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02 2013

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2 | 2013 Gewerkschaft im Einsatz LCH-Weiterbildung: Spiel und Kampf in der Arena Schweiz Daniel Lampart: «Service public braucht die besten Leute» 50 000 Schülerinnen und Schüler mehr in Sicht Szenarien des Bundesamtes für Statistik deuten auf verschärften Lehrermangel BILDUNG SCHWEIZ LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer
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Gewerkschaft im EinsatzLCH-Weiterbildung: Spiel und Kampf in der Arena SchweizDaniel Lampart: «Service public braucht die besten Leute»

50 000 Schülerinnen und Schüler mehr in SichtSzenarien des Bundesamtes für Statistik deuten auf verschärften Lehrermangel

B I L D U N G S C H W E I Z

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Page 2: 02 2013

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Das Schülerlabor am Paul Scherrer Institut

Das Labor für die iPod-GenerationNachwuchs für die Forschung

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Betrifft: Erwartungen und Wirklichkeit

Guten Schultag!

Dem Babyboom der fünfziger und sechziger folgte der Pillenknick der siebziger

Jahre. Die Fortsetzung schien klar: Zunehmender Bevölkerungsschwund; aus

Schulen werden Altersheime, deren Insassen sich mangels arbeitender Gene-

rationen von Robotern umsorgen lassen. Ein Kabarettist brachte es plausibel

auf den Punkt: «Die Kinder des Knicks produzieren nun nix.» Dachten wir. Doch

Bevölkerungsentwicklung ist ein komplexer Vorgang. Nach etlichen Jahren sin-

kender Zahlen von Schülerinnen und Schülern prophezeit das

Bundesamt für Statistik wieder eine Zunahme: Im Jahr 2021

werden 50 000 oder 7% mehr Kinder als heute die obligato-

rischen Schulen besuchen (Seite 8). Ein neuer Babyboom, so

scheint es; die Geburtenzahlen in Bern und Zürich sind so

hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

Das fällt zusammen mit einem deutlichen Anstieg der Zahl

von altershalber zurücktretenden Lehrerinnen und Lehrern.

Zwar nehmen die Einschreibungen an den Pädagogischen

Hochschulen zu; sie genügen aber bei weitem nicht, um die

Lücken zu schliessen. Nach dem Gesetz von Angebot und

Nachfrage wäre zu erwarten, dass nun der Preis steigt. Das heisst, die Arbeit-

geber – Kantone und Gemeinden – tun alles, um den Lehrberuf attraktiver zu

machen. Fehlanzeige. Sie tun oft das Gegenteil. So wurden im Kanton Bern (mit

dem Segen der Stimmberechtigten) die Autosteuern gesenkt; die Zeche zahlen

zu einem erheblichen Teil die Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer.

Der Berner Berufsverband LEBE hat deshalb für 16. März zu einer grossen Kund-

gebung auf dem Bundesplatz aufgerufen. Bereits am 12. November 2010 waren

mehr als 4000 Lehrpersonen vor das Berner Rathaus gezogen – Ausgangspunkt

einer beispiellosen Serie von Manifestationen der Lehrerschaft von Baselland

über Schaffhausen bis Graubünden, Schwyz und Luzern.

Der Protest vor laufender Fernsehkamera ist sozusagen der Torschuss im Match

der gewerkschaftlichen Auseinandersetzung. Das Spiel wird aber auch abseits

vom Scheinwerferlicht im wenig spektakulären Alltag gewonnen. Das Bild von der

politischen Öffentlichkeit als einer Sportarena gebrauchte Peter Stücheli, Profes-

sor für Kommunikation, an einer LCH-Weiterbildung zum Thema «Gewerkschaft-

liche Massnahmen» (Seite 11). Zweiter Hauptreferent war Daniel Lampart, Chef-

ökonom des Gewerkschaftsbundes. Er zeigte auf, dass die Lage der öffentlichen

Kassen bei weitem nicht so schlecht ist, wie die Regierungen zur Begründung

ihrer Sparprogramme behaupten. Rund 80 Teilnehmende der Weiterbildung, die 20

der insgesamt 21 LCH-Kantonalsektionen vertraten, zeigten die Entschlossenheit

der Lehrerinnen und Lehrer, sich gegen Bildungsabbau und für bessere Arbeits-

bedingungen zu wehren.

BILDUNG SCHWEIZAusgabe 2 | 2013 | 5. Februar 2013Zeitschrift des LCH, 158. Jahrgang der Schwei-

zer Lehrerinnen- und Lehrerzeitung (SLZ)

BILDUNG SCHWEIZ erscheint 15 Mal jährlich

Impressum

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und

Lehrer LCH

• Beat W. Zemp, Zentralpräsident

• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin

• Jürg Brühlmann, Leiter der Pädagogischen

Arbeitsstelle LCH

Zentralsekretariat und Redaktion:

Ringstrasse 54, 8057 Zürich

Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lch.ch, www.bildungschweiz.ch

Erreichbar Mo–Do 8–12 Uhr und 13.30 bis

16.45 Uhr, Fr bis 16 Uhr

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor

• Doris Fischer (df), Redaktorin

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout

Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bildungs-

netz), Claudia Baumberger, Madlen Blösch

(Gesundheit), Peter Hofmann (Schulrecht),

Armin P. Barth (Kolumne), Chantal Oggenfuss

(Bildungsforschung)

Fotografie: Claudia Baumberger, Roger Wehrli

Abonnemente/AdressenBestellungen/Adressänderungen: Zentralse-

kretariat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Adressänderungen auch im Internet:

www.bildungschweiz.ch

Für Aktivmitglieder des LCH ist das Abonne-

ment im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr)

inbegriffen

Jahresabonnement für Nichtmitglieder:

Schweiz Fr. 103.50, Ausland Fr. 175.–

Einzelexemplar Fr. 8.–, ab dem 8. Expl. Fr. 6.–

(jeweils plus Porto und MwSt.)

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekreta-

riat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Reisedienst: Monika Grau, [email protected]

Inserate/DruckInserateverkauf: Martin Traber, Zürichsee

Werbe AG, Tel. 044 928 56 09, martin.traber@

zs-werbeag.ch, Mediadaten: www.bildung-

schweiz.ch, Druck: FO-Zürisee, 8712 Stäfa,

ISSN 1424-6880

Heinz WeberVerantwortlicher Redaktor

Page 4: 02 2013

4BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Aktuell6 Weichen stellen für den Lehrberuf

Mehr Männer im Lehrberuf erwünscht – Die Motivation muss schon vor der Gymna-

sialstufe erfolgen; dies zeigen Untersuchungen der PH Zürich.

8 Deutlich mehr Schulkinder in Sicht – Bildung und BetreuungsicherstellenTrendwende: Babyboom und Anstieg der Schülerzahlen. Das BfS rechnet innerhalb von

zehn Jahren mit 10% mehr Primarschülerinnen und Primarschülern. Zu hoffen ist, dass

der Anstieg der Studierenden an den PH anhält.

18 Integrative Schulung löst Sonderschulen abIm Kanton Basel-Stadt werden immer weniger Kinder in Sonderschulen gefördert.

Die eingesparten Mittel stehen den Regelschulen für integrative Fördermassnah-

men zur Verfügung.

25 éducation21: Neue Identität für Bildung fürNachhaltige Entwicklung

Titelbild: Kämpfen für die Anliegen der Schule – auch im AlltagFoto: Roger Wehrli

Aus dem LCH11 Spielen und kämpfen in der Arena Schweiz

Allianzen schmieden und Geschichten erzählen: An der Tagung «Gewerkschaft-

liche Massnahmen» plädierten Referenten und Praktikerinnen für sinnliche und

selbstbewusste Öffentlichkeitsarbeit des Lehrberufsstandes.

15 «Service public braucht die besten Leute»Den Franken am richtigen Ort einsetzen. In die Bildung und ins Gesundheitswesen

investieren bringt am meisten Nutzen, sagt der Chefökonom des SGB, Daniel Lam-

part, im Interview.

17 LCH-Positionspapier – 26 Lektionen sind genugAngemessen und anständig: Dachverband definiert zeitgemässe Arbeitsbedin-

gungen für Lehrerinnen und Lehrer.

Schulrecht23 Fristlose Kündigung: Zurückhaltung ist angesagt

7

IN DER SCHULE • In

der Schule wird gelacht

!

erlag LCH Lehrmittel 4bis8 • 1. Aufl

age 2013

d gelacht!

in der Schule wird geschrieben.

In der Schule wird gelacht,

und so mancher Streich gemacht.

Kopiervorlage IN DER SCHULE / In der Schule wird gelacht! / Eins, zwei, drei / Bildkarten Schule / 9

671

23

45

Kopiervorlage IM WALD / Wer wohnt im Wald / W

32

IM ZIRKUS • Manege frei!

© Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 • 1. Auflage 2013

Manege frei!Applaus, Applaus - Manege frei,

kommt alle Leute schnell herbei!

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Trommelwirbel, Affen rein,

oh, die können lustig sein!

Applaus, Applaus - Manege voll.

die Zirkusshow, die war ganz toll!

Applaus, Applaus - Manege voll.

die Zirkusshow, die war ganz toll!

IM ZIRKUS Manege frei!

6 Es gilt bereits in der Primarschule das Interesse für denLehrberuf zu wecken.

20Angebot und Qualtät in der familienergänzendenTagesbetreuung müssen sich parallel entwickeln.32 Logistik sichtbar

gemacht.

37Rhythmus imeBook-PDF.

23. März 2013

SYMPOSIUM BEGABUNG«Persönlichkeit und Hoch-/Minderleistung – was können wir beitragen?»Weitere Informationen und Anmeldung unter www.zug.phz.ch/symposium-begabung

Page 5: 02 2013

5BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALT

Kinderbetreuung20 Angebot und Qualität: Ein untrennbares Paar in der

KinderbetreuungFamilienpolitik an der Urne: Ob zuhause oder in der externen Betreuung –

Ein einfühlsames, lernförderndes, anregendes Umfeld im frühen Kindesalter

ist entscheidend für die kindliche Entwicklung.

Urheberrecht30 Bilder im Internet: Zur freien Verwendung?

Genaues Recherchieren der Nutzungsbestimmungen ist unerlässlich.

LCH Mehrwert32 Das Verkehrshaus im Zeichen der Bildung

«Cargo global bewegt» – Der Teachers Day vom 23. März ermöglicht Einblick in

die neuste Sonderausstellung.

Fotos auf diesen Seiten: Markus Germann, Roger Wehrli, zVg.

Rubriken3 Impressum

29 BildungsnetzLernprogramme, die sich an die Bedürfnisse ihrer Nutzer anpassen.

34 Bücher und MedienSchweizer Geschichte im Bild.

36Verlag LCH

40 Bildungsmarkt

45 Bildungsforum

47 Vorschau

Schwamm drüber47 Was Hänschen nicht lernt,

lernt Hans nimmermehr. Wirklich?

11 Engagiert und interessiert: Vertreterinnen und Vertreter der LCH-Kantonalsektionen holen sich an der Tagung

«Gewerkschaftliche Massnahmen» Fachwissen für die Kommunikation und die Durchsetzung standespolitischer Anliegen.

Page 6: 02 2013

6BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Studienberatung. Denn häufigwerde im Gymnasium nur einStudium an einer Universitätoder an der ETH in Betrachtgezogen, so Bieri Buschor. Eineweitere Strategie wäre, ver-mehrt Quereinsteiger für denLehrberuf zu gewinnen. Die-sen Weg hat die PH Zürich be-reits eingeschlagen. phzh

In den letzten 50 Jahren ist inder Schweiz der Anteil männli-cher Primarlehrpersonen von60% auf 20% zurückgegangen.Mit dem Ziel herauszufinden,weshalb junge Männer sichüberhaupt für den Lehrberufentscheiden, befragte ein Teamvon vier Forscherinnen der PHZürich angehende männlicheLehrpersonen zu den Gründenihrer Studienwahl. Als wichtigeFaktoren nannten diese die ho-hen Chancen auf dem Arbeits-markt, die Praxisorientierung,die Möglichkeit zur Teilzeitar-beit sowie die Freude am Um-gang mit Kindern. Hinzu ka-men die Übereinstimmung mitihren Fähigkeiten und Interes-sen, die praktische und hori-zonterweiternde Ausbildungsowie die hohe Verantwortungim Beruf.Grossen Einfluss hatten Fami-lienmitglieder und Bekannte,die ebenfalls im Lehrberuf tä-tig sind. Unterstützt fühlten dieBefragten sich vor allem durchihre Väter, jedoch kaum durchLaufbahnberatende oder Gym-nasiallehrpersonen.

Pädagogische ErfahrungenWeiter zeigt die Studie, dass dieEntscheidung gegen den Lehr-beruf bei Gymnasiasten oft be-reits zu Beginn der Mittel-schule gefallen ist: In einerZusatzbefragung bei 15-jähri-gen Gymnasiasten zogen esnur 12% der Schüler in Be-tracht, Lehrer zu werden. Esbraucht deshalb frühe Inter-ventionen, um den Männeran-teil unter den Lehrpersonenanzuheben: «Die Schüler soll-ten bereits in der Primarstufedazu ermuntert werden, päda-gogische Erfahrungen bei-spielsweise in altersdurch-mischten Lerngruppen oder in

der freiwilligen Jugendarbeit,in einem Sportverein oder alsNachhilfelehrer zu sammeln»,sagt Christine Bieri Buschor,Forschungsgruppenleiterin ander PH Zürich.Wichtig ist zudem, dass Gym-nasiasten auf den Lehrberufaufmerksam gemacht werden– etwa in Gesprächen mit der

Weichen stellen für den LehrberufMassnahmen gegen den Mangel an männlichen Lehrpersonen sollten bereits inder Primarstufe starten. Viele junge Männer entscheiden sich schon früh gegenden Lehrberuf, wie eine Studie der Pädagogischen Hochschule Zürich zeigt.

Was, wann, wo

Symposium BegabungDas Symposium Begabung2013 findet am 23. März unterdem Titel «Persönlichkeit undHoch-/Minderleistung – waskönnen wir beitragen?» an derPädagogischen Hochschule Zen-tralschweiz in Zug statt. Psy-chologie und Hirnforschunghaben bahnbrechende Er-kenntnisse darüber gewonnen,was Menschen motiviert undwas sie befähigt, Ziele zu ent-wickeln und umzusetzen, umihr Leben selbstbestimmt,sinnerfüllt und erfolgreich zugestalten. Prof. Dr. Julius Kuhlvon der Universität Osnabrückentwickelte aus all diesenaktuellen Erkenntnissen eineganzheitliche Theorie der Per-sönlichkeits-System-Interakti-onen (PSI) und zeigt auf, wie erdamit arbeitet. Info: www.zug.phz.ch > Dienstleistungen >Veranstaltungen

Motivieren – aber richtigWas treibt Menschen an? Wassetzt sie in Bewegung? DerStrudelwurm steht für das Un-bewusste. Er geht von sich ausauf Positives zu und will vomNegativen weg. Motivation be-ginnt da, wo man das «Würmli»mit ins Boot holt, wenn esDinge zu tun gibt, die ihm an-fänglich gar nicht gefallen. Sodie praktische Theorie vonMaja Storch, Psychologin undBuchautorin («Machen Siedoch, was Sie wollen!»). Diesewird sie auch an der Veranstal-tung des Berufsverbandes derLerntherapeutinnen und -the-rapeuten SVLT «Motivieren –aber richtig» vom 23. März2013, 10 Uhr, im Volkshaus Zü-rich präsentieren. Anmeldung:[email protected]

Neue Adresse?Umgezogen? Melden Sie IhrenAdresswechsel online viawww.lch.ch. So kommt auchBILDUNG SCHWEIZ ohne Un-terbruch zu Ihnen nach Hause.Natürlich geht es auch perTelefon: 044 315 54 54.

Die Botschaft des Wassers

2006 wurde das Kindergartenprojekt der SLRG-Präventions-kampagne «Das Wasser und ich» lanciert. Seither besuchenspeziell ausgebildete Rettungsschwimmerinnen und Rettungs-schwimmer Kindergärten in der ganzen Schweiz. Auf spieleri-sche Weise haben sie bis jetzt über 60000 Kindern die wichtigs-ten Botschaften für die Sicherheit im und am Wasser vermittelt.Der neue zweiminütige Film «WaBo im Einsatz» zeigt auf kurz-weilige Art, wie die Kleinen den herzigen Wassertropfen Picound seine 10 Wasserbotschaften kennen lernen. Damit will dieSLRG weitere Schulbehörden und Kindergärten auf das kosten-lose Präventionsangebot hinweisen. Zudem werden Inhabervon Rettungsschwimm-Brevets gesucht, welche sich ausbildenlassen, um sich anschliessend für Kindergarten-Einsätze zuengagieren. Weitere Informationen und den Film selbst findensich auf www.das-wasser-und-ich.ch

Früh sollte sich üben, was ein Lehrer werden will.

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7BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

Heilpädagogik in FreiburgDer 4. Freiburger Heilpädago-gik-Tag vom Samstag, 16. März2013, widmet sich dem Thema«Neurowissenschaften undHeilpädagogik im Dialog». Wei-tere Informationen und On-line-Anmeldung (bis 6. März):www.vaf.ch

Innovationstag SWiSEDie vierte Tagung zu Innova-tion SWiSE (Naturwissen-schaftliche Bildung Schweiz)vom Samstag, 9. März 2013,findet in St.Gallen statt. Lehr-personen vom Kindergartenbis zur Oberstufe haben Gele-genheit, in Ateliers «aus derPraxis für die Praxis» vor Ortkonkrete Unterrichtssequen-zen selbst auszuprobieren undzu erleben. Verschiedene Vor-träge und ein Ideenmarkt ge-ben fachdidaktische Impulsezu aktuellen ökologischen,technischen und naturwissen-schaftlichen Themen. WeitereInformationen: www.swise.ch

Erzählnacht 2013Die traditionelle Schweizer Er-zählnacht fällt dieses Jahr aufden 8. November und steht un-ter dem Motto «Geschichtenzum Schmunzeln – Histoire derire! – Storie per sorridere – Is-torgias per surrir». Die Partner-organisationen des Projekts la-den alle Schulen, Bibliotheken,Buchhandlungen, Jugendgrup-pen und andere Institutionenein, sich an der Erzählnacht2013 zu beteiligen. Zeitplan: Ab1. März 2013: Ausschreibungdes praxisorientierten Kursesdes SIKJM mit Anregungenund Tipps für die Durchfüh-rung einer Erzählnacht. Ab 1.Juni 2013: Medienlisten undGestaltungsideen zum Mottostehen zum Download bereit.August bis November 2013: An-meldung der Veranstaltung so-wie Bestellung von Plakatenund Postkarten. 8. November2013: Schweizer Erzählnacht2013. Schon seit 1990 kommen

Kinder und Erwachsene in derganzen Schweiz jeweils amersten Freitag im Novemberzusammen, um sich Geschich-ten zu einem gemeinsamenThema zu erzählen. 2012 fan-den über 600 Veranstaltungenstatt. Dabei kamen gegen60000 Personen in den Genusseiner Erzählnacht. Informatio-nen: www.sikjm.ch

Mobbing-PosterDas beliebte und nach wie voraktuelle Poster «Mobbing: Hin-schauen, Handeln» (eine aust-ralische Produktion, bearbeitetvon Christopher Szaday undBelinda Mettauer) ist beimLCH weiterhin kostenlos er-hältlich. Allerdings müssen Be-stellungen per Post erfolgenund ein ausreichend frankier-tes C4-Couvert mit der Absen-der-Adresse enthalten. Bestel-lungen an: LCH-Zentralsekre-tariat, Jasmin Brändle, Ring-strasse 54, 8057 Zürich.

Verstoss gegenMenschenrechte

10700 Frauen und Mädchensind in der Schweiz von Geni-talverstümmelung betroffen,schätzt das SchweizerischeKomitee für Unicef, dasKinderhilfswerk der VereintenNationen. Es handelt sich da-bei, wie Unicef ausführt, umeinen Verstoss gegen die Men-schenrechte, einen schmerz-vollen Eingriff, der lebens-lange physische und psychi-sche Konsequenzen nach sichzieht. Unicef Schweiz machtdarauf aufmerksam, dassLehrpersonen, die mit diesemProblem konfrontiert sind, oftnicht wissen, wie sie damitumgehen sollen. Die Organi-sation bietet Informationenüber www.unicef.ch und for-dert, das Thema Genitalver-stümmelung sei in die Curri-cula der Aus- und Weiterbil-dung zu integrieren.

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8BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Im Jahr 2006 publizierte das Bundesamtfür Statistik BfS erstmals seine Szenarienfür das Bildungssystem. «Die Prognosendes BfS für die nächsten zehn Jahre zei-gen, dass trotz Schülerrückgang wegender stark steigenden Anzahl von Pensio-nierungen mittelfristig ein Lehrerman-gel droht», schrieb der LCH in seinerdamaligen Medienmitteilung.

Daniel Lang, Adjunktder Zentralsekretärin LCH

Die Situation hat sich verändert, oderanders ausgedrückt verschärft. Jährlichwerden sehr viel mehr Lehrpersonenpensioniert. Gegenüber 2006 stieg dieAnzahl der Pensionierungen um knapp45%, und die Entwicklung geht weiter.Hier ein Auszug aus den Prognosen desBundesamtes für Statistik:

Primarstufe2012: 1312 Austritte über 55-Jährige2017: 1536 Austritte über 55-Jährige(+ 17%)

Sekundarstufe I2012: 1235 Austritte über 55-Jährige2017: 1302 Austritte über 55-Jährige(+ 5,5%)

50 000 Schülerinnen und Schüler mehrGleichzeitig steigen die Schülerzahlenstark an. Die rekordtiefe Anzahl Schüle-rinnen und Schüler ist Geschichte. Dieneusten Szenarien für das Bildungssy-stem (2012–2021) prognostizieren einen– gegenüber dem Vorjahr nochmalsleicht erhöhten – starken Anstieg. Fürdas Jahr 2021 werden in der obligato-rischen Schule 50000 Kinder und Ju-gendliche mehr erwartet als heute. Diesentspricht einem Anstieg von 7%.Bei der Vorschulstufe (Kindergartenbzw. Eingangsstufe) ist neben der ge-stiegenen Geburtenrate die Umsetzungdes HarmoS-Konkordates mitverant-

wortlich für den Anstieg. Das BfS rech-net bis 2015 mit 162000 Vorschul-kindern, das sind 10% mehr als im Refe-renzjahr 2011. Praktisch alle Kantonewerden in den nächsten sechs Jahrenmit wachsenden Beständen konfrontiertsein, regional gibt es hingegen Unter-schiede. Die anschliessende Entwick-lung ist sehr ungewiss und vom Verlaufder Geburtenzahl abhängig (siehe Ab-schnitt «Babyboom in der Schweiz?»).Mittlere Bevölkerungsszenarien rech-nen mit gleichbleibenden Beständen.Nach einem 13-jährigen Rückgang dürf-ten die Primarschulbestände 2013 erst-mals wieder ansteigen. Das BfS rechnetinnerhalb von zehn Jahren mit 10%mehr Primarschülerinnen und Primar-schülern. Auch hier sind regionale Un-terschiede zu erwarten, wobei in 22Kantonen von höheren Primarschulbe-ständen auszugehen ist. Für zehn Kan-tone wird ein Anstieg um mehr als 10%prognostiziert.

Die Sekundarstufe I verzeichnet in denkommenden Jahren weniger Schüle-rinnen und Schüler. Die Trendwendewird für 2017 erwartet. Anschliessendsteigen die Bestände bis 2021 gesamt-schweizerisch voraussichtlich um 6%an. Ein besonders starker Anstieg vonüber 10% erwartet das BfS in den Kanto-nen Zürich, Basel-Stadt und Waadt.

Prognosen für die Sek II unsicherDie seit 2008 ansteigenden Bestände derVorschulstufe führen innerhalb vonzehn Jahren auch zu mehr Schülerinnenund Schülern auf Sekundarstufe II. Bisdahin ist die genaue Entwicklung jedochschwierig zu prognostizieren. Der Über-gang in die SekII ist komplex. So habenbeispielsweise Änderungen der allge-meinen Wirtschaftslage, die Entwick-lung des Arbeitsmarktes oder Ände-rungen im Bildungsangebot Auswir-kungen darauf, welchen Weg Jugendli-che einschlagen. Insbesondere Aussa-

Deutlich mehr Schulkinder in Sicht – Bildung undBetreuung sicherstellenDie rekordtiefe Anzahl Schülerinnen und Schüler ist Geschichte. Die jüngsten Szenarien für das Bildungs-system prognostizieren einen starken Anstieg. Zudem ist von einem neuen Babyboom die Rede.

Anzahl Lernende in der Vorschule (öffentlich + privat subventioniert)und Bevölkerung im Alter von 5–6 Jahren

130 000

140 000

150 000

160 000

170 000

180 000

1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021

Lernende in der Vorschule

Szenario OS-C-11

Szenario OS-B-11

Szenario OS-A-11

G 2

© Bundesamt für Statistik (BFS)

Szenario «Referenz»

Szenario «hoch»

Szenario «tief»

Bevölkerung (5–6 Jahren)(Szenario AR-00-2012)

Jeweils drei verschiedene Szenarien bietet das Bundesamt für Statistik BfS in seinenGrafiken an, wobei das Referenz-Szenario das plausibelste und wahrscheinlichste ist.

Page 9: 02 2013

9BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

gen zur künftigen Anzahl Berufsler-nender, Berufsmaturanden oder Gym-nasiasten sind schwierig. Das Bundes-amt für Statistik rechnet für die Sek II-Stufe 2012 mit einer letzten Zunahmeder Bestände. Zwischen 2012 und 2019ist mit einem leichten Rückgang zurechnen, bevor die Bestände wieder an-steigen.

Auswirkungen auf den ArbeitsmarktDie Szenarien für das Bildungssystem2012–2021 präsentieren leicht höherePrognosen zur Anzahl der Lernenden,liefern hingegen keine erneuerten Pro-gnosen für die Entwicklung der Be-stände der Lehrpersonen. Insofern dürf-ten die Vorjahresprognosen mit starksteigendem Bedarf an benötigten Ein-tritten für die Primarstufe (+29%) unddie Sekundarstufe I (+24%) von 2012 bis2020 weiterhin gelten.Auch für die Pädagogischen Hochschu-len entwickelte das Bundesamt für Stati-stik Szenarien, die allerdings mit gros-sen Unsicherheiten behaftet sind undsich stark unterscheiden. Der erfreu-liche Anstieg der Anmeldungen an denPädagogischen Hochschulen über dievergangenen Jahre hinweg sowie dieneu entstandenen Ausbildungen fürQuereinsteigende führen zu einer hö-heren Abschlussquote.Betreffend die Neueintritte rechnet dasBfS in seinem Referenzszenario von2011 bis 2021 mit einem Anstieg um 10%(Bachelor) respektive 13,3% (Master).Ob der Anstieg der Studierenden an Pä-dagogischen Hochschulen tatsächlichweitergeht, oder wie im Szenario «tief»stagniert, wird sich zeigen.

Babyboom in der Schweiz?Zwischen 1992 und 2003 verzeichnetedie Schweiz einen deutlichen Rückgangder Geburten. Seither ist wieder ein Auf-wärtstrend zu verzeichnen. 2011 wur-den 12% mehr Geburten registriert als2003. 2011 wurden in der Stadt Zürich4760 Kinder geboren – knapp wenigerals im Rekordjahr 1968. 2012 verzeich-neten einige Schweizer Spitäler rekord-hohe Geburtenzahlen. Am Inselspital inBern kamen letztes Jahr so viele Kinderzur Welt wie seit 32 Jahren nicht mehr.Wer sich der zukünftigen Entwicklungder Geburtenzahl annimmt, begibt sichoffensichtlich auf hoch spekulatives Ge-biet. Der Zwillingsanteil, hervorgerufenunter anderem durch künstliche Be-fruchtungen, trägt gemäss Spitälern zur

höheren Geburtenrate bei. Man beob-achte aber allgemein einen Trend, dassFrauen wieder vermehrt zwei oder dreiKinder hätten, tönt es teilweise aus denSpitälern.Eine Trendwende also? Der renom-mierte Basler Demograph Rainer Münzwiderspricht. Dass heutige Eltern im-mer später Kinder bekommen, sei derGrund für den statistischen Knick in denvergangenen Jahren. Dies gleicht sichnun aus. Ein weiterer Teil des Anstiegssei dem grösseren Anteil von Zuwander-ern, die tendenziell mehr Kinder haben,zuzuschreiben. Von einer Trendwendelässt sich gemäss Münz erst dann spre-chen, wenn die Anzahl der Kinder pro

Familie steigt. Das ist derzeit (noch)nicht der Fall.Trotzdem: In den kommenden Jahrensteigt die Zahl der Kinder in der Schweizmassiv. Das bietet Potential. Mit genü-gend ausgebildeten Lehrpersonen sowieeinem gut ausgebauten Angebot anschulergänzender Betreuung kann dieSchweiz dieses Potential nutzen. Davonist sie im Moment jedoch weit entfernt.

Weiter im Netzwww.statistik.ch > Bildung, Wissen-schaft > Szenarien für das Bildungssy-stem

Anzahl Lernende auf Primarstufe (1. bis 6. Klasse)und Bevölkerung im Alter von 7–12 Jahre

450 000

460 000

470 000

480 000

490 000

500 000

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1991 1993 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009 2011 2013 2015 2017 2019 2021

Szenario OS-C-11

Szenario OS-B-11

Szenario OS-A-11

Bevölkerung (7–12 Jahre)(Szenario AR-00-2012)

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© Bundesamt für Statistik (BFS)

Szenario «Referenz»

Szenario «hoch»

Szenario «tief»

Lernende auf Primarstufe

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BS VD zH GE AG zG VS CH FR TG BE LU TI OW BL SH SO NW AR SG GL Sz AI GR NE UR JU

Szenario OS-C-11 «tief»Szenario OS-B-11 «hoch»

Szenario OS-A-11«Referenz»

Entwicklung 2011–2021 der Lernendenbeständeder obligatorischen Schule nach Kanton G 4

© Bundesamt für Statistik (BFS)

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10BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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11BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Spielen und Kämpfen in der Arena SchweizNoch nie wehrten sich so viele Lehrerinnen und Lehrer mit Demonstrationen und anderen Aktionen für ihreeigenen Interessen und für eine gute Bildung wie in den letzten Jahren. Das braucht Mut und Engagement,aber ebenso taktisches Geschick und Fingerspitzengefühl, wie sich an der «Weiterbildung gewerkschaftlicheMassnahmen» des LCH in Zürich zeigte.

Kein falscher Eindruck: Die Weiterbildung fand im selben Hörsaal der PH Zürich statt wie im vergangenen November die LCH-Präsidentenkonferenz. Im Podiumsgespräch (von links): Moderator Michael Gerber, Ökonom Daniel Lampart, KommunikationsprofessorPeter Stücheli sowie die Sektionsvorsitzenden Niklaus Stöckli (Aargau), Annamarie Bürkli (Luzern) und Lilo Lätzsch (Zürich).

«In der Arena geht es nicht nur um Ver-ständigung, sondern auch um dasDurchsetzen von Interessen, notfalls ge-gen eine Verständigung.» – Peter Stü-cheli-Herlach, Professor für Organisati-onskommunikation an der ZürcherHochschule für angewandte Wissen-schaften ZHAW, meinte in seinem Refe-rat nicht die Fernseh-«Arena», sondernverglich die politische Öffentlichkeit derSchweiz mit einem Fussballstadion.Die Scheinwerfer und die Kameras sindimmer dort, wo die «Action» ist. Aber dasSpiel findet nicht nur dort statt und ent-scheidend ist nicht allein der Torschuss,sondern auch die Bewegung der Spieler,

wenn sie gerade nicht im Blickfeld desPublikums stehen.

Heinz Weber

Der Fachausdruck dafür heisst «Perma-nent Campaigning», also pausenlose Öf-fentlichkeitsarbeit. Der andere Fachaus-druck aus Peter Stüchelis Vortrag, denman sich merken muss, lautet «PublicStorytelling». Das bedeutet, dem Publi-kum nicht nur Forderungen, sondernGeschichten zu präsentieren. Stücheli:«Ihre Positionen müssen Erzählungensein. Erzählen Sie uns, weshalb LernenProbleme löst, erzählen Sie uns die Er-

folgsgeschichte der Volksschule unduns, dem Publikum, werden die Augenübergehen.»Erfolgsstrategie Nummer eins sei eineständige öffentliche Positionierung desBerufsstandes. Stücheli plädierte «fürdie Renaissance der Schulmeisterin, dieim Dorf noch etwas gilt». Die Lehrper-son müsse sich als öffentliche Personverstehen. Sie sei «keine Angestellte, diein einem Hinterzimmer der Gesellschaftihrem Handwerk nachgeht». Diese Posi-tion müsse sich der Berufsstand heuteneu erkämpfen.Schliesslich forderte der Kommunikati-onsfachmann zum Schliessen von Bünd-

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1212BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

nissen auf: «Suchen Sie Allianzen – mitdem Gewerbe, mit der Wissenschaft, mitden stärker werdenden Elternverbän-den.» Auch in der Zusammenarbeit vonLehrerverbänden und den Pädago-gischen Hochschulen liege noch viel Po-tential.

Praktische Erfahrungen, neue ImpulseDen rund 80 Teilnehmenden des Weiter-bildungstages, den der DachverbandLCH für seine Mitgliedsorganisationendurchführte, war das Spiel in der Arenakeineswegs fremd. Auch das «Durchset-zen von Interessen, notfalls gegen eineVerständigung», von dem Peter Stücheligesprochen hatte, kannten viele schonaus eigener Erfahrung. Die von LEBEorganisierte machtvolle Kundgebungmit mehr als 4000 Teilnehmenden imNovember 2010 vor dem Berner Rathauswar ein Fanal, eine Ermutigung für dieBerufsverbände anderer Kantone, eben-falls ihre Mitglieder zu mobilisieren. InBaselland, Graubünden, Solothurn,Schaffhausen, Schwyz, Luzern undSt.Gallen versammelten sich seitherLehrerinnen und Lehrer, um für fairenLohn, gute Arbeitsbedingungen, aberauch für einen hochwertigen Unterrichtzugunsten der Schülerinnen und Schü-ler einzutreten.Trotz dieser praktischen Erfahrung odergerade deswegen zeigten sich die Ver-

teterinnen und Vertreter der Kantonal-sektionen und Fachverbände interes-siert an den Impulsen, die Peter Stücheligab. Vor allem der Begriff des «PublicStorytelling» machte Eindruck. Viel-leicht vertraue man zuviel auf die eige-nen Argumente und die berechtigte Em-pörung der Lehrpersonen, meinte eineTeilnehmerin in der Mittagspause; auchArbeitskampf-Massnahmen brauchteneine sinnliche Komponente, damit sie inden Medien und den Köpfen der Bürge-rinnen und Bürger hängenbleiben.Zentralsekretärin Franziska Peterhanszeigte sich vom Interesse an diesem An-gebot sehr befriedigt: 20 der 21 LCH-Kantonalsektionen hatten Vertretungenentsandt. «Wir können an diesem Tagfächendeckend über die Deutsch-schweiz noch stärker werden. Wir kön-nen uns alle gegenseitig stärken», sagteFranziska Peterhans. Mit Freude be-merkte sie ausserdem, dass es im Publi-kum mehr junge Gesichter und deutlichmehr Frauen zu sehen gab als an ande-ren LCH-Veranstaltungen. Vielleichtlockt die neue kämpferische Haltung

auch eine neue Generation in die ge-werkschaftliche Arbeit.

Systematische PessimistenDie Lehrpersonen haben guten Grund,sich energisch zu wehren – nicht nurwegen der bedrohten Bildung und man-gelnder Lohnperspektiven. Ihr Zorn istauch berechtigt, weil die Sparhysterie inden Kantonen jeder Grundlage entbehrt.Das führte Daniel Lampart, Cheföko-nom des 400000 Mitglieder zählendenSchweizerischen GewerkschaftsbundesSGB, aus: Weder der Bund noch die Kan-tone hätten ein Staatsschuldenproblem,sagte er in seinem Referat: «Die Spar-massnahmen in den Kantonen sind hochideologisiert.»Zwar entfallen auf jeden Einwohner undjede Einwohnerin der Schweiz 25000Franken Brutto-Schulden. Doch denSchulden stehen enorme Vermögens-werte gegenüber, die die Schulden beiweitem übersteigen. Insbesondere trifftdies auf die meisten Kantone und Ge-meinden zu. Die Defizite anderseits, dieals Schreckgespenst und Begründung

Grund zur Hoff-nung: Am Weiter-bildungstag sahman mehr Frauenund mehr jungeGesichter als übli-cherweise bei LCH-Anlässen.

«Ihre Positionen müssen Erzählungen sein. ErzählenSie, weshalb Lernen Probleme löst, erzählen Sie uns dieErfolgsgeschichte der Volksschule.»

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für Einsparungen dienen, sind in allerRegel prognostizierte Defizite und nichteingetroffene. «Es gibt meines Wissenskeinen Kanton, wo Sparmassnahmendiskutiert werden, weil es in der Rech-nung ein Defizit gab, sondern weil manin der Zukunft Defizite erwartet, dasheisst in den Finanzplänen oder Bud-gets.» Es werde systematisch zu pessi-mistisch budgetiert, sagte Lampart. EineStudie habe ergeben, dass bei Finanz-direktoren die Angst, zu optimistisch zusein, 30 Mal höher sei als die Angst, zupessimistisch zu budgetieren.Dritte Komponente in der Finanz-Ba-lance sind die Steuern. Obwohl tiefeSteuern keineswegs zuoberst auf derWunschliste der Wirtschaft stehen (vgl.Interview Seite 14), wurden in derSchweiz die Gewinnsteuern für Unter-nehmen laut Lampart zwischen denJahren 2000 und 2011 um 20% gesenkt.Um den selben Prozentsatz sanken indiesem Zeitraum die Steuern für Vermö-gen von mehr als einer Million Franken.Personen, die mehr als eine halbe Mil-lion Franken pro Jahr verdienen, kamenbei der Einkommenssteuer um 8% gün-stiger weg. Der Wegfall der Erbschafts-steuern sorgte für ein Einnahmen-Mi-nus von etwa einer Milliarde.Fazit: Der Wunsch, sich mit Steuerge-schenken beliebt zu machen, ist bei denPolitikern und Politikerinnen weit grös-ser als die Wertschätzung eines hoch-wertigen öffentlichen Dienstes. «Insge-samt können wir sagen, die finanzielleSituation der Kantone ist deutlich besserals sie dargestellt wird. Die Haushaltesind strukturell ausgeglichen.»

Weniger arbeiten für mehr Lohn?«Manchmal habe ich den Eindruck, fürdie Kantonsregierungen sei jeder für ei-nen Staatsangestellten ausgegebeneFranken hinausgeworfenes Geld.» So er-öffnete Gesprächsleiter Michael Gerber(Redaktor der «Berner Schule») die Podi-umsdiskussion, an der neben den Refe-renten auch drei Vorsitzende kantonalerVerbände teilnahmen: Annamarie Bürkli(Luzern), Lilo Lätzsch (Zürich) und Ni-klaus Stöckli (Aargau). Sie konnten Ger-bers provokative These bestätigen. Eine«solide sparbürgerliche Mehrheit»(Stöckli) macht die Mittel für den öffent-lichen Dienst knapp. Da Spar-Attackenauf einzelne Projekte sich als wenigwirksam erwiesen, schossen sich dieWeniger-Staat-Parteien auf die Steuernein. Geringere Einnahmen erzeugen

Spardruck. Ausserdem sind Steuersen-kungen bei den Bürgern populär.«Es ist uns noch nicht gelungen, denWert des Service public der politischenÖffentlichkeit zu verkaufen», sagteselbstkritisch Lilo Lätzsch. Aus der Bot-schaft «Wir wollen nicht weniger verdie-nen und nicht noch mehr arbeiten» wirdin den Medien die Schlagzeile «Lehrerwollen mehr Lohn für weniger Arbeit».«An der Bildung sparen muss weh tun –und zwar den Eltern, nicht den Lehrper-sonen», war eine weitere These MichaelGerbers. Das ist problematisch, denn«Lehrpersonen sind Gutmenschen»(Lätzsch). Wer lässt schon ein Klassenla-ger oder ein Theaterprojekt ausfallen,weil an der Bildung gespart wird?Genau dies geschieht möglicherweisedemnächst in den Kantonen Luzern undSt.Gallen: Verzicht auf Aufgaben, dienicht ausdrücklich im Berufsauftrag ste-

hen. Dann wird aber wichtig, was Anna-marie Bürkli festhielt: «Wenn wir solcheDinge weglassen, müssen wir es kom-munizieren. Die Eltern müssen es wis-sen oder sogar mit einbezogen werden.»Heikel bleiben solche Aktionen den-noch. Niklaus Stöckli warnte: «Wir müs-sen aufpassen, dass wir nicht die Rolleder Regierung übernehmen. Wenn sieuns weniger Geld gibt, soll sie auch sa-gen, worauf verzichtet werden soll.Sonst werden wir zum Überbringer derschlechten Nachricht und stehen dannblöd da.»«Was nehmt ihr mit nach Hause von die-sem Tag?», fragte Gesprächsleiter Ger-ber. Niklaus Stöckli brachte es so auf denPunkt: «Ein Verband muss sich heutesehr professionalisieren. Wir brauchenFachwissen, um in der Bildungspolitiknicht nur mitzuhalten, sondern sogarvorauszugehen.»

13BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Kommunikations-professor PeterStücheli-Herlachplädierte «für dieRenaissance derSchulmeisterin».

ZentralsekretärinFranziska Peter-hans konnte sichüber ein regesInteresse am LCH-Weiterbildungsan-gebot freuen.

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14BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

12. November 2010: Mehr als 4000 Berner Lehrpersonen vor demRathaus – die «Mutter aller Bildungs-Demonstrationen».

14. Dezember 2011: 700 Baselbieter Lehrpersonen, unterstütztvon vielen Jugendlichen, vor dem Regierungsgebäude in Liestal.

15. Februar 2012: 800 Bündner Lehrpersonen wehren sich beidichtem Schneetreiben für ein besseres Schulgesetz.

20. März 2012: 500 Schwyzer Lehrerinnen und Lehrern geht derHut hoch. Sie bekräftigen damit ihre Lohnforderungen.

24. November 2012: 1500 Demonstrierende sagen in Luzern klar«Nein» zu einem ruinösen Sparprogramm der Regierung.

10. Dezember 2012: ZLV-Präsidentin Lilo Lätzsch verteilt ZürcherKantonsparlamentariern Glocken als Weckruf der Lehrerschaft.

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«Service publicbraucht diebesten Leute»BILDUNG SCHWEIZ: In allen Kantonensteht der Service public inklusive Bildungunter Druck, weil die Kantonsregierun-gen und -parlamente sagen, sie müsstensparen. Sie, Herr Lampart, sagen, es seiin den Kantonen genügend Geld da odersogar mehr als genug. Weshalb setzt sichdiese simple Erkenntnis nicht durch?Daniel Lampart: Es stimmt. Die Kan-tone haben netto Vermögen und sie ha-ben fast alle auch einen ausgeglichenenHaushalt. Dass die Budgets negativ sind,liegt an den pessimistischen Vorgabender Kantonsregierungen. Jene Kantonemit Defizit haben tiefe Steuern, könntenalso auf der Einnahmenseite leichtetwas korrigieren. Es besteht also poli-tisch kein Sparbedarf. Sparen ist auchvöllig der falsche Weg, wenn man hört,es sei schwierig, genügend gute Leutezu finden. Wir brauchen in der Bildungund im Gesundheitswesen die bestenLeute – das merken wir vor allem dann,wenn wir Kinder im Schulalter habenoder ins Spital gehen müssen.Als Bürger und Ökonom habe ich grössteMühe, diese Sparbemühungen nachzu-vollziehen. Man hat Steuererleichte-rungen gewährt – auch Firmen, die dasgar nicht brauchen. Denn diese suchenin erster Linie gut ausgebildetes Perso-nal und nicht tiefe Steuern. Das gibt mirden Eindruck, viele Politiker, vor allemauf der bürgerlichen Seite, hätten nochnicht begriffen, was das Land heutebraucht. Ein Umdenken ist dringend nö-tig.

Die Politiker sagen, Bildung sei der einzigeRohstoff der Schweiz. Dennoch müssendie Berufsverbände der Lehrpersonen anallen Fronten gegen den Abbau kämpfen.Woher dieser Widerspruch?Wir haben Regierungen, die ihre Haus-aufgaben nicht machen und hartnäckigzu pessimistisch budgetieren. Haushäl-terisch mit dem Geld umzugehen, heisstja auch, es vernünftig auszugeben. Ammeisten Nutzen pro Franken bringen In-vestitionen in den Service public. In dieSenkung von Steuern investiertes Geldist hingegen verloren, zumal die Schweizschon heute extrem tiefe Steuersätzehat.

Dank dem Einsatz der Arbeitnehmer-verbände ist es gelungen, Schlimmereszu verhindern; sonst wären wir heutewirklich in einer besorgniserregendenSituation. Im Kanton St.Gallen zum Bei-spiel konnten wir eine Lohnsenkung ab-wenden. Auch bei den Volksabstim-mungen scheint es eine Trendwende zugeben: Ablehnung einer Flatrate-Steuerim Kanton Thurgau, Abschaffung derPauschalbesteuerung in Zürich undSchaffhausen, Nein zur Senkung vonUnternehmenssteuern in Basel-Stadt. InLuzern ist man sogar bereit, mehr Steu-ern zu bezahlen, damit der Service pu-blic funktioniert. Das sind Früchte einerlangjährigen Arbeit und sie zeigen, derEinsatz lohnt sich. Es liegt aber noch einlanger Weg vor uns.

Wie geht es den Lehrerinnen und Lehrernim Vergleich mit anderen Berufen im öf-fentlichen Dienst – beispielsweise Gesund-heitswesen, Polizei, Verwaltung?Lehrerin, Lehrer sein ist ein schönerund einer der wichtigsten Berufe, mansieht den Nutzen unmittelbar. Aber eskann nicht sein, dass man sagt, weil ihrso einen schönen Beruf habt, müsst ihrhalt finanziell Opfer bringen. Der LCHhat ja mit der PriceWaterhouse-Lohn-studie klar gezeigt, dass Nachholbedarfauch gegenüber anderen Berufen mitähnlichen Anforderungen besteht. ImGesundheitswesen hat vor allem derStress zugenommen; Personal wurdeeingespart. Es zeigen sich auch erstenachteilige Auswirkungen. Bei der Poli-zei wäre es krass, wenn die Informatio-nen stimmen, dass man nicht mehr dieLeute rekrutieren kann, die es für diese

15BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Als in Schaffhausendas schlimme Wort«Streik» erklang14 Grad unter Null zeigte das Thermo-meter, als sich am 13. Februar 2012, um8 Uhr, rund 300 Lehrerinnen und Lehrervor dem Bildungsdepartement des Kan-tons Schaffhausen, auf dem «Herren-acker», versammelten, um für bessereLöhne und Arbeitsbedingungen zu de-monstrieren. Um diese Zeit hätte eigent-lich die erste Schulstunde nach denSportferien stattfinden sollen...Die Medien sprachen und schrieben von«Lehrerstreik». Nicht so Roland Kam-mer, Präsident des Schaffhauser Lehr-personenverbandes LSH. Er hatte – wieer in einem Workshop des LCH-Weiter-bildungstages berichtete – wenige Tagevor Ferienbeginn von einer Mitglieder-versammlung den Auftrag gefasst, die-ses «Ding» zu organisieren, das er wohl-weislich nicht «Streik» nannte, sondern«Unmutskundgebung». Sogar als ihm imInterview mit einem Fernsehsender dasUnwort entschlüpfte, stoppte er mittenim Satz und bat, die Sequenz nochmalsaufzunehmen. Die Journalisten warenso fair, ihm dies zu gestatten.Denn im Arbeitskampf gilt wie in jederAuseinandersetzung: Wer den Zweihän-der auspackt, muss damit rechnen, dassauch der Gegner – in diesem Fall dieRegierung – zu scharfen Waffen greift.Wenn man nachher wieder verhandelnmuss, darf keiner der Beteiligten zu sehrdas Gesicht verlieren.Der eisigen Kundgebung auf dem «Her-renacker» folgte kein Tauwetter; alleTeilehmenden erhielten einen Lohnab-zug. Auf einen Verweis, der einen Ein-trag in der Personalakte bedeutet hätte,wurde hingegen verzichtet. Überdies er-hielt – was bis dahin noch nie vorgekom-men war – die Spitze der Lehrerschaftdie Einladung zu einem Treffen mit demGesamtregierungsrat. Und vor den Som-merferien kam von der Regierung eineVorlage zur Klassenlehrer-Entlastung,eine zentrale Forderung des LSH.Das «Ding» hat sich gelohnt, ist RolandKammer überzeugt, obwohl er sich auch2012 das ganze Jahr gegen das Sparenan der Bildung wehren musste. «Die Be-völkerung hat unsere Anliegen aner-kannt», sagt er. Das mag nicht zuletztdaran liegen, dass der LSH-Präsidentdamals dem schlimmen Wort konse-quent aus dem Weg ging. hw

Daniel Lampart, Chefökonom des Schwei-zerischen Gewerkschaftsbundes SGB.

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16BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

anspruchsvolle Aufgabe eigentlichbraucht, sondern die Anforderungen fürdie Aufnahme senken muss. Mangel be-deutet ja immer, dass das Angebot derNachfrage nicht genügt und somit derPreis nicht stimmt.

Regierungen und Parlamente bestimmendie Budgets; die Berufsverbände stehenimmer draussen vor der Tür, können nurlobbyieren oder demonstrieren. WelchenEinfluss können sie tatsächlich ausüben.Die Gewerkschaften sind eingebundenin die Sozialpartnerschaft. Das hat in derSchweiz eine hohe Bedeutung und daläuft sehr viel, bevor das Parlament ent-scheidet. Wir bemühen uns, immer eineseriöse Position einzunehmen, wir ma-chen gründliche Analysen der Bundes-und Kantonsfinanzen. Wir sind, glaubeich, ein Partner, den man ernst nimmt.Wichtig ist, ständig im Gespräch mit denVerwaltungen und Regierungen zu blei-ben und sie dazu zu zwingen, ihre Arbeitrichtig zu machen. Wenn nötig, brauchtes Referenden. Wir können auch hierauf einige Erfolge zurückschauen. OhneGewerkschaften stünde es jedenfalls umdie soziale Sicherheit oder um den Ar-beitnehmerschutz viel schlechter. Vorallem in den neunziger Jahren gab esAngriffe auf das in den Jahrzehnten vor-her aufgebaute soziale Netz.

Für die Gewerkschaften ist es zurzeitschwierig, Mitglieder zu gewinnen, undnoch schwieriger, Leute zu finden, die sichim Milizsystem aktiv einsetzen. KennenSie ein Rezept, die Arbeitnehmenden zuaktivieren?In den letzten Jahren gelang es vielenVerbänden, die Mitgliederzahl zu stabili-sieren oder sogar zu wachsen. Das stehtim Kontrast zu vielen anderen Organisa-tionen, seien es Parteien oder Vereine,die Mitglieder verlieren, weil sich dieMenschen allgemein schwerer tun, sicheiner Gruppierung anzuschliessen odergemeinsam Interessen zu vertreten. DasRezept, zu Mitgliedern zu kommen istim Grunde einfach: Man muss mit denLeuten arbeiten, auf sie zugehen, siekennenlernen. Schliesslich gilt es daraufzu achten, dass die eigenen Mitglieder

mit ihren Berufskolleginnen und -kolle-gen reden und sie von der Bedeutungder Solidarität und eines Berufsver-bandes überzeugen. Das ist auch inmeinem Alltag etwas vom Schönsten:Wenn ich im direkten Kontakt mit denMitgliedern erfahren kann, wo ihre Pro-bleme liegen und wir gemeinsam über-legen, was sich zur Lösung tun lässt.

Viele Lehrerinnen und Lehrer leben inner-lich noch im einstigen Beamtenstatus undhaben das Gefühl, etwas Unanständigeszu tun, wenn sie sich zum Protest versam-meln oder gar die Arbeit verweigern.Ich kenne einige Leute, die gehen rela-tiv gerne demonstrieren; andere gehennur, wenn es unbedingt sein muss.Solche unterschiedlichen Einstellungensind normal. Auf der anderen Seite stelleich fest: Wenn etwas wirklich Wichtigesauf dem Spiel steht, ist die Bereitschaft,auf die Strasse zu gehen, sehr hoch.Ich nenne noch einmal das BeispielSt.Gallen: Ohne die Kundgebung im No-vember mit 4000 Teilnehmenden wäredie Lohnkürzung gekommen. Man musssolche Aktionen gut organisieren undden Leuten gründlich erklären, worumes geht, dann funktioniert es.

Momentan stehen die Zeichen auf Kampfund zähen Verhandlungen. Sehen Sie die

Möglichkeit, dass sich die Situation wiedereinmal entspannt? Oder müssen wir damitrechnen, dass die Auseinandersetzungennoch härter und verbissener werden?In einer Demokratie muss sich früheroder später das durchsetzen, was ver-nünftig und gescheit ist. Davon bin ichüberzeugt. Ich merke, dass man unswieder besser zuhört, wenn wir sagen:Wir brauchen einen starken Servicepublic mit den besten Leuten. Immerwieder erhalte ich auch Rückmeldungenvon der Art: Wir haben Fehler gemacht– am schlimmsten die Unternehmens-steuer-Reform von Bundesrat Merz imJahr 2008 –, jetzt braucht es eine Trend-wende.

Interview: Heinz Weber

Daniel LampartDaniel Lampart ist seit 2006 SGB-Chef-ökonom und seit 2011 Leiter des Zen-tralsekretariates des SchweizerischenGewerkschaftsbundes (SGB). Davor warer Mitarbeiter bei der Konjunkturfor-schungsstelle (KOF) der ETH Zürich. Ervertritt den SGB unter anderem imBankrat der Schweizerischen National-bank.

Weiter im Netzwww.sgb.ch

«Wie sieht das in eurem Kanton aus?» – Die Impulse aus den Referaten des Weiterbil-dungstages wurden in der Mittagspause lebhaft diskutiert.

«Haushälterisch mit Geld umzugehen, heisst ja vor allem, es richtig auszugeben.Am meisten Nutzen pro Franken bringen Investitionen in den Service public.»

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17BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Eine Unterrichtsverpflichtung von höch-stens 26 Lektionen pro Woche, eine Be-wertung der Klassenlehrerfunktion mitzwei Lektionen, ein Einstiegslohn zwi-schen CHF 85000 und 100000 pro Jahrsowie ein Stufenanstieg, mit dem dasLohnmaximum (160% des Einstiegsge-halts) nach 25 Dienstjahren zuverlässigerreicht wird. Diese Forderungen sinddie Eckpfeiler des Positionspapiers«Zeitgemässe Anstellungsbedingungenfür Lehrpersonen an der Volksschule».Die Präsidentenkonferenz des LCH hatdas in intensiven Diskussionen entstan-dene Dokument am 17. November 2012einstimmig verabschiedet. Damit gibt eserstmals in der Deutschschweiz eine ge-meinsame Grundlage für die gewerk-schaftliche Auseinandersetzung mit denkantonalen Arbeitgebern.

Kantonale Willkür vermindernDas Volksschulwesen ist Sache der Kan-tone; das haben auch die neuen Bil-dungsartikel der Bundesverfassung von2006 nicht geändert. Aber während beiden Schulstrukturen (HarmoS) und beiden Inhalten (Lehrplan 21) eine Annä-herung im Gang ist, halten bei den An-stellungsbedingungen die Kantone ei-sern an ihren Kompetenzen fest. So er-höhte der Kanton Zürich seine Ein-stiegslöhne für Lehrpersonen der Pri-marstufe 2010 auf- gegen 90000 Frankenund bildet damit die Referenz auch fürdie LCH-Forderung. In anderen Kanto-nen muss der Nachwuchs weiterhin fürrund 20000 Franken weniger antreten.Der Schweizer Durchschnitt liegt bei76000 Franken.Besonders wirkt sich die kantonale Will-kür bei der Teuerung, den Stufenanstie-gen und anderen Nebenleistungen aus.Je nach Finanzlage können diese Leis-tungen halbiert oder gestrichen werden.Ähnlich sieht es bei Pflichtlektionenoder Klassengrössen aus, wo nach Op-portunität von den Kantonsparlamentendie Schraube auf- oder zugedreht wird.Auch wenn es – wie gegenwärtig imKanton Bern – zu Einsparungen bei derSchulsozialarbeit kommt oder Schul-standorte aufgehoben werden, wirktsich dies auf die Anstellungsbedin-

gungen und die Attraktivität des Lehrbe-rufs aus. Indem sich die Berufsverbändein der ganzen Deutschschweiz in Zu-kunft auf einheitliche Leitlinien stützen,kann die kantonale Willkür, wenn auchnicht aufgehoben, so doch immerhinvermindert werden.Nicht nur in Franken, Rappen oder Stun-den stellt das LCH-Positionspapier klareForderungen. Auch die verschiedenenArbeitsfelder der Lehrpersonen und ihrezeitliche Bewertung kommen zur Spra-che. Schliesslich fordert das Dokumentneue Lohnstufen-Modelle für Spezial-funktionen, die eine fundierte Aus- undWeiterbildung verlangen respektive er-weiterte Ansprüche stellen. Schliesslichwird auch die Altersvorsorge als (oft ver-nachlässigter) Teil der Anstellungsbe-dingungen ins Blickfeld gerückt.Das LCH-Positionspapier beschreibt kei-nen Idealzustand und keine Utopie, son-dern nennt die Bedingungen, unter de-nen sich die heutigen Ansprüche an denLehrberuf – auch und gerade in einemVollpensum – erfüllen lassen.

Zentrale Forderungen1. Die Jahresarbeitszeit einer Lehrper-

son beträgt – entsprechend der Jah-resarbeitszeit des kantonalen Verwal-tungspersonals – 1900 bis 1950 Stun-den. Mindestens 85% der Jahresar-beitszeit sind für den Bereich Unter-richt, dessen Vor- und Nachbereitungreserviert.

2. Das Pflichtpensum einer Lehrpersonohne Klassenverantwortung darf 26Lektionen nicht übersteigen. Für eineJahreslektion muss ein Zeitgefäss vonrund 65 Stunden vorgesehen werden.

3. Für die Aufgaben der Klassenleitungsind zusätzlich zwei Jahreslektionennotwendig.

4. Die Schulleitung hält fest, welcheLeitungs-, Fach- und Administrati-onsaufgaben ausserhalb des regu-lären Berufsauftrages erforderlichsind, um die Leistungen der Schule inhoher Qualität zu garantieren. Diezusätzlichen Aufgaben verlangeneine plausible, von den Angestelltenanerkannte zeitliche Bewertung, be-

vor sie unter der Führung der Schul-leitung auf die Lehrpersonen verteiltwerden.

5. Lehrerinnen und Lehrer sind grund-sätzlich unbefristet mit einem fixzugeteilten Pensum einzustellen. Ge-wisse unvermeidbare Schwankungenaufgrund wechselnder Schülerzahlendürfen nicht direkt auf die Anstellungder Lehrpersonen überwälzt werden.Ziel muss es sein, mehr Planungs-sicherheit zu schaffen. Unzulässigsind die Praxis jährlich befristeterAnstellungen sowie die Arbeit aufAbruf durch die Festsetzung grosserBandbreiten beim Pensum.

6. Die Löhne der Lehrpersonen sollenin Anlehnung an die Löhne von Per-sonen in der öffentlichen Verwaltungrespektive der Privatwirtschaft mitvergleichbarer Funktion festgesetztwerden.

7. Ein moderater, aber verlässlicherStufenanstieg sorgt dafür, dass dieweitgehend fehlenden Karrieremög-lichkeiten zumindest teilweise ausge-glichen werden. Das Maximalgehaltliegt bei 160% des Einstiegslohnesund soll nach spätestens 25 Dienst-jahren erreicht werden.

8. Das bisherige Leistungsziel der kan-tonalen Pensionskassen, in welchendie Lehrpersonen versichert sind,darf keinesfalls sinken. Der Arbeitge-beranteil an den regulären Beiträgensoll mindestens 60% betragen.

Daniel LangHeinz Weber

Weiter im Netzwww.lch.ch – Positionspapier «Zeitge-mässe Anstellungsbedingungen fürLehrpersonen an der Volksschule»

Weiter im Text«Arbeitszeit = meine Zeit», Handbuchzum Umgang mit Arbeitszeit und -bela-stung für Lehrerinnen und Lehrer;Verlag LCH, 2012, 76 S., MitgliederpreisCHF 29.80, Nichtmitglieder CHF 39.–(plus Porto und MwSt.).Bestellungen über www.lch.ch oderTelefon 044 315 54 54

LCH-Positionspapier: 26 Lektionen sind genugWie sehen zeitgemässe Anstellungsbedingungen für Lehrerinnen und Lehrer in der Schweiz aus?Der LCH definiert in einem Positionspapier vom Herbst 2012, was er für angemessen und anständig hält.

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18BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

In den vergangenen Jahrenwuchs die Zahl der Kinder miteiner Behinderung, die erfolg-reich in einer Regelklasse un-terrichtet und zusätzlich unter-stützt werden, im Kanton Ba-sel-Stadt auf 220 an. Demge-genüber sinkt die Nachfrage anprivaten Sonderschulplätzen.Im vergangenen Schuljahrging die Zahl der Schülerinnenund Schüler in privaten Son-derschulen, unter anderem inder Sprachheilschule Riehen,von 296 auf 256 zurück. Dieeingesparten Mittel werdenden Volksschulen zum Ausbauihres Förderangebots und alsReservepool zur Verfügung ge-stellt. 2013 handelt es sich umrund eine Million Franken.

Grundangebot plusDie Förderung in der Volks-schule Basel-Stadt erfolgt indrei Stufen: Kern der integrati-ven Schule bildet das Grundan-gebot, das heisst der Unterrichtin der Regelklasse. Der Unter-richt ist auf die individuellenLernvoraussetzungen der Ler-nenden abgestimmt und för-dert gleichzeitig die Gemein-schaftsbildung. Reicht die För-derung im Rahmen des Grund-angebotes nicht aus, stehenden Schülerinnen und Schü-lern mit besonderem Bildungs-bedarf in einem zweiten SchrittFörderangebote wie zum Bei-spiel Logopädie oder Heilpäda-gogik zur Verfügung.

Ressourcen gemäss Schülerzahlund SozialindexZur Finanzierung des Grund-und Förderangebots sind dieSchulen mit kollektiven Res-sourcen ausgestattet. Diesewerden den Schulen aufgrundder Anzahl Schülerinnen und

Schüler sowie eines definiertenSozialindexes zugeteilt undvon diesen selbstständig ver-waltet. So verfügen die Schulenüber Flexibilität bei der Klas-senbildung und bei der Ausge-staltung ihres Förderkonzepts.

Förderangebote plusDie verstärkten Massnahmenschliesslich werden auf der Ba-sis einer standardisierten Ab-klärung des Schulpsychologi-schen Dienstes für diejenigenSchülerinnen und Schüler er-

Integrative Schulung löst Sonder-schulen abDie Zahl der Schülerinnen und Schüler an privaten Sonderschulen im KantonBasel-Stadt ist rückläufig. Rund eine Million Franken wurden dadurch frei für dieintegrative Schulung und den Ausbau der Förderangebote in den Volksschulen.

griffen, bei denen Grund- undFörderangebot nicht ausrei-chen. Für diese Kinder stehenzusätzliche, individuelle Res-sourcen bereit. VerstärkteMassnahmen müssen von derVolksschulleitung bewilligtwerden.(Aus der Medienmitteilung desErziehungsdepartements Ba-sel-Stadt)

Weiter im Netzwww.bs.ch

Erste SchritteEine Stellungnahme von Schuleund Elternhaus Schweiz zurAbstimmung über den Verfas-sungsartikel Familienpolitik vom3. März 2013.

Während im ersten Absatzfestgehalten wird, dass derBund bei der Erfüllung seinerAufgaben die Bedürfnisse derFamilien berücksichtigt undMassnahmen zum Schutze derFamilien unterstützen kann –bedauerlicherweise nur kann– sind die beiden Absätze 2 und3 ein bisschen konkreter for-muliert. Demnach fördernBund und Kantone die Verein-barkeit von Familie und Er-werbstätigkeit oder Ausbil-dung, wobei die Kantone insbe-sondere für ein bedarfsgerech-tes Angebot für familien- undschulergänzende Tagesstruk-turen zu sorgen haben. Solltendie Bestrebungen der Kantonebzw. Dritter nicht ausreichen,legt der Bund entsprechendeGrundsätze fest.Gegnerinnen und Gegner schrei-ben von massiver staatlicherEinmischung in die Privat-sphäre der Familie und unab-sehbaren Folgekosten. Sichererhalten wir Krippen und Ta-gesstrukturen nicht gratis, dieexakten Kosten können erstbeziffert werden, wenn der Ar-tikel umgesetzt wird. Von einerverbesserten Vereinbarkeit vonBeruf und Familie profitierendie Familien wie auch die Wirt-schaft. Der Wirtschaft stehenmehr qualifizierte Arbeitskräftezur Verfügung. Die Familienerhalten die Freiheit, zwischenverschiedenen Modellen zuwählen, ohne dass für sie un-absehbare Kosten entstehen.UNO-Instanzen empfehlen, einProzent des Bruttoinlandpro-duktes für die ausserfamiliäreBetreuung im Vorschulalterzur Verfügung zu stellen. Zur-zeit gibt die Schweiz mit rundeiner Milliarde Franken einenFünftel dieses Betrages aus.Genügend Gründe für diegrösste Elternorganisation derdeutschen Schweiz am 3. MärzJA zu sagen.

Medienkompe-tenz im Fokus«SRF mySchool», das Wissens-portal des Schweizer Fernsehensfür den Schulunterricht, nimmtkünftig vermehrt Themen imBereich Umgang mit neuenMedien auf.

Im Unterricht sollen Medien –einschliesslich Informations-und Kommunikationstechno-logien – gemäss neuem Lehr-plan 21 stärker berücksichtigtwerden. Für «SRF mySchool»eröffnet sich damit ein attrakti-ver, relevanter Themenkreis.Mit zwei Sendewochen (18.–22.März und 22.–26. April auf SRF1, täglich von 9–10 Uhr) undBegleitmaterial für den Unter-richt lanciert «SRF mySchool»neu ein Medienkompetenz-Angebot.Die Sensibilisierung für undder Umgang mit neuen Medienstehen im Zentrum: Daten-schutz, Games, Sucht, Piraterieoder Social Media, aber auchdie Geschichte von Computer

und Internet fehlen nicht. Die«Radiowerkstatt» ermöglichtLernenden, ein eigenes DAB-Radio zu gestalten und zusam-menzubauen. Interviewtrai-nings für Schulklassen imFernsehstudio Leutschenbachmit den SRF-Moderatoren (10.–14. Juni, täglich je vier Sek I/II-Klassen) runden das Startpa-ket ab. «SRF mySchool» bautdieses Angebot kontinuierlichaus.

BSWeiter im Netzwww.srf.ch/myschool

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20BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Frühe Förderung rüstet die Kinder fürden Kindergarten und die Schule. Ob einKleinkind jedoch zuhause von den Elternoder Grosseltern betreut wird oder ob estageweise in eine Kinderkrippe geht,ist nicht entscheidend für eine erfolg-reiche spätere Schullaufbahn. Zu dieserErkenntnis gelangt eine Studie derUniversität Freiburg unter der Leitungder Erziehungswissenschaftlerin Mar-grit Stamm.

Doris Fischer

Entscheidend für eine positive Entwick-lung eines Kindes ist, dass es im Vor-schulalter «eine frühe ganzheitliche För-derung der Sinne und eine bewusste,seinem Entwicklungsstand angepassteFörderung erfährt», sagte MargritStamm in der Sendung «Echo der Zeit»von Radio SRF1 Anfang Januar.Es ist also nicht nötig, Kinder in aufwän-dige Förderprogramme oder -kurse zuschicken, wichtig hingegen ist es, dassKinder einfühlsame, anregende Beglei-tung erfahren, in den Familienalltag ein-bezogen werden, ein lernförderndesUmfeld erleben, die Möglichkeit erhal-ten, mit anderen Kindern zu spielen undErfahrungen in der Natur zu sammeln.Wichtig sei auch, so Margrit Stamm,Eltern anzuleiten, wie sie Kinder för-dern können oder «wie sie beispiels-weise den Medienkonsum ihrer Kinderkontrollieren können». Für Familien,welche diese Begleitung und Förderungnicht gewährleisten wollen oder kön-nen, sind jedoch qualitativ gute externeBildungs- und Betreuungsangebote nö-tig (vgl. auch BS 1/2013).

Genügend und gute Angebote erforderlichSollten die Stimmbürgerinnen undStimmbürger am 3. März 2013 denneuen Verfassungsartikel über die Fami-lienpolitik annehmen, wären Bund undKantone aufgefordert, für ein bedarfsge-rechtes Angebot an familien- und schul-ergänzenden Tagesstrukturen und so-

mit für die Vereinbarkeit von Familieund Erwerbstätigkeit zu sorgen – unddamit für die Betreuung der Kinder imVorschul- und Schulalter. «Das Betreu-ungsangebot ist zwar in den letzten Jah-ren stetig gewachsen, die Nachfragewird aber in den kommenden Jahrenweiter zunehmen», sagt LCH-Zentralse-kretärin Franziska Peterhans. Zahlendes Bundesamts für Statistik belegendies. Der «Tages-Anzeiger» vom Sams-tag, 5. Januar, spricht gar von einem ei-gentlichen «Babyboom», übersteige dochdie Anzahl der Geburten im letzten Jahrmit über 5000 Kindern im Kanton Zürich

diejenige aus dem Rekordjahr 1968noch.Wichtig ist aber nicht nur, dass die Kin-der betreut sind, sondern wie sie betreutsind. Die Gefahr, dass der Ausbau desAngebots auf Kosten der Qualität gehe,bestehe, gibt Franziska Peterhans zubedenken. Dies gelte es zu verhindern;Politik und Gesellschaft müssten einBewusstsein für Qualität entwickeln.«Garantieren wir nur die Obhut, dannverpassen wir eine grosse Chance, in-dem wir die wichtigen ersten Jahre derKinder ungenützt verstreichen lassen.»Das heisst konkret, den Kindern in den

Angebot und Qualität:Ein untrennbares Paar in der KinderbetreuungDas Bedürfnis nach Angeboten für familienergänzende Bildung, Betreuung und Erziehung ist ungebrochen. Einneuer Verfassungsartikel soll die Erweiterung eines bedarfsgerechten Angebots an familien- und schulergän-zenden Tagesstrukturen fördern. Bildungsverantwortliche fordern aber gleichzeitig, die Qualität der Angeboteim Auge zu behalten und die Erziehenden dahingehend zu sensibilisieren und zu bilden.

Kinder brauchen ein anregendes, lernförderndes Umfeld, um sich positiv entwickelnzu können.

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21BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . KINDERBETREUUNG

ersten Jahren nebst einer räumlich ge-eigneten Umgebung Anregung zur kör-perlichen und geistigen Bewegung, zumSpiel und zum Erkunden und Erfahrenihres Umfeldes zu bieten, Sozialkontaktezu ermöglichen und ihnen verlässlicheund empatische Begleitung zukommenzu lassen. Daraufhin zielt auch ein Posi-tionspapier des LCH, das an der näch-sten Präsidentenkonferenz im April 2013verabschiedet wird.Für die Qualität der Betreuungsangebotesetzt sich die «Stimme Q», ein Kompetenz-zentrum und Netzwerk mit Vertrete-rinnen und Vertretern aus Bildungsinsti-tutionen, Stiftungen, Fachverbänden,aus der Wirtschaft und aus Behördenund Kommissionen unter der Leitungvon SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr,ein. Deren Ziel ist es, frühkindliche Bil-dung, Betreuung und Erziehung alswichtiges Zukunftsthema auch über dieAbstimmung hinaus in politischen undgesellschaftlichen Kreisen im Gesprächzu halten und breite Bevölkerungskreisefür die Bedeutung der Qualität zu sensi-bilisieren.

Qualitätslabel für KindertagesstättenWoran können Eltern die Qualität einesBildungs- und Betreuungsangebots er-kennen? Einheitliche Qualitätsmerk-male für Betreuungsinstitutionen in derSchweiz fehlen bislang. Einen Schritt indiese Richtung unternimmt nun der Ver-band Kindertagesstätten der SchweizKiTa zusammen mit der Jacobs Founda-tion. Die beiden Institutionen haben be-schlossen, ein Qualitätslabel für Schwei-zer Kindertagesstätten zu entwickelnund zu betreiben. Dies soll die nötigeTransparenz für Behörden und Elternschaffen und ihnen ermöglichen, Kin-dertagesstätten untereinander zu ver-gleichen. Das Qualitätslabel soll zudemdie Professionalität des Berufsfeldesstärken und eine Aufwertung der Berufedes Betreuungspersonals bewirken.Grundlage dazu bietet ein von der Uni-versität Freiburg (Zentrum für früh-kindliche Bildung ZeFF) erarbeitetesManual: Hauptmerkmale sind die vierinneren Entwicklungsindikatoren Ent-wicklungs-, Unterstützungs- und Lern-aktivitäten, Beziehungen und Interakti-

onen, Integration und Partizipation sowieElternbeteiligung und Familienzusam-menarbeit. Die vier äusseren Entwick-lungsindikatoren beziehen sich auf diestrukturellen Anforderungen wie Sicher-heit und Ausstattung, Personal undQualifikationen, Administration undManagement sowie die Gesamtkonzep-tion.

Unterschiede dürfen sich nicht verstärken«Erfahrungsgemäss sind die Unter-schiede in der Entwicklung der Kinderbeim Eintritt in den Kindergarten riesig.Rückstände sind oft auch mit noch sovielen Investitionen nicht mehr aufzu-holen», gibt Franziska Peterhans zu be-denken. Mit einem qualitativ guten Be-treuungs- und Bildungsangebot besteht

die Hoffnung auf mehr Chancengerech-tigkeit. Kinder aus eher bildungsfernemElternhaus könnten von Betreuungsan-geboten sehr viel profitieren, glaubtauch Margrit Stamm. Ihre langjahrigeErfahrung und ihre Studien zeigten je-doch, dass Chancengleichheit kaum zuerreichen sei. Umso wichtiger sei esaber, benachteiligte Kinder zu unterstüt-zen, damit sich die Unterschiede nichtnoch verstärkten, sagte sie im Beitragvon SRF 1.

Weiter im Netzwww.netzwerk-kinderbetreuung.chwww.kitas.ch (Verband Kindertages-stätten)

«Garantieren wir nur die Obhut, dann verpassen wir eine grosse Chance, indemwir die wichtigen ersten Jahre der Kinder ungenützt verstreichen lassen.»

Franziska Peterhans, Zentralsekretärin LCH

Meilensteine in der frühkindlichen Bildung,Betreuung und Erziehung

Am 1. Februar 2003 trat das Bundesgesetz über Finanzhilfen für familienergän-zende Kinderbetreuung in Kraft. Ein Kredit von 200 Millionen Franken wurde alsAnstossfinanzierung für die Schaffung von Betreuungsangeboten für die Gel-tungsdauer von acht Jahren festgesetzt. Diese Frist wurde 2011 um vier Jahre biszum 31. Januar 2015 verlängert und ein weiterer Kredit von 120 Millionen Fran-ken gesprochen.Bisher wurden 2200 Gesuche bewilligt, womit der Bund die Schaffung von 39000neuen Betreuungsplätzen unterstützt hat. Über 200 Gesuche sind derzeit in Bear-beitung, und laufend werden neue Gesuche eingereicht, so dass von den 120 Mio.Franken noch 34 Mio. verbleiben.Dies dürfte nicht ausreichen, um die künftigen Gesuche bis 2015 zu finanzieren.Diese Aussicht veranlasste das Eidgenössische Departement des Innern, dieVerteilung der verbleibenden Gelder neu zu regeln. Wurden bisher die Geldergemäss Reihenfolge der eingegangenen Gesuche ausgezahlt, so sollen ab 201380 Prozent der restlichen Gelder an Kantone fliessen, die bisher am wenigstenprofitiert haben. Damit soll erreicht werden, dass in diesen Kantonen der Ausbauder Betreuungsplätze gezielt gefördert wird.

Am 3. März 2013 stimmt das Volk über einen neuen Verfassungsartikel ab:Art. 115a Familienpolitik1 Der Bund berücksichtigt bei der Erfüllung seiner Aufgaben die Bedürfnisse der

Familie. Er kann Massnahmen zum Schutz der Familie unterstützen.2 Bund und Kantone fördern die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeit oder

Ausbildung. Die Kantone sorgen insbesondere für ein bedarfsgerechtes Angebot anfamilien- und schulergänzenden Tagesstrukturen.

3 Reichen die Bestrebungen der Kantone oder Dritter nicht aus, so legt der BundGrundsätze über die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Erwerbstätigkeitoder Ausbildung fest.

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22BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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23BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHULRECHT

Ein Lehrer, der aus seiner Schulstubedas Kruzifix entfernte, war von der Regi-onalschule Stalden im Herbst 2010fristlos entlassen worden. Er reichtedaraufhin beim Walliser KantonsgerichtBeschwerde ein und erhielt Ende letz-ten Jahres Recht (BILDUNG SCHWEIZ12/2012). Die Gründe rechtfertigteneine fristlose Entlassung in diesem Fallnicht, entschied das Gericht und präzi-sierte die Voraussetzungen für eine frist-lose Entlassung; im Weiteren nahm esStellung zum Weisungsrecht der Vorge-setzten und machte auf die Problematikvon medial aufgeladenen Konflikten inder Schule aufmerksam.

Peter Hofmann, fachstelle schulrecht

Der differenzierte Entscheid des Kan-tonsgerichts Wallis im Kruzifx-Fall sorgtfür zahlreiche neue Erkenntnisse imVerhältnis zwischen Lehrperson undSchulführung:Eine fristlose Kündigung rechtfertigtsich nur bei Vorliegen eines wichtigenGrundes. Die entscheidende Behördehat bei der Klärung, ob ein solcherGrund vorliegt, stets alle Umstände desEinzelfalles zu berücksichtigen. DerLehrperson ist eine besonders schwereVerfehlung vorzuwerfen, wie z.B. sexu-eller Übergriff, Unterrichten unter Dro-geneinfluss, Leugnen des Holocaust unddergleichen.In aller Regel erfolgt vorgängig eine Ver-warnung, dies vor allem, wenn der Fehl-tritt weniger schwer wiegt. Eine fristloseEntlassung ist dann möglich, wenn diebetroffene Lehrperson sich weiterhinweigert, die Weisungen des Vorgesetz-ten zu befolgen. Dies können Fälle sein,in denen eine Lehrperson eine äusserstminimalistische Einstellung in der Er-füllung des Berufsauftrages zeigt, wäh-rend der Unterrichtszeit privat amComputer arbeitet, Weisungen der Schul-leitungen mehrmals nicht einhält odereine Tätlichkeit begeht, beispielsweiseeine Ohrfeige austeilt.Ein wichtiger Grund für eine fristloseKündigung liegt in der Regel nur dann

vor, wenn der Schulbehörde nach Treuund Glauben nicht mehr zuzumuten ist,das Arbeitsverhältnis bis zum nächstenordentlichen Kündigungstermin fortzu-führen. Grundsätzlich kann jedoch voneiner Lehrperson mehr erwartet werdenals ein gerade noch nicht strafbaresVerhalten. Verletzt eine Lehrperson ihreVorbildfunktion in besonders krasserWeise, so ist eine unverzügliche Auflö-sung des Arbeitsverhältnisses möglich.Dies wäre beispielsweise der Fall bei dervorsätzlichen Abfahrt mit einer Gruppeguter Skifahrer auf einer gesperrtenPiste, oder wenn eine Lehrperson aktivdas Gedankengut von Scientology imUnterricht verbreitet.Als Richtschnur bei der Beurteilung ei-nes konkreten Falles dienen unter ande-rem die Standesregeln des LCH. Stets istzu beachten, dass die Verfahrensrechteder betroffenen Lehrperson strikte ein-gehalten werden. Die Lehrperson hateinen Anspruch auf rechtliches Gehör.Da gerade in Fällen mit Bezug zurSchule meist umfangreiche Abklärun-gen des Sachverhaltes nötig sind, kanneine fristlose Kündigung auch noch ei-nige Tage nach dem Vorfall ausgespro-chen werden.

Der Ton macht die MusikBei Differenzen mit der Schulbehördeist den Lehrpersonen zu raten, im Tonsachlich zu bleiben. Ultimative, in pro-vokativer Art vorgetragene Forderungenzeugen nicht von sonderlich grossemRespekt gegenüber staatlichen Instituti-onen – dies ist bei der Ausübung desLehrerberufes nicht gänzlich unproble-matisch. Lehrpersonen sind zur sachli-chen Kritik am Staat berechtigt. Einewichtige Schranke der Meinungsäusse-rungsfreiheit öffentlich-rechtlicher An-gestellter stellt jedoch das Strafrecht dar.So sind z.B. ehrverletzende Angriffe aufdie Politik der vorgesetzten Behördedurch die Meinungsäusserungsfreiheitnicht gedeckt.Eine Schulbehörde darf Weisungen er-teilen, die Lehrpersonen verbieten, daseigene Gedankengut in Glaubensfragen

in den Unterricht einfliessen zu lassen,dies im Interesse des Religionsfriedensin der Schule. Die Lehrperson muss sichan die Anordnung halten, bei öffentli-chen Auftritten und Anlässen durch Äus-serungen oder Handlungen der eigenenSchule nicht zu schaden. Im Rahmen desDirektionsrechts des Arbeitgebers sinddie Weisungen der Schulleitung zu res-pektieren. Bei Konflikten ist allen Betei-ligten zu empfehlen, Zurückhaltung imUmgang mit den Medien an den Tag zulegen. Die entstehende Dynamik ist un-kontrollierbar und erfahrungsgemässzerrüttet die Medialisierung des Konflik-tes das Vertrauensverhältnis zwischenden Parteien vollends. Dies wäre dannzumindest ein Grund für eine ordentli-che Kündigung.

Kündigungsgründe irrelevantIm Walliser Kruzifix-Fall war die frist-lose Kündigung ungerechtfertigt. DemEntlassenen ist offenbar vorzuwerfen,dass er sein Anliegen in einem Ton ver-trat, dem es an der notwendigen Ruheund Sachlichkeit fehlte. Er trug somitmassgebend zur Eskalation des schwe-lenden Konfliktes bei. Der Schulbehördeund dem Staatsrat des Kantons Wallis istvorzuhalten, dass sie Kündigungsgründevorschoben, welche für den Fall irrele-vant waren. Sie gewährten das rechtli-che Gehör nicht korrekt und verletztensomit die Verfassung.Die fristlose Kündigung ist ein Notventilund ist als solches von Behörden stetszurückhaltend zu handhaben. Auf kei-nen Fall darf dieses Instrument miss-braucht werden, um unbequeme Lehr-personen, die auf Missstände in derSchule aufmerksam machen, ihrer Exis-tenz zu berauben.

GerichtsentscheideKruzifix-Fall: Urteil vom 9. November 2012,Kantonsgericht Wallis 2012 (A111 220)Toiletten-Fall: Urteil vom 29. August2012, Verwaltungsgericht St. Gallenwww.gerichte.sg.ch/home/dienstleis-tungen/rechtsprechung/verwaltungsge-richt/entscheide_2012/b_2011_235.

Fristlose Kündigung: Zurückhaltung ist angesagtEine fristlose Kündigung ist nur bei besonders schweren Verfehlungen einer Lehrperson gerechtfertigt.Die Verfahrensrechte sind in jedem Fall strikte einzuhalten und die Lehrperson hat Anspruch auf rechtlichesGehör. Diese und weitere Erkenntnisse aus dem Walliser Kruzifix-Fall hat der Schulrechtsexperte PeterHofmann im folgenden Beitrag zusammengestellt.

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25BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

éducation21: Ein nationales Portal für Bildungfür Nachhaltige Entwicklung BNEDie neue Stiftung éducation21 vereint die bisherigen Angebote der Stiftung Bildung und Entwicklung (SBE)und der Stiftung Umweltbildung Schweiz (SUB), orientiert sie neu und entwickelt weitere Angebote.Lehrpersonen und Schulleitungen finden bei éducation21 unter anderem pädagogisch geprüfte Unterrichts-medien und Themendossiers zu Gesundheit, Politische Bildung, Menschenrechte und Wirtschaft.

Seit 1. Januar hat Bildung für Nachhal-tige Entwicklung (BNE) in der Schweizeine neue Identität: éducation21. ImAuftrag der Kantone, des Bundes sowievon NGO, interessierten Fachorganisati-onen und Verbänden unterstützt dieneue Stiftung die Umsetzung und Veran-kerung von BNE. Sie löst die bisherigenStiftungen Bildung und Entwicklung(SBE) und Umweltbildung Schweiz(SUB) mit ihren Schwerpunkten Globa-les Lernen und Umweltbildung ab.

Christoph Frommherz, éducation21

Erschlossen werden sollen weitere Zu-gänge zu BNE wie Gesundheit, poli-tische Bildung, Menschenrechte undWirtschaft. éducation21 will dazu beitra-gen, Kinder und Jugendliche auf ihreZukunft in einer immer komplexer wer-denden Welt vorzubereiten. Sie knüpftdabei an die Lehrplan-Entwicklung an,die mit der Integration von BNE das-selbe Ziel verfolgt.

Anregung, Orientierung und Beratung fürSchulprojekteLehrpersonen und Schulleitungen fin-den bei éducation21 vielfältige Unter-stützung. Dazu gehören etwa pädago-gisch geprüfte Unterrichtsmedien, dieauf einer Datenbank zusammengestelltund zum Verkauf angeboten werden.Ebenso bietet die Stiftung Orientierungund Beratung bei Schul- und Klassen-projekten an. Diese können von verschie-denen thematisch orientierten Finanz-hilfen profitieren, die nun neu unterdem gleichen Dach koordiniert werden.Auf ihrer Plattform erschliesst éduca-tion21 nicht nur die eigenen Dienstleis-tungen, sondern auch die Angebote vonanderen im Bereich der BNE tätigenAkteure. So entsteht ein nationalesBNE-Portal. Abgerundet werden dieseUnterstützungsmassnahmen durch eineZusammenstellung von erfolgreich durch-geführten Schulprojekten: Sie vermit-

teln Anregungen für eigene Aktivitäten;gleichzeitig erleichtern Themendossiersdie Gestaltung und Vorbereitung desUnterrichts.Auf der Ebene der Aus- und Weiterbil-dung von Lehrpersonen arbeitet éduca-tion21 mit den Pädagogischen Hoch-schulen und anderen Aus- und Weiter-bildungsstätten für Lehrpersonen zu-sammen. éducation21 unterstützt dieLehrpersonen, die sich bereits in derAusbildung mit Prinzipien, Werten, Me-thoden und Praktiken der BNE vertraut

machen und entsprechende Kompe-tenzen aufbauen wollen. Die Arbeit inNetzwerken und eine eigene Entwick-lungsabteilung sorgen dafür, dass Fra-gen rund um BNE gemeinsam diskutiertund geklärt werden können.

40 Mitarbeitende an vier StandortenDie neue Stiftung ist als nationalesDienstleistungszentrum auf nationaler,sprachregionaler, kantonaler und schu-lischer Ebene aktiv. Sie darf auf die Er-fahrung der rund 40 Mitarbeitenden der

Praxisgerecht, konkret, lustvoll: Die Stiftung éducation21 sensibilisiert Kinder undJugendliche für globale Zusammenhänge.

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26BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

beiden bisherigen Stiftungen zählen. Inder neuen Struktur an den StandortenBern, Lausanne, Lugano und Züricharbeiten sie in interdisziplinär zusam-mengesetzten Teams, die mit den BNE-Akteuren auf allen Ebenen desBildungssystems gut vernetzt sind. DieFinanzierung wird durch Beiträge desBundes, der Kantone und verschiedens-ter Organisationen sowie durch selbsterwirtschaftete Mittel gewährleistet.

Weiter im Netzwww.education21.ch

Bündelungder Kräfte –Mehrwert fürdie SchuleWelche Akzente will éducation21im Bildungsumfeld setzen? Dazuäussert sich der Direktor derStiftung, Jürg Schertenleib, im In-terview.

Was dürfen Lehrpersonen und Schullei-tungen von éducation21 erwarten?Jürg Schertenleib: éducation21 bietetkonkrete Unterstützung und Beratungfür die Unterrichtsgestaltung und dieSchulentwicklung im Bereich Bildungfür Nachhaltige Entwicklung. Von Fach-personen empfohlene Unterrichtsme-dien zu einer Vielzahl aktueller Themenwie Abfall, Menschenrechte, Entwick-lungszusammenarbeit werden angebo-ten, darunter auch DVDs. Finanzhilfenfür Schulprojekte unterstützen die Ge-staltung von interdisziplinären Schul-projekten in den Themenfeldern Um-

welt, weltweite Zusammenhänge, Ras-sismusprävention und Menschenrechte.Lehrpersonen finden Informationen zuAngeboten von schulexternen Akteurenwie Hilfswerken, die von éducation21begleitet werden. Sie können Fachleutefür die schulhausinterne Weiterbildungbeiziehen. éducation21 arbeitet mit denPädagogischen Hochschulen und weite-ren Ausbildungsstätten von Lehrper-sonen zusammen.

Was hat die beiden Vorgänger-StiftungenSBE und SUB dazu bewogen, sich zu éduca-tion21 zusammenzuschliessen?Die Option eines Zusammenschlusseswar schon vor mehr als 15 Jahren vonden Gründern der beiden Stiftungen er-wogen worden. Umweltbildung undGlobales Lernen, die pädagogischenGrundkonzepte der Stiftungen, bildenwichtige Zugänge zu BNE. Interdiszipli-narität, Kompetenz- und Zukunftsorien-tierung sind nur einige der Punkte, diesie mit BNE verbinden. Mit der UNO-Dekade zu BNE und dem BNE-Massnah-menplan der EDK hat das pädagogischeKonzept zunehmend an Profil und Be-deutung gewonnen.Parallel dazu hat sich die Zusammenar-beit von SUB und SBE im Bereich BNElaufend intensiviert. Die Gründung derStiftung éducation21 erfolgte schliess-lich gemeinsam durch die EDK, dreiBundesstellen (DEZA, BAFU, BAG) unddie beiden Stiftungen (SBE, SUB). Dieneue Stiftung bündelt Dienstleistungen,Akteure und Ressourcen und schafft da-mit einen Mehrwert für die Schule. Alspermanente Unterstützungsstruktursetzt éducation21 die Bemühungen derEDK um Integration von BNE in Lehr-pläne, Aus- und Weiterbildung undSchulentwicklung fort.

Wie weit ist der Aufbau der Stiftung gedie-hen?Seit Anfang Jahr ist éducation21 nacheinjähriger Vorbereitungszeit mit 41Mitarbeitenden operativ. Das Leistungs-programm gibt Orientierung für die

nächsten zwei Jahre. Die neue Webplatt-form ist online und wird laufend erwei-tert. Eine neue Praxiszeitschrift für BNEwird in Kürze lanciert und soll den Zu-gang zu BNE erleichtern. Angebote derStiftungen im Bereich von Unterrichts-materialien, Finanzhilfen, Beratung undVernetzung stehen weiterhin zur Verfü-gung und werden nach und nach neuausgerichtet und ergänzt. Noch stehenwir in einer Transitionsphase: Die Zu-gänge zu BNE wie Gesundheit, poli-tische Bildung, Wirtschaft sollen schritt-weise weiter erschlossen und die Zu-sammenarbeit mit weiteren Akteurenverstärkt werden. Die Berufsbildung sollverstärkt angesprochen werden. Orga-nisationsintern müssen Strukturen undAbläufe geklärt werden.

Interview: Christoph Frommherz

éducation21 unterstützt die Lehrpersonen, die sich bereits in der Ausbildungmit Prinzipien, Werten, Methoden und Praktiken der BNE vertraut machen undentsprechende Kompetenzen aufbauen wollen.

Jürg Schertenleib ist Direktor der Stiftungéducation21. Der Jurist war vor seinemEngagement für die Stiftung im Asyl-bereich tätig, arbeitete als Leiter Rechts-dienst, Pressesprecher und stellvertre-tender Generalsekretär bei derSchweizerischen Flüchtlingshilfe.

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27BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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28BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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29BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSNETZ

Umschrieben mit den Begrif-fen «Learning Analytics» und«Adaptive Learning» versuchenLernprogramme und Lernum-gebungen, ihre Nutzer genauerzu analysieren und sich intui-tiver an deren Ansprüchen zuorientieren. Neu ist dieserTrend nicht, bereits in den90er-Jahren waren Lernpro-gramme fähig, aus getätigtenEingaben nächste Schritte ab-zuleiten. Neu aber ist dieMenge an Daten, die diese Pro-gnose verfeinert. So kann bei-spielsweise ein Learning Ma-nagement System wie Moodle,das in der Hochschullehrestark verbreitet ist, heute di-verse Aktivitäten aus dem for-mellen und informellen Lern-umfeld von Studenten auswer-ten. Angefangen bei der Nut-zung von Foren, über die Betei-ligung an gemeinsamen Wikisbis hin zu Social-Media-Aktivi-täten.Ein weiteres beliebtes For-schungsfeld von Learning Ana-lytics sind so gennante MOOCs– Massive Open Online Cour-ses. Damit sind interaktiveLehrgänge gemeint, die freizugänglich sind und in der Re-gel von Universitäten geführtwerden. Beispiele hierfür sindcoursera.org, edx.org oderudacity.org.

Wenn dieDatenbankweiterrechnetLernprozesse begleitenund analysieren, diezentrale Aufgabe desLehrerberufs. Unter demTrendbegriff «LearningAnalytics» stossen Lern-programme in diesen Be-reich vor und versuchen,Lernen vorausschauendanzuleiten.

Das kleine Einmaleins – ein klas-sischer Lerninhalt der erstenSchuljahre. Üben und wieder-holen, lautet das Credo. Da-bei führen viele Wege nachRom, unzählige Lernmethodenversprechen Erfolg: Die Ein-maleins-Tafel, der Einmaleins-Plan, die A-B-C-D-Methode undviele mehr. Auch an Übungs-material fehlt es nicht. Zeitin-tensiv ist hingegen das Analy-sieren gelöster Übungen, umsich einen Überblick über dieFortschritte und Probleme ein-zelner Schülerinnen und Schü-ler zu verschaffen. Wer mit derAchter-Reihe nicht klarkommt,benötigt andere Zugänge, alsjemand, der mit der Multiplika-tion ungerader Zahlen kämpft.Dieser Herausforderung hatsich der E-Learning-ExperteMartin Ebner an der Techni-schen Universität Graz gestellt.Er hat mit seinem Team einLernprogramm entwickelt, dasnicht bloss das Einmaleinsdurchexerziert, sondern aufdie Bedürfnisse der Lernendeneingeht. Der «1×1-Trainer» trai-niert Lernende gezielt, indemer sich an die individuelleLerngeschwindigkeit und andie Stärken und Schwächenanpasst.Herzstück des Programms istein Algorithmus, der den Wis-sensstand einer Schülerin, einesSchülers erkennt und darausdie passenden Aufgaben ablei-

tet. Um dies leisten zu können,speichert das Programm, waseingeben wird und ist bereitsnach einigen Rechnungen fä-hig, einen Lernenden einzu-schätzen und mit individuellenAufgaben zu fördern. Seit neunMonaten ist der kostenlose1x1-Trainer verfügbar, sei esals Webanwendung oder alsApp für iOS und Android(http://mathe.tugraz.at). Bisanhin haben sich 1000 Kinderregistriert, ein Viertel davon imRahmen eines Schulprojektes,der grosse Rest aus Eigeninter-esse und ohne besonderes Zu-tun der TU Graz.

Aussagen über LernverhaltenUnd die Nutzung des 1x1-Trai-ners lässt sich sehen. Auchdank der mediengerechtenUmsetzung mit spielerischenÜbungen wurden über 60000Rechnungen ausgeführt. EineDatenfundgrube, die in dieserDimension neue Aussagenzum Lernverhalten erlaubt.Das Programm kann individu-elle Lernsequenzen wie auchGruppenstatistiken visualisie-ren und auf einen Blick deut-lich machen, wo alles rundläuft oder wo Probleme auftau-chen. So scheint aufgrund ei-ner Gesamtauswertung derDaten klar, dass etwa dasMultiplizieren mit der Zahl 8(4x8, 5x8, 6x8, ...) am meistenSchwierigkeiten bereitet. Wersich ausführlich über das Pro-jekt des 1x1-Trainers informie-ren will, erhält in einer Vor-tragsaufzeichnung von MartinEbner weitere Fakten (goo.gl/nOgkC).Neben dem 1x1-Trainer hat dasTeam der TU Graz weitereLernprojekte in Angriff genom-men, beispielsweise ein Ma-the-Bingo zur Addition im Zah-lenraum 100. Eine Übersichtaller Projekte liefert http://app.tugraz.at.

Trend «Learning Analytics»Die Grazer Lernprogrammestehen stellvertretend für eineEntwicklung, die sich in jüngs-ter Vergangenheit akzentuiert.

Zehntausende von Wissbegie-rigen nutzen diese Plattformen.Wenn hier schon mit den In-halten kein Geld verdient wird,so wollen sich die Hochschulenmit einer vertieften Nutzungs-analyse darüber klar werden,welche Angebote wie durch-laufen werden und wo zumBeispiel künftige Bildungs-märkte liegen könnten. Hiererschliessen sich auch für diePädagogik brachliegende Da-ten und Analysemethoden.Zu bedenken sind dabei die be-kannten Probleme personen-bezogener Daten: Wenn bei-nahe jede Lernaktivität erfasstund mit einem Personenprofilverknüpft wird, ist der Begriffvom «gläsernen Studenten»nicht allzu weit.

Adrian Albisser

Ein Beispiel von «Adaptive Learning»: Der 1x1-Trainer berücksichtigtden individuellen Lernstand (mathe.tugraz.at)

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30BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Sie müssen für kommende Woche eineLektion über Vulkane vorbereiten undhaben noch kein geeignetes Bildmate-rial. Was tun? «Wikipedia» ist wahr-scheinlich die Adresse, auf die viele Leh-rerinnen und Lehrer in dieser Situationzugreifen. Aber darf man das urheber-rechtlich gesehen auch? «Ach, im schu-lischen Unterricht wird das ja nicht sostreng gehandhabt», sagen sich vieleLehrpersonen.

Stéphane Hess

Tatsache ist jedoch: Wenn man es richtigmacht, ist nicht nur die Verwendung vie-ler Bilder aus Wikipedia für den Unter-richt völlig legal, sondern selbst einerkommerziellen Verwertung ihrer Unter-richtsunterlagen würde in vielen Fällennichts im Wege stehen!«Meistens reicht es, den Namen des Au-tors und die Bezeichnung der Lizenz zuerwähnen, um das Bild frei verwendenzu können», erklärt Frédéric Schütz vonWikimedia CH, einem privaten Verein,der die Interessen und Ziele von Wikipe-dia in der Schweiz vertritt. Mit Aus-nahme der Sekretärin und einzelner be-zahlter Aufträge (die aus Spendengel-dern finanziert werden) sind alle Mitar-beitenden ehrenamtlich.

Kompliziertes UrheberrechtNur, Namen des Autors und Lizenzbe-zeichnung zu nennen, ist aber bei nähe-rem Hinsehen nicht so einfach, wie estönt: Klickt man auf die verschiedenenBilder, die im Wikipedia-Artikel zumThema Vulkane erscheinen, finden sichdurchaus unterschiedliche, mit Fachbe-griffen durchsetzte Erklärungen überden urheberrechtlichen Status des be-treffenden Bildes. Von «GNU-Lizenz» istda die Rede, ein anderes Bild ist «ge-meinfrei», bei einem dritten Bild ist ver-merkt, dass dieses auch zu kommerzi-ellen Zwecken gebraucht werden dürfe,was bei den anderen Bildern nicht ange-geben ist. Zu verstehen, welche Lizenz-

bezeichnung man nun angeben mussund wozu das Bild verwendet werdendarf, ist also nicht immer trivial.

Immerhin kann eine Lehrperson relativunbesorgt sein, was die Verwendungvon Bildmaterial im eigenen Unterricht

Bilder im Internet: Zur freien Verwendung?Wikipedia ist nicht nur eine beliebte Informationsquelle vieler Lehrpersonen, auch Bildmaterial findet sich aufder Online-Enzyklopädie. Wo aber sind die urheberrechtlichen Grenzen bei der schulischen Verwendung sol-chen Bildmaterials? Die Grenzen sind weiter gesteckt als man meinen möchte – wenn man es richtig macht.

Damit man sich nicht die Finger an Bildern aus Wikipedia verbrennt, empfiehltes sich, einen Blick auf die Lizenzbestimmungen zu werfen.

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31BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . URHEBERRECHT

betrifft. «Allgemein ist die Verwendungvon Bildkopien erlaubt, sofern nur Aus-schnitte aus Werkexemplaren – alsonicht ganze Bücher, sondern nur Teiledaraus – kopiert und die Kopien nur fürden eigenen Unterricht benützt wer-den», erklärt Emanuel Meyer vom Eid-genössischen Institut für Geistiges Ei-gentum. «Ein Bild gilt ebenfalls nur alsAusschnitt eines Werkexemplars, sofernes Teil eines Buches ist und nicht als Bildfür sich alleine verkauft wird.»Da alle Schweizer Schulen Vergütungenan die Schweizerische Urheberrechtsge-sellschaft ProLitteris entrichten, werdenAutoren von Bild- oder Textmaterial vonProLitteris entschädigt und können ihreAnsprüche auch nur dort geltend ma-chen. Der einzelne Lehrer kann also –solange er das Material korrekt nur imeigenen Unterricht verwendet – garnicht direkt vom Autor angegangen wer-den.Werden dieselben Kopien aber systema-tisch im ganzen Schulhaus gebrauchtoder gar eine Publikation ausserhalb derSchule angestrebt, gilt es, die Urheber-rechte zu beachten. Dank Wikipedia las-sen sich aber auch für diese Zweckegratis verwendbare Bilder finden – wennman richtig vorgeht (siehe Kastentext).«Im Allgemeinen kann man davon aus-gehen, dass alles, was auf Wikipedia pu-bliziert wird, ohne grosse Restriktionengenutzt werden kann», erklärt Schütz.Zwar gebe es verschiedene Lizenzenauf Wikipedia, aber allzu viele seien esnicht. «Man muss aber schon einen Blick

auf die Seite werfen, wo die Lizenzenangegeben werden», mahnt er.

Restrisiko durch Anonymität«Aber auch bei korrekter Nutzung vonWikipedia besteht ein kleines Restri-siko», gibt Emanuel Meyer zu bedenken.«Man weiss ja nie sicher, wer die Bilderhochgeladen hat, und ob diese Persondie entsprechenden Rechte hatte. Sollteder rechtmässige Autor des Bildes Scha-denersatz fordern, haftet nicht Wikipe-dia, sondern der Benutzer des Bildes.Der Benutzer, der dann für den Schadenaufkommen muss, könnte theoretischwieder bei der Person Schadenersatzfordern, die das Bild auf Wikipedia hoch-geladen hat. Nur weiss man in der Praxismeist nicht, wer das war.»Allerdings dürften solche Fälle eherselten sein. «Dank eines Heers von moti-vierten Mitwirkenden entfernen wirurheberrechtlich problematische Bildernormalerweise sehr schnell aus demMedienarchiv Wikimedia Commons»,sagt Schütz. Trotzdem empfiehlt es sich,bei einer Publikation ausserhalb derSchule Kontakt mit dem Autor aufzu-nehmen.

Weiter im Netzhttp://de.wikipedia.org/wiki/Wikimedia_Commons

Anleitung zur korrekten Verwendungvon Bildern aus dem Internet

Klicken Sie zunächst auf das betreffende Bild im Wikipedia-Artikel. Es erschei-nen unter dem Bild Erklärungen zum urheberrechtlichen Status. Wird die Nen-nung von Autor und Lizenz als einzige Bedingung für die freie Nutzung er-wähnt, ist auch die kommerzielle Nutzung erlaubt – selbst wenn diese nichtexplizit erwähnt wird. Dann klicken Sie rechts unterhalb des Bildes auf denVermerk «Zur Beschreibungsseite auf Commons» (Englisch: «description pagethere») und schliesslich oben rechts auf «Einbinden auf einer Website, die keinWiki ist» («Use this file on the web»). Auf dem nun erscheinenden Fenster be-findet sich das Textfeld «Nennung der Urheberschaft» («Attribution»). Darinfinden sich sämtliche Informationen, die in der Bildlegende angegeben werdenmüssen. Im Zweifelsfalle lohnt es sich, das Wikipedia-Support-Team zu kon-taktieren: [email protected].

Stéphane Hess

Web

Integration und SchuleDie Internetplattform «Integration undSchule» stellt den Informationszugangzum Thema Integration, Schule und Be-hinderung sicher. Rund 18000 User be-suchten seit der Aufschaltung im Herbst2011 das Portal, was den grossen Infor-mationsbedarf zum Thema aufzeige,schreibt pro infirmis in einer Medien-mitteilung Anfang Januar.Das Webportal wird laufend aktualisiertund weiter ausgebaut. Um den Betriebder Plattform und die Aktualität derInformationen längerfristig sicherzu-stellen, wurde neu die Interessenge-meinschaft (IG) Integration und Schulegegründet, der bereits mehrere Institu-tionen aus verschiedenen Bildungsbe-reichen angehören, unter anderem auchder Dachverband Schweizer Lehre-rinnen und Lehrer LCH. Weitere Mit-gliedsorganisationen sind willkommen.Kontaktadresse: IG Integration undSchule, c/o Heidi Lauper, Aarbergstr. 33,Postfach 6819, 3001 Bern; Telefon031 300 50 20.

Weiterbildung

MedienkonsumWir alle ahnen, dass zu viel Fernsehen,Video-, und Computerspiele, Youtubeund Co. nicht gut für unsere Kinder seinkönnen. Aber was bedeutet das konkret?Wie wirkt es sich beispielsweise auf dieHausaufgaben der Kinder aus, wenn sietäglich mehr als zwei Stunden vor demComputer oder dem Fernseher verbrin-gen? Diese Fragen sind für Eltern nichteinfach zu beantworten. In der Weiter-bildungs-Veranstaltung vom 12. März imMehrzweckraum im Glockenhof, Sihl-strasse 33, 8001 Zürich geht es darum,die Gehirne unserer Kinder leistungs-fähig zu halten. Eltern erhalten Anre-gungen, wie sie die Bildschirmzeitenwirkungsvoll begrenzen können. Medi-enpädagoge Wilfried Brüning, Regisseurdes Films «Wege aus der Brüllfalle»,zeigt Ausschnitte aus dem Film undführt Fachpersonen ein, damit diesemit dem Filmmaterial eigene Eltern-bildungsveranstaltungen durchführenkönnen.Anmeldung bis 5. März unter www.el-ternbildung.ch/anmeldung_fabi.html

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32BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Nach zwei sehr erfolgreichen TeachersDays im vergangenen Jahr mit insge-samt über 440 teilnehmenden Lehrper-sonen steht bereits der nächste grosseInformationstag für Lehrerinnen undLehrer vor der Tür. Am 20. März 2013steht das Verkehrshaus in Luzern erneutganz im Zeichen der Bildung. ErfahrenSie an diesem Tag alles über die Ange-bote vom Verkehrshaus-Schuldienst undlernen Sie die Unterrichtsmaterialienund alle schulrelevanten Ausstellungs-bereiche unter kompetenter Führungkennen. Die Teilnahme am TeachersDay ist für amtierende Lehrpersonenkostenlos, eine Anmeldung ist allerdingsobligatorisch.

Lehrpersonen-Check-In ab 10.00 UhrDas Lehrpersonen-Check-In in der Ein-gangshalle des Verkehrshauses öffnetbereits um 10.00 Uhr morgens. Wer also

Zeit hat, darf das Museum schon amMorgen individuell erkunden. Das Lehr-personen-Check-In ist während desganzen Tages bedient. AngemeldeteLehrpersonen erhalten hier ihr Ticket,eine Übersicht über die Führungen undWorkshops vom Nachmittag und weitereInformationen. Zudem steht eine Aus-wahl an Unterrichtsmaterialien zu denvielfältigen Themen aus dem Verkehrs-haus zur Verfügung.

Offizieller Start um 13.00 Uhrim PlanetariumOffiziell beginnt der Teachers Day mitder Begrüssungs- und Informationsver-anstaltung um 13.00 Uhr im Planeta-rium. Vertreter des LCH und des Ver-kehrshauses begrüssen die Teilneh-menden. Diese Veranstaltung soll vorallem der Orientierung dienen. Hierwerden noch einmal sämtliche Work-

shops, Führungen und Shows vom Nach-mittag präsentiert und es bietet sichauch die Gelegenheit, Fragen zu stellen.Während und nach dieser Eröffnungs-veranstaltung dürfen sich alle Lehrper-sonen ihr persönliches Nachmittagspro-gramm zusammenstellen. Selbstver-ständlich ist es auch am Nachmittagmöglich, das Verkehrshaus individuellzu erkunden, ohne an Workshops undFührungen teilzunehmen.

«Cargo – global bewegt» – exklusiverVorgeschmackEine Woche nach dem Teachers Day er-öffnet das Verkehrshaus der Schweiz dieneue Sonderausstellung «Cargo – globalbewegt». In der Arena des Verkehrs-hauses wird zu diesem Zweck eineContainer-Landschaft mit vielen span-nenden Ausstellungsbereichen entste-hen, welche die wesentlichen Aspekte

Das Verkehrshaus im Zeichen der BildungAm Teachers Day vom 23. März erhalten Lehrerinnen und Lehrer unter anderem einen ersten exklusivenEinblick in die neuste Sonderausstellung des Verkehrshauses «Cargo – global bewegt».

Am Teachers Day,vom Verkehrshausder Schweiz inPartnerschaft mitdem LCH veran-staltet, erhaltenLehrerinnen undLehrer intensivenund zum Teil ex-klusiven Einblick indie Angebote desVerkehrshauses alsausserschulischerLernort.

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33BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

zu Transport und Logistik aufzeigen.Zudem vermittelt die Ausstellung Zu-sammenhänge und bietet Denkanstössezum eigenen Verhalten. So wird fürSchülerinnen und Schüler beispiels-weise ein Einkaufsladen aufgestellt, indem man nach dem (fiktiven) Einkaufnicht einen Zahlungsbeleg erhält, son-dern eine Übersicht über die Transport-wege der ausgewählten Güter und diedamit verbundenen Aufwände, Hinter-gründe und Umweltbelastungen. Lehre-rinnen und Lehrer erhalten am TeachersDay einen ersten exklusiven Einblick indiese neuste Ausstellung.

PlanetariumIm Planetarium werden alle drei aktu-ellen Programme gezeigt. Lehnen Siesich zurück in den bequemen Polster-sessel und tauchen Sie ein in die unend-liche Welt der Sterne und Planeten.

Workshops i-factoryDie i-factory ist eine Erfolgsgeschichte.Wie kann ein Computer Sortierungenvornehmen? Weshalb müssen Program-mierungen so präzise sein? Wie schafftes ein Computer, dass sich die vielengleichzeitig laufenden Prozesse nichtgegenseitig stören? Die i-factory beant-wortet Fragen wie diese. Mit Hilfe voninteraktiven Spielfeldern und topmo-dernen Medientischen erfahren Schüle-rinnen und Schüler in dieser Ausstel-lung, wie die Informatik funktioniert,sozusagen «wie ein Computer denkt».Dazu gibt es für alle Schulstufen von derMittelstufe bis zur Sekundarstufe II per-fekt ausgearbeitete Unterrichtsmateri-alien.

Workshops Media-FactoryDer richtige Umgang mit Medien wirdauch in Schulen zu einem immer grös-seren Thema. In der Media-Factory bie-tet sich die Möglichkeit, einmal hinterdie Kulissen eines Radio- und Fernseh-studios zu blicken und sich selbst in dieRolle von Medienschaffenden zu verset-zen. Zudem kann man hier eigene inte-ressante oder auch witzige Beiträge pro-duzieren und mit nach Hause nehmen.Sie werden überrascht sein, was sich inder Media-Factory alles umsetzen lässt!

Führungen Talent-ParcoursDer Talent-Parcours ist im Jahre 2011 inZusammenarbeit mit der Berufsbera-tung des Kantons Luzern entstanden.Der Parcours führt durch das gesamteVerkehrshaus, wo viele verschiedeneBerufe vorgestellt werden. Herzstückder Ausstellung sind aber die neunPosten, bei denen die Jugendlichen imBerufswahlalter ihre eigenen berufsre-levanten Talente testen können. Zusätz-lich zur Ausstellung wurde eine eigeneHomepage geschaffen. Hier können dieSchülerinnen und Schüler nach demBesuch herausfinden, welche Berufe zuihren persönlichen Talenten passen.Durch die Verlinkung mit der Berufsbe-ratung erfährt man online auch gleichalles Wissenswerte zum Erlernen dieserBerufe.

Führungen zur Geschichte der LuftfahrtInteressante Geschichten rund um dieersten, meist sehr waghalsigen, Flugpio-niere werden mit den Originalen in derAusstellung in Verbindung gebracht.Die ganze Geschichte wird über ver-schiedene spannende Meilensteine derLuftfahrtgeschichte weiter verfolgt underklärt, bis man schlussendlich zum mo-dernen Airbus A380 gelangt.

Gotthardtunnel-ShowHier erlebt man die Geschichte rund umdie Entstehung des Gotthardtunnels ineiner interaktiven Show hautnah mit.Begleitet von den EisenbahnpionierenLouis Favre und Alfred Escher steigtman unter anderem selber in eine Gru-benbahn ein und fährt damit direkt indie Baustelle dieses gigantischen Bau-projekts von damals. Man erfährt mehrüber die technischen Meisterleistungender Ingenieure, aber auch die tragischenGeschichten rund um die am Bau betei-ligten Arbeiter.

AutotheaterIn der Besucherempore des Autothea-ters fühlt man sich fast schon wie ineinem futuristischen Verkehrsmuseum.Wie in einer Votingshow wählen die Be-sucherinnen und Besucher ihr Lieb-lingsfahrzeug aus dem riesigen Hochre-gal-Sortiment. Der Parkierroboter bringt

dann das ausgewählte Original auf dieDrehscheibe direkt vor die Zuschauer.Das Autotheater nutzt neueste Technik,um die Geschichte und Geschichten derFahrzeuge informativ und unterhaltendzu präsentieren.

Führungen «Highlights für Kindergartenund Unterstufe»Selbstverständlich gibt es im Verkehrs-haus der Schweiz auch für die jüngstenSchülerinnen und Schüler vieles zu erle-ben und zu entdecken. Nicht alle Be-reiche sind für jüngere Kinder geeignetund einige besonders tolle Orte sindvielleicht auf den ersten Blick nichtoffensichtlich erkennbar. Auf dieserFührung liegt der Fokus ganz auf denAngeboten für Kindergärten und Unter-stufenklassen.

Filmtheater – exklusiv für LehrpersonenAuch an diesem Teachers Day sorgt einexklusiver Film für einen entspan-nenden und gemütlichen Abschluss imFilmtheater. Um 17.00 Uhr kommen alleLehrpersonen in den Genuss des neus-ten Films «Flight of the Butterflies». Erle-ben Sie auf der grössten Leinwand derSchweiz fantastische Naturaufnahmenund die alljährliche Reise von Millionenvon Schmetterlingen von Nordamerikanach Mexico.

Fabian HochstrasserLeiter Vermittlung

Verkehrshaus der Schweiz

Weitere Informationen und AnmeldungFür weitere Informationen zum Tea-chers Day (Zeitplan etc.) und für die ob-ligatorische Anmeldung besuchen Siebitte die Homepage des VerkehrshausesSchuldienst:www.verkehrshaus.ch/schuldienst odermelden Sie sich per E-Mail an: [email protected]

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34BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

des Kind weiss, dass Tell undWinkelried ins Reich der Ge-schichten und nicht der Ge-schichte gehören. Zurückge-blieben ist vielerorts einschwarzes Loch. ThomasMaissens Werk kann Lehr-personen helfen, neueSchwerpunkte im Unterrichtzu setzen und originelle The-men zu finden. Auch regt esan, mit den Schülerinnen undSchülern Vorstellungen derSchweiz zu besprechen unddie Interpretation von Bild-quellen zu üben.Trotz seiner Anschaulichkeitund seines Überblickscha-rakters lässt sich das Buchjedoch kaum eins zu eins imUnterricht einsetzen, son-dern bedarf einer didak-tischen Vermittlung. Die Be-grifflichkeit (v.a. was das Mit-telalter und die Frühe Neu-zeit betrifft) ist für die Sekun-darstufe zu komplex und die

Kann das Kalb noch rechtzei-tig vor den heranstiebendenPferden flüchten, die in ra-sendem Galopp die Postkut-sche ziehen? Generationenvon Schülerinnen und Schü-ler haben Rudolf Kollers Ge-mälde der Gotthardpost ausdem 19. Jh. verinnerlicht.Die Postkutsche ist hier keinBild für die gute alte Zeit, wieoft angenommen wird, son-dern laut Thomas Maissen«ein Symbol für den kraft-vollen Aufbruch der Nation,der die trägen Kühe auf-schreckt».Bilder, die ins ikonogra-phische Gedächtnis derSchweizerinnen und Schwei-zer gehören, dürfen in die-sem schönen historischenBildband nicht fehlen. Dochenthält er auch eine Füllevon weniger bekannten Dar-stellungen wie etwa die Foto-grafie einer trostlosen Arbei-tersiedlung im industriali-sierten Basel, die Karikaturzur Ablehnung des Frauen-stimmrechts am SP-Parteitag1912 oder die Bilder zum«Fröntlertum» in der Schweiz.Maissen legt nach seinem2010 erschienenen Buch «Ge-schichte der Schweiz» die Bil-der dazu vor. Es sind Bilder,die zum einen die SchweizerGeschichte illustrieren, zumanderen aber auch die Vor-stellungen der Schweizformten und somit selbst Ge-schichte schrieben. Das Buchgibt einen knappen, jedochdichten Überblick über dieGeschichte der Eidgenossen-schaft und der modernenSchweiz. Es ist in dreizehnKapitel unterteilt, die von«Mittelalterlichen Räumen»über «Die ungeliebte Revolu-tion» bis zu den heutigen An-

passungen in einer globali-sierten Welt reichen.Jedem Kapitel geht ein zwei-seitiger Text voraus, der diegrossen Entwicklungsbögender Zeit umreisst undSchwerpunkte setzt. Auf je-weils einer Doppelseite fol-gen die Bilder zu einem Un-terthema, die Maissen ineinem kurzen Text kommen-tiert und in einen Kontextbringt. Das Werk setzt denFokus klar auf die politischenProzesse, die zur Entstehungder Schweiz führten; Wirt-schafts- und Sozialgeschichtewerden ab der Gründung desBundesstaates 1848 mitbe-rücksichtigt.Heute fristet Schweizer Ge-schichte in vielen Klassen-zimmern nur mehr ein Schat-tendasein. Verflogen ist derFuror der 70er Jahre gegeneidgenössische Geschichts-mythen in einer Zeit, wo je-

Bilder schreiben Schweizer GeschichteDas Buch «Schweizer Geschichte im Bild» setzt neue Schwerpunkte im Geschichtsunterricht und regt an,mit den Schülerinnen und Schülern Vorstellungen der Schweiz zu besprechen und die Interpretation vonBildquellen zu üben.

knappen Texte verlangen(zu) viel Vorwissen. Als Quel-lenschatz stellt das Werk hin-gegen eine grosse Bereiche-rung für den Geschichtsun-terricht dar, auch wenn ei-nige der über 400 Abbil-dungen etwas klein geratensind, um Wirkung zu entfal-ten. Vor allem aber bietet dasBuch allen interessiertenLehrpersonen – neben derMöglichkeit, das eigene Ge-schichtswissen auf den aktu-ellen Stand der Forschung zubringen – eine anregendeund unterhaltsame Lektüre.

Ursula Inauen,Bezirksschule Baden

Thomas Maissen: «SchweizerGeschichte im Bild», 2012,Hier und Jetzt Verlag, 292 Sei-ten, 425 meist farbige Abb.,mehrere Karten, Format19,5 x 29,7 cm, CHF 69.90,ISBN-10:3-03919-244-2

«Die Gotthard-post» – dasGemälde vonRudolf Kollermit symbol-haftem Charak-ter. Zu findenim historischenBildband«SchweizerGeschichte imBild»

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35BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BüCHER UND MEDIEN

«Ich bin mega glücklich hier»,sagt Cleo Krebs, angehendeSchuhmacherin und eine der14 Porträtierten im Buch«Wer nicht gerne Traktorfährt, muss nicht Bauer wer-den». Schon immer wollte sieein Produkt von A bis Z selbstmachen. Für ihren Traumbe-ruf ist sie extra von Twannam Bielersee nach Zürich ge-zogen. Im Zürcher Kreis 4macht sie nun eine Lehreund träumt vom perfektenHerrenschuh.Das Buch zeigt: Der Weg vonder Schule zur Berufslehreist keineswegs immer ganzeinfach. Es porträtiert 14Jugendliche, die in den un-terschiedlichsten Arbeitsfel-dern eine Lehre absolvieren.

Als «Wandermüller»die Welt erobernBegonnen bei der Kaminfe-gerin über den Papiertechno-logen bis hin zum Müller. DieLernenden erzählen, wie sieihre Lehrstelle gefunden ha-ben, welchen Herausforde-rungen sie sich stellen müs-sen, was sie an ihrem Berufreizt und wo sie sich in derZukunft sehen. «Als Müllerist man nie am Herum-hocken, sondern immer imBetrieb unterwegs», das ge-falle ihm, sagt Carlo Gomes,angehender Müller. Er hatgrosse Pläne für seine Zu-kunft. An der Schweize-rischen Müllereifachschulein St. Gallen möchte er sichzum Müllereitechniker wei-terbilden und danach dieWelt als «Wandermüller» ent-decken. Einen Stopp möchteer in Brasilien einlegen, sei-nem Heimatland. Seit elf Jah-ren war er nicht mehr dort.«In Brasilien gibt es Betriebe,die viel, viel grösser sind als

die unseren, das möchte icheinmal sehen», sagt er.

Die Berufslehre als ChanceDie Schweiz hat ein dualesBerufsbildungssystem; dasheisst, eine Kombination ausbetrieblicher Ausbildung undBerufsfachschule. In West-europa kennen nur fünfLänder ein solches System:die Schweiz, Österreich,Deutschland, Holland undDänemark. Zwei Drittel derJugendlichen der deutschenSchweiz absolvieren eine Be-rufslehre und finden so einenguten Einstieg in die Berufs-welt. Die Lehre sei auch eineChance zur Integration, sagtRudolf Strahm, einer der Au-toren, im Vorwort. In derSchweiz laufe die Integrationüber den Arbeitsmarkt. Wereinen Beruf ausübe, sei inte-griert.

«Wer nicht gerne Traktorfährt, muss nicht Bauer wer-den» ist ein Buch für Lehr-personen sowie Schülerinnenund Schüler, die sich in derBerufwahl befinden. Es gibteinen Einblick in die Welt derLernenden und zeigt auf, wieviele verschiedene Berufs-gattungen es in der Schweizgibt. Es dürfte auch dem ei-nen oder anderen Schülerhelfen, etwas relaxter an dasThema Berufswahl heranzu-gehen. Denn das Buch zeigt:Obwohl die Berufswahl kniff-lig ist und den Jugendlicheneiniges abverlangt, es gibt fürjeden und jede den richtigenBeruf.

Bianca Costa

Erfolgsrezept BerufslehreDie Schweiz ist das Land der Berufslehre. Zwei Drittel der Jugendlichen der deut-schen Schweiz entscheiden sich für diesen Weg. Das Buch «Wer nicht gerneTraktor fährt, muss nicht Bauer werden», porträtiert 14 Lernende und deren Beruf.

Lehrmittel

Schlüssel zurSpracheBereits im Kindergarten kön-nen Lehrpersonen Kinderunterstützen, Möglichkeitendes sprachlichen Ausdrucksfür sich zu entdecken und einBewusstsein für Sprache zuentwickeln. «Mein Sprach-schlüssel» aus dem VerlagKlett ist für diese Stufe kon-zipiert und baut auf einemdidaktischen Konzept mitdefinierten Lernzielen auf.Mit den verschiedenen Mate-rialien – Spielbücher, Hefte,Wimmelbilderbuch, Wort-Bild-Karten, Audio-CD undHandbuch mit CD-ROM –steht der Kindergartenlehr-person ein reichhaltiges undfertig aufbereitetes Angebotzur Verfügung.Für viele Spiele und Aufga-ben im Spielebuch und Heftbildet das «Wimmelbild» denAusgangspunkt. Jeweils 30Bild-Wort-Karten pro Wim-melbild unterstützen die Ein-führung des Wortschatzes.Auf der Rückseite des Wim-melbildes finden sich Vor-schläge zu Gesprächsanläs-sen. Ergänzt werden diesedurch den Wortschatz unddie Auflistung der Geräusche,die auf der CD enthalten sind.Die Hefte dienen den Kin-dern zum Festhalten vonErfahrungen. «Mein Sprach-schlüssel» berücksichtigt un-ter anderem auch die hetero-gene Zusammensetzung derKlassen und eignet sich auchfür die Vermittlung vonDeutsch als Zweitsprache. BS

Der Verlag Klett und BalmerAG präsentiert die Sprachför-dermaterialien «Mein Sprach-schlüssel» in verschiedenenStädten: 19. Februar in Luzern,26. Februar in Aarau, 7. Märzin St. Gallen, 14. März in Basel,19. März in Bern, 11. April inZürich. Weitere Informationenund Anmeldung finden sichunter www.klett.ch/veranstal-tungen.

«Wer nicht gernTraktor fährt,muss nicht Bauerwerden», LimmatVerlag, Fotogra-fien von Keystone,2012, 160 Seiten,ISBN 978-3-85791-691-5,www.limmat-verlag.ch, Fr. 34.–

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36BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Hohe Intensität«Schwierig zu erklären bleibt, was denn die besondere Herausforde-rung und Anstrengung bei der Arbeit als Lehrperson ist. Es sind sicherdie langen Arbeitstage während der Unterrichtswochen und die gros-sen Schwankungen in der zeitlichen Belastung... Wenn Kaderleutedarauf hinweisen, dass auch sie über 50 Stunden pro Woche arbei-ten, dann wissen sie vielleicht wenig von der Beanspruchung in dentäglichen Stunden vor der Klasse, wenn 20 und mehr Schülerinnenund Schüler mit allen ihren Eigenheiten synchron bedient werdenmüssen. Nicht mal Simultanschach an 20 Brettern gleichzeitig erreichtdie wirkliche simultane Beanspruchungsintensität im Unterricht.»

Franziska Peterhans, Zentralsekretärin LCH

Selbstschutz oder Heimatschutz?«Wenn man über Jahre hinweg an oder über der Belastungsgrenzeunterrichten muss, dann brennt man aus, wird krank oder reduziertdie Leistung – schlicht zum Selbstschutz. Das kann nicht im Interesseunserer Schulen sein. Gegen den Dauerstress während der Schulwo-chen hilft letztlich nur eine Reduktion der Pflichtlektionen. Diese istdringend nötig, da wir an den Volksschulen mit 28 bis 30 Lektionenimmer noch das gleiche Unterrichtspensum haben wie vor 200 Jah-ren. Es scheint, als stünde die Pflichtstundenzahl im Lehrberuf unterHeimatschutz.»

Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH

Den Rhythmus finden«Jeder Wechsel verlangt ein hohes Mass an geistiger Flexibilität unddies ist besonders anstrengend. Denn beim Umschalten von einerAktivität auf eine andere müssen wir uns als Erstes vom Vorherigenlösen und es innerlich abschliessen oder ausblenden können, damites nicht mit dem Folgenden interferiert. Als Zweites gilt es dann, seineRessourcen erneut zu aktivieren und sich ganz auf das Folgende ein-zustellen. Befunde aus der Forschung zeigen, dass dieser Löse- undNeueinstellungsprozess am besten gelingt, wenn man im vornhereinweiss, dass ein Wechsel kommt und man sich darauf einstellen kann.Für den Arbeitsalltag bedeutet dies, dieselben Tätigkeiten wenn im-mer möglich stets zur selben Zeit und am selben Wochentag einzu-planen – in andern Worten: Für einen möglichst regelmässigen Wo-chenrhythmus zu sorgen.»

Verena Steiner, Fachfrau für Lern- und Arbeitsstrategien

Aus dem Inhalt• «Arbeitszeit ist Lebenszeit»• «Zwischen Pflichterfüllung und Selbstausbeutung»• «Spiel ohne Grenzen – Was die LCH-Arbeitszeitstudie zeigt»• «Bitte gleich! – Die Situation der Frauen im Lehrberuf»• «Dauerstress nützt niemandem»• «Wem gehört wie viel von mir?»• «Es braucht den Mut zur Lücke»• «Zeitfresser und Kraftspender – das Team»• «Grenzen fixieren, Freiräume bewahren»

Machen auch Sie Arbeitszeit zum Thema!Arbeit heisst Lebenszeit. Gerade für Lehrerinnen und Lehrer ist es nicht einfach, in ständig wechselndenArbeitsfeldern einen Rhythmus zu finden zwischen produktiver Anspannung und Erholung. Die neustePublikation aus dem Verlag LCH «Arbeitszeit = meine Zeit» gibt dazu Anleitung und Hilfestellung.

«Arbeitszeit = meine Zeit; ein Handbuch zum Umgang mitArbeitszeit und -belastung für Lehrerinnen und Lehrer», VerlagLCH, 72 Seiten A4, Mitgliederpreis CHF 29.80, NichtmitgliederCHF 39.– (jeweils plus Porto und MwSt.);ISBN: 978-3-9522130-8-7. Bestellungen über www.lch.ch,per E-Mail an [email protected] oder Telefon 044 315 54 54.

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Heinz Weber (Hrsg.)

ArbeitSzeit = meine zeitein Handbuch zum Umgang mit Arbeitszeit und -belastung für Lehrerinnen und Lehrer

Verlag LCH

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7

IN DER SCHULE • In

der Schule wird gelacht

!

© Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 • 1. Aufl

age 2013

In der Schule wird gelacht

!

1, 2, 3, 4, 5, 6, 7,

in der Schule wird geschrieben.

In der Schule wird gelacht,

und so mancher Streich gemacht.

(Zeilen 1 und 2: Quelle unbekannt)

IN DER SCHULE In der Sch

ule wird gelacht

Kopiervorlage IN DER SCHULE / In der Schule wird gelacht! / Eins, zwei, drei / Bildkarten Schule / 9

671

23

45

Kopiervorlage IM WALD / Wer wohnt im Wald / Waldtier-Memory / Bildkarten Waldtier / 46

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IM ZIRKUS • Manege frei!

© Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 • 1. Auflage 2013

Manege frei!Applaus, Applaus - Manege frei,

kommt alle Leute schnell herbei!

Taucht ein in unsere Zirkuswelt,

hier im schönen Lichterzelt!

Das Programm ist einstudiert,

ein Platz für dich auch reserviert.

Zuckerwatte, Popcornduft,

das gehört zur Zirkusluft.

Sägemehl, Trapez und Seil,

musst du Pipi, folg dem Pfeil.

Jonglieren, turnen und viel lachen,

Clowns, die können Witze machen!

Trommelwirbel, Affen rein,

oh, die können lustig sein!

Applaus, Applaus - Manege voll.

die Zirkusshow, die war ganz toll!

Applaus, Applaus - Manege voll.

die Zirkusshow, die war ganz toll!

IM ZIRKUS Manege frei!

37BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VERLAG LCH

Uns fällt jeden Tag was ein!10 witzige Verse mit pfiffigen Reimen zur Sprach-, Sprech- undLeseförderung.Die zehn lustigen und frechen Alltagsverse in Standardsprache erzählen vonFreundschaft, Kranksein, Freizeit, Einkaufen, Anziehen, Berufen und Fussball.Die pfiffigen Reime regen zum Sprechen und Vortragen an. Sie bringen dieKinder aber auch zum Lachen und Schmunzeln. Wie im neuen Versbandfinden Lehrpersonen auch hier zu jedem Vers Anleitungen für Spiele undÜbungen mit liebevoll illustrierten Spielkarten und Spielvorlagen zum Aus-drucken.In Einzel-, Partner- und Gruppenspielen lassen sich die Verse spielerischüben und vertiefen. Auch dieses eBook-PDF kann als fertig aufbereitetes Un-terrichtsmittel im Schulalltag und in der Therapie eingesetzt werden.

Marion Bach, Carmen Bachmann, Priska Fritschi, Corinne Siegentha-ler: «Uns fällt jeden Tag was ein!», Illustrationen: Marlene Küng,1. Auflage 2011• Verlag LCH - Lehrmittel 4bis8, 73 Seiten, Format A4,mit Illustrationen und Spielvorlagen, Mitgliederpreis Fr. 22.50, Nicht-mitglieder Fr. 25.–Erhältlich als eBook-PDF zum Download. Ansicht und Bezug unterwww.lehrmittel4bis8.ch > Rubrik Sprache

In der Schule wird gelacht!Neue Verse und Sprechspiele für den Alltag mit vielen Spiel- undübungsideen«Der neue Versband soll die Kinder mit Vers- und Sprechspielen aus demAlltag zum Lachen bringen und zum lustvollen Sprechen und Spielen anre-gen», schreiben die Autorinnen im Vorwort zum neuen eBook-PDF. Und dasgelingt ihnen im neuen Versband «In der Schule wird gelacht!» bestens.Die Verse in Standardsprache greifen verschiedene Themen auf wie Schule,Zirkus, Feuerwehr oder Bauernhof. Zu jedem Vers hat es Anleitungen fürSpiel- und Übungsideen mit illustrierten Spielkarten und Spielvorlagen zumAusdrucken. Konzipiert wurden die Verse für den Kindergarten, die Unter-stufe und den sprachlichen Förderunterricht. Am bestehenden Konzeptwurde nichts geändert und so lässt sich auch der neue Versband als fertigaufbereitetes Unterrichtsmittel sowohl im Schulalltag wie auch in der Thera-pie einsetzen.

Marion Bach, Carmen Bachmann, Priska Fritschi, Corinne Siegentha-ler: «In der Schule wird gelacht!», Illustrationen: Marlene Küng, 1.Auflage 2013• Verlag LCH – Lehrmittel 4bis8, 79 Seiten, Format A4,mit Illustrationen und Spielvorlagen, Mitgliederpreis Fr. 22.50, Nicht-mitglieder Fr. 25.–Erhältlich als eBook-PDF zum Download. Ansicht und Bezug unterwww.lehrmittel4bis8.ch > Rubrik Sprache

Reim und Rhythmus machen Kindern SpassNach dem grossen Erfolg des eBook-PDF «Uns fällt jeden Tag was ein!» liefern die Autorinnen neue Verseund Spielideen. «In der Schule wird gelacht» ist wie «Uns fällt jeden Tag was ein!» ein fixfertigesArbeitsmittel für den Kindergarten und die Unterstufe, geeignet für den Schulalltag oder die Therapie.

47Es fällt uns jeden Tag was ein! • Verse und Sprechspiele für den Alltag • Die Feuerwehr kommt© Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 • 1. Auflage 2011

Die Feuerwehr kommt

Der erste ruft: Es brennt, es brennt!Der zweite gleich zum Fahrzeug rennt.Der dritte startet den Motor.Der vierte hält das Wasserrohr.Der fünfte ist ein schlauer Wicht:Drückt heimlich auf das blaue Licht.

Die Feuerwehr kommt

Die Feuerwehr kommt

Der erste ruft: Es brennt, es brennt!Der zweite gleich zum Fahrzeug rennt.Der dritte startet den Motor.Der vierte hält das Wasserrohr.Der fünfte ist ein schlauer Wicht:Drückt heimlich auf das blaue Licht.

Die Feuerwehr kommt

Der erste ruft: Es brennt, es brennt!Der zweite gleich zum Fahrzeug rennt.Der dritte startet den Motor.Der vierte hält das Wasserrohr.Der fünfte ist ein schlauer Wicht:Drückt heimlich auf das blaue Licht.

Kopiervorlage Die Feuerwehr kommt / Feurwehrschläuche entwirren / Spielvorlage Feuerwehrschläuche / 49

Kopiervorlage Piratenalarm / Piratenkarten suchen / Bildkarten Piraten / 58

Kopiervorlage Die Feuerwehr kommt / Feurwehrschläuche entwirren / Spielvorlage Feuerwehrschläuche / 49

Kopiervorlage Die Feuerwehr kommt / Feurwehrschläuche entwirren / Spielvorlage Feuerwehrschläuche / 49

Kopiervorlage Piratenalarm / Piratenkarten suchen / Bildkarten Piraten / 58

47Es fällt uns jeden Tag was ein! • Verse und Sprechspiele für den Alltag • Die Feuerwehr kommt

Kopiervorlage Die Feuerwehr kommt / Feurwehrschläuche entwirren / Spielvorlage Feuerwehrschläuche / 49

Kopiervorlage Die Feuerwehr kommt / Feurwehrschläuche entwirren / Spielvorlage Feuerwehrschläuche / 49

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Es fällt uns jeden Tag was ein! • Verse und Sprechspiele für den Alltag • Piratenalarm

© Verlag LCH Lehrmittel 4bis8 • 1. Auflage 2011

Piratenalarm!Säbel rasseln, Messer wetzen,

Flagge hissen, Segel setzen,Schiffe entern und versenken,Schätze stehlen und verstecken.Niemand kommt uns in die Quere,

wir sind der Schrecken aller Meere!

Piratenalarm

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38BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

Seminardaten Februar und März 2013

Mittwoch 27. Februar Jona Vorsorgeseminar

Mittwoch 6. März Appenzell Vorsorgeseminar

Mittwoch 13. März Ostermundigen Anlageseminar

Alle Seminare beginnen jeweils um 18:00 Uhr und dauern ca. 2 Stunden. Bitte melden Sie sich bis vier Tage vordem Seminar telefonisch unter 071 333 46 46 oder per E-Mail an [email protected] an! Weitere Informationen erhal-ten Sie auf unserer Homepage www.vvk.ch.

Wir freuen uns auf Ihren Seminarbesuch!

Willy Graf, lic. iur.HSG

Vorsorgeplaner und Inhaber der VVK AG

Sie haben Fragen zu Pensionierung und Geldanlagen?

Kann und soll ich mich frühzeitig pensionieren lassen - Kann ich meine defekte Kapitalanlage reparieren- Kann ich meine Steuern optimieren - Soll ich Kapital aus meiner Pensionskasse beziehen? Antwortenerhalten Sie hier:

Page 39: 02 2013

Kleine Gruppen. Kleine Preise.Große Abenteuer.

Bei Marco Polo Entdeckerreisen erkundendie Gäste die Welt in kleinen Gruppen vonmaximal 22 Teilnehmern. Neu: Jetzt gibt esauch Reisen in der Mini-Gruppe. Da sind dieGäste in einem Team von 6 bis höchstens12 Teilnehmern unterwegs. Die Vorteileliegen auf der Hand.

Aussergewöhnliche Unterkünfte

In der Mini-Gruppe finden Sie an PlätzenUnterschlupf, von denen andere nur träumenkönnen: mal in versteckten Lodges imDschungel, mal in einer kubanischen Privat-pension, mal im kleinen Boutique-Hotel.

Unterwegs wie die Einheimischen

Tuk-Tuk, Boot oder Rikscha, Metro, Express-oder Bummelzug: In der Mini-Gruppe könnenSie ein Land wie die Einheimischen erfahren.Auf längeren Strecken sind Sie im Kleinbusunterwegs, auf spannenden Routen, diegrosse Reisebusse oft gar nicht nehmenkönnen.

Besondere Aktivitäten

Radtouren in Old Delhi oder in einer Town-ship in Südafrika, Kochduelle in Marokko, einTreffen mit einer buddhistischen Nonne inVietnam – was unmöglich klingt, wird dankder Mini-Gruppe – und Ihrem einheimischenMarco Polo Scout – wahr.

Jung und Individuell

Für Weltentdecker zwischen 20 und35 Jahren gibt es Marco Polo YOUNG LINETRAVEL. Und für alle, die lieber alleinverreisen, hat Marco Polo „Individuelle Rei-sen ohne Gruppe“ im Programm: Sie gehennur mit Ihrem Partner oder der Familieauf Entdeckungsreise, begleitet von Ihrempersönlichen Marco Polo Scout und unter-wegs im Pkw oder Jeep mit eigenem Fahrer.

Wenn Sie mehr über Marco Polo erfahrenmöchten, rufen Sie uns einfach an.

LCH-Reisedienst

Telefon 044 315 54 64

Meine Entdeckung.

Erlebnis- und Entdeckerreisen 2013/2014Für Traveller zwischen 20 und 35

Meine Entdeckung.

Individuelle Reisen ohne Gruppe 2013

Mini-GruppenMaximal 12 Teilnehmer

Mini-Gruppen

NEU!Mini-Gruppen

Maximal 12 Teilnehmer

NEU!Mit Beileger

Mini-Gruppen

Meine Entdeckung.

Erlebnis- und Entdeckerreisen 2013/2014Europa Afrika Amerika Asien

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40BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Unterricht

Lernen mit ICTWings Software bietet dieMöglichkeit, ICT-Kompetenzenmit aktuellem Unterrichtsstoffzu verbinden. Dank den auf dieUnterlagen abgestimmten Ler-neinheiten werden Lehrplan-ziele z. B. im Fach Geografieunter zwingendem Einbezugvon Word und dem Internet er-reicht. Im Heft wird das «Wie»vermittelt. Auf der Webseitewww.lernen.ch gibt es speziellauf diese Unterlage abge-stimmte Lerneinheiten, dieerste zum Thema «Die Erde» imFachbereich «Räume ZeitenGesellschaften». Die Lernen-den erarbeiten sich das Wissenim Bereich Geografie und er-werben die Kompetenzen imUmgang mit dem ProgrammWord selbständig. Die einge-bauten Selbstkontrollen auf derWebseite geben den Lernen-den eine Bestätigung ihrerWissens- und Kompetenzer-weiterung. Weitere Informatio-nen unter www.lernen.ch

Digitale Lehrmittel

Lexikon als AppApple hat zwei Produkte ausdem hep-Verlag ausgezeichnet:Die iPhone-App Lexikon Allge-meinbildung bietet eine Reiheinteraktiver Möglichkeiten. Solassen sich die über 1500 Be-griffe nicht nur suchen, son-dern sie sind untereinanderverlinkt. Ausserdem enthältdie App integrierte Bilder unddirekte Links ins Internet. Eslassen sich eigene Begriffedefinieren. Das eLehrmittelABU ist ein umfassendes digi-tales Lehrmittel für den allge-meinbildenden Unterricht anBerufsfachschulen. Informatio-nen unter www.hep-verlag.ch/digital

Schreibwettbewerb

Ver-rückt«Schreibzeit Schweiz» sucht fürden neu lancierten Wettbewerb«ver-rückte» Geschichten, die

in der Realität oder in derFantasie spielen. Denkbar sindSchilderungen von Reisen ineine andere Zeit, Erzählungenvon verkehrten Welten, Be-schreibungen von «schrägenVögeln», Geschichten von ver-rückten Situationen oder Lebe-wesen. Kinder und Jugendlichevon 8 bis 18 Jahren könnenihre Texte bis 31. März 2013 [email protected] schicken. Sie haben sodie Chance, einen der 16 Plätzeim Förderprogramm für lite-rarisches Schreiben zu gewin-nen.Ausschreibung unter www.schreibzeitschweiz.ch

Unterricht

Zukunft EnergieFür die Energiewende brauchtes in Zukunft helle Köpfchen,die mitdenken und mitredenkönnen. Die Stiftung Puschwww.umweltschutz.ch hat dieserkannt und bereits 2010 denEnergieunterricht für 3., 6.und 9. Klassen eingeführt.Pusch will Kinder und Jugend-liche für einen umwelt- undklimaschonenden Umgang mitEnergie motivieren und Hand-lungsmöglichkeiten zum Ener-giesparen frühzeitig veran-kern.Umweltlehrpersonen von Puschvermitteln Schülerinnen undSchülern in drei Lektionenstufengerecht und abwechs-lungsreich Wissen und zeigenZusammenhänge auf. Darauslassen sich konkrete Hand-lungsmöglichkeiten für denAlltag ableiten. Mit dem Ener-gieunterricht von Pusch stehtinteressierten Schulen undGemeinden ein Angebot zurVerfügung, mit welchem dasBewusstsein junger Menschenfrühzeitig geschärft wird unddiese motiviert, die eigene Zu-kunft mitzugestalten. WeitereInformationen unter www.um-weltunterricht.ch

AV-Geräte und Einrichtungen

Berufswahlunterricht

berufswahl-portfolio.chDas Lehrmittel für den Berufswahlunterricht

Dienstleistungen

Dienstleistungen für das BildungswesenServices pour l’enseignement et la formationServizi per l’insegnamento e la formazioneServices for education

SWISSDIDACGeschäftsstelle3360 HerzogenbuchseeTel. 062 956 44 56Fax 062 956 44 54

www.swissdidac.ch

Computer und Software

Das bewährteWerkzeug für LehrpersonenDemoversion unter www.LehrerOffice.ch

Lernmaterial für Physik, Chemie, Biologie (NMN)

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Lehrmittel/Schulbücher

– Suchen Sie ein Lehrmittel für die leistungsschwächsten Schüler?– Führen Sie eine integrierte Klasse?– Sind Sie froh um Hilfestellungen im individuellen Unterricht?

Wir bieten ihnen die richtigen LehrmitteL anHeilpädagogischer Lehrmittel-VerlagKäthi Zurschmiede, VerlagsleiterinMöslistrasse 10, CH-4232 FeldbrunnenFon / Fax 032 623 44 55www.hlv-lehrmittel.ch – E-Mail: [email protected]

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41BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Filmtage

Nord/Süd im BildNeue Filme für den Unterrichtzu aktuellen gesellschaftlichenThemen: Dies bieten alle zweiJahre die Filmtage Nord/Süd.Im Zentrum des diesjährigenProgramms Nord/Süd global212013 stehen Themen wie Müllund Recycling oder die globali-sierte Wirtschaft. Es geht u.a.um die Fussballproduktion inPakistan, um die Reise einesausgedienten T-Shirts vom Alt-kleider-Container in Deutsch-land bis in ein afrikanischesDorf, um Müllsammlerkinderin Buenos Aires und um dieFolge der Verschuldungskrisefür Kongo. «Zartbitter» doku-mentiert am Beispiel Schoko-lade die Herausforderungeneines Fairtrade-Projekts desGhana-Schweizers Yayra Glo-ver, und «Die Welt im Ausver-kauf» beleuchtet das hochaktu-elle Phänomen Land Grabbing– den Run von internationalenInvestoren auf Agrarland in Af-rika, Asien und Lateinamerika.Den Abschluss bildet der keni-anische Kinderspielfilm «SoulBoy», der in einem Slum vonNairobi spielt: Der jugendlicheHeld muss sieben Aufgaben lö-sen, um seinen Vater zu retten.Neben der abenteuerlichenHandlung bietet der Film auchauthentische Einblicke in denAlltag im Slum von Kibera.Die Veranstaltungsorte undDaten: 20. Februar in St. Gal-len, 21. Februar in Kreuzlin-gen, 27./28. Februar in Luzern,6./7. März in Zürich, 13./14.März in Basel, 19./20. März inBern, Anfang November inThusis im Rahmen der Welt-filmtage, Beginn jeweils um17.30 Uhr (bis ca 21.00 Uhr).Ergänzend dazu findet in Bern,Zürich und Kreuzlingen einWeiterbildungskurs «Film – dieWelt in bewegten Bildern» statt.Weitere Informationen unterwww.filmeeinewelt.ch

Lernmodul

VerschwendungIm Rahmen der Maturaarbeitan der Kantonsschule Baden(AG) haben verschiedene Per-sonen während einem Jahr aneiner Unterrichtseinheit ge-feilt, die die Verschwendungvon Lebensmitteln themati-siert. Die fixfertige Unter-richtseinheit enthält unteranderem Theorieblätter, einLeiterlispiel, selbst gedrehtesFilmmaterial und ein Quiz. Esist für Lehrpersonen ohnegrossen Aufwand einsetzbar.Die von uns durchgeführtenTestläufe in zwei Schulklassenhaben gezeigt, dass die vier ab-wechslungsreichen Lektionenzu einem Thema, das aus unse-rer Sicht eines der grossen nochzu bewältigenden Probleme un-serer Gesellschaft und derkommenden Generationendarstellt, Schülerinnen undSchüler interessiert. Geeignetist die Lerneinheit für die Se-kundarstufe I; sie ist kostenlosdownloadbar unter http://swis-seduc.ch/allgemeinbildung/food_waste/

CAS-Lehrgang

ElternbildungDas Zentrum für frühkindlicheBildung (ZeFF) der UniversitätFreiburg bietet einen neuenLehrgang an, der die Teilneh-menden zu Eltern- und Erwach-senenbilderinnen und -bild-nern macht. Dieser Lehrgangbesteht aus zwei Teilen, diekonzeptionell miteinander ver-knüpft sind. Das Certificateof Advanced Studies (CAS)Grundlagen der Elternbildungschafft die inhaltlichen Grund-lagen. Das SVEB-Zertifikat ver-mittelt die nötige Methodik undDidaktik. Beide Teile könneneinzeln gebucht werden. Kurs-orte sind Freiburg und Zürich.Anmeldeschluss 31. März. Wei-tere Informationen unter www.unifr.ch/formcont

Schuleinrichtungen/Mobiliar

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42BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Internet

Steuern easySteuererklärung ausfüllen willgelernt sein. Die Website www.steuern-easy.ch der Schweize-rischen Steuerkonferenz SSKbringt Jugendlichen dasThema Steuern näher. Dortkönnen sich die Jugendlichenselbstständig mit dem Themaauseinandersetzen. Wissens-seiten erklären das Steuersys-tem auf einfache Art und Weiseinteraktiv und spielerisch. Mit-tels Lernkontrollen überprüfensie das Gelernte. Nähere Infor-mationen unter www.steuern-easy.ch

Gesundheit

Achtung Boden-belagUm die Schadstoffbelastungvon Kindern zu ermitteln, hatteder grösste UmweltverbandDeutschlands, der «BUND» vorkurzem bei der Aktion «KiTasunter der Lupe – Zukunft ohneGift» Staubproben aus 200 Ein-richtungen analysiert. Das Er-gebnis: In allen Kindertages-stätten war der Staub über-durchschnittlich stark mitWeichmachern belastet. Bau-herren sollten beim Neubauoder der Sanierung von Schu-len, Kindergärten oder Kinder-tagesstätten auf emissionsarmeProdukte wie Bodenbeläge ausKautschuk zurückgreifen. Beinora system blue sind alle Ver-legematerialien wie Grundie-rung, Spachtelmasse, Klebersowie der Kautschuk-Bodenbe-lag selbst aufeinander abge-stimmt und tragen jeweils dasGütesiegel «Der Blaue Engel…weil emissionsarm». Informati-onen unter www.nora.com

Wettbewerb

Hörspiel deutsch-französisch«Mit der richtigen Motivationschreibt und lernt es sich vielleichter», ist Cleverkids-Grün-derin Regina Keller überzeugt.Mit einem Wettbewerb als Mo-

tivation will Cleverkids mög-lichst viele Schülerinnen undSchüler der 5. und 6. Klassenmotivieren. Gefragt ist ein20-minütiges Hörspiel inDeutsch, was etwa 10000 Zei-chen entspricht. In diesem soll-ten Figuren vorkommen, dieFranzösisch sprechen. Natür-lich braucht die CD auch einansprechendes Cover. Eineroder mehrere Vorschläge sindwillkommen, aber nicht zwin-gend. Auf Wunsch könnenauch Lieder eingeflochtenwerden. Auch davon solltenSchulklassen eine Aufnahmeschicken und sich vorher ver-gewissern, dass sie die Rechtedafür haben.Die besten drei Hörspiele wer-den zusammen mit den Sieger-klassen im Radiostudio Pilatusin Luzern aufgenommen. Ausden entstandenen Geschichtenproduziert Cleverkids danneine Spezial-CD und bringt sieauf den Markt. Einen Aus-schnitt aus einem Hörspielstellt Cleverkids als Muster perE-Mail [email protected] zurVerfügung. Hörproben könnenauch online angehört werdenunter www.cleverkids.chEinsendeschluss ist Ostern2013. Mit dem Vermerk «Hör-spiel-Wettbewerb» an: Clever-kids, Regina Keller, Hinterdorf-strasse 10a, 8174 Stadel

Broschüre

Lebenskompe-tenz entwickelnWas sind Lebenskompetenzen?Wie lassen sie sich im Schulall-tag fördern? Welchen Nutzenhaben sie für die schulischeund persönliche Entwicklungder Kinder und Jugendlichenund für die Schule selber? Aufdiese und weitere Fragen gibteine Broschüre des Departe-ments Bildung, Kultur undSport des Kantons Aargau imRahmen des Gesundheitsför-der-Programms «Gsund undzwäg i de Schuel» Antworten.Die Broschüre findet sich unterwww.gesundeschule-ag.ch

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43BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Zwei Knaben geraten sich in der Pause in dieHaare, der eine schlägt dem anderen eineblutige Nase. Auf dem Heimweg hänselt eineGruppe Mädchen eine ihrer Klassenkamera­dinnen wegen deren dunklen Hautfarbe. Zumwiederholten Mal werfen Mitschüler einemKollegen nach dem Turnen den Turnsack unterdie laufende Dusche.» – Aggressive Hand­lungen, wie sie im Schulumfeld fast jedenTag vorkommen. Sie stören einen geregeltenUnterricht und das Sozialklima in der Klasse,erfordern viel Zeit und Nerven seitens der Lehr­person und belasten Kinder und in der Regelauch deren Eltern psychisch.Das Buch aus dem Verlag LCH «Und wollte ihmnur ein Tomätchen schlagen» geht von kon­kreten Beispielen aus dem Schulalltag aus. DerAutor Markus Seeholzer, Lehrer, Heilpädagogeund Kinder­ und Jugendlichentherapeut, stelltdrei zentrale Aspekte in den Vordergrund: Ge­naues Hinschauen und Erkennen der aggres­siven Handlung, Verstehen der Hintergründe,die zu der aggressiven Tat führen, und schliess­lich adäquates Handeln, um Tätern und Op­fern richtig begegnen zu können. «Der Vorteildieser Vorgehensweise ist ein reflektiertesHandeln, das nicht auf vorschnellen eigenenEmotionen basiert», schreibt der Autor.

Aus dem InhaltErklärungsmodelle zur AggressionVerschiedene Modelle aus unterschiedlichenZeitepochen und mit unterschiedlichen An­satzpunkten zeigen das breite Spektrum derAggression.

Erkennen von AggressionJede Person reagiert anders auf Stress undpsychische Belastungssituationen: Destruktion,Evasion, Verunglückte Kontaktnahme, Introver­sion und wie sich diese Strategien im Schulall­tag zeigen und auswirken.

Verstehen von AggressionWelche Botschaften verstecken sich hinter ag­gressiven Ausdrucksformen? Sie zeigen sichunterschiedlich in den verschiedenen Entwick­lungsstadien.

Handeln, um Aggressionen zu begrenzenEine Tat eingestehen, sich bewusst machen.Das Ent­Schuldungs­Modell dient der Hilfe derIntegration der Schulderfahrung und der Suchenach Lösungen zusammen mit dem Opfer.

«Und wollte ihm nur ein Tomätchen schlagen» –Umgang mit Aggressionen im SchulalltagWas tun, wenn Kinder gegenüber Kameraden und Lehrpersonen aggressiv sind? Genau beobachten,die Hintergründe verstehen, um die Situation zu entschärfen oder stoppen zu können: Diesen dreizentralen Aspekten widmet sich ein Buch aus dem Verlag LCH; es geht von konkreten Beispielen ausund liefert praktische Hilfestellungen.

Markus Seeholzer:«Und wollte ihmnur ein Tomätchenschlagen – Umgangmit Aggressionenim Schulumfeld»,mit Zeichnungenvon Elena Pini, Ver-lag LCH, 2011,64 Seiten A4,Fr. 29.80 für LCH-Mitglieder, Fr. 39.–für Nichtmitglieder,jeweils plus Portound MwSt.ISBN-13: 978-3-9522130-6-3

Bestellungen überwww.lch.ch perE-Mail an [email protected] oderTel. 044 315 54 54.

«Eine für die Praxis der Klas-senführung hoch lehrreicheLektüre, verständlich geschrie-ben für Lehrerinnen und Lehrermit Verstand. Und dazu zählenwir uns schliesslich alle ...»

Anton Strittmatter, bis Juli 2011 Leiterder Pädagogischen Arbeitsstelle LCH

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Markus Seeholzer

UND WOLLTE IHM NUREIN TOMÄTCHEN SCHLAGENUmgang mit Aggressionen im Schulumfeld

Verlag LCH

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44BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

Die Deutsch-Schweizerische Internationale Schule ist eineder führenden internationalen privaten Schulen in Hong-kong mit 200 Lehrern und Mitarbeitern, die mehr als 1300Schüler auf deutsche bzw. britische Abschlüsse in zweiparallelen Zweigen vorbereitet. Wir suchen ab August 2013folgende Ortslehrkräfte:

Gymnasiallehrkraft mit Lehrbefähigung inGeschichte (Bilingual Englisch) mit Beifach

Sonderschullehrkraft(Deutsche Sekundarstufe)

Primarschullehrer/In

Wir bieten hervorragende Arbeitsbedingungen in einer in-ternationalen Schule deutscher Prägung und erwarten of-fene und belastbare Bewerber/innen mit der Bereitschaftzu besonderem Einsatz – auch in weiteren Bereichen desSchullebens.

Weitere Informationen zur Deutsch-Schweizerischen Inter-nationalen Schule Hongkong finden Sie auf unserer Web-site http://mygsis.gsis.edu.hk/.

Bitte bewerben Sie sich mit Anschreiben, Lebenslauf,Zeugniskopien und Referenzschreiben über unser OnlineRecruitment Portal: http://mygsis.gsis.edu.hk/careers/job-openings/.Einsendeschluss bis spätestens: 22.2.2013

German Swiss International SchoolPersonalabteilung Tel. 00852 2849 621611 Guildford Road Fax 00852 2849 6347The Peak, Hong Kong E-Mail: [email protected]

Bitte senden Sie nur Kopien ein, keine Originalunterlagen,da wir die eingegangenenBewerbungsunterlagen nicht zurückschicken können.

www.schulverband.schams.chOberstufe Zillis

Das Schams liegt wunderschön gelegen an der Nord-SüdachseSan Bernardino. Dank seiner zentralen Lage (25 Autominuten vonChur, 55 Minuten von Bellinzona) ist es ein beliebtes Wohn- undNaherholungsgebiet.

Die Oberstufe in Zillis zeichnet sich durch ein angenehmes Lern-klima aus. Rund 80 Schülerinnen und Schüler werden durch ein gutfunktionierendes und motiviertes Lehrer-/innenteam unterrichtet.Auf Beginn des Schuljahres 2013/14 (19. August 2013) suchen wir

1 Sekundarlehrperson (100%, Klassenlehrperson)(idealerweise vielfältiges Fächerprofil phil 1, das Fächerprofil kannjedoch den Eignungen und Neigungen der Bewerber-/innen ange-passt werden)

Wir wünschen uns eine- aufgestellte, teamfähige Person, die einen motivierendenUmgang mit Jugendlichen hat.

- ausgebildete Oberstufenlehrperson oder eine Primarlehrpersonmit Flair im Umgang mit Schülerinnen und Schüler im Alterzwischen 13-16 Jahren.

Wir bieten- eine geleitete Schule mit moderner Infrastruktur.- angenehmes Arbeitsklima in einem kleinen, motivierten Team.- zeitgemässe Anstellungsbedingungen.

Fühlen Sie sich angesprochen? Wir würden uns über Ihre Bewer-bung mit den üblichen Unterlagen bis am 15.2.2013 an folgendeAdresse freuen:Schulverband Schams, Schulleitung, 7432 Zillis

Für weitere Auskünfte steht Ihnen der Schulleiter PhilippHugentobler gerne zur Verfügung:Schulleitung SVS, 7432 Zillis, 079 361 84 [email protected]

Für Ihr Stelleninserat in Bildung Schweiz

Martin Traber, 044 928 56 [email protected]

Lehrpersonen und HeilpädagogInnenfür die Entwicklungszusammenarbeit!

Weitere Infos: www.interteam.ch

Private Tagesschule LogartisZürich

Auf Beginn des Schuljahres 2013/14 suchen wir zur Ergän-zung unseres Oberstufen-Teams folgende Lehrpersonen:

1 Schulischer Heilpädagoge / Schulische Heilpädagogin(Pensum 60–100%)

1 Fachlehrperson Englisch(12 Lektionen/Woche)

1 Hauswirtschaftslehrperson(6 Lektionen/Woche)

Sie sind– eine engagierte und flexible Lehrperson– teamfähig und kollegial– strukturiert aber dennoch kreativ denkend und arbeitend– mit Teamteaching und offenen Unterrichtsformen vertrautoder Sie möchten diese Unterrichtsarten kennen lernen

Wir bieten– ein gefestigtes aber stets offenes Team, welches sichdurch sämtliche obgenannten Eigenschaften undFähigkeiten auszeichnet

– ein den heutigen Bedürfnissen gerecht werdendes,zeitgemässes Schulungsmodell

– weitgehende Mitbestimmungs- und Mitwirkungsrechte– einen sicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz;gleiche Entlöhnung wie beim Staat

Privatschule Logartis, Balgriststrasse 102, 8008 ZürichTelefon 044 380 09 89, Fax 044 382 42 94E-Mail: [email protected]

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45BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSFORUM

Keine Nachhilfe nötig«Wie früh sollen Kinder Fremdsprachen ler-nen?» BILDUNG SCHWEIZ 12/2012

Seit fünf Jahren begleite ich mehrereKlassen in einem integrativen Schulsys-tem im Fach Englisch. Meine Schüle-rinnen und Schüler lernen gerne undauch erfolgreich. Niemand in meinenKlassen brauchte je Nachhilfe. Alle er-reichen die Lernziele. Die meisten über-treffen die Lernziele bei Weitem. DieEltern staunen über das fast akzentfreieEnglisch ihrer Kinder. Ich erwähne diesalles nur, weil die Erfahrung vielerLehrpersonen offenbar eine andere ist.Dies ist nicht nur den Beiträgen im De-zemberheft zu entnehmen. ClaudiaBaumberger fragt: «Wie früh sollen Kin-der Fremdsprachen lernen?» Was ist,wenn wir die Frage anders stellen: «Wiesollen Kinder Fremdsprachen lernen?»Warum gelingt das Sprachenlernen inmeinen Klassen? Es sind drei einfacheSchritte, die jede Sprachlehrpersonschon ab nächster Woche umsetzenkönnte:Erstens: Die Lernenden erhalten im ers-ten Schritt eine wortwörtliche Überset-zung des fremdsprachigen Textes. Soverstehen sie gleich von Anfang an«Wort für Wort», was in der für sie frem-den Sprache, wann genau und in wel-cher Reihenfolge, gesagt wird. Dies führtrasch zu wichtigen Einsichten in diefremde Sprache.Zweitens: Dadurch, dass ich den Ler-nenden im zweiten Schritt die neuenTexte mehrere Male langsam vorlese,während die Schüler gleichzeitig diedeutsche Zeile der wort-wörtlichenÜbersetzung mitlesen, wird das be-wusste Verständnis der einzelnen Wör-ter im Gesamtkontext gefestigt. EinzigesZiel bei diesem Schritt: Das Verstehendes fremdsprachigen Textes.Drittens: Ich sorge dafür, dass die Ler-nenden die so vorbereiteten Texte mög-lichst oft im Hintergrund mithören kön-nen. Die gängigen Lehrmittel verfügenüber entsprechende Hör-CDs. So lasseich den aktuellen Text während Grup-penarbeiten oder auch während ruhigerEinzelarbeiten leise in einer Endlos-schlaufe im Hintergrund mitlaufen. Da-durch prägen sich zum Beispiel die Satz-melodie, die richtige Aussprache oderder grammatikalisch korrekte Satzauf-bau nebenbei ein.

Karin Holenstein, Herisau AR

Lernen im Austausch«LCH fordert Überprüfung der Fremdspra-chen-Situation?» BILDUNG SCHWEIZ 12/2012

Sehr geehrter Herr Zemp, Sie sprechensich für eine einheitliche Sprachenrege-lung aus. Im letzten Satz lassen Siedurchblicken, dass Sie Französisch alsErstsprache Vorrang geben. Ich bin an-derer Meinung. Deutschschweizer ler-nen Englisch schneller als Französisch.Im Arbeitsleben spielt Englisch ausser-dem eine wichtigere Rolle. Französischsoll auf Sekundarstufe eingeführt wer-den. Als man im Kanton Zug Früh-Fran-zösisch einführte, gab es Primarlehrer,die damit überfordert waren. Ich kenneEltern, die Nachhilfe organisieren muss-ten, damit ihre Kinder auf der Oberstufewieder mithalten konnten...Von 1990 bis 1996 arbeitete ich beieinem französischen Telekomausrüster.Sitzungen, an denen auch Genfer Kolle-gen teilnahmen, erfolgten auf Englisch.Die Sitzungsteilnehmer hatten in derSchule die jeweilige zweite Landespra-che gelernt. Die Genfer wollten abernicht Deutsch reden, die Zürcher nichtFranzösisch und weil die Terminologiein der IT-Welt ohnehin Englisch ist,wurde Englisch gesprochen.Georges Pasquier, Präsident des SER,fordert den Sprachenaustausch. Wennich mich an meine Schulzeit zurück er-innere, sehe ich das auch so. Ich hatteeinen sehr guten Französischlehrer. Indrei Jahren paukte er mit uns alle 81Lektionen in Otto Müllers «Parlons Fran-çais!» durch. Mein Schlüsselerlebnis fürdas Erlernen von Fremdsprachen waraber eine Reise nach Paris, die ich imzarten Alter von 15 Jahren unternahm.Vor der Reise lernte ich für die Schuleund nach der Reise für mich. Mit J+Shätte man eine Organisation, die z.B. imBereich des Sports mehrsprachige Lageranbieten könnte. Wenn man die Pfadis,Jublas, Cevis und Fussballclubs ins Bootnehmen könnte, sollte es möglich sein,eine echte Sprachenoffensive ins Lebenzu rufen.Was BILDUNG SCHWEIZ angeht, kannich sagen, dass ich die Ausgaben 12/2012und 1/2013 von A bis Z gelesen habe.Die Themen finde ich gut und wichtig.Lehrerinnen wie Frau Wiederkehr (Aus-gabe 12/2012 Seite 12) sind super. Werdiesen Artikel liest, hat eine gute Mei-nung von unserer Lehrerschaft.

Thomas Iten,ehemaliger Sekundarlehrer, Dietwil

Völlig am Ziel vorbei«Guten Schultag», BILDUNG SCHWEIZ12/2012

Sehr geehrte Frau Fischer, Ihr Text «Be-trifft: Fremdsprachen, Cartoonist» ausBILDUNG SCHWEIZ 12/2012 beginntzwar mit einem frohlockenden «GutenSchultag», jedoch war die Wirkung fürmich heute Morgen um 6.30 Uhr allesandere als positiv. Was für ein Fauxpas(ich hoffe, Sie verstehen diesen Aus-druck nach acht Jahren Französischun-terricht).Das wirklich schockierende Element inIhrem Beitrag ist die Tatsache, dass SieIhre persönlichen Erfahrungen IhrerSchulzeit plakativ verwenden, um einepseudo-allgemeingültige Aussage zumachen. Dass in Ihrem Fall nicht mehrhängen geblieben ist im Fremdspra-chenunterricht scheint mir nicht wirk-lich das primäre Problem der Schule zusein, sondern wohl eher Ihr persön-liches.Anspruchsvollere Themen – wie Sie es janannten – sind durchaus im Curriculumdes Gymnasiums enthalten. Diesbezüg-lich gilt es auch festzuhalten, dass imFremdsprachenunterricht Kultur undLiteratur behandelt und vermittelt wird.Ein Faktor, dem Sie zu meinem grossenErstaunen gar keine Relevanz zugespro-chen haben. Eine Fremdsprache in derInstitution Schule vermittelt mehr alseine simple Ferienkonversation odereine Bestellung eines Hummers in ir-gendeiner Spelunke in Südfrankreich.Dies sollten Sie beim nächsten Mal vordem Schreiben durchdenken. Dass Sieam Ende dann durchaus noch Mildewalten lassen und betonen, dass man dieSprache dann trotzdem noch lernt, ebenjenseits der regulären Schulzeit, das istdann der Gipfel. Sollte wider ErwartenIhr Text nicht gegen die FremdspracheFranzösisch intendiert sein, dann ist erwohl einfach gut gemeint (also das Ge-genteil von gut) geschrieben, aber völligneben dem Ziel vorbei.

Martin Studer, Kantonsschule Olten

Ihre MeinungBriefe von Leserinnen und Lesern sindin BILDUNG SCHWEIZ willkommen –am liebsten kurz und prägnant, per E-Mail an [email protected] oder aufPapier. Wir bitten um Verständnis dafür,dass umfangreiche Einsendungen ge-kürzt werden müssen. Die Redaktion

Page 46: 02 2013

46BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

Die städtische Schule Aarau umfasst rund 1700 Schüle-rinnen und Schüler aus Kindergarten, Primar- und Ober-stufe sowie eine Musikschule mit knapp 600 Kindern. Insechs Schuleinheiten unterrichten rund 250 Lehrpersonen.Jeder Schuleinheit steht ein Schulleiter vor.

Wir suchen per 1. August 2013 oder nach Vereinbarungeine/einen

Geschäftsleiterin/Geschäfts-leiter der Schule Aarau 100%Als Geschäftsleiterin/Geschäftsleiter sind Sie für die ge-samte operative Führung der städtischen Schule zustän-dig. Sie führen das sechsköpfige Schulleitungsteam unddie Assistentin.

Ihre Aufgaben• Personelle Führung• Zukunftsgerichtete Weiterentwicklung der Schule in

Zusammenarbeit mit Schulpflege und Stadtverwaltungnach kantonalen Vorgaben

• Verantwortung für Qualitätsentwicklung und -sicherung• Organisatorische und administrative Leitung• Information und Kommunikation sowie Vertretung der

Schule nach Innen und Aussen

Ihr Anforderungsprofil• Vorzugsweise Hochschulabschluss mit Aus- und

Weiterbildung in den Bereichen Management, Führungund Betriebswirtschaft

• Pädagogische Ausbildung sowie Erfahrung inschulischen Entwicklungsprozessen und Verwaltungs-erfahrung erwünscht

• Erfahrung in Personalführung und Projektmanagement• Hohe Belastbarkeit• Gute Auftrittskompetenz und Verhandlungsgeschick• Ausgeprägte Kommunikations- und Sozialkompetenz

Unser Angebot• Eine gut funktionierende Volksschule• Engagierte und motivierte Lehrerinnen und Lehrer• Unterstützung durch ein erfahrenes Schulleitungsteam• Eine kompetente Assistentin und ein gut funktionie-

rendes Sekretariat• Eine wertschätzende und kooperative Schulpflege

Die Schulpflege und das Schulleitungsteam freuen sich aufIhre Mitarbeit.Auskünfte erteilt Ihnen gerne unser SchulpflegemitgliedRuedi Birchler, Ressort Personal, Telefon 079 254 21 59,[email protected]. Bitte senden Sie Ihre Bewerbungbis Freitag, 22. Februar 2013 an die Schulpflege Aarau,Hammer 18, 5000 Aarau.

www.schule-aarau.ch

S TADT AARAUViele Berufe.Ein Arbeitgeber.An der Sekundarschule Therwil führen wir derzeit3 Kleinklassen und ISF in Regelklassen des Niveau A.Unser Team der Speziellen Förderung besteht aktuellaus vier Lehrerinnen und zwei Lehrern. Im kommendenSchuljahr führen wir neu eine Berufsintegrations-Klein-klasse für Schülerinnen und Schüler im 9. SchuljahrNiveau A ein und suchen darum auf Beginn des Schul-jahres 2012/2013, Stellenantritt 12. August 2013,eine/n schulische/n

Heilpädagogin/Heilpädagogenals Klassenlehrperson mit Schwerpunkt Berufswahl(BG 100%).

Auf denselben Zeitpunkt suchen wir auch eine/nschulische/n Heilpädagogin/Heilpädagogen mitSchwerpunkt ISF (BG 30–60%).

Bewerberinnen und Bewerber mit anderer gleichartigerQualifikation und entsprechender Berufserfahrung sindebenfalls willkommen.

Für weitere Informationen steht Ihnen von der Schul-leitung Herr Horn (Tel. 061 726 60 00) gerne zurVerfügung.

Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen sendenSie bitte bis 1. März 2013 an die

Schulleitung der Sekundarschule TherwilKänelmattweg 114106 Therwil

Stiftung Tagesschule OberglattAlpenstrasse 18, 8154 OberglattTel.: 044 850 39 09e-mail: [email protected]

Wir sind eine familiäre Tagessonderschule für 45Schülerinnen und Schüler mit besonderen Bedürfnis-sen im Lernen und Verhalten.

Per 01.08.2013 suchen wir:

1 Oberstufenlehrpersonwenn möglich mit Ausbildung zum schulischenHeilpädagogen

1 Primarlehrpersonwenn möglich mit Ausbildung zum schulischenHeilpädagogen

Sie führen eine Kleinklasse mit max. 7 Schülerinnenund Schülern

Wir erwarten Interesse an Schüler/innen mit ver-schiedenen Bedürfnissen und bieten Unterstützungdurch ein offenes und kompetentes Team.

Die detaillierten Stellenausschreibungen und Infor-mationen zur Schule finden Sie unter www.stonet.ch

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung mit allen Unter-lagen an die Stiftung Tagesschule Oberglatt oder pere-mail.

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47BILDUNG SCHWEIZ 2 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHWAMM DRüBER

Was Hänschennicht lernt, lerntHans nimmer-mehr. Wirklich?

Viele Menschen mögen einfache Antworten.Und Politikerinnen und Politiker scheinengeradezu vernarrt in solche zu sein. Kürzlichbehauptete eine Berner Politikerin allenErnstes, Jugendliche seien vor neun Uhr mor-gens grundsätzlich nicht leistungsfähig. Umdann daraus zu schliessen, dass Unterrichtnicht vor neun Uhr starten solle. Im gleichenAtemzug meinte sie sogar, damit das allmor-gendliche Gequetsche in den öffentlichenVerkehrsmitteln auflockern zu können; siewarte nur noch auf die Zusage einer Pilot-schule, um den positiven Effekt nachweisenzu können. Ich freue mich schon unbändigauf die Studie, die die Entlastung des gesam-ten öffentlichen Verkehrs im Berner Ballungs-raum nachweisen soll, wenn eine einzige (!)Schule erst um neun Uhr startet.Universelle Zeitintervalle der Leistungsfähig-keit und solche der Leistungsunfähigkeit gibtes natürlich nicht. Ob und wann ein Menschleistungsfähig ist, hängt wesentlich von sei-nem Schlaf-, Ess- und Arbeitsverhalten ab.Leistungsfähig kann man auch morgens umfünf sein; man muss nur die richtigen Vorkeh-rungen treffen. Ebenso einfach und ebensofalsch ist, was man häufig im Zusammenhangmit Frühförderung hört. Da hört man, es exis-tierten «Phasen im Heranwachsen», in denengewisse Lernprozesse unbedingt stattfinden

müssten, so als würde irgendwann der allerletzte Schnellzug in Richtung Lern-erfolg abfahren, und wenn man nicht frühzeitig auf ihn aufspränge, ergäbe sichnie mehr eine ähnlich günstige Gelegenheit. Mit einem Argument wie diesemzwingt man dann Ruthchen und Hänschen zu Frühförderkursen oder früh-fremdsprachlichem Unterricht. Aber: Das Bonmot «Was Hänschen nicht lernt,lernt Hans nimmermehr» mag noch so oft repetiert werden, wahrer wird esdadurch nicht.

Lernen ist an keinen Fahrplan gebundenSensible Phasen des Lernens gibt es so wenig wie sensible Zeitintervalle fürLeistungsfähigkeit. Ein gesundes Hirn kann in jeder Phase des Lebens lernen.Bis heute gibt es keine Studie, die den Vorteil von Frühenglisch oder Frühfran-zösisch belegt; die Erfahrungen zeigen, dass Kinder, die nicht in diesen frühenSchnellzug geschubst werden, schnell und reibungslos Verpasstes nacharbei-ten können und bald mit den Vorauseilenden gleichziehen. Oder, in den Wor-ten der Lernforscherin Elsbeth Stern: «Bis heute fehlen die Belege, dass Früh-förderung wirklich nachhaltige Auswirkungen auf den Erfolg des Kindes hat.»Ich selber habe im Alter von 45 mein Englisch, das vorher etwa First-Niveauhatte, durch Lernen auf das Proficiency-Niveau angehoben; und mein Lernenunterschied sich in keiner Weise von den Lernerlebnissen im Kindesalter. Ein48-jähriger Kollege von mir lernt zurzeit Reiten und ist überaus erfolgreichdarin. Und meine Mutter lernte im Pensionsalter zum ersten Mal Spanisch, be-trieb dabei etwa denselben Aufwand, den eine Jugendliche in jahrelangemSprachunterricht betreibt, und erreichte auch ein vergleichbares Niveau. Dasmenschliche Gehirn ist eine Lernmaschine, und es verlernt diese Fähigkeit,sofern es gesund bleibt, im Laufe des Lebens nicht. Wo immer Frühförderungthematisiert wird, sollten wir besonders kritisch zuhören. Kinder und Jugend-liche dürfen nicht die Leidtragenden sein, bloss weil Bildungspolitikerinnenund -politiker einfache Antworten mögen.

Armin P. Barth

MathematikdidaktikWie können Kinder mit Lernschwierig-keiten in Mathematik in Regelschulenunterstützt werden? Nebst dem Verste-hen von Basisinhalten kommen den ver-schiedenen didaktischen Materialien,bildlichen und formalen Darstellungeneine grosse Bedeutung zu – gemäss demGrundsatz «Weniger ist mehr».

Schweizer Schulen im AuslandEine Gesetzesrevision soll bewirken,dass die Mindestzahl von 20% Schwei-zer Schüler an Schweizer Schulen imAusland aufgehoben wird und einheimi-sche Schülerinnen und Schüler ver-mehrt aufgenommen werden können.Dies soll unter anderem die SchweizerPräsenz im Ausland stärken.

Kleinklasse oder IntegrationJugendliche mit Lernschwächen, wel-che integrativ geschult wurden, habenbessere Chancen bei der Aufnahme ineine Berufslehre als solche mit Klein-klassenbiografie. Dies zeigen Ergeb-nisse aus der Forschung.Die nächste Ausgabe erscheint am5. März 2013.

BILDUNG SCHWEIZ demnächst

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