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Ausgabe 3 | 2012 www.osp-berlin.de
Alles über die Berliner Teilnehmer |
Welcome Home |
Unsere Berliner Fahnenträgerinnen |
Bilanz ISTAF 2012 |
OSP - MagazinLONDON ZWANZIG ZWÖLF Olympische Spiele
Paralympics
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CellagonAus der Fülle der Natur
3
Die Erwartungen waren groß, und die Bedenken waren zahl-
reich für die Sommerspiele in London. Das Verkehrschaos
blieb aus, und das Sicherheitskonzept ging auf – dies die spür-
bar gute Nachricht für alle Besucher vor Ort. Großartig war die
Atmosphäre in der Stadt – die Athleten wurden in bester bri-
tischer Tradition angefeuert, bejubelt, gefeiert. Ausverkaufte
Wettkämpfe, Volksfeststimmung im Olympiapark, Begeiste-
rung auf den Straßen – es waren exzellente Sommerspiele
für die Londoner und die Gäste aus der ganzen Welt. Und das
alles gleich zwei Mal, weil die Paralympics mit demselben En-
thusiasmus ausgerichtet wurden wie die Olympischen Spiele.
Im bunten Treiben der Nationen war die MS Deutschland in
Canary Wharf für die Londoner gut sichtbar und Gesprächsthe-
ma in der Stadt. Das Kreuzfahrtschiff war zugleich der außer-
gewöhnliche Platz für den Berliner Champions Club® – gern
besucht von den deutschen Olympiateilnehmern und ein be-
liebter Ort für fröhliche Feiern nach spannenden Wettkämp-
fen.
Nicht ganz so „lustig“ waren die ersten Tage für die deutsche
Olympiamannschaft, aber am Ende steht eine Medaillenbi-
lanz, die sich sehen lassen kann. Die Berliner Sportler konnten
einen guten Beitrag dazu leisten. 9 Berliner Sportler kamen
mit einer Medaille aus London zurück. Sie waren an 4 der
11 deutschen Goldmedaillen beteiligt. Besonders stark waren
die Ruderer aus der Hauptstadt, im Achter mit Gold für Andre-
as Kuffner und Steuermann Martin Sauer sowie Silber im Dop-
pelvierer der Frauen für Britta Oppelt und Julia Richter, heraus-
ragend die Goldmedaille von Julius Brink/Jonas Reckermann
im Beachvolleyball, mit Bronze belohnt der Wettkampf im
Teamsprint/Radsport nach kurzfristigem Einsatz von Robert
Förstemann und traditionell erfolgreich die Hockeyspieler mit
Martin Häner sowie der gewohnt ausgelassenen Siegesfei-
er. Gut feiern konnte Robert Harting schon im Stadion – nach
Gold bei WM und EM – nun auch das ersehnte Olympiagold
im Diskuswurf!
Hervorragend ist die Bilanz der paralympischen Sportler aus
Berlin. Gleich 11 Sportler aus der Sportmetropole sind Me-
daillenträger der Paralympics. Besonders erfolgreich war
der Auftritt des Berliner Schwimmteams mit Gold und Silber
für Daniela Schulte, Silber und Bronze für Sebastian Iwanow
sowie Silber für Verena Schott und Niels Grunenberg. Mari-
anne Buggenhagen konnte ihre lange Erfolgsgeschichte mit
Silber im Kugelstoßen fortschreiben. Mit Silbermedaillen ka-
men auch Katrin Splitt (Mixed Vierer im Rudern), Jan Gürtler
(Rollstuhl-Tischtennis-Team) und das Berliner Sonar-Boot mit
Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem an die Spree
zurück. Peter Schlorf mit Bronze im Sitzvolleyball vervollstän-
digte diese Erfolgsbilanz.
Medaillen, die besonders glänzen, die uns aber nicht den Blick
verstellen dürfen für die Aufgaben, die vor uns liegen. Nicht
alle Hoffnungen sind aufgegangen. Uns haben die 8 Wasser-
baller in London gefehlt, die bisher die Berliner Teilnehmer-
zahl bei Olympischen Spielen auf über 50 gebracht haben. Die
glanzvollen Tage im Schwimmen mit Franziska van Almsick
und Britta Steffen sind zunächst vorbei. Trotz gutem Potential
konnten die Kanuten diesmal keine Medaille gewinnen. Man
muss in den einzelnen Sportarten genau hinsehen, um die
Leistungen richtig einordnen und Schlussfolgerungen ziehen
zu können.
Auf dem Weg nach Rio 2016 sind in einigen Sportarten schon
die Weichen gestellt. In anderen muss der Weg noch gefun-
den werden.
Wir haben in Berlin hoffnungsvolle Talente für Erfolge in der
Zukunft, wir haben in Berlin tolle Trainings- und Wettkampf-
stätten, und wir haben in Berlin ein gutes Umfeld für die
Sportler (Eliteschulen des Sports, kooperierende Hochschulen,
Olympiastützpunkt …). Was wir in Berlin nicht genug haben,
ist Anerkennung für unsere Trainer. Es wird viel geredet und
auch das eine oder andere lobende Wort gefunden. Ange-
messen bezahlen können wir die Leistungen unserer Berliner
Trainer jedoch noch nicht.
Berlin hat viel Potential für Rio 2016 – ein guter Grund für Op-
timismus. Ein Optimismus der begründet ist, wenn wir bereit
sind, gemeinsam Lösungen für die dringenden Aufgaben im
Berliner Leistungssport zu finden.
Dank unseren Zuwendungsgebern und Förderern:
Ein großartiges Olympiajahr geht zu Ende ...
Inhaltsverzeichnis
3 EIN GROSSARTIGES OLyMPIAJAHR GEHT ZU ENDE ...
5 OlympIa-VErabschIEDung – DEr bErlInEr spOrt EntsanDtE tEam mIt 47 athlEtEn nach lOnDOn
7 DIE FahnEnträgErIn aus DEr bunDEshauptstaDt
8 LONDON ZWANZIG ZWöLF: BILANZ UND AUSBLICK
18 WELCOME HOME!
19 VERABSCHIEDUNG DER BERLINER PARALyMPICS-STARTER
20 IntErVIEw mIt DEr DEutschEn FahnEnträgErIn unD paralympIcs-sIEgErIn DanIEla schultE
21 PARALyMPICS 2012 IN LONDON
24 DIE ERGEBNISSE VON BERLINER SPORTLERINNEN UND SPORTLERN BEI DEN PARALyMPICS
26 GRUSSWORT VON MARIANNE BUGGENHAGEN
26 GROSSER BAHNHOF AM FLUGHAFEN
27 „COOL BLEIBEN“ - SPORTPSyCHOLOGISCHE BETREUUNG PARALyMPICS (SEGELN)
28 CHAMPIONS CLUB® LONDON ZIEHT POSITIVE BILANZ
29 ISTAF 2012 - EIN FEST FüR ROBERT HARTING
30 CHAMPIONS 2012 - DIE WAHL ZUM BERLI NER SPORTLER DES JAHRES
31 GROSSER SPORT FüR DEN TRANSPORT: THULE UNTERSTüTZT BERLINER OSP
Olympiastützpunkt BerlinH ö c h s t l e i s t u n g e n g e m e i n s a m g e s t a l t e n .
Herausgeber:
Trägerverein des Olympiastützpunktes Berlin e.V.
Vorsitzender: Prof. Dr. Jochen Zinner
Fritz-Lesch-Str. 29, 13053 Berlin
Olympiastützpunktleiter: Dr. Harry Bähr
Tel.: (030) 9717-2237
Fax: (030) 9717-2767
www.osp-berlin.de
E-Mail: kontakt@osp-berlin.de
Redaktion:
Dana Lüder, Cornelia Leukert, Jochen Malz,
Martin Wondra, Harry Bähr
Fotos: OSP, picture alliance, Camera4, Nora Erdmann, Dr.
Ralf Otto, Reinhard Tank
Erscheinungsdatum: Dezember 2012
Preis: 1,50 Euro | Auflage: 3.000
Satz & Layout: Martin Wondra
Druck: vierC print + mediafabrik GmbH & Co.KG,
Gustav Holzmann Str. 2, 10317 Berlin
Marketinggesellschaft:
TOP Sportmarketing Berlin GmbH
Geschäftsführer: Martin Seeber
Hanns-Braun-Str. | Friesenhaus 1
14053 Berlin
Tel.: (030) 3011186-0
Fax: (030) 3011186-20
www.topsportberlin.de
E-Mail: info@topsportberlin.de
Impressum
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Beim größten Sportereignis der Welt sollten Hauptstädter
vom 27. Juli bis 12. August in 15 von 26 olympischen Sport-
arten vertreten sein. Knapp zwei Drittel der Berliner Olym-
piamannschaft war mit bester Laune zur feierlichen Verab-
schiedung gekommen. Darunter auch solche, die bereits
olympisches Edelmetall erringen konnten, wie Britta Stef-
fen (zwei Mal Gold im Schwimmen 2008), Patrick Haus-
ding (Silber im Wasserspringen 2008) und Norman Bröckl
(Bronze im K4-Rennkajak 2008).
Auch andere Berliner Medaillenkandidaten wie Sabine Lisi-
cki (Tennis), Robert Harting (Diskuswurf) oder Martin Sau-
er aus dem Deutschlandachter ließen sich die Verabschie-
dung nicht nehmen. Die Beachvolleyballer bildeten mit acht
Aktiven neben den gleich stark vertretenen Ruderern die
größte Gruppe unter den Berlinern. Auch andere Wasser-
sportler wie die Rennkanuten und Segler sowie Bogenschüt-
zin Elena Richter verabschiedeten sich.
Die Tischtennisspielerin Irene Ivancan, zwei Boxer und
Radsportler Robert Förstemann sowie die vier Hockeyspie-
ler, die noch in der Vorbereitung waren, wurden an dem
Abend vermisst, insbesondere Hockey-Rekordnationalspie-
lerin Natascha Keller. Lena Schöneborn, Olympiasiegerin
im Modernen Fünfkampf von Peking 2008, musste ebenso
absagen wie Badminton-As Juliane Schenk und der Geher
André Höhne, der sich auf seine letzten Olympischen Spiele
vorbereitete.
Nach der Begrüßung durch den Co-Gastgeber und Chefre-
dakteur der Berliner Morgenpost, Carsten Erdmann, versi-
cherte der Britische Botschafter Simon McDonald in einem
launigen Vortrag, dass London bereits jetzt für die Spiele
bestens vorbereitet ist. Es könne im Prinzip schon ein paar
Wochen vorher losgehen, so Simon McDonald.
Innen- und Sportsenator Frank Henkel lobte das Olympia-
team als Aushängeschild der Sportmetropole Berlin, die als
eine der weltweit führenden Sportstädte gilt. Im bundes-
weiten Vergleich ist der Berliner Olympiastützpunkt, der An-
fang Juni dieses Jahres 25-jähriges Bestehen feierte, gemes-
sen an sportlichen Erfolgen der mit Abstand erfolgreichste.
Dr. Harry Bähr, Leiter des Berliner Olympiastützpunktes:
„Unsere Berliner Sportlerinnen und Sportler stellen den
Es war eine echte Premiere. Zum ersten Mal verabschiedete der Berliner Sport seine Olympiateilnehmer In der Ull-
steinhalle im Axel Springer Verlag. 47 Athletinnen und Athleten wurden am 12. Juli 2012 vor 300 Gästen von Prof.
Dr. Jochen Zinner vom OSP-Trägerverein, OSP-Leiter Dr. Harry Bähr, LSB-Präsident Klaus Böger, Sportsenator Frank
Henkel und dem Britischen Botschafter Simon McDonald Richtung London namentlich genannt und verabschiedet.
Olympia-Verabschiedung – der berliner sportentsandte team mit 47 athleten nach london
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größten Anteil im 391-köpfigen Aufgebot der deutschen
Olympiamannschaft. Etwa zwölf Prozent der deutschen Teil-
nehmer kommen aus der Hauptstadt. Besonders erfreulich
dabei ist, dass wir auch eine unheimlich hohe Qualität im
Team haben. Daher reisen wir mit großem Optimismus nach
London.“
Diese Sportler reisten anschließend unter Berliner Flagge
nach London (in alphabetischer Reihenfolge der Sportar-
ten): Juliane Schenk (Badminton); Julius Brink, Jonathan
Erdmann, Sara Goller, Katrin Holtwick, Laura Ludwig,
Kay Matysik, Jonas Reckermann, Ilka Semmler (Beach-
volleyball); Elena Richter (Bogenschießen); Stefan Härtel,
Enrico Kölling (Boxen); Anke Brockmann, Katharina Otte,
Natascha Keller, Martin Häner (Hockey); Norman Bröckl,
Marcus Groß (Kanurennsport); Julia Fischer, Robert Har-
ting, André Höhne, Lucas Jakubczyk, Carsten Schlangen
(Leichtathletik); Annika Schleu, Lena Schöneborn (Mo-
derner Fünfkampf); Charlotte Becker, Robert Förstemann
(Radsport); Anton Braun, Eric Knittel, Andreas Kuffner, Li-
nus Lichtschlag, Tina Manker, Britta Oppelt, Julia Richter,
Martin Sauer (Rudern); Robin Backhaus, Benjamin Star-
ke, Britta Steffen, Tim Wallburger (Schwimmen); Kathrin
Kadelbach, Frithjof Kleen, Robert Stanjek (Segeln); Sa-
bine Lisicki (Tennis); Irene Ivancan (Tischtennis); Patrick
Hausding, Maria Kurjo, Nora Subschinski (Wassersprin-
gen).
Claus Frömming
Britta Steffen (li.) und Sabine Lisicki (re.) Stars in Concert: Amy Winehouse Robert Harting (li.) und Frank Henkel (re.)
Dr. Harry Bähr (li.) und Simon McDonald (re.) Frank Henkel (li.) und Ehrhart Körting (re.)
7
Deutsche Hockey-Meisterschaft Anfang Juni 2012 in der Ber-
liner Wilskistraße: Am Rande der Endrunde fachsimpelten
Jamilon Mülders (Bundestrainer Junioren) und ich über die
Chancen von „Taschi“, als Fahnenträgerin der deutschen
Olympiamannschaft gewählt zu werden. Wir waren uns bei-
de sehr schnell einig: Es kann nur sie sein! Und dann die Ent-
scheidung am 26. Juli 2012: Natascha Keller ist die deutsche
Fahnenträgerin.
Anschließend überschlugen sich die Pressemitteilungen:
„Fahnenträgerin Keller tritt in große Fußstapfen“ (Südwest
Presse), „Vorzeigefrau aus der Gold-Familie“ (TAZ), „Das
i-Tüpfelchen der Karriere“ (Süddeutsche) … Und diese Su-
perlative könnte man
noch weiter fortset-
zen: Natascha war
Welthockeyspielerin
1999, Olympiasiegerin
2004, entstammt der
erfolgreichsten Sport-
familie weltweit - mit
den Olympiasiegern
Carsten (Vater), Andre-
as und Florian (Brüder)
und dem „silbernen“
Großvater Erwin -, fünf-
fache Teilnehmerin an Olympischen Spielen - auch dies ein
„Weltrekord“ im Hockey, genauso wie ihre 425 Länderspiele
für Deutschland.
Und wie haben wir Natascha Keller in den letzten 15 Jahren
erlebt? Als eine sehr engagierte, sympathische, bescheide-
ne und stets freundliche Athletin. Auch hier könnte die Rei-
he der positiven Eigenschaften fortgesetzt werden, wie dies
DOSB- und LSB-Ehrenpräsident Manfred von Richthofen in
der Ausgabe Sport in Berlin 09/2012 beschrieb: „Sie haben
dem deutschen Hockeysport und dem gesamten Sport ein
neues Gesicht gegeben. Sie waren stets bestens motiviert,
einsatzfreudig und immer fair“.
Natascha suchte stets nach Möglichkeiten, besser zu sein/
zu werden und dies nicht nur auf dem Spielfeld, sondern
auch im Bereich der „dualen Karriere“. Es ist genau 15 Jah-
re her, da „durfte“ ich als OSP-Laufbahnberaterin die ersten
Beratungsgespräche mit ihr führen und die Weichen für die
berufliche Karriere stellen. Denn eine Athletin von diesem
Format, dies war bereits damals schon sehr vorhersehbar,
kann nicht von Werbeverträgen, Sponsorleistungen usw. le-
ben. Sie absolvierte ihr BWL-Studium und ist nunmehr als
Projektmanagerin tätig: „Sie ist sich nicht zu „fein“, auch
mal Kaffee zu kochen“, wie es ihr Chef Michael Stiebitz von
M.A.X.2001 anlässlich der Verleihung des Ehrenrings an die
erfolgreiche Athletin formulierte. Bodenständig und ihre
Verbundenheit zu Berlin und zum BHC sind weitere Attri-
bute.
Die Rückkehr von Fah-
nenträgerin Natascha
Keller und des Olym-
piasiegers Martin Hä-
ner aus London wurde
vom Verein zu einem
Event der Extraklasse
zelebriert: Autocor-
so durch Berlin – die
Innenstadt um den
Reichstag, Potsdamer
Platz und den Kurfürs-
tendamm war nahezu
lahm gelegt. Tausende am Straßenrand applaudierten „Ta-
schi“ und erwiesen ihr Respekt und Hochachtung. Und dann
der überwältigende Empfang im BHC-Klubhaus in der Wilski-
straße. Dort standen mehr als 100 Sympathisanten Spalier
und strahlten um die Wette, ihre „Taschi“ begrüßen zu dür-
fen – darunter auch Jamilon Mülders und ich...
Eine großartige Sportlerkarriere neigt sich ihrem Ende zu.
Der OSP ist sehr stolz, den Weg dieser außergewöhnlichen
Athletin mit gestaltet zu haben und wünscht ihr für die Zu-
kunft alles Gute und viel Glück. Wir sind uns sicher, dass
Natascha auch weiterhin als „Botschafterin“ der Sportmet-
ropole Berlin tätig sein wird.
Cornelia Leukert
Die Fahnenträgerin aus der bundeshauptstadt
8
Berlin konnte mit 47 Sportlerinnen und Sportlern ein großes
und ein leistungsstarkes Team für die deutsche Olympia-
mannschaft nach London schicken. Hohe Erwartungen wur-
den erfüllt und einige Enttäuschungen mussten verkraftet
werden. In einer zusammenfassenden Bilanz können fol-
gende Aussagen stehen:
• 9 Sportler der Sportmetropole kommen mit dem beson-
deren Glanz einer Medaille aus London zurück.
• 5 Sportarten – Rudern, Leichtathletik, Beachvolleyball,
Hockey, Bahnradsport – haben in Berlin Anteil an der
Medaillenbilanz.
• Berliner Athleten sind an 14% der deutschen Olympia-
medaillen beteiligt.
• Internationale Spitzenleistungen haben alle 31 Berliner
Olympiateilnehmer erbracht, die in ihrem Wettbewerb
einen Platz unter den besten Acht erkämpfen konnten.
Die Bilanz in einem Satz: Berliner Sportler haben wieder
einmal einen guten Beitrag zum Erfolg der deutschen Olym-
piamannschaft geleistet.
Herausragend waren die Ergebnisse unserer paralympischen
Sportler in London. Sie werden in einem gesonderten Bei-
trag gewürdigt.
Jeder unserer Olympioniken hat seine eigene Geschich-
ten auf dem langen Weg zu den Olympischen Spielen und
seine besonderen Emotionen im olympischen Wettkampf.
Mit vielen kleinen Störungen hatte Robert Harting keinen
leichten olympischen Wettkampf. Robert Förstemann wurde
nach einer harten Trainingseinheit von seinem kurzfristigen
Start im Teamsprint überrascht. Beide meisterten die Her-
ausforderungen und wurden mit Medaillen belohnt. Auch
André Höhne hatte sich für den letzten Wettkampf seiner
langen Karriere hohe Ziele gesetzt und musste am Ende
nach Verletzungsproblemen mit Platz 11 über 50 km im Ge-
hen zufrieden sein. Harte Arbeit und Entbehrungen standen
vor dem überzeugenden Sieg des deutschen Ruderachters
mit Andreas Kuffner und Martin Sauer. Norman Bröckl und
Marcus Groß im Kanuvierer haben Kampfgeist bewiesen und
dennoch nach grandiosem Schlusssprint Platz 3 knapp ver-
passt. Der Weg zum Erfolg ist nie leicht, und vieles mehr
könnte berichtet werden. Die übersicht zu den Ergebnissen
unserer Berliner Olympiastarter soll den besonderen Einsatz
jedes einzelnen Athleten und die Arbeit ihrer Trainer wür-
digen.
Cornelia Leukert und Jochen Malz verfolgten in der Heimat
gespannt die „Londoner Geschehnisse“ und haben diese für
Sie zusammen gestellt.
bilanz und ausblick
LONDONz w a n z i g z w ö l f
Dr. Harry Bähr, Dr. Jochen Malz, Cornelia Leukert und Dr. Ralf Buckwitz
Mit einer grandiosen Veranstaltung werden die Olympischen Spiele in London eröffnet.
9
badmintonJuliane Schenk besiegte in der Vorrundengruppe N in ihrem
ersten Spiel die Tschechin Kristina Gavnholt mit 2:0. Auch ihr
zweites Gruppenspiel gewann sie deutlich (2:0 gegen Larisa
Griga/Ukraine). Im Achtelfinale unterlag sie der Thailände-
rin Ratchanok Intanon mit 0:2 und schied aus dem Turnier
aus.
beachvolleyballJulius Brink und Jonas Reckermann besiegten in der Grup-
pe C die Russen Semenow/Prokopjew mit 2:0, die Chinesen
Wu Penggen und Xu Liuyin mit 2:1, die Schweizer Heyer/
Chevallier mit 2:0 und standen als Gruppenerster im Achtel-
finale. Dort gewannen sie gegen Samoilovs/Sorokins (Lett-
land) mit 2:0. Im Viertelfinale besiegte das Berliner Duo die
Brasilianer Cunha/Ricardo mit 2:0 und im Halbfinale die
Niederländer Nummerdor/Schuil mit 2:0. Im Finale bezwan-
gen sie die Brasilianer Alison Cerutti und Emanuel Rego mit
2:1 und erkämpften die ersehnte Goldmedaille! Es war zu-
gleich die erste Goldmedaille für ein deutsches Beachteam
bei Olympischen Spielen.
Jonathan Erdmann und Kay Matysik unterlagen im ersten
Spiel den Letten Plavins/Smedins mit 1:2. Auch im zwei-
ten Spiel mussten sie eine Niederlage einstecken, und zwar
gegen die Niederländer Nummerdor/Schuil. Das abschlie-
ßende Gruppenmatch gegen Hemandez/Fane (Venezuela)
gewannen die Berliner und nahmen erfolgreich an der Re-
legation (2:1-Sieg gegen die Tschechen Benes/Kubala) teil.
Im Achtelfinale verloren sie gegen Rego/Cerrutti (Brasilien)
und schieden aus dem Turnier aus.
Katrin Holtwick und Ilka Semmler besiegten das tsche-
chische Duo Klapalova/Hajeckova 2:0, verloren gegen die
Brasilianerinnen Juliana/Larissa 0:2 und gewannen gegen
Li yuk/Rigobert mit 2:0. Der Einzug in das Achtelfinale stand
fest. Im Achtelfinale unterlagen sie dem deutschen Duo Gol-
ler/Ludwig mit 0:2.
Sara Goller und Laura Ludwig besiegten in der Gruppe E
das Duo Palmer/Bawden aus Australien mit 2:1, kassierten
mit einem 1:2 eine Niederlage gegen Talita Rocha/Maria
Antonelli aus Brasilien und gewannen das abschließende
Vorrundenspiel gegen Madelein Meppelink/Sophie van Ge-
stel (Niederlande) mit 2:0. Im Achtelfinale besiegten sie
das deutsche Duo Holtwick/Semmler mit 2:0. Das Aus für
Sara und Laura kam im Viertelfinale im Kampf gegen die
späteren Olympiasiegerinnen Larissa und Juliana aus Brasi-
lien.
bogenschießenElena Richter schied in der zweiten
Runde des olympischen Turniers aus.
Sie verlor knapp mit 106:107 gegen
die Taiwanesin Tan ya-Ting. In der ers-
ten Runde hatte sich die Berlinerin
gegen die Dänin Maja Jager durchge-
setzt.
boxenMittelgewichtler Stefan Härtel gewinnt in der ersten Run-
de gegen Enrique Collazo Pelaiz mit 18:10. Im Achtelfinale
besiegte er den Iren Darren mit 19:12. Im Viertelfinale un-
terlag der Berliner dem Briten Anthony Ogogo mit 10:15
und ist damit als letzter von vier deutschen Faustkämpfern Ilka Semmler (li.) und Katrin Holtwick (re.)
Elena Richter
10
LONDONz w a n z i g z w ö l f
aus dem olympischen Turnier ausgeschieden – am Ende ein
achtbarer Platz fünf.
Der Halbschwergewichtler Enrico Kölling gewinnt in der
ersten Runde gegen den Kameruner Christian Donjack Ad-
joufack klar mit 15:6. Im Achtelfinale unterlag er dem Alge-
rier Abdelhafid Benchabla mit 9:12 Punkten.
hockeyDie DHB-Damen – mit den Berlinerinnen Anke Brockmann,
Katarina Otte und Natascha Keller – spielten gegen die
USA 2:1, gegen Australien 1:3, gegen Südafrika 2:0, gegen
Argentinien 1:3 und gegen Neuseeland 0:0. Der Einzug in
die Medaillenrunde blieb ihnen verwehrt. Das Spiel um
Platz 7 gegen Südkorea gewannen die Deutschen mit 4:1.
Natascha Keller, die mit diesem Spiel ihre Karriere als Na-
tionalspielerin beendete, kam auf insgesamt 425 Einsätze
für den DHB.
Die DHB-Männer – mit dem Berliner Martin Häner – gewan-
nen in der Vorrunde gegen Belgien 2:1 und Südkorea 1:0,
verloren gegen die Niederländer 1:3 und spielten gegen die
Neuseeländer 5:5 unentschieden. Im Halbfinale bezwan-
gen sie Australien mit 4:2 und standen im Finale wieder
der niederländischen Auswahl gegenüber. Die Deutschen –
unbeeindruckt vom Vorrundenergebnis gegen dieses Team
– gewannen 2:1 und wurden Olympiasieger! Nach Mün-
chen 1972, Barcelona 1992 und Peking 2008 ist es der vier-
te Olympiasieg für Deutschland, und stets war ein Berliner
Hockeyspieler beteiligt!
KanurennsportDer Herren-Vierer über 1.000 m mit Marcus Groß, Norman
Bröckl, Max Hoff und Tim Wieskötter fuhr im Finale als Vier-
ter über die Zielllinie. Dem Flagg-Schiff des DKV fehlten im
Ziel nur wenige Zentimeter zu Bronze.
leichtathletikRobert Harting benötigte in der Qualifikation nur einen
Versuch (66,22 m), um die geforderte Qualifikationsweite
von 65 m zu übertreffen. Das
Finale gestaltete sich äußerst
spannend, denn lange Zeit hat-
te der Iraner Eshan Hadadi ge-
führt. Doch am Ende setzte sich
der Berliner mit 68,27 m durch –
Olympiasieg! Nach zwölf Jahren
holt Deutschland wieder eine
olympische Goldmedaille in der
Leichtathletik!
Julia Fischer erreichte im Dis-
kuswurf der Damen 60,23 m
und schied als 21. des Vorkamp-
fes aus.
Carsten Schlangen – im letzten
Moment für Olympia qualifiziert
Stefan Härtel
v.li.n.re.: Marcus Groß, Tim Wieskötter, Norman Bröckl
Robert Harting (li.) und sein Trainer Werner Goldmann (re.)
Natascha Keller (li.), Martin Häner (mi.) und Anke Brockmann (re.)
Robert Förstemann
11
Robert Harting (li.) und sein Trainer Werner Goldmann (re.)
- lief zwei beherzte Rennen und schied im Halbfinale als
Elfter in 3:38,23 min aus.
Im 20km-Gehen belegte André Höhne in 1:22:02 h den 21.
Platz – über 50 km wurde er in 3:44:26 h Elfter.
Lucas Jakubczyk startete als Schlussläufer in der deutschen
4x100m-Staffel (Reus/Unger/Kosenkow/Jakubczyk), wel-
che mit 38,37 s in der Qualifikation hängen blieb und Elfte
wurde.
moderner FünfkampfFür Lena Schöneborn und Annika Schleu blieben die Wün-
sche am Abschlusstag der Olympischen Spiele in London un-
erfüllt. Die beiden Berlinerinnen kamen in der Endabrech-
nung der Einzelentscheidung auf den 15. (5.160 Punkte)
bzw. 26. Platz (4.884 Punkte).
radsportIm Teamsprint der Männer gewan-
nen René Enders, Robert Förste-
mann und Maximilian Levy die
Bronzemedaille. Im „kleinen Fina-
le“ setzten sich die Deutschen ge-
gen Australien durch. Robert Förs-
temann kam zudem im Sprint auf
den siebten Platz.
Charlotte Becker musste zunächst
im Straßenrennen der Damen als
„Helferin“ ran, rackerte und schied
nach getaner Arbeit aus dem Ren-
nen vorzeitig aus. Bei der 3.000m-
Mannschaftsverfolg belegte sie –
zusammen mit Judith Arndt und Lisa Brennauer – Rang acht.
Obwohl die BDR-Damen den Deutschen Rekord – zweimal
hintereinander – auf letztendlich 3:20,824 Minuten verbes-
serten, verloren sie nacheinander gegen die Niederlande
und Weißrussland. Gold ging an das britische Team in der
Weltrekordzeit von 3:14,051 min.
rudernDer Achter – mit Andreas Kuffner und Martin Sauer –
machte im Vorlauf kurzen Prozess, gewann in 5:25,52 min
und zog direkt in das Finale ein. Das Finale wurde erwar-
tungsgemäß ein erbitterter Kampf zwischen den leistungs-
stärksten Nationen, aus dem die Deutschen schließlich als
Sieger hervorgingen!
Der Doppelzweier mit Eric Knittel/Stefan Krüger gewann
seinen Vorlauf und wurde im Halbfinallauf Vierter. Im B-
Finale wurde das Duo in 6:23,36 min Dritter und platzierte
sich dadurch in der Gesamtwertung auf Platz 9.
Im Zweier-ohne wurden Anton Braun und Felix Drahotta
im Vorlauf Vierte und mussten in den Hoffnungslauf. Diesen
gewann das Berliner Duo souverän und stand nun im Halb-
finale. Dort belegte das Duo den fünften Platz und erreichte
das B-Finale, welches sie gewannen. Das bedeutete in der
Gesamtwertung den siebten Platz.
Im LG-Doppelzweier wurden Linus Lichtschlag und Lars
Hartig im Vorlauf Zweite und zogen in das Halbfinale ein. Mit
ihrem dritten Platz erreichten sie das Finale, wo sie Sechste
wurden.
Bei den Frauen gewann der deutsche Doppelvierer – mit Ju-
lia Richter, Carina Bär, Annekatrin Thiele und Britta Oppelt
– den Vorlauf mit 6:13,62 Minuten und zog direkt in den
Endlauf ein. Dort holte das Quartett Silber. Gold ging an die
Ukraine!
Im Doppelzweier belegten Tina Manker und Stephanie
Schiller den vierten Platz und mussten in den Hoffnungslauf.
Für das A-Finale reichte es nicht. Im B-Finale wurden sie
Britta Oppelt (li.) und Julia Richter (re.)
Martin Sauer (li.) und Andreas Kuffner (re.)
Robert Förstemann
12
Dritte und kamen in der Gesamtwertung dadurch auf den
neunten Platz.
schwimmenüber 100m-Freistil schwamm Britta Steffen im Halbfinale
54,18 Sekunden und verpasste als Zwölfte das Finale. Exakt
sieben Hundertstelsekunden fehlten Britta Steffen im Finale
über 50m-Freistil zu Edelmetall – vierter Platz in 24,46 s. Als
Neunte des Vor-
laufes (3:39,16
min) war der
deutschen 4 x
100m-Staffel mit
Britta Steffen,
Silke Lippok, Lisa
Vitting und Dani-
ela Schreiber der
Einzug in das Fi-
nale verbaut. Der
4x100m-Lagenstaffel erging es ebenso. Mit einer Zeit von
3:59,95 min belegte das deutsche Quartett in der Besetzung
Jenny Mensing, Sarah Poewe, Alexandra Wenk und Britta
Steffen im Halbfinale den neunten Rang.
Die 4 x 100m-Freistilstaffel der Herren – in der Besetzung
Benjamin Starke, Markus Deibler, Christoph Fildebrandt
und Marco di Carli – erzielte im Finale in 3:13,52 min den
sechsten Platz. Benjamin Starke zog als 16. des Vorlaufs
über 100m-Schmetterling (52,36 s) in das Halbfinale ein.
Dort belegte er den 14. Platz. Die 4 x 200m-Freistilstaffel –
mit Tim Wallburger – wurde Vierte. Robin Backhaus, eben-
falls im DSV-Pool, wurde vor Ort nicht eingesetzt.
segelnDie Berliner Starbootsegler Robert Stanjek und Frithjof
Kleen wurden in der Gesamtwertung Sechste.
In der 470er Klasse nahmen Katrin Kadelbach und Friede-
rike Belcher nach acht Rennen zunächst den sechsten Platz
ein. Nach zehn Rennen waren sie Zehnte und nach dem Fi-
nale dann schließlich Achte.
tennisSabine Lisicki bestritt alle drei möglichen Wettbewerbe
(Einzel, Doppel, Mixed). Im Einzel gewann sie gegen die Tu-
nesierin Ons Jabeur mit 2:1 und gegen die Kasachin Schwe-
dowa ebenfalls mit 2:1 und zog in das Achtelfinale ein. Dort
musste sie sich nach großem Kampf mit 1:2 der Russin Ma-
ria Scharapowa beugen. Das deutsche Damen-Doppel Ange-
lique Kerber/Sabine Lisicki musste im ersten Match gegen
das britische Duo Laura Robson/Heather Watson ran und ge-
wann nach hartem Kampf 2:1. Im zweiten Spiel unterlagen
die Deutschen den Williams-Schwestern aus den USA mit
0:2 und schieden aus.
Im Mixed gewann das deutsche Duo Sabine Lisicki/Christo-
pher Kas im Achtelfinale gegen die Amerikaner Liezel Huber
und Bob Bryan und im Viertelfinale gegen das italienische
Duo Vinci/Bracciali. Im Halbfinale unterlagen die Deutschen
der britischen Kombination Murray/Robson und im Spiel um
Platz 3 den Amerikanern Raymond und Bryan.
tischtennisIm Mannschaftswettbewerb der Damen kam für das deut-
sche Team – mit Irene Ivancan – im Viertelfinale das Aus.
Gegen die Japanerinnen kassierten die Deutschen ein 0:3. In
der ersten Runde hatten sie die Damen aus Australien mit
3:0 bezwungen.
wasserspringenPatrick Hausding und Sascha Klein
wurden im 10m-Synchron-Wettbe-
werb Siebte. Hausding lieferte dar-
über hinaus vom 3m-Brett der Kon-
kurrenz einen großen Kampf und
wurde im Finale mit persönlicher
Bestleistung von 505,55 Punkten
Vierter.
Das Synchron-Duo Nora Subschin-
ski und Christin Steuer erkämpfte
vom 10m-Turm den sechsten Platz.
Nora Subschinski wurde im Vor-
kampf des 3m-Wettbewerbes 15. und zog in das Halbfinale
ein, wo sie den 14. Rang belegte. Verletzungsbedingt muss-
te Nora ihren Einsatz vom 10m-Turm absagen. Dafür rückte
die ehemalige Berlinerin Christin Steuer nach (Platz 7
im Finale). Maria Kurjo wurde 17.
Benjamin Starke
Patrick Hausding
LONDONz w a n z i g z w ö l f
13
Sportart Name Disziplin Platz LeistungBadminton Juliane Schenk Einzel 9.
Beachvolleyball
Sara GollerLaura LudwigKatrin HoltwickIlka SemmlerJulius BrinkJonas ReckermannJonathan ErdmannKay Matysik
5.5.9.9.1. 1.9.9.
Bogenschießen Elena Richter Einzel 17.
Boxen Stefan HärtelEnrico Kölling
MittelgewichtHalbschwergewicht
5.9.
Hockey
Anke BrockmannNatascha KellerKatharina OtteMartin Häner
7.7.7.1.
Kanurennsport Norman BröcklMarcus Groß
ViererkajakViererkajak
4.4.
Leichtathletik
Julia FischerRobert HartingAndré Höhne
Lucas JakubczykCarsten Schlangen
DiskuswurfDiskuswurf
20km-Gehen50km-Gehen
4x100m-Staffel1.500m-Lauf
21.1.21.11.11.11.
60,23 m68,27 m
1:22:02 h3:44:26 h38,37 s
3:38,23 min
Moderner Fünfkampf Annika SchleuLena Schöneborn
EinzelEinzel
26.15.
4.884 Punkte5.160 Punkte
Radsport
Charlotte Becker
Robert Förstemann
Straße-EinzelrennenTeamverfolgung
TeamsprintSprint
Ausgesch.8.3.7.
-3:20,824 min
--
Rudern
Tina MankerBritta OppeltJulia RichterAnton BraunEric KnittelAndreas KuffnerLinus LichtschlagMartin Sauer
DoppelzweierDoppelviererDoppelvierer
ZweierDoppelzweier
AchterLG-Doppelzweier
Achter
9.2.2.7.9.1.6.1.
7:33,32 min6:38,09 min6:38,09 min6:49,93 min6:23,36 min5:48,75 min6:49,07 min5:48,75 min
Schwimmen
Britta Steffen
Benjamin Starke
Tim WallburgerRobin Backhaus
4x100m-Freistil100m-Freistil50m-Freistil
4x100m-Lagen4x100m-Freistil
100m-Schmetterling4x200m-Freistil
-
9.12.4.9.6.14.4.
nicht eingesetzt
3:39,16 min54,18 s24,46 s
3:59,59 min3:13,52 min
52,40 s7:06,59 min
SegelnKathrin KadelbachFriethjof KleenRobert Stanjek
470-erStarbootStarboot
8.6.6.
84 Punkte70 Punkte70 Punkte
TennisSabine Lisicki Einzel
DoppelMixed
9.9.4.
Tischtennis Irene Ivancan Team 5.
Wasserspringen
Maria KurjoNora Subschinski
Patrick Hausding
10m-Turm10m-Turm-Synchron
3m-Brett10m-Turm-Synchron
3m-Brett
17.6.14.7.4.
264,45 Punkte312,78 Punkte313,20 Punkte446,07 Punkte505,55 Punkte
Die Ergebnisse von Berliner Sportlerinnen und Sportlern bei den Olympischen Spielen 2012 in London
47 Sportlerinnen und Sportler sind in insgesamt 15 Sportarten an den Start gegangen. Davon konnten sich 31
unter den besten Acht platzieren. Sie haben die mit den Nominierungskriterien verbundene Aufgabenstellung
erfüllt. Auf dem Siegerpodest konnten sich neun Berliner ehren lassen. Ein tolles Ergebnis! Der Olympiastütz-
punkt ist stolz darauf, dass alle in Berlin trainierenden Olympiateilnehmer auch in Betreuung des OSP’s waren.
14
Einen ganz spektakulären Erfolg für Berlin hat Robert
Harting mit seinem Olympiasieg erringen können. Mit
Robert verbindet uns eine gute partnerschaftliche Zu-
sammenarbeit über die letzten Jahre. Neben „seiner“
Physiotherapeutin Gabriele Strecker, die sowohl in
Berlin als auch in Trainingslagern für ihn da war, lag
im gesundheitlichen Bereich der Schwerpunkt unserer
Arbeit in der Wiederherstellung der Belastbarkeit nach
der Knieoperation. Robert hat unter Anleitung unseres
Reha-Trainers Reiner Günzl eine ganze Menge Wasser
im Strömungskanal bewegt. Die Grundlage hierfür lag
in der intensiven und regelmäßigen orthopädischen
Betreuung durch unseren Kooperationspartner, Herrn
Dr. Labs, in Absprache mit unserer Sportmedizinerin,
Frau Dr. Elke Neuendorf.
Ohne hartes Training wäre dieser Erfolg natürlich nicht
möglich gewesen. Unsere Kollegen aus der Trainings-
wissenschaft konnten hierbei durch gezieltes Krafttrai-
ning am Isomed2000 und auch durch eine 3D-Kineme-
trie Unterstützung geben. Eine direkte Wirksamkeit im
Training erreichte unser Biomechaniker Jörg Böttcher
durch Videofeedback im Training. Basis hierfür ist die
langjährige Zusammenarbeit mit dem Trainer Werner
Goldmann.
Robert Hartingberliner goldmedaillengewinner
Bahnradsport Teamsprintbetreuung der nationalmannschaft Die Frauen des BDR haben im Teamsprint eine sensati-
onelle Goldmedaille gewonnen. Die Männer, mit dem
Berliner Robert Förstemann in ihren Reihen, komplet-
tierten mit dem Erreichen des dritten Platzes den Erfolg.
Der Olympiastützpunkt ist sehr stolz auf diese Erfolge,
weil über die komplexe Leistungsdiagnostik (KLD) im
Bereich Bahnradsport-Kurzzeit seit vielen Jahren eine
enge Verbindung zu den Athleten vorhanden ist. In der
Saison 2011/12 war die Nationalmannschaft viermal
in Vorbereitung der Olympischen Spiele in Berlin. Ne-
ben der eigentlichen Radergometrie werden semispe-
zifische Krafttests am Isomed2000 durchgeführt. Die
Trainingswissenschaft und die Sportmedizin sind in der
Testdurchführung und -auswertung involviert. Daneben
sind an diesen Tagen aber auch unsere Physiotherapeu-
ten durch die Radsportler gefordert. Die gute Zusam-
menarbeit zwischen dem Bundestrainer, dem Institut
für Angewandte Trainingswissenschaft, dem Institut für
Forschung und Entwicklung von Sportgeräten und dem
Olympiastützpunkt bei der KLD-Durchführung war und
ist ein kleiner Baustein für den Erfolg der deutschen
Bahnradsportler bei Olympia.
Die eben dargestellten Ergebnisse belegen, mit ihren Trainern an der Seite sind die Berliner Sportler gut vorbereitet
in ihre olympischen Wettkämpfe gegangen. Der Olympiastützpunkt war an vielen Stellen Partner in dieser Vorbe-
reitung. Folgende zwei Beispiele sollen die gemeinsame Arbeit mit den Sportlern veranschaulichen.
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16
Für eine Medaille am entscheidenden Tag muss alles stimmen und harte Trainingsarbeit wird nicht zwingend be-
lohnt. Aber Erfolg ist nicht zufällig und Misserfolg mitunter vorhersehbar.
So kommen die Medaillen von Andreas Kuffner, Martin Sauer, Britta Oppelt und Julia Richter aus einem gut aufge-
stellten Ruderstützpunkt und die einzige Berliner Einzelmedaille von Robert Harting ist Ausdruck der guten Arbeit in
der Trainingsgruppe Goldmann. Auf der anderen Seite ist es nicht überraschend, dass Berlin ohne Schwimmmedaille
geblieben ist.
Die übersicht zu den Einzelergebnissen ist Beleg für
das Leistungspotential der Berliner Stützpunkte in den
verschiedenen Sportarten. Nicht immer bringen die
Zahlen zum Ausdruck, was an guter Arbeit geleistet
wurde. Dafür ein Beispiel: unsere Judokas waren auf ei-
nem guten Weg in der Vorbereitung auf London. Sven
Maresch und Iljana Marzok sind jeweils nur knapp an
den späteren deutschen Medaillenträgern gescheitert.
Eine Nichtteilnahme, hinter der internationales Spitzen-
niveau steht. In anderen Sportarten sind enttäuschende
Ergebnisse kritisch zu hinterfragen. Bei der Bewertung
von Medaillen, Platzierungen und Teilnahmen muss also
sehr genau hingeschaut werden, um die richtigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das wird gegenwärtig in den
Analysen und bei der Erstellung der Regionalkonzepte der Schwerpunktsportarten für den neuen Olympiazyklus
gemacht. Die Ursachen für Erfolg und Nichterfolg sind für die Berliner Stützpunkte unterschiedlich. Neben den
lokalen und sportartspezifischen Unterschieden gibt es aber auch Handlungsbedarf, der für alle Regionen und Sport-
arten in Deutschland gilt und der u. a. in gemeinsamen Positionen der Olympiastützpunkte angesprochen wird
(www.osp-berlin.de/downloads).
Für Berlin möchten wir folgende Positionen besonders herausstellen, weil sie in der Sportmetropole eine Schlüssel-
stellung für eine erfolgreiche Arbeit auf dem Weg nach Rio haben.
1. Berlin hat eine sportliche Infrastruktur, die national und international höchsten Ansprüchen genügt. Diese
sehr guten Trainingsbedingungen für die Entwicklung von Spitzenleistungen gilt es zu erhalten und punktuell zu
verbessern. Die finanzielle Förderung durch Mittel des Landes Berlin, unterstützt durch Bundesmittel, wird auch
zukünftig in der bisherigen Größenordnung notwendig sein.
2. Die begrenzte Zahl von gut qualifizierten Trainern wird zunehmend ein limitierender Faktor für die Entwick-
lung von Spitzenleistungen. Dies gilt nicht nur für Berlin. Aber Berlin ist, trotz positiver Entwicklungen bei den
Trainergehältern in den letzten zwei Jahren, im Vergleich mit anderen Bundesländern in einer schwachen Posi-
tion. Eine besondere Herausforderung für die Sportmetropole, weil der Status des Trainerberufs und die Qualifi-
kationsmöglichkeiten deutschlandweit unzureichend entwickelt sind. Die Bindung von Trainern an den Standort
Berlin durch Qualifikationsmöglichkeiten und eine deutlich bessere Gehaltssituation sind Aufgaben mit besonders
hohem Stellenwert.
3. Die Zahl von Talenten mit überdurchschnittlicher Leistungsbereitschaft ist begrenzt und schränkt in einer Reihe
von Sportarten zunehmend die Entwicklung von Spitzenleistungen ein. Deshalb sind Talentsichtung, Talentförde-
LONDONz w a n z i g z w ö l f
Freuen sich gemeinsam über olympisches Silber: Trainer Sven Ueck, Annekatrin Thiele, Jukia Richter, Britta Oppelt (v.l.n.r.)
17
rung und Talentbindung Schwerpunktaufgaben in Berlin.
Gute Ansätze der sportartübergreifenden und sportartbezogenen Talentsichtung (z. B. „Berlin hat Talent“) müs-
sen weiterentwickelt werden. Talente mit einer internationalen Leistungsperspektive brauchen eine gezieltere
und individuellere Förderung.
Talente mit guten Entwicklungschancen an den Berliner Bundesstützpunkten müssen durch konkurrenzfähige
Rahmenbedingungen in der Stadt gehalten werden. Dazu gehören u.a. eine Profilquote für studierende Leis-
tungssportler und tragbare Kosten für das Internat und Wohnheim im Haus der Athleten.
4. Die Leistungen des Olympiastützpunktes Berlin befinden sich im nationalen und internationalen Vergleich auf
hohem Niveau. Die Wirksamkeit des Betreuungsangebotes des OSP kann durch die noch bessere Integration
dieser Leistungen in die Trainingsabläufe und den wirkungsvollerem Einsatz im langfristigen Trainingsaufbau
(LLA) gesteigert werden. Ein Instrument dafür können Fördervereinbarungen mit den Sportlern sein, die mit den
Trainern und den Partnern im Fördersystem abgestimmt sind. Der Olympiastützpunkt Berlin wird sich aktiv an
der weiterentwickelten Zusammenarbeit der betreuenden Einrichtungen (IAT, FES, andere OSP …) im Forschungs-
und Servicebund Leistungssport beteiligen.
Berlin hat eine gute Ausgangsposition für den Weg zu den Olympischen Spielen in Rio erfolgreich zu gestalten. Ge-
lingen uns die entscheidenden Weichenstellungen für die beschriebenen Aufgaben, werden wir auch in 4 Jahren ein
leistungsstarkes Berliner Team für die deutsche Olympiamannschaft stellen können.
Die olympische Flamme brennt aber schon früher. Die Qualifikation für die Olympischen Winterspiele in Sotschi
beginnt schon im nächsten Jahr. Nach den Spielen ist vor den Spielen – das gilt also auch für unsere Arbeit. Nur mit
vielen Partnern waren und sind die großen Herausforderungen zu meistern. Dafür danken wir unseren zuverlässigen
Wegbegleitern und freuen uns auf die gemeinsame Arbeit im neuen Jahr.
übergabe der Olympischen Fahne an den Bürgermeister von Rio de Janeiro auf der Abschlußver-anstaltung der Olympischen Spiele in London (v.l.n.r.: Boris Johnson, Jacques Rogge, Eduardo Paes)
18
Eindrücke vom Empfang der berliner Olympiateilnehmer im partnerhotel Estrel
Berlins Olympiastars genossen einen tollen Abend im Hotel
Estrel. Die meisten der 47 in London gestarteten Berliner
Athletinnen und Athleten wurden am 16. September mit ei-
ner Feier und von 300 Gästen herzlich empfangen.
Hoteldirektorin Ute Jacobs und OSP-Leiter Dr. Harry Bähr be-
grüßten bis auf die Beach-Volleyballer Julius Brink und Jo-
nas Reckermann sowie Steuermann Martin Sauer aus dem
Deutschlandachter alle Berliner Medaillengewinner.
Die erfolgreichen Ruderer Andreas Kuffner (ebenfalls Gold
im Achter), Britta Oppelt und Julia Richter (Silber im Dop-
pelvierer) feierten am Tisch mit Martin Häner (Gold mit
dem Hockey-Team) und Bahnradsprinter Robert Förste-
mann (Bronze im Teamsprint). Ein immer noch überglück-
licher Olympiasieger Robert Harting stieß an seinem Tisch
mit LSB-Präsident Klaus Böger, Freunden und Förderern an,
bevor er per Privatjet zu einer TV-Sendung nach Hamburg
entschwand.
Für den verhinderten Sportsenator Frank Henkel sprang
Staatssekretär Andreas Statzkowski ein, der gemeinsam mit
Prof. Dr. Jochen Zinner vom OSP-Trägerverein den Sportlern
Glashütter Uhren als Willkommens-Geschenk überreichte.
Dr. Helmar Rendez, Vorsitzender der Geschäftsführung der
Vattenfall Europe Distribution GmbH, zog einer positive Bi-
lanz des ersten Jahres zum Engagement Vattenfall Talent
Support.
Dr. Harry Bähr, Leiter Berliner Olympiastützpunkt: „Wir ha-
ben unser Minimalziel erreicht. Wir wollten mindestens so
viele Medaillen mitbringen, wie vor vier Jahren aus Peking.
Damals waren es acht, diesmal ist es eine mehr. Leider hat
es nicht ganz geklappt, die angestrebten zehn plus x zu er-
reichen.“
Dabei hätten es gut deutlich mehr werden können. Denn
sechs Athleten aus Berlin belegten den undankbaren vier-
ten Platz: Marcus Groß und Norman Bröckl im Rennkajak K4,
Patrick Hausding beim Wasserspringen vom 3-Meter-Brett,
Sabine Lisicki im Tennis-Mixed-Doppel mit Christopher Kas,
die Schwimmer Britta Steffen über 50m Freistil und Tim
Wallburger mit der 4x200m Freistil-Staffel.
Rekordnationalspielerin Natascha Keller versuchte den un-
befriedigenden 7. Platz ihrer Hockey-Damen nicht schön zu
reden. Humorvoll kündigte sie an, jetzt dreieinhalb Jahre
Pause zu machen: „Und dann erkläre ich kurz vor Rio den
Rücktritt von meinem Rücktritt.“
Claus Frömming
welcome home!
19
Nun schon traditionell wurde im Rahmen der BG-Kli-
niktour „Bewegung verbindet“ auf dem Gelände des
Unfallkrankenhauses Berlin die Berliner Delegation
für die Paralympischen Spiele 2012 in London ver-
abschiedet. Am 13. August eröffnete bei herrlichem
Sonnenschein und in lockerer Atmosphäre Prof. Dr.
Axel Ekkernkamp – Ärztlicher Direktor und Geschäfts-
führer des UKB – das bunte Sommerfest.
Nachdem es vorher eine Diskussionsrunde mit einigen
Paralympics-Teilnehmern, dem Hauptgeschäftsführer
der DGUV Dr. Joachim Breuer und dem ehemaligen
Leistungsturner und jetzigen ZDF-Paralympics-Mo-
derator Ronny Ziesmer über das Thema „Sport und
Reha als Chance zu sportlichen Höchstleistungen“
gab, kam es dann zum Höhepunkt der Veranstaltung:
Die Berliner Mannschaft für die Paralympics 2012 in
London wurde offiziell verabschiedet.
Dazu konnte Dr. Ehrhart Körting, Präsident des Ber-
liner Behindertensport-Verbandes, zahlreiche Ehren-
gäste begrüßen:
Frank Henkel, Innen- und Sportsenator von Berlin,
überreichte allen London-Fahrern eine Berlin-Flagge
und einen Buddy-Bären, „damit die Berliner Farben
auch optisch in London zu sehen sind“. Andrew No-
ble, Gesandter der Britischen Botschaft, berichtete,
dass sich London auf seine paralympischen Gäste
freut. Klaus Böger, Präsident des LSB, überreichte
allen Sportlern mit Handicap, die noch keinen Bera-
tervertrag des Senats haben, einen Scheck, um zu
zeigen, dass der LSB alle Athleten gleich behandelt
wissen möchte.
Auch Prof. Dr. Jochen Zinner und Dr. Harry Bähr als
Vertreter des Olympiastützpunktes Berlin wünschten
den Behindertensportlern viel Erfolg und alles Gute
für London.
Neben 21 Aktiven werden auch 10 Trainer und Be-
treuer aus Berlin die Reise nach London antreten. Von
den 21 Sportlern sind drei, die für einen auswärtigen
Verein starten, aber ihren Lebens- und Trainingsmit-
telpunkt in Berlin haben.
Rainer Tscharke
Verabschiedung der berliner paralympics-starter
20
Hallo Daniela, erzähle uns bitte etwas über dich, beginnend
von deiner Geburt bis zu den sportlichen Erfolgen.
Ich heiße Daniela Schulte, bin 1982 in Berlin geboren und
bestreite seit meinem 13. Lebensjahr Wettkämpfe im
Schwimmen für Sportler mit Handicap. Seit 1995 kann ich
bis heute auf eine Vielzahl von Erfolgen zurückblicken. Un-
ter anderem habe ich bei den Paralympics (Atlanta 1996,
Sydney 2000, Peking 2008 und London 2012) dreimal Gold,
viermal Silber und einmal Bronze geholt, wurde „unzähli-
ge“ Male Weltmeisterin, Europameisterin und erhielt zum
zweiten Mal in Folge die Auszeichnung zur erfolgreichsten
deutschen Schwimmerin des Jah-
res.
Kannst du uns etwas über die Art
deines Handicap erzählen und wie
du beim Schwimmen damit um-
gehst?
Seit meinem neunten Lebensjahr
habe ich mein Augenlicht durch
einen Gendefekt nach und nach
verloren und starte deshalb in der
Startklasse S11. Das bedeutet,
dass meine Konkurrentinnen ein
gleich schweres Handicap haben
wie ich. In dieser Startklasse wird
immer mit schwarzer Schwimm-
brille geschwommen. Helfer (Tapper) an beiden Enden der
Bahn geben mit einem langen Stab, an dessen Ende ein
Dämpfer befestigt ist, kurz vor der Wand ein Signal (leichter
Schlag auf die Schulter), damit ich weiß, wann das Ende
der Bahn naht.
Es gab vor einigen Jahren eine Pause deiner leistungssportli-
chen Laufbahn, Daniela, konntest du ohne Probleme wieder
anschließen? Und wie verlief die Sportkarriere seitdem?
Nach der Geburt meiner Zwillinge im Jahre 2003 habe ich
meine Schwimmkarriere bis zum Herbst 2007 auf Eis ge-
legt. Nach meinem Neuanfang habe ich durch kontinuier-
lich gesteigertes Trainingspensum schon im Frühsommer
2008 zu meiner alten Form zurückgefunden. So konnte ich
bereits im Mai 2008 einen Weltrekord über 800m Freistil
während der Internationalen Deutschen Meisterschaften in
Berlin erringen. Ich habe es geschafft, meinen alten Welt-
rekord über 200m Freistil bei diesem Wettkampf noch ein-
mal zu verbessern. Die Internationalen Deutschen Meister-
schaften waren für mich also ein vollkommen gelungenes
Comeback. Dieses wurde durch einen im Juli 2008 bei den
Canadian Open (CAN/AM) geschwommenen Weltrekord
über 1500m-Freistil gekrönt. Diese Erfolge haben mir den
Weg zu den Paralympischen Spielen in Peking geebnet. Die
Qualifikationszeiten hatte ich bereits einige Monate zuvor
erschwommen. Über den Gewinn meiner Bronzemedaille
über 100m Freistil habe ich mich natürlich sehr gefreut.
Im nun folgenden Jahr habe ich es geschafft, ganze zwan-
zig Weltrekorde zu brechen, fünf Europameistertitel, einen
Vize-Europameistertitel und bei der Kurzbahn-WM 2009 in
Rio vier Weltmeistertitel (alle mit
Weltrekord) zu erschwimmen.
Als erfolgreichste deutsche
Schwimmerin des Jahres habe ich
bei der Weltmeisterschaft 2010 in
Eindhoven 3x Gold und 3x Bron-
ze gewonnen. Hier konnte ich
zwei Strecken in Weltrekordzeit
schwimmen.
2011 war das Jahr der IBSA World
Games. Hier habe ich vier Welt-
meistertitel mit einem Weltrekord
geholt. Noch aufregender war
aber die Europameisterschaft im
eigenen Land, der eigenen Stadt
und sogar im eigenen Becken. Der
Druck war natürlich enorm, dennoch erschwamm ich vier
Europameistertitel, einmal Silber und zweimal Bronze. Und
wieder durfte ich die Auszeichnung als erfolgreichste deut-
sche Schwimmerin des Jahres entgegennehmen.
Das Paralympische Jahr begann mit zwei Weltrekorden und
gipfelte in meiner Ernennung zur Fahnenträgerin bei den
Paralympics. Dort gelang es mir, Gold, Silber und zwei vier-
te Plätze zu erkämpfen. Dabei bin ich zwei Paralympische
Rekorde geschwommen und habe zwei Weltrekorde gebro-
chen – übrigens Weltrekord-Nummer 62 und 63 seit 1995.
Wenn es gelingt, die Rahmenbedingungen zu schaffen,
freue ich mich schon jetzt auf Rio! Aber das nächste große
Ziel ist erstmal die WM im nächsten Jahr in Kanada.
Und zu diesen Erfolgen gratuliert dir der Olympiastützpunkt
Berlin und wünscht weiterhin alles Gute!
Das Interview führte Andreas Hülsen
Interview mit der deutschen Fahnenträgerin und paralympics-siegerin Daniela schulte
21
Am 9. September wurden mit einer beeindruckenden Ab-
schlussfeier die XIV. Paralympischen Spiele beendet. Als er-
stes Fazit konnte man feststellen, dass die Paralympics den
Olympischen Spielen in nichts nachstanden. Die Begeiste-
rungsfähigkeit und der Enthusiasmus der Briten steckte alle
an – schon in den Vormittagsstunden waren die Stadien und
Wettkampfhallen bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle Ber-
liner Behindertensportler kamen mit tollen Erlebnissen zu-
rück und waren voll des Lobes über diese Londoner Spiele.
Sie hatten aber auch 13 Medaillen (1x Gold, 10x Silber und
2x Bronze) und viele gute Finalplatzierungen im Gepäck.
Wie immer im Sport lagen große Freude über Siege und Nie-
dergeschlagenheit bei schlechten Ergebnissen eng beiein-
ander. Aber insgesamt gab es ein hervorragendes Ergebnis
für die Berliner Sportler – es wurden ja 4 Medaillen mehr
erkämpft als zuvor in Peking. Die wichtigsten Wettkämpfe
und Resultate wollen wir nun aus Berliner Sicht betrachten:
lEIchtathlEtIK Marianne Buggenhagen war einmal mehr die Zuverläs-
sigkeit in Person. Obwohl in ihrem Wettkampf drei Scha-
densklassen zusammengefasst und dann mit einem frag-
würdigen Punktesystem verglichen wurden, erkämpfte sie
sich die Silbermedaille im Kugelstoßen. Das war schon die
13. paralympische Medaille ihrer langen Laufbahn – was für
eine Bilanz! Leider wurde für London ihre Paradedisziplin
Diskuswerfen aus dem Programm genommen. Da hätte sie
noch größere Chancen gehabt.
Unsere sehgeschädigten Sprinter hingegen konnten die
vielleicht zu hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen.
Offensichtlich waren Matthias Schröder mit seinem Guide
Tobias Schneider und Thomas Ulbricht nicht in der Verfas-
sung, sich für die Finals zu qualifizieren. Matthias und Tobias
schieden schon in den Vorläufen über 400m und 200m aus;
ebenso Thomas über die 100m, über 200m kam dann im
Halbfinale das Aus.
Niels Stein hingegen konnte mit seinen Ergebnissen zufrie-
den sein. Mit seinem sechsten Platz über 100m und dem
siebten Platz über 200m erzielte er für ihn hervorragende
Resultate. Auf beiden Strecken erzielte er neue persönliche
Bestleistungen.
ruDErnDas Rudern ist die jüngste paralympische Disziplin. Umso be-
merkenswerter ist das Abschneiden des deutschen Mixed-
Vierers. Mit Steuerfrau Katrin Splitt gewann die Ruder-Crew
die Silbermedaille und toppte damit noch die Ergebnisse
der letzten Weltmeisterschaft. Katrin hat entscheidenden
Anteil daran, dass der Vierer zu einer tollen Einheit zusam-
mengewachsen ist. Schade, dass kurz vor dem Ziel noch ein
„Krebs“ gefangen wurde, sonst wäre eventuell noch mehr
drin gewesen.
rOllstuhltEnnIsKatharina Krüger startete im Einzel und im Doppel. Im Ein-
zel kam im Achtelfinale das Aus gegen die spätere Paralym-
pics-Siegerin aus den Niederlanden. Im Doppel spielte sie
sich mit ihrer Partnerin Sabine Ellerbrock bis ins Viertelfinale.
paralympics 2012 in london
berliner sportler mit handicap kehren mit 13 medaillen zurück
Katrin Splitt (mi.)
Marianne Buggenhagen
22
rOllstuhltIschtEnnIsFür Jan Gürtler erfüllte sich ein paralympischer Medaillen-
traum. Nachdem er im Einzel schon in der Vorrunde ausge-
schieden war, konnte er dann im Teamwettbewerb zuschla-
gen. Mit der Mannschaft gewann er die Silbermedaille. In
einem spannenden Endspiel (in dem der Berliner allerdings
nicht eingesetzt wurde) unterlag man China nur äußerst
knapp in 2:3-Sätzen – das war schon sensationell.
schIEssspOrt Leopold Rupp kam als einer der jüngsten Schützen ins
Paralympics-Team. In London musste er Lehrgeld bezahlen.
Mit dem Kleinkalibergewehr landete er mit 595 Ringen im
Vorkampf auf dem 26. Platz. Er hätte 600 Ringe schießen
müssen, um weiterzukommen.
schwImmEn Mit sechs Medaillen und
etlichen guten Finalplat-
zierungen schloss das
Berliner Schwimmteam
äußerst erfolgreich ab.
Die kontinuierliche lei-
stungsorientierte Arbeit
der Trainer Matthias
Ulm und Philipp Seme-
chin hat sich ausgezahlt.
Daniela Schulte erfüllte sich einen Traum – sie wollte in
London ihre erste Goldmedaille in einer Einzeldisziplin ge-
winnen (mit der Staffel hatte sie schon Gold). über 400m
Freistil machte sie es dann am vorletzten Tag wahr. Mit
klarem Vorsprung schlug sie als Erste an. Auch über 200m
Lagen konnte man sich Hoffnungen auf Gold machen, nach-
dem sie im Vorlauf neuen Weltrekord geschwommen war.
Aber sie musste sich mit der Silbermedaille begnügen, da
die Neuseeländerin Mary Fisher im Finale nochmals den
Weltrekord unterbot. Neben den zwei Medaillenrängen be-
legte sie noch zwei vierte Plätze über 100m-Rücken und
100m Brust sowie einen sechsten Platz über 100m-Freistil
und einen siebten über 50m-Freistil.
Weitere zwei Medaillen gewann Sebastian Iwanow für das
Berliner Schwimmteam. über 100m-Freistil holte er sich
Silber und über 100m-Rücken Bronze, außerdem belegte
er über 50m-Freistil einen vierten und 400m-Freistil einen
sechsten Platz. Damit war Sebastian der beste Schwimmer
im deutschen Team.
Die wohl überraschendste Medaille im deutschen Schwimm-
aufgebot gewann Verena Schott über 200m-Lagen. Mit
Silber konnte eigentlich niemand rechnen – dafür war die
Freude darüber umso größer. Verena überzeugte auch noch
mit dem fünften Rang über 100m-Brust und zwei achten
Plätzen über 50m-Freistil und 400m-Freistil.
Auch Niels Grunenberg holte sich in London seinen Podi-
umsplatz. Es ist schon bewundernswert, wie er seine natür-
lichen Nachteile beim Start und bei der Wende durch enor-
me Kampfkraft und schwimmerisches Können wettmacht.
Der Lohn dafür: Silber über 100m-Brust in London.
Auch die anderen Schwimmer überzeugten mit teilweise
sehr guten Finalplätzen.
Christiane Reppe erzielte Platz 5 über 400m-Freistil und
Platz 8 über 100m-Rücken, Lucas Ludwig hatte als beste
Platzierungen zwei sechste Ränge über 100m-Rücken und
400m-Freistil (hier hatte er sich sicherlich mehr ausge-
rechnet). Die drei siebenten Plätze von Daniel Simon über
100m-Schmetterling, 200m-Lagen und 50m-Freistil sowie
der siebte Rang von Julia Kabus über 400m-Freistil ver-
vollständigen die hervorragenden Ergebnisse der Berliner
Schwimmerinnen und Schwimmer.
Daniela Schulte
Sebastian Iwanow
Niels Grunenberg Verena Schott
23
sEgEln In Weymouth bei der paralympischen Segelregatta gab es
wieder einmal Podiumsplätze. Das Berliner Sonar-Boot mit
Jens Kroker, Siegmund Mainka und Robert Prem ersegel-
te sich Silber. Nachdem sie nach dem dritten Wettkampftag
auf Position vier lagen, konnten sie sich durch zwei Siege
am vierten Tag auf Platz zwei verbessern. Bis zur neunten
Wettfahrt konnte der Silberrang gehalten werden. Dann
hatte der Wettergott ein Einsehen mit unserer Berliner Be-
satzung. Das zehnte und letzte Rennen wurde wegen einer
Flaute abgesagt. So war also die Silbermedaille sicher und
das Dreimann-Boot bestätigte seinen Ruf als Medaillenbank.
sItZVOllEy-ball Mit Peter Schlorf
erkämpfte sich die
Sitzvolleyball-Natio-
nalmannschaft sen-
sationell die Bronze-
medaille. In einem
wahren Krimi besieg-
ten die Deutschen
im Spiel um Platz 3
in einem rassigen
und emotionsreichen
Spiel nach zweima-
ligem Satzrückstand
Russland mit 3:2, nachdem sogar ein Matchball der Russen
abgewehrt worden war. Das war absolute Werbung für den
Sitzvolleyball.
Dazu muss gesagt werden, dass Deutschland acht Jahre lang
nicht mehr gegen Russland gewonnen hatte, auch gegen
Ägypten hatte man in London das erste Mal seit zwölf Jah-
ren gesiegt. Nach der Niederlage gegen den Paralympics-
Sieger Bosnien und Herzegowina im Halbfinale gab es eine
Bilanz von 6:1 Siegen.
EIN KURZES FAZIT:
Deutschland gewann in London 66 Medaillen und landete
damit im Medaillenspiegel auf Platz acht – drei Plätze besser
als in Peking 2008. Maßgeblichen Anteil hatte dabei auch
das Berliner Paralympics-Team.
Insgesamt ist der Behindertensport durch die grandiosen
Spiele in London in neue Dimensionen vorgestoßen. In
vielen Sportarten ist absolute Professionalität eingezogen.
Beispiele wie das Berliner Schwimmteam oder das Leicht-
athletikteam in Leverkusen zeigen deutlich, dass auch in
Deutschland mehr Hauptamtlichkeit und andere Strukturen
zu mehr Erfolgen führen können. Unser bisheriges Fördersy-
stem muss aber nach und nach den führenden Nationen an-
geglichen werden, sonst wird man mit den besten Nationen
nicht mithalten können.
Auch das IPC muss etliche Entscheidungen treffen bzw. Ver-
änderungen vornehmen. Zum Beispiel haben die verschie-
denen Längen der Prothesen oder das veränderte Punkte-
system (durch die Zusammenlegung mehrerer Schadens-
klassen), was teilweise zu fragwürdigen Ergebnissen führte,
Diskussionen ausgelöst.
Rainer Tscharke
Peter Schlorf
Robert Prem (vo. Reihe mi.), Siegmund Mainka (vo. Reihe re.), Jens Kroker (hi. Reihe 3. v. re.)
24
DIE plätZE EIns bIs acht In DEr ÜbErsIcht
Sportart Platz 1 Platz 2 Platz 3 Platz 4 Platz 5 Platz 6 Platz 7 Platz 8
Leichtathletik 1 1 1
Rudern 1
Schwimmen 1 4 1 3 2 4 5 3
Segeln 3
Sitzvolleyball 1
Tennis 1
Tischtennis 1
Gesamt 1 10 2 3 3 5 6 3
17 Berliner Sportlerinnen und Sportler errangen in 7 Sportarten 33 Platzierungen (Platz 1-8)
DIE mEDaIllEnÜbErsIcht
Medaille Name Sportart Disziplin
Gold Daniela Schulte Schwimmen 400m-Freistil
Silber
Daniela Schulte
Marianne Buggenhagen
Niels Grunenberg
Sebastian Iwanow
Verena Schott
Katrin Splitt
Jens Kroker
Siegmund Mainka
Robert Prem
Jan Gürtler
Schwimmen
Leichtathletik
Schwimmen
Schwimmen
Schwimmen
Rudern
Segeln
Segeln
Segeln
Rollstuhl-Tischtennis
200m-Lagen
Kugelstoßen
100m-Brust
100m-Freistil
200m-Lagen
Mixed-Vierer
Sonar-Boot
Sonar-Boot
Sonar-Boot
Team-Wettbewerb
BronzeSebastian Iwanow
Peter Schlorf
Schwimmen
Sitzvolleyball
100m-Rücken
11 Berliner Sportlerinnen und Sportler errangen in 6 Sportarten 13 Medaillen.
Die Ergebnisse von Berliner Sportlerinnen und Sportlern bei den Paralympischen Spielen 2012 in London
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26
Es ist schon schwer, mich noch zu beeindrucken, aber London und die Paralympics haben es geschafft. 80.000 Zuschauer täg-
lich im Stadion, ob vormittags oder am Abend, es waren keine Schulklassen, die die Ränge füllten, sondern Sportbegeisterte,
die auch 30,00 bis 100,00 Pfund für die Karte zahlten. Die Atmosphäre im Stadion kann man nicht beschreiben, man muss sie
erleben. Ich hatte das Gefühl, sie waren alle für mich da, denn sie haben jeden Stoß von mir begleitet.
Auch außerhalb der Wettkampfstätten wurde uns freundlich und hilfsbereit begegnet. Ich habe mich in London sehr wohl ge-
fühlt, es wurde fast alles barrierefrei gestaltet und war das nicht möglich, waren Helfer zur Stelle. Einfach eine EINS für Organi-
sation, Unterbringung und Verpflegung.
Eure Marianne Buggenhagen
Am 11. September 2012 kehrte die Mehrzahl
der Berliner Paralympics-Teilnehmer aus London
zurück. Unter ihnen Paralympics-Siegerin und
Fahnenträgerin Daniela Schulte, sowie die Me-
daillengewinner Verena Schott, Jan Gürtler und
Peter Schlorf. Nicht zu übersehen und zu überhö-
ren war das „Empfangskomitee“ der Eltern, der
Partner, der Vereinskollegen, der Heimtrainer
sowie der offiziellen Vertreter wie LSB-Direktor
Dr. Heiner Brandi, DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr.
Gudrun Doll-Tepper und natürlich auch die OSP-
Abordnung. Alle Athleten waren gerührt und
überwältigt über den herzlichen Empfang und
die Gratulationen, die nicht enden wollten. Aber
eigentlich war dies nur der Beginn: Am nächsten
Tag lud bereits der Regierende Bürgermeister in
das Rote Rathaus ein…
Cornelia Leukert / Rainer Tscharke
großer bahnhof am Flughafen
v.li.n.re.: Cornelia Leukert, Daniela Schulte, Rainer Tscharke
Unsere Paralympics-Teilnehmer beim Empfang am Flughafen Tegel
auch london kriegt die note Eins!
27
… hieß das Motto der Segler mit Jens
Kroker (Skipper), Robert Prem (Groß-
schoter) und Siegmund Mainka (Vor-
schoter) in der Sonarbootsklasse für die
Paralympics 2012.
Das Motto sollte helfen, um die Höhen
und Tiefen dieser Saison abzuhaken
und sich auf das klare Ziel zu konzen-
trieren – nach Gold in Peking 2008 eine
erneute Medaille in London zu holen.
In den letzten zwei Jahren hatte das
Team den Anschluss an die Weltspitze
verloren und hoffte durch eine Inten-
sivierung des Trainings und zusätzliche
sportpsychologische Betreuung, dem
gesteckten Ziel wieder näher zu kom-
men. Mit der OSP-Psychologin Franziska
Wenhold arbeiteten sie am Selbstver-
trauen sowie der Interaktion im Team.
Das Erarbeiten einer klaren Aufgabeno-
rientierung verhalf den Dreien zur nöti-
gen Lockerheit in kritischen Rennsitua-
tionen. Dies konnten sie gebrauchen,
denn die Paralympics entwickelten sich
zu einem echten Krimi. Von Platzierun-
gen eins bis acht war alles dabei. Eine
emotionale Achterbahnfahrt, bei der
an keinem Renntag klar war, wo sie am
Ende stehen werden. Cool zu bleiben,
war daher unbedingt notwendig...
Das Motto, das Training und die sport-
psychologische Arbeit halfen. Ihre
sportliche Leistung wurde in London
2012 mit Silber belohnt!
Franziska Wenhold/Robert Prem
„cool bleiben!“ sportpsychologische
betreuung paralympics (segeln)
v.li.n.re.: Robert Prem, Siegmund Mainka, Jens Kroker
28
London/Berlin – Die Olympischen Spiele von London sind
Geschichte. Der CHAMPIONS CLUB® London ist es auch. Am
Tag nach der gigantischen Abschlussfeier im Olympiastadi-
on von London verschwand auch die offizielle Repräsentanz
des Berliner Sports von Bord des Kreuzfahrtschiffes ‚Deutsch-
land’. Zeit, für eine erste Bilanz.
über Nacht wurden am 13. August 2012 zwei Bühnen, drei
Tonnen Veranstaltungstechnik, zwei Büroeinrichtungen,
jede Menge Werbematerial und Dekoration abgebaut und
abtransportiert. Nicht zu vergessen der Buddy Bär, der mit
den Olympischen Ringen auf den Pfoten ein perfektes Foto-
motiv abgab.
Martin Seeber, Geschäftsführer
der veranstaltenden Agentur TOP
Sportevents: „Wir haben eine tol-
le Zeit mit einem sehr gut besuch-
ten CHAMPIONS CLUB® in London
gehabt. An 17 Tagen haben wir
etwa 4.000 Besucher empfangen,
darunter viele deutsche Medail-
lengewinner und Olympiasieger.
Unter anderem hat Robert Har-
ting mit Freunden und Familie sein Gold bei uns gefeiert.
Die Hockey-Olympiasieger haben das Schiff ein paar Tage
später sogar zum Beben gebracht. Ein paar nicht ganz so
erfolgreiche Athleten haben wir herzlich bei uns aufgenom-
men und einen kleinen Teil dazu beigetragen, sie wieder
aufzurichten.“
Garant für den Erfolg des CHAMPIONS CLUB® war neben
der perfekten Organisation wieder einmal eine grandiose
Location. Das oberste Sonnendeck auf der zwischen den
Wolkenkratzern des Finanzdistrikts Canary Wharf vertäuten
‚Deutschland’ bot einen spektakulären Blick auf die Skyline
Londons. Nach einem historischen Dreimaster in Athen,
dem ältesten Ruderclub Italiens in Turin und dem 600 Jahre
alten kaiserlichen Reisspeicher in Peking wieder eine ganz
besondere Location bei Olympischen Spielen.
Auch wirtschaftlich war die Veranstaltung ein Erfolg: 400
Teilnehmer hatten Komplettpakete, bestehend aus Flügen,
Unterkunft und Clubzugang, bei
TOP Sportevents gebucht. Etwa
2.000 Wettkampftickets konnten
in Kooperation mit dem offiziel-
len Ticketagenten für Deutsch-
land, DERTOUR, an den Mann
gebracht werden. Martin Seeber:
„Aber ohne die Unterstützung
von Sponsoren wäre der CHAM-
PIONS CLUB® London mit 1,5 Mio
Euro Finanzvolumen nicht durch-
führbar gewesen. Ich möchte mich stellvertretend für die 15
Wirtschaftspartner bei Nike, Volkswagen, Lichtenauer und
der Spielbank Berlin bedanken. Es war eine tolle Zusam-
menarbeit und ich hoffe, dass wir 2016 in Rio de Janeiro ein
vergleichbares Konzept umsetzen können.“
Claus Frömming
champIOns club® london zieht positive bilanzberlins repräsentanz bei den spielen war ein Erfolg
Die Beachvolleyballerinnen Katrin Holt-wick (li.) und Ilka Semmler (re.)
Boxer Stefan Härtel
Die Eröffnung des CHAMPIONS CLUB®
v.l.n.r.: Volker Wiebrecht (Radio 1), Bahnradsportler Robert Förstemann und Robert Skuppin (Radio 1)
Wasserspringerin Nora Subschinski (li.) und Bogenschützin Elena Richter (re.)
CellagonAus der Fülle der Natur
>> höchstleistungen gemeinsam gestalten <<
Eine Berliner Erfolgsgeschichte hat ein neues Kapitel. Das 71. Internationale Stadionfest am 2. September 2012
war erneut eine Veranstaltung der Superlative: 55.565 Zuschauer im Berliner Olympiastadion machten das ISTAF
wieder zum weltweit größten Eintages-Meeting der Leichtathletik und eine Million Fernsehzuschauer verfolgten
die Wettkämpfe live im Ersten.
Das Publikum bejubelte nur drei Wochen nach den Olym-
pischen Spielen insgesamt acht Olympiasieger, genau so
viele deutsche Medaillengewinner von London, zwei neue
Meetingrekorde und drei Siege deutscher Athleten in den
16 Disziplinen.
Aries Merritt, Olympiasieger über
110 Meter Hürden, sorgte für das
sportlich größte Ausrufezeichen.
Er stellte mit 12,97 Sekunden
einen neuen Stadionrekord über
die Distanz auf, unterbot die 18
Jahre alte Bestmarke von Collin
Jackson um fünf Hundertstel.
Aber auch die 67,40 Meter, mit
denen Olympiasieger Robert Har-
ting die Diskuswurf-Konkurrenz
dominierte, waren am Ende einer Kräfte zehrenden Saison
eine bärenstarke Leistung. Für Harting war der Erfolg in sei-
nem „Berliner Wohnzimmer“ der 33. Sieg in Folge. Für den
Diskusriesen Grund genug, nach dem Sieg auf die Knie zu
gehen und dem Wurfring einen Kuss zu verpassen. „Das war
noch geiler als in London. Ich war schon nervös, denn ich
stehe natürlich auch unter Druck. Die Leute sind hoffentlich
zufrieden“, sagte Harting.
Auch Meeting Direktor Gerhard Janetzky zieht eine positi-
ve Bilanz: „Wir haben am Ende einer anstrengenden Saison
noch einmal ganz starke Leistun-
gen der Athleten gesehen. Es war
eine tolle Veranstaltung für alle
Zuschauer.“
ISTAF-Geschäftsführer Martin See-
ber: „Wir freuen uns sehr, dass
unsere Hauptsponsoren Spielbank
Berlin und Novomatic AG bereits
mündlich zugesagt haben, uns
auch 2013 zu unterstützen.“ Das
72. Internationale Stadionfest fin-
det somit am 1. September 2013 an selber Stelle statt. Das
nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte.
Claus Frömming
55.565 Zuschauer erlebten beim 71. IstaFzwei meetingrekorde und drei deutsche siege
Betty Heidler
Bundesministerium des Innern | Bundesministerium der Verteidigung | Senat von Berlin | Deutscher Olympischer Sportbund Stiftung Deutsche Sporthilfe | Landessportbund Berlin | Sportstiftung Berlin
30
Berlin hat seine Sportler des Jahres 2012 gewählt und ausgezeichnet. Gewonnen haben in diesem Jahr bei den Frauen die
Schwimmerin Daniela Schulte (Gold und Silber bei den Paralympics), bei den Männern Diskus-Olympiasieger Robert Har-
ting, die Eishockey-Eisbären in der Mannschaftswertung und ihr Coach Don Jackson in der Kategorie Trainer.
Mit Sonderehrungen wurden zudem zwei herausragende
Berliner Mannschaftssportler verabschiedet. Hockey-Olym-
piasiegerin Natascha Keller beendete ihre internationale
Karriere, Eishockey-Star Sven Felski hängt seine Schlittschu-
he endgültig an den Nagel.
37 Medaillen bei Europa- und Welt-
meisterschaften, neun Medaillen bei
den Olympischen Spielen und 13
mal Gold, Silber und Bronze bei den
Paralympics – die Bilanz der Berliner
Athleten im Jahr 2012 kann sich se-
hen lassen! Im November haben die
Berliner in vier Kategorien wieder
ihre Sportler des Jahres gewählt, die
am 8. Dezember 2012 vor 2.300 Zu-
schauern im ausverkauften Berliner
Estrel Convention Center im Beisein von Sportsenator Frank
Henkel geehrt wurden.
Zwei Höhepunkte des Gala-Abends im Estrel-Hotel waren
die Würdigungen von Natascha Keller und Sven Felski. Die
Hockey-Olympiasiegerin 2004 und deutsche Fahnenträgerin
2012 will noch ein Jahr für den BHC spielen. Ihre Brüder An-
dreas und Florian hielten auf der Bühne eine in einem launi-
gen Dialog vorgetragene Laudatio auf ihre „kleine“ Schwes-
ter. Das Eishockey-Idol Felski wurde von seinem Entdecker
und langjährigen Trainer Hartmut Nickel gewürdigt. Für die
verdienten Sportler gab es zum Abschied Standing Ovations.
Letztere bekamen völlig zu recht auch die Sportlerin und
der Sportler des Jahres für eine spontane Hilfeleistung un-
ter Spitzenathleten. Nachdem die blinde Schwimmerin auf
der Bühne im Interview mit dem
Moderator des Abends, René Kin-
dermann, fehlende finanzielle Un-
terstützung beklagt hatte, sagte
Harting spontan seine Hilfe zu: „Ich
werde meine komplette Athleten-
ausstattung von den Olympischen
Spielen in London zugunsten von
Daniela und ihrem Schwimm-
Team versteigern lassen.“
LSB-Präsident Klaus Böger lobte
die Sportler des Jahres als „...gute
Botschafter unserer Stadt, die sich glänzend gegen die Welt-
spitze behauptet haben und darüber hinaus durch ihr sym-
pathisches Auftreten ein tolles Beispiel für den Nachwuchs
abgeben.”
Veranstalter Martin Seeber zufrieden: „Die Veranstaltung hat
unsere hohen Erwartungen noch übertroffen. Dankeschön
an die Sponsoren Lotto, Spielbank Berlin, Berlin Recycling,
AOK und Erkner Gruppe sowie unseren langjährigen Partner
Estrel und allen anderen Unterstützer.“
Claus Frömming
champions 2012Die wahl zum berliner sportler des Jahres
Die Berliner Sportler des Jahres: Daniela Schulte und Robert Harting
31
großer sport für den transport:thulE unterstützt berliner Osp
Drei Monate nach den Olympischen Spielen von London
kriegen die Sportler am Olympiastützpunkt Berlin was aufs
Dach – aufs Autodach! Und zwar alles, was sie zum Training
oder Wettkampf transportieren müssen. Möglich macht das
eine Kooperation zwischen OSP Berlin und dem Weltmarkt-
führer für Transportlösungen für Sportausrüstungen und Ge-
päck, THULE.
Stellvertretend für alle 700 Athleten am OSP kamen die
fünffache Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein,
Ruder-Olympiasieger
Andreas Kuffner (Gold
2012 im Deutschlan-
dachter) und Radsport-
lerin Charlotte Becker
(Vize-Weltmeisterin
im Punktefahren) zur
Vertragsunterzeich-
nung in den THULE
Concept Store in die
Friedrichstraße. Dort
bietet das schwedische
Unternehmen aktiven
Familien, Outdoor-
Enthusiasten und Profis Produkte im eleganten Design, um
Ausrüstungen sicher und einfach zu transportieren.
Frank Börner, Berlins THULE-Store- und Marketingmanager,
und OSP-Leiter Dr. Harry Bähr vereinbarten neben einer
finanziellen Unterstützung die Ausrüstung von zwei OSP-
Fahrzeugen mit Transportlösungen für Gepäck und Sportge-
räte. Harry Bähr: „Es ist eine hilfreiche Kooperation für uns,
sehr praktisch für viele unserer Sportler. Fahrradträger für
Dach oder Anhängerkupplung, Träger und Halter für Boote,
Surfbretter oder Skier, Reisetaschen, Rucksäcke – es wird für
jeden unserer Sportler etwas angeboten, das ist toll.“
Für Frank Börner von THULE ist die Vorbildfunktion der Ath-
leten Hauptgrund für das Engagement: „Für uns ist es wich-
tig, die Sportler als Botschafter für unsere Marke und unsere
Produkte zu gewinnen. Sie stehen für eine aktive Freizeitge-
staltung und sind Vorbilder zum Beispiel für einen aktiven
Familienurlaub.“
Die drei Spitzensportler, die viel reisen und mit viel Gepäck
unterwegs sind, durften sich über eine große, hochwertige
THULE-Reisetaschen und die praktische Kooperation freuen.
Claudia Pechstein: „Da ich unheimlich viel unterwegs bin,
lege ich großen Wert auf leichtes Gepäck. Schlittschuhe,
Schleifblock, Trainingsrad – das wiegt alles ordentlich... Die
Taschen von Thule sind leicht und unglaublich geräumig
und es gibt 25 Jahre
Herstellergarantie. Da
meine alte Reiseta-
sche vor zwei Wochen
kaputt ging, ist das
heute ein Glückstag für
mich.“
Andreas Kuffner: „Ich
muss mich nicht selbst
um den Transport
von Boot und Rie-
men kümmern, aber
für Kleidung für gutes
und schlechtes Wet-
ter, Nahrungsergänzungsmittel und so weiter, brauche ich
Transportlösungen. Darum freue ich mich, dass THULE uns
unterstützt.“
Charlotte Becker: „Ich bin manchmal fünf bis sechs Tage
am Stück unterwegs, da wird es kompliziert. Die von THULE
angebotenen Transportlösungen sind ein riesiger Mehrwert
von uns.“
Dana Lüder
v.l.n.r.: Martin Seeber, Frank Börner, Dr. Harry Bähr
v.l.n.r.: Martin Seeber, Charlotte Becker, Frank Börner, Clau-dia Pechstein, Dr. Harry Bähr, Andreas Kuffner
so wunderbarBerlin, Du bist
Berliner Pilsner. Made in Berlin
BEPI_Plattenladen_210x297_ISTAF_39L 1 02.09.11 15:42