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Helaba Volkswirtschaft/Research
DEVISEN KOMPAKT
HEL ABA VO L KSW IRT SCHAFT / RESEARCH · 1 6 . AUG UST 2 01 9 · © HEL ABA 1
Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegen-wärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die An-gaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Voll-ständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr überneh-men können. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-nen Angaben dienen der In-formation. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfeh-lung für Anlageentscheidun-gen verstanden werden.
AUTOR Christian Apelt, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 26 research@helaba.de
REDAKTION
Claudia Windt
HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/Leitung Research
Helaba
Landesbank Hessen-Thüringen
MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44
16. August 2019
In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen
Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan.
Sicherheit ist am Devisenmarkt gefragt, der Schweizer Franken und der Japanische Yen werteten deutlich auf. Die skandinavischen Währungen und die von Rohstoffexporteuren ga-ben z.T. erheblich nach. In den Schwellenländern war der Südafrikanische Rand der größte Verlierer, die Türkische Lira legte zu.
Helaba Währungsprognosen
Performance im Monatsvergleich
% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 17.07. bis zum 15.08.2019)
■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
1,1
2,8
-1,7
2,2
-0,9
-2,3
-3,2
-1,8
-3,8
-0,9
-2,5
0,3
-3,8
3,1
-2,3
-1,2
-2,5
-7,3
-4,7
-1,7
US-Dollar
Japanischer Yen
Britisches Pfund
Schweizer Franken
Kanadischer Dollar
Australischer Dollar
Neuseeland-Dollar
Schwedische Krone
Norwegische Krone
Tschechische Krone
Polnischer Zloty
Ungarischer Forint
Russischer Rubel
Türkische Lira
Koreanischer Won
Chinesischer Yuan
Indische Rupie
Südafrikanischer Rand
Brasilianischer Real
Mexikanischer Peso
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US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
US-Dollar trotzt bislang dem sinkenden Renditevorteil USD
%-Punkte USD Tendenz: leichte Abwertung
Der Euro-Dollar-Kurs rutschte auf ein neues Jahrestief, konnte sich aber auf 1,11 erholen. Die EZB stellte expansi-vere Maßnahmen wie Zinssenkungen und Anleihekäufe in Aussicht. Die Konjunkturdaten aus der Eurozone enttäusch-ten markant. Den Leitzins wird die Fed ebenfalls senken, absolut sogar mehr als die EZB. Daher nimmt der US-Renditevorteil ab. Bewertungsindikatoren bzw. Trumps protektionistische Agenda sprechen auch gegen den US-Dollar. Aufgrund der EZB-Politik erwarten wir vorerst nur noch einen Anstieg des Euro-Dollar-Kurses auf 1,15.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Franken-Stärke – greift nun die SNB ein? CHF
Mrd. CHF CHF %-Punkte Tendenz: Seitwärts
Der Schweizer Franken legte kräftig zu, der Euro-Franken-Kurs fiel unter 1,09. Wegen der zunehmenden Nervosität an den Finanzmärkten war der sichere Anlagehafen gefragt. Zudem belastete die Aussicht auf eine expansive EZB-Politik den Euro: Dennoch sanken die Schweizer Anleiher-enditen sogar stärker. Die SNB steht unter Druck. Sie könn-te am Devisenmarkt intervenieren – steigende Sichteinla-gen sind ein Indiz dafür – oder den Leitzins senken. Mittel-fristig dürfte die SNB Erfolg haben und sich der Euro-Franken-Kurs wieder um 1,10 stabilisieren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Brexit-Ängste belasten Pfund GBP
% GBP %-Punkte Tendenz: Aufwertung
Die Talfahrt des Britischen Pfunds beschleunigte sich. Der Dollar-Pfund-Kurs fiel bis auf 1,20, der Euro-Pfund-Kurs stieg zeitweise über 0,93. Boris Johnsons harte Linie schürt Ängste vor einem Chaos-Brexit. Das Parlament kündigt Widerstand an, ohnehin sollte Johnson kein Interesse an einem ökonomischen und politischen Chaos haben. Der EU-Austritt könnte sich trotz anderer Aussagen weiter in die Länge ziehen. Das unterbewertete Pfund dürfte sich erho-len, der Euro-Pfund-Kurs wird vermutlich bis auf 0,85 fallen. Ein geordneter Brexit würde dem Pfund noch mehr helfen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
Sicherer Hafen Yen stark gefragt JPY
Index, invertiert JPY Tendenz: leichte Abwertung gegenüber Euro
Der Japanische Yen wertete gegenüber Euro und US-Dollar deutlich auf, da die Risikoaversion massiv stieg. Die Zinsdif-ferenzen bewegten sich zugunsten der japanischen Wäh-rung. Die expansivere Geldpolitik der Fed und der EZB dürfte dem Yen helfen, zumal Japans Notenbank wohl nicht im vergleichbaren Ausmaß agieren wird. Das Wachstum in Japan überraschte zuletzt sogar positiv. Mittelfristig sollte die Risikoaversion aber wieder nachlassen. Der Euro-Yen-Kurs dürfte dann etwas steigen, während der Dollar-Yen-Kurs eher auf der Stelle treten wird.
* errechnet aus VIX, High-Yield Spreads, Gold-Kupfer-Verhältnis Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Ölpreisschwäche erklärt Verfall der Krone nur bedingt NOK
USD je Barrel, invertiert NOK Tendenz: Aufwertung
Die Norwegen-Krone geriet deutlich unter Druck, der Euro-Krone-Kurs kletterte über 10,0. Der Rohölpreis ging ange-sichts der globalen Konjunkturunsicherheiten zurück, erklärt aber die Schwäche der Krone nur bedingt. Norwegens Ren-ditevorteil gegenüber dem Euro ist weiterhin extrem groß. Die norwegische Notenbank wird wohl wegen des schwieri-gen Umfelds weitere Zinsanhebungen vorerst verschieben, ihren grundsätzlichen Kurs aber beibehalten. Die Inflation ist erhöht, die Konjunktur solide. Der Euro-Krone-Kurs dürfte deutlich fallen, wenn auch weniger als erwartet.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Stabiler Renditevorteil der Krone SEK
%-Punkte SEK Tendenz: Aufwertung
Die Schwedische Krone gab spürbar nach, der Euro-Krone-Kurs stieg auf 10,7. Die schwedische Wirtschaft schrumpfte im zweiten Quartal marginal. Grundsätzlich ist das Wachs-tum aber noch intakt, jedoch weniger dynamisch. Die Infla-tion liegt knapp unter 2 %. Die Riksbank dürfte eine Zinser-höhung hinauszögern, Zinssenkungen zeichnen sich noch nicht ab. Schwedens großer Renditevorteil gegenüber dem Euro spricht für eine klare Aufwertung der Krone. Mit nach-lassenden globalen Unsicherheiten dürfte der Euro-Krone-Kurs nachgeben, wenn auch weniger als bislang erwartet.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan
„Aussie“ fällt trotz stabiler Zinsdifferenzen AUD
%-Punkte USD Tendenz: Seitwärts gegenüber Euro
Der Australische Dollar verlor gegenüber US-Dollar und Euro. Die globalen Konjunkturunsicherheiten bzw. der US-chinesische Handelskonflikt belasteten den „Aussie“. Zudem
gaben die Rohstoffpreise nach. Das Wachstum in Australien stabilisiert sich auf niedrigem Niveau, die Inflation zog mar-ginal an. Dennoch sind die Zinssenkungen der Reserve Bank wohl noch nicht beendet. Zinsdifferenzen und Roh-stoffpreise deuten aber bereits auf eine Bodenbildung des „Aussie“ gegenüber dem US-Dollar hin. Gegenüber dem Euro wird der Australische Dollar wohl kaum bewegen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Renditedifferenzen stützen den „Loonie“ CAD
%-Punkte CAD Tendenz: Seitwärts gegenüber Euro
Der Kanadische Dollar wertete gegenüber dem Euro leicht und gegenüber dem US-Dollar etwas mehr ab. Der fallende Rohölpreis belastete den „Loonie“. Die kanadische Konjunk-tur läuft insgesamt solide, die Inflation ist erhöht. Dennoch kann angesichts des wackligen Umfelds auch eine Zinssen-kung der Bank of Canada nicht ausgeschlossen werden. Die Renditedifferenzen bewegten sich jedoch zu Gunsten des „Loonie“. Daher könnte er gegenüber dem US-Dollar wieder etwas zulegen. Gegenüber dem Euro dürfte der Kanadische Dollar mehr oder weniger seitwärts tendieren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
Dollar-Yuan springt auf 11-Jahres-Hoch CNY
Mrd. USD CNY Tendenz: leichte Abwertung gegenüber Euro
Der Dollar-Yuan-Kurs sprang über die Marke von 7,0 und versetzte die Welt in Unruhe. China reagierte damit wohl auf neue US-Strafzölle und signalisierte Trump, dass es den Yuan abwerten lassen könnte. Grundsätzlich ist aber auch China an einem eher stabilen Wechselkurs interes-siert. Solange der US-chinesische Handelskonflikt nicht eskaliert, dürfte sich die Abwertung in Grenzen halten, zu-mal die Zinsdifferenzen sogar auf eine leichte Yuan-Aufwertung deuten. Gegenüber dem Euro wird der Yuan vermutlich leicht abwerten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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Helaba Währungsprognosen
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
31.12.18 1 Monat Q3/2019 Q4/2019 Q1/2020 Q2/2020gg. Euro (jew eils gg. Euro, %)
US-Dollar 3,2 1,1 1,11 1,15 1,15 1,15 1,20
Japanischer Yen 6,8 2,8 118 123 122 122 125
Britisches Pfund -2,2 -1,7 0,92 0,90 0,85 0,85 0,85
Schweizer Franken 3,8 2,2 1,08 1,10 1,10 1,10 1,10
Kanadischer Dollar 5,7 -0,9 1,48 1,52 1,51 1,50 1,54
Australischer Dollar -0,8 -2,3 1,64 1,67 1,64 1,64 1,67
Schwedische Krone -5,2 -1,8 10,71 10,50 10,30 10,20 10,00
Norwegische Krone -1,2 -3,8 10,02 9,80 9,60 9,50 9,40
Chinesischer Yuan 0,7 -1,2 7,81 8,05 8,17 8,05 8,28
gg. US-Dollar (jew eils gg. USD, %)
Japanischer Yen 3,4 1,7 106 107 106 106 104
Schweizer Franken 0,6 1,1 0,98 0,96 0,96 0,96 0,92
Kanadischer Dollar 2,4 -1,9 1,33 1,32 1,31 1,30 1,28
Schwedische Krone -8,2 -2,9 9,64 9,13 8,96 8,87 8,33
Norwegische Krone -4,2 -4,8 9,02 8,52 8,35 8,26 7,83
Chinesischer Yuan -2,2 -2,3 7,03 7,00 7,10 7,00 6,901,57
US-Dollar gg. … (jew eils gg. USD, %)
Britisches Pfund -5,2 -2,8 1,21 1,28 1,35 1,35 1,41
Australischer Dollar -3,9 -3,4 0,68 0,69 0,70 0,70 0,72*15.08.2019
Veränderung seit aktueller Stand*
Prognose Ende