Post on 06-Apr-2015
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Kompetenzentwicklung im Biologieunterricht der
Sekundarstufe II
Intentionen und Schwerpunkte des Kerncurriculums
Gliederung
Vorbemerkungen
1. Aufgaben und Ziele des Kerncurriculums
2. Basiskonzepte und Inhalte
3. Kompetenzentwicklung
4. Standards
5. Lehr- und Lernformen
6. Ergebnisse der Anhörung und Diskussion
1. Aufgaben und Ziele des Kerncurriculums
• Festlegung zentraler Inhalte und Methoden
• Formulierung der zu erwartenden Kompetenzen und Standards
• Beschreibung geeigneter Lehr- und Lernformen
Bildungsstandards(mittlerer Schulabschluss)
Kerncurriculum
Grundlage der Planung, Durchführung und Evaluation des Unterrichts in der SII
(4Kurshalbjahre)
EPA
Kerncurriculum
Verbindliches
Inhalte
Kompetenzentwicklung
Zielgruppe: Lehrer, Lernende, Eltern , interessierte Öffentlichkeit
Fakultatives
als Freiraum in Eigenverantwortung der schuleigenen Planung
Umsetzung ist obligatorischer Bestandteil der FK-Arbeit
Kerncurriculum Biologie
1. Bildung und Erziehung in der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe
2. Beitrag des Faches Biologie zum Kompetenzerwerb
3. Eingangsvoraussetzungen und abschlussorientierte Standards
4. Kompetenzen und Inhalte
5. Kurshalbjahre
2. Basiskonzepte und Inhalte
Verbindliche Inhalte
Basiskonzepte derBiologie
Spezifische Beiträge der Biologie zur allgemeinen Bildung
Biologie ist die Wissenschaft von den Eigenschaften und der Geschichte
lebender Systeme.
• Prinzipien lebender Systeme• Ebenen lebender Systeme• Diversität lebender Systeme• Evolution lebender Systeme
Basiskonzepte der Biologie Möglichkeit zur Strukturierung der Inhalte
• Struktur und Funktion• Reproduktion• Kompartimentierung• Steuerung und Regelung• Stoff- und Energieumwandlung• Information und Kommunikation• Geschichte und Verwandtschaft• Variabilität und Angepasstheit
• Reflexion zum Menschenbild
Prinzipien lebender Systeme
• Struktur und Funktion
• Kompartimentierung
• Stoff- und Energiewechsel
• Reproduktion
• Information und Kommunikation
• Steuerung und Regelung
• Geschichte und Verwandtschaft
Basiskonzepte
Basiskonzepte
Ebenen lebender Systeme
• Molekül • Zelle• Organ• Organismus• Population• Ökosystem
Basiskonzept Reproduktion – Berücksichtigung der verschiedenen Ebenen
lebender Systeme
• Moleküle – Replikation der DNA• Zellen – Kern- und Zellteilungsprozesse • Organismus – ethische Aspekte der
Reproduktionsbiologie• Population – Reproduktionsstrategien unter dem
Aspekt der Fitnessmaximierung
Basiskonzept Struktur und Funktion
erkennbar an allgemeinen Prinzipien
• Moleküle - enzymatisch gesteuerte Reaktionen, Erregungsübertragung an Synapsen Schlüssel-Schloss-Prinzip
• Zellorganellen - Chloroplasten, Mitochondrien Prinzip der Oberflächenvergrößerung
• Zellen - Differenzierung Abwandlungsprinzip
• Organ - Homologien, Analogien Abwandlungsprinzip
Basiskonzept Steuerung und Regelung im Kerncurriculum
Physiologische Grundlagen ausgewählter Lebensprozesse
• Vorgänge an Synapsen• Beeinflussbarkeit enzymatischer Reaktionen
Ökologie und Nachhaltigkeit• Regulation der Populationsentwicklung durch
dichteabhängige und dichteunabhängige Faktoren
Grundlagen und Anwendungsfelder der Genetik• Genregulation• grundlegende Prinzipien der Gentechnik
Basiskonzepte
Diversität lebender Systeme
• Variabilität und Angepasstheit
Evolution lebender Systeme
• Geschichte und Verwandtschaft
• Verständnis der lebendigen Natur
• Selbstverständnis des Menschen
• Rolle der biologischen Wissenschaften in der Gesellschaft
• Methoden der Welterschließung
Spezifische Beiträge der Biologie zur allgemeinen Bildung
Verbindliche Inhaltewerden in
Themenfelder gegliedert
Basiskonzepte derBiologie
Spezifische Beiträge der Biologie zur allgemeinen Bildung
Themenfelder der Qualifikationsphase
• Physiologische Grundlagen ausgewählter Lebensprozesse
• Ökologie und Nachhaltigkeit
• Grundlagen und Anwendungsfelder der Genetik
• Evolution und Zukunftsfragen
3. Kompetenzentwicklung
Kompetenzentwicklung in der GOST
„Ziel des Biologie-Unterrichts in der gymnasialen Oberstufe ist die Entwicklung von Fähigkeiten bei Schülerinnen und Schülern, biologisches Wissen anzuwenden, biologische Fragen zu erkennen und aus Belegen Schlussfolgerungen zu ziehen, um Entscheidungen zu verstehen und zu treffen, die die natürliche Welt und die durch menschliches Handeln an ihr vorgenommenen Veränderungen betreffen.“
Kompetenzentwicklung im Biologieunterricht der GOST
Entwicklung eines Verständnisses:
• von wichtigen naturwissenschaftlichen Konzepten und Erklärungsmodellen
Fachkompetenz
• von den Methoden zur Erkenntnisgewinnung und von fachgemäßen Arbeitstechniken
Methodenkompetenz
• von den Möglichkeiten und Grenzen der Wissenschaft Biologie in der modernen Welt
Bewertungskompetenz
Kompetenzbegriff
WEINERT 2001Kompetenzen sind „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“
(volitional – willentliche Steuerung von Handlungsabsichten und Handlungen)
Schülerinnen und Schüler sind in der Lage:
• biologische Probleme in einfachen empirischen Untersuchungen zu lösen
• biologisch fundierte Entscheidungen zu treffen
• den auf die biologischen Wissenschaften bezogenen Diskurs in der Gesellschaft zu verstehen und sich daran zu beteiligen
• verantwortungsvoll mit der Natur umzugehen
Naturwissen-schaftliche
Kompetenzen
Fachwissen
Mit naturwissenschaft-
lichem Wissen souverän umgehen
Kommunikation
Aktiv und souverän in und über
Naturwissenschaft kommunizieren
Reflexion
Naturwissenschaft-liche Sachverhalte
prüfen und bewerten
Fachmethoden
Mit Methoden der Naturwissenschaften
Erkenntnisse gewinnen
Wissenschaftspropädeutik
• vermittelt die Einsicht in Ziele, Verfahren und Ergebnisse wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung
• zeigt Tragweite und Grenzen wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung auf
• charakterisiert die Arbeit in der gymnasialen Oberstufe
Einsicht in Ziele, Verfahren und Ergebnisse wissenschaftlicher Erkenntnisgewinnung
Erkenntnismethoden
und Arbeitstechniken
fach- fachüber-
spezifisch greifend
Naturwissenschaftliches
Denken
Kompetenzbereich Fachwissen – mit naturwissenschaftlichem Wissen
souverän umgehen
• Besitz und flexibler Einsatz systematisch vernetzter Konzepte, Prinzipien und Methoden der Biologie
• Interpretation von Phänomenen der belebten Natur auf der Grundlage biologischer Erkenntnisse
Kompetenzbereich Erkenntnisgewinnung
– mit Methoden der Naturwissenschaften Erkenntnisse gewinnen
Fachspezifische Aspekte
Fachübergreifende
Aspekte
Wissenschaftliches
Denken
Forschungsfragen identifizieren
Hypothesen aufstellen
Experimente planen
Daten interpretieren
Wissenschaftliches Schreiben und Argumentieren Fachbegriffe klären
Statistiken auswerten
Theorien vergleichen
Erkenntnismethoden Betrachten, Beobachten, Vergleichen, Ordnen, Systematisieren, Untersuchen, Experimentieren
Texte analysieren, Recherchieren,
Grafisches Darstellen,
Mathematisieren
Arbeiten mit Modellen
Arbeitstechniken
Präparieren, Sezieren, Mikroskopieren,
Mikrobiologisches Arbeiten,
Chemische Analyse
Protokollieren, Zeichnen,
Messen,
Begriffe definieren und ordnen
Kompetenzbereich Kommunikation – aktiv und souverän in und über
Naturwissenschaften kommunizieren
• sach- und adressatengerechtes Verbalisieren biologischer Erscheinungen, Vorgänge, Sachverhalte, Zusammenhänge sowie eigener Arbeitsergebnisse unter Verwendung der Fachsprache
Kompetenzbereich Kommunikation – aktiv und souverän in und über
Naturwissenschaften kommunizieren
Sprache reflektiert dabei• den Grad des Verständnisses für den
zugrunde liegenden Sachverhalt• den Grad der Verknüpfungen zwischen
unterschiedlichen Wissenselementen• den Grad der Berücksichtigung relevanter
Fachtermini• die Gewichtung von Wissenselementen• die Fundiertheit von Erklärungen
Kompetenzbereich Reflexion – naturwissenschaftliche Sachverhalte prüfen
und bewerten
• in Situationen der Wissensanwendung fundierte Bewertungen im Sinne des moralischen Urteils und der ethischen Begründung vorzunehmen
• vorgegebene oder selbst entwickelte Bewertungskriterien heranziehen, um Wissen über den zu beurteilenden Sachverhalt mit individuellen oder gesellschaftlichen Wertsetzungen zu verknüpfen
4. Standards
Bildungsstandards sind normative Vorgaben für die Steuerung von Lernprozessen und greifen allgemeine Bildungsziele auf. Sie legen fest, welche Kompetenzen die Kinder und Jugendlichen einer bestimmten Jahrgangsstufe mindestens erworben haben sollen.
Die Kompetenzen werden so genau beschrieben, dass sie in Aufgabenstellungen umgesetzt und prinzipiell mit Hilfe von Testverfahren erfasst werden.
Standards im Kerncurriculum• Beschreibung der verbindlichen Anforderungen
am Ende der Qualifikationsphase• Bezug auf die EPA • Konkretisierung der Bildungsziele• Benennung erwarteter Lernergebnisse, die
kompetenzorientiert formuliert sind
Standard = Kompetenz + Inhalt
5. Lehr- und Lernformen
Lehr- und Lernformen
• sichern effektive Wissensvermittlung durch aktive, selbst bestimmte und problemorientierte Aneignungsprozesse
• gewährleisten Erwerb methodischer Kompetenzen
• schulen soziale Kompetenzen durch Kooperation, Reflexion und Kommunikation
Prinzipien des Wissenserwerbs
• Lernen als aktiver Prozess
• Lernen als kumulativer Prozess
• Lernen als situierter Prozess
Umsetzung im Unterricht
• forschend-problemorientiertes Lernen
• fachübergreifendes Lernen
• Lernen mit Aufgaben
6. Ergebnisse der Anhörung und Diskussion
Schwerpunkte der Kritik
1. Inhalte sind zu unkonkret beschrieben2. durch Gliederung der Inhalte nach
Basiskonzepten keine Fachsystematik erkennbar
3. Gliederung ist unübersichtlich4. Stoff-Zeit-Problem5. unrealistische Eingangsvoraussetzungen6. Standards in Summe nicht erreichbar7. Verhaltensbiologie nicht genügend
berücksichtigt
Präzisierung im Hinblick auf das Zentralabitur
• Konkretisierung der verbindlichen Inhalte
• operationalisierte Darstellung der Kompetenzentwicklung
• Differenzierung nach Grund- und Leistungskurs
Präzisierung im Hinblick auf das Zentralabitur
Kerncurriculum
4.4 Evolution
Geschichte und Verwandtschaft
• synthetische Evolutionstheorie
Präzisierung im Hinblick auf das Zentralabitur
synthetische Evolutionstheorie
Schülerinnen und Schüler
• erläutern das Wirken der Evolutionsfaktoren Mutation, Rekombination, Selektion, Isolation und Gendrift auf Populationen
• erklären Artbildungsprozesse
• beschreiben das Prinzip der Co-Evolution
Kompetenzentwicklung im Biologieunterricht der
Sekundarstufe II
Intentionen und Schwerpunkte des Kerncurriculums