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Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form
Auszug aus:
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Von IWF, OPEC bis WTO - InternationaleWirtschaftsorganisationen im Fokus
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RAAbits Wirtschaft | September 2017 | 1
WirtschaftsorganisationenV/3abKlasse10
Von IWF bis WTO – internationale Wirtschaftsorganisationen im FokusNacheinerIdeevonDr.PeterKührt,Nürnberg
Aufbau der Unterrichtseinheit
MODUL h KOMPETENZEN MATERIALIEN
Brauchen wir inter nationale Wirtschaftsorganisationen? – Ein Lernzirkel Vorwissen:Globalisierung
3 InternationaleWirtschaftsorganisationen•exemplarisch am Beispiel von fünf Organisationen
(IWF,OECD,OPEC,Weltbank,WTO)analysieren,•imHinblickauf ihreZiele,AufgabenundMitglieder
systematisieren,•mithilfevonStatistikenundSchaubildernanalysieren,•miteinandervergleichen.
DasHandelninternationalerWirtschaftsorganisationen•ausderSichtverschiedenerAkteurewahrnehmen,•hinsichtlichmöglicherZielkonflikteüberprüfen,•kriteriengeleitetbeurteilenundbewerten.
M 0 – M 7
ZM 1–ZM 2
METHODE
Feedback-Dartscheibe 1 Die Methode des Lernzirkels, ihre Umsetzung und dieeigenenErfahrungenbeiderBearbeitungderStationenreflektieren,aufeinerSkalabewertenunddiesbegrün-den.
ME
1
Die Dauer ist in Unterrichtsstunden à 45 Minuten angegeben. Die Angaben sind als Richtwert zu betrachten.
Themen
Entwicklungskredit
Erdölmarkt
Feedback-Dartscheibe
GATS
GATT
Hilfskredit
InternationalerWährungsfonds(IWF)
OrganisationerdölexportierenderLänder(OPEC)
Organisationfürwirtschaftl.Zusammen-arbeit(OECD)
Preiskartell
TRIPS
Troika
Weltbank
Welthandels-organisation(WTO)
M71
M41
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1 M3
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WasverbirgtsichhinterdenKürzelnIWF,OPECundWTO?UndwashabendiesemitderglobalenWeltwirtschaftzutun?DieserBeitragverrätesIhrenSchülern.
2 | RAAbits Wirtschaft | September 2017
abKlasse10 Wirtschaftsorganisationen ModulV/3 1
Brauchen wir internationale Wirtschaftsorganisationen? – Ein LernzirkelFachliche HinweiseAus institutionalistischerSicht entstehen internationaleOrganisationendann,wenn sichStaatenvoneiner institutionalisiertenKooperationGewinneversprechen,dieohnedieZusammenarbeitnichtzuerzielenwären.BeiWirtschaftsorganisationenbeziehtsichdieKooperationaufdieBerei-cheHandel,FinanzenundEntwicklungszusammenarbeit.Insbesondereangesichtsdeswachsen-denWelthandelsundzunehmenderMigrationsbewegungenergebensichHerausforderungen,ausdenenvielfältigeReformnotwendigkeitenabgeleitetwerden.WohlfahrtsökonomischeTheorienhin-gegenbegründendieExistenzvoninternationalenWirtschaftsorganisationenmitMarktversagen.Sieargumentieren,dassinternationaleKooperationnurindenBereichenangestrebtwird,indenendieSteuerungdesWelthandelsüberMarktmechanismenversagt.
InternationaleWirtschaftsorganisationensindinderRegelstaatlicheZusammenschlüsseinFormvoninternationalenRegierungsorganisationen(IROs),diedieWohlfahrtihrerMitgliedsländerför-dern,jedochselbstkeinenGewinnerwirtschaften.Sielassensichinglobaleundräumlichbegrenz-teOrganisationenunterteilen.DieseUnterrichtseinheitwidmetsichWirtschaftsorganisationen,dieweltweittätigsind.AusnahmensinddieOPECunddieOECD,dieaufgrundihrerZielsetzungennurwenigeMitglieder zulassen.DiemeistenWirtschaftsorganisationen sindmitgeringenKom-petenzenausgestattet. IhreMitgliederbehaltenuneingeschränkteSouveränität, verfügen jedochinEntscheidungsgremienderOrganisationüberBeschlussrechtundkönnenVerstößegegendasVertragswerkderOrganisationsanktionieren.
Didaktischmethodische ÜberlegungenInternationaleWirtschaftsorganisationenwiederIWFoderdieWeltbanksindzwarhäufigGegen-standvonNachrichtenmeldungenundKritik,habenmitderLebenswirklichkeitIhrerSchülerinnenundSchüler*aberwenigzutun.MitAusnahmepolitischengagierterJugendlicherdürftendiemeis-tenSchülerzwardaseinoderandereOrganisationskürzelkennen,ohnejedochNäheresüberdieOrganisationenzuwissen.AufgrundderKomplexitätderOrganisationenundihrerverworrenenZuständigkeitengiltes,dieSchülerinhaltlichnichtzuüberfordernundsiedennochfürdieZieleundAufgabendieserOrganisationenzuinteressieren.ImvorliegendenModulsolldiesgelingen,indem die Schüler mithilfe eines Lernzirkels die anregende Frage „Brauchen wir internationaleWirtschaftsorganisationen?“selbstständigbeantwortenundihreMeinungenineinerabschließen-denDiskussionmiteinanderaustauschen.
Modul 1: Brauchen wir internationale Wirtschaftsorganisationen? – Ein LernzirkelLernziel: DieSchülerkennendieAufgabenundZieleverschiedenerinternationalerWirtschaftsorganisationenundkönnenderenHandelnkritischbeurteilenundbewerten.Methoden: Mindmap(M0),Bildercollage(M1),Lernzirkel(M2–M7),AnalysevonStatistiken(M3–M4),Bildanalyse(M6)
MODULPHASE ABLAUF MEDIEN
Einstieg InM0erarbeitensichdieSchülerauseinemErklärvideoVorwissenzumThema Globalisierung, das sie in einer Mindmap strukturieren. In M 1beschreibensieBilderundSymboleimZusammenhangmitinternationa-len Wirtschaftsorganisationen, ordnen diese einander zu und sammelnFragen zumThemenkomplex.Anhanddes LaufzettelsM2erläutert dieLehrkaftdieArbeitsanweisungenfürdenLernzirkelunddieErgebnissiche-rungmithilfedesLaufzettels.
M 0 – M 2
KopienimKlassensatz,Beamer/OHP,Video
8 | RAAbits Wirtschaft | September 2017
abKlasse10 Wirtschaftsorganisationen ModulV/3 1
M 3 Welthandel ohne Grenzen? – Die WTO und ihre Ziele Seit Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich der internationale Handel mit Waren und Dienstleistun-gen mehr als verdreißigfacht. Welche Rolle spielt dabei die Welthandelsorganisation (WTO)?
IndenletztenJahrzehn-tenhabendieweltwei-ten Warenexporte im-mens zugenommen.Inzwischenistesselbst-verständlich, Ferrarisaus Italien, Käse ausFrankreich, Spielzeugaus China und Zu-ckerrohrschnaps ausBrasilien bequem indeutschen Geschäfteneinzukaufen.Gleichzei-tig exportiertDeutsch-land seine Waren injedenWinkelderWelt.
DochwarumerlaubenStaatenUnternehmenausanderenLändernüberhaupt,ihreWareninner-halbihresStaatsgebietszuverkaufen?UndunterwelchenBedingungenistdiesmöglich?BeiderBeantwortungdieserFragenspieltdieWelthandelsorganisation–„WorldTradeOrganization“,kurzWTO–eineentscheidendeRolle.
DieWTOisteine1994inGenfgegründeteOrganisation,diesichmitderRegelungderinterna-tionalenHandels-undWirtschaftsbeziehungenbefasst.SiegingausdenVerhandlungenumeininternationalesZoll-undHandelsabkommenhervor,das„GATT“(„GeneralAgreementonTariffsandTrade“)abgekürztwird.Derzeithabensich164MitgliederinderWTOzusammengeschlossen,unteranderemdieEU-Staaten,dieUSA,Japan,BrasilienundIndien;inzwischensogarChinaundRussland:zweiLänder,dienurbedingtalsMarktwirtschaftenundFreihandelsnationengeltenkön-nen.Diesspiegeltwider,dassesheutekaumnochbedeutendeWirtschaftsnationengibt,dienichtMitgliedderWTOsind.
ZielderWTOistderAbbauvonHandelshemmnissenzwischendeneinzelnenVolkswirtschaftenunddamitdieLiberalisierungdesinternationalenHandels,sodasslangfristigaufglobalerEbeneFreihandelherrscht.IhreArbeitbestehtdaherinderAusformulierungvonVerträgenüberdenAus-tauschvonWaren,DienstleistungenundRechtenzwischenStaaten.FürvieledieserBereicheliegeninzwischenVerträgebzw.Vertragsentwürfevor,zumBeispielGATTzumWarenaustausch,GATSzuDienstleistungen(„GeneralAgreementonTradeinServices“)undTRIPSzumgeistigenEigentum(„Trade-relatedAspectsofIntellectualPropertyRights“).
DieseVerträgetretenerstdanninKraft,wennsievondeneinzelnenMitgliedsnationenderWTOauchunterschriebenwerden.VieleLänderhabenGATSundTRIPSnochnichtunterschrieben,dasieNachteile für ihreheimischeWirtschaftbefürchten.SohatbeispielsweisedieEUbislangnurTeiledesDienstleistungsabkommensGATSanerkannt.
ZudemistdieWTOzuständigfürdieStreitschlichtungvonHandelskonfliktenzwischenihrenMit-gliedern,diesichnichtandieunterschriebenenVerträgehaltenoderderenInhalteunterschiedlichinterpretieren.DieWTOistzugleicheineUnterorganisationderUNO(„UnitedNationsOrganiza-tion“),dempolitischenZusammenschlussvonaktuell193StaatenzurweltweitenFriedenssicherungmitSitzinNewYork.
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Entwicklung des Welthandels 1950 bis 2016IndexdesExportvolumens(1950=100),preisbereinigt
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:WTO
12 | RAAbits Wirtschaft | September 2017
ab Klasse 10 Wirtschaftsorganisationen ModulV/3 1
M 5 Guter Rat ist teuer – die OECD als Lehrmeister der Welt?Was passiert mit internationalen Organisationen, sobald ihre Ziele erreicht sind? Sie stecken sich neue – so z. B. die „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“, kurz OECD. Ursprünglich war sie ein Länderzusammenschluss für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Welt-krieg. Heute erstellt die OECD Vergleichsstudien und gibt Ratschläge für gutes Regierungshandeln.
Diemeistenderaktuell35OECD-MitgliedergehörenzudenLändernmithohemPro-Kopf-Ein-kommenundgeltenals entwickelte Länder.ZurOrganisationgehören inzwischen jedochaucheinigeSchwellen-undTransformationsländer.AllerdingskannmanderOECDnichteinfachbei-treten.VielmehrentscheidendieOECD-Staatenselbst,welchemLandsieeineMitgliedschaftan-bieten.Sitzderseit1961bestehendenOrganisationistParis.VorläuferderOECDwardie1947gegründete„OrganisationfürEuropäischeWirtschaftlicheZusammenarbeit“(OEEC),diedenWie-deraufbauEuropasnachdemZweitenWeltkriegimZugedes„Marshall-Plans“koordinierte.Dieserumfasste12,4MilliardenUS-DollaranKrediten,Lebensmitteln,RohstoffenundsonstigenWaren.
Heute istdieOECDeinePlattformfürdieSuchenachwirtschaftspolitischenKonzepten,dieaufein angemessenes Wirtschaftswachstum, einen hohen Beschäftigungsstand, mehr liberalisiertenAußenhandelundeinensteigendenLebensstandardderMenschenabzielen.DieWissenschaftlerderOECDführendazuzahlreicheUntersuchungendurch.AusihrenErkenntnissenleitensieso-wohlEmpfehlungenfürdieMitgliedstaatenalsauchandereStaaten,insbesondereEntwicklungs-länder,ab.Dabeibeschäftigensiesichvornehmlichmitwirtschafts-undfinanzpolitischenThemenaberauchmitBildungs-,Agrar-undUmweltpolitik.
OECD-Agrar-Studie: Reformen könnten Schweizer Landwirtschaft wettbewerbsfähiger machenDie Schweiz sollte Handelshindernisse abbauen und Direktzahlungen an Landwirte reduzieren, um die Wettbewerbsfähigkeit ihres Agrarsektors zu erhöhen. Die jüngste „OECD-Studie zur Agrarpolitik: Schweiz” kommt zu dem Schluss, dass eine marktorientiertere Landwirtschaftspolitik die Herstellung von hochwertigen Produkten zu attraktiven Preisen begünstigen würde und so jene Teile der Schweizer Nahrungsmittelindustrie ankurbeln könnte, die mit einheimischen Rohstoffen arbeiten. Zwar haben die seit Anfang der 1990er Jahre durchgeführten Reformen die Marktverzerrungen maßgeblich verringert, die staatliche Stützung […] liegt aber nach wie vor mehr als doppelt so hoch wie im OECD-Durchschnitt.www.oecd.org/berlin/presse/reformen-koennten-schweizer-landwirtschaft-wettbewerbsfaehiger-machen.htm vom 27.03.2015
Die Arbeitsmärkte im OECD-Raum erholen sich, der Aufschwung bleibt aber unausgewogen Die Arbeitsmärkte im OECD-Raum erholen sich weiter und die Beschäftigung erreicht langsam wie-der das Niveau vor der Weltwirtschaftskrise. Allerdings profitieren nicht alle in gleichem Maße von diesem Aufschwung: Untere und mittlere Löhne stagnieren und die Nachfrage nach mittleren Qua-lifikationen geht zurück. Damit nimmt die Ungleichheit zu, wie auch die Befürchtung, dass Spitzen-verdiener übermäßig von den Früchten des Wachstums profitieren. […] Um dieser Entwicklung zu begegnen, müssen Regierungen Beschäftigte beim Erwerb der richtigen Qualifikation insbesondere durch Weiterbildung und Umschulung unterstützen. […] Sozialversicherungssysteme und Beschäfti-gungspolitiken müssen mit den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt Schritt halten. […] Die Studie empfiehlt daher, die Absicherung von Beschäftigten mit mehreren Jobs zu verbessern und die Über-tragbarkeit von Ansprüchen zwischen Beschäftigungsverhältnissen zu erleichtern. http://www.oecd.org/berlin/presse/arbeitsmaerkte-im-oecd-raum-erholen-sich-aufschwung-bleibt-aber-unausgewogen-13062017.htm vom 13.06.2017
1. DerSloganderOECDlautet:„BesserePolitikfüreinbesseresLeben“.Erkläre,wiedieOECDdieserreichenmöchte.
2. VervollständigedeinenLaufzettelmithilfederInformationenzurOECD.
3. ErläuteremithilfederPressemeldungenmöglicheKonfliktezwischendenOECD-Zielen.
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