Massagegrundlage 1

Post on 18-Dec-2014

527 views 3 download

description

Massageziele Tonische Muskeln
mit Tendenz zur Verkürzung/Verspannung Bei den Querfriktionen handelt es sich um eine spezifische tiefenwirksame Massage, die der Auflösung von lokalen Adhäsionen und Verklebungen dient. Die Massage erfolgt dabei quer zum Faserverlauf des Zielgewebes. Die Querfriktion sollte nur so stark durchgeführt werden, dass die Behandlung keine Schmerzen verursacht!!! Behandlungsziele sind die Schmerzlinderung, die Verbesserung der Mobilität und die Förderung der Durchblutung. Indikationen sind Adhäsionen (Myogelosen) und Narbenverklebungen der Muskeln als Folge posttraumatischer Veränderungen. Kontraindikationen sind Entzündungen, akute Verletzungen der Muskeln,Thrombosen und andere Gefäßerkrankungen.

transcript

© Martin Roth 2011

✓Anatomie in Vivo ✓Dokumentation ✓Funktionsprüfungen !

Martin Roth HM/Lektor am USI-Wien

Massagegrundlage 1

© Martin Roth 2011

Gesehen im „Institut für Anatomie – Graz“

© Martin Roth 2011

Heilmassagen?

© Martin Roth 2011

Die wichtigsten Muskeln des menschlichen Körpers...

© Martin Roth 2011

…oder was uns vorenthalten bleibt…

:Inst

itut f

ür P

last

inat

ion,

691

26 H

eide

lber

g/D

euts

chla

nd

! Der Körper besitzt insgesamt 424 Skelettmuskeln.

© Martin Roth 2011

…durch unser größtes (Sinnes)0rgan©

:Inst

itut f

ür P

last

inat

ion,

691

26 H

eide

lber

g/D

euts

chla

nd

✓ 2 m²/ 5 millionen Nervenenden

✓ Oxitocin Produktionsteuerung

✓ unverzichtbar

6

© Martin Roth 2011

Massageziele Tonische Muskeln

mit Tendenz zur Verkürzung/Verspannung

© Martin Roth 2011

Querfriktionen Bei den Querfriktionen handelt es sich um eine spezifische tiefenwirksame Massage, die der Auflösung von lokalen Adhäsionen und Verklebungen dient. Die Massage erfolgt dabei quer zum Faserverlauf des Zielgewebes. Die Querfriktion sollte nur so stark durchgeführt werden, dass die Behandlung keine Schmerzen verursacht!!! Behandlungsziele sind die Schmerzlinderung, die Verbesserung der Mobilität und die Förderung der Durchblutung.

© Martin Roth 2011

Indikationen sind Adhäsionen (Myogelosen) und Narbenverklebungen der Muskeln als Folge posttraumatischer Veränderungen.

Kontraindikationen sind Entzündungen, akute Verletzungen der

Muskeln,Thrombosen und andere Gefäßerkrankungen.

© Martin Roth 2011

Oberflächenanatomie und Spannungslinien

© Martin Roth 2011

Regionen

! Lenden ! Becken ! Hüft

• Zervical

• Paravertebral

• Scapular

• Lumbal

• Gluteal

• Ischiocrural

• Plantar

© Martin Roth 2011

Lagebezeichnungen

! cranial

! caudal

od.

! plantar

! proximal

! distal

! lateral

!m

edial

!do

rsal

!ve

ntra

l

© Martin Roth 2011

Bewegungsrichtungen

© Martin Roth 2011

Bewegungsrichtungen

© Martin Roth 2011

Epifasziale Lymphbahnen und Wasserscheiden

© In

stitu

t für

Ana

tom

ie G

raz

© Martin Roth 2011

Motto

• Was du mir sagst, das vergesse ich.

• Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich.

• Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

Konfuzius (chin. Philosoph, ca. 500 v. Chr.)

© Martin Roth 2011

Aktualitätsdiagnose

• Inspektion=Sichtbefund

• Palpation=Tastbefund

• Bewegungsprüfung= Funktionsprüfung

© Martin Roth 2011

• Anamnese: Die Ziele der Anamnese bestehen darin,die aktuellen Beschwerden des Patienten herauszuarbeiten, Anhaltspunkte für die Ursache der Beschwerden zu verifizieren und daraus bereits Ansätze für die Therapieplanung zu gewinnen. Die Anamnese besteht aus vier Abschnitten: allgemeine Daten, aktuelle Beschwerden, Eigenanamnese und Sozialanamnese.

• Inspektion: Die Inspektion dient der Beurteilung des Patienten im Hinblick auf die bestehenden Beschwerden. Betrachtet und dokumentiert werden Alltagsbewegungen(Gehen, Aus- und Ankleiden), Haltung(Symmetrie, Achsen) und Strukturen (Knochen,Gelenke, Muskeln, Haut). Sie gibt außerdem wichtige Hinweise für die spätere Behandlungsplanung. Spezielle Befunde stellen Kontraindikationen in den betroffenen Hautarealen dar.

• Palpation: Die Palpation der verschiedenen Strukturen (Haut, Muskeln, Sehnen etc.) stellt den dritten Abschnitt der Untersuchung dar. Mit ihrer Hilfe werden Temperatur, Oberflächenbeschaffenheit und Turgor der Haut sowie Verhärtungen, Triggerpunkte und Tonusveränderungen im Bereich der Muskeln erfasst.

• Bewegungsprüfung = Funktionsprüfung

Aktualitätsdiagnose

© Martin Roth 2011

Statusdokumentation bei Behandlungsbeginn und Ende

!

Visuelle Analogskala (VAS).

• Der Gefragte stellt den Grad seiner Beschwerden mittels Schieberegler ein (a).

• Der Therapeut liest den zugehörigen numerischen Wert auf der Rückseite der Skala ab (b).

• Dieser Wert kann jeweils vor und nach der Behandlung erfragt und protokolliert werden.

© Martin Roth 2011

Die wichtigsten dorsale Muskeln des Beines

!1

!2!3

!4

1.großer Gesäßmuskel (M. gluteus maximus)

2.halbsehniger Muskel (M. semitendinosus)

3.zweiköpfiger Oberschenkelmuskel (M. biceps femoris)

4.Wadenmuskel (M. gastrocnemius)

© Martin Roth 2011

1. Wadenmuskel (M. gastrocnemius)

2. M. soleus 3. langer Wadenbeinmuskel

(M. peroneus longus) 4. vorderer

Unterschenkelmuskel (M. tibialis anterior)

Wadenmuskulatur

© Martin Roth 2011

Tastbare Knochenpunkte LBH u. UE

© Martin Roth 2011

Ab- und Adduktoren

© Martin Roth 2011

Tastbare Anatomie LBH-Region

!8!9

!11

! 10

! 12

8. LWS

9. ISG

10.Crista iliaca (SIAS-SIPS)

11.Trochanter major

12.Tuber ischiadicum

© Martin Roth 2011

LBH-Region dorsal

© Martin Roth 2011

LBH-Region dorsal

© Martin Roth 2011

Palpationskreis LBH-Region dorsal

© Martin Roth 2011

Befund

• Atrophie und herabgesetzter Tonus des M. Tensor fasciae latae, M. gluteus maximus und M. gluteus minimus

• Überprüfen der Schmerzhaftigkeit: 1. Insertion des M. tensor fasciae latae

in der Nähe der Spina iliaca anterior superior

2. Insertion des M. gluteus minimus, des M. gluteus medius und des M. piriformis am Trochanter Major

3. Insertion des M. iliopsoas knapp distal des Traumhafter monier

4. Insertion des M. adductor longus am Ramus superior ossis pubis

© Martin Roth 2011

Palpation der ischiokruralen Muskulatur

• Befund: Schmerzhafte Strukturen (Pes anserinus

superficialis, Meniscus medialis, Meniscus lateralis, Lig. Patellae, M. biceps femoris, Patellabasis, Ansatz Tractus iliotibialis)

• Muskeltonus (herabgesetzt)

• Muskelatrohpie (Masseverlust fühlbar)

• Schwellung außen (hart, weich)

• Hauttemperatur erhöht

• Hautbeschaffenheit (trocken, feucht, etc.)

• Narben (verschiebbar, druckempfindlich)

• Erguss im Gelenk (tanzende Patella)

© Martin Roth 2011

Behandlungsbeispiel Achillodynie

• Palpation Befund:

Häufig ist im Seitenvergleich eine Tonuserniedrigung bzw. -erhöhung sowie eine Schmerzhaftigkeit folgender Strukturen zu finden:

• M. gastrocnemius, Vastus lateralis zu Vastus medialis

• M. soleus

• Ansatz des M. tibialis anterior

• Ansatz des M. tibialis posterior

• Ansatz des M. peroneus brevis

• Lig. collaterale fibulare, Pars talofibulare anterior

• Lig. collaterale fibulare, Pars talofibulare posterior

• Lig. collaterale fibulare, Pars calcaneofibulare

© Martin Roth 2011

Behandlungsbeispiel Achillodynie

• Befund:

Achillodynie und Insertionstendopathie der

Achillessehne

Therapie: Der Therapeut presst die Finger gegen die Achillessehne und bewegt diese nach posterior. Alternativ kann er auch mit dem Zeigefinger am Ansatz eine Querfriktion von medial nach lateral durchführen.

Weiterhin können betroffen sein:

• Lig. collaterale fibulare, Pars talofibulare anterior (Inversionstrauma)

• M. tibialis anterior, M. tibialis posterior

• Lig. calcaneofibulare

© Martin Roth 2011

Fußanatomie

Plantar

1. Plantaraponeurose + kurze Zehenbeuger (M. flex. dig. brevis)

2. Großzehenspreizer (M. abductor hallucis)

3. Kleinzehenspreizer (M. abd. digiti minimi)

Dorsal

1. Zehenstrecker

© Martin Roth 2011

Fußanatomie

© Martin Roth 2011

Palpationskreis Fuß

© Martin Roth 2011

Palpationskreis Fuß

© Martin Roth 2011

Die wichtigsten ventrale Muskeln des Beines

!4

!3

!2

! 1!6

!5

1. gerader Oberschenkelmuskel (M. rectus femoris)

2. seitlicher Oberschenkelstrecker (M. vastus lateralis)

3. innerer Oberschenkelstrecker (M. vastus medialis)

4. Schlanker Muskel (M. gracilis)

5. vorderer Unterschenkelmuskel (M. tibialis anterior)

6. langer Wadenbeinmuskel(M. peroneus longus)

© Martin Roth 2011

Palpationskreis Knie

© Martin Roth 2011

Palpationskreis KnieLateraler/Medialer Bandapparat

© Martin Roth 2011

Palpationskreis ventral LBH - Region

© Martin Roth 2011

Bewegungen im Hüftgelenk

Beugung - Innenrotation - Abduktion

Streckung - Außenrotation - Adduktion

© Martin Roth 2011

Epifasziale Lymphbahnen

© I

nstitu

t fü

r Ana

tom

ie G

raz

© Martin Roth 2011

Die wichtigsten ventrale Muskeln des Rumpfes

!1

!2

!3

!4

!5

!6

1. Kopfwender (M. sternocleidomastoideus)

2. Deltamuskel (M. deltoideus)

3. großer Brustmuskel (M. pectoralis major)

4. vorderer Sägemuskel (M. serratus anterior)

5. gerader Bauchmuskel (M. rectus abdominis)

6. schräger äußerer Bauchmuskel (M. obliqus externus abdominis)

© Martin Roth 2011

Palpationskreis Thorax

© Martin Roth 2011

Tastbare Anatomie

© Martin Roth 2011

Tastbare Anatomie

! 3! 2

! 1

! 5

! 4

! 1

! 8

! 7

! 6

! 3! 2

! 1

! 5

! 4

! 9

! 11

! 10

! 12

Schultergürtel

1.Spina Skapulae- Acromion

2.Margo med.

3.Margo lat.

4.Angulus sup.

5.Angulus inf.

Wirbelsäule

6.Vertebra prominens

7.BWS

8.LWS

Lenden-Becken-Hüftregion

9.ISG

10.Crista iliaca (SIAS-SIPS)

11.Trochanter major

12.Tuber ischiadikum

© Martin Roth 2011

Die wichtigsten Muskeln des Rumpfes dorsal

!1

!2

!3

1. Trapezmuskel (M. trapezius)

2. breiter Rückenmuskel (M. latissimus dorsi)

3. Deltamuskel (M. deltoideus)

© Martin Roth 2011

Muskelsysteme

© Martin Roth 2011

Muskelsysteme

© Martin Roth 2011

Die wichtigsten Muskeln des Armes und Rückens

© Martin Roth 2011

Palpationskreis Schultergürtel

50

© Martin Roth 2011

Palpationskreis Schultergürtel

© Martin Roth 2011

Die Muskeln der Schulter und der Rotatorenmanschette

© Martin Roth 2011

Was tut weh?

oder

• Schuh binden? =>FBA

• Stehen?

• Liegen?

Tipp: Achte auf die Körpersprache!

© Martin Roth 2011

© Martin Roth 2011

© Martin Roth 2011

© Martin Roth 2011

© Martin Roth 2011

Funktionsprüfung

© Martin Roth 2011

© Martin Roth 2011

© Martin Roth 2011

HWS Palpation

• Befunde:

Schmerzhafte Bereiche oder Druckpunkte (so genannte Triggerpunkte) finden sich häufig im Ansatzbereich folgender Muskeln:

• Pars descendens des M. trapezius

• M. spinalis capitis

• M. sternocleidomastoideus

• M. splenius capitis

• M. semispinalis capitis

• M. longissimus cervicis

• Supra- und infrahyoidale Muskulatur

© Martin Roth 2011

HWS Haltung

• Befunde:

Sehr häufig findet sich im Rahmen des „Zervikalsyndromes“ – einem Sammelbegriff für Nackenschmerzen ohne neurologische Defizite oder Ausstrahlungen – degenerative Veränderungen, Blockierungen oder ein Haltungsfehler und ein dadurch verursachtes muskuläres Ungleichgewicht. Bei einer übermäßigen Lendenlordose findet sich häufig als Ausgleichskrümmung eine verstärkte BWS-Kyphose und eine verstärkte HWS-Lordose mit entsprechenden Beschwerden in der Muskulatur und im Bereich hypo- oder hypermobiler Segmente, z. B. im Bereich des zervikothorakalen Überganges.

© Martin Roth 2011

HWS Therapeutisches Dehnen

• Muskeldehnung

Hinweis: Dehnungen sowie die klassische Massage mit Streichungen, Knetungen, Hautmobilisation, Querfriktionen und Funktionsmassage können am liegenden oder sitzenden Patienten im schmerzfreien Bewegungsausmaß durchgeführt werden.

Durchführung: Der Therapeut fixiert den Kopf mit der linken Hand in Richtung Seitneigung nach links mit leichter Rotation nach rechts. Gleichzeitig bringt er mit der anderen Hand die Schulter in Depression bzw. verschiebt die Muskulatur nach kaudolateral.

© Martin Roth 2011

Schultergürtel

• Palpation

Befund: Einseitig oder beidseitig erhöhter Muskeltonus paravertebral; Hautfalten schlecht abhebbar: Muskelatrophie (Verlängerungsschwäche) mit verhärteten Muskelsträngen;

Verkürzung (Verkürzungsschwäche)des M. pectoralis major und des M. pectoris minor.

Schmerzhafte Strukturen können sein:

• M. spinalis thoracis

• M. longissimus thoracis

• M. rhomboideus major

• Gelenkfacetten

• Ansatztendinosen im Bereich der Dornfortsätze

© Martin Roth 2011

Schultergürtel

• Haltung

Befunde: Sehr häufig finden sich im Rahmendes „Zervikalsyndromes“ degenerative Veränderungen, Blockierungen oder ein Haltungsfehler und ein dadurch verursachtes muskuläres Ungleichgewicht. Bei einer übermässigen Lendenlordose finden sich oft als Ausgleichskrümmung eine verstärkte BWS-Kyphose und eine verstärkte HWS-Lordose mit entsprechenden Beschwerden in der Muskulatur und im Bereich hypo- oder hypermobiler Segmente, z. B. im Bereich des zervikothorakalen Überganges.

© Martin Roth 2011

Phasische Muskelnmit Tendenz zur Abschwächung

Ventral:

• Vordere tiefe Halsmuskulatur

• Vorderer Sägemuskel (M. serratus anterior)

• Gerade und schräge Bauchmuskulatur (M. rectus abdominus / M. obliquus internus et externus abdomini)

• M. vastus lateralis + medialis

• Kurze Adduktoren

• Vorderer Schienbeinmuskel (M. tibialis anterior)

© Martin Roth 2011

Phasische Muskelnmit Tendenz zur Abschwächung

Dorsal:

• Rhombenmuskel (M. rhomboidei)

• Kapuzenmuskel (M. trapezius, aufsteigender und quer verlaufender Anteil)

• Rückenstrecker (M. erector trunci - thorakaler Anteil)

• Kleine Gesäßmuskel (M. glutaeus medius et minimus)

• Großer Gesäßmuskel (M. glutaeus maximus)

• Wadenmuskulatur (M. gastrognemius)

• Kleine Hand- und Fußmuskel

© Martin Roth 2011

Literaturangabe

• Bernard C. Kolster: Massage: Klassische Massage, Querfriktionen, Funktionsmassage (Physiotherapie Basics) ISBN 3540342893

Weitere Literaturhinweise: • Physiotherapie Basics - Bernard C. Kolster, Frans van den Berg und Udo Wolf

• Jutta Hochschild Strukturen und Funktionen begreifen, Funktionelle Anatomie - Therapierelevante Details ISBN 9783131104236

• Jutta Hochschild Strukturen und Funktionen begreifen 2, Funktionelle Anatomie - Therapierelevante Details ISBN 9783131123725

• Technik der Massage - Ulrich Storch (Thieme Vlg.)

• Programmierte Untersuchung des Bewegungsapparates - Chirodiagnistik – H. Frische – (Springer Vlg.)

• Strukturen und Funktionen zu begreifen – J. Hochschild (Springer Vlg.)

• Sobotta Interaktiv- (Urban und Fischer Vlg.) http://www.visiblebody.com/start http://www.dr-gumpert.de/

© Martin Roth 2011

!

„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom.Hört man damit auf, treibt man zurück.“

Lao Tse !

!

!

Danke für Ihre Aufmerksamkeit! martin@massagetherapie.at