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03 2010

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3 | 2010 Eltern – Schule – Sozialarbeit kooperation ist der zentrale Punkt für gelingende Schulsozialarbeit «Der Staat lässt die Familien im Stich» Schwankende Pensen: Darauf müssen Sie achten Rechtmässigkeit und Auswirkungen auf Sozialversicherungen prüfen BILDUNG SCHWEIZ LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer
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Eltern – Schule – Sozialarbeitkooperation ist der zentrale Punkt für gelingende Schulsozialarbeit«Der Staat lässt die Familien im Stich»

Schwankende Pensen: Darauf müssen Sie achtenRechtmässigkeit und Auswirkungen auf Sozialversicherungen prüfen

B I L D U N G S C H W E I Z

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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Betrifft: Investments, Schlagzeilen

Guten Schultag!

Schulen sind die besseren Banken. Das geht (laut der Zeitung «Die Zeit») aus

einer Studie der Beratungsfirma McKinsey hervor. Jeder in die Bildung inves-

tierte Euro oder Franken trägt demnach jährlich zwölf Prozent Zins – eine hoch-

anständige Rendite. Bei solchen Aussichten sollten Schulen und Lehrpersonen

eigentlich im Geldregen stehen...

Ein Report der Weltwirtschaftsorganisation OECD, die auch

die PISA-Studie veranstaltet, trägt den Titel «The High Cost of

Low Educational Performance» und enthält schwindelerre-

gende Erkenntnisse: Der relativ bescheidene Zuwachs von 25

PISA-Punkten weltweit (bei einem Durchschnitt z.B. in Natur-

wissenschaften von rund 500 Punkten) könnte den im Jahr

2010 geborenen Kindern, ebenfalls weltweit und auf Lebens-

zeit, einen Zuwachs im Nationaleinkommen von 115 Billionen

Dollar einbringen. Wie sich so eine Zahl errechnen lässt, ist

uns nicht bekannt, so wenig wie die möglichen Folgen: Mehr

soziale Gerechtigkeit? Noch mehr für die Reichen? Und was würde sich eine

klüger gewordene Generation mit dem neuen Reichtum kaufen?

Solche Studien und Zahlen sind willkommener Stoff für Schlagzeilen und sie

bestätigen ein zweifellos zutreffendes Grundgefühl: Investitionen in die Bildung

lohnen sich. Aus dieser Perspektive ist zum Beispiel die Kleinlichkeit, die vie-

lerorts im Umgang mit Pensenschwankungen und befristeten Anstellungen

herrscht, unverständlich (Bericht Seite 9). Ähnliches gilt für den Bereich Schul-

sozialarbeit, die einzige «Reform» der letzten Jahre, welche die Lehrpersonen

auch nach ihrer eigenen Meinung wirklich entlastet. Hier wird um jedes An-

stellungsprozent gerungen; Geld gibt es für «Problembeseitigung», aber nicht

für Prävention (Bericht Seite 14). Auch die Haltung von Politik und Behörden ge-

genüber den Eltern schulpflichtiger Kinder erscheint in diesem Licht fragwürdig:

Man droht nicht kooperierenden Eltern mit Bussen, überlässt aber die Elternbil-

dung weitgehend der Initiative von Selbsthilfegruppen, die ständig um Existenz

und Kontinuität kämpfen (Interview Seite 19).

Die Schule hat gegenüber der Bank den Nachteil, dass das Einzahlen und das

Abholen (des Gewinns) nicht am selben Schalter möglich ist. Ursache und Wir-

kung lassen sich schwer belegen. Davon ist unter anderem im «Bildungsbericht

2010» die Rede, den wir in der letzten Ausgabe vorstellten und aus dem wir

einige weitere «Schnappschüsse» präsentieren dürfen (Seite 34). Der Stil des

Berichts ist das Gegenstück zu den erwähnten Schlagzeilen. Immer wieder wer-

den scheinbar offensichtliche Schlüsse aus vorhandenen Zahlen hinterfragt,

wird dies erwogen und jenes auch noch bedacht – dennoch oder gerade des-

wegen faszinierend und zur Lektüre empfohlen.

BILDUNG SCHWEIZAusgabe 3 | 2010 | 2 . März 2010

Zeitschrift des LCH, 155. Jahrgang der Schwei-

zer Lehrerinnen- und Lehrerzeitung (SLZ)

BILDUNG SCHWEIZ erscheint 15 Mal jährlich

Impressum

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und

Lehrer LCH.

• Beat W. Zemp, Zentralpräsident

• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin

• Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen

Arbeitsstelle LCH

Zentralsekretariat und Redaktion:

Ringstrasse 54, 8057 Zürich

Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lch.ch, www.bildungschweiz.ch

Erreichbar Mo–Do 8–12 Uhr und 13.30 bis

16.45 Uhr, Fr bis 16 Uhr

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor

• Doris Fischer (df), Redaktorin

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout

Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bil-

dungsnetz), Madlen Blösch (Gesundheit),

Wilfried Gebhard (Cartoon), Peter Hofmann

(Schulrecht), Ute Ruf (Rufnummer), Urs Vögeli-

Mantovani (Bildungsforschung)

Fotografie: Tommy Furrer, Roger Wehrli

Abonnemente/AdressenBestellungen/Adressänderungen: Zentralse-

kretariat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Adressänderungen auch im Internet:

www.bildungschweiz.ch

Für Aktivmitglieder des LCH ist das Abonne-

ment im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr)

inbegriffen

Jahresabonnement für Nichtmitglieder:

Schweiz Fr. 103.50, Ausland Fr. 175.–

Einzelexemplar Fr. 8.–, ab 5 Expl. Fr 6.–

(jeweils plus Porto und Mwst.)

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekreta-

riat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Reisedienst: Monika Grau, [email protected]

Inserate/DruckInserateverkauf: Martin Traber, Kretz AG, Tel.

044 928 56 09, [email protected], Me-

diadaten im Internet: www.bildungschweiz.ch

Druck: Zürichsee Druckereien, 8712 Stäfa

ISSN 1424-6880

Heinz Weberverantwortlicher Redaktor

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4BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

Aktuell6 Arbeit mit kindern zählt mehr als krisenresistenz

Die Pädagogische Hochschule St. Gallen befragte Neueintretende nach den

Gründen für ihre Berufswahl.

9 Arbeitspensum: Mehr Verlässlichkeit tut notEin Grossteil der Lehrpersonen muss ein von Jahr zu Jahr verändertes Pensum

entgegennehmen. Somit droht grundsätzlich von Jahr zu Jahr ein reduziertes

Einkommen.

11 Sich eine juristische Beurteilung der Situation verschaffenLCH-Zentralpräsident Beat W. Zemp rät, Änderungskündigungen zu prüfen.

Schulrecht13 Befristete Anstellung – ein rechtlicher Hochseilakt

Es braucht sachliche Gründe für befristete Arbeitsverträge.

titelbild: Schulsozialarbeit kann helfen, Aggressionen vonJugendlichen zu entschärfen .Foto: Tommy Furrer

Schulsozialarbeit13 «kooperation ist ein zentraler Punkt»

Schulsozialarbeit ist heute etabliert, aber noch zu häufig auf den Umgang mit

problembelasteten Schülerinnen und Schülern fokussiert. Für Früherkennung und

Prävention reichen die Ressourcen in der Regel nicht.

Schule und Eltern19 «Der Staat lässt die Familien allein»

Gemessen am Stellenwert der Erziehungsaufgabe in der Gesellschaft müsste es

schon lange ein Bundesamt für Familien geben, findet Ellen Ringier, Präsidentin

der «Stiftung Elternsein». BILDUNG SCHWEIZ sprach mit ihr und mit Brigitte Selden,

Chefredaktorin der Zeitschrift «Fritz+Fränzi».

21 Wenn der Streit eskaliertIn einer Berner Gemeinde machen Eltern Front gegen einen Lehrer. Obwohl ihm

fachlich nichts vorzuwerfen ist, verlässt er die Schule, weil der Druck zu gross

geworden ist.

Fotos auf diesen Seiten: Peter Larson, Naturama Aargau, Tommy Furrer, Heinz Weber

26Der LCH ist wieder unterwegs bei den Mitglieds­organisationen . In diesem Heft: Sek I CH

25Handy – Chanceim Unterricht .

43Stadt frisst Land .Eine Ausstellung . 14Beruhigend wirken will Schulsozialarbeiterin Simone

Suter in Münchenstein .

Nichts als Sechs im kopf?Das Buch «Noten, was denn sonst?!» aus dem Verlag LCH hilft Lehrerinnen, Lehrern und Schulteams,sich vertieft mit dem thema Bewerten und Beurteilen auseinanderzusetzen und machtihnen Mut, neue Wege zu finden . Information und Bestellungen: www .lch .ch, 044 315 54 54 LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Doris Fischer, Anton Strittmatter, Urs Vögeli-Mantovani (Hrsg.)

noten, wAS Denn SonSt?!Leistungsbeurteilung und -bewertung

Verlag LCH

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5BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALt 5

LCH Publikationen17 «schul­planer .ch» – jetzt für 2010/11 bestellen

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für das kommende Schuljahr erhältlich.

Bücher und Medien23 Die Vielfalt auf der Schuleingangsstufe lenken

Pädagogische Grundlagen für den Unterricht mit Kindern von vier bis acht Jahren

23 «Führen durch Vorbild»Manager präsentieren ihr Führungscredo

LCH Unterwegs26 Auf der Stufe Sek I verdichten sich die Probleme

Franziska Peterhans, Zentralsekretärin des LCH, und BILDUNG SCHWEIZ zu Besuch

bei LCH-Mitgliedsorganisationen.

Rubriken3 Impressum

25 LCH­VeranstaltungenEin neues Weiterbildungsangebot: Das Handy als Chance im Unterricht.

29 Aus dem LCH

30 LCH MehrWertJetzt ist es noch einfacher, beim LCH-Reisedienst Ihre Traumreise zu buchen.

34 Bildungsforschung

37 Bildungsnetz

39 Bildungsmarkt

44 Bildungsforum

47 Vorschau

Rufnummer47 Alles auf den tisch legen

9 Darf es etwas mehr oder muss es etwas weniger sein? In diesen Wochen werden die Unterrichtspensen für das kommendeSchuljahr verteilt, was auch auf den Lohn Einfluss hat . kaum ein anderer Beruf muss mit soviel Unsicherheit leben .

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6BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die Pädagogische Hochschule St. Gallenverzeichnete im Herbst 2009 mit 272 An-meldungen einen Rekord an neu eintre-tenden Studentinnen und Studenten.Welches sind die Gründe für die Wahlder Berufsausbildung zur Lehrerin re-spektive zum Lehrer? Die PHSG hat un-ter den Neulingen eine Onlinebefragungdurchgeführt und nach den Beweggrün-den für die Berufswahl gefragt.Laut Medienmitteilung der PHSG gabenfast die Hälfte der Studierenden im Stu-diengang Kindergarten und Primar-schule als Hauptgrund «Freude an derZusammenarbeit mit Kindern» an. Auchfür angehende Oberstufenlehrpersonenspielt dieser Faktor eine zentrale Rolle.Wichtiger für diese Stufe war nur nochdie Einschätzung «eine vielseitige undabwechslungsreiche» Tätigkeit in Aus-sicht zu haben. Letzteres wird von 14%der angehenden Kindergarten- und Un-

terstufenlehrerinnen und -lehrer eben-falls genannt, gefolgt von 9%, die «posi-tive Erfahrungen bei der Betreuung vonKindern und Jugendlichen» als starkenMotivationsfaktor nennen. Eine unter-geordnete Rolle mit 5% und wenigerAnteil Nennungen spielen Gründe wie«Interesse am Auslösen von Lernprozes-sen», «Wertvorstellungen vermitteln»oder «fachliche Talente einbringen».

Praxisnahe Ausbildung gewünschtAus den Antworten auf die Frage, wes-halb die Studierenden die PHSG gwählthaben, geht hervor, dass diese die «pra-xisnahe Ausbildung» schätzen, sowie ein«gutes Studien- und Fächerangebot»;Kindergarten- und Primarschullehrper-sonen ist insbesondere die «Allrounder-Ausbildung» wichtig.Keinen Einfluss auf die Studienwahl hat,entgegen den Vermutungen, die Wirt-

schaftskrise. Einen relativ sicheren Be-ruf zu haben, wird zwar geschätzt, istaber kein Beweggrund für die Ausbil-dung, ebenso wenig wie die Möglichkeit,den Lehrberuf später gut mit der Grün-dung einer eigenen Familie kombinie-ren zu können.Auf die Frage, ob die Studierenden Per-sonen kennen, welche zwar Interesseam Lehrberuf haben, die Ausbildungaber dennoch nicht in Erwägung zögen.Am häufigsten wurden darauf «hohe An-forderungen» und «nicht erfüllen forma-ler Kriterien» genannt, gefolgt von «Be-fürchtungen, der Belastung und demVerhalten der Kinder und Jugendlichen,aber auch den Ansprüchen der Eltern,nicht gewachsen zu sein». df

Weiter im NetzDie Medienmitteilung ist unter www.phsg.ch abrufbar.

Arbeit mit kindern zählt mehr als krisenresistenzEine im letzten Herbst durchgeführte Befragung unter den neu eingetretenen Studierenden der PH St . Gallenzeigt, dass die Freude an der Zusammenarbeit mit kindern und die Vielfalt des Lehrberufes die wichtigstenMotive für die Wahl der Ausbildung sind .

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77BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . AktUELL

Was, wann, wo

eEducation Forum 2010Am 8. März werden in Bern Ex-perten aus Wissenschaft undPraxis unter dem Motto «MitBildungsinnovation gestärktaus der Krise» aufzeigen, wieaktuelle Herausforderungenals Ausgangspunkt für innova-tive Bildungsangebote genutztwerden können. Das Forum istTeil der InfoSocitetyDays 2010,vom 8. bis 12. März. Informati-onen: www.infosocietydays.ch

SwissSecurityDayUnter dem Motto «Bist Du si-cher? Augen auf!» findet am 10.März 2010 zum 5. Mal derSwissSecurityDay statt. 43 Un-ternehmen, öffentliche Organi-sationen, das Informatikstrate-gieorgan Bund ISB und dieSchweizerische Kriminalprä-vention engagieren sich, umdie Bevölkerung auf das ThemaInternetsicherheit und siche-ren Umgang mit Computernaufmerksam zu machen. Info:www.swisssecurityday.ch

Ressourcen suchen und findenDie 14. Tagung des VerbandesDyslexie Schweiz findet am 29.Mai 2010 in Zürich statt. Titel:«Sie können mehr als wir glau-ben – Vom Ressourcen suchenund Finden». Mit Referentenaus dem In- und Ausland kom-men Themen wie Strategie-Training und Motivation zurSprache, aber auch der Erfah-rungsbericht aus der Kantons-schule Oerlikon, wo interneRichtlinien den Umgang mit le-gasthenen Schülern auf faireArt regeln. Informationen:www.verband-dyslexie.ch

Schulmusik­kurseDer Kulturkreis Arosa führt imSommer 2010 zum 24. Mal die«Musik-Kurswochen Arosa»durch. Nebst zahlreichen Inst-rumentalkursen, Blasorches-ter- und Chorwochen findenauch didaktische Kurse fürKindergärtnerinnen und Lehr-personen statt. Information:www.kulturkreisarosa.ch

Matura in Gebär­denspracheDie Invalidenversicherung IVhat am 1. Februar 2010 vier an-gehenden gehörlosen Gymna-siasten an der AargauischenMaturitätsschule für Erwach-sene AME in Aarau grünesLicht für den Start ihres Studi-ums gegeben. Die IV über-nimmt die behinderungsbe-dingten Mehrkosten für denGrundkurs.Der Schweizerische Gehörlo-senbund SGB-FSS zeigt sich da-rüber sehr erfreut. «GehörloseKinder und Jugendliche habenoft keine Chance, dem laut-sprachlich orientierten Unter-richt zu folgen. Sie haben inder Folge oft keinen Zugang zueinem ihrer Intelligenz ent-sprechenden Bildungsange-bot», heisst es in einer Medien-mitteilung des SGB-FSS.

Finanzkrisebedroht BildungDie Auswirkungen der welt-weiten Finanzkrise drohenMillionen Kindern in den ärms-ten Ländern der Welt den Zu-gang zu Bildung zu verwehren.Das ist das Fazit des UNESCO-Weltbildungsberichts 2010, derim Februar in Bern vorgestelltwurde. Die Kosten für Schul-bildung konkurrieren lautUNESCO häufig mit Ausgabenfür Gesundheit und Nahrung.Zudem hätten Mädchen nochimmer weniger Chancen aufSchulbildung. Der Bericht kri-tisiert das Scheitern der Re-gierungen im Kampf gegenUngleichheiten im Bildungs-system und das Ausbleiben dernotwendigen Mittel seitens derGeberländer.Carlo Santarelli, Vertreter desNetzwerks der Partner für Bil-dungsarbeit RECI, bemängelt,dass die Schweiz nur knapp 6%der bilateralen Hilfe für die Bil-dung einsetze. In der Schweizmachen die Bildungsausgabenfast 19% der öffentlichen Aus-gaben aus. Info: www.reseau-education-suisse.ch

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Ausgabe für die Schweiz

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Ramona S.*, Lehrerin für Textiles Wer-ken, Englisch und Deutsch als Zweit-sprache (DAZ) in einer Gemeindedes Aargauer Mittellandes, durchlebtschwierige Zeiten. Auf den vergangenenSommer hin hatte sie ihr Pensum frei-willig von 24 auf 20 Lektionen reduziert,um sich mehr ihren Zwillingen widmenzu können. Dann blieb Ende Jahr bei ih-rem Mann, in der Autobranche tätig, diegewohnte Erfolgsbeteiligung vom Ar-beitgeber aus, weil es nichts zu verteilengab. Und jetzt hat sie «inoffiziell» erfah-ren, dass sie wegen sinkender Kinder-zahlen auf der Primarstufe im Schuljahr2010/2011 weitere vier bis sechs Lektio-nen weniger wird unterrichten können.

Mit Unruhe erwartet sie die Tage imMärz, wo die neuen Pensen bekannt ge-geben werden.

Heinz Weber

Vor Jahren hatte Ramona S. sich weiter-gebildet, um dem absehbaren Schicksalder Mono-Fachlehrkraft zu entgehen.Jetzt fühlt sie sich erneut in der Sack-gasse. «Mit 20 Lektionen kommen wirgerade so durch. Mit 14 Lektionen weissich nicht, ob wir unsere schöne Woh-nung behalten können.» Dass es imübernächsten Schuljahr durchaus wie-der besser kommen könnte, ist einschwacher Trost.

Schwankungen als Burnout­FaktorLehrerinnen und Lehrer haben eine «si-chere Stelle». Dieses Argument wird inder Öffentlichkeit oft ins Feld geführt,wenn es um die Arbeitsbedingungen imLehrberuf geht. Das trifft zweifellos zu,wenn man die Krisenresistenz der Bil-dungsbranche betrachtet und überdiesden sich abzeichnenden Lehrpersonen-mangel. Es trifft aber nicht zu in Bezugauf die «Verlässlichkeit der Arbeitsbe-dingungen», wie es Niklaus Stöckli, Prä-sident des Aargauischen Lehrerinnen-und Lehrer-Verbandes alv, bezeichnet.«Ein Grossteil der Lehrpersonen, wennnicht sogar die Mehrheit, muss ein vonJahr zu Jahr verändertes Pensum entge-

9BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AktUELL

Arbeitspensum: Mehr Verlässlichkeit tut notManche Lehrperson schätzt es, Jahr für Jahr ihren Anstellungsgrad mit der Schulleitung aushandelnzu können . Viele andere erwarten jeweils angespannt den tag, wo ihr Pensum und damit ihr Lohn für dasnächste Schuljahr bekannt gegeben wird . Wie viele Lektionen gesteht man ihnen zu? Wird ihr befristeterVertrag verlängert oder die Befristung aufgehoben? kaum ein anderer Beruf muss mit solch unsicherenBedingungen leben .

Darf es etwas mehr sein? Oder wird ein Stück abgezwackt? Der «Gemischtwarenladen» Schule verteilt die Pensen jährlich neu .

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10BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

gennehmen. Somit droht grundsätzlichvon Jahr zu Jahr ein reduziertes Ein-kommen», schreibt Stöckli im «Schul-blatt Aargau/Solothurn» und stellt fest:«Mangelnde Verlässlichkeit bei den An-stellungsverhältnissen stellt eine grosseBelastung dar und ist mitverantwortlichfür den hohen Anteil an Burnout-Er-krankungen.»Der teilweise gar von Semester zu Se-mester wechselnde Beschäftigungsgradsei ein Zustand, wie ihn kein privaterBetrieb in diesem Ausmass kenne. Auchandere Staatsdienste – vom Steueramtbis zur Polizei – brauchen sich mit derleiUnsicherheiten nicht zu plagen.

Personalrecht wird oft nicht eingehaltenDiese Instabilität scheint im Aargau be-sonders ausgeprägt zu sein: «Der Rah-menvertrag lässt eine Schwankung biszu acht Lektionen zu. Das ist äusserstviel und bei kleineren Pensen oft exis-tenziell», berichtet Kathrin Nadler, stell-vertretende Geschäftsführerin des alv.Befristete Anstellungen sind bis zu fünfJahren möglich («Kettenvertrag»), dannmuss die befristete Anstellung automa-tisch in eine unbefristete umgewandeltwerden.In anderen Kantonen ist die Situationwohl etwas «ziviler»: In Bern beträgtdie Bandbreite der Pensenveränderungohne Kündigung 12,5%, also beispiels-weise drei von 24 Lektionen. Im KantonZürich müssten die Lehrpersonen «ei-gentlich jedesmal eine Änderungskün-digung erhalten», sagt Lilo Lätzsch,Präsidentin des Zürcher Lehrerinnen-und Lehrerverbandes ZLV. «Aber», soLätzsch, «ich denke, viele wissen dasnicht. Ich vermute, dass die Schulleitun-gen das ein bisschen ausnutzen.» Ket-tenverträge sind im Prinzip nicht er-laubt, «de facto könnten sie sich dennochwieder etablieren».Gemäss Christoph Straumann, Geschäfts-führer des Lehrerinnen- und Lehrerver-eins Baselland LVB, erhält in seinemKanton «im Prinzip jede Lehrpersoneinen unbefristeten Arbeitsvertrag miteinem fix vereinbarten Pensum; Pensen-änderungen brauchen eine Vertragsän-derung mit einer fristgerecht ausgespro-chenen Änderungskündigung». Befristete

Verträge sind dann möglich, wenn auchdie zu erfüllende Aufgabe befristet ist,bei Stellvertretungen oder bei «unvoll-ständiger Ausbildung».In manchen Fällen setzen freilich nachStraumanns Erfahrung die Schulleitun-gen das Personalrecht nicht korrekt umund verweigern einen unbefristetenVertrag, obwohl eigentlich alle Bedin-gungen dafür erfüllt wären. «Der kanto-nale Arbeitgeber ist auch nach unsererThematisierung der Problematik nichtgewillt, diese personalrechtlichen Ver-gehen von sich aus zu überprüfen. Undunsere Mitglieder möchten aus Angst,die Anstellung zu verlieren, keine LVB-Intervention in ihrem eigenen Fall»,stellt Christoph Straumann fest.Laut Roland Misteli, Geschäftsführer vonLehrerinnen und Lehrer Solothurn LSO,wurde in seinem Kanton «die Schraubeangezogen». Konnte man früher auf einegewisse Grosszügigkeit zählen, müsseheute praktisch über jede einzelne Lek-tion Rechenschaft abgelegt werden. Ob-wohl in Solothurn ein Gesamtarbeitsver-trag zwischen Kanton und Lehrerschaftbesteht, unterscheiden sich die Bedin-gungen in Bezug auf Pensenschwankun-gen oder befristete Anstellung nicht we-sentlich von anderen Kantonen.

Ausgehandelt oder dekretiert?«Wir handeln mit jeder Lehrperson per-sönlich das Pensum für das kommendeJahr aus», sagt Andreas P.*, der als Schul-leiter im Aargau für ein rund 80-köpfi-ges Team verantwortlich ist. Diesbedeute zwar einen erheblichen Zeit-aufwand; dafür habe er es in seinenbisher fünf Amtsjahren nie erlebt, dassBetroffene das Ergebnis der Aushand-lung nicht akzeptierten.Lehrpersonen, so Andreas P., seien in Be-zug auf den Anstellungsgrad erstaunlichflexibel: «Zwei Lektionen mehr oder we-niger, das spielt den meisten keine Rolle.»Wichtig sei das gute Klima im Schulhaus;dann falle es auch leichter, im Rahmender Bandbreite Pensenänderungen vor-zunehmen – selbst wenn dies für die Be-troffenen Differenzen von einigen hun-dert Franken beim Monatslohn bedeutet.Ähnlich sieht es Michael Gerber, Me-diensprecher des Berner Berufsverban-

des LEBE. Lehrpersonen im KantonBern seien es gewohnt, mit flexiblenPensen zu «jonglieren», sei es im Bezugauf Familienpflichten, Politik oder Wei-terbildung. «Zwei oder drei Lektionenrauf oder runter, das ist der Normalfall»,weiss Gerber: «In der Regel geht es oh-nehin eher auf- als abwärts. Die Leutewerden ständig gefragt, kannst du nichtnoch dieses oder jenes übernehmen.»Mehrere der von BILDUNG SCHWEIZ Be-fragten weisen allerdings darauf hin, dasses so friedlich nicht überall zugehe. Anmanchen Schulen werde mehr dekretiertals verhandelt. Auch könnten Schulleitun-gen nicht immer der Versuchung wider-stehen, die Pensenzuteilung als Mittelder Disziplinierung oder gar Repression zumissbrauchen. Gibt eine Lehrperson zuKlagen Anlass, wird nicht etwa versucht,die Mängel zu beheben; sie erhält imFolgejahr einfach ein kleineres Pensum...

Arbeit gäbe es genugEin Grund für die Instabilität der Anstel-lungen liegt im Verlust des Beamtensta-tus vor rund zehn Jahren. «Als ich anfing,wurde man auf vier Jahre Amtsdauergewählt. Damit wussten alle, woran siewaren», erinnert sich Schulleiter An-dreas P. Inzwischen sind Lehrpersonenöffentlich Angestellte wie andere auch,allerdings mit dem Nachteil, dass ihreAnstellung von Jahr zu Jahr auf Kostendes Arbeitnehmers «angepasst» werdenkann – sei es an veränderte Schülerzah-len, die Belegung von Frei- und Wahlfä-chern oder die Verordnung von sonder-pädagogischen Massnahmen. Fällt etwaim Aargau der Klassenbestand unter 20Kinder, wird kein volles Pensum mehrgestattet, es sei denn, die Gemeinde be-rappe die Differenz.Zusätzliche Unruhe brachte die Aufstü-ckelung von Pensen, einerseits aufgrundvon mehr Teilzeitarbeit, andrerseits we-gen der Tendenz zu Fächergruppen-Un-terricht und Teamteaching. Schliesslichist dank EDV die Entwicklung der Schü-lerzahlen heute besser vorhersagbar alsfrüher, was wirtschaftlich denkendenSchulleitungen und Behörden raschesReagieren erlaubt.Dabei gäbe es wahrhaftig Arbeit genug,um kurzfristige Schwankungen auszu-

«Der von Jahr zu Jahr, zum teil sogar von Semester zu Semester schwankendeAnstellungsgrad ist ein Zustand, den es in keinem privatwirtschaftlichen Betriebin diesem Ausmass gibt .»

Niklaus Stöckli, Präsident alv

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11BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AktUELL

gleichen. Gemäss LCH-Arbeitszeitstudie2009 leisten Lehrpersonen im Schnittdrei Wochen unbezahlte Überzeit. Vorallem Gemeinschaftsarbeit, Administra-tion und schulinterne Weiterbildung ha-ben in den letzten Jahren zugenommen,während der Anteil des Unterrichts, derVor- und Nachbereitung nahezu gleichblieb (Bericht BILDUNG SCHWEIZ12/09).Hier sieht alv-Präsident Niklaus Stöcklidie Chance zur dringend nötigen «Ver-stetigung» der Arbeitsverhältnisse. SeineVorstellung: «Die Schulen vor Ort verfü-gen über einen Schwankungspool. Dankdiesem Pool können sie Lehrpersonen,die aufgrund abnehmender Kinderzah-len weniger Lektionen unterrichten, mitanderen Aufgaben im Dienste der Schulebeschäftigen. Es wird sich dabei im We-sentlichen um Aufgaben der Schulent-wicklung handeln.» Heute ist es nichterlaubt, Schwankungen so abzufedern.Pensen und Ressourcen werden nur fürUnterricht zugesprochen – einer der sel-tenen Fälle im Bildungswesen, wo sichdie Kantone offenbar einig sind. Dies ob-wohl alle wissen, dass die Schulrealitätanders aussieht.Niklaus Stöckli fordert auch eine fürmehrere Jahre fixierte Zuteilung vonRessourcen an die Schulen, auch wennin dieser Zeit die Schülerzahlen schwan-ken sollten. Die Schwankungen könntenüber natürliche Abgänge und Verände-rungswünsche der Lehrerinnen undLehrer aufgefangen werden. Im Gegen-zug brauche es die Bereitschaft derLehrpersonen, bei Rückgang der Lektio-nen in der angestammten Klasse auch inanderen Klassen zu unterrichten.

«Nur sicher ist attraktiv»Dass die Unsicherheit in Sachen Pen-sum und Lohn die Attraktivität des Lehr-berufs beschädigt, scheint inzwischensogar in die Politik einzusickern. Im Po-sitionspapier der CVP Schweiz von 2008«Für eine starke Volksschule» heisst es:«Lehrpersonen brauchen mehr Verbind-lichkeit bei ihrer Anstellung und einengewissen Ausgleich bei schwankendenPensen: Nur ein sicherer Arbeitsplatz istein attraktiver Arbeitsplatz.»

* Name geändert

Weiter im textSchulrecht: «Schwankende Pensen – einrechtlicher Hochseilakt», Seite 13

Sind schwankende Pensen ein gravieren­der Nachteil im Lehrberuf?Beat W. Zemp: Ja, vor allem dann, wenndamit das Haupteinkommen eines Haus-haltes erzielt werden muss und nichtnur das Zweiteinkommen schwankt.

Sind die flexiblen Pensen auf der anderenSeite nicht sogar ein Vorteil, indem dieLehrpersonen ihr Pensum den Lebensum­ständen – Mutterschaft, Studium usw . –anpassen können?Bei triftigen Gründen wie Mutterschaftoder Aufnahme eines Studiums bestehtfast immer die Möglichkeit, mit dem Arbeit-geber eine Pensenreduktion auszuhan-deln. Es ist aber nicht zumutbar, überviele Jahre hinweg an einer Schule alsLehrperson zu unterrichten ohne jedeGarantie, ob man im nächsten Semesternoch ein Pensum bekommt oder nicht.

Sind in deiner Berufsumgebung – demGymnasium – Fälle von Änderungskündi­gungen wegen gekürzter Pensen häufig?Mir sind keine solchen Kündigungen be-kannt. Schwankungen von unbefristetangestellten Lehrpersonen werden überdie Stundenbuchhaltung ausgeglichen.Hingegen wird meines Erachtens das In-strument der befristeten Anstellungmissbraucht, um Pensenschwankungenje nach Anzahl Klassen auf Schulebeneauszugleichen. Eine Kündigung ist danngar nicht nötig, weil der Vertrag automa-

tisch mit Ablauf des Schuljahres erlischtbzw. erneuert werden muss. Die arbeits-rechtlichen Bestimmungen bezüglichbefristeter Verträge, speziell das Verbotvon «Kettenverträgen», sind aber nichtin jedem Kanton gleich. Daher ist eineallgemeine Aussage nicht möglich.

Verhalten sich die Arbeitgeber/Schulträgerbei Pensenänderungen in der Regel eherfair oder unfair? Werden einvernehmlicheLösungen gesucht?Es liegt auch im Interesse des Arbeitge-bers, zu einvernehmlichen Lösungen zukommen. An den Schulen der Sekun-darstufe II (Gymnasien, Berufsschulen,Diplommittelschulen) ist es üblich,kleinere Schwankungen über die Stun-denbuchhaltung innert drei bis vier Jah-ren auszugleichen. Da es immer aucheine Anzahl befristet angestellter Lehr-personen und Praktikantinnen und Prak-tikanten gibt, verfügt die Schulleitungüber eine gewisse Manövriermasse zumAbfedern von Pensenschwankungen in-folge Verminderung oder Erhöhung derAnzahl Klassen.

Was kannst du Lehrpersonen raten, dievon Änderungskündigungen betroffensind, zum Beispiel In Bezug auf Altersvor­sorge, Arbeitslosenversicherung usw .Es ist auf jeden Fall ratsam, sich eine ju-ristische Beurteilung der Situation zubeschaffen, das heisst abklären, ob dieÄnderungskündigung überhaupt in die-ser Form rechtens ist. Zudem sind dieFolgen auf die Sozialversicherungensorgfältig abzuklären. Solche Ände-rungskündigungen haben in der Regeldirekte Auswirkungen auf die 2. Säule,eher weniger auf die AHV, solange eingewisses Einkommen nicht unterschrit-ten wird. Zudem stellt sich die Frage, obund wie unter Umständen Ansprüche andie Arbeitslosenversicherung gestelltwerden können. Die meisten Sektionendes LCH bieten ihren Mitgliedern eineunentgeltliche juristische Erstberatungan. Interview: Heinz Weber

«Sich eine juristische Beurteilungder Situation verschaffen»Bei Pensenkürzungen und befristeten Anstellungen müssen die Auswir­kungen auf Sozialversicherungen und Altersvorsorge abgeklärt werden,rät LCH­Zentralpräsident Beat W . Zemp .

Beat W .Zemp,Zentral­präsidentLCH

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12BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Songs kopieren – legal oder illegal? Wie kommt ein Künstler zum Lohn fürsein Schaffen? respect ©opyright! will den Lehrpersonen und Schülern einespannende, kreative und professionell vorbereitete Lektion anbieten undInformationen auf lustvolle Art zum Thema Urheberrecht vermitteln. Einbekannter junger Kunstschaffender (z.B. Greis, Rapper) wird aufzeigen, wiepositiv und lösungsbezogen mit urheberrechtlichen Problemen umgegangenwerden kann.

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13BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHULRECHt

An vielen Schulen der Schweiz laufen indiesen Wochen die Klassen- und Pen-senplanung auf Hochtouren. Die Schul-leitungen sind bei dieser Arbeit nichtimmer zu beneiden. Oft wissen sie biskurz vor Ende des Schuljahres nicht, wieviele Schülerinnen und Schüler nun de-finitiv z.B. auf einen Oberstufentypusoder an eine Berufsschule wechseln.Auch beim Kindergarteneintritt erlebenSchulen häufig grosse Überraschungen,da Eltern mit ihren Kindern meist aufEnde Schuljahr umziehen.

Peter Hofmann, fachstelle schulrecht

Diese Situation ist doppelt unerfreulich.Zum einen müssen unter erheblichemZeitdruck die Pläne neu erarbeitet wer-den, zum anderen laufen die SchulenGefahr, zu viele oder zu wenige Lehr-personen für das neue Schuljahr zu be-schäftigen. Manch eine Schulleitung er-liegt daher der Versuchung, vor allemjüngere oder in Teilzeit arbeitende Lehr-personen jährlich befristet anzustellen,um Flexibilität bei der Personalplanungzu erhalten. Typisches Merkmal einerbefristeten Anstellung ist das Fehlen ei-ner Kündigungsfrist. Das Anstellungs-verhältnis endet am Ablaufdatum. Ist einbefristetes Anstellungsverhältnis z.B. fürein Schuljahr eingegangen worden, en-det dieses in der Regel am 31. Juli.

Befristete Verträge, kettenverträgeAn vielen Schulen kommt es öfters alsnotwendig vor, dass Lehrpersonen jähr-lich neue befristete Verträge erhalten.Bewusst oder unbewusst bewegen sichdie Schulbehörden auf einem rechtli-chen Hochseilakt ohne Sicherungsnetz.Befristete Anstellungen sind grundsätz-lich dann zulässig, wenn wie im KantonSchaffhausen eine ausreichende gesetz-liche Grundlage besteht. Lehrpersonen,welche in diesem Kanton in den Schul-dienst eintreten, werden in der Regel aufzwei Jahre befristet eingestellt. Weiterdürfen in praktisch allen KantonenLehrpersonen, welche nicht über eine

entsprechende Unterrichtsbefähigungoder über ein anerkanntes Lehrerdip-lom für die jeweilige Schulstufe verfü-gen, nur befristet eingestellt werden.Gleiches gilt für zeitlich klar definierteStellvertretungen.Die meisten Kantone sehen in ihren An-stellungsbedingungen vor, dass Stellengrundsätzlich unbefristet zu besetzensind. In der Praxis wird diese Vorschriftjedoch oft mit dem Argument umgan-gen, dass die prognostizierten Schüler-zahlen unsicher seien. Betroffene Lehr-personen erhalten so jährlich eine neuebefristete Anstellungsverfügung oder ei-nen Vertrag mit dem genau gleichen In-halt. Einzige Änderung ist jeweils dieAnzahl zu unterrichtender Lektionen. Indiesen Fällen handelt es sich oft um so-genannte Kettenarbeitsverträge. SolcheVerträge sind unter dem Vorbehalt desRechtsmissbrauchsverbotes erlaubt. Esliegt kein Missbrauch vor, wenn für denAbschluss von befristeten Verträgen einsachlicher Grund besteht und diese eherungewöhnliche Vertragsgestaltung nichtbezweckt, die Anwendungen über dieBestimmungen des Kündigungsschutzeszu umgehen oder das Entstehen vonRechtsansprüchen, z.B. Anspruch aufBildungsurlaub, zu vereiteln.

Urteil des BundesgerichtsEine Umgehungsabsicht kann schondann als nachgewiesen erachtet wer-den, wenn für die mehrfache Befristungkein vernünftiger Grund ersichtlich ist.Das Bundesgericht hielt in einem Urteilfest, befristete Anstellungen von Lehr-personen seien besonders dann sachlichgerechtfertigt, wenn das Ende einer An-stellung mit grosser Wahrscheinlichkeitfeststeht. Dies dürfte wohl nur dann derFall sein, wenn sich in einem Jahr z.B.nur noch ein einziger Schüler für dasFach Latein an einem Gymnasium an-meldet, nicht jedoch wenn jährlich dieSchülerzahlen einmal mehr oder weni-ger schwanken. Eine Befristung einesganzen Pensums, und dies womöglichüber mehrere Jahre, ist mit der höchst-

richterlichen Rechtsprechung nicht ver-einbar. Die Anstellungsbehörden riskie-ren, dass die Gerichte ein solchesAnstellungsverhältnis als unbefristetbehandeln. Dies hat allenfalls die Kon-sequenz, dass einer Lehrperson, in derRegel bis zur nächsten ordentlichenKündigung, der Lohn weiterhin bezahltwerden muss, diese jedoch mangels Ar-beit nicht unterrichtet.

Anstellung in BandbreitenViele kantonale Regelungen sehen da-her vor, dass Lehrpersonen unbefristetin Bandbreiten von z.B. 80 bis 90% ein-gestellt werden dürfen. Die Lehrper-sonen haben in diesem Falle einenAnspruch auf das im Vertrag fixierteMinimalpensum. Wird dieses unter-schritten, kommt es zwingend zu einersachlich begründeten Änderungskündi-gung. Eine in der Praxis bewährte Vor-gehensweise bei schwankenden Pensenist die Festlegung eines Sockelpensums.Für eine genaue Anzahl Lektionen wirdein unbefristeter Vertrag/Verfügung ver-einbart. Ist das effektive Pensum imnächsten Schuljahr höher als das Sockel-pensum, so ist ein befristeter, variablerZusatzvertrag für die darüber hinausge-henden Lektionen abzuschliessen.Ein gutes Verhältnis zwischen Sockel-und variablem Pensum liegt bei etwa 5/6

fix zu 1/6 variabel. Jeder Lehrperson istvor der Unterzeichnung eines neuen An-stellungsvertrages zu empfehlen, diesenauf die jeweils gültige kantonale Gesetz-gebung zu prüfen und unverzüglich aufallfällige Unstimmigkeiten hinzuweisen.

Weiter im NetzDie kantonalen Berufsverbände derLehrpersonen verfügen über die not-wendigen Kenntnisse des jeweiligenDienstrechtes, um ihre Mitglieder beiFragen der Anstellung zu beraten.www.lch.ch/lch/verbaende/kantonal-sektionen.htmlwww.schulrecht.ch – Fachstelle Schul-recht

Befristete Anstellung – ein rechtlicher HochseilaktPensenschwankungen oder befristete Verträge für Lehrpersonen stehen rechtlich nicht auf so festen Füssen,wie die Arbeitgeber oft glauben machen möchten . Bei Verdacht auf Missbrauch tun Betroffene gut daran, diegesetzlichen Grundlagen zu prüfen . Helfen können dabei vor allem die kantonalen Berufsverbände .

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14BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«kooperation ist ein zentraler Punkt fürgelingende Schulsozialarbeit»Die Schulsozialarbeit (SSA) ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Schule und als eigenständige Fachstelleinnerhalb der Schulen gut integriert . Allerdings ist sie immer noch viel zu häufig auf den Umgang mitproblembelasteten Schülerinnen und Schülern fokussiert . Für Früherkennung und Prävention reichen dieRessourcen kaum . Gerade ein Engagement in diesen Bereichen könnte die Lehrpersonen entlasten .

Seit ein paar Wochen fällt Luana* imSchulunterricht auf; ihr Verhalten ge-genüber anderen Schülern ist aggressivund führt schliesslich dazu, dass ihrLehrer sie zur Schulsozialarbeiterinschickt. Manuela Duft – sie ist seit Sep-tember 2002 in Lachen und Siebnen miteinem 70%-Pensum an den beidenOberstufenschulhäusern March Sek1mit je rund 450 Schülern tätig – führt mitLuana mehrere Gespräche und be-spricht mit ihr die allgemeine Situation.«Dabei hat sich herausgestellt, dass eszu Hause grosse Schwierigkeiten gab. Inder Folge traf ich mich mit der Mutterund organisierte für die Familie eineentsprechende Unterstützung.»

Madlen Blösch

Mit Luana blieb Manuela Duft weiterhinim Kontakt, indem sie mit ihr spezielleKonfliktstrategien und Stressbewälti-gung trainierte. Inzwischen habe sichdie Situation in der Schule entschärftund, besonders erfreulich: «Luana ent-wickelt sich zu einer der Klassenbes-ten.» Diese positive Entwicklung seinur möglich gewesen, weil die Betroffe-nen die Unterstützung zuliessen. Ange-fangen bei der Lehrperson, die LuanaHilfe anbot, bis hin zu der Familie, dieauch Unterstützung von aussen an-nahm.

«Im Schulteam gut integriert»In Lachen wie Siebnen arbeiten Schul-sozialarbeit und Lehrpersonen sowieSchulleitung dort, wo es um eine ge-meinsame Lösungsfindung geht, eng zu-sammen. Die Schulsozialarbeit ist instal-liert und ein fester, ergänzender Be-standteil der Schule. «Ich denke, dass dieKooperation innerhalb der Schule einzentraler Punkt ist für gelingende undakzeptierende Schulsozialarbeit. Schul-sozialarbeit ist grundsätzlich immer da-von abhängig, ob die Zusammenarbeit

zwischen den unterschiedlichen Akteu-ren möglich ist.» Im Schulteam fühle siesich gut integriert, sagt Manuela Duft.Dies habe soeben auch eine externeEvaluation der Höheren Fachschule fürSozialarbeit (HFS) Luzern bestätigt.Grundsätzlich nehme sie an den Team-sitzungen teil, denn dies ermögliche ihr,über das strukturelle Geschehen derSchule informiert zu sein und auch dieKultur des Lehrerinnenteams zu erle-ben.

Sinkende Schülerzahl, kleineres PensumAuch Simone Suter, seit zwei JahrenSchulsozialarbeiterin an den beidenSchulhäusern Loog und Lärchen inMünchenstein, spricht von einer part-nerschaftlichen Zusammenarbeit mitLehrpersonen und Schulleitung. Zurzeitarbeitet sie 50 Prozent, nachdem ihr we-gen der sinkenden Schülerzahl zehnProzent gestrichen wurden. Diese Tatsa-che empfinden vor allem auch die Lehr-personen als unbefriedigend, weil ihretägliche Präsenz im Schulhaus wichtig

«Als Erstes versucheich bei schwierigenSituationen Ruhehineinzubringen .»– Simone Suter, seitzwei Jahren Schulso­zialarbeiterin an denbeiden SchulhäusernLoog und Lärchen inMünchenstein

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15BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REPORtAGE 15

wäre. Wegen der Pensenreduzierungkann sie nicht mehr an den Teamsitzun-gen teilnehmen. «Ich bedaure dies sehrund versuche deshalb regelmässig inden Pausen im Lehrerzimmer zu sein.»Mit der Schulleitung gebe es jedochnach wie vor wöchentliche Sitzungen.Im Berufsalltag steht für Simone Suterdie Frage der Auftragsklärung mit Lehr-kraft und Schüler im Vordergrund. «AlsErstes versuche ich bei schwierigen Si-tuationen Ruhe hineinzubringen undnicht sofort aktiv zu werden.» Diese ArtProbleme anzugehen, sei für die Lehr-kräfte zu Beginn gewöhnungsbedürftiggewesen, mittlerweile jedoch akzeptiertund verstanden.Als Beispiel nennt sie den 16-jährigenSven*, welcher in der Pause in eineSchlägerei verwickelt ist. Sein Klassen-lehrer interveniert und will von ihmwissen, weshalb es zum Schlagabtauschgekommen ist. «Schon dieses Gesprächträgt häufig zu einer Beruhigung der Si-tuation bei.» Als Sven den ersten Terminbei ihr hat, ist sein Lehrer zu Beginn desGesprächs anwesend und Sven hört, wo-rüber Simone Suter informiert wird. InEinzel- und Kleingruppengesprächenwerden Sven und seine Mitstreiter mit

der Thematik Gewalt und Aggressionkonfrontiert – mit dem Ziel, einen Kon-flikt das nächste Mal anders zu lösen.Sven und ein Kollege werden schliess-lich zu einem Aggressionstraining ver-mittelt.

Unterstützung vom Schulteam gewünschtSzenenwechsel: Auf dem Schulhausplatzan der Sekundarschule in Frenkendorfist Yvonne Portenier regelmässig in dengrossen Pausen anzutreffen: «Ich mi-sche mich ein und ermögliche so denJugendlichen mit mir unkompliziert inKontakt zu kommen. Oft kommen sieauch in den kleinen Pausen in mein

Büro und machen es sich auf dem Sofabequem.» Portenier arbeitet seit baldzehn Jahren als Schulsozialarbeiterin ineinem 50%-Pensum in Frenkendorf.Die Unterstützung durch Schulsozialar-beit war seinerzeit von der Schulleitungund den Lehrpersonen gewünscht wor-den; entsprechend gut fühlt sie sich imSchulteam eingebunden. An den Team-sitzungen nimmt sie nur bei Bedarf teil;sie tauscht sich jedoch regelmässig miteinem Mitglied der Schulleitung aus.Auch sie beschreibt die Zusammenar-beit mit den Lehrpersonen als gut. «DieLehrpersonen schätzen das Angebot.Schulsozialarbeit kann aber nur so er-

Wie können aggres­sive kräfte ohneGewalt aufgelöstwerden? WirdSchulsozialarbeitnur als «Problem­lösungsinstanz»gesehen, kann sieihr Potential nichtvoll entfalten .

Beratungen, kontakte, Interventionen

Im vergangenen Schuljahr 08/09 hat die Schulsozialarbeiterin Simone Suter in denbeiden Schulhäusern Loog und Lärchen in Münchenstein 82 Schülerinnen und Schülerzu Gesprächen empfangen. Dabei kam es zu 728 Lehrpersonen-Kontakten (fallbezo-gene Besprechungen) und 62 Elternkontakten. Insgesamt waren es 540 Beratungenmit Einzelfallhilfe von durchschnittlich 30–45 Minuten Dauer. Daneben führte SimoneSuter noch 17 Gruppenberatungen und Interventionen in Klassen sowie 52 Gruppen-beratungen mit jeweils fünf Schülerinnen und Schülern durch.

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16BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REPORtAGE

folgreich sein wie die Schule, in der sieangeboten wird, es zulässt.» Yvonne Por-tenier konnte sich von Anfang an ein ei-genes Profil schaffen und erarbeitete einKonzept für diese Stelle.Auch Simone Suter arbeitet nach einemklaren Konzept. Dies gebe ihr im AlltagSicherheit, denn als Schulsozialarbeite-rin sei es nicht so einfach, ihre Positioneinzubringen. Aber das konsequenteHandeln habe zwischen ihr und derLehrerschaft sowie der Schulleitungeine Basis des Vertrauens geschaffen.Sie grenze sich auch bewusst ab und mi-sche sich nie in schulische Belange ein.

Dreisäulen­ModellGemäss dem Dreisäulen-Modell vonMartin Hafen, Dozent an der HochschuleLuzern, Soziale Arbeit sollten dreiHauptbereiche gleichwertig im Alltagder Schulsozialarbeit Platz haben: Früh-erkennung, Prävention und Beratung/Behandlung.Kann sich die Schulsozialarbeit in ihrerFunktion als «Problembeseitigungs-instanz» (Zitat Martin Hafen) überhauptin den Bereichen Früherkennung undPrävention engagieren? Manuela Duftmeint pragmatisch: «Grundsätzlich kannim Moment davon ausgegangen werden,dass die meisten in der Beratung, alsoProblembehandlung, tätig sind.» Dieshabe oft mit den (zu) wenigen Stellen-prozenten zu tun.Eine Schule müsse sich darüber klarsein, was sie möchte. «Auch in meinerArbeit habe ich nicht die nötigen Res-sourcen zur Verfügung, um alle drei Be-reiche abzudecken. Es ist wichtig, diesgegenüber der Schule zu deklarieren.»Duft arbeitet jedoch in schulhausinter-nen Projektgruppen mit und bedientLehrpersonen und Schulleitungen mitden nötigen Informationen, um auch ei-nen beratenden Teil in der Präventions-arbeit zu übernehmen.

Höchstens indirekte Prävention möglichPrävention in indirekter Form – diespraktiziert Simone Suter in ihrem Be-rufsalltag. Und versteht darunter bei-spielsweise Sorge und Beobachtung derSchüler sowie eine generelle Sensibili-sierung der Lehrkräfte. «Klassische Prä-

vention liegt nicht drin.» Sie spricht voneinem persönlichen Dilemma, denn esgäbe viele Themen zu bearbeiten. Suterwürde auch gerne mehr Gruppenbera-tung anbieten, weil sich Jugendliche inder Gruppe anders verhalten.Und in Frenkendorf? Yvonne Portenier:«Seit ein paar Jahren wird hier im Rah-men eines Präventionsprojektes Aikidoangeboten.» Im Aikido, einer Selbstver-teidigungskunst, lerne man die Kunstdes Nicht-Streitens. «Nicht das Besiegendes Gegenübers ist das Ziel, sondern dieUmleitung und die Auflösung der ag-gressiven Kräfte ohne Gegengewalt an-zuwenden.»Für alle neuen Klassen wird im 6. Schul-jahr mindestens ein Einsatz mit Aikidodurchgeführt. Wichtig dabei sei, dassauch die Klassenlehrperson aktiv mit-mache und im Unterricht weiter amThema Klassenklima und fairer Um-gang arbeite. Und im siebten Schuljahrkommen alle Klassen nochmals in einerBlockwoche zum Thema Suchtpräven-tion in den Genuss von Aikido. «Es gehtdarum, eigene Grenzen zu kennen unddie Grenzen von anderen zu respektie-ren. Oft werden da auch Grenzüber-schreitungen thematisiert und es gibtdann spezielle Angebote für Mädchenund Jungen. Durch meine Präsenz vorOrt fallen mir Veränderungen auf undich reagiere wenn immer möglich sofortauf Grenzüberschreitungen.»Wo immer Schulsozialarbeit stattfindet,ob in Münchenstein, Lachen/Siebnen,Frenkendorf oder anderswo – YvonnePortenier bringt es auf den Punkt: «DieSchule ist oft der Ort, an dem zum ersten

Mal ausserhalb der Familie etwas vonder Not Jugendlicher sichtbar wird. Seidies durch Verhaltensauffälligkeiten wiebeispielsweise Unkonzentriertheit, Mü-digkeit, Zurückgezogenheit oder ag-gressives Verhalten oder dann auch beikörperlichen Misshandlungen durchsichtbare Verletzungen am Körper.Lehrpersonen, die sich Sorgen um ihreSchüler und Schülerinnen machen, ha-ben oft auch Angst, etwas in die Wege zuleiten, wenn sie daran denken, dass des-wegen die Familie auseinanderbrechenkönnte.» In all diesen Fällen könneSchulsozialarbeit auch beratend und be-gleitend eingesetzt werden.

*Name von der Redaktion geändert

Weiter im Netzwww.ssav.chwww.schulsozialarbeit.chwww.avenirsocial.ch

Weiter im text«SozialAktuell», Zeitschrift für Fachleuteund Institutionen der Sozialen Arbeit inder Schweiz, Nr. 1, Januar 2008, Seiten44–47: «Schulsozialarbeit zwischen Prä-vention, Früherkennung und Behand-lung» mit Beiträgen von Kurt Gschwind,Pia Gabriel-Schärer und Martin HafenMatthias Drilling: «Sozialarbeit. Antwor-ten auf veränderte Lebenswelten»,Haupt Verlag (Bern, Stuttgart, Wien),2009, 4. aktualisierte Auflage, 152 Seiten,Fr. 34.–, ISBN 978-3-258-07524-5.

«Die Lehrpersonen schätzen das Angebot . Schulsozialarbeit kann aber nur soerfolgreich sein wie die Schule, in der sie angeboten wird, es zulässt .»

Einheitliche konzepte fehlen

Noch immer existiert in den meisten Kantonen im Bereich Schulsozialarbeit kein ein-heitliches Konzept, weshalb die von avenirsocial (Schweizerischer Berufsverband So-ziale Arbeit) und dem SSAV (SchulsozialarbeiterInnen Verband) erarbeiteten Rahmen-empfehlungen und Qualitätsrichtlinien für die Schulsozialarbeit als Grundlage fürdieses Berufsfeld dienen. Während im Kanton Baselland beispielsweise noch jedesSchulhaus nach einem eigenen Konzept arbeitet, verfügt der Kanton Basel-Stadt schonlänger über ein einheitliches Rahmenkonzept.

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1717BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH­PUBLIkAtIONEN

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18BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXXXXXXXXXXXXX 18BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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19BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXXXXXXXXXXXXX 19BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHULE UND ELtERN

«Der Staat lässt die Familien alleine»Ebenso wie Lehrerinnen und Lehrer, stehen auch Eltern zunehmend unter Druck . Die Ansprüche sindhoch; gegenseitiges Verständnis zu entwickeln ist nicht leicht . Die «Stiftung Elternsein» und die von ihrherausgegebene Zeitschrift «Fritz+Fränzi» wollen die kommunikation zwischen Schülerinnen undSchülern, Eltern und Lehrpersonen fördern . BILDUNG SCHWEIZ sprach mit Stiftungsratspräsidentin EllenRingier und Chefredaktorin Brigitte Selden .

BILDUNG SCHWEIZ: Eltern und Lehrper­sonen wollen letztlich doch dasselbe fürdie ihnen anvertrauten kinder – dass sieviel lernen und im Leben erfolgreich seinkönnen . Weshalb ist die Partnerschaft, diekommunikation der beiden Gruppen den­noch oft gestört?Ellen Ringier: Ich denke, Eltern sindmit Bezug auf ihr Kind subjektiv, derLehrer dagegen hat die Interessen einerVielzahl von Kindern zu schützen. Dasund die «Aufgabenteilung» in der Erzie-hung führen zu Interessenkonflikten.Brigitte Selden: Über die Interessen-konflikte hinaus wirken auch überge-ordnete gesellschaftliche Entwicklun-gen auf das Verhältnis zwischen Elternund Lehrer ein. Die Schule ist heutesehr hohen Erwartungen ausgesetzt,was sie alles leisten sollte. Das führt zueinem Druck, der sich negativ auf dieKommunikation auswirkt. Zudem ver-schwimmen zunehmend die Kompe-tenzgrenzen, wer für was verantwortlichist. Grundsätzlich meine ich, dass dieLehrer durch die Eltern mehr unter-stützt werden sollten. Zum Stichwort«Partnerschaft» wäre es wünschenswert,wenn die Erwartungen auf beiden Sei-ten pragmatisch, fair, wertschätzendund im Interesse und zum Wohle desKindes aufeinander abgestimmt wür-den.

Viele Lehrerinnen und Lehrer haben eineArt Feindbild: Eltern, die wie Löwen fürihr eigenes kind kämpfen und Vorteile fürdieses erreichen wollen, ohne sich um dieübrigen Schülerinnen und Schüler oderden Schulbetrieb zu kümmern . Ist das inunserer Wettbewerbsgesellschaft eine ver­tretbare Haltung oder wäre eine gewisseSolidarität angebracht?Ellen Ringier: Wie überall in der Gesell-schaft schwindet die Tugend «Solidari-tät», was sich selbstverständlich auch inder Schule bemerkbar macht. Der wach-

sende Wettbewerbsdruck der Erwerbs-tätigen lässt Eltern auch aus ökonomi-schen Gründen egoistischer werden:Schliesslich geht es um die ökonomi-sche Zukunft ihrer Kinder. Das ist zwarunschön, aber verständlich.

Auf der anderen Seite stehen sogenannt«bildungsferne» Eltern, die nach Meinungder Schule und der Behörden ihre Pflich­ten nicht wahrnehmen . Sie sollen mit kur­sen, Vereinbarungen, ja sogar mit Bussenzur kooperation gebracht werden . SehenSie solche Massnahmen als sinnvoll underfolgversprechend an?Ellen Ringier: Ja, oder kennen Sie einanderes Mittel, um minimale, für denSchüler wichtige Mitwirkungspflichtenzu erzwingen? Ich sehe solche Zwangs-massnahmen als notwendig an, damiteinzelne Schüler wegen ihren «lässigen»

Eltern nicht diskriminiert, benachteiligtwerden.Brigitte Selden: Diese Massnahmen be-ruhen ja nicht auf einem willkürlichenAkt. Sie sind die Folge eines schwelen-den Missstandes. Grundsätzlich bin ichkein Freund von Zwangsmassnahmen,aber in diesem Fall scheinen sie auchmir unumgänglich.

Sie, Frau Ringier, haben die «Stiffung «El­ternsein» und die Zeitschrift «Fritz+Fränzi»gegründet und lange Zeit auch finanziellgetragen . Wo sehen Sie die spezifischeAufgabe dieser Einrichtungen? WelcheEltern sind Ihr Zielpublikum?Ellen Ringier: Bei allem meinem Tunhabe ich einerseits die Eltern vor Augen,die sich mit einer bislang nicht für mög-lich gehaltenen Vielzahl von Problemenin der Erziehung ihrer Jugendlichen

Ellen Ringier, Stiftungsratspräsidentin der«Stiftung Elternsein», Herausgeberin derZeitschrift «Fritz+Fränzi»

Brigitte Selden, Chefredaktorin der Zeit­schrift «Fritz+Fränzi»

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20BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXXXXXXXXXXXXX 20BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

auseinandersetzen müssen. Und ande-rerseits sehen sich die Eltern oft auchmit Problemen konfrontiert, die vomLaien nicht zu bewältigen sind. – Oderanders gesagt: Eltern haben mit ihremneunjährigen Jungen mit Mobbingprob-lemen in der Schule zu kämpfen. DerJunge wird zusehends schlechter in derSchule, will sich nicht mehr sportlichengagieren, ist aggressiv und hat häufigwiederkehrende Fieberschübe. Die äl-tere Schwester trinkt seit sie zwölfjährigist in ihrem Freundeskreis Cola mitWodka, kommt oft auch während derWoche angetrunken nach Hause, wasden Vater verleitet handgreiflich zu wer-den. Mit 14 Jahren ist aus der begabtenGymi-Anwärterin eine Sek-C-Schüleringeworden, an der jeder Lehrer verzwei-felt. Zuhause herrscht Krise, zwischenden Geschwistern Krieg. Das Mädchenritzt sich unentwegt, die Mutter fragtsich, ob das offensichtliche Unterge-wicht auf einer Ess-Störung beruht, undhat die Tochter im Verdacht, den Ziga-rettenkonsum gegen Haschischraucheneingetauscht zu haben. – «Fritz+Fränzi»will den Erziehern beistehen, die Prob-leme offen diskutieren, Rat geben undzum Schluss noch das Gefühl, dass esvielen anderen Eltern gleich geht, dassman nicht alleine dasteht.

Steht hinter Ihrem Engagement auch einepolitische Haltung im Sinne von «Vertei­digung der Familie gegen überbordendeAnsprüche des Staates»?Ellen Ringier: Ich denke, offen gestan-den, weniger an die Ansprüche des Staa-tes, als vielmehr daran, dass der Staatdie Familien alleine lässt. Gemessen ander Wichtigkeit der Erziehungsaufgabeinnerhalb der Familie und der Familiean sich, müsste es schon lange ein eige-nes Bundesamt für Familien, ein BAF,geben, das mit ausreichend Kompetenzund finanziellen Möglichkeiten aus-gestattet wäre, um beispielsweise«parenting»-Kampagnen im ganzenLand durchzuführen! So aber verlierensich die vielen kleinen Patchwork-NPOSin der Landschaft. Sie sind wenig schlag-kräftig wegen der kleinen Mitglieder-zahl, kaum untereinander vernetzt und

wir leisten es uns, dass an jedem Ort imLand kleine Selbsthilfeorganisationenentstehen, die das Rad immer wiederselber neu erfinden. Das ist wenig effizi-ent und erst noch sauteuer!

Wie stehen Sie beispielsweise zum poli­tisch umstrittenen koordinationsprojektHarmoS?Ellen Ringier: Ich bin absolut für Har-moS und frage mich langsam, ob esnicht gescheiter wäre, das Schulwesenüberhaupt aus der Hand der Kantone indas von mir gewünschte BAF zu über-führen. Die Gründe für die Kantonalisie-rung des Schulwesens, die vielleicht bisvor 30 Jahren noch gültig waren, sind esdefinitiv nicht mehr! Wir reden heutewirtschaftlich vom «global» village, wasdie Schule anbelangt, so ist es an derZeit, diese wenigstens als ein «Swiss»village zu betreiben!

Sie, Frau Selden, gestalten als Chefre­daktorin die Zeitschrift «Fritz+Fränzi» .Welchen Raum nehmen darin Schulfragenein?Brigitte Selden: Bildungs- und Erzie-hungsfragen sind die zentralen The-menkomplexe in der Zeitschrift «Fritz+Fränzi». Deshalb ist es unser Ziel, auchden Schulfragen möglichst viel Platz

einzuräumen. Zum einen haben wirin jeder Ausgabe den LCH mit einemeigenen Beitrag vertreten. Danebenpublizieren wir über das Jahr verteiltSchwerpunktartikel, die das Thema vonunterschiedlichen Seiten aus beleuch-ten, wie etwa eine Debatte über freieSchulwahl oder das Austauschjahr.

Wie gehen Sie damit um, dass Eltern einesehr heterogene Gruppe sind? Eltern vonSechsjährigen haben ja andere Bedürf­nisse und Ansprüche als Eltern von Gym­nasiasten oder Lehrlingen?Brigitte Selden: «Fritz+Fränzi» hat dasThemenspektrum aus diesem Grund aufdie Altersgruppe der 9- bis 16-Jährigeneingegrenzt. Aber auch diese Gruppe istschon heterogen genug und die Bedürf-nisse der Eltern jeweils völlig andere.Jede Ausgabe hat deshalb eine mög-lichst breite und ausgewogene Themen-mischung. Dabei lässt es sich nichtverhindern, dass die Titel- und Schwer-punktbeiträge mal die eine oder andereGruppe mehr ansprechen. Aber ichdenke, dass auch Eltern eines 9-Jähri-gen beispielsweise ein Beitrag überSchul- und Berufswahl interessierenwird, selbst wenn er sie noch nicht di-rekt betrifft.

«Gemessen an der Wichtigkeit der Erziehungsaufgabe innerhalb derFamilie und der Familie an sich, müsste es schon lange ein eigenesBundesamt für Familien geben .»

Ellen Ringier

«Fritz+Fränzi» – für Lehrerinnenund Lehrer zum halben PreisLehrerinnen, Lehrer und Schulen können ein Abonnement der Zeitschrift «Fritz+Fränzi»zum halben Preis bestellen (Fr . 21 .– statt Fr . 42 .– inkl . Mehrwertsteuer) .Schulen und Lehrpersonen, die ein Abonnement auf dieser Basis haben, stellt der Verlagin begründeten Fällen eine weitere Anzahl Hefte einer bestimmten Ausgabe kosten­los zur Verfügung; nur die Portokosten werden verrechnet . Dies beispielsweise dann,wenn ein bestimmtes thema im Unterricht durchgenommen wird und in «Fritz+Fränzi»ein Beitrag zu eben diesem thema publiziert wird . Dann kann es Sinn machen, mit«Fritz+Fränzi» den Unterrichtsstoff abzurunden und den Eltern das thema näherzubrin­gen, indem Schülerinnen und Schülern zuhanden der Eltern ein Exemplar der jeweiligenAusgabe abgegeben wird .

Bestellungen unter: info@fritzundfraenzi .ch

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21BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXXXXXXXXXXXXXX 21BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHULE UND ELtERN

Sie wollen Sich nicht zuletzt auch an Leh­rerinnen und Lehrer wenden . Was könnendiese in «Fritz+Fränzi» finden?Brigitte Selden: Die Beiträge in unsererZeitschrift spiegeln die Anliegen, Prob-leme und die gesellschaftliche Situationvon Kindern und Jugendlichen wider.Sei es durch Themen wie der erste Lie-beskummer und Umgang mit Geld bishin zu Hintergrundbeiträgen über Ju-gendsuizid und Gewalt. Neben den spe-zifischen Beiträgen zu Schulfragen fin-den Lehrerinnen und Lehrer bei unssomit auch viele informative Texte zurheutigen Situation der Jugendlichen, dieihnen über den Schulalltag hinaus zu-sätzliche wichtige Anregungen gebenkönnen.

Abschlussfrage an Sie beide: Wenn Sieeine vorbildliche Lehrperson beschreibenmüssten – welches wären deren dreiwichtigsten Eigenschaften?Ellen Ringier: Lehrer müssen gut aus-gebildet und intelligent sein, das ver-

steht sich von selbst. Sie müssen überreichlich «common sense» verfügen. DasWichtigste ist jedoch, dass sie ihre Schü-ler und ihren Beruf so sehr lieben, dasssie nie nachlassen, jedem einzelnenKind oder Jugendlichen in Liebe aufdessem Weg einen konstruktiven Bei-trag mitzugeben: Man nennt solche Leh-rer wohl «berufen»!Brigitte Selden: Neben einer fundiertenAusbildung, Fachkompetenz und Liebezum Beruf sollten sich Lehrer durch in-nere Grösse, die nötige Portion Gelas-senheit und Empathie auszeichnen,damit sie die Kinder auf ihrem Wegfördernd und unterstützend begleitenkönnen.

Interview: Heinz Weber

Weiter im Netzwww.fritz-und-fraenzi.chwww.elternsein.ch

«Es wäre wünschenswert, dass die Erwartungen auf beiden Seiten pragmatisch, fair,wertschätzend und zum Wohle des kindes aufeinander abgestimmt würden .»

Wenn der StreiteskaliertDer Berufsverband Lehrerinnen und Leh­rer Bern LEBE (kantonalsektion des LCH)zeigt sich in einer Medienmitteilung «sehrbesorgt» darüber, wie ein Lehrer in derGemeinde Belpberg zuerst öffentlichangegriffen wurde und die Schule nunverlässt, weil der Druck zu gross wurde . Erfordert vom kantonalen Erziehungsdirek­tor Bernhard Pulver, dass das Verhaltenaller Beteiligten (Lehrperson, Schulleitung,kollegium, Schulkommission, Gemeinde­rat und Schulinspektor) untersucht wird .Im Dezember 2009 hatte sich eine Eltern-gruppe an der Gemeindeversammlung kri-tisch über den 59-jährigen Lehrer geäus-sert. Dieser habe seine Aufsichtspflichtverletzt, seine Autorität im Klassenzimmerlasse zu wünschen übrig, einzelne Schülerwürden diskriminiert. Anschliessend recher-chierte die «Berner Zeitung» und infor-mierte in der Folge, die Probleme seien im«zwischenmenschlichen Bereich» zu su-chen. Dem Lehrer könne fachlich nichtsvorgeworfen werden. Anderthalb Monatespäter war der Druck auf den Lehrer sogross geworden, dass dieser eine «Auszeit»nehmen musste. Daraufhin beklagten sichwiederum die betroffenen Eltern, sie wür-den im Dorf geächtet und zum Teil nichtmehr gegrüsst (BZ, 4.2.2010).Der Berufsverband LEBE stellt in seinerMedienmitteilung die Frage, ob die betei-ligten Behörden alle Möglichkeiten genutzthätten, den Konflikt friedlich zu lösen. Zu-dem könnten Eltern, die eine missliebigeLehrperson loswerden wollen, durch den«Fall Belpberg» ermutigt werden.«Für den Berufsverband ist eine guteZusammenarbeit zwischen Schule undElternhaus sehr wichtig», heisst es in derMedienmitteilung. Allerdings sei LEBEüberzeugt, dass ausufernden Forderungenvon Eltern rechtzeitig entgegengetreten wer-den müsse. Schulleitungen und Behördenhätten die Aufgabe, klar und bestimmt auf-zuzeigen, welche MitsprachemöglichkeitEltern zustehen und in welchen Bereichendie Kompetenzen bei der Schule liegen.Ebenso wichtig sei die Zusammenarbeitim Kollegium: «Eine hohe Schulqualität istnur dann möglich, wenn die Lehrpersonengemeinsame pädagogische Werte nichtnur vertreten, sondern diese auch gemein-sam durchsetzen.» hw

Weiter im Netzwww.lebe.ch

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23BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BüCHER UND MEDIEN

duellen Interessen und Bedürf-nissen), Kurs (Wissen undKönnen aufbauen in geleitetenGruppen), Plan (spezifischeAufträge gemäss Entwick-lungs- und Lernstand). Zujedem Unterrichtsbaustein er-halten die Leserinnen undLeser konkrete Anregungenzur Planung und Umsetzungim Unterricht und zur Gestal-tung der Lernumgebung.Ein weiteres Kapitel zeigt dieEinordnung der Unterrichts-bausteine in den morgendli-chen Unterricht. Fotos von Kin-dern der Basisstufe bei derArbeit und Arbeitsdokumenteillustrieren die Publikation.Das vorliegende Buch und diedazugehörende CD-ROM sindErgebnisse des Unterrichtsent-wicklungsprojekts des Depar-

In mehreren Kantonen derDeutschschweiz laufen Schul-versuche zur Neugestaltungder Bildung für vier- bis acht-jährige Kinder. Im Kanton Zü-rich ist eine Volksinitiative fürdie Weiterentwicklung der Kin-dergartenstufe (Prima-Initia-tive) in Vorbereitung. Hete-rogene Klassen, IntegrativeSchulung, altersdurchmischteKlassen sind Herausforderun-gen für die Schulen; sie ver-langen neue Strukturen wiegeeignete Planungsinstrumen-te, Lehrmittel und Unterstüt-zung für Lehrpersonen.«Der Vielfalt Raum und Struk-tur geben – Unterricht mit Kin-dern von 4 bis 8» ist eine neuePublikation aus der Reihe «Im-pulse zur Unterrichtsentwick-lung» aus dem Schulverlag

plus, welche aufzeigt, wieLehrpersonen der Grund- undBasisstufe Unterricht struktu-rieren können, damit jedesKind nach seinem Entwick-lungs- und Lernstand in derKlassengemeinschaft gefördertwerden kann.In einem ersten Teil geht derAutor Edwin Achermann aufdie Grundlagen der Pädagogikim heterogenen Umfeld einund zeigt unter anderem di-daktische und pädagogischeKonsequenzen für das Lernenauf dieser Stufe auf.In einem zweiten Teil stellt ervier Unterrichtsbausteine, res-pektive Erfahrungs- und Lernfel-der vor: Thema (thematischesErfahrungs- und Lernfeld),freie Tätigkeit (Beschäftigungmit dem Thema gemäss indivi-

Die Vielfalt auf der Schuleingangsstufe lenkenEinblicke in die pädagogischen Grundlagen und den Unterrichtsalltag mit kindern zwischen vier und acht Jah­ren gibt eine Publikation aus dem Schulverlag plus unter dem titel «Der Vielfalt Raum und Struktur geben» .

tements Bildung, Kultur undSport des Kantons Aargau unddes Instituts Weiterbildung undBeratung der PädagogischenHochschule der Fachhoch-schule Nordwestschweiz.Grundlage dazu waren dieLeitideen zum RahmenkonzeptGrundstufe und Basisstufe derEDK-Ost und Partnerkantone.

Doris Fischer

Edwin Achermann: «Der VielfaltRaum und Struktur geben, Un­terricht mit kindern von 4 bis 8»,Schulverlag plus, Bern,104 Seiten, Fr . 38 .–,ISBN 978­3­292­00572­4

Weiter im Netzwww.bildungschweiz.ch –BILDUNG SCHWEIZ 10/05www.primainitiative.ch

«Führen durchVorbild»«Ein positives Vorbild muss inseinem ganzen Verhalten undAuftreten widerspruchsfreiund nicht opportunistisch sein.Widerspruchsfrei heisst fürmich, nicht etwas zu predigen,was man selbst nicht einhält.»So äussert Rolf Dubs, Professorfür Wirtschaftspädagogik, in«Führen durch Vorbild – Per-sönlichkeiten im Gespräch».In den rund 30 Beiträgen dieserPublikation, vorwiegend Inter-views, präsentieren Manageraus Wirtschaft, Sport, Hoch-schulen, Militär usw. ihr Füh-rungscredo.Hansruedi Loosli, CEO vonCoop: «Wer als VorgesetzterVorbild sein will, muss boden-ständig sein, unabhängig vonder Funktion. Nur so verstehtman selber seine Mitarbeiterund diese verstehen, was mansagen will.» – «Die Mitarbeiternehmen sehr wohl wahr, wieein Vorgesetzter an Themenherangeht, wie er mit Men-

schen umgeht und wie er sichauch ausserhalb des Unterneh-mens bewegt», weiss AndreasM. Schönenberger von GoogleSwitzerland. «Für mich sindvier Eigenschaften ganz wichtig,nämlich Integrität, Loyalität,Authentizität und Ehrlichkeit»,erklärt Catherine Mühlemann,Verwaltungsrätin von Swiss-com. Und Altbundesrat Ogibringt es mit «4M» auf denPunkt: «Man muss Menschenmögen.»Bei allen Befragten ist das Be-mühen um Glaubwürdigkeitvon Führungskräften spürbar,und die meisten wirken durch-aus als Verkörperung diesesWertes. Doch nachdem in letz-ter Zeit so manches scheinbareVorbild vom Sockel stürzte,kann man solche Bekenntnissenicht mehr ganz ohne Skepsislesen. hwHans R . knobel, Manuela Stier(Hrsg .): «Führen durch Vorbild –Persönlichkeiten im Gespräch»,Sonderband des «Wirtschafts­magazins», 132 Seiten A4, Fr .49 .– . Bestellung: www .stier .ch

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24BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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25BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH­VERANStALtUNGEN 25

Worum es gehtIn den letzten Jahren wurde im Bereich derSchule viel für den Einsatz von ICT im Unterrichtunternommen und investiert. Trotzdem werdendie Smartphones und Handys von Schülerinnenund Schülern im Unterricht mehr verboten alsintegriert. Durch Förderung der Mediennutzungwerden im Kurs Anwendungsängste und Vorur­teile von Lehrpersonen gegenüber dem Handyim Unterricht abgebaut. Der Spass am Kom­munikationsmedium wird verstärkt. Dem oftberechtigten Ärger über Handys in der Schulewird durch konkrete Beispiele der Anwendungim Unterricht ein positives Gegengewicht ge­genübergestellt.

Medienkompetenz statt VerboteMedienwissen, Mediennutzung und Medien­reflektion bilden die Medienkompetenz und sindgleichermassen zu stärken, damit Schülerinnenund Schüler zur eigenverantwortlichen, positi­ven Nutzung neuer Medien gelangen können.Möglichkeiten, Grenzen und Risiken des Medi­ums werden ausgelotet, beobachtet, getestetund überdacht. Der Kurs zeigt Unterrichtsfor­men und ­inhalte und vermittelt konkrete Tipps.Nebst einem Impulsreferat werden verschie­dene praktische Anwendungsbeispiele vor­gestellt und in Gruppen erprobt. Es werdenHandyprojekte vorgestellt und es wird über diekompetenzfördernden Erfahrungen und denHandyeinsatz im Unterricht wie auch aus derElternzusammenarbeit berichtet.Methodisch wechseln sich inhaltliche Inputs,Kennenlernen von Angeboten, Erproben vonAnwendungsbeispielen und Sichten von vor­handenen Lehrmitteln mit Diskussionen undAustausch über bisherige Erfahrungen ab.Verschiedene Dokumente und Lehrmittel zumThema liegen zur Ansicht auf. Zum Kurs ist daseigene Handy und idealerweise ein Notebookmitzubringen.

Wer ist angesprochen?Der Kurs bietet Impulse für Lehrpersonen derMittelstufe, Sekundarstufe I wie auch der Be­rufsfachschulen (Sek. II). Der Kurs richtet sich anLehrpersonen,• welche neben dem Medienwissen auch des­

sen didaktischen Einsatz in der Schule för­dern möchten;

• welche die Mediennutzung der Schüler/in­nen im Umgang mit der Handytechnologiedurch konkrete Anwendung innerhalb desUnterrichts einbinden möchten;

• welche die Medienreflektion am Beispiel desHandys als Präventive Massnahme im Un­terricht integrieren möchten;

• welche die Medienkompetenz ihrer Schüler/innen am Beispiel des Handys stärken wol­len;

• die an konkreten M­ und E­Learning­Ange­boten interessiert sind und diese als Erwei­terung ihrer Methoden in ihrem Unterrichteinsetzen möchten.

Handy – eine Chance für den UnterrichtEine Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer in kooperation von Pro Juventute und LCH .

kursleitungRoland Wittwer ist Medienpädagoge, Sozial­informatiker und Jugendsozialarbeiter. Bei ProJuventute als Leiter Medienkompetenz und Pro­jektmanager Handyprofis tätig. An der FHS St.Gallen hat er einen Lehrauftrag für die Beratungmit neuen Medien. Er verfügt über vielfältigeErfahrungen in offener und kirchlicher Jugend­arbeit, Religionspädagogik, Erlebnispädagogik,Jugendkultur­ und Präventionsprojekten, Ju­gendberatung, Schulsozialarbeit und Jugend­sozialarbeit.

termin und DurchführungDer Kurs findet am 29. Mai 2010 von 9.00 bis16.30 Uhr im Schulungsraum der Pro Juventute,Thurgauerstrasse 39 in 8050 Zürich­Oerlikonstatt (Mittagspause 12.30 bis 14.00 Uhr). LCH­Mitglieder profitieren von einem Spezialpreisvon CHF 220.–, Nichtmitglieder zahlen CHF250.– (inkl. MwSt., Verpflegung und Kursunter­lagen).Die Anmeldung ist schriftlich bis zum 29. April2010 an das Zentralsekretariat LCH, Ringstrasse54, 8057 Zürich, per E­Mail [email protected] oderüber www.lch.ch zu richten. Ihre Anmeldung istverbindlich, Kursgebühren werden nicht rück­erstattet.Die Teilnehmer/­innenzahl ist auf 20 Personenbeschränkt, frühzeitige An­meldung sichert Ihnen einenKursplatz!

ANMELDEtALON

Ich melde mich verbindlich für den Kurs «Handy im Unterricht: Möglichkeiten und Perspektiven»mit Roland Wittwer vom Samstag, 29. Mai 2010 im Schulungsraum der Pro Juventute, Thurgauer­strasse 39 in 8050 Zürich­Oerlikon an. Auf Grund meiner Anmeldung erhalte ich eine Rechnungüber CHF 220.–/250.– inkl. MwSt, zahlbar per Einzahlungsschein VOR Kursbeginn.

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Ihre Anmeldung ist verbindlich, Kursgebühren werden nicht rückerstattet.

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26BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

nen oft gehört: Schön, dass eseuch gibt, aber eigentlich lösenwir unsere Probleme selber», er-innert sich Vizepräsident Hans-ruedi Hottinger. Inzwischen seianerkannt, dass wichtige Wei-chenstellungen zunehmend aufschweizerischer oder gar euro-päischer Ebene vorgenommenwerden – «von Gremien, diedazu befugt sind, aber auchvon solchen, die sich dazu ein-fach das Recht nehmen», wieHottinger bissig bemerkt.Diese Entwicklung stärkt diePosition von SekICH bei denLehrpersonen, aber auch in-nerhalb des Dachverbandes.«Ich glaube, von uns kommtviel im LCH an», sagt BeisitzerLinus Köppel, «in den natio-nalen Vernehmlassungen des

LCH kann ich die Stimme vonSekICH sehr gut erkennen.»Ein hoher Einsatz des Vorstan-des an Zeit und Energie ist derPreis der verbesserten Wahr-nehmung. Tagungen der EDK,des Bundes, aber auch von Pä-dagogischen Hochschulen wol-len besucht sein, Stellungnah-men sind zu verfassen und zudiskutieren und nicht zuletztpflegt der Vorstand eine inten-sive Vernetzung mit den Kanto-nalverbänden. Alle Vorstands-mitglieder haben ihre zugeteil-ten Kantone und nehmen wennmöglich jedes Jahr an einerSektionsveranstaltung teil.«Dieser enge Kontakt ist eineStärke von uns», betont KassierMario Wasescha: «Wir wissen,was die Kolleginnen und Kolle-

«Bei all dem, was jetzt auf dieSchule zukommt – HarmoS,Deutschschweizer Lehrplan,Bildungsstandards und so wei-ter –, geht es wesentlich darum,dass die meistens an Hoch-schulen geborenen Theorien,auch in der Praxis, im Schulall-tag umsetzbar sind», erklärt Ar-min Stutz, seit sechs JahrenPräsident von SekICH.

Heinz Weber

Diesem Stufenverband desLCH gehören rund 7000 Lehre-rinnen und Lehrer aus 19 Sek-tionen in der Deutschschweizan. «Wir hoffen und wollen,dass auch die nächste Schüler-generation noch gute, moti-vierte Lehrerinnen und Lehrer

auf der Oberstufe hat», sagt Ar-min Stutz.SekICH ging im Jahre 2002 ausden Vorgänger-Organisationen«Konferenz Schweizer Ober-stufenlehrkräfte» (KSO) und«Schweizerische Sekundarleh-rerkonferenz» (SSK) hervor.Priorität im fusionierten Ver-band war es, besser als vorhervon den Behörden, von der Öf-fentlichkeit, aber auch im LCHwahrgenommen zu werden.Das Ziel heisst Mitreden auf al-len Ebenen und in allen Berei-chen – vom Lehrplan 21 bis zuden Lehrmitteln, die immerhäufiger ohne Praktiker entwi-ckelt werden und deshalb nichtfürs Schulzimmer taugen.«In den früheren Organisatio-nen haben wir aus den Kanto-

Auf der Stufe Sek I verdichten sich die ProblemeMangel an qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern, Heterogenität, Strukturreformen, hohe Arbeits­belastung – auf der Sekundarstufe I sind die Probleme, die der Schule insgesamt zu schaffen machen,zusätzlich verdichtet und akzentuiert . Deshalb besteht die Stufenorganisation Sek I CH darauf, inallen Belangen ihre Interessen deutlich zu machen, wie der Vorstand im Gespräch mit LCH­Zentral­sekretärin Franziska Peterhans betont .

Vorstand derStufenorgani­sation Sek I CH .Von links: MarioWasescha (kas­sier), HansruediHottinger (Vi­zepräsident),Armin Stutz(Präsident),Linus köppel(Beisitzer),Martin Hagi(Beisitzer), Ma­rianne künzler(Pädagogischekommission) .Nicht im Bild:Anita Lehner(Aktuarin)

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27BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH UNtERWEGS

gen in den Kantonen beschäf-tigt, und wenn wir zu einergemeinsamen Position finden,dann stehen sie auch dahinter.»Mit Ausnahme der Sommerfe-rien trifft sich der Vorstand vonSekICH monatlich. In der Re-gel orientieren vier Rundbriefepro Jahr die Basis über die Vor-stands-Aktivitäten.

Mangel an Lehrpersonen . . .Der Mangel an Lehrpersonenzeichnete sich auf der Sekun-darstufeI früher und schärferab als auf anderen Stufen. Ineinzelnen Kantonen haben 30Prozent der Unterrichtendennicht die erforderliche Qualifi-kation. Mit «Schnellbleichen»versuchen die Bildungsdirekti-onen neues Personal vor allemaus der Primarstufe heranzu-führen. «Wir haben nichts ge-gen Nachqualifikation», sagtMario Wasescha, «aber in derArt, wie das jetzt gemacht wird,entsteht ein Riesenproblem,sowohl aus gewerkschaftlicherSicht wie im Bezug auf Schul-qualität.»Hansruedi Hottinger ergänzt:«Die Kantone müssen eindeu-tig bessere Bedingungen zurNachqualifikation anbieten.Was im Moment passiert, ist fürmich nicht haltbar. Wenn einePrimarlehrperson Familie hat,mitten im Leben steht und sichnachqualifizieren muss, dannbraucht sie echte Unterstüt-zung.»Armin Stutz wird noch deutli-cher: «In der Wirtschaft ist klar:Wenn eine Firma jemandenmit speziellen Qualifikationenbraucht, schickt sie die geeig-nete Person während der Ar-

beitszeit bei vollem Lohn in dieAusbildung. Bei uns glaubendie Bildungsdirektionen, siemüssten nur durch die Fingerpfeifen und die Lehrpersonenwürden sich am Samstag undin der Nacht ihre Qualifikatio-nen besorgen.»

. . .und an AttraktivitätEng mit dem Mangel an Perso-nal verknüpft ist der Mangel anBerufsattraktivität. «Von einemAusbildungsjahrgang an derPH geht oft nicht einmal dieHälfte in den Schulbetrieb»,weiss Marianne Künzler, dieSekICH in der PädagogischenKommission des LCH vertritt.Wichtige Gründe dafür sind die– vor kurzem in der LCH-Erhe-bung bestätigte – hohe Arbeits-belastung und ein stagnieren-des Einkommen: «Als ich zuunterrichten begann, hattenwir auf der Sekundarstufe I ei-nen guten Lohn. Inzwischenhaben die anderen Lehrperso-nen, aber auch zum BeispielHandwerker aufgeholt, wäh-rend wir stehengebliebensind», sagt Marianne Künzler.Und Beisitzer Martin Hagi stellternüchtert fest: «Es fehlt auchan Wertschätzung. Man hatdiesen Beruf herabgestuft.»Die dringendsten Forderungenvon SekICH in dieser Situationlauten: Senkung der Lektio-nenzahl, mehr Entlastung fürKlassenlehrpersonen und eineerleichterte Berufseinführung,sei es für junge Leute von derPH, sei es für Nachqualifizierteaus der Primarstufe.

Weiter im Netzwww.sek1ch.org

Franziska Peterhans,Zentralsekretärin LCH

Vierzig Prozent aller Lehrerin-nen und Lehrer der Volks-schule unterrichten auf der Se-kundarstufe I. Nach den Pri-marlehrpersonen ist dies alsodie grösste Gruppe in unseremBeruf. Doch nicht nur deshalbmüssen die Anliegen der Stu-fenorganisation SekICH be-sonders ernst genommen wer-den.In die Tätigkeit des Dachver-bandes LCH können diese An-liegen direkt und wirkungsvolleinfliessen: Mit René Villometsitzt ein Vollblutvertreter derStufe in der Geschäftsleitung.Dank seiner täglichen Erfah-rung als Sekundarlehrer inBaar, aber auch dank regelmäs-sigen Kontakten mit dem Vor-stand von SekICH sind stufen-spezifische Themen in jederSitzung der GL LCH präsent.Die Probleme der gesamtenLehrerschaft sind noch gravie-render für die auf Stufe SekITätigen: Der Personalmangelschmerzt hier besonders, sinddoch bis zu 30% der Lehrper-sonen nicht ausreichend fürihre höchst anspruchsvolleAufgabe an der Nahtstelle vonVolksschule und Berufslehre

oder Gymnasium ausgebildet.Der LCH ist äusserst besorgtüber diese Situation, insbeson-dere weil mit einer Pensionie-rungswelle in den kommenden15 Jahren ein Drittel der heuti-gen Lehrpersonen aus demSchuldienst ausscheidet undNachwuchs in genügenderZahl nicht in Sicht ist.In Amerika sagt PräsidentObama: «Wenn Sie einen Un-terschied machen möchten imLeben unserer Nation, wennSie das Beste aus Ihrer Hingabeund Ihren Talenten machenmöchten, wenn Sie sich einenNamen machen möchten miteinem Vermächtnis, das vonDauer ist, dann werden SieLehrer! Amerika braucht Sie!»In der Schweiz fehlen weitge-hend wichtige Politikerinnenund Politiker, die sich starkund einflussreich hinter dieLehrpersonen stellen. Das soll-ten sie aber tun, wenn ihnendie Zukunft ihrer Kinder unddes Landes ein Anliegen ist.Der LCH trägt das Thema Leh-rermangel an die Öffentlich-keit, etwa mit regelmässigenMedienmitteilungen oder re-daktionellen Schwerpunkten inBILDUNG SCHWEIZ. Er ver-langt nachhaltige Massnahmenzu dessen Behebung: Es gilt,die Arbeitzszeit auf ein europä-isches Mittel von 24 Lektionenzu senken, und die Löhne fürdie geforderte hohe Leistungdeutlich anzuheben. Die Löhneder Lehrpersonen sind näm-lich in den letzten Jahren inden meisten Kantonen umrund 10% in Rückstand gera-ten. Vor dem Hintergrund derverlängerten Ausbildung istdiese Entwicklung geradezugrotesk. Gemeinsam mitSekICH setzt sich der LCH füreine angemessene Entlöhnungder Lehrpersonen und verbes-serte Arbeitsbedingungen ein.

LCH­Zentralsekretärin Franziska Peterhans

Bedingungen verbes­sern, Mangel beheben!

«LCH unterwegs» – zweite Runde

21 Kantonalsektionen sowie 13 Stufen- und Fachorganisationenmit rund 50000 Migliedern sind im Dachverband der SchweizerLehrerinnen und Lehrer LCH vereinigt. Im ersten Teil der Se-rie «LCH unterwegs» besuchte Zentralsekretärin Franziska Pe-terhans in den Jahren 2007/2008 mit der Redaktion BILDUNGSCHWEIZ sämtliche Kantonalsektionen. In der zweiten Rundesind nun die Fach- und Stufenorganisationen an der Reihe.

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28BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH­VERANStALtUNGEN

SeminarleitungHeidy Helfenstein ist dipl. Psychologin, Psy-chotherapeutin in Luzern und Zürich (seit1981), Ausbildnerin mit eidg. Fachausweisund Buchautorin. In Firmen- und Lehrerwei-terbildungskursen vermittelt sie die ThemenGesundheitsförderung/Entspannung, Men-taltraining/Selbstmotivation und Kommuni-kation/Sozialkompetenz. Sie gründete 2004eine eigene Schule für Kursleiter/-innen inEntspannung und Mentaltraining.Weitere Informationen: www.hhip.chLaut einer Umfrage von Demoscope sind80% der Arbeitnehmenden im Alltag nichtsehr motiviert, 22 % davon sogar sehr un-

motiviert. Die meisten Befragten erachtenbesseren Informationsfluss und klare Kom-munikation sowie in den Alltag integrierbareEntspannungsübungen als sinnvollste In-strumente gegen Demotivation und Burnout.Man weiss, dass die meisten Fehler inProduktion und Management nicht wegenfehlender Kenntnisse, sondern aufgrundschlechter Kommunikation geschehen.

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themenschwerpunktebeim thema kommunikation• Der Verzerrungswinkel in der Kommuni-

kation• Aktives Zuhören, Spiegeln• 4 Ohren• Transaktionsanalyse• Ich-Botschaften• Eigene Kommunikationsmuster erken-

nen und durch Mentaltraining auflösenDie Teilnehmenden bestimmen selber dasgewünschte Schwerpunkt-Thema aus die-ser Angebotspalette.

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Nervensystem• Gesundheitsfördernde Entspannung –

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AnmeldungIch melde mich hiermit verbindlich für das tagesseminar mit Heidy Helfenstein vom Sams­tag, 1 . Mai 2010 in Luzern an . Auf Grund meiner Anmeldung erhalte ich eine Rechnung überCHF 395 .–/425 .– inkl . MwSt ., zahlbar per Einzahlungsschein VOR kursbeginn .

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29BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

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«Volksschule füralle stärken»

Ein breit abgestütztes Komiteeaus Verbänden der Lehrperso-nen, der Schulleitungen undder Schulbehörden im KantonZürich hat das Komitee «Fürunsere starke Volksschule» ge-gründet. Es wendet sich insbe-sondere gegen die Ende Januarim Kanton Zürich lanciertekantonale Initiative «JA! FreieSchulwahl für alle ab der 4.Klasse!» und will über die da-mit verbundenen Risiken infor-mieren. Für dieses Volksbegeh-ren werden zurzeit Unter-schriften gesammelt.In einer Medienmitteilung hältdas Komitee fest: «Der Zugangzu einer qualitativ hochstehen-den Bildung muss für alle Kin-der unabhängig ihrer sozialenHerkunft oder der finanziellenMöglichkeiten ihrer Eltern ge-sichert sein. Nur so können die

Chancengerechtigkeit und dersoziale Zusammenhalt unsererGesellschaft auch zukünftiggewährleistet werden. Die Zür-cher Volksschule hat in den 175Jahren ihres Bestehens bewie-sen, dass sie dieser Aufgabe so-wie den Herausforderungender jeweiligen Zeit gewachsenwar und ist.»Mit der Volksinitiative für einefreie Schulwahl ab der 4. Klasseund die staatliche Finanzie-rung von Privatschulen wolltendie Initiantinnen und Initian-ten nun diesem Erfolgsmodelldie Grundlage entziehen,schreibt das Komitee. Wie Stu-dien aus vielen Ländern zeig-ten, führe die freie Schulwahlzu massiv steigenden Kosten,zu einer verstärkten sozialenSegregation und zu Schliessun-gen von kleinen Schulen inländlichen Regionen.«Mehr Wettbewerb führt wederzu mehr Qualität der einzel-nen Schulen noch zu besserenLeistungen der Schülerinnen

und Schüler», betont das Komi-tee.Die Stimmberechtigten desKantons Baselland hatten dieInitiative für eine freie Schul-wahl am 30. November 2008deutlich mit rund 80 Prozentverworfen. Am 7. März 2010steht die Abstimmung übereine entsprechende Initiativeim Kanton Thurgau an.Im Komitee vertreten sind derZürcher Lehrerinnen- undLehrerverband ZLV, der Ver-band Zürcher Schulpräsiden-tinnen und SchulpräsidentenVZS, der Verband der Schullei-terinnen und Schulleiter desKantons Zürich, die Vereini-gung des Personals Zürcheri-scher Schulverwaltungen VPZS,der Verband des Personals öf-fentlicher Dienste sowie derVerband Sekundarlehrkräftedes Kantons Zürich SEKZH.

pd

Weiter im Netzwww.zlv.ch

Weiterbildung

Impulse zumkrisenkompass

Im Juni 2009 wurde der «Kri-senKompass» vorgestellt, einneues Standardwerk für Schu-len und Lehrpersonen, ge-meinsam herausgegeben vomBerner Schulverlag und vomLCH. Der «KrisenKompass»weist den Weg besonnenenHandelns in vielen kritischenSituationen.Am Mittwoch, 26. Mai 2010, fin-det in Zürich ein weiteres Im-puls-Seminar statt. Es bieteteine Einführung in den Ge-brauch des Handbuches sowieden Ausblick auf mögliche Aus-und Weiterbildungen.Kursleitende sind die Mitauto-ren des «KrisenKompass»Christian Randegger und Her-bert Wyss.

Weitere Informationen und An-meldung: www.lch.ch

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30BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

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32BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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verformter Schrift haben mehrMühe, die Rechtschreibung zu er-lernen und eigene Texte zu verfas-sen – ein schlechter Schreiber wirdoft auch zum schwachen Schüler.Deshalb ist es sehr wichtig, von An-fang an ein Schreiblernsystem zuwählen, welches die korrekte Hal-tung fördert und so konzipiert ist,dass die kindliche Hand beimSchreiben nicht verkrampft. Finger-spiele zwischendurch schaffen hierAuflockerung.Die meisten Kinder können aus derVorschulzeit schon etwas schreiben– und zwar in der Regel in Druck-schrift. Ihre Schreibfreude drücktsich bei unterschiedlichsten Anläs-sen in kleinen Briefen, Mitteilungen,Notizen und Nachrichten aus. Da-mit kommt schwerpunktmässig daskommunikative Bedürfnis zum Aus-druck. Dieses einerseits zu fördernund andererseits in den schulischenSchreiblernprozess zu integrieren,ist die hohe pädagogische und di-daktische Kunst des Schreibenleh-rens.Lehrgangsbezogene Schreibaktivi-täten orientieren sich in erster Liniean den gewählten Unterrichtsmate-rialien. Das innovative Schreiblern-system griffix® begleitet Sie und IhreSchüler durch alle Stufen des Schrei-benlernens. griffix® ist das ersteganzheitliche Produktkonzept, das

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33BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . PUBLI­INFO

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Schnappschüsse aus dem Bildungsbericht 2010Auf 316 Seiten präsentiert der Bildungsbericht Schweiz 2010 das verfügbare Wissen über unser Bildungs–system; BILDUNG SCHWEIZ hat ihn in Ausgabe 2/2010 ausführlich vorgestellt . In Form von kurzen«Schnappschüssen» weisen nun die Experten von der Schweizerischen koordinationsstelle für Bildungs­forschung SkBF, Aarau, auf weitere bemerkenswerte teilaspekte hin .

Gymnasium

Das Rätsel derMaturquoten

Praktisch alle Kantone habenihre gymnasialen Maturitäts-quoten seit den 80er Jahrenunabhängig vom Ausgangsni-veau ungefähr proportionalerhöht. Mit anderen Worten:Die 1980 bestehenden Unter-schiede finden sich mehr oderweniger auch 20 Jahre späternoch – aber auf höherem Ni-veau. Das Steigen der Maturi-tätsquote ist somit nicht grund-sätzlich auf ein Aufholen derKantone zurückzuführen, diesich 1980 durch unterdurch-schnittliche Quoten ausge-zeichnet hatten.Trotzdem gibt es Kantone (amoberen Teil des Bandes in deruntenstehenden Grafik), dieihre Quoten deutlich stärkersteigerten als andere Kantone(im unteren Teil des Bandes in

Sekundarstufe I

Schlaue Buben,kluge Mädchen

Im Lesen erbringen Mädchenin allen Ländern signifikanthöhere Leistungen als Knaben.Im Gegensatz dazu schneidenin 22 der 30 OECD-Länder dieKnaben in Mathematik besserab als die Mädchen. In denNaturwissenschaften sind dieUnterschiede zwischen denGeschlechtern hingegen ehergering. Nur in acht Ländernsind hier die Unterschiedestatistisch signifikant (OECD2007c), wobei in sechs Länderndie Knaben in den Naturwis-senschaften besser abschnei-den als die Mädchen. Dazu

zählt auch die Schweiz. Die hö-here Vertrautheit der Knabenmit Umweltthemen ist für dieSchweiz ein erklärender Fak-tor für den Geschlechterunter-schied in den Naturwissen-schaften (BFS/EDK 2007).Werden die Ergebnisse nachden drei erfassten Prozessennaturwissenschaftlicher Kom-petenz differenziert, lassensich jedoch weitere Unter-schiede aufzeigen. Auf derSkala «Fragestellungen erken-nen» liegen die Mädchen in al-len OECD-Ländern vor denKnaben. Ein gegenteiliges Bildzeigt sich im Bereich «Phä-nomene naturwissenschaftlicherklären», welcher knapp dieHälfte der Aufgaben in diesemFach umfasst. Hier liegen dieKnaben in allen OECD-Län-dern vorn.Da bildungspolitische Ziele da-von ausgehen, dass alle Schü-lerinnen und Schüler unabhän-gig von ihrem Geschlecht inden Schulfächern gleicheLeistungen erzielen können,drängt sich die Frage auf, obdie andauernden Unterschiedein den Leistungen zwischenden Geschlechtern eine Verlet-zung der Equity darstellen. Wirwissen aber zu wenig darüber,ob die geschlechtsspezifischenUnterschiede auch Konse-quenzen für die Outcomes ha-ben, bspw. für die Wahrschein-lichkeit, in einen höherenSchultyp zu gelangen.

der untenstehenden Grafik. Esgibt bis heute keine empirischüberprüften Erklärungen, we-der für die unterschiedlichenWachstumsraten in den Quo-ten noch für die unterschied-lichen heutigen Maturitätsquo-ten.Somit bleibt auch unklar,ob die Differenzen auf kan-tonale Unterschiede in derNachfrage nach gymnasialenAusbildungen zurückzuführensind oder auf die Ausgangs-bedingungen (Leistungsunter-schiede) oder auf Zugangsbe-schränkungen.Angesichts einer fehlendenund auch überprüfbaren bil-dungspolitischen Zielvorgabebezüglich der Maturitätsquo-ten sind die grossen kanto-nalen Unterschiede weiterhinnicht beurteilbar.

Unterschiedliche Steigerung der kantonalen Maturitätsquoten . Umdie teils erheblichen jährlichen Schwankungen zu glätten, wird stattder neuesten verfügbaren Jahresquote (2008) die Durchschnittsquoteder letzten drei Jahre verwendet (2006–2008) .

Durchschnittliche Leistungen inPISA nach Geschlecht und Lern­bereichen in der Schweiz .

��� ��� ��� ��� ��� ���

Reflektieren undBewerten

TextbezogenesInterpretieren

Informationenermitteln

Unsicherheit

QuantitativesDenken

Veränderung undBeziehungen

Raum und Form

NaturwissenschaftlicheBeweise heranziehen

Phänomenenaturwissenschaftlich

erklären

Fragestellungenerkennen

Naturwissenschaften(����)

Mathematik (����)

Lesen (����)

34BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Dat

en:B

FS

Dat

en:B

FS/E

DK

2007

Durchschnittsquote 2006–2008

Quoten 1980

MädchenKnaben

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Universitäre Hochschulen

Weltklasse fürviele Studierende

Die meisten Universitäten inden Toprängen der beidenmeistbeachteten Rankings be-finden sich in den USA. Be-trachtet man aber, in Anleh-nung an Aghion (2007), denAnteil aller Studierenden, diein einem Land an einer jewei-ligen Top-Hochschule unter-richtet werden, ist die SchweizWeltklasse.Über 70% der Schweizer Stu-denten und Studentinnen besu-

Berufliche Grundbildung

Lernende undSystem produktiv

Bei der Berufsbildung ist derVergleich der beruflichen Fä-higkeiten von Lernenden mitdenjenigen schon ausgebil-deter Fachkräfte ein nahelie-gendes Mass zur Beurteilungder Effektivität der Ausbildung.Grundsätzlich wird die Errei-chung dieser Ziele durch dieLehrabschlussprüfung gemes-sen und bewertet, es gibt aberauch die Möglichkeit, die Aus-bildnerinnen und Ausbildnernach ihrer subjektiven Ein-schätzung der Erreichung derAusbildungsziele zu befragen.Tut man letzteres, tauscht manzwar objektive Tatbeständegegen subjektive Einschät-zungen, gleichzeitig ermög-licht es aber auch, Effektivi-tätsmasse über verschiedeneLehrberufe hinweg zu verglei-chen, was beispielsweise beiLehrabschlussprüfungen nichtmöglich wäre.Bei einem Vergleich von Leh-ren unterschiedlicher Länge istaugenfällig, dass die Produkti-vität eines Lernenden (d.h. dieprozentuale berufliche Leis-

tungsfähigkeit eines Lernen-den im Vergleich zu einerdurchschnittlichen, schon aus-gebildeten Fachkraft) wie er-wartet von Lehrjahr zu Lehr-jahr steigt, gleichzeitig nur dasMuster des Verlaufs, nicht aberdie Produktivität im letztenLehrjahr von der Lehrdauerabhängt. Im letzten Lehrjahr(im Durchschnitt, nicht amEnde des Lehrjahres) errei-chen Lernende unabhängigvon der Dauer der Lehre je-weils eine berufliche Lei-stungsfähigkeit, die rund dreiViertel jener einer ausgebil-deten Fachkraft entspricht.Dies bedeutet, dass die Ent-scheidung, ob eine Lehre nunzwei, drei oder vier Jahre dau-ert, für den Durchschnitt derLehrberufe richtig gefälltwurde, weil eine Lehre nurdann länger dauert, wenn esauch tatsächlich mehr Zeitbraucht, bis man die gefor-derten Kompetenzen erworbenhat. Dieses Ergebnis gibtgleichzeitig der Systemeffizi-enz gute Noten, da ein anderesErgebnis darauf hingedeutethätte, dass Lehren ineffizien-terweise zu lang oder zu kurzseien.

chen eine Top-200-Hochschule(«Shanghai Ranking»), wäh-rend es in Amerika nur rund20% sind. Zu beachten ist, dassdiese Quote noch weiter stei-gen würde, wenn man fürihre Berechnung nur die Voll-universitäten berücksichtigenwürde. Das Schweizer Hoch-schulsystem ist also in demSinne sehr effektiv, dass eineMehrheit der Studierenden (imUnterschied zu den meistenanderen Ländern) an einerUniversität mit weltweit aner-kannten Forschungsleistungenstudieren kann.

Weiterbildung

Wissen ist fürFrauen teurerFrauen weisen tendenziell eineleicht stärkere Beteiligung anWeiterbildung auf als Männer(BFS 2006b). Allerdings finan-zieren erwerbstätige Frauenihre Weiterbildung zu 60%selbst, während die Männernur für ein Drittel selbst auf-kommen müssen. Sogar dann,wenn man nur vollzeitlich er-werbstätige Personen betrach-tet, liegt der Selbstfinanzie-rungsanteil der Frauen mit59% immer noch deutlich überjenem der Männer mit 35%.Würden die Frauen sich nurdann weiterbilden, wenn ihreKurse durch den Arbeitgeber

finanziert werden, so läge ihreTeilnahmequote an Weiterbil-dung deutlich tiefer als die derMänner. Frauen kompensierendie Ungleichbehandlung durchdie Arbeitgeber (die Schlech-terstellung bei der finanziellenUnterstützung), indem sieselbst die Mittel für ihre Wei-terbildung aufbringen.Der Geschlechtervergleich derGruppe der vollzeitlich Er-werbstätigen zeigt, dass dieUngleichbehandlung, welcheFrauen hier erfahren, nichtwirklich mit objektiven Tatbe-ständen erklärt werden kannund es sich demzufolge umDiskriminierung und eine Ver-letzung der Chancengerechtig-keit handeln muss.

Information undBestellungen

Bildungsbericht Schweiz 2010,Aarau: SKBF, 316 S. Fr. 60.–inkl. MwSt., Verpackung undPortoErhältlich bei: SchweizerischeKoordinationsstelle für Bil-dungsforschungEntfelderstrasse 615000 [email protected] oderwww.bildungsbericht.ch

Durchschnittliche Produktivität eines Lernenden pro Lehrjahr undLehrdauer, 2004

35BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSFORSCHUNG

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4-jährige Lehren

3-jährige Lehren

2-jährige Lehren

Bildungsbericht

Schweiz | 2010

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36BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AktUELL

MUSIK-KURSWOCHEN

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Im Sommer und Herbst 2010über 100 Instrumentalkurse;Chor-, Sing- und Tanzwochen;Kammermusik; Didaktik-Kurse;Musizierwochen für Kinder.Gratis-Prospekt bestellen!Kulturkreis ArosaCH-7050 ArosaTel: +41/(0)81/353 87 [email protected]

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Montessori CH

1. International anerkannter AMI MontessoriAusbildungskurs zur Montessori Lehrperson fürdas 3 – 6 jährige Kind in der Schweiz, 2010 – 2012Kursleitung: Lilian Bryan, AMI Trainer 3-6, Atlanta USA

Kursdaten: 19.7.-14.8.10 / 04.-13.10.10 / 25.4.-4.5.11 / 18.7.-12.8.11 / 10.-19.10.11 / 23.4.-2.5.12 / 16.7.-10.8.12 / 13.-18.08.12

Kursort: Rietberg Montessori Schule, Seestrasse 119, 121, CH-8002 Zürich

Sprache: deutsch / englisch

Information und Anmeldung: [email protected] /www.montessori-ch.ch / Tel.: +41 (44) 205 50 69 – Kontakt: Frau C. Urand

Veranstalter: Montessori CH, Seestrasse 119, 121, CH-8002 Zürich

ANZEIGEN

der Nachrichtenagentur SDA.Der Bundesrat wolle sich daher«auf das Wesentliche» konzent-rieren. Stampfli leitet im BSVden Bereich Familienfragen.Die ausserschulischen Ange-bote haben ihm zufolge bisherein Drittel der Programmaus-gaben ausgemacht.Das Impulsprogramm für fami-lienergänzende Kinderbetreu-ung war ursprünglich auf achtJahre befristet: von 2003 bis2011. Mit seiner Hilfe konntenbisher – also innert sieben Jah-ren – 25000 neue Betreuungs-plätze geschaffen werden. Und

In der Vernehmlassung warenfast alle Parteien dafür gewe-sen, das auf acht Jahre befris-tete Programm für familiener-gänzende Kinderbetreuung bis31. Januar 2015 zu verlängern.Der Bundesrat wollte dafür 140Millionen Franken einsetzen.Mitte Februar hat die Regie-rung nun eine Botschaft verab-schiedet, in der sie sich für dieVerlängerung um vier Jahreausspricht. Dies «angesichtsder positiven Vernehmlas-sungsergebnisse», wie das Eid-genössische Departement desInnern (EDI) mitteilte.Allerdings hat der Bundesratseinen ursprünglichen Vor-schlag stark redimensioniert.So will er nur noch 80 Millio-nen Franken einsetzen undsich auf Kinder im Vorschulal-ter beschränken. Tagesschulenund Mittagstische für Schulkin-der würden also nicht mehrunterstützt.In einer Medienmitteilung ver-weist das EDI auf das HarmoS-Konkordat, das die Kantoneverpflichte, ein angemessenesAngebot an schulergänzenderBetreuung anzubieten. Des-halb sei es «sinnvoll», wenn der

Bund nur Kinder im Vorschul-alter unterstütze. Zudem sollennur noch neue Betreuungsein-richtungen Geld bekommen,nicht aber bestehende Krippen,die ihr Angebot ausbauen.Sämtliche Finanzhilfen werdennur noch während zwei stattwie bisher während drei Jah-ren gewährt.

«Rücksicht auf Bundeshaushalt»Der Bundesrat habe Rücksichtgenommen auf den Bundes-haushalt, sagte Marc Stampflivom Bundesamt für Sozialver-sicherungen (BSV) auf Anfrage

Bundesrat will nur noch die Betreuung vonVorschulkindern unterstützenDer Bundesrat will das Impulsprogramm für familienergänzende kinderbetreuung zwar um vier Jahreverlängern, kürzt es aber deutlich – von ursprünglich vorgesehenen 140 Millionen Franken auf 80 Millionen .Zudem sollen nur Angebote für kinder im Vorschulalter davon profitieren .

bis 2011 sollen für 190 Millio-nen Franken etwa 33000 wei-tere entstehen.Das Programm habe sich alsoals effizientes Instrument zurSchaffung neuer Krippenplätzeerwiesen, schreibt das EDI inseiner Mitteilung. Ein neuerEvaluationsbericht des BSVstellt dem Impulsprogrammein gutes Zeugnis aus. Fast allegeförderten Einrichtungenexistierten noch heute, und ofthätten diese die Anzahl Plätzenach Wegfall der Anstossfinan-zierung gar noch ausbauenkönnen. sda

LCH: Betreuung darf nicht beim Schuleintritt aufhören

Der Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH zeigt sich in einer ersten Reaktion be-friedigt über die vorgesehene Weiterführung des Impulsprogramms für familienergänzende Kin-derbetreuung. Gleichzeitig ist die Geschäftsleitung LCH aber sehr besorgt darüber, dass gemässVorlage des Bundesrates nur noch Projekte für Kinder im Vorschulalter gefördert werden sollen.«Falls der Bund tatsächlich – mit Verweis auf HarmoS – die Verantwortung an die Kantone weiter-gibt, entsteht die Gefahr von Finanzierungslücken. Es droht ein Rückschritt anstelle des dringendnötigen Ausbaus», erklärte LCH-Zentralsekretärin Franziska Peterhans gegenüber BILDUNGSCHWEIZ. Bereits im Jahr 2001 und nochmals konkretisiert 2005 hatte die LCH-Delegiertenver-sammlung die flächendeckende Schaffung von schul- und familienergänzenden Betreuungsange-boten gefordert – von der Früherfassung an der Schwelle zum Kindergarten bis zu einer Beglei-tung durch die gesamte Volksschulzeit. Die Schule sei weder in der Lage noch bereit, die zuneh-menden erzieherischen Defizite auszugleichen. Weitere Informationen: www.lch.ch

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37BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSNEtZ

Einen lesenswerten Reportdazu veröffentlichte das Zent-rum für Technologiefolgen-Ab-schätzung TA-SWISS im Feb-ruar (www.ta-swiss.ch). ImBericht «Weiter knüpfen amNetz der Netze» und der Bro-schüre «Herausforderung In-ternet» wagen Experten einenBlick in die Glaskugel und skiz-zieren das Zusammenspiel vonBildung und Internet.«Das Bildungssystem kann sichnicht darauf beschränken, dietechnischen Fähigkeiten fürdie Nutzung von Internetdiens-ten zu vermitteln. Vielmehrmuss das Internet selbst (undallgemein der Umgang mit Me-dien) Thema des Unterrichtswerden», lautet ein Fazit.«In technischer Hinsicht sinddie Schweizer Schulen gut aufdie Nutzung des Internets vor-bereitet», so der Bericht weiter.Medienbildung im Unterrichtumzusetzen verlange jedochauch hohe Kompetenzen vonden Lehrkräften und verbindli-che Inhalte in den Lehrplänen.Hier sei Ausbaupotential vor-handen; der Anspruch konkur-riere aber mit anderen Anfor-derungen an die Schule.

Die heissen trendsUnter den momentan disku-tierten Trends macht TA-SWISSdrei Hauptentwicklungen aus:

Mit der Idee des «SemanticWeb» bahnt sich eine nächsteStufe des Internets an, die In-formationen maschinenlesbarmachen soll. So könnte derComputer verknüpfte Suchab-läufe übernehmen und etwaeinen Flug nach San Franciscobuchen, ein passendes Hotel-zimmer suchen und gleichnoch Karten für einen Theater-besuch reservieren.Ein weiterer Trend lässt sichunter den Stichworten «GridComputing» oder «Cloud Com-puting» fassen. Es geht um dieIdee einer gemeinsamen, ver-netzten Nutzung von Compu-terressourcen. So könnte künf-tig jeder am Internet ange-schlossene Rechner seine freieKapazität anderen Systemenzur Verfügung stellen.Ein dritter Begriff ist das «In-ternet of Things». Er beschreibtTechnologien, die es ermögli-chen, auf Objekte der realenWelt zuzugreifen. Ein Beispieldafür sind Funketiketten, dieauf RFID (Radio frequencyidentification) basieren. Wer-den solche Etiketten auf Le-bensmittel geklebt, erfolgt dieBezahlung an der Kasse ohnegrosse Handgriffe: Man schiebtden Einkaufswagen durch eineSchleuse mit einem Lesegerät,das die Etiketten aufnimmt undderen Daten speichert.Obwohl diese Trends den aktu-ellen Schulalltag kaum beein-flussen, ist für TA-SWISS klar,dass eine verstärkte Medien-kompetenz und ein geschulterUmgang mit dem Internetkünftig immer wichtiger wer-den. Adrian Albisser

Und täglichgrüsst derCyberspaceWie nutzen kinder undJugendliche das Inter­net? Die Frage interes­siert Eltern, Lehrpersonenund Medienpädagogengleichermassen . Eine ak­tuelle Umfrage verschafftklarheit .

Zahlen und Fakten zur Inter-netnutzung von Kindern undJugendlichen in der Schweizsind dünn gesät. Während inDeutschland die KIM- und JIM-Studien (www.mpfs.de) jähr-lich die Mediennutzung doku-mentieren, findet sich hierzu-lande nichts Vergleichbares.Mit dem «Junior Web Barome-ter», einer im Sommer 2009durchgeführten Onlinebefra-gung, legt die Stiftung Switchnun eine Bestandsaufnahmevor. Darin wird das Nutzungs-verhalten von 575 Kindern undJugendlichen im Alter von 6 bis20 Jahren offengelegt (www.switch.ch/de/jwb). Bei denBefragten handelt es sich umbisherige Teilnehmende desJunior Web Award.Knapp die Hälfte davon hält sichlaut Umfrage täglich im Cyber-space auf, Jungen (55%) häufi-ger als Mädchen (39%). Die6- bis 12-Jährigen tendieren inerster Linie zu Online-Spielen,gefolgt vom Suchen von Infor-mationen, dem Herunterladenvon Musik oder dem Ansehenvon Videos. Bei den 13- bis20-Jährigen kommen sozialeAspekte stärker zum Tragen.Im Vordergrund stehen Chats,E-Mail oder soziale Netzwerke.Rund 50 aller Befragten gebenan, jeweils eine Stunde oderlänger am Stück zu surfen.Das eigene Wissen über das In-ternet stufen neun von zehnJugendlichen zwischen 13 und20 Jahren ganz unbescheidenals gut bis sehr gut ein. IhrenEltern wie auch den Lehrper-

sonen attestieren sie deutlichweniger Know-how. Ein ande-res Bild zeigt sich bei den 6- bis12-Jährigen. Knapp 80% haltenihre Lehrperson für kompetentim Umgang mit dem WWW, sichselbst hingegen nur rund 60%.Jüngere Surfer sind denn auchsensibler, was Gefahren anbe-langt: 30% äussern die Angst,beim Surfen auf «böse Men-schen» zu stossen. Umso wich-tiger ist es, dass der Umgangmit dem Internet reflektiertund – mit den Eltern oder derLehrperson – diskutiert wird.Bei rund 70% der 6- bis 12-Jäh-rigen ist dies der Fall.Im Unterricht kommt das In-ternet bei zwei Drittel der Be-fragten mindestens einmal wö-chentlich zum Einsatz. DieseZahl lässt sich nicht verallge-meinern, da Lehrpersonen, dieam Junior Web Award teilneh-men, das Internet wohl über-durchschnittlich stark in denUnterricht mit einbeziehen.

Wie wichtig wird das Internet?Die Umfrage von Switch machtklar, dass das WWW im Alltagder Kinder und Jugendlichenseinen festen Platz eingenom-men hat. Und als äusserst flui-des und bewegliches Mediumwird es schon bald mit weite-ren Neuerungen und technolo-gischen Trends aufwarten.

knapp 50% der 6­ bis 20­Jährigen in der Schweiz halten sich lauteiner Umfrage von Switch täglich im Internet auf .

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38BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

An unserer anerkannten Tagessonderschule mitten im Zentrum derStadt Zürich unterrichten wir Kinder und Jugendliche mit individuel-len Lernbedürfnissen in altersdurchmischten kleinen Lerngruppen.

Wir suchen auf den 16. August 2010 eine/n

Schulische Heilpädagogin /Schulischer Heilpädagogefür die Sekundarstufe 35–40 %mit EDK anerkannter heilpädagogischer Ausbildung

Weitere Informationen: www.stiftungmac.ch

Auskünfte erteilt Ihnen gerne die Schulleiterin, Frau Susanna Hautle,Telefon 044 361 29 90.

Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung bis 21. März 2010:Stiftung m.a.c. Susanna Hautle, Ottikerstrasse 5, 8006 Zü[email protected]

Tagessonderschule Solothurn

Wir suchen auf das Schuljahr 2010 / 2011

einenHeilpädagogen/eineHeilpädagogineinen Lehrer / eine Lehrerin (ca. 50%)

Sie suchen und haben Freude an:– der Arbeit mit normalbegabten, im Verhalten und/oder

Lernen auffälligen Kindern / Jugendlichen (Mittelstufe)– der Klassenführung im Dreierteam (Teamteaching: ins­

gesamt 190%)– der engen interdisziplinären Zusammenarbeit mit Sozial­

pädagogInnen (wie auch mit externen Fachpersonen)– der engen Zusammenarbeit mit den Eltern– hoher Selbstverantwortung– der Arbeit in einem kleinen Team– der aktiven Mitarbeit bei der Schulentwicklung

Sie bringen mit:– Erfahrung mit lernbehinderten oder verhaltensauffälligen

Kindern sowie der Regelschule– Humor und Kreativität– EDK­anerkanntes LehrerInnendiplom, ev. heilp. Ausbil­

dung

Ihre Bewerbung / Ihre Fragen richten Sie an:Andreas Kobel, Leiter Tagessonderschule Solothurn,Wildbachstrasse 16; 4500 [email protected]; www.bachtelen.ch

Finanzielle Unterstützung für Schulprojekte?

Weltweite Zusammenhänge: Projekte, dieglobale Zusammenhänge aufzeigen und dasVerständnis für soziale Gerechtigkeit fördern.

Menschenrechte: Projekte, welche dieMenschenrechte und ihre Umsetzung in derSchweiz und weltweit übergreifend themati-sieren.

Rassismusprävention: Projekte, welche dieDiskriminierung auf Grund von Herkunft, An-schauung und Religion zum Thema machen.

Nächster Eingabetermin für Anträge:30. März 2010Weitere Termine: 15. September, 30. JanuarInfos und Antragsformulare:www.globaleducation.ch | Finanzhilfen

Fehlen die Mittel für eine Anti-Rassismus-woche an Ihrer Schule? Für denWorkshopzur globalen Nahrungsproduktion? Fürein Theaterprojekt zum Thema Menschen-rechte?

Die Stiftung Bildung und Entwicklung unter-stützt mit finanziellen Beiträgen Projekte vonSchulen in den folgenden Bereichen:

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39BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARkt

Publikation

Neuesaus Forschung«Horizonte», das Forschungs-magazin des SchweizerischenNationalfonds (SNF), berichtetviermal im Jahr über neue Er-gebnisse und Erkenntnisse ausBiologie und Medizin, aus denGeistes- und Sozialwissen-schaften, aus Mathematik undNaturwissenschaften, überForschungsstandorte im Aus-land und den Arbeitsalltag jun-ger Forschender. Das sowohlin deutscher als auch in franzö-sischer Version erscheinendeMagazin hält für den Unter-richt anregende Themen undIdeen bereit.Gratisabonnement zu bestellenunter www.snf.ch/horizonte,E-Mail: [email protected] Telefon 031 308 23 85

Ausbildung

Montessori fürVorschulstufeSeit 2004 bietet Montessori CHberufsbegleitende internatio-nal anerkannte MontessoriAusbildungskurse für Lehr-kräfte an. Dr. Maria Montessoriunterschied vier Entwick-lungsstufen des heranwach-senden Menschen von 0–6(Kleinkinderjahre) von 6–12(Kindheit), von 12–18 (Jugend-zeit) und von 18–24 (Reifezeit).Für diese Entwicklungsstufengibt es entsprechende Ausbil-dungen in der Montessori Päd-agogik.Im Juli 2010 fängt der erste be-rufsbegleitende Ausbildungs-kurs für Lehrkräfte für das 3–6jährige Kind an. Das AMIDiplom ermöglicht es denLehrkräften an MontessoriSchulen in der ganzen Welt zuunterrichten.Das Kernanliegen der Montes-sori Pädagogik ist es, dem Le-ben zu helfen. Einerseits ent-spricht diese Pädagogik denneuesten neurologischen Er-kenntnissen über hirngerech-tes Lernen und andererseitserfüllt sie einen Auftrag zur

ganzheitlichen Erziehung, dieder heutigen Anforderung un-serer Gesellschaft entspricht.Die Montessori Pädagogik istnicht nur darauf ausgerichtet,Wissen zu vermitteln, sondernauch den Charakter aufzu-bauen, die Zusammenhängedes Kosmos zu verstehen undseinen Platz darin mit der da-mit verbundenen Arbeit zu er-kennen.Informationen unter www.montessori-ch.ch

Internet

Literalitätim FokusDer Verein Leseforum Schweizpräsentiert unter www.lesefo-rum.ch eine neue Online-Platt-form für Literalität (Lesen,Schreiben, Mediennutzung).Die Website richtet sich anFachpersonen, die sich in For-schung und Praxis mit Literali-tät befassen, sowie an eine in-teressierte Öffentlichkeit. DasAngebot der Website umfasstneben einschlägigen Informa-tionen zu Veranstaltungen,Projekten, Fachliteratur undWeiterbildungen auch eine Da-tenbank mit derzeit rund 600frei zugänglichen Fachartikeln.Vierteljährlich findet sich einthematischer Schwerpunkt aufder Website. Der erste Fokusist dem Thema «Förderung vonSprache und Literalität aufder Schuleingangsstufe» ge-widmet. Informationen unterwww.leseforum.ch

Freiwilligenarbeit

Für die Naturim CalancatalIm kleinen Bergdorf Cauco-Bodio betreibt die FondazioneCalanca delle Esploratrici aufgemeinnütziger Basis ein Kurs-und Begegnungszentrum. Mitihrer Liebe zur Natur und Kul-tur des Calancatals setzt sichdie Stiftung durch ihre Aktivitä-ten für eine soziale, ökologi-sche und wirtschaftliche Ent-wicklung ein. Für Schulen undweitere Gruppen bietet die Stif-

tung nebst verschiedenen Lie-genschaften auch Arbeitsein-sätze an, die einen grossen Bei-trag an die Biodiversität leis-ten.Im Mai und Oktober stehenzwei Arbeitswochen an, dieauch für Private offen stehen.Es ist dies eine Woche «Rodenund Säubern» im Mai und eine«Trockensteinmauer-Woche» imOktober. Weitere Informatio-nen unter www.calancatal.ch

ch Jugendaustausch

Austauschklas­sen gesuchtSchulen und Lehrpersonen,welche im laufenden Schuljahrnoch ein Austauschprojektdurchführen möchten, könnensich über die neuen Angebotevon interessierten Schulen ausdem In- und Ausland auf derWebsite des ch Jugendaus-tauschs orientieren: www.echanges.ch/de/schueler_klas-sen/austauschpartner_ge-sucht.php. Gesucht werdennoch Schweizer Partnerschu-len von Primarschule aus Se-negal, Sekundarschule aus derTürkei, Gymnasien aus demTessin und Polen. Möglich istauch ein gegenseitiger Stellen-tausch für Lehrpersonen mitAustralien für das Jahr 2011(Anmeldetermin 1. April).Infos unter www.echanches.ch,E-Mail: [email protected]

Weiterbildung

konflikteangehenDas Institut für Konfliktma-nagement und Mythodrama,IKM, bietet für Klassen allerStufen einen Projekttag gegenGewalt an. Die Schülerinnenund Schüler setzen sich mitHilfe von Film, Fallbeispielenund Geschichten mit demThema Gewalt auseinanderund ziehen Parallelen zu eige-nen Konflikten.Das IKM bietet auch Interven-tionen für Schulklassen an. Da-bei werden auch Eltern undLehrpersonen der Klasse mit

einbezogen. Die Interventio-nen dauern drei bis vier Mo-nate.Informationen und Kontakt un-ter www.ikm.ch, E-Mail: [email protected], Telefon 0442611717

Podiumsdiskussion

Gewalt – Faktenund PräventionDer Trend zu mehr Brutalitätin den Schulen, aber auch inder Freizeit schreckt auf undmacht nachdenklich. Warumwerden Kinder und Jugendli-che zu Tätern? Sind zu vieleFreiheiten in der Erziehung,instabile Familienverhältnisseoder andere soziale Problemedie Gründe? Ist es die schlechteIntegration, die «Bildungs-ferne» der Eltern oder aber dieGewaltverherrlichung in denMedien? Oder gibt es eine vor-programmierte Bereitschaftzur Gewalt? Die Meinungenbezüglich der Ursachen sindunterschiedlich. So auch überdie geeigneten Gegenmass-nahmen. Wann und wo mussdie Prävention beginnen? Gibtes wirksame Präventionsmit-tel, um die Kinder vor Ge-walterfahrungen zu schützen?Welche Rolle können Schule,Heilpädagogik und Therapiedabei spielen?Diese und weitere Fragen zumThema «Gewalt in Familie,Schule und Gesellschaft – Fak-ten, Prävention und Hand-lungsmöglichkeiten» diskutie-ren Fachpersonen am Montag,8. März um 17.30 Uhr in derAula der Hochschule für Heil-pädagogik in Zürich.Weitere Informationen unterwww.hfh.ch

Seminar

GehirnforschungUnter dem Titel «Neues von derLernfront – 2010» findet am 12.Juni 2008, im Andreaszentrumin Gossau SG, das alljährlicheSchweizer Tagesseminar mitVera F. Birkenbihl statt. Anmel-dung und Info unter www.pro-talk.ch

Page 40: 03 2010

40BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . StELLENANZEIGER

Wir sind eine moderne Privatschulemit langjähriger Tradition. Ein enga­giertes Lehrerteam unterrichtet rund130 Schülerinnen und Schüler vonder 6. Primarklasse bis zur 3. Se­kundarklasse A. Unsere Besonderheit ist das Übergangsjahr, ein zusätzlichesJahr Primarschule, das die Schülerinnen und Schüler auf die Sekundarstufevorbereitet. Jugendliche und Eltern schätzen unsere klaren Strukturen und dieLeistungsorientierung in einem menschlichen Umfeld.

Auf Beginn des Schuljahres 2010/2011 suchen wir für das Übergangsjahr:

Klassenlehrperson 50%-PensumPrimarschule 14 Wochenlektionen

Fächer: Deutsch, Englisch, Mensch & Umwelt, Aufgabenlektion, Arbeits­ &Lerntechnik, Klassenlektion; Klassenlehrperson (Entlastung von 1 – 2 Lekt.)

Lehrperson 50%-PensumPrimarschule 14 Wochenlektionen

Fächer: Mathematik, Englisch, Französisch, Mensch & Umwelt, Aufgaben­lektionen

Die genauen Fächerprofile können noch angepasst werden.

Es erwarten Sie:• ein engagiertes Team und eine Schulleitung, die Sie in Ihrer Aufgabe un­

terstützen• die Möglichkeit, die Entwicklung unserer Schule aktiv mitzugestalten• Berücksichtigung Ihrer Fähigkeiten und Stärken• Unterstützung bei administrativen und organisatorischen Aufgaben durch

Sekretariat und Schulleitung• Entlöhnung nach den Richtlinien des Kantons Zürich

Wir wünschen uns:• Freude an der Zusammenarbeit mit Jugendlichen und Eltern• die Bereitschaft, auf Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen

und Beziehungen positiv zu gestalten• die Fähigkeit, den Unterricht didaktisch sorgfältig aufzubauen und metho­

disch vielfältig durchzuführen• Offenheit für die Zusammenarbeit mit Stellenpartnerin bzw. ­partner und

im Team

Möchten Sie unser Team ergänzen? Senden Sie Ihre Bewerbung an: RogerFrei, Schulleiter Freie Schule Winterthur, Heiligbergstr. 54, 8400 Winterthur,E­Mail [email protected], www.freischi.ch, Telefon 052 212 61 41.

Viele Berufe.Ein Arbeitgeber.Das Landwirtschaftliche Zentrum Ebenrain(LZE) in Sissach ist ein Kompetenzzentrumfür Land­ und Hauswirtschaft und sucht per1. August 2010 eine qualifizierte

Lehrperson Fach-bereich Ernährung(Beschäftigungsgrad 80 %)

Das hoch aktuelle Thema unserer Ernährungwird mittels Kursen, Beratungsangeboten,gezielten Dienstleistungen und Projektenangegangen. Dabei sind die Vermittlung vonFachkenntnissen und die Auseinanderset­zung mit ökologischen, ökonomischen undsozialethischen Überlegungen sehr wichtigeInhalte.

Im Rahmen einer ausgewogenen und ge­sunden Ernährung führen Sie Kurse durch,organisieren Informationsveranstaltungenfür Lehrpersonen und Eltern und beratenInstitutionen mit einem Verpflegungs­angebot. Ernährung steht immer auchim Zusammenhang mit Bewegung. Sienehmen deshalb eine interdisziplinäre Zu­sammenarbeit mit anderen Stellen wahr.

Sie haben einen anerkannten pädago­gischen Abschluss, verfügen über metho­dische und didaktische Kenntnisse, habenBerufserfahrung, insbesondere Erfahrung inder Erwachsenenbildung. Sie sind initiativ,haben ein gutes Mass an Selbstvertrauenund Durchsetzungsvermögen und organi­sieren gern. Sie verfügen über gute EDV­Kenntnisse, finden sich in neuen Situationenschnell zurecht und sind bereit Verantwor­tung zu übernehmen. Sie erkennen aktuelleBedürfnisse und können diese in Projekteaufnehmen. Ein Bezug zur Landwirtschaftund deren Nahrungsmittelproduktion ist vonVorteil.

Es erwartet Sie ein aufgeschlossenesTeam, welches der Zusammenarbeit, derSorgfalt und Wertschätzung im Umgangmit Menschen grosse Bedeutung zumisst.Teamfähigkeit, Flexibilität und Kommunika­tionsfähigkeit sind Voraussetzungen.

Auskünfte erteilt Ihnen gerne ChristineTschudin, Tel. 061 552 21 21 / 061 552 21 30,oder per E­Mail: [email protected].

Kennziffer: VGD 2010.08. Bitte senden SieIhre vollständigen Bewerbungsunterlagenzusammen mit dem Bewerbungsbogen,den Sie unter www.bl.ch/jobs herunterladenkönnen, an:

Personaldienst der Volkswirtschafts-und GesundheitsdirektionBahnhofstrasse 54410 Liestal(Telefon 061 552 59 05)

Gesucht wird für das Schuljahr 10/11oder nach Vereinbarung

Schulische(r) Heilpädagoge/in bzw. Lehrer/inmit heilpädagogischer Zusatzausbildung

oder entsprechenden Interessenan der Primar- und / oder Oberstufe

für ein Teil- oder Vollpensum

und ein(e) Praktikant/in

Interessent/innen melden sich bitte bei:Doris und Ernst Eberle – von FlüeTagesschule im Grünen, Neschwil

8484 Weisslingen,Tel./ 052 394 33 20 / Natel / 079 620 15 46

E-Mail: [email protected]

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Ausstellung

Mit Rousseauim DschungelDie neuste Ausstellungin der Fondation Beyelerin Riehen bei Basel wid-met sich der MalereiHenri Rousseaus (1844bis 1910). Rund 40 Werkedes Pioniers der Klassi-schen Moderne aus Mu-seen und Privatsamm-lungen Europas undAmerikas sind bis zum9. Mai 2010 zu sehen.Zu entdecken sind nebstPorträits und poetischenBildern französischerStädte und Landschafteneine Gruppe von Rous-seaus berühmten Dschungelbildern. Für Schulen ist eine Anmel-dung obligatorisch. Information und Angebote unter www.beyeler.com/Kunstvermittlung

41BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARkt

Weiterbildung

LustvollschreibenBildergeschichten und Nacher-zählungen sind out! Im Kurs«Lustvoll schreiben» mit BIL-DUNG SCHWEIZ-KolumnistinUte Ruf (Kurs 206) an denSchweizer Weiterbildungswo-chen von swch vom 12. bis 23.Juli in Chur erhalten die Teil-nehmenden kreative Ideenzum Schreiben mit Kindern:Sie schreiben zum Muttertag,fantasieren über das ThemaWasser, zum Thema Ordnungund Vergesslichkeit...Die Teilnehmenden probierendie Schreibanlässe selber aus,finden Anfänge und Kurztexteund gehen am Schluss des Kur-ses mit einer Ideensammlungnach Hause. Im Kurs sind nochwenige Plätze frei. Programmund Anmeldung unter www.swch.ch (Kurse/Buchungen)

Bücher

BerufswahlaktuellDie dritte Auflage von «Berufs-wahl in Theorie und Praxis»von René Zihlmann ist einSammelwerk von Konzeptenzur Berufswahlvorbereitungund Berufsberatung unter Be-rücksichtigung aktueller wirt-schaftlicher Veränderungenund gesellschaftlicher Bedin-gungen. Zu bestellen beimSDBB, E-Mail [email protected], oder unter www.shop.sdbb.ch

Wettbewerb

InterkulturelleVerständigungMit dem 2010 erstmals ausge-schriebenen Award für Inter-kulturelles Engagement ver-stärkt die BMW Group ihrenglobalen Einsatz für ein positi-ves Miteinander von Menschenaus unterschiedlichen Lebens-welten. Bewerber mit vielver-sprechenden Ideen im Bereichinterkulturelle Verständigungkönnen ihre Projektskizzen bis

zum 31. Mai 2010 einreichen.Die drei besten Teilnehmer er-halten bei der Preisverleihungam 18. November 2010 in Mün-chen für die Verwirklichungihrer innovativen Ideen eine fi-nanzielle Starthilfe sowie indi-viduelle Unterstützung durchdie BMW Group. Ziel des Un-ternehmens ist es, mit den aus-gezeichneten Initiativen welt-weit nachhaltige und beispiel-hafte interkulturelle Projekteaufzubauen. Informationenunter www.bmwgroup.com/award

Bücher

Begegnung mitRäuber OskarVier Kinder, Ratte Idefix undMama sorgen dafür, dass in derFamilie Schreier immer etwasläuft. Mama will sogar einenKrimi schreiben und alle wer-den bald vom Räuberfieber be-fallen. Im Taschenbuch vonJugendbuchautorin BrigitteJud «Mein Freund, der Bank-räuber» geht es um Liebe, Fa-milie und Zusammenhalt unterGeschwistern und um den Um-gang mit Vorurteilen – insbe-sondere zu Straftätern. Zu be-stellen beim Verlag Blaukreuz,ISBN 978-3-85580-462-7, Fr.19.80

Menschenrechtsforum

Menschenrechteund ICtDas 7. Internationale Men-schenrechtsforum findet am18. und 19. Mai 2010 im Ver-kehrshaus der Schweiz in Lu-zern zum Thema «Menschen-rechte und Digitalisierung desAlltags» statt. An diesen beidenTagen werden unter anderemfolgende Leitfragen öffentlichdiskutiert und in Vorträgenund Workshops behandelt:Schränken allgegenwärtige In-formationstechnologien unserePrivatsphäre ein? Fördern sieMeinungsfreiheit und Selbst-bestimmung? Wie kann eingleicher Zugang zu ihnen ge-währleistet werden? Eine der

zahlreichen Referentinnen undReferenten ist die Friedens-nobelpreisträgerin Shirin Ebadi.Informationen und Programmunter www.ihrf.phz.ch/7-ihrf-2010

Musik

kurs für kinder­chor­LeitungVom 10. bis 15. Mai findet par-allel und in Zusammenarbeitmit dem Europäischen Jugend-chor-Festival 2010 in Basel ein«Basiskurs Kinder- und Jugend-chorleitung» statt, veranstaltetvon den MusikhochschulenLuzern, Basel und Zürich. DerKurs kann auch von Interes-sentinnen und Interessentenabsolviert werden, die nicht aneiner Musikhochschule stu-diert haben, jedoch aktiv in der

Kinder- oder Jugendchorpraxisstehen. Anmeldeschluss ist der31. März. Information und An-meldung unter www.ejcf.ch

CD

PerlenschmuckherstellenIm Rahmen einer Intensivwei-terbildung der FachhochschuleNordwestschweiz hat EvaGautschi ein Lehrmittel zurSchmuckherstellung mit Per-len im Textilen Werken entwi-ckelt. Die CD «Beads aroundthe world» enthält Anleitungenfür Schmuckstücke und Acces-soires in verschiedenen Fädel-techniken unter anderem fürArmbänder und Schlüsselan-hänger. Zu bestellen unterwww.eva-caju.ch

Die Beiträge der Rubrik «Bildungsmarkt» beruhen inder Regel auf Einsendungen an BILDUNG SCHWEIZoder auf Informationen von Inserenten. Nur in nament-lich gezeichneten Ausnahmefällen ist damit eine Emp-fehlung der Redaktion verbunden.

Henri RousseauJoyeux farceurs, 1906SpassvögelÖl auf Leinwand, 145,7 x 113,3 cmPhiladelphia Museum of Art, The Louise and WalterArensberg Collection, 1950

Page 42: 03 2010

42BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . StELLENANZEIGER

An der Sekundarschule Dübendorf­Schwerzenbach werden rund650 Schülerinnen und Schüler in den drei Abteilungen A, B und C(ohne Anforderungsstufen) unterrichtet.

Auf Beginn des Schuljahrs 2010/11 suchen wir Lehrpersonen anunseren Schulen:

Grüze 5–7 und Stägenbuck:

Klassenlehrpersonen für 1. Sekundarklassen B(20 bis 28 Lektionen)Klassenlehrperson für 1. Sekundarklasse C(20 bis 28 Lektionen)

Schule Grüze 1–4:

IF-Lehrpersonfür ein Pensum von 14 bis 28 Lektionenzur integrativen Förderung und Stützunterricht von Schüler/innenmit Lernschwierigkeiten oder Leistungsschwächen, im Einzel­unterricht oder in kleinen Gruppen. Interessenten verfügen über dasPatent Schulischer Heilpädagoge oder sind bereits in Ausbildungzum Schulischen Heilpädagogen.

Gut eingespielte Schulhausteams sowie kooperative Schulleitungenunterstützen Sie in Ihrer Aufgabe.

Wir freuen uns über Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mitFoto, welche Sie bitte an folgende Adresse senden: Schulverwal­tung, Sekundarschule Dübendorf­Schwerzenbach, 8600 Düben­dorf, telefonische Auskünfte erteilt der Schulleiter/Koordinator HerrMarcel Scherrer, Telefon 043 355 22 43.

SekundarschuleDübendorf­Schwerzenbach

Heilpädagogische Schule BasellandLiestal • Münchenstein • Sissach

Wir suchen per 1. August 2010

SchulischeHeilpädagoginnen/Heilpädagogen

für mehrere Pensen von 30% bis 100%

1 Lehrperson HauswirtschaftPensum 75%

1 Sozialpädagogin/SozialpädagogePensum 50% bis 70%

Detaillierte Informationen erhalten Sie auf unsererHomepage www.hps­bl.ch

Reichen Sie Ihre Bewerbung mit unseremBewerbungsbogen so bald als möglich ein.

Den Bewerbungsbogen können Sie auf unsererHomepage unter Downloads ausdrucken.

Für die Bezirksschule mit 12 Klassen und 280 Lernendensuchen wir per 1. August 2010 eine

Schulleitungsperson 55%

Als Schulhausleitung ist diese verantwortlich für die Füh­rung, Entwicklung, Organisation und Administration ihresBereiches. Sie wird durch ein Sekretariat unterstützt.

Die Schule Windisch zeichnet sich aus durch engagierteLehrpersonen, fortschrittliche Zusammenarbeitsformen,etablierte kooperative Führungskultur, und konsequenteleitbildorientierte Unterrichts­ und Teamentwicklung.

Sie bringen klare pädagogische Vorstellungen, die Be­reitschaft, Verantwortung zu übernehmen, und eine hoheSozialkompetenz mit.

Sind Sie an dieser Herausforderung interessiert? Dannsenden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen bisam 26. März 2010 an:

Schulleitung Windisch, Dohlenzelgstrasse 24, 5210 Win­disch.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Martin De Boni, [email protected], Tel. 056 448 97 80.

Schule Windisch Schulheim SchillingsrainSchauenburgerstr. 90, 4410 Liestal

Das Schulheim Schillingsrain liegt im Grünen zwischenLiestal und Frenkendorf unterhalb des Bienenbergs. Hierwohnen normalbegabte Schüler der 6.–9. Klasse, diez.T. lernbehindert und / oder verhaltensauffällig sind.Weil unsere Lehrerin der 6./7. Klasse nach über 30 Dienst­jahren im Schulheim Schillingsrain pensioniert wird,suchen wir auf das Schuljahr 2010/2011 zur Ergänzungunseres kleinen Schulteams eine

Lehrperson (20–27 Lektionen)für die Sekundarstufe I, Niveau AIhr AufgabengebietSie führen eine 6./7. Klasse mit max. acht Schülern alsKlassenlehrperson, fördern sie individuell, in Gruppen so­wie im Klassenverband und arbeiten eng mit den internenFachbereichen zusammen.

Detaillierte Angaben entnehmen unserer Homepage

www.schillingsrain.ch

Auskünfte erhalten Sie von den Herren

U. Scheidegger, Schulleiter, 061 902 11 02P. Stengle, Geschäftsleiter, 061 906 91 91

Page 43: 03 2010

43BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARkt

Gesundheitsförderung

www .feelok .chwww.feelok.ch ist eine umfas-sende Internetplattform zurGesundheitsförderung für Ju-gendliche zwischen 12 und 18Jahren. Das Programm wirdvon RADIX, Schweizer Kompe-tenzzentrum für Gesundheits-förderung und Prävention, ge-tragen in Zusammenarbeit mitder Universität Zürich (ISPM).Neben fundierten Informatio-nen zu 11 Themen (Arbeit,Alkohol, Bewegung & Sport,Cannabis, Ernährung, Liebe &Sexualität, Rauchen, Selbstver-trauen & Selbstwert, Stress undSuizidalität) bietet es interak-tive Funktionen wie Tests,Spiele, Foren. Feelok wird täg-lich zwischen 1000 und 1400Mal besucht, vor allem in derSchule. Die didaktischen Hilfs-mittel können kostenlos aufwww.feelok.ch heruntergela-den werden. Informationsma-terial und Organisation vonAnwender-Workshops für Lehr-personen: [email protected]

Hilfsaktion

Möbel für Schulein UngarnDie Stiftung Politeon ist auf derSuche nach Garderoben-Möbelbzw. Kleiderschränken für eineSchule in Ungarn. Die nächsteHilfslieferung startet am 7. April2010. Bis dahin sollte Material,auf das Schweizer Schulen ver-zichten können, gemeldet wer-den an: Oliver Bajzat, StiftungPoliteon, Im Marcoup 26, 3286Muntelier, Tel. 0796916175.Informationen: www.politeon.ch

Autorenwettbewerb

kinderbuchpreisDer Verlag BELTZ & Gelbergund die Stadt Weinheim ladenin diesem Jahr wieder Autorin-nen und Autoren ein, sich miteinem bisher unveröffentlich-ten Text um den Peter-Härt-ling-Preis 2011 zu bewerben.Gesucht werden Manuskripte

für ein Kinder- oder Jugend-buch in deutscher Sprache fürLesende im Alter von 10 bis 15Jahren. Eingereicht werdenkönnen Prosatexte, die sich er-zählend, unterhaltend, poe-tisch und phantasievoll an derWirklichkeit der Kinder oderJugendlichen orientieren.Bilderbuchtexte, Gedichte undähnliche Kurztexte könnennicht berücksichtigt werden.Der Peter-Härtling-Preis wirdseit 1984 verliehen und ist miteinem Preisgeld von 5555 Eurodotiert. Einsendeschluss ist der6. Juli 2010. Weitere Informa-tionen: www.beltz.de

Weiterbildung

Psychologiefür NotfälleAm 23./24. April 2010 starteterneut in Zusammenarbeit mitZHAW IAP und Carelink derSBAP-Ausbildungslehrgang inNotfallpsychologie. Vermitteltwerden aktuelles Wissen unddie Kompetenz zur psychologi-schen Akut- und Kriseninter-vention in Notfallsituationenund Grossschadenereignissen.Auskünfte erteilt die Geschäfts-stelle des Schweizerischen Be-rufsverbandes für AngewandtePsychologie SBAP, Merkur-strasse 36, 8032 Zürich, Tel.0432680405 oder [email protected]. Kursprogramm: www.sbap.ch/fachrichtungen/notfall.php

Ausstellungen

Verwebung vonStadt und LandDie Ausstellung «Stadt vor Au-gen – Landschaft im Kopf»,vom 27. Februar bis 24. Okto-ber 2010 im Naturama, Aarau,thematisiert die Verwebungvon Stadt und Land in derSchweiz während der letzten50 Jahre. Sie zeigt den Ver-brauch, aber auch den Schutzvon Landschaft und Natur imSpiegel wirtschaftlicher undgesellschaftlicher Entwicklun-gen.Der anhaltende Bodenver-brauch, das Zurückdrängender traditionellen Kulturland-schaften, die rasant fortschrei-tende Zersiedelung und dasstete Wachsen der Agglomera-tionen lösen in Teilen der Be-völkerung Unbehagen aus. Diepolitische Debatte wurde mitder Landschaftsinitiative vonPro Natura bereits lanciert. DasAgglomerationsprogramm desBundes und die Richtplan-Re-vision des Kantons Aargau zei-gen, dass das Thema von aktu-eller Brisanz ist.Im Rahmen der Ausstellungwerden Weiterbildungsveran-staltungen für Lehrpersonensowie Lernanlässe für Schul-klassen vom Kindergarten biszur Sekundarstufe II angebo-ten.Info: www.naturama.ch

tage der Sonne

UnerschöpflichVom 7. bis 14. Mai 2010 drehtsich alles um die Sonne, unseresaubere und unerschöpflicheEnergiequelle. In dieser Wochefinden zum siebten Mal dieTage der Sonne in der Schweizstatt. Wie in den beiden ver-gangenen Jahren ist diese Ak-tion ein Beitrag zu den Euro-pean Solar Days. Dabei arbeitetder schweizerische Fachver-band für Sonnenenergie (Swis-solar) mit Gemeinden, Firmenund Privaten zusammen. Diebeteiligten Organisatoren bie-ten dem Publikum in der gan-zen Schweiz Veranstaltungenrund um Wärme und Stromvon der Sonne. Im vergange-nen Jahr interessierten sichrund 30000 Besucherinnenund Besucher an über 200 An-lässen für die Solarenergie.Gleichzeitig fanden in weiteren15 europäischen Ländern über7500 Veranstaltungen im Rah-men der European Solar Daysstatt. Mitveranstalter sind will-kommen. Weitere Informatio-nen: www.tagedersonne.ch

Wettbewerb

go4peace!Die Stiftung Kinderdorf Pesta-lozzi sucht Schul- und Frei-zeitprojekte von Kindern undJugendlichen, die den gegen-seitigen Respekt und das fried-liche Zusammenleben fördern.Für die besten Projekte gibt esPreise im Gesamtwert vonFr. 12000 zu gewinnen.Gewidmet ist der Preis der Vi-sion von Walter Robert Corti,dem Gründer des KinderdorfesPestalozzi, der im 2010 seinen100. Geburtstag feiern würde.Die Preisübergabe findet am11. September im Kinderdorfstatt. Weitere Informationen:www.go4peace.ch

traditionsschweiz und Aggloland in Hergiswil

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Page 44: 03 2010

44BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Improvisation, Ensemblespiel,Chor- und Ensembleleitung.Hinzu kommt (im Umfang von50 ECTS): Komponieren, Ar-rangieren, interdisziplinäreGefässe, Projektgestaltung,Musiktechnologie, Neue Me-dien, Erweiterte Musiktheorieund Musikgeschichte, Musik-wissenschaft. Das Verhältnisvon praktischer und theoreti-scher Ausbildung soll ausge-wogen sein.In Vorbereitung sind ebenfallsfachwissenschaftliche und fach-praktische Mindestvorausset-zungen für die Ausbildung derMaturitätsschullehrerinnen und-lehrer für Sport und Bildneri-

sches Gestalten. Denkbar ist,

dass die EDK für weitere Fä-

In seinem Artikel «Grenzen derReglementierung» in BILDUNGSCHWEIZ 1/2010 kritisiert Ro-land Schaub mehrfach dieEDK, weil sie Mindestanforde-rungen für die Ausbildung vonLehrpersonen für die Matu-rafächer Musik und Bildneri-sches Gestalten festlegen wird.«Wie weit soll und darf die EDK(...) Einfluss auf die Bildungs-strukturen und Bildungsin-halte der Hochschulen aus-üben?» ist die Kernfrage seinerKritik. Die Antwort darauf: DieEDK darf (weil die Kantonehierfür zuständig sind und weilsie die EDK dazu ermächtigthaben) und sie soll und muss(weil der Staat die Verantwor-tung für den Lehrberuf als ge-regeltem Beruf trägt). EineAuslegeordnung und Richtig-stellung zahlreicher Missver-ständnisse:

Mindestanforderungen Musik:worum geht es?Die EDK kann auf der Grund-lage des «Reglements über dieAnerkennung der Lehrdiplomefür Maturitätsschulen» Min-destanforderungen für dasfachwissenschaftliche undfachpraktische Studium vonMaturitätsschullehrpersonenfestlegen. Sie hat in einem ers-ten Schritt Mindestanforderun-gen für das Unterrichten desFaches Musik an Maturitäts-schulen erarbeitet und diese ineinen Anhörungsprozess gege-ben. Die Rückmeldungen ausdiesem Anhörungsprozess beiKantonen und Verbänden wer-den zurzeit ausgewertet. DieErgebnisse werden dem Vor-stand EDK vorgelegt werden;er wird über das weitere Vorge-hen bestimmen.In den «MindestanforderungenMusik» werden Ausbildungsin-halte formuliert, die das Curri-

culum für zukünftige Lehrper-sonen Musik abdecken muss.Dabei wird der Umfang derStudieninhalte nicht im Detailgeregelt. Es wird lediglich fest-gehalten, dass eine künftigeGymnasiallehrerin oder einkünftiger Gymnasiallehrer fürdas Fach Musik im Rahmen desFachstudiums in folgendenFeldern Unterricht erhaltensoll (im Umfang von 180ECTS): instrumentale bzw.vokale Ausbildung, Stimme(Stimmbildung, Gesang), Spre-chen, Klavier (insbesondereunterrichtspraktisches Klavier-spiel), Körper (insbesondereRhythmus und Bewegung, Per-formance-Erziehung, Thea-tralische Performance, Tanz),

Lehrdiplome: Vom Sinn des ReglementierensDas Generalsekretariat EDk nimmt Stellung zum Beitrag «Grenzen der Reglementierung»in BILDUNG SCHWEIZ 1/2010 .

cher Mindestanforderungen

erlassen wird, beispielsweise

bei den Fremdsprachen. Mu-

sik, Sport und Bildnerisches

Gestalten stehen für die EDK

deshalb im Vordergrund, weil

unbestritten ist, dass das Unter-

richten in diesen Fächern ne-

ben einer gewissen fachlichen

Breite auch ein spezielles Re-

pertoire an praktischen Fähig-

keiten erfordert, eine rein wis-

senschaftliche Ausbildung also

nicht in genügendem Mass auf

die spätere Unterrichtstätigkeit

vorbereitet. Ein weiterer Grund

liegt darin, dass die fachlichen

Studien in diesen drei Gebieten

mit der Einführung zweistufi-ger Studien (Bachelor/Master)stark umgestaltet wurden.

Der HintergrundDer Zugang zum Lehrberuf ist geregelt, anders als es bei «freien» Berufen wie etwa jenem desKünstlers, der Musikerin, des Sportwissenschafters, des Germanisten, der Geografin usw. derFall ist. Ähnlich wie in gewissen Berufen des Gesundheitswesens definiert der Staat den Zugangzum Lehrberuf. Dies tut er, indem er Mindestanforderungen für diese Ausbildung festlegt. DieBefähigung der Lehrerinnen und Lehrer für ihre Berufstätigkeit ist eine öffentlich-rechtlicheAngelegenheit und damit etwas, wofür der Staat die Verantwortung trägt.In der Schweiz regeln die Kantone die Anforderungen an die Ausbildung von Lehrpersonen. Diegesamtschweizerische Anerkennung von Lehrdiplomen wird von der Schweizerischen Konfe-renz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) verantwortet. Die Basis hierfür bildet das inden 90er Jahren geschaffene Diplomanerkennungsrecht (Diplomanerkennungsvereinbarungvon 1993, die von allen Kantonen ratifiziert worden ist). Mit der gesamtschweizerischen Aner-kennung wird der Berufszugang in allen Kantonen gewährleistet und es kann auch die internati-onale Freizügigkeit praktiziert werden.Der Erwerb eines Lehrdiploms für Maturitätsschulen (für 1–2 Fächer) läuft wie folgt ab:(a) Die Ausbildung umfasst ein mindestens viereinhalb- bis fünfjähriges fachwissenschaftlichesStudium, bestehend aus einem Bachelor-Studium (180 ECTS) und anschliessendem Master-Studium (90–120 ECTS). Das Studium wird mit einem Fach-Master (Master oft Arts/Science ineinem Fachbereich) abgeschlossen.(b) Zum abgeschlossenen Studium hinzu kommt die pädagogische, didaktische und unterrichts-praktische Ausbildung (Lehrdiplom-Ausbildung) im Umfang von 60 ECTS. Erst mit deren Ab-schluss wird das Lehrdiplom für Maturitätsschulen erworben (Titel: «dipl. Lehrerin/Lehrer fürMaturitätsschulen EDK»). Diese rund einjährige Ausbildung zur Lehrerin, zum Lehrer kann imAnschluss an das fachwissenschaftliche Master-Studium absolviert werden oder sie kann ganzoder teilweise in dieses integriert sein. Das gilt für alle Fächer, unabhängig davon, ob der Masteran einer Universität oder an einer Fachhochschule (Musik, Bildnerisches Gestalten) erworbenwird. Generalsekretariat EDK

Page 45: 03 2010

45BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSFORUM

nicht, wenn es um den Lehrbe-ruf geht. Das müsste auch imInteresse derjenigen sein, dieschon in diesen Berufen arbei-ten.

Rückwirkende Vergabe EDk­DiplomR. Schaub spricht davon, dassdie Leidtragenden die erstenStudienabgängerinnen und-abgänger sein werden, die inwenigen Monaten die Hoch-schule mit einem Diplom ver-lassen, das nur in den Träger-kantonen Gültigkeit hat. DerHinweis auf die nicht gesamt-schweizerisch anerkanntenDiplome der ersten Absolven-tinnen und Absolventen istkorrekt – das ist aber kein Son-derfall und den Studierendenmüssen daraus keine Nachteileentstehen.Die EDK überprüft bei ihren An-erkennungsverfahren Studien-gänge. Es ist durchaus üblich,dass ein Anerkennungsverfah-ren noch nicht abgeschlossenist, wenn die ersten Absolven-tinnen und Absolventen einesStudienganges ihre Ausbildungabschliessen. Sofern und so-bald ein Studiengang einerSchule anerkannt ist, erhaltenauch die Studierenden, welchediesen bereits früher mit ei-nem kantonal gültigen Diplomabgeschlossen haben, rück-wirkend die gesamtschweizeri-sche Anerkennung.

Hans Ambühl,Generalsekretär der Schweize-rischen Erziehungsdirektoren-

konferenz EDK

Dr. Madeleine Salzmann,Leiterin Koordinationsbereich

Hochschulen EDK

Ohne der laufenden Auswer-tung des Anhörungsprozessesvorgreifen zu wollen, kann andieser Stelle aus der Stellung-nahme des Vereins Schweize-rischer Gymnasiallehrerinnenund Gymnasiallehrer vom 26.Oktober 2009 wie folgt zitiertwerden: «Der VSG begrüssteine Regelung der Anforderun-gen an die Ausbildung vonLehrpersonen in den Berei-chen Musik, Gestalten undSport für Maturitätsschulen.»

Akkreditierung ist nichtDiplomanerkennungR. Schaub kritisiert in seinemArtikel, dass mit Bezug aufdie Themen «Akkreditierung»und «Diplomanerkennung» einKompetenzgerangel zwischenBund und EDK bestehe. Das istnicht der Fall. Die Akkreditie-rung einer Hochschule wirdvom Bundesamt für Berufsbil-dung und Technologie (BBT) inZusammenarbeit mit externenAgenturen vorgenommen. Mitder hochschulrechtlichen Ak-kreditierung stellen die Hoch-schulen unter Beweis, dass siedie Kriterien für Hochschulenerfüllen und dadurch Anrechtauf eine Mitfinanzierung durchden Bund haben und dass ihreStudiengänge bestimmten Kri-terien genügen.Etwas gänzlich anderes ist dieAnerkennung eines Lehrdip-loms, wie sie von der EDK vor-genommen wird. Diese beruf-liche Anerkennung erforderteine andere Prüfung. Der Staatmuss sehr wohl wissen, ob dieAusbildung einer Lehrpersonfür die Bedürfnisse des Unter-richts gestaltet und somit ziel-gerichtet ist. Diese Sicherstel-lung einer für den Unterrichtangemessenen Ausbildung istim öffentlichen Interesse. VonDoppelspurigkeiten kann kei-ne Rede sein.

kein starres Reglement für dieHochschulenWie im Absatz «Worum gehtes?» dargelegt, handelt es sichbei den Mindestanforderungender EDK – entgegen den Aussa-gen von R. Staub – nicht umstarre Vorgaben für die Schu-len. Es trifft auch nicht zu, dasseine Zuordnung bestimmterInhalte zum Bachelor oder zumMaster verlangt wird.

Bologna ist nicht tangiertR. Schaub verweist mehrfachauf Bologna. Nun betreffenaber die Mindestanforderun-gen der EDK die fachwissen-schaftlichen und fachprakti-schen Voraussetzungen, diezur Erlangung eines Lehr-diploms (also eines Berufs-abschlusses) vorausgesetztwerden müssen und nicht dieBologna-Strukturen.Die schweizerische Lehrerbil-dung wurde schon längst andie Bologna-Strukturen ange-passt: Für den Fachunterrichtan Gymnasien wird ein min-destens viereinhalb- bis fünf-jähriges fachwissenschaftli-ches Studium vorausgesetzt,das aus einem Bachelor- undeinem Master-Studium besteht.Das gilt für Musik, Bildne-risches Gestalten und Sportgenau so wie für die übrigenFächer.

Quereinstieg bleibt möglichR. Schaub kritisiert, dass eineUmsetzung der geplantenEDK-Mindestanforderungendie Durchlässigkeit erschwereresp. kein Quereinstieg mehrmöglich sei. Das trifft nicht zu.Die vorgeschlagene Formulie-rung im Entwurf könnte kaumoffener sein: «Bereits erbrachteStudienleistungen können an-gemessen angerechnet wer-den.» Durchlässigkeit heisstnicht Beliebigkeit, schon gar

Völligübertrieben«LCH fordert einheitliches Ausbil-

dungsprofil», BILDUNG SCHWEIZ

1/2010

Der LCH fordert ein einheit-liches Ausbildungsprofil aufMaster-Niveau für alle Lehr-kräfte der Vorschul- und Pri-marstufe. Wie bitte? Als seit 10Jahren pensionierte «Vollblut-lehrerin» mit Unterrichtserfah-rung an der Primar- wie an derSekundarschule kann ich überdiese Forderung nur den Kopfschütteln. Völlig übertriebenscheint sie mir!Meines Erachtens brauchenLehrkräfte auf diesen Stufenkeine Akademisierung ihrerAusbildung, sondern lediglichein sehr solides Allgemeinwis-sen, wie es an Mittelschulengelehrt wird. Eine schweize-rische Maturität (alten Zu-schnitts) würde sie befähigen,während ihrer (hoffentlichlangjährigen) Tätigkeit inter-essiert zu verfolgen und zu ver-stehen, was sich in der Welt anNeuem und Wissenswertemtut. Die in der Mittelschule er-worbene Wissensbasis undeine intensive Ausbildung inPädagogik, Didaktik, Methodikund Unterrichtspraxis vonmindestens zwei Jahren (wiewir Alten sie am Seminar er-hielten) wird ihnen helfen zuerkennen, was sie ihren Schü-lern nahebringen sollten undwie sie dabei vorgehen könnten.Das bedeutet in der Praxis,dass der Lehrplan und obliga-torische Lehrmittel sich aufdas Wesentliche beschränkenmüssen, weil ein grosser Teilder Grundfertigkeiten in Le-sen, mündlichem und schriftli-chem Ausdruck, Rechnen undAllgemeinwissen anhand aktu-eller Stoffe vermittelt wird. Sol-cher Unterricht wird notge-drungen lückenhaft sein, dafürist er lebensnah und über-zeugt, weil die Lehrkraft vollhinter den Themen steht.

Ruth Lüdi, ehemalige Sekun-darlehrerin, Schaffhausen

«Durchlässigkeit heisst nicht Beliebigkeit, schon gar nicht, wenn es umden Lehrberuf geht . Das müsste auch im Interesse derjenigen sein, dieschon in diesen Berufen arbeiten .»

Page 46: 03 2010

46BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . StELLENANZEIGER

Schule ObersiggenthalDie Kinder mit besonderem Bildungsbedarf der Primar­und Realschule Obersiggenthal AG erhalten ab demSchuljahr 2010/2011 heilpädagogische Förderung in inte­grativen Angeboten.

Dafür suchen wir zur Ergänzung unseres SHP­Teams eine / einen

Schulische HeilpädagoginSchulischen HeilpädagogenPensum 90% (Bewerbung auch für Teilpensum möglich)

Wir interessieren uns für Sie:– Sie planen und gestalten gerne individuellen Unterricht.– Sie arbeiten konstruktiv mit andern zusammen.– Sie pflegen gerne den Kontakt mit anderen Fachpersonen und Eltern.– Sie entwickeln mit uns zusammen unser IF­Konzept weiter.

Das ist uns wichtig:– Freude an der individuellen Förderung von Kindern.– Pädagogische Grundausbildung und eine Ausbildung in Heilpädago­

gik oder eine entsprechende Weiterbildung.– Arbeit im Team mit Engagement und Humor.

Das können wir bieten:– Eine Schule mit gutem Rückhalt in der Gemeinde und guter Infra­

struktur.– Schul­ und Unterrichtsentwicklung mit interessanten Gestaltungs­

möglichkeiten.– Aufgeschlossene Schulleitung und kooperative Behörde.– Anstellung nach Richtlinien des Kantons Aargau

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen bitte bis zum 15. März 2010an: Schulleitung Obersiggenthal, Thomas Birri, Landschreiberstrasse 1,5415 Nussbaumen.

Gerne beantworte ich auch Ihre Fragen: 056 282 40 55 / schulleitung@schule­obersiggenthal.ch

Das Gymnasium Kloster Disentis ist als humanistisches Kurz- undLangzeitgymnasium die regionale, private Mittelschule des BündnerOberlandes. Ein Drittel der Schülerinnen und Schüler wohnt imangeschlossenen Internat. Auf Beginn des Herbstsemesters(31.8.2010) sind folgende Lehrstellen zu vergeben:

Mathematik 100% (ev. aufteilbar)

Englisch 50-80%

Deutsch 50%

Geschichte oder Italienisch 50%Unsere überschaubare Grösse (12 Klassen) ermöglicht den Kontaktzu den Jugendlichen über den normalen Unterricht hinaus. EinigeLehrpersonen nehmen ihr Mittagessen in der familiärenAtmosphäre des Speisesaales ein. Wir leben die Gemeinschaft auchan verschiedenen Anlässen wie Schulfesten, Feiertagen undAusflügen. Grundlage für das Zusammenleben sind der christlicheGlaube und das benediktinische Menschenbild; es soll eineAtmosphäre der Wertschätzung herrschen, die niemandenausschliesst.

Weitere Informationen sind auf unserer Homepagewww.klosterschule-disentis.ch zu finden. Bewerbungen reichen Siebis zum 15. März 2010 dem Rektorat des Gymnasiums KlosterDisentis, Postfach 74, 7180 Disentis/Mustér, ein. Die Rektorin, FrauGeneviève Appenzeller-Combe, freut sich auf Ihren Anruf auf081 929 68 00.

Für das Schuljahr 2010/2011 suchen wir eine

Primarlehrkraft Mittelstufe 53%Wir sind eine familiäre, private Tagesschule, vomKindergarten bis 6. Primarschulklasse. Pro Klasseunterrichten eine Lehrperson deutscher und engli-scher Muttersprache.Wir bieten ein anregendes, internationales Lernklima,ein tragfähiges Team und eine Entlöhnung analog denkantonalen Zürcher Ansätzen.Lockt Sie die Herausforderung ein modernes, zwei-sprachiges Unterrichtskonzept (Immersionsmodell)weiterzuentwickeln?Dann freuen wir uns Sie kennen zu lernen.Senden Sie Ihre schriftliche Bewerbung mit den übli-chen Unterlagen an: Lakeside School, SchulleitungHerr S. Urner, Seestrasse 5, 8700 Küsnacht,Tel. 044/914 20 50. Weitere Informationen finden Sieunter:

www.lakesideschool.ch

Schulend heilen…...können Sie ab 1. August 2010 in den Gemeindeschulenvon Bettingen und Riehen. Aufgrund der Pensionierung derStelleninhaberin suchen wir eine/n

_ Schulische/n Heilpädagogen/in (32–40%)

Aufgabenbereich:• Individuelle Förderung von einzelnen Kindern und von

Kindergruppen im Förderzentrum und in Klassen der Pri­marschule Wasserstelzen

• Zusammenarbeit insbesondere mit Klassenlehrpersonenund der bereits am Standort arbeitenden SHP

• Mitarbeit beim weiteren Aufbau des Förderzentrums

Voraussetzungen:• Diplom in Schulischer Heilpädagogik• Erfahrung mit den Aufgaben einer ambulanten SHP

Diese Stelle bietet einer verantwortungsbewussten Personein lebhaftes Wirkungsfeld in einem öffentlichen Dienst­leistungsbetrieb. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis am19. März 2010 an die Gemeindeverwaltung Riehen, FrauSusanne Spettel, Leiterin Personelles, Wettsteinstrasse 1,4125 Riehen.

Weitere Auskünfte erteilt Ihnen gerne Herr Stefan Camenisch,Schulleiter, Telefon 061 606 92 21.

Besuchen Sie uns auch auf www.riehen.ch.

Page 47: 03 2010

47BILDUNG SCHWEIZ 3 I 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . RUFNUMMER

BILDUNGSCHWEIZdemnächst

«Go wild»Die Schweiz ist nicht nur Bildungshoch-burg, sondern auch Tierparkschloss.Viele Natur- und Wildparks suchen dieZusammenarbeit mit Schulen und Hoch-schulen. BILDUNG SCHWEIZ präsen-tiert Pädagogische Momente in (fast)freier Wildbahn.

Wandern und ForschenMehr als 60000 Kilometer Wanderwegeschlängeln sich durch die Schweiz undführen zu atemberaubenden Landschaf-ten. Der 75-jährige Verband SchweizerWanderwege bietet Schulklassen Out-door-Abenteuer, Lernerlebnisse und ge-sunde Bewegung gleichermassen.

kinder und SportJugend + Sport kümmerte sich bis voreiniger Zeit vor allem um die älterenSchülerinnen und Schüler. Das hat sichgeändert: J+S-Kids unterstützt Kinderzwischen 5 und 10 Jahren dabei, ihrepersönlichen sportlichen Vorlieben zuentdecken, und stellt ein polisportivesAngebot bereit.

Die nächste Ausgabe von BILDUNGSCHWEIZ – ein Sonderheft zu denthemen Schulreisen, Sport und Spiel –erscheint am 16 . März .

In unserem Schulhaus gab es mal einen grossen Konflikt, den niemand, auch keineSupervision, beheben konnte. Das Resultat daraus: Zwei Mittelstufenlehrerinnenmussten gehen und zwei andere Mittelstufenlehrpersonen gingen aus Solidaritätebenfalls. Es kamen vier Neue in den Neubau.

Nach einem Dreivierteljahr schrieb ich folgende Zeilen:Liebe ‹neue› Kolleginnen und Kollegen vom NeubauWir vom Altbau haben ein paar Dinge,die uns seit längerer Zeit etwas störenund die wir mit Euch besprechen möchten.(Es sind nur kleine Kritikpunkte.)Morgen 12.15 im Lehrerzimmer

Ich legte dieses Schreiben meinem Unterstufenteam vom Altbau vor zur Unterschrift.Und jeder und jede weigerte sich. «Ich habe nichts zu meckern», «Nein, ich will nichtschon wieder einen Konflikt», «Willst du noch mal Zoff?», «Sei vorsichtig!»Ich fragte nur: «Den wievielten März haben wir heute?» Und alle unterschrieben.

Dieses Schreiben schickte ich nun jeder Lehrperson vom Neubau.

Am nächsten Tag kurz nach zwölf waren alle im Lehrerzimmer versammelt. Es wareine eigenartige Stimmung. Viele schienen bedrückt. Ich fing an zu sprechen:«Ihr wisst, dass wir vor einem Jahr einen grossen Konflikt hatten. Einer unserer Feh-ler war, dass wir nicht immer alles sofort auf den Tisch legten, dass wir zu wenigoffen waren, dass wir nicht gleich besprochen haben, was uns missfallen hat. Daswollen wir jetzt besser machen. Wir haben uns vorgenommen, dass wir von nun anauch bei kleinen Dingen sofort ehrlich sagen, was uns nicht passt. Nur so können wirKonflikte vermeiden. Deshalb haben wir mal ein paar Sachen aufgeschrieben, dieuns stören. Ihr vom Neubau könnt uns vom Altbau natürlich ebenfalls sagen, waseuch nicht passt. Moment, ich lese euch mal unsere Kritikpunkte vor.»

Ich suchte in der Handtasche den Zettel und fand ihn nicht.«Ich hab die Notizen im Klassenzimmer vergessen. Moment, ich hol sie schnell»,sagte ich und lief hinaus.

Drei Minuten später kam ich herein mit einer grossen Platte Erdbeertörtli.«Erster April!!!» rief ich und «Wir haben gar keine Kritikpunkte, im Gegenteil, wirsind glücklich mit euch. Ihr seid die tollsten Kolleginnen und Kollegen, die man sichwünschen kann. Ihr habt eine so gute Mischung zwischen Anpassung und Ergän-zung, und alles auf eine unkomplizierte, herzliche Art. Es ist schön mit euch! Danke!»Ach, war die Erleichterung gross! Eine Kollegin hatte in dieser Nacht fast nicht ge-schlafen. Eine andere hatte zwar anfangs an einen Aprilscherz geglaubt; währendmeiner Rede sei ihr aber schlecht geworden. Und nun dieses Strahlen von allen!Neubau und Altbau, Mittelstufe und Unterstufe, glücklich vereint!

Alles auf den tisch legenUte Ruf

Page 48: 03 2010

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