Post on 05-Apr-2015
transcript
Was bedeutet Was bedeutet Konfirmandenarbeit für die Konfirmandenarbeit für die Bildung im Jugendalter? Bildung im Jugendalter?
Arbeitsforum im Rahmen der Tagung„Konfirmandenzeit auf dem Prüfstand“ in Berlin am 2. März 2009
1. Was ist „Bildung“?1. Was ist „Bildung“?
Hartmut von Hentig: Hartmut von Hentig:
„„Die Sachen Die Sachen klären und die klären und die Menschen Menschen stark stark machen!“machen!“
Jungsein heuteJungsein heute
• Wählen können und wählen müssen
• Orientierungsprobleme wachsen
• „Jugendliche müssen Jugend bewältigen“
• Lebenskompetenz ist gefordert
Problem: Bildung als Problem: Bildung als subjektive Aneignungsubjektive Aneignung
„„Das Angebots- oder Bildungsprogramm, die Das Angebots- oder Bildungsprogramm, die behauptete oder zugeschriebene Leistung behauptete oder zugeschriebene Leistung sind nicht zwangsläufig identisch mit dem sind nicht zwangsläufig identisch mit dem individuellen Ertrag dieses Bildungsbereichs. individuellen Ertrag dieses Bildungsbereichs. Grundsätzlich ist bei einer Bilanzierung der Grundsätzlich ist bei einer Bilanzierung der Bildungsleistungen deshalb danach zu Bildungsleistungen deshalb danach zu fragen, welche Bedeutungen die fragen, welche Bedeutungen die Adressatinnen und Adressaten selbst diesen Adressatinnen und Adressaten selbst diesen zumessen, wie sie die Angebote definieren zumessen, wie sie die Angebote definieren und in ihrem Sinne nutzen ...“ (BMFSFJ 2006, und in ihrem Sinne nutzen ...“ (BMFSFJ 2006, S. 249f). S. 249f).
2. Bildung ist mehr!2. Bildung ist mehr! Für ein Für ein weit gefasstes Bildungs-weit gefasstes Bildungs-verständnisverständnis
• Bildung ist mehr als Bildung ist mehr als WissenserwerbWissenserwerb
• Bildung ist im Wesentlichen Bildung ist im Wesentlichen „Selbstbildung“„Selbstbildung“
• Selbstbildung setzt Offenheit, Selbstbildung setzt Offenheit, Teilhabe, „positive“ Umwelten, Teilhabe, „positive“ Umwelten, Gelegenheitsstrukturen, Gelegenheitsstrukturen, Anregungsmilieus voraus (§ 1,3.4 Anregungsmilieus voraus (§ 1,3.4 SGB VIII)SGB VIII)
OffenheitOffenheit
““Realität und Reichweite von Jugendverbandsarbeit“Realität und Reichweite von Jugendverbandsarbeit“
Spielen, Dart, Flippern, Billard, TischfußballBasteln, Töpfern, Malen
Fußball, Volleyball, Basketball, Sport treiben allgem.Wandern, Ausflüge machen
Filme, Fernsehen, Video ansehen, DiaabendMusik hören, machen
SingenDiskutieren, miteinander reden, Gesprächsrunden
Party, Feten, Disco, FesteTanzen, Breakdance
Theaterstück aufführen, Bibelgeschichten nachspielen, WeihnachtsspieleMittagessen, zusammen etwas trinken, grillen
Kameradschaft, mit Freunden etwas unternehmen, ZusammenseinLernen, Schularbeiten machen, Lesen
Projekte besprechen, planen, durchführen, Termine abstimmenZeltlager, Freizeiten, Campen, Fahrten planen, durchführen
Ausspannen, Rumhängen, AbhängenKochen, backen
Beten, Andachtmit Bibel beschäftigen, in der Bibel lesen, religiöse Texte
über Jesus, Gott, den Glauben reden, KonfirmandenunterrichtGottesdienst vorbereiten,
Gemeindefeste vorbereiten, durchführen, der Gemeinde helfenund Sonstiges
„Die relative Offenheit der Situation ermöglicht einen breiten Spielraum für pädagogische Konzepte, Intentionen, Experimente usw. Von daher könnte die Jugendarbeit pädagogische Inno-vationen leisten, neue didaktisch-methodische ‚Erfindungen’ machen, kulturelle, politische und kommunika-tive Alternativen inszenieren...“ (Giesecke 1971, S. 153).
FÖJ als nonformaler/ informeller Bildungsort
3. Motivationale Bedingungen für Selbstbildung
Selbstverwirk-lichung
Wirksamkeit GemeinschaftSinn-
erfahrung
Spaß haben
Stärken zeigen
Abwechslung haben
Anerkennung finden
neue Seiten an sich entdecken
was haben, das einen reifer macht
etwas bewirken
etwas verändern
muss was dabei rauskommen
muss nützlich sein
muss bald und nicht irgendwann Effekt haben
mit anderen zusammen sein
von anderen lernen
angenommen sein
Freunde müssen mitmachen
mich mit anderen messen
sich für eine Sache einsetzen
Ideale erfahren
ein kleiner Schritt ist auch was
mein Leben soll mehr sein als Geld und Leistung
„„Realität und Reichweite von Jugendverbandsarbeit“Realität und Reichweite von Jugendverbandsarbeit“
Wunsch, etwas für die eigene Entwicklung zu
tun
Wunsch, etwas Sinnvolles für andere zu tun
Wunsch nach Zusammenhalt in der
Gruppe
MotivbündelMotivbündel
r= .73 r= .44
r= .49
Qualitätsanforderungen Qualitätsanforderungen an die Angebotean die Angebote
• Selbermachen ermöglichenSelbermachen ermöglichen
möglichst großer Reichtum an möglichst großer Reichtum an Erfahrungs-, Lern- und Erfahrungs-, Lern- und Bildungsmöglichkeiten; VielfaltBildungsmöglichkeiten; Vielfalt
Qualitätsanforderungen Qualitätsanforderungen an die Angebotean die Angebote
• Möglichkeiten der PartizipationMöglichkeiten der Partizipation
Transparenz der Abläufe; Transparenz der Abläufe; Mitgestaltung, Mitbestimmung; Mitgestaltung, Mitbestimmung; DemokratieDemokratie
Qualitätsanforderungen Qualitätsanforderungen an die Angebotean die Angebote
• Möglichkeiten der ReflexionMöglichkeiten der Reflexion
eigene Beratungsangebote; eigene Beratungsangebote; kollegiale Beratung; Feed-back-kollegiale Beratung; Feed-back-RundenRunden
Qualitätsanforderungen Qualitätsanforderungen an die Angebotean die Angebote
• Rhythmisierung der ArbeitRhythmisierung der Arbeit
Gegenwartsorientierung, Gegenwartsorientierung, Zeitbegrenzung; Projekte; Zeitbegrenzung; Projekte; Abschied vom „Karrieremodell“Abschied vom „Karrieremodell“
Qualitätsanforderungen Qualitätsanforderungen an die Angebotean die Angebote
• Qualität des sozialen Qualität des sozialen ProzessesProzesses
Gemeinschaft; Vernetzung; Gemeinschaft; Vernetzung; Team; AustauschTeam; Austausch