Post on 04-Aug-2019
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Orphan diseases – der seltene und oft unerkannte Notfall
PD Dr. med. Jean-Marc Nuoffer
http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/13248/index.html?lang=de
Orphan diseases :14. Berner Notfallsymposium, PD Dr med. JM Nuoffer 2
Universitätsinstitut für Klinische Chemie und Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Characteristics of orphan diseases
• Definition EU : prevalence < 1:2000 but most diseases <1:100‘000, in all medical specialties
• Many different diseases: 5000-8000 few specific parent /patient organizations
• Every year new diseases described poor knowledge
• Majority are genetic diseases but genetic diagnosis not always possible
• Increasing specific therapies
~ 5% of population CH ~ 400’000 patients
Orphan diseases :14. Berner Notfallsymposium, PD Dr med. JM Nuoffer 3
Universitätsinstitut für Klinische Chemie und Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Characteristics of orphan diseases
• severe, chronic, frequently degenerative diseases high disease burden
• Symptoms start in childhood (30-60%) and 30% die < 5 years 50% onset in adulthood / diagnostic delay 5-30 years
• Nonspecific symptoms / signs lead to misdiagnosis and diagnostic odyssey
Orphan diseases :14. Berner Notfallsymposium, PD Dr med. JM Nuoffer 4
Universitätsinstitut für Klinische Chemie und Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Specific Drug Treatment in orphan diseases
(Orphan drugs)
Important: Often possible prevention of secondary complications due to
the disease
2-5% of orphan disease Orphanet Journal of Rare Diseases 2011, 6:62
Orphan diseases :14. Berner Notfallsymposium, PD Dr med. JM Nuoffer 5
Universitätsinstitut für Klinische Chemie und Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Fazit : Orphan diseases
• Denken sie an Orphan Krankheiten
• v.a. wenn:
- unklare Symptom Komplexe
- unüblicher Verlauf bei bekannter Krankheit
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Universitätsinstitut für Klinische Chemie und Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Erwachsene mit angeborenem Herzfehler
Zentrum für angeborene Herzfehler, Inselspital
Jugendliche mit angeborenem Herzfehler – Wissenswertes für den Hausarzt
Angeborene Herzfehler - Facts
• Jährlich kommen in der Schweiz ca. 80‘000 Kinder zur Welt. Von
diesen haben etwa 600 bis 700 einen angeborenen Herzfehler.
1 J Am Coll Cardiol, 2002; 39(12), 1890- 2 Pediatrics, 2004; 113(3 Pt 1), e197- 3 J Am Coll Cardiol, 2010; 56; 1149-
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Zentrum für angeborene Herzfehler, Inselspital
Jugendliche mit angeborenem Herzfehler – Wissenswertes für den Hausarzt
Überleben mit angeborenem Herzfehler
Geboren 1940:
Überlebenschancen < 5%
Geboren 1990:
Überlebenschancen > 90%
0
20
40
60
80
100
1950 1970 1980 1990 2000
10
Erwachsene mit angeborenem Herzfehler – Relevantes für den Hausarzt
Zentrum für angeborene Herzfehler
Zentrum für angeborene Herzfehler
Zentrum für angeborene Herzfehler, Inselspital
Zentrum für
angeborene Herzfehler
Sekretariat:
632 78 69
Fax:
632 80 50
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Erwachsene mit angeborenem Herzfehler – Relevantes für den Hausarzt
Zentrum für angeborene Herzfehler
Zentrum für angeborene Herzfehler
Zentrum für angeborene Herzfehler, Inselspital
Fall - 1
42-jähriger Patient mit Down-Syndrom; lebt bei seinem 78-
jährigen Vater. Kommt im Sommer in die Praxis –
Dehydratation, schneller Puls.
St.n. Choledocholithiasis und ERCP vor 3 Jahren.
Medikamente: Eltroxin 0.1 mg / 0.05 mg alternierend;
Omezol mepha 20 mg
Ängstlicher Patient, kein Hinlegen, Untersuchung nur im
Sitzen möglich: Reduzierter AZ, trockene Haus, BD 100/50
mmHg, Puls ca. 160/min und regelmässig, Herz-
auskultation soweit abschätzbar unauffällig, Atem-
geräusche bei schlechter In- und Exspiration ohne RG‘s.
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Zentrum für angeborene Herzfehler
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Fall – 1: EKG aus alten Tagen
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Fall – 1: Verdachtsdiagnose
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Diagnose mit EKG
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Diagnose mit EKG
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Diagnose mit EKG
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Trisomie 21 - Facts
Pubmed – Core clinical journal, review, Mesh „Down
syndrome“
Lancet 2003;361:1281-89
Prevalence of life births: 1:700 to 1:1000
40-50% have congenital
heart disease:
CAVSD 37%
VSD 31%
ASD 15%
PAVSD 6%
TOF 5%
PDA 4%
Misc 2%
Arch Dis Child 2012;97:326–330
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Life expectancy with DS
Epidemiology of life expectancy
- 1983-1987 (USA): median age of death increased from
25 years (1983) to 49 years (1997; p<0.001)
Standardised mortality OR
- CHD 29.1
- Dementia 21.2
- Hypothyroidism 20.3
Lancet. 2002:359:1019-25
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Trisomie 21
• Ruhe-EKG: üLL – Endokardkissendefekt
• Weitere Ko-Morbiditäten:
- Hypothyreose: 15%
- Schlafapnoe-Syndrom: 10%
- Zöliakie: 5-10%
- Diabetes <5%
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Vorhofseptumdefekt
• Zweit häufigster Herzfehler überhaupt; häufigster
Herzfehler der erst im Erwachsenenalter entdeckt wird
• Verschiedene Formen: ASD I, ASD II, Sinus venosus
- nur ASD II perkutan verschliessbar
• Intervention gerechtfertigt: Zeichen der Volumenbelastung
(Rechtsherzvergrösserung); paradoxe Embolie;
Entwicklung einer pulmonalen Hypertonie
- symptomatischer Benefit auch im Erwachsenenalter
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Fall 2 – junge Reiterin; 24-jährig
• Patientin, geb. 1986; Diagnose einer
Aortenisthmusstenose im 6. Lebensjahr aufgrund
proximaler Hypertonie
• 04/1992 – Korrektur einer langs-
streckigen CoA durch Längsspaltung des stenotischen
Segmentes, Erweiterung durch sattelförmigen Dacron-
Patch
• Letzte Kontrolle auf Kinderkardiologie vor 8 Jahren –
unauffälliger Befund
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Fall 2 – junge Reiterin; 24-jährig
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Coarctatio – Spätfolgen
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Coarctatio – Spätfolgen
Arterielle Hypertonie: 7-20% der Kleinkinder; 33% der
Jugendlichen (>14 J ); 60% der Adulten (>20 J)
Aortendilatation (Pseudoaneurysma; BAV)
Re-Koarktation
Ruptur zerebraler Aneurysma
Koronare Kardiopathie
Bikuspide Aortenklappe und ihre Folgen
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Coarctatio – Konsequenzen
Kein „lokalisiertes“ Problem; Ausdruck einer generalisierten
Vaskulopathie / Endothel-Dysfunktion
Jährliche bis 2-jährliche Kontrollen; mindestens einmal in
einer spezialisierten GUCH-Sprechstunde
Regelmässige Blutdruckkontrollen AM RECHTEN ARM
UND FUSS
Bildgebung der Aorta mittels MRI /CT im Intervall zwingend
nötig
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Fall 3 – Lehrerin Jg. 1983, müde
• Im Kindesalter Diagnose einer bikuspiden Aortenklappe;
funktionell unauffällig – kardiologische Nachkontrollen bis
2004 – Umzug nach Thun
• 2005 Tonsillektomie bei rez. Tonsillitiden
• Kontrazeption mit Implanon
• 2012: seit Wochen vermehrt müde, schlapp, auch
vermehrte Atemnot; ab und zu Fieber; Bauchschmerzen li.
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Fall 3 – Lehrerin Jg. 1983, müde
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Fall 3 – Lehrerin Jg. 1983, müde
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Endokarditis - Risiko
Risikofaktoren:
• Zyanotischer HF
• Endokardkissen-
Defekt
• Linksseitiger Defekt
(AS, MS, Koarkt.)
• Herzchirurgie <
6 Monate vorher
Circulation 2013; 128:1412-
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Akuelle Endokarditis-Empfehlungen
1. Künstliche Herzklappen
2. Durchgemachte Endokarditis
3. 6 Monate nach Eingriff (PFO-Device, Klappenrekonstruktion etc.
4. Angeborene Herzfehler
- zyanotisch
- Residualdefekt nahe Patch
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Endokarditis Trends
J Am Coll Cardiol 2015;65:2070–6
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Tattoo‘s und Piercing
• Sehr wenig Literatur, einige wenige Fälle beschrieben
• Persönliche Erfahrung: noch nie erlebt
• Pragmatischer Ansatz:
- ev. leicht erhöhtes Risiko
- hygienische Anforderungen
- Zungenpiercing abraten
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Fazit Endokarditis
• Neue Richtlinen legen Wert auf vorbeugende
Massnahmen:
- gute Zahnhygiene
- regelmässige Zahnarzt-Besuche
• Antibiotika (vor Zahnarzt) nur für Hoch-Risiko-Gruppen
• Erhöhte Sensibilität bei Patienten / Hausärzten
- Blutkulturen vor empirischer Antibiotika-Gabe
• Wenig solide Evidenz
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„Totalkorrektur“ – die Realität
Angeborener
Herzfehler
Volumenbelastung
Druckbelastung
Hypoxämie
Eingriff
Anästhesie
Operationsfolgen
- mechanisches Trauma
- Postreperfusions-Syndrom
- Reperfusions-Schaden
- Myokardischämie
OP-Ergebnis
Narben
Hämodynamik
Elektrische Stabilität
Residuen
Operationsfolgen/
-komplikationen
Hypertonie
Arteriosklerose
KHK
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Mortalität und Morbiditiät
Am J Cardiol 2008;101:521
Arrhythmien
Herzinsuffizienz
Endokarditis
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Specialized care saves lives!
Marelli et al., Circulation 2014;130:749-
• “practice makes perfect”
• reduced variability in care
• maximize use of medical advances
In 2005, 75% ACHD pts. did not have an outpatient cardiology review
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Fazit AHF
• AHF können auch nach erfolgreicher Operation nicht als
„geheilt“ betrachtet werden:
- Arrhythmien
- Herzinsuffizienz
- Endokarditis
sind die häufigsten Komplikationen
• Regelmässige spezialisierte Verlaufskontrollen sind für
die meisten Herzfehler nötig
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Orphan diseases :14. Berner Notfallsymposium, PD Dr med. JM Nuoffer 39
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Metabolism is one of the most efficient network in nature. It's a coordinated process in which each component is assigned a specific function. Cellular materials work together to process food or drug molecules which provide energy for work, and materials for cell reconstruction and life Inborn Errors are rare variants in this network, recognition and knowledge of these orphan diseases may decide upon life or death.
Inborn Errors of Metabolism (IEM)
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Diagnosis of Inborn Errors (IEM)
NG-Screening
Selektives
Screening
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How are IEM diagnosed …
N Engl J Med 2003;348:2304-12.
Population-Screening (Newborn screening) Selective Screening (critical sampling)
2012 “Evaluation of population newborn screening practices for rare disorders in Member States of the European Union” 29 IEM, Incidence 1:6000.
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Patients with known IEM
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Fazit: When to think of a IEM…
• Every unexpected ‘mysterious’ deterioration at any age e.g.: unclear loss of consciousness, progressive ataxia, encephalopathy, unclear multiple organ failure, recurrences
• comatose status triggered by acute infection / surgery / anesthesia and medication
• Sudden death or retarded sibling(s)
wrongly attributed to sepsis, organ failure, SIDS / Abortion
• Consanguinity
jlreynolds08.wordpress.com4040
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When you think of an IMD
1. Ensure diagnosis (critical sampling)
2. Eliminate toxic compounds
3. Anti catabolic therapy
4. Specific therapy
All at the same time point
Time 1 Time 2 ≠
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Emergency kit
Metabolic Emergency Handy 079/675 60 82
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When you have taken the critical
sampling
1. Ensure diagnosis (critical
sampling)
2. Eliminate toxic compounds
3. Anti-catabolic therapy
4. Specific therapy
Glucose!
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• Infection treatment, antipyretics, rehydration
• Antiemetic therapy: Zofran 0.1 mg / kg iv. max. 4 mg
• Glu-iv with Electrolytes: 10-20 g/kg/day
if no improvement within 12h then addition
• Insulin: 0.05 U/kg/h (if Glu> 7-10 mmol/l)
• Intake: 80-100 kcal/kg/day
Anti-catabolic Therapy: first step
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Anti-catabolic Therapy: second step
As soon as possible additional fat and proteins
Note: do not stop for more than 48 hours
• If: free fatty acids/tot ketone bodies < 2 (excludes hypoketosis) or normal organic acids (= FAO disorder) 1-3 g fat/kg/day
• If: fatty acid oxidation disorder possible MCT 2-3 g/kg/day (except for MCADD)
• If: normal amino acids, organic acids and ammonia normal Protein 1-2 g/kg/day
Fall 1: Verwirrtheitszustand • ♂, 49 j
• Aktuer Verwirrtheitszustand
• Vor 3 Tage Erbrechen (1 Episode) ohne Kopfschmerzen
• seither zunehmend apathisch und verlangsamter
Persönliche Anamnese:
• Bland, Keine Medikamente
• Sportler (Marathonlauf) Begin hyperproteinäme Diät
Abklärungen bei Eintritt:
• CT Schädel : keine Fokalen Läsionen
• Liquor: normales. Prot 0.28 g/L, keine Zellen, Glu L/Pl = 0.8
• Labor: normale Glucose, Leberwerte, Koagulation, Nierenfunktion, kein Hinweis für Infekte
Verlauf:
• Kognitive Verlangsamung, Aphasie, Stereotypie, Glascow 5/15
• Babinski +/+, reaktive Mydriase
Fall 1: …nach 12 Stunden Weitere Abklärungen und Therapie:
• EEG: Generalisierte Verlangsamung mit epileptische Potentialen
• ITN, Konventionelle Beatmung
• Phenytoin + Phenobarbital + Benzo keine Kontrolle der Krisen
• Thiopental bolus gute Kontrolle
24 Stunden nach Eintritt… 1. Messung Ammoniaks: 700 umol/L
Diagnose: schwere HyperNH4-Enzephalopathie
…48 stunden später trotz Hämofiltration + Mannitol Ammoniak: 1859 umol/L Exitus!
Leberbiopsie post-mortem: Ornithin-Transcarbamylase Mangel (OTC) X-Chrom, 1:14000
CRITICAL SAMPLING
Amino- Sre+ NH4 (Pl), Org.-Sre + Orotsäure (U)
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Hyperammonemia: newborn > 110 umol/L (190 ug/dL)
later ages > 60 umol/L (140 ug/dL)
• Hyperamonemia
presents at any age
with psychiatic /
comatose /
lethargic state
• The duration and
severity of
hyperamonemia
strongly correlates with
brain damage!!!
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Primary Hyperamonemia (specific Therapy)
Detoxification
• Na-Benzoat: 250-400 mg/kg in 2 h iv
then 250 mg/kg/day (in 4 doses/24h)
Toxicity bronchorrhea
hypoglycinemia
hypernatremia
• Or/AND Phenylbutyrate: 450 – 600 mg/kg/day
• Monitoring (8 hours): NH3, Amino acids
• With NH3 > 500umol/l (850 mg/dl):
consider Haemodiafiltration only with parenteral nutrition
Häberle et al. Orphanet Journal of Rare Diseases 2012
Acidosis correction is DANGEROUS Acidosis protects from NH4 toxicity
Fall 2: Muskelkrämpfe
• ♂, 24 j
• Persistierende Muskelkrämpfe und Muskelschmerzen 8 Std. nach Fahradrennen (Nati-Niveau). Extreme Müdigkeit. HA: fraglicher AV-Block
Persönliche Anamnese:
• Radrennfahrer, intensives Training seit 16. LJ, seither intermittierende Muskelkrämpfe ab 80-100 km
• Kein Medikament (kein Doping),
• im «Ruhestand» CK immer ca. 350 U/L, normales Laktat, EMG unauffällig,
Familiäre Anamnese:
• älterer Bruder: Velosport wegen rezidivierenden Muskelkrämpfen gestoppt
Fall 2: im Notfall
Erste Abklärungen:
• CK 104690 U/L , ASAT 785 U/L , ALAT 694 U/L , Urea 71 mmol/L , Kreatinin 897 umol/L, Glu 6 mmol/L, LDH 790 U/L
• BD: 220/140 mmHg
• Dunkler Urin: Hb +++ aber keine Erythrozyten
• Serum Myoglobin 1200 ng/mL (6-85)
Akute Rhabdomyolyse + Niereninsuffizienz
Dialyse
Stoffwechselkrankheiten: Rabdomyolyse + Niereninsuffizienz
Olpin SE, et al. J Clin Pathol 2015;68:410–417
Acylcarnitine: • ↑C16 • ↑C18:1 • ↑ C16+C18:1/C2
Muskelbiopsie: • ↓↓CPT II
• ♀, 34 j
• Postoperativ (Linsenluxation) Schlaganfall
Persönliche Anamnese:
• Linsenluxation
Familiäre Anamnese:
• Schwester 32j: auch Linsenluxation
• ♀, 21 j
• Schlaganfall
Persönliche Anamnese:
• Antikonzeptivum
Familiäre Anamnese:
• Bland
Fall 3: Schlaganfall
Abklärungen: • Normale BD, EKG, Kardio-US, Koagulation, Nieren- und Leberfunktion, Tc,
Metabolischen-Parameter, Lipid-Profil, keine Mutation Faktor-V-Leiden, normale Antithrombin III, negativ β-HCG
• Nie krank, kein Medikament/Drogen, kein Alkohol- oder Nikotinabusus, normale BMI
Homocystein? • 152 umol/L
• 128 umol/l
Klassiche Homocystinurie (Cystathionin-β-synthase defekt)
Beides Vit.B6 (50-100 mg/T) sensibel (+ Folic acid + Betain)
• Verlauf Hcy: 19 umol/L
• Schwester: Homocystinurie B6-sens
• Verlauf Hcy: 8.9 umol/L
• Eine Schwester: Homocystinurie B6-sens
• ♂, 22 j
• Schlaganfall
Persönliche Anamnese:
• Nie krank, kein Medikament/Drogen, kein Alkohol- oder Nikotinabusus, normale BMI
Familiäre Anamnese:
• Bland
• ♀, 21 j
• Schlaganfall
Persönliche Anamnese:
• Behavioural disturbances since 11y, IQ75 at 18y, Hallucinations Emergency DG: catatonic Schizophrenia
• Antikonzeptivum seit 1 j
Familiäre Anamnese:
• 1 of 5 sisters with IQ65
Fall 4: Schlaganfall
Abklärungen: • Normale BD, EKG, Kardio-US, Koagulation, Nieren- und Leberfunktion, Tc,
Metabolischen-Parameter, Lipid-Profil, keine Mutation Faktor-V-Leiden, normale Antithrombin III, negativ β-HCG
Homocystein? • 48 umol/L
• 167 umol/l
MTHFR Mangel
• Verlauf Hcy: 8 umol/L • Verlauf Hcy: 12 umol/L
• Eine Schwester: MTHFRM Tp: Vit.B12 (im)+ Folic acid + Betain
Fall 5: IEM and Psychiatric emergency
• ♀, 23 j • Disoriented, confused, bizarre behaviour • Brought to Emergency by some people
(unknown) present at school • Neuro: slightly unstable gait Investigations: • Toxic-screening (-), CT brain (-)
Meanwhile the family was contacted… Known patient affected by OTC-deficiency
(X-linked) Ammonia: 180 umol/l
Trigger: stress for exams, recently poor
adherence to the protein restricted diet and supplementation
The family showed the emergency certificate
Drugs (Epilepsy) and IEM
POLG 1 mut + Valproate Acute liver failure!!!
Epileptic patients with IEM are at risk of metabolic attacks or complications when antiepileptic drugs are given
Fall 7: High Anion Gap Metabolic acidosis and Paracetamol • ♀, 75 y
• Infected hip prosthesis Antibiotic iv + acetaminophen over a 10-day period
• Developped Dyspnoe: HIGH ANION GAP METABOLIC ACIDOSIS
• Urinary OA screen markedly ↑↑↑ Pyroglutamic acid (5-oxoproline)
• Acidosis resolved completely after discontinuation of the acetaminophen
Abkur et al. Journal of Medical Case Reports 2014, 8:409
Glycols (ethylene/propylene) Oxoproline/Organic acids (z.B. PA, MMA)
L-/D-lactate Methanol Aspirin Renal failure Ketones
Never forget to measure OA in urine !
Acetaminophen depletes glutathione loss of feedback inhibition
Akronym for:
Lancet, 2008(372);9642:892
Fall 6: Coma – Lactic acidosis • ♂, 23 j, married, one child • fever 39.5°C, headache, vomiting, diarrhea, polypnea, lethargy • admission in ICU for acute respiratory distress and coma
– Glasgow 8 – Heart 130/min, BP 160/70, polypnea 40/min – Glucose 3.2 mmol/l – → 20 ml glucose 30% infusion
– Normal chest X-ray, ECG, cardiac US, brain CT – pH 6.76, PCO2 16, Bicar 2; SaO2 98%, Na 134, K 5.4, Cl 98 – WBC 57300, platelets 727000, Hb 15 g/L, PT 53% – GOT 67; GPT 35 U/L, creat 218 µmol/l, urea 6.8 – CRP 112 g/L – Normal CSF – Blood, urine and CSF culture: negative
• Ketotest 3+
• Hyper lactacidemia 14 mM; ammonia 280 µM
• First treatment:
– Intubation, artificial ventilation
– Hydration, alkalinisation, antibiotics
Fall 6: Coma – Lactic acidosis
• 24 hours later:
– Normal consciousness
– Dramatic improvement of lactic acidosis and hyperammonemia
→ complete recovery after 1 month in ICU
• Urine organic acids profile: – lactic 1644 (<100) – propionylglycine + (ND) – isovalerylglycine 7 (ND) – tiglylglycine 17 (ND) – 3-methylcrotonylglycine 270 (ND) – methylcitrate 16 (ND)
Characteristic profile of biotin responsive multiple carboxylase defects (Holocarboxylase synthetase in this case)
• Therapie: Biotin + Carnitine
Fall 6: Coma – Lactic acidosis
Orphan diseases :14. Berner Notfallsymposium, PD Dr med. JM Nuoffer 64
Universitätsinstitut für Klinische Chemie und Universitätsklinik für Kinderheilkunde
Fall: 8 Rhabdomyolyse
Anamnese: 45j Patientin seit 24 Jahren unklare Myopathie: 50% IV Rente mit 30 , arbeitet als Sekretärin gehen bis 2-3 km, Treppen 2-3 Stockwerke, St nach einmaliger Rhabdomyolyse Diagnose biochemisch vor 5Jahren!!!
Specialized Metabolic tests in Emergency (children and adults)
Plasma:
- Amino acids
- total Homocysteine
- Acylcarnitines (Guthrie)
- copper, ceruloplasmine
Inborn Errors:
MSUD, UCD, TYR1, HCYST
Homocystinurias
OA, FAO, KB def., GA1, MCD
Wilson
Urine:
- Organic acids
- Orotic acid
- Porphyrias
OA, MCD, FAO, KB def.
UCD, LPI, HHH
Coproporphyria, AIP
CRITICAL SAMPLING
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• Metabolic acidosis with increased aniongap
• Hypoglycemia (hypoketotic!!)
• Hyperamonemia
• Ketonuria in newborn and paradox
• Rhabdomyolysis and arrhythmia
• Unclear liver insufficiency
• Pos. Family history
Red flags for IMD and Critical sampling
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Postmortem Diagnostic
Store:
• Serum and Plasma (centrifuge immediately then frozen)
• Dried blood-spots -Filter paper (at RT)
• Urine (frozen)
• EDTA -blood for DNA (at RT)
• CSF (frozen)
• Skin biopsy for fibroblasts (in NaCl 0,9% [1-2d at RT])
• Biopsies (skeletal/cardiac muscle, liver, native at -80
skin in culture media or sterile saline)
• Ask for autopsy
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ᵻ ᵻ ᵻ ᵻ ᵻ ᵻ ᵻ
SIDS bleeding Autopsie!!!
Liver steatosis
Suspicion of child abuse
Presymptomatic
testing and diagnosis
Problem Diagnose: Fall 1
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Fazit
• Denken sie an Orphan Krankheiten
• v.a. wenn:
- unklare Symptom Komplexe
- unüblicher Verlauf bei bekannter Krankheit
• Critical Sampling – Antikatabole Therapie -
Orphan diseases : SMDS Meeting 13. Nov. 2014, PD Dr med. JM Nuoffer 70
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Vielen Dank für die Aufmerksamkeit
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Quellen
IG seltene Krankheiten: http://www.ig-seltene-krankheiten.ch/
BAG: http://www.bag.admin.ch/themen/medizin/13248/index.html?lang=de
Eurodis: http://www.eurordis.org/de
European Committee of Experts of Rare Disease: http://www.eucerd.eu
Orphanet: http://www.orphanet.ch/
OJRD (Orphanet Journal of rare disease): http://www.ojrd.com/
OMIM: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/omim
Seltene Krankheiten und orphan Medikamente, SAEZ, 2011;92: 28/29
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Emergency presentations
from adolescence to aduldhood
The clinical presentation in all cases is mostly neurologic/respiratory, with/without
vomiting
From Hoffmann et al. (Eds) Inherited Metabolic Diseases 2010