Date post: | 05-Apr-2015 |
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IT-Projekte
in der beruflichen Praxis
Dr. Karl TeilleVolkswagen Financial Service AG
14. Oktober 2003Gesellschaft für InformatikRegionalgruppe Bremen
Dr. Karl Teille I-SEM 2
Agenda
Definition „Projekt“
Unterschiedliche IT-Projekte
Erfolg im Projekt
Fünf Dimensionen der ProjektarbeitProjektziele und ProjektkulturProjektziele als magisches QuadratProjektauftrag - 8W-Fragen
Änderungen der Projektziele
Projektsteuerungsmechanismus „Function Point Method“
Zusammenfassung
Literatur
Dr. Karl Teille I-SEM 3
IT
Mission IT
Um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden,
müssen in Unternehmen verschiedenste Aufgaben
durchgeführt werden.
IT in Unternehmen dient dazu Geschäfte zu unterstützen.
RTB
Run The Bank
CTB
Change The Bank
Dr. Karl Teille I-SEM 4
Definition
Geschäft
MarktProjektdefinition:
Wenn eine Aufgabe • neuartig,• zeitlich begrenzt,• komplex ist und• die Beteiligung mehrerer Personen erfordert, so sprechen wir von einem „Projekt“.
Alle anderen Aufgaben sind „Linienaufgaben“.
Betrieb
IT-Projekte
Geschäfts-analyse
Dr. Karl Teille I-SEM 5
Beispiele unterschiedlicher IT-Projekte
• mehrere Kunden• mehrere Konzepte und SW-Lösungen• heterogene Systeme und Kulturen
• ein Kunde• properitäre SW-Lösung
• viele Kunden• standardisierte SW-Lösung
• ein oder mehrere Kunde• ein Konzept• weitgehend homogene Systeme
SW-Entwicklungsprojekte:Individuallösung
SW-Entwicklungsprojekte:Produktentwicklung
Strategieprojekte:z. B. als Vorläufer von
Entwicklungsprojekten
Integrationsprojekte:z.B. Fusionen, Outsourcing, etc.
Dr. Karl Teille I-SEM 6
Projekt-ziele
FachlicheAspekte
Abläufe, Methoden& Tools
Projektaufbau-Organisation
• Rollen• Gremien• Kompetenzen
Verhalten• Kommunikation• Teamprozesse• Konflikt• Macht
Unternehmenskultur
Projektkultur
Erfolg eines Projektes: Fünf Dimensionen der Projektarbeit
Dr. Karl Teille I-SEM 7
Projekt-ziele
FachlicheAspekte
Abläufe, Methoden& Tools
Projektaufbau-Organisation
• Rollen• Gremien• Kompetenzen
Verhalten• Kommunikation• Teamprozesse• Konflikt• Macht
Unternehmenskultur
Projektkultur
Erfolg eines Projektes: Fünf Dimensionen der Projektarbeit
Firmenstandard
Firmenstandard„weiche“ Faktoren
„harte“ Faktoren
Dr. Karl Teille I-SEM 8
Projektziele im Magischen Quadrat
Projekt-ziele
Qualität Quantität
Projektdauer Ressourcen /Budget
• Aus den Zielgrößen resultieren Fragestellungen, die vor Projektstart spätestens zum „Kickoff“ zu klären sind!
• Die Zielgrößen haben entscheidenden wechselseitigen Einfluss aufeinander!
Dr. Karl Teille I-SEM 9
Warum?Warum wird das Projekt durchgeführt (Zielsetzungen, Hintergründe)?
Was?Was muss gemacht werden (spezifische Projektziele)?
Wie?Wie soll vorgegangen werden (Werkzeuge, Ressourcen)?
Wo?Wo wird am Projekt gearbeitet (Standort) ?
Wer?Wer arbeitet mit? (Zusammensetzung: Kernteam, Projektteam, PL, PM, Sponsor)
Wann?Wann wird mit dem Projekt begonnen (Kickoff, Endtermin, Meilensteine)?
Wie viel?Wie viel wird das Projekt kosten?
Wie gut?Welche Qualitätsziele müssen erreicht werden?
Kernpunkte des Projektauftrag
Dr. Karl Teille I-SEM 10
Einfluss der Zielgrößen aufeinander
gewünschterEndtermin
Quantität100 %
Projektfortschritt
Steigung abhängig von ?
Dr. Karl Teille I-SEM 11
Änderung der Projektziele
Quantität100 %
Projektfortschritt
AB
gewünschterEndtermin
Vorverlegung des Endtermins
A: Reduktion der Anforderungen Konsequenz ?
B: Steigerung der Leistungsanforderung Konsequenz ?
Dr. Karl Teille I-SEM 12
Steigerung der Leistungsanforderung / mögliche Reaktionen:
mehr Druck auf das Projektteam
Qualitätseinbußen
mehr Ressourcen
• bessere Ausstattung
• höher qualifiziertes
Personal
• mehr PersonalQualität Quantität
Projekt-dauer
RessourcenBudget
Änderung der Projektziele
Qualität Quantität
Projekt-dauer
RessourcenBudget
Konsequenzen ?
Dr. Karl Teille I-SEM 13
Änderung der Projektziele
• Mehr Ressourcen bessere Ausstattung:
(sehr begrenzter Einfluss)
• Höher qualifiziertes Personal:
(Verfügbarkeit, Einsatz externer MA ?)
• mehr Personal:
Anzahl der MA
Projektfortschritt
Vorverlegung des Endtermins
gewünschterEndtermin
idealeProjektbesetzung
zu frühzeitigerPersonaleinsatz
Dr. Karl Teille I-SEM 14
Änderung der Projektziele
Kosten / Beeinflussbarkeit
Projektfortschritt Zeit
Beinflussbarkeit in Relation zum Projektfortschritt
Zeitpunkt der Projektänderungen:
Wann und durch wen werden die Zielgrößen im magischen Viereck geändert ?
Anfallende Kostenin Relationzum Projektfortschritt
Dr. Karl Teille I-SEM 15
Projektphasen und Änderung der Projektziele
• Unplanmäßige Änderungen• Je später eine Zielgröße im Projektverlauf geändert wird,• je später ein Fehler identifiziert werden kann, um so höher sind die daraus resultierenden Kosten.
Phasenmodell
Supportprozesse
Projektmanagement / Qualitätsmanagement
Methoden Konfiguration Testen Training ...
Geschäfts analyse
Konzeption Design Reali-
sierung Integration Betrieb
Dr. Karl Teille I-SEM 16
Projektsteuerungsmechanismen
Was tun, um ungeplante Änderungen frühzeitig
zu vermeiden?
Vor / zum Projektstart sind zu klären:
• Projektziele
• definierte Qualität
• Rahmenrichtlinien und Konsequenzen
• Schnittstellen
• Zeit und Kostenplan
QuantitätQualität
Projekt-dauer Budget
Projekt-ziele
Fixierung strategischer Rahmenrichtlinien: „IT Architectural Principles“
Messen der Funktionalität: „Function Point Method“
Dr. Karl Teille I-SEM 17
Projektkontrolle der Rahmenrichtlinien IT Architectural Principles
Methode nach Don Tapscott; Paradigm Shift; 1993: Festlegung der „Principles“.
Die Principles ...
• sind die aus strategischen, technischen oder wirtschaftlichen Gründen
gesetzten Eckwerte,
• bilden die tragenden Säulen der Projektarbeit,
• definieren den Lösungsraum des Projektes,
• klären strategische Gegebenheiten,
• decken strategische Projektrisiken zum frühest möglichen Zeitpunkt auf,
• werden in einem Workshop durch das Kernteam oder die Architekten erarbeitet
und idealerweise beim Kickoff präsentiert,
• nutzen die Anwesenheit und Aufmerksamkeit des Managements,
• nutzen die „Wohlfühlphase“ des Projektes.
Dr. Karl Teille I-SEM 18
Projektkontrolle der Rahmenrichtlinien
Zu jedem Principle gibt es ...
Kernaussage:
Eine eindeutige und knappe Formulierung des Principles selbst.
Begründung:
Eine kurze Darstellung der Gründe, die zur Auswahl und Formulierung des
Principles geführt haben.
Auswirkung:
Eine Darstellung der Auswirkung auf alle beteiligten Gruppen, Prozesse,
Werkzeuge, Skill ...
Mögliche Randbedingungen:
Optionale Beschreibung von nötigen Ausnahmen und Abweichungen vom
jeweiligen Principle.
Dr. Karl Teille I-SEM 19
Messen der Funktionalität – Fixierung des Projektnutzen: „Function Point Method
• Methode nach Alan Albrecht (IBM); 1979
• Ziel: Methode zur Aufwandsabschätzung in der Softwareentwicklung
• Besonderheit: Grundlage ist die Qualität, nicht die technische Realisierung
• Gemessen wird die Komplexität ein- und ausgehender Informationen
• Die benötigten ein- und ausgehenden Informationen repräsentieren den Nutzen des Systems
Zu messendesSystem Fremd-
system
Eingabe
Ausgabe
Abfrage
interne Daten
Dr. Karl Teille I-SEM 20
Messen der Funktionalität Beispiel: Messen der „Ausgabe“ eines Softwaresystems
Aufgabe:Es ist ein alphabetisch geordnetes Telefonverzeichnis zu erstellen, in dem die Teilnehmer aus der Interessenten-, Kunden- und Lieferdatei zusammengefasst werden. Die Liste soll pro Teilnehmer folgende Informationen enthalten: Name, Vorname, Titel, Ort, Vorwahl,- Telefon-, Durchwahl- und Faxnummer.
Matrix zur Bewertung der Ausgabe
Externe
Ausgabe
AnzahlDatenelementtypen
<= 5
AnzahlDatenelementtypen
> 5 und <= 19
AnzahlDatenelementtypen
> 19
Anzahl benutzterEntitätstypen
<= 1
4
Function Point
4
Function Point
5
Function Point
Anzahl benutzterEntitätstypen
> 1 und <= 3
3
Function Point
5
Function Point
7
Function Point
Anzahl benutzterEntitätstypen
> 3
5
Function Point
7
Function Point
7
Function Point
Ausgabe
Dr. Karl Teille I-SEM 21
Die Berechnung des Aufwands erfolgt über statistische Analyse durch Auswertung gleich
oder ähnlich gelagerter Projekte auf Basis der Function Points:
Messen der Funktionalität
Aufwand in Personen-Tage
Projektgrößein Function Points
500 1000 1500 2000
35
30
25
20
15
10
5
Die Function Point Analyse wird in der Praxis eingesetzt für Aufwandsschätzung, Projektinhaltskontrolle, Leistungsverrechnung, ...
Dr. Karl Teille I-SEM 22
Zusammenfassung
• Mission und Definition eines IT-Projekts
• Arten von IT-Projekten
• Arbeit im Projekt & Arbeit in der Linie
• Chancen & Risiken der Projektarbeit
• „weiche“ & „harte“ Faktoren
• Qualität/Quantität & Zeit/Kosten
• Projektphasen
• Projektsteuerungsmechanismen
• Festlegung strategischer Richtlinien ...
• Nutzen & Zeitabschätzung...
• Ausblick
Dr. Karl Teille I-SEM 23
Literatur
Paradigm Shift - The New Promise of Information Technology
Don Tapscott; McGraw-Hill; 1993
Der Termin - Ein Roman über Projektmanagement
Tom DeMarco; Carl Hanser Verlag; 1998
Objektorientierte Softwaremigration
Harry M. Sneed; Addison Wesley; 1999
Überleben im Projekt - 10 Projektfallen und wie man sie umschifft
Klaus D. Tumuscheit; Orell Füssli Verlag; 1999
Projektmanagement mit System - Organisation, Methoden, Steuerung
Georg Kraus, Reinhold Westermann; Gabler; 1998
Projektleiter-Praxis
Jürgen Hansel, Gero Lomnitz; Springer; 1999
Qualitätsmanagement in IT-Projekten - Planung, Organisation, Umsetzung
Sandra Bartsch-Beuerlein; Hanser; 2000
Function-Point Analyse - Theorie und Praxis
Robert Hürten; expert-Verlag; 1999
Dr. Karl Teille I-SEM 24
Karl TeilleLeiter I-SEM Steuerungssysteme
Volkswagen Bank GmbHBrieffach I-SEM38093 Braunschweig
Phone: +49 (0) 531 212 - 95 36 Fax +49 (0) 531 212 - 7 95 36
E-mail: [email protected]
Dr. Karl Teille I-SEM 25
Brainstorming
Meilensteine
Schnittstellen
Entwurf
Test
Debugging
Kick-Off
Straff und Taff
Eskalation
Qualifikation
Ressourcen
Budget / Kosten /
Risikozuschlag
Architektur
Businessmodell
Use-Cases
Prozessmodell
Datenbanken
Prototyp
Reenginering
ITProjekt
Projektmanager
Projektteam
MS-Project
Sponsor
Zeit
Mitarbeiterauswahl
Jour Fix
Pflichtenheft Kosten
Umplanung