transcript
21. Januar 2021 Das Fachmagazin für Industrieelektronik und
Automation
www.polyscope.ch
Umfrage unter Parteipräsidenten Wie stehen Sie zu Industrie 4.0? ›
14
Wi-Fi jetzt auch für IoT-Applikationen Wi-Fi HaLow kann gut
mithalten › 18
Wahl des richtigen Miniaturmotors Baustein für mehr Lebensqualität
› 32
Industrielles Machine Learning Was bisher schwer denkbar war ... ›
36
Neue Möglichkeiten in der Messtechnik
businessindustry.ch die neue Dach-Site für Entscheider aus
Industrie, Handel & KMU
businessindustry.ch verknüpft die bedeutenden Schweizer
Industriefachzeit- schriften Technische Rundschau, Polyscope,
Polydrive, Material Handling, Logistik-und Fördertechnik und
Lebensmittel-Technologie. Auf businessindustry.ch fi ndet das
Zielpublikum auch wertvolle Fachinformationen aus der
Unternehmerzeitung und Handel Heute.
Mit einem Klick – rundum
informiert.
www.businessindustry.ch
3editorial
Den Blick nach vorne richten Das neue Jahr hat begon- nen, wie das
Alte geendet hat. Klingt schlecht, denn 2020 war fürwahr ein Aus-
nahmejahr. Es hat uns aber auch gelehrt, so man/ frau es
seinem/ihrem Be- wusstsein zugesteht, dass es wenig bringt, nurmehr
in das Hohelied der Pes- simisten einzustimmen.
Das bringt uns nicht vom Fleck. Leicht ist es nicht, zugegeben.
Fast schon erdrückend die Gewalt der Informationsflut, die uns
zurzeit tagtäglich über die Massenmedien mit Meldungen bombardiert,
die fast schon pandemischer rüberkommt als die Pandemie selbst.
Doch wer über den Tellerrand dieser leicht verderb- lichen Kost
hinwegschaut, darf freudig feststellen, dass nicht nur Angst und
Hysterie regieren. Die Wirtschaft, von einzelnen Branchen wie der
Gast- ronomie, der Reiseanbieter und Kulturschaffenden abgesehen,
hat sich recht gut auf diese ausserge- wöhnliche Situation
eingestellt. Zu verdanken ist dies neuen Arbeitsmodellen, aber auch
den ver- änderten Arbeitsprozessen. Letztere spielen der Industrie
4.0 in die Hände. Viele Unternehmer und Manager befassen sich frü-
her als es eigentlich ihrem Zeitplan entsprach mit den neuen
Möglichkeiten der Technik. Automati- sierung, Digitalisierung,
Künstliche Intelligenz sind
Begriffe, die viel von ihrem Schrecken verloren ha- ben. Die Angst,
dass Berufsbilder damit verschwin- den werden, wie auch
Arbeitsplätze, ist zwar nicht von der Welt. Aber die Chancen,
welche sich damit auftun und aus denen sicherlich neue Berufsgat-
tungen und Arbeitsplätze hervorgehen werden, haben dem Thema etwas
die Schärfe genommen. An den Unternehmen liegt es jetzt, sich
seriös und auch mit der nötigen Sozialkompetenz damit aus-
einanderzusetzen. An der Politik liegt es nun, ver- nünftige
Rahmenbedingungen zu schaffen. Es geht schliesslich um nichts
Geringeres als den Wirt- schaftsstandort Schweiz. Bleibt er
innerhalb einer globalisierten Welt wettbewerbsfähig, oder verliert
er den Anschluss und damit auch seine Attraktivi- tät? Polyscope
wird seinen Fokus auf diese Frage richten. Den Anfang macht in
dieser Ausgabe eine Umfrage unter den Parteipräsidenten der
wichtigs- ten politischen Parteien in den Parlamenten. Zum Schluss,
bevor mir die Zeilen ganz ausgehen, noch dies: Polyscope, wie
bereits erwähnt, erscheint neu in der Printausgabe zwölf Mal pro
Jahr. Ausge- weitet haben wir aber den Online-Auftritt. Es lohnt
sich also durchaus regelmässig einen Blick auf www.polyscope.ch zu
richten. Hier finden Sie tag- täglich aktuelle Nachrichten, die für
die Branche von Relevanz sind. Und jetzt bleibt mir nur noch eines:
Wir, das Team von Polyscope, wünscht Ihnen ein ganz tolles 2021,
das dem Begriff POSITIV wieder seinen ureigenen Sinn zurückgeben
möge! Wir sind zuversichtlich, denn gemeinsam schaffen wir das!
«
Erwin Kartnaller
Erwin Kartnaller Chefredaktor erwin.kartnaller@ polyscope.ch Tel.
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Pilz Industrieelektronik GmbH, 5506 Mägenwil, 062 889 79 30,
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INHALT4
Titelgeschichte
Was sagen die Präsidenten der wichtigen Schweizer Politparteien zu
Industrie 4.0 und wie damit umgegangen werden muss?
Der Computertomograph namens Luci soll verschiedenen
Forschungsprojekten rund um die Gewinnung und Speicherung von
klimafreundlicher Energie dienen.
Miniaturmotoren, die in medizinischen Pumpen eingesetzt werden,
müssen sehr spezielle Anforderungen erfüllen. Die Auswahl des
richtigen Produktes ist alles andere als trivial.
14
Panorama
06 Das Potenzial des internet of things Wertschöpfung aus IoT-Daten
durch Automatisierung
08 kurse und Seminare, Veranstaltungen, Personalien
09 kurznachrichten
fokuS
14 umfrage bei Schweizer Politikerinnen «Wie stehen Sie zu
Industrie 4.0?»
16 trends für die ErP-Strategie 2021 Der Fokus liegt auf einer
tragfähigen Zukunft
18 wi-fi jetzt auch für iot-applikationen Wi-Fi HaLow kann mit
vielen anderen IoT-Funk- technologien mehr als nur mithalten
mESS- unD PrÜftEcHnik
20 Das Oszilloskop neu defi niert Schnelle und intuitive
Bedienung
22 Schutzlackinspektion für mehr Sicherheit Automatisierte
Baugruppeninspektion gibt verlässlich Auskunft - Teil 2
24 luci – ein computertomograph für die Energieforschung Einmalige
Einblicke in verschiedenste Anwendungsbereiche
26 flugroboter im wald Umweltschäden mit Drohnen erkennen
Mit den neuen Oszilloskopen der Serie 3, 4, 5 und 6 bringt
Tektronix neue Möglichkeiten in die Messtechnik – kombiniert mit
einer noch nie dagewesenen Benutzerfreundlichkeit.
20
24
32 Alle Beiträge mit diesem Symbol können Sie kostenlos downloaden:
www.polyscope.ch
Download-Center
antriEbStEcHnik
32 Die auswahl des richtigen miniaturmotors für medizinische Pumpen
Ein wichtiger Baustein für mehr Lebensqualität von Patienten
inDuStriEllE SoftwarE
34 kostensparen durch constraint management Zentral im Flow mit
Schaltplan, Layout und Simulation integriert – Teil 2
36 industrielles machine learning Was bisher schwer denkbar war
...
StEuErungStEcHnik
rubrikEn
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Wertschöpfung aus IoT-Daten durch Automatisierung Gartner
prognostizierte 2017, dass bis 2020 20 Milliarden IoT-Geräte online
verbunden sein werden. Seither hat die Einführung der
IoT-Technologie diese Erwartungen erfüllt und sogar übertroffen.
Die Zahl der Unternehmen, die in das Internet der Dinge
investieren, wird aufgrund des technologischen Fortschritts bei der
Herstellung von kleineren, günstigeren und effektiveren Sensoren
auch weiterhin rasch wachsen. Die Herausforderung liegt nicht mehr
in der Technologie, sondern in dem Wert, den Unternehmen aus den
von ihnen gesammelten Daten ziehen können.
» Thomas Heuer, Senior Account Director DACH bei WhereScape
Wertschöpfung aus grossen Datenmengen zu generieren, ist stets eine
schwierige Aufgabe gewesen. Das Hinzufügen weiterer Datenquel- len,
Datentypen und Streaming-Daten kann es nahezu unmöglich machen, den
gewünschten Wert mit den herkömmlichen Methoden der
Datenverarbeitung, -speicherung und -ana- lyse zu erzielen. Um das
Optimum aus der
IoT-Investition herauszuholen, müssen Unter- nehmen mehrere
wichtige Faktoren innerhalb ihrer Strategie in Einklang
bringen.
Wertschöpfung mit Hilfe von automatisierung Aufgrund der schieren
Menge angeschlossener IoT-Geräte und der Daten, die sie
produzieren,
ist die einzig effektive Lösung zur Bewältigung der massiven
Datenmengen die Automatisie- rung. Automatisierung hilft
Organisationen, Daten und Erkenntnisse in Echtzeit aufzuneh- men,
umzuwandeln und bereitzustellen.
Durch die Automatisierung entfällt für Data-Warehousing-Teams die
Last der manu- ellen Codierung der sich wiederholenden und
iS to
zeitintensiven Aspekte von Dateninfrastruk- turprojekten, was
wiederum mehrere ent- scheidende Vorteile mit sich bringt. Erkennt-
nisse aus den Daten können in viel kürzerer Zeit und zu geringeren
Kosten mit drastisch verbesserter Qualität und Zuverlässigkeit der
Ergebnisse geliefert werden. Zudem haben Data-Warehousing-Teams
mehr Zeit, sich auf die strategischere Arbeit der Analyse und Da-
tenausgabe zu konzentrieren.
Daten in Echtzeit Es reicht jedoch nicht aus, nur die Daten-
verarbeitung zu automatisieren. Die einzige Möglichkeit, Daten effi
zient zu verarbeiten, besteht darin, sie direkt von Geräten im Ein-
satz auf Streaming-Basis zu verarbeiten. Hier ermöglicht eine
Automatisierung des Daten- Streamings Data-Warehousing-Teams die
Ver- arbeitung von Daten, sobald sie erstellt wer- den, und
schliesst somit die Lücke zwischen Datengenerierung und
Erkenntnisgewinn.
Beispielsweise möchte ein Busunterneh- men möglichst in Echtzeit
seine Flotte über- wachen, um die Effi zienz seiner Dienstleis-
tungen zu maximieren. Mit den IoT-Daten, die von Bordsensoren
erfasst werden, kann das Unternehmen Daten in Echtzeit vor Ort
analy- sieren und so Probleme sofort diagnostizieren. Früher wurden
die Daten am Ende des Tages von den Sensoren heruntergeladen, was
sich als problematisch erwies, da beispielswei- se ein Bus bereits
ausgefallen war oder den ganzen Tag hinter dem Zeitplan lag. Mit
der Automatisierung von Streaming-Daten kann jedoch, wenn ein
Fahrzeug auszufallen droht, das Problem von den Sensoreinheiten in
Echt- zeit erfasst und Gegenmassnahmen ergriffen werden, um dies zu
verhindern. Durch die Verarbeitung der Daten in Echtzeit kann das
Unternehmen beispielsweise sofort erkennen, ob Bremsbeläge
abgenutzt sind, und einen Mechaniker benachrichtigen, um diese zu
ersetzen.
Datenquellen verstehen Es gibt viele verschiedene Arten von Daten-
quellen und -formaten, die von IoT-Geräten erstellt und genutzt
werden, etwa von Senso- ren in Automobilbremsen, Flugzeugen, Über-
wachungskameras oder Maschinen in einer Fabrik. Zum Teil handelt es
sich dabei um herkömmliche, strukturierte Daten, doch es werden
auch immer mehr halbstrukturierte und unstrukturierte Informationen
produ- ziert, die ebenfalls nahezu in Echtzeit verar- beitet werden
müssen. Bevor diese Daten in Erkenntnisse umgewandelt werden
können, müssen sie zusammengetragen und in eine besser handhabbare
Form gebracht werden.
Der Versuch, diese komplexe Aufgabe manu- ell durchzuführen, ist
angesichts des Datenvo- lumens und der Komplexität der Daten keine
Option. Die einzig effi ziente Möglichkeit bietet eine
Automatisierung des Vorgangs.
Historische Informationen identifi zieren In bestimmten Fällen kann
durch die Ver- wendung ganzer Datenströme ein Mehrwert erzielt
werden. Diese Datensätze können in ihrer Gesamtheit gespeichert
werden, um zu einem späteren Zeitpunkt analysiert zu wer- den und
Trends zu erkennen. Im Allgemeinen ist es jedoch vorteilhafter,
alle Daten während der Aufnahme zu fi ltern. Um genau zu ver-
stehen, was mit den verschiedenen IoT-Da- tenströmen zu tun ist,
müssen Unternehmen einen Informationsfl uss aufbauen, der einen
Gesamtüberblick über die relevanten, zeitkri- tischen Informationen
schafft, die für sie am wertvollsten sind.
Gleichzeitig müssen Unternehmen histori- sche Informationen
identifi zieren, die sie spei- chern sollten, um Datentrends
aufzudecken. Eine Data-Lake-Architektur kann beispiels- weise als
Repository nützlich sein, um die gesamte Masse an strukturierten,
halbstruk- turierten und unstrukturierten Daten in ih- rem nativen
Format zu speichern. Dabei sind jedoch Automatisierungswerkzeuge
erforder- lich, um die Daten in wertvolle Erkenntnisse zu
verwandeln.
auswirkungen von IoT auf die Speicherung Wenn es um die
Infrastruktur zur Unter- stützung von IoT-Umgebungen geht, ist die
erste Reaktion auf die enorme Zunahme der Daten von IoT-Geräten der
Kauf von mehr Speicherplatz. Da dieses Wachstum jedoch exponentiell
ist, ist dies eine kostspielige und kurzfristige Strategie.
Stattdessen müssen Unternehmen überlegen, wie sie die Daten während
des Speichervorgangs umwandeln können, um dadurch die Datenmenge zu
ver- ringern. In Echtzeit analysierte Daten bedeu- ten, dass
Unternehmen für zukünftige Analy- sen Datenzusammenfassungen statt
grosser Transaktionstabellen speichern können.
Dies spart nicht nur Speicher-Kosten, son- dern beschleunigt auch
zukünftige Berichts- prozesse und verbessert die Qualität und
Zuverlässigkeit der Erkenntnisse. Es geht da- rum, auszusortieren,
was wertvoll ist und was nicht. Zudem ist es oft sinnvoll, die
Rohdaten für einen bestimmten Zeitraum zu speichern, um die
möglichen Workloads zu testen. Hier- für kann die Speicherung in
der Cloud als Teil einer Data-Lake-Infrastruktur kurzfristig
eine
kostengünstige Option sein. Es ist jedoch auch entscheidend,
Automatisierungstools einzu- setzen, um diese Informationen zu
organisie- ren, die Schemata zu verwalten und die Daten im
effektivsten Format analysieren, abfragen und durchsuchen zu
können.
Der IoT-markt wächst Sensoren für jeden erdenklichen Zweck sind
sehr erschwinglich geworden. McKinsey er- wartet, dass der
wirtschaftliche Wert des Marktes bis 2025 11,1 Billionen Dollar
errei- chen wird. Er ist nicht länger auf grosse Un- ternehmen mit
grossen Budgets beschränkt, da auch viele kleinere Firmen nach
Möglich- keiten suchen, ihr Geschäft auf der Grundlage der
Informationen, die IoT-Anwendungen lie- fern können, zu
optimieren.
Den Wert der Daten steigern Darüber hinaus stehen für Sensoren und
an- dere IoT-Anwendungen auch ausgereifte Au-
tomatisierungswerkzeuge zur Verfügung, um die Zeit bis zur
Wertschöpfung zu verkürzen. Der nächste Schritt für viele
Unternehmen wird die Implementierung von künstlicher Intelligenz,
Deep Learning und maschinellem Lernen sein, um ihre Daten zu
verwalten und den Wert ihrer Daten zu steigern. Die Grenze dessen,
wie Unternehmen ihre Daten nutzen, wird jedoch nicht mehr davon
bestimmt wer- den, ob sie sich die Technologie leisten kön- nen;
die Herausforderung ist, aus der Daten- fl ut wertvolle
Erkenntnisse zu schöpfen und diese beispielsweise in neue
Geschäftsmodelle umzusetzen.
Für Unternehmen jeder Grösse sind Daten eines der wertvollsten
Güter, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Sensoren
für IoT-Anwendungen sind wesentlich er- schwinglicher geworden und
können Unter- nehmen mit allen möglichen Datensätzen ver- sorgen.
Doch eine Investition in das Internet of Things ist nicht
zielführend, wenn ein Un- ternehmen nicht in der Lage ist, daraus
einen Wert für seine Geschäftstätigkeit abzuleiten.
Automatisierungswerkzeuge können hierbei helfen, den vollen Nutzen
aus IoT-Investitio- nen zu generieren. «
Thomas Heuer, Senior Account Director DACH bei WhereScape.
autor
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Termine
Stäubli, ein weltweit tätiger Anbieter von Industrie- und
Mechatronik-Lösun- gen, startete mit einem neuen CEO in das neue
Jahr. Gerald Vogt, bisher
verantwortlich für das weltweite Geschäft im Bereich Robotics,
übernahm am 1. Janu- ar 2021 den Vorsitz der Konzernleitung von
Rolf Strebel, der in Ruhestand ging.
Anders Otte Jørgensen: GF Interroll Nordic
Der Materialfl ussexperte Interroll ernannte Anders Otte Jørgensen
(47) zum neuen Geschäftsführer von Interroll Nordic A/S. Jør-
gensen bringt umfangrei-
che Erfahrungen und Kenntnisse in den Bereichen
Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Management sowohl auf
strategischer als auch auf operativer Ebene mit.
Andrej Golob: Leiter Handels- kunden der Competec-Gruppe
Die Competec-Gruppe be- rief Andrej Golob zum CEO der Alltron AG
und zum Leiter des Unternehmens- bereichs Handelskunden. Dies gab
die Schweizer
Gruppe, zu der diverse namhafte Gross- und Einzelhandelsfi rmen
gehören, bekannt.
Matthew Brown: Senior Vice President und CFO bei Altair
Altair gab bekannt, dass Matthew Brown mit Wir- kung zum 1. Januar
2021 zum Senior Vice President ernannt wurde und am 16. März 2021
zudem die Posi-
tion des Chief Financial Offi cer (CFO) bei Altair übernehmen wird.
Matthew Brown wird die Nachfolge von Howard Morof an- treten, der
auf dieses Datum hin von sei- nem Amt als CFO zurücktreten wird, um
sich neuen Herausforderungen und persön- lichen Interessen zu
widmen.
Personalien
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Industrielle
Displaylösungen
neuer rekord: Über tausend Erfindungen unter der Lupe
Ungebrochener Erfindergeist in der Schweiz.
Auch im anspruchsvollen Jahr 2020 zeigte sich der Innovationsgeist
in der Schweiz ungebro- chen. Vergangenen November ist im Eidgenös-
sischen Institut für Geistiges Eigentum (IGE) zum tausendsten Mal
im 2020 das Potenzial einer Erfindung abgeklärt worden. Seit dem
Start der Dienstleistung vor 15 Jahren gab es noch nie so viele
Recherchen in einem Jahr überhaupt. Im Jahr 2019 wurden beispiels-
weise 824 Mal Erfindungen unter die Lupe genommen. Letztes Jahr
wurde dieser Wert bereits im November mit der tausendsten be-
gleiteten Patentrecherche übertroffen. Innova- tive hätten den Kopf
während der Krise nicht in den Sand gesteckt. «Das ist ein
positives Zeichen für die Schweiz», sagt Theodor Nyfeler,
stellvertretender Leiter der Patentabteilung beim IGE.
www.ige.ch
Berner Fachhochschule bündelt Kompetenzen Das BFH-Zentrum Health
Technologies richtet sich neu aus und bündelt die Kompetenzen im
Gesundheitswesen, im Sport, in der Medizin- technik und der
Medizininformatik. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit
ermöglicht das BFH-Zentrum Projekte, welche die Lebens-
qualität von PatientInnen steigern sowie die Gesundheit der
Gesellschaft und die Leistungs- fähigkeit von SportlerInnen
fördern. www.bfh.ch
Die FFHS organisiert ihre Führung neu Die Fernfachhochschule
Schweiz (FFHS) reor- ganisiert ihre Führungsebene: Neu nehmen Prof.
Dr. Markus Dormann als Direktor Weiter- bildung und Arsène Jossen
als Verwaltungsdi- rektor Einsitz in die Direktion. Ausserdem hat
die FFHS ein neues Departement für Bau, Real Estate und Facility
Management aufgebaut, geleitet von Yvonne Ganz. www.ffhs.ch
Hoher Energieeffizienzgewinn bei den Elektrogeräten 2019 gab es in
der Schweiz 46,81 Millionen Haushaltgrossgeräte sowie IT-, Büro-
und Un- terhaltungselektronik-Geräte, die zusammen 6620 Mio. kWh
Strom (11,7 % des schweize- rischen Stromendverbrauchs)
verbrauchten. Das sind 34,3 Prozent mehr Geräte als 2002 (Bestand
34,85 Millionen Stück). Ihr Stromver- brauch liegt aber um 1030
Mio. kWh (-13,3 %) tiefer als 2002 (7720 Mio. kWh).
www.bfe.admin.ch
Marktanteil von LED wächst weiter 2019 erreichten die
LED-Leuchtmittel auf dem Schweizer Lichtmarkt einen Verkaufsanteil
von 59,6 Prozent. Sie verzeichneten damit einen beeindruckenden
Zuwachs von fast 17 Pro- zentpunkten gegenüber 2018. Der Anteil der
weniger effizienten Halogenlampen lag 2019 bei nur noch 21 Prozent.
Das ist fast die Hälfte weniger als im Vorjahr. Diese Zahlen
gehen
aus einer Analyse des Lichtmarkts Schweiz 2019 hervor, die im
Auftrag des Bundesamts für Energie durchgeführt wurde.
www.bfe.admin.ch
Einzigartige Recyclinganlage in Betrieb genommen
mb-microtec nimmt stufenweise die weltweit einzige aktive
Recyclinganlage für Tritiumgas in Betrieb.
Nach mehrjähriger Planung nimmt die mb- microtec ag aus
Niederwangen – führend in der Herstellung von selbstleuchtenden
Mikro- Gaslichtquellen – stufenweise eine weltweit einzigartige
Recyclinganlage für Tritiumgas in Betrieb. Die eigens entwickelte
Anlage ermög- licht einen sicheren und nachhaltigen Abbau des
seltenen Isotops Tritium. Gleichzeitig wird die Anlage ständig
angepasst und optimiert. Sie funktioniert im Prinzip wie die
Abwasser- reinigung: Das Tritium wird aus dem trigalight
extrahiert, dank eines Filters freigesetzt, und kann vollumfänglich
wiederverwendet werden. Die Qualität des recycelten Gases ist
identisch mit derjenigen von eingekauftem Tritium. Dies bestätigt
den Innovationsgeist und den Nachhaltigkeitsgedanken des
Familienunter- nehmens – und brachte der Firma eine Nomi- nation
für den begehrten Prix SVC der Region Espace Mittelland ein. www.
mb-microtec.ch
IG E
Polyscope 01/21
Stefan Sutalo, Director Product Marketing Passive Components, und
Matthias Bossert, Senior Manager Product Marketing Resistors, beide
Rutronik, mit dem Award.
Die Rutronik Elektronische Bauelemente GmbH hat den Award
«Fastest-Growing Dis- tributor» von der Susumu Deutschland GmbH,
Spezialist für Widerstände in Dünnschicht- technologie, für das
aussergewöhnliche Wachstum und die erfolgreiche Umsetzung von
Design-In-Aktivitäten in den Key-Segmen- ten Automotive, Industrie
und Kommunika- tionstechnologien erhalten. www.rutronik.com
Wymed aG neu unter dem Dach der Granita Holding Das
Familienunternehmen Wymed AG mit Sitz in Freienstein-Teufen (ZH)
regelt die Nachfolge. Mehrheitseigentümer Christoph Meier sowie
Aktionär Werner Zgraggen ver- kaufen ihr erfolgreiches Unternehmen
mit 65 Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund CHF 16 Millionen an
die Granita Holding AG, zu der bereits die deutsche HIPP Technology
Group gehört. Durch den Schulterschluss zwischen Wymed und HIPP
Technology Group entsteht eine in der DACH-Region führen- de
Präzisionsmechanik-Gruppe mit einem Medizinaltechnik-Anteil von
über 65 Prozent. Die neue Gruppe erzielte 2019 einen Umsatz von
circa EUR 50 Millionen und beschäftigt rund 230 Mitarbeitende.
www.wymed.ch
Sieben ErC-Consolidator- Grants für die ETH Zürich Mit
verschiedenen Förderinstrumenten treibt der Europäische
Forschungsrat (ERC) besonders kreative und herausragende Projekte
voran. Die Consolidator-Grants sollen exzellenten Forschenden dabei
helfen, ihre Stellung in der Grundlagenforschung zu festigen. Dies
geschieht oftmals auch durch den Ausbau ihrer Forschungsgruppen.
Bei der
diesjährigen Vergabe war die ETH Zürich zum wiederholten Mal
erfolgreich: Sieben Projekte von ETH-Forschenden erhalten einen
ERC- Consolidator-Grant im Umfang von je rund zwei Millionen
Franken. Ein weiteres, achtes Siegerprojekt wird an die ETH
transferiert. Die nun bewilligten Projekte sind fachlich breit
gestreut und befassen sich etwa mit digitalen Ansätzen für eine
nachhaltigere Modeindus- trie oder mit der Metastasenbekämpfung bei
Brustkrebs. Die Forschenden gehören sechs verschiedenen
ETH-Departementen an. www.ethz.ch
arbeitgeber beteiligen sich an ausbildungskosten 2018 finanzierten
die Kandidatinnen und Kandidaten der höheren Berufsbildung (HBB)
ihre Ausbildung etwa zur Hälfte selbst. Als wichtigste externe
Finanzierungsquelle wird der Arbeitgeber genannt; er übernimmt
zwischen 23 (Diplom der höheren Fachschu- le) und 41 Prozent
(eidgenössisches Diplom) der Ausbildungskosten. Daneben spielen für
die eidgenössischen Prüfungen erstmals die 2018 eingeführten
Bundesbeiträge eine Rolle. Wurden Bundesbeiträge bezogen, so
deckten diese etwa ein Drittel der angefal- lenen Kosten. Das
zeigen die Ergebnisse der zweiten Erhebung zur höheren
Berufsbildung des Bundesamtes für Statistik (BFS).
www.bfs.admin.ch
Führungswechsel bei der Simpex Electronic aG
Jill Ruf, neue CEO der Simpex Electronic AG.
Thomas Fischer, langjähriger CEO, hat anläss- lich einer VR-Sitzung
Mitte November seinen Rücktritt von seiner operativen Führung als
CEO bekanntgegeben. Jill Ruf, Chief Financial Officer (CFO), hat
daraufhin per sofort die Funktion des Chief Executive Officer (CEO)
der Simpex Electronic AG übernommen, um einen reibungslosen Ablauf
der Geschäftstä- tigkeit zu garantieren. Sie wird das Unterneh-
men, unterstützt durch den Verkaufsleiter (CSO) Andreas Schneider,
leiten. Jill Ruf
begann 2015 – im letzten Studienjahr zum Bachelor in
Betriebsökonomie – im Un- ternehmen zu arbeiten und übernahm die
Verantwortung über die Finanzen und die Personalabteilung. Andreas
Schneider ist seit 23 Jahren bei Simpex Electronic AG tätig und
verfügt über ein grosses Branchenwissen sowie langjährige
Kundenbeziehungen. Wei- ter kündigt Simpex-Mitinhaber und Verwal-
tungsratspräsident (VRP) Walter Ruf an, eine stark aufgestellte,
neue Führungsebene unter Einbezug der Bereichsleiter einzuführen.
www.simpex.ch
ESa: Space-Sicherungen erfolgreich requalifiziert
Problemlose Requalifizierung.
Seit mehr als einer Dekade ist Schurter exklusiver Zulieferer von
Sicherungen der European Space Agency (ESA). Zwischen Schurter und
der ESA besteht eine langjähri- ge, intensive Zusammenarbeit in
Forschung und Entwicklung. Die alle zwei Jahre fällige
Requalifizierung ging auch 2020 wieder ohne Beanstandungen über die
Bühne. www.schurter.com
Zühlke Group kündigt weitere Standorteröffnung an Die Zühlke Group
kündigt die Eröffnung eines neuen Entwicklungsstandorts in Porto an
und umfasst somit künftig 15 Standorte in neun Ländern. Porto wird
nach Belgrad (Serbien) und Sofia (Bulgarien) der dritte Global
Delive- ry Centre-Standort der Zühlke Group. Zühlke beginnt ab
sofort mit der Rekrutierung für Porto und konzentriert sich auf
erfahrene Profile im Bereich Software Engineering. Die Eröffnung
ist für das erste Quartal 2021 geplant. «Die Eröffnung unseres
jüngsten Standorts in diesen herausfordernden und besonderen Zeiten
ist ein klares Zeichen für unser Bestreben nach weiterem nach-
haltigem Wachstum», kommentiert Fabrizio Ferrandina, CEO der Zühlke
Group. www.zuehlke.com
R ut
ro n
Yaskawa investiert in neues europäisches Headquarter
23 Millionen Euro für neues Headquarter.
Yaskawa baut in Hattersheim bei Frankfurt/ Main eine neue
Unternehmenszentrale für Europa. Der global agierende
Technologieliefe- rant im Bereich Robotik, Antriebs- und Steue-
rungstechnik sowie Lösungen der regenera- tiven Energie investiert
am neuen Standort circa 23 Millionen Euro in ein Bürogebäude und
Parkhaus. Der Spatenstich für das neue Gebäude ist auf Ende des 1.
Quartals 2021 ter- miniert. Auf dem 8316 m² grossen Grundstück
entsteht ein 4-stöckiges Bürogebäude mit 3450 m² Bürofläche für
rund 220 Mitarbeiten- de, das europäische Schulungszentrum mit 1150
m² sowie ein Innovationszentrum mit Showroom mit einer Fläche von
206 m². Die Einweihung ist für Ende 2022 geplant.
www.yaskawa.eu.com
Schaffner behauptet sich in schwierigem Umfeld Die Schaffner Gruppe
blickt auf ein ausserge- wöhnliches Geschäftsjahr zurück. Die
Covid- 19-Pandemie brachte schwere Belastungen für die
Weltwirtschaft und auch für das Geschäft der Schaffner Gruppe. Dank
umgehend ein- geleiteten Kostensenkungsmassnahmen hat sich
Schaffner jedoch gut behauptet und die Ertragslage in der zweiten
Hälfte der Berichts- periode substanziell verbessert. Gemessen am
herausfordernden Umfeld erzielte die Gruppe mit einem Nettoumsatz
von CHF 171,7 Millio- nen und einem EBIT von CHF 4,7 Millionen ein
ansprechendes Jahresergebnis. www.schaffner.com
Verstärkter Schutz für Industrieroboter Robotik ist eine der
Schlüsselkomponenten der Industrie 4.0 und ihre Implementierung
nimmt weiter zu: Bis zum Jahr 2025 soll der Markt 24 Milliarden
US-Dollar überstei- gen. In vielen Industrieunternehmen stellen
Roboter einen weiteren Endpunkt innerhalb der OT-Infrastruktur dar.
Da solche Roboter
ein separates, komplexes und verbundenes System mit spezifischen
Protokollen und Tools sind, benötigen sie einen dedizierten Schutz.
Gemeinsam schützen Kaspersky Industrial CyberSecurity und Robot
Immune System, eine spezielle Roboter-Endpunktschutzplattform von
Alias Robotics, alle Ebenen der OT-Umge- bung, in der Roboter
eingesetzt werden – von Robotersteuerungen bis hin zu Prozessen und
Operationen. Für die Case Study wurde dies mit drei
Angriffsvektoren getestet: Prozess- netzwerk-Insider,
Controller-Insider und Kompromittierung des ROS-Netzwerks (Robot
Operating System). https://ics.kaspersky.com/
UaES und rohm eröffnen gemeinsames Laboratorium Rohm und United
Automotive Electronic Systems Co., Ltd (UAES), ein chinesischer
Tier- 1-Automobilhersteller, eröffnen ein gemeinsa- mes Labor für
SiC-Technologie (Siliziumkarbid) am Hauptsitz von UAES in Shanghai,
China. www.rohm.de
CD-Labor für multifunktionale elektronische Komponenten
In Christian Doppler Labors wird anwendungs- orientierte
Grundlagenforschung auf hohem Niveau betrieben.
Es fehlen präzise Messmethoden, geeignete Modelle und effiziente
Designstrategien für die Vorhersage ihres Verhaltens bei hohen
Frequenzen – beispielsweise in 5G-Systemen – und bei gleichzeitig
hohen Energiedichten wie besonders auch in der Leistungselektronik.
Hier setzt das neue «Christian Doppler Labor (CD-Labor) für
Technologie-basiertes Design und Charakterisierung von
elektronischen Komponenten», kurz «TON» an: Gemeinsam mit den
Unternehmenspartnern Qualcomm, AT&S und Fronius suchen
Forschende der TU Graz gezielt Wege, elektronische Komponen- ten
dreidimensional einzubetten und dabei eine sichere
Multifunktionalität zu garantie- ren. www.tugraz.at
staedler automation aG wird Systemintegrator
Systemintegrator für kollaborierende Roboter.
Mit der Übernahme der Vertriebspartnerschaft für die
Roboterlösungen des taiwanesischen Roboterherstellers Techman
seitens der Hil- pert electronics AG, war das Unternehmen aus
Baden-Dättwil auf der Suche nach Systemin- tegratoren. «Mit der
staedler automation AG haben wir einen Systemintegrator gefunden,
den wir in unser Netzwerk einbinden möch- ten», erklärt Raphael
Burkart, Geschäftsführer der Hilpert electronics AG. 2009 wurde die
staedler automation von Lukas Staedler in Henau gegründet. Über die
letzten Jahre wuchs das Unternehmen stetig und beschäf- tigt
mittlerweile 27 Ingenieure, Techniker und Automationsspezialisten.
«Als Experten in der Industrieautomation entwickeln und bauen wir
Anlagen, die genau zu den Prozessen unserer Kunden passen. Dabei
stehen die Spezifikatio- nen, die seitens des Kunden definiert
wurden, im Fokus dessen, was die finale Lösung errei- chen soll»,
erklärt Lukas Staedler. www.hilpert.ch
Siemens und merck treiben modulare Produktion voran Siemens und das
Wissenschafts- und Technolo- gieunternehmen Merck werden künftig
zusam- menarbeiten und gemeinsam am Hauptsitz der Firma Merck in
Darmstadt ein Technical Back- bone für die modulare Produktion der
Zukunft entwickeln. Ziel ist es, die Produktionslinie aus
verschiedenen einzelnen verfahrenstechni- schen Prozessmodulen
flexibel zu kombinieren und mit Hilfe der Modulare Type Packaging
(MTP)- und Process Orchestration Layer (POL)- Technologie den
Engineering Aufwand drastisch zu minimieren. Gleichzeitig soll eine
schnelle Anpassung an die Prozessanforderungen mög- lich sein. Mit
seinem durchgängigen Produkt- angebot über die gesamte
Produktionsebenen (Feld-MES) ist Siemens in der Lage, sämtliche
benötigte Hard- und Softwarekomponenten aus dem eigenen
Produktportfolio zur Verfügung zu stellen. www.siemens.com
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Jahresprogramm der Fachgruppe für Elektronik und Informatik (FAEL)
von Swiss Engineering
Künstliche Intelligenz als diesjähriges Highlight Die Fachgruppe
für Elektronik und Informatik (FAEL) von Swiss Engineering hat ein
spannendes Jahresprogramm zusammengestellt. Nach einem kurzen
Rückblick erfahren Sie, auf welche spannenden Veranstaltungen Sie
sich freuen dürfen.
» Michael Giger, Präsident Fachgruppe für Elektronik und
Informatik
Ein bewegtes Jahr liegt hinter uns – in vielerlei Hinsicht. Zwei
Tage nach dem Lockdown über- nahm ich im März das Präsidium von
meinem Vorgänger Michael Pichler – an einer Online-
Generalversammlung versteht sich! Wir hoff- ten zwar lange, dass
wir die Generalversamm- lung im Technopark durchführen könnten, da
Raum, Catering und das Impulsreferat bei Validity Labs bereits
organisiert waren. Aber
eben, heute wissen wir, dass das damals Un- vorstellbare
eingetroffen ist und wir nach und nach unsere geplanten
Veranstaltungen absa- gen mussten. Deswegen fielen der Neumitglie-
deranlass, die Studienreise nach Südkorea, die Bike-Tour und der
Firmenbesuch bei Duagon AG ins Wasser.
Einziges Highlight im vergangenen Jahr war das Herbstseminar zum
Thema Block-
chain, das wir allerdings nicht in gewohn- ter Form mit
anschliessendem Apéro und Networking durchführen konnten. Über 150
Personen nahmen online teil und hörten in- teressiert den
Referenten Prof. Dr. Roger Wat- tenhofer der ETH Zürich, Dr. Thomas
Bocek und Niklas Leck von LivingPackets zu. Noch nie organisierten
wir ein GoToMeeting mit so vielen Teilnehmern, geschweige denn
hatten
Polyscope 01 / 21
1 3F A E L - C O R N E R
wir die Gelegenheit, dies zu testen. Glückli- cherweise hat es
bestens funktioniert. Auch dank des themenbezogenen Buches, das wir
vorgängig an die ersten 50 Swiss Engineering Teilnehmer gesandt
haben, durften wir uns über sehr positives Feedback freuen.
Wie erstellt man ein Jahresprogramm, wenn man noch mitten in der
Pandemie steckt? Das war die zentrale Frage am Vor- standsmeeting.
Mit viel Optimismus und aus- reichend zeitlichem Abstand ist unsere
Ant- wort. So verwundert es nicht, dass wir dieses Jahr alle
Veranstaltungen für das letzte Viertel terminiert haben. Ob sie
dann stattfi nden dür- fen, weiss heute noch niemand ...
Herbstseminar wiederum das Highlight Künstliche Intelligenz ist
kein neues Thema. Viele Strukturen von künstlichen neurona- len
Netzen stammen aus den 1980er-Jahren. Interessanterweise wurde
diese Phase rück- wirkend als Renaissance bezeichnet, weil die
erste Konferenz zum Thema «Artifi cial Intelligence» bereits 1956
stattfand. Das jet- zige Auffl ammen ist also sozusagen die dritte
Welle. Ein entscheidender Meilenstein waren dabei die sogenannten
«Convolutional Neural
Networks» vor rund zehn Jahren. Ausserdem erlauben grosse Netzwerke
mit riesigen Da- tensätzen heutzutage ein sehr umfangreiches
Training entsprechender Algorithmen. Dabei erstrecken sich die
Einsatzgebiete auf eigent- lich alle Wissenschaftbereiche. An
unserem Herbstseminar vom 3. November 2021 wer- den ausgewiesene
Experten die Chancen und Risiken der künstlichen Intelligenz
aufzeigen.
Firmenbesuch bei Duagon Seit 1995 entwickelt, produziert und unter-
stützt die Firma Duagon führende Zugkommu- nikations- und
Steuerungslösungen für den Weltmarkt. Als voll integriertes
Unternehmen realisiert es sämtliche Prozesse von der Tech-
nologieentwicklung und Konstruktion bis zur Fertigung im eigenen
Haus in Dietikon. Das Unternehmen erlebte in den letzten Jahren
einen wahren Boom. Es freut uns, dass wir einen Besuchstermin für
den 6. Oktober 2021 erhalten haben.
Tag der Ingenieure Am 4. März fi ndet der Engineers’ Day mit
schweizweit rund 50 Veranstaltungen statt. Die Grundidee ist die
Förderung des Ingeni- eur-Nachwuchses und Sichtbarmachung der
hervorragenden Leistungen der Ingenieurin- nen und Ingenieure in
der Öffentlichkeit. Die FAEL ist zwar kein Organisator, wir möchten
Sie aber auf die spannenden Veranstaltungen aufmerksam machen, die
Sie unter https:// www.tagderingenieure.ch/ fi nden.
Swiss Engineering-Veranstaltungen An dieser Stelle möchte ich auf
die zahlrei- chen Veranstaltungen der anderen Sektionen und
Fachgruppen von Swiss Engineering, die Sie unter
https://www.swissengineering.ch fi nden, hinweisen.
Erfahrungsgemäss kennen auch viele Verbandsmitglieder die umfang-
reichen Dienstleistungen nicht. Die kosten- lose Salärbroschüre
respektive das Online- Salärtool ermöglichen einen Lohnvergleich
mit anderen Personen mit demselben Profi l, aber auch
Rechtsauskünfte, Patentberatung, Mitgliedschaft in der
Expertenkammer oder Unterstützung durch die Stiftung, um nur eine
Handvoll zu nennen. Auch privat können Sie profi tieren,
beispielsweise mit günstigen Kon- ditionen für die Ferienhäuser in
Davos, Leu- kerbad und Oberwald. Schauen Sie sich bei Gelegenheit
die Angebote und Dienstleistun- gen an, es gibt sicher etwas
Passendes.
rätseln und gewinnen Mit diesem Jahr ändert sich der Publikati-
onsmodus von Polyscope. Wir werden neu in allen 12 Ausgaben
vertreten sein: acht Mal
mit technischen Artikeln, vier Mal mit einem Ingenieurrätsel. Mit
den letztgenannten versu- chen wir natürlich, Ihren Ehrgeiz zu
wecken und freuen uns über viele Rückmeldungen. Ende Jahr verlosen
wir unter allen korrekten Antworten eine Flasche Wein und zwei FAEL
Jahresmitgliedschaften – mitmachen lohnt sich also doppelt! In
diesem Zusammenhang zitiere ich gerne meinen Elektrotechnik-Fach-
hochschul-Dozenten, der auf die Aufforderung eines Mitstudenten,
dass er keine 08/15-Aufga- ben am Vordiplom stellen solle, sich wie
folgt äusserte: «Sie müssen keine Angst haben, ich werde mir Mühe
geben!» Die Aussage unter- stützte er mit einer Zufriedenheit im
Gesicht, die manch einen Studenten erblassen liess ...
Halten Sie Ihre Daten aktuell Verbandsmitglieder können kostenlos
das «Who Is Who» auf der Webseite von Swiss Engineering nutzen.
Mittels umfangreichen Filterkriterien lassen sich die rund 12‘000
Mitglieder effi zient durchsuchen. Halten Sie Ihre Daten aktuell,
damit auch Sie mit Ihren Kompetenzen gefunden werden! Falls Sie zu
den Ersten gehören möchten, die über News, Veranstaltungen, Artikel
oder Quiz erfahren, dann folgen Sie uns auf den Sozial Medien wie
LinkedIn, Facebook oder Twitter.
Abschliessend möchte ich mich bei meinen Vorstandskollegen für die
angenehme Zusam- menarbeit, aber auch bei Ihnen, den treuen
Leserinnen und Leser unserer Kolumne, be- danken. Uns allen wünsche
ich viel Zuversicht und auch, dass wir bald wieder zur Normali-
tät, so wie wir sie vor 2020 kannten, zurück- kehren können.
«
FAEL: Swiss Engineering Fachgruppe für Elektronik &
Informatik
Mitglieder: 1038
Gründung: 1978
Kontakt: Fachgruppe Elektronik und Informatik, 8000 Zürich, Michael
Giger, Tel. 079 473 60 40 fael@swissengineering.ch;
www.fael.ch
FAEL Kompakt
Michael Giger, Präsident Fachgrup- pe für Elektronik und
Informatik. FA
EL
1 4 Fokus U m f r a g e
Wie stel len s ich die Parteien im Schweizer Parlament zum Thema
Industr ie 4.0?
Eine Frage der massvollen Regulierung Industrie 4.0 vereint die
Begriffe Automatisierung, Digitalisierung, Künstliche Intelligenz
und Deep Learning. Was die einen fasziniert, verursacht bei anderen
Ängste. Technischen Meisterleistungen steht die Furcht vieler
Berufsleute um ihren Arbeitsplatz gegenüber. Und dann wäre da noch
der Daten- und Persönlichkeitsschutz. Wie stellen sich die
Präsidenten der Parteien in den Schweizer Parlamenten dazu? Droht
anstelle bedachter und vorausschauender Weichenstellungen eine
Überregulierung?
» Erwin Kartnaller
fo to
L
Polyscope wollte es genau wissen und schrieb die Präsidenten aller
wichtigen Parteien in der Schweizer Politszene an. Die sogenannt
bür- gerlichen Parteien, mit Ausnahme der BDP, sahen sich nicht
bemüssigt oder ausserstande innerhalb der Antwortfrist von gut
einem Mo- nat ein kurzes Statement abzugeben. Selbst beim
Nachfassen, bei welchem ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, dass
Polyscope
sehr daran gelegen sei, ein möglichst breites Meinungsspektrum zum
vorliegenden Thema abzubilden, glänzten die genannt Bürgerli- chen
mit Absenz. Das erklärt dann vielleicht auch, warum sich die
Kräfteverhältnisse mehr und mehr von ihnen wegbewegen. Es reicht
halt nicht, nur vor Wahlen und Abstimmun- gen Präsenz zu
zukunftsentscheidenden The- men zu markieren und Position zu
beziehen.
Insbesondere, weil das Thema Industrie 4.0 sehr emotionsgeladen ist
und darüber ent- scheidet, wie der Wirtschaftsstandort Schweiz für
die Zukunft gerüstet sein wird. Zielkonflikte sind der Daten- und
Persönlichkeitsschutz, aber auch die grassierende Angst um
Arbeitsplätze. Es kündigt sich hier eine Gratwanderung an, die sich
an der Frage der Regulierung orientieren muss. Wieviel ist nötig,
wieviel verträgt es? «
www.polyscope.ch
1 5 U m f r a g e Fokus
Jürg Grossen, unternehmer, Nationalrat und Parteipräsident
glp
Die Industrie 4.0 bietet vor allem Chancen. Die Arbeitsmodelle und
die gesellschaftlichen Bedürfnisse verändern sich, digitale
Lösungen ermöglichen vieles. Homeoffi ce, Fernunter- richt und
Videokonferenzen reduzieren die Umweltbelastung und erlauben einen
höheren Lebenskomfort. Die Energieversorgung wird erneuerbar, effi
zienter und sicherer zugleich. Wie bei jedem Wandel ist Offenheit
gegenüber Neuem verlangt. Wer sich nicht darauf einlässt, hat
schwere Zeiten vor sich, wie der Blick auf vergangene
gesellschaftliche und industrielle Veränderungsprozesse zeigt. Es
gilt, die Leit- planken so zu setzen, dass die Industrie 4.0-Lö-
sungen sich entfalten können und gleichzeitig möglichst alle Leute
eine Perspektive und eine glücklich machende Tätigkeit fi
nden.
Grünliberale Partei
Die Industrie 4.0 als Projekt zur umfassenden Digitalisierung der
industriellen Produktion birgt grosse Chancen, aber auch Risiken
für Ge- sellschaft und Arbeitswelt. Sie darf nicht dazu führen, die
Arbeitsbedingungen zu verschlech- tern. Arbeit und Auftragsvergabe
über Clouds und Plattformen schaffen neue, oft prekäre
Beschäftigungsverhältnisse. Solche Plattfor- men müssen deshalb
verbindlich reguliert, als Arbeitgeber behandelt und an der
Finanzierung der Sozialabgaben beteiligt werden. Zusätzlich braucht
es eine stärkere staatliche Aufsicht sowie verbesserte
Möglichkeiten für die Ge- werkschaften, gegen Missbräuche rechtlich
vor- zugehen. Letztlich braucht es Weiterbildungsan- gebote gerade
auch für auch Menschen über 50 Jahre, damit diese aufgrund der
Digitalisierung nicht aus dem Arbeitsprozess fallen.
sozialdemokratische Partei
Martin Landolt, Nationalrat und Präsident BDP
Ob die Coronakrise die Sicht auf die Industrie 4.0 wirklich
nachhaltig verändert hat, wird erst die Zukunft zeigen. Zumindest
in Bezug auf Homeoffi ce haben die letzten Monate zweifel- los die
Möglichkeiten, teilweise aber auch die Limiten aufgezeigt. Die
Politik ist nach wie vor gut beraten, möglichst auf spezifi sche
Gesetzgebungen zu verzichten und moderat zu regulieren. Es braucht
aber sicherlich angepasste Rahmenbe- dingungen, wie beispielsweise
ein Arbeitsrecht, das zukünftigen Modellen berufl icher Tätigkei-
ten und Situationen Rechnung trägt. Letztere werden vielfältiger
und fl exibler werden.
Bürgerlich-Demokratische Partei
Die Coronakrise hat die Sicht auf Industrie 4.0 verändert.
Gleichwohl fühlen sich viele Leute durch die Begriffe der
Automatisierung, Digi- talisierung, Künstlichen Intelligenz,
Internet of Things und Deep Learning in ihrer berufl ichen Existenz
bedroht. Wie stehen Sie zu Industrie 4.0? Welche Leitplanken
und/oder Fördermass- nahmen erachten Sie als wichtig, und
warum?
DIE FRAGE
fo to
Balthasar Glättli, Nationalrat
und Präsident Grüne
Bereits vor fünf Jahren haben wir Grü- nen betont, dass die
Industrie 4.0 grosse
Ressourceneffi zienz-Potenziale bietet. Angebot und Nachfrage
lassen sich besser aufeinander abstimmen. Die Potenziale für den
Werkplatz Schweiz müssen dringend genutzt werden. Dabei gilt es
nicht nur wirt- schaftliche Akteure und -verbände, sondern auch die
Wissenschaft, Gewerkschaften, NGOs aber auch Vertreter des
Datenschut- zes einzubeziehen. Aber: Algorithmen und KI sind
ethisch nicht neutral, und das Internet of Things ist
sicherheitstechnisch eine grosse Herausforderung. Darum muss die
Politik hier Verantwortung übernehmen und Rahmenbedingungen
gestalten. Damit die Digitalisierung endlich nicht nur den
Milliardären im Sillicon Valley zugutekommt. Sondern allen!
Grüne schweiz
Polyscope 01 / 21
1 6 www.polyscope.ch FOKUS E N T E R P R I S E R E S O U R C E P L
A N N I N G
Trends für die ERP-Strategie 2021
Der Fokus liegt auf einer tragfähigen Zukunft 2020 war kein
normales Jahr – 2021 wird es allem Anschein nach auch nicht. In
unsicheren Zeiten fahren viele Unternehmen «auf kurze Sicht».
Umsichtige Manager dagegen richten jetzt ihre Unternehmens-IT auf
eine tragfähige Zukunft aus und modernisieren ihr ERP-System. Aus
der eigenen Projekterfahrung sowie zahlreichen Marktstudien hat der
Software-Hersteller proALPHA dafür zehn Kernbereiche identifi
ziert.
1. Prozessoptimierung Ganz oben auf der Innovationsagenda steht für
fast jeden zweiten Mittelständler die Prozessop- timierung. Das
ergab eine Studie von teknowlo- gy / PAC im Auftrag von proALPHA
2020. Um dafür möglichst lohnende Ansatzpunkte zu identifi zieren,
befassen sich immer mehr Unter- nehmen mit Process Mining. 41
Prozent, so die Studie, sehen darin ein grosses Potenzial – Ten-
denz steigend.
2. Automatisierte Produktion Industrie 4.0 und Industrial Internet
of Things sind inzwischen im Mainstream angekommen: Der Anteil der
Unternehmen, für die smarte Produktion immer noch kein Thema ist,
lag im Mai 2020 bei nur noch 1 Prozent, bestätigt der Bitkom. Dabei
sehen sich viele Unternehmen noch lange nicht am Ziel: 61 Prozent
der von PAC befragten Mittelständler versprechen sich
insbesondere von KI einen Hebel für weitere Verbesserungen.
3. Künstliche Intelligenz (KI) Apropos KI: Das Hypethema der
letzten Jahre beginnt mit ersten, konkreten Lösungen auch in der
ERP-Welt Fuss zu fassen, zum Beispiel im Service. Das ist wenig
verwunderlich, denn in den Geschäftsmodellen zeichnet sich deutlich
ein Wandel vom Produkt zu mehr Dienstleis- tung ab. Da ist es nur
konsequent, den Service so smart wie nur möglich aufzustellen, etwa
durch ein KI-gestütztes Wissensmanagement.
4. Geschäftsmodelle und Plattform- ökonomie Eine Studie des Bitkom
vom Mai 2020 zur Digita- lisierung in deutschen
Produktionsunternehmen konstatiert: 73 Prozent verändern im Zuge
von Industrie 4.0 nicht nur einzelne Abläufe, son-
dern ganze Geschäftsmodelle. Ein sattes Plus von 14 Prozent
gegenüber 2018. Über die Hälfte dieser Unternehmen entwickelt
aktuell neue Produkte und Dienstleistungen oder plant dies – und
sie setzen dabei mehrheitlich auf Plattfor- men: 88 Prozent
kreieren digitale Plattformen neu, entwickeln sie weiter oder
beteiligen sich daran.
5. Digital Supply Chain Der Corona-Lockdown Anfang 2020 hat ein-
drücklich gezeigt: Es gelang und gelingt digita- lisierten
Unternehmen besser, Krisen zu über- winden. So eine Studie der
Bundesvereinigung für Logistik e.V. (BVL). ERP-Funktionen für das
Supply-Chain-Management wie das Beschaf- fungscontrolling und die
Lieferantenbewertung gewinnen daher an strategischer Relevanz:
Welche Lieferanten sind zuverlässig und liefern pünktlich? Wo
lassen sich Preisvorteile erzielen
iS to
Polyscope 01 / 21
1 7 E N T E R P R I S E R E S O U R C E P L A N N I N G FOKUS
und sind diese es wert, sich auf nur einen oder wenige Lieferanten
zu limitieren? Diese und ähnliche Fragen werden im nächsten Jahr
stär- ker in den Fokus rücken.
6. Nachhaltigkeit EY veröffentlichte im Juli eine Untersuchung,
wonach 98 Prozent der professionellen Inves- toren neben harten
Zahlen ihre Entscheidung von «weichen» Kriterien wie Qualität,
Umwelt und Sicherheit abhängig machen. Aber auch die Kunden legen
immer mehr Wert auf eine nachhaltige Unternehmensführung. ERP-Sys-
teme können für die Umsetzung dieser Ziele einen grossen Beitrag
leisten, etwa durch die Unterstützung einer smarten Produktion, die
in Echtzeit Ausreisser erkennt und so zu einer höheren
Produktqualität und geringeren Mate- rialverschwendung
beiträgt.
7. 5G-Mobility im Unternehmen Der neue Mobilfunkstandard 5G
ermöglicht fi r- meneigene Mobilfunknetze. Damit lassen sich
riesige Datenmengen in Echtzeit sicher übertra- gen. 73 Prozent der
Industrieunternehmen se- hen 5G laut Bitkom für das eigene Geschäft
als wichtig an – davon 36 Prozent sogar als «sehr wichtig». Für die
praktische Umsetzung hat der
VDMA 2020 einen Leitfaden mit Use Cases vor- gelegt, von der Ortung
in der Intralogistik bis hin zu Predictive Maintenance. Die Rolle
der Schaltzentrale und Datendrehscheibe zu an- grenzenden Prozessen
übernimmt hier jeweils das ERP-System.
8. Compliance Weniger technisch als organisatorisch heraus-
fordernd wird auch 2021 die Einhaltung der vie- len Gesetze und
Verordnungen sein. Die Markt- analysten von Trovarit berichten in
ihrer Studie «ERP in der Praxis 2020/2021», dass über 50 Pro- zent
der Anwenderunternehmen Compliance im Zusammenspiel mit ihrem
ERP-System für sehr relevant einstufen. Die Themen, die ERP-Verant-
wortliche hier auf dem Tisch haben, reichen von den Zugriffsrechten
auf Daten und Dokumente über die Archivierung von Belegen bis hin
zu Nachweis- und Dokumentationsanforderungen entlang der
Lieferkette – Stichwort: Rückverfol- gung von Serien- und
Chargennummern.
9. Datenmanagement Je mehr die Unternehmen in Sachen Industrial
Internet of Things und KI vom Planen ins Tun kommen, umso
relevanter wird das Thema Da- ten. 58 Prozent der für die
PAC-Studie interview-
ten Unternehmen waren überzeugt, mit einer kontinuierlichen
Sicherung und Steigerung der Datenqualität ihre Prozesse zu
verbessern. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist jedoch auch die
Nutzung der vorhandenen Daten. Und hier ist noch viel Luft nach
oben: Einer aktuellen Studie von Seagate zufolge, bleiben in
Deutschland 68 Prozent der gesammelten Daten ungenutzt.
10. Hohe Benutzerakzeptanz 2021 werden viele ERP-Anwender die
Usability ihrer Systeme auf den Prüfstand stellen. Laut Trovarit
ist dies das drittwichtigste Thema für das kommende Jahr: 45
Prozent der Studienteil- nehmer sehen darin einen wichtigen Trend.
An- satzpunkte hierfür gibt es viele. Flexible Work- fl ows können
ebenso dazu beitragen wie für die Werker einfach zu bedienende
Masken, etwa bei der mobilen Betriebsdatenerfassung. «
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Polyscope 01/21
Wi-Fi jetzt auch für IoT-Appl ikat ionen
Wi-Fi HaLow kann mit vielen anderen IoT- Funktechnologien mehr als
nur mithalten Wi-Fi, eine der erfolgreichsten Innovationen der
Hi-Tech-Ära, bietet eine Vielzahl von Funkverbindungen. Es
überträgt mehr als die Hälfte des gesamten Internetverkehrs und ist
praktisch in fast allen mobilen Gerätetypen vorhanden.
» Henning Wriedt, USA-Korrespondent
Wi-Fi hat viele drahtgebundene lokale Netze (LANs) ersetzt, die in
Privathaushalten und Unternehmen eine strukturierte Verkabelung
verwenden, und hat zudem den Anbietern mobiler Dienste ein
zuverlässiges Mittel zur Abwicklung des mobilen Netzverkehrs an die
Hand gegeben. Wi-Fi nutzt seine inhärenten Stärken, um die meisten
Verbindungsanforde- rungen zu erfüllen, von Standard-Computern bis
hin zu Anwendungen, die hohe Bandbrei- ten erfordern.
Wi-Fi für das IoT Wi-Fi kann jedoch noch mehr und ist inzwi- schen
so weit fortgeschritten, dass sich mit Wi- Fi auch ein breites
Anwendungsspektrum des Internet der Dinge (IoT) abdecken lässt.
«Wi-Fi HaLow» baut auf dem Erfolg von Wi-Fi auf und arbeitet im
Frequenzband unter 1 GHz.
Wi-Fi HaLow bietet im Sub-1-GHz-Frequenz- band Verbindungen mit
grosser Reichweite und geringem Stromverbrauch, um schwierige
Wi-Fi-Umgebungen zu bewältigen, einschliess- lich solcher mit
markanten Hindernissen, wie zum Beispiel Mauern. Wi-Fi HaLow kann
zu- dem mit vielen anderen IoT-Funktechnologien mithalten und diese
sogar verbessern.
Der IoT-Markt ist sehr breit gefächert und reicht von einzelnen
Geräten wie Haushalts- geräten, Thermostaten und Überwachungska-
meras bis hin zu grossen Fabriksensornetzen.
Das IoT hat hierbei seine eigenen Anfor- derungen: sehr niedriger
Stromverbrauch, Verbindungen mit grösserer Reichweite,
Durchdringung von Baumaterialien und an- deren Hindernissen und
Unterstützung einer grösseren Anzahl von Client-Geräten pro Zu-
gangspunkt (AP). Um diese spezifischen An- forderungen zu
unterstützen, führte die Wi-Fi Alliance Wi-Fi HaLow ein. Es basiert
auf dem IEEE 802.11ah-Standard und erweitert die be- stehenden
Wi-Fi-Fähigkeiten.
unterhalb 1 GHz Durch den Betrieb im Frequenzband unter- halb von 1
GHz bietet Wi-Fi HaLow die für viele IoT-Anwendungen erforderliche
grössere Reichweite und die Energieeinsparungen bei den Geräten
sowie die neuesten verfügbaren Sicherheitsmechanismen.
Der Standard IEEE 802.11ah definiert Datenübertragungsraten für
Geräte mit ei- nem Datenstrom von 150 kbps bis zu mehr als 86 Mbps,
wodurch Wi-Fi HaLow sehr gut ausgestattet ist, um die Anforderungen
vieler IoT-Anwendungen in einer Vielzahl von Um- gebungen zu
erfüllen.
Neben der Erhöhung der Abdeckung bietet Wi-Fi HaLow die Sicherheit,
Benutzerfreund- lichkeit und Modulationstechniken, die zur
Gewährleistung zuverlässiger Übertragungs- raten erforderlich sind.
Es nutzt das Fre- quenzspektrum effizienter als konkurrieren-
de IoT-Technologien, und die Unterstützung des nativen
Internet-Protokolls (IP) optimiert die Datenerfassung und -analyse
für IoT- Anwendungen in einer Vielzahl von Anwen- dungsfällen, ohne
dass proprietäre Gateways erforderlich sind.
Da Wi-Fi HaLow die erste Wi-Fi-Technolo- gie ist, die im
Sub-1-GHz-Band arbeitet, gibt es keine Anforderungen an die
Abwärtskom- patibilität von Wi-Fi-HaLow-Geräten, was die
Implementierung integrierter Schaltkreise für kostensensitive
Sensorgeräte vereinfacht.
In einem Beitrag der «Wi-Fi Alliance» wird erörtert, wie sich Wi-Fi
HaLow in das Wi-Fi-Portfolio einfügt und wie es die IoT-
Verbindungsanforderungen erfüllen kann. Der Bericht geht auch
darauf ein, wie andere IoT-Technologieoptionen im Vergleich zu
Wi-Fi HaLow abschneiden, und bietet zudem einen Überblick über
Anwendungsfälle, in denen
Wi-Fi erstreckt sich über mehrere Frequenzbänder und erfüllt eine
Vielzahl von Verbindungsanfor- derungen.
Polyscope 01 / 21
1 9 Fokus
Wi-Fi HaLow die beste Verbindungstechnolo- gie ist. Man erfährt
auch mehr über Wi-Fi Ha- Low als erstklassige Lösung für eine
Vielzahl von IoT-Applikationen.
(Der vollständige Bericht der Wi-Fi Alli- ance kann am Ende dieses
Reports per Web- link angefordert werden).
Vorteile des Wi-Fi HaLow Wi-Fi HaLow erfüllt die besonderen
Bedürfnis- se der IoT-Community und bietet gleichzeitig die
Sicherheit und IP-Unterstützung, die Wi-Fi zu der
vertrauenswürdigen, allgegenwärtigen und benutzerfreundlichen
Plattform machen, für die es bekannt ist. Jedoch, keine einzelne
Technologie kann die Anforderungen jeder Verbindungsvariante
optimal erfüllen.
Es steht daher eine Vielzahl von Technolo- gieoptionen zur
Verfügung, jede mit ihren ei- genen Vorteilen: eine verdrahtete
Verbindung kann schnelle Übertragungsgeschwindigkei- ten
gewährleisten, aber die Nutzer müssen die Kosten für die
Installation der Verkabe- lung tragen und auf Flexibilität
weitgehend verzichten; andere drahtlose Technologien bieten eine
zuverlässige drahtlose Kommuni- kation über kurze Entfernungen,
aber die Sig- nalqualität lässt bereits vor 100 Meter nach; die
Zellulartechnologie bietet wiederum eine grosse Reichweite, ist
aber teuer in der Bereit- stellung und Wartung.
Wahrscheinlich wird keine Technologie jemals die ultimative
Technologie sein, die sich für jede Situation einsetzen lässt, aber
die Wi-Fi HaLow-Performance im Sub-1-GHz- Frequenzband ermöglicht
es Wi-Fi, mehr Ver- bindungsanforderungen als bisher zu erfüllen,
einschliesslich IoT-Nutzung in einer Vielzahl von
Verwendungszenarien.
Wi-Fi mit mehr Bedarfsabdeckung Wi-Fi HaLow erweitert das
Wi-Fi-Portfolio um eine Konnektivität mit grosser Reichweite und
geringem Stromverbrauch, die sich ideal für IoT-Umgebungen eignet.
Durch den Betrieb im Sub-1-GHz-Bereich und mit schmalbandigen
Kanälen erreicht Wi-Fi HaLow eine grössere Reichweite als andere
Wi-Fi-Versionen – wie
auch viele andere Optionen der IoT-Technolo- gie – einschliesslich
einer besseren Durchdrin- gung von Wänden und anderen
Hindernissen.
Wi-Fi-Netze lassen sich so auslegen, dass sie Wi-Fi in mehreren
Frequenzbändern nutzen, ohne dass alternative Funktechnologien
erfor- derlich sind, die zum Beispiel spezielle Geräte oder
Lösungen auf Abonnementbasis in lizen- zierten Mobilfunkbändern
erfordern. Diese Flexibilität macht Wi-Fi zu einer erstklassigen
Lösung für einen grösseren Versorgungsbedarf.
Bild 2 zeigt, wie zum Beispiel das Wi-Fi- Portfolio den
Versorgungsbedarf decken kann, indem es Wi-Fi-Anwendungen bei einer
Da- tenrate von 6 Mbit/s darstellt. Diese Rate reicht in der Regel
aus, um Smartphone-An- wendungen, leichte und mittlere webbasierte
PC-Anwendungen und komprimierte Video- Streaming-Anwendungen zu
betreiben. Das Bild zeigt die Erweiterung der Wi-Fi-Netzab-
deckung, die speziell auf eine häusliche Um- gebung zugeschnitten
ist.
Der Niederfrequenz- und der Schmalband- betrieb von Wi-Fi HaLow
kann IoT-Verbin- dungen mit niedrigerer Datenrate in einem Abstand
von einem Kilometer von einem AP bieten, abhängig von der
Sendeleistung, die von der Regulierungsbehörde, in der die Produkte
betrieben werden, zugelassen ist. Dadurch kann Wi-Fi HaLow nicht
nur in
Wohnumgebungen, sondern auch in landwirt- schaftlichen und
industriellen Umgebungen gut funktionieren.
Ein-Chip-Lösungen für Wi-Fi HaLow Die 802.11ah
Wi-Fi-HaLow-Technologie von Morse Micro bietet eine der wohl
kleinsten und leistungsstärksten Ein-Chip-Lösungen, die Funk, PHY
und MAC sowie einen optiona- len Host-Anwendungsprozessor umfasst,
die in Übereinstimmung mit dem IEEE 802.11ah- Standard unter 1 GHz
für die Stromversor- gung des IoT entwickelt wurden. Diese Chips
lösen die Herausforderungen für Wi-Fi in IoT-Geräten und überwinden
die grundlegen- den Schwächen der bestehenden drahtlosen
Technologien, indem sie einen sehr niedrigen Leistungsverbrauch,
grössere Reichweite und sichere Verbindungen bei höherer Kapazität
bieten. «
Bild 2: Beispiel einer Wi-Fi-Abdeckung bei 6 Mbps. Wi-Fi HaLow
erweitert die Wi-Fi-Reich- weite erheblich.
Ein-Chip-Lösung für Wi-Fi HaLow.
signifi kante Einsparungen bei der Batterie- leistung
optimierter Zugang zu Internet- und Cloud- basierten Anwendungen:
proprietäre Hubs oder Gateways sind nicht erforderlich
neueste Wi-Fi-Sicherheitsschutzmassnahmen
mehrere Energiesparmodi native IP-Unterstützung Wi-Fi zertifi ziert
WPA3 und Wi-Fi zertifi zierte «Enhanced Open»-Sicherheit
Wi-Fi Halow
Die hier beschriebene Broschüre «Wi-Fi HaLow Wi-Fi for IoT
applications» kann über den fol-
genden Weblink kostenlos angefordert werden:
https://www.wi-fi .org/discover-wi-fi /wi- fi -halow
DoWNLoAD
Polyscope 01 / 21
2 0 www.polyscope.ch Mess- und Prüftechnik O s z i l l O s k O
p
Bedieneroberf läche für e ine schnel le und intuit ive
Bedienung
Tektronix hat das Oszilloskop neu defi niert Mit den neuen
Oszilloskopen der Serie 3, 4, 5 und 6 hat Tektronix frischen Wind
in den Oszilloskopmarkt gebracht. Die Geräte stossen auf grosses
Interesse und bieten neue Möglichkeiten in der Messtechnik,
kombiniert mit einer noch nie dagewesenen Benutzerfreundlichkeit.
Der Beitrag zeigt, was sie können und worin sie sich
unterscheiden.
Rein äusserlich sehen MDO3, MSO4, MSO5 und MSO6 ähnlich aus, alle
kommen im ein- heitlichen Design daher. Was sofort auffällt, ist
das grosse, hochaufl ösende Display sowie die vielen Kanäle. Die
grossen Unterschiede jedoch sind im Innern der Geräte zu fi nden:
Je nach Serie sind die Geräte mit 2, 4, 6 oder 8 Kanälen und bis zu
64 digitalen Kanälen er- hältlich. Die Bandbreiten reichen von 100
MHz bis 10 GHz und können je nach Verfügbarkeit innerhalb der
Serien sehr einfach aufgerüstet werden. Die neuen 12-bit ADCs mit
16-bit high- res Aufl ösung verfügen über Abtastraten von
unschlagbaren 2.5 GS/s bis 50 GS/s.
neue 12-Bit-Adc und frontend- Verstärker = führende Vertikalaufl
ösung Die MSOs der Serie 4, 5 und 6 sind mit dem neuen
12-Bit-Analog-Digital-Wandler (ADC) ausgestattet.
Oszilloskope wurden seit über 20 Jahren traditionell mit 8-bit ADCs
gebaut. 8-bit ent- sprechen 256 vertikalen Quantisierungsstufen.
Ein 12-bit-Wandler hingegen hat 4096 Stufen. Ähnlich wie bei einer
Digitalkamera sehen verpixelte Bilder mit einer hohen Aufl
ösung
plötzlich scharf und klar aus und man erkennt Details, die vorher
im Rauschen untergingen. Mit dem High-Res-Modus ist das Gerät in
der Lage, Signale mit einer Vertikalaufl ösung von bis zu 16-bit zu
erfassen.
Zudem kommen die Serien mit einem neuen Frontend-Verstärker der
nächsten Ge- neration, der das Rauschen im Vergleich zu anderen
Oszilloskopen um über 75 Prozent reduziert. Diese Kombination von
niedrigem Rauschen und hochaufl ösenden ADCs ge- währleistet eine
ausgezeichnete ENOB-Per- formance (Effective Number of Bits).
spectrumView – der spektrumanalyzer im Oszilloskop Der neu
entwickelte 12-bit ADC von Tektronix bietet eine weitere
einzigartige Funktion: Er hat einen integrierten Down-Converter –
ein Stück Hardware, das jeden Eingang des Oszillo- skop zu einem
Spektrumanalyzer macht.
Jedes Oszilloskop verfügt über eine FFT- Funktion, welche meist
über das Mathema- tikmenü aufgerufen wird. Die FFT-Funktion ist
sehr beliebt und wird vielfältig verwendet. Die Einstellung von FFT
ist aber sehr mühselig und
schwierig, da sie direkt mit der Samplingrate, Speichertiefe und
der Zeitaufl ösung zusam- menhängt. Ändert man eine dieser
Parameter, ändert sich die ganze FFT Einstellung.
Mit Spectrum View verschwindet diese Ab- hängigkeit, da es einen
eigenen Erfassungs- pfad benutzt. Zeit- und Frequenzdomäne können
separat und unabhängig eingestellt werden. Die Einstellung ist so
einfach wie bei einem Spektrumanalyzer. Zudem kann das Gerät die
Korrelation zwischen Zeit- und Frequenzdomäne darstellen und man
kann das Spektrum über den gesamten Zeitbereich betrachten. Die
Funktionalität öffnet die Tür in eine neue Welt von messtechnischen
Mög- lichkeiten.
Grosser Bildschirm, kapazitive touch- Steuerung, fortschrittliche
UI Die MSOs der Serie 5 und 6 haben einen ein- zigartigen
kapazitiven 15,6" High-Defi nition- Touchscreen (1920 x 1080
Pixel). Beim MSO4 sind es 13.3" und beim MDO3 11.6". Neben diesen
sehr grossen Displays verfügen sie über eine fortschrittliche
Bedienoberfl äche, mit der der Anwender über Objekte direkt
Rein äusserlich sehen MDO3, MSO4, MSO5 und MSO6 ähnlich aus, alle
kommen im einheitlichen Design daher.
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2 1O s z i l l O s k O p Mess- und Prüftechnik
infoservice Linktronix AG Zürcherstrasse 66, 8800 Thalwil Tel. 044
722 70 00, Fax 044 722 70 01 info@linktronix.ch,
www.linktronix.ch
auf Funktionen zugreifen kann, anstatt durch Menüs navigieren zu
müssen. Das Ergebnis ist eine schnellere und intuitivere Bedienung,
zusammen mit beträchtlich mehr Platz für die Darstellung und
Korrelation der Signale. Die Reaktion, Schnelligkeit und Handhabung
ist wie auf einem modernen Smartphone. Eine Applikation öffnet sich
im Augenblick und ein Augendiagramm beispielsweise ist in Sekun-
denbruchteilen erstellt. Da der Anwender das Oszilloskop alternativ
mit einer Maus und über konventionelle Bedienelemente auf der
Front- platte steuern kann, wird eine noch höhere Fle- xibilität
erreicht. Auch über den webbasierten Remotezugriff vom PC lässt
sich das Oszillos- kop bedienen, als würde man davorsitzen.
Bis zu 8 Analogkanälen und 64 Logikkanälen Standardmässig verfügt
jeder Eingang über einen «TekVPI+»-Anschluss, der für alle analo-
gen TekVPI-Tastköpfe und für BNC passt. Wird allerdings der neue
TLP058 Logiktastkopf an- geschlossen, verwandelt sich der analoge
Ein- gang in 8 Digitalkanäle. Der Anwender kann so viele
Logiktastköpfe hinzufügen, wie er be- nötigt, so dass 8 bis 64
Digitalkanäle möglich sind. Digitale Signale werden genau gleich
wie analoge Signale abgetastet, getriggert und ge- speichert, was
die Handhabung ausserordent- lich vereinfacht und flexibel
macht.
Schnelle Signalerfassung – fast Acquisition Digitale Oszilloskope
hatten gegenüber den analogen Vorgängern lange den Nachteil, dass
sie über eine lange Blind- oder Todzeit verfüg- ten. Das heisst,
nachdem der Speicher einmal gefüllt beziehungsweise ein Signal
erfasst wur- de, brauchte das digitale Oszilloskop eine in- terne
Verarbeitungszeit. Diese konnte mehrere Millisekunden betragen. Bei
schnellen Signa- len mit wenigen Mikrosekunden Periodendau- er,
gingen so 99,9 Prozent der Informationen verloren. Mit der Fast
Acquisition-Technologie erreicht das Gerät nun bis zu 500‘000
Erfas- sungen pro Sekunde (wfms/sec). Das reduziert die Blindzeit
enorm und man verliert fast kei- ne Informationen mehr. Es werden
plötzlich Signalinhalte sichtbar, die man vorher nicht gesehen hat
und die allenfalls auf der Schal- tung Störungen verursacht
haben.
Linux- oder Windows-Betriebssystem Alle am Markt erhältlichen
Oszilloskope ba- sieren heute entweder auf einem dedizierten System
oder auf einer Windows-PC-Plattform. Letztere erlaubt es dem
Anwender, auch an- dere Programme auf dem Oszilloskop auszu-
führen. Jeder Ansatz hat Vorteile und Ein-
schränkungen und viele Labore nutzen beide Arten, was zu Problemen
führen kann, wenn der Anwender zwischen den Testplattformen hin und
her wechseln muss.
Die neuen MSOs der Serie 5 und 6 vermei- den dieses Problem, da
diese Oszilloskope erstmals sowohl in einer dedizierten als auch in
einer offenen Windows 10-Konfiguration arbeiten können. Der
Anwender kann einfach zwischen den beiden Umgebungen umschal- ten,
indem er ein SSD Laufwerk einfügt oder entfernt, welches ein
lizenziertes Windows 10-Betriebssystem enthält.
Visuelle Triggerung Der Trigger machte das Oszilloskop einst zu
dem, was es heute ist. Die Triggermöglichkei- ten wurden laufend
erweitert und beinhalten heute Pulsbreiten-, Runt-, Logic-,
Window-, Ti- meout-, Rise/fall time-, Setup and hold,- oder Serial
Trigger. Den richtigen Trigger zu wählen und ein komplexes Signal
stabil darzustellen, ist aber auch mit den modernsten Oszillosko-
pen nicht immer einfach.
Eine neue und einfache Art zu triggern, ist der visuelle Trigger.
Man sieht etwas und zeichnet darauf mit dem Finger oder der Maus
eine Box. Sobald das Signal in die Box fällt, wird getriggert. Die
Form und die Anzahl der Boxen lassen sich frei definieren. Auch
können die Boxen auf verschiedenen Kanälen angelegt und verknüpft
werden. Der visuelle Trigger ist eine gute und zeitsparende
Alternative zu den konventionellen Trigger- möglichkeiten.
Optionale Erweiterungen Die Modelle können direkt ab Werk oder spä-
ter im Feld mit einem 50 MHz AFG (Arbitrary/
Function Generator), Digitaltastköpfen, einer erweiterten
Aufzeichnungslänge von bis zu 1G Punkten und bis auf die maximale
Band- breite erweitert werden.
Die Geräte unterstützen die Decodierung und Triggerung von
folgenden Protokollen: I2C, SPI, RS-232/422/485/UART, SPMI, CAN,
CAN FD, LIN, FlexRay, SENT, USB 2.0, Ether- net, I2S, LJ, RJ, TDM,
MIL-STD-1553, ARINC 429. Viele weitere kommen demnächst dazu.
Weiter bieten die Geräte Software für Jit- ter und Augendiagramme,
Leistungsanalyse und Serial Compliance-Test für Ethernet, USB 2.0,
Automotive Ethernet, MIPI D-PHY 1.2. Die Softwarepakete werden
laufend erweitert.
ein Meilenstein Silvan Christ, Sales Engineer bei Linktronix:
«Tektronix baut seit über siebzig Jahren er- folgreich Oszilloskope
und ist bis heute die Nummer 1 mit dem weltweit grössten Markt-
anteil. Mit den neuen Serien hat Tektronix wieder einen Benchmark
gesetzt und das Os- zilloskop neu definiert. In den neuen Serien
steckt sehr viel Entwicklung, Know-how und siebzig Jahre Erfahrung.
Das sieht man, an- gefangen von der Verarbeitung des Gehäuses über
die hervorragenden Spezifikationen bis hin zu den vielen neuen und
einzigartigen Funktionen.» «
Spectrum View benutzt einen eigenen Erfassungspfad.
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S p e k t i o n t e i l 2
Zuverlässige und schnel le Schutzlackinspekt ion für mehr
Sicherheit
Automatisierte Baugruppeninspektion gibt verlässlich Auskunft Der
Fertigungsprozess Conformal Coating ist in den letzten Jahren für
die Elektronikfertigung immer wichtiger geworden. Bei diesem
Prozess geht es um das Aufbringen von Schutzlacken auf bestückten
Leiterplatten in einer Schichtdicke zwischen standardmässig 100 bis
200 µm. Die Lacke sollen die komplette Baugruppe oder einzelne
Bauteile vor Umwelteinflüssen wie Schmutz, Staub, Feuchtigkeit,
Kondensation, aber auch vor unterschiedlichen Temperaturen
schützen. Des Weiteren können Schutzlacke isolierende Eigenschaften
haben und als Durchschlagschutz eingesetzt werden.
Aber auch andere Defekte können in unter- schiedlichsten Formen
häufig auftreten. Lacke, die an falschen Stellen aufgebracht
wurden, zum Beispiel auf Steckern und Kontaktierun- gen, die frei
bleiben müssen. Weitere Feh- ler können Blasenbildungen sein, die
durch
eingeschlossene Luft entstehen und die im schlimmsten Fall während
des Aushärtens an die Oberfläche durchdringt und kraterför- mig
aufplatzt. Des Weiteren kann Orangen- haut auf der Lackoberfläche
entstehen, her- vorgerufen durch Schaumbildung, wenn der Lack mit
zu hohem Druck aufgesprüht wird. Ebenfalls spielt die Dicke der
aufgetragenen Schutzlackschicht eine Rolle. Ungleichmäs- siges
Auftragen des Lacks sollte ebenso ver- mieden werden. Wird die in
den technischen Datenblättern der Hersteller empfohlene
Schichtdicke überschritten, kann dies zu De-
laminationen und Rissen im Lack führen oder es können Lösemittel
eingeschlossen werden, die wiederum Blasen hervorrufen. Auch die
Durchführung von Doppelbeschichtungen sollte nur dann vorgenommen
werden, wenn das Material dies erlaubt.
einhaltung von normen und Vorgaben gewährleisten Aus diesen
Defekten können die Anforderun- gen an einen qualitativ
hochwertigen Confor- mal Coating-Prozess abgeleitet werden. Neben
der korrekten Verarbeitung der Schutzlacke nach Herstellerangaben
muss der Auftrags- prozess fehlerfrei und mit der richtigen Anla-
genkonfiguration durchgeführt werden. Dabei sollte die zu
schützende Baugruppe vorbehan- delt werden. Hierzu werden
verschiedenste Lösungen angeboten, wobei die Plasmaober-
flächenbearbeitung nicht nur die Baugruppe
reinigt, sondern auch die Oberfläche aktiviert, wodurch eine
stabilere Verbindung zwischen den Komponenten eingegangen werden
kann. Letztlich gibt aber nur eine automatisierte
Baugruppeninspektion zuverlässig Auskunft, inwieweit der Conformal
Coating-Prozess ohne Defekte durchgeführt wurde. Diese Ins- pektion
ist unerlässlich, da nur so die Einhal- tung von Normen und
Vorgaben gewährleistet werden kann.
Qualitätskriterien der schutzlackinspektion Besonders drei
Qualitätskriterien des auf- getragenen Schutzlacks müssen bestimmt
werden: das Vorhandensein des Lackes, eine fehlerfreie, ebene
Oberfläche und die Lack- schichtdicke. Letzteres kann nur mit
punktu- ellen Schichtdickenmessverfahren ermittelt werden, so dass
sich in der Praxis die Durch- führung einer punktuellen
Stichprobenmes- sung bewährt hat. Für die ganzheitliche Inspektion
grosser Leiterplattenbereiche in punkto Vorhandenseins des Lacks
und feh- lerfreier, ebener Oberflächen eignet sich die automatisch
optische Inspektion (AOI), im Fall des Schutzlackauftrages auch
Conformal Coating Inspection (CCI) genannt. Da der Lack meist
transparent ist und daher nur wenige Strukturen aufweist, sind
Fluoreszenzfarbstof- fe notwendig, die von den speziellen Kameras
eines automatischen optischen Inspektions- systems erkannt werden
können.
Aufgaben und einsatzbereiche der cci So wird UV-Beleuchtung in den
Inspektions-
Die Schutzlackinspektion detektiert Luftblasen in der Beschichtung
oder auch fehlenden Lack auf der Baugruppe.
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2 3S c h u t z l a c k i n S p e k t i o n t e i l 2 Mess- und
Prüftechnik
systemen eingesetzt, da Lackhersteller ihren Produkten in der Regel
ultraviolett fluoreszie- rende Partikel beimischen, die von Kameras
mit UV-LEDs einfach erkannt werden können. Erst dadurch werden die
Lacke für die ma- nuelle und automatische optische Inspektion
prüfbar. Hierbei ist es notwendig, dass die Partikel gleichmässig
verteilt sind und gleich- mässig stark und konstant fluoreszieren.
Auf- grund der Eigenschaft der fluoreszierenden
Partikel wird bei gleichmässiger Lackschicht Licht mit gleicher
Intensität abgestrahlt, wenn die Partikel konstantem UV-Licht
ausgesetzt sind. Kamerasysteme können diese zurückge- schickte
Lichtintensität erkennen und aufneh- men. Unterschiedliche,
oberflächliche Schä- den wie Kratzer, Blasen oder Orangenhaut, zu
viel Lack oder auch das Fehlen von Lack werden durch das
ultraviolette Licht sichtbar. Mittels schräg montierter
Kamerasysteme können diese Schäden und Ungenauigkeiten sowie das
Fehlen von Schutzlackierung auch in sichtbaren und beleuchtbaren
Zwischen- räumen dokumentiert werden, wie beispiels- weise auch die
Beschichtungen auf Pins und in deren Zwischenräumen.
toleranzwerte vollautomatisch analysiert Die durch das CCI-System
aufgenommenen Prüfbilder werden mit dem Soll-Zustand
einschliesslich erlaubter Toleranzwerte voll- automatisch
analysiert. Die erkannten Ab- weichungen werden als Fehler
klassifiziert.
Darüber hinaus werden noch weitere Indi- katoren ermittelt, die zur
Optimierung des Conformal Coating-Prozesses herangezogen werden.
Die Inspektion des Schutzlackes kann sowohl nach als auch vor dem
Aushärten er- folgen. Bei der Nassprüfung wird der Lack vor dem
Durchhärten inspiziert, wodurch im An- schluss die Möglichkeit
einer Nacharbeit oder Ausbesserung seitens des Fertigungspersonals
besteht.
Für die Inspektion von transparenten Schutzlacken bietet die Viscom
AG das System S3088 CCI an, das sich durch das Kamerasys- tem mit
einer orthogonalen und acht Schräg- kameras sowie durch die
Durchfahrtshöhe der Leiterplatte von 105 Millimetern von den
übrigen Systemen der S3088-Serie unterschei- det. Die S3088CCI
arbeitet ebenfalls mit der Viscom Inspektionssoftware vVision und
Easy Pro und besitzt daher die gleiche Bedienungs- oberfläche wie
alle anderen AOI-Systeme. Mit der S3088CCI sind
Leiterplattengrössen von 508 Millimetern x 508 Millimetern inline
ins- pizierbar. Zu beachten ist, dass verschiedene Lacktypen
unterschiedliche Belichtungszeiten benötigen. Bei Lacken mit einem
Silikonanteil, die schwächer reflektieren, empfiehlt sich die
HD-Option, mit welcher UV-Licht in stärkerer Intensität abgestrahlt
werden kann.
trockenprüfung sowie nassprüfung möglich Mit den in die S3088 CCI
eingebauten UV-LEDs lassen sich Schutzlackierungen gut zu den
nicht lackierten Bereichen kontrastieren. Mit einer Kameraauflösung
von bis zu 15 μm/Pixel sind Risse, Bläschen, Verschmierungen und
Lackspritzer deutlich sichtbar. Des Weiteren kann der Lack auf
Vollständigkeit geprüft wer- den. Neben der Trockenprüfung ist die
Nass- prüfung optional möglich. Dazu wird kunden- seitig eine
interne Absaugung angeschlossen, um sicherzustellen, dass die
Konzentration im System immer niedrig bleibt. Eine weitere Option
ist die Schichtdickenmessung mittels 3D Spot Measurement, bei der
punktuell mit einem senkrecht eingebauten Sensor der Ab- stand von
der Oberfläche des Lacks zur Leiter- plattenoberfläche als
Referenzebene gemes- sen wird. Die daraus resultierende Differenz
stellt die Lackdicke da.
Eine Qualifizierung elektrischer Isoliermas- sen auf Leiterplatten
angelehnt an die IPC-CC- 830C-Norm ist möglich. «
infoservice Hilpert electronics AG Täfernstrasse 29, 5405
Baden-Dättwil Tel. 056 483 25 25, Fax 056 483 25 20
office@hilpert.ch, www.hilpert.ch
Das System S3088 CCI eignet sich besonders bei transparenten
Schutzlacken.
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Luci – e in Computertomograph für die Energieforschung
Einmalige Einblicke in verschiedenste Anwendungsbereiche Auf dem
Campus Horw der Hochschule Luzern steht neuerdings ein
Computertomograph namens Luci. Das Hochpräzisionsinstrument wird
verschiedenen Forschungsprojekten rund um die Gewinnung und
Speicherung von klimafreundlicher Energie dienen.
Luci ist etwa 3,5 x 2,0 x 2,5 Meter gross, schwarz und gegen elf
Tonnen schwer. Sie ist ein Computertomograph und steht auf dem
Campus Horw am Departement Technik & Architektur der Hochschule
Luzern. Ihr vol- ler Name lautet LUcerne Ct Imaging (facility).
Luci misst auf Mikrometer genau, was im In- nern eines Gegenstandes
vorgeht, ohne diesen dabei zu zerstören. Während sich das Objekt
dreht, zeichnet Luci mit Hilfe von Röntgen- strahlen Serien von
Bildern auf – bis zu 15 pro Sekunde, mit je 2880² Pixeln. Aus
diesen Röntgenaufnahmen berechnet der Computer dann Schnittbilder.
Diese können verschiede- nen Zwecken dienen, von Vermessungen über
Fehlererkennung bis hin zum Beobachten von Materialien in
geschlossenen Behältern, wäh- rend sie erwärmt oder abgekühlt
werden.
der unterschied vom medizinischen zum industriellen
computertomographen Die meisten Menschen kennen Computerto-
mographen aus dem Spital oder aus Fern- sehserien. Philipp Schütz
vom Institut für Maschinen- und Energietechnik, der die An-
schaffung an der Hochschule Luzern begleitet hat, erklärt:
«Medizinische und industrielle Computertomographen sind grundlegend
an- ders aufgebaut. Beim medizinischen bewegen sich die
Röntgenquelle und der Detektor, beim industriellen sind beide fest
installiert, dafür wird das Objekt bewegt. Dadurch ist der in-
dustrielle Computertomograph präziser und stabiler.» Beides ist
wichtig für die geplanten Einsätze am Departement Technik &
Archi- tektur der Hochschule Luzern, bei denen es hauptsächlich um
einen vermehrten Einsatz
von umweltfreundlicher Energie geht. Der Schweizerische
Nationalfonds hat die An- schaffung unterstützt.
dank Lucis röntgenblick energie besser speichern Bereits hat der
Computertomograph in Horw seine ersten Einsätze hinter sich. Dabei
geht es zum Beispiel um die Frage, wie überschüs- sige
Photovoltaik-Energie möglichst lange als Wärme gespeichert werden
kann, damit sie auch nachts oder im Winter zur Verfügung steht. Die
Hochschule Luzern untersucht eine vielversprechende Lösung von
thermischen Energiespeichern mit sogenannten Phasen-
wechselmaterialien. Diese setzen beim Wech- sel von flüssig zu fest
Energie frei, die zur Er- wärmung oder Kühlung von Gebäuden und
Maschinen genutzt werden kann. Je mehr man nun über das Verhalten
des Materials während des Prozesses auch auf mikroskopi- scher
Ebene weiss, um so effizientere und sta- bilere Systeme können
damit gebaut werden.
Verändert sich das Material auf Dauer, wenn es unzählige Male von
fest zu flüssig respektive von flüssig zu fest wechselt? Falls ja,
wie? Am besten lässt sich dies durch Beob- achtung während des
Prozesses herausfinden. Im realen System ist der Blick auf das
Materi- al jedoch verstellt: Der Vorgang findet schwer zugänglich
in ein Kunststoffgehäuse einge- packt zwischen Wärmeübertragern
statt. Für den Röntgenblick des Computertomographen ist dies jedoch
kein Problem, denn er durch-
Gross, schwarz, etwa 11 Tonnen schwer, 3.5 x 2.0 x 2.5 Meter in der
Abmessung und enorm leistungsfähig: bis zu 15 Bilder pro Sekunde
kann der Computertomograph an der Hochschu- le Luzern
aufnehmen.
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2 5C o m p u t e r t o m o g r a p h i e Mess- und
Prüftechnik
dringt mit seinen Strahlen die Aussenhülle und kann das Innenleben
an einem genau definierten Ort in kurzen Abständen abbil- den,
während der Speicher geladen und die Temperatur verändert
wird.
Präzisere computersimulationen Eine weitere Einsatzmöglichkeit für
Luci sind Messungen, mit deren Hilfe genauere Compu-
tersimulationen gemacht werden können. Die
Simulationen dienen dazu, den Energiever- brauch von Heiz- und
Kühlsystemen in einem Gebäude oder einer Maschine unter bestimm-
ten Bedingungen besser zu verstehen. Dabei rechnet man
normalerweise mit optimal gear- beiteten Materialteilen. Die
Realität sieht aber bisweilen anders aus; kleine Mängel kommen
immer wieder vor. So geht zum Beispiel bei rauen Innenflächen eines
Energiespeichers durch unvollständigen Kontakt Energie verlo-
ren – nur bekommt die Innenseite niemand je zu Gesicht. Der
Computertomograph entdeckt hier Unebenheiten. Damit kann er
einerseits helfen, sie zu beseitigen. Wo dies nicht mög- lich ist,
können potenzielle Mängel in die Si- mulationen einbezogen
werden.
nutzungsmöglichkeiten auch für Animationsfilme und Instrumentenbau
Lucis Fähigkeiten stehen als Dienstleistung auch Unte