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Pythagoreische Zahlen

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Leipzig, 03.06.20Paul Goldhahn und Christian Unger

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 2

Inhaltsverzeichnis

● Pythagoreische Zahlen

● 1Einführung

1.2Hauptanliegen

● 3Grundlösung??

● Das FERMATsche Problem

2

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 3

1.1 Einführung

• Satz des Pythagoras:

„Das Quadrat über der Hypotenuse eines rechtwinkligen Dreiecks hat den gleichen Flächeninhalt wie die beiden Quadrate über den Katheten zusammen.“

3

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 4

1.1 Einführung

• Satz des Pythagoras:

• a2 + b2 = c2

4

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 5

1.1 Einführung

• geometrischer Beweis:

5

 

 

 

 

 

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 6

1.1 Einführung

● Umgekehrter Satz des Pythagoras:

„Stehen umgekehrt drei Strecken in der Beziehung zueinander, dass das Quadrat aus der einen gleich der Summe der Quadrate aus den beiden anderen ist, so ist das von ihnen gebildete Dreieck stets rechtwinklig.“

gilt für Strecken und wir führen die Maßzahlen a,b,c ein

● Gleichung unmöglich, wenn a,c und a≠c ∈ℤ

● Kann durch drei ganze Zahlen erfüllt werden?

 

6

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 7

1.1 Einführung

• einfaches und bekanntes Beispiel:

a2 + b2 = c2 a = 3 ; b = 4 und c= 5

32 + 42 = 52 9 + 16 = 25

7

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 8

1.2 Hauptanliegen

● Gibt es noch mehr pythagoreische Zahlen bzw. pythagoreische Zahlentripel, d.h. ganzzahlige Lösungen von der Gleichung (1) a2 + b2 = c2 und wenn ja, welche sind es?

● Kennt ihr denn noch mehr pythagoreische Zahlentripel?

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Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 9

1.2 Hauptanliegen

Definition 1:Seien a,b,c und a ≠ b ≠ c ≠ 0 und es gilt ∈ℤ (1), dann sind a,b,c ein pythagoreisches Zahlentripel.

Beweis 1:Sei a=3, b=4 und c=5, dann folgt beim einsetzen in (1):

was eine wahre Aussage ist.

Es gibt also pythagoreische Zahlentripel.

 

9

(1)  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 10

1.2 Hauptanliegen

Def. 2:Seien a,b,c ein pythagoreisches Zahlentripel und n , dann ist auch (1b) ein ∈ℕpythagoreisches Zahlentripel.

Beweis 2:

 

10

(1)(1)  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 11

1.2 Hauptanliegen

Beispiel 2: a=3 ,b=4 und c=5 einsetzen in (1b)n=1

n=2

a=6, b=8 und c=10n=3 …

11

 

 

(1b)  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 12

1.2 Hauptanliegen

Def. 3:Seien a,b,c ein pythagoreisches Zahlentripel und je zwei der Zahlen haben keinen gemeinsamen Teiler, dann heißt das pythagoreische Tripel „Grundlösung“.

alle 3 dürfen keinen gemeinsamen Teiler haben, sonst ist es eine Lösung wie bei (1b)

Beweis 3:nächste Folie

12

(1b)  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 13

1.2 Hauptanliegen

Beweis 3: WiederspruchbeweisSei a,b,c eine Grundlösung. Weiterhin haben a und b den gemeinsamen Teiler t. Da in t eine Primzahl p aufgehen muss, nehmen wir speziell an, dass a und b den gemeinsamen Teiler p haben.

Somit könnte man setzen: a = p * a1 und b = p * b1

Aus (1) folgt: (p*a1)² + (p*b1)² = p²(a1²+ b1²) = c²

Demzufolge ist p² ein Teiler von c² und p ein Teiler von cp ist also Teiler von a,b und c

13

(1)  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 14

1.2 Hauptanliegen

Eigenschaften von Grundlösungen:(E1): a,b,c haben keinen gemeinsamen Teiler bzw. sind sie zu je zweien Teilerfremd

(E2): höchstens eine Zahl von a,b,c ist gerade und zwei ungerade

(E3): c muss ungerade sein

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Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 15

1.2 Hauptanliegen

Beweis von (E1)(E1): a,b,c haben keinen gemeinsamen Teiler bzw. sind sie zu je zweien Teilerfremd

siehe Beweis von Definition 3

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Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 16

1.2 Hauptanliegen

Beweis von (E2): Wiederspruchbeweis

Sei a,b,c ungerade und a= (2l + 1) für alle l .∈ℤDann ist a² = 4l² + 4l + 1 = 4(l² + l) + 1 wieder ungerade. Folglich ist a und b ungerade und auch a² und b².

Also ist a²+b² gerade, aber c² ist ungerade und somit ist die Gleichung (1) nicht erfüllbar.

genau eine Zahl gerade und zwei ungerade

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(1) (E2): höchstens eine Zahl von a,b,c ist gerade und zwei ungerade

 

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 17

1.2 Hauptanliegen

Beweis von (E3): WiederspruchbeweisSei c gerade. Dann ist c durch 2 und c² durch 4 teilbar.

Folglich müssen a und b ungerade sein (siehe E2). Also ist: a = 2l + 1 und b = 2m + 1 für alle m,l∈ℤ

a² + b² = (4l² + 4l + 1) + (4m² + 4m + 1)

= 4(l² + l + m² + m) +2lässt durch 4 den Rest 2

a² + b² ≠ c²c muss ungerade sein

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(E2): eine Zahl gerade und zwei ungerade(E3): c ist ungerade

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 18

1.2 Hauptanliegen

oBdA: a ist ungerade, b ist gerade und c ungerade (E3)

somit gilt (E2)

erzeugen jetzt die Grundlösung

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(E2): eine Zahl gerade und zwei ungerade(E3): c ist ungerade

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 19

1.3 Grundlösung

Durch umstellen von (1) entsteht: (2)

gerade gemeinsamer Teiler 2

und sind teilerfremd Beweis

 

19

(1)  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 20

1.3 Grundlösung

Wiederspruchbeweis: und sind teilerfremd

Sei t ein gemeinsamer Teiler von und .Dann gilt: und für t,f,g ∈ℤDurch Addition bzw. Subtraktion folgt:

c= t (f + g) und a = t (f – g)

t ist Teiler von a und c

 

20

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 21

1.3 Grundlösung

Da b, (c+a) und (c-a) gerade sind können wir (2) folgendermaßen schreiben:(3)

in teilerfremde Faktoren zerlegt

Demzufolge müssen selbst Quadratzahlen sein! Beweis

 

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 22

1.3 Grundlösung

Beweis: müssen selbst Quadratzahlen sein

Sei = pα*qβ*rɣ * … die Primzahlzerlegung von , wobei p,q,r verschiedene Primzahlen sind.

Für folgt: = p2α*q2β*r2ɣ * …alle Primfaktoren müssen in vorkommen

 

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 23

1.3 Grundlösung

Beweis: müssen selbst Quadratzahlen sein

Da teilerfremd sind verteilen sich die Primfaktoren von so, dass jede Primzahlpotenz als Ganzes in vorkommen.

Damit sind in jeweils nur gerade Potenzen ihrer Primfaktoren erhalten.Folglich sind sie selbst Quadratzahlen

 

23

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 24

1.3 Grundlösung

Da teilerfremd und selbst Quadratzahlen sind setzen wir:(4a) und

(4b)

Da u² und v² teilerfremd zueinander sind ist auch u und v zueinander teilerfremd und aus (4b) folgt:

(5) b= 2uv

 

24

(3)  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 25

1.3 Grundlösung

Aus (4a) folgt durch Addition und Subtraktion:

(6) c und a ungerade

u² oder v² ungerade

u und v müssen verschiedenartig sein

a,b,c sind ausreichend für die Gleichung (1) und ebenso teilerfremd

 

25

(4a) und  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 26

1.3 Grundlösung

Aus (4a) folgt durch Addition und Subtraktion:

(6) c und a ungerade

u² oder v² ungerade

u und v müssen verschiedenartig sein

a,b,c sind ausreichend für die Gleichung (1) und ebenso teilerfremd

 

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(4a) und  

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 27

1.3 Grundlösung

-Beispiel: a = 3, b = 4 und c = 5(4a) u = 2

v = 1(5) b= 2uv = 2*2*1= 4

In (6) einsetzen zum Überprüfen:(6) und

Alle Gleichungen wurden richtig umgestellt!

 

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Übung

1) Nennt uns jeweils ein u und ein v, welche eine Grundlösung bilden!

2) Errechnet, basierend auf den gegebenen u und v, das zugehörige pythagoreische Zahlentripel!

- u=7 v=2

- u=8 v=11

- u=10 v=1

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 29

2.Das fermatsche Problem

Es existieren ganzzahlige Lösungen für die Gleichung

a² + b² =c²

Doch was ist mit den Gleichungen

a³+b³=c³ oder a4+b4=c4

Bzw. allgemein

an+bn=cn

Besitzen diese Ebenfalls eine ganzzahlige Lösung?

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 30

Pierre de Fermat (1601-1665)

„Es gibt keine ganzzahlige Lösung für die Gleichung an+bn=cn für n < 2“

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 31

Ernst Eduard Kummer (1810-1893)

→ beteiligt an dem Beweis der Aussage von Fermat

→ bis heute sind die Potenzen 3-100 als unlösbar im Bereich der ganzen Zahlen bewiesen

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 32

Gibt es eine ganzzahlige Lösung für

x4 + y4 = w²

→ wir schreiben die Gleichung um zu

(x²)² + (y²)² = w²

→ hierbei handelt sich um eine Spezialform vom Satzes des Pythagoras

a=x² b=y² c=w

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 33

1.2 Hauptanliegen

Eigenschaften von Grundlösungen:(E1): a,b,c haben keinen gemeinsamen Teiler bzw. sind sie zu je zweien Teilerfremd

(E2): höchstens eine Zahl von a,b,c ist gerade und zwei ungerade

(E3): c muss ungerade sein

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Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 34

→ w ist gerade, x² ungerade(1) und y² gerade (oBdA)

→ Wenn b= y² gerade und a=x² ungerade ist, dann folgt, dass sie, in Abhängigkeit von u und v in folgenden Formeln Darstellbar sind:

I) y²=2uv II) x²=u²-v² III) w=u²+v²

→ umstellen Formel II) u²=x²+v²

(neue pythagoreische Gleichung mit teilerfremden u,v,x)

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 35

u²=x²+v²

→ u² laut Eigenschaften der Grundlösung ungerade

→ x ist nach der Voraussetzung schon ungerade (1)/Folie34 also muss v gerade sein

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 36

somit ergeben sich neue u1, v1 welche Teilerfremd sind und die Gleichungen x, v und u erfüllen:

x=(u1)²-(v1)² v=2(u1)(v1) u=(u1)²+(v1)² (2)

→ u (ungerade), v (gerade) sind Teilerfremd zueinander, also sind auch u und 2v Teilerfremd

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 37

→ y² wird in die 2 Teilerfremden Faktoren u und 2v zerlegt:

y²=u*2v

→ die Zerlegung eines Quadrates ist nur in 2 teilerfremde Faktoren möglich, die ebenfalls wieder Quadrate sind

u=(w1)² (3) und 2v=4(t1)²

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 38

→ wir setzen beides in die letzten 2 Formeln in (2)/Folie 36 ein und erhalten:

(t1)²=(u

1)*(v

1) (w

1)²=(v

1)²+(u

1)² (4)

→ u1 und v

1 sind zueinander Teilerfremd und laut

Überlegung 4 müssen u1 und v

1 selbst Quadratzahlen

sein, wenn sie (t1)² bilden sollen

u1=x

1² v

1=y

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 39

Eingesetzt in (4) ergibt das:

(w1)² = (x

1²)² + (y²)²

→ die entstandene Gleichung ist die gleiche, wie die aus der Anfangsüberlegung, nur mit anderem w,x,y

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 40

durch III) und (3)/Folie37 folgt nun

w = u²+v² = (w1²)²+v² > w

1

→ so haben wir aus einer gegebenen Gleichung mit w,x,y eine Lösung w

1,x

1,y

1 bei

der gilt, dass w>w1

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 41

→ durch analoges Wiederholen kommen wir zu einem weiteren w

2,x

2,y

2 mit w

1>w

2

→ dieser Vorgang kann endlos wiederholt werden

w>w1>w2>w3>....>wn

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 42

→ w ist eine ganze Zahl, also endlich und nur n Möglichkeiten um eine kleinere Zahl zu finden ohne dabei in den negativen Bereich zu kommen

→ es ist aber nicht möglich ein Ende dieser Schleife zu finden, da eine Lösung w

n,x

n,y

n

wieder zu einer Lösung x(n+1)

, x(n+1)

, y(n+1)

führt

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 43

→ Mit der Behauptung vom Anfang, dass es eine Ganzzahlige Lösung für

x4+y4=w²

gibt, kommen wir zu einem Widerspruch, also ist die Behauptung falsch.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!

Pythagoreische Zahlen I 10-MAT-LA10

Goldhahn, Paul & Unger, Christian 45

Literaturverzeichnis

-Rademacher, Toeplitz (1933). Von Zahlen und Figuren. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag

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