Kognitive Entwicklung Ppt[1]

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Kognitive Entwicklung und

Spracherwerb

oder“Was geht in Schülern vor?”

•Entwicklung = Langfristige Veränderung eines Lebewesens zwischen Empfängnis und Tod

•Beispiel Kleinkinder : Anpassungsfähigkeit, Organisation, Effizienssteigerung, Komplexität psychischer und biologischer Funktionen

•Körperliche Entwicklung

•Persönlichkeitsentwicklung

•Soziale Entwicklung

•Kognitive Entwicklung

•Entwicklung durch Reifung

Aspekte menschlicher Entwicklung

Prinzipien der Entwicklung

•Unterschiedliches Entwicklungstempo

- Große Unterschiede in Schulklassen beobachtbar

•Altersgraduierte Entwicklung - Zuerst muss eine Basis geschaffen werden um darauf

aufzubauen

- Nicht unbedingt linear

•Entwicklung braucht Zeit

Dschungel aus Schichten und Verbindungsschleifen

Zerebraler Kortex : Grösster Teil des Gehirns Komplexe Leistungen : Problemlösung,

Sprache, Erinnerung

Gehirn und kognitive Entwicklung

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Beispiel Kleinhirn- Hauptfunktionen :

Gleichgewicht, Bewegungen

- Hippocampus : Kurzzeitgedächtnis

- Mandelkernkomplex: Wut und Angststeuerung

- Thalamus : Behalten neuer Informationen

- Retikulärformation : Aufmerksamkeit und

Filterfunktion

- Balken : Verbindung zwischen den Hirnhälften

Neuronen

• 1 Monat nach der Befruchtung: Anfangsstadium des Gehirns ( Neuralrohr )

• 50.000 - 100.000 neue Zellen pro Sekunde in den ersten 3 Monaten

• Bei der Geburt: Maximale Anzahl von Neuronen ( 100 - 200 Billionen )

• Synapsen : Chemische Verbindungen zwischen Neuronen

• Pro Neuron 2500 Synapsen bei der Geburt, 15.000 nach 2-3 Jahren

• Ungenutzte Neuronen sterben ab

• Erfahrungserwartend

• Überproduktion in gewissen Entwicklungsstadien

• Neuronen passen sich den Reizen an

• Hauptverantwortlich für die Entwicklung des Gehirns

• Auswahlverfahren durch Forderung

• Beispiel: Blindes Kind, Japaner und die “R,L”-Laute

Überproduktion und Auswahlverfahren

Erfahrungsabhängig

•Herstellung von Synapsen•Aktion - Reaktion•Beteiligt am Lernen•Fordert auch die Herstellung neuer Synapsen

•Beispiel: Lernen der Produktion unbekannter Laute

•Nicht nur abhängig von sozialen Reizen und körperlichen Anregungen

•Altersabhängig

•Umgebungsabhängig

•Richtige und frühe Anregung !!!

•Richtige Dosis

•Kompensationsfähigkeit des Gehirns : Kann schädliche Folgen ausgleichen durch seine Plastizität

•Mylenisierung : Ummantelung der Nervenfasern

- Beschleunigt den Informationsfluss

- Sichert die Weitergabe

- Wird ab der Kindheit langsamer

•Entwickelt sich langsam

•Entwicklung : Körpermotorik Sinnesprozesse Frontallappen ( Bewusstsein, Impulskontrolle, Sprechen)

•Impulse (Wut, Rachegefühl, impulsives Verhalten) werden vom Verstand unter Kontrolle gehalten -> Emotionskontrolle

- Bei der Geburt noch nicht vorhanden -> Entwickelt sich über 20 Jahre

- Eltern und Schule ersetzen die Funktion des Präfrontallappens durch Regeln und helfen so bei der Entwicklung auf kognitiver und emotionaler Ebene

Zerebraler Kortex

Spezialisierung und Intergration

• Lateralisierung : Spezialisierung der Hirnhälften

• Grösstenteils sind beide Hirnhälften gefordert

• Keine simple Rechts-Links-Theorie

• Sprache

• Kernideen einer Geschichte

• Visuell-räumliche Infos

• Emotionen

• Syntax

Training und Gehirnentwicklung

•Training und Erfahrung -> Direkter Einfluss auf die Kortexorganisation

- Beispiel : Schlaganfallpatienten oder schlechte Leser

- Intensives und gezieltes Training kann auch nachträglich noch Einfluss haben

- Personen mit ADHS : Auffälligkeiten bei der Gehirnstruktur (Frontallappen, Basalganglien, Kleinhirn sind kleiner)

Diese Strukturen beeinflussen das Verhalten, die Koordination und die Motorik

Hyperaktivität

Aufmersamkeitsdefizit

Normalentwickeltes Gehirn

Gehirn und Lernen

•Beziehung zwischen Lernen und Emotionen

- Ängste, Langeweile, Unterforderung stören das Lernen während Herausforderungen, Intresse und Neugier schnelles Lernen unterstützen

- Schüler müssen lernen ihre Emotionen und Motivation zu steuern -> Aufgabe der Erziehung

•Auf die verschiedenen Sinne zurückgreifen

•Reizvolle und flexible Umwelt

•Neurologische Untersuchung und gezielte Behandlung

•Es gibt kein Universallehrmittel

•Es herrscht Unklarheit über das Lernen auf neurowissenschaftlicher Basis

Tips für den Lehrenden

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•Doktorat in Zoologie•Studium der Kinderpsychologie und Pädagogik •Recherchen in Paris über die Entwicklung der Intelligenz•Professor an der Universität Genf, Neuchâtel und Lausanne•Verheiratet und 3 Kinder, welche als Studienonjekte dienten•Gründung des "Centre International d`Epistémologie Génétique"•Bahnbrechende Arbeiten im Bereich der Logik des Kindes

Jean Piaget* 09. .08.1896 † 16. 09.1980

Berühmte Werke"Psychologie der Intelligenz" (1948)

"Traité de logique. Essais des logistique opératoire" (1949)

"Die Bildung des Zeitbegriffs beim Kind" (1955)"Das moralische Urteil beim Kind" (1973)

"Les mécanismes perceptifs. Modèles probabilistes" (1961)

"Biologie et connaissance" (1967)"Logique et connaissance scientifique" (1967)

”Einführung in die genetische Erkenntnistheorie" (1973)

"Der Strukturalismus, seine mathematischen und logischen Strukturen" (1973)

"Die Entwicklung des inneren Bildes des Kindes" (1979).

Piagets Theorie

•Was ist deine Nationalität? - Ich bin Schweizerin.

•Wie kommt das? – Weil ich in der Schweiz lebe.

•Bist du auch Genferin? – Nein, das ist nicht Möglichl, denn ich bin ja schon Schweizerin. Ich kann nicht auch noch Genferin sein

•Denkweise

•= Für Kinder sehr schwer

•= Für Erwachsene sehr einfach

2.2.1- Entwicklungseinflüsse (S.39)

•Denkprozess

–radikale Veränderung zw. Geburt und Reife

–aber langsame Veränderung

•Erfahrungen sollen Bedeutung bekommen

•Piagets 4 Faktoren:

–Biologische Reifung

–Aktivität

–Soziale Erfahrung

–Gleichgewicht

• Interaktion + Denken beeinflussen

•2. Aktivität

•körperliche Reifung körperliche Fähigkeit Auswirkung auf die Umwelt Lernen

•Informationen werden erkundet, erforscht, getestet und organisiert

•3. Soziale Umwelt

•Lernen von anderen

• Neu entdecken

•2 Grundtendenzen:

-Organisation (Kobinieren, Arrangieren)

-Adaptation (Anpassen an die Umwelt)

•Organisation

-Denkprozesse in psychologische Struktruen ordnen

-Strukturen = Systeme zum Verständnis + Interaktion mit der Umwelt

-Einfache Strukturen kombiniert + koordiniert übergeordnete, differenzierte Strukturen

-Strukturen = Schemata

• = Grundbausteine des Denkens

• = organisierte Verhaltens- + DenksystemeEreignisse aus der Umwelt mental zu repräsentierenzum Gegendstand unseres Denkens zu machen

•Adaptation

•= Anpassung an die Umwelt

• 2 Grundprozesse :

• 1) Assimilation

• = verstehen, indem wir unser neues Wissen

• in unser « altes Wissen » einordnen.

• 2) Akkomodation

• = unser Denken neuen Informationen anpassen

• = ändern + neu erarbeiten

•Äquilibration

•= Suche nach dem GleichgewichtSchemata= geeignet für Situation

Gleichgewicht (Äquilibration)Schemata = ungeeignet für Situation

Ungleichgewicht (Disäquil.)

-Ungleichgewicht – genau richtig Interessant

-Assimilation + Akkomodationsprozesse

• = Auflösung des Ungleichgewichts

2.2.3 – 4 Stufen der kognitiven Entwicklung (S. 41)

1. sensomotorische Stufe2. präoperationale Stufe3. konkret operationale Stufe4. formal operationale Stufe

• Stufen = Altersabhängig

1. Sensomotorische Stufe (S. 41)

• Säuglinge (0-2 Jahre)

• Eng mit der Wahrnehmung verbunden

• «Objektpermanenz » wird entwickelt (3-4 Monate)

• ≠ Gedächtnis

• ≠ Suchverhalten

• zielgerichtete Handlung

• Beginn: Fähigkeit Handlungen rückgängig zu machen (Reversibilität) im Handeln

•2. Die Präoperationale Stufe (S. 42)

•Frühe Kindheit / Frühes Grundschulalter (2-7)

•Entwicklung mentaler Operationen

•Denken wird symbolisch

•ABER: Nur in eine Richtung denken

•Reversibles Denken – noch sehr schwierig

•Egozentrismus « Alle haben die gleiche Gefühle wie ich »; kein « Hineinversetzen »

• Selbstgespräche Kollektiver Monolog

•Unterricht für das präoperationale Kind (S.44)

•konkrete Unterrichtsmaterialien + visuelle Hilfen

•Schritt für Schritt (Handlungen + verbale Erklärungen)

•Fähigkeit, die Welt mit anderen Augen zu sehen , anregen

•Kinder verstehen andere Bedeutung der Wörter, erfundene Wörter (Neologismen)

•Durch Handhabung Fähigkeiten fördern Leseverständnis + Zusammenarbeit

•grosser Erfahrungsspielraum ermöglichen Bergriffsbildung + Spracherwerb

•3. Die konkret operationale Stufe (S. 45)

• Spätes Grundschulalter – Mittelstufe (7-11)

• « Erkennen der logischen Stabilität der physikalischen Welt »

• 3 Aspekte des Logischen Denkens:1)Identität 2)Kompensation3)Reversibilität

•Klassifikation (Objekte nach 1 Merkmal ordnen) Reversibilität (Objekte können nach verschiedenen Merkmalen organisiert werden)

•Serienbildung (Seriation) = Folge von gross nach klein bilden Verständnis

•unfähig hypotetische, abstrakte Probleme zu lösen

•Unterricht für das konkret – operationale Kind

-anschauliche Unterrichtsmaterialen

-visuelle Hilfen

-Anfassen + Explorieren

-kurze + gut aufgebaute Darstellungen + Lesestoff

-Bekannte Beispiele um komplexe Sachverhalte darzustellen

-Aufgabenstellung die logisches, analytischen Denken erfordern

Sie wollen für eine längere Reise packen, aber das Gepäck soll

leicht sein.

Wie viele Ausstattungen mit drei Stücken (Hose, Hemd/Bluse,

Jacke ) haben Sie, wenn Sie drei Hosen, drei Hemden/Blusen und

drei Jacken mitnehmen wollen. (wir nehmen an, dass sie alle modisch

aufeinander abgestimmt sind)? Halten sie Ihre eigene Überlegung

fest.

•4. Formale operationale Stufe (S. 48)

•Höheres Schulalter + Grundstudium in der Hochschulausbildung ( ab 12. )

•Fokus der Aufmerksamkeit wechselt auf « das was sein könnte »

•nicht Teil der Erfahrung

–hypotetisch, deduktives Denken

–induktive Schlussfolgerung Allgemeines Prinzip anwenden

•Hypothesen aufstellen

•mentale Experimente durchführen

•abstrakte Möglichkeiten erkennen

• Notwendig in Mathématik + Naturwissenschaften

•Adoleszenter Egozentrismus:

–sehen andere Wahrnehmungen

–sehr mit sich selbst beschäftigt

–imaginäres Publikum

•Unterricht für den formal operanten Schüler

•visuelle + anschauliche Unterrichtsmethoden

•viele hypothetische Fragen stellen

•zur Problemlösung ermutigen

•wissenschaftliches Denken anregen

•Erfahrungsbereich der Schüler mit einbeziehen umfassendere Konzepte

•Erreischen wir die 4 Stufen der kognitiven Entwicklung? (S. 50)

•3 ersten Stufen sind fest programmiert durch die Entwicklung + physikalische Umwelt

•Erwachsene erreichen nur in verschiedenen Bereichen die 4. Stufe durch Erfahrung und Expertise

•formallogisches Denken wird nur durch Erfahrung erreicht

•durch tiefgehendes Verständnis

2.2.4 Informationsverarbeitung und neo-piagetscher Ansatz in

der kognitiven Entwicklung

•Junge Kinder: schwieriger Konservierungs- und andere piagetsche Aufgaben zu bewältigen

• -> Erklärung Piaget: Kompetenzen der Informationsverarbeitung (Aufmerksamkeit, Gedächtniskapazität + Lernziele) S.51

•Ältere Kinder: können ihre Aufmerksamkeit besser gerichtet einsetzen, Informationen schneller verarbeiten, höhere Informationsmengen speichern + Denkstrategien leichter und flexibler einsetzen

• -> durch Reifungsprozess + Gehirnentwicklung

•Was können Lehrer tun?

• -> Kapazitäten für Strategieverständnis beim Problemlösen, + logisch denken

• ->> durch Herausforderung ( Fragen, Erklärungen -> infragestellen)

2.2.5 Grenzen der Theorie Piagets S.52

•4 getrennte Stufen der kognitiven Entwicklung werden in Frage gestellt

•Mangel an Übereinstimmung im Denken der Kinder (Beispiel: Bauklötze)

•Keine 4 getrennten Stufen sondern kontinuierlicher Prozess (allmähliche Entwicklung, nicht Alles- oder- Nichts- Prinzip)

•Veränderung der Kompetenzen, werden auf einen Schlag wahrgenommen

•Unterschätzung der Fähigkeiten junger Kindern

• -> zu schwere und verwirrende Instruktionen

•Menschen : geboren mit höherer kognitiver Ausstattung (S. 53)

•Vernachlässigung des sozialen + kulturellen Kontextes

• -> Herkunft, Religion, soziales Umfeld

WYGOTSKI

Seite 53 bis 60

Biographie: Wygotski

•Lev Semionovitch Wygotski

•Geboren am 17. November 1896 in Orcha, Russland

•Russischer Psychologe

•Zeitgenosse von Jean Piaget

•Hauptvertreter des Soziokonstruktivismus

•Starb am 11. Juni 1934 (Tuberkulose)

•Schrieb 100 Bücher und Artikel

Soziokulturelle Theorie(Seite 53)

• Es existieren kooperative Dialoge zwischen dem Kind und erfahreneren Erwachsenen in der Gesellschaft.

•Kernidee: unsere mentalen Strukturen und Prozesse werden auf unsere soziale Interaktion mit anderen zurückgeführt.

Soziale Interaktion(Seite 54)

• für Wygotski sind soziale Interaktionen nicht nur Einflüsse, sondern sie schaffen unsere kognitiven Strukturen und Denkprozesse

Die sozialen Wurzeln des individuellen Denkens (Seite 54)

•Die Entwicklung für Wygotski:

• Transformation von sozialen Tätigkeiten in internalisierte Prozesse

•Dies geschieht auf zwei Ebenen:

•Soziale Ebene, zwischen den Menschen, geteilte Tätigkeiten, Ko-Konstruktion

•Dann individuell, im Kind, Ko-Konstruktion wird internalisiert

Beispiel Seite 54•Erste Ebene: der Vater =

kenntnisreichere Person erinnert das Mädchen durch Fragen → Problemlösung, die Erinnerung ist das Ergebnis dieser Interaktion ► Ko-Konstruktion

•Zweite Ebene: diese Strategie wird internalisiert, Kind kann später ohne Interaktion selbstständig diesen Prozess erstellen

Kulturtechniken (Seite 55)

•sind technische Hilfsmittel und Symbolsysteme (wie Sprache)

•diese erlauben den Menschen einer Gesellschaft zu kommunizieren, gemeinsam zu denken, Probleme zu lösen und Wissen auszubauen

Symbolsystem(Seite 56)

• Das Symbolsystem wird von Erwachsenen an das Kind weitergegeben durch Interaktionen und Unterweisungen

• im Austausch von Denkformen und Begriffspräsentation mit Erwachsenen oder fähigeren Peers internalisiert Kind die soeben konstruierten Ideen.

• Im Prozess der Verselbstständigung entwickelt Kind eigene Kulturtechniken

Sprache(Seite 56)

•= wichtigstes Symbolsystem unter den Kulturtechniken

• Sie ist ein Medium mit dessen Hilfe Fragen gestellt werden, Begriffe und Kategorien benannt werden sowie Vergangenheit mit Zukunft verbunden wird

Selbstgespräche(Seiten 57 und 58)

• Wygotski sagt, dass Selbstgespräche die kognitive Entwicklung des Kindes steuern

• Entwicklung erfolgt in verschiedenen Stufen:

• Vom gesprochenem Wort zur inneren Sprache, von der gesteuerten Interaktion zwischen Partnern zum kognitiven Prozess im Individuum

Selbstgespräche und Lernen

• Selbstgespräche im Rahmen einer Klassenarbeit erlauben und fördern

• Diese kognitive Selbstinstruktionen in Form eines Selbstgesprächs sind fruchtbare Lernmethoden

Zone der Proximalen Entwicklung (Seite 59)

• Bereich zw dem Entwicklungsstand wo das Kind ein Problem selbstständig lösen kann und dem Entwicklungsstand wo das Problem seine Fähigkeiten übersteigt.

• Das Kind kann nur Lernfortschritte erreicht wenn es Unterweisungen erfolgreich einsetzt , diese Unterweisungen erhält es von Erwachsenen und/oder fähigeren Peers

• Die sprachlichen Anforderungen des Erwachsenen nehemen mit wachseneder Selbstständigkeit des Kindes ab

• Kind übernimmt Anforderungen in Form von Selbstgesprächen, dann in Form von innerem Sprechen

Lernen und Entwicklung(Seite 60)

• Für Wygotski ist Lernen ein AKTIVER Prozess, der nicht auf der altersbedingten kognitiven Entwicklung aufgebaut ist (=Piaget)

•→ soziale Interaktionen bewirken das Lernen

• Hier haben die Interaktionspartner (Lehrer, Eltern, Peers) eine wichtige Rolle

Grenzen(Seite 60)

• Ging zu weit in seinen Überlegungen über die Rolle der Kultur und sozialer Prozessen in der kognitiven Entwicklung

• Er hat nicht differenziert zwischen einzelnen kognitiven Prozessen und deren Veränderung im Lauf der Entwicklung

• Wygotskis Theorie basiert auf allgemeinen Hypothesen, er starb bevor er die Anwendung seiner Theorie auf den Unterricht ausarbeiten konnte

Piagets Theorie in der Institution Schule

• Erst: kognitiven Entwicklungsstand der Schüler verstehen - Danach: darauf aufbauen.

• heterogene Ansammlung von Entwicklungen

• Schüler verschieden entwickelt

• Wie jedoch erkennen?

• Robbie Case: „die Schüler sorgfältig beobachten“

Piagets Theorie in der Institution Schule

• „Problem der Passung“

• =angemessenes Ausmaß an Disäquilibrium:

• Kinder weder langweilen, noch überfordern soll

• Durch beispielsweise unerwartete Ergebnisse

Piagets Theorie in der Institution Schule

• Mehrebenenunterricht

• → Materialien und Unterrichtseinheiten auf jeweilige Schüler anpassen

• Tom Good und Jere Brophy

• → Aktivitätskarten=eigene Form der Nacharbeit aussuchen

• „Aktives Lernen“

• → Lernen=konstruktiver Prozess

• → Schüler aktiv im Lernprozess

Piagets Theorie in der Institution Schule

• Interaktion

• → das eigene Denken prüfen

• Kommunikation

• → neue Denkansätze

• Spiel

• → Alter=keine Rolle

Wygotskis Theorie in der Institution Schule

• Kognitive Entwicklung der Kinder durch:

• Unterhaltungen und Interaktion mit fähigeren Mitglieder der Gesellschaft

• → „Peers“

• Peers stellen abgestufte Anleitung bereit

• → „scaffolding“

• Medium unserer westlichen Gesellschaft:

• → die Sprache

Wygotskis Theorie in der Institution Schule

• Tutorisiertes Lernen

• Anleitung durch den Lehrer/die Lehrerin

• Rolle des Lehrers

• → NICHT: Umgebung schaffen in der Schüler alleine Entdeckungen machen können

• → SONDERN: Anleitungen geben nach dem Prinzip von „scaffolding“

• →SOWIE: Erkennen, wann der Schüler selbstständiger arbeiten kann

Wygotskis Theorie in der Institution Schule

• Rolle des Lehrers

• → Anpassung des Unterrichtmaterials/Aufgaben an den gegenwärtigen Kenntnisstand

• → Einzelne Etappen eines Problems durchgehen

• → Rückmeldung geben für Schüler

• „Magische Mitte“

• → Schüler: soll weder gelangweilt noch überfordert werden

• → Hilfe von anderen Schülern = Kooperation

Wygotskis Theorie in der Institution Schule

• Kulturtechniken einsetzen

• → soziokultureller Hintergrund

• → Wissensbestände in der Schule anknüpfen = Motivation

• → Auf die Stärken eines Schülers aufbauen

• → Sprache ist ein großer Bestandteil des Lernens

Sprachunterschiede: Erwerb zweier Sprachen

• Erwachsene -> mehr Lernstrategien + größeres Sprachwissen als junge Kinder

• Kritische Periode für muttersprachliche Aussprache

• Beste Periode = frühe Kindheit

• Je besser die Erstsprache desto schneller lernt man die Zweitsprache

Bilinguale Kinder

•Junges Alter: vermischen Syntax + Lexikon

• -> ab 4 Jahre

•Erst mit 3-5 Jahren kompetent in ihrer zweiten Sprache

Sprachentwicklung im Schulalter S.70

•Etwa mit 5-6 Jahren, Erwarb aller Grundlagen der Muttersprache:

•Aussprache: Erstklässler beherrschen fast alle Laute, bevorzugen leichte Wörter

•Grammatik: Beherrschen Syntax + Grammatik früh, Passiv dauert länger

•Lexikon: 6 Jahre= 8000-14000 Wörter, 11 Jahre= 40000 Wörter

• -> Abstraktion, Metarphern, Ironie = schwer

•Pragmatik: Differenzierung zwischen Peers + Familie und Erwachsene.

•Metalinguistische Kognitionen: beide Kommunikationspartner müssen die Sprache verstehen, sonst keine Kommunikation.