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TENERIFFA I VANDALISMUS LA PALMA Hafenausbau bei...

Date post: 31-Aug-2019
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11 07.01.016 – 0.01.016 KANAREN EXPRESS 7 KANARISCHE INSELN LA PALMA Hafenausbau bei Tazacorte Die Inselregierung von La Palma stellte an die Kanarenregie- rung den Antrag, sie bei dem Ausbau des kleinen Fischerha- fens in Tazacorte zu unterstützen. Der auf der Westseite der Insel gelegene Hafen könnte so erweitert werden, dass er tou- ristisch nutzbar ist. Er ist ein natürlicher Anlaufpunkt, vor allem um in das Valle de Los Llanos zu gelangen. Mit Rücksicht auf die traditio- nelle Fischertätigkeit könne er so ausgebaut werden, dass zum Beispiel Segelboote oder Jachten dort anlegen könnten. Denkbar wären auch Ausflugsboote. Die Tourismusrätin der Insel, Alicia Vanoostende, betonte, dass die Initiative hilf- reich wäre, um die touristische Attraktivität der Westflanke zu erhöhen. n Während kanarenweit immer mehr Menschen gegen Gewalt in Beziehungen und für ein aufge- klärtes Geschlechterbild demons- trieren, wurde an der Universität von La Laguna, ULL, ein ganz besonders peinlicher Akt von Vandalismus begangen. Gerade dort, wo eigentlich neue Führungspersönlichkeiten und Ideen für moderne Gesell- schaftsstrukturen entstehen sollen. Ende des vergangenen Jahres stellte die Kommis- sion für Gleichstellung an der ULL, AMEC, ein Kunstwerk vor, das sich gegen Gewalt richtet. Zusammen mit Kunststudenten wurde unter dem Thema „Sexis- mus in der ULL“ ein Projekt erar- beitet. Mehrere Wände in den Toiletten der Fakultät für Jour- nalismus wurden für die Künst- ler zur Plattform und Leinwand. Zum Beispiel in Form von Kol- lagen von Zeitungsartikeln über Gewalt in Beziehungen. Slogans wie „Weder Feminis- mus noch Machismus – Gewalt hat kein Geschlecht“ sollten symbolisch für die Gleichstel- lung aller sein. Diese kunstvoll gestalteten Wände wurden mit Farbe besprüht und unkenntlich gemacht. Der Urheber ist bis- lang unbekannt. Die Gleichstel- lungskommission der Studenten steht diesem Verhalten ungläubig gegenüber. „Unsere Botschaft war doch gerade, dass Gewalt ein geschlechtsneutrales Phänomen ist. Wir sehen in diesem Van- dalismus eine Respektlosigkeit gegenüber den Künstlern und des öffentlichen Raums. Außer- dem zeugt er von der Ignoranz des Urhebers. Denn Feminismus und Machismus sind keine ver- gleichbaren Gegensätze. Machis- mus ist eine historische Struk- tur, die auf der Dominanz des männlichen Geschlechts basiert. Feminismus ist das Bestreben, die bestehende Ungleichstellung zu überwinden und eine fried- liche Gleichstellung zu errei- chen, bei der kein Geschlecht dem anderen als überlegen vorangestellt wird“, heißt es in einer ersten Reaktion aus der Studentenvereinigung auf diesen zerstörerischen Akt. Man hoffe, dass sich Derartiges nicht mehr wiederhole, und arbeite weiter an einem friedlichen und ebenbür- tigen Umgang miteinander. n TENERIFFA I VANDALISMUS Macho-Allüren an der Uni Das Umweltschutzamt von La Palma rückte dem Halsbandsit- tich auf den Hals. Der „Cotorra de Kramer“, wie die Art in Spanien genannt wird, gilt als Eindringling, der die ein- heimische Flora und Faune erheb- lich schädigt. Deshalb sollen die Exoten, die einst aus Privatbesitz entwischt sind und sich in Frei- heit vermehrt haben, eingefan- gen werden. In Zusammenarbeit mit der spanischen Gesellschaft für Ornithologie, SEO/BirdLife, werden Fallen gebaut und Mit- arbeiter des Umweltschutzamtes über die Lebensweise der Vögel aufgeklärt. Selbst in Deutschland haben diese leuchtend grünen Sittiche, die aus Privathaltung entflohen sind, eigene Populati- onen gebildet. Erstmals tauchten sie 1969 in Köln auf, wo ihr Bestand mittlerweile schätzungs- weise 2.000 Exemplare umfasst. Insgesamt fliegen in Deutschland rund 7.500 frei lebende Hals- bandsittiche. n Der Hafen von Tazacorte sollte nach Ansicht des Tourismusamtes künftig auch für touristische Aktivitäten nutzbar gemacht werden. LA PALMA Kampf dem Halsbandsittich
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LA PALMA

Hafenausbau bei TazacorteDie Inselregierung von La Palma stellte an die Kanarenregie-rung den Antrag, sie bei dem Ausbau des kleinen Fischerha-fens in Tazacorte zu unterstützen. Der auf der Westseite der Insel gelegene Hafen könnte so erweitert werden, dass er tou-ristisch nutzbar ist.

Er ist ein natürlicher Anlaufpunkt, vor allem um in das Valle de Los Llanos zu gelangen. Mit Rücksicht auf die traditio-nelle Fischertätigkeit könne er so ausgebaut werden, dass zum Beispiel Segelboote oder Jachten dort anlegen könnten. Denkbar wären auch Ausflugsboote. Die Tourismusrätin der Insel, Alicia Vanoostende, betonte, dass die Initiative hilf-reich wäre, um die touristische Attraktivität der Westflanke zu erhöhen. n

Während kanarenweit immer mehr Menschen gegen Gewalt in Beziehungen und für ein aufge-klärtes Geschlechterbild demons-trieren, wurde an der Universität von La Laguna, ULL, ein ganz besonders peinlicher Akt von Vandalismus begangen.

Gerade dort, wo eigentlich neue Führungspersönlichkeiten und Ideen für moderne Gesell-schaftsstrukturen entstehen sollen. Ende des vergangenen Jahres stellte die Kommis-sion für Gleichstellung an der ULL, AMEC, ein Kunstwerk vor, das sich gegen Gewalt richtet. Zusammen mit Kunststudenten wurde unter dem Thema „Sexis-

mus in der ULL“ ein Projekt erar-beitet. Mehrere Wände in den Toiletten der Fakultät für Jour-nalismus wurden für die Künst-ler zur Plattform und Leinwand. Zum Beispiel in Form von Kol-lagen von Zeitungsartikeln über Gewalt in Beziehungen. Slogans wie „Weder Feminis-mus noch Machismus – Gewalt hat kein Geschlecht“ sollten symbolisch für die Gleichstel-lung aller sein. Diese kunstvoll gestalteten Wände wurden mit Farbe besprüht und unkenntlich gemacht. Der Urheber ist bis-lang unbekannt. Die Gleichstel-lungskommission der Studenten steht diesem Verhalten ungläubig gegenüber. „Unsere Botschaft

war doch gerade, dass Gewalt ein geschlechtsneutrales Phänomen ist. Wir sehen in diesem Van-dalismus eine Respektlosigkeit gegenüber den Künstlern und des öffentlichen Raums. Außer-dem zeugt er von der Ignoranz

des Urhebers. Denn Feminismus und Machismus sind keine ver-gleichbaren Gegensätze. Machis-mus ist eine historische Struk-tur, die auf der Dominanz des männlichen Geschlechts basiert. Feminismus ist das Bestreben, die bestehende Ungleichstellung zu überwinden und eine fried-liche Gleichstellung zu errei-chen, bei der kein Geschlecht dem anderen als überlegen vorangestellt wird“, heißt es in einer ersten Reaktion aus der Studentenvereinigung auf diesen zerstörerischen Akt. Man hoffe, dass sich Derartiges nicht mehr wiederhole, und arbeite weiter an einem friedlichen und ebenbür-tigen Umgang miteinander. n

TENERIFFA I VANDALISMUS

Macho-Allüren an der Uni

Das Umweltschutzamt von La Palma rückte dem Halsbandsit-tich auf den Hals.

Der „Cotorra de Kramer“, wie die Art in Spanien genannt wird, gilt als Eindringling, der die ein-heimische Flora und Faune erheb-

lich schädigt. Deshalb sollen die Exoten, die einst aus Privatbesitz entwischt sind und sich in Frei-heit vermehrt haben, eingefan-gen werden. In Zusammenarbeit mit der spanischen Gesellschaft für Ornithologie, SEO/BirdLife,

werden Fallen gebaut und Mit-arbeiter des Umweltschutzamtes über die Lebensweise der Vögel aufgeklärt. Selbst in Deutschland haben diese leuchtend grünen Sittiche, die aus Privathaltung entflohen sind, eigene Populati-

onen gebildet. Erstmals tauchten sie 1969 in Köln auf, wo ihr Bestand mittlerweile schätzungs-weise 2.000 Exemplare umfasst. Insgesamt fliegen in Deutschland rund 7.500 frei lebende Hals-bandsittiche. n

Der Hafen von Tazacorte sollte nach Ansicht des Tourismusamtes künftig auch für touristische Aktivitäten nutzbar gemacht werden.

LA PALMA

Kampf dem Halsbandsittich

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