Post on 24-Sep-2019
transcript
Internationale Ökonomie I
Vorlesung 9:
Politische Ökonomie der Handelspolitik
Dr. Dominik Maltritz
2
Vorlesungsgliederung 1. Einführung2. Der Welthandel: Ein Überblick3. Das Riccardo-Modell: Komparative Vorteile und Produktivität4. Das Heckscher-Ohlin-Modell: Ressourcen, komparative
Vorteile und Einkommen5. Das Standard-Handels-Modell6. Internationaler Handel bei unvollständigem Wettbewerb7. Internationale Faktorbewegungen8. Außenhandelspolitik und ihre Instrumente9. Politische Ökonomie der Handelspolitik10.Handelspolitik und spezifische Probleme in
Entwicklungsländern11.Aktuelle Streitfragen der Handelspolitik
3
Pro und Contra FreihandelArgumente für Freihandel
EffizienzsteigerungZusätzliche GewinnePolitische Gründe
Argumente gegen FreihandelTerms-of-Trade-Verbesserung (bei Zoll) Wohlfahrtsverlust der Gesamtwirtschaft bei externen Skaleneffekten möglichVerteilungsaspekte Marktversagen im InlandTechnologie-Argument
4
Pro Freihandel: Effizienzsteigerung
5
Rückblick – Kap 8: Wohlfahrtseffekte des Zolls
6
Netto-Wohlfahrtseffekte des Zolls
7
Zusätzliche Gewinne aus Freihandel
Durch Ausnutzen von Größenvorteilen
Höhere Innovationsraten
Politische Ineffizienzen z.B. Lobbying
Rent-Seeking
8
Argumente gegen FreihandelTerms-of-Trade-Verbesserung (bei Zoll)
Wohlfahrtsverlust der Gesamtwirtschaft bei externen Skaleneffekten möglich
Verteilungsaspekte
Marktversagen im Inland
Technologie-Argument
9
Argumente gegen FreihandelTerms-of-Trade-Effekt (bei Zoll)
10
Argumente gegen FreihandelWohlfahrtsverlust der Gesamtwirtschaft bei externen Skaleneffekten möglich
11
Argumente gegen Freihandel
Technologie-Argument Eine bestimmte Industrie soll etabliert/erhalten werden, weil sie technologische/strategische Bedeutung hat.Dies geschieht ohne Staatseingriff nicht, weil andere Länder auf diesem Sektor Vorteile haben.-> Staatseingriff durch Handelsverzerrung..
12
Argumente gegen Freihandel
Marktversagen im Inland Bisher implizit vollständig ausgelastete Produktionskapazität
Realität: nicht (immer) gegeben-> Dann Schutz/Förderung inländischer Industrie durch Handelsverzerrung kann zu mehr Beschäftigung führen
Durch Eingriff in Export-/Importmärke wird Marktversagen auf anderen (z.B. Arbeitsmarkt) gelindert/geheilt.
13
Argumente gegen Freihandel
Verteilungsaspekte
Bei Handel aufgrund unterschiedlicher Ressourcenausstattung verlieren die (Besitzer der) knappen Ressource.
Ausgleich (Entschädigung) durch die Gewinner (Besitzer der reichlichen Ressource) ist möglich, da Gesamtwohlfahrt steigt.
Dieser Ausgleich findet aber häufig nicht statt. -> Widerstände gegen Handel.
14
Handelspolitik im politischen Prozess
Annahme: Freihandel steigert Gesamtwohlfahrt -> Nach dem Medianwählerkonzept sollte es
Freihandel gebenBeobachtung: Passiert nicht
Erklärungsansatz: a) Kollektive Entscheidung und politische Aktivität als
öffentliches Gut. Leichter zu lösen in kleinen, gut organisierten Gruppenb) Kleine individuelle Verluste durch Handelsverzerrung bei
großen Gruppen versus große individuelle Gewinne bei kleinen Gruppen