Post on 05-Apr-2015
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Österreichische Geodatenpolitik
Konzept für eine Österr. Geodatenpolitik Geodaten sind rechnerlesbare Informationen über
Objekte und Sachverhalte mit direktem Raumbezug.
Öffentliche Geodaten sind primär zum Vollzug der Gesetze und zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben notwendig. Sie sind in marktwirtschaftlicher Verwertung nicht refinanzierbar, müssen aber unabhängig von temporärem, wirtschaftlichem Interesse flächendeckend und authentisch vorgehalten werden.
Die Geodatenpolitik hat das Ziel, die umfassende Verfügbarkeit von öffentlichen Geodaten in Zusammenarbeit aller Gebietskörperschaften sicherzustellen.
Manfred RIEDL, Amt der Tiroler Landesregierung, InnsbruckVorsitz der Plattform Österreichische Geodatenpolitik im Jahr 2003
Österreichische Geodatenpolitik
Bedeutung und Nutzen von Geoinformation
Im Grünbuch der EK (1999) wird die Geoinformation als eine der vier Säulen der Informationen des öffentlichen Sektors genannt. Es wird geschätzt, dass 80 % aller Entscheidungen im öffentlichen Bereich einen räumlichen Bezug haben.
Geoinformation „bündelt“ durch den Raumbezug komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge, erlaubt die gezielte Auswahl und Zusammenschau verschiedener Sachmaterien am Ort des Geschehens (Beispiel Naturgefahren).
Bei der Modernisierung der Verwaltung spielt Geoinformation in Zusammenhang mit moderner Kommunikationstechnik eine wichtige Rolle bei rasch notwendigen Entscheidungen (... just give me a picture ...) und Bürgerbeteiligungsverfahren z.B. bei raumbezogenen Planungs- und Entwicklungsmaßnahmen (Beispiel Flächenwidmung).
Österreichische Geodatenpolitik
Evaluierte Problemfelder• Fehlen geeigneter Rahmenbedingungen für Kooperationen• Mehrgleisigkeit bei Erfassung und Vorhaltung• unzureichende Verfügbarkeit• mangelnde inhaltliche und technische Standards
• unklare Zugangs- und Nutzungsbedingung
Geschätzte jährliche Einsparungspotenziale
Ausgewählte Beispiele Sachaufwand PersonalaufwandOrthophoto 5.000 3,0 Mio. € 30 Personen/Jahrgeocodierte Adressen 222 Personen/Jahr
~ 10 Mio. €/Jahr
Österreichische Geodatenpolitik
Zeitlicher Ablauf Sommer 2001: GIS- und Vermessungsexperten der Länder
fordern koordinierte Geodatenpolitik
September 2001: LAD - Konferenz erteilt Auftrag
Arbeitsgruppe der Länder erstellt Konzept in ZA mit BEV
September 2002: Zustimmung durch LAD - Konferenz
Oktober 2002: Beschluss durch LH - Konferenz
Oktober 2002: Einladung an Bund, Städte- und Gemeindebund
März 2003: Konstituierung der Plattform Geodatenpolitik
4 Arbeitsgruppen nehmen sich spezieller Themen an
April 2003: Beschluss des Ministerrates zur Koordinierung der
Geoinformation auf Bundesebene
Sommer 2003: Organisatorische Verankerung der Plattform GP
Österreichische Geodatenpolitik
Ziele und Grundsätze der Geodatenpolitik Verfügbarkeit von öffentlichen Geodaten ist sicherzustellen
Verantwortlichkeiten sind eindeutig zu definieren
Datenführungsmodelle sind festzulegen
Zugriff und Nutzung sind klar und kostengünstig zu regeln
Geoinformationsdienste sind zu fördern
Wertschöpfungspotenzial für Wirtschaft und Forschung soll
mobilisiert werden.
Die Kommunikation und Kooperation ist zu erleichtern und zu
vertiefen.
Diese Ziel und Grundsätze müssen von allen Gebietskörperschaften
politisch anerkannt und kooperativ umgesetzt werden!
Österreichische Geodatenpolitik
Maßnahmen
Zur Umsetzung der Geodatenpolitik ist es notwendig,dass Bund, Länder und Gemeinden
nach Anerkennung der Grundsätze und Ziele der Geodatenpolitik konkrete Maßnahmen setzen.
Diese Maßnahmen betreffen alle Gebietskörperschaften auf drei organisatorisch relevanten Ebenen:
Als eigenverantwortliche Gebietskörperschaft hinsichtlich der Wahrnehmung der zuständigen öffentlichen Aufgaben.
In der Kooperation mit anderen Gebietskörperschaften durch die Abstimmung von gemeinsam zu erledigenden Aufgaben.
In der Mitarbeit und Anerkennung einer einzurichtenden„Plattform Geodatenpolitik“ zu deren Weiterentwicklung und
Konkretisierung.
Österreichische Geodatenpolitik
Manfred RIEDL, Amt der Tiroler Landesregierung, InnsbruckVorsitz der Plattform Österreichische Geodatenpolitik im Jahr 2003
DANKE FÜR IHRE
AUFMERKSAMKEIT!
Österreichische GeodatenpolitikBeispiel Naturgefahren: Gefahrenzonen „Wasser“ aus GZP
der WLV und Flußbauverwaltung (Quelle: http://www.tirol.gv.at/tiris)
Österreichische GeodatenpolitikBeispiel Flächenwidmung: Ausschnitt FWP Telfs
Darstellung mit DKM und Orthophoto (Quelle: www.tirol.gv.at/tiris)
Österreichische Geodatenpolitik
Beispiel Orthophoto (Luftbild): Bereich WattensQuelle http://www.tirol.gv.at/tiris
Österreichische GeodatenpolitikBeispiel geocodierte Adressen: Gemeinde Münster
Quelle http://www.tirol.gv.at/tiris