Global Gerecht Gesund

Post on 02-Feb-2016

45 views 0 download

description

Global Gerecht Gesund. Zu den Perspektiven von „Globaler Gesundheit“ Forum II: Demokratische Partizipation 17.9.2010 Berlin Prof. Dr. Gerhard Trabert Verein Armut und Gesundheit in Deutschland. Niehoff et al. (Sozialmedizin,1995) :. - PowerPoint PPT Presentation

transcript

Global Gerecht GesundGlobal Gerecht Gesund

Zu den Perspektiven von „Globaler Zu den Perspektiven von „Globaler Gesundheit“Gesundheit“

Forum II: Demokratische PartizipationForum II: Demokratische Partizipation17.9.2010 Berlin17.9.2010 Berlin

Prof. Dr. Gerhard TrabertProf. Dr. Gerhard TrabertVerein Armut und Gesundheit in Verein Armut und Gesundheit in

DeutschlandDeutschland

Ältere MenschenÄltere Menschen(nach Langzeitarbeitslosigkeit,(nach Langzeitarbeitslosigkeit,Niedriglohnsektortätigkeiten,Niedriglohnsektortätigkeiten,

frühzeitiger Berentung aufgrund Behinderungen frühzeitiger Berentung aufgrund Behinderungen und chronischen Erkrankungen)und chronischen Erkrankungen)

Arbeitslose Menschen; Arbeitslose Menschen; Arbeitslosengeld II - BezieherInnenArbeitslosengeld II - BezieherInnen

Ausländische Ausländische MitbürgerInnenMitbürgerInnen

Alleinerziehende Alleinerziehende Eltern, Familien mit Eltern, Familien mit

mehr als mehr als 3 Kindern3 Kindern

KinderKinder bis zum bis zum

14. 14. LebensjahrLebensjahr

.

Wohnungs- und Obdachlosigkeit die Spitze des Wohnungs- und Obdachlosigkeit die Spitze des

Armutseisberges !Armutseisberges !

Niehoff Niehoff et al. (Sozialmedizin,1995)et al. (Sozialmedizin,1995)::

„„Da in Armut Lebende in reichen Da in Armut Lebende in reichen Ländern zumeist Ländern zumeist marginalisiert marginalisiert werden und werden und keine Öffentlichkeitkeine Öffentlichkeit haben, haben sie auch kaum haben, haben sie auch kaum Möglichkeiten, Möglichkeiten, ihre Probleme als ihre Probleme als prioritär zur Anerkennung zu prioritär zur Anerkennung zu bringen.“bringen.“

Was bedeutet dies für die Was bedeutet dies für die Gesundheitsarbeit mit von Gesundheitsarbeit mit von

Armut betroffenen Menschen in Armut betroffenen Menschen in Deutschland?Deutschland?

Grundlegende Gedanken zur Grundlegende Gedanken zur Gesundheitsarbeit:Gesundheitsarbeit:

Salutogenese Salutogenese (Antonowsky)(Antonowsky)Resilienz - Förderung Resilienz - Förderung (Werner)(Werner)Gesundheitsförderung Gesundheitsförderung (Ottawa-Charta 1986):(Ottawa-Charta 1986):

- - 3 wichtige Handlungsstrategien:3 wichtige Handlungsstrategien:1.1. Anwaltschaft für GesundheitAnwaltschaft für Gesundheit2.2. Befähigen und ErmöglichenBefähigen und Ermöglichen3.3. Vermitteln und VernetzenVermitteln und Vernetzen

Psycho- Sozioedukative Verfahren Psycho- Sozioedukative Verfahren (Leppin)(Leppin)Soziales, Kulturelles, Ökonomisches Kapital Soziales, Kulturelles, Ökonomisches Kapital (Bourdieu)(Bourdieu)Verwirklichungschancen (Capabilities) Verwirklichungschancen (Capabilities) (Sen)(Sen)Kritische Auseinandersetzung mit politischen Kritische Auseinandersetzung mit politischen Systemen, Funktionsmechanismen, Systemen, Funktionsmechanismen, UnterdrückungsstrategienUnterdrückungsstrategienPartizipation der betroffenen MenschenPartizipation der betroffenen Menschen

Leppin (2007)Leppin (2007)

Psychoedukative VerfahrenPsychoedukative Verfahren:: Hauptziele: Aufklärung und Hauptziele: Aufklärung und

Wissensvermittlung (auf das Individuum Wissensvermittlung (auf das Individuum ausgerichtet)ausgerichtet)Sozioedukative VerfahrenSozioedukative Verfahren::

Methoden der Wahl (auf Systeme / Gruppen Methoden der Wahl (auf Systeme / Gruppen / Organisationen ausgerichtet)/ Organisationen ausgerichtet)

1.1. Mobilisierung und Partizipation von Mobilisierung und Partizipation von BetroffenenBetroffenen

2.2. Lobbyarbeit bei EntscheidungsträgernLobbyarbeit bei Entscheidungsträgern3.3. Bildung professioneller und politischer Bildung professioneller und politischer

Netzwerke und KoalitionenNetzwerke und Koalitionen

Ökonomisches Ökonomisches KapitalKapital

Soziales Soziales KapitalKapital

KulturellesKulturellesKapitalKapital

Finanzielle Ressourcen, bestimmen Wohnraum,

Umwelt, Ernährung, Bewegung usw.

Soziale Ressourcen bestimmen Kompensationsmöglichkeiten, Zugänge zu med. Leistung. , Unterstützungsmechanismen in Krisenzeiten usw.

Kulturelle Ressourcen bestimmen Wissen, Werte, Fähigkeiten die gesundheits-fördernd sind

Gesundheitsförderndes oder -gefährdendes

HandelnGesundheitGesundheit

Soziale Ungleichheit Aktive und passive Lebensgestaltung

Gesundheitsungleichheit

Ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital Ökonomisches, soziales und kulturelles Kapital bestimmen Gesundheit bestimmen Gesundheit (nach T. Abel Uni Bern)(nach T. Abel Uni Bern) : :

CapabilitiesCapabilities (Ansatz / Paradigma von (Ansatz / Paradigma von Amartya K. SenAmartya K. Sen))

These:These: Armut soll nicht bloss als Armut soll nicht bloss als Mangel an RessourcenMangel an Ressourcen verstanden werden. Armut geht verstanden werden. Armut geht zusätzlich mit einem zusätzlich mit einem Mangel an Mangel an FreiheitFreiheit einher, auf eine Weise zu einher, auf eine Weise zu leben, für die sich Menschen mit leben, für die sich Menschen mit guten Gründen entscheiden.guten Gründen entscheiden.

Ressourcen / Capabilities / FunctioningsRessourcen / Capabilities / Functionings (T. Abel)(T. Abel)

Ressourcen

Mittel zur

Zielrealisierung

Persönliche, soziale und umweltbezogene Umwandlungsfaktoren

Capabilities

Tatsächlich realisierbare Functionings

Potentiale der

Zielrealisierung

Functionings

Realisierte Handlungen / Zustände

Zielrealisierung

Einschränkungen der

Wahlmöglichkeiten

Ressourcen, Capabilities, FunctioningsRessourcen, Capabilities, Functionings

GesundheitsförderungGesundheitsförderung

Eindeutiger Fokus auf Eindeutiger Fokus auf gesundheitliche und soziale gesundheitliche und soziale Ungleichheiten.Ungleichheiten.

Zielt immer auf die Herstellung und Zielt immer auf die Herstellung und Verbesserung vonVerbesserung von

1.1. gesundheitlicher Kompetenzgesundheitlicher Kompetenz

2.2. ChancengleichheitChancengleichheit

3.3. GerechtigkeitGerechtigkeit

„„Zugänge“schaffen:Zugänge“schaffen:

BildungszugangBildungszugang; eine Chancengleichheit ist in ; eine Chancengleichheit ist in vielen europäischen Staaten immer noch nicht vielen europäischen Staaten immer noch nicht verwirklicht (OECD-Studie; PISA-Studie)verwirklicht (OECD-Studie; PISA-Studie)EinkommenszugangEinkommenszugang; staatliche Transferleistungen ; staatliche Transferleistungen sind oft zu niedrig bemessen (siehe u.a. sind oft zu niedrig bemessen (siehe u.a. Ernährungsaspekt, Bildungsaspekt)Ernährungsaspekt, Bildungsaspekt)Medizinischer VersorgungszugangMedizinischer Versorgungszugang; ; niedrigschwellige Präventions- und niedrigschwellige Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote (Setting-AnsatzGesundheitsförderungsangebote (Setting-Ansatz))

Gesundheitsarbeit ist eine Gesundheitsarbeit ist eine interdependente Aufgabe und interdependente Aufgabe und

Herausforderung :Herausforderung :Der einzelne Betroffene

Der professionell oder ehrenamtlich Tätige

Der Staat, das Land, die Kommune

Die „Öffentlichkeit“: FreundIn, LehrerIn, Arbeitgeber, Nachbar usw.

Praxisbeispiele:Praxisbeispiele:

Beispiel zur Resilienzförderung:Beispiel zur Resilienzförderung: „Gesundheit jetzt – in sozialen „Gesundheit jetzt – in sozialen

Brennpunkten“Brennpunkten“

Gesundheitsmaßnahmen zur Gesundheitsmaßnahmen zur Resilienz- und Resilienz- und GesundheitsförderungGesundheitsförderung

Ort: Obdachlosensiedlung der Ort: Obdachlosensiedlung der Stadt Mainz: „Zwerchallee“ Stadt Mainz: „Zwerchallee“

Konzeptionelle Überlegungen:Konzeptionelle Überlegungen:

Angebote „vor Ort“ innerhalb des sozialen BrennpunktesAngebote „vor Ort“ innerhalb des sozialen Brennpunktes

Vernetzung und KooperationVernetzung und Kooperation

vorhandene institutionelle Ressourcen nutzenvorhandene institutionelle Ressourcen nutzen

vorhandene individuelle Ressourcen nutzenvorhandene individuelle Ressourcen nutzen

geschlechtspezifische Aspekte berücksichtigengeschlechtspezifische Aspekte berücksichtigen

interkulturelle Aspekte berücksichtigeninterkulturelle Aspekte berücksichtigen

Picknick auf dem Biohof !Picknick auf dem Biohof !

Die Projektidee:

- Ein mobiles Freizeit- und Beratungsangebot für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren

• Besondere Betonung liegt auf der Gesundheitsförderung, Schwerpunkte sind Ernährung und Bewegung

- Aufsuchende soziale Gesundheitsarbeit mit entsprechenden Leitlinien:

- Niedrigschwelligkeit - Parteilichkeit - Partizipation - Freiwilligkeit

• Förderung von personellen und sozialen Ressourcen (Resilienzförderung) in Zusammenarbeit mit bereits ansässigen Einrichtungen der Stadtteile

Snoezelen-Raum SchuleSnoezelen-Raum Schule Entspannung pur!Entspannung pur!

Partnerschaften:Partnerschaften:

Armut global angehen:Armut global angehen:

RumänienRumänien

KongoKongo

Cook-InselnCook-Inseln

„„See the person,See the person, not the illness.“not the illness.“

Betroffeneneinbeziehung:Betroffeneneinbeziehung:

Ressourcenorientiertheit Ressourcenorientiertheit – Betroffenenkompetenz– Betroffenenkompetenz

Einbeziehung von Einbeziehung von Betroffenen in Betroffenen in

Entwicklungs- und Entwicklungs- und Entscheidungsprozesse.Entscheidungsprozesse.