+ All Categories
Home > Documents > 016€¦ · 016. Inhaltsverzeichnis 3Vorwort 4 Höhepunkte 2016 6 Zusammen ein Ganzes 14 Das Jahr...

016€¦ · 016. Inhaltsverzeichnis 3Vorwort 4 Höhepunkte 2016 6 Zusammen ein Ganzes 14 Das Jahr...

Date post: 15-Jun-2020
Category:
Upload: others
View: 1 times
Download: 0 times
Share this document with a friend
28
Jahresbericht 2016
Transcript

Jahresbericht 2016

Inhaltsverzeichnis

3 Vorwort 4 Höhepunkte 2016 6 Zusammen ein Ganzes 14 Das Jahr 2016 in Zahlen 18 Krankenversorgung 19 Forschung 20 Studium und Lehre | Ausbildung 21 Organisationsstruktur 22 Übersicht der Kliniken und Institute 25 Ausgewählte Publikationen 2016

Impressum

Herausgeber Charité – Universitätsmedizin Berlin | Geschäftsbereich Unternehmenskommunikation

Charitéplatz 1 | 10117 Berlin

Tel. +49 30 450 570 400 | [email protected] | www.charite.de

V. i. S. d. P. Uwe Dolderer, Leiter des Geschäftsbereichs Unternehmenskommunikation

Redaktion Dr. Julia Biederlack, Christin Dienst, Martin Gärtner, Torsten Schaletzke, Manuela Zingl

Lektorat Dr. Katja Furthmann

Übersetzungen Lingualogic Language Services

Gestaltung Christine Voigts, Zentrale Mediendienstleistungen, Charité

Fotos Wiebke Peitz, Charité (soweit nicht anders ausgewiesen)

Peter Lüdemann, Charité (Seite 4, Mitte links; Seite 12, links)

Dr. Joseph Regan, Charité (Seite 9, rechts)

Konstanze Vogt, Charité (Seite 4, unten rechts)

Berliner Institut für Gesundheitsforschung (Seite 9, links)

Joachim Gern (Seite 5, oben links)

Sabine Gudath (Seite 4, oben links; Seite 4, oben rechts; Seite 5, oben rechts)

people-photography (Seite 4, Mitte rechts)

Titelbild: Modernisiertes Charité Bettenhaus Mitte mit gläserner Verbindungsbrücke

Spendenkonto der Charité – Universitätsmedizin Berlin

Deutsche Bank Berlin | IBAN DE68 1007 0000 0592 9799 00 | BIC DEUTDEBBXXX

Kontakt: [email protected] | www.gutes-tun.charite.de

3

Vorwort

Erfolgreiche Bauprojekte, großes soziales Engagement, exzellente Wissenschaft und ausge-zeichnete Patientenversorgung – aber auch Stunden tiefer Trauer: Das Jahr 2016 war für die Charité – Universitätsmedizin Berlin und ihre konzernweit 17 100 Beschäftigten sehr bewegend.

Trotz zahlreicher baulicher und technischer Investitionen konnte die Charité zum sechsten Mal in Folge das Jahr mit einem positiven Jahresergebnis abschließen. Der Überschuss für 2016 in Höhe von 3,8 Millionen Euro zeigt, dass die Charité neben exzellenter medizinischer Versorgung und hervorragender Forschung auch ausgezeichnet wirtschaften kann. Die erstklassige medizi-nische Versorgung bescheinigte uns zum fünften Mal in Folge das Klinik-Ranking des Magazins Focus. Dies wäre ohne unsere vielen engagierten Beschäftigten nicht möglich gewesen. Ihnen möchten wir an dieser Stelle ausdrücklich danken.

Im Aufsichtsrat der Charité gab es Ende 2016 eine wichtige Personalveränderung. Der Regierende Bürgermeister von Berlin und Wissenschaftssenator Michael Müller ist im Zuge der Umstruk-turierung im Senat seit Dezember neuer Aufsichtsratsvorsitzender. Er folgt auf die ehemalige Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres. Neu im Vorstand der Charité ist Astrid Lurati. Sie trat im Mai ihr Amt als Direktorin des Klinikums an. Zudem hat der Aufsichtsrat im März Judith Heepe als Pflegedirektorin bestellt.

Im Rahmen der Aktion „Charité hilft“ leisten unsere Beschäftigten seit nun mehr als einem Jahr an mittlerweile vier Standorten einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung der Geflüchteten in Berlin. Anfang 2016 startete die Charité ein Impfprojekt und schaffte es so, pass-genau bestehende Immunisierungslücken zu schließen. Davon profitieren besonders die Kinder, die mit den Impfungen Zugang zum deutschen Schulsystem erhalten. Im November konnte mit dem „medibus“ das erste Impfmobil für die Flüchtlingsversorgung seinen Betrieb aufnehmen.

Ein besonderer Fokus lag 2016 auf zwei großen Bauprojekten: Die Charité konnte Mitte Sep-tember den Schlüssel für das neu gebaute Charité Notfallzentrum Mitte – Rudolf-Nissen-Haus entgegennehmen. In dem Gebäude befinden sich hochmoderne OP-Säle, die intensivmedizi-nischen Stationen sowie die Zentrale Notaufnahme. Mit der feierlichen Übergabe des Charité Bettenhauses Mitte im November wurde das rund dreijährige Sanierungsprojekt abgeschlossen. Bereits Mitte Dezember konnte die erste Patientin in das Bettenhaus verlegt werden. Seitdem zogen wöchentlich Stationen in das von Grund auf modernisierte Gebäude. Der Einzug der letzten Stationen erfolgte im Frühjahr 2017. Für die Charité besonders erfreulich ist, dass beide Projekte im Zeit- und Kostenplan umgesetzt wurden.

Im Bereich der Wissenschaft beteiligte sich die Charité maßgeblich am Aufbau weiterer durch die Einstein Stiftung geförderter Forschungszentren. Zudem konnte im Dezember Berlins neue, moderne Biobank am Campus Virchow-Klinikum ihren Betrieb aufnehmen. Für eine exzellente Wissenschaft sind neben einer modernen Infrastruktur aber auch eine internationale Ausrichtung und grenzübergreifende Forschung unverzichtbar. Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz haben in der Forschung und Lehre daher keinen Platz. In einer Zeit mit steigender Fremdenfeindlichkeit und zunehmendem Protektionismus bezieht die Charité daher klar Stellung für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft.

2016 gab es aber auch schmerzliche Momente: So erschütterte uns die Tötung unseres geschätz-ten und überaus beliebten Kollegen Dr. Dr. Thomas Plath durch einen seiner Patienten. Diese unfassbare Tat machte uns alle sprachlos und betroffen. Auch der Anschlag am Berliner Breit-scheidplatz kurz vor Weihnachten hat die Charité und ganz Berlin tief erschüttert. Beeindruckend war das große Engagement, das die Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte der Charité an den drei bettenführenden Standorten zeigten. Viele kamen von sich aus in die Notaufnahmen und boten ihre Hilfe an. Mit ihrem beherzten Einsatz haben sie gezeigt, wofür Charité steht: Barmherzigkeit.

Prof. Dr. Karl Max Einhäupl Prof. Dr. Axel R. Pries Astrid Lurati Prof. Dr. Ulrich Frei Vorstandsvorsitzender Dekan Direktorin des Klinikums Ärztlicher Direktor

Startschuss für Kita-Bau: Gemeinsam mit dem Träger Fröbel baut die Charité eine Kindertagesstätte in Mitte

Wechsel von Hamburg an die Spree: Astrid Lurati ist seit Mitte Mai Direktorin des Klinikums

Für schwer kranke Kinder: Auf der Benefizgala „Charity for Charité“ kommen Ende November 260 000 Euro zusammen

Royaler Staatsbesuch: Das schwedische Königspaar informiert sich an der Charité über E-Health und Telemedizin

Sieg beim Medizinwettbewerb: Charité-Team gewinnt den internationalen Paul-Ehrlich-Contest

Hochmodernes Equipment: Im September ist das Charité Notfallzentrum Mitte – Rudolf-Nissen-Haus fertiggestellt

Seit November an der Charité: Anne Großkopff ist die neue Kaufmännische Leiterin der Fakultät

Neuer Vorsitzender des Aufsichtsrats: Der Regierende Bürgermeister und Wissenschaftssenator von Berlin Michael Müller

Zehnjähriges Jubiläum: Die Gesundheitsakademie der Charité ist seit 2006 eine große Bildungsstätte im Gesundheitswesen

Engagement für Geflüchtete: Anfang November nimmt die Charité den deutschlandweit ersten Impfbus in Betrieb

Einzug nach Modernisierung: Mitte Dezember zieht die erste Station mit der ersten Patientin ins Charité Bettenhaus Mitte

Im Zeit- und Kostenplan: Nach drei Jahren Renovierung ist dasCharité Bettenhaus Mitte im November bezugsfertig

6

Klinik und Patienten

Neue LeitungspositionenIm Zuge der Wahl zum Abgeordnetenhaus und der Umstruk-

turierung im Senat ist der Regierende Bürgermeister von

Berlin und Wissenschaftssenator Michael Müller seit Dezem-

ber Aufsichtsratsvorsitzender der Charité. Er folgt auf die

ehemalige Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres.

Astrid Lurati ist seit dem 15. Mai Direktorin des Klinikums der

Charité. Lurati ist Diplomkauffrau und wurde für die Dauer

von fünf Jahren bestellt. In der Funktion als Direktorin des

Klinikums ist sie zugleich Mitglied des Vorstands.

Im März bestellte der Aufsichtsrat der Charité Judith Heepe

als Pflegedirektorin. Damit ist sie zugleich Mitglied der Klini-

kumsleitung. Sie hatte die Position zuvor kommissarisch inne.

Anne Großkopff ist seit dem 1. November Kaufmännische Leiterin

der Fakultät. Sie folgt auf Dr. Robert Jacob, der die Leitung des

Geschäftsbereichs Unternehmenscontrolling übernommen hat.

Ausgewählte W3-Neuberufungen Prof. Dr. Dr. Tobias Kurth hat zum 1. Januar eine Stiftungs-

professur für Public Health und Epidemiologie am Charité-

Centrum 1 für Human- und Gesundheitswissenschaften

(CC 1) angetreten. Er wurde ebenfalls zum Direktor des zum

CC 1 gehörenden Instituts für Public Health ernannt.

Prof. Dr. Michael Schütz hat seit dem 1. April eine Professur

auf Lebenszeit für Unfall- und Wiederherstellungschirur-

gie an der Charité inne. Er ist zugleich Geschäftsführender

Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie im

CharitéCentrum 9 für Orthopädie und Unfallchirurgie.

Prof. Dr. Wolfgang Kübler hat zum 1. August eine Professur für

Physiologie am Institut für Physiologie übernommen. Zeit-

gleich wurde ihm die Leitung des Instituts übertragen. Prof.

Kübler ist seit 2002 an der Charité tätig und war von 2008 bis

2016 Professor für Physiologie an der University of Toronto.

Prof. Dr. Christoph Heintze hat zum 1. September eine Pro-

fessur für Allgemeinmedizin am Institut für Allgemeinmedi-

zin angetreten. Bis 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher

Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin und übernahm

2012 die kommissarische Institutsleitung.

Prof. Dr. Andreas Diefenbach hat seit dem 1. November eine

Professur für Mikrobiologie inne. Er leitet das Institut für Mi-

krobiologie der Charité sowie den Fachbereich Mikrobiologie

der Labor Berlin GmbH. Die Einstein Stiftung, das Berliner

Institut für Gesundheitsforschung und das Deutsche Rheu-

ma-Forschungszentrum unterstützen die Berufung.

BauNach weniger als drei Jahren Bauzeit hat die Charité im No-

vember auf dem Campus Charité Mitte das vom Generalun-

ternehmer vollständig sanierte und modernisierte Bettenhaus

zurückerhalten. Das Gebäude wurde kernsaniert und erhielt

eine energieeffiziente Fassade. Die feierliche Übergabe er-

folgte in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters von

Berlin, Michael Müller, sowie der ehemaligen Aufsichtsrats-

vorsitzenden und Wissenschaftssenatorin Sandra Scheeres.

Schon zwei Wochen später zog die erste Station in das Charité

Bettenhaus Mitte ein. Im Frühjahr 2017 war der Umzug aller

Stationen abgeschlossen.

Bereits im September ist das neue Charité Notfallzentrum

Mitte – Rudolf-Nissen-Haus baulich fertiggestellt worden. Es

beherbergt drei Bereiche: den OP-Bereich mit 15 hochmoder-

nen OP-Sälen, zwei davon als Hybrid-OP mit integrierter Bild-

gebung, den intensivmedizinischen Bereich mit 71 Patienten-

betten sowie die Zentrale Notaufnahme. Startschuss für den

klinischen Betrieb war der Umzug der Rettungsstelle Ende Ok-

tober. Die Kosten beider Projekte belaufen sich auf insgesamt

202,5 Millionen Euro. Der Zeit- und Kostenplan für die Baumaß-

nahmen konnte gehalten werden. Neubau und Bettenhaus

verfügen zusammen über rund 620 Betten.

Zusammen ein Ganzes

7

„Deutschlands beste Klinik“Zum fünften Mal in Folge hat die Charité im Oktober den

ersten Platz im Klinik-Ranking des Nachrichtenmagazins

Focus erreicht. Für die „Klinikliste 2017“ wurden im nationa-

len Vergleich mehr als 1 000 Krankenhäuser bewertet – damit

gilt das Ranking als größtes im deutschsprachigen Raum. In

die Wertung fließen die Ergebnisse der medizinischen Leis-

tungen aus den Qualitätsberichten und die Qualifizierung

des Personals ebenso ein wie das Patientensicherheitsma-

nagement. Als weitere wichtige Kriterien wurden auch die

systematischen Befragungen von 14 000 Fachärztinnen und

-ärzten in Deutschland nach den besten Einrichtungen für

bestimmte Therapien aus ihrem Fachgebiet erfasst.

Neuer TarifvertragIm Bereich der Pflege hat sich die Charité im Juni gemeinsam

mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf den Tarif-

vertrag Gesundheitsschutz und Demografie verständigt. In

diesem bundesweit einmaligen Vertrag ist eine vereinbarte

Mindestbesetzung im Bereich der Intensivpflege, der Kinder-

heilkunde und der stationären Erwachsenenpflege verankert.

Zudem wurden Festlegungen für zahlreiche Funktionsberei-

che, wie Operationssaal oder Endoskopie, getroffen.

Zehn Jahre GesundheitsakademieDie Gesundheitsakademie der Charité hat im September ihr

zehnjähriges Bestehen gefeiert. Die Geschäftsführerinnen der

Akademie, Dr. Marianne Rabe und Carsta Prütz, begrüßten bei

einem Festakt etwa 120 Beschäftigte sowie Unterstützerinnen

und Unterstützer der Akademie. Als große Bildungsstätte

im Gesundheitswesen entwickelt sie im Bereich der Ausbil-

dungen berufsübergreifende Konzepte und Theorie-Praxis-

Projekte. Das Bildungsangebot richtet sich an Beschäftigte

der Charité wie auch an externe Partner und umfasst neben

bewährten Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen auch

Neues wie ambulante Beatmung, Basic Life Support, Man-

chester Triage, Delegation von Tätigkeiten und Ethikberatung.

Erneut Onkologisches SpitzenzentrumDem Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) ist auf

Empfehlung einer internationalen Expertenkommission zum

dritten Mal in Folge im Juli eine Förderung als Onkologisches

Spitzenzentrum zugesprochen worden. Über einen Zeitraum

von vier Jahren stellt die Deutsche Krebshilfe insgesamt drei

Millionen Euro zur Verfügung. Alle Charité-Standorte mit

ihren in die Tumortherapie involvierten Fachdisziplinen sind

im CCCC vernetzt, um eine von Beginn an interdisziplinäre

und umfassende Versorgung von Tumorpatientinnen und

-patienten zu gewährleisten.

Metastasenzentrum feiert EröffnungDie Charité hat im Februar das Europäische Metastasen-

zentrum Charité eröffnet. Das interdisziplinäre Zentrum am

Campus Charité Mitte dient als Anlaufstelle für Patientin-

nen und Patienten aus ganz Europa mit fortgeschrittenen

Tumorerkrankungen und stellt ihnen exzellente Universi-

tätsmedizin, ein Team von Spezialistinnen und Spezialisten

unterschiedlicher Fachrichtungen sowie modernste Verfah-

ren und Techniken zur Verfügung. So erhalten Betroffene

mit vermeintlich aussichtsloser Prognose die Möglichkeit

zu einer Zweitmeinung, Reevaluierung und Therapie. Das

Metastasenzentrum ist das erste seiner Art im deutschspra-

chigen Raum.

Universitäres Herzzentrum Berlin beschlossen Der Berliner Senat hat im September der Kooperation der

Charité mit dem Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) zuge-

stimmt. Bis 2026 soll auf dem Campus Virchow-Klinikum das

Universitäre Herzzentrum Berlin (UHZB) unter strategischer

Führung der Charité entstehen: ein zukunftsfähiges, leis-

tungsstarkes Zentrum zur Behandlung aller Herz-Kreislauf-

Krankheiten einschließlich der Herzchirurgie. Mit dem UHZB

wollen Charité und DHZB gemeinsam ihre internationale

Spitzenstellung weiter ausbauen. Der Bau des mit über 200

Millionen Euro geförderten UHZB soll 2018 beginnen.

Zusammen ein Ganzes 417

100

Standorte

CharitéCentren

Kliniken und Instituterund

8

Kinderkliniken eröffnen Eltern-Kind-ZimmerDie Kinderkliniken der Charité haben im Juni am Campus

Virchow-Klinikum ihr erstes Eltern-Kind-Zimmer eingeweiht.

Es soll schwer kranken Kindern und betroffenen Eltern bei

einem langen Klinikaufenthalt mehr Privatsphäre und räum-

lichen Komfort bieten. Das Eltern-Kind-Zimmer besteht aus

zwei miteinander verbundenen Zimmern, in denen jeweils

zwei Personen Platz finden. Die Umbaukosten in Höhe von

etwa 190 000 Euro wurden von der Wilhelm-Höffner-Stiftung

getragen.

Gewaltschutzambulanz erweitertBereits nach zweijähriger Laufzeit konnte die Gewaltschutz-

ambulanz der Charité im April ihr Angebot ausbauen. Dank

der Unterstützung der ehemaligen Senatsverwaltungen für

Justiz und Verbraucherschutz, Gesundheit und Soziales, Ar-

beit, Integration und Frauen, Bildung, Jugend und Wissen-

schaft sowie der Abgeordneten des Berliner Parlaments und

der Beschäftigten der Fraktionen in Höhe von 750 000 Euro

jährlich konnten fünf weitere Ärztinnen eingestellt werden.

Zudem gibt es seit Mitte Mai einen rechtsmedizinischen mo-

bilen Dienst für die Versorgung von Opfern sexueller Gewalt

an den Charité-Rettungsstellen. Außerdem bietet ein mobiler

Dienst Untersuchungen für stationär versorgte Gewaltopfer

in anderen Kliniken oder Einrichtungen wie Frauenhäusern

und Zufluchtswohnungen an.

Notfallpflegeweiterbildung staatlich anerkanntSeit Mitte August ist die Fachweiterbildung für Notfallpflege

der Charité staatlich anerkannt. In der zweijährigen berufs-

begleitenden Fachweiterbildung erhalten die Pflegekräfte

Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen, um auf die Ver-

sorgung von Patientinnen und Patienten mit akuten medizi-

nischen Notfällen vorbereitet zu sein. Die Charité setzt mit

ihrer Ausbildung, der Prüfung und den damit verbundenen

Qualitätsstandards einen Meilenstein in der Notfallpflege in

Deutschland.

Wissenschaft und Forschung

Neues Berliner Centrum für MusikermedizinMusikerinnen und Musiker haben für berufsbedingte Krank-

heiten seit Mitte November einen neuen Anlaufpunkt: das

Berliner Centrum für Musikermedizin (BCMM). Das BCMM

vernetzt die medizinische Kompetenz der Charité und die

künstlerische Expertise der Hochschule für Musik Hanns

Eisler sowie der Universität der Künste und koordiniert die

schnelle und zielgerichtete Versorgung der Patientinnen

und Patienten. Zudem arbeiten die Medizinerinnen und

Mediziner des Centrums an der Prävention musiktypischer

Erkrankungen, bieten spezifische Gesundheitsberatung an

und forschen zum Thema Musik und Gesundheit.

Innovative Biobank von Charité und BIHBerlins neue moderne Biobank hat im Dezember ihren Betrieb

aufgenommen. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit verfügen die

Charité und das Berlin Institute of Health (BIH) nun über

eine deutschlandweit besondere Forschungsinfrastruktur

am Campus Virchow-Klinikum. Die Biobank nimmt mehr als

zwei Millionen Proben auf und bietet Forschenden vielfältige

Serviceleistungen. Die Biobank ist in Deutschland eines der

ersten Laborgebäude in Holzbauweise. Ausschlaggebend für

die Entscheidung zu dieser Bauweise waren Gewicht, Bauzeit,

Kosten und Nachhaltigkeitskriterien. Gemeinsam haben BIH

und Charité 3,9 Millionen Euro investiert.

Neue DFG-FörderungenEine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) fi-

nanzierte Emmy Noether-Nachwuchsgruppe verstärkt seit

Mai die Forschung der Charité am Institut für Medizinische

Physik und Biophysik. Unter der Leitung von Dr. David Schwe-

fel untersucht ein Team von Nachwuchswissenschaftlerinnen

und -wissenschaftlern das sogenannte Ubiquitin-System. Ubi-

quitin ist ein Protein, das an vielfältigen zellulären Prozessen

mitwirkt und für das Funktionieren einer Zelle von fundamen-

taler Bedeutung ist. Die DFG fördert die Nachwuchsgruppe

für fünf Jahre mit insgesamt rund 1,5 Millionen Euro.

9

Die DFG unterstützt außerdem in Berlin ein neues Graduierten-

kolleg zur Fortentwicklung der Bildgebung in der Medizin. Das

Projekt „BIOQIC – BIOphysical Quantitative Imaging Towards

Clinical Diagnosis“ wird gemeinsam von der Charité sowie

der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität

Berlin als Sprecherhochschulen getragen. Beteiligt sind außer-

dem die Technische Universität Berlin, das Leibniz-Institut für

Molekulare Pharmakologie und die Physikalisch-Technische

Bundesanstalt. Schwerpunkt des Forschungsprogramms ist

die bildgestützte Bestimmung von systemunabhängigen ge-

webespezifischen biophysikalischen Kenngrößen.

Leibniz-WissenschaftsCampus an der CharitéÄrztinnen und Ärzte sowie Forschende der Charité und des

Leibniz-Instituts Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Ber-

lin werden in Zukunft gemeinsam die Ursachen von chroni-

schen Entzündungen erforschen und neue Behandlungswege.

Die Leibniz-Gemeinschaft hat dafür den WissenschaftsCam-

pus „Zentrum für chronisch-entzündliche Erkrankungen“ ein-

gerichtet und fördert ihn für vier Jahre mit 1,2 Millionen Euro.

ERC-FörderungenDer Europäische Forschungsrat (ERC) fördert in den kom-

menden fünf Jahren den Aufbau einer Forschungsgruppe um

Privatdozentin Dr. Petra Ritter mit 1,87 Millionen Euro. Die

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité prü-

fen mithilfe von personalisierten Simulationen, wie einzelne

Komponenten im Gehirn zusammenwirken und zu geistigen

Leistungen gelangen.

Die Grenzen der mikroskopischen Bildgebung in lebenden

Organismen aufzuheben und lebendes Gewebe in tieferen

Schichten sichtbar zu machen, hat sich die Forschergruppe

um Prof. Dr. Benjamin Judkewitz vorgenommen. In den kom-

menden fünf Jahren stehen dem Labor nun 1,49 Millionen

Euro des ERC zur Verfügung.

EFRE-Förderung für KrebsforschungSeit November fördert der Europäische Fonds für regionale

Entwicklung (EFRE) Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung

(DKTK) am Charité Comprehensive Cancer Center mit 2,6 Mil-

lionen Euro. Mit dem Zuschuss aus dem EFRE startet an der

Charité als Partnerstandort des DKTK jetzt ein neues Koope-

rationsprojekt mit drei ortsansässigen Biotechunternehmen.

Ziel des Programms ist es, Testsysteme für das Medikamenten-

screening auszubauen, die die unterschiedlichen Tumoreigen-

schaften einzelner Patientinnen und Patienten widerspiegeln.

Einstein-Zentren mit Charité-BeteiligungDie Charité ist maßgeblich am Aufbau weiterer neuer durch

die Einstein Stiftung geförderter Forschungszentren betei-

ligt. So wird das Einstein-Zentrum Neurowissenschaften von

der Charité koordiniert. Am Einstein-Zentrum Katalyse sind

Charité-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler beteiligt.

Beide Einstein-Zentren sind gemeinschaftlich von der Chari-

té, der Technischen Universität Berlin, der Freien Universität

Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin beantragt

worden. Das Einstein-Zentrum Regenerative Therapien wird

von der Charité koordiniert. Das Einstein-Zentrum Digitale

Zukunft wird von der Charité und dem Berlin Institute of

Health (BIH) unterstützt. Der wissenschaftliche Nachwuchs

steht bei den Förderungen im Mittelpunkt. Im Bereich digi-

tale Gesundheit werden gemeinsam mit dem BIH mehrere

Professuren, überwiegend Juniorprofessuren, eingerichtet.

Stiftung Charité holt Nobelpreisträger und Leibniz-Preisträgerin ans BIHDer Stiftung Charité ist es gelungen, Prof. Dr. Brian Kobilka,

Nobelpreisträger für Chemie 2012, als Einstein BIH Visiting

Fellow sowie Prof. Dr. Hannah Monyer, Leibniz-Preisträgerin,

als Visiting Professor für das Berlin Institute of Health (BIH) zu

gewinnen. Prof. Kobilka wird für drei Jahre beim Aufbau eines

Berliner Forschungslabors gefördert. Das Labor wird in Ko-

10

operation mit Privatdozent Dr. Peter Hildebrand vom Institut

für Medizinische Physik und Biophysik der Charité errichtet.

Der Forschungsschwerpunkt liegt auf G-Protein-gekoppelten

Rezeptoren mit neuen computergestützten Simulationen.

Prof. Monyer wird beim Aufbau eines weiteren Berliner Labors

unterstützt. In Zusammenarbeit mit dem Charité-Neurowis-

senschaftler Prof. Dr. Dietmar Schmitz sollen Interneuronen

im menschlichen Gehirn neu erforscht werden.

Gründungsförderung des BMBFMit 1,1 Millionen und 4,6 Millionen Euro gingen 2016 zwei von

insgesamt fünf Förderungen der Gründungsoffensive GO-Bio

des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

an die Charité. Darunter sind ein Charité-Projekt sowie eine

Arbeitsgruppe des Robert Koch-Instituts, die ihr Vorhaben

an der Charité fortführen wird. Mit dem Projekt „PREDIC-

TioN 2020“ entwickelt das Team um Dr. Dietmar Frey an der

Klinik für Neurochirurgie eine softwarebasierte Technologie

weiter, die auf Grundlage bildbasierter Computermodelle

erstmals vorhersagende Analysen in der Schlaganfallthera-

pie ermöglicht. Das Team um Prof. Dr. Richard Kroczek am

Robert Koch-Institut hat in den vergangenen Jahren eine

neuartige Immunisiertechnologie entwickelt. Erste therapeu-

tische Vakzine für Tumoren des Hals-Nasen-Bereichs sollen

hier entwickelt werden. In einigen Jahren sollen die neuen

Impfstoffe so weit sein, dass sie in einem klinischen Versuch

auf ihre Wirkung getestet werden können.

Zehn Jahre ArzneimittelforschungDie Charité Research Organisation (CRO) hat als Tochterge-

sellschaft der Charité vor zehn Jahren ihre Arbeit aufgenom-

men. Ihr Ziel ist es, komplexe, wissenschaftlich anspruchsvolle

Studien in den frühen Phasen der Arzneimittelentwicklung im

akademischen Umfeld eines Universitätsklinikums zu ermög-

lichen. Mehr als 200 der gesetzlich vorgeschriebenen Arznei-

mittelstudien hat die CRO inzwischen erfolgreich umgesetzt.

Studium und Lehre

Neuer Masterstudiengang Public HealthDie Berlin School of Public Health bietet seit dem Winter-

semester 2016/2017 einen neuen Studiengang im Bereich

Gesundheitswissenschaften an: den Master of Science in

Public Health. Als konsekutiver Master wird der neue Stu-

diengang hochschulübergreifend von den drei beteiligten

Einrichtungen Charité, Technische Universität Berlin und

Alice Salomon Hochschule Berlin realisiert. Insgesamt stehen

60 Studienplätze zur Verfügung.

Deutschlandstipendien vergebenDie Charité hat im April die Deutschlandstipendien an 28 Stu-

dierende vergeben. Mit dem nationalen Stipendienprogramm

wird Nachwuchsärztinnen und -ärzten sowie jungen Wissen-

schaftlerinnen und Wissenschaftlern mehr Freiraum für ein

effektives Studium ermöglicht. Der Bund und die privaten

Förderinnen und Förderer tragen jeweils die Hälfte der monat-

lichen Unterstützung der Stipendiatinnen und Stipendiaten in

Höhe von 300 Euro. Studierende der Charité, die sich um ein

Deutschlandstipendium bewerben, müssen neben exzellenten

akademischen Leistungen besonderes bürgerschaftliches

Engagement zeigen. Die Charité nimmt unter den großen

Universitäten bundesweit inzwischen eine Spitzenrolle bei

der Ausschöpfung dieses Stipendienprogramms ein.

Erstes Ruth-Jeschke-StipendiumEnde September hat die Charité Karl Gustav Steinemann

für sein Projekt zur Erforschung der Wirkung einer neuen,

nebenwirkungsärmeren Therapie gegen bösartige Hoden-

tumoren mit dem ersten Ruth-Jeschke-Stipendium ausge-

zeichnet. Das Stipendium ist nach der Förderin benannt, die

aus ihrem Vermögen testamentarisch 80 000 Euro für die

Erforschung von Grundmechanismen der Entstehung von

Tumoren zur Verfügung gestellt hat. Über einen Zeitraum

von fünf Jahren werden Stipendien für Forschungsprojekte

an der Charité sowie Forschungsaufenthalte im Ausland aus

dem Nachlass finanziert.

11

Charité-Studierende auf Platz einsKlarer Sieg nach Punkten für die Charité: Beim ersten Paul

Ehrlich Contest Ende Juni in Berlin hat es das Nachwuchs-

medizinerteam der Charité mit klarem Vorsprung auf den

ersten Platz geschafft. Im Audimax des Lehrgebäudes am

Campus Virchow-Klinikum traten insgesamt 15 Teams von

Studierenden deutschsprachiger medizinischer Fakultäten

gegeneinander an. Die zukünftigen Ärztinnen und Ärzte tes-

teten sowohl ihr theoretisches Wissen als auch ihre prakti-

schen Fähigkeiten – sie stellten Blickdiagnosen, beantwor-

teten klinische Fragen und lösten Aufgaben aus der Praxis.

Attraktivster Arbeitgeber im GesundheitswesenFür angehende Medizinerinnen und Mediziner sowie Studie-

rende des Gesundheitswesens ist die Charité der attraktivste

Arbeitgeber in Deutschland. Das hat der Student Survey 2016

des internationalen Forschungs- und Beratungsunterneh-

mens Universum ergeben. Gehalt, Anerkennung im Beruf und

Work-Life-Balance sind Studierenden demnach besonders

wichtig. Für die Studie wurden zwischen Oktober 2015 und

März 2016 insgesamt 45 114 Studierende an 211 Hochschulen

in Deutschland befragt. Darunter befanden sich 2 950 Stu-

dierende der Medizin und der Gesundheitswissenschaften.

Campuscard für StudierendeStudierendenausweise aus Papier gehören an der Chari-

té bald der Vergangenheit an. Seit dem Wintersemester

2016/2017 erhalten alle neu eingeschriebenen Studierenden

die Campuscard. Diese bündelt den Studierenden- und den

Bibliotheksausweis, die Mensacard sowie das Semesterticket

des VBB in einer Karte. Die Umstellung auf die elektronische

Campuscard ist ein Gemeinschaftsprojekt von sechs Berliner

Hochschulen, das von der Senatsverwaltung für Bildung,

Jugend und Wissenschaft gefördert wird.

Soziale Charité

Ein Jahr „Charité hilft“Die Charité übernimmt seit September 2015 Verantwortung

für die medizinische Basisversorgung in Notunterkünften.

Dank der Aktion „Charité hilft“ konnten seitdem über 40 000

ankommende Geflüchtete in Berlin von Ärztinnen und Ärzten,

Pflegekräften sowie freiwilligen Helferinnen und Helfern ver-

sorgt werden. Nach einjähriger Projektlaufzeit kümmerten

sich 42 eigens für die Flüchtlingsversorgung eingestellte

Beschäftigte aus dem ärztlichen und pflegerischen Dienst an

drei Anlaufstellen um die Geflüchteten. Über 25 000 Patien-

tinnen und Patienten mit akuten und chronischen Erkran-

kungen konnten behandelt werden, außerdem wurden 5 500

Erstuntersuchungen von neu eingetroffenen Personen im

Ankunftszentrum Bundesallee durchgeführt. Dort startete

bis Ende September 2016 ebenfalls täglich ein Shuttlebus der

Charité, der 8 700 Geflüchtete aus über 100 Unterkünften zu

Impfungen in die Bundesallee gebracht hat. In zwei großen

Aktionen im Januar und Juli wurden insgesamt 2 000 unbe-

gleitete minderjährige Flüchtlinge untersucht und geimpft –

eine Voraussetzung für den Schulbesuch.

Mobile Impfversorgung von GeflüchtetenAnfang November hat das deutschlandweit erste Impfmobil

für die Flüchtlingsversorgung seinen Betrieb aufgenommen.

Der „medibus“ soll die bestehenden Impflücken in Berlin

passgenau schließen. Er ist in mehrere Bereiche aufgeteilt.

Im vorderen Bereich werden Nachweise und Impfbücher

geprüft. Sollte eine Impfung empfohlen werden, kann die Auf-

klärung mithilfe eines Videodolmetschersystems erfolgen.

Im hinteren Bereich wird dann die Impfung durchgeführt. Die

Charité und das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten

haben das mobile Versorgungskonzept entwickelt und es mit

den Kooperationspartnern Deutsche Bahn, Cisco und SAVD

Videodolmetschen GmbH erfolgreich umgesetzt.

12

Sprachkompetenz und Berufsorientierung für GeflüchteteDas Projekt Sprachkompetenz und Berufsorientierung für

Geflüchtete „SpraBo“ ist im Dezember gestartet. Es richtet

sich speziell an geflüchtete Menschen mit Interesse an Ge-

sundheitsberufen. Das Pilotprojekt von Charité, Vivantes

Netzwerk für Gesundheit GmbH und IQ Landesnetzwerks

Berlin verfolgt das integrationspolitisch wichtige Ziel, Ge-

flüchteten eine berufliche Qualifizierung zu ermöglichen

und damit ihren Zugang zum Arbeitsmarkt nachhaltig zu

verbessern.

Geschäftsstelle Interkulturelle Kompetenzen eingerichtetDie Charité hat die Geschäftsstelle Interkulturelle Kompeten-

zen im Berliner Gesundheitswesen eingerichtet. Sie soll den

Umgang mit Migrantinnen und Migranten im Gesundheitswe-

sen verbessern, indem sie Schwachstellen in der Fort- und

Weiterbildung der medizinischen Berufsgruppen identifiziert

und zu beseitigen hilft.

Familienfreundliche CharitéDie Charité und die Fröbel Bildung und Erziehung gemein-

nützige GmbH haben im April den Startschuss für den Bau

einer neuen Kindertagesstätte in Berlin-Mitte gegeben.

Der Nachwuchs von Charité-Beschäftigten, Studierenden

sowie Anwohnerinnen und Anwohnern soll im Laufe des

Jahres 2017 in einer umgebauten Stadtvilla unmittelbar

am Campus Charité Mitte auf rund 1 000 Quadratmetern

betreut werden.

Spielen, forschen und entdecken hieß es für 42 Kinder von

Beschäftigten und Studierenden der Charité und NeuroCure

in zwei Sommerferienwochen. Im vom Familienbüro veran-

stalteten Sommercamp lernten die sechs- bis zwölfjährigen

Kinder während der Ferienzeit die verschiedenen Arbeits-

und Forschungsbereiche der Charité kennen. Unter dem

Motto „Eine Abenteuerreise durch den Körper“ erlebten

die Schülerinnen und Schüler aufregende Ferientage. Das

Sommercamp wurde unterstützt vom Freundeskreis der

Charité.

Die Charité hat Ende August ihr zweites Eltern-Kind-Zim-

mer am Campus Virchow-Klinikum eröffnet. Der etwa 100

Quadratmeter große Betreuungsraum im Erdgeschoss des

Virchow-Gästehauses steht den Beschäftigten und Studie-

renden als Rückzugsraum zum Stillen, Wickeln und kurz-

fristigen selbst organisierten Beschäftigen zur Verfügung.

Am Campus Charité Mitte gibt es bereits seit Ende 2011

ein Eltern-Kind-Zimmer. Aufgrund der Nachfrage soll auch

am Campus Benjamin Franklin ein Betreuungsraum einge-

richtet werden. Die Initiatoren suchen dafür bereits nach

möglichen Räumen und nach weiteren Unterstützerinnen

und Unterstützern.

6 000 Wissensdurstige bei der Langen Nacht der WissenschaftenSchlaflabor, Anatomie, Kinderintensivstation und vieles

mehr: Bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2016 haben

im Juni mehr als 6 000 Besucherinnen und Besucher hinter

die Kulissen des größten Universitätsklinikums Europas ge-

schaut. An den drei Standorten Campus Benjamin Franklin,

Campus Charité Mitte und Campus Virchow-Klinikum stellten

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Charité dem Publikum

ihre vielfältigen Arbeitsbereiche in mehr als 120 spannen-

den Projekten, Vorträgen, Workshops und Führungen zum

Anschauen und Mitmachen vor.

13

Berliner Schülerinnen und Schüler retten LebenMit dem Projekt „Berliner Schülerinnen und Schüler retten

Leben“ tragen die Charité und das Vivantes Netzwerk für

Gesundheit Kenntnisse über Wiederbelebung in den Biolo-

gieunterricht von Berliner Schulen. Sie setzen damit in Ko-

operation mit der damaligen Senatsverwaltung für Bildung,

Jugend und Wissenschaft eine Empfehlung der Kultusminis-

terkonferenz um. An 13 weiterführenden Schulen konnten

bis Oktober 2016 die Kinder der siebten und achten Klassen

bereits in Reanimation geschult werden. Senatorin Sandra

Scheeres ist Schirmherrin der Initiative.

Charité startet KinderuniversitätUnter dem Motto „Wie lebt mein Körper?“ ist im August die

erste Vorlesungsreihe der Charité für Kinder gestartet. Über

ein Jahr verteilt tauchen die Acht- bis Zwölfjährigen monat-

lich in die Welt der Medizin ein und lernen von Ärztinnen und

Ärzten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern

der Charité alle Grundlagen zum Aufbau und zur Funktion

des Körpers. Zum Nacharbeiten für zu Hause erhalten die

Kinder außerdem didaktisch aufgearbeitete Seminarunter-

lagen. So erwerben sie ein Wissen, das ihnen außerhalb des

schulischen Lehrplans neue Welten eröffnet. Wer mindes-

tens die Hälfte der Vorlesungen besucht, erhält das Diplom

„Spezialist für den Körper“.

Erstes Kinderbuch der CharitéIm Mai hat die Charité ihr erstes Kinderbuch vorgestellt.

Auf 32 Seiten erklärt das Buch „Meine Charité Kinderklinik“

den Krankenhausalltag in der Kinderklinik unkompliziert und

spielerisch. Es zeigt in bunten Zeichnungen den originalge-

treuen Aufbau und die Abläufe der Kinderklinik. Mehr als ein

Jahr haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinderklinik

zusammen mit der Charité CFM Facility Management GmbH

und dem J.P. Bachem Verlag an dem Kinderbuch gearbeitet,

das ausschließlich aus Spenden finanziert wurde.

Neue Stabsstelle Fundraising und AlumniZum 1. Oktober hat der Vorstand die Stabsstelle Fundraising

und Alumni eingerichtet. Mit der neuen Stabsstelle unter der

Leitung von Dr. Viva-Katharina Volkmann baut die Charité

die Arbeit mit Förderern und Spendern auf und erweitert

das schon bestehende Alumni-Netzwerk. Über 3 000 Unter-

stützerinnen und Unterstützer spendeten 2016 insgesamt

6,3 Millionen Euro an die Charité. Davon kommen rund 2 Mil-

lionen Euro Patientinnen und Patienten in der Krankenversor-

gung zugute. Mit 4,3 Millionen Euro werden Forschung und

Lehre unterstützt und vorangetrieben. Durch eine zentrale

Strategie im Fundraising sollen die vielen bereits bestehen-

den Aktivitäten, die der Charité bislang wesentliche Spenden-

erfolge einbrachten, gestärkt und zukünftige Potenziale mit

attraktiven Spendenprojekten erschlossen werden.

Charity for CharitéAuf der Benefizgala „Charity for Charité“ sind am 24. No-

vember 260 000 Euro für schwer kranke Kinder zusammen-

gekommen. Rund 300 Gäste spendeten für den Aufbau ei-

nes interdisziplinären Centrums für Kinder mit schweren

chronischen und Seltenen Erkrankungen, in dem die Vision

einer familiengerechten und medizinisch interdisziplinäreren

Versorgung für schwer kranke Kinder unter einem Dach ver-

wirklicht werden soll. TV-Moderator und Journalist Cherno

Jobatey führte durch den Abend.

Spendersteine für großzügige FördererIm Juni hat sich die Charité bei zahlreichen engagierten

Förderinnen und Förderern bedankt. Vor dem Eingang der

Kinderkliniken am Campus Virchow-Klinikum wurden 32

Klinkersteine verlegt, auf denen die Namen der jeweiligen

Spenderinnen und Spender eingraviert sind. Zu den Gästen

gehörten Stifterinnen und Stifter, Unternehmen sowie Unter-

stützerinnen und Unterstützer wie die Band Silly, der Künst-

ler Nikolai Makarov sowie Sternekoch Hans-Peter Wodarz.

14

ErtragslageDie Charité – Universitätsmedizin Berlin umfasst rund 100

Kliniken und Institute, die auf die vier Standorte Campus

Benjamin Franklin, Campus Berlin Buch, Campus Charité

Mitte und Campus Virchow-Klinikum verteilt sind. An der

Charité sind konzernweit rund 17 100 Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter in Krankenversorgung, Forschung und Lehre,

Service, Verwaltung und Drittmittelbereich tätig. Damit ist

die Charité einer der größten Arbeitgeber der Hauptstadt.

Bei Gesamteinnahmen von insgesamt mehr als 1,7 Milliarden

Euro (inklusive Drittmittel und Investitionszuschüsse) erzielte

die Charité im Berichtsjahr 2016 mit mehr als 146 000 stati-

onären und teilstationären sowie über 694 000 ambulanten

Fällen Umsatzerlöse in Höhe von insgesamt 1 174 Millionen

Euro. Hiervon entfielen 823,3 Millionen Euro auf Erlöse in

stationären Bereichen und 81,1 Millionen Euro auf Erlöse für

ambulante Leistungen. Hinzu kamen Erlöse aus Wahlleistun-

gen sowie aus Nutzungsentgelten der Ärztinnen und Ärzte

in Höhe von insgesamt 36,6 Millionen Euro und sonstige

Umsatzerlöse in Höhe von 232,7 Millionen Euro. Die Charité

erhielt konsumtive Zuschüsse in Höhe von insgesamt 206,6

Millionen Euro. Die sonstigen betrieblichen Erträge betrugen

200,3 Millionen Euro, darunter Drittmitteleinnahmen der

Medizinischen Fakultät in Höhe von 153,4 Millionen Euro.

Auf der Aufwandsseite stellen die Personalaufwendungen die

größte Position dar. Diese beliefen sich auf 873,3 Millionen

Euro, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 58,5

Millionen Euro bedeutet. Der Materialaufwand stieg um 24

Millionen Euro auf insgesamt 441,5 Millionen Euro. Die sons-

tigen betrieblichen Aufwendungen betrugen 240,4 Millionen

Euro, darunter 84,9 Millionen Euro für Instandhaltung.

Insgesamt ergibt sich für das Berichtsjahr 2016 ein Jah-

resüberschuss in Höhe von 3,8 Millionen Euro. Die Charité

erreicht damit bereits zum sechsten Mal in Folge ein positives

Jahresergebnis und übertrifft erneut ihr Wirtschaftsplanziel.

Der erfolgreiche Kurs der wirtschaftlichen Konsolidierung

der vergangenen Jahre konnte damit auch im Jahr 2016

fortgesetzt werden. Basis für die wirtschaftliche Verbesse-

rung der Charité ist das überdurchschnittliche Engagement

aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Weg des ein-

geschlagenen Reformkurses. So konnte ein umfangreiches

Portfolio struktureller Effizienzverbesserungen umgesetzt

werden. Erneut war die Charité hierdurch in der Lage, die im

Geschäftsjahr wirkenden Tarif- und Inflationseffekte sowie

zusätzliche Belastungen aus den umfangreichen Baumaß-

nahmen auszugleichen und überzukompensieren.

InvestitionenDie Charité hat im Laufe des Geschäftsjahres Investitionen

in das Sachanlagevermögen und in immaterielle Vermö-

gensgegenstände im Gesamtwert von 150,5 Millionen Euro

getätigt; der größte Anteil dieser Maßnahmen wurde vom

Land Berlin finanziert. Mit der Einweihung des neuen Charité

Notfallzentrums Mitte – Rudolf-Nissen-Haus und des sanier-

ten Charité Bettenhauses Mitte fand die bisher bedeutendste

Investitionsmaßnahme der fusionierten Charité im Herbst

2016 ihren Abschluss.

Die allgemeinen investiven Zuschüsse des Landes Berlin für

Lehre, Forschung und Krankenversorgung gemäß Hochschul-

vertrag betrugen 33,7 Millionen Euro. Darüber hinaus wurden

vom Land Berlin auch im Berichtsjahr 2016 im Rahmen des

Masterplanprogramms, des Sondervermögens Infrastruk-

tur der Wachsenden Stadt (SIWA) und des Investitionspakts

Hochschulbau wieder zusätzliche Investitionsmittel zur Ver-

fügung gestellt, wodurch sich die Investitionssituation der

Charité weiter verbessert hat.

Das Jahr 2016 in Zahlen

15

Das Jahr 2016 in Zahlen

GEWINN– UND VERLUSTRECHNUNG*

2015 2016 in T€ in T€

Umsatzerlöse** 1.105.291 1.173.700

Bestandsveränderungen 310 1.169

Zuweisungen und Zuschüsse der öffentlichen Hand 205.626 206.587

Sonstige betriebliche Erträge 163.401 200.329

Summe 1.474.628 1.581.785

Personalaufwand 814.766 873.314

Materialaufwand 417.416 441.454

Zwischenergebnis 242.447 267.017

Ergebnis aus den krankenhausspezifischen Positionen des Fördermittelbereichs 67.095 65.124

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 74.980 81.240

Sonstige betriebliche Aufwendungen 203.079 240.416

Zwischenergebnis 31.483 10.485

Finanzergebnis -27.512 -6.538

Ergebnis aus Steuern -263 -137

Jahresüberschuss 3.708 3.810

* Darstellung inklusive der Auflösung von Verbindlichkeiten aus Drittmitteln in Höhe von 34,7 Mio. Euro im Jahr 2013; bereinigtes Ergebnis 2013 ohne diese Auflösung: 1,6 Mio. Euro.

* Vorjahreswerte angepasst nach BilRUG (Bilanzrichtlinie-Umsetzungsgesetz)

** Umsatzerlöse umfassen Erlöse aus Krankenhaus- leistungen, aus Wahlleistungen, aus ambulanten Leistungen sowie aus Nutzungsentgelten der Ärztinnen und Ärzte sowie sonstige Umsatzerlöse.

36,3*

2008 2009 2010 8,2 5,2 7,6 3,7 3,8 2011 2012 2013 2014 2015 2016 -19,2

-17,8

-56,6

16

BILANZ

31.12.2015 31.12.2016 AKTIVA in T€ in T€

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 4.057 4.059

II. Sachanlagen 1.205.136 1.274.331

III. Finanzanlagen 3.759 3.783

1.212.951 1.282.173

B. Umlaufvermögen

I. Vorräte 50.797 56.036

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 296.088 348.959

III. Kassenbestand, Landeszentralbank-Guthaben, Guthaben bei Kreditinstituten 100.156 131.832

447.042 536.827

C. Rechnungsabgrenzungsposten 4.731 2.643

Bilanzsumme 1.664.724 1.821.643

PASSIVA

A. Eigenkapital

1. Kapital 163.665 163.665

2. Gewinnrücklagen 36.485 34.861

3. Verlustvortrag -166.812 -161.478

4. Jahresüberschuss 3.708 3.810

37.047 40.857

B. Sonderposten aus Zuwendungen zur Finanzierung des Anlagevermögens 1.003.161 1.067.063

C. Rückstellungen 390.504 465.820

D. Verbindlichkeiten 230.276 244.294

E. Rechnungsabgrenzungsposten 3.736 3.609

Bilanzsumme 1.664.724 1.821.643

725 Verwaltungsangestellte

261Professorinnen/Professoren4.293 Pflegekräfte

3.979 Wissenschaftler/-innen und Ärztinnen/Ärzte

13.370 Charité-Beschäftigte* darunter

* inklusive Berliner Institut für Gesundheitsforschung; alle Zahlen gerundet

17

ENTWICKLUNG DES PERSONALBESTANDS

ø VK ø VK VK- 2015 2016 Entwicklung

Aktive Vollkräfte (VK) insgesamt 9.607,7 9.707,8 -106,6

davon:

Ärztlicher Dienst 2.121,1 2.140,5 -5,2

Krankenpflegedienst 2.429,1 2.507,1 -26,3

Medizinisch-technischer Dienst 2.436,3 2.460,3 -57,3

Funktionsdienst 1.150,8 1.158,3 3,5

Wirtschafts- und Versorgungsdienst 362,9 322,9 3,7

Technischer Dienst 189,7 197,6 -1,2

Verwaltungsdienst 759,9 756,4 -18,8

Sonderdienste 99,3 106,3 4,1

Personalausbildungsstelle 58,6 58,4 1,9

Inaktive Vollkräfte 1.043,0 936,5 -54,3

Aktive Vollkräfte (Drittmittel) 1.515,4 1.498,1 6,2

Vollkräfte gesamt 12.166,1 12.142,4 -154,7

Schüler/-innen 307,7 298,8 4,0

Hebammenschüler/-innen 33,4 34,9 -1,4

Auszubildende 83,3 81,3 -0,3

Praktikantinnen/Praktikanten 0,7 2,0 -1,7

NATIONALITÄTEN

Zur Charité gehören Beschäftigte aus 83 Nationen - von A wie Albanien bis Z wie Zypern. Neben deutsch sind dies die Top Ten der Nationalitäten:

Österreich: 96 Personen

Polen: 71 Personen

Italien: 70 Personen

Türkei: 69 Personen

Spanien: 59 Personen

Griechenland: 52 Personen

USA: 38 Personen

Russland: 31 Personen

Frankreich: 28 Personen

Niederlande: 26 Personen

32 %

68 %

Personal

18

Krankenversorgung

2015 2016 gesamt gesamt

Ordnungsbehördlich genehmigte Betten** 3.011 3.011

Auslastung vollstationärer Betten* 83,2 % 84,6 %

Durchschnittliche Verweildauer in Tagen 5,82 5,71

Belegungstage 885.028 904.977

Stationäre und teilstationäre Fälle 142.018 146.698

Casemix–Punkte (inklusive Überlieger) 210.955 216.632

Ambulante Fälle 663.442 694.531

* gemäß Krankenhausstatistik unter Berücksichtigung von Bettensperrungen

** genehmigte vollstationäre Betten des jeweiligen Jahres (da der Festsetzungsbescheid noch nicht vorliegt, werden die Betten noch gemäß altem Bettenplan ausgewiesen)

Immundefekt Gedächtnis

AtaxieAutismus bei Erwachsenen

Polyposis-Syndrom

Amyotrophe Lateralsklerose

EpithetikPsoriasis

Muskelkrankheiten

Kurzdarmsyndrom

Fallzahlen und Casemix-Punkte in Tsd.

Klinik-Ranking(Focus Gesundheit, Nov./Dez. 2016)

SpezialSprechStunden

Platz 1Charité

Adipositas und Metabolische ChirurgieSklerodermie

Hyperhidrose

Bewegungsstörungen

Früharthritis

Transplantationschirurgie Seltene Erkrankungen

DFG-Forschergruppen

davon mit Sprecherfunktion

0

50

100

150

200

250250

200

150

100

50

02005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

159 163174

182187

117127 130 130 133

193 198204

136 139 140

195

136

201

139 142

210

Sta

tio

när

e Fä

lle

Cas

emix

–Pu

nkt

e

146

216

19

Forschung

0

50

100

150

200

250

300

Entwicklung des konsumtiven Landeszuschusses und der Drittmitteleinnahmen

Mio. Euro

300

250

200

150

100

50

0

Lan

desz

usc

hu

ssD

ritt

mit

tel

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

255 258251

245 240229

216203

190177

184 189

8897 98

108101 105

116130 127

151 153

37,6 Mio. Euro Deutsche Forschungsgemeinschaft

30,7 Mio. Euro Industrie

46,5 Mio. Euro Bund

7,6 Mio. Euro Europäische Union

15,9 Mio. Euro Stiftungen

12,8 Mio. Euro Spenden und Sonstiges

2,3 Mio. Euro Land Berlin

Forschungsschwerpunkte

• Immunwissenschaften

• Kardiovaskuläre Forschung

und Metabolismus

• Neurowissenschaften

• Onkologie

• Regenerative Therapien

• Seltene Erkrankungen

und Genetik

153,4 Mio. Euro

eingeworbene

Drittmittel

154

195

148

153

199

Sonderforschungsbereiche, davon mit Sprecherfunktion

141

KlinischeForschergruppe

davon mit Sprecherfunktion

5DFG-Forschergruppen

davon mit Sprecherfunktion 3 Deutsche Zentren für

Gesundheitsforschung

6

53

Exzellenzprojekte, davon mit Sprecherfunktion

202

151

3

1

203

149

20

Dezember Dezember 2015 2016

Studierende insgesamt 6.977 7.085

Anzahl Studiengänge 21 22

Jährliche Studienanfänger/-innen insgesamt 1.468 1.529

davon:

Medizin 695 727

Zahnheilkunde 104 97

Gesundheitswissenschaften, Master HPE 110 117

Andere 559 588

Absolventinnen und Absolventen insgesamt * 755 795

davon:

Medizin 619 632

Zahnheilkunde 69 71

Medizinpädagogik/Pflegepädagogik 67 21

Gesundheitswissenschaften (Bachelor) 43 41

Health Professions Education (Master) 30

* ohne Studierende im Masterstudiengang

Studium und Lehre

AUSBILDUNG Ausbildungsberufe in der Gesundheitsakademie

576 Ausbildungsplätze in 8 Gesundheitsberufen Hebammenwesen Gesundheits- und Krankenpflege Gesundheits- und Kinderkrankenpflege Operationstechnische Assistenz Diätassistenz Logopädie Physiotherapie Sektions- und Präparationsassistenz

Weitere Ausbildungsberufe

Medizinische/-r Fachangestellte/-r Tierpfleger/-in Zahnmedizinische/-r Fachangestellte/-r Biologielaborant/-in Kaufmann/-frau für Büromanagement Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen Fachangestellte/-r für Medien- und Informationsdienste Fachinformatiker/-in für Anwendungsentwicklung Fachinformatiker/-in für Systemintegration

MA Consumer Health Care

MA Public Health

MA Health Professions EducationMA Cerebrovascular Medicine

Zahnmedizin

International Health – Postgraduate Study Program

Medical Neurosciences – International Graduate Program

Molecular Medicine – International Graduate Program

STUDIENANGEBOTMA Epidemiology MA Applied Epidemiology

BA Gesundheitswissenschaften

Modellstudiengang MedizinMA Toxikologie

21

CC1 CC2 CC3 CC4 CC5 CC6 CC7 CC8 CC9

CC10 CC11 CC12 CC13 CC14 CC15 CC16 CC17

VORSTANDVorstandsvorsitzender

Prof. Dr. Karl Max Einhäupl

Direktorin des KlinikumsAstrid Lurati

Ärztlicher DirektorProf. Dr. Ulrich Frei (kooptiert)

DekanProf. Dr. Axel R. Pries

Geschäftsstelle VorstandDr. Magnus Rüde

KlinikumsleitungAstrid Lurati (Direktorin des Klinikums) Prof. Dr. Ulrich Frei (Ärztlicher Direktor)

Judith Heepe (Pflegedirektorin) Dr. Helmar Wauer (Kfm. Leiter des Klinikums)

FakultätsleitungProf. Dr. Axel R. Pries (Dekan)

Prof. Dr. Christian Hagemeier, Prof. Dr. Frank Heppner* (Prodekan für Forschung),

Prof. Dr. Joachim Spranger, Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey*

(Prodekan für Studium und Lehre)Anne Großkopff (Kfm. Leiterin der Fakultät)

Fabian Hempel* (* kooptiert)

Forschung

Thomas Gazlig

Studium und Lehre

Burkhard Danz

Grundsatz und Internationales

Dr. Mathias John

Unternehmens-controlling

Dr. Robert Jacob

Strategische Unternehmens-

entwicklung

Dr. Jens Steinbrink

Personal

Christof Schmitt

Unternehmens-kommunikation

Uwe Dolderer

IT

Martin Peuker(komm.)

Rechts- abteilung

Christof Schmitt

Technik/Betriebe

Toralf Giebe

Akademie

Dr. Marianne RabeCarsta Prütz

Finanzenund Einkauf

Simone Giebel(komm.)

Bau-, Anlagen- und Flächen-management

Christian Kilz

StabsstelleKassenver- handlungen

Carsta Prütz

CHARITÉCENTREN

GESCHÄFTSBEREICHE

TOCHTERGESELLSCHAFTEN UND BETEILIGUNGENZTB Zentrum für Transfusionsmedizin und Zelltherapie Berlin gemeinnützige GmbH

Labor Berlin – Charité Vivantes Services GmbH

Labor Berlin – Charité Vivantes GmbH

Charité CFM Facility Management GmbH

CRO Charité Research Organisation GmbH

Charité Healthcare Services GmbH

Charité Physiotherapie- und Präventionszentrum GmbH

Ambulantes Gesundheitszentrum der Charité GmbH

MVZ Charité Vivantes GmbH

WHS Foundation GmbH

MedizinsenatVorsitz: Prof. Dr. Peter-André Alt

und Prof. Dr. Sabine KunstGeschäftsstelle:

Dr. Daniel Gruschke

AufsichtsratVorsitz: Michael Müller

Geschäftsstelle:Dr. Magnus Rüde

FakultätsratVorsitz:

Prof. Dr. Axel R. Pries

Geschäftsstelle: Heike Stein

Organisationsstruktur

Corporate Governance

Marc Deffland

Apotheke

Dr. SusanBischoff

Stand: Mai 2017

22

CC1 CharitéCentrum für Human- und Gesundheitswissenschaften Wiss. Leitung Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey +49 30 450 529 172 [email protected] Kfm. Leitung Fabian Hempel (komm.) +49 30 450 576 384 [email protected] Leitung Institut für Allgemeinmedizin Prof. Dr. Christoph Heintze Institut für Arbeitsmedizin Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin Prof. Dr. Volker Hess Institut für Gesundheitssystemforschung N. N. Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft Prof. Dr. Michael Ewers Institut für Medizinische Psychologie Prof. Dr. Christine Heim Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey Institut für Sexualwissenschaft und Sexualmedizin Prof. Dr. Klaus Beier Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie Prof. Dr. Stefan Willich Institut für Public Health Prof. Dr. Tobias Kurth

CC2 CharitéCentrum für Grundlagenmedizin Wiss. Leitung Prof. Dr. Britta Eickholt +49 30 450 539 121 [email protected] Kfm. Leitung Fabian Hempel (komm.) +49 30 450 576 384 [email protected] Leitung Fächerverbund Anatomie Institut für Integrative Neuroanatomie Prof. Dr. Imre Vida Institut für Vegetative Anatomie Prof. Dr. Imre Vida (komm.) Institut für Zell- und Neurobiologie Prof. Dr. Victor Tarabykin (komm.) Fächerverbund Biochemie und Molekularbiologie Institut für Biochemie Prof. Dr. Britta Eickholt (komm.) Institut für Molekularbiologie und Bioinformatik Prof. Dr. Burghardt Wittig Institut für Biochemie und Molekularbiologie Prof. Dr. Britta Eickholt Institut für Medizinische Physik und Biophysik Prof. Dr. Christian Spahn Fächerverbund Physiologie Institut für Physiologie Prof. Dr. Wolfgang Kübler Institut für Neurophysiologie Prof. Dr. Jörg Geiger Institut für Vegetative Physiologie Prof. Dr. Pontus B. Persson

CC3 CharitéCentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Wiss. Leitung Prof. Dr. Sebastian Paris +49 30 450 562 332 [email protected] Kfm. Leitung Fabian Hempel (komm.) +49 30 450 576 384 [email protected] Leitung Institut für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Prof. Dr. Sebastian Paris

CC4 CharitéCentrum für Therapieforschung Wiss. Leitung Prof. Dr. Ulrich Kintscher +49 30 450 525 002 [email protected] Kfm. Leitung Fabian Hempel (komm.) +49 30 450 576 384 [email protected] Leitung Fächerverbund Pharmakologie und Toxikologie Institut für Pharmakologie Prof. Dr. Ulrich Kintscher Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie Prof. Dr. Reinhold Kreutz Fächerverbund Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik Institut für Biometrie und Klinische Epidemiologie Prof. Dr. Ulrich Kintscher Institut für Medizinische Informatik Prof. Dr. Thomas Tolxdorff Institut für Theoretische Biologie Prof. Dr. Hans-Peter Herzel Institut für Experimentelle Endokrinologie Prof. Dr. Ulrich Kintscher assoziiert: Gender in Medicine (GiM) Prof. Dr. Vera Regitz-Zagrosek

CC5 CharitéCentrum für diagnostische und präventive Labormedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Rudolf Tauber +49 30 450 569 001 [email protected] Kfm. Leitung Sina Wesoly +49 30 450 569 392 [email protected] Ltd. MTA Sigrid Kersten +49 30 405 026 401 [email protected] Leitung Institut für Laboratoriumsmedizin, Klinische Chemie und Pathobiochemie Prof. Dr. Rudolf Tauber Institut für Mikrobiologie und Hygiene Prof. Dr. Andreas Diefenbach Institut für Virologie | CBF Prof. Dr. Regine Heilbronn Institut für Virologie | CCM Prof. Dr. Christian Drosten Institut für Rechtsmedizin Prof. Dr. Michael Tsokos Institut für Forensische Psychiatrie Prof. Dr. Norbert Konrad (komm.) Institut für Pathologie Prof. Dr. Ioannis Anagnostopoulos (komm.) Institut für Hygiene und Umweltmedizin Prof. Dr. Petra Gastmeier

CC6 CharitéCentrum für diagnostische u. interventionelle Radiologie und Nuklearmedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Bernd Hamm +49 30 450 527 082 [email protected] Kfm. Leitung Arne Weber +49 30 450 527 091 [email protected] Ltd. MTRA Susanne Ortmann +49 30 450 557 071 [email protected] Leitung Institut für Radiologie (mit dem Bereich Kinderradiologie) Prof. Dr. Bernd Hamm Klinik für Nuklearmedizin Prof. Dr. Winfried Brenner Institut für Neuroradiologie Prof. Dr. Thomas Liebig

Übersicht der Kliniken und Institute

23

CC7 CharitéCentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Claudia Spies +49 30 450 551 001 [email protected] Kfm. Leitung Dr. Matthes Seeling +49 30 450 551 121 [email protected] Pflegeleitung Sinah Krüger +49 30 450 677 035 [email protected] Leitung Klinik für Anästhesiologie m. S. operative Intensivmedizin | CCM | CVK Prof. Dr. Claudia Spies Klinik für Anästhesiologie m. S. operative Intensivmedizin | CBF Prof. Dr. Christoph Stein

CC8 CharitéCentrum für Chirurgische Medizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Kurt Miller +49 30 844 525 75 [email protected] Kfm. Leitung Axel Köhler +49 30 450 522 001 [email protected] Pflegeleitung Annett Leifert +49 30 450 677 081 [email protected] Leitung Chirurgische Klinik | CCM | CVK Prof. Dr. Johann Pratschke Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie | CBF Prof. Dr. Martin E. Kreis Klinik für Urologie Prof. Dr. Kurt Miller

CC9 CharitéCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Carsten Perka +49 30 450 515 062 [email protected] Kfm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak +49 30 450 552 728 [email protected] Pflegeleitung Nagi Salaz +49 30 450 577 051 [email protected] Leitung Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie | CCM | CVK Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Carsten Perka Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Michael Schütz Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie | CBF Prof. Dr. Wolfgang Ertel Julius Wolff Institut für Biomechanik und Muskuloskeletale Regeneration Prof. Dr.-Ing. Georg Duda Klinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie | CBF | CVK Prof. Dr. Max Heiland (komm.)

CC10 Charité Comprehensive Cancer Center Ärztl. Leitung Prof. Dr. Ulrich Keilholz +49 30 450 564 622 [email protected] Kfm. Leitung Dr. Felix Mehrhof +49 30 450 513 274 [email protected] Pflegeleitung Janett Markwordt +49 30 450 553 164 [email protected] Leitung Charité Comprehensive Cancer Center Prof. Dr. Ulrich Keilholz (komm.)

CC11 CharitéCentrum für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Ulf Landmesser +49 30 450 513 702 [email protected] Kfm. Leitung Dipl.-Kfm. Gerald Linczak +49 30 450 552 728 [email protected] Pflegeleitung Nagi Salaz +49 30 450 577 051 [email protected] Leitung Medizinische Klinik für Kardiologie | CBF Prof. Dr. Ulf Landmesser Klinik für Kardiovaskuläre Chirurgie Prof. Dr. Volkmar Falk Medizinische Klinik m. S. Kardiologie und Angiologie | CCM Prof. Dr. Karl Stangl (komm.) Medizinische Klinik m. S. Kardiologie | CVK Prof. Dr. Burkert Pieske Institut für Modell- und Bildgestützte kardiovaskuläre Medizin Prof. Dr. Titus Kühne

CC12 CharitéCentrum für Innere Medizin und Dermatologie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Norbert Suttorp +49 30 450 553 052 [email protected] Kfm. Leitung Fred Vock +49 30 450 513 201 [email protected] Pflegeleitung Chris Grätz +49 30 450 677 026 [email protected] Leitung Medizinische Poliklinik Prof. Dr. Yvonne Dörffel Medizinische Klinik m. S. Rheumatologie und Klinische Immunologie | CCM Prof. Dr. Gerd-Rüdiger Burmester (einschließlich Arbeitsbereich Physikalische Medizin) | CBF | CCM Medizinische Klinik m. S. Infektiologie und Pneumologie Prof. Dr. Norbert Suttorp (einschließlich Arbeitsbereich ambulante Pneumologie) Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie | CCM | CVK Prof. Dr. Ulrike Blume-Peytavi (komm.) Institut für Medizinische Immunologie Prof. Dr. Hans-Dieter Volk Medizinische Klinik m. S. Psychosomatik | CCM | CBF Prof. Dr. Matthias Rose Institut für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit Prof. Dr. Gundel Harms-Zwingenberger

CC13 CharitéCentrum für Innere Medizin mit Gastroenterologie und Nephrologie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Britta Siegmund +49 30 450 514 342 [email protected] Kfm. Leitung Dr. Heike Rindfleisch +49 30 450 513 181 [email protected] Pflegeleitung Peter Lüdemann +49 30 450 577 368 [email protected] Leitung Fächerverbund Nephrologie Medizinische Klinik m. S. Nephrologie und Internistische Intensivmedizin | CVK Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt Medizinische Klinik m. S. Nephrologie | CCM Prof. Dr. Kai-Uwe Eckardt Medizinische Klinik für Nephrologie | CBF Prof. Dr. Walter Zidek

24

Fächerverbund Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechselmedizin Medizinische Klinik m. S. Hepatologie und Gastroenterologie | CCM | CVK Prof. Dr. Bertram Wiedenmann (einschließlich Arbeitsbereich Stoffwechselerkrankungen) Medizinische Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie | CBF Prof. Dr. Britta Siegmund (einschließlich Arbeitsbereich Ernährungsmedizin) Medizinische Klinik für Endokrinologie und Stoffwechselmedizin Prof. Dr. Joachim Spranger (einschließlich Arbeitsbereich Lipidstoffwechsel) Medizinische Klinik für Geriatrie und Altersmedizin Prof. Dr. Ursula Müller-Werdan Rettungsstelle | CBF Prof. Dr. Rajan Somasundaram Rettungsstellen | CVK | CCM Prof. Dr. Martin Möckel

CC14 CharitéCentrum für Tumormedizin Ärztl. Leitung Prof. Dr. Bernd Dörken +49 30 450 553 111 [email protected] Kfm. Leitung Christoph Wigger +49 30 450 555 161 [email protected] Pflegeleitung Janett Markwordt +49 30 450 553 164 [email protected] Leitung Medizinische Klinik m. S. Onkologie und Hämatologie | CCM Prof. Dr. Hanno Riess Medizinische Klinik m. S. Hämatologie und Onkologie | CBF Prof. Dr. Antonio Pezzutto Medizinische Klinik m. S. Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie | CVK Prof. Dr. Bernd Dörken Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie | CCM | CVK Prof. Dr. Volker Budach Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie | CBF Prof. Dr. Volker Budach Institut für Immunologie Prof. Dr. Thomas Blankenstein Institut für Transfusionsmedizin Prof. Dr. Axel Pruß (komm.)

CC15 CharitéCentrum für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie Ärztl. Leitung Prof. Dr. Matthias Endres +49 30 450 560 101 [email protected] Kfm. Leitung Prof. Dr. Uwe Reuter +49 30 450 560 274 [email protected] Pflegeleitung Sinah Krüger +49 30 450 677 035 [email protected] Leitung Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie Prof. Dr. Matthias Endres Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | CCM Prof. Dr. Andreas Heinz Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie | CBF Prof. Dr. Isabella Heuser-Collier Klinik für Neurochirurgie mit Arbeitsbereich Pädiatrische Neurochirurgie Prof. Dr. Peter Vajkoczy Institut für Neuropathologie Prof. Dr. Frank Heppner

CC16 CharitéCentrum für Audiologie/Phoniatrie, Augen- und HNO-Heilkunde Ärztl. Leitung Prof. Dr. Antonia Joussen +49 30 450 554 202 [email protected] Kfm. Leitung Christoph Wigger +49 30 450 555 161 [email protected] Pflegeleitung Chris Grätz +49 30 450 577 026 [email protected] Leitung Klinik für Augenheilkunde Prof. Dr. Antonia Joussen Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Standortleitung | CVK | CCM Prof. Dr. Heidi Olze Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde Standortleitung | CBF Dr. Veit Hofmann (komm.) Klinik für Audiologie und Phoniatrie Dr. Seo-Rin Ko (komm.)

CC17 CharitéCentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin mit Perinatalzentrum und Humangenetik Ärztl. Leitung Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer +49 30 450 564 172 [email protected] Geschfd. med. Leitung Prof. Dr. Uwe Reuter +49 30 450 560 274 [email protected] Kfm. Leitung Juliane Kaufmann +49 30 450 566 341 [email protected] Pflegeleitung Petra Schwarz +49 30 450 577 168 [email protected] Leitung Fächerverbund Perinatalmedizin Klinik für Geburtsmedizin Prof. Dr. Wolfgang Henrich Klinik für Neonatologie Prof. Dr. Christoph Bührer Fächerverbund Frauenheilkunde Klinik für Gynäkologie mit Zentrum für onkologische Chirurgie | CVK Prof. Dr. Jalid Sehouli Klinik für Gynäkologie mit Brustzentrum der Charité | CCM Prof. Dr. Jens-Uwe Blohmer Klinik für Gynäkologie | CBF Prof. Dr. Jalid Sehouli Fächerverbund Kinder- und Jugendmedizin Klinik für Pädiatrie m. S. Endokrinologie und Diabetologie Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich Klinik für Pädiatrie m. S. Gastroenterologie und Stoffwechselmedizin Prof. Dr. Angelika Eggert Klinik für Pädiatrie m. S. Kardiologie Prof. Dr. Felix Berger Klinik für Pädiatrie m. S. Pneumologie, Immunologie und Intensivmedizin Prof. Dr. Bodo Niggemann (komm.) Klinik für Pädiatrie m. S. Onkologie und Hämatologie Prof. Dr. Angelika Eggert Klinik für Pädiatrie m. S. Nephrologie Prof. Dr. Dominik Müller Klinik für Pädiatrie m. S. Neurologie Prof. Dr. Angelika Kaindl Klinik für Kinderchirurgie Prof. Dr. Karin Rothe Sozialpädiatrisches Zentrum PD Dr. Angelika Kaindl Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie PD Dr. Sibylle-Maria Winter (komm.) des Kindes- und Jugendalters Institut für Experimentelle Pädiatrische Endokrinologie Prof. Dr. Heiko Krude Kinderrettungsstelle N. N. Weitere Einrichtungen Institut für Medizinische Genetik N. N. Institut für Medizinische Genetik und Humangenetik Prof. Dr. Stefan Mundlos

Stand: Mai 2017

25

Ausgewählte Publikationen 2016*Selected publications 2016*

Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerzmedizin

Celik MÖ, Labuz D, Henning K, Busch-Dienstfertig M, Gaveriaux-Ruff C, Kieffer BL, Zimmer A, Machelska H. Leukocyte opioid receptors mediate analgesia via Ca(2+)-regulated release of opioid peptides. Brain Behav Immun. 2016 Oct;57:227-42. Opioide entfalten ihre schmerzreduzierende Wirkung nicht nur über Opioid-Rezeptoren von Neuronen, sondern auch über Rezeptoren von Immunzellen. Somit können Opioide noch stärker direkt im schmerzenden Gewebe wirken, wenn dieses Immunzellen enthält.

Denke C, Rotte M, Heinze HJ, Schaefer M. Lying and the Subsequent Desire for Toothpaste: Activity in the Somatosensory Cortex Predicts Embodi-ment of the Moral-Purity Metaphor. Cereb Cortex. 2016 Feb;26(2):477-84. Unmoralisches Verhalten ruft ein starkes Bedürfnis nach Reinigung hervor, welches von einer Aktivierung des entsprechenden sensomotorischen Hirnareals begleitet wird.

Keh D et al. SepNet–Critical Care Trials Group. Effect of Hydrocortisone on Development of Shock Among Patients With Severe Sepsis: The HYPRESS Randomized Clinical Trial. JAMA. 2016 Nov 1;316(17):1775-1785. Bei Patienten in septischem Schock kann die Schockdauer durch niedrig dosiertes Hydrocortison signifikant verkürzt werden. Bei einer schweren Sepsis ohne Schock verhindert die präventive Gabe von Hydrocortison die Entwicklung eines Schocks nicht.

Luetz A, Gensel D, Müller J, Weiss B, Martiny V, Heinz A, Wernecke KD, Spies C. Validity of Different Delirium Assessment Tools for Critically Ill Children: Covariates Matter. Crit Care Med. 2016 Nov;44(11):2060-2069. An kritisch kranken Kindern wurden unterschiedliche Messinstrumente zur Diagnose eines Delirs evaluiert und verglichen. Die Schweregradskala der Pe-diatric Confusion Assessment Method zeigte mit 71,9 % die beste Sensitivität.

Mousa SA, Shaqura M, Winkler J, Khalefa BI, Al-Madol MA, Shakibaei M, Schulz S, Schäfer M. Protein kinase C-mediated mu-opioid receptor phosphorylation and desensitization in rats, and its prevention during early diabetes. Pain. 2016 Apr;157(4):910-21. In der Frühphase der diabetischen Neuropathie kommt es zu einer redu-zierten Ansprechbarkeit von Opioiden durch vermehrte Phosphorylierung, Desensitivierung und damit zu einer verminderten Wirksamkeit schmerz-stillender Opioidrezeptoren.

Chirurgische Medizin

Andreou A, Biebl M, Dadras M, Struecker B, Sauer IM, Thuss-Patience PC, Chopra S, Fikatas P, Bahra M, Seehofer D, Pratschke J, Schmidt SC. Ana-stomotic leak predicts diminished long-term survival after resection for gastric and esophageal cancer. Surgery. 2016 Jul;160(1):191-203. Patienten, die nach der Entfernung eines Magen- oder Ösophaguskarzi-noms unter einer Anastomoseninsuffizienz leiden, haben eine geringere gesamt- und rezidivfreie Überlebenszeit als Patienten, deren Karzinomre-sektion ohne Komplikationen verlief.

Ashraf MI, Schwelberger HG, Brendel KA, Feurle J, Andrassy J, Kotsch K, Regele H, Pratschke J, Maier HT, Aigner F. Exogenous Lipocalin 2 Ame-liorates Acute Rejection in a Mouse Model of Renal Transplantation. Am J Transplant. 2016 Mar;16(3):808-20. Die Therapie mit Lipocalin-2 während einer Transplantation verringert den Schaden, der an dem transplantierten Organ durch Wiedereröffnen des Blutstroms entsteht. Zudem reduziert das Protein postoperativ den Schweregrad der akuten Abstoßung.

Butter A, Aliyev K, Hillebrandt KH, Raschzok N, Kluge M, Seiffert N, Tang P, Napierala H, Ashraf MI, Reutzel-Selke A, Andreou A, Pratschke J, Sauer IM, Struecker B. Evolution of graft morphology and function after recellulari-zation of decellularized rat livers. J Tissue Eng Regen Med. 2016 Dec 13. Mit einem speziellen Bioreaktor für die Leberperfusion wurde die Entwick-lung rebesiedelter Extrazellulärmatrices über 7 Tage untersucht. Künst-liche Gewebe sollten implantiert werden, sobald Zellreorganisation und Engraftment abgeschlossen sind.

Krenzien F, Quante M, Heinbokel T, Seyda M, Minami K, Uehara H, Biefer HR, Schuitenmaker JM, Gabardi S, Splith K, Schmelzle M, Petrides AK, Azuma H, Pratschke J, Li XC, ElKhal A, Tullius SG. Age-Dependent Metabolic and Immunosuppressive Effects of Tacrolimus. Am J Transplant. 2016 Oct 18. Die Studie untersucht erstmals die Wirkung eines zentralen immunsup-pressiven Medikaments (Tacrolimus) im Alter und klärt den Mechanismus seiner Wirkweise auf.

Raschzok N, Reutzel-Selke A, Schmuck RB, Tannus LM, Morgul MH, Dietel C, Leder A, Struecker B, Lippert S, Sallmon H, Schmelzle M, Bartels M, Jonas S, Pratschke J, Sauer IM. microRNA signatures in peripheral blood fail to detect acute cellular rejection after liver transplantation. Biomar-kers. 2016 Apr 28:1-9. Die Autoren beschäftigten sich mit der Suche nach einem Bluttest für eine Abstoßungsreaktion nach einer Lebertransplantation. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass microRNAs für diesen Zweck nicht geeignet sind.

Dermatologie

Döge N, Hönzke S, Schumacher F, Balzus B, Colombo M, Hadam S, Rancan F, Blume-Peytavi U, Schäfer-Korting M, Schindler A, Rühl E, Skov PS, Church MK, Hedtrich S, Kleuser B, Bodmeier R, Vogt A. Ethyl cellulose nanocarri-ers and nanocrystals differentially deliver dexamethasone into intact, tape-stripped or sodium lauryl sulfate-exposed ex vivo human skin - assessment by intradermal microdialysis and extraction from the different skin layers. J Control Release. 2016 Nov 28;242:25-34. Die Nanotechnologie könnte die Lokaltherapie von Hauterkrankungen revolutionieren. Mit dem hier entwickelten Ansatz lassen sich präklinisch neuartige Wirkstoff-Freisetzungssysteme ressourcensparend testen.

Gericke J, Metz M, Ohanyan T, Weller K, Altrichter S, Skov PS, Falkencrone S, Brand J, Kromminga A, Hawro T, Church MK, Maurer M. Serum autoreactivity predicts time to response to omalizumab therapy in chronic spontaneous urticaria. J Allergy Clin Immunol. 2016 Nov 9. pii: S009 -6749(16)31282-9. Die Studie beschreibt einen Marker, mit dem sich vorhersagen lässt, wie Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria auf eine Therapie mit Oma-lizumab ansprechen.

Grabenhenrich LB, Dölle S, Moneret-Vautrin A, Köhli A, Lange L, Spindler T, Ruëff F, Nemat K, Maris I, Roumpedaki E, Scherer K, Ott H, Reese T, Mu-stakov T, Lang R, Fernandez-Rivas M, Kowalski ML, Bilò MB, Hourihane JO, Papadopoulos NG, Beyer K, Muraro A, Worm M. Anaphylaxis in children and adolescents: The European Anaphylaxis Registry. J Allergy Clin Immunol. 2016 Apr;137(4):1128-37.e1. Bei Kindern sind Nahrungsmittel die häufigsten Auslöser einer Anaphylaxie und die Therapie erfolgt noch immer — auch europaweit — nicht leitliniengerecht.

Witte E, Kokolakis G, Witte K, Warszawska K, Friedrich M, Christou D, Kirsch S, Sterry W, Volk HD, Sabat R, Wolk K. Interleukin-29 induces epithelial production of CX-CR3A ligands and T-cell infiltration. J Mol Med (Berl). 2016 Apr;94(4):391-400. IL-29, ein neues Zytokin, bewirkt durch Induktion von spezifischen Chemoki-nen die Einwanderung von Effektor-T-Zellen in entzündetes Gewebe und trägt dadurch zur Pathogenese der chronisch-entzündlichen Erkrankungen bei.

Zuberbier T, Abelson MB, Akdis CA, Bachert C, Berger U, Bindslev-Jensen C, Boelke G, Bousquet J, Canonica GW, Casale TB, Jutel M, Kowalski ML, Madonini E, Papadopoulos NG, Pfaar O, Sehlinger T, Bergmann KC. Global Allergy and Asthma European Network (GA(2)LEN) European Union Network of Excellence in Allergy and Asthma. Validation of the Global Allergy and Asthma European Network (GA(2)LEN) chamber for trials in allergy: Innovation of a mobile allergen exposure chamber. J Allergy Clin Immunol. 2016 Sep 30. Die hier entwickelte mobile Kammer ermöglicht Multizenter-Studien für dermatologische und allergologische Fragestellungen unter kontrollierten Bedingungen.

Gastroenterologie und Nephrologie

Baumgart DC, Bokemeyer B, Drabik A, Stallmach A, Schreiber S; Vedolizumab Germany Consortium. Vedolizumab induction therapy for inflammatory bowel disease in clinical practice - a nationwide consecutive German cohort study. Aliment Pharmacol Ther. 2016 May;43(10):1090-102. Die Effektivität und das Sicherheitsprofil des monoklonalen Antikörpers Vedolizumab wurden dokumentiert sowie signifikante Prädiktoren für ein Ansprechen auf eine Therapie mit diesem Medikament errechnet.

Catar R, Witowski J, Zhu N, Lücht C, Derrac Soria A, Uceda Fernandez J, Chen L, Jones SA, Fielding CA, Rudolf A, Topley N, Dragun D, Jörres A. IL-6 Trans-Signaling Links Inflammation with Angiogenesis in the Peritoneal Membrane. J Am Soc Nephrol. 2016 Nov 11. Bei der Behandlung von dialysepflichtigen Patienten mittels Bauchfelldialy-se hängen Entzündungsreaktionen in den Bauchfellzellen mit einer gestei-gerten Produktion des Signalmoleküls VEGF zusammen. Die so angeregte Gefäßneubildung führt zur Abnahme der Dialyseeffizienz.

Krannich A, Leithner C, Engels M, Nee J, Petzinka V, Schröder T, Jörres A, Kruse J, Storm C. Isoflurane Sedation on the ICU in Cardiac Arrest Patients Treated With Targeted Temperature Management: An Obser-vational Propensity-Matched Study. Crit Care Med. 2016 Dec 8. Patienten mit intravenöser Narkose wurden verglichen mit Patienten, die eine inhalative Gasnarkose erhalten haben. Diejenigen mit inhalativer Gasnarkose (Isofluran) mussten signifikant kürzer beatmet werden und konnten die Intensivstation früher verlassen.

Prasad V, Tiling N, Denecke T, Brenner W, Plöckinger U. Potential role of (68)Ga-DOTATOC PET/CT in screening for pancreatic neuroendocrine tumour in patients with von Hippel-Lindau disease. Eur J Nucl Med Mol Imaging. 2016 Oct;43(11):2014-20. 68Ga-DOTATOC PET kann als sensitive Nachweismethode für neuroendokri-ne Tumoren der Bauchspeicheldrüse bei Patienten mit Von-Hippel-Lindau-Syndrom, einem seltenen hereditären Tumorsyndrom, empfohlen werden.

Yao JC, Fazio N, Singh S, Buzzoni R, Carnaghi C, Wolin E, Tomasek J, Raderer M, Lahner H, Voi M, Pacaud LB, Rouyrre N, Sachs C, Valle JW, Delle Fave G, Van Cutsem E, Tesselaar M, Shimada Y, Oh DY, Strosberg J, Kulke MH, Pavel ME. RAD001 in Advanced Neuroendocrine Tumours, Fourth Trial (RADIANT-4) Study Group. Everolimus for the treatment of advanced, non-functional neuroendocrine tumours of the lung or gastrointestinal tract (RADIANT-4): a randomised, placebo-controlled, phase 3 study. Lancet. 2016 Mar 5;387(10022):968-77. Everolimus, eine molekular-zielgerichtete Krebstherapie, hemmt das Wachstum von fortgeschrittenen neuroendokrinen Tumoren des Gastro-intestinaltrakts und der Lunge.

Gesundheitswissenschaften

Bergjan M, Schaepe C. Educational strategies and challenges in peritone-al dialysis: a qualitative study of renal nurses‘ experiences. J Clin Nurs. 2016 Jun;25(11-12):1729-39. Die Studie liefert Einblicke in Anleite- und Beratungsstrategien nephrolo-gischer Pflegefachkräfte während der Betreuung von dialysepflichtigen Patienten im häuslichen Setting.

Flaig TM, Budnick A, Kuhnert R, Kreutz R, Dräger D. Physician Contacts and Their Influence on the Appropriateness of Pain Medication in Nursing Home Resi-dents: A Cross-Sectional Study. J Am Med Dir Assoc. 2016 Sep 1;17(9):834-8. Die medizinische Versorgung von Pflegeheimbewohnern erfolgt in 91 % der Fälle durch Hausärzte. Es konnte ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Arztkontakten und einer angemessenen Schmerzmedikation nachgewiesen werden.

26

Grundmann D, Krupp J, Scherner G, Amelung T, Beier KM. Stability of Self- Reported Arousal to Sexual Fantasies Involving Children in a Clonical Sample of Pedophiles and Hebephiles. Arch Sex Behav. 2016 Jul;45(5):1153-62. Die Wissenschaftler untersuchten bei pädophilen und hebephilen Männern den Beginn und den Verlauf der sexuellen Präferenzstörung. Die Mehrheit der Befragten berichtet über einen Beginn des sexuellen Interesses an Minderjährigen bereits in der Pubertät.

Kurth T, Winter AC, Eliassen AH, Dushkes R, Mukamal KJ, Rimm EB, Willett WC, Manson JE, Rexrode KM. Migraine and risk of cardiovascular disea-se in women: prospective cohort study. BMJ. 2016 May 31;353:i2610. Frauen mit Migräne haben ein um 40 % erhöhtes Risiko Herzinfarkt- und ein um 60 % erhöhtes Schlaganfallrisiko zu erleiden. Die Autoren emp-fehlen, Migräne als vaskulären Risikofaktor in Vorsorgeuntersuchungen zu berücksichtigen.

Grundlagenmedizin

Adel S, Karst F, González-Lafont À, Pekárová M, Saura P, Masgrau L, Lluch JM, Stehling S, Horn T, Kuhn H, Heydeck D. Evolutionary alteration of ALOX15 specificity optimizes the biosynthesis of antiinflamm-atory and proresolving lipoxins. Proc Natl Acad Sci U S A. 2016 Jul 26;113(30):E4266-75. Bei der Produktion entzündungshemmender Botenstoffe spielt das Enzym ALOX15 eine entscheidende Rolle. Die menschliche Form des Enzyms hat eine deutlich höhere Kapazität zur Synthese der Botenstoffe als die niede-rer Primaten. Möglicherweise ist dies eine evolutionäre Optimierungsstrate-gie des Immunsystems.

Grauel MK, Maglione M, Reddy-Alla S, Willmes CG, Brockmann MM, Trimbuch T, Rosenmund T, Pangalos M, Vardar G, Stumpf A, Walter AM, Rost BR, Eickholt BJ, Haucke V, Schmitz D, Sigrist SJ, Rosenmund C. RIM-binding protein 2 regulates release probability by fine-tuning calcium channel localization at murine hippocampal synapses. Proc Natl Acad Sci U S A. 2016 Oct 11;113(41):11615-11620. Die Menge an Neurotransmittern hängt vermutlich von der molekula-ren Zusammensetzung des Freisetzungsapparates und der räumlichen Anordnung synaptischer Vesikel und Kalciumkanäle ab. Der Verlust von RIM-binding Protein verschiebt diese Anordnung und mindert die Wahr-scheinlichkeit der Freisetzung.

Hilal T, Yamamoto H, Loerke J, Bürger J, Mielke T, Spahn CM. Structural insights into ribosomal rescue by Dom34 and Hbs1 at near-atomic resolution. Nat Commun. 2016 Dec 20;7:13521. Für die Biosynthese funktionsfähiger Proteine ist eine korrekte mRNA, die als Bauplan dient, notwendig. Mittels hochauflösender dreidimensionaler Kryo-Elektronenmikroskopie konnte gezeigt werden, wie in eukaryotischen Zellen fehlerhafte mRNAs kotranslational erkannt werden, um diese anschließend abzubauen.

Liepe J, Marino F, Sidney J, Jeko A, Bunting DE, Sette A, Kloetzel PM, Stumpf MP, Heck AJ, Mishto M. A large fraction of HLA class I li-gands are proteasome-generated spliced peptides. Science. 2016 Oct 21;354(6310):354-358. Nahezu ein Drittel aller existierenden Epitope, Bruchstücke bakterieller oder viraler Eiweiße, sind aus zwei verschiedenen Fragmenten zusammen-gesetzt. Ihr häufiges Vorkommen könnte die große Flexibilität des Immun-systems erklären.

Sampathkumar C, Wu YJ, Vadhvani M, Trimbuch T, Eickholt B, Rosenmund C. Loss of MeCP2 disrupts cell autonomous and autocrine BDNF signa-ling in mouse glutamatergic neurons. Elife. 2016 Oct 26;5. pii: e19374. Das Rett-Syndrom ist eine Erkrankung aus dem Autismusspektrum und wird durch Verlust des Transkriptionsfaktors MeCP2 erzeugt. Die Folge ist eine Störung in der Signalgebung neuronaler Wachstumshormone, die im Gehirn ein Ungleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden Signalen bewirkt.

Gynäkologie

Kulbe H, Iorio F, Chakravarty P, Milagre CS, Moore R, Thompson RG, Everitt G, Canosa M, Montoya A, Drygin D, Braicu I, Sehouli J, Saez-Rodriguez J, Cutillas PR, Balkwill FR. Integrated transcriptomic and proteomic analysis identifies protein kinase CK2 as a key signaling node in an inflammatory cytokine network in ovarian cancer cells. Oncotarget. 2016 Mar 29;7(13):15648-61. Signaltransduktionswege entzündlicher Prozesse und der Notch-Signalweg sind Bestandteil eines autokrinen Zytokin-Netzwerkes maligner Zellen im Ova-rialkarzinom. Hier wurden Kinasen als therapeutische Zielmoleküle identifi-ziert, die mit dem inflammatorischen Zytokin-Netzwerk in Verbindung stehen.

Scheerer C, Frangini S, Chiantera V, Mechsner S. Reduced Sympathetic Innervation in Endometriosis is Associated to Semaphorin 3C and 3F Expression. Mol Neurobiol. 2016 Aug 24. Endometrioseherde und Immunzellen setzen Botenstoffe frei, die zu einer veränderten Innervation in Endometrioseläsionen führen. Insbesondere sympathische Nervenfasern sind vermindert. Dies könnte eine wichtige Mitursache der chronischen Entzündung in diesen Herden sein.

Woopen H, Inci G, Richter R, Chekerov R, Ismaeel F, Sehouli J. Elderly ova-rian cancer patients: An individual participant data meta-analysis of the North-Eastern German Society of Gynecological Oncology (NOG-GO). Eur J Cancer. 2016 Jun;60:101-6. Diese Studie mit 1 213 an Eierstockkrebs erkrankten Patientinnen zeigt, dass auch ältere Patientinnen in klinische Studien einbezogen werden können.

Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenheilkunde

Blecha C, Wolff D, Holler B, Holler E, Weber D, Vogt R, Helbig H, Dietrich-Ntou-kas T. Verification of the new grading scale for ocular chronic graft-ver-sus-host disease developed by the German-Austrian-Swiss consensus conference on chronic GVHD. Ann Hematol. 2016 Feb;95(3):493-9. Die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation kann zur Graft-versus-Host-Erkrankung führen, bei der auch das Auge stark betroffen sein kann. Hier wird ein neues Grading-System für die Augensymptomatik dieser Erkrankung verifiziert.

Brockmann C, Rehak M, Heufelder J, Cordini D, Brockmann T, Corkhill C, Joussen AM, Hager A. Predictors of treatment response of vasoproli-ferative retinal tumors to ruthenium-106 brachytherapy. Retina. 2016 Dec;36(12):2384-2390. Vasoproliferative Tumoren des Auges sind benigne Tumoren, die durch Ödembildung und progressive Exzudate zum Sehverlust führen können. Hier wurden die Effekte der Ruthenium-Brachytherapie retrospektiv nach-gewiesen. Zudem zeigte sich, dass die Tumorgröße ein entscheidender Predictor für die Effizienz der Therapie ist.

Kociok N, Crespo-Garcia S, Liang Y, Klein SV, Nürnberg C, Reichhart N, Sko-syrski S, Moritz E, Maier AK, Brunken WJ, Strauß O, Koch M, Joussen AM. Lack of netrin-4 modulates pathologic neovascularization in the eye. Sci Rep. 2016 Jan 6;6:18828. Netrine sind Proteine der Extrazellulärmatrix, die wichtige Funktionen für die Entwicklung und die Stabilität von Geweben haben. Die Studie zeigt, dass Netrin4 für das Steuern pathologischer Prozesse wichtig ist und für die Regulation des Blutgefäßwachstums nach einer pathologischen Ge-websschädigung benötigt wird.

Reichhart N, Haase N, Crespo-Garcia S, Skosyrski S, Herrspiegel C, Kociok N, Fuchshofer R, Dillinger A, Poglitsch M, Müller DN, Joussen AM, Luft FC, Dechend R, Strauß O. Hypertensive retinopathy in a transgenic angio-tensin-based model. Clin Sci (Lond). 2016 Jul 1;130(13):1075-88. Die Wissenschaftler stellen ein Tiermodell mit einem durch Bluthochdruck bedingten Netzhautschaden vor. Das Verständnis der Pathomechanismen kann helfen, neue Möglichkeiten der hypertensiven Retinopathie aufzuzei-gen und den Einfluss des Bluthochdrucks bei anderen Netzhauterkrankun-gen zu verringern.

Seibel I, Hager A, Riechardt AI, Davids AM, Böker A, Joussen AM. Antia-ngiogenic or Corticosteroid Treatment in Patients With Radiation Maculopathy After Proton Beam Therapy for Uveal Melanoma. Am J Ophthalmol. 2016 Aug;168:31-9. Eine Nebenwirkung der Protonenbestrahlung des Aderhautmelanoms ist die Bildung neuer Gefäße. Die Studie zeigt einen Weg, diese Komplikation durch Applikation von VEGF-A-Inhibitoren oder Kortikosteroiden zu behandeln.

Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin

Dreger H, Ludwig A, Weller A, Baumann G, Stangl V, Stangl K. Epigenetic suppression of iNOS expression in human endothelial cells: A potenti-al role of Ezh2-mediated H3K27me3. Genomics. 2016 Apr;107(4):145-9. Das Enzym iNOS produziert in Stresssituationen große Mengen Stickstoff-monoxid. Die Studie gibt eine erste Erklärung, warum humane Gefäßzellen im Gegensatz zu tierischen in vielen Stresssituationen kein iNOS produzie-ren: Ursache ist die spezifische „epigenetische Modifikation“ H3K27me3 – ein Stoppschild im Bereich des iNOS-Gens.

Edelmann F, Musial-Bright L, Gelbrich G, Trippel T, Radenovic S, Wachter R, Inkrot S, Loncar G, Tahirovic E, Celic V, Veskovic J, Zdravkovic M, Lainscak M, Aposto- lovic S, Neskovic AN, Pieske B, Düngen HD. CIBIS-ELD Investigators and Project Multicenter Trials in the Competence Network Heart Failure. Tole-rability and Feasibility of Beta-Blocker Titration in HFpEF Versus HFrEF: Insights From the CIBIS-ELD Trial. JACC Heart Fail. 2016 Feb;4(2):140-9. Betablocker sind eine etablierte Behandlungsform bei systolischer Herz-insuffizienz. Diese Therapie zeigt bei der diastolischen Herzinsuffizienz keine klaren positiven Effekte. Offenbar handelt es sich um pathophysio-logisch verschiedene Formen von Herzinsuffizienz mit unterschiedlichen Therapieansätzen.

Jakob P, Kacprowski T, Briand-Schumacher S, Heg D, Klingenberg R, Stähli BE, Jaguszewski M, Rodondi N, Nanchen D, Räber L, Vogt P, Mach F, Windecker S, Völker U, Matter CM, Lüscher TF, Landmesser U. Profiling and validation of circulating microRNAs for cardiovascular events in patients presenting with ST-segment elevation myocardial infarction. Eur Heart J. 2016 Dec 23. Es wird eine neue „non-coding RNA“ aufgezeigt, die prädiktiv für das klini-sche Therapieergebnis bei Patienten nach ST-Streck-Hebungsherzinfarkt sind. Dies ergibt neue Ansatzpunkte bezüglich der Pathophysiologie und der Prognose bei diesen Patienten.

Hygiene, Umweltmedizin und Infektionen

Gastmeier P, Behnke M. Electronic surveillance and using administrative data to identify healthcare associated infections. Curr Opin Infect Dis. 2016 Aug;29(4):394-9. Analyse des Ist-Standes der elektronischen Surveillance zur Reduktion von nosokomialen Infektionen.

Gastmeier P, Kämpf KP, Behnke M, Geffers C, Schwab F. An observational study of the universal use of octenidine to decrease nosocomial bloodstream infections and MDR organisms. J Antimicrob Chemother. 2016 Sep;71(9):2569-76. Erste klinische Studie, die die Effektivität von Nasensalbe und Waschlap-pen mit dem Wirkstoff Octenidin, ein antimikrobieller Wirkstoff, unter-sucht, um Blutstrominfektionen und den Erwerb von MRSA zu reduzieren.

Kola A, Wiuff C, Akerlund T, van Benthem BH, Coignard B, Lyytikäinen O, Weitzel-Kage D, Suetens C, Wilcox MH, Kuijper EJ, Gastmeier P; members of ECDIS-Net. Survey of Clostridium difficile infection surveillance systems in Europe, 2011. Euro Surveill. 2016 Jul 21;21(29). Europaweite Bestandsaufnahme zur Surveillance von Clostridium-difficile-Infektionen.

Reichert F, Piening B, Geffers C, Gastmeier P, Bührer C, Schwab F. Pathogen-Specific Clustering of Nosocomial Blood Stream Infections in Very Preterm Infants. Pediatrics. 2016 Apr;137(4). Die Studie zeigt die wesentlich höhere Ausbreitungspotenz von Serrati marcescens im Vergleich zu anderen Erregern auf Intensivstationen.

Salm F, Schwab F, Geffers C, Gastmeier P, Piening B. The Implementation of an Evidence-Based Bundle for Bloodstream Infections in Neonatal Intensi-ve Care Units in Germany: A Controlled Intervention Study to Improve Patient Safety. Infect Control Hosp Epidemiol. 2016 Jul;37(7):798-804. Multizentrische Studie zum Nachweis der Effektivität eines Bündels von Präventionsmaßnahmen zur Reduktion der Blutstrominfektionen auf Intensivstationen.

27

Kinderheilkunde und Geburtsmedizin

Grabenhenrich L, Lange L, Härtl M, Kalb B, Ziegert M, Finger A, Harandi N, Schlags R, Gappa M, Puzzo L, Stephan V, Heigele T, Büsing S, Ott H, Niggemann B, Beyer K. The component-specific to total IgE ratios do not improve peanut and ha-zelnut allergy diagnoses. J Allergy Clin Immunol. 2016 Jun;137(6):1751-1760.e8. Durch die molekulare Komponentendiagnostik könnten orale Provokatio-nen zur Diagnostik von Nahrungsmittelallergien in einigen Fällen überflüs-sig sein. Bei Kindern mit Erdnuss- und Haselnussallergie zeigte sich, dass das Verhältnis sIgE/tIgE die Diagnostik der Komponenten Ara h 2 und Cor a 14 nicht wesentlich verbessert.

Knierim E, Hirata H, Wolf NI, Morales-Gonzalez S, Schottmann G, Tanaka Y, Rud- nik-Schöneborn S, Orgeur M, Zerres K, Vogt S, van Riesen A, Gill E, Seifert F, Zwirner A, Kirschner J, Goebel HH, Hübner C, Stricker S, Meierhofer D, Sten-zel W, Schuelke M. Mutations in Subunits of the Activating Signal Cointe-grator 1 Complex Are Associated with Prenatal Spinal Muscular Atrophy and Congenital Bone Fractures. Am J Hum Genet. 2016 Mar 3;9 (3):473-89. Der Eiweißkomplex ASC-1 leitet Nervenfasern zielgerichtet zu ihrem Be-stimmungsort. Im Zebrafisch führt die Abschaltung des Komplexes zu schwerwiegenden Folgen und beim Mensch zu einer Form der spinalen Muskelatrophie mit angeborenen Knochenbrüchen.

Kühnen P, Clément K, Wiegand S, Blankenstein O, Gottesdiener K, Martini LL, Mai K, Blume-Peytavi U, Grüters A, Krude H. Proopiomelanocortin Deficiency Treated with a Melanocortin-4 Receptor Agonist. N Engl J Med. 2016 Jul 21;375(3):240-6. Mutationen im Leptin-Melanokortin-Signalweg führen zu einer extremen Fettleibigkeit. Grund ist der Mangel des Botenstoffs MHS, der für das Sättigungsgefühl wichtig ist. Die Behandlung mit einem MSH-ähnlichen Botenstoff bei Patienten mit MSH-Mangel führte zu einer Normalisierung des Hungergefühls und zu einer deutlichen Gewichtsabnahme.

von Stackelberg A et al. Phase I/Phase II Study of Blinatumomab in Pediatric Patients With Relapsed/Refractory Acute Lymphoblastic Leukemia. J Clin Oncol. 2016 Dec 20;34(36):4381-4389. In dieser Phase-I/-II Studie wurde der Einsatz von Blinatumomab bei Kindern mit einer akut lymphatischen Leukämie untersucht. Es konnte eine sichere Dosis bei Zytokin-Release-Syndrom und Neurotoxizität als dosislimitierende Nebenwirkungen etabliert werden mit einer Rate an zytologischen und molekularen Remissionen von 40 % .

Zeisler H, Llurba E, Chantraine F, Vatish M, Staff AC, Sennström M, Olovsson M, Brennecke SP, Stepan H, Allegranza D, Dilba P, Schoedl M, Hund M, Verlohren S. Predictive Value of the sFlt-1:PlGF Ratio in Women with Suspected Preeclampsia. N Engl J Med. 2016 Jan 7;374(1):13-22. Es wurde untersucht, ob der sFlt-1/PlGF-Quotient eine Präeklampsie vorhersagen kann. Der negativ-prädiktive Wert des sFlt-1/PlGF-Quotienten am Trennwert 38 betrug 99,3 % und konnte das Auftreten der Erkrankung sicher ausschließen.

Neurologie und Neurowissenschaften

Baufeld C, Osterloh A, Prokop S, Miller KR, Heppner FL. High-fat diet-induced brain region-specific phenotypic spectrum of CNS resident microglia. Acta Neuropathol. 2016 Sep;132(3):361-75. Diese Arbeit zeigt, dass die Immunzellen des Gehirns, die Mikroglia, auf eine fettreiche Ernährung in einer Hirnregionen-spezifischen Weise rea-gieren und neuroimmunologische Prozesse möglicherweise in den Prozess der Entstehung von Fettleibigkeit involviert sind.

Holman C, Piper SK, Grittner U, Diamantaras AA, Kimmelman J, Siegerink B, Dirnagl U. Where Have All the Rodents Gone? The Effects of Attrition in Experimen-tal Research on Cancer and Stroke. PLoS Biol. 2016 Jan 4;14(1):e1002331. Bei Versuchsanordnungen mit kleinen Stichproben kann der Ausschluss von Versuchstieren Forschungsergebnisse entscheidend beeinflussen. Zudem dokumentiert die überwiegende Mehrheit der analysierten Schlag-anfall- und Krebsstudien nicht transparent, wie viele Tiere aufgewendet wurden, um das Forschungsziel zu erreichen.

Jussen D, Zdunczyk A, Schmidt S, Rösler J, Buchert R, Julkunen P, Karhu J, Brandt S, Picht T, Vajkoczy P. Motor plasticity after extra intracranial bypass surge-ry in occlusive cerebrovascular disease. Neurology. 2016 Jul 5;87(1):27-35. Mittels transkranieller Magnetstimulation wird gezeigt, dass Patienten mit chronischen Durchblutungsstörungen des Gehirns eine Funktionsein-schränkung aufweisen, die auch neurokognitive Einschränkungen erklären kann. Nach einer Hirnbypass-Operation sind diese Veränderungen reversi-bel. Das Gehirn erwacht aus seinem „Winterschlaf“.

Kreye J, Wenke NK, Chayka M, Leubner J, Murugan R, Maier N, Jurek B, Ly LT, Brandl D, Rost BR, Stumpf A, Schulz P, Radbruch H, Hauser AE, Pache F, Meisel A, Harms L, Paul F, Dirnagl U, Garner C, Schmitz D, Wardemann H, Prüss H. Human cerebrospinal fluid monoclonal N-methyl-D-aspar-tate receptor autoantibodies are sufficient for encephalitis pathoge-nesis. Brain. 2016 Oct;139(Pt 10):2641-2652. Autoimmune Erkrankungen des Gehirns können durch Antikörper ausge-löst werden, die Nervenzellen angreifen. Diese Antikörper sind auch für die häufigste Form einer autoimmunen Hirnentzündung verantwortlich. Eine Therapie muss auf die Entfernung der Antikörper aus dem Blut und dem Nervenwasser abzielen.

Stempel AV, Stumpf A, Zhang HY, Özdoğan T, Pannasch U, Theis AK, Otte DM, Wojtalla A, Rácz I, Ponomarenko A, Xi ZX, Zimmer A, Schmitz D. Cannabinoid Type 2 Receptors Mediate a Cell Type-Specific Plasticity in the Hippocampus. Neuron. 2016 May 18;90(4):795-809. Neuroimmunologische Prozesse spielen bei der Entstehung von Demenz-Erkrankungen eine wichtige Rolle. CB2-Rezeptoren, die bislang vornehm-lich dem Immunsystem zugeordnet wurden, können eine neue Form von neuronaler Plastizität auslösen.

Onkologie und Tumormedizin

Däbritz JH, Yu Y, Milanovic M, Schönlein M, Rosenfeldt MT, Dörr JR, Kaufmann AM, Dörken B, Schmitt CA. CD20-Targeting Immunotherapy Promotes Cellular Senescence in B-Cell Lymphoma. Mol Cancer Ther. 2016 May;15(5):1074-81. Zelluläre Seneszenz wird zunehmend als wichtiges Wirkprinzip konven-tioneller Chemotherapie in der Krebsbehandlung verstanden. Die Studie zeigt, dass auch eine antikörperbasierte Immuntherapie zelluläre Senes-zenz auszulösen vermag.

Neuendorff NR, Burmeister T, Dörken B, Westermann J. BCR-ABL-positive acute myeloid leukemia: a new entity? Analysis of clinical and mole-cular features. Ann Hematol. 2016 Aug;95(8):1211-21. Die BCR/ABL+ Akute Myeloische Leukämie ist eine neue „provisorische Enti-tät“ in der WHO-Klassifikation von 2016. In dieser Arbeit werden klinische und genetische Merkmale aller seit 1975 publizierten Fälle zusammengestellt.

Nguyen-Hoai T, Pham-Duc M, Gries M, Dörken B, Pezzutto A, Westermann J. CCL4 as an adjuvant for DNA vaccination in a Her2/neu mouse tumor model. Cancer Gene Ther. 2016 Jun;23(6):162-7. Diese Arbeit zeigt in einem spezifischen Maus-Tumormodell, dass die tu-morprotektive Immunantwort nach einer DNA-Impfung gegen den Wachs-tumsfaktorrezeptor Her2/neu durch die zusätzliche Gabe des Chemokins CCL4 verstärkt werden kann.

Riesner K, Kalupa M, Shi Y, Elezkurtaj S, Penack O. A preclinical acute GVHD mouse model based on chemotherapy conditioning and MHC-matched transplantation. Bone Marrow Transplant. 2016 Mar;51(3):410-7. Im Bereich der Stammzelltransplantation beschreiben die Wissenschaftler ein neues Mausmodell, das die menschliche Krankheitssituation exakt nachstellt und in dem neue Therapieansätze getestet werden können.

Wurster KD, Hummel F, Richter J, Giefing M, Hartmann S, Hansmann ML, Kreher S, Köchert K, Krappmann D, Klapper W, Hummel M, Wenzel SS, Lenz G, Janz M, Dörken B, Siebert R, Mathas S. Inactivation of the puta-tive ubiquitin-E3 ligase PDLIM2 in classical Hodgkin and anaplastic large cell lymphoma. Leukemia. 2016 Oct 14. Welche Mechanismen bewirken die hochgradige zelluläre Aktivierung der bös-artigen Hodgkin-Lymphomzellen? Eine Ursache ist das Fehlen der Ubiquitin-Li-gase PDLIM2, eines Enzyms, das zum Abbau von Eiweißen in der Zelle beiträgt.

Orthopädie und Unfallchirurgie

Maiolo EM, Oliva A, Furustrand Tafin U, Perrotet N, Borens O, Trampuz A. Anti-fungal activity against planktonic and biofilm Candida albicans in an expe-rimental model of foreign-body infection. J Infect. 2016 Mar;72(3):386-92. Echinocandine wie Anidulafungin oder Caspofungin zeigen mit einer maximalen Ausheilungsrate von 25 % eine zwar geringe, unter den Antimykotika jedoch die beste Wirksamkeit gegen Candida albicans im Fremdkörpermodell der Maus.

Putzier M, Hartwig T, Hoff EK, Streitparth F, Strube P. Minimally invasive TLIF leads to increased muscle sparing of the multifidus muscle but not the longissimus muscle compared with conventional PLIF-a pro-spective randomized clinical trial. Spine J. 2016 Jul;16(7):811-9. Die minimal-invasive TLIF schont im Vergleich zur herkömmlichen PLIF den M. multifidus, der Schaden des M. longissimus ist dagegen in beiden Gruppen gleich.

Rakow A, Schoon J, Dienelt A, John T, Textor M, Duda G, Perka C, Schulze F, Ode A. Influence of particulate and dissociated metal-on-metal hip endoprosthesis wear on mesenchymal stromal cells in vivo and in vitro. Biomaterials. 2016 Aug;98:31-40. Aus Hüftendoprothesen mit Metall-Metall-Gleitpaarungen freigesetzte Chrom- und Cobaltionen stören die knochenbildende Funktion mesenchymaler Stamm-zellen im Knochenmark. Dies trägt zum implantatnahen Knochenverlust bei.

Scheibel M, Hug K, Gerhardt C, Krueger D. Arthroscopic reduction and fixation of large solitary and multifragmented anterior glenoid rim fractures. J Shoulder Elbow Surg. 2016 May;25(5):781-90. Die arthroskopische Rekonstruktion von akuten solitären und mehrfrag-mentären Brüchen der Schulterpfanne stellt eine adäquate Therapieopti-on dar und zeigt gute klinische Ergebnisse.

Zahn RK, Fussi J, von Roth P, Perka CF, Hommel H. Postoperative Increased Loading Leads to an Alteration in the Radiological Mechanical Axis After Total Knee Arthroplasty. J Arthroplasty. 2016 Aug;31(8):1803-7. Innerhalb der ersten drei Monate nach Implantation einer Knietotalen-doprothese kommt es zu einer Änderung der radiologisch gemessenen Beinachse. Somit ist die frühe postoperative radiologische Kontrolle der Beinachse als obsolet zu bewerten.

Diagnostische und präventive Labormedizin

Darb-Esfahani S, Kunze CA, Kulbe H, Sehouli J, Wienert S, Lindner J, Budc-zies J, Bockmayr M, Dietel M, Denkert C, Braicu I, Jöhrens K. Prognostic impact of programmed cell death-1 (PD-1) and PD-ligand 1 (PD-L1) ex-pression in cancer cells and tumor-infiltrating lymphocytes in ovarian high grade serous carcinoma. Oncotarget. 2016 Jan 12;7(2):1486-99. Die PD-1- und PD-L1-Moleküle sind biologisch relevante Regulatoren der Immun-antwort in High Grade seriösen Ovarialkarzinomen, sodass die Wirksamkeit von Immun-Checkpoint-Inhibitoren für diese Tumorentität überprüft werden sollte.

Heinemann P, Tia M, Alabi A, Anon JC, Auste B, Essbauer S, Gnionsahe A, Kigninl- man H, Klempa B, Kraef C, Kruger N, Leendertz FH, Ndhatz-Sanogo M, Schaum- burg F, Witkowski PT, Akoua-Koffi CG, Kruger DH. Human Infections by Non-Ro-dent-Associated Hantaviruses in Africa. J Infect Dis. 2016 Nov 15;214(10):1507-1511. Die medizinische Bedeutung von afrikanischen Hantaviren, die in unkon-ventionellen natürlichen Wirten (Fledermäuse, Spitzmäuse) vorkommen, ist unklar. Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass sie tatsächlich Menschen infizieren können.

Krüger J, Wellnhofer E, Meyborg H, Stawowy P, Östman A, Kintscher U, Kap-pert K. Inhibition of Src homology 2 domain-containing phosphatase 1 increases insulin sensitivity in high-fat diet-induced insulin-resistant mice. FEBS Open Bio. 2016.Jan 4;6(3):179-89. Die Arbeit untersucht die Entstehung der Insulinresistenz und des Dia-betes mellitus Typ 2 und zeigt, welche wichtige Rolle den Proteintyrosin-Phosphatasen zukommt.

Krumbiegel F, Hastedt M, Westendorf L, Niebel A, Methling M, Parr MK, Tsokos M. The use of nails as an alternative matrix for the long-term detection of previous drug intake: validation of sensitive UHPLC-MS/MS methods for the quantification of 76 substances and comparison of analytical results for drugs in nail and hair samples. Forensic Sci Med Pathol. 2016 Dec;12(4):416-434. Haar- und Nagelproben wurden auf unterschiedliche Analyte untersucht. Neben der Haaranalytik kann ebenfalls die Analyse von Fuß- und Fingernä-geln für den Nachweis einer zurückliegenden oder chronischen Substanz-aufnahme verwendet werden.

28

Stutika C, Mietzsch M, Gogol-Döring A, Weger S, Sohn M, Chen W, Heilbronn R. Comprehensive Small RNA-Seq of Adeno-Associated Virus (AAV) Infected Human Cells Detects Patterns of Novel, Non-Coding AAV RNAs in the Absence of Cellular miRNA Regulation. PLoS One. 2016 Sep 9;1 (9):e0161454. Die erste umfassende smallRNA Transkriptomanalyse von Adeno-assozi- ierten Viren (AAV) unter verschiedenen Infektionsbedingungen. Ange-sichts der wachsenden Bedeutung von AAV in der Gentherapie ist die Abwesenheit von viraler und zellulärer miRNA-Regulation ein wichtiger Sicherheitsfaktor für die Klinik.

Pharmakologie und Toxikologie

Grune J, Benz V, Brix S, Salatzki J, Blumrich A, Höft B, Klopfleisch R, Foryst-Ludwig A, Kolkhof P, Kintscher U. Steroidal and Nonsteroidal Mine-ralocorticoid Receptor Antagonists Cause Differential Cardiac Gene Expression in Pressure Overload-induced Cardiac Hypertrophy. J Cardiovasc Pharmacol. 2016 May;67(5):402-11. Die Studie analysiert die unterschiedlichen Wirkungen von Aldosteronanta-gonisten in einem Tiermodell für Herzinsuffizienz. Dabei wurden „alte“ steroidale Substanzen mit „neuen“ nichtsteroidalen Substanzen verglichen.

Prokesch A, Graef FA, Madl T, Kahlhofer J, Heidenreich S, Schumann A, Moyschewitz E, Pristoynik P, Blaschitz A, Knauer M, Muenzner M, Bogner Strauss JG, Dohr G, Schulz TJ, Schupp M. Liver p53 is stabilized upon starvation and required for amino acid catabolism and gluconeogene-sis. FASEB J. 2017 Feb;31(2):732-742. Beschreibung des Zusammenhangs zwischen Nahrungsaufnahme und Ex-pression und Funktion des Tumorsuppressors und der pharmakologischen Zielstruktur p53 in der Leber.

Weidner C, Steinfath M, Opitz E, Oelgeschläger M, Schönfelder G. Defining the optimal animal model for translational research using gene set enrichment analysis. EMBO Mol Med. 2016 Aug 1;8(8):831-8. Analyse von Genomdaten unter Verwendung der „Gene Set Enrichment Analysis“-Methode, um standardisierte Ansätze für eine systematische Datenanalyse von Genomdaten zu entwickeln. So können Fehlinterpreta-tionen bei der Wahl von Tierversuchsmodellen vermieden werden.

Psychiatrie

Ernst J, Hock A, Henning A, Seifritz E, Boeker H, Grimm S. Increased pre-genual anterior cingulate glucose and lactate concentrations in major depressive disorder. Mol Psychiatry. 2017 Jan;22(1):113-119. Durch die Magnetresonanzspektroskopie kann krankheitsschweregradab-hängig eine veränderte Konzentration an Glukose und Laktat in frontalen Hirnregionen bei Patienten mit einer Depression dargestellt werden.

Guggenmos M, Wilbertz G, Hebart MN, Sterzer P. Mesolimbic confidence signals guide perceptual learning in the absence of external feedback. Elife. 2016 Mar 29;5. Die Fähigkeit, ohne direktes Feedback zu lernen, kann durch die gängigen Lerntheorien nicht erklärt werden. Auch subjektive Zuversichtlichkeit kann die Rolle von Feedback einnehmen und als Lernsignal fungieren.

Mildner A, Huang H, Radke J, Stenzel W, Priller J. P2Y(12) receptor is expressed on human microglia under physiological conditions throug-hout development and is sensitive to neuroinflammatory diseases. Glia. 2017 Feb;65(2):375-387. Der purinerge Rezeptor P2Y12 wird als ein Marker für Mikroglia im Gehirn beschrieben. Mikroglia exprimieren diesen Rezeptor über ihre gesamte Lebensspanne und verlieren ihn bei Aktivierung.

Reiter AM, Deserno L, Kallert T, Heinze HJ, Heinz A, Schlagenhauf F. Beha-vioral and Neural Signatures of Reduced Updating of Alternative Opti-ons in Alcohol-Dependent Patients during Flexible Decision-Making. J Neurosci. 2016 Oct 26;36(43):10935-10948. Hängen Alkoholabhängigkeit und gestörte Lernmechanismen zusammen? Die Ergebnisse zeigen Defizite in der flexiblen Verhaltensanpassung, ver-mindertes Lernen von Handlungsalternativen und veränderte neuronale Lernsignaturen im Frontalhirn.

Weygandt M, Meyer-Arndt L, Behrens JR, Wakonig K, Bellmann-Strobl J, Ritter K, Scheel M, Brandt AU, Labadie C, Hetzer S, Gold SM, Paul F, Haynes JD. Stress-induced brain activity, brain atrophy, and clinical disability in mul-tiple sclerosis. Proc Natl Acad Sci U S A. 2016 Nov 22;11 (47):13444-13449. Die neuronale Verarbeitung von Stressreizen ist mit dem Ausmaß dege-nerativer Hirnschädigung bei Patienten mit Multipler Sklerose assoziiert. Dies könnte auf einen Mechanismus hinweisen, der zu dem klinisch be-obachteten Zusammenhang zwischen psychischer Belastung und Krank-heitsaktivität bei MS beiträgt.

Radiologie

Dewey M, Rief M, Martus P, Kendziora B, Feger S, Dreger H, Priem S, Knebel F, Böhm M, Schlattmann P, Hamm B, Schönenberger E, Laule M, Zimmer-mann E. Evaluation of computed tomography in patients with atypical angina or chest pain clinically referred for invasive coronary angiogra-phy: randomised controlled trial. BMJ. 2016 Oct 24;355:i5441. Bei Patienten mit untypischen Brustschmerzen kann eine koronare Herz-krankheit durch eine Computertomografie zuverlässig und schonend ausgeschlossen werden.

Jahnke P, Limberg FR, Gerbl A, Ardila Pardo GL, Braun VP, Hamm B, Scheel M. Radiopaque Three-dimensional Printing: A Method to Create Realistic CT Phantoms. Radiology. 2017 Feb;282(2):569-575. Die Arbeit beschreibt ein 3D-Druckverfahren zur Herstellung patientenin-dividueller Phantome für die Computertomografie.

Napp AE, Enders J, Roehle R, Diederichs G, Rief M, Zimmermann E, Martus P, Dewey M. Analysis and Prediction of Claustrophobia during MR Imaging with the Claustrophobia Questionnaire: An Observational Prospective 18-month Single-Center Study of 6500 Patients. Radiolo-gy. 2016 Nov 25:160476. Ein Klaustrophobie-Fragebogen könnte helfen, Patienten mit einem hohen Risiko für einen Klaustrophobie-Anfall vor der MRT-Untersuchung besser zu erkennen.

Nörenberg D, Ebersberger HU, Walter T, Ockert B, Knobloch G, Diederichs G, Hamm B, Makowski MR. Diagnosis of Calcific Tendonitis of the Rotator Cuff by Using Susceptibility-weighted MR Imaging. Radiology. 2016 Feb;278(2):475-84. Mittels MRT konnten Kalkdepots der Rotatorenmanschette verlässlich abge-grenzt werden. Diese Technik könnte künftig die Therapieplanung sowie das operative Vorgehen bei Patienten mit einer Sehnenverkalkung verbessern.

Regenerative Medizin

Abou-El-Enein M, Elsanhoury A, Reinke P. Overcoming Challenges Facing Advanced Therapies in the EU Market. Cell Stem Cell. 2016 Sep 1;19(3):29-7. Diese Studie analysiert die Herausforderungen an eine Markteinführung von Advanced Therapy Medicinal Products in Europa.

Franke M, Ibrahim DM, Andrey G, Schwarzer W, Heinrich V, Schöpflin R, Kraft K, Kempfer R, Jerkovic I, Chan WL, Spielmann M, Timmermann B, Wittler L, Kurth I, Cambiaso P, Zuffardi O, Houge G, Lambie L, Brancati F, Pombo A, Vingron M, Spitz F, Mundlos S. Formation of new chromatin domains determines pathogenicity of genomic duplications. Nature. 2016 Oct 13;538(7624):265-269. Untersuchungen zur Genregulation und 3D-Genomfaltung des Transkrip-tionsfaktors Sox9.

Pumberger M, Qazi TH, Ehrentraut MC, Textor M, Kueper J, Stoltenburg- Didinger G, Winkler T, von Roth P, Reinke S, Borselli C, Perka C, Mooney DJ, Duda GN, Geißler S. Synthetic niche to modulate regenerative potential of MSCs and enhance skeletal muscle regeneration. Biomate-rials. 2016 Aug;99:95-108. In der Studie geht es um eine synthetische Nische, in der Mesenchymale Stammzellen so geschützt und „gedopt“ werden, dass sie die Muskelre-generation verbessern. Die Ergebnisse weisen auf den immunmodulatori-schen Effekt der Mesenchymalen Stromazellen hin.

Yang J, Savvatis K, Kang JS, Fan P, Zhong H, Schwartz K, Barry V, Mikels-Vigdal A, Karpinski S, Kornyeyev D, Adamkewicz J, Feng X, Zhou Q, Shang C, Kumar P, Phan D, Kasner M, López B, Diez J, Wright KC, Kovacs RL, Chen PS, Quertermous T, Smith V, Yao L, Tschöpe C, Chang CP. Targeting LOXL2 for cardiac interstitial fibrosis and heart failure treatment. Nat Com-mun. 2016 Dec 14;7:13710. Diese Studie beschreibt das Protein Loxl2 als neues therapeutisches Ziel für die Behandlung von Patienten mit einer Herzinsuffizienz.

Rheumatologie und Immunwissenschaften

Bacher P, Heinrich F, Stervbo U, Nienen M, Vahldieck M, Iwert C, Vogt K, Kollet J, Babel N, Sawitzki B, Schwarz C, Bereswill S, Heimesaat MM, Heine G, Gadermaier G, Asam C, Assenmacher M, Kniemeyer O, Brakhage AA, Ferreira F, Wallner M, Worm M, Scheffold A. Regulatory T Cell Specificity Directs Tolerance versus Allergy against Aeroantigens in Humans. Cell. 2016 Nov 3;167(4):1067-1078.e16. Körpereigene regulatorische T-Zellen erkennen harmlose Bestandteile der Atemluft, wie Pflanzenpollen oder Hausstaubmilben, und unterdrücken aktiv allergische Reaktionen. Allergien können dort entstehen, wo Lücken in diesem natürlichen Schutzwall existieren.

Burmester GR et al. Efficacy and safety of sarilumab monotherapy ver-sus adalimumab monotherapy for the treatment of patients with active rheumatoid arthritis (MONARCH): a randomised, double-blind, parallel-group phase III trial. Ann Rheum Dis. 2016 Nov 17. Vergleich zweier Alternativmedikamente bei Patienten mit rheumatischer Arthritis, die nicht mit Methotrexate behandelt werden können. Die Be-handlung mit dem Interleukin-6-Rezeptor-Hemmer Sarilumab ist wirksa-mer als die mit dem TNF-Hemmer Adalimumab.

Zahnmedizin

Pischon N, Hoedke D, Kurth S, Lee P, Dommisch H, Steinbrecher A, Pischon T, Burmester GR, Buttgereit F, Detert J, Riemekasten G. Increased Pe-riodontal Attachment Loss in Patients With Systemic Sclerosis. J Periodontol. 2016 Jul;87(7):763-71. Patienten mit systemischer Sklerose weisen höhere Verluste des Zahnhal-teapparates auf als gesunde Probanden. Diese Beziehung bleibt auch nach Adjustierung für Mundhygiene signifikant.

Preissner S, Kastner I, Schütte E, Hartwig S, Schmidt-Westhausen AM, Paris S, Preissner R, Hertel M. Adjuvant antifungal therapy using tissue to-lerable plasma on oral mucosa and removable dentures in oral candi-diasis patients: a randomised double-blinded split-mouth pilot study. Mycoses. 2016 Jul;59(7):467-75. Prokaryota reagieren empfindlich auf Plasma. Deshalb erscheint kaltes Plasma für die Dekontamination von Wunden oder Biomaterialien – bei-spielsweise Implantate und Wurzelkanäle — besonders geeignet.

Radlanski RJ, Renz H, Zimmermann CA, Schuster FP, Voigt A, Heikinheimo K. Chondral ossification centers next to dental primordia in the human mandible: A study of the prenatal development ranging between 68 to 270mm CRL. Ann Anat. 2016 Nov;208:49-57. Die meisten Knochen entstehen, indem eine knorpelige Vorform nach und nach zu Knochen umgebaut wird („chondrale Ossifikation“). Die Wissen-schaftler zeigen, dass es mehrere knorpelige Zentren im Unterkiefer gibt, die „chondral ossifizieren“.

* Eine vollständige Liste aller wissenschaftlichen Publikationen der Charité kann unter http://www.charite.de/forschung eingesehen werden.

* For a comprehensive index of all scientific publications at the Charité please go to http://www.charite.de/forschung.


Recommended