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Kernlehrplan Geschichtefür die Sekundarstufe I des Gymnasiums im verkürzten
Bildungsgang (G8)
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Struktur der Präsentation1. Rechtliche Grundlagen2. Rahmenbedingungen3. Leitentscheidungen4. Inhaltliche und konzeptionelle Orientierungen5. Konstruktionsprinzipien der Kernlehrpläne des Lernbereichs
Gesellschaftslehre6. Merkmale kompetenzorientierter Kernlehrpläne7. Struktur des Kernlehrplans8. Fachbezogene Grundüberlegungen und Umsetzungsbeispiele aus dem
Kernlehrplan9. Aufgaben der Schulen bzw. der Fachkonferenzen10.Folgerungen für die Unterrichtspraxis
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1. Rechtliche GrundlagenSchulgesetz (§ 10 Abs. 3): • Schulzeitverkürzung am Gymnasium nach dem „Modell 9+3“ • Ende der Sekundarstufe I am Gymnasium am Ende von Klasse 9
Ausbildungs- und Prüfungsordnung SI (§§ 3, 17 u. Anlage 3)• Festlegung der Mindeststundenzahlen sowie Möglichkeiten zum
Einsatz von Ergänzungsstunden
Konsequenz:• Unter Berücksichtigung der o.g. Rahmenbedingungen wurden für
die Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre (G8) Kernlehr-pläne erarbeitet und zum 01.08.2007 in Kraft gesetzt (vgl. RdErl. d. MSW vom 02.08.2007; Abl. NRW 9/07; S. 516).
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2. Rahmenbedingungen• Mindestvolumen: 6 Stunden in der Sekundarstufe I des Gymnasiums• Option: Zusätzlicher Einsatz von Ergänzungsstunden nach
Entscheidung der Schule• Grundsätzliche Verankerung in der Erprobungsstufe (vgl. Kernlehrplan)• Verbindliches Angebot in der Jahrgangsstufe 9 (vgl. APO-SI)
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Stundentafel für die Sekundarstufe I - Gymnasium Klasse
Lernbereich/Fach
5 und 6 7 bis 9 Gesamt S I
Deutsch 8 11 19
Gesellschaftslehre 1 )
Geschichte
Erdkunde
Politik/Wirtschaft
6 12 18
Mathematik 8 11 19
Naturwissenschaften 2 )
Biologie
Chemie
Physik
6 14 20
Englisch 3 ) 8 (4) 10 (10) 18 (14)
Zweite Fremdsprache 3 ) 4 (8) 10 (10) 14 (18)
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Künstl./musischer Bereich 4 )
Kunst
Musik
8 6 14
Religionslehre 5 ) 4 6 10
Sport 6-8 7-9 15
Wahlpflichtunterricht 6 ) 0 4-6 4-6
Kernstunden 58-60 91-95 151-153
Ergänzungsstunden 7 ) 10-12
Wochenstundenrahmen Klasse 5: 30-33
Klasse 6: 30-33
Klasse 7: 31-34
Klasse 8: 31-34
Klasse 9: 32-35
Gesamtwochenstunden 163
Fußnote 1: Alle Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre werden in Klasse 9 unterrichtet und müssen in der gesamten Sekundarstufe I mit mindestens 6 Wochenstunden unterrichtet werden.
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3. Leitentscheidungen• Die neuen Kernlehrpläne sind schulform- und fachbezogen.• Sie sind kompetenzorientiert angelegt und beschränken sich auf
die Ausweisung zentraler Kompetenzerwartungen und Inhaltsfelder (Obligatorik).
• Dabei werden zu erreichende und zu überprüfende Ziele definiert (Ausweisung von Anspruchsniveaus), die Wege zur Zielerreichung sind in Eigenverantwortung der Schulen zu gestalten.
• Sie bieten den Schulen Gestaltungsspielräume für ihre pädagogische Arbeit.
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4. Inhaltliche und konzeptionelle Orientierungen• Berücksichtigung der Rahmenvorgaben für die politische und die
ökonomische Bildung• Übernahme des Konzepts der standardorientierten Curricula aus den
Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch• Keine legitimierten Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz für
die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer
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5. Konstruktionsprinzipien der Kernlehrpläne des Lernbereichs Gesellschaftslehre• Ausweisung von Kompetenzen
Darstellung der Kompetenzerwartungen in vier übergreifend abgestimmten Kompetenzbereichen für die Fächer des Lernbereichs Gesellschaftslehre:Sach-, Methoden-, Urteils- und Handlungskompetenz
• Stufung der KompetenzerwartungenBeschreibung der Lernprogression sowie Festlegung der erwarteten Kompetenzen für das Ende der Jahrgangsstufen 6 und 9
• Zuordnung obligatorischer Inhaltsfelder für die Jahrgangsstufen 5-6 für die Jahrgangsstufen 7-9
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6. Merkmale kompetenzorientierter Kernlehrpläne IKernlehrpläne
1. greifen die Grundprinzipien und Leitziele des jeweiligen Unterrichtsfaches auf,
2. beschreiben die fachbezogenen Kompetenzen einschließlich der damit verbundenen Wissensbestände, die Schülerinnen und Schüler zu bestimmten Zeitpunkten erreicht haben, in Form von Kompetenzerwartungen und verbindlichen Inhaltsfeldern,
3. beschränken die Obligatorik auf den Kernbereich des jeweiligen Faches und geben den Schulen damit Gestaltungsspielräume für ihre fachdidaktische Arbeit,
4. ordnen die Kompetenzerwartungen und damit verbundenen Kenntnisse und Wissensbestände Kompetenzbereichen zu, die die Grundstruktur und damit den Kern des Faches ausmachen.
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6. Merkmale kompetenzorientierter Kernlehrpläne IIKernlehrpläne (Fortsetzung)
5. zielen auf die Anwendung der erworbenen Kompetenzen und damit auf Handlungsfähigkeit,
6. zielen auf systematisches und vernetztes Lernen und folgen dem Prinzip des kumulativen Kompetenzerwerbs,
7. weisen ein mittleres Anforderungsniveau aus, d.h. beschreiben das von allen Schülerinnen und Schülern unter Regelbedingungen Leistbare,
8. machen Aussagen zur Leistungsbewertung,
9. bieten allen Beteiligten Orientierung über verbindliche Ziele und verpflich-tende Fachinhalte und sorgen damit für Transparenz hinsichtlich der schulischen Anforderungen und erwarteten Kompetenzen.
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7. Struktur des Kernlehrplans• Vorbemerkungen
1. Der Beitrag des Lernbereiches Gesellschaftslehre zur Bildung und Erziehung in der Sekundarstufe I
2. Der Unterricht im Fach Geschichte in den Jahrgangsstufen 5 bis 9 des Gymnasiums
3. Kompetenzentwicklung und Lernprogression4. Stufen zur Erreichung der Anforderungen am Ende der Sekundarstufe I5. Leistungsbewertung
• Anhang: Übersichtstableau für die inhaltliche Abstimmung derFachkonferenzen im Lernbereich Gesellschaftslehre
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8. Fachbezogene Grundüberlegungen I• Ziel: durch die Beschäftigung mit politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen,
ökologischen und kulturellen Ereignissen, Prozessen und Strukturen der Vergangenheit ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein fördern
• Basisoperationen: Re-Konstruktion von Geschichte: historische Narrationen entwickeln (Synthese) De-Konstruktion von Geschichte: vorhandene historische Narrationen strukturell erfassen (Analyse)
• Kompetenzentwicklung: Entwicklung von Sachkompetenz: u.a. Begriffe, Kategorien, Datierungssysteme, basale Fähigkeiten Methodenkompetenz: u.a. Verfahren der Informationsbeschaffung, Interpretation und Analyse Urteilskompetenz: Beurteilung historischer Sachverhalte Handlungskompetenz: Kompetenznutzung zur lebensweltlichen Anwendung und historischen Orientierung
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Umsetzungsbeispiele aus dem Kernlehrplan (Auszüge Kompetenzen)Sachkompetenz (5/6): Die Schülerinnen und Schüler• charakterisieren den historischen Raum als menschlichen Handlungsraum in
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft,• kennen die Zeit als Dimension, die gemessen, chronologisch eingeteilt oder periodisiert
werden kann, und benutzen zutreffende Zeit- und Ortsangaben,• kennzeichnen die Formen der Überlieferung durch Überreste, mündliche und schriftliche
Tradierung sowie moderne technische Medien,• …
Methodenkompetenz (5/6):Die Schülerinnen und Schüler• nutzen das Geschichtsbuch als schriftliches Medium der historischen Information und
deutenden Darstellung,• beschreiben am Beispiel der Archäologie, wie Wissenschaftler forschen und aus Funden
Ergebnisse ableiten, • entnehmen gezielt Informationen aus Texten niedriger Strukturiertheit und benennen in
elementarer Form die Hauptgedanken eines Textes,• …
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Urteilskompetenz (7-9): Die Schülerinnen und Schüler • analysieren, vergleichen, unterscheiden und gewichten in Ansätzen das Handeln von
Menschen im Kontext ihrer zeitgenössischen Wertvorstellungen und im Spannungsfeld von Offenheit und Bedingtheit,
• berücksichtigen in ihrem Urteil die historische Bedingtheit der eigenen Lebenswelt und entwickeln aus ihrem Wissen und ihren Einsichten über die Vergangenheit Konsequenzen für die Gegenwart,
• formulieren in Ansätzen begründete Werturteile und revidieren diese ggf. zugunsten besser begründbarer Urteile,
• …
Handlungskompetenz (7-9): Die Schülerinnen und Schüler • thematisieren Alltagshandeln in historischer Perspektive,• gestalten geschichtliche Ereignisse oder Entscheidungssituationen sachgerecht nach,• wenden erlernte Methoden konkret an, formulieren Deutungen, bereiten sie für die
Präsentation vor Öffentlichkeit auf und vertreten sie nach außen,• …
Umsetzungsbeispiele aus dem Kernlehrplan (Auszüge Kompetenzen)
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8. Fachbezogene Grundüberlegungen II• Strukturierungsprinzip:
1. Chronologie, aber kein „Durchgang“2. Abschluss am Ende der Sekundarstufe I
• Prinzipien der Inhaltsauswahl:1. Selbstvergewisserung über historische Grundlagen des eigenen Gemeinwesens Nationalgeschichte2. Reflexion der Bedingtheit des eigenen Standorts sowie des Weges dorthin durch nachbarliche Einflüsse Kontinentalgeschichte3. Verständnis zunehmender globaler Verflechtungen Weltgeschichte4. Beleuchtung der allmählichen Horizontverschiebung historischen Bewusstseins thematische Querschnitte
• Umsetzung:12 Inhaltsfelder mit jeweils 3-5 Schwerpunkten
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Umsetzungsbeispiele aus dem Kernlehrplan(Inhaltsfelder u. Schwerpunkte in den Jahrgangstufen 5/6)1. Inhaltsfeld: Frühe Kulturen und erste Hochkulturen
Schwerpunkte: - Älteste Spuren menschlichen Lebens im weltweiten Überblick - Altsteinzeitliche Lebensformen und neolithische Revolution- Frühe Hochkulturen an einem ausgewählten Beispiel
2. Inhaltsfeld: Antike Lebenswelten: Griechische Poleis und Imperium Romanum Schwerpunkte…
3. Inhaltsfeld: Was Menschen im Altertum voneinander wussten Schwerpunkte:- Weltvorstellungen und geographische Kenntnisse in Afrika, Europa, Asien - Interkulturelle Kontakte und Einflüsse (z.B. Herodot oder Feldzug und Reich
Alexanders)
4. Inhaltsfeld: Europa im Mittelalter Schwerpunkte…
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Umsetzungsbeispiele aus dem Kernlehrplan(Inhaltsfelder in den Jahrgangsstufen 7-9) 5. Inhaltsfeld: Was Menschen im Mittelalter voneinander wussten
Schwerpunkte: … 6. Inhaltsfeld: Neue Welten und neue Horizonte
Schwerpunkte: … 7. Inhaltsfeld: Europa wandelt sich
Schwerpunkte…
8. Inhaltsfeld: Imperialismus und Erster WeltkriegSchwerpunkte…
9. Inhaltsfeld: Neue weltpolitische KoordinatenSchwerpunkte…
10. Inhaltsfeld: Nationalsozialismus und Zweiter WeltkriegSchwerpunkte…
11. Inhaltsfeld: Neuordnungen der Welt und Situation Deutschlands Schwerpunkte…
12. Inhaltsfeld: Was Menschen früher voneinander wussten und heute voneinander wissen Schwerpunkte…
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9. Aufgaben der Schulen bzw. der Fachkonferenzen• Verteilung und Bestimmung der Stundenzahlen der Fächer des
Lernbereichs „Gesellschaftslehre“ in der schulischen Stundentafel der Sekundarstufe I unter Berücksichtigung der APO-SI
• Umsetzung des Kernlehrplans in ein schulinternes Curriculum unter Beachtung des Schulprogramms
• inhaltliche und methodische Abstimmung zwischen den Fächern des Lernbereichs „Gesellschaftslehre“ zur Erreichung von Synergieeffekten
• Konkretisierung der Grundsätze gemäß § 70 SchulG zur - fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit,- Leistungsbewertung,- Einführung von Lernmitteln.
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10. Folgerungen für die Unterrichtspraxis• Prinzipien der Thematisierung und Problemorientierung beachten, d.h. weiterhin
keine Abarbeitung von Stoffkatalogen vornehmen• Kompetenzorientierung der Lehrpläne im Unterricht umsetzen, d.h. Unterricht
konkret mit dem Ziel des vernetzenden Aufbaus einzelner Kompetenzen planen• Ergebnisorientierung ernst nehmen, Freiräume hinsichtlich der Wege und Mittel
nutzen• Übungsmöglichkeiten u. a. durch selbstständige Anwendung von bereits
erworbenen Kompetenzen (z.B. fach-relevanter Arbeitsweisen) eröffnen• Ableitung eines konkreten Befähigungs-/Stundenzieles aus den komplexen
Lehrplankompetenzen vornehmen (Was können Schüler, die über die Kompetenz X verfügen? Wann können sie dieses „hinreichend“, „ordentlich“, „gut“?)
• Kompetenzorientiert diagnostizieren (Analyse des erreichten Standorts auf dem Weg zu Lernergebnissen; Lernstände und Leistungen bewerten)
• Kriterien und Indikatoren entwickeln, die Unterricht als kompetenzorientiert erkennbar machen und helfen, Unterrichtsqualität zu entwickeln