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Auslober: Communauté Urbaine Strasbourg (CUS)
Betreuer: Société d’Aménagement et d’Equipmentde la Région de Strasbourg (S.E.R.S)
Wettbewerbsart: Internationaler Architektenwettbewerb
Teilnehmer: 5 ausgewählte Teilnehmer
Termine: Entscheidung 21. 11. 2003
Jury:Robert Grossmann, Président de la CUSFabienne Keller, Présidente déléguée,Maire de StrasbourgPhilippe Tretz, Conseiller communautaireAndré Lobstein, Vice-présidentHarry Lapp, Conseiller communautaireNorbert Engel, Conseiller communautaireMarcel Parisot, SYNTECMichel Gomez, l’ordre des architectesPatrice Heinon, l’ordre des architectesGilles Bouchez, MIQCPBruno Eucat, directeur de Music Machine
Wettbewerbsaufgabe:Einrichtungen für große Konzerte sind im Elsaß, außer der Hall Rhénus in Straßburg, nichtvor han den. Die Stadtgemeinschaft Straßburg(CUS), bestehend aus 27 Gemeinden, führtedeshalb Anfang 2003 eine Machbarkeitsstudiefür einen Saal des Typs Zenith, dessen Konzeptgrundsätzlich festgelegt ist und vom Kulturmini-sterium gefördert wird, durch.Auf einer 40 ha großen, unbebauten Fläche inEckbolsheim an der Autoroute A351, auf der
auch der Expo-Park von Straßburg vorgesehenist, soll das Projekt realisiert werden. Der Kon-zertsaal des Typ Zenith bildet im Westen als Ein-gang der Stadtgemeinde einen neuen Pol. DieLage und Bedeutung dieses Standorts und dieBedeutung der öffentlichen Investitionen erfor-dern eine besondere architektonische Qualitätfür alle Gebäude. Als erstes Element legt derZenith, dessen Gestaltung Gegenstand desWettbewerbs war, einen Qualitätsstandard fürdie weiteren Einrichtungen fest.Das Konzept des „Zenith“ ist 1981 von denArchitekten Philippe Chaix und Jean-Paul Morelzusammen mit den Fachleuten Daniel Collingund Daniel Keravec für Konzerte und Unterhal-tungsdarbietungen entwickelt worden. Die Höchstkapazität der Plätze wird von Fall zuFall genau bestimmt, muß aber für mindestens3.000 Zu schauer ausgelegt sein. Es besteht ausfolgenden drei Hauptgebilden:– die Außenräume– die Räume in denen sich die Veranstaltungentwickelt
– die für die Veranstaltung, für die Künstler undfür die Techniker vorgesehenen Räume
Der Typus wird vom Staat, vertreten durch dasKulturministerium, gefördert und das Ausstat-tungsprogramm, mit u.a. der Vorgabe den Saalnicht durch schwere feste Szenenausstattungerstarren zu lassen, durch einen Unterstüt zungs - fonds für Chanson, Varietée und Jazz (halb -staatliches Organ) kontrolliert.In den Regionen Montpellier, Nancy, Pau, Tou-lon, Caen, Lille, Orléans und Toulouse sindbereits solche Konzertsäle vorhanden.Die höchste Kapazität des Zenith in Straßburgwird bei 10.000 Sitz- und Stehplätzen oder maxi-mal 7.900 Sitzplätzen liegen.Die Fertigstellung ist im Jahr 2006 vorgesehen.
1. Rang:Masimiliano Fuksas, Paris /RomEnzo AmanteaMitarbeit: F. Cibinel · G. MartocchiaR. Laurenti · J. Gelez · F. DuchêneA. Kudla · L. Aquili · S. Wood · C. BaccariniModell: G. Brancaleone · A. DiviziaN. Cabiati · A. Fornello · M. ConiFachberater: Betom, VersaillesAltia, Paris · Architecture & Technique
2. Rang:– B. Tschumi /V. Descharrières, Paris /New York
Mitarbeit: Jean-Jaques Hubert Antoine Santiard · Sarah KhanDominic Leong · Anne Save de BeaurecoeuilRendering: ©BTuAFachberater: Technip TPS, ParisOTE, Illkirch-GraffenstadenCIAL, Versailles · SCENE, Paris
– Heintz-Kehr & Associes, StraßburgGeorges Heintz · Anne-Sophie KehrRudy Ricciotti, BandolFachberater: OTH, SchiltigheimImpedance · Scenarchie, Paris
– Hopkins Architects, LondonChiodetti · Crupi, ColmarFachberater: Ove Arup & Partners, LondonDavis Langdon, ParisCommins Acoustics Workshop, ParisCabinet Rioualec
– Jakob + MacFarlane, ParisD. Jakob · B. MacFarlaneMitarbeit: R. Cointet · V. Callebaut · P. MaierC. Barat · A. Manchego · J.E. Pernot T. StrathausFachberater: Technip Ingenieurs, ParisDucks scenographie Jean Paul Lamourex, Paris · Michel ForgueCasso sécurité · Tribu Hque
Konzertsaal Straßburg
wettbewerbe aktuell 3/2004 – 37 Konzertsaal Straßburg 5/6
Allgemeines Schema Zenith Übersichtsschema Veranstaltungsraum
DER ÖFFENTLICHKEIT NICHT ZUGÄNGLICHER AUSSENRAUM
DIENST -RÄUME
BÜHNE
POLIVALENT
SAAL
BARS
HALLE
VORPLATZKASSE
ZUGANG FAHRZEUGE
AUSSENRÄUME
ZUGANG FUSSGÄNGERNICHT ÖFFENTLICH
ZUSCHAUER-RAUM
ÖFFENTLICHER ZUGANG
ZUSCHAUERRAUM
ÖFFENTLICHER ZUGANG
ÖFFENT -LICHER
PARKPLATZ
TECHNISCHER ZUGANG
Technischer Zugang/Parkplatz
Saal-technik
Feuerwehr
Lager
Veranstal-tungstechnik
Catering
Garde-robe
Produk -tionsbüro
Kassezur Halle
zur Halle
Öffentlicher Zugang
dem Saal zugehörende Flächen
der Vorstellung zugehörende Flächen
Wegverbindungen zu Fuß
Wegverbindungen mit Fahrzeugen
EmpfangPersonal
Feuer-wehr
Elektrik
Ambu-lanz
Werkstatt
Bühne/Ausstattung
1. Preis: Masimiliano Fuksas, Paris /Rom
5/6 Konzertsaal Straßburg 38 – 3/2004 wettbewerbe aktuell
Lageplan, Ansicht, Schnitt M. 1:3.500/1:1.000
wettbewerbe aktuell 3/2004 – 39 Konzertsaal Straßburg 5/6
Grundriss, Ansicht, Schnitt M. 1:1.000
Auslober: Stadt Münster in Zusammenarbeit mit demLandschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster
Betreuung/Vorprüfung: scheuvens + wachten, Dortmund
Wettbewerbsart: Offener, zweistufiger Realisierungswettbewerb.Die zweite Stufe wird im kooperativen Verfahrendurchgeführt.
Zulassungsbereich: Europäischer Wirtschaftsraum (EWR), Schweiz
Teilnehmer: Architekten sowie Landschaftsarchitekten in Ar -beitsgemeinschaft mit Architekten
Beteiligung: 197 Arbeiten
Termine: Abgabetermin Pläne 1. Phase 02. 10. 2003Abgabetermin Modell 1. Phase 17. 10. 2003Preisgerichtssitzung 1. Phase11. – 13. 12. 2003
Fachpreisrichter:Prof. Dr. Werner Durth, Darmstadt (Vors.)Prof. Maria Auböck, WienHans-Dieter Collinet, MSWKS, DüsseldorfMichael Dauskardt, LWL/BLB, MünsterProf. Carl Fingerhuth, BaselProf. Dörte Gatermann, KölnGerhard Joksch, Stadtbaurat, Stadt MünsterProf. Peter Kulka, KölnProf. Karl-Heinz Petzinka, DüsseldorfHartwig Schultheiß, Stadtrat, Stadt MünsterProf. Donata Valentien, WesslingFriedrich Wolters, Regionale 2004, Telgte
Sachpreisrichter:Dr. Berthold Tillmann, OB, Stadt MünsterDr. Dr. Th. Sternberg, Stadtrat, Stadt MünsterWolfgang Heuer, Stadtrat, Stadt MünsterDieter Sumbeck, Stadtrat, Stadt MünsterBernd Leuters, Stadtrat, Stadt MünsterProf. Dr. Karl Teppe, LandschaftsverbandRoland Trottenburg, LandschaftsverbandElisabeth Veldhues, LandschaftsverbandArtur Peschel, LandschaftsverbandSilke Rommel, LandschaftsverbandDr. Jörg Twenhöven, Regierungspräs., Münster
Wettbewerbsaufgabe:Der Hindenburgplatz in Münster ist einer dergrößten innerstädtischen Plätze Europas, derzwischen der barocken Schloßanlage und derdicht bebauten Altstadt liegt.Schon 1993 wurde für eine Neugestaltung einWettbewerb durchgeführt, um die Überganszo-ne zwischen Altstadt und Schloß adäquat zugestalten (siehe auch wa 01/94).Das Land Nordrhein-Westfalen hat inzwischenan die Stadt Münster die Offerte herangetragen,die Errichtung des Museums für Gegenwarts-kunst in Einheit mit der Musikhalle Münster amStandort Hindeburgplatz als Kulturforum West-falen zu fördern.Gegenstand dieses Wettbewerbs ist die Ent-wicklung einer städtebaulichen, freiraumplaneri-schen und architektonischen Konzeption für das„Kulturforum Westfalen“ auf dem Hindenburg-platz Münster. Darin eingeschlossen sind die Ent-würfe zum Neubau des Museums für Gegen-wartskunst und zum Neubau der Musikhalle.Der Neubau für das Museum soll den Ansprücheneines Museums mit wachsender, ständiger Prä-sentation, einer Ausstellungshalle und eines„Laboratoriums für Kunstproduktion“ genügen.Daher müssen die Funktionsfähigkeit undZweckrationalität des Gebäudes im Vordergrundstehen. Das Raumprogramm umfasst insges.7.200 m2, inkl. 4.750 m2 Ausstellungsfläche.Die Musikhalle bedarf einer hervorragenden Aku-stik, die den Ansprüchen international renom-mierter Künstler und Orchester gerecht wird.Ziel ist einen der anspruchsvollsten Konzertsäleder Welt für Publikum und Künstler zu schaffen.Das Raumprogramm umfasst insges. 8.820 m2,inkl. großer Saal 3.413 m2, kleinem Saal 448 m2
und Foyer 2.805 m2.
Preisgerichtsempfehlung:Die mit Preisen und Ankäufen ausgezeichnetenArbeiten veranschaulichen eindrucksvoll dasbesondere Potenzial zur Entwicklung des Kul-turforums Westfalen am Standort des Hinden-burgplatzes. Das Preisgericht empfiehlt daherden Wettbewerbsauslobern, die Arbeiten derPreisgruppe im Rahmen der zweiten kooperati-ven Wettbewerbsstufe konkretisieren zu lassen.
Modellfotos: Scheuvens + Wachten, Dortmund
Kulturforum Westfalen, Münster
wettbewerbe aktuell 3/2004 – 45 Kulturforum Westfalen, Münster 5/7
Preisgruppe (je € 28.000,–):
- Buhlke – Kuhn Architekten, DortmundDetlev Buhlke · Martin KuhnMitarbeit: Guido KollertChristoph NovakowskiTragwerk: Dr. Detlef Besler, DortmundVisualisierung: Michael Henke, Dortmund
- Königs Architekten, KölnUlrich KönigsMitarbeit: André Rethmeier · Jan Kallert Oliver Ackerschewski · Marc WieneckeL.Arch.: Dr. Jörg Rekittke, KölnTragwerk: Arup GmbH, BerlinAkustik: Graner und Partner, Bergisch GladbachLicht: Anette Hartung, Köln
- ArbeitsgemeinschaftOrtner & Ortner / rheinflügel baukunst DüsseldorfProf. Laurids Ortner · Prof. Manfred OrtnerBjörn Severin · Christian HeuchelMitarbeit: T. Klein · J. Meyer · M.-C. SchäferK. Weber · S. Kleinenhammans · H. KrautwigV. NiederstrasserVisualisierung: Sascha Meis, AachenL.Arch.: Georg Verhas, DüsseldorfTragwerk: Arup GmbH, DüsseldorfHaustechnik: Winter Ingenieure, Düsseldorf
- schmidtundkunzemann, KenzingenJürgen Kunzemann · Christoph SchmidtMitarbeit: Stephan Schmidt · Claudia KasparL.Arch.: Jutta Herrmann, Herbolzheim
- Architekturbüro [lu:p], Grub am ForstRenee LorenzMitarbeit: Gabi Schillig
Ankaufsgruppe (je € 10.000,–):
- PASD Feldmeier + Wrede, HagenJürgen WredeMitarbeit: Björn Parge · Angelika Rieck
- magma architecture, BerlinMartin OstermannMitarbeit: Andrea Hofmann · Lena KleinheinzModell: Bertolt Schulz
- Pussert Kosch Architekten, DresdenDirk Pussert · Achim KoschMitarbeit: Michael Zeuner
- Ernst Gisel Architekt, ZürichErnst Gisel · Marianne GiselMitarbeit: Corina Cadisch · Olivier LevisPhillipe Rämi · Werner SchwanderStatik: Alex Heyer, ZürichSchallschutz: Bruno Gandet
- ASP Schweger Assoziierte, BerlinMitarbeit: J.-P. Frahm · M. SchülerJ. Ahnsorge
- Neumann – Landwehr, Groß GlienickeBarbara Neumann-LandwehrMitarbeit: Maureen Doherty · Björn Kubeja
- Neugebauer + Rösch, StuttgartSonja Neugebauer · Robert RöschMitarbeit: Christoph Hahn
5/7 Kulturforum Westfalen, Münster 46 – 3/2004 wettbewerbe aktuell
Preisgruppe:
Buhlke – Kuhn Architekten, DortmundDetlev Buhlke · Martin Kuhn
Längsschnitt Konzerthaus M. 1:1.500
Querschnitt Konzerthaus Museum M. 1:1.500
Grundriss Untergeschoss M. 1:1.500Lageplan M. 1:5.000
wettbewerbe aktuell 3/2004 – 47 Kulturforum Westfalen, Münster 5/7
Preisgerichtsbeurteilung:Die Verfasser wählen ein sehr konsequentesund robustes städtebauliches Konzept. Indemsie die beiden Bauaufgaben in einem Baufeldam südlichen Ende des Freiraumes konzentrie-ren, bleibt dieser weitgehend als historischer,Bürgerstadt und Schloss trennender Freiraumerhalten. Die Fokussierung auf diesen Ort er -laubt eine überzeugende neue Ausprägung desStraßenraumes an der Gerichtsstrasse. Die Be -bauung des südlichen Schlossplatzes ist imGesamtkonzept sehr wünschenswert. Sie musssich aber in ihrer städtebaulichen Gestalt amSchloss und nicht an der Volumetrie der neuenKulturbauten orientieren. Um den Gesamtraumnicht zu trivialisieren, sollte es sich um eineöffentliche Nutzung (Universität, Kultur, evtl.auch Hotel) handeln. Unter diesem Blickwinkelist der vorgeschlagene Baukörper unakzepta-bel. Durch eine Absenkung des Zuschauerrau-mes um 5m gelingt es, die Bauhöhe der Kon-zerthalle so zu reduzieren, dass das Volumensich nicht zu sehr vom vorhandenen Stadtgefü-ge distanziert.
Die gewählte Strategie führt dann aber dazu,dass die Bauten nur beschränkt die erwünsch-te Identität und Ausstrahlung entwickeln. DieseZielsetzung wird auch durch die architektoni-sche Interpretation nicht genügend unterstützt.Die großen Glasfassaden zum Hindenburgplatzermöglichen es zwar, auf die kulturelle Präsenzhinzuweisen, wirken aber auch etwas zu plaka-tiv. Die Seitenfassaden sind unruhig. Der ganzeKomplex zeigt noch nicht die für diese Aufgabeunerlässliche Signifikanz. Richtig ist, dass dieKonzerthalle an der Platzwand des Hinden-burgplatzes dominiert.Die Differenzierung zwischen mineralisch ge -staltetem Hindenburgplatz und Grünraum istangemessen. Die eher zurückhaltende Gestal-tung ist etwas nüchtern. Der Info-Würfel amnördlichen Ende des Grünraumes ist nicht zwin-gend.Das Raumprogramm der Musikhalle ist korrektumgesetzt und zeigt generell eine gute Funktio-nalität. Das Raumprogramm des Museums zeigtbei den Ausstellungsflächen ein nicht akzepta-bles Defizit von 800 qm. Die Funktionalität ist für
die Ausstellung und das Foyer generell gut.Nicht vorteilhaft ist die Verteilung der Ausstell-lungsräume auf vier Geschosse.Die Grundstruktur der beiden Baukörper ist ein-fach, übersichtlich und sichert eine gute Flexi-bilität.Die Realisierung in voneinander unabhängigenBauetappen ist betrieblich und städtebaulichproblemlos möglich.Die einfachen Baukörper versprechen eine wirt-schaftliche Realisierung.Es handelt sich um eine intelligente städtebau-liche Lösung, deren architektonische Umset-zung aber leider noch eine etwas noch zu gerin-ge architektonische Ausstrahlung zeigt.Akustik: Akustisch wird dieser Beitrag als sehrgut bewertet. Einige Probleme im Bereich derFunktionalität bedürften allerdings der Überar-beitung.
Ansicht Konzerthaus/Museum vom Hindenburgplatz M. 1:1.500
Ansicht Konzerthaus Hindenburgplatz/B54 M. 1:1.500
Ansicht Konzerthaus von Westen M. 1:1.500
Ansicht Konzerthaus/Museum Gerichtsstrasse M. 1:1.500
Ansicht Musuem von Osten M. 1:1.500
Ansicht Museum von Westen M. 1:1.500
Grundriss Erdgeschoss M. 1:1.500 Grundriss 2. Obergeschoss M. 1:1.500