Lehren und Lernen mit Audience-Response-Systemen · test in der Fernsehspielshow „Wünsch Dir...

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LehrenundLernenmitAudience-Response-SystemenKlausQuibeldey-Cirkel

Abstract:DieLernförderlichkeitdesFragenstellensmitmobilenBefragungstools,inderDidaktikClickeroderAudience-Response-Systemegenannt,kurzARS,wurdeindenletztenzwanzigJahreninzahlrei-chenEinzel-undMetastudienerforscht.Didaktischeingesetzt,fördernAudience-Response-Systemedie Aufmerksamkeit, Interaktion und das aktiveMitdenken im Unterricht.Webbasierte Audience-Response-Systeme,dieimBrowseraufeigenenmobilenEndgerätenaufgerufenwerden,erlaubenne-bendemFragenstellenseitensderLehrkraftauchdasanonymeFragenstellenseitensderStudieren-den.SelbsteinLive-FeedbackzumTempoundzurVerständlichkeitdesVortragsisttechnischmöglich,ohneKostenundmitgeringemAufwand.DerBeitragfasstdieErgebnissederevidenzbasiertenLehr-undLernforschungzuAudience-Response-Systemenzusammen,beschreibtdieARS-Technikunder-läutertdieEinsatzoptionenintraditionellenundBlended-Learning-Szenarien.SchließlichwerdenEmp-fehlungengegebenfürdenUmgangmitderARS-Technik,derendidaktischeNutzungunddieinhaltli-cheGestaltungderFragen,zusammengetragenausderLiteraturundderEntwicklungs-undLehrpraxisdesAutors.SiesollenalsHandreichungdenEinstiegindenARS-gestütztenfragengeleitetenUnterrichterleichtern.

Keywords:AudienceResponseSystem,Clicker,LiveFeedback,BlendedLearning

1 Kontext:DigitalisierungderPräsenzlehreDieMetastudievonSchulmeister(2015)zurstudentischenAnwesenheitbelegtdiegroßeBedeutungderPräsenzlehrefürdenLernerfolg,sieheAbbildung1.DieOptimierungderPräsenzlehre,undsomitdesLernerfolgs,durchEinsatzdigitalerElementewirdzunehmendinderhochschuldidaktischenFor-schungdiskutiert(Schönetal.2016).DieDiskussionfokussiertsichaufdiedigitalvermittelteInterak-tionzwischenLehrkraftundLernenden imHörsaalundaufein formativesAssessmentmitmobilenBefragungstools(Ebner2015;Gröblingeretal.2016;PeezundCamuka2014,2015).SolldasanalogeLehrformatbeibehaltenwerden(Kreide-VorlesungoderFolienvortrag),gehtesumdiedigitaleAnrei-cherungdesUnterrichts,solleindigitalesLehr-undLernformatanstelledesbisherigeneingeführtwer-den,umBlendedLearning.InBlended-Learning-Szenarien,wiePeerInstruction(Mazur1997)undJust-in-TimeTeaching(MazurundWatkins2009),verschmelzenanalogeunddigitaleElementeundFor-mate.InderPräsenzphasedieserSzenarienistdieBefragungdesAuditoriumszumWissensstandundVerständnis essentiell. Die Schwierigkeiten bei analogenBefragungen großerGruppenmit Abstim-mungskartenoderperHandzeichenverdeutlichtAbbildung2:unsichereundzeitaufwändigeAuszäh-lungen, gegenseitigeBeeinflussung, keinedirekteRückmeldungoderVisualisierungderErgebnisse,keineAnonymitätwährendderAbstimmung.Abbildung3zeigtdigitaleBefragungstools,Clicker,beiderenEinsatzdieseSchwierigkeitennichtauftreten.

DieOrientierungdesBologna-Prozessesan„IntendedLearningOutcomes“(Kompetenzorientierung)implizierteinenPerspektivenwechselinderGestaltungderHochschullehre:„TheShiftfromTeachingtoLearning“.DasLehrenmussvomLernenherbetrachtetwerden (Berendt2005;WildtundWildt2011).DieLehrkraftsolldenLernprozessalsCoachbegleitenundtrotzsteigenderStudierendenzahlenindividuellunterstützen.Lernendenorientierung,IndividualisierungundKompetenzorientierungstattfrontalerWissensvermittlung–wiesolldasinZeitenvollerHörsälegelingen?

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Abbildung1:KorrelationzwischenAnwesenheitundLernerfolg(AistBestnote)(Schulmeister2015,S.18)

Abbildung2:AbstimmungskartenundHandzeichenalsanalogeBefragungstools(WikimediaCommons2007,2011)

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Abbildung3:DigitaleBefragungstools:Clicker(FrengerundBernhardt2015,S.9)

2 EmpirischeLehr-undLernforschungzuARS

Lehrendesindherausgefordert,ihreStudierendenzubefähigen,dasssieWissennichtnuraufnehmenundzurPrüfungparathaben,sonderndasGelernteauchspäternochimBerufabrufenundanwendenkönnen.DieBologna-ReformbezeichnetdiesalsKompetenzorientierungderLehremitdemBildungs-zielEmployability,Beschäftigungsfähigkeit(SchubarthundSpeck2014).MansollteabernichtnurdieZeitnachdemStudiumbeiderCurriculumsplanungundGestaltungderLehreimVisierhaben,denndieStudiengängesindinderRegelkonsekutivaufgebaut:DasWissenausdemBachelormussimMas-terverfügbarsein,umhöhereKompetenzzielezuerreichen.AuchinnerhalbeinesStudiengangsbauendieModuleinderRegelaufeinanderauf.IndenModulbeschreibungenwerdensiealsvorausgesetzteModuleaufgeführt.Tabelle1gibteinkonkretesBeispiel.

Die in der Tabelle aufgeführtenModule bildendas Fundament in der Informatikausbildung anderTechnischenHochschuleMittelhessen,THM.DasFach-undMethodenwissen,das indenprogram-mier-undsoftwaretechnischenModulenvermitteltwird,mussimviertenSemesterimgroßenSoft-waretechnikprojekt(9CreditPoints)zurVerfügungstehen,undzwargrößtenteilsalspraktischeHand-lungs-undAnwendungskompetenz.Die20-jährigeLehrpraxisdesAutorsistindiesemAspekternüch-ternd:DaserforderlicheWissenistinallerRegelimProjektnichtabrufbarundmussbeiBedarfgegoo-geltoderindenVorlesungsskriptenrecherchiert,gelesenundwiederverstandenwerden.NachderCurriculums-Theoriemüsste eigentlich dasWissen aus rund 2.700 Stunden Lernzeit verfügbar sein(1CreditPointentspricht30Stunden),aberinderPraxisobsiegtdasVergessen.ImMasterstudium–zweiJahrespäter–isterfahrungsgemäßvondenVorlesungsinhaltenderBachelor-Modulewenigprä-sent,aufdasdirektaufgebautwerdenkönnte.ImBeispielgibtesauchdorteinSoftware-Entwicklungs-projektmitsogar15CreditPoints,diewohlzumgroßenTeilzumWiederholenrelevantervergessenerInhalteeingesetztwerdenmüssen.FachlicheKompetenznachdemerstenberufsqualifizierendenAb-schluss(Bachelor)siehtandersaus.

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Tabelle1:Basis-CurriculumdesBachelorstudiumsInformatikanderTHM

DieKernfragedesLehrensundLernenslautetalso:WiekönnenFach-undMethodenwisseneffizientvermittelt,effektivangeeignetundlangfristigüberdaseinzelneModulundüberdasStudiumhinausmemoriertundabgerufenwerden?DieempirischeLehr-undLernforschunggibtAntwortenaufBasiskognitionswissenschaftlicher, lern- und gedächtnispsychologischer Theorien und Erkenntnisse (Am-broseetal.2010;Dunloskyetal.2013;Pashleretal.2007).FürdieBehaltensleistungvonausschlag-gebenderBedeutungsindzweiseitüberhundertJahrenerforschtelernförderlicheEffekte:

• TestingEffect:höhereBehaltensleistungdurchaktivesAbrufenvonGedächtnisinhalten(Agarwaletal.2008;RoedigerundKarpicke2006)

• SpacingEffect:höhereBehaltensleistungdurchzeitlichverteilteswiederholtesAbrufenvonGedächtnisinhalten(Branwen2017)

SeitEbbinghaus(1885)istdieVergessenskurveundderenKompensationbekannt,sieheAbbildung4.UmdenTesteffektunddenEffektdesVerteiltenLernensfüreinnachhaltigesLehrenundLernenzunutzen,wirddermethodischeEinsatzvonBefragungstools(Quizzing)empfohlen(Pashleretal.2007,S.19ff.).AlleindiesemBeitragreferenziertenMetastudienzumEinsatzvonAudience-Response-Sys-temensindevidenzbasiert,dasheißt,siesindingroßemMaßstabinverschiedenenKontexten(Fach-disziplinen,Hochschulen)aufihreEffektivitätwissenschaftlichüberprüftworden:Hunsuetal.2016;Chienetal.2016;KayundLeSage2009a,2009b;Caldwell2007;FiesundMarshall2006.Darüberhin-aushatdieumfangreichsteallerMetastudien,dieHattie-Studie(Hattie2009),mitmehrals800Meta-Analysenzu50.000Einzelstudienund200MillionenLernenden,eineRanglistederLernförderlichkeitunterallenerforschtenFaktorenermittelt.Unterden138lernförderlichenFaktorenwurdenalsbe-sonderseffektivdie formativeEvaluationdesUnterrichts (Rang3)undFeedback (Rang10)eruiert.DiesebeidenFaktorenkönnenprimärdurchBefragungstoolsimplementiertwerden;siehelfen,dasLernensichtbarzumachen(Hattie2013;Quibeldey-Cirkel2016).

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Abbildung4:VergessenskurvenachEbbinghausmitWiederholungendesGelernten(Wolf2008)

WerdieEbbinghaus-Vergessenskurvekennt,wundertsichnicht,dass„Practicetesting“und„Distribu-tedpractice“diebestenLerntechnikensind.Tabelle2zeigtdieTop10dereffektivstenLerntechniken.

Tabelle2:RangfolgedereffektivstenLerntechnikennachDunlosky(2013)

Rang Lerntechnik Beschreibung Effektivität

#1 Practicetesting Self-testingortakingpracticetestsonto-be-learnedmaterial

Veryeffectiveunderawidear-rayofsituations

#2 Distributedpractice

Implementingascheduleofpracticethatspreadsoutstudyactivitiesovertime

Veryeffectiveunderawidear-rayofsituations

#3 Interleavedpractice

Implementingascheduleofpracticethatmixesdifferentkindsofproblems,orascheduleofstudythatmixesdifferentkindsofmaterial,withinasinglestudysession

Promisingformathandconceptlearning,butneedsmorere-search

#4 Elaborativeinterrogation

Generatinganexplanationforwhyanex-plicitlystatedfactorconceptistrue

Promising,butneedsmorere-search

#5 Self-explanationExplaininghownewinformationisrelatedtoknowninformation,orexplainingstepstakenduringproblemsolving

Promising,butneedsmorere-search

#6 Rereading Restudyingtextmaterialagainafteranini-tialreading

Distributedrereadingcanbehelpful,buttimecouldbebet-terspentusinganotherstrategy

#7 Highlightingandunderlining

Markingpotentiallyimportantportionsofto-be-learnedmaterialswhilereading.

Notparticularlyhelpful,butcanbeusedasafirststeptowardfurtherstudy

#8 Summarization Writingsummaries(ofvariouslengths)ofto-be-learnedtexts

Helpfulonlywithtrainingonhowtosummarize

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DieVielzahlanPflichtprüfungen,gehäuftinderPrüfungswoche,wenigZeitfürsregelmäßigeStudierenaufgrundvonAblenkungenundNebenjobs(Schulmeister2015)undeinegeringeLernkompetenzha-bendasBulimie-Lernenhervorgebracht:geballtesPaukeninderWochevorderKlausurstattkontinu-ierlichesLernenwährenddesSemesters.NachwenigenWochen isteinGroßteildesPrüfungsstoffswiedervergessen.VerteiltesLernenistdasprobateMittelgegenAufschieberitis(Prokrastination)undBulimie-Lernen.LehrendekönnenverteiltesLernenin ihrerUnterrichtsplanungorganisieren, indemsiebereits gelerntesFakten-undMethodenwissenüber längerwerdendeZeitabschnitte jeweils zuBeginndesUnterrichtswiederholtabfragenoderinneueAufgabenmitaktuellerworbenemWissenundVerständniseinbauen.AuchdassummativeAssessment,dieAbschlussklausur,kannindasKon-zeptdesVerteiltenLernensübernommenwerden,indemdieKlausurerstdeutlichspäteralsdieletzteVorlesungstattfindet,ambestenzumEndederSemesterferien,undKlausurenalsTeildesLernprozes-sesbegriffenwerden,quasialsLerngelegenheit,alsweitereIterationimVerteiltenLernen.

DastechnischeMittelfürdasaktiveLernendurchAbrufenundzeitlichversetztesWiederholensindBefragungstools in Form von Clickern, webbasierten Audience-Response-Systemen, spielbasiertenQuiz-AppsunddigitalenLernkarteien.

3 MobileBefragungstools

DiePublikumsbefragunghateinelangeTradition,nichtnurimBildungskontext:VomlegendärenLicht-testinderFernsehspielshow„WünschDirwas“vonDietmarSchönherrundViviBachinden1970erJahrenüberdenTED(Teledialogdienst)inThomasGottschalks„Wetten,dass...?“biszumPublikums-jokerinGüntherJauchsQuizshow„WerwirdMillionär?“–immerschonfasziniertedasLive-FeedbackeinesgroßenPublikums.ÜbertragenaufdenHörsaalundseinAuditoriumisteineaufwändigeFeed-back-Technikheutenichtmehrerforderlich:DieStudierendenbringen ihreeigeneninternetfähigenGerätemit(„BringYourOwnDevice“,BYOD)undeinekostenloseBrowser-AppersetztdenTED.FürdenEinsatzeinesFeedback-undAbstimmungssystemsinderLehrehatsichdieBezeichnung„Audi-enceResponseSystem“(ARS)alsdidaktischerFachbegriffetabliert(SchmidtundHinderer2016;Kibler2015;Ebner2015;Klingeretal.2015).„Clicker“bezeichnetüblicherweiseeinhardwarebasiertesARS.

3.1 Clicker

Die Entwicklung hardwarebasierter Audience-Response-Systeme geht zurück auf die 1950er Jahre.EineausführlicheDarstellunggebenKundischetal.(2012,S.391)sowieKayundLeSage(2009,S.235).BegonnenhatdieEntwicklungmitstationären,indenSitzreihenfesteingebautenSystemenmitsehrkomplexertechnischerAusstattung.AlskomfortablekleineHandsender(Abbildungen3und5)sindsieseitderJahrtausendwendeanUS-amerikanischenHigh-Schools,CollegesundUniversitätenweitver-breitet,seitetwa2010werdenClickerauchandeutschenHochschulenzunehmendeingesetzt.ImVer-gleich zu den softwarebasierten Audience-Response-Systemen, die in den letzten Jahren auf denMarktdrängten(Schwartzetal.2014),weisenClickertechnischeunddidaktischeUnterschiedeauf.Tabelle3nenntdiewichtigstenVor-undNachteile.

#9 Keywordmnemonic

Usingkeywordsandmentalimaginarytoas-sociateverbalmaterials

Somewhathelpfulforlearninglanguages,butbenefitsareshortlived

#10 Imageryfortext Attemptingtoformmentalimagesoftextmaterialswhilerereadingorlistening

Benefitslimitedtoimagery-friendlytext,andneedsmoreresearch

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Abbildung5:ClickerversusBrowser-App(Quelle:eigeneAufnahme)

Tabelle3:Vor-undNachteilevonClickernimVergleichzuwebbasiertenAudience-Response-Systemen

Clicker-Vorteile Clicker-Nachteile

ü technischzuverlässigundrobustü garantierteÜbertragungszeitender

Antworten,daeigenesFunknetzü TechnikundFormatderAbstim-

mungbekanntausQuizshows,des-halbnichterklärungsbedürftig

ü keineRückfragenzurBedienungsei-tensderStudierenden,danurwe-nigeBedienoptionen:ABCD-Buttons

ü keinerleiAblenkung,danuralsCli-ckernutzbar

• FragetextundAntwortoptionenwer-dennichtaufdemClickerangezeigt

• keinRückkanal,nurunidirektionalesFragenstellenseitensderLehrkraft

• hoheAnschaffungskosten:30-50€proClicker

• logistischerundadministrativerAuf-wand:Aufbewahren,Transportieren,VerteilenundEinsammeln,Batterie-wechsel

3.2 WebbasierteResponse-Systeme

MitderflächendeckendenVerbreitungmobilerEndgeräteinFormvonSmartphonesundTabletsundderzunehmendenWLAN-AbdeckungderHörsäleundSeminarräumekamauchdieIdeevonFeedback-undAbstimmungs-AppsinderLehreauf.DiemeistenheutefreiverfügbarensoftwarebasiertenARSstammenaushochschuleigenenEntwicklungen,meistausInformatik-Fachbereichen.MehrereMas-terarbeitenundDissertationenandeutschenUniversitätenzuKonzeption,EntwicklungundEinsatzvonARSgingenausForschungs-undEvaluationsprojektenhervor(KraussLeón2016;vanKoll2015;Pohl2015;Gehlen-Baum2016;Hara2016).

DieanfänglicheEntwicklungalsnativeApps,spezifischprogrammiertfürdieSmartphone-Betriebssys-temeiOSundAndroidundseparatverteiltindieAppStoresvonAppleundGoogle,wurdewegendes

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Programmier-, Aktualisierungs- und Verteilungsaufwands bald aufgegeben (Schwartz et al. 2014).HeutesindsoftwarebasierteARSwebbasiert(HTML5),dasheißt,siebenötigenkeineInstallation,wer-den imBrowserdesSmartphonesaufgerufen, sindalsounabhängig vomBetriebssystem.Browser-AppsbringendieNotwendigkeitderSession-Verwaltungmitsich.ClickerdagegenbenötigenkeinSes-sionkonzept,keineSession-PINalsZugangscode.DerBesitzdesClickersunddessenFunkkopplungmitdemEmpfangssystemaufdemLaptopderLehrkraftberechtigenzurTeilnahmeanderBefragung.

Aus Kostengründenwird auf die Ausstattungsstrategie BYOD gesetzt, was aber in einem uneinge-schränktenWLANRisikenmit sichbringt, sieheTabelle4.AlsGegenmaßnahmekönntederWLAN-BetreiberdenAdressraumeinschränkenoderdieLehrkraftbringteinenmobilenARS-Routermit(Qui-beldey-Cirkeletal.2017b).

Tabelle4:VorteilehochentwickelterBrowser-ARSundihreRisiken

Vorteile Risiken

ü elaborierteTextauszeichnungundFrageformate,besondersgeeignetfürMINT-Fächer:Medieneinbin-dung,mathematischerFormelsatz,Syntax-HighlightingfürProgramm-code,rasterbasierteBildfrage:„WostecktderFehler?“

ü Online-Rückkanal:auchStudierendekönnenFragenstellenoderVer-ständnisproblemeliveperSmileys(Abbildung5),„Panik-Button“oder„Stopp-Schild“digitalrückmelden

• AblenkungderStudierendendurchNutzungvorlesungsfremderOnline-DienstewieWhatsAppundYouTube(Gehlen-Baum2016)

• VerunsicherungderLehrkraftdurchtechnischeÜberforderungbeiinsta-bilemWLAN

3.3 GamifiziertewebbasierteResponse-Systeme

UmdieintrinsischeMotivationzurTeilnahmeanAbstimmungenzusteigern,wurdenineinigenAudi-ence-Response-Apps Spielelemente eingebaut.UnterGamifizierung (Gamification, Kapp 2012) ver-stehtmandieÜbernahmevonElementen,dieoriginärausSpielanwendungenstammen,wieWettbe-werb,einzelnoderinTeams,Hintergrundmusik,Soundeffekte,Countdown,PunkteundRanglisten,innichtspielbasierteKontexte.AuchinderHörsaallehrewerdenbereitsgamifizierteResponse-SystemewieKahoot!undarsnova.clickdidaktischerprobt(FallmannundWala2016;Wangetal.2015;Quibel-dey-Cirkeletal.2017a).Kahoot!istanUS-amerikanischenGrundschulenweitverbreitet.Quizze,so-genannteKahoots,zudenLernzielenderSchulfächerindenverschiedenenJahrgangsstufenwerdenaufderKahoot!-PlattformalsOpenEducationalResources(OER)angeboten.

ImVergleichzuKahoot!bietetarsnova.clickaußerMultiple-ChoiceundUmfrageauchdienumerischeSchätzfrageundKurzantwortalsFrageformatean.Biszu26Antwortoptionensindmöglich,solangwiedasAlphabet.EskönnenEmojis,Bilder,VideosundmathematischeFormelninTeX-NotationindenFragetext und in die Antwortoptionen eingebundenwerden. Zusätzlich gibt es eineQuelltext-Syn-taxhervorhebung.DamiteignetsichdieAppbesondersfürMINT-Fächer,sieheAbbildung6.QuizfrageundAntwortoptionenwerdenauchaufdenSmartphonesderTeilnehmendenangezeigt.BeimAbstim-menkannaufeinerProzentskaladiesubjektiveAntwortsicherheitmitgeteiltwerden:von0%„gera-ten“bis100%„absolutsicher“.DerMittelwertwirdimErgebnisdiagrammangezeigt(ARSnova2017b).

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Abbildung6:MINT-QuizfragemitMedienundFormelninarsnova.click(Quelle:eigeneAufnahme)

Abbildung7:Quiz-LobbymitNicknamendereintreffendenPlayersinarsnova.click(Quelle:eigeneAufnahme)

DiemotivationaleBesonderheitvonarsnova.click istdieOptionderBonusvergabe.ExtrinsischeAn-reizeinFormvonBonuspunkten,anrechenbaraufdieAbschlussprüfungeinesModuls,sindweitver-breitetanHochschulen.DieBonusvergabeerfolgt imLive-WettbewerbamAnfangeinerVorlesung,umdieVorbereitungzuprüfen,undamEndederVorlesung,umdieAufmerksamkeitundMotivationderStudierendenhochzuhalten.EinWissensquizmitBonusvergabeamAnfangundEndeeinerVorle-sungführtzumehrundüberdasSemesteranhaltendePräsenzundfördertdasinteraktiveLernenim

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Hörsaal(Quibeldey-Cirkeletal.2017a).UmdieAnonymitätbeiderProjektionderRanglistezugewähr-leisten(durchselbstgewählteoderinKategorienvorgegebeneNicknamen,Abbildung7)undgleich-zeitigdieRealnamenderTeilnehmendenderLehrkraftmitzuteilen,bietetarsnova.clickeineAuthen-tifizierungan.DiesgeschiehtüberdenAuthentifizierungsdienst(LDAP)derBildungseinrichtung.

3.4 Papier-Clicker:Plickers

EinekostenloseundtechnischeinfacheAlternative,besondersgeeignetfürGrundschulklassen,istPli-ckers:plickers.com(FrengerundBernhardt2015,S.18f.).HierkommenstattSmartphonesundTabletsseitensderSchülerinnenundSchülerHandzetteloderKartenmiteinemQR-ähnlichenCodealsAb-stimmungstoolzumEinsatz.DieAbstimmungskartenkönneninverschiedenenGrößenheruntergela-denundausgedrucktwerden.DieLehrkraftistdieeinzigePerson,dieZugangzumWebhabenmussundeinSmartphoneinderKlassebenutzt.SiescanntmitderSmartphone-KameradiehochgezeigtenKarten,wobeidieCodesinEchtzeitdecodiert,ausgewertet(dienachobengehalteneKartenkanteent-hältdiegewählteAntwortoptionausABCD)unddieErgebnisseamBeamerangezeigtwerden.JedeKarteistgenaueinerPersonzugeordnet.DieAbstimmungkannpersonalisiert,demSitzplatzzugeord-netoderanonymerfolgen.Eskönnenmaximal63PersonenanderAbstimmungteilnehmen.FürdenHörsaal istdieseARS-Varianteeherungeeignet,damit zunehmenderEntfernungzwischenKameraundKartendieZuverlässigkeitderScanner-Softwarenachlässt(FrengerundBernhardt2015,S.19).

3.5 Lernkartei-Systeme

Lernkarten sind ein altbewährtes analogesBefragungstool.Hierwird nicht einAuditoriumbefragt,sonderndielernendePersonbefragtsichselbst.DiedigitaleFormderLernkarteibietetnebendemmobilenLernenimQuizformatvieleweitereVorteile:multimedialeLernkartenmiteingebettetenVi-deo-undAudiodateien,mathematischerFormelsatz,BerechnungdesLernstandsundmehr.Lernkar-ten-AppsgibteszuhaufindenAppStores,abernurwenigeunterstützendasKonzeptdesVerteiltenLernens.InderRegelwerdenLernkartennurnach„gewusst“oder„nichtgewusst“imdigitalenKartei-kasteneinsortiert. EineWiedervorlageder LernkartennachWiederholungsalgorithmenvonLeitner(2011)oderWoźniakundGorzelańczyk1994istnurinwenigenLernkartei-Systemenimplementiert.Mnemosyne,AnkiundSuperMemosinddiebekanntestenAusnahmen(Branwen2017).DasLernkartei-Projektarsnova.cardsbietetdarüberhinausauchautomatischverschickteErinnerungen:WannundwelcheLernkartenwiederholtwerdenmüssen,wirdzurberechnetenZeitperSmartphone-oderE-Mail-Benachrichtigungmitgeteilt(ARSnova2017c).

Abbildung8:WiederholungsalgorithmusnachLeitner:5-Fächer-Lernsystem(WikimediaCommons2012)

DerFünf-Fächer-AlgorithmusnachLeitner(Abbildung8)siehtvor,gelernteInhalteinbestimmtenZeit-intervallenzuwiederholen:NeueLernkartenliegenimvorderstenFachdesKarteikastensundwandernbeirichtigerBeantwortunginszweiteFach.DieLernkartendortwerdenallezweibisdreiTagezumwiederholtenLernenvorgelegt.BeirichtigerBeantwortungwandertdieLernkarteinsdritteFach,des-senKartenallezehnTagewiederholtwerden.LernfragenimviertenFachwerdenmonatlichwieder-holtund im fünftenFachnachdreiMonaten.Danachbleiben sienachhaltig imLangzeitgedächtnis

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haften.BeifalscherBeantwortungwandertjedeLernkarte,egalauswelchemFach,zurückinserste.DerFünf-Fächer-AlgorithmuskompensiertdenVerlaufderVergessenskurvenachEbbinghaus,sieheAbbildung4.

3.6 FunktionalerVergleich

WegenderVielzahldigitalerAudience-Response-SystemewurdeinletzterZeitversucht,diefreiver-fügbarenwebbasiertenSystemefunktionalzuvergleichen(Hara2016;KraussLeón2016;Brandhofer2016;ELANe.V.2016;FrengerundBernhardt2015).DieVergleichsstudienverwendenunterschiedli-cheKriterien,imAllgemeinendieunterstütztenFrageformate.DieTabelleinAbbildung9ausderDis-sertationvonHara(2016)berücksichtigtmit„teamchallenge“auchdasKriteriumGamificationundmit„livefeedback“,obeinRückkanalangebotenwird.EsfehlenallerdingsKriterien,obdieFragenundAntwortoptionenaufdemEndgerätangezeigtwerdenundauchnochspäterzurVerfügungstehen.OderobdieBewertungenalsLernstandskontrollefürdieLehrkraftundalsLerntagebuchfürdieStu-dentinunddenStudentenkursbegleitendmitgeführtwerden.IstdasderFall,kommtauchderDaten-schutzinsSpiel:WowerdendiepersonenbezogenenDatengespeichert?WirdeinVerfahrensverzeich-nisgeführt?GibteseineDatenschutzerklärung?

Abbildung9:FunktionalerVergleichwebbasierterARS(Hara2016,S.50)

DiederzeiteinzigenOpen-Source-ProjekteunterallenAudience-Response-SystemensindPINGO,ent-wickeltanderUniversitätPaderborn(PINGO2017;Kundischetal.2013)undARSnova,entwickeltander TechnischenHochschuleMittelhessen (ARSnova2017a;Quibeldey-Cirkel 2016).Beide Systemewerdenbereitsseit2012zurallgemeinenNutzungananderenHochschulenundBildungseinrichtun-genangebotenundzählenzudenbekanntesteninderdeutschsprachigenHochschuldidaktik.

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4 DidaktischeEinsatz-SzenarienEntscheidend für die studentische Akzeptanz des ARS-Einsatzes ist die Anonymität der Teilnahme.Riegler(2012)unterstreicht,dassesdenStudierendendabeiwenigerumdieAnonymitätgegenüberderLehrkraftgehealsvielmehrgegenüberdenPeersimPlenum.DesWeiterenistdieTransparenzderErgebnissebeiWissensabfragen–LernstandderGruppeversuseigenerLernstand–vongroßerBe-deutungfürdieBeteiligung:ErgebnissesolltenstetsunmittelbardurchProjektionamBeameroderAnzeigeaufdenEndgerätenderTeilnehmendenfürallesichtbarsein.FürdieAkzeptanzkontrapro-duktivistes,wennnurdieLehrkraftalleErgebnisseeinsehenkann.DieMeta-AnalysevonHunsu,A-desopeundBayly(2016)bestätigtdensignifikantpositivenEinflussvonAbstimmungundsofortigerErgebnisauswertungaufdieSelbstwirksamkeitserwartungderLernenden(perceivedself-efficacynachBandura1997).DieStudentinoderderStudentistüberzeugt,durchdieBeteiligunganAbstimmungendieAufmerksamkeitderLehrkraftgewinnenundsichindenLehr-undLernprozessaktiveinbringenzukönnen.

WeiteresignifikantpositivemotivationaleundaffektiveEffektedesARS-Einsatzessind(Kibler2015;KayundLeSage2009;Caldwell2007):

• FörderungdersozialenInteraktionunterdenStudierenden(Eisbrecher-Effekt)• FokussierungderAufmerksamkeitaufdieLernzieleundhöhereBeteiligungamUnterricht• SpaßamUnterrichtundgrößereZufriedenheit• FörderungderregelmäßigenAnwesenheitüberdengesamtenKursverlauf

AlsErklärungsansätze fürdie Lernförderlichkeit vonAbstimmungssystemendiskutierenChienetal.(2016)verschiedeneEffekte:

• Neuheitseffekt:DieNeuheitvonARSinLehrveranstaltungenfördertAufmerksamkeit,An-strengungundAusdauerderStudierendenunddadurchauchdieLernleistung.

• Testeffekt:DieÜberprüfungderLerninhaltefördertdenInformationsabrufunddamitdieBe-haltensleistung.

• Feedbackeffekt:DieRückmeldungdersummiertenAntwortenunddieErklärungenderLehr-kraftwirkenlernförderlich(Butleretal.2013).

VordiesemHintergrundpositiverEffekteaufdasLernverhaltenspanntsicheinbreitesSpektrumfürdenspontanenundinBlended-Learning-SzenarienintegriertenARS-Einsatzauf.Diezahlreichendidak-tischen Einsatzoptionen werden größtenteils durch innovative, von Hardware-Clickern nicht abge-deckte Funktionen implementiert, was aber in der Summe die Bedienung derart elaborierterResponse-Systemekomplexerwerden lässt.UmdieBenutzungskomplexität spürbar zu reduzieren,wurdenimARSnova-ProjektUseCasesalsFiltereingeführt,sieheAbbildung10.

4.1 Umfragen

Audience-Response-SystemeeignensichvorallemfürUmfragenzumVorwissen,zuMeinungen,Ein-stellungenundErwartungenderStudierendeninBezugzudenLernzielenderVeranstaltung.DerAuf-rufzurBeteiligunganeinerUmfragefördertpersedieAufmerksamkeitundKonzentrationderAnwe-senden,wasineinemgroßenAuditoriumdenangenehmenNebeneffektderReduktionallgemeinerUnruheimSaalmitsichbringt.InhaltlichgehtesbeiUmfragenmeistumfachspezifischeErkenntnis-gewinneundEvaluationenderLehr-undLernprozesse.WenndasBefragungstoolnurgeschlosseneFragenzulässt(Antwort-Wahl-VerfahrenwieMultipleundSingleChoice),solltestetsaucheineOptionfürEnthaltungangebotenwerden.OffeneFragen(FreitextalsAntwort)ermöglicheneinestärkereDif-ferenzierung und Individualisierung der Rückmeldungen. In kleineren Settings wie Seminaren und

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ÜbungenistdieAuswertungundDiskussionderErgebnisseausoffenenFragendirektmöglich.ImHör-saalwärezumindesteinespätereAuswertungundRückmeldungdurchdieLehrkraftdringendgebo-ten,umdenStudierendenWertschätzungfürihreBeteiligunganderUmfrageentgegenzubringen.

BeispielefürUmfragenmitARSgibtesjenachFachdisziplinviele.HiereinpaarBeispielefürUmfragen,überdieinderLiteraturhäufigberichtetwird(Bruff2009;Witt2015):

• UmfragenzumerwartetenAusgangvonHörsaalexperimenteninderPhysikundChemie• AbfragenvonDiagnosenundTherapievorschlägeninMedizinvorlesungen• ExperimentederPsychologieundWahrnehmungsphysiologiemitdemAuditorium• Demografische Befragungen zum Alter, Geschlecht, Sprachkompetenz, Stand im Studium,

Kurswiederholungetc.,umdieHeterogenitätderLernendenbeiderLehrplanungundUnter-richtsgestaltungzuberücksichtigen(SchmuckerundHäseler2016)

• EvaluationvonstudentischenReferatendurchdieSeminarteilnehmenden(PeerAssessment)• FormativeLehrevaluationamEndederVorlesungsstundemitwenigenFragen,zumBeispiel:

WashatIhnenheutebesondersgutgefallen?WasnehmenSiemit?WashabenSieheutenichtverstanden?

4.2 Live-Feedback

AnonymesLive-FeedbackzumVerständnisdesgeradestattfindendenLehrvortragshilft sowohlderLehrkraftalsauchdenZuhörenden:DieLehrkraftkannspontanaufrückgemeldeteDefiziteinihremVortrag reagieren, zumBeispiel,wennsieFachbegriffeoderAbkürzungenverwendet,diesiezuvornichteinführte,unddeshalbeinigeStudierendeinhaltlichnichtmehrfolgenkönnen.DerEinzelneimAuditoriumkannunmittelbarsehen,wievielederAnwesendengleichfallsSchwierigkeitenbeimFolgenderVorlesunghaben.

ImGegensatzzueinemHardware-ClickerorganisierteinwebbasiertesARSmitLive-FeedbackeinenRückkanal(Abbildung5),derzwartheoretischinallenLehr-undLernsettingsinanalogerFormexis-

Abbildung10:AuswählbareEinsatz-SzenarienmitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

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tiert,aberausunterschiedlichenGründenmeistungenutztbleibt.Sonimmtbeispielsweisemitzuneh-menderGrößedesAuditoriumsderMutderStudierenden,FragenperHandaufhebenzustellen,deut-lichab.

4.3 FormativesAssessment

EinformativesAssessmentermöglichteinesituativeEntscheidungüberdieAusgestaltungdesFort-gangseinerLehrveranstaltungaufgrunddesaktuellenLernstandsderGruppe.ImGegensatzdazuistdieAbschlussklausureinsummativesAssessmentundbietetkeineOptionzurVerbesserungderPrä-senzlehre.

Die sofortige Rückmeldung der Abstimmergebnisse zuWissens- undVerständnisfragen erlaubt einSelbst-MonitoringundeineSelbstbewertung.DerARS-EinsatzkannsomitalsKatalysatorwirken,umdieMetakognitionderLernendenzuerhöhenundumdieLernendenzuermutigen,Verantwortungfürden eigenen Lernprozess zu übernehmen, im Sinne von self-regulated learning (Bjork et al. 2013).Durchdasanonyme,aberdennochindividuelleFeedbackzumaktuellenLernstandwirdfürdieLernen-deneinesichereLernumgebunggeschaffen.

Ein formativesAssessment,differenziertnachVorbereitungaufdieLehrveranstaltungundLernleis-tunginderVeranstaltung(inAbbildung11umsetzbarmittelsVorbereitungsfragenundHörsaalfragenundderenBewertung),identifiziertimLernprozessProblemeoderNachholbedarfundhilft,dieLehreanzupassenunddenLernprozesszusteuern.

Abbildung11:LernstandsanzeigemitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

„Just-in-TimeTeaching“isteineweithinpropagierteLehrstrategie(MazurundWatkins2009),dieaufeinformativesAssessmentundderRückmeldungderLernendenzudenHausaufgabenbasiert,sodassdieLehrkraftdienächsteVorlesunginhaltlichangepasstvorbereitenkann.DasamVorabendderVor-lesungviaARSausgewerteteanonymeFeedback(BeantwortungderLernkontrollfragenzudenLehr-videos,RückfragenzudenÜbungsaufgaben)erlaubtesLehrenden,ihrenUnterrichtaufdietatsächli-

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chenBedürfnissederLernendenauszurichten.DasARSnova-Projektunterstützt„Just-in-TimeTeach-ing“,indemeszwischenVorbereitungsaufgabenundHörsaalfragen(Abbildung11)unterscheidetundjeweilseineLernstandsanzeigeanbietet.

4.4 PeerInstruction

PeerInstructionnachMazur(1997)zähltzudenwirksamstenLehr-undLernmethoden.SieermöglichtauchingroßenVorlesungenInteraktionundPartizipation.SieergänztdenFrontalunterrichtdurchDis-kussionenmitdenSitznachbarnübereinekonzeptionelleFragedesFaches.AndiePartner-oderKlein-gruppenarbeitschließtsichbeiBedarfeineDiskussionimPlenuman.

MitPeerInstructionwirddieklassische90-Minuten-VorlesungdurchdreibisvierKonzeptfragen, inderLiteraturClicker-Fragengenannt(Riegler2012),strukturellaufgebrochen.DieStudierendenden-kenzunächstüberdieineinemImpulsvortragerläuterteFragenachundbeantwortensieanonymperClickeroderSmartphone.AnschließenddiskutierensiemitihrenSitznachbarn,warumsiesichfüreinebestimmteAntwortoptionentschiedenhabenundversuchengegebenenfalls,anderevonihrenArgu-mentenzuüberzeugen.HierfürstehtderBegriffPeerInstruction:DieStudierendenunterrichtensichgegenseitig.DieLehrkraftgehtaußenentlangderSitzreihendurchdenHörsaalundversuchtheraus-zuhören,obdieKonzepteunddieTerminologiedesFachesbeimArgumentierenkorrektangewendetwerden,und leistetbeiBedarfHilfestellung.NachderPeer-Instruction-Phasewirdein zweitesMalüberdieFrageabgestimmt.DieLehrkraftschaltetjetzterstdieStatistikderbeidenAbstimmungsrun-denmitderhervorgehobenenrichtigenAntwortfrei,sieheAbbildung12.Abschließenderläutertje-mandausdemPlenumoderdieLehrkraftdierichtigeAntwortundnenntArgumentegegendieirre-führendenAntworten(Distraktoren).

Abbildung12:VisualisierungeinerZwei-Runden-AbstimmungmitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

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4.5 InteraktivePräsentation

EsgibtverschiedeneARS-Techniken,umdasFeedbackderStudierendensituativundunmittelbarzuvisualisieren,zumBeispielmitGoogleSlidesodereinerTwitterwall(MaltePersike,zitiertinSchneiderundMustafić2015,S.29).ImARSnova-ProjektwurdederUseCase„InteraktivePräsentation“imple-mentiert.MitdessenFunktionsumfangkanndieLehrkraftmitdemAuditoriuminteragieren,währendsievorträgt,sieheAbbildung13.DieStudierendenkönnenaufdemSmartphoneFragenundKommen-tarezurgezeigtenFolieschreiben.EinauffälligesSprechblasen-IconweistaufneueKommentarehin.AuchwerdendasLive-FeedbackzuTempoundVerständlichkeitdesVortrags(TypdesSmileysreprä-sentiertdenMittelwert)unddieAnzahlderZwischenfragenaufderFolieangezeigt.EinKlickaufdasKommentar-IconoderFragezeichengenügtunddieRückmeldungenderStudierendenwerdenange-zeigt.WirddieFoliemitWissens-undVerständnisfragenkombiniert,kanndieLehrkraftamEndeihresVortragsanderLernstandsanzeigedesKursesablesen,obdieLernzielederVorlesungerreichtwurden.

WirdeinebestimmteSchwellevon„Abgehängt“-bzw.„You`velostme“-Rückmeldungenüberschritten(Abbildung5),sozeigtsicheinWarndreieckanstelledesSmileysaufallenFolien.Dieseskannnurma-nuellzurückgesetztwerden,wasGelegenheitbietet,einaktuellesStimmungs-oderVerständnisbildüberdenUseCase„Live-Feedback“einzuholen.

Abbildung13:interaktivePräsentationmitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

4.6 Aufwandsbetrachtung

DerEinsatzvonTechnikistmitAufwandverbunden.DieDigitalisierungderLehrebringtzusätzlicheinedidaktischeLernkurvemitsich.InderSummehandeltessichumAufwände,dienebendemregulärenLehrdeputataufzubringensind(anFachhochschulen18SWS).Auchhierhilftes,NutzenundAufwandgegenüberzustellenunddieEinstiegsschwelleindieTechnikniedrigzuhalten.DaswurdeimARSnova-ProjektinmehrerenwissenschaftlichenUsability-Testreihenerforschtundumgesetzt:DieNutzungdesAudience-Response-Systemswird inUseCases angebotenmit unterschiedlichenAufwänden, sieheAbbildung 10. Die niedrigste Einstiegsschwelle wurdemit ABCD-Fragen als Einfachauswahl (SingleChoice)implementiert.WiebeiderPublikumsfragein„WerwirdMillionär?“werdendieStudierenden

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aufgerufen,untervierOptionenabzustimmen,wobeidieFrageaufderFolie,alsTafelanschrieboderverbalzukommunizierenist.

AlleanderenUseCasessetzenvoraus,dasssichdieLehrkraftmitderGesamtfunktionalitätdesSystemsvertrautgemachthat.DerAufwandfürdieARS-NutzungunddieentsprechendeAnpassungvonLehr-konzeptenkannmitzusätzlichzumLehrdeputatzuerbringendenSemesterwochenstunden(SWS)ab-geschätztwerden:

• 0bis0,5SWS:EswirdeinARSmitRückkanalalsdigitaler„Kummerkasten“eingesetzt,wobeinebenKummervorallemauchFragenzudenInhaltenderaktuellenVorlesunggeäußertwer-densollen.AufdieFragenwirdzuBeginndernächstenVorlesungoderimKursforumderLern-plattformeingegangen.

• 0,5bis2SWS:DieVorlesungwirdmitdreibisfünfVerständnisfragennacheinzelnenLehrab-schnittenangereichert.

• 2bis3SWS:DieVorlesungwirdgemäßdenLehrmethodenJust-in-TimeTeachingundPeerInstructiondidaktischneukonzeptioniertundumfasstdreibisvierClicker-FragenproDoppel-stunde.DieNeukonzeptioneinerVorlesungistaufwändig.DerAufwandwirdaberinfolgen-denSemesterndeutlichgeringer.

FürLehrende,diedenEinsatzeinesAudience-Response-Systemserlernenwollen,werdenderzeitdi-daktischeBausteineentwickelt,dieaufdasMusterkonzept(DesignPatterns)ausderInformatikrekur-rieren (Wedekind 2015). Das renommierte Informations- und Qualifizierungsportal e-teaching.orggehtdiesenWeg.EinBeispielfürdieVermittlungvondidaktischemErfahrungswisseninPattern-FormgibtWitt(2015)mitderDarstellungdesThemas„Abstimmungssysteme(Didaktik)“.DerAufwandfürdas Recherchieren und Studieren der einschlägigen ARS-Literatur, die Auswahl eines geeignetenResponse-ToolsunddasdidaktischeEinbettenindenUnterrichtkanndurchARS-Patternsdeutlichre-duziertwerden(Klingeretal.2015).Didaktik-PatternswerdenineinemeinheitlichenTextformatbe-schrieben:NamedesPatterns,Rahmenbedingungen,Problemstellung,Lösung,Details,Stolpersteine,Vorteile,Nachteile,Beispiele,Werkzeugeundweiterführende Informationen.SowurdebereitsdasErfahrungswissenvonHochschullehrenden,dieARS-TechnikimUnterrichteinsetzen,eineARS-Didak-tikseitmehrerenJahrenpraktizierenundEvaluationendesEinsatzespublizierthaben,imPattern-For-matdokumentiert,zumBeispieldasARS-Pattern„Wissens-oderMeinungsabfrageinderGroßvorle-sung“(Klingeretal.2015,S.78-80).

5 GoodPracticesDererfolgreicheEinsatzeinesAudience-Response-SystemssetzteinebestimmteEinstellungzuLehreundTechnikvoraus:

• DieLehrkraftmussdidaktischaufgeschlossenundamLernerfolgderStudierendenglaubhaftinteressiertsein.DazumusssiediePerspektivederLernendeneinnehmenkönnen,Empathieaufbringenundlernendenorientiertunterrichtenwollen.

• EinetechnikaffineEinstellung istBedingung,dieBereitschaftzur intensivenMediennutzungjenseitsvonPowerPointundBeamer.SolleinwebbasiertesAudience-Response-Systemein-gesetztwerden,soistaucheinallgemeinesVerständnis,wiedasWebfunktioniert,wichtig.DerBrowseraufdemSmartphonesolltekeineunbekannteGrößesein.

• DidaktischesStehvermögen:WerTempoundInhaltseinesUnterrichtsaufgrundvonLive-Feed-backausdemStehgreifanpassenwill,mussagilunterrichtenkönnen.EinmitARS-Technikun-terstützterfragengeleiteterVortragkenntkeinerhetorischenFragen;dasAuditoriumantwor-tetimmer.

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AberesgibtGoodPractices,einenumfangreichenFundusanErfahrungenimEinsatzvonAudience-Response-Systemen in der Lehre: Bruff 2009; Burgess et al. 2016; Caldwell 2007; Kay und LeSage2009b;PeezundCamuka2014,2015;SchmidtundHinderer2016;Witt2015.WennmandieseErfah-rungen,wieimFolgendenfürdenEinsatzeineswebbasiertenARSskizziert,inderVorbereitungundDurchführungseinesUnterrichtsberücksichtigt,werdensichdiegewünschtenlernförderlichenEffekteauchzeigen.

5.1 ARS-Technik

NadelöhrAccessPoint:DerInternetzugangimHörsaalerweistsichoftalsNadelöhr,verstopftdurchFacebook,WhatsApp&Co.Das liegthäufigander InstallationvonAccessPoints,dieeigentlich fürHeimnetzwerkebestimmtundnurfüretwa50gleichzeitigeVerbindungenausgelegtsind.Esseidenn,dieIT-VerantwortlichenwissenumdieseEinschränkungundinvestierenindieEnterprise-VersionderAccessPoints,die500bis1.000gleichzeitigeVerbindungenermöglichen,aberauch10bis20Malteu-rersind.EineNachfrageinderIT-Abteilungdürfteaufschlussreichsein.OftstehtaberauchdasMobil-funknetzimHörsaalzurVerfügung.DieLehrkraftsollteindiesemFalldieStudierendendaraufhinwei-sen,beiVerbindungsproblemendasWLANaufdemSmartphoneabzuschalten.Zumindestsolltege-währleistet sein,dassdieLehrkraftwährenddesARS-Einsatzes störungsfreionline ist.Es istgut zuwissen,wiemaneinenmobilenHotspotaufseinemSmartphoneeinrichtet.VieleichtgibtesjaaucheinenLAN-AnschlussfürdieLehrkraftamRednerpult.

AbstimmeninGruppen:SolltennichtalleaufdenARS-Servergelangen,sogibteseineeinfacheorga-nisatorischeLösungmitdidaktischemPotenzial:dasAbstimmendurchSitzgruppenimHörsaal.DreibisfünfStudierendestimmendabeigemeinsamübereinSmartphoneab.DasfördertganznebenbeidaskollaborativesozialeLerneninderGruppe.SchließlichgehtesindenARS-SzenarienkeineswegsumeinevollzähligeBeteiligungderAnwesenden, sondernumStimmungsbilderund repräsentativeUmfragen.

KeinÜberraschungseffekt:KündigenSieIhrenStudierendendengeplantenARS-EinsatzaufderLern-plattforman.ErklärenSie,warumSieeinAudience-Response-Systemeinsetzenwollen(HinweisaufStudienzurLernförderlichkeit),dassdieUmfragenanonymerfolgenundkeinePrüfungdarstellen.Ne-beneineranhaltendenNutzungsakzeptanzsorgenSiesodafür,dassesbeimerstenEinsatznichtzueinemmassivengleichzeitigenDownloadderWeb-AppunddamitzueinerWLAN-Überlastungkommt.WenndieStudierendenbereitsvorderVorlesungdieWeb-AppaufdemGerätaufgerufenhaben,dassiemitindenHörsaalbringen,dannistdieAnwendung(zumindestbeiHTML5-Apps)bereitsimBrow-servorhanden.WennIhreStudierendendasSystemzuhauseundinallerRuhekennengelernthaben,könnenSie imHörsaalohneweitereErklärungenzurTechnikundBedienungdieersteAbstimmungstarten.IdealerweisehabenSievordererstenVorlesungeineARS-BefragungzumVorwissenundzudenErwartungenerstelltundpräsentierendieErgebnissezuBeginnderVorlesungamBeamer.AufdieseWeisesinddasBefragungstoolundseineBedeutungfürIhrenUnterrichtbestenseingeführt.

Medienwechsel:EinwebbasierteARSläuftineinemBrowser;MicrosoftPowerPoint,AppleKeynoteoderAdobeReadersindDesktop-Anwendungen.WechselnSieausderFolienansichtIhrerPräsenta-tionstetsüberdieTastatur–TastenkombinationausALTundTaboderaufeinerMac-TastaturausCMD⌘undTab–zurARS-AnsichtimBrowserundzurück,sieheAbbildung14.EinSuchennachdemBrowsermitderMausinderTaskleistewirktunbeholfenundwirdalsMedienbruchempfunden.Er-fahrendeVortragendewissen,dassmandemAuditoriumkeineFolieimEditiermoduspräsentiert.DasgiltauchfüreinARS:JederBrowserhateineVollbildansichtodereinenPräsentationsmodus.MitdemTastengriff STRGbzw.CMD⌘ und+könnenSiedieARS-Ansichtbeliebigvergrößern,bis auchdiehintersteSitzreiheimAudimaxdieFrageundAntwortoptionengutsehenkann.

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Abbildung14:MedienwechselzwischenPräsentationundARSperTastenkombination(Quelle:eigeneAufnahme)

Rollenwechsel:SpielenSieIhrQuizoderdiegeplanteAbstimmunginbeidenRolleneinmalvollständigdurch,bevorSieindenHörsaalgehen.DazubrauchenSieentwedereinenzweitenBrowseraufIhremLaptopoderSiebeantwortendieFragenaufIhremSmartphone.LetztereserlaubtIhnenzuprüfen,obderFragetextunddieAntwortoptionenmiteventuelleingebundenenBildern,VideosoderFormelngutlesbaraufeinemkleinenDisplayangezeigtwerden.

5.2 ARS-Didaktik

TastenSiesichandieFunktionalitäteineswebbasiertenARSschrittweiseheran.BeginnenSiemitderFunktion.diedereinessimplenHardware-Clickersentspricht,undstellenSienurABCD-Fragen.WennesfürIhrUnterrichtsfachzweckmäßigscheint,erkundenSieauchdieelaboriertenFrageformatekom-plexererResponse-Systeme,siehedieKriterienderVergleichstabelleinAbbildung9.ErstwennSiedieTechnikbeherrschen(nichtumgekehrt),testenSiedieRückkanal-Optionen–Live-FeedbackundZwi-schenfragen–zurAnpassungIhresUnterrichtsandasVerständnisIhrerStudierenden.

Wenigeristmeistmehr:StellenSienichtzuvieleUmfrageninden90MinutenIhrerVorlesung.Dasführtdazu,dasssichdieStudierendenfortwährendmitihrenSmartphonesbeschäftigen.NebendemRisikoderAblenkungführenständigeUmfragenauchzurAbnutzungdesAudience-Response-Effekts.Besseristes,erstamEndeeinerLerneinheitzweibisdreiVerständnisfragenzustellenoderSiestellendieVorlesungnachderLehr-undLernmethodePeerInstructionaufwenigeKonzeptfragenum.

DieAntwortnichtzuwissenistaucheineAntwort:StellenSiekeineFrageohneeineOptionfürEnt-haltung(„weißnicht“),sonstverfälschengerateneAntwortendieRepräsentativitätallerAntworten.DaskönnteSieüberdentatsächlichenWissensstandIhresAuditoriumstäuschen.

ZeitfürsAbstimmen:SetzenSiedenCountdownfüreineAbstimmungoderMC-Fragenichtzukurzan;zwanzigSekundenproAntwortoptionisteinguterErfahrungswert.BesondersineinerQuizrundeun-terWettbewerbsbedingungenmiteinemspielbasiertenARSwieKahoot!,Socrativeoderarsnova.clicksolltejederdieChancezurakzeptiertenAbstimmunghabenundseinenNicknamenimRankingsehen,auchbeieinerschlechtenPlatzierung.DieintrinsischeMotivationdesSpieltriebsbleibtsoerhalten.

Erlemann et al. (2014) haben ihre Empfehlungen für den didaktischen Einsatz eines Audience-Re-sponse-Systemsprägnantzusammengefasst.DieEmpfehlungendeckensichmitdenErfahrungendesAutors:

„IntegrationindasdidaktischeKonzept:DerEinsatzvonMobileResponseSystemensollnichtzueiner‚Gag-Didaktik’führen,sondernüberlegtundbegründeterfolgen.Essollzueinergeschickteninhaltli-chenundmethodischenRhythmisierungbeitragen.DiesewiederumorientiertsichvorallemandenLernzielen, den Lerninhalten und der Zielgruppe. Sonst wird aus einem lernfördernden MediumschließlicheinStrohfeuer,dasschnellseineWirkungverliertundeherzueinemÄrgerniswird.

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InteressezeigenfürdieResultate:Selbstwennesnureinekleine,kurzeUmfrageist:VondenStudie-rendenwerdenBeiträgeerwartet.Diesesindentsprechendzuwürdigen,indemsieanalysiert,zurDis-kussiongestelltundkommentiertwerden.SolcheWertschätzungisteinwichtigerLernmotivatorundstelltzudemsicher,dasssichdieStudierendenauchbeinachfolgendenUmfragenbeteiligen.DerEin-satzeinesMobileResponseSystemsistalsoimmerauchvomEnde,demResultat,herzuplanen.

Dramaturgie:Teilnehmendeneugierigmachen:BevordieLernendendurchdenEinsatzdesClickersaufdenInhaltneugieriggemachtwerdenkönnen,mussdieGruppeaufdenGebrauchdesToolsein-gestimmtwerden.AuchwenndasSystemeinfachzubedienenistundaufjedemPultmindestenseinLaptopstehtodereinSmartphoneliegt,brauchteseingewissesMaßanÜberwindung,mitzumachen.MiteineranimierendenAnmoderationsollendieStudierendendeshalbneugieriggemachtwerdenaufdiefolgendenResultate,zudenensieselbsteinensubstantiellenAnteilliefernkönnen.

EsgehtumeineStandortbestimmung,nichtumeinerepräsentativeStudie:AuchwenndasTooleinehoheErreichbarkeit aufweist,werdennoch langenichtalleanwesendenStudierendenmitmachen.Hiergilt:Werdabeiist,istrichtigundwichtig.ZulangesWartenodergarZwangvernichteteinenderVorzügediesesInstruments,nämlichquasi inEchtzeiteinBildderGruppezuerhalten.DasResultateiner Befragungmit demMobile Response System ist in jedem Fall eine Standortbestimmung derGruppeundalssolchezubetrachten.DamitgibtsieeinerseitsaucheineRückmeldungandieStudie-renden,dienichtteilnahmen,undlässtandererseitsfürDozierendeRückschlüsseüberdieGruppezu.

SichnichtvontechnischenSchwierigkeitenablenkenlassen:AllenfallsbehindernauchtechnischeHür-den einzelne StudierendebeimMitmachen.Hier jeweils alle technischen Schwierigkeiten aus demWegräumenzuwollen,wärenichtzielführend,weilschlichtzuzeitaufwendig.ImEinzelfallkanndenBetroffenenSupportinderPauseangebotenwerden.WichtigistzudemderHinweis,dassderEinsatzdesSystemswiederholterfolgtunddassauchausderReflexionderResultate,zudenenmannichtselbstbeitrug,gelerntwerdenkann.(...)

ZeitfürDiskussionundReflexioneinplanen:ZuguterLetzt:WersichfürdieErgebnisseinteressiertunddiesealsGruppenbildzurDiskussionstellt,mussdafürgenügendZeiteinplanen.DerSpiegelinFormderpräsentiertenResultatewirdeinigesauslösen–unabhängigvondengestelltenFragen.InsolchenMomentengeschehenwichtigeLernprozesseundeslohntsichdeshalb,hierZeitzuinvestieren.“(Er-lemannetal.2014,S.8ff.,dieReferenzenimZitatwurdenausgelassen)

5.3 Fragendesign

DielernförderlicheNutzungeinesResponse-SystemsstehtundfälltmitderQualitätderFragen.DerMehrwertliegtnichtinderTechnologieselbst,sonderninderMethodedesFragenstellens.Daser-warteteLernergebniskannnursogutseinwiediegestellteFrage.Deshalbsolltenlieberwenige,aberdafür qualitativ hochwertige Fragen gestellt werden. Insbesondere tiefgründige VerständnisfragenundFragenzurTransferförderungdeserworbenenWissenshabensichals lernförderlicherwiesen,selbstredend,dassderenFormulierungsehraufwändigist(Pashleretal.2007,S.29ff.;SchneiderundMustafić2015,S.125ff.;Caldwell2007).

WieMultiple-Choice-Fragenformalgestaltetwerdensollten,beschreibtausführlichdasE-Assessment-ZentrumderUniversitätBremenineinemOnline-Leitfaden(Bücking2017).WennesdasARSerlaubt,sindLückentextundKurzantworteinerMultiple-Choice-Fragevorzuziehen,weilsieinderRegeleinegrößerekognitiveAnstrengungerfordern.NachderAbstimmungsolltendiekorrekteunddieabgege-beneAntwortalspersönlichesFeedbackzumLernprozessaufdemmobilenEndgerätmarkiertsein.

DiewichtigsteninhaltlichenGestaltungsprinzipiensindschnellzusammengefasst:

• JedeFrageadressiertnureinbestimmtesLernzielundistklausurrelevant.

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• DieFragesolltemöglichsteine„wünschenswerteErschwernis“(desirabledifficulty,BjorkundBjork2014)beinhalten,umderVerstehensillusionentgegenzuwirkenunddieLösungdurchkognitiveAnstrengungimLangzeitgedächtniszuhalten(Bjorketal.2013).

• EineneueLerneinheitsolltemitTestfrageneingeführtwerden,umrelevantesVorwissenderStudierendenzuaktivierenundihreAufmerksamkeitaufdasneueThemazulenken(Pashleretal.2007,S.19f.).

• FragenkatalogefürfachspezifischeKonzeptfragen(Clicker-FragenfürPeerInstruction)sindalsOpenEducationalResources imNetzverfügbarundsolltenwegen ihrererprobtenQualitätgenutztwerden(Riegler2012).

• NachMöglichkeitsolltenauthentischepraxisnaheFragenausdemBerufslebengestelltwer-den:Fallbeispiele,Fallvignetten,berufstypischeSituationen,Experimente.

6 FazitLernen isteinaktiverundsozialerProzess. Lehrende,diedenLernprozess imHörsaalunterstützenwollen,sindherausgefordert,AnreizezuraktivenAuseinandersetzungmitdenLerninhaltenzugeben.SeitSokrateswirdalsErkenntnismethodedasFragenstellenimUnterrichtpraktiziert(SokratischeMe-thode).DieLernförderlichkeitdesfragend-entwickelndenUnterrichtensgiltheutealsempirischgesi-chert.AktivesLernendurchAbfragenundBewertendesWissensstandsmitAudience-Response-Sys-temenruftdenTestingEffecthervor,wiederholtesAbfragendesGelernteninlängerwerdendenAb-ständendenSpacingEffect.BeideLerneffektetragenentscheidendzurVerfestigungundNachhaltig-keitdesWissensbei.

MitAudience-Response-SystemenlassensichzweizentraleGestaltungskriterienguterLehreerfüllen:erstensindividuellesFeedbackzumLernstandrelativzumLernzielundzweitensReflexiondereigenenLehrpraxisdurchformativesAssessment.DieARS-Technikalleinbewirktwenig;ihrEinsatzmusswiejedeandereLerntechnologiedidaktischgeplantwerden,umlernförderlichzusein.DabeiistdasAuf-wand-Nutzen-Verhältniszubedenken:DiedigitaleAnreicherungeinertraditionellenVorlesungerfor-derteinengeringenAufwand,die Integration inLehr-undLernmethodenwiePeer InstructionundJust-in-TimeTeachingeinenhohenwegenderNeukonzeptionderVeranstaltung.

ZuletzteinWortderBeruhigung:HabenSiekeineAngstvorderDigitalisierungIhrerPräsenzlehre.DerEinsatzeinesAudience-Response-SystemsimHörsaaloderSeminarraumwirdwegendesNeuheitsef-fekts,derBekanntheitderPublikumsfrageaus„WerwirdMillionär?“unddesSpaßfaktorsinderspie-lerischenQuiz-VariantegarantiertvondenStudierendenbegrüßt.EinAkzeptanzproblemgibtesnicht.AuchaufSeitenderDidaktikbewegenSiesichaufsicheremTerrain:DielernförderlichenEffektedesARS-EinsatzessinddurchdieempirischeLehr-undLernforschungbestätigt. InformiertmansichvordemerstenARS-Einsatzüberdie technischenunddidaktischenHürdenundFallstricke, sowirddiedigitaleAnreicherungdereigenenPräsenzlehreohneFrustrationundmitgeringemAufwandgelingen.

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Autorenkurzportrait

Quibeldey-Cirkel,Klaus,Prof.Dr.,klaus.quibeldey-cirkel@mni.thm.de

KlausQuibeldey-CirkelistProfessorfürInformatikanderTechnischenHochschuleMittelhessen,THM.SeineSchwerpunkteinLehreundForschungsindWebEngineering,UsabilityEngineering,AudienceResponseSystemsundMediendidaktik.EristLeiterdesOpen-Source-ProjektsARSnovaundE-Learn-ing-BeauftragterderTHM.