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Medienwandel und
Partizipation
Wie weiter mit dem Journalismus?Heinrich-Böll-Stiftung
7. Oktober 2013
Teresa Maria Bücker – @fraeulein_tessa
Leitfragen
- Wie ändern sich die Erwartungen des Publikums* an Medien?
- Welche Qualifikationen brauchen Journalist_innen für den digitalen Medienwandel?
- Welche neuen journalistischen Berufsbilder ergeben sich aus den Veränderungen?
- Wie kann das Verhältnis von Journalist_innen und Nutzer_innen in Zukunft aussehen?
Internetnutzung in Deutschland
Aktuell liegt die Internetnutzung in Deutschland bei 76,5 Prozent.
Mit 23,5 Prozent sind aktuell immer noch rund 16,5 Millionen Bundesbürger_innen nicht Teil der digitalen Welt.
Nach wie vor ist Deutschland nach Geschlecht, Altersgruppen und Bildung digital gespalten (Digital Divide): Noch immer sind mehr Männer als Frauen online, mehr Junge als Alte, mehr Menschen mit hohem Bildungsabschluss als mit niedrigem.
Quelle: 13. (N)ONLINER Atlas, den TNS Infratest im Auftrag der Initiative D21 durchgeführt hat. Mit über 30.000 Interviews ist diese Befragung Deutschlands umfangreichste Studie zur Nutzung, Nichtnutzung und Nutzungsplanung des Internets.
Internetnutzer_innen nach Altersgruppen
Jahr 14-19 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70+
2013 97,5 96,8 94,3 88,2 78,8 63,7 30,2
2012 97,7 96,9 94,1 87,9 76,6 60,4 28,2
Internetnutzer_innen nach BildungsgradJahr Schüler_innen Volksschule,
HauptschuleWeiterb. Schule ohne Abitur
Abitur, Fachhochschule
Abgeschlossenes Studium
2013 98,4 60,7 80,9 91,5 91,7
2012 98,2 60,6 80,3 90,8 90,7
Quelle: D21-Digital-Index 2013. http://www.initiatived21.de/portfolio/nonliner-atlas
Internetnutzung nach Haushaltsnettoeinkommen
Jahr <1.000 € 1.000 bis < 2.000 €
2.000 bis < 3.000 €
≤ 3.000 €
2013 55,0 66,5 84,9 93,0
2012 54,2 66,0 83,3 92,7
Quelle: D21-Digital-Index 2013. http://www.initiatived21.de/portfolio/nonliner-atlas
Arten der Onlinenutzung 2013
Quelle: ard-zdf-onlinestudie.de 2013
gesamt/Woche
14-29 Jahre gesamt/täglich
Suchmaschinen
83 90 46
E-Mails 79 80 53
Surfen 44 57 17
Communitys 39 76 27
Videoportale 32 65 10
Onlinespiele 16 23 8
Mediatheken 9 15 1Die am meisten genutzten Inhalte sind Nachrichten (55%) noch vor Freizeit- und Serviceinformationen, Ausbildungs- und Berufsinformationen und Unterhaltung.
Nutzung von Web-2.0-Anwendungen
Quelle: ard-zdf-onlinestudie.de 2013
gelegentlich wöchentlich
2007 2013 2007 2013
Wikipedia 47 74 20 32
Videoportale 34 60 14 32
Communitys 25 56 10 45
Weblogs 11 16 3 4
Twitter erhoben ab 2010
7 erhoben ab 2010
2
Mobile Internetnutzung 2009-2013
Quelle: ard-zdf-onlinestudie.de 2013
2009 2010 2011 2012 2013
Gesamt 11 13 20 23 41
14-19 J. 12 21 28 26 64
20-29 J. 18 16 34 40 68
30-39 J. 11 15 23 28 46
40-49 J. 10 13 16 15 42
50-59 J. 8 9 10 12 24
Ab 60 J. 9 4 7 9 14
Digital_Gender_Gap
Jahr Männer Frauen
2013 81,4 71,8
2012 81,0 70,5
>> Nicht einmal jede zweite Frau über 50 Jahren nutzt das Internet.
Quelle: D21-Digital-Index 2013. http://www.initiatived21.de/portfolio/nonliner-atlas
JUNGE ERWACHSENE &
TECHNOLOGIE
• Junge Erwachsene in Deutschland suchen für ihr Engagement neue Wege mithilfe von Technologie.
• Zwei Drittel glauben, dass sie dort, wo sie leben, etwas bewegen können
• Mehr als die Hälfte (54%) sehen sich vom politischen System nicht ausreichend repräsentiert. Zwei Drittel geben an, „manchmal“ oder „nie“ an politischen Prozessen wie z.B. Wahlen teilzunehmen.
• 76 Prozent hingegen fühlen sich mittels Technologie besser über die politischen Vorgänge im Land informiert.
Weltweit
Westeuropa
Deutschland
Männliche Millenials in Deutschland
Weibliche Millenials in Deutschland
Internet und soziale Medien
45 40 31 40 25
Fernsehen 36 32 34 31 37Zeitungen 15 21 26 23 30Radio 4 6 7 6 9
Was ist Ihrer Meinung nach die beste Quelle für glaubwürdige Nachrichtenberichterstattung?
Rolle der Medien für Millenials
Quelle: Telefónica Global Millennial Studie: http://www.telefonica.de/page/18212/index
Weltweit
Westeuropa
Deutschland
Männliche Millenials in Deutschland
Weibliche Millenials in Deutschland
Internet und soziale Medien
54 49 44 51 38
Fernsehen 34 33 38 35 40Zeitungen 8 12 10 8 12Radio 4 5 8 6 10
Was ist Ihrer Meinung nach die beste Quelle für eine sich entwickelnde Nachricht/Krisensituation?
Rolle der Medien für Millenials
Quelle: Telefónica Global Millennial Studie: http://www.telefonica.de/page/18212/index
Rolle der Medien für Millenials
Weltweit
Westeuropa
Deutschland
Männliche Millenials in Deutschland
Weibliche Millenials in Deutschland
Stimme vollkommen zu
33 24 21 24 19
Stimme im Großen und ganzen zu
52 53 51 48 53
Stimme eher nicht zu
12 18 22 21 23
Stimme überhaupt nicht zu
3 5 6 7 5
Soziale Medien spielen bei aktuellen politischen Ereignissen und Bewegungen in meinem Land eine wichtige Rolle?
FILTERBUBBLE
der Digital Citizens
DIGITALE BÜRGER_INNEN15 Prozent
• Ausschließliche Nutzung von Online-Informationsquellen • Politische Diskussion bevorzugt über soziale Netzwerke • Einflussnahme auf politische Entscheidungen über Onlineinstrumente
• Jahrgänge 1980ff, hohe formale Bildung, relativ ungesicherte Verhältnisse, eher männlich
• Hohes politisches Interesse • Überzeugung, dass eigenes Handeln politisch wirksam ist • Freiheit vor Gleichheit vor Sicherheit
Quelle: Emmer, M.; Vowe, G. & Wolling, J. (2011): Bürger Online. Die Entwicklung der politischen Online-Kommunikation in Deutschland. Konstanz.
Meme
#aufschrei #schauhin
Trends & Ausblicke
1) „many-to-many“ statt „one-to-many“. - Bedeutungsgewinn von digitaler Identität und
Beziehungsarbeit in den Vordergrund- Grenze zwischen Sendenden und Empfangenden löst sich
auf, Partizipation und neue Machtverhältnisse entstehen- Weiterentwicklung der Interaktion mit Nutzer_innen und
partizipativen Formen des Journalismus
Trends & Ausblicke
2) Breaking News
- Ursprung der Nachricht können Originalquellen in sozialen Netzwerken sein- sekundenschnelle, globale Verbreitung- Aufgaben liegen beim Verifizieren und der journalistischen Aufbereitung
Trends & Ausblicke
3) Neue Aufgaben, neue Rollen
- Flächendeckende Nutzung sozialer Netzwerke unter Journalist_innen- Nutzungsverhalten differiert von „Normalnutzer_innen“, Redaktionen erarbeiten Leitlinien- Spezialisierung von Redakteur_innen auf Netzwerke: Community-Redakteur_innen, Social-Media-Redakteur_innen- Erfordern Netzwerke eigenständige Inhalte oder sind sie nur Verbreitungskanal?
Trends & Ausblicke
4) User-Generated-Content als eigenständige Sphäre
- Soziale Netzwerke und Blogs ersetzen Medien nicht, schaffen aber neue Schichten zusätzlicher Informationen und vielfältiger Meinungen. - Nutzer_innen vertrauen zunehmend den Empfehlungen ihrer Kontakte und Freunde >> „trusted news“- Glaubwürdigkeit über Ansprechpartner_innen auf Medienseite- Zugang zu Netzwerken mit Multiplikationseffekt
Trends & Ausblicke
5) Partizipation & Reichweite
- Welche Formen der Nutzerbeteiligung bieten Mehrwerte für beide Seiten? - Schafft Aktivität in sozialen Netzwerken Reichweite? - Können so zum Beispiel neue zahlende Nutzer_innen erreicht werden? - Wo endet der Journalismus und wo beginnt das Marketing?- Müssen Journalist_innen ihre Inhalte eigenständig über Netzwerke verbreiten?
ver_netzung
Teresa Bücker
@fraeulein_tessa
flannelapparel.blogspot.com