Vortrag im Rahmen eines Workshops im Landesprogramm Berliner Familienzentren
Partizipation von Familien im FamilienzentrumProf. Dr. Sarah Häseler-Bestmann
Berlin, 21.11.2017
Inhalt
1. Partizipation
2. Grundlagen und Rahmenbedingungen für die Beteiligung von Familien
3. Literaturverzeichnis
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1. Partizipation
PARTIZIPATION ist…
…verankert im Kinder- und Jugendhilfegesetz
…verankert in den Strukturmaximen einer
professionellen Kinder- und Jugendhilfe
Warum beschäftigen wir uns mit Partizipation?
…ein in verschiedenen theoretischen Diskursen
aufgegriffenes Prinzip
…theoretisch und konzeptionell für verschiede
Handlungsfelder ausgearbeitet
…
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PARTIZIPATION
Begriffsklärung
Teilhabe
Mitwirkung
TeilnahmeMitnutzung
PARTIZIPATION
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Mitgestaltung
Beteiligung
Mitbestimmung
„Entscheidungsmacht bei allen wesentlichen Fragen
der Lebensgestaltung“ (Wright 2014:2)
PARTIZIPATION in/an
Begriffsklärung
PolitikGesellschaftBildung
PARTIZIPATION in/an
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…
Wirtschaft
InstitutionenGesundheit
Organisationen
Zwei Unterscheidungsformen von Partizipation
� von professionellen Akteuren (in Institutionen) initiierte Prozesse der Beteiligung
� Von Bürger*innen/ Adressat*innen initiierte Prozesse der Beteiligung
(Straßburger/Rieger 2014:21).
Partizipationspyramide
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Partizipationspyramide
Vorstufen von Partizipation
3) Lebensweltexpertise einholen (beraten lassen)
2) Meinung erfragen 1) Informieren
Vorstufen von Partizipation
3) Verfahrenstechnischvorgesehene Beiträge einbringen
2) Im Vorfeld von Entscheidungen Stellung nehmen
1) sich informieren
Straßburger/Rieger (2014) Partizipation kompakt. Weinheim
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1) sich informieren
Partizipationspyramide
Stufen von Partizipation
6) Entscheidungsmacht übertragen 5) Entscheidungskompetenz teilweise abgeben4) Mitbestimmung zulassen
Stufen von Partizipation
7) Zivilgesellschaftliche Eigenaktivitäten
6) Bürgerschaftliche Entscheidungsfreiheit ausüben
5) Freiräume der Selbstverantwortung nutzen
Straßburger/Rieger (2014) Partizipation kompakt. Weinheim
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Selbstverantwortung nutzen 4) An Entscheidungen mitwirken
2. Grundlagen und Rahmenbedingungen für die Beteiligung von Familien
Warum sollte Partizipation im Familienzentrum ermöglicht werden?
„- Partizipation macht schlau (darauf weisen uns die Bildungswissenschaften hin)
- Partizipation fördert das Gefühl der Selbstwirksamkeit (darauf weist uns die moderne Traumapädagogik hin)
- Partizipation macht selbstbewusst und stark und bereitet auf das Leben in einer individualisierten,
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bereitet auf das Leben in einer individualisierten, entbetteten Gesellschaft vor
- Partizipation schützt, wie uns die Runden Tische zur Geschichte der Heimerziehung und zu institutionellem Kindesmissbrauch gelehrt haben“ (Stork 2014:1)
© Renate Alf
© Renate Alf
Wie kann Partizipation im Familienzentrum ermöglicht werden?
„Eine entwickelte Partizipationskultur zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und faire Kommunikation aus“ (Stork 2014: 6)
Organisationsstrukturen – Haltung – Methodisches Handeln (Häseler-Bestmann 2017)
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Wie kann Partizipation im Familienzentrum ermöglicht werden?
„Eine entwickelte Partizipationskultur zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und faire Kommunikation aus“ (Stork 2014: 6)
Organisationsstrukturen (Häseler-Bestmann 2017)
� Angebotsvielfalt und offene Flexibilität, um
- den potentiellen Nutzer*innen vielfältige
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- den potentiellen Nutzer*innen vielfältige
Zugangsmöglichkeiten vorzuhalten
- den unterschiedlichen Bedarfen gerecht zu werden
- Begegnung, Beratung und Bildung zu ermöglichen© Anja Lietke
Wie kann Partizipation im Familienzentrum ermöglicht werden?
„Eine entwickelte Partizipationskultur zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und faire Kommunikation aus“ (Stork 2014: 6)
Organisationsstrukturen (Häseler-Bestmann 2017)
� Wissens- und Kompetenzmanagement
- Teamleitung und Teamstruktur
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- Teamleitung und Teamstruktur
- Kommunikations- und Interaktionsstrukturen
© Anja Lietke
Wie kann Partizipation im Familienzentrum ermöglicht werden?
„Eine entwickelte Partizipationskultur zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und faire Kommunikation aus“ (Stork 2014: 6)
Haltung – Methodisches Handeln (Häseler-Bestmann 2017)
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Wie kann Partizipation im Familienzentrum ermöglicht werden?
„Eine entwickelte Partizipationskultur zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und faire Kommunikation aus“ (Stork 2014: 6)
Haltung – Methodisches Handeln (Häseler-Bestmann 2017)
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Wie kann Partizipation im Familienzentrum ermöglicht werden?
„Eine entwickelte Partizipationskultur zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und faire Kommunikation aus“ (Stork 2014: 6)
Haltung – Methodisches Handeln (Häseler-Bestmann 2017)
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Vorstufe von Partizipation: Informieren
� Kenntnisse über Aufgaben des Jugendamtes
„Man hatte nur im Prinzip im Kopf, das Jugendamt ist dafür da, um die Kinder wegzunehmen. Aber wie viele Hilfsmöglichkeiten es vom Jugendamt, also die positive Seite, die haben wir nicht erkannt“ (PN03:41).
Welchen Nutzen hat Partizipation in Familienzentren?
Vorstufe von Partizipation: Lebensweltexpertise einholen
� Flexible Hilfegestaltungen durch Niedrigschwelligkeit bzw. die Gestaltung von Übergängen
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� Entscheidung über die Nutzung der Familienzentren liegt bei den Nutzer*innen
–> Selbstbestimmung im Fokus
–> Beteiligung wird erschwert, wenn diese als formalisiert wahrgenommen wird (Stork 2014: 5)
Welchen Nutzen hat Partizipation in Familienzentren?
19© Anja Lietke
� Entlastung ist der zentrale Nutzen und somit Anknüpfungspunkt für Partizipation
Welchen Nutzen hat Partizipation in Familienzentren?
(Häseler-Bestmann 2017)20
Welchen Nutzen hat Partizipation in Familienzentren?
21(Häseler-Bestmann 2017)
Partizipation und Empowerment gehören zusammen!
Empowerment lässt sich am besten durch Partizipation erreichen!
„Denn eine partizipative Arbeitsweise ermöglicht den Adressatinnen und Adressaten bereits während der Zusammenarbeit Selbst- und Mitbestimmung. Durch ein gleichberechtigtes Miteinander wird Empowerment unmittelbar praktiziert, statt lediglich Ziel der Zusammenarbeit zu sein“
Warum ist Partizipation in der Sozialen Arbeit relevant?
Zusammenarbeit zu sein“ (Straßburger/ Rieger 2014:46).
� Gestaltung hängt von den professionellen Fachkräften ab, da diese aufgrund ihrer Machtposition aktiv gestalten (ebd.).
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Zeit für Fragen, Ideen, Anmerkungen …
???
!…
3. Literaturverzeichnis
� Häseler-Bestmann, S. (2017): Begegnung, Beratung und Bildung für Familien im Stadtteil. Marburg� Kreft, Dieter/ Müller, C. Wolfgang (2010): Methodenlehre in der Sozialen Arbeit. München� Stork, R. (2014): Teilhaberechte und Beteiligungschancen für Kinder, Jugendliche und Eltern im Bildungs- und Gesundheitssystem
Ergänzung zur PPP im Rahmen des Fachtags: Wir können auch anders! LVG AFS Niedersachsen / Hannover / 13.02.2014 Zuletzt aufgerufen am 09.01.2017 unter https://www.gesundheit-nds.de%2FCMS%2Fimages%2Fstories%2FPDFs%2FStork_Partizipation.pdf&usg=AFQjCNGrYsRnJvCCLyeJHRJ6NLVc4Oft4g&bvm=bv.142059868,d.bGg
� Straßburger/Rieger (2014) Partizipation kompakt. Weinheim � Wright, M. (2014): Partizipation in der Gesundheitsförderung. Vortrag auf dem Fachtag „Gesundheitsförderung – ein Ansatz für alle
Lebenslagen“ am 11. März 2014, Frankfurt am Main des Deutschen Caritasverband. Zuletzt aufgerufen am 09.01.2017 unter https://www.caritas.de/cms/contents/caritas.de/medien/dokumente/fachthemen/gesundheit/partizipation-in-der/wright_partizipation.pdf%3Fd%3Da%26f%3Dpdf+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
Literaturverzeichnis
der/wright_partizipation.pdf%3Fd%3Da%26f%3Dpdf+&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=de
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