Post on 14-Jun-2020
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Weinanbau in Strahlungen12934 Acker Weinberge
14014 Morgen (1 ha) Weinberg am „Boppen“
14554 Acker Weinberge am „Hoenberge“
1840Bis Mitte des 19. Jahrhunderts Weinanbau in Strahlungen, danach Landwirtschaftliche Nutzung der Weinberge
2015Neuanfang am Strahlunger Mönchberg mit 360 Reben
2017Weitere 600 Reben, erste Weinernte
130312 Weingärten
14245 Acker Weinberge „beim Steinofen“
1779Zerstörung der Reben der Weinstöcke durch Frost
1920Einzelne Rebstöcke
2016540 neue Reben, erster Federweiße
GESCHICHTE DES WEINANBAUSDer Weinbau begann schon sehr früh in Strahlungen, als ein großer Teil der Weinberge noch Eigentum des Klosters Bildhausen war und zum Klosterhof in Strahlungen gehörte. Dabei befanden sich die Anbaugebiete am Kirch-, Mönch-, Klitschen- und Karlsberg. Nach Auflösung der beiden letzt-genannten wurden die Klosterweinberge bis zur Auflösung des Klosters Bildhausen im Jahr 1803 bewirtschaftet.
Auch qualitativ überzeugte der Wein bereits im Jahre 1652. So wird erzählt, dass Johann Philipp von Schönborn, Kurfürst von Mainz und Fürstbischof von Würzburg, bei seiner Durchreise den Wein probierte und für seine Weiterfahrt gleich mehrere Krüge mitnahm. Im Gegenzug übersendete er den besten Würzburger Wein.
Ab 1840 verlor sich der Weinbau jedoch völlig, da die Fläche für den landwirtschaftlichen Anbau ge-nutzt wurde. Lediglich einzelne Rebstöcke waren um 1920 noch zu finden. Nach dem zweiten Welt-krieg lohnte es sich jedoch nicht mehr die Fläche landwirtschaftlich zu nutzen, da der Aufwand in keinem Verhältnis zum Ertrag stand.
Am Fest des Apostels Johannes (27. Dezember) wurde noch bis zum 20. Jahrhundert in der Kirche eine große Menge Wein geweiht und anschließend an die Kirchenbesucher ausgeteilt. Auch heute noch ist es in Strahlungen Brauch, an diesem Tag Wein in Flaschen zur Weihe ins Gotteshaus zu bringen. Der sogenannte Johanneswein wird dann zuhause im Kreis der Familie getrunken.
WEINPROJEKTBei einer Tagung 2014 fand der Traditionsgedanke viel Zuspruch. Das Hauptthema dabei: Dörfliche Traditionen nicht nur bewahren, sondern auch wieder aufleben zu lassen. Daraufhin entwickelten Alfons Freibott und Johannes Hümpfner die Idee, den Weinbau in Strahlungen wieder aufblühen zu lassen. Angefangen mit 360 Reben im Jahr 2015, stieg die Anzahl konti-nuierlich. Heute gibt es insgesamt 1.500 Reben und folgende Sorten wurden gepflanzt: Solaris, Müller-Thurgau, Regent und Scheurebe.
Außerdem wurde 2015 als Projekt der Dorfgemeinschaft ein Weinberghäuschen aus Naturstein errichtet sowie ein Grill- und Aussichtsplatz mit Sitzgelegenheiten. Mittlerweile gibt es sogar einen offiziell genehmigten Trauplatz für standesamtliche Eheschließungen mit Blick über den wunderschönen Weinberg.
Der Erfolg ließ nicht lange warten: 2016 gab es den ersten Federweißen und 2017 die erste Wei-nernte. Seit Anfang 2017 hat Strahlungen zudem das Recht 2.500 qm Reben anzubauen, Wein herzustellen und diesen auch zu vermarkten.
Info-Zentrum„Haus der Langen Rhön“Unterelsbacher Straße 497656 OberelsbachTelefon: 0 97 74/91 02-60Telefax: 0 97 74/91 02-70E-Mail: info@nbr-rhoen.deInternet: www.brrhoen.de
Strahlungen
WOLLBACH
LEBENHAN
BAD NEUSTADTAN DER SAALE
WÜLFERSHAUSEN
SAAL
HEUSTREU
HOLLSTADT
BASTHEIM
UNSLEBEN
HENDUNGEN
BAHRA
WARGOLSHAUSEN
OBERSTREU
HOHENROTH
NIEDERLAUER
BURGLAUER
STRAHLUNGEN
LÖHRIETH
RÖDLES
BRAIDBACH
SALZ
RÖDELMAIER
A71
A71
A71
A71
B 279
B 279
B 279
Weinanbau Waldgebiet Flachland, Äcker Orte
MUSCHELKALKABBAU IN STRAHLUNGENDer Untere Muschelkalk der Trias wird hier seit 1865 zunächst in kleinen Anfängen und in reiner Handarbeit, seit ca. 1930 mit der ersten Schotterverarbeitung und seit den fünfziger Jahren in modernen Verarbeitungsanlagen abgebaut.
Markant sind die Leitbänke, die beiden Terebratula-Bänke, die sich hervorragend zur Garten-gestaltung, für Stützmauern oder als Rohstoff zur Weiterverarbeitung in einer Spaltanlage für Pflaster eignen.
Die Grenzschicht zum Mittleren Muschelkalk bildet die sog. Schaumkalkbank. Diese ist besonders geeignet für steinmetzmäßige Bearbeitung und war früher und ist auch noch heute der typische Werkstein/Baustein unseres Raumes. Die Salzburg, der Stadtmauerring um Bad Neustadt, die Kirchen weit und breit und auch die Grundmauern praktisch aller älteren Häuser sind wegen der hohen Qualität wie Frostbeständigkeit, Druckfestigkeit, Bearbeitbarkeit und weiterhin wegen der Verfügbarkeit vor Ort aus diesem Naturstein gebaut. Die Schaumkalkbank prägt entscheidend unser Stadt- und Landschaftsbild. Der über der Schaumkalkbank anstehende Mittlere Muschelkalk ist für bautechnische Zwecke nicht geeignet. Er muss aufwändig geräumt werden.
Geologie und Muschelkalkabbau
BAD NEUSTADTAN DER SAALE
MÜNNERSTADT
MELLRICHSTADT
OSTHEIMVOR DER RHÖN
BAD KISSINGEN
1865Beginn: Abbau derSchaumkalkbank und Kalkbrennen
1930erste Schotterverarbeitung
SEIT 1950Abbau Unterer Muschelkalk und Verarbeitung in Schotterwerken
Quelle: Gretarsson - Geologische Karte der Rhön (Wikipedia)
GEOLOGIEDas Gemeindegebiet von Strahlungen ist geprägt vom Muschelkalk. Er ist vom Main, Fränkische Saale, Streu bis weit nach Thüringen hinein das dominierende landschaftsgestaltende Gestein, die Abteilung Muschelkalk in der dort geologischen Formation Trias. Der Muschelkalk ist unter-gliedert in Unteren, Mittleren und Oberen Muschelkalk, - teilweise überlagert von alluvialem Lößlehm.
Als Baustoff wichtig und geeignet ist der Untere Muschelkalk, er wird an der Nordgrenze des Gemeindegebietes in einem größeren Steinbruch abgebaut und zu hochwertigen Baustoffen verarbeitet.
Info-Zentrum„Haus der Langen Rhön“Unterelsbacher Straße 497656 OberelsbachTelefon: 0 97 74/91 02-60Telefax: 0 97 74/91 02-70E-Mail: info@nbr-rhoen.deInternet: www.brrhoen.de
Strahlungen
MARIENKAPELLEBereits 1763 wurde die kleine Marienkapelle, die der Mutter Gottes geweiht ist, am Alt-merberg an der Fridritter Straße errichtet und eingeweiht. Über 200 Jahre später, im Jahr 1981, wurde sie das erste Mal saniert und eine neue Marienfigur angefertigt, da diese 1970 gestohlen wurde. 2005 wurde die kleine Kapelle erneut restauriert. Ursprünglich sollte die Marienkapelle vergrößert werden, jedoch wurde im Mai 1947 die Kriegergedächtniskapelle am Altmerberg neu gebaut.
Der Bau der Kapelle wurde vom Strahlunger Bürger Martin Hein veranlasst, der im Ersten Weltkrieg schwer verwundet auf dem Schlacht-feld in Frankreich lag und dem Hilfe aussichts-los erschien. Dort schwor er, die Marienkapelle zu vergrößern, wenn er wieder heimkomme. Schließlich kehrte er nach Hause zurück und er entschied sich nach dem zweiten Weltkrieg dazu, eine neue Kapelle zu bauen.
Strahlungen und seine Kapellen
837Nennung einer Wüstung bei Strahlungen
1803Säkularisation des Klosters Maria Bildhausen, bei der der Besitz verkauft wurde
1978Strahlungen tritt der neu gegründeten Verwaltungsgemeinschaft Bad Neustadt a. d. Saale bei und behält somit seine Selbständigkeit.BIS 1950
Das Kloster Maria Bildhausen gehörte politisch weiterhin zur Gemeinde Strahlungen
BIS1796Das Kloster Maria Bildhausen in Strahlungen besaß einen Gülthof, zu dem 2 Hofstellen, 3 Weinberge und 12 Morgen (3 ha) Land gehörten. Außerdem war das Kloster Alleinherr über den Ortsteil Rheinfeldshof.
1156Gründung des Klosters Maria Bildhausen
1972Strahlungen mit Rheinfeldshof gehören wieder zum Landkreis Rhön-Grabfeld
1802Strahlungen mit Rheinfeldshof wurden zum Rentamt Münnerstadt umgeglie-dert und gehören zum Landkreis Bad Kissingen
GESCHICHTE STRAHLUNGENS
AUSSICHT AUS DER KRIEGER-GEDÄCHTNISKAPELLE 2018
MARIENKAPPELLE AM ALTMERBERG
KRIEGERGEDÄCHTNISKAPELLE
AUSSICHT AUF STRAHLUNGEN AUS DEM JAHR 1980
STRAHLUNGEN UM 1960 STRAHLUNGEN 2018
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Strahlungen
WARTTURMEin meist einzelnstehender, von Wall und Graben umgebener Beobachtungsturm wurde alsWartturm, Warte, Warth, Landwarte oder Burgwarte bezeichnet. Derartige Türme entstanden et-wa ab dem 13. Jahrhundert und dienten zur rechtzeitigen Warnung vor feindlichen Angriffen. So auch der Wartturm Schlegelwarte, der ca. im 14./15. Jahrhundert gebaut wurde. Dieser steht auf dem höchsten Punkt der Flurgrenze Strahlungen und Münnerstadt und markiert die Grenze zwi-schen der Gemarkung der beiden Kommunen.
Ab 1973 wurde dieser als Aussichtsturm für Besucher zugänglich, musste jedoch ab 1978 auf-grund von Renovierungsarbeiten vorübergehend geschlossen werden, damit unter anderem eine Stahltür für einen kontrollierten Zugang eingebaut werden konnte.
Neben der Schlegelwarte gab es noch eine ganze Reihe anderer Warttürme, die zum Teil heute noch vorhanden sind und besichtigt werden können. Dazu gehören der Dicke Turm in Nieder-lauer, der Galgenturm in Mellrichstadt, die Ostheimer Warte in Ostheim, der Suhlesturm in Mellrichstadt und der Weiße Turm in Wülfershausen.
Die Schlegelwarte
A71
A71
A71
A71
B287
B287
B285
B285
B279
B279
B279
BLAUERSTORCH
SCHLEGEL-WARTE
WEISSERTURM
STOCKHEIMERWARTE
GALGEN-TURM
DICKERTURM
TURMRUINEAUF DEM
ALTENBERG
SULES-TURM
OSTHEIMERWARTE
HEUSTREU
UNSLEBEN
BAD NEUSTADT / SAALEWÜLFERSHAUSEN
SAAL / SAALE
STRAHLUNGEN
NIEDERLAUER
SALZ
MÜNNERSTADT
SULZFELD
GROSSBARDORF
HENDUNGEN
BASTHEIM
MELLRICHSTADT
STOCKHEIM
OBERSTREU
OSTHEIM
AUSSICHT VON DER SCHLEGELWARTE
SCHLEGELWARTE
HEIDELSTEIN
BURGLAUERNIEDERLAUER
KREUZBERG
MÜNNERSTADT
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Strahlungen