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HealthPromotingHospitals
ÖsterreichischesNetzwerk Gesundheits-fördernder Krankenhäuser
Ludwig Boltzmann Institute für Medizin- und Gesundheits-soziologie
Institut für SoziologieUniversität Wien
Gefördert vom
Bundesministeriumfür Gesundheit und Frauen
World HealthOrganization,European Office for Integrated Health Care Services, Barcelona
WHO-Kooperations-zentrum für Gesundheits-förderung in Krankenhaus und Gesundheits-wesen
“Mental Health Promotion“ als Chance und Herausforderung – europäische und österreichische Perspektiven
Jürgen M. Pelikan, Christina Dietscher
ExpertInnenworkshop Seelische Gesundheit: Mental Health Promotion and Prevention Strategies in Austria“; 7.11.2005, Wien
Pelikan/ Dietscher: Mental Health Promotion, FGÖ-EWS, Wien 7. November 2005 2
Inhaltsübersicht
1. Konzeptuelle Klärungen von „mentale Gesundheit“ & „mentale Gesundheitsförderung“
2. Mentale Gesundheitsförderung auf der europäischen politischen Agenda
3. Umsetzung von „Mental Health Promotion“ und „Mental Disorder Prevention“ in Europa und Österreich
4. Schritte zur weiteren Umsetzung mentaler Gesundheitsförderung in Österreich
1. Konzeptuelle Klärungen von „mentale Gesundheit“ & „mentale Gesundheitsförderung“
„There is no health without mental health“
Aber was bedeutet mentale Gesundheit?
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Definitionen mentaler Gesundheit und mentaler StörungenMentale Gesundheit:
„ein Zustand des Wohlbefindens, in dem der Einzelne seine Fähigkeiten ausschöpfen, die normalen Lebensbelastungen bewältigen, produktiv und fruchtbar arbeiten kann und imstande ist, etwas zu seiner Gemeinschaft beizutragen“ (WHO 2001)
> Mentales Wohlbefinden & Funktionsfähigkeit Mentale / psychische Erkrankungen:
„umfassen psychische Gesundheitsprobleme und -belastungen, Verhaltensstörungen in Verbindung mit Verzweiflung, konkreten psychischen Symptomen und diagnostizierbaren psychischen Störungen wie Schizophrenie und Depression.“ (EU-Greenpaper 2005)
> Mentale Probleme, Störungen, Krankheiten
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„Functional Model of Mental Health“ (Lethinen 2004)
s
MENTAL HEALTH
Individual resources
PRESENT SOCIAL CONTEXT
e.g. social support
•PRECIPITATING
e.g. life events•
PREDISPOSING FACTORS
-genetic factors-factors related to
pregnancy and birth-early childhoodexperiences-family environment-social circumstances-physical environment-education-employment-work conditions-housing
OUTCOMES
-level of wellbeing-physical health-symptoms-knowledge & skills-quality of relationships-sexual satisfaction-use of services-productivity-public safety
society & culture
society & culture
MENTAL HEALTH
Individual resources
PRESENT SOCIAL CONTEXT
e.g. social support
PRECIPITATING
e.g. life events
PREDISPOSING FACTORS
-genetic factors-factors related to pregnancy and birth-early childhoodexperiences-family environment-social circumstances-physical environment-education-employment-work conditions-housing
OUTCOMES
-level of wellbeing-physical health-symptoms-knowledge & skills-quality of relationships-sexual satisfaction-use of services-productivity-public safety
society & culture
society & culture
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Wie unterscheidet sich mentale Gesundheit von körperlicher und sozialer Gesundheit?
Verhalten/ Handeln
Mentale Gesundheit
Soziale Gesundheit
Körperliche Gesundheit
K U L T U R
M AT E R I E L L E
U M W E L T
Prom
otio
n
Präve
ntio
n Prävention
Promotion
Pro
mot
ion
Prä
vent
ion
S O Z I A L E
U M W E L T
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Welche Einflussfaktoren wirken auf mentale Gesundheit / Krankheit?
Faktoren Risiken Ressourcen
Persönliche •Negative Erfahrungen•Armut•Einsamkeit•Niedriges Bildungsniveau•Geringer sense of coherence
•Genetische Prädisposition, körperliche Erkrankungen
•Geringe Self Efficacy
•Gute körperliche Gesundheit
•Positive Erfahrungen •Reichtum•Soziale Integriertheit•Hohes Bildungsniveau•Hoher Sense of coherence
•Hohe Self Efficacy
Situative • Schlechter Arbeitsmarkt / Bedrohung der sozialen Sicherheit
•Geringe psycho-soziale Unterstützungsangebote
•Restriktive kulturelle Werte
•Ausreichende psycho-soziale Unterstützungsangebote
•Gute Konjunktur, soziale Sicherheit
•Solidarische kulturelle Werte
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Welche Interventionen zur Förderung der mentalen Gesundheit lassen sich ableiten? Ziel aller Interventionen ist: Risiken reduzieren – (Coping-)Ressourcen steigern• Personenbezogen
– Reduktion von persönlichen Risiken – z.B. Änderung von Überzeugungen / Werten– Stärkung von Ressourcen – z.B. Stressmanagement, Kommunikation (mit sich
selbst und anderen), Krisenintervention, Mediation, Konfliktmanagement
• Situationsbezogen– Reduktion von belastenden Umfeldfaktoren– Stärkung von Ressourcen / unterstützenden Umfeldfaktoren
• Interventionsbereiche umfassen :– Settings (Familie, Schule, Arbeitsplatz, Gesundheitseinrichtungen, ...)– Alle Lebensphasen (vom Kleinkind bis zum Greis)– Spezifische Themen (z.B. Sucht, Gewaltprävention, Maßnahmen für
Risikogruppen)– Kapazitätsaufbau für mentale Gesundheitsförderung über Forschung, Aus- und
Weiterbildung
• Interventionen können sich beziehen auf:– die Psyche direkt (über Kommunikation)– den Körper /– den sozialen Status (indirekte Interventionen)
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Definition mentaler Gesundheitsförderung
• Mentale Gesundheitsförderung zielt darauf ab,emotionales und soziales Wohlbefinden zu schützen, unterstützen und erhalten und individuelle, soziale und Umweltbedingungen zu erzeugen, die unter Berücksichtigung von Kultur, Gleichheit, sozialer Gerechtigkeit und persönlicher Würde optimale psychologische und psycho-physiologische Entwicklungen ermöglichen und mentale Gesundheit fördern.
• Aktivitäten beziehen Individuen (die ein Mental Health-Risiko haben, an Störungen der mentalen Gesundheit leiden oder sich in Rehabilitation befinden),in die Entwicklung positiver mentaler Gesundheit, Verbesserung der Lebensqualität und Verringerung ungleicher Gesundheitserwartungen zwischen Bevölkerungsgruppen und Ländern mit ein. (Jané-Llopis / Anderson 2005)
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Warum ist mentale Gesundheitsförderung derzeit aktuell?ProblemdiagnoseMentale Störungen und mentale Erkrankungen stellen eine sehr große Belastung fürdie Gesellschaft dar: • Bis zu 25% der erwachsenen EU-Bürger sind betroffen
– Ängste und Depressionen (30 Mio.)– Alkoholerkrankungen (21 Mio.)– Alzheimer und andere Demenzerkrankungen (7 Mio.)– Schizophrenie, manisch-depressive Störungen, Panikerkrankungen (je 4 Mio.)– Stigmatisierung ist für Betroffene ein zusätzliches Problem
• Durch Selbstmorde sterben jährlich mehr EU-Bürger als durch Verkehrsunfälle (58 000 Menschen)
• Die Kosten belaufen sich auf 3-4% der Bruttonationalprodukte (insbesondere Folgen von Produktivitätsverlust, aber auch Behandlungskosten)
LösungsmöglichkeitenDer Behandlungssektor allein kann diese Probleme nicht lösen.• Es gibt effektive sektorenübergreifende Interventionen und Programme zur
Förderung der mentalen Gesundheit und Prävention mentaler Erkrankungen.• Positive mentale Gesundheit trägt zum sozialen, humanen und ökonomischen
Kapital von Gesellschaften bei.
2. Mentale Gesundheitsförderung auf der europäischen politischen Agenda
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Agenda Setting für Mentale Gesundheitsförderung in Europa1985: Gründung von Mental Health Europe
als europäischer Teil der World Federation for Mental Health (seit 1948) Slogan: „There is no health without mental health“
1993: Vertrag von Amsterdam – Artikel 152: Mandat der EU für Public Health1997: auf Initiative Finnlands erste Diskussion der EU-Gesundheitsminister zum
ThemaSeither zahlreiche EU-Projekte zum Thema (bis 2004: 13 Projekte), darunter
– IMPHA (2003-2005)– EMIP (2004-2006)– European Alliance against depression (erste Phase: 2004-2005)
2003-2008: Mental Health als Thema des Public Health-Programms der EC– 2003 Etablierung der EC Working Party on Mental Health
2005 (Jänner): WHO-Konferenz der Gesundheitsminister – Launch: Mental Health Declaration for Europe WHO Mental Health Action Plan
2005 (Oktober): Launch EU-Green Paper on Mental Health & Start eines EU-weiten Konsultationsprozesses zur Förderung der Implementierung
Österreich: – FGÖ-Schwerpunkt seit 2003– verstärktes Agenda Setting durch das BMG seit 2004
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WHO Mental Health Action Plan
1. Bewusstsein für die Bedeutung mentalen Wohlbefindens schaffen
2. Bekämpfung von Stigma, Diskriminierung, Ungleichheit & Stärkung von Empowerment und Unterstützung
3. Aktive Einbeziehung von Menschen mit mentalen Problemen und ihren Familien in diesen Prozess
4. Entwickeln und implementieren von umfassenden, integrativen und effizienten Systemen für mentale Gesundheit (einschließlich Gesundheitsförderung, Prävention, Behandlung und Pflege, Rehabilitation)
5. Ausbildung kompetenter Arbeitskräfte für diese Bereiche 6. Anerkennen der Erfahrung und des Wissens von Betroffenen als
eine wesentliche Grundlage für die Planung und Entwicklung von Angeboten und Maßnahmen
http://www.who.dk/document/mnh/edoc07.pdf
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EU-Green Paper on Mental Health
Ziele:• Rahmenbedingungen für Austausch und
Zusammenarbeit zwischen Mitgliedsstaaten• Kohärenz von Maßnahmen über die Sektoren
hinweg• Einbeziehung möglichst vieler Stakeholder in die
Entwicklung und Umsetzung von Lösungen
http://europa.eu.int/comm/health/ph_determinants/life_style/mental_health_en.htm
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Einladung der EU zur Teilnahme an einem europäischen Konsultationsprozess
3 Fragen:
1. Wie wichtig ist die psychische Gesundheit der Bevölkerung für die Realisierung der strategischen Ziele der EU?
2. Bringt eine umfassende EU-Strategie einen Mehrwert?
3. Sind die von der EU im Green Paper vorgeschlagenen Initiativen und Programme geeignet, eine umfassende Verbesserung der mentalen Gesundheitsförderung auf EU-Ebene zu bewirken?
Beiträge an: Europäische Kommission, Generaldirektion Gesundheit und Verbraucherschutz, Referat C/2 „Gesundheitsinformation“, L-2920 Luxemburg
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Der Rahmen dieses Workshops: Das „EMIP“ ProjektTITEL“Implementation of mental health promotion and prevention policiesand strategies in EU member states and applicant countries”
ZIELE: 1. Unterstützung des Aufbaus nationaler Netzwerke durch nationale
Workshops; 2. Dissemination effektiver und angemessener Best Practice, soweit
aus früheren EU-Projekten verfügbar;3. Entwicklung europäischer Empfehlungen zur mentalen
Gesundheitsförderung und Prävention von Ängsten, Depression, Selbstmord, stressbedingten Problemen auf Grundlage der Erfahrungen in den nationalen Workshops;
4. Verbreitung der Ergebnisse und Anregung europäischer und nationaler Politik-Entwicklung
http://www.mentalhealth.epha.org/
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EMIP – 13 beteiligte Länder
•Deutschland•Estland•Finnland•Irland•Niederlande•Österreich•Polen•Portugal•Rumänien•Slowenien•Slowakei•Tschechien•Ungarn
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Das „IMHPA“-Projekt – Entwicklung von 10 Aktionsbereichen1. Unterstützung von Eltern und Familien in den ersten Lebensjahren 2. Mentale Gesundheitsförderung in der Schule3. Mentale Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz und Prävention von
arbeitsbedingtem Stress4. Mental gesundes Altern5. Spezifische Berücksichtigung der Bedürfnisse von Risikogruppen für
mentale Störungen und Erkrankungen6. Prävention von Depression und Selbstmord7. Prävention von Gewalt und negativen Folgen von Substanzenmissbrauch 8. Zusammenarbeit mit dem primären und sekundären Gesundheitssektor9. Abbau von (sozialer) Benachteiligung und Prävention von Stigmatisierung10. Zusammenarbeit mit anderen Sektoren zur Schaffung unterstützender
Rahmenbedingungen
IMHPA = „Implementing Mental Health Promotion Action“
3. Umsetzung von „Mental Health Promotion“ & „Mental Disorder Prevention“ in Europa und Österreich
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Dokumentierte primärpräventive Maßnahmen für Kinder und Jugendliche
Maßnahmen für Familien und Kleinkinder: • Allgemeine Beratungsprogramme für Eltern• Spezifische Beratungs- und Interventionsprogramme für Kinder von Eltern mit
mentalen Störungen• Prävention von verlangsamter Entwicklung (z.B. Sure Start-Programm,
England)Österreich: z.B. Elternberatung und -schulung, Prävention von postpartaler
Depression (Wien), ...Schulbezogene Maßnahmen: • Lehrer/innen-Training zur Förderung des Wohlbefindens der Schüler/innen
(z.B. Bulgarien)• Bullying-Prävention (z.B. Irland, Niederlande, Norwegen, Zypern)• Persönlichkeitsentwicklung als Unterrichtsfach (z.B. Malta)• Thema Gesundheitsfördernder Schulen (z.B. Österreich)• Programme zur Früherkennung mentaler StörungenÖsterreich: Gesundheitsfördernde Schulen, Schulpsychologie,
Betreuungslehrer/innen, Projekte wie „Eigenständig werden“, ...
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Dokumentierte primärpräventive Maßnahmen im Bereich Arbeitswelt
Datenlage: Studien führen 50-60% der krankheitsbedingt verlorenen Arbeitstage auf arbeitsbedingten Stress zurück!
Maßnahmen:• Reduktion und Prävention von Stress• Früherkennung und Prävention von Depressionen und
Suchterkrankungen (z.B. Malta)• Psychosoziale Unterstützung für Arbeitslose (z.B. Polen)• Partizipative Arbeits- und Managementkultur (wie z.B.
vom Europäischen Netzwerk für Betriebliche Gesundheitsförderung empfohlen)
Österreich: z.B. Projekte im Rahmen des österr. Netzwerks Betriebliche Gesundheitsförderung, des ÖGB (z.B. Mobbing), der Arbeiterkammer, ...
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Dokumentierte Maßnahmen im Bereich Depression, Ängste, Selbstmord
• Früherkennung und Behandlung bereits in der primären Gesundheitsversorgung (z.B. Österreich)
• Telefon-Hotlines• Erschwerter Zugang zu Medikamenten, Waffen etc. (z.B.
Norwegen) • Unterstützende Maßnahmen in anderen Settings und für
vulnerable Gruppen, um sozio-ökonomischen Ursachen von Depressionen und Ängsten vorzubeugen bzw. diese abzufedern
Österreich: Verschreibung von Antidepressiva durch niedergelassene Ärzte, Psychotherapie auf Krankenschein, reduzierte öffentliche Berichterstattung über Selbstmord (Wien), Telefon-Helplines, Internet-Plattform, Selbsthilfegruppen, ...
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Selbstmordraten in Europa
Quelle: http://www.eaad.net/./media/suicide_rates_eaad_part_count.gif
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Dokumentierte Maßnahmen für vulnerable Gruppen, Armut, soziale Desintegriertheit
Armut / soziale Desintegriertheit erhöhen das Risikomentaler Störungen / Erkrankungen!
Maßnahmen:• Beratung für spezifische Risikogruppen
(z.B. unterprivilegierte Gruppen, Personen mit Risiko von Suchterkrankungen)
• Unterstützung der Rückführung in den Arbeitsmarkt• Förderung der Beschäftigung psychisch kranker
und geistig behinderter MenschenÖsterreich: Aidshilfe, Drogenberatungseinrichtungen,
soziale Einrichtungen wie Caritas, Volkshilfe etc.
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Dokumentierte Maßnahmen gegen Substanzenmissbrauch & GewaltSubstanzenmissbrauch:Datenlage:• Alkoholismus: Jahresprokopf-Konsum der über 15jährigen: Zwischen 6,5
Liter (Norwegen) und 17,5 Liter (Luxemburg): Österreich: ca. 14 Liter• Rauchen: Jahreszigarettenverbrauch pro Kopf zwischen ca. 600 Stück
(Norwegen) und 2800 Stück (Griechenland): Österreich: ca. 1350 Stück Maßnahmen in Österreich: z.B. Schulprogramme (Smoke sucks; be smart-
don‘t start, ...), Maßnahmen in Betrieben (API), Drogenberatungseinrichtungen, ...
Gewalt:Maßnahmen in Österreich: z.B. Maßnahmen bei Gewalt gegen Frauen:
Beratung und Unterstützung, Wegweiserecht für Gewalttäter, Frauenhäuser; Bewährungshilfe zur sozialen Re-Integartion von Straftätern, ...
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Dokumentierte Maßnahmen für Ältere
• Aufbau sozialer Unterstützungsnetzwerke gegen Isolation
• Förderung der körperlichen Betätigung• Förderung der Gemeinschaftsteilhabe• Unterstützung von Freiwilligenarbeit • Maßnahmen im Bereich von Demenz-Erkrankungen für
Betroffene und Angehörige
Österreich: Informationsmaterialien und Initiativen des BMSG (z.B. „Nestor“-Preis), FGÖ-Schwerpunkt, Thema von Wien-Gesunde Stadt, ...
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Dokumentierte Maßnahmen im Bereich des Gesundheitswesens• Betriebliche Gesundheitsförderung für Mitarbeiter/innen
(z.B. HPH-Netzwerk)• Psychologische Betreuung von Patient/innen mit
körperlichen Erkrankungen – diese steigern das Risiko, mentale Probleme zu entwickeln
• Flächendeckende integrierte, kontinuierliche, gemeindenahe Versorgung
Österreich: z.B. Abbau von stationärer Versorgung und Etablierung von gemeindenahen Versorgungsstrukturen, Verschreibung von Antidepressiva in der primären Gesundheitsversorgung, psychologische Betreuung von Patient/innen mit schweren chronischen oder lebensbedrohlichen Erkrankungen in der stationären Gesundheitsversorgung, ...
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Dokumentierte Maßnahmen für Menschen mit mentalen Erkrankungen – Abbau von Benachteiligung und Stigmatisierung
• Maßnahmen gegen Stigmatisierung (Medienkampagnen mit Prominenten, ...)
• Maßnahmen zur Förderung der sozialen Integration: Wohnen, Arbeiten, ...
Österreich: Aktivitäten von Pro Mente, Sachwalterschaft, Patientenanwaltschaft, ...
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Zusammenfassend: Was tut sich in Europa und Österreich?
1. Vielzahl unterschiedlicher Programme für unterschiedliche Zielgruppen, Settings, Themen
ABER: Kaum systematische Politiken & Vergleichsweise wenig sektorenübergreifende Kooperation
2. Trotz der Bedeutung des Themas kaum klar gewidmete Budgets (dies ist auch aufgrund der Breite des Themas schwierig)
3. Wenig spezifisch ausgebildetes Personal – außer in den Niederlanden
4. Wenig systematisches Monitoring und Evaluation (insbesondere auch cost-efficiency)
4. Schritte zur weiteren Umsetzung mentaler Gesundheitsförderung in Österreich
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Herausforderungen und Entwicklungschancen in ÖsterreichHerausforderungen• Behandlungsorientiertes Gesundheitssystem• Im Verhältnis dazu vergleichsweise geringer Stellenwert von
Gesundheitsförderung insgesamt und für mentale Gesundheitsförderung im besonderen
• Sektorenübergreifendes Thema – im föderalistisch strukturierten Österreich sehr schwierig zu koordinieren
• Geringer Entwicklungsstand von Forschung, (ökonomischer) Evaluation, Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich
Entwicklungschancen• Agenda-Setting durch BMGF und FGÖ
– Österreichischer Expert/innen-Arbeitskreis (BMGF)– 1. Österreichische Konferenz Seelische Gesundheit (Dezember
2004) (FGÖ)• Projektförderungen (18% der FGÖ-Projekte)• Teilnahme an internationalen Projekten zum Thema
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Was könnten nächste Schritte in Österreich sein?
1. Etablierung eines nationalen Expert/innen-Netzwerks2. Beteiligung am europäischen Konsultationsprozess3. Weiterentwicklung der österreichischen Country Story als
Überblick über den Ist-Stand unter Einbeziehung möglichst aller österreichischer Expert/innen
4. Entwicklung eines nationalen Aktionsplans – sektorenübergreifende Ziele / Politiken / Programme (zielorientiert, nicht nur Projektförderung)
– Entwicklung von spezifischen Tools / Guidelines
5. Ausbildung von Expert/innen (Beispiel Niederlande)6. Etablierung von Medien, z.B. eine Jahreskonferenz7. Regelmäßige Berichterstattung über Programme und deren
Wirkungen8. Mitarbeit an internationalen Analysen zu Evidenz und Kosten-
Effektivität
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
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STREICHKANDIDAT? Wie kann man mentale Gesundheit / Krankheit beschreiben?
Krankheitssymptome Gesundheitssymptome
• Belastetes mentales Erleben (z.B. Ängste)
• Eingeschränkte mentale Funktionsfähigkeit
• Psychische Erkrankungen (z.B. Depression)
• Mentales Wohlbefinden• Mentale Funktionsfähigkeit (z.B.
Bewältigungsfähigkeit)