Post on 15-Jun-2020
transcript
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Experten für das Lesen
Sequenz 2
Diagnose und individuelle Förderung
von Lesekompetenz
Autorinnen:
Professorin Dr. Gudrun Marci-Boehncke
Corinna Wulf M.Ed.
Institut für deutsche Sprache und Literatur
Forschungsstelle Jugend – Medien – Bildung
Universität Dortmund
Das Material ist urheberrechtlich geschützt.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 2 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Sequenz 2: Diagnose und individuelle Förderung von
Lesekompetenz
Inhaltsverzeichnis
2.1 Lesekompetenz diagnostizieren: lesediagnostisch e Werkzeuge aus
literaturdidaktischer Sicht ................................................................................. 3
2.2 Einfache Screening-Verfahren zur Überprüfung vo n Basiskompetenzen (z. B.
Lesegeschwindigkeit, Lesegenauigkeit) ............................................................. 5
2.3 Differenziertere Diagnostiktests, die vor allem auf die Erfassung von
Leseverständnisleistungen abzielen .................................................................. 7
2.4 Testverfahren, die sowohl das Leseverständnis a ls auch Kenntnisse zu
Lesestrategiewissen berücksichtigen ............................................................... 12
2.5 Direkte Fördermaßnahmen in Bezug auf das Leseve rständnis und die
Lesegeschwindigkeit ..................................................................................... 13
2.5.1 Lautlese-Verfahren: Lautlesetandems zur Steigerung der Lesegeschwindigkeit ......... 13
2.5.2 Viellese-Verfahren ....................................................................................................... 18
2.5.3 Lesestrategien einüben ................................................................................................. 19
2.6 Grundlegende Überlegungen zu den Fördermaßnahme n in Bezug auf die
Lesemotivation ............................................................................................. 22
2.7 Ihre Praxis .................................................................................................... 25
2.8 Literaturverzeichnis ....................................................................................... 26
Was Sie in dieser Sequenz erwartet:
In dieser Sequenz wollen wir Ihnen verschiedene Testverfahren
vorstellen, die verschiedene Schwerpunkte in Bezug auf eine
Lesekompetenzmessung in den Fokus rücken. Beschrieben werden
sowohl einfache Screening-Verfahren als auch differenzierte
Verfahren, die verschiedene Ebenen wie beispielsweise das
Leseverständnis, die Lesegenauigkeit oder das Lesestrategiewissen
testen. Daran anknüpfend werden verschiedene Verfahren zur
Leseförderung vorgestellt, die Sie sowohl bedarfsorientiert
durchführen als auch im Zuge einer ganzheitlichen
Lesekompetenzförderung in Ihren Unterricht integrieren können.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 3 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Lerninhalte/Kompetenzen
In dieser Sequenz werden Sie
− diagnostische Werkzeuge zur Kompetenzmessung vergleichen und diese unter verschiedenen Gesichtspunkten analysieren und bewerten.
− begründet für eine ermittelte Zielgruppe Ihrer Schülerinnen und Schüler einen Test auswählen und im Laufe des Schuljahres durchführen.
− die Vor- und Nachteile des Tests in der konkreten
Durchführungssituation beschreiben und Konsequenzen für eine nächste Testung ziehen.
− verschiedene passgenau auf die Testung folgende Maßnahmen und Methoden zur Leseförderung einschätzen, anhand der Testergebnisse konstruieren, kommunizieren und in die berufliche Praxis übertragen.
− Ihre Situation an der Schule reflektieren und sich kriteriengeleitet mit individuellen Entwicklungsbedarfen und -ideen auch im Kontext inklusiver Lernsituationen auseinandersetzen.
2.1 Lesekompetenz diagnostizieren: lesediagnostische
Werkzeuge aus literaturdidaktischer Sicht
Lesediagnostik ist die zentrale Voraussetzung für die gezielte
Leseförderung. Sie ist auch wichtig, um inklusive Arbeitsherausforderungen
zu erkennen. Denn die Förderung der Teilhabe aller Schülerinnen und
Schüler „ohne fremde Hilfe“ ist laut UN-Resolution für alle Schularten
grundsätzlich verpflichtende Aufgabe. Da sich dieser Anspruch auf Inklusion
nicht nur auf die Berücksichtigung von Menschen mit Behinderung bezieht,
sondern auf alle Menschen ausgerichtet ist, die sich in Lebenslagen
befinden, die eine Teilhabe am Leben erschweren, muss man oft erst
herausfinden, wer eigentlich betroffen ist. Nicht jeder, der Förderung
benötigt, erhält dafür zusätzliche Fördergelder oder Maßnahmen. Dennoch
gilt das Prinzip der individuellen Förderung für alle. Und wer individuell
fördern will, muss diagnostizieren. Allerdings geben diagnostische
Verfahren anders herum auch nur Informationen zum Leistungsstand, nicht
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 4 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
jedoch darüber, wie konkret gefördert werden kann! Und es stehen auch
nicht alle Teilbereiche des Lesens im Fokus. Sie wählen ein für Ihre
Anforderungen passendes diagnostisches Testverfahren aus und wenden es
an. Kein Verfahren kann alle einzelnen Prozesse des Lesens und deren
Erfolgsbedingungen erfassen. Probieren Sie Tests und Fördermaßnahmen
auch ruhig aus, indem Sie in zwei Parallelklassen testen und nur in einer
Klasse mit einem bestimmten Verfahren fördern, in der anderen im
gewohnten Unterricht fortfahren und nach Ende der Förderphase wieder in
beiden Klassen testen. So müssten Sie einen Eindruck erhalten, welche
Effekte die systematische Fördermaßnahme jenseits altersspezifischer
Entwicklungen zeigt. Solche kleinen, systematischen Unterrichtsbeob-
achtungen helfen Ihnen, den Unterricht zu verbessern und auf die Bedin-
gungen Ihrer Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte zuzuschneiden.
Unabhängig von der Schulstufe sollten die diagnostischen Testverfahren
regelmäßig eingesetzt werden, um Leistungsentwicklungen festzustellen,
Rückmeldungen zur eigenen Unterrichtseffektivität zu erhalten und den
Schülerinnen und Schülern ein Feedback über deren Leistungsverläufe
geben zu können. Wünschenswert sind verbindliche Absprachen im
Kollegium, die einen intensiven Austausch über die eigenen Erfahrungen
ermöglichen und aus denen Konsequenzen für den Unterricht und die
Methodik abgeleitet werden können. Schülerinnen und Schüler gewöhnen
sich mit der Zeit an regelmäßige Tests, die ohne Notendruck erfolgen.
Angstfrei können sie diese idealiter auch zur Selbstbestätigung und
Erfolgskontrolle nutzen. Heißt: Schülerinnen und Schüler sollen die Tests
als Information für sich selbst verstehen und nicht als „Kontrollinstrument“
der Lehrerinnen und Lehrer. Dazu müssen Tests Gewohnheit werden (vgl.
McElvany 2016).
Organisatorisch hilft es, ein ganzheitliches Leseförderkonzept an Ihrer
Schule zu implementieren, dem solche regelmäßigen diagnostischen
Testverfahren angehören sowie entsprechende Maßnahmen zur Förderung
und die Einbindung außerschulischer Kooperationspartner wie Bibliothek,
Medienzentren usw.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 5 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
In dieser Lerneinheit wollen wir nun Maßnahmen zur Diagnose der
Lesekompetenz sowie einige Fördermaßnahmen, die Sie in Ihren Unterricht
integrieren können, in einer Schnellübersicht zusammenstellen.
2.2 Einfache Screening-Verfahren zur Überprüfung von
Basiskompetenzen (z. B. Lesegeschwindigkeit,
Lesegenauigkeit)
Name des Verfahrens
Jahrgangs-stufe
Test-dauer
Schwerpunkt der Testung
Beispiel
Salzburger Lese-Screening (SLS 1-4) und (SLS 5-8)
1-4 bzw. 5-8 etwa 10 Minuten
− Lesegeschwindigkeit − Leseverständnis − Beurteilung der
basalen Lesefertigkeit
Bananen sind blau.
Stolperwörter Lesetest (STOLLE)
1-4 zwischen 4-10 Minuten (je nach Jahrgang)
− Lesegeschwindigkeit − Leseverständnis und − Lesegenauigkeit auf
Satzebene − Beurteilung der
basalen Lesefertigkeiten
− Schwerpunkt: Dekodieren
Der Hund isst gern groß
Fleisch.
Ich kann gut Name lesen.
Lautlese-protokoll (Rosebrock/ Nix 2012)
1-10 1 Minute bis etwa 5 Minuten
− Lesegeschwindigkeit − Lesegenauigkeit − Beurteilung der
basalen Lesefertigkeiten
− Schwerpunkt: Dekodieren
− Indirekt: Textverständnis
Ein beliebiger Text im Schwierigkeitsgrad der Lese-altersstufe
Bei den Screeningverfahren SLS 1-4 und 5-8 und STOLLE werden basale
Lesefertigkeiten vor allem im Bereich der Lesegeschwindigkeit und des
Leseverstehens bzw. der Lesegenauigkeit auf Satzebene getestet.
Das Salzburger Lese-Screening-Verfahren kann als Gruppentest eingesetzt
werden. Im Test müssen die Kinder leise eine Anzahl von Sätzen lesen und
entscheiden, ob die Aussage des Satzes richtig oder falsch ist. Beurteilt
wird die Leistung anhand der in drei Minuten korrekt beurteilten Sätze
(Leistungsrohwert), worüber auch Aussagen zum Leistungsstand der Klasse
getroffen werden können.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 6 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Weitere Informationen unter:
http://www.testzentrale.de/programm/salzburger-lese-screening-fur-die-klassenstufen-1-4.html
http://www.testzentrale.de/programm/salzburger-lese-screening-fur-die-klassenstufen-5-8.html
Bei dem Stolperwörter Lesetest (STOLLE) handelt es sich um ein Standard-
Diagnose-Verfahren, das als Gruppentest angelegt ist. Der Test ist dabei so
aufgebaut, dass Sätze vorgegeben werden, in die ein Wort eingebaut ist,
welches thematisch/inhaltlich nicht in den Satz passt und als überflüssig
eingestuft werden muss (= „Stolperwort erkennen“) (vgl. Wildemann 2012:
10). Es wird von den getesteten Schülerinnen und Schülern verlangt,
zumindest einen großen Teil der Wörter zu erlesen; Strategien zur
Grammatik, Syntax und Semantik müssen ebenfalls angewendet werden.
Die Testdauer liegt zwischen 10 Minuten (1. Klasse) und 4 Minuten (4.
Klasse). Dabei liegen eine „einfachere" Testversion mit 45 Sätzen sowie
eine Testversion mit 60 Sätzen für die höheren Schulstufen vor. Das
Testverfahren ist kostenlos, leicht auszuwerten und durch
Kontaktaufnahme mit dem Autor Wilfried Metze zu beziehen.
Weitere Informationen unter:
http://www.wilfriedmetze.de/html/stolper.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Stolperw%C3%B6rter-Lesetest
Die vorgestellten Testverfahren ermöglichen es, disfluente Leserinnen und
Leser zu erkennen, Wir möchten an dieser Stelle eine weitere Methode
vorstellen, die die Aspekte der Diagnostik und Förderung der Leseflüssigkeit
unmittelbar und unterrichtlich einbindbar miteinander vereint.
Dabei werden Lautleseprotokolle angelegt, in denen die Lesegenauigkeit
der Schülerinnen und Schüler erhoben wird. Ein Text bleibt vermutlich
unverstanden, wenn die Dekodiergenauigkeit unter 90 % liegt. Ein hohes
Leselevel (=verstehendes Lesen), wobei der Text ohne gesonderte Hilfe
verstanden werden kann, wird ab einer Dekodierfähigkeit von 95 %
erreicht.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 7 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Das Verfahren geht so vor, dass die Lehrkraft einen Text auswählt, der
alters- und entwicklungsgemäß dem Stand der Schüler und Schülerinnen
entspricht. Dies allein hat den Vorteil, dass dieses Verfahren in jede
Themeneinheit integriert werden kann – also etwa ein für alle Kinder
gleicher Auszug aus einer kinderliterarischen Ganzschrift. Der Schüler bzw.
die Schülerin liest dabei den Text eine Minute lang vor; parallel markiert die
Lehrperson alle Lesefehler. Keine Fehler sind Wiederholungen und
Verlesungen, die eigenständig korrigiert werden. Im Anschluss werden die
Anzahl der gelesenen Wörter und die Fehler gezählt. Flüssig gelesen wurde,
wenn etwa 100 Wörter pro Minute gelesen worden sind. Nun muss die
Anzahl der Wörter mit der Lesegenauigkeit in Zusammenhang gebracht
werden. Dazu wird die Anzahl der fehlerhaften Wörter von der Anzahl der
gelesenen Wörter pro Minute subtrahiert und durch diese Formel, kann die
Dekodiergenauigkeit in % ermittelt werden:
������������������% =�����������������������������ö����
�������������������ö���� �!"����#�$����� x 100
2.3 Differenziertere Diagnostiktests, die vor allem auf die
Erfassung von Leseverständnisleistungen abzielen
Name des Verfahrens
Jahrgangs-stufe
Testdauer Schwerpunkt der Testung
Weitere Informationen
Knuspels Leseaufgaben (KNUSPEL-L)
1-4 35-50 Minuten (je nach Jahrgangsstufe)
− Rekodieren − Dekodieren − Leseverständnis − Grundlegende
Lesefertigkeiten auf Satzebene
− Testung durch vier Subtests mit unterschiedlichen Schwerpunkten
Hamburger Lesetest (HAMLET 3-4)
3-4 90 Minuten − Dekodieren − Leseverständnis
− Worterkennungs-Test
− Leseverständnis-Test
Frankfurter Leseverständ-nistest (FLVT 5-6)
5-6 45 Minuten − Leseverständnis − Testung anhand zwei verschiedener Textsorten (narrativ und sachlich)
Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler
1-6 15 Minuten − Leseverständnis − Testung in drei Subtests
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 8 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
(ELFE 1-6)
Lesegeschwindigkeits- und -verständnistest
6-12 10 Minuten − Leseverständnis auf der Wort-, Satz- und Textebene
− Testung anhand von drei Subtests
Knuspels Leseaufgaben (KNUSPEL – L) unterteilt sich in vier Subtests,
wobei der Autor davon ausgeht, dass diese Teilfertigkeiten des Lesens
unmittelbar nacheinander (Rekodieren, Dekodieren, Leseverstehen)
entwickelt werden. Das Rekodieren und Dekodieren werden als
Vorläuferfähigkeiten bezeichnet, die als Grundvoraussetzung für das
verstehende Lesen entwickelt sein müssen.
Subtest 1 prüft das Hörverstehen, bei dem angenommen wird, dass es alle
Leseteilfähigkeiten beeinflusst und Rückschlüsse über die kognitiven
Fertigkeiten zulässt. Dazu müssen mündlich gestellte Fragen beantwortet
und Aufforderungen durchgeführt werden. Subtest 1 enthält dabei die
gleichen Aufgabenstellungen wie Subtest 4, sodass sich hier
Verstehensprobleme innerhalb der mündlichen Sprache feststellen lassen.
Subtest 2 überprüft inwieweit die Schülerinnen und Schüler in der Lage
sind, lautgleiche Wörter zu erkennen (=Rekodieren).
Subtest 3 erfasst, ob die Schülerinnen und Schüler Wortbedeutungen
erkennen können (=Dekodieren). Mit Subtest 4 lässt sich feststellen, ob sie
schriftliche Fragen und Aussagen verstehen können (=Leseverstehen).
Zusammenfassend wird so aus den Einzelfähigkeiten eine Summe gebildet,
die widerspiegelt, inwieweit die Vorläuferfähigkeiten, die für das
Leseverstehen benötigt werden, und die Lesefähigkeit bei den Schülerinnen
und Schülern entwickelt sind. Daraus können Rückschlüsse gezogen
werden, welche Kinder Leseprobleme haben und welche nicht. Zur
Überprüfung und Auswertung stehen Begleitmaterialien und Normtabellen
bereit, anhand derer die Leistungen der eigenen Klasse bzw. der
individuellen Schülerinnen und Schüler ausgewertet werden können.
Weitere Informationen unter:
http://www.testzentrale.de/programm/knuspels-leseaufgaben.html
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 9 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Der Hamburger Lesetest (HAMLET 3-4) überprüft das Leseverständnis
am Ende der Grundschulzeit und ist als Gruppentest ausgerichtet. Der Test
unterteilt sich in zwei Themenbereiche:
1. ein Worterkennungs-Test, bei dem einzelne Wörter je vier Bildern
zuzuordnen sind
2. ein Leseverständnis-Test, durch den Kenntnisse zu den Teilfertigkeiten
der Lesesicherheit und -geschwindigkeit ermittelt werden können.
Anhand von zehn Texten unterschiedlicher Textgenres (Erzählung,
Sachtext, Gebrauchstext) müssen pro Text vier Multiple-Choice-Aufgaben
bearbeitet werden. Ausgewertet werden die beiden Testteile über die
Bestimmung des Rohwertes (Anzahl richtiger Teilaufgaben). Die
Lesegeschwindigkeit lässt sich durch den Wort-Test mithilfe von drei Stufen
bestimmen (geringe, mittlere oder hohe Lesegeschwindigkeit). HAMLET 3-4
ist ein kriteriumsorientierter Test, der Auskünfte darüber gibt, welche
Kompetenzen im Leseverstehen bei den einzelnen Schülerinnen und
Schülern vorhanden sind, indem die Lehrperson anhand der Auszählung der
richtigen Lösungen die Leistungen des Kindes einer der fünf im
Begleitmaterial beschriebenen Leseverständnisstufen zuordnen kann. Die
Komplexität der eigenen Leistungen nimmt dabei von Stufe zu Stufe zu.
Des Weiteren können die Leistungen der Klasse bzw. der einzelnen
Schülerinnen und Schüler mit den Normtabellen abgeglichen werden(vgl.
Steck 2009: 60f).
Weitere Informationen unter:
http://www.testzentrale.de/programm/hamburger-lesetest-fur-3-und-4-
klassen.html
Mit Hilfe des Frankfurter Leseverständnistests (FLVT 5-6) lässt sich
das Leseverständnis unterteilt in textimmanente Verstehensprozesse und
globale Kohärenzbildung überprüfen. In dem Test müssen die Schülerinnen
und Schüler zwei Texte (narrativer und sachlicher Text) mit jeweils ca. 570
Wörtern lesen und dazu jeweils 18 Fragen als Mehrfachwahlaufgaben mit
unterschiedlichen Anforderungsniveaus bearbeiten. Überprüft werden sollen
dabei textimmanente Verstehensleistungen und auch schlussfolgernde
Verständnisleistungen. Es wurden im Test vor allem längere Texte
verwendet, um auch die hierarchiehöheren Leseverstehensprozesse der
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 10 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
globalen Kohärenzbildung zu überprüfen. Hier geht es also schon um
komplexere Anforderungen. Globale Kohärenzbildung ist dabei gerade auch
für digitales Lesen und Orientieren im Netz eine wichtige Voraussetzung.
Anhand der richtig beantworteten Aufgaben können die Schülerleistungen
zwei verschiedenen Kompetenzstufen zugeordnet werden, die genauer
definieren, welche Anforderungen die Schülerin bzw. der Schüler vermutlich
beherrscht bzw. woran sie/er vermutlich scheitern wird. Für beide
Anforderungsbereiche gibt es sowohl einfachere als auch komplexere
Aufgabentypen.
Die Ergebnisse der eigenen Klasse können ebenfalls mit denen in den
beigefügten Normtabellen gemachten Ergebnissen der Stichprobe,
untergliedert nach Klasse, Schulform, Geschlecht und Muttersprache,
verglichen werden, um eine bessere Einschätzung des Leistungsniveaus
vornehmen zu können (vgl. Adam-Schwebe/Souvignier/Gold 2009: 113ff).
Weitere Informationen unter:
http://www.testzentrale.de/programm/frankfurter-leseverstandnistest-fur-
5-und-6-klassen.html
Mit dem Leseverständnistest für Erst- bis Sechstklässler (ELFE 1-6)
kann eine Stärken- und Schwächen-Analyse einzelner Schülerinnen und
Schüler und Klassen durchgeführt werden. Das Gruppentestverfahren ist
sowohl als Computerversion als auch als „handschriftliche" Version
verfügbar. Das Verfahren enthält drei Subtests:
Subtest 1 Wortverständnistest: Die Aufgabe besteht darin, das passende
Wort zu einem Bild zu finden; zur Auswahl stehen vier Wörter, die sich
graphemisch und phonemisch ähneln und über die gleiche Anzahl an Silben
verfügen.
Subtest 2 Satzverständnistest: Der Subtest ist so aufgebaut, dass in einem
Satz meistens ein Wort fehlt, wobei die Schülerinnen und Schüler das
passende Wort aus fünf Antwortalternativen finden müssen. Die
Auswahlwörter ähneln sich dabei graphemisch und phonemisch. Das
fehlende Wort kann dabei ein Verb, Adjektiv, Nomen, eine Konjunktion oder
Präposition sein.
Subtest 3 Leseverständnis auf Textniveau: Zu einem meist narrativen Text
müssen Fragen durch das Auswählen von vier Antwortalternativen
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 11 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
beantwortet werden. Die Aufgaben unterliegen dabei unterschiedlichen
Anforderungsniveaus beispielsweise auf der Ebene der
Informationsentnahme, des satzübergreifenden Lesens oder des
schlussfolgernden Lesens (vgl. Wildemann 2012: 9;
Lenhard/Lenhard/Schneider 2009: 97ff).
Bei der Durchführung mit der Computerversion kann neben dem
Leserverständnis auch die Lesegeschwindigkeit erhoben werden. Hier
können die Ergebnisse direkt und automatisch ausgewertet werden.
Die manuelle Auswertung erfolgt durch das Testhandbuch. Anschließend
werden alle Werte addiert, wodurch dann der Gesamtwert der Schülerinnen
und Schüler in einer Tabelle nachgeschlagen werden kann. Anschließend
wird die Stärken- und Schwächenanalyse durchgeführt, bei der die
Überlappung mit den Prozenträngen verglichen und intraindividuelle
Stärken und Schwächen herausgefunden werden können. Darüber hinaus
liegt ein Lernprogramm mit insgesamt 14 Lernspielen vor (vgl.
Lenhard/Lenhard/Schneider 2009: 98ff).
Weitere Informationen unter:
http://www.i4.psychologie.uni wuerzburg.de/fileadmin/06020400/user_upload/Lenhard/Kapitel_06__Lenhard_Lenhard_Schneider__rev3.pdf
http://www.testzentrale.de/programm/ein-leseverstandnistest-fur-erst-bis-sechstklassler.html
Im Lesegeschwindigkeits- und -verständnistest für die Klassen 6-12
lesen die Schülerinnen und Schüler einen Text mit über 1700 Wörtern. An
verschiedenen Stellen im Text müssen sie aus drei Alternativen ein Wort
auswählen, welches in den Textzusammenhang passt. Die Dauer des
Testverfahrens beträgt etwa 10 Minuten. Die Auswertung erfolgt mit Hilfe
eines Testbogens und des Abgleichs mit der Normierungsstichprobe.
Weitere Informationen unter:
http://www.testzentrale.de/programm/lesegeschwindigkeits-und-
verstandnistest-fur-die-klassen-6-12.html
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 12 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
2.4 Testverfahren, die sowohl das Leseverständnis als
auch Kenntnisse zu Lesestrategiewissen
berücksichtigen
Name des Verfahrens
Jahr-gangs-stufe
Testdauer Schwerpunkt der Testung
Weitere Informationen
Würzburger Lesestrategie-Wissenstest (WLST 7-12)
7-12 30 Minuten − Überprüfung von Lesestrategie–wissen beim Lesen
− Leseverständnis
− Testung durch sechs verschiedene Lernszenari-en
Der Würzburger Lesestrategie-Wissenstest kann für alle Schulformen
außer der Förderschule verwendet werden. In dem Testverfahren werden
den Schülerinnen und Schülern sechs Lernszenarien vorgestellt, in denen
sie die Qualität und den Nutzen von fünf unterschiedlichen
Vorgehensweisen, die der (effektivsten) Erreichung eines Lernziels dienen,
anhand von Schulnoten bewerten sollen. Dabei geht es vorrangig um
Strategiewissen, das beim Lesen, Reproduzieren und Verstehen von Texten
wichtig erscheint. Je höher die Testwerte der einzelnen Schülerin bzw. des
einzelnen Schülers, desto effektiver ist das Lesestrategiewissen im Hinblick
auf das Verstehen und Behalten des vorliegenden Tests. Ausgewertet
werden die Ergebnisse mit Hilfe von Expertenratings, über die die
Bewertungen der eigenen Schülerinnen und Schüler miteinander verglichen
werden können.
Weitere Informationen unter:
http://www.unifr.ch/ztd/HTS/inftest/WEB-
Informationssystem/de/4dej01/73a778bf52874cdeba4078e22bb8fc03/hb.h
tm
http://www.testzentrale.de/programm/wurzburger-lesestrategie-
wissenstest-fur-die-klassen-7-12.html
Wie Sie sehen: In keinem der Testverfahren werden alle Teilkompetenzen
des Lesens überprüft – es sind immer deutliche Schwerpunkte in den
einzelnen Testverfahren zu erkennen. Wichtig für Sie als Lehrperson ist es
jedoch, die entsprechenden Defizite hinsichtlich der Entwicklung der
Lesekompetenz zu erkennen und zu versuchen, diese auszugleichen.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 13 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Diagnostische Werkzeuge können Ihnen dabei helfen, sich einerseits einen
groben Überblick über die Leseleistungen und Leseentwicklungen Ihrer
Schülerinnen und Schüler zu verschaffen, aber auch differenziertere
Aussagen über den Leistungsstand Ihrer Klasse treffen zu können.
Hier müssen Sie entscheiden, welches Testverfahren am besten an die
Bedürfnisse und Anforderungen Ihrer Schülerinnen und Schüler anknüpft!
Auf die Diagnose, die Ihnen Aufschluss über Förderbedarfe gibt, folgen die
Fördermaßnahmen, die Sie mit einem ausgewählten Schülerkreis
durchführen und idealerweise auch in Ihre tägliche Unterrichtspraxis
integrieren können. Die Methoden sind dem Mehrebenenmodell des Lesens
von Rosebrock/Nix (vgl. S 1) zugeordnet. Die unmittelbare
Bewusstmachung, welche Ebene des Lesens man durch die entsprechende
Maßnahme fördert, soll es Ihnen erleichtern, noch weitere Methoden mit
der gleichen Zielsetzung zu ergänzen. Wir hoffen, Ihnen dadurch noch
weitere neue Blickwinkel in Bezug auf den Aspekt der Leseförderung
näherbringen zu können, die Sie befähigen, Leseförderung systematisch in
Ihren Unterricht zu integrieren.
2.5 Direkte Fördermaßnahmen in Bezug auf das
Leseverständnis und die Lesegeschwindigkeit
2.5.1 Lautlese-Verfahren: Lautlesetandems zur Steigerung der
Lesegeschwindigkeit
Lautleseverfahren sind explizite Trainingsformen und -routinen, die durch
das laute (Vor-)Lesen von Texten die Verbesserung der Lesefähigkeit in
kognitiver Hinsicht erzielen sollen.
Hier stehen also die Worterkennung, das flüssige Lesen, die Verbindung
von Wortfolgen und die Herstellung von Relationen im Zentrum der
Fördermaßnahme. Durch ein Training auf der hierarchieniedrigen
Prozessebene (vgl. Rosebrock/Nix 2012: 27) verbessert sich die
Automatisierung der Worterkennung und das Arbeitsgedächtnis der/des
Lesenden wird entlastet. Man hat mehr Gedächtnisressourcen frei, um sich
mit dem Inhalt zu beschäftigten.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 14 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Die Lesemotivation und das Reflexionsvermögen werden ebenfalls indirekt
gefördert, da durch eine Verbesserung der technischen Lesefähigkeit auch
das individuelle Selbstkonzept der Leserin bzw. des Lesers positiv
beeinflusst werden kann. Diese Methode eignet sich auch für Schülerinnen
und Schüler der Sekundarstufe, die z. T. häufig noch nicht in der Lage sind,
Texte flüssig und sinnentnehmend zu lesen, und somit Probleme auf der
hierarchieniedrigen Prozessebene haben.
Abb. 1: Einordnung der Lautlese-Verfahren auf dem Mehrebenenmodell – eigene
Darstellung nach Rosebrock/Nix (2012)
Leseflüssigkeit (fluency) umfasst folgende Teilbereiche:
− das exakte Dekodieren von Wörtern,
− die Automatisierung von Dekodierprozessen auf hierarchieniedrigen
Leseprozessen,
− eine angemessen schnelle Lesegeschwindigkeit,
− sinngemäße Betonung des Gelesenen/ausdrucksstarkes Vorlesen (vgl.
ebd. : 35).
Weitere Informationen zu diesem und den anderen Verfahren
erhalten Sie hier.
Nachdem z.B. mithilfe des Lautleseprotokolls die Leseflüssigkeit (fluency)
ermittelt wurde, stellt sich die Frage, wie man sie konkret fördern kann.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 15 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Hier verweisen wir auf die Methode des Lautlesetandems, eines der
sogenannten Lautlese-Verfahren.
Das Besondere dieses Verfahrens zur Förderung der Leseflüssigkeit von
Rosebrock/Nix/Rieckmann/Gold (2011): Das Lautlesetandem versucht,
Leistungserhebung und Förderung zu verbinden und zeichnet sich
außerdem dadurch aus, dass es leicht zu organisieren und auszuwerten ist.
Dabei wird zunächst innerhalb einer Klasse eine Vergleichbarkeit der
Lesekonditionen hergestellt, die dazu verhelfen soll, geeignete
Lesetandems zusammenzustellen.
In diesem Rahmen handelt es sich also um das Peer-Assisted-Learning
(PAL), eine aus dem angloamerikanischen Raum stammende Methode, die
Leseförderung mit Hilfe von Gleichaltrigen (peers) realisieren möchte. D. h.
bei dieser Methode steht die aktive Unterstützung von gleichaltrigen bzw.
zueinander passenden Personen im Vordergrund, die sich gegenseitig
helfen, die Lernziele zu erreichen. Hierzu konnten verschiedene Studien
einen positiven Effekt feststellen (vgl. Philip 2010: 100f). Weitere
Informationen dazu erhalten Sie hier. Lautlese-Tandems bestehen aus
einer/einem stärkeren Leser/in (=Trainer/in) und einer/m schwächeren
Leser/in (=Sportler/in). Das Lesen im Tandem wird regelmäßig (z. B.
dreimal 20 Minuten pro Woche) geübt, wobei die Trainerin bzw. der Trainer
durch das erste Lautlesen die Orientierung bietet und die Sportlerin bzw.
der Sportler – je nach Entwicklung – still mitliest oder in einem zweiten
Durchgang selbst das Lautlesen übernimmt, wenn sie/er sich sicher genug
fühlt. Zu bedenken ist:
• Wie ist mit der relativ hohen Lautstärke im Klassenraum während der parallel laufenden Vorlesephase umzugehen?
• Wie kann sichergestellt werden, dass Vorlesefehler der Tandempartner (z.B. in Bezug auf Betonungen am Satzende, Wörter, Aussprache…) nicht unberichtigt stehenbleiben oder es keine klare Rückmeldung zu den Kriterien gibt?
o Eine Möglichkeit hierzu wäre die Begleitung einzelner Tandems durch die Lehrkraft – siehe unten.
o Eine weitere wäre die Aufzeichnung des jeweiligen Leseduos mit digitalen Medien (z.B. Tablet) mit der Aufforderung, sich die Aufnahme später anzuhören und eigene Fehler zu finden.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 16 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
• Derselbe Text sollte zwar wiederholt vorgelesen werden, um eine unmittelbar erlebte Verbesserung zu erzielen, jedoch nicht für zu viele Durchgänge herhalten – dies ginge auf Kosten von Authentizität
und Motivation. • Es sorgt für hohe Motivation, Texte auszuwählen, die bei den
Schülerinnern und Schülern aus welchen Gründen auch immer ein authentisches Leseinteresse auslösen.
Im Verlauf der Leseübungseinheit, die kontinuierlich im Unterricht über das
Schuljahr fortgesetzt wird, werden weitere Lesegeschwindigkeitstests in
Kombination mit Lückentests durchgeführt, die neben der Geschwindigkeit
auch das Textverständnis ausschnitthaft überprüfen (Kriterien zur
Erstellung s. Rosebrock/Nix/Gold 2011: 107). Wichtig für die Lücken im
Text ist es, dass sich das richtige Wort direkt aus dem Kontext erschließen
lässt, sodass die Schülerinnen und Schüler durch genaues Lesen und
logisches Verknüpfen die richtige Antwort selbstständig ermitteln können.
Den Schülerinnen und Schülern steht dabei eine bestimmte Zeitvorgabe zur
Verfügung, in der sie den Text lesen und den richtigen Begriff aus der
Lücke ankreuzen müssen. Die Begriffe werden im Anschluss auf Richtigkeit
überprüft – ist ein falscher Begriff gewählt worden, werden 30 Sekunden
Zeitaufschlag addiert. Anhand einer Tabelle wird die Lesekondition ermittelt
(s. Abb. 2) (vgl. Rosebrock/Nix/Rieckmann/Gold 2011: 98ff).
Abb. 2: Tabelle zur Ermittlung der Lesekondition – eigene Darstellung nach
Rosebrock/Nix/Gold (2011)
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 17 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Während der „Trainingszeit" ist es die Aufgabe der Lehrkraft, das Lautlesen
der Lesetandems mithilfe einer Checkliste oder mit entsprechenden
Lautleseprotokollen (s. o.) regelmäßig zu überprüfen. Leitfragen, die Sie bei
der Einschätzung der Leseflüssigkeit hinzuziehen können, sind (vgl.
Rosebrock/Nix/Rieckmann/Gold 2011: 82ff):
− In welchem Tempo dekodiert die Schülerin/der Schüler?
− Ist die Betonung sinngemäß und wird die Interpunktion beachtet?
− Überprüft die Schülerin/der Schüler das Verstehen/den Sinn während des
Lesens selbstständig? (Werden eigene Fehler selbst bemerkt und
verbessert?)
− Wie ist die Schülerreaktion, wenn sie/er aufgefordert wird laut
vorzulesen?
− Wird der Inhalt des Textes verstanden?
− Verbessert sich die Leseleistung, wenn der Text zunächst leise und dann
laut gelesen werden kann?
− Ist die Lesegeschwindigkeit durchschnittlich/angemessen für das
Alter/den Entwicklungsstand?
Im Anschluss gilt es, kleine Übungen durchzuführen, die in den einzelnen
Punkten eine Verbesserung ermöglichen.
Zu diesem Verfahren liegen weitere didaktische Materialien vor, die auch
die Texte und Tests beinhalten (s. Literaturliste). Nähere Informationen zur
Umsetzung dieser Methode an einer Haupt- und Realschule finden Sie hier
(Nix/Rieckmann/Trenk-Hinterberger o.J. [online]).
Weitere Informationen zur Förderung der Leseflüssigkeit:
www.lis.bremen.de/sixcms/media.php/13/Lesefl%FCssigkeit_f%F6rd
ern_Barnieske.pdf
Natürlich bietet dieses Verfahren auch Möglichkeiten zur Differenzierung
über die Textauswahl. Für Schülerinnen und Schüler mit besonderen
Förderbedarfen können einfachere Texte ausgewählt oder erstellt werden.
Gerade für Kinder mit herkunftsbedingter Mehr- oder Anderssprachigkeit
kann eine gezielte Anpassung an Schwierigkeiten ihrer Lernsituation
vorgenommen werden, wobei die Besonderheiten der Herkunftssprachen
berücksichtigt werden sollten.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 18 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
2.5.2 Viellese-Verfahren
Als Viellese-Verfahren werden jene Verfahren bezeichnet, bei denen feste
Lesezeiten innerhalb der Unterrichtszeit integriert sind. Der Grundgedanke
dieser Methode lautet: „Lesen lernt man durch vieles Lesen." Lesen soll
also als Selbstverständlichkeit gesehen werden, die gleichwohl auch
Freizeitaktivität ist und Freude bereitet, es soll zum „Habitus“ gehören. Vor
allem Kinder aus lesefernen Familien sollen von dieser Methode profitieren.
Nicht nur das Lesen als Technik, sondern die gelesenen Inhalte sind dabei
wichtig, Lesen muss inhaltlich als lohnend erlebt werden. Textauswahl und
Gespräche über das Gelesene (=Anschlusskommunikation) sind dabei
wesentlich. Das Selbstvertrauen in die eigene Lesefähigkeit, die
Lesemotivation und damit einhergehend auch das lesebezogene
Selbstkonzept der Schülerinnen und Schüler soll sich somit langfristig
verbessern.
Abb. 3: Einordnung der Viellese-Verfahren auf dem Mehrebenenmodell – eigene
Darstellung nach Rosebrock/Nix (2012)
Die Schülerin/der Schüler kann z. B. innerhalb solcher stillen Lesezeiten
(feste Lesezeiten z. B. à 20 Minuten dreimal in der Woche) selbst
entscheiden, welche Lektüre sie/er lesen möchte. Die Mitwirkung an
Entscheidungen kann sich dabei positiv auf die Leistungssteigerung
auswirken (vgl. Rosebrock/Nix 2012: 48f). Wichtig ist eine anregende
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 19 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Leseatmosphäre zu schaffen und die angebotenen Texte zu variieren
hinsichtlich der Länge, Thematik, Textsorte und des Schwierigkeitsgrads
(vgl. Bertschi-Kaufmann 2007: 173). Viellese-Verfahren sind langfristige
Methoden, die ganzheitlich im Sinne einer „lesenden Schule" von allen
Beteiligten umgesetzt und erfahren werden müssen, um nachweisbare
Steigerungen der Leseleistung zu erzielen (vgl. ebd.: 53f).
2.5.3 Lesestrategien einüben
Unter Lesestrategien sind mentale Werkzeuge zu verstehen, die von der
Leserin/dem Leser genutzt werden und die hierarchiehohen
Verstehensleistungen von Texten unterstützen sollen (vgl. Rosebrock/Nix
2012: 59f). Sie sind besonders wichtig für informationsorientiertes Lesen –
auch und vor allem im Internet.
Abb. 4: Einordnung der Fördermaßnahme Lesestrategien einüben auf dem
Mehrebenenmodell – eigene Darstellung nach Rosebrock/Nix (2012: 27)
Die Förderung der Informationsverarbeitungskompetenz ist zentrales Ziel
dieser Methode (vgl. Weißenburger 2009: 11) und unterstützt den
Leseprozess (vgl. Rosebrock/Nix 2012: 59f).
Sie werden im Unterrichtsalltag feststellen, dass der Einsatz von
Lesestrategien bei geübten Leserinnen und Lesern routiniert verläuft. Die
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 20 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Fähigkeit zum strategischen, zielbezogenen und aufgabenbezogenen Lesen
unterscheidet sich jedoch z. T. enorm zwischen schwachen und sicheren
Leserinnen und Lesern. Demnach ist im Unterricht eine konkrete
Thematisierung und Einübung dieser Strategien sinnvoll und Schülerinnen
und Schüler müssen darüber ein Bewusstsein erhalten, damit sie sie
langfristig und sinnvoll einsetzen können (vgl. Steck 2009: 103ff).
Lesestrategien können in zwei Arten kategorisiert werden:
Abb. 5: Lesestrategien – eigene Darstellung
Primärstrategien beziehen sich dabei immer auf die im Text zu
erwerbenden und verarbeitenden Informationen und werden dazu genutzt,
um eben diese besser zu verstehen, zu behalten, abzurufen und zu
transferieren. Die Strategien laufen unmittelbar beim Lesen eines Textes ab
(vgl. Steck 2009: 98f).
Abb. 6: Primärstrategien: Methoden – eigene Darstellung
Primärstrategien:
Die Wiederholungsstrategien dienen dem Einprägen oberflächlicher
Merkmale und können für einfache und komplexere Leseaufgaben
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 21 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
eingesetzt werden. Das Leseziel ist, sich erneut mit dem Textinhalt
auseinanderzusetzen und die Verstehens- bzw. Behaltensleistung zu
vertiefen (vgl. Gold 2007: 51). Ziel dieser Strategien ist es, den Lesestoff
möglichst wortgetreu wiedergeben zu können.
Elaborationsstrategien sollen dem der Leserin/dem Leser dabei helfen, das
eigene Vorwissen zu aktivieren und es mit dem Textinhalt zu verknüpfen
sowie neue Informationen zu festigen. Sie gehen also über die
Textoberfläche hinaus. Informationen sollen dabei mit bereits bestehendem
Wissen vernetzt werden. Diese Verknüpfungen sind für die
Informationsverarbeitung wichtig und wirken sich behaltensförderlich auf
das Gelesene aus (vgl. ebd.: 50).
Organisationsstrategien dienen der Strukturierung von Texten und der
Reduktion auf deren wesentliche Kernaussagen. Sie sind wirksame
Abrufhilfen, die die Wiedergabe und Rekonstruktion aus dem
Langzeitgedächtnis unterstützen sollen. Elaborationsstrategien und
Organisationsstrategien sind eng miteinander verbunden und treten häufig
gemeinsam auf (vgl. Steck 2009: 98 ff, vgl. Rosebrock/Nix 2012: 65ff).
Stützstrategien:
Stützstrategien implizieren Selbststeuerungsaktivitäten, die den eigenen
Verstehensprozess überprüfen sollen. Dabei setzen sie den
Informationsverarbeitungsprozess in Gang, steuern ihn und erhalten ihn
aufrecht.
Abb. 7: Stützstrategien: Methoden – eigene Darstellung
Metakognitive Strategien zielen darauf ab, dass die Leserin/der Leser in der
Lage ist, die eigene Verstehensleistung (bzw. Nichtverstehensleistung) und
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 22 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
deren Qualität einschätzen zu können sowie notwendige Strategien zu
kennen, um Schwierigkeiten zu beheben (vgl. Gold 2007: 52). Beispiele für
metakognitive Strategien sind alle Situationen, in denen der eigene
Lernprozess reflektiert wird, auch, sich das laut Gelesene über
Aufzeichnungen nochmals kritisch anzuhören oder seine eigenen Gedanken
und Schwierigkeiten durch prozessbegleitendes „Lautes Denken“ zu
beschreiben. In der Lesevorbereitung kann auch die Methode SQ3R oder
SQ4R helfen, den Leseprozess zu planen und zu strukturieren und damit
den Verlauf im Blick zu behalten.
Motivational-emotionale Strategien setzen sich aus den individuellen,
motivationalen Komponenten des Lesers bzw. der Leserin und dem
selbstregulierenden Strategieeinsatz zusammen.
Um Lesekompetenz in Bezug auf das Textverständnis fördern zu können,
muss die Leserin/der Leser aktiv in den Lese- und Verstehensprozess
eingebunden werden, indem Textinformationen mit dem eigenen
Weltwissen in Verbindung gebracht werden.
Lesestrategien unterstützen die Leserin/den Leser dabei, ihren Lese- und
Verstehensprozess aktiv zu gestalten und Informationen zu verarbeiten (=
Informationsverarbeitungskompetenz) (vgl. Bräuer 2010: 153).
Andreas Gold hat in Zusammenarbeit mit einigen anderen das Verfahren
der Textdetektive zur Einübung von Lesestrategien für den Einsatz der
Klassen 5-7 entwickelt, mit dem einzelnen Strategien eingeübt werden
können. Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie hier: Textdetektive.
2.6 Grundlegende Überlegungen zu den
Fördermaßnahmen in Bezug auf die Lesemotivation
Zunächst betrachten wir den zentralen Aspekt der Lektüreauswahl:
1. Worauf ist bei der Lektüreauswahl zu achten bzw. wie können Sie die
Interessen Ihrer Schülerinnen und Schüler berücksichtigen?
2. Wieso ist individuelles Lesen sinnvoll?
3. Welche Maßnahmen zur Leseförderung werden bisher an Ihrer Schule/in
Ihrer Klasse umgesetzt?
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 23 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
a) Grundlage zur Lektürewahl: Die Chance des Heldenmotivs
Lesen kann extrinsisch oder intrinsisch motiviert werden. Intrinsische
Motivation funktioniert über Themen und Genres, die als Inhalte
interessieren. Wenn man inhaltliches Interesse wecken kann, bei der
Lektüreauswahl an der Schülerin/am Schüler orientiert ist, steigt die
Lesemotivation (Weißenburger 2009: 19-23). Dies gilt besonders für
schwächere Leserinnen und Leser.
Zu spezifischen Themeninteressen von Jungen und Mädchen kommen wir in
der nächsten Sequenz, hier nur soviel, dass nicht selten eine deutliche
Differenz zwischen den Lesepräferenzen der Schülerinnen und Schüler und
der tatsächlich im Unterricht behandelten Inhalte vorzufinden ist, was
wiederum zu Frustrationen und zu einer mangelnden Lesemotivation
beitragen kann (vgl. ebd.: 188f).
Neben aktuellen Empfehlungen zur Kinder- und Jugendliteratur z. B. durch
den Deutschen Jugendliteraturpreis bieten TV und andere Medieninhalte
Lieferanten für Identifikationsfiguren der Kinder und Jugendlichen, die als
inhaltliche Orientierungshilfe zur Lektüreauswahl genutzt werden können.
Solche Formate können dann auch bewusst thematisiert und ggf. kreativ
weiterentwickelt werden (vgl. Marci-Boehncke 2009: 45).
Die monatliche Spiegel-Bestsellerliste Kinder- und Jugendbücher ist ein
guter Radar für aktuelle Lieblingsbücher und im Netz gibt es immer wieder
Übersichten zu den derzeit beliebtesten Stars und Sternchen der Kinder
und Jugendlichen. Sportlerinnen, Schauspieler, Sängerinnen und YouTuber
gehören hier wesentlich dazu. Die Vorbilder z.B. der 12-19jährigen waren
2016 Selena Gomez, YouTuberin Bibi, Taylor Swift, Jennifer Lawrence und
auf Platz fünf Justin Bieber (vgl. www.rp-
online.de/digitales/internet/jugend-stars-2016-das-sind-die-groessten-
teenie-idole-bid-1.6196494). Die Medien machen jedoch schnell auch neue
Stars, und so sollte man hier immer aktuell recherchieren.
Auch die Lieblingssendungen, zu denen es häufig Verbundprodukte in Form
von Zeitschriften, Büchern oder Comics gibt, können im Rahmen der
Förderverfahren und im Unterricht generell medienkonvergent auch
produktiv genutzt werden. Aktuelle Lieblingsheldinnen und -helden werden
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 24 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Sie sicher auch im alltäglichen Unterrichtsgeschehen thematisieren und
erfragen können. Kinder und Jugendliche übernehmen von ihren
Lieblingsstars keinesfalls alles unkritisch, sondern sie dienen oft als Modell,
um eigene Bewertungskompetenz zu erwerben (vgl. Marci-Boehncke/Rath
2007).
b) Individuell lesen lernen (Hattinger Modell) – Ihre Situation an der
Schule/in Ihrer Klasse
Die Aspekte der eigenständigen Text- und Lektürewahl im offenen
Unterrichtsgeschehen und der „lesenden Schule" als Selbstverständlichkeit
im Alltag greift Dieter Wrobel (2009) in seinem Hattinger Modell ebenfalls
auf. Neben einer vielfältigen Auswahl an Texten und Genres, welche die
Interessen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt, zählt ebenfalls ein
individuelles Bearbeitungstempo dazu. Dazu ist innerhalb der regulären
Unterrichtszeit ein gewisses Zeitbudget eingerichtet, in dem alle
Schülerinnen und Schüler lesen können, was sie interessiert (bspw. im
Sinne der Viellese-Verfahren). Die Auswahl erfolgt durch die Schülerin/den
Schüler selbst; ein Leseabbruch ist erlaubt, solange er begründet erfolgt.
Im Rahmen des Modells entwickelte Wrobel ein Raster zur Umsetzung einer
nachhaltigen Leseförderung, das Leseförderung u. a. als eigenständiges
Fach ansiedelt, damit diese als Querschnittsaufgabe aller Fächer nicht bloß
nebenbei und ohne konsequentes System erfolgt.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 25 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
2.7 Ihre Praxis
Aufgabe bei der Gesamtpräsenz: Lesediagnostische Testverfahren
analysieren
Wir haben Ihnen Diagnoseverfahren mit Handreichungen zur Sichtung und
Beurteilung mitgebracht. Wählen Sie begründet ein für Ihre Schülerschaft
besonders relevantes Diagnoseverfahren aus und entwickeln Sie ein
Konzept für dessen Einsatz, das fest im Schuljahresablauf installiert werden
kann. Sie könnten z.B. auch eine reguläre Leistungsüberprüfung, die
bestimmte Leseteilkompetenzen testet, als Basis für die Auswahl einer
kleineren Teilgruppe von Schülerinnen und Schülern nutzen, für die dann
ein genaueres Diagnoseverfahren angezeigt ist. Berücksichtigen Sie im
Konzept in jedem Fall Ihre Schulleitung und Fachschaft, um
Durchführungszeitraum und Zuständigkeit für die Auswertung zu klären.
Laden Sie Ihr Konzept unter dem Kürzel S2_Ihr Schulname in unsere
Dateiablage hoch.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 26 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
2.8 Literaturverzeichnis
Adam-Schwebe, Stefanie/Souvignier, Elmar/Gold, Andreas (2009): Der
Frankfurter Leseverständnistest 5-6 (FLVT 5-6). In: Lenhard,
Wolfgang/Schneider, Wolfgang (Hrsg.): Diagnostik und Förderung des
Leseverständnisses. Test und Trends N.F. Band 7. Göttingen: Hogrefe, S. 113-
130.
Bertschi-Kaufmann, Andrea (2007): Offene Formen der Leseförderung. In:
Bertschi-Kaufmann, Andrea (Hrsg.): Lesekompetenz, Leseleistung,
Leseförderung. Grundlagen, Modelle und Materialien. Seelze-Velber/Zug:
Kallmeyer/Klett, S. 165 – 175.
Bos, Wilfried (Hrsg.) (2012): IGLU 2011. Lesekompetenzen von
Grundschulkindern in Deutschland im internationalen Vergleich. Münster:
Waxmann.
Bräuer, Christoph (2010): Lesetechniken erlernen, Lesestrategien entwickeln
im Unterricht. In: Ulrich, Winfried/Spinner, Kaspar H. (Hrsg.): Deutschunterricht
in Theorie und Praxis. Lese- und Literaturunterricht. Teil 3: Erfolgskontrollen und
Leistungsmessung. Exemplarische Unterrichtsmodelle. Baltmannsweiler:
Schneider Verlag, S. 153 – 196.
Gold, Andreas (2007): Lesen kann man lernen. Lesestrategien für das 5. Und 6.
Schuljahr. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Hurrelmann, Bettina (2002): Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht. In:
Bogdal, Klaus-Michael/Korte, Hermann: Grundzüge der Literaturdidaktik.
München: dtv, S. 134 – 146.
Marci-Boehncke, Gudrun/Rath, Matthias (2007): Jugend-Werte-Medien: Die
Studie. Weinheim: Beltz-Verlag.
Nix, Daniel (2010): Förderung von Lesekompetenz. In: Ulrich, Winfried/Spinner,
Kaspar H. (Hrsg.): Deutschunterricht in Theorie und Praxis. Lese- und
Literaturunterricht. Teil 3: Erfolgskontrollen und Leistungsmessung.
Exemplarische Unterrichtsmodelle. Baltmannsweiler: Schneider Verlag, S. 139 –
189.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 27 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Lenhard, Wolfgang/Lenhard, Alexandra/Schneider, Wolfgang (2009):
Diagnose und Förderung des Leseverständnisses mit ELFE 1-6 und ELFE-
Training. In: Lenhard, Wolfgang/Schneider, Wolfgang (Hrsg.): Diagnostik und
Förderung des Leseverständnisses. Test und Trends N.F. Band 7. Göttingen:
Hogrefe, S. 97-112.
Richter, Tobias/Christmann, Ursula (2002): Lesekompetenz: Prozessebenen
und interindividuelle Unterschiede. In: Groeben, Norbert/Hurrelmann, Bettina
(Hrsg.): Lesekompetenz. Bedingungen, Dimensionen, Funktionen.
Weinheim/München: Juventa, S. 25 – 58.
Rosebrock, Cornelia/Nix, Daniel/Rieckmann, Carola/Gold, Andreas
(2011): Leseflüssigkeit fördern. Lautleseverfahren für die Primar- und
Sekundarstufe. Stuttgart: Klett.
Spinner, Kaspar H. (2010): Methoden des Literaturunterrichts. In: Ulrich,
Winfried/Spinner, Kaspar H. (Hrsg.): Deutschunterricht in Theorie und Praxis.
Lese- und Literaturunterricht. Teil 3: Erfolgskontrollen und Leistungsmessung.
Exemplarische Unterrichtsmodelle. Baltmannsweiler: Schneider Verlag, S. 190 –
242.
Steck, Andrea (2009): Förderung des Leseverstehens in der Grundschule.
Fortbildungsbausteine für Lehrkräfte. Baltmannsweiler: Schneider Verlag
Hohengehren.
Weißenburger, Christian (2009): Helden lesen! Die Chance des Heldenmotivs
bei der Leseförderung von Jungen. Eine empirische Untersuchung zum
Lektüreunterricht bei Jugendlichen der Klassenstufe 7/8. Baltmannsweiler:
Hohengehren.
Wildemann, Anja (2012): Das Lesen überprüfen. Verfahren für die Diagnose
von Leseleistungen. In: Grundschule Deutsch, 34, S. 8 – 11.
Wrobel, Dieter (2009): Individuell lesen lernen. Das Hattinger Modell zur
nachhaltigen Leseförderung in der Sekundarstufe. Baltmannsweiler:
Schneider.
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 28 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
Internetquellen:
Souvignier, Elmar (o.J.): Diagnose von Lesekompetenz – Methoden und
Instrumente.
<http://www.bibliothek.schulministerium.nrw.de/lesefoerrderungkonkret/01_ueb
ersi cht_ueber_gaengige_testverfahren.pdf>. 03.07.2013
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (2012): KIM-Studie.
Kinder und Medien; Computer und Internet. Basisuntersuchung zum
Medienumgang 6- 13-jähriger in Deutschland. Baden-Baden.
<http://www.mpfs.de/fileadmin/KIM-pdf12/KIM_2012.pdf>. 24.09.2013
Nix Daniel / Rieckmann, Carola/ Trenk-Hinterberger, Isabel (2007):
Wenn das Lesen noch immer stockt. Psychologen und Literaturdidaktiker
entwickeln Methoden, um Lesetempo und -verständnis bei Hauptschülern zu
fördern. Online Plattform für Literalität. Leseforum.ch
<http://www.leseforum.ch/myUploadData%5Cfiles%5C2010_2_Nix_et_al_PDF.p
df>. Zugriff: 1.10.2013
Weitere Links/Hinweise:
<http://www.eduhi.at/dl/Salzburger_Lesescreening_Handbuch.pdf>. 03.07.2013
<http://bsrlf.lsr-noe.gv.at/lesescreening/sls-5-8_handbuch.pdf>. 03.07.2013
<http://www.testzentrale.de/> 03.12.2013
<http://www.wilfriedmetze.de/html/stolper.html>. 03.07.2013
<http://de.wikipedia.org/wiki/Stolperw%C3%B6rter-Lesetest>. 03.07.2013
http://www.peter-may.de/Komponenten/Dokumente/May_doc/HLT.pdf.
03.12.2013
http://www.i4.psychologie.uni-
wuerzburg.de/fileadmin/06020400/user_upload/Lenhard/Kapitel_06__Lenhard_L
enhard_Schneider__rev3.pdf 03.07.2013
S 2: Diagnose und individuelle Förderung von Lesekompetenz Seite 29 von 29
Experten für das Lesen ist ein Qualifizierungsangebot des Ministeriums für Schule und Weiterbildung NRW und Bildungspartner NRW.
http://www.unifr.ch/ztd/HTS/inftest/WEB-
Informationssystem/de/4de001/73a778bf52874cdeba4078e22bb8fc03/hb.htm
03.07.2013
www.textdetektive.de 03.12.2013
www.biss-sprachbildung.de/biss.html?seite=145 23.02.2017