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Nachhaltige Nutzung von Bioenergie
Empfehlungen des BioÖkonomieRats
Nachhaltige Nutzung von Bioenergie
Empfehlungen des BioÖkonomieRats
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Inhalt
1. Einleitung 6
2. Verwendungspfade 8
3. VerfügbarkeitvonBiomasse 10
4. Nachhaltigkeit 15
4.1SozialeAspekte 15
4.2ÖkonomischeAspekte 16
4.3ÖkologischeAspekte 17
5. ForschungundEntwicklung 21
6. AkzeptanzundKommunikation 25
7. BewertungundEmpfehlung 27
8. Quellenangaben 30
9. Anhang 33
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Einleitung
1. Einleitung
Mit den vorliegenden Empfehlungen nimmt der BioÖkonomieRat1 Stellung zur aktuellenSituationimBereichderenergetischenNutzungvonBiomasse.Nachdemdurcheinenaus-legungsüberschreitendenTsunamihervorgerufenenUnfallimjapanischenKernkraftwerkFukushimahatdiedeutscheEnergiepolitikdenbeschleunigtenAusstiegausderKernener-giebeschlossen.DamitverbundenisteinverstärkterundschnellererAusbaudererneuer-barenEnergieneinschließlichderBioenergie.DieverstärkteNutzungvonBioenergieführtzuerheblichenHerausforderungenhinsichtlichderSicherstellungdesglobalenBiomassebe-darfsnichtnurandienationale,sondernauchdieinternationalePolitik,WissenschaftundWirtschaft.
DerBioÖkonomieRatsiehtChancenundRisiken ineinervermehrtenProduktionvonBio-massefürdieenergetischeNutzung;er identifiziertForschungs-undInnovationsbereicheundentwirftStrategien,umChancenwahrzunehmen,RisikenzumindernundFehlentwick-lungenmöglichstfrühzeitigzuerkennen.DievorliegendenEmpfehlungensolleneineWeg-leitungfürdieaktuellenDebattengeben.
Zentralist,KonfliktezwischendemAnbauundderNutzungvonBiomassezurNahrungsmit-telerzeugungundderenergetischensowiestofflichenNutzungzuvermeiden.EsseidirektzuBeginndaraufhingewiesen,dassdieUrsachedesTeller-Tank-Konfliktesunteranderemdarinliegt,dassaufgrundentsprechenderFördersystemederkommerzielleWertdesbiolo-gischenKohlenstoffsbeienergetischerNutzungteilweisehöheristalsbeieinerNutzungalsNahrungs-oderFuttermittel.DieVerdienstmöglichkeitendesLandwirtesentscheidenüberdieangebautenPflanzen,diePreisederveredeltenProdukteüberihreNutzung.Diezusätz-lichestaatlicheFörderungvonBioenergieträgerndererstenGenerationverschiebtdiePrio-ritätendesLandwirtesweiterzuGunstenderErzeugungvonRohstoffen,BrennstoffenundKraftstoffenanstellevonNahrungs-undFuttermitteln. InBezugaufdenForstsektorsindentsprechendeAuswirkungeneinerzunehmendenenergetischenVerwendungvonHolzaufdieabnehmendeVerfügbarkeitsowiediePreisentwicklungvonRohstoffenfürdiestofflicheNutzungzuberücksichtigen.DieseEffektegiltesbeiderzukünftigenFörderungzubeachten.
Europäische Vorgaben im Energiebereich sehen vor, dass bis 2020 beispielweise 20% desgesamten Energiebedarfs in der EU aus erneuerbaren Energieträgern stammen sollen. InDeutschlandwerdenderzeit11%desEndenergieverbrauchsdurcherneuerbareEnergienge-deckt,davonknapp70%durchBiomasse.MitdemwachsendenBedarfanBiomasseergebensichneueHerausforderungenfürPolitik,WirtschaftundWissenschaft:DerverstärktePflan-zenanbauzurEnergiegewinnungkannzustärkererKonkurrenzmitderstofflichenNutzung,Land-undNahrungsmittelverknappungsowiesteigendenNahrungsmittel-undLandprei-sen führen. In der Folge werden Rückwirkungen auf das weltweite Nahrungsmittelange-botunddamiteineZunahmedesHungersinderWeltbefürchtet2,wennnichtstärkeraufsogenannte„Non-Food“-Biomassegesetztwird.DiedrastischenGetreidepreissteigerungenimJahr2008führtenzudemzupolitischenUnruhenineinerReihevonEntwicklungs-und
1 FürdieErarbeitungderEmpfehlungenwareineArbeitsgruppemitF.Vahrenholt(Sprecher),H.Born,T.Hirth,F.Iser-meyer,S.MarcinowskiundJ.vonBrauneingerichtet.
2 SowirddurchvonBraun(2008)daraufhingewiesen,dasshoheBiospritquoteninEuropaunddenUSAdenHungerinderWelterhöhenwürden.
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Schwellenländern.3WenngleichdieKonkurrenzumBiomassefürNahrungundEnergienureineUrsachefürPreissteigerungenundUnruhendarstellen,kannnureinverantwortungs-vollerundnachhaltigerUmgangmitBiomasse,Land,WasserundNährstoffendazubeitra-gen,globaleKonflikteumRessourcenzuminimierenundsomiteinesichereundnachhaltigeZukunftzugewährleisten.DieenergetischeNutzungvonBiomasseistdeshalbnurtragbar,wennsieohnenachteiligeAuswirkungenaufdieWelternährungsfrageumsetzbarist.
Verstärkt wird die Problematik durch den stetig steigenden Nahrungsmittelbedarf einerwachsenden Weltbevölkerung – die zur Verfügung stehende Bodenfläche je Einwohnernimmtdadurchstetigab.GleichzeitigverursachtderzunehmendeWohlstandindenSchwel-lenländerneinenAnstiegdesKonsumstierischerNahrungsmittel,wodurchwiederumdieNachfragenachFuttermittelnsteigt.TierischeLebensmittelhabeneinenwesentlichhöhe-renFlächenbedarfalspflanzliche.Dies,gepaartmitdemkonkurrierendenAnbauvonBio-massefürdieBioenergiegewinnungundderzunehmendenstofflichenVerwertungvonBio-masse,stelltentwederhoheHerausforderungenandieSteigerungderlandwirtschaftlichenProduktivitätoderführtzueinemimmergrößerenFlächenbedarf,derzuRegenwaldrodungoderGrünlandumbruchunddamitzuerhöhtenTreibhausgasemissionenführenkann,diedenmitderFörderungvonBioenergieeinhergehendenKlimaschutzzielenentgegenlaufen.
Andererseitsistfestzustellen,dasseinerheblicherTeilvonbiogenenReststoffen(Restholz,Stroh, Straßenbegleitgrün, Biomasseabfälle, Lebensmittelabfälle, Gülle, in Abwässern ent-haltenechemischeEnergie(CSB/BSB))nochnichtderEnergieverwertungzugeführtwird.4DarüberhinausgibtesweltweitRegionen,indenenderBiomassezuwachswederstofflichnochenergetischgenutztwird,obwohleineentsprechendeNutzungaufnachhaltigeWeiseerfolgen könnte. Vor diesem Hintergrund ist auch die wachsende Bedeutung des ImportsvonBiomasseoderdaraushergestellterEnergieträgerundRohstoffe,dieunternachhaltigenBedingungenerzeugtwordensind,durchauspositivzubewerten.
FürDeutschlandwirddieSicherstellungseinerbiogenenRohstoffzufuhrzueinerumsogrö-ßeren Herausforderung, je mehr Energie und Grundstoffe für die Industrie aus Biomassegewonnenwerdensollen.DeutschlandimportierteimZeitraum2008bis2010nettoetwa40%derhierzulandeverarbeitetenBiomasseausanderenTeilenderWelt(WWF,2011). ImBereichderstofflichenNutzungliegtdieserAnteilsogarbeiüber60%(nova,2010).Gleich-zeitignimmtderBestandproduktiverlandwirtschaftlicherNutzflächendurchUmwandlunginSiedlungs-undVerkehrsflächenweiterab.AberauchderUmwelt-undNaturschutzführtmitseinenderzeitigenZielsetzungenzueinemjährlichenRückgangdernutzbarenFlächen.EsmussdahereinAnliegenderPolitikinDeutschlandwerden,denVerlustlandwirtschaft-licherFlächendurchÜberbauungimSinnederRessourcenschonungundderzukünftigenEnergieversorgungsoweitwiemöglichzureduzieren.Diepolitischgewollteundsubventi-onierteExtensivierungderLandwirtschaftführtebenfallszugeringererProduktivitätundsomitzueinemhöherenFlächenbedarf.DerRatfürNachhaltigeEntwicklungfordertz.B.inseiner aktuellen Studie„Gold-Standard Ökolandbau“ eine Ausweitung des FlächenanteilsfürÖkolandbau(RNE,2011).
3 SiehedazuauchaktuelleBerichteinderTagespresse,wiez.B.http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/die-tortillakrise/806060.html
4 LautBiogasrat(2011)habenbiogeneReststoffeinDeutschlandinsgesamteinPotenzialvon24,5Mio.TonnenproJahr,waseinerLeistungvonca.3,2TWhelektrischsowie2,45TWhthermisch,gesamt5,65TWh,entspricht.DavonkönntenlautBiogasratbeientsprechendenWeichenstellungenbiszumJahr2020gut50%fürdieBiogaserzeugungerschlossenwerden.
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Verwendungspfade
2. Verwendungspfade
DieBiomassebedarfeergebensichausdenunterschiedlichenNutzungspfaden.InAbbil-dung1sinddieOptionenderBiomassenutzungabgebildet.Zunächst istdieNahrungs-mittel- bzw. Futtermittelnutzung von der technischen Nutzung zu unterscheiden. DietechnischeNutzungwiederumumfasstdiebeidenBereicheenergetischeundstofflicheNutzung. InnerhalbderenergetischenNutzungistzwischenStrom,WärmeundTrans-portzuunterscheiden.
Abbildung 1 : Biomassenutzungspfade
DeraktuelleBeitragderBioenergieamEndenergieverbrauchinDeutschlandbeträgt7,9%.DabeisindfesteundflüssigeBiomasse,Biogas,Deponie-undKlärgas,derbiogeneAnteildesAbfallssowieBiokraftstoffeeingerechnet.Damitwerden9,0%desgesamtenWärme-verbrauchs,5,5%desStromverbrauchsund5,8%desKraftstoffverbrauchsgedeckt.5
Mitca.57%dergesamtenBioenergiebereitstellungstelltHolzdiewesentlicheQuellederBioenergiedar.DieseswirddabeivorwiegendzurWärme-undingeringeremMaßezurStromerzeugung verwendet.6 Energiepflanzen vom Acker bilden die Grundlage für dieBiokraftstofferzeugungundfürdieBiogaserzeugungzurStrom-undWärmegewinnung,wobeieinerheblicherTeilderBiomassefürdenBiokraftstoffbereichimportiertwird.Ins-gesamtwerdenderzeitvonca.17%derdeutschenAckerflächenwenigerals2%desEner-
5 BioenergieträgerstellenbeidenKraftstoffendiealleinigeQuelleerneuerbarerEnergiendar,beimWärmeverbrauchnehmensieeinenAnteilvon92%dererneuerbarenEnergieneinundbeimStromverbrauch33%.
6 DerBeitragderBioenergieinsgesamtsowiedieVerteilungaufeinzelneBioenergieträgerzurEndenergiebereitstel-lunginDeutschlandimJahr2010sindinTabelle1imAnhangzusammengefasst.
Stoffliche Nutzung*
Energetische Umwandlung
physikalisch-chemisch
biochemisch
Nutzenergie
Elektrizität WärmeKraftstoffe
thermochemisch
Organische Abfälle
Organische Abfälle
* Textilien Baustoffe Verpackungen Kosmetik Medizin Schmierstoffe
Nahrung Biomasse
8
gieverbrauchsinDeutschlandgedeckt(Isermeyer,2011).DieStromerzeugungausBiogaslagimJahr2010beietwa12,8Mrd.kWh,wasetwa2,1%desgesamtenStromverbrauchsinDeutschlandentspricht.Dafürwurdenaufca.5,5%derAckerflächeEnergiepflanzen(ca.90%Mais)angebaut.
DieaktuellenenergiepolitischenZielederBundesregierungsehenvor,dassderEnergie-anteilausSonne,WindundanderenerneuerbarenEnergienamStromverbrauchimJahr2020mindestens35%betragensoll.Davonsollen8%ausBiomassebereitgestelltwerden(BMU,2008).Esmussgelingen,einengroßenTeildiesesZuwachsesausforstwirtschaft-licherBiomasseundbiogenenReststoffenzuerzeugen.Anderenfallswürdedasbedeu-ten,dassunterdengegebenenBedingungenundderzeitverfügbarenTechnologienca.2,2Mio.HektarAckerflächealleinfürdenAnbauvonBiogaspflanzenbereitgestelltwer-denmüssten.Derzeitwerdendafürvonden2,3Mio.Hektar(FNR,2011a)fürnachwachsen-deRohstoffewenigeralsdieHälftegenutzt(Tabelle1).
DieErneuerbare-Energien-RichtliniederEUschreibtvor,dassimVerkehrssektorderAn-teil des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien (nicht allein Biokraftstoffe) biszumJahr202010%betragenmuss.DurchdasdeutscheBiokraftstoffquotengesetzwirddieseRichtlinieinnationalesRechtumgesetzt.DasGesetzverpflichtetdieMineralölwirt-schaft,einenfestenundanwachsendenMindestanteilvonBiokraftstoffenindenVerkehrzubringen.Diesersteigtjährlichum0,25%bisauf8%desEnergiegehaltsdergesamtenin den Verkehr gebrachten Kraftstoffe im Jahre 2015 an. Laut Berechnungen deutscherChemieorganisationenkönnenmitknappeinemViertelderAckerfläche(ca.3,2Mio.Hek-tar)maximal20%desheutigenKraftstoffbedarfsinDeutschlandunddamitmaximalca.3,3%desPrimärenergieverbrauchsgedecktwerden(Chemie,2009).ZurUmsetzungdiesereuropäischenundnationalenVorgabensinddamitBiokraftstoffimporteunerlässlich.ImaktuellenWeißbuchzumVerkehrweistdieEU-Kommissiondaraufhin,dassderVerkehrs-sektorzufast100%vonfossilenEnergienabhängt(EU,2011).NachHochrechnungenwirdsichdieserAnteilbis2050nurunwesentlichabsenken.Etwa60%desjährlichenErdöl-verbrauchsgehenbislangindenBereichTransportenergie(IEA,2010).AlsAlternativezufossilenbzw.biogenenEnergiequellenimTransportsektorwirdvonderBundesregierungdieEntwicklungderElektromobilitätgefördert.BiszumJahr2020sollesnachdenZielenderBundesregierungeineMillionElektrofahrzeugeinDeutschlandgeben.
Wie unterschiedlich das Mengenpotenzial der Biomasse in unterschiedlichen Verwer-tungspfadenseinkann,zeigt folgendesBeispiel:DerWissenschaftlicheBeiratAgrarpo-litikschreibtinseinemGutachtenzuBioenergie,dasseineAusdehnungdesdamaligenBioenergie-Mixes(Stand2007;FokusaufBiodiesel)auf30%derlandwirtschaftlichenFlä-cheDeutschlandslediglich2,3%desEndenergieverbrauchsDeutschlandsdeckenkönnte.Bei einer konsequenten Fokussierung der Bioenergiestrategie auf Biogas-KWK- oderHackschnitzel-KWK-Anlagen, welche maximale Netto-Energieerträge je Hektar liefern,ließe sich dieser Anteil auf knapp 9% steigern (Wissenschaftlicher Beirat AgrarpolitikbeimBMELV,2007).
EineEntscheidungüberdenoptimalenNutzungswegvonbiogenenRohstoffenkannda-mitnurinAbhängigkeitvonökologischen,ökonomischenundsozialenGegebenheitenvorgenommenwerden.
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Verfügbarkeit von Biomasse
3. Verfügbarkeit von Biomasse
Grundlage für den weiteren Ausbau der Bioenergie ist eine ausreichende Rohstoffba-sis.NebenderMobilisierungvonWaldholzundderverstärktenNutzungvonRest-undAbfallstoffen kommen dabei die Erschließung neuer Anbauflächen sowie Produktions-steigerungenbeiEnergiepflanzenzurErhöhungdesBiomasseangebotsinFrage(BMELV,2009a).
Da der Anbau von Energiepflanzen auf Ackerflächen in direkter Konkurrenz zur stoff-lichen Nutzung und zum Anbau von Pflanzen zur Lebens- und FuttermittelproduktionstehtunddadurchdieErnährungssicherunggefährdenkann,verdienterbesondereAuf-merksamkeit.IndenfolgendenAusführungenwirddeshalbderAspektderFlächenver-fügbarkeitfürBioenergiebesondersberücksichtigt.
FlächennutzungIn Deutschland stehen für die agrarische Produktion ca. 11,9 Mio. Hektar Ackerflächenund4,9Mio.HektarGrünlandzurVerfügung.Waldbelegtca.11,1Mio.HektarFläche.EineErschließung weiterer Flächen für die Agrarproduktion ist in Deutschland nur in sehrbeschränktem Umfang möglich. Konservative Schätzungen gehen davon aus, dass ca.176.000HektarzurVerfügungstehen(KBU,2009).
Der Anbau nachwachsender Rohstoffe zur energetischen und stofflichen Verwendungbelegtmittlerweile19%dergesamtenAckerflächeinDeutschland(Tabelle1).Davonent-fallenmitca.2,0Mio.Hektar86%aufEnergiepflanzen.RapszurBiodieselgewinnungundPflanzenfürdieBiogaserzeugungnehmendabeidengrößtenAnteilein.
Tabelle 1 : Anbau nachwachsender Rohstoffe zur energetischen und industriellen Nut-zung in Deutschland in Hektar ( ha ) und Prozent ( % ) der gesamten Ackerfläche ( AF ) ( Quelle : FNR, 2011a )
Pflanzen Rohstoff 2011 (geschätzt)
ha % der AF
Energiepflanzen
Rapsöl für Biodiesel/Pflanzenöl 910.000 7,7
Pflanzen für Bioethanol 250.000 2,1
Pflanzen für Biogas 800.000 6,7
Pflanzen für Festbrennstoffe (u. a. Agrarholz, Miscanthus) 6.000 <0,1
Summe Energiepflanzen 1.966.000 16,5
Industriepflanzen Summe Industriepflanzen 316.500 2,7
Nachwachsende Rohstoffe gesamt 2.282.500 19,2
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VondenimJahr2008inDeutschlandbereitgestelltenrund127Mio.FestmeternHolzwur-den57%stofflichund43%energetischgenutzt(FNR,2011a).HolzmachtinDeutschlandeinenerheblichenAnteilderBioenergiebereitstellungausunddientdabeivorwiegendderWärmegewinnung(s.o.).DieerheblicheZunahmederenergetischenVerwendungindenletztenJahrenhatdabeibereitszueinerKonkurrenzmitderstofflichenNutzungge-führt(Abbildung2).
Abbildung 2 : Vergleichende Darstellung der stofflichen ( im Hintergrund ) und energetischen ( im Vor-
dergrund ) Verwendung von Holz; Angaben in Millionen Kubikmeter ( Quelle : FNR, 2010 )
VomnationalenBedarfan3,6Mio.TonnennachwachsendenRohstoffen(ohneHolz)fürdiestofflicheNutzungwerdenzurzeit2,3Mio.Tonnenunddamit64%importiert.StudiengehenbeigleichbleibendenRahmenbedingungenvoneinerStagnationderAnbauflächeaufdemderzeitigenNiveauodervoneinerSteigerungaufmaximal780.000Hektaraus.BeieinerverstärktenFörderungderstofflichenNutzungwirddagegenvoneinerFlächen-belegungvonüber1,8Mio.Hektarausgegangen(nova,2010).
In Bezug auf die Entwicklung der Agrarproduktion in den letzten Jahrzehnten hält derBioÖkonomieRat in seinem Gutachten„Innovation Bioökonomie“ 2010 fest: InsgesamthatsichdieagrarischeProduktioninDeutschlandbeifastalleneinheimischenProdukten–insbesonderebeiMilch,Getreide,FleischsowieObstundGemüse–imZusammenhangmitderLiberalisierungderEU-Agrarpolitikindenletzten25Jahrenpositiventwickelt.Ne-beneinerwachsendenLebensmittel-undFuttermittelerzeugungwaresmöglich,einenTeilderlandwirtschaftlichenErzeugungfürdiestofflicheundenergetischeVerwertungzurVerfügungzustellen.DieErzeugnisse,dieenergetischgenutztwerden,findendabeivorwiegendinderBiokraftstoff-undinderBiogaserzeugungVerwendung(BÖR,2010).
20
1987 1990 1993 1996 1999 2002
Boom
energetisch stofflich
Stagnation moderates Wachstum
starkes Wachstum Delle
2005 2008 2011
40
60
80
100
11|10
Verfügbarkeit von Biomasse
GleichzeitigweistderRatinseinemGutachtenauchdaraufhin,dassimJahre2004dieNetto-FlächenbelegungfürAgrargüterimAußenhandelca.20%betrug(UBA,2009).DerHauptanteilentfälltdavonaufdenImportvoneiweißhaltigenFuttermittelnzurTierer-nährung.
Flächenpotenziale für BioenergieDie Potenzialstudien verschiedener Forschungsinstitute zur Flächennutzung für nach-wachsende Rohstoffe halten in Deutschland eine Ausweitung der für Bioenergie ge-nutzten Flächen auf ca. 2,5 Mio. Hektar bis maximal 7,3 Mio. Hektar im Zeithorizont2020/2030fürmöglich(AEE,2011).BedingungistbeiallenPotenzialberechnungen,dassdie Eigenversorgung mit Nahrungsmitteln in Deutschland nicht in Frage gestellt wird.UnterschiedeindenAbschätzungenergebensichausunterschiedlichenAnnahmenzurProduktivitätssteigerung,zurAusweitungvonNaturschutzflächen,zurAusweitungdesökologischenLandbausundzurEntwicklungderAgrarexporteausDeutschland.Zusätz-licheFlächenwerdendabeidurchdieabnehmendeNachfragenachLebensmittelnundSiedlungsflächedurcheinenRückgangderBevölkerungsowiedurchsteigendeErnteer-trägefreiwerdendeFlächenderNahrungsmittelproduktiongeneriert.AbgezogenwerdenFlächen,diefürSiedlungundVerkehrszweckeverbrauchtwerden.
NebeneigensfürdieenergetischeNutzungangebauterBiomassespielenRest-undAb-fallstoffe,dienachvorherigerNutzungvonBiomasseanfallen,eineRolle.LautAgenturfürErneuerbareEnergienwürdediefürBioenergiegenutzteMengeReststoffeheuteeinerFlächevon2,6Mio.Hektarentsprechen,wenndieseBiomasseeigensangebautwerdenmüsste.DabeibleibennochReststoffeungenutzt.Werdenbis2020alleverfügbarenRest-stoffeunterBerücksichtigungderMenge,diedemBodenrückgeführtwerdenmuss,fürBioenergiegenutzt,entsprichtdiesesBioenergiepotenzialeinerFlächevon4,1Mio.Hektar(AEE,2011).
Energieversorgungspotenziale durch Bioenergie DieEnergieversorgungdurchNutzungvonBiomasseinDeutschlandfindetlautLeopol-dina,acatechundBBAWihreBegrenzungdadurch,dassderderzeitigePrimärenergiever-brauchdoppeltsohochistwiederEnergieinhaltdergesamtenPflanzenmasse,diejähr-lichnettoinDeutschlanddurchPhotosynthesegebildetwird(Akademien,2009).
DieEnergieszenarienderBundesregierunginVerbindungmitPotenzialzahlenvonBMUundFNRgehendavonaus,dass2050derBeitragderheimischenBioenergie23%desEner-giebedarfsdeckenkann(Abbildung3;FNR,2011b).
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Dabei wird vorausgesetzt, dass sich bis 2050 der Primärenergiebedarf in DeutschlandgegenüberdemBezugsjahr2008auf7.000PJhalbiert.Davonsollen23%ausBiomasseinsgesamtund11%ausdemAnbauvonEnergiepflanzenkommen,waseinemAnteilvon45%desgesamtenBioenergiebeitragsentspricht.Dafürwürden4Mio.HektarAckerflä-chenbenötigt.VoraussetzungsindzudemhoheErträgeundeffizienteUmwandlungsver-fahren.
Abbildung 3 : Szenario der Bundesregierung zum Beitrag der Bioenergie zum
Energie bedarf Deutschlands im Jahr 2050 ( Quelle : FNR, 2011b )
Zur Realisierung dieses Szenarios dürfte sich der heutige Selbstversorgungsgrad mitLebensmitteln nicht ändern, die Anteile von Nahrungs- und Futtermittelimporten und-exporten müsste in etwa gleich bleiben und die sogenannte Kaskadennutzung vonnachwachsenden Rohstoffen (erst stoffliche, dann energetische Nutzung) müsste sichdurchgesetzthaben.NebenderDeckungvonca.1640PJdurchheimischeBioenergiesol-lenknapp600PJweitereBioenergieimportiertwerden.DabeisollenzusätzlicheAnbau-flächenz.B.fürBiokraftstoffeaußerhalbDeutschlandsauchdurchdieRekultivierungde-gradierterFlächenbereitgestelltwerden.
Globale Flächenpotenziale für Bioenergie DieBioenergiedeckteimJahr2008knapp13%desWeltenergieverbrauchs(BMU,2011a).Davonstammenfast90%ausHolz.
Die Acker- und Dauerkulturflächen der Weltagrarwirtschaft umfassen derzeit rund1,5Mrd.Hektar.DieglobaleWaldflächeerstrecktsichaufca.4,0Mrd.HektarunddieGrün-landflächeauf3,4Mrd.Hektar,wobeisichindiesenbeidenKategorienvieleFlächenbe-finden,diesichaufgrundungünstigernatürlicherBedingungennursehrbegrenztfürdieBiomasseerzeugungeignen(FAO,2011).
Energiepflanzen740 PJ
Energieholz aus dem Wald360 PJ
Landwirtschaftliche Koppelprodukte und Reststoffe 300 PJ
Sonstige biogene Reststoffe 240 PJ
(Zahlen gerundet)
11%
5%4%3%
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Verfügbarkeit von Biomasse
IndenvergangenenvierJahrzehntenwurdedieAcker-undDauerkulturflächederWeltumca.8%(100Mio.Hektar)ausgedehnt.ZurFrage,inwelchemMaßeeineweitereEx-pansionderAckerflächemöglichwäre,gibtesunterschiedlicheEinschätzungen.AufdereinenSeitegibteseinigeLänder,indenennocheinerheblichesFlächenpotenzialfürdenAckerbauineinernachhaltigenFormerschlossenwerdenkönnte.AufderanderenSei-tebeeinträchtigenBodendegradation,KlimawandelsowiedieFlächenumwandlungfürSiedlungs-undVerkehrszweckedieweltweiteFlächenbasisfürdieBiomasseerzeugung.Zuberücksichtigenistferner,dassmitzunehmenderExpansionderWeltackerflächedieGrenzkostenderFlächenerschließungsowiedieökologischenRisiken,z.B.Biodiversitäts-verluste,steigen.
Für die Einschätzung, welchen Beitrag eine weitere räumliche Ausdehnung des Acker-baus zur weltweiten Energieversorgung leisten könnte, kann folgende Überschlagskal-kulationeinegrobeOrientierunggeben.Angenommen,dieWeltackerflächenwürdeumweitere100Mio.HektarausgedehntundaufdiesenFlächenwürdeeindurchschnittlicherBiomasseertragvondreiTonnenproHektarÖläquivalentgeerntet,soerrechnetsicheinzusätzlichesjährlichesBiomasseaufkommenvon300Mio.Tonnen.Dasentsprächeunge-fähr2,5%desheutigenjährlichenWeltenergieverbrauchsvon12Mrd.TonnenÖläquiva-lent.
Es istoffenkundig,dassdieflächenmäßigeExpansionderAckerflächekaumPotenzialebietet,umeinennennenswertenBeitragzurEnergieversorgungderWeltwirtschaftzuer-bringen.BiomassebasierteStrategienmüssensichdeshalbzwangsläufigprimäraufdieSteigerung des Biomasseertrags auf den bereits genutzten Flächen konzentrieren oderaberaufdieErschließungvonBiomassepotenzialenausWaldundGrünlandflächen.
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4. Nachhaltigkeit
4.1 Soziale Aspekte
Die zunehmende Nutzung von Biomasse für energetische Zwecke hat neben ökono-mischenundökologischenAuswirkungenvorallemauchsozialeFolgen.DiesebetreffenvorallemFragenderErnährungssicherungunddieAkzeptanzinderBevölkerung.ZudemhatderAusbauderBioenergieinDeutschlandaucheineinternationaleDimension.
ErnährungssicherungInsbesonderedieWechselbeziehungenzwischenderEnergieversorgungundderWelter-nährungerfordernbesondereAufmerksamkeit.DiesfordertauchdieEthik-Kommission„SichereEnergieversorgung“derBundesregierung(Ethik-Kommission,2011).GegenwärtigleidenknappeineMilliardeMenschenanHungerundvieleweiteresindmangelernährt.DurchdieprognostizierteZunahmederWeltbevölkerungunddieErnährungsumstellungvonMenscheninSchwellenländernwie IndienundChinaaufmehrtierischeProduktewirddieNachfragenachLebens-undFuttermittelnweiterzunehmen.DieswirddieKon-kurrenzumlandwirtschaftlicheNutzflächenfürdieProduktionvonFutter-undLebens-mitteln und den Anbau von Energiepflanzen weiter fördern. Vor allem der Anbau vonWeizen,MaisundSojafürdieenergetischeNutzung,dieauchalsLebensmittelverwendetwerden,schürtdenKonfliktzwischen„TankoderTeller“.DabeiistdiestofflicheNutzungvonBiomassenochnichtberücksichtigt.GleichzeitigwirddieKonkurrenzumknappeFlä-chendurchBodendegradation,WassermangelundzunehmendeKlimawirkungenweiterverschärftwerden.
AuswirkungenderbegrenztenVerfügbarkeitanBodenflächen,verbundenmitderstei-gendenNachfragenachBiomasse,lassensichinzunehmendenextraterritorialenLand-käufenoder-pachtenvonStaatenbeobachten,dieihreeigeneVersorgungmitLebensmit-telnoderEnergiesichernoderaninternationalenAgrarmärktendamitGewinnemachen(sogenanntes„LandGrabbing“)(vonBraunundMeinzen-Dick,2009).WenndabeilokaleGegebenheitenundRechtedereinheimischenBevölkerungberücksichtigtwerden,kanndiesesInvestmentdurchausauchpositiveEffekteaufdielokaleEntwicklunghaben.
InternationaleRegelungenmüssengetroffenwerden,diederVerwendungvonAgrarpro-duktenzurErnährungssicherunggrundsätzlichVorrangvorderenergetischenundstoff-lichenNutzungeinräumen.DieZertifizierungderBiomasseproduktionfürEnergiesolldieNachhaltigkeitvonLandnutzung,AnbaumethodenundVerwendungderProduktesowieVermeidungderKonkurrenzmitderErnährungssicherungsicherstellen.
Gesellschaftliche AkzeptanzDiegesellschaftlicheAkzeptanzgroßerBiomasse-undinsbesonderegroßerBiogasanla-gen oder in Regionen mit hoher Biogasanlagendichte nimmt aufgrund von möglichenGeruchsbelästigungen sowie Schadstoff- und Lärmemissionen, die mit dem TransportderSubstrateverbundensind,ab.NebendiesendirektenAuswirkungenwerdenvonderBevölkerungauchdienegativenökologischenAuswirkungenkritischgesehen.KritikregtsichhierinsbesondereanderMonotonisierungderLandschaftdurchdenzunehmendenMaisanbau.SohabeninDeutschlandz.B.15LandkreisebereitseinenMaisflächenanteil
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Nachhaltigkeit
vonmehrals50%ihrerlandwirtschaftlichenNutzfläche.InnerhalbvonzehnJahrenhatderMaisanbauinsgesamtum900.000Hektarzugenommen,sodassderAnteilderMais-anbauflächeinDeutschlandandergesamtenAckerflächeheutebei20%liegt.MaisistdamitnachWeizendiewichtigsteAckerkulturinDeutschlandgeworden.Regelungenzu-mindestzurregionalenBegrenzungdesMaisanbauskönntendieAkzeptanzderBioener-giesteigernundnegativeökologischeAuswirkungendesMaisanbaus(s.u.)vermindern(BMELV,2011).
Die Ausweitung des Energiepflanzenspektrums und die Züchtung von Pflanzen mithöheren Energieerträgen pro Flächeneinheit oder gezielterem Bedarf an Düngung undPflanzenschutzkannnebeneinemBeitragzurNachhaltigkeitauchdieAkzeptanzderBio-energieinderBevölkerungerhöhen.ObdieGesellschaftbeiderProduktionvonEnergie-pflanzenimGegensatzzuNahrungspflanzendabeieherbereitist,moderneVerfahrenderPflanzenzüchtungeinschließlichtransgenerPflanzenzuakzeptieren,istallerdingsoffen.Des Weiteren müssen wettbewerbsfähige Konversionstechnologien entwickelt werden,mitderenHilfeBiomasse,diesichnichtfürNahrungsmitteleignet, ingängigeflüssigeodergasförmigeEnergieträgerumwandelnlässt.InsbesonderebietensichhierfürCellu-loseundHemicellulosean.
Internationale AuswirkungenDeutschlandbelegtvorallemdurchdenImporteiweißhaltigerFuttermittelmehrAcker-flächenimAuslandalsdurchdenExportvonBiomasseausgeglichenwerden(UBA,2009).ImZeitraumvon2008bis2010warDeutschlandamvirtuellenLandhandelmitfast7Mio.Hektar beteiligt, was bei einer eigenen landwirtschaftlichen Nutzfläche von ca. 17 Mio.Hektar bedeutet, dass über 40% der eigenen Flächenressource noch einmal außerhalbderEUinAnspruchgenommenwerden(WWF,2011).DurchdenImportvonBioenergie-trägernverlagertDeutschlandeinenTeilderdamitverbundenennegativenökologischenundsozialenAuswirkungeninsAusland.DurchdirekteundindirekteLandnutzungsän-derungen(s.u.)undsteigendePreisefürAgrarrohstoffeundLebensmittelkanndieErnäh-rungssicherunginarmenLändernzusätzlichbedrohtsein.AufderanderenSeitekönnenhoheAgrarpreiseaberauchWachstumssignalefürdenländlichenRaumdarstellenundübereinehöhereWertschöpfungzueinerVerbesserungderökonomischenundsozialenLagederBauerninEntwicklungsländernbeitragen.AusdiesemGrundsindregionalspe-zifischeAnalysenfüreinekonkreteBeurteilungerforderlich.
4.2 Ökonomische Aspekte
ErneuerbarenEnergienwirdeinewachsendeBedeutunganderzukünftigenEnergiever-sorgunginDeutschlandbeigemessen.DerAusbauvonerneuerbarenEnergienwirdna-tionalundinternationalstaatlichgefördert.InDeutschlandhabensichdasErneuerbare-Energien-Gesetz(EEG)von2000unddessenNovellierungenindenJahren2004bis2011als das maßgebliche Instrument zur Förderung von erneuerbaren Energien entwickelt.EinZieldesAusbausvonerneuerbarenEnergienisteinaktiverBeitragzumKlimaschutzdurchdieSchonungundSubstitutionvonfossilenRessourcen.DurchdiestaatlicheFör-derungvonerneuerbarenEnergienentstehenenormevolkswirtschaftlicheKosten.Die-se haben über die EEG-Umlage und die dadurch steigenden Strompreise auch direktenEinfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaftsunternehmen und die KaufkraftprivaterHaushalte.
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Neben den Kosten für Biomasse beeinflussen Marktanreize bzw. Subventionen sowohlPreisevonalsauchdieGewinneausBioenergienerheblich,diedurchdasEEGpolitischgewolltsind.DarunterfälltauchdieVergütungderBiogasbetreiberdurchden„Nawaro-Bonus“ (Bonus für Strom aus nachwachsenden Rohstoffen), der nach dem EEG für dieVergärungvonnachwachsendenRohstoffenausgezahltwird.DasimJanuar2011erschie-neneSondergutachtendesSachverständigenratsfürUmweltfragen(SRU)derBundesre-gierungempfiehltdierigoroseAbschaffungdesNawaro-Bonus,dadienegativenUmwelt-effektezuhochundnurschwerabzuschätzenseien(SRU,2011).
Diesteigende Nachfragenach Agrarrohstoffenund die begrenzte VerfügbarkeitanBo-denflächenhabennebenAuswirkungenaufdieLebensmittelpreiseauchweltweiteAus-wirkungen auf den Bodenmarkt. So sind die Preise pro Hektar fruchtbaren AckerlandsindenvergangenenvierJahreninIndien,Afrika,denUSAundinSüdamerikaerheblichgestiegen (von Braun, 2011). Bei einem Pachtflächenanteil von ca. 60 – 70% haben inDeutschlandvorallemregionalstarksteigendePachtpreiseeinenzunehmendenEinflussaufdieWirtschaftlichkeitvonProduktionsrichtungenundBetrieben.EinenzusätzlichenEffekt auf Preisentwicklungen bei Agrarprodukten und Bodenpreisen haben Spekulati-onsgeschäfteaufgrundvonWirtschafts-undFinanzkrisen.
BioenergieproduktionmussiminternationalenKontextbewertetwerden.Politik-Analy-senzudeninternationalenökonomischenundökologischenKonsequenzenderUS-undEU-Bioenergiepolitik auf der Grundlage der gegenwärtigen Technologien kommen zuskeptischenErgebnissen(Bouëtetal.,2010).7
DieenergetischeNutzungnachwachsenderRohstoffebietetaberauchPerspektivenfürdieLandwirtschaftunddieEntwicklungländlicherRäume,indemsieBeschäftigungundWertschöpfungsichernkann.Diesgilt für IndustrieländerwiefürwenigerentwickelteRegionenderErde.SowarenimJahr2010inDeutschlandnachHochrechnungendesBMUz.B.122.000MenschenimBereichderBioenergiebeschäftigt(BMU,2011b),dieeinenUm-satzvonca.10Mrd.Euroerzielten.
4.3 Ökologische Aspekte
Durch den Bioenergieausbau bestehen neben sozioökonomischen Auswirkungen auchRisiken für Natur und Umwelt sowie den Klimaschutz. Für einen Ausbau der energe-tischenNutzungvonBiomassemüssensowohldasAngebotanBiomassegesteigertalsauchEffizienzsteigerungeninderKonversionundNutzungderBioenergieträgererzieltwerden.EineSteigerungdesBiomasseangebotskannüberdieNutzungbislangnichtaus-geschöpfterPotenzialeanRest-undAbfallstoffenerfolgen,übereineErhöhungderFlä-chenproduktivitätoderdieAusweitungdesEnergiepflanzenbausaufbisheranderweitiggenutzteFlächen.Dieskann,inAbhängigkeitvonStandortundManagement,erheblicheAuswirkungenaufdiebiologischeVielfalt,denBoden-undGewässerschutzsowiedieKli-mabilanzhaben(BfN,2010).
7 “Ourinitialresultsshowthatethanolproductionhasenvironmentalbenefitsonlyundercertainrestrictiveassump-tions.Infourofourfivesetsofparameterstests,thepaybacktimeforethanolproductionwasfoundsuperiortoornearlyequalto10yearsin2020.”Und“BiodieselpoliciescouldpotentiallyhavegreaterdetrimentalimpactsontheenvironmentbecausebiodieselproductionhasbeenlinkedtodeforestationinBrazilduetosoybeancropexpansion[…]andpeatlanddegradationinIndonesiaduetoexpansionofpalmoilproductionforbiodiesel”(Bouëtetal.,2010).
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Nachhaltigkeit
Biologische VielfaltDieAusdehnungundIntensivierungderlandwirtschaftlichenProduktionaufKostenvonLandschafts-undNaturschutzflächenführtzueinerEinschränkungderbiologischenViel-falt.Diesgiltinsbesondere,wennnurwenigeEnergiepflanzenartenzumAnbaukommen.NachwachsendeRohstoffezurBiogaserzeugungbelegenzurzeitca.6,7%derdeutschenAckerfläche,davonbeträgtalleinderAnteilanMaisca.90%(FNR,2011a).Diesführt inRegionenmiteinerhohenBiogasanlagendichtezueinerÄnderungdesLandschaftsbildesundzuAkzeptanzproblemenbeiderBevölkerung(Vermaisung,s.o.).EineAusweitungderFruchtfolge durch die Einführung von neuen Energiepflanzenarten könnte hier ebensoAbhilfeschaffenwiedieverstärkteoderausschließlicheNutzungvonReststoffenausderLebensmittelindustriesowieLand-undForstwirtschaft.
VorallemaufglobalerEbenehabendirekteundindirekteLandnutzungsänderungenei-nenerheblichenVerlustderbiologischenVielfaltunddieFreisetzunganTreibhausgasenzurFolge(s.u.),wennz.B.tropischeWälderodernatürlichesGraslandgerodetoderum-gebrochenwerden,umBiokraftstoffezuproduzieren.EinezusätzlichesozialeKomponen-teerhaltendieseLandnutzungsänderungen,wennbetroffeneFlächenvorherindigenenVölkernalsGrundlagezurErnährungoderWasserversorgungdienten(s.o.).
Boden- und GewässerschutzLautKBU(2008)sindBioenergiepfade,beidenenvorallemeinjährigeEnergiepflanzenaufAckerlandangebautwerden,zuwenigandenZielendesBodenschutzesausgerichtet,wo-gegen einige mehrjährige Anbausysteme weniger negative ökologische Auswirkungenaufweisenbzw.sogarzurRestaurierungdegradierterFlächenbeitragenkönnten(Tabelle2).SokannderzunehmendeMaisanbauzurBiogaserzeugungaufgrundderspätenAus-saatundlangsamenJugendentwicklungdieserKulturartbeinichtstandortangepassterProduktionzueinerverstärktenErosionführen,wasnichtnurdenAbtragvonwertvollemAckerbodenzurFolgehat,sondernauchNährstoff-undPflanzenschutzmitteleinträgeinGewässer.
Tabelle 2 : Schätzung der Gefährdungen durch unterschiedliche Kulturen nachwachsender Rohstoffe. Relative Werte : 1 bedeutet geringe, 4 hohe Gefährdung / Beeinträchtigung ( Quelle : Auszug aus KBU, 2008 )
Gefährdungen Erosion Schad ver- dichtungen
Eutrophie-rung von Gewässern und Nach-bar biotopen
Belastung mit Pflanzen-schutz- mitteln
Verlust an Arten vielfaltbzw. Lebens-räumen
Mais 4 3 4 4 4
Raps 2 (..3) 2 3 4 2..3
Getreide 1 (..2) 1 2 2 2..3
Wiese 1 1 1 1 1
Miscanthus 1 2 1 1 1, anfänglich 3
Kurzumtriebsplantagen 1 2 1 1 1, anfänglich 3
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MitderVerwendungdergesamtenoberirdischenPflanzenmassezurEnergiegewinnungbeieinjährigenEnergiepflanzenartenkannaucheinAbbauderorganischenSubstanzimBodenverbundensein,andievielfältigepositiveBodenfunktionengeknüpftsind.
BesondersinRegionenmithohenViehdichten,wohoheGüllemengenanfallen,kommtes zu durch die steigende Anzahl von Biogasanlagen zu einer Verschärfung der Nähr-stoffproblematik, da die in den auf die Flächen ausgebrachten Gärresten enthaltenenStickstoffmengennichtaufdiezulässigeHöchstmengeproFlächeneinheitangerechnetwerdenundzueinerGewässerbelastungführenkönnen.DesWeiterenistnichtauszu-schließen,dassdieAusbringungvonGärrestenausBiogasanlageninAbhängigkeitvonder Herkunft der eingesetzten Biomassesubstrate zur Verbreitung von Krankheitserre-gernführenkann,diebeiderBiogaserzeugungnichtabgebautwerden(Oechsner,2011).DurchdieverfahrensbedingteAufkonzentrierungvonSchadstoffenwährenddesanaero-benGasbildungsprozesseswerdendieVorgabenderBioabfallverordnungbeieinerViel-zahlderineinerStudiedesUmweltbundesamtesuntersuchtenAnlagennichteingehal-ten(Reinhold,2004).
UnteranderemdurchdasEEGistdieVorzüglichkeitderackerbaulichenFlächennutzungimVergleichzurGrünlandnutzunggestiegen,undGrünlandistvermehrtumgebrochenworden(Nitschetal.,2008).NebendemRückgangderbiologischenVielfalt isteinver-mehrterGrünlandumbruchauchausSichtdesGewässer-undKlimaschutzesnegativzusehen.
KlimabilanzAusSichtdesKlimaschutzesgiltes,beiderBioenergieeinepositiveKlimabilanzüberdiegesamteWertschöpfungskettevomAnbauderPflanzenbiszurReststoffverwertungzuerreichen.
DerAnbauvonEnergiepflanzenerforderteinenhohenEnergieeinsatzfürAnbau,PflegeundErntesowiedieHerstellungunddenEinsatzvonDünge-undPflanzenschutzmitteln,dieindieKlimabilanzderjeweiligenBioenergielinieneingerechnetwerdenmüssen.Da-rüber hinaus können z.B. ungenügende Anlagentechnik und mangelhaft abgedichteteGärrestlagerundVorgrubenbeimBetriebvonBiogasanlagenfürbeträchtlicheMethan-undAmmoniakemissionensorgen,wassichnegativaufdieKlimabilanzauswirkenkann.Zu berücksichtigen ist aber auch, dass beim Anbau und der Verwendung von Energie-pflanzenauchhochwertigeFuttermittelanfallen(z.B.beiRaps),diepositivinderKlima-bilanzangerechnetwerdenmüssen.
DieUmwandlungnaturnaherFlächeninneueAnbauflächenfürEnergiepflanzenhatne-benderinderRegelstattfindendenAbnahmederArtenvielfaltauchdieFreisetzungvonTreibhausgasenzurFolge.EshängtentscheidendvondenLandnutzungsänderungenab,obundwelcheTreibhausgaseinsparungendurchdieNutzungvonBioenergieausEner-giepflanzenerreichbarsind.Emissionen,diebeimUmbruchvonÖkosystemenmithohemKohlenstoffanteil (Wälder, Feuchtgebiete, Grünland) entstehen, können sogar zu einerVerschärfungdesKlimawandelsbeitragen.DabeisindsowohldiedirektenalsauchdieindirektenLandnutzungsänderungenzuberücksichtigen.Diesgiltnationalwieinterna-tional.
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Nachhaltigkeit
WiedieBerechnungendesWissenschaftlichenBeiratsAgrarpolitikbeimBMELV(2007)gezeigthaben,weisendiebisherimFokusderdeutschenBioenergiepolitikstehendenBio-energie-Linien(Biokraftstoffe;BiogasaufMaisbasis)relativhoheCO2äq-Vermeidungskos-tenauf.FüreineeffizienteKlimaschutzpolitikmittelsBioenergieempfiehltderBeirat,sichaufsolcheEnergielinienzukonzentrieren,beidenensichKlimaschutzmitgeringerenVer-meidungskostenerreichenlässt.DaswäredieBiogaserzeugungaufGüllebasis,möglichstmitKraftwärmekopplung(KWK),diekombinierteStrom-undWärmeerzeugungaufBasisvonHackschnitzeln(ausWaldrestholzoderKurzumtriebsplantagen)unddieMitverbren-nungvonHackschnitzelnbzw.(ingewissemUmfang)StrohinbestehendenGroßkraft-werken. Bezüglich der Vermeidungskosten hält der Beirat die Erzeugung von BiodieselundBioethanolinDeutschlandfürbesondersineffizient.
Der Ausbau der Bioenergie sollte sich unter Nachhaltigkeitsaspekten vor allem auf dieBereichekonzentrieren,dieausSichtdesBoden-undNaturschutzesundderKlimabilanzbesondersnachhaltigsind,wiedieverstärkteKoppel-undKaskadennutzung,dieverstär-kteNutzungvonBiomasseausdemWald,demAbbaumehrjährigerEnergiepflanzenimKurzumtrieboderinAgroforstsystemenz.B.aufnichtlandwirtschaftlichnutzbarenRest-flächenoderdieNutzungvonRest-undAbfallstoffen.FernermussdieProduktivitätdurchdieEntwicklungunddenEinsatzentsprechenderTechnologiengesteigertwerden.DamitlassensichauchNutzungskonkurrenzenumFlächeundRohstoffefürErnährungszweckereduzieren.
Zwischenfazit
DiesallessindkeineArgumentegegendieNutzungvonBiomassealsEnergieträger.EsisteinAppellandiePolitik,dieFörderinstrumenteund-zielestärkeraufeinanderabge-stimmt,effizienter,bedarfsgerechterundnachhaltigerauszugestalten.Aufgrundderviel-fältigen Verwendungsmöglichkeiten der Anbauflächen geht es hier aber nicht nur umfinanzielle Effizienz, sondern um Weichenstellungen, die bei falscher Zielsetzung Aus-wirkungen auf das weltweite Nahrungsangebot haben können. Daher ist es unter an-deremerforderlich,inDeutschlanddieFörderungderBiomassesozugestalten,dassdiepositiven Effekte im Bereich der Stromversorgung wie Speicherbarkeit und Regelfähig-keitstärkerzumTragenkommen.NichtdieQuantitätderBiomassenutzung,sonderndersystemtechnischeEinsatzmussindenMittelpunktderFörderungimBereichderStrom-versorgung rücken. Biomasse muss einen Teil der Ausgleichs- und Regelenergie sowiederwegbrechendenKernkraftwerks-undfossilenKapazitätenübernehmen,wennsichDeutschlandinRichtungeinesimWesentlichenauferneuerbarenEnergienbasierendenVersorgungssystemszubewegt.DamiteinhergehteineNeubewertungderImportfrageundzwarfüralleVerwendungsbereicheVerkehr,WärmeundStrom.EineineffizienteFlä-chennutzungdarfeswederinDeutschland,nochinanderenLänderngeben.Dahersindentweder Zielsetzungen in einzelnen Segmenten zu hinterfragen oder der Import vonBioenergieträgernalssinnvolleundnotwendigeMaßnahmepolitischpositivzuflankie-renundAkzeptanzdafürzuschaffen.
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5. Forschung und Entwicklung
VordemHintergrundderaktuellenenergiepolitischenEntscheidungenderBundesregie-rungzurSteigerungderNutzungerneuerbarerEnergiengiltfürdenAusbauderBioener-gievorallem,dieNahrungsmittelproduktionnichtzugefährden,negativeAuswirkungenaufNaturundUmweltaufeinMindestmaßzureduzierenundeinepositiveKlimabilanzüberdiegesamteWertschöpfungskettevomAnbauderEnergiepflanzenbiszurReststoff-verwertungzuerreichen.DazusindweitereForschungsanstrengungenundTechnologie-entwicklungennotwendig.
Ganz wesentlich für den weiteren Erfolg der Nutzung von Bioenergie ist eine weithinakzeptierte Untersuchung, welche und wie viel Biomasse heute und künftig nachhal-tig zur Verfügung gestellt werden kann. Dazu müssen die Bilanz der Klimaeffekte, derEnergie-undWasserverbräucheundvielerweitererIndikatorenjeweilsüberdengesam-ten Lebensweg untersucht werden. Der Versuch einer entsprechenden, möglichst breitgetragenen Verständigung der wichtigsten Stakeholder ist wichtig, denn heute gibt eseineVielzahlsichwidersprechenderStudien.SosindzunehmendeUnsicherheiteninGe-sellschaftundinPolitikentstanden.LetzteresäußertsichinFormeinerGesetzgebungmitzunehmenderVolatilitätundWidersprüchlichkeiten,diebeiFortsetzungzu„StrandedIn-vestments“undInvestitionsattentismusführenwird.
ImAugust2011hatdieBundesregierungdas6.Energieforschungsprogramm„Forschungfüreineumweltschonende,zuverlässigeundbezahlbareEnergieforschung“unterderFe-derführungdesBMWiundmitBeteiligungderRessortsBMU,BMELVundBMBFverab-schiedet.DamitsollendieVoraussetzungengeschaffenwerden,denUmbauderEnergie-versorgunginDeutschlandumweltschonend,sicherundkostengünstigzugestalten.ImBereichBioenergiewerdenForschungundEntwicklungimRahmenmehrererProgrammeunterschiedlicher Ressorts gefördert. Neben dem BMBF mit seinen Förderinitiativen„BioEnergie 2021“ und„BioProFi“ sind daran aktuell vor allem das BMELV und die FNRsowiedasBMUbeteiligt.
DerBioÖkonomieRathatinseineraktuellenPriorisierungInnovationeninderBiomasse-basiertenEnergieproduktion,-umwandlungund-speicherungalseinenvonvierSchwer-punktenderBioökonomieforschungeingestuft(BÖR,2011). ImMittelpunktsollendabeiEntwicklungen stehen, die zu einer Verminderung der Konkurrenz mit der stofflichenNutzungsowiederProduktionvonNahrungs-undFuttermittelnführen.
In seinem Gutachten„Innovation Bioökonomie“ (BÖR, 2010) hat der Rat ausführlich zuinhaltlichen und strukturellen Fragen der zukünftigen Bioökonomieforschung Stellungbezogen.Grundsätzlichempfiehlterdabei,dasssichdiedeutscheBioökonomieaufgrunddes begrenzten nationalen Biomasseangebots auf High Value/Low Volume-Segmentekonzentrierensoll,wiez.B.Lebensmittel,Biochemikalien,biobasierteMaterialien/Werk-stoffeundPharmaprodukte.
Um die Nutzungskonkurrenzen um Biomasse zu reduzieren und eine höhere Wert-schöpfungalsbei reinenergetischerNutzungzuerzielen,empfiehltderRatdieKaska-dennutzungvonBiomasseweiterauszubauen.DazusindMethodenundVerfahrender
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Forschung und Entwicklung
Mehrfach- und Koppelnutzung weiterzuentwickeln. Darüber hinaus sollen bestehendeBioraffinerie-KonzepteunterdenAspektenderNachhaltigkeitweiterentwickeltundFor-schungundEntwicklungvorallem im Hinblick aufdie technische und wirtschaftlicheMachbarkeit dieser Anlagen sowie die Koppel- und Kaskadennutzung vorangetriebenwerden.
WenngleichdieenergetischeNutzungvonBiomasselangfristignureinenTeilbeitragzurEnergieversorgung in Deutschland leisten wird, haben Bioenergieträger gegenüber an-derenerneuerbarenEnergieträgerndenwesentlichenVorteil,infester,flüssigerundgas-förmigerFormspeicherbarunddamitregelfähigzusein.DeshalbwerdensiezumindestsolangeeinewichtigeSystemstützederEnergiewirtschaftsein,bisleistungsfähigeSpei-chertechnologieninsbesonderefürStromentwickeltundeinsatzbereitsind.UmdiesenVorteiloptimalnutzenzukönnen,sinddeshalbSpeicherkonzeptefürBioenergieundihreIntegrationindieVersorgungsnetzeweiterauszubauen.
NachhaltigeBiogaskonzepteentlangdergesamtenWertschöpfungskettesinderforder-lich,umbestehendeFehlentwicklungenindiesemBereichzukorrigieren.DabeispieltdieAusweitungdesEnergiepflanzenspektrumsimBezugaufnegativeökologischeAuswir-kungendesstarkgestiegenenMaisanteilseinewichtigeRolle.DieZüchtungvonPflanzen,auchmitHilfebiotechnologischerVerfahren,mithöherenEnergieerträgenproFlächen-einheit und hoher Wassereffizienz oder gezielterem Bedarf an Düngung und Pflanzen-schutzdurchkonventionelleodergentechnischeMethodenkannhiereinenBeitragzurSteigerungderNachhaltigkeitleisten.
Die Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Rest- und Abfallstoffe für energetischeZweckestehtnichtinKonkurrenzzurErnährungssicherung.DeshalbsollendieseimBio-energiesektorvorrangigVerwendungfinden.Derzeitwerdenz.B.verstärktMethodenzurGewinnung von Biokraftstoffen aus Lignocellulose (Stroh und Holz) erprobt. Die Wirt-schaftlichkeit dieser Verfahren und ihre Eignung für einen großmaßstäblichen EinsatzamProduktionsstandortDeutschlandgiltesweiterzuerforschen.
AuchdieProduktionundNutzungvonHolzalsBioenergieträger istweiterzuoptimie-ren.Hiersindz.B.weitereForschungsarbeitenzuAnbauverfahrenwieKurzumtriebsplan-tagen oder Agroforstsystemen notwendig, die sich vor allem für weniger ertragreicheStandorte eignen. Die vermehrte Nutzung von Restflächen (z.B. Truppenübungsplätze,Straßenseitenräume,Altlastenflächen,Industriebrachen)zumEnergiepflanzenanbau,dienichtfürdieFutter-oderNahrungsmittelproduktiongenutztwerden,kannzurReduzie-rungderFlächennutzungskonkurrenzenbeitragen.
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DieNutzungderBioenergiesollentlangdergesamtenWertschöpfungskettenachhaltigergestaltet werden. Dazu gehört auch, die Verfahren der Energieumwandlung weiter zuverbessern.NebentechnologischenInnovationeninderBiokraftstoffentwicklungaufLi-gnocellulosebasis(s.o.)stellenhierdieSteigerungderWirkungsgradevonBiomassekraft-werken sowie die Optimierung der Mitverbrennung von Biomasse in konventionellenKraftwerken weitere technologische sowie ökonomische und ökologische Herausforde-rungendar.HierbeigiltesVerfahrenweiterzuentwickeln,wiez.B.auchdieTorrefizierung,die über eine Erhöhung der Energiedichte und damit des Heizwerts des Rohmaterials,eineSteigerungderTransportwürdigkeitodereineReduzierungdesAufwandsbeieinemnachfolgendenZermahlenvonBiomasseerreichenlassen.
BiomasseundbiomassebasierteProduktewerdenzunehmendzuinternationalgehandel-tenGütern.Politikanalysenweisendaraufhin,dassweitgehendoffenerHandelmitbio-massebasiertenProduktenausökonomischerundökologischerSichteherpositiveEffektehat(Bouëtet.al.,2010).8DaheristdieEU-Politikaufgerufen,dieteilsdrastischenImport-zölleaufsolcheProdukteerheblichzureduzieren.
UmdiebioökonomiepolitischenZielezurealisieren,wirdDeutschlandauchweiterhinaufdenImportvonBiomassezurenergetischenundstofflichenVerwendungodervonBio-energieträgernselbstangewiesensein.FürdieenergetischeNutzungsindKonzeptezufördern,dienichtdenImportderRohstoffeselbstvorsehen,sonderndieausihnengewon-nenenEnergieträger.DiesermöglichteineersteWertschöpfungderenergetischenNut-zungvonBiomassevorOrtundkanndieTransportmengenreduzieren.ZurVermeidungnegativersozioökonomischerundökologischerAuswirkungenindenExportländernsindhierzu Nachhaltigkeitskriterien und entsprechende Zertifizierungsverfahren weiterzu-entwickelnundaufweitereBioenergieträgerauszudehnen.ZugleichsolltenstrategischePartnerschaften mit Ländern erwogen werden, die langfristige komparative Vorteile inderBiomasseproduktionhaben,wiediesz.B. füreinigeafrikanischeLänderderFall ist,wobeiausDeutschlandwissenschaftlichesKnow-howundKapitalindieKooperationmitdenForschungs-undInnovationspartnernvorOrtbereitgestelltwerdenkönnten.
BesonderesAugenmerksollbeiPartnerschaftenumBiomasseimporteausEntwicklungs-undSchwellenländernaufdieverbesserteErnährungssicherungdereinheimischenBe-völkerunggelegtwerden.InLändernmitniedrigemEinkommenhabenbiomassebasier-te Energieträger oft 50 bis 70% Anteil an der Primärenergie. Förderung der InnovationzuEffizienzsteigerunginderNutzungvonBiomassekannhiereinwichtigerBeitragderwirtschaftlichenZusammenarbeitsein.
8 “Fromatradepolicypointofview,ourresultstendtoarguefortradeliberalizationbecauseimportedethanolmadefrommoreemission-savingfeedstock(sugarcane)canreplacesomeofthenecessaryexpansionofethanolproduc-tionintheUnitedStatesandE.U.,whichrelyonlesseffectivefeedstock(forexample,maize,wheat,andsugarbeet).Sensitivityanalyses,however,showthatthisresultisnotstraightforwardanddependsonthedeforestationpatternindevelopingcountries,withBrazilinfirstpositionforethanol”(Bouëtetal.,2010).
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Forschung und Entwicklung
DieChancen,mitderMikroalgenmassenproduktioneinenBeitragzurglobalenEnergie-produktionzuleisten,sindgroß.AllerdingslässtdieNachhaltigkeitdergesamtenProzess-kettebiszudenbenötigtenProduktennochzuwünschenübrig.DeshalbempfiehltderBioÖkonomieRat, indiesemBereichGrundlagenforschungzuleisten,umdiePotenzialederBioenergieauchindiesemZukunftsfeldzuverbessernunddieaufdiesemGebietgutePosition der deutschen Forschungslandschaft nachhaltig zu stärken. Ähnliches gilt fürdenBereichderBiobatterien.
WährendanstellevonfossilenRessourcenimBereichEnergielangfristigAlternativenwieWindkraftundSolarenergiezurVerfügungstehen,istdiesfürdiestofflicheNutzungnichtderFall.ZudemliegenimHinblickaufdenKlimaschutzineinigenFällengrößereKohlen-stoffdioxid-undEnergieminderungspotenzialeinderstofflichenNutzungvonBiomassealsinderenergetischenNutzung.DeshalbistdiestofflicheNutzungvonBiomasseunddieKoppel-undKaskadennutzunginZusammenhangmitderenergetischenNutzungsy-stematischweiterzuerforschen.
UnterProduktivitätsgesichtspunktenleitensichdiefolgendenFelderfürForschungsvor-habenab:
1. diedauerhafteErhöhungderErträgeproFlächeneinheit(bzw.WasseroderanderelimitierteRessourcen)aufGrundlageeineserweitertenNutzpflanzenspektrums,
2. diedauerhafthöherwertigeNutzungbzw.ErschließungzusätzlichnutzbarerFlächen,3. diehöherwertigePrimärnutzungvonbiologischemKohlenstoff,4. diehöherwertigeSekundärnutzungvonbiologischemKohlenstoffausRest-und
Abfallstoffen.
Bei der Auswahl und Priorisierung von Forschungsvorhaben zur Gewinnung und Nut-zungvonbiologischemKohlenstoffsollteimSinneeinesausgewogenenPortfoliosjedesdervierbeschriebenenFelderbesetztsein.InnerhalbjedesFeldessolltendieForschungs-vorhabennachihremBeitragzurLösungderRessourcenkonfliktepriorisiertundausge-wähltwerden,daerwartetwerdenkann,dassdieserBeitragdarüberentscheidet,obeinerfolgreichesForschungsergebniskünftigauchzurAnwendungkommenwird.
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6. Akzeptanz und Kommunikation
InjüngsterVergangenheitrückenAkzeptanzfragenunddamitauchFragenderKommu-nikation zur Energietechnik immer stärker in den öffentlichen Fokus.9 Akzeptanz wirdhierverstandenalsdieBereitschaftderMenschen,eineTechnikinihremUmfeldzuto-lerieren. Hier gibt es hinsichtlich der Anlagen, in denen Energie bereitgestellt wird, inDeutschlandgroßeUnterschiede.DabeihatsichderTrendinsbesonderezurWertschät-zungvonindividuellen,dezentralenMaßnahmendernachhaltigenRessourcennutzunggegenübergroßindustriellenLösungenimZugederGlobalisierungverstärkt.
GründedafürliegenineinerspezifischenTechnologiewahrnehmungim20.Jahrhundert,diesichdurcheinestarkausgeprägteFremdbestimmungs-undMachtkomponentevonTechnik auszeichnet. Technik wird als ein Hilfsmedium zu einem angeblichen Selbst-zweckverstanden,derumdenEindruckindustriellmanifestierterMachterweitertwor-denist.Dasdarausentstandene„Unbehagen“gegenüberexternenTechnologienrichtetsichnebenselbsterfahrenenEinschränkungen(„notinmybackyard“)aufeinerabstrak-ten Ebene gegen quasi-eigengesetzliche Großstrukturen mit Systemrelevanz, die kaumüberschaubar und korrigierbar erscheinen. Bei diesen Widerständen gegen technischeInnovationen handelt es sich somit oftmals weniger um Ressentiments gegenüber derTechnikselbst,sondernumMisstrauengegenüberProduzenten,BetreibernundRegula-torenbzw.umUnzufriedenheitmitVerfahrensfragen.
Aus diesem Grund hat sich gegen bestimmte Technologiefelder ein prinzipielles Miss-trauenvonSeitendererentwickelt,diesichalsBetroffeneempfinden.InderRegelsinddiesTechnologienmitpersönlichemGefährdungspotenzialaufdereinenSeite,jedochge-ringemunmittelbarpositivenpersönlichenVorteilaufderanderenSeite,odereinemide-ellenBezugzurVeränderungnatürlicherLebensgrundlagen.DiesgiltmittlerweileauchinBezugaufInfrastrukturen,wiefürOnshore-undOffshore-Windkraftanlagen,Biogasan-lagenbzw.sonstigeNetzinfrastrukturenimEnergiesektor.WennInnovationenallerdingspauschalmiteinemnegativenVorbehaltversehenwerden,dannwirddieVolkswirtschaftinzunehmendemMaßeinMitleidenschaftgezogen.
ImBereichdererneuerbarenEnergienstehtdieBioenergiebesondersimFokusderAk-zeptanzdebatte. Die benutzten Argumente entstammen der bereits beschriebenen Ab-lehnungvonTechnologiesowiedemmoralischenAnspruchandenErhaltderNaturundderVermeidungvonNahrungsmittelkonkurrenz.DerdarausresultierendeWunschnachKleinanlagenundüberschaubarenAnbauflächen,denendiePolitikmit ihrerGesetzge-bungRechnungträgt,verkenntaberdieindenvorherigenKapitelndargestelltenAnfor-derungenaneineeffizienteundsystemgerechteFörderung.
TeilderKommunikationmussdieDarstellungderGesamtzusammenhängewerden.Der-zeitwerdenvielfachnureinzelneAuswirkungenschlaglichtartigthematisiert.DiePolitikundandereStakeholderkönnenmitderbeschlossenenEnergiewendedieMöglichkeiteneinessystemtechnischenBeitragsderBioenergiedarstellenundsomitfüreinenneuenAnsatzinderAkzeptanzdiskussionsorgen.
9 Sieheauchacatech,2011
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Akzeptanz und Kommunikation
DieUmstellungeinerIndustriegesellschaftaufeineEnergieversorgungmit immergrö-ßeremAnteilanerneuerbarenEnergienisteinegroßeHerausforderung,dienurdannge-lingt,wennalleOptionenmöglichsteffizient,bedarfsgerechnetundnachhaltiggenutztwerden.EineehrlicheundfaktenbasierteDebatteübervorhandenePotenzialeundmög-licheNutzungspfadestelltdabeidenKernzukünftigerLösungendar.Grundlagemüssendabei Kriterien wie CO2-Vermeidungskosten, Systemrelevanz und Kosteneffizienz sein.Erst wenn klar wird, ob und inwieweit die Nutzung von Bioenergie hinsichtlich dieserKriterien insgesamt oder im Falle der Systemrelevanz besonders wichtig ist, kann eineAkzeptanzsteigerunggelingen.
ErsteSchrittezurweiterenKlärunghatbeispielsweisedieEU-KommissionunternommenundaufdieschlechteCO2-VermeidungsbilanzvielerBiokraftstoffehingewiesen.DieDe-batteumdieEinführungvonE10inDeutschlandbelegtzudemeindeutig,dassdieUmset-zungvielerpolitischgesetzterZielstellungenwedereffizienthinsichtlichdereigentlichenZielsetzungstattfindet,nochaufAkzeptanzbeiderBevölkerungstößt.DiesesDilemmagilteszuüberwinden,dasonstdasPotenzialeinerallgemeinenAblehnungdergesamtenBioenergienutzungwächst.
Somitisteserforderlich,dassdieöffentlicheKommunikationnichtnurwesentlicheZiel-setzungen und Einzelpotenziale kommuniziert, sondern auch den Gesamtzusammen-hangundWechselwirkungenzwischeneinzelnenBereichendarstellt.DiessollteanhandmöglichsttransparenterundnachvollziehbarerKriterienerfolgen.PolitikhatbeiderEn-ergiewendenichtnureineFührungsaufgabehinsichtlichderZielsetzung,sondernauchdieAufgabe,denWegdorthinzukommunizieren.
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7. Bewertung und Empfehlung
Vor dem Hintergrund der vorgenannten Sachverhalte und der beschlossenen Energie-wendekommtderBioÖkonomieRatzufolgendenEmpfehlungen:
Empfehlung 1 – Ernährung sichern
BiomassevonlandwirtschaftlichenNutzflächensollinersterLiniezurErnährungssiche-rungbeitragen.BeizunehmenderBedeutungderBiomassealsnachwachsenderRohstoffin der Energieumwandlung sowie in der industriellen Produktion konkurrieren dieseNutzungsformenmitderErnährungssicherungderbeständiganwachsendenWeltbevöl-kerung.VordiesemHintergrundsindSubventionenundQuotenregelungenschrittweiseabzubauen.DieKnappheitssituationerfordertverstärktesEngagementinForschungundEntwicklungzurnachhaltigenSteigerungderBiomasseproduktion.NursosiehtderBio-ÖkonomieRateinenWeg,dieUN-Millenniumszielezuerreichen,dieunteranderemvor-sehen,denAnteilderMenschen,dieHungerleiden,bis2015zuhalbieren.
Empfehlung 2 – Strategie zur nachhaltigen Flächennutzung in Deutschland erarbeiten
Aktuellwerdenknapp20%derAckerflächefürdenAnbaunachwachsenderRohstoffefürdieenergetischeundstofflicheNutzungverwendet.EinweiterernationalerAusbauderAcker-undGrünlandflächennutzungfürdenAnbauvonBiomassefürdieenergetischeNutzungwirdabsehbarerheblicheAuswirkungenaufdieökologischenSchutzgüterha-ben.DiesbeziehteineBewertungvonFlächenmitPhotovoltaikanlagenmitein.Dement-sprechendsolltendieRahmenbedingungensowohleinenachhaltigewieauchdiehoch-wertigsteNutzungderFlächengewährleisten.
Empfehlung 3 – Nachhaltige Erzeugung und Nutzung von Biomasse umsetzen, auch international
DieErzeugungvonBiomassefüralleNutzungspfademussaufBasiseinernachhaltigenBoden- und Flächennutzung erfolgen. Aufgrund der limitierten Flächen sollten insbe-sondereMaßnahmengetroffenwerden,diezuhöherenErträgenbeigeringeremökolo-gischen Fußabdruck führen. Entsprechende Anforderungen dazu sind sowohl national,europäischalsauchinternationalvonmöglichstvielenWissenschaftlernundStakehol-dernbreitgetragenzuentwickelnunddannumzusetzen.DennnurdannkanndiePolitik„stabile“Fördermaßnahmenentwickelnbzw.sichständigänderndeFörderkriterienundsoauch„StrandedInvestments“bzw. Investitionsattentismusvermeiden.Nachundge-mäßdieserAnalysesinddiezurVerfügungstehendenFörderinstrumenteaufeinenach-haltigeBoden-undFlächennutzungauszurichten.AktuelleTendenzeninderPolitik,eineExtensivierungderLandwirtschaft(Ökolandbau)zufördern,sindzuhinterfragen.DiesenationalgestelltenAnforderungengeltenauchfür Importbiomasse.DazusindZöllezusenkensowieinternationaleAbkommenzuschließen,dieInnovationmitNachhaltigkeitund Ernährungssicherung verbinden und Prinzipien des freien Handels mit Biomasse-produktenfolgen.
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Bewertung und Empfehlung
Empfehlung 4 – Gemeinsame Konzepte für die Nutzung von Nicht-Nahrungsmittelbiomasse entwickeln
Bisherige Konzepte zur Nutzung von Biomasse, die nicht für Nahrungsmittel genutztwird, wurden bislang getrennt voneinander entwickelt (BMELV, 2009b; BMU/BMELV,2010).DievorhandenenKonzepteausBMUundBMELVsindzusammenzuführenundzuaktualisieren.WirtschaftundPolitikmüssenzusammenentscheiden,welchennachhal-tigenVerwertungspfadBiomassenehmensoll,dienichtalsNahrungsmittelverwendetwird.DieseEntscheidungensollensichaneinheitlichenEffizienzkriterienorientieren,diewiederumsowohlökologischealsauchökonomischeAspektebeinhaltenmüssen.HierfürfehlenallerdingszumTeilnochBewertungeninsbesonderebeiderFrage,woeinedirektethermischeVerwertungeinerUmarbeitungvorzuziehenist.StofflicheundenergetischeNutzungvonBiomassesollweitgehendinNutzungskaskadenerfolgen.ImGegensatzzuanderenerneuerbarenEnergiensindBiomasseundihreProdukteunmittelbarspeicher-fähig.InsofernsolltedieseEigenschaftgrundsätzlichbeieinerBewertungvorrangigge-würdigtwerden.
Notwendig wäre eine ganzheitliche Neubewertung aller kohlenstoffbasierter Ressour-cenalsBasisvonErnährungssicherungund–imVergleichmitanderenEnergiequellen–energetischersowiestofflicherNutzung,umzueinerbesserenAllokationdereinzelnenkohlenstoffbasiertenRessourcentypeninBezugaufdiejeweiligenVerwendungsbereichezukommenundgleichzeitigfürmehrRessourceneffizienzzusorgen.DieNeubewertungerfolgt unter Klimaschutz- und Wertschöpfungsaspekten. Gleichzeitig werden Kernbe-reicheidentifiziert,dieesimZugeeinerzukünftigenForschungsagendazuförderngilt.
BisherigeKonzeptesetzeninderRegelweitgehendsektoralan,wiez.B.diebeidenKon-zepte zur energetischen bzw. stofflichen Nutzung von Biomasse von BMU und BMELVbzw.BMELV.KohlenstoffbasierteRessourcenwurdensowohlinderRohstoffstrategiedesBMWi(2010)alsauchinderRessourceneffizienzstrategiedesBMU(BMU,2011c)ausge-spart.
Empfehlung 5 – Förderinstrumente bedarfsgerecht ausgestalten
Ungeachtet der vielfältigen Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten von BiomasselassensichvielenurdurchfinanzielleFörderungwirtschaftlichrealisieren.Es istdaherhinsichtlich der Nutzungsoptionen notwendig, eine stärkere Fokussierung und einenschrittweisenAbbauherbeizuführen.LangfristigmusseineDauer-undeineKonkurrenz-förderungvermiedenwerden,diemassiveFehlentwicklungenzurFolgehabenkönnen.Internationale Wettbewerbsunterschiede, Kostensteigerungen und PreisschwankungenkönnennichtdauerhaftdurcheineabwechselndeundsichgegenseitigbedingendeAnhe-bungdesFörderniveauskompensiertwerden.DieFörderungderNutzungvonBioenergiemusssichauchaneinerNutzbarmachungderStärkenderBioenergieorientieren.DiesebesteheninersterLinieinderSpeicherungundRegelbarkeit.Dahersollteeinezukünf-tigeFörderungdieseAspekteaufgreifen,damitBioenergie imRahmendesGesamtver-sorgungssystemseinenoptimalenBeitragleistenkannunddiebegrenztenRessourcen–insbesondereBodenundWasser–werthaltigeingesetztwerden.
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Empfehlung 6 – Forschung und Entwicklung stärker mit wirtschaft-lichen und politischen Entscheidungen verzahnen
DieWissenschafthatdieAufgabe,langfristigeÜberlegungenfürmöglicheZukunftssze-narienauszuloten,wasnurmiteineroffenenHaltunggegenüberallenTechnologiepfa-deninderGesellschaftmöglichist.EinegrundsätzlichtechnologieoffeneHaltungverhilftauchderWirtschaftzumehrKommunikationsfähigkeit,uminternationaleErfordernisseineinerglobalisiertenWeltstärkereinordnenbzw.mitgestaltenzukönnen.
Gleichzeitigscheintesabergeboten,dieErkenntnissederForschungnochstärkerinpoli-tischeundwirtschaftlicheEntscheidungeneinzubinden.Wissenschaftkannfreivonwirt-schaftlichenundpolitischenInteressenneueTechnologienentwickelnoderbestehendeTechnologienverbessern.DiePolitiksolltedieWissenschaftaberauchdieneutralenBe-wertungskriterienerarbeitenlassen,anhanddererdanneinzelneOptionenhinsichtlichihrerRelevanzundEffizienzzubewertensind.
Empfehlung 7 – Kommunikation verstärken und als wesentliche Aufgabe etablieren
DieUmstellungeinerIndustriegesellschaftaufeineEnergieversorgungmitzunehmendemAnteilanerneuerbarenEnergienisteinegroßeHerausforderung.AllerelevantenOptionensolltengeprüftwerden.InAnbetrachtderknappenRessourcenisteserforderlich,nichtalleOptionengleichermaßenzufördern,sondernsichaufdiebesonderseffizientenundnach-haltigenzukonzentrieren.EineehrlicheundfaktenbasierteDebatteübervorhandenePo-tenziale,OptionenundmöglicheNutzungspfadestelltdabeidenKernzukünftigerLösungendar.GrundlagemüssendabeiKriterienwieCO2-Vermeidung,SystemrelevanzundKostenef-fizienzsein.Erstwennklarwird,obundinwieweitdieNutzungvonBioenergiehinsichtlichdieserKriterieninsgesamtoderimFallederSystemrelevanzbesonderswichtigist,kanneineAkzeptanzsteigerunggelingen.
Diese Akzeptanz wird sich aber nur einstellen, wenn diese Fragen inhaltlich geklärt undKommunikationalszentralerTeilderEnergiewendeverstandenwird.TeilderKommunika-tionmussdieDarstellungderGesamtzusammenhängewerden.DerzeitwerdenvielfachnureinzelneAuswirkungenschlaglichtartig thematisiert.PolitikundStakeholderkönnenmitderbeschlossenenEnergiewendedieMöglichkeitendessystemtechnischenBeitragsderBi-oenergiedarstellenundsomitfüreinenneuenAnsatzinderAkzeptanzdiskussionsorgen.
Somitisteserforderlich,dassdieöffentlicheKommunikationnichtnurZielsetzungenundEinzelpotenzialekommuniziert,sondernauchdenGesamtzusammenhangundWechselwir-kungenzwischeneinzelnenBereichendarstellt.Diessollteanhandmöglichsttransparenterund nachvollziehbarer Kriterien erfolgen. Politik hat bei der Energiewende nicht nur eineFührungsaufgabehinsichtlichderZielsetzung,sondernauchdieAufgabe,denWegdorthinzukommunizieren.SiemusssichdabeivorallembelegbarerundüberdiegesamteWert-schöpfungskettegültigerKriterienundDatenbedienenbzw.diesezunächstorganisieren.
BeizentralenAufgabenfeldern,wiez.B.derEnergieversorgung,gilteszudem,stärkeralsbis-langressortübergreifendzuagierenunddieSynergienfürdieverschiedenenPolitikfelderdarzulegen.
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Quellenangaben
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9. Anhang
Tabelle 1 im Anhang : Beitrag der Bioenergie zur Endenergiebereitstellung in Deutschland im Jahr 2010 ( BMU, 2011b ); ( TWh = Mrd. kWh )
Endenergiebereitstellung in TWh in %
aus erneuerbaren Energien 275,4
davon aus Biomasse 196,4 71,3
für Strom 33,5 12,1
für Wärme 127,0 46,1
für Kraftstoffe 35,9 13,0
Strom (aus EE gesamt) 101,7
davonausBiomasse 33,5 32,9
ausbiogenenFestbrennstoffen 12,1 11,9
ausbiogenenFlüssigbrennstoffen 2,0 2,0
ausBiogas 12,8 12,6
ausKlärgas 1,1 1,1
ausDeponiegas 0,7 0,7
ausbiogenemAnteildesAbfalls 4,8 4,7
Wärme (aus EE gesamt) 137,8
davonausBiomasse 127,0 92,2
ausbiogenenFestbrennstoffen 101,5 73,7
ausbiogenenFlüssigbrennstoffen 4,6 3,3
ausBiogas 7,6 5,5
ausKlärgas 1,1 0,8
ausDeponiegas 0,4 0,3
ausbiogenemAnteildesAbfalls 11,9 8,6
Kraftstoffe 35,9
davonbiogeneKraftstoffe 35,9 100
Biodiesel 26,6 74,1
Pflanzenöl 0,6 1,8
Bioethanol 8,7 24,1
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Mitglieder des Forschungs- und Technologierats Bioökonomie
Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard F. Hüttl (Vorsitzender)WissenschaftlicherVorstanddesHelm-holtz-ZentrumsPotsdamDeutschesGeoForschungs-Zentrum,Präsidentacatech,ProfessorfürBodenschutzundRekultivierunganderBrandenburgischenTechnischenUniversitätCottbus
Dr. Dr. h.c. mult. Andreas J. Büchting(stellv.Vorsitzender)VorsitzenderdesAufsichtsratsKWSSAATAG
Prof. Dr. Bernd Müller-Röber(stellv.Vorsitzender)ProfessorfürMolekularbiologie,Max-Planck-InstitutfürMolekularePflanzen-physiologieundUniversitätPotsdam
Prof. Dr. Dr. h.c. Joachim von Braun(stellv.Vorsitzender)DirektoramZentrumfürEntwicklungsfor-schung(ZEF),UniversitätBonn
Prof. Dr. Achim BachemVorstandsvorsitzenderdesForschungs-zentrumsJülichGmbH
Dr. Helmut BornGeneralsekretärdesDeutschenBauernverbandse.V.
Prof. Dr. Hannelore DanielTechnischeUniversitätMünchen,Lehr-stuhlfürErnährungsphysiologie
Prof. Dr. Utz-Hellmuth FelchtManagingDirector,OneEquityPartnersEurope,München,MitglieddesacatechPräsidiums
Prof. Dr. Thomas HirthLeiterdesFraunhofer-InstitutsfürGrenz-flächen-undBioverfahrenstechnikunddesInstitutsfürGrenzflächenverfahrens-technik,UniversitätStuttgart
Prof. Dr. Folkhard IsermeyerPräsidentdesJohannHeinrichvonThünen-InstitutsBraunschweig,Bundes-forschungsinstitutfürLändlicheRäume,WaldundFischerei
Dr. Stefan MarcinowskiMitglieddesVorstandsBASFSEVorsitzenderdesVorstandsderDeutschenIndustrievereinigungBiotechnologie(DIB)
Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas C. MettenleiterPräsidentdesFriedrich-Loeffler-InstitutsInselRiems,BundesforschungsinstitutfürTiergesundheit
Dr. Dr. h.c. Christian PatermannBeraterfürdiewissensbasierteBioökono-miedesLandesNordrhein-Westfalen
Prof. Dr. Alfred PühlerCeBiTec,UniversitätBielefeld
Prof. Dr. Manfred SchwerinProfessorfürTierzucht,UniversitätRostockundVorstanddesLeibniz-InstitutsfürNutztierbiologie,Dummerstorf
Prof. Dr. Wiltrud TreffenfeldtDirektorinfürForschungundEntwicklungEuropa,MittlererOstenundAfrika,DowEurope,Horgen,Schweiz
Prof. Dr. Fritz VahrenholtVorsitzenderderGeschäftsführungRWEInnogyGmbH
Dr. Holger ZinkeVorstandsvorsitzenderBRAINAG
Prof. Dr. Alexander Zehnder ( ständiger Gast )DirektordesWaterResearchInstitutederUniversitätAlberta,Edmonton,Kanada
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Der BioÖkonomieRat dankt dem Bundesministerium für Bildung und Forschung als Mittelgeber sowie acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften für die administrative Begleitung.
Besonderer Dank gilt den externen Gutachtern für ihre wertvollen Hinweise zu dem vorliegenden Papier. Die Inhalte der Empfehlungen liegen in der alleinigen Verantwortung des BioÖkonomieRats.
Die Arbeit des BioÖkonomieRats wurde durch eine Geschäftsstelle unterstützt : Dr. Claus Gerhard Bannick ( Leiter der Geschäftsstelle )Dr. Andrea George ( wiss. Mitarbeiterin )Dr. Katja Leicht ( wiss. Mitarbeiterin )Petra Ortiz Arrebato ( Assistenz )Dr. Elke Witt ( wiss. Mitarbeiterin )Dr. Eva Wendt ( wiss. Mitarbeiterin )Julian Braun, Adrian Luncke, Martin Schmidt ( studentische Mitarbeiter )
Dank geht auch an Herrn Holger Gassner für die redaktionelle Begleitung.
IMPRESSUM
Herausgeber Forschungs- und Technologierat Bioökonomie ( BÖR )© BÖR, Berlin ( 2012 )
Konzept und Gestaltung Oswald + Martin Werbeagentur, Berlin
Druck Brandenburgische Universitätsdruckerei
ISSN 1869-1404, ISBN 978-3-942044-58-5 ( Druckausgabe ), ISBN 978-3-942044-59-2 ( Online-Version )
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http : // dnb.d-nb.de abrufbar.
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HerausgeberForschungs-undTechnologieratBioökonomie(BÖR)©BÖR,Berlin(2012)
KontaktGeschäftsstelledesBioÖkonomieRatsCharlottenstraße35–3610117BerlinTel.:030767718911Fax:030767718912E-Mail:info@biooekonomierat.deInternet:www.biooekonomierat.de
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