-personen aus, sondern schlicht alles, was geeignet scheint, Emotio-nen zu wecken. Massenhaft werden zum Beispiel Männer als dyna-mische Kraftbolde dargestellt, die über rauhe Pisten brettern,während Frauen sich im Schaumbad räkeln, um für den Kraftboldam Abend schön genug zu sein. Der Protest dagegen ist längst ermü-det. Den Fall des Jobs am Garderobenhaken finde ich deutlich weni-ger tragisch – zumal die Kinder aussehen, als würden sie doch innigauf die Rückkehr ihrer Lehrerin hoffen.

A propos Job an den Nagel: Auch in der pädagogischen Presse häu-fen sich Porträts von Lehrerinnen und Lehrern, die vor kurzem in diePrivatwirtschaft «ausgestiegen» sind und dort – etwa in der Compu-terbranche oder im Gastgewerbe – offenbar die Befriedigung finden,die sie im Staatsdienst so lange vermissten. Wie lange wird dieBefriedigung anhalten? Wird eine erneute Nachricht erscheinen,wenn sie ihre Stelle in der Privatwirtschaft verlieren oder wechselnmüssen? Wer fragt nach denen, die trotz mässiger Wertschätzungvon Seiten des Arbeitgebers nach wie vor gerne zur Arbeit gehen?

«Lotto kann dein Leben verändern», heisst es im Inserat. Es gehtübrigens auch ohne Lotto. Notfalls sogar ohne den Job an den Nagelzu hängen.

Heinz Weber

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Task-Force mit Ziel Informations-gesellschaft

Für einmal ist man sicheinig: Sowohl der Bundesratals auch die Erziehungsdirek-torenkonferenz (EDK) wollenauf dem Weg zur «Informati-onsgesellschaft» vorwärtsge-hen und Projekte im BereichICT (Information and Com-munication Technologies /Informations- und Kommu-nikationstechnologien) lan-cieren. EDK-GeneralsekretärHans Ambühl hat deshalbdie betroffenen Bundesäm-ter, den LCH und die Schwei-zerische Fachstelle für Infor-mationstechnologien imBildungswesen (SFIB) zurSchaffung einer Task Force«ICT und Bildung» eingela-den, die sich am 22. Septem-ber konstituiert hat.Erste Priorität legt die Grup-pe auf Aus- und Weiterbil-dung der Lehrpersonen. Bisim Dezember 2000 soll einInventar der Programme,Projekte oder Module betref-fend ICT-Ausbildung erstelltwerden. Dieses wird die kan-tonalen Projekte (obligatori-sche Schule und Sek II) ent-halten, welche auf die ganzeSchweiz angewendet werdenkönnten. Anfang 2001 wirddas Inventar jener Bereicheaufgenommen, wo eine In-tervention und Vorschlägefür die Entwicklung neuerProjekte wichtig wären.Im Weiteren widmet sich dieTask Force der Koordinationder Finanzierungsinitiativen,um eine einheitliche Strate-gie für Bund und Kantone zuentwickeln. B.S.

Mitglieder der GruppeEDK: Hans Ambühl, Generalsekretär,und Fritz Wüthrich. Bundesamt fürBerufsbildung und Technologie (BBT):Eric Fumeaux, Direktor, und HeinrichSummermatter. Bundesamt für Bil-dung und Wissenschaft (BBW):Gerhard Schuwey, Direktor, und ErnstFlammer. Bundesamt für Kom-munikation (BAKOM): Marc Furrer,Direktor, und Matthias Ramsauer.LCH: Beat Zemp. Fachstelle fürInformationstechnologien im Bil-dungswesen (SFIB): Francis Moret,Direktor, und Liliane Chappuis.

Nach dem Nein vom 24. Sep-tember sorgt sich Erzie-hungsdirektor AugustinMacheret um die rund einDutzend Immersionsprojek-te, die im Kanton bereitsangelaufen sind. Diese müss-ten neu ausgerichtet werden,um dem Volkswillen zu ent-sprechen.» Der Staatsrat willdem Grossen Rat im No-vember einen Bericht überdie Folgen der Referendums-abstimmung unterbreiten. Mit dem knapp abgelehntenneuen Schulgesetz hätte imKanton Freiburg künftig abKindergartenstufe ein Teildes Unterrichts in der «Part-nersprache» (Deutsch respek-

tive Französisch) erteilt wer-den sollen. In den franzö-sischsprachigen Bezirkenlehnten mehr als 60 Prozentder Stimmenden das Gesetzab, in den deutschsprachigenBezirken hingegen wurde esklar angenommen. Die «Neue Zürcher Zeitung»sprach in einer Analyse voneinem «perfekten Röstigra-ben-Ergebnis», das Signalwir-kung auch für andere Kanto-ne der Romandie habenkönnte. Konkret ist zurzeitim Wallis eine Reform desSchulunterrichts im Gang,wobei ebenfalls die Förde-rung der Sprachen im Mittel-punkt steht.

Ausserdem wies die NZZ da-rauf hin, dass der Regie-rungsrat des Kantons Zürichkurz vor der Abstimmung dieRomands mit seinem Ent-scheid für Englisch als «Ein-stiegssprache» brüskierte.Die Zürcher kümmerten sichdabei wenig darum, dass diePlenarversammlung der Er-ziehungsdirektoren von En-de August die Sprachenfragevertagt hatte – mit der Zusa-ge, bis zum nächsten EDK-Meeting vom 2./3. Novem-ber keine Präjudizien zuschaffen.Inzwischen bezog freilichauch der EDK-Vorstand Stel-lung: Er werde dem Plenumvorschlagen, «dass nicht nurfür das Ende der obligatori-schen Schulzeit, sondernauch für das Ende der 6. Pri-marklasse die gleichensprachlichen Ziele für diezweite Landessprache undEnglisch vorgegeben werdensollen», liess er wissen. Dieslässt stark vermuten, dass amEnde keine oder eine nurvordergründig gemeinsameLösung zu erwarten ist.

hw./sda

Zürich stimmte in Freiburg mit«Perfektes Röstigraben-Ergebnis» – Der Kanton Freiburg ist mit seiner Pionierarbeit in Sachen Zweisprachigkeit im Unterricht vorerst gescheitert.

Hinter der Faust

Das ist nun Alexandra Stoll,Polygrafin in Ausbildung ander Schule für Gestaltung inBern. In der letzten Ausgabevon BILDUNG SCHWEIZgab sie mit vier Kolleginnenund Kollegen Erfahrungenund ihre Meinung zumThema «Strafen» bekannt.Wegen einer Panne in derDruckerei wurde ihr Fotodurch ein anderes (das einerFaust) ersetzt. Die Redaktionbittet um Entschuldigung.

«Time-out»Der Zürcher Lehrerinnen-und Lehrerverband (ZLV)zieht ein positives Fazit desProtestkonvents vom 15.September. «Rund 6000 Leh-rerinnen und Lehrer gingenden aufrechten Gang undwidersprachen damit demvielfach gehörten Vorwurf,notorische ‹Jammeris› zusein», schreibt Verbands-sekretär Ueli Zulauf in seinerBilanz. Die organisierte Leh-rerschaft habe im Hinblickauf kommende Verhandlun-gen deutlich an politischemGewicht zugelegt. Die Delegiertenversammlungdes Bernischen Verbandes

LEBE beschloss, am 14. No-vember ein «Time-out» mitlokalen Aktionen durchzu-führen. Die Lehrpersonenwerden in der Regel für zweiLektionen die Arbeit nieder-legen. Ziel: Die eingeführ-te Zusatz-Pflichtlektion sollwieder abgeschafft werden;ausserdem akzeptiert dieLehrerschaft keinen weiterenReallohnabbau. Der Aargauische Lehrerin-nen- und Lehrerverband ALVhat den politischen Instan-zen klargemacht, dass er ein«Lohnwachstum» von min-destens drei Prozent perEnde Jahr für dringend hält.Zudem verlangt er eine Re-duktion der Pflichtstunden.

Aus dem Tages-Anzeiger

Buschor was here.

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Unten sparen, oben vergolden?«Das BPG ermöglicht es den Arbeitge-bern des Bundes rascher auf Verände-rungen – zum Beispiel auf dem Arbeits-markt – zu reagieren und individuelleLösungen zu treffen. Detailregelungensind nicht auf Gesetzesstufe fixiert undkönnen deshalb rasch an veränderteVerhältnisse angepasst werden. In dieserFlexibilität liegt der grosse Vorteil desneuen Personalrechts, mit dem dasbetagte Beamtengesetz aus dem Jahren1927 nicht mehr mithalten kann.» So locker und beruhigend beschreibt einText aus dem Eidgenössischen Finanz-departement die Auswirkungen desBundespersonalgesetzes, über das am

26. November abgestimmt wird. Weni-ger beruhigend tönt es von Seiten desFöderativverbandes öffentlicher Ver-waltungen und Betriebe (FöV), der dasReferendum ergriffen hat. Dieses kammit mehr als 80 000 Unterschriften zuStande, von denen rund die Hälfte ausder Romandie und dem Tessin stam-men. «Das Bundespersonalgesetz ist einschlechtes Gesetz», meint FöV-PräsidentHans Ueli Ruchti. Es sei «ein Kind derSparpolitik und der Deregulierung».Zwar gesteht Ruchti zu, die Vorlage ent-halte «einige positive Elemente», bei-spielsweise die Verankerung der Mitwir-kung, die innovative Möglichkeit zuöffentlichrechtlichen Gesamtarbeitsver-

trägen oder die Bestimmungen zurGleichstellung und zur Persönlichkeits-entwicklung. Schwerer wiegen für ihnaber die Mängel in den Bereichen Lohn,Beschäftigungssicherheit und Servicepublic.Die Lohnbestimmungen sind gemässRuchti «völlig ungenügend». Bei tiefenLöhnen drohten Lohndruck und Lohn-abbau, ganz oben hingegen würden dieLöhne mangels Höchstgrenze explodie-ren. «Auch beim Bund hält der unsozia-le Trend Einzug, unten zu sparen undoben zu vergolden.»Was die Beschäftigungssicherheit betrifft,trauere man keineswegs der Wahl aufAmtsdauer nach, aber die Hürden fürKündigungen aus persönlichen Grün-den seien im Ständerat markant tiefergesetzt worden. «Das Gesetz regelt garMassenentlassungen, statt sie zu verhin-dern», empört sich Ruchti. Sauer stösstihm auch auf, dass einzelne Personalka-tegorien (Aushilfen, Praktikanten, Aus-länder) vom Bundesrat aus dem Gel-tungsbereich des BPG ausgegliedert undauf den Minimalstandard des Obligatio-

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Abstimmung vom 26. Novem-ber: Versteckte SprengkraftAm 26. November kommt das Bundespersonalgesetz (BPG) zur Abstimmung. Es regelt die Anstellungsbedingungen in der eidgenössischen Verwaltung, bei SBB und Post. Dahinter ver-steckt sind Auswirkungen auf die Zukunft des Personalrechts inden Kantonen und Gemeinden.

Wie weiter mit dem «Service

public» untermSchweizerkreuz?

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Abschied vomBeamtenDie wichtigsten Punkte

Gültigkeit: Das Bundespersonalge-setz (BPG) gilt für das Personalvon Verwaltung, Post und SBB,insgesamt rund 110 000 Perso-nen. Indirekt dürfte sich dasGesetz auch auf die Beschäftig-ten von Kantonen und Gemein-den auswirken, schätzungsweiseetwa 600 000 Personen.

Anstellung: Den Beamtenstatus mitfester Amtsdauer gibt es nichtmehr. Alle Mitarbeitenden ste-hen im gleichen öffentlich-rechtlichen Anstellungsverhält-nis. Dies entspricht der Realitätoder geplanten Revisionen inden meisten Kantonen und istkaum bestritten.

Lohnsystem: Der Lohn richtet sichneu nach Funktion, Erfahrungund Leistung. Er steigt nichtmehr automatisch mit zuneh-mendem Dienstalter. Die Gegnerdes Gesetzes befürchten Willkürbeim Festlegen der Leistungs-komponente. Befürworter beto-nen, diese Festlegung erfolgeaufgrund von gemeinsam ver-einbarten Zielen und einer Per-sonalbeurteilung, «die nachvoll-ziehbar sein muss».

Kündigung: Die Anstellung kannaus einer Reihe von definiertenGründen gekündigt werden,zum Beispiel «Mängel in derLeistung oder im Verhalten, dietrotz schriftlicher Mahnung an-halten oder sich wiederholen»,aber auch «schwerwiegendewirtschaftliche oder betriebli-che Gründe, sofern der Arbeit-geber der betroffenen Personkeine zumutbare andere Arbeitanbieten kann». Die Gegnerwerten dies als Freipass fürStellenabbau und Reduktion des«Service public».

Obligationenrecht: Wo das BPG undseine Ausführungsbestimmun-gen keine Regelung enthalten,gilt wie in der Privatwirtschaftdas Obligationenrecht (OR). DieGegner reklamieren, dies werdeder exponierten Stellung desöffentlichen Personals in keinerWeise gerecht.

nenrechts verwiesen werden können(das sogenannte «OR-Fenster»).Hinter der Vorlage stehe nicht dieAbsicht der Modernisierung, sonderneiner Reduktion des Service public. DasGesetz sei im Parlament von jenen Poli-tikern geprägt worden, die rentableBereiche des öffentlichen Dienstes pri-vatisieren möchten. «Für sie ist das neueGesetz mit den flexibilisierten Arbeits-bedingungen ein Mittel um ihr Anlie-gen durchzusetzen», findet der FöV-Prä-sident.

«Kantone machen es besser»Das Eidgenössische Finanzdepartementversichert in seinen Erläuterungen, dasBPG bilde «die Basis für eine zeitgemäs-se und soziale Personalpolitik». DieGegner freilich verweisen auf juristischeAbklärungen, wonach die Bundesvorla-ge hinter revidierten Personalgesetzenverschiedener Kantone zurückbleibt. Sohabe beispielsweise der Kanton Zürichbessere und verbindlichere Regelungenin folgenden Punkten: Obligatoriumder Mitarbeiterbeurteilung, Ansetzungvon Bewährungsfristen vor allfälligerEntlassung, Ausrichtung von Abfindun-gen bei unverschuldeter Entlassungsowie Rechtsschutz. Unter anderemfinde sich im BPG kein Wort über daselementare «Recht auf Anhörung». Anders als das Zürcher Recht lasse dasBundesgesetz eine «Einschränkung vonGrundrechten in weitem Masse zu»,heisst es in einem Gutachten. Fazit des Papiers: «Kommt das BPG in dieser Fassung durch, bedeutet dies eineEinladung an alle öffentlichen Arbeitge-ber, zusätzlich zu deregulieren.» Es drohedie Verschlechterung gesetzlicher Ga-

rantien für Arbeitsbedingungen undLöhne.

Aufwertung der SozialpartnerschaftNicht alle betroffenen Arbeitnehmer-organisationen bekämpfen das Bundes-personalgesetz. Für seine Annahme sind beispielsweise der Verband derKader des Bundes (VKB) oder die christ-liche Gewerkschaft transfair. In ihremArgumentarium für den Abstimmungs-kampf betont transfair vorab die Auf-wertung der Sozialpartnerschaft, welchedas neue Gesetz bringe: «Anstelle derFremdbestimmung durch die Politiktritt die Sozialpartnerschaft.» Wenn esum Gesamtarbeitsverträge gehe, sässendie Gewerkschaften in Zukunft gleich-berechtigt am Verhandlungstisch. ImGegensatz zur heutigen Regelung sei diePersonalpolitik im Gesetz ausdrücklicherwähnt und die Arbeitgeber würdendabei zu einer fortschrittlichen undsozialen Personalpolitik verpflichtet.Die von den Gegnern angeführte Ar-beitsplatzsicherheit sei nur eine schein-bare Sicherheit, argumentiert transfair:«Beim Bund wurden in den neunzigerJahren rund 30 000 Arbeitsplätze abge-baut. Damit ist der Beweis erbracht, dassBeamtenstatus und Amtsdauer nichtvor Arbeitsplatzabbau schützen.»

Nicht «Ewiggestrige» seinBefürworter wie Gegner machen sichGedanken dazu, wie das Referendumauf die Öffentlichkeit wirkt. Beiden istbewusst, dass im Abstimmungskampfmit dem Bild einer reformfeindlichen,an überholten Privilegien hängendenBeamtenschaft gefochten wird. Die christliche Gewerkschaft transfair:«Das Referendum gegen das Bundesper-sonalgesetz stellt die Beschäftigten beimBund als Ewiggestrige dar. Ein Bild, demsich transfair keinesfalls anschliessenkann, weil es nicht der Realität ent-spricht.»Dazu die Referendumsführer: «Wernicht kämpft, hat bereits verloren! DasReferendum ist das legale Mittel, umsich gegen dieses Gesetz zur Wehr zusetzen. Ein gutes Abstimmungsresultatstärkt die Position aller Arbeitnehmer-organisationen als Sozialpartner.»

Heinz Weber(Kommentar von LCH-Zentralpräsident

Beat W. Zemp auf Seite 8)

Am 26. November stellen dieStimmberechtigten die Weichen.

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Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH

Zunächst war alles noch einfach:Gewerkschaften und Arbeitnehmerver-bände handelten mit dem Bundesratein neues Personalgesetz aus, das denBeamtenstatus durch öffentlich-rechtli-che Anstellungsverträge ersetzen soll –ein Vorgang, der auf kommunaler undkantonaler Ebene seit einigen Jahrenläuft und in den beiden Basler Halbkan-tonen, in Bern, Zürich und anderswo zuvernünftigen Resultaten geführt hat.Auch die Verhandlungslösung für dasBundespersonal wäre für die Gewerk-schaften und den LCH annehmbargewesen. Doch dann geriet die Vorlagebei der parlamentarischen Beratung imNational- und Ständerat unter zusätzli-chen Deregulierungsdruck. Das jetztvorliegende BPG, über das wir am 26.November abstimmen werden, scheidetdie Geister auch bei den Arbeitnehmer-verbänden.

Signal zum SozialabbauWährend für den Föderativverband, derals Dachorganisation der Gewerkschaf-ten und Verbände des Bundespersonalserfolgreich das Referendum gegen dasBPG ergriffen hat, das neue Gesetz indieser Form ein Signal zum Sozialabbaudarstellt, befürworten die ChristlicheGewerkschaft tansfair, die Vereinigungder Kader des Bundes, der Personalver-band des Bundes und der Schweizeri-sche Militärpersonalverband das Gesetz.Für diese Verbände stellt das neue BPGein modernes Rahmengesetz dar, dasden «Service public» für die Zukunft ret-ten soll. Statt hoheitlich verfügtes undveraltetes Beamtenrecht soll künftigeine echte Sozialpartnerschaft für guteArbeitsbedingungen sorgen. Für einmal sind sich also die direktbetroffenen Verbände und Gewerk-schaften alles andere als einig. Und wer sich durch die dicken Argumen-

tarien durchkämpft, erlebt ein regel-rechtes Wechselbad der Gefühle undMeinungen.

Direkt und indirekt BetroffeneVom rein formalen Standpunkt be-stünde für den LCH eigentlich keinHandlungsbedarf, weil seine Mitgliederanders als die etwa 100 000 Bundes-bediensteten nicht direkt dem BPGunterstehen. Das Gesetz kann aber indi-rekt auch auf die Personalgesetze imöffentlichen Dienst bei Kantonen undGemeinden durchschlagen. So gesehensind etwa 600 000 Beschäftigte direktoder indirekt vom neuen BPG betroffen.Kein Wunder, dass sich auch die Arbeit-nehmerverbände in der «Ebenrain-Kon-ferenz» mit der Vorlage beschäftigthaben. Konsens war aber auch in dieser Konfe-renz nicht zu finden. Während die Ver-einigung der Schweizerischen Angestell-tenverbände das BPG begrüsst, lehnenes der Schweizerische Polizeibeamten-verband und der Zentralverband desStaats- und Gemeindepersonals rund-herum ab. Zu gross sind die Befürchtun-gen, dass das BPG als Referenzgesetz fürdie kantonalen und kommunalen Per-sonalgesetze wirken könnte und sich

dadurch die bereits ausgehandeltenLösungen bei einer nächsten Revisionverschlechtern würden. Während aufBundesebene grosse Bundespersonalver-bände dafür sorgen können, dass derArbeitgeber Bund einen vernünftigenUmgang mit dem neuen BPG praktizie-ren muss, befände sich das Personal aufkantonaler und kommunaler Ebene ineiner wesentlich unkomfortablerenLage. Ein solches Gesetz in den Händenvon «hire and fire»-Arbeitgebern undMilizvorgesetzten auf kommunalerEbene könnte tatsächlich grösserenSchaden anrichten.

Mehrheitliche Ablehnung im ZV LCHDiese Befürchtungen haben schliesslichauch im Zentralvorstand des LCH zueiner mehrheitlichen Ablehnung desneuen BPG geführt. Mit dieser Parolebefindet sich der LCH im gleichen Bootwie der Polizeibeamtenverband und derZentralverband des Staats- und Gemein-depersonals. Sie alle haben Grund zuder Befürchtung, dass dieses neue BPGeine zusätzlich deregulierende Wirkungauf die eigenen Anstellungsgesetze undVerträge haben könnte. Ein juristischesGutachten, das vom Zentralverband inAuftrag gegeben wurde und dessenWortlaut erst unmittelbar vor der ZV-Sitzung bekannt wurde, bestärkteschliesslich den Zentralvorstand in sei-ner mehrheitlich ablehnenden Haltunggegenüber dem neuen BPG. Es wird aber alles andere als einfachsein, im laufenden Abstimmungskampfdem Stimmvolk die Gründe klarzu-machen, die zur Ablehnung des BPGführen. Die Materie ist komplex, diejuristischen Argumente sind subtil aberdeswegen nicht weniger wichtig! DieGegenseite hat es da viel leichter; siewird mit hartem Geschütz auffahrenunter dem Motto «Weg mit den Beam-tenprivilegien». Dagegen hilft nur eins:Legen wir am 26.11.2000 ein Nein indie Urne!

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Nein zum neuen Bundes-personalgesetzKeine leichte Aufgabe hatte der Zentralvorstand des LCH mit der Abstimmungsparole zum neuen Bundespersonalgesetz (BPG): Wer sich damit ausführlicher beschäftigt, taucht in ein Wechselbad der Argumente und Gefühle.

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Wer erinnert sich noch an die dringli-chen Forderungen nach Einführungvon Sexualkunde und Umweltunter-richt in den Siebzigerjahren? Wer magohne Schmunzeln daran denken, wieman in den sechzigern hoffte, die Schu-le könne der «Bilderflut» des FernsehensDämme entgegensetzen? Dabei wardoch schon der von ganzen Pädagogen-generationen geführte Kampf gegen das«Schundbuch», von Winnetou bis Spi-derman verloren gegangen. Einzig dieSchulzahnpflege kann nach fast 50 Jah-ren unumstrittene Erfolge vorweisen –und wird zum Dank nun vielerortsOpfer von Sparübungen.

Gesellschaft delegiert ProblemeDie Volksschule ist seit es sie gibt He-rausforderungen und Zumutungen sei-tens von Politik und Wirtschaft (ehe-

mals auch Kirche) ausgesetzt. Dies be-legte zur Eröffnung eines Kolloquiumsauf dem Monte Verità bei Ascona Hans-Ulrich Grunder, Schweizer Professor mitLehrstuhl in Tübingen. Grunder: «Wasdie Gesellschaft nicht zu lösen vermag,soll die Schule bewältigen.»Jetzt gerade ist die Schule aufgefordert,ihren Absolventen vertiefte Internet-kenntnisse und Business-Englisch aufden Lebensweg mitzugeben, um sie fürdie fortschreitende Globalisierung fit zumachen. Dafür scheinen Schulsport,Handfertigkeiten und Musisches min-destens teilweise verzichtbar. Mit Blickauf die Vergangenheit lässt sich ab-schätzen, dass auch dies nicht die letz-ten externen Anweisungen fürs Klassen-zimmer gewesen sind...Wie reagiert die Institution Schule (um-fassend Lehrerinnen und Lehrer, Schü-

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lerinnen und Schüler, Schulbehörden,Eltern, Lehrerbildung usw.) auf diesesWechselbad? Sie reagiert «professio-nell», mit ihrem verfügbaren Instru-mentarium, und damit, so Grunder,«leider auch stereotyp». Sie kann sich –abgesehen von einigen deshalb laut-stark gefeierten Pionieren – nicht lei-denschaftlich dem Fortschritt in dieArme werfen. Ist aber eine Neuerungschliesslich bis in die Stundentafelndurchgesetzt (oder erfolgreich abgewie-sen, delegiert, ausgesessen...), wird mitSicherheit schon die nächste Sau durchsDorf gehetzt, die nächste Innovationvon der (innovationsfeindlich geschol-tenen) Schule gefordert. Die Überforde-rung ist ins System eingebaut.Hans-Ulrich Grunder: «In dieser ziem-lich ausweglosen Situation muss sichdie Schule zurechtfinden, zumal sie der-

Mehr Arena als Trainingslager Bildungsforscher diskutierten in Ascona zum Thema «Überforderte Schule?». Ein Fazit: Da ihre Auf- oder Ablösung nicht zu erwarten ist, braucht die Schule«Fantasie im Umgang mit ausweglosen Lagen».

Schule soll «lebensnah» sein und muss den Kindern doch beibringen, was das Leben sie nicht lehren kann.Fotos: Adrian Zeller

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zeit nicht darauf hoffen kann, aufgelöstoder abgelöst zu werden. Fantasie imUmgang mit ausweglosen Lagen wärealso gefragt – ein Vermögen, das dieSchule allerdings bislang nur unzurei-chend aufgebracht hat.»

Unschärfe und RollenkonflikteAllerdings ist Fantasie kaum von einerganzen Institution zu erwarten, sondernallenfalls von der einzelnen Person odereinem Team. Deren Lehr-Auftrag aberist von Unschärfe, Rollenvielfalt undRollenkonflikten gekennzeichnet. HansBadertscher, Professor für Pädagogikund Fachdidaktik in Bern, zeigte diesanschaulich am Beispiel der Schwierig-keit, gleichzeitig zu fördern und zuselektionieren. Lehrkräfte müssen Trai-ner und Schiedsrichter in einer Personsein. Folge: «Der Alltag des Unterrichtsgleicht jedenfalls nicht dem Trainings-lager eines Teams, das sich auf Höchst-leistungen vorbereitet, sondern ehereiner Arena, in der eine Konkurrenzstattfindet.»Als wäre das nicht genug, fehlen auchweitgehend Kriterien zur Beurteilungder erbrachten Leistung. Badertscher:«Der Auftrag kann jederzeit als erfülltoder nicht erfüllt befunden werden; diePraxis lässt sich immer mit den Zielenentwerten.»

Schlagzeilen und RückschlagzeilenWie reagieren darauf die Pädagogen? Siebekunden zunehmend ihre Frustrationüber die Diskrepanz zwischen öffentli-chem Bekenntnis zum «Rohstoff Bil-dung» (welcher hierzulande der wich-tigste sei) und der Geringschätzungjener Personen, die diesen Rohstoff zuTage fördern.Die Öffentlichkeit (verkörpert durch dieMedien) nimmt die Zeichen der Unzu-friedenheit bereitwillig auf. Armin Hol-lenstein, ebenfalls Dozent an der UniBern, konnte das mit aktuellen Schlag-zeilen belegen: «Überfordert und alleingelassen» – «Lehrkräfte werden zu Leer-

«Der Alltag des Unterrichts gleicht jedenfalls nicht dem Trainings-

lager eines Teams, das sich auf Höchstleistungen vorbereitet, son-

dern eher einer Arena, in der eine Konkurrenz stattfindet.»

Hans Badertscher

Kolloquium Monte Verità

Vom 17. bis 22. September 2000fand auf dem Monte Verità in Asco-na ein internationales Kolloquiumzum Thema «Überforderte Schule»statt. Sein Ziel war, wissenschaftli-che Antworten auf ein drängendesProblem der Pädagogik, aber auchvon Kindern, Eltern und anderenmit der Schule Beschäftigten zu fin-den. Das Kolloquium wurdegemeinsam organisiert von der For-schungsstelle für Schulpädagogikund Fachdidaktik (FSF) der Univer-sität Bern und der Forschungsstellefür Schulpädagogik (FS) der Uni-versität Tübingen. Weitere Informa-tionen: Universität Bern, Sekundar-lehramt, Muesmattstrasse 27,3012 Bern, Telefon 031 631 83 17,Internet: www.sla.unibe.ch/fsf.

kräften». Aber das Pendel kann leichtauch auf die andere Seite ausschlagen.Wollen Pädagogen wirklich, dass vonihnen geschrieben wird: «Zürichs Leh-rer sind ausgebrannt und proben denProtest.» Oder, mit boshaftem Witz,nachdem als Kampfmassnahme unteranderem die Verweigerung der Zahn-pflege-Instruktion angekündigt wordenwar: «Die Lehrer fletschen die Zähne,putzen sie aber nicht mehr.»Lehrkräfte sind gewohnt, sich an eineKlasse von Lernpflichtigen zu wendenund die Reaktionen ihres Publikumsweitgehend abschätzen zu können. Des-halb wundern und ärgern sie sich oft,wenn die Medien-Öffentlichkeit ihrenProtest für die fetten Titel ausbeutet,wenn sie unberechenbar und gelegent-lich wenig schmeichelhaft antwortet.

Wie jung müssen Lehrer sein?Vorläufig letzte Überforderung: Lehrper-sonen haben jung zu sein. Diese Eigen-schaft steht jedenfalls an fünfter Stellein einer durch Umfrage erhobenenRangliste von Merkmalen und Kompe-tenzen, welche Schülerinnen undSchüler an ihren Lehrerinnen und Leh-rern schätzen oder von ihnen verlan-gen.An vorderster Stelle sollen die Lehrkräf-te «freundlich, nett, sympathisch» sein,im weiteren «gepflegt», «humorvoll»,«nicht allzu streng», «gerecht». Schliess-lich ist den jungen Leuten aber auchwichtig, dass die Lehrpersonen vonihnen Disziplin verlangen.Tina Hascher (Uni Bern) warnte davor,diese Liste als Hitparade oberflächlicherWunschvorstellungen abzutun. Schüle-rinnen und Schüler verdienen nachHaschers Meinung als «Expertinnenund Experten des Unterrichts» ernstgenommen zu werden. Ihre Sicht isteine gute Ergänzung zur Perspektive derLehrperson. (Wie sich im anschliessen-den Gespräch zeigte, ist für «junge»Lehrpersonen jeden Alters heute dasaktiv abgeholte Feedback ihrer Klassen

als Arbeitsinstrument unverzichtbar.)Signifikant ist für Tina Hascher, dass esin erster Linie soziale Kompetenzensind, welche die Lernenden von denLehrenden verlangen. Erst unter weit«ferner liefen», an 12., 13. und 17. Stellerangieren didaktische Forderungen wie«Aufgaben für alle verständlich erklä-ren», «interessante Themen wählen»oder «abwechslungsreiche Lektionengestalten». Solche Erkenntnis dürfte fürden Unterricht nicht ohne Folgen blei-ben.Schliesslich wies die Bildungsforscherindarauf hin, dass die Überforderung derLehrerrolle durch gleichzeitige Förde-rung und Selektion auch für die Lernen-den mühevoll ist: «Wer mich imLernprozess stützen soll, richtet undentscheidet gleichzeitig über mich.»

Position bleibt unbequemSo viel machte dieser Aufriss der Proble-matik auf Monte Verità deutlich: Dienicht-überforderte, nicht überforderndeSchule ist weder in Sicht noch erstre-benswert. Schule soll lebensnah seinund muss ihren Absolventen doch dasbeibringen, was das Leben allein sienicht lehren kann. Sie muss, wie esHans-Ulrich Grunder ausdrückte, «denGegenpart spielen zur Werbung undzum Supermarkt». Eine bequeme Positi-on kann das nicht sein.

Heinz Weber

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BILDUNG SCHWEIZ: Wir Schweize-rinnen und Schweizer scheinen auchim Bezug auf die späte Einschulungein Sonderfall in Europa zu sein.Woher kommt das, Frau Nussle?Cornelia Nussle-Stein: Die Schule istein gewachsener Teil der Kultur, undjedes Land hat seine besonderen Ge-pflogenheiten der Sozialisation, desUmgangs mit Kindheit überhaupt. Wirsollten das nicht ausschliesslich negativsehen. Wir in der Schweiz haben nundie Chance, von neuem ein Sonderfallzu werden, und zwar im Hinblick aufBildungs-Innovation, denn die Basisstu-fe hat starkes innovatives Potenzial.

Die Schwierigkeiten, die bei der Ein-schulung auftreten, sind ja der Grund,weshalb es überhaupt zur Diskussionum die Basisstufe gekommen ist. WiePiaget beschrieben hat, reifen in der Zeitum den 7. Geburtstag herum Hirnfunk-tionen heran, welche unabdingbar sindfür schulische Fertigkeiten. Der Zeit-punkt kann um einige Monate diffe-rieren.

Zur Diskussion steht die Einführungeiner Basisstufe für Kinder im Altervon vier bis acht Jahren. Eine enormeZeitspanne in der kindlichen Ent-wicklung...Die Zeitspanne ist sehr gross. Sie um-fasst vier Jahrgänge, unter Umständensogar sechs, wenn man es mit integrati-onsbedürftigen oder lernbehindertenKindern zu tun hat. Aus diesem Grundglaube ich auch, dass es hier wieder eineStrukturierung braucht, wobei ich einedeutliche Teilung in eine Spielstufe undeine Lernstufe vorschlage. Vier Jahrgän-ge in einem Raum beieinander zuhaben, das erzeugt eine Spannung, dienicht produktiv ist. Sie geht an denBedürfnissen der Kinder vorbei, die zwi-schen Fünfjährigen und Sieben-, Acht-jährigen sehr unterschiedlich sind.

Sie selbst haben das Modell einer«erweiterten Basisstufe» entwickelt.Was unterscheidet es vom Modell, aufdas sich die Empfehlungen der EDKstützen?Der grosse Unterschied ist, dass ich diefachspezifischen Kompetenzen der Kin-dergärtnerin und der Primarlehrerinerhalten will. Der zweite wichtigeUnterschied ist, dass ich eine Sonder-pädagogin zwingend hinzufüge, damitKinder mit Problemen – Störungen,Behinderungen, Entwicklungsdefiziten– von Anfang an aufgefangen werdenkönnen und nicht zuerst auffällig wer-den müssen. Dadurch erhalten alle Kin-der einen optimalen Start. Zum Konzept gehört auch die räumli-che Trennung von Spiel- und Lern-bereich, allerdings mit einer gewissen –

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Pendeln zwischen Spiel und Lernen?In die aktuelle Diskussion um Einschulungsmodelle bringt die Psychologin Cornelia Nussle-Stein ihr Konzept einer «erweiterten Basisstufe» ein. Hauptmerkmal: Kindergärtnerin und Primarlehrkraft mit ihren spezifischen Kompetenzen sollen erhalten bleiben und durch eine sonderpädagogische Fachperson ergänzt werden. BILDUNG SCHWEIZ sprach mit der Autorin.

Cornelia Nussle-Stein

«Führung und Verantwor-tung für die Basisstufen-Einheit müssten wechseln,sonst würde man ja genauwieder die traditionellenHierarchien zementieren.»

«Erweiterte Basis-stufe» in Kürze

1. Eine Pädagogische Einheit, be-stehend aus Kindergärtnerin, Primar-lehrerin und Heilpädagogin betreuteine Gesamtgruppe ab 50 Kinder. Diebisherigen Berufsfelder bleiben er-halten. Die pädagogische Einheitwird bei Bedarf (je nach Grösse desDorfes usw.) ergänzt durch Spielgrup-penleiterin im Kindergartenbereichresp. Praktikantin oder geeigneteMütter/Väter. Das bedeutet hohe Fle-xibilität in Dörfern mit fluktuieren-den Schülerzahlen.

2. Funktionelle Trennung in Lern- undSpielbereich.

3. Gemeinsamer Raum zur täglichenEinstimmung, Projektunterricht,Tanz, Musik, Theater. Während zumBeispiel naturkundliche Themen imTeamteaching mit der ganzen Grup-pe erarbeitet werden, setzen es dieKindergartenkinder spielend und bas-telnd um, während die Schulkinderes lesend, schreibend usw. umsetzen.

4. Kinder können zwischen Lern- undSpielbereich pendeln unter Einhal-tung der besonderen Regeln.

5. Erweiterung: wöchentlich ein biszwei fixe Lektionen mit auswärtigenFachkräften in Musik, Rhythmik,Tanz, Theater, Logopädie usw. – imSinne einer ganzheitlichen Förde-rung.

6. Das Konzept berücksichtigt dieemotionale, soziale und kognitiveEntwicklung des Kindes. Es ist inte-grationsfreundlich und für hochbe-gabte Kinder genauso zufrieden stel-lend.

Cornelia Nussle-Stein, psycon

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geregelten – Durchlässigkeit. Ausserdemsieht es eine Erweiterung in RichtungGanzheitlichkeit vor, indem es auchDinge wie Tanz, Theater, Rhythmik inprofessionell geleiteter Form einbezieht.Schliesslich ist diese Basisstufe in Bezugauf die Anzahl und die Art der Kindersehr flexibel und an örtliche Gegeben-heiten anpassbar. Das funktioniert,indem – ergänzend zu den Fachperso-nen – bestimmte Bezugspersonen zurUnterstützung beigezogen werden, seidas nun eine Spielgruppenleiterin, einePraktikantin oder eine interessierte,geeignete Mutter.

Nach Ihrer Vorstellung sollen eineKindergärtnerin, eine Primarlehrper-son und ein Sonderpädagoge/eineSonderpädagogin ein Basisstufen-Team bilden. Werden damit nichtBerufsfelder – und Hierarchien – ze-mentiert, die eigentlich in Auflösungund im Zusammenschluss begriffensind?Das, was Sie hier ansprechen, sindohnehin nur gedachte Hierarchien, unddie sollte man tatsächlich ausräumen.Es geht meiner Meinung nach darum,dass eine Kindergärtnerin Kompetenzen

hat, die eine Primarlehrkraft nichtbesitzt. Ich habe etliche betroffene Per-sonen gefragt: «Könnt ihr euch vorstel-len, beides zu sein?» Und die Antwortwar immer «Nein». In einer Zeit, wo aufallen Wissensgebieten Spezialisierungangesagt ist, halte ich es für einenUnsinn, ausgerechnet im Lernbereichdie Kompetenzen zusammenzulegenund zu verwaschen. Auch eine Sonder-pädagogin hat ihr Spezialwissen, dasman nicht einer Basislehrperson auchnoch einpflanzen kann. Ich plädiere fürSynergien statt Hierarchien.

Auch lohnmässig sichergestellt...Das habe ich als Psychologin nicht zubeurteilen, sicher aber hängt das Lohn-niveau zusammen mit der Ausbildungs-dauer.

Wer soll denn die Führung und Ver-antwortung übernehmen in einemsolchen Team?Führung und Verantwortung für dieBasisstufen-Einheit müssten wechseln,sonst würde man ja genau wieder dietraditionellen Hierarchien zementieren.Ich könnte mir das etwa im Jahres-rhythmus vorstellen. Damit das Dreier-team sich einspielen kann, ist am An-fang sicher eine Praxisbegleitung undSupervision nötig.

Dieses Einspielen dürfte unterUmständen schwierig werden, weilauf dieser Stufe ein relativ regerWechsel herrscht.Das ist so. Aber wenn eine Lehrpersoneinmal auf einer Basisstufe unterrichtet,wird sie sich mit der Zeit gewisse Grund-

fähigkeiten aneignen. So dass bei einemWechsel im Team eine relativ kurzeBegleitung – vielleicht von einem hal-ben Jahr – genügt.

Bestechend an Ihrem Konzept dererweiterten Basisstufe scheint mir dieMöglichkeit, dass die Kinder pendelndürfen zwischen Lernen und Spiel.Wie lässt sich trotzdem das Erreichenvon Lernzielen am Ende der Stufesicherstellen?Es handelt sich keineswegs um ein wil-des Kommen und Gehen! Für solcheWechsel müssen feste Regeln aufgestelltwerden. Wenn zum Beispiel ein Kindzur Entspannung für eine gewisse Zeitaus dem Lernbereich in den Spielbe-reich wechselt, dann wird dies sorgfältigbeobachtet und protokolliert. SolcheVorgänge und ihre Häufigkeit gebenauch Aufschluss über die erreichte Reifeoder über eventuelle Probleme undermöglichen rechtzeitiges Reagieren.

Allgemein ist mit Basis- oder Grund-stufenkonzepten die Hoffnung ver-bunden, dass sie stärkere Integrationverschiedenartiger Kinder ermögli-chen anstelle der heute starken Sepa-ration. Wie sieht das bei Ihrem Kon-zept aus?Ich glaube, es ist für alle Arten von inte-grationsbedürftigen Kindern geeignet.Es können also durchaus auch körperbe-hinderte oder geistig behinderte Kinderaufgenommen und über einige Jahrehinweg mitgetragen werden – soferndies vom Pflegeaufwand her möglichist. Auch multikulturelle Probleme kön-nen aufgefangen und sogar als Chance

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«In einer Zeit, wo auf allenWissensgebieten Spezialisie-rung angesagt ist, halte iches für Unsinn, ausgerechnetim Lernbereich die Kompe-tenzen zusammenzulegenund zu verwaschen.»

Cornelia Nussle-SteinCornelia Nussle-Stein, lic. phil., Psycho-login FSP, Sonderpädagogin, Lehrbeauf-tragte Universität Zürich, Sonderpäda-gogik. Kontakt: psycon, PsychologicalConsultings, Beglingen, 8753 Mollis,Telefon 055 622 39 29, E-Mail: [email protected], Internet: www.psycon.ch.

«Vier Jahrgänge in einem Raum beieinander zu haben, das erzeugt eineSpannung, die nicht produktiv ist», findet die Psychologin Cornelia Nussle.

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Die Schweizerische Konferenz der kan-tonalen Erziehungsdirektoren (EDK)hat Ende August die Kantone aufge-fordert, Projekte einzuleiten mit demZiel, «das Bildungsangebot zwischendem 4. und dem 8. Altersjahr mit derEinführung einer so genannten Basis-stufe neu auszurichten». Diese Versu-che sollen möglichst interkantonalkoordiniert durchgeführt werden. Die EDK macht freilich darauf auf-merksam, dass das Bedürfnis nacheiner solch «fundamentalen Ände-

EDK ermuntert Kantone zu Versuchen

rung» der Schulsysteme in verschiede-nen Landesgegenden «noch sehr un-terschiedlich beurteilt» wird. Die EDKweist auch darauf hin, dass die Ein-führung der Basisstufe einschneiden-de Gesetzesänderungen in den Kanto-nen bedingen und «erheblicheKostenfolgen» haben werde. Damitwird es bis zu einer flächendeckendenRealisierung noch etliche Jahre dau-ern.Die Basisstufe soll frühestens zweiJahre vor dem heutigen Start der

Noch geht es umEntwürfe undVersuche, docheine tiefgreifendeVeränderung derschweizerischenSchullandschaftzeichnet sich mit-telfristig ab.

genutzt werden. Auslöser für das Projektwaren die Schwierigkeiten von Kindernmit einer Lernbehinderung, aber auchhochbegabte Kinder sind integrations-bedürftig.

Wie schätzen Sie die politische Durch-setzbarkeit Ihres Konzeptes ein?Leider denken Politiker immer zuerst inFranken und Rappen. Wenn ich persön-

lich auch so denken würde, hätte ichdieses Konzept nicht entwickelt, denndahinter steht kein Auftrag. Natürlichhabe ich den Anspruch, Projekte, wel-che auf meinem Konzept basieren, sel-ber einzuführen und zu begleiten. Wennman ein Konzept erarbeitet, kommenviele Details nicht zu Papier – undgenau an denen hängt Erfolg oder Miss-erfolg. Es gibt aber auch in der Politik

immer wieder Leute, die Chancenerkennen und diese packen. Immerhinhaben einige angeschriebene Erzie-hungsdirektionen reagiert und ihr Inte-resse am Konzept bekundet.

Interview Heinz Weber

Schulpflicht beginnen und spätestensbis Ende des zweiten Primarschuljah-res dauern. Ihr Ziel ist insbesonderedie Anpassung des Schuleintrittesund der Anforderungen an die gros-sen Entwicklungsunterschiede derKinder. Das bedeutet sowohl Förde-rung von Hochbegabten als auchIntegration von weniger Begabtenoder Lernbehinderten. Ein «anregen-des Lernumfeld» soll vorab sozialbenachteiligten Kindern zugute kom-men. hw.

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Heyer-Oeschger, wissenschaftliche Mit-arbeiterin der Bildungsdirektion ZH,über Probleme und Lösungsversucheder letzten Jahrzehnte sowie die Modelle«Kindergarten+», Grundstufe und Ba-sisstufe. Hinzu kommen Berichte übererste praktische Erfahrungen an derGrundstufe der Gesamtschule Unter-strass, Zürich. Auskunft und Anmel-dung (bis 15. November) bei Hans Jörg

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Chance auch fürLehrpersonenDer Dachverband Lehrerinnen und

Lehrer Schweiz (LCH) begrüsstdie gründliche Auseinanderset-zung mit dem Thema Basisstufeund die Durchführung von ent-sprechenden Versuchen. Profi-tieren können nach Ansicht desLCH nicht nur die Kinder durchindividuelle Förderung, sondernauch die bisherigen Kindergärt-nerinnen durch Aufwertungihres Berufes und die Lehrkräfteder Primarstufe durch neue Per-spektiven der Weiterbildung,Spezialisierung und beruflichenVeränderung.

Allerdings besteht der LCH auf Rea-lisierung der nötigen Rahmen-bedingungen im Bezug aufAusbildung, Klassengrössen,Stundenzahlen usw. Insbesonde-re darf es nach Meinung desLCH zu keiner Schlechterstel-lung von Lehrkräften dieserStufe kommen.

Die pädagogische Kommission desLCH ist dabei, ein ausführliches,im Verband breit abgestütztesPositionspapier zu den aktuel-len Fragen der Einschulung undKinderbetreuung zu erarbeiten.Dessen Veröffentlichung ist aufkommendes Frühjahr angesetzt.

«Basis- und Grundstufe – eine Chancefür die Volksschule?» lautet der Titel der3. Hirschengrabentagung des VereinsSchweizerischer Lehrerorganisationender Primarstufe (psk). Sie findet statt amSamstag, 25. November, 10 bis 14.30Uhr. Unter anderem referiert Margot

Tagungen zum Thema Müller, Dorf 46, 9042 Speicher, Tel. 071 3443354, Fax 071 3441753, E-Mail:[email protected] weitere Tagung zum Thema ist auf16. Juni 2001 am Seminar Unterstrass inZürich geplant. Bei diesem Anlass wirdvoraussichtlich auch ein Positionspa-pier des LCH öffentlich vorgestellt.

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Schüler A kann auch nach drei viertelJahren in der ersten Klasse keine Buch-staben in Häuschen schreiben. Erbraucht Unterstützung zur Entwicklungseiner Feinmotorik.Schülerin B weint nach der grossenPause immer und möchte nach Hausegehen. Sie beansprucht besondereZuwendung von der Lehrperson.Schülerin C kommt morgens regelmäs-sig zu spät. Das Problem muss mit dererziehungsverantwortlichen Mutter be-sprochen werden.Schülerin D hat keine Freundin in derKlasse. Niemand will neben ihr sitzen.Die Lehrperson muss dieses soziale Pro-blem in der Klasse angehen.Der Schulpsychologische Dienst hat beiSchüler E eine Legasthenie diagnosti-ziert. Er bekommt Spezialunterricht. DieSpeziallehrkraft möchte ihre Förderar-beit unbedingt mit der Lehrpersonkoordinieren.Verschiedene Entwicklungen habendazu geführt, dass die Heterogenität derKinder in Regelklassen in den letztenJahren eher zu- als abgenommen hat (u.a. Verlängerung der Primarstufe, ver-stärkte Migrationsbewegungen, Bemü-hungen zur Integration von Kindernmit Lern- und Entwicklungsstörun-gen...). Heterogene Lerngruppen sindauch in der Regelschule die Norm, dersich Regellehrkräfte stellen müssen.Besondere Bedürfnisse sind nicht nurauf physische oder psychische Defizitezurückzuführen. Wie die Diskussion umhochbegabte Kinder zeigt, könnenebenso spezielle Fähigkeiten und Bega-bungen der Grund für besondereBedürfnisse sein.

Sonderpädagogische MassnahmenboomenTrotz Beteuerungen und Bemühungenum Integration wurden in den letztenJahren in der Schweiz mehr und mehrKinder separiert beschult, in Kleinklas-sen und Sonderschulen (Bless & Kronig,

1999). Erstaunlicherweise stieg nichtnur die Quote separativer Schulung.Gleichzeitig erhöhte sich auch derBedarf sonderpädagogischer ambulan-ter Unterstützung von Kindern mitbesonderen Bedürfnissen in Regelklas-sen.

Beat Thommen

Als Verantwortlicher für die Ausbildungvon schulischen Sonderpädagoginnenund Sonderpädagogen müssten michdie happigen Wachstumsraten eigent-lich freuen. Als Sonderpädagoge, dergrundsätzlich integrative Bemühungenbefürwortet (eine ausführliche Diskussi-on dazu kann hier leider nicht geführtwerden) und in Anbetracht der insge-samt auch im Bildungsbereich knapperwerdenden Mittel beunruhigen jedochdie skizzierten Entwicklungen.

Von der Delegation zur KooperationRegelpädagogik und Sonderpädagogiksind miteinander kommunizierendeSysteme. Das Verhältnis von Regel-pädagogik und Sonderpädagogik warund ist stark durch das Delegationsprin-

zip geprägt. Druck im Regelbereichführt in der Regel zu gesteigerter Nach-frage nach sonderpädagogischer Unter-stützung im ambulanten wie im sta-tionären Bereich. Die Sonderpädagogikerfüllt u.a. auch eine Funktion als Über-laufbecken für Probleme im Regelschul-bereich. Probleme mit Kindern mitBehinderungen, Lern- und Verhaltens-problemen werden an sonderpädagogi-sche Fachleute oder sonderpädagogi-sche Institutionen delegiert. NebenVorteilen (die Kinder erhalten fachkom-petente Unterstützung durch speziellausgebildetes Personal und die Regel-klassen werden dadurch entlastet) hatdieses Delegationsprinzip eine Reihevon gewichtigen Nachteilen: • Separative Lösungen werden bevor-

zugt, Integration wird erschwert.• Regel- und Sonderschulsystem funk-

tionieren weitgehend getrennt von-einander.

• Die Kosten für die sonderpädagogi-sche Versorgung wachsen stetig.

• Ein Teil der Probleme wird aus derRegelschule ausgelagert. Problemlö-sungen müssen nicht innerhalb derRegelschule gesucht werden.

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Der Sonderfall ist der NormalfallHeterogene Lerngruppen und Kinder mit speziellen Bedürfnissen sind auch in der Regelschule die Norm, der sich Regellehrkräfte stellen müssen. Die pädagogische Ausbildung tut sich damit nochschwer.

Womit beschäftigt sich Sonderpädagogik?

Beim Wort «Sonderpädagogik» denken wir in erster Linie an behinderte Kin-der, an körperlich, geistig oder sinnesbehinderte Kinder. Die Sonder-pädagogik kümmert sich um diese Kinder. Sie beschäftigt sich jedoch miteinem weit breiteren Feld. Sonderpädagogik definiert sich als die Wissen-schaft und pädagogische Praxis, die sich mit Kindern (und Erwachsenen)mit besonderen Bildungs- und Erziehungsbedürfnissen beschäftigt. Beson-dere Bedürfnisse müssen nicht ausschliesslich durch eine körperlicheBehinderung bedingt sein, sie können auch das Ergebnis von vorwiegendpsychisch bedingten Lern-, Entwicklungs- oder Verhaltensstörungen sein.Aus dieser Definition von Sonderpädagogik folgt, dass sich zwischenRegelpädagogik und Sonderpädagogik in Theorie und Praxis keine schar-fen Grenzen ziehen lassen, dass zwischen beiden Bereichen vielfältigeÜberschneidungen und Schnittstellen bestehen.

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• Probleme der Heterogenität werdendurch äussere Differenzierung gelöst.Die Regelpädagogik orientiert sichweiterhin an einer Pädagogik homo-gener Lerngruppen.

Regelpädagogik und Sonderpädagogiksollten den Umgang mit Kindern mitbesonderen Bedürfnissen vermehrt alsgemeinsame Aufgabe definieren unddurch Kooperation zu lösen versuchen.Der Aus- und Weiterbildung von Lehr-personen kommt dabei eine wichtigeRolle zu.

Sonderpädagogik für angehendeLehrpersonenDie Schweizerische Konferenz der kan-tonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat1999 gesamtschweizerisch geltendeReglemente über die Anerkennung vonHochschuldiplomen für Lehrkräfte derVorschulstufe, der Primarstufe und derSekundarstufe I erlassen. Darin ist inArt. 3 Absatz 6 festgehalten, dass imRahmen des Studienplans angehenden

Lehrpersonen in der Grundausbildung«Aspekte der Sonderpädagogik» vermit-telt werden müssen. (Im gleichenAbsatz werden übrigens auch «Aspekteder interkulturellen Pädagogik» ge-nannt.)Für die Forderung, Aspekte der Sonder-pädagogik in den Studienplänen ange-hender Regellehrpersonen zu veran-kern, sprechen verschiedenste Gründe:Kinder mit speziellen Bedürfnissen sindnicht nur eine Herausforderung für dieSonderpädagogik, sondern ebenso fürdie Regelpädagogik. Leistungshomoge-ne Lerngruppen gibt es kaum. Auch

Regelklassen setzen sich aus Schülerin-nen und Schülern mit unterschiedlichs-ten, von der Norm mehr oder wenigerabweichenden Lernvoraussetzungen,Lernmöglichkeiten, Interessen und Be-dürfnissen zusammen.Die Grenzen zwischen Regel- und Son-derschulbereich sind fliessend, es gibtweite Überlappungsbereiche. Ob einKind in der Regelklasse verbleibt oderseparativ in einer Sonderklasse oderSonderschule unterrichtet wird, ist häu-fig eine Ermessensfrage und von ver-schiedensten Faktoren abhängig, zumBeispiel von der Belastbarkeit der Regel-klasse und der Regelklassenlehrperson,von der Grösse und Zusammensetzungder Klasse, der Unterstützung durch dieEltern, die wohnortnahen sonderpäda-gogischen Bildungsangebote, die Zuwei-sungspraxis von Beratungsstellen...Bemühungen um die Integration vonKindern mit speziellen Bedürfnissenwerden verstärkt und sollten in Zukunftweiter verstärkt werden. Das zwischenSonderpädagogik und Regelpädagogikvorherrschende Delegationsprinzip soll-te durch ein Modell abgelöst werden,das stärker auf eine Kooperation der bei-den Bereiche ausgerichtet ist. Durcheine vermehrte Zusammenarbeit vonLehrpersonen aus dem Regel- und demsonderpädagogischen Bereich und dasgemeinsame Angehen von Problemenkönnte «on-the-job» sonderpädagogi-sche Kompetenz an Lehrpersonen imRegelbereich weitergegeben werden.In künftigen Schulen mit einem erwei-

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Besondere Bedürfnisse sind nicht nur auf physische oder psychische

Defizite zurückzuführen. Wie die Diskussion um hochbegabte Kin-

der zeigt, können ebenso spezielle Fähigkeiten und Begabungen der

Grund für besondere Bedürfnisse sein.

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Auch in Regelklassen gibt es immer weniger eine für alle gültige Norm.

Page 15: 17 2000

terten Gestaltungsspielraum sollte dieSchulung von Kindern mit besonderenBedürfnissen eine gemeinsame Aufgabeder ganzen Schule sein, einer Schule,welche Regellehrkräfte und sonder-pädagogische Fachpersonen mit ent-sprechenden Schulstrukturen mit ein-schliesst.

Keine omnipotenten Pädagogen«Jetzt auch noch Sonderpädagogik inder Grundausbildung!» werden Sie seuf-zen. Die Studienpläne sind erfahrungs-gemäss bereits überfrachtet. Die Bedeu-tung des Anliegens und der Druck,Probleme im Umgang mit Kindern mitbesonderen Bedürfnissen anzugehen,rechtfertigt meiner Meinung nach denEinbezug sonderpädagogischer Inhalte indie Grundausbildung von Lehrpersonen.Es kann aber nicht darum gehen, dieGrundausbildung additiv noch mitInhalten aus der Sonderpädagogik zuüberlasten, auch nicht darum, angehen-de Lehrpersonen zu omnipotentenPädagogen auszubilden. Sonderpädago-gische Aspekte könnten durchaus alsspeziell zu gewichtender Gesichtspunktin bestehende Gefässe integriert wer-den. Ebenso eignen sich Fragen der Son-derpädagogik für ein späteres «learning-on-the-job» und die (lebenslange)Weiterbildung.

Weiter im TextBless, G. & Kronig, W.: Wie integrati-onsfähig ist die Schweizer Schule gewor-den? Eine bildungsstatistische Analyseüber schulorganisatorische Massnah-men bei «Normabweichungen». Viertel-jahresschrift für Heilpädagogik und ihreNachbargebiete. 68 (1999) 4, 414-426

19S C H U L W E G E G E S U C H T1 7 • 2 0 0 0

Welche Aspekte der Sonderpädagogik sollten in der Grundausbildung von Lehrpersonen vermittelt werden?

1. Auseinandersetzung mit Grundfragen der Behinderung, mit Fragen derIntegration und Separation.

2. Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen und eines Überblicks über den sonderpädagogischen Bereich (z.B. sonderpädagogische Unter-stützungsangebote, Fachpersonen und Institutionen).

3. Vermittlung von methodisch-didaktischen Kompetenzen für den Umgangmit (leistungs-)heterogenen Lerngruppen.

4. Erwerb von Fähigkeiten, in einem Team zusammenzuarbeiten, gemeinsamProbleme anzugehen, mit (sonderpädagogischen) Fachpersonen und Fach-stellen zusammenzuarbeiten.

5. Vermittlung von Kompetenzen, sich an Schulentwicklungsprozessen zu beteiligen, insbesondere an Entwicklungsprojekten, die sich mit der Erziehung und Bildung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen beschäftigen.

Der Autor Beat Thommen, Dr. phil. Psychologe, istVerantwortlicher des Projekts «Sonderpädagogik inder Lehrerinnen- und Lehrerbildung» der Schweize-rischen Zentralstelle für Heilpädagogik, Obergrund-strasse 61, 6003 Luzern, sowie stellvertretender Lei-ter und Dozent am Sonderpädagogischen Seminardes Kantons Bern.

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20DIENSTLEISTUNGENCH

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CH), verhält sich aber neugierig allenmodernen Konzepten gegenüber undbemüht sich bei kontroversen Themenum eine faire, kritische Diskussion.

ZertifizierungBasiskurs und Zusatzmodule zusammenorientieren sich an den gesamtschwei-zerischen Zertifizierungsrichtlinien fürdie Anerkennung von Schulleitungsaus-bildungen im Volksschulbereich.

Sie nehmen in Schulen Führungs- bzw.Leitungsfunktionen wahr, sind Schullei-terin/Schulleiter, in der Schulhauslei-tung, Abteilungsleitung oder Projektver-antwortung (an Volksschulen, Schulender Sekundarstufe II, Höheren Fach-schulen und Fachhochschulen sowieweiteren Ausbildungsinstitutionen).Wir bieten Ihnen funktionsbegleitendeWeiterbildungen: eine Grundbildung(Basiskurs) sowie Möglichkeiten, sich zuspeziellen Themen kundig zu machen(Zusatzmodule).

Person und OrganisationDas persönlich verbindliche Lernen und

der (wechselseitige) Transfer zwischenWeiterbildung und Handeln in der Pra-xis werden gefördert durch die Vermitt-lung von Expertenwissen, Reflexion dereigenen Praxissituation, Fallarbeiten,Auseinandersetzungen in Lernpartner-schaften, Klein- und Grossgruppen, Pra-xisberatung/Supervision, Evaluationenund (für die Zertifizierstufe) eine Pro-jektarbeit.

Unsere Weiterbildung versteht sichselbst als «offene, lernende Organisati-on»: Sie steht zwar auf dem Boden einesschulpädagogischen Credos (u.a. derBerufsleitbilder des LCH und des VSL-

Sich in Schulleitungsaufgaben qualifizierenGemeinsame Angebote des Dachverbands Lehrerinnen und Lehrer Schweiz LCH und der AEB Akademie für Erwachsenenbildung

Basiskurs «Führen: eine Schule leiten»15 Tage: Kurs I: 28.2.–2.3., 21.–23.3., 30.5.–1.6., 20.6.–22.6. u. 19.–21.9.2001Kurs II: 5.–7.9., 24.–26.10., 28.–30.11. 2001, 23.–25.1. u. 27.2.–1.3.2002

Personalführung und –entwicklung5 Tage: 7.–9.2. u. 5./6.4. 2001

Schulentwicklung/Projektmanagement5 Tage: 23./24.8., 5./6.11. 2001 u. 30.1.2002

Selbstevaluation an Schulen5 Tage: 3./4.5., 29.–31.8. 2001

Selfmanagement/Arbeitsmethodik3 Tage: 26.–28.11.2001

Als Rektor/Rektorin mehrere Schulabteilungen leiten (Bitte sofort anmelden!)6 Tage: 16./17.11.2000, 26./27.3. u. 3./4.5.2001

Teamleitung: Miteinander eine Schule leiten2 Tage: 10./11.1.2001

Öffentlichkeitsarbeit2 Tage: 11./12.5.2001

Erfahrene KursleitungIm Verlaufe der letzten zehn Jahre hatsich ein erfahrenes Kursleitungsteamherausgebildet: Veronika Baumgart-ner, Paul Dettwiler, Bianca Ender,Susan Hedinger, Martin Riesen (Ge-samtleitung), Patrick Roth, AntonStrittmatter (Programmverantwor-tung).Unterlagen: Sekretariat AEB Luzern,Tel. 041 240 77 20, Fax 041 240 79 88,Mail: info@aeb–lu.ch

Mehr können Sie in der Schulenicht erreichen** BILDUNG SCHWEIZ erreicht rund 50 000Mitglieder des Dachverbandes Lehrerinnen undLehrer Schweiz LCH – mehr als jede andereSchweizer Publikation im Bereich Bildung undErziehung.

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Page 19: 17 2000

23DIENSTLEISTUNGENCH

Was Hänschen* nicht spart, spart Hans nimmermehr! *gilt auch für Vera, Stephanie, Peter, Laura, Phillip...

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Fängt Hans jedoch erst mit Alter 29 an,sieht die ganze Sache schon anders aus:Er zahlt während 37 Jahren in den glei-chen Fonds mit einer angenommenendurchschnittlichen Rendite von 7% ins-gesamt Fr. 88 800.– ein, erhält aber mitAlter 65 «nur» Fr. 411 761.– ausbezahlt!

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Page 20: 17 2000

241 7 • 2 0 0 0

Hinweise

Mehr Klasse(n)Das zehnte Treffen schweizeri-

scher Mehrklassenlehrkräfte fin-

det am Wochenende vom

25./26. November 2000 im Stu-

dienzentrum Gwatt bei Thun

statt. Die LCH-Subkommission

Altersgemischtes Lernen, welche

erstmals das diesjährige Treffen

in Zusammenarbeit mit dem

MehrklassenlehrerInnenverein

des Kantons Bern vorbereitet,

hat sich für das Thema «Unter-

richtsformen an Mehrklassen-

schulen» entschieden. Referate

halten dabei Jenna Müller-

Malina, Ralph Leonhardt und

Andrea Christen, Fachleute für

Erweiterte Lehr- und Lernfor-

men (ELF). Weitere Informatio-

nen bei Xavier Monn, Seel-

matten, 8488 Turbenthal,

Telefon 052 38539 95, E-Mail

[email protected].

Schulische Bubenarbeit«Jungen machen Probleme –

Jungen haben auch (eigene) Pro-

bleme.» In diesem Bewusstsein

arbeitet das «Netzwerk Schuli-

sche Bubenarbeit». Es befindet

sich im Aufbau, die Gründung

eines Vereins ist auf 8. Novem-

ber 2000 vorgesehen. Eine

Impulstagung, um die Ideen der

schulischen Bubenarbeit der Öf-

fentlichkeit zu präsentieren, ist

am 24. März 2001 in Olten

geplant. «Schulische Bubenar-

beit kommt beiden Geschlech-

tern zugute», sind die Initianten

überzeugt.

Informationen beim Tagungs-

sekretariat, c/o Andi Geu,

Moritzweg 14, 3006 Bern; Tel.

031 351 93 35, E-Mail andi-

[email protected].

Neu: swch.chDer «Schweizerische Verein für

Schule und Fortbildung» (SVSF)

hat seinen Namen geändert. Die

neue Bezeichnung lautet «Schu-

le und Weiterbildung Schweiz

swch.ch» – letzteres ist auch

gleich die Internet-Adresse. Wei-

tere Auskunft: Geschäftsstelle,

Bennwilerstrasse, 4434 Hölstein,

Telefon Kurse 061 956 90 71, Ver-

lag 061 956 90 71.

Schulärzte, Politiker – kurz alle,

die mit Prävention in Schule

und Erziehung befasst sind.

In einem breit über die Medien

lancierten Wettbewerb soll der

«Gruppenzwang» – oft genannte

Ursache für das Rauchen Jugend-

licher – für einmal positiv ge-

nutzt werden. Schulklassen von

12- bis 16-jährigen Jugendli-

chen, die sich verpflichten, vom

15. November 2000 (Anmelde-

schluss) bis Mitte Juni 2001

nicht mehr zu Rauchen, haben

die Chance auf Geldpreise im

Wert von insgesamt 50 000 Fran-

ken für die Klassenkasse. Die

Teilnehmenden müssen sich

allerdings auf unangemeldete

«Dopingkontrollen» gefasst ma-

chen. Infos und Anmeldung:

www.organizers.ch, Telefon

061 843 10 00, Fax 061 843 10 01.

Termine

Kinder in Not«Seit Jahren kennen wir die Fol-

gen sexueller Ausbeutung. Mit

Entsetzen reagieren wir auf

Gerichtsberichterstattungen und

Massenmedien, die über ‹Fälle›

berichten Trotzdem verhalten

wir uns so, als komme bei uns

sexueller Missbrauch nicht

vor...» Die Fachstelle für Ge-

sundheitsförderung und Sucht-

prävention «Berner Gesundheit

Plus» möchte mit ihrer Fachta-

gung vom 3. November zum

Thema «Die Not der betroffenen

Kinder» das Bewusstsein gegen-

über sexueller Ausbeutung bei

Lehrkräften und Mitgliedern

von Behörden fördern. Informa-

tionen: PLUS-Fachstelle, Kran-

kenhausstrasse 14E, 3600 Thun,

Telefon 033 225 44 00, E-Mail

[email protected].

Mit neuen MedienAm Samstag, 4. November 2000,

findet an der ETH Zürich die

Fachtagung «Unterrichten mit

neuen Medien» statt. Einem Vor-

trag des bekannten deutschen

Publizisten Dieter E. Zimmer

(Thema «Hat das Buch noch

Zukunft?») folgen Workshops

und ein Infoblock mit starkem

Praxisbezug. Info und Online-

Anmeldung via Internet:

www.net.ethz.ch.

«Reiss dich zusammen!»Depressionen und ihre Auswir-

kungen auf den Alltag von

Betroffenen und Angehörigen

sind Thema einer Tagung vom

24./25. November 2000 an der

Paulus-Akademie in Zürich.

Rund 20 Prozent der erwachse-

nen Bevölkerung in der Schweiz

leiden ein- oder mehrmals in

ihrem Leben an Depressionen.

«Nun reiss dich doch mal zusam-

men!», hören die Betroffenen oft

und können doch gerade das

nicht. In Podiumsgesprächen

mit Betroffenen und Angehöri-

gen, in Fachvorträgen werden

Einblicke vermittelt – und Mög-

lichkeiten, schwierige Situatio-

nen besser zu bewältigen. Infor-

mation und Anmeldung (bis

17.11.): Telefon 01 38134 00,

www.paulus-akademie.ch.

Suchtprävention

Smoking out?!Dass «Smoking» bei Jugendli-

chen irgendwann «out» sein

könnte, ist mehr Wunschtraum

als begründete Hoffnung. Im-

mer mehr Jugendliche greifen

zur Zigarette. Laut Statistik blieb

die Zahl älterer Raucher seit

1992 konstant, während die

Zahl der rauchenden Männer

zwischen 15 und 19 Jahren im

gleichen Zeitraum um 42 Pro-

zent zunahm. Jene der gleich-

altrigen Frauen stieg gar um 110

Prozent. Dennoch veranstaltet

am 8. November 2000 (10.15-

16.15 Uhr) das Bundesamt für

Gesundheit im Kultur- und Kon-

gresszentrum Luzern die natio-

nale Impulstagung «Smoking

out?!» für Lehrpersonen, Eltern,

Schule & Medien

Netd@ysZum vierten Mal führt die

Schweizerische Fachstelle für

Informationstechnologien im

Bildungswesen (SFIB) die

Netd@ys in der Schweiz durch.

Höhepunkt ist die gesamt-

schweizerische Aktionswoche

vom 20.–-27. November 2000

mit einem nationalen Grossan-

lass am 21. November in Bern.

Marc Furrer (Direktor Bakom),

Hans Ambühl (Generalsekretär

EDK), Jens Alder (Direktor Swiss-

com), Heinrich Summermatter

(Direktion BBT) und Ursula

Huber (Projektleiterin Lehrstel-

lenprojekt 16+) werden an die-

sem Anlass im Hotel Bern

Stellung beziehen zur Bildungs-

offensive in den neuen Informa-

tions- und Kommunikations-

technologien ab 2001.

Die diesjährigen Netd@ys stehen

unter dem Motto «Die Welt wird

zum Klassenzimmer». Bis im

September wurden mehr als

dreissig Online-Projekte einge-

reicht. Ziel sind die Produktion

sowie der Austausch von hoch-

wertigen Inhalten und Modellen

für die Kooperation im Internet.

Die Projekte stammen von

Schulklassen aus der ganzen

Schweiz.

Auf der Homepage der Netd@ys

(www.netdays.ch) finden sich

Kurzbeschriebe und Links direkt

zu den einzelnen Projekten.

Über dieselbe Homepage kön-

nen noch bis zum 13. November

Projekte angemeldet werden.

Foto: zVg.

Page 21: 17 2000

Das Pilotprojekt der ELGRisch startete im Herbst 1998mit 24 Frauen aus neunNationen. In der Folge fan-den mehrere Kurse mit gros-sem Erfolg statt. Das Projekterfuhr Unterstützung vonder kantonalen Erwachse-nenbildungs-Kommissionund erhielt 1999 einen Son-derpreis im Rahmen einesWettbewerbs der Schweizeri-schen ErwachsenenbildungSVEB in Zusammenarbeitmit dem Bundesamt fürBerufsbildung und Techno-logie.

Umfassende WegleitungDie Initianten haben nuneine umfassende Wegleitungerarbeitet, welche von derVereinigung Schule & Eltern-haus des Kantons Zug he-rausgegeben wird. Die Weg-leitung vermittelt Tipps undHilfestellungen zur Organisa-tion und Durchführung sol-cher Integrationskurse.Informationen zur Kursaus-schreibung, Kursleitung undzum Kursinhalt sowie zurFinanzierung sind detailliertund übersichtlich zusam-mengestellt. Die Wegleitungbeinhaltet zudem adaptier-und kopierbare Vorlagen.Sämtliche Informationensind auch auf Diskette abruf-bar. Betont wird aber, dass essich nicht um ein Lehrmittelhandelt. Bestehende Lehr-mittel und Unterrichtsmate-rialien samt Bestelladressensind am Schluss der Weglei-tung aufgelistet.Die Wegleitung zum Deutsch-kurs mit Sozialinformatio-nen für fremdsprachige Frauen mit Kindern im Vor-schul- oder Schulalter ist beifolgender Adresse zu bestel-len: S&E Geschäftsstelle, Ar-therstrasse 167a, 6317 Ober-wil, Tel./Fax 041 711 91 47,Internet www.schule-eltern-haus.ch.

Doris Fischer

Fremde Federn

Selber gross«Wir brauchen keinen eidgenös-sischen Volksschulvogt.»Ernst Buschor, Zürcher Bildungs-direktor, verteidigt den Entscheid derKantonsregierung, Englisch als ersteSchul-Femdsprache festzulegen – un-abhängig vom Entscheid derErziehungsdirektorenkonferenz.

Sprachgewandt«The end of Switzerland?»Die Westschweizer Tageszeitung «LeTemps» zum selben Thema.

Vielgründig«Der dumme Entscheid ist zu-rückzuführen auf: Überheblich-keit, Provinzialität, Mangel anNachdenklichkeit, Mangel anSensibilität, Mangel an Reife.»Kolumnist Frank A. Meyer im«Sonntags-Blick» über den ZürcherSprachenentscheid undBildungsdirektor Ernst Buschor.

Konservativ«Ein Streik aus der Dose»Die «Neue Zürcher Zeitung» nimmtBezug auf die vom Berufsverband ZLVvia Internet verbreiteten Dispositivefür den Protestkonvent der Lehrper-sonen im Kanton Zürich.

Frisch gemischt«Schweizer Schulsalat.»Die «Sonntags-Zeitung» im Titel zueinem landesweiten Vergleich derOberstufenmodelle.

Fein unfein«Mehr Nadelstiche als Schläge»Die «Basler Zeitung» zu einer Studie,wonach an Baselbieter Schulen seeli-sche Gewalt das grössere Problem istals körperliche Gewalt.

Übrig geblieben«Schule – letzter Ort der Gemein-schaft?»Das «St. Galler Tagblatt» berichtetvon einem kantonalen Bildungs-kongress.

Rastlos rostlos«Eine bewegte Schule ist einegesunde Schule»Titel zu einem «Bund»-Bericht überGesundheitserziehung in Thun.«Bewegte Pausen», aber auch «beweg-ter Unterricht» gehören dazu.

Andersherum«Andere Lehrer braucht dasLand – Mit der lärmenden Lar-moyanz an den Schulen mussendlich Schluss sein.»Die Deutsche Zeitung «Die Welt» ineinem Beitrag zum «Tag des Lehrers»,der von der Unesco auf den 5. Okto-ber angesetzt, hierzulande aber kaumbeachtet und begangen wurde.

Am Elternabend informiertdie Lehrerin die Eltern überdas bevorstehende Klassenla-ger. Von den meisten der 25Schülerinnen und Schüler istmindestens ein Elternteilanwesend. Die Eltern der bei-den Kinder aus dem Kosovofehlen. Ein türkisches Eltern-paar hat seinen Sohn mitge-bracht als Übersetzer.Die Kinder fremdsprachigerEltern können sich in derRegel schnell mit ihrenSchweizer Kameraden unter-halten. Meist erhalten sieauch die nötige Unterstüt-zung in der Schule durchspeziellen Deutschunter-richt. Integration geschiehten passant im Alltag.

Mütter leben isoliertFür die Eltern ist die Integra-tion weitaus problemati-scher. Vor allem die Mütterleben meist isoliert undzurückgezogen. Sie sprechenoft nach Jahren noch keinDeutsch und unsere Kulturbleibt ihnen fremd. Daswirkt sich auch im Kontaktzwischen der Schule unddem Elternhaus aus. Der Aus-tausch funktioniert häufignur über die Kinder, die beiElterngesprächen übersetzenoder bei Informationsveran-staltungen die Botschaftenüberbringen. Dies wiederumerschwert oder verunmög-licht die Unterstützung sei-tens der Eltern bei Schulpro-blemen ihrer Kinder.Diese Erfahrungen bewogendie ELG Risch – eine Gruppevon Lehrerinnen, Lehrernund Eltern – in ihrerGemeinde einen Kurs spezi-

ell für Frauen aus anderenKulturkreisen anzubieten. Ersoll die deutsche Sprache ver-mitteln und gleichzeitigHilfeleistungen geben bei derBewältigung von Situationenim täglichen Leben. Die ELG Risch schreibt dazu:«Solche Integrationskursebieten den betroffenen Frau-en oft die einzige Möglich-keit, aus dem Familienall-tag ‹legitim› herauszutreten,Kontakt zu suchen und aus-serdem die Sprache ihrermomentanen Heimat zuerlernen. Die Frauen erlan-gen die Sicherheit, ihre Kin-der durch den Schulalltag zubegleiten, und an den Eltern-abenden und Elternge-sprächen teilnehmen zu kön-nen und auch zu wollen.»

251 7 • 2 0 0 0

MAGAZIN

Auch Eltern brauchenIntegrationEin Kursangebot fördert die sprachliche und kulturelleIntegration von fremdsprachigen Müttern mit Kindern imVorschul- und Schulalter. S&E Schule und Elternhaus Zuggibt dazu eine Wegleitung heraus.

Foto

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Page 22: 17 2000

Roland Zumbühl, Reallehrerin Arlesheim BL, hat Grossesvor. Der 49-Jährige will rund2000 Fotos, nach SchweizerOrtschaftsnamen sortiert, insInternet stellen.Seine Sammlung «Picswiss»zählt bereits 700 Aufnahmen(www.picswiss.ch). Das An-gebot aus der Welt der Geo-grafie hat Zumbühl speziellfür Schüler und Lehrperso-nen konzipiert. «Als Lehrerhabe ich immer wieder ver-geblich nach Bildern ge-sucht, die ich in den FächernGeografie, Geschichte undNaturkunde hätte brauchenkönnen», berichtet Zum-bühl.Die Erfahrungen mit derSucherei und das Serviceden-ken sieht man der Seite «Pic-swiss» an. Das nützliche Inter-netangebot ist logisch – nachKantonen, Themen, Perso-nen – strukturiert und aufbe-reitet. Schritt um Schrittgehts durch die optischenHighlights der SchweizerGeografie, von der AKW-Dampffahne bis zu Zermattmit Matterhorn. Die digitalisierten Farbbildersind keine Monsterdateien.Sie lassen sich daher innertnützlicher Zeit herunterla-den – und gleich für denUnterricht als Illustrations-material einsetzen.«Picswiss» führt auch dieRubrik Geschichte, wo sichBilder und Fakten zu histori-schen Stätten, Personen oderzur Folklore abrufen lassen.Natürlich fehlt auch einebesonders für Lehrkräftenützliche Linksammlungnicht. Und schliesslich sindauf einer weiteren Seite «tra-ditionelle süsse Spezialitä-ten» aufgelistet (die beieinem regionalen Anbieter

bestellt werden können):Auch Luzerner Lebkuchen,echte Willisauerringli oderein Appenzeller Biber kön-nen eine Region den Schüle-rinnen und Schülern näherbringen.Zumbühls Internet-Bilderser-vice ist eine ausgezeichneteFundgrube, um den Geo-grafie-Unterricht auf derSekundarstufe lebendig zugestalten. «Picswiss» machtwieder mal eines klar: Nichtder verspielte Webauftrittmit optischem Schnick-schnack wie animierten Gra-fiken und herumfliegendenQuadrätchen bringt dengrössten Nutzen, sondern einAngebot mit einem nach-

vollziehbaren Konzept undsorgfältig gestalteten Seiten.

Es gibt weitere Bilderdienste,deren Angebot allerdingsweniger breit gefächert ist.Als gute Anlaufstelle dient«Swisscastles», wenn es umdie erstaunlich vielen Prunk-bauten der Vergangenheitgeht (www.swisscastles.ch).Die Geschichten der 245Schlösser der Schweiz, diesich nach verschiedenen Kri-terien sortieren lassen, sindin französischer Sprache ge-schrieben. Auch die Themen-seite «Burgen» hilft weiter(www.burgen.ch). Allerdingsbrauchen die Seitenmachernoch etwas Nachhilfe. Wer

schöne Bergfotos mit Faktensucht, wird auf einer priva-ten Homepage fündig:www.romankoch.ch.Ein riesiger Bilderberg undeine Sammlung mit hervor-ragenden Links sind beiAdresse «Swissfot» abrufbar(www.swissfot.ch). Die selbst-erklärte «Nonprofit-Galeriemit wechselnden Fotoaus-stellungen über die Schweizfür Schulen, Mediamacher,Touristen und sonstige An-wender» hat es in sich. DerHorizont von «Swissfot»endet nicht an der Landes-grenze. Die Links sind kaummehr zu überbieten und kön-nen jeden Unterricht vorLangeweile bewahren.So stehen unter der RubrikGeografie Links bereit, woman Satellitenbilder aus allerWelt kostenlos herunterla-den kann. Verfügbar sindauch Fakten zu Erdbeben, zuHöhlen, Gletschern sowieMineralien. Und natürlich zuden fünf Kontinenten.Swissfot bietet als «Internet-quelle für Geografie» (Selbst-beschrieb) ferner eine derbesten Sammlungen vonLinks zu anderen Fächernder Oberstufe an.Trotz des riesigen Angebotesist Swissfoto nutzerfreund-lich gestaltet. Es kommtkeine Angst auf, dass man imInternet plötzlich verlorengeht oder das Beste verpasst.Denn es gibt Übersichtenund Ordner, in denen dieThemen zusammengefasstund die Links kurz beschrie-ben sind. Super!

Thomas Gerber

Bitte meldenDas Internet ist ruhelos,daher kann keine Zusam-menstellung den ultimativenÜberblick bieten. Wenn Sieeine neue Homepage zu denThemen Schule und Bildungentdecken, informieren Sieuns bitte unter: [email protected].

31B I L D U N G S N E T Z1 7 • 2 0 0 0

Ein (virtueller) Haufen Bilder für den UnterrichtEine Satellitenaufnahme des Amazonas in Brasilien oder ein Foto der Rütliwiese am Vierwaldstättersee? Einige sehr gute Bilderseiten im Internet liefern zu verschiedenen Unterrichtsthemen per Mausklick Illustrationsmaterial – kostenlos.

«Nicht der verspielte Web-auftritt mit optischemSchnickschnack wie ani-mierten Grafiken und herumfliegenden Quadrät-chen bringt den grösstenNutzen, sondern ein Ange-bot mit einem nachvoll-ziehbaren Konzept.»

Page 23: 17 2000

321 7 • 2 0 0 0 S T E L L E N A N Z E I G E R

Erfahrener und engagierterReallehrer (momentan 10. Schul-jahr) in Schulleiterausbildung suchtaufs Schuljahr 2001/2002 neuenWirkungskreis in Schule, Heim, Aus-bildung o.ä. in der Zentralschweiz.

Chiffre 161501, BILDUNG SCHWEIZZürichsee Zeitschriftenverlag, 8712 Stäfa.

Kaufmännische Berufsschule Glarus

Durch Pensionierung des Fachlehrers wird an unsererSchule eine Sprachlehrerstelle frei. Wir suchen einen/eine

Sprachlehrer/in mit Kernfach Deutsch und einem weiteren Fach (Vollpensum)(Deutsch in Kombination mit Wirtschaftsfächern oderFranzösisch/Englisch)

Zudem wird eine neue Stelle geschaffen für

Wirtschaftsfächer (Halbpensum)

Anforderungen: Sekundarlehrer- oder Gymnasiallehrerdiplom bzw. Handels-lehrerdiplom (oder entsprechender Ausweis); Befähigung für den Unterricht an der BMS erwünscht, aber nicht Bedin-gung.

Wir sind eine relativ kleine Schule (um 300 Lehrlinge) ineinem begrenzten Einzugsgebiet mit den Abteilungen:BMS, KV, Büroangestellte, Verkaufspersonal und Detail-handel. Wir legen grossen Wert auf eine gute Schul- und Lehr-/Lernatmosphäre und arbeiten innerhalb desLehrerkollegiums in gutem Kontakt auch fächerüber-greifend zusammen.

Lohn/Pensionskasse: gemäss den kantonalen Bestimmungen.

Weitere Auskünfte erteilt der Rektor, Herr J. M. Steinmann,Tel. 055 645 52 42. Bewerbungen (mit Foto und den üblichen Unterlagen) sind zu richten an das Rektorat der Kaufmännischen Berufs-schule, Zaunplatz, CH-8750 Glarus.

FASTENOPFERKath. Hilfswerk SchweizHabsburgerstr. 446002 Luzern

Das Fastenopfer konkretisiert seit 40 Jahren seinenBildungsauftrag in der kath. Kirche mit praxisorientiertenreligionspädagogischen Unterlagen. Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir in Teilzeit (minimal 50%) eine/n

Verantwortliche/n für Religionspädagogik und Jugendarbeit

Folgende Aufgaben sind schwerpunktmässig in grosserSelbstverantwortung zu übernehmen:

• Konzeption, Koordination und Redaktion unserer diversen Schulunterlagen

• Konzeption und Produktion von Unterlagen für die Jugendarbeit

• Leitung interner und externer Arbeitsgruppen• Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen• Beratung von Lehrpersonen und Schüler/innen

Unsere Wunschkandidatin/unser Wunschkandidat verfügt über:

• Berufserfahrung im religionspädagogischen Bereich• Sehr gute Sprachkenntnisse, evtl. journalistische

Erfahrungen• Gutes Koordinationsvermögen und Zeitmanagement• Interesse an kirchlichen und entwicklungspolitischen

Themen• Sensibilität für eine Arbeit im ökumenischen Umfeld

Wir können Ihnen eine spannende Arbeit, in der auch innovative Ideen gefragt sind, gute Arbeitsbedingungen mitflexibler Ganzjahresarbeitszeit und ein Team, welches Sie in Ihrer Arbeit unterstützt, anbieten. Der Stellenantritt ist aufden 1. Januar 2001 oder nach Vereinbarung vorgesehen.Vorauskünfte erteilt Ihnen gerne die bisherigeStelleninhaberin, Gabriela Sieber, unter der Telefonnummer041 227 59 24 oder der Personalverantwortliche, Erich vonRotz, unter der Nummer 041 227 59 74.

Und noch ein Tipp: Besuchen Sie unsere Homepage www.fastenopfer.ch

Ihre Bewerbung richten Sie an: FASTENOPFER Kath. Hilfswerk SchweizHabsburgerstr. 44 Postfach 6002 Luzern

Wir freuen uns!

RMS SWISS SCHOOLSchweizer Schule AccraGhana

Auf den 3. September 2001 (Beginn des Schuljahres2001/2002) suchen wir

1 Primarlehrer/in (Mittelstufe 3.– 6.Klasse)(mit Unterricht an der 3./4. resp. 5./6. Klasse)

1 Primarlehrer/in (Unterstufe 1./2. Klasse)

Sie suchen:– eine vielseitige und interessante Tätigkeit

in einem kleinen Team– eine anspruchsvolle Unterrichtstätigkeit

im Mehrklassensystem– ein aktives Schulleben mit verschiedenen Schulanlässen– eine familiäre Schule mit kritischen Eltern– unvergessliche neue Erfahrungen in und mit einer

anderen Kultur

Das können wir bieten.

Wir erwarten dazu:– Flexibilität und Belastbarkeit– Bereitschaft zu vollem Einsatz bei tieferem Lohnansatz

als in der Schweiz– Unterrichtserfahrung, wenn möglich Mehrklassenerfahrung– Wille, in einem afrikanischen Land zu leben– Englischkenntnisse– Schweizer Bürgerrecht

Vertragsdauer: 3 Jahre.

Anmeldeschluss: 25. November 2000

Erste lnformationen und Bewerbungsunterlagenerhalten Sie bei der Bildungsdirektion des Kantons Zürich

Frau R. Fretz, Tel.: 01 259 22 90

OBERSTUFENSCHULE WÄDENSWILAuf Beginn des Schuljahres 2001/2002ist an unserer Oberstufenschule folgendeLehrstelle neu zu besetzen:1 Lehrkraft für die Sonderklasse BWir suchen eine engagierte Lehrkraft mit erzieherischem Geschick, Initiative,Kreativität und Teamfähigkeit. Vorzugs-weise verfügen Sie über eine Ausbildungals Sonderklassenlehrer/in.Ein kollegiales Lehrerteam und eine offene kooperative Schulpflege freuensich auf Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen. Diese rich-ten Sie bitte an den Präsidenten derOberstufenschulpflege, Herrn J. Schwarz,Postfach 472, 8820 Wädenswil.Weitere Auskünfte erteilt Ihnen auch ger-ne Rolf Thoma, Tel. Schule 780 22 92,Tel. Privat: 055 210 50 66.

Oberstufenschulpflege Wädenswil

Page 24: 17 2000

331 7 • 2 0 0 0 S T E L L E N A N Z E I G E R

Oberstufenschulkreis Schwanden und Umgebung

Auf Beginn des Schuljahres 2001/02 (13. August 2001) suchen wir in Schwanden, Kanton Glarus

1 Sekundarlehrer/-in, phil. I 1 Reallehrer/-inWir sind eine überschaubare Oberstufenschule mit einemlebendigen, aufgestellten Team. Wir bieten Ihnen zeit-gemässe Rahmenbedingungen und kollegiale Begleitungdurch die Schulleitung.

Auskunft über diese interessanten Lehrstellen erteilen Ihnen gerne unsere Schulleiter Herr D. Küffer, Sekundarschule (079 403 71 68) und Herr M. Staub, Realschule (P 055 644 28 83).

Ihre Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte an das Schulsekretariat, Postfach 44, 8762 Schwanden. Vielen Dank.

SCHULE WALCHWILAn unserer geleiteten Schule mit einer kooperativen Oberstufe unterrichten 12 Lehrpersonen die 60 Schülerinnen und Schüler der Sekundar-, Real- und integrierten Werkschule.

Da eine Kollegin auf Ende Januar 2001 eine neue berufliche Herausforderung im Ausland annimmt, suchen wir für das zweite Semester (Montag, 19. Februar2001) als Nachfolge

1 Sekundarlehrerin/Sekundarlehrer phil. II oder Lehrperson mit Lehrdiplom für die Bezirks- oder Realschule

Bei der Stelle handelt es sich um ein 80%-Pensum mit der FächerkombinationMathematik, Naturlehre, Bildnerisches Gestalten, Tastaturschreiben und Sport.Die Stelle kann nach Möglichkeit im neuen Schuljahr zu einem Vollpensumerweitert werden.Von Ihnen als engagierte Lehrperson erwarten wir Flexibilität und die Bereit-schaft, auf allen drei Schulstufen zu unterrichten, Freude am Unterrichten unserer Jugendlichen, Interesse an den laufenden Schulentwicklungsprojektenund Teamgeist.Wenn Sie sich angesprochen fühlen und gerne an einer kleinen, überschaubarenSchule unterrichten möchten, erwarten wir Ihre Bewerbung bis spätestens 3. November 2000 an folgende Adresse:Schulleitung Walchwil, z.H. Herrn Josef Arnold, Schulpräsident,Schulhausstrasse 46, 6318 WalchwilAuskunft erteilt Ihnen:Beat Gauderon, Rektor, Schulhausstrasse 46, 6318 Walchwil, Tel. 041 7582504,Fax. 041 7582520, [email protected]

Schulkommission Walchwil

Die Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit ist eine inter-kantonale Organisation mit Sitz in Solothurn. Sie betätigt sich unteranderem im Bereich der Pflege und Förderung der Beziehungenzwischen den Sprachregionen und sucht deshalb per 1. Januar2001 oder nach Vereinbarung

eine Sachbearbeiterin für das Programm «Austausch vonLehrpersonen»

Dieses Programm wird von der Fachstelle für nationalen und internationalen Schüler-, Lehrlings- und Lehreraustausch (Jugend-austausch) angeboten und soll ab 2001 ausgebaut werden.

Das sollten Sie mitbringen:• abgeschlossene pädagogische Ausbildung• Berufserfahrung im Bereich Unterricht, Lehrergrundausbildung

oder Lehrerweiterbildung• Sprachen: Deutsch und Englisch in Wort und Schrift,

Französischkenntnisse von Vorteil• teamorientiertes, selbständiges und exaktes Arbeiten• gute EDV-Anwenderkenntnisse• Auslanderfahrung von Vorteil

Ihre zukünftigen Aufgaben:• Unterstützung der Programmverantwortlichen• selbständige Betreuung von ausgewählten Bereichen des

Programms «Austausch von Lehrpersonen» mit Schwergewichtauf Austauschaktivitäten im deutschen und englischenSprachraum

Idealalter: 28 bis 35 Jahre

Pensum: 50–70%

Bewerbungen sind mit den üblichen Unterlagen zu richten an:Stiftung für eidgenössische Zusammenarbeit,

z. Hd. Herrn Dr. A. Baltensperger, Hauptbahnhofstrasse 2, 4501 SOLOTHURN, 032 625 26 70

www.bildungschweiz.ch

Privatschule Sonnenberg ViltersDie private Primar- und SekundarschuleSonnenberg, Vilters, eine Schule die externeund interne Schüler unterrichtet, wird neu strukturiert und organisiert.

Für die organisatorische Führung sowie für die Betreuung undLeitung des Internats suchen wir zum nächstmöglichen Termineinen/eine

Internatsleiter/Internatsleiterin, bzw. ein Internatsleiter-EhepaarSie sind zusammen mit dem pädagogischen Schulleiter verant-wortlich für die Auftragserfüllung und die Qualitätssicherung derPrivatschule Sonnenberg.

Aufgabenbereich:– Führung und Leitung des Internats– Betreuung der internen Schüler in der Freizeit, am Abend und

in der Nacht.– (Montagmittag bis Freitag)– eventuell TeilpensumAnforderungsprofil:– Persönlichkeit mit pädagogischer Ausbildung und sozialer

Kompetenz.– Bereitschaft zu sportlichen Aktivitäten mit Jugendlichen.– Freude an Organisations- und PlanungsaufgabenWir bieten:– Anstellungsbedingungen, die der schwierigen und verant-

wortungsvollen Aufgabe gerecht werden.– 10 Wochen Ferien.

Als Internatsleiter/Internatsleiterin, bzw. Internatsleiter-Ehepaararbeiten Sie mit einem engagierten Lehrerteam zusammen und tragen massgebend dazu bei, eine gute Schul- und Internats-kultur auszubauen.Interessierte Persönlichkeiten mit entsprechender Ausbildung richten ihre Bewerbung bis zum 30. Oktober 2000 mit den üblichenUnterlagen an den Verwaltungsrat der Privatschule Sonnenberg:Herr Peter Bürki, lic. jur. Rechtsanwalt, Auer Strasse 2, 9435 Heerbrugg.Für Auskünfte steht Ihnen Gmünder Hildegard, Schulhausstrasse 16,8887 Mels, (Tel. 081 723 12 75) gerne zur Verfügung.

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341 7 • 2 0 0 0 S T E L L E N A N Z E I G E R

Schulkommission

Kreisschule Äusseres Wasseramt

Wir suchen eine

Lehrkraft an die 3. Sekundarschulklassein Kriegstetten.

Die Stellvertretung dauert vom 23.10.2000 bis 1.8.2001.

Interessentinnen und Interessenten melden sich bitte so bald als möglich bei:

Kreisschule Äusseres WasseramtDaniel SteinmannObere Neumattstrasse 204553 Subingen, Tel. 032 614 40 10

Möchten Sie sich für die Heilpädagogische Tages-schule Limmattal in Dietikon engagieren, die 35 geistigbehinderte Kinder und Jugendliche fördert und betreut?

Wir suchen auf Schuljahresbeginn 2001 infolgePensionierung des bisherigen Stelleninhaberseine(n) motivierte(n)

Schulleiterin / SchulleiterSie sind für die Führung und Weiterentwicklungder Schule mit rund 30 MitarbeiterInnen ver-antwortlich, wobei sie in kleinem Rahmen auchheilpädagogisch mitarbeiten. Neben einemLehrerdiplom mit heilpädagogischer Zusatzaus-bildung bringen Sie mehr- oder langjährige Erfah-rung im Volks- und Sonderschulbereich, Füh-rungserfahrung mit Budgetverantwortung, eingesundes Mass an Durchsetzungsvermögensowie die Bereitschaft sich längerfristig zu enga-gieren mit.Sie sind eine gefestigte, überzeugende, belast-bare und fröhliche Persönlichkeit, die einen part-nerschaftlichen Führungsstil pflegt, können gutorganisieren und tragen gerne Verantwortung.

Unterstützt werden Sie durch ein motiviertes undeinsatzfreudiges Schulteam und die Geschäfts-stelle der Stiftung Solvita.

Interessiert? Gerne geben Ihnen der jetzige Schul-leiter, Herr Werner Schenker (Tel. 01 74340 80),und der Geschäftsführer der Stiftung, Herr Hans-ruedi Lutz (Tel. 01 7364071), weitere Auskünfte.

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mitFoto und dem Vermerk «Schulleiterstelle» richtenSie bitte bis zum 15. Oktober 2000 an

Geschäftsstelle / VerwaltungGrubenstrasse 5, 8902 Urdorf

Bezirksschulen der MarchSiebnen/SZ

Infolge Wegzugs ins Ausland, resp. beruflicher Veränderung suchen wir auf den 1. Februar 2001 oder nach Vereinbarung für je ein Vollpensum

1 Reallehrer/-in (inkl. 4 Lektionen Musik auf der Sekundarstufe)

1 Werklehrer/in (Fortführung der Kleinklasse auf der Oberstufe)

In Frage kommen auch ausgebildete SekundarlehrerInnen beider Richtungenoder PrimarlehrerInnen, die bereit sind, eine Real-, resp. Werkklasse zu überneh-men. Es wäre auch denkbar, dass sich zwei Personen die Stellen in je einemHalbpensum teilen. Die Stellen können als Stellvertretung bis zum Sommer 2001oder als langfristige Stelle angetreten werden.

Die Mittelpunktschule Siebnen umfasst das Einzugsgebiet der Obermarch und iststark im Wachsen begriffen. Im Bau befindet sich die MPS Buttikon, so dass ineinem Jahr die SchülerInnen der MPS Siebnen aufgeteilt werden.Es erwartet Sie ein bewährtes und jugendliches Team, das Sie gerne als engagierte und umgängliche Lehrperson in ihr Kollegium aufnehmen möchte.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte raschmög-lichst an: Heinrich Züger, Bezirksschulpräsident, Haslenstrasse 20,8862 Schübelbach

Auskünfte zum Stellenbeschrieb erhalten Sie von der Schulleitung der MPS Siebnen, Hr. Alois Schnellmann, Tel.055 450 57 70 (G) Fax 055 450 57 71 (G) / Tel.055 4403765 (P)

OberstufenschulkreisGlarner HinterlandLuchsingen – LinthalInfolge Pensionierung des jetzigen Stelleninhabers suchenwir auf Beginn des Schuljahres 2001/2002 (13. August 2001) an unsere Sekundarschule in Linthal

eine Sekundarlehrerin phil. I oder

einen Sekundarlehrer phil. ILinthal liegt in ruhiger, ländlicher Gegend am Fusse desTödi und am Klausenpass. Unsere überschaubare Schulebietet Ihnen ein angenehmes Arbeitsklima in einem einge-spielten und initiativen Team.

Anfragen und Bewerbungen mit den üblichen Unterlagenrichten Sie bitte an:Kreisschulratspräsident Beat Elmer, Fruttmatt, 8783 Linthal, Telefon 055 643 16 64.

Wir suchen auf Vereinbarung und bis auf Weiteres eine

Lehrperson phil. II für die Sekundarstufe I

Das Pensum beträgt 17 bis 27 Lektionen. Sie arbeiten als Klassen-oder Fachlehrperson. Wir suchen eine Lehrperson, die möglichstflexibel eingesetzt werden kann.

Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf:– Fon: 041 497 10 27 (Bürozeiten)– Fax: 041 497 10 39– Mail: [email protected]

Weitere Infos: www.malters.ch

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351 7 • 2 0 0 0 S T E L L E N A N Z E I G E R

VOLKSSCHULGEMEINDEARBON

Kurzfristig suchen wir

1 Sekundarlehrkraft phil. I

als Stellvertretung vom 23.10.2000–7.7.200125 Lektionen (Franz., Englisch, Deutsch, Geschichte).

Infolge Pensionierung besteht ab neuem Schuljahr2001/02 die Möglichkeit, ein volles Pensum (30 Lekt.)oder auch ein Teilpensum als Sekundarlehrkraft phil. Izu übernehmen (feste Anstellung).

Wenn Sie sich von dieser Stelle angesprochen fühlen,so freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Senden Siediese bitte an den Schulpräsidenten, Herrn E. Kunz,Schmiedgasse 6, 9320 Arbon.

Nähere Auskünfte erteilt Ihnen gerne A. Aeschbacher,Sekundarschule Stacherholz (Tel. S: 071 446 28 83, P: 071 446 26 34) oder E. Kunz, Schulpräsident(Tel. 071 446 20 83).

Schulpflege HorwInfolge Rücktritts des bisherigen Stelleninhabers ist per Ende Schuljahr2000/2001 (1. Aug. 2001) die Stelle als

Schulleiter/Schulleiterin (100%)der Gemeindeschulen Horw neu zu besetzen. Die Schulen der Gemeinde Horwumfassen 68 Abteilungen vom Kindergarten bis zur Sek.-Stufe I mit insgesamt1300 Schüler/innen und 130 Lehrpersonen. Die Aufgaben als Schulleiter/Schulleiterin im Vollamt sind in einem Pflichtenheft festgelegt und umfasseninsbesondere die• Führung des Schulleitungsteams, bestehend aus 7 Schulhausleiter/innen• Leitung der Schule mit allen Stufen und Typen in pädagogischen, organisatorischen

und administrativen Belangen• Weiterführung der strukturellen Neuausrichtung der Schule im Rahmen des

Projektes «Schule mit Profil»• Verantwortung für die Einführung der Mitarbeiterinnen- und Mitarbeiterbeurteilung

sowie für die Weiterentwicklung der Schulhausteams• Zusammenarbeit mit Schul- und Gemeindebehörden sowie den kantonalen

Instanzen• Durchführung gezielter Öffentlichkeitsarbeit

Unsere Erwartungen • Pädagogische Ausbildung und Unterrichtserfahrung• Abgeschlossene oder begonnene Schulleitungsausbildung oder die Bereitschaft,

diese berufsbegleitend zu absolvieren• Führungs-, Beratungs- und Förderungskompetenz • Team- und Konfliktlösungsfähigkeit • Organisations- und Koordinationsfähigkeit • Vernetzungsfähigkeit bei komplexen Problemstellungen • Unterstützung in administrativen Belangen leistet Ihnen ein Schulsekretariat.

Auskunft erteilt der bisherige Schulleiter, Eduard Lang, Tel. 041 340 79 20.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis am 10. November 2000 an den Präsidenten der Schulpflege Horw, Dr. Hans PeterElmiger, Sonnhaldenstrasse 6, 6047 Kastanienbaum, Tel. 041 340 19 40.

Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir auf das 2. Semester des Schuljahres 2000/2001 oder auf den Sommer 2001 eine(n)

Orientierungsstufenlehrer/Orientierungsstufenlehrerin

evtl. als Klassenlehrperson einer Kernklasse B für unserekooperativ geführte Orientierungsstufe.

Wir wenden uns vor allem an ausgebildete Reallehrer/Reallehrerinnen und Sekundarlehrpersonen phil. II.

Sind Sie interessiert, sich an dieser anspruchsvollen Stufezu engagieren und mit einem kleinen, innovativen Team zu-sammenzuarbeiten? Wir sind eine geleitete Schule mit klei-nen Klassen und hervorragender Infrastruktur, die vieleGestaltungsmöglichkeiten bietet.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Senden Sie diese mitden üblichen Unterlagen an die

Schulgemeinde Hergiswil, Herr Peter Baumann,Schulleiter, Postfach, 6052 Hergiswil.

Für Ihre Fragen stehen Ihnen der Schulleiter Peter Baumannund die Schulhausleiterin ORST Ursula Haas gerne zurVerfügung. Sie erreichen uns über das Schulsekretariat,Tel. 041 632 66 33.

Schulen BettlachNach der Wahl eines unserer Sekundarlehrer an die Schweizerschule in Rio suchen wir drin-gend eine/n

Sekundar- oder Bezirks-lehrer/-in (phil. I) (100%-Pensum)

oder eine Lehrperson, wenn möglich mit Oberstufen-erfahrung.

Eintritt: spätestens ab 2. Semester des Schuljahres2000/2001, idealerweise bereits ab Mitte Januar2001 bis mind. Ende Schuljahr.

Hinweis: Bei Erfüllung der Wahlvoraussetzungen bestehtdie Möglichkeit, an unsere Oberstufe gewähltzu werden.

Sind Sie interessiert, in einem kollegialen Oberstufenteam,guten Rahmenbedingungen, in einer finanzstarkenGemeinde am Jurasüdfuss, in ländlicher Umgebung (zwischen Solothurn und Grenchen) zu arbeiten?

Für weitere Informationen stehen Ihnen die Schulleiterin,Frau Gertrud Menth, Tel. 032 645 31 48 (S) oder 032 64120 61 (P) sowie unsere Schulsekretärin, Frau Anita Tschanz-Gerber, Tel. 032 644 31 83, zurVerfügung.

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Siean: Schulsekretariat Bettlach, z. Hd. Herrn Stefan Ruchti,Schulpräsident, Postfach 116, 2544 Bettlach.

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Führen Sie die Schule Heiden in die Zukunft!

Auf den 1. August 2001 suchen wir einen/eine

Schulleiter/Schulleiterin (Pensum: 80%)

Unsere Volksschule braucht eine pädagogische Schulleitung. EineProjektgruppe hat ein Konzept dafür ausgearbeitet. Es geht vonder klaren Trennung zwischen strategischer und operativerFührungsebene aus. Die strategische Führung wird durch dieBehörden wahrgenommen. Die operative Führung, den päda-gogischen, personellen und organisatorischen Bereich umfassend,obliegt der Schulleitung. Sie setzt sich aus einer Schulleitungs-person und den Schulhausvorstehern/-innen unserer drei Schul-häuser zusammen.

Wir erwarten• eine pädagogische Grundausbildung• Unterrichtserfahrung auf der Volksschulstufe• Führungserfahrung• Interesse an Schulentwicklung und Qualitätsmanagement• Team- und Kommunikationsfähigkeit• Belastbarkeit• Bereitschaft zur Aus- und Weiterbildung

Wir bieten• eine Anstellung mit Schulleitungsaufgaben zu 80%• eine gute und übersichtliche Schule• ein motiviertes Team von Lehrpersonen und eine aufgeschlos-

sene Schulbehörde• zeitgemässe Arbeitsbedingungen• ein schönes Dorf im Appenzeller Vorderland über dem Bodensee

Ihre ausführlichen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 20. November 2000 an: Schulsekretariat, Postfach 64, 9410 Heiden(Tel. 071 898 89 71 für Bestellung der ausführlichen Dokumentationzum Projekt «Geleitete Schule Heiden»). Für Auskünfte steht Schulpräsidentin Erika Graf-Stahlberger (Tel. 071 891 62 12) zur Verfügung.

Unsere Schule sucht SIEIn nächster Zeit sind an der Primarschule Freienbach verschie-dene Lehrstellen temporär zu besetzen. Wir suchen Lehrper-sonen für folgende Aufgaben:

– Stellvertretung an einer 3. Klasse in Freienbach, 80%-Pen-sum, vom 5. März bis 31. Juli 2001

– Stellvertretung an einer 2. Klasse in Freienbach, Vollpensum,vom 5. bis 31. März 2001

– Stellvertretung an einer 4. Klasse in Pfäffikon, Vollpensumvom 1. Januar bis 31. Juli 2001 (allenfalls Möglichkeit für un-befristete Anstellung ab Schuljahr 2001/02)

– Stellvertretung an einer 6. Klasse in Wilen, Vollpensum, vom22. Januar bis 12. April 2001

– Stellvertretung an einer 6. Klasse in Pfäffikon für wöchentlich2 Lektionen Turnen/Schwimmen (Dienstag nachmittag) vom 5. März bis 31. Juli 2001

Unsere Schule besteht aus den fünf Schulorten Bäch, Freien-bach, Pfäffikon Felsenburg, Pfäffikon Steg und Wilen. Ein offenes Umfeld bietet grossen Spielraum und entsprechendeEntwicklungsmöglichkeiten. Wir freuen uns auf die Bewer-bung engagierter Lehrkräfte.

Bitte senden Sie Ihre Unterlagen bis spätestens 27. Oktober2000 an folgende Adresse:Schulrat Freienbach, Stellvertretung PrimarschuleGemeindehaus Schloss, 8808 Pfäffikon

Für Fragen und weitere Auskünfte steht Ihnen Christoph Boog(Tel. 055 416 9216; [email protected]) jederzeitgerne zur Verfügung.

Schulrat Freienbachwww.freienbach.ch

Heilpädagogin/Heilpädagogeoder erfahrene LehrkraftWir suchen an unsere Tagesschule per 1. Februar 2001 eineHeilpädagogin/einen Heilpädagogen oder eine erfahreneLehrkraft 100%, die Schüler/Innen im Mittelstufenbereichganzheitlich fördern kann. Die Gruppe setzt sich aus 5 Kin-dern mit einer geistigen und körperlichen Behinderungenzusammen. Voraussetzung für diese Stelle ist ein LehrerIn-nenpatent und eine heilpädagogische Zusatzausbildung, diebei entsprechender Eignung auch berufsbegleitend erwor-ben werden könnte. Die Anstellungsbedingungen richtensich nach den kantonalen Richtlinien des Sonderschulge-setzes. Ihre Freude an Team- und Projektgruppenarbeit er-möglicht es Ihnen, unsere Schulentwicklung aktiv mitzuge-stalten. Wir bieten Ihnen Unterstützung durch Fachberatungund die Mithilfe von Praktikantinnen. Für weitere Auskünftesetzen Sie sich bitte mit uns telefonisch in Verbindung, (vor-mittags) 071 988 28 28, oder richten Sie Ihre Bewerbung di-rekt an die Heilpädagogische Schule Toggenburg, Hofjünger-strasse 6, 9630 Wattwil.

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37B I L D U N G S F O R U M 1 7 • 2 0 0 0

Impressum BILDUNG SCHWEIZ erscheint monatlichBILDUNG SCHWEIZ•THEMA erscheint zwei-monatlichBILDUNG SCHWEIZ-Stellenanzeiger erscheint inallen Ausgaben sowie zweimal jährlich separat; 145. Jahrgang der Schweizer Lehrerinnen- undLehrerzeitung (SLZ)

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

(LCH)• Beat W. Zemp, Zentralpräsident, Erlistrasse 7,

4402 Frenkendorf E-Mail: [email protected]

• Urs Schildknecht, ZentralsekretärE-Mail: [email protected]

• Anton Strittmatter, Leiter PädagogischeArbeitsstelle LCH, Oberstadt 25, 6210 SurseeE-Mail: [email protected]

• Walter Herren, Präsident Medienkommission,Kreuzwegacker 18, 3110 MünsingenE-Mail: [email protected]

Zentralsekretariat/Redaktion: Ringstrasse 54, Postfach 189, 8057 ZürichTelefon 01 315 54 54 (Mo bis Do 7.30 bis 9.00 und

13.00 bis 17.00 Uhr, Fr bis 16.30 Uhr)Fax 01 311 83 15, E-Mail: [email protected]

Redaktion BILDUNG SCHWEIZ• Heinz Weber (hw.), Verantwortlicher Redaktor

E-Mail: [email protected]• Peter Waeger, (wae), Grafik/Layout

E-Mail: [email protected]

BILDUNG SCHWEIZ • THEMA• Hermenegild Heuberger (HKH), Verantwortlicher

Redaktor und GeschäftsführerOber-Schachenmatt, 6133 Hergiswil b. WillisauE-Mail: [email protected] 041 979 00 10

• Daniel V. Moser-Léchot, Textredaktion, Steigerweg 26, Postfach 194, 3000 Bern 32E-Mail: [email protected]

Internetwww.lch.chwww.bildungschweiz.chAlle Rechte vorbehalten.

Abonnemente/AdressänderungenZentralsekretariat LCH, Postfach 189, 8057 Zürich,Telefon 01 315 54 54, E-Mail: [email protected]ür Aktivmitglieder des LCH ist das Abonnementvon BILDUNG SCHWEIZ inklusive BILDUNGSCHWEIZ • THEMA im Verbandsbeitrag enthalten.

Schweiz AuslandJahresabonnement Fr. 88.– Fr. 148.–Studierende Fr. 60.–(Einführungspreise für das Jahr 2000, zuz. Mwst.)

Einzelexemplare:• BILDUNG SCHWEIZ Fr. 12.–* • BILDUNG SCHWEIZ • THEMA Fr. 12.–*jeweils zuz. Porto/Mwst. *ab 5 Exemplaren halber Preis

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekretariat LCHE-Mail: [email protected]/Reisedienst: Martin SchröterE-Mail: [email protected]

Inserate/DruckInserate: Zürichsee Zeitschriftenverlag, 8712 StäfaTelefon 01 928 56 11, Fax 01 928 56 00Postscheckkonto 80-3-148Verlagsleitung: Bruno WolfE-Mail: [email protected]: Martin Traber E-Mail: [email protected]: Zürichsee Druckereien AG, 8712 StäfaISSN 1424-6880

Steine statt BrotZur Schulreform im Kanton Zürich

Man mag über die ReformbemühungenHerrn Buschors denken wie man will, inzwei Punkten können sie den Anforde-rungen einer Schule von morgen leidernicht genügen.Was man aufgrund ungezählter Versu-che im In- und Ausland schon seitgeraumer Zeit weiss: Eine Aufwertungdes handwerklich-künstlerischen Be-reichs wirkt sich besonders günstig aufdie Entwicklung der kognitiven Fähig-keiten aus. Ausgerechnet in diesemBereich nimmt Herr Buschor Abstrichevor. Das Fach «Hauswirtschaft» muss –zugunsten von Englisch und Informatik– Federn lassen.Wenn die Förderung kognitiver Fähig-keiten nicht gut «unterlegt» wird mitmannigfaltiger Bestätigung im hand-werklich-künstlerischen Bereich, fehltihnen die «Erdung». Sie drohen sichabzuspalten und können sich leicht mitzerstörerischen Neigungen paaren. Daskann man heute leicht beobachten.Eine Schule also, die dem nicht Rech-nung trägt, ist von gestern, vermag denAnforderungen unserer Zeit jedenfallsnicht zu genügen. Sagte doch unlängstder deutsche Bundespräsident JohannesRau (aus Anlass von «Jugend musiziert»in Berlin): «Wir reden seit Jahren überdie Verstärkung des naturwissenschaft-lichen und technischen Unterrichts...dass wir mehr Computerfachleute brau-chen. Das ist alles richtig. Nur: Wer dasauf Kosten der musischen Fächermacht, begeht einen ganz grossen Irr-tum. Kunst und Kultur sind die Hefe imTeig. Wer diese Hefe nicht in den Teigtut, bekommt Steine statt Brot.»Ein Zweites: Herr Buschor engagiert sichfür die «Basisstufe». Sie legt Kindergar-ten und 1. Klasse zusammen. Dass wiruns an die Gepflogenheiten der meistenanderen europäischen Länder anzupas-sen hätten, wird als (eine) Begründungangeführt: Europakompatibilität.England preschte da vor geraumer Zeitvor und beschloss die Kinder zwei Jahrefrüher einzuschulen. Und ausgerechnetdort wird zur Zeit ein Phänomenbeklagt, das mit «Early childhood disas-ter» umschrieben wird. Was man sichvon der Vorverlegung des Schuleintrittsdort versprach – eine Begünstigung derEntwicklung der Kinder – erweist sich,spät genug, als Illusion. Verfrühte Ein-schulung, so muss man heute ernüch-tert feststellen, belastet in vielerleiBelangen die Entwicklung der Kinder.

Das haben Studien weltweit unmissver-ständlich zutage gefördert. Ein Bil-dungskonzept, das diesen Erkenntnis-sen nicht Rechnung trägt, ist veraltet,ehe es überhaupt greift.

Daniel Wirz, Zug

Was gute SchulenbrauchenAnlässlich unserer dreimonatigenIntensivweiterbildung setzen wir – 39Volkschullehrkräfte – uns mit dem sichstark wandelnden Berufsauftrag ausein-ander. Eine der zentralen Fragen ist: Wiekann heute qualitativ hochstehendeBildung vermittelt werden?Neben einer zeitgemässen Pädagogik,vielfältigen Gestaltungsmöglichkeitenund modernen Lehrmitteln braucht dieSchule auch Rahmenbedingungen, dieden Lehrkräften erlauben, ihre vielfälti-gen Aufgaben zu erfüllen.

Voraussetzungen für die erfolgreicheUmsetzung von Reformen und Schul-entwicklungsprojekten der Bildungsdi-rektion sind:• Transparente Ziele• Vermehrte Berücksichtigung pädago-

gischer Aspekte• Mitarbeit und Einbezug der Lehrkräfte

von Anfang an• Professionelle Begleitung• Angepasste Klassengrössen

Die verantwortlichen Instanzen aufKantons- und Gemeindeebene setzensich dafür ein, dass die Weiterbildungder Lehrerschaft entsprechend denaktuellen Bedürfnissen ausgebaut wird.Wir fordern eine Neufestsetzung derUnterrichtsverpflichtung innerhalb derGesamtarbeitszeit unter Berücksichti-gung neuer Betreuungsaufgaben, derSchulentwicklung und Qualitätssiche-rung. Die Bildungsdirektion setzt sich inder Öffentlichkeit auf politischer Ebenefür angemessene Arbeitsbedingungenund Löhne ein.Die Lehrerschaft verdient es, dass ihreengagierte und professionelle Arbeit inder Öffentlichkeit anerkannt und unter-stützt wird.Lehrkräfte der Intensivweiterbildung 25,

i.V. Jürg Schreiber

Briefe von Leserinnen und Lesernsind in BILDUNG SCHWEIZ willkom-men – am liebsten kurz und präg-nant. Wir bitten um Verständnisdafür, dass umfangreiche Textegekürzt werden müssen.

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ERZIEHUNGSDEPARTEMENT DESKANTONS SCHAFFHAUSENUnser Primarschulinspektor geht wieder zurück in die Schule. Wir suchen deshalb auf Beginn desSchuljahres 2001/2002 (Amtsantritt 1. August 2001)

Schulinspektorin / Schulinspektor für die Primarschule (100%-Stelle)

Die Schulinspektorinnen und Schulinspektoren begleiten die Leh-rerschaft in den methodisch-didaktischen und erzieherischenBereichen und betreuen dabei insbesondere Junglehrerinnen undJunglehrer. Sie beaufsichtigen und beurteilen die Arbeit derLehrpersonen im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben und arbeiteneng mit den Schulbehörden zusammen.Sie unterstützen den Dialog zwischen Lehrkräften, Behörden undErziehungsberechtigten.In der Schulentwicklung übernehmen Sie als Projekt- oderArbeitsgruppenleiterin oder -leiter zusammen mit dem ganzenInspektoratsteam eine aktive Rolle.

Wir erwarten– hohe Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft– mehrjährige Unterrichtserfahrung auf der Primarschulstufe– Teamfähigkeit und grosse Belastbarkeit– Bereitschaft für die intensive Zusammenarbeit im

Inspekoratsteam– Interesse an aktuellen Schulentwicklungsfragen, das Sie durch

entsprechende Aktivitäten in den letzten Jahren bewiesen haben– hohe Belastbarkeit

Ausserschulische Erfahrungen in der Arbeit mit Erwachsenen, alsTeam- oder Gruppenleiter/-in sind von Vorteil.

Bewerbungen mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte biszum 10. November 2000 an folgende Adresse:Erziehungsdepartement des Kantons Schaffhausen, Schulamt,Herrenacker 3, Postfach, 8201 SchaffhausenAuskünfte erhalten Sie bei Jakob Geier, Leiter Schulamt, Tel. 052 632 72 85

Kernkompetenz Lesen:

HERAUSFORDERUNG IM NEBENAMT FÜR

JUNGE LEHRERIN – JUNGEN LEHRERmit Bezug zu Kinder- und Jugendliteratur und neu-en Medien.

Anforderungsprofil:Konzeptionelle Kompetenz und eigene Vorstellun-gen in Bezug auf Nachwuchsautoren- und Leseför-derung in und ausserhalb der Schule. Bereitschaft,neue Medien und Informationstechnologien einzu-beziehen und zu nutzen. Teamorientiert, flexibel undInteresse mit anderen Sprachregionen zusammen-zuarbeiten.

Angebot:Einmalige nebenamtliche Stelle mit viel Spielraumfür die selbständige Konzeption von neuen Verlags-programmen in einem sich schnell veränderndenUmfeld mit wechselnden Bedürfnissen von Schuleund Elternhaus. 30–40%-Stelle im Auftrags- oderAnstellungsverhältnis. Arbeitsort Zürich.

Bewerbung:Aussagekräftige Bewerbungen sind zu richten an Robert E. Gubler, Postfach 371, 8045 Zürich

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«Dass Kollege Ernst Buschor dem Ent-scheid der Erziehungsdirektoren-Konfe-renz (EDK) vorgreift und Englisch imKanton Zürich zur Einstiegssprachemachen will, darüber bin ich nichtglücklich. Ich hätte mir von ihm einbisschen mehr Fingerspitzengefühl ge-wünscht. Es war abgemacht, bis imNovember nichts zu unternehmen, waseinen Entscheid präjudizieren könnte. An der letzten EDK-Sitzung standenmeiner Meinung nach die pädagogi-schen und bildungspolitischen Fragenleider im Hintergrund; die staats- undsprachpolitischen Themen überwogen.Es ist eine ungute Situation entstanden,denn schliesslich hat die EDK als ober-sten Auftrag die Koordination derSchulsysteme in der Schweiz. Mit demFrühfranzösisch gelang es 1975 eineeinheitliche Linie zu finden. Wenn wirdas im Jahre 2000 nicht mehr schaffen,ist das eine Bankrotterklärung der EDK.

Unterbrüche sind sinnvollIm Kanton Solothurn sind aber nochviele andere Themen aktuell. Die wich-

tigsten sind wohl der Aufbau derPädagogischen Fachhochschule und derFachhochschule Solothurn/Nordwest-schweiz sowie die Anpassung der Aus-und Weiterbildung der Lehrkräfte. Inder Umsetzungsphase befinden sich dieobligatorischen zwei Jahre Kindergar-ten, die Intensivierung der Zusammen-arbeit zwischen Kindergarten und Pri-marstufe, die Wiedereinführung desInspektorats oder der Aufbau der Gelei-teten Schulen.Die Stimmung unter den SolothurnerLehrkräften ist wohl durchzogen, abersicher nicht so negativ, wie es einzelneMedienberichte glauben machen. Je-denfalls bin ich am Solothurner Lehrer-tag von Mitte September auch vielenmotivierten, positiv eingestellten Lehr-kräften begegnet. Ich habe es genossen,wieder einmal mit einzelnen Lehrerin-nen und Lehrern unter den über 500anwesenden direkt zu sprechen, dennmein Amt als Frau Landammann lässtmir dieses Jahr kaum Zeit für Schulbesu-che. Etliche erklärten, sie seien mit Leibund Seele Lehrer und Lehrerinnen und

möchten nichts anderes sein. Vielejunge sagen aber auch, sie könnten sichnicht vorstellen, diesen Beruf ein Lebenlang ohne Unterbruch auszuüben. DieIdee der Patchwork-Berufsbiografie wirdalso auch unter Lehrkräften zuneh-mend ein Thema. Ich erachte dies als äusserst sinnvoll,denn gerade der Lehrberuf ist ja sehrfordernd und anspruchsvoll. Von derSchlagzeile «Lehrer – Beruf ohne Zu-kunft?», die bei uns in einer Zeitung zulesen war, halte ich gar nichts: Wenn eseinen Beruf gibt, der Zukunft hat, dannist es dieser. Bildung hat mit lebenslan-gem Lernen zu tun und ist somit einerder sichersten Berufe. Bestimmt gibt esWechselbäder, aber die sind in jedemBeruf zu finden.Dass ich mich als Bildungsdirektorin füreine Reduktion der Sparvorgaben imReformpaket «SO+» einsetzte und dabeidas Kollegialitätsprinzip durchbrach,hat zu grossen Diskussionen geführt. Eswar für mich nicht einfach, diesen Ent-scheid zu treffen und in der Öffentlich-keit zu vertreten. Sicher muss der Staats-haushalt saniert werden, aber irgendwogibt es einen Punkt, wo – gerade in derBildung oder bei der Gesundheit – dieGrenzen erreicht sind. Von Lehrperso-nen habe ich dazu kaum Reaktionenerhalten. Manchmal würde sich aucheine Bildungsdirektorin über ein paarpositive Voten freuen.

Die Schule an Ort spürenSeit gut drei Jahren bin ich nun Bil-dungsdirektorin. Ich kenne keinen typi-schen Arbeitstag; keiner gleicht dem an-dern. Das macht dieses Amt spannendund fordernd zugleich. Jeden Dienstagbeispielsweise ist Regierungssitzung,vorher mache ich im Büro Telefonate,studiere Akten und bereite mich als FrauLandammann speziell für die Sitzungenvor, da ich diese leite. Als Leckerbissengab es heute über Mittag einen Besuchder Triennale Grenchen mit der ganzenRegierung. Meine regelmässigen Schul-besuche muss ich auf das kommendeJahr verschieben. Dann, ohne Landam-mannmandat, werde ich diese guteGewohnheit wieder aufnehmen. SolcheBesuche sind für mich zwingend, umdie Schule an Ort zu spüren und mitLehrkräften, Schülerinnen und Schü-lern direkt im Kontakt zu sein.»

Aufgezeichnet von Madlen Blösch

39A B B I L D U N G S C H W E I Z1 7 • 2 0 0 0

«Wechselbäder gibt es injedem Beruf»

Ruth Gisi (49), freisinnige Bildungsdirektorin des Kantons Solo-

thurn, hat sich gegen unzumutbare Sparübungen auf dem Buckel

der Schule gewehrt und sich damit Schelte von ihren vier Regie-

rungskollegen eingehandelt. Dem Sanierungspaket «SO+» konnte

sie im Bereich Bildung immerhin die Spitze brechen.

Ruth Gisi: «Auch eine Bildungsdirektorin freut sich über positive Voten.»

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