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IMPRESSUM
Medieninhaber und Herausgeber: Ludwig Boltzmann Gesellschaft GmbH
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Für den Inhalt verantwortlich: Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie
c/o Österreichisches Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
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Die Jahresberichte stehen auf der Webseite des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der
Biographie unter http://gtb.lbg.ac.at/ zur Verfügung.
© 2010 Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie – Alle Rechte vorbehalten
Wissenschaftlicher Beirat:
Univ.-Prof. Dr. Dr. Peter Alheit, Universität Göttingen
Univ.-Prof. Peter-André Alt, Freie Universität Berlin
Univ.-Prof. Dr. Hans Höller, Universität Salzburg
Univ.-Prof. Dr. Michaela Holdenried, Universität Freiburg im Breisgau
Prof. Dr. Ulrich Raulff, Deutsches Literaturarchiv Marbach
Kooperationspartner:
Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Österreichische Nationalbibliothek
Universität Wien
Thomas Bernhard Privatstiftung
Jüdisches Museum Wien
Frankfurter Goethe-Haus /
Freies Deutsches Hochstift
Deutsches Literaturarchiv Marbach
Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie
Jahresbericht 2009
1. Das Institut in Zahlen Das Budget des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie beträgt für die ersten
sieben Jahre rund 4,2 Mio. Euro und wird zu 60 % von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft und zu 40 % (zur
Hälfte Cash-, zur Hälfte Inkind-Leistungen) von einem Partnerkonsortium getragen, bestehend aus der
Österreichischen Nationalbibliothek, der Universität Wien, der Thomas Bernhard Privatstiftung, dem Jüdischen
Museum Wien, dem Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift und dem Deutschen Literaturarchiv
Marbach.
2. MitarbeiterInnen und Infrastruktur 2.1. MitarbeiterInnen (Stand 2009) Wilhelm Hemecker Direktor, verantwortlich für die Programmlinien „Geschichte der Biographie“ und „Hugo
von Hofmannsthal“.
Bernhard Fetz stellvertretender Direktor, verantwortlich für die Programmlinien „Theorie der Biographie“ und
„Ernst Jandl“ (bis 31.05.2009, ab 01.06.2009 Direktor des Österreichischen Literaturarchivs der
Österreichischen Nationalbibliothek).
Günther Riederer Key Researcher, verantwortlich für die Programmlinie „Leopold von Andrian“ (seit Dezember
2009).
Manfred Mittermayer Key Researcher, verantwortlich für die Programmlinie „Thomas Bernhard“.
Cornelia Nalepka Office Managerin.
Korina Blank wissenschaftliche Mitarbeiterin der Programmlinie „Hugo von Hofmannsthal“.
Tobias Heinrich wissenschaftlicher Mitarbeiter der Programmlinien „Hugo von Hofmannsthal“ und „Geschichte
der Biographie“.
Wolfgang Kreutzer wissenschaftlicher Mitarbeiter der Programmlinien „Hugo von Hofmannsthal“ und
„Geschichte der Biographie“.
Deborah Holmes wissenschaftliche Mitarbeiterin, verantwortlich für die Programmlinie „Eugenie
Schwarzwald“.
Esther Marian wissenschaftliche Mitarbeiterin der Programmlinie „Theorie der Biographie“.
Caitríona Ní Dhúill wissenschaftliche Mitarbeiterin der Programmlinien „Geschichte der Biographie“ und „Hugo
von Hofmannsthal“, verantwortlich für den Bereich „Aspekte englischsprachiger Biographik“ (bis 31.07.2009,
seit 01.08.2009 Lecturer an der Durham University).
Hannes Schweiger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Programmlinie „Ernst Jandl“.
Georg Huemer Studienassistent.
Albert Dikovich Studienassistent (seit Oktober 2009).
2.2. Infrastruktur (Räume, Außenstelle Gmunden) Am Hauptstandort Universität Wien, Institut für Germanistik: 4 Großraumarbeitsplätze und ½ Raum.
Am Österreichischen Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek: 2 Räume, davon 1 Großraum für
3 Personen.
Am Thomas Bernhard-Archiv in Gmunden: 1 definierter Arbeitsplatz.
Am Frankfurter Goethehaus: 1 definierter Arbeitsplatz.
Am Deutschen Literaturarchiv Marbach: 1 Raum.
3. Höhepunkte 2009
3.1. Symposium Die vielen Leben der Biographie
Unter Beteiligung in- und ausländischer Fachgelehrter fand von 25.-27. März 2009 im Oratorium der
Österreichischen Nationalbibliothek sowie in Räumlichkeiten der Universität Wien und der Internationalen
Forschungsstelle Kulturwissenschaften ein Symposium mit dem Titel Die vielen Leben der Biographie –
Biographie als kulturwissenschaftliches Paradigma statt. Im Rahmen der interdisziplinären Tagung diskutierten
die Vortragenden unterschiedliche Aspekte des Genres und den Standort der Biographie in der gegenwärtigen
Debatte.
Zur Diskussion standen die Vorstellung einer biographischen
„Wahrheit“ und die irritierende Vielfalt des schillernden
Genres mit seiner langen und beeindruckenden Tradition. Eine
Neubestimmung des Begriffs Biographie wurde zum zentralen
Gegenstand der Tagung. Lange Zeit stand die Biographie im
Verdacht, ihre Subjekte auf naive Weise zu konstruieren,
unwissenschaftlich und eindimensional vorzugehen.
Demgegenüber konnten die ReferentInnen zeigen, welche
Variationsbreite des Biographischen es gibt und wo die
Biographie zwischen Konstruktion und Evidenz – den Polen
jeder zeitgemäßen kulturwissenschaftlichen Theoriebildung –
steht.
An allen drei Tagen war die Konferenz sehr gut besucht und
zeichnete sich durch fundierte und anschauliche Vorträge
sowie durch angeregte Diskussionen aus. Den idealen Rahmen
für diese überaus erfolgreiche Tagung schufen neben dem
Hauptveranstalter, dem Ludwig Boltzmann Institut für
Geschichte und Theorie der Biographie, die Kooperationspartner (die Österreichische Nationalbibliothek, das
Institut für Germanistik der Universität Wien und das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften).
Programm:
25. März
Eröffnung: Österreichische Nationalbibliothek (9.00 Uhr)
Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek
Wilhelm Hemecker, Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie
Vormittag (9.30 – 13 Uhr)
Eröffnungsvortrag von Helmut Scheuer:
9.30-10.15 Autor und Werk – Zur Geschichte einer schwierigen Beziehung
Materialien und Medien des Biographischen – Moderation: Helmut Lethen
10.15-11.00 Bernhard Fetz: Der Stoff, aus dem das (Nach-)Leben ist. Zum Status biographischer Quellen
11.30-12.15 Devin Fore: Gegen den ‚lebendigen Menschen‘. Experimentelle sowjetische Biographik der 1920er Jahre
12.15-13.00 Manfred Mittermayer: Erzählformen im biographischen Film
Nachmittag (15 – 18.00 Uhr)
Biographie und Geschichte/Geistesgeschichte – Moderation: Lutz Musner
15.00-15.45 Wolfram Pyta: Geschichtswissenschaft und Biographie
15.45-16.30 Tobias Heinrich: Über Thomas Abbts Schriften. Biographie und Hermeneutik
26. März
Universität Wien
Begrüßung: Michael Rohrwasser
Vormittag (9.30 – 12.30 Uhr)
Biographie und Psychoanalyse – Moderation: Wilhelm Hemecker
9.30-10.15 Andrew Webber: Freuds Leben Schrebers
10.15-11.00 Eveline List: Marie Bonapartes Edgar Allan Poe-Biographie
11.30-12.15 Michael Rohrwasser: Freud-Biographik im Film
Nachmittag (14.30 – 18 Uhr)
Literarische Biographik – Moderation: Michael Rohrwasser
14.30-15.15 Hans Wagener: Autobiographie und Biographie. Das Beispiel Robert Neumann
15.15-16.00 Miguel Oliveira: Günter Grass im Krebsgang: Eine un/konventionelle Biographie
16.30-17.15 Wolfgang Kreutzer: Literarische Schumann-Biographik
17.15-18.00 Dierk Rodewald: Jakob Wassermann: Caspar Hauser oder die Trägheit des Herzens
27. März
Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Begrüßung: Helmut Lethen
Vormittag (9.30 – 12.30 Uhr)
Biographie und Gesellschaft – Moderation: Bernhard Fetz
9.30-10.15 Peter Alheit: Die eigenwillige Karriere des Biographiekonzepts in den Sozialwissenschaften
10.15-11.00 Christian von Zimmermann: Faszination des Extremen. Probleme des Biographischen für eine Analyse des Terrorismus
am Beispiel der Ulrike Meinhof
11.30-12.30 Deborah Holmes / Hannes Schweiger: Von der nationalen Vereinnahmung bis zur Metabiographie. Biographie als
Medium kultureller Transferprozesse
Nachmittag (14.30 – 17.30 Uhr)
Genre und Gender – Moderation: Manfred Mittermayer
14.30-15.15 Esther Marian: Thesen zu Biographie und Geschlecht
15.15-16.00 Caitríona Ní Dhúill: Biographie von ‚er‘ bis ‚sie‘. Möglichkeiten und Grenzen relationaler Biographik
16.30-17.15 Karoline Feyertag: Vom Genre der Biographie. Sarah Kofman zwischen
Bibliographie und Biographie
3.2. Symposium Biographie und Religion
Am 10. November 2009 fand im Oratorium der Österreichischen
Nationalbibliothek ein international besetztes Symposium zur
Bedeutung von Lebensgeschichten religiöser Gründergestalten
statt. Dabei lag der Fokus auf der biographischen Konstruktion
religiöser Lebensgeschichten und deren Wirksamkeit für die
individuelle Lebenspraxis. ExpertInnen aus Judaistik,
Islamwissenschaft, Theologie und Kulturwissenschaften
erörterten in sieben Einzelvorträgen und einer abschließenden
Podiumsdiskussion, inwiefern Biographien im religiösen Kontext
neben der Offenbarung Orientierung für Gläubige bieten,
welcher Stellenwert den Lebenserzählungen von ProphetInnen
zukommt oder woher das Bedürfnis rührt, das Leben religiöser
Gründergestalten auf historische Authentizität hin zu
überprüfen.
Das Symposium, das vom Ludwig Boltzmann Institut für
Geschichte und Theorie der Biographie in Kooperation mit der
Österreichischen Nationalbibliothek veranstaltet wurde, stieß
auf reges mediales Interesse. Ein Band, der die erweiterten
Beiträge in schriftlicher Form versammelt, ist im Entstehen.
Programm:
9:00-9:30
ERÖFFNUNG (9.00-9.30 Uhr)
Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek
Ferdinand Maier, Vizepräsident der Ludwig Boltzmann Gesellschaft
Wilhelm Hemecker, Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie
Vormittag (9.30-13.00 Uhr)
9.30-10.15 Thomas Macho (Berlin): Die Bedeutung biographischer Narrative zu religiösen Gründergestalten aus
kulturwissenschaftlicher Perspektive
10.15-11.00 Carl S. Ehrlich (Toronto): Biographische Narrative zu Moses und ihre Aktualität im Judentum der Gegenwart
11.30-12.15 Andreas Schüle (Richmond): Das ‚Leiden des Gerechten’ als Ausgangspunkt biographischen Schreibens im Alten und
Neuen Testament
12.15-13.00 Christoph Heil (Graz): Die Jesus-Überlieferung der ‚Quelle Q‘
Nachmittag (14.30-17:15)
14.30-15.15 Tariq Ramadan (Oxford): The Relevance of Muhammad’s Life for a Muslim Today
15.15-16.00 Tal Ilan (Berlin): Leben von Prophetinnen als Rollenmodelle im jüdischen Glauben
16:30-17.15 Tilman Nagel (Göttingen): Biographische Narrative zu Mohammed als religiöse Imperative
ABSCHLUSSDISKUSSION (17.15-18.00)
TeilnehmerInnen: Tarafa Baghajati, Carl S. Ehrlich, Christoph Heil, Tal Ilan, Thomas Macho, Tilman Nagel, Andreas Schüle
Moderation: Renata Schmidtkunz
3.3. Ausstellung: „Österreich selbst ist nichts als eine Bühne“ - Thomas Bernhard und das
Theater: Salzburg – Wien
Die am 4. November 2009 eröffnete Ausstellung bietet im Jahr der 20. Wiederkehr des Todestages von Thomas
Bernhard einen umfangreichen Einblick in sein Theaterschaffen.
Sie konzentriert sich dabei auf die beiden österreichischen
Uraufführungsorte seiner Stücke: Salzburg und Wien. Anhand von
fünf in diesen Städten erstmals aufgeführten Dramen werden
zentrale Aspekte seiner Theaterarbeit beleuchtet.
Im Mittelpunkt steht die Entstehungsgeschichte von „Der
Ignorant und der Wahnsinnige“ (1972), „Die Macht der
Gewohnheit“ (1974), „Der Theatermacher“ (1985), „Ritter, Dene,
Voss“ (1986) und „Heldenplatz“ (1988). Es geht in diesen Stücken
um Kunst und Künstlertum in einer kunstfeindlichen Zeit, um das
vergebliche Ringen um Perfektion und Beherrschung, um Macht
und Besessenheit. Und es geht immer wieder um Österreich: um
die nationalsozialistische Vergangenheit und ihr Weiterwirken,
aber auch um den aktuellen Zustand des Staates und seiner
Protagonisten.
Anhand zahlreicher Dokumente aus Bernhards Nachlass,
Entwurfszeichnungen und Szenenfotos wird eine der
ungewöhnlichsten Karrieren der österreichischen Literatur- und
Theatergeschichte nachvollzogen – zwischen spektakulären
Bühnentriumphen und viel diskutierten Skandalen. Dabei wird
auch der Anteil der wichtigsten Theaterkünstler an dieser Erfolgsgeschichte sichtbar: die Rolle von Claus
Peymann als Regisseur und von Karl-Ernst Herrmann als Bühnenbildner, die Bedeutung von Schauspielern wie
Bernhard Minetti, Traugott Buhre, Kirsten Dene, Bruno Ganz, Wolfgang Gasser, Gert Voss usf.
Vor allem macht die Ausstellung deutlich, welche Realitätsbereiche in diesen Stücken auf spannungsvolle
Weise miteinander in Beziehung gesetzt werden: die Welt des Zirkus, des Theaters, der Musik, aber auch die
großbürgerliche Gesellschaft Wiens und die österreichische Politik und Zeitgeschichte – Bernhards letztes Stück
„Heldenplatz“ steht für einen der größten Theaterskandale Österreichs, dessen mediale und politische
Inszenierung ausführlich dargestellt wird.
Die Schau wurde von Manfred Mittermayer und Martin Huber kuratiert, von Peter Karlhuber gestaltet und in
Kooperation zwischen dem Thomas-Bernhard-Archiv, der Thomas Bernhard Privatstiftung und dem Ludwig
Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie umgesetzt.
3.4. Visiting Professorship
Der Direktor des Instituts, Dr. Wilhelm Hemecker, lehrte im Spring Quarter 2009 als Visiting Professor an der
University of California, Los Angeles (UCLA) (siehe 5.5.1.).
4. Forschung in den Programmlinien
4.1. Programmlinie 1: Geschichte der Biographie
Die erste Jahreshälfte stand im Zeichen des in Kooperation mit der Österreichischen Nationalbibliothek, der
Universität Wien und der Internationalen Forschungsstelle Kulturwissenschaften organisierten Symposiums Die
vielen Leben der Biographie (siehe 3.1.), sowie der Redaktion des Sammelbandes Die Biographie – Beiträge zu
ihrer Geschichte (siehe 5.1.1.). Der 508 Seiten starke Band wurde im Rahmen der Archivgespräche des
Österreichischen Literaturarchivs am 11. November 2009 im Oratorium der Österreichischen
Nationalbibliothek vorgestellt.
In der zweiten Jahreshälfte konzentrierten sich die Arbeiten auf das in Kooperation mit der Österreichischen
Nationalbibliothek veranstaltete Symposium Biographie und Religion (siehe 3.2.) und auf die Redaktion der
Beiträge für den Tagungsband, dessen Erscheinen für Herbst 2010 geplant ist. Darüber hinaus wurden von
Caítriona Ní Dhúill zwei Beiträge (Lehre des biographischen Schreibens und Intermediale Biographik) für das von
Christian Klein herausgegebene Handbuch Biographie verfasst (siehe 5.1.2).
4.2. Programmlinie 2: Theorie der Biographie
Die Arbeiten konzentrierten sich auf das Symposium Die vielen Leben der Biographie (siehe 3.1.) und auf die
Redaktion des Sammelbandes Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie (siehe 5.1.1.). Der Band wurde im
Rahmen der Archivgespräche des Österreichischen Literaturarchivs am 11. November 2009 im Oratorium der
Österreichischen Nationalbibliothek vorgestellt. Der Vorstellung folgte ein Podiumsgespräch zum Thema „Die
Biographie zwischen Kunst und Wissenschaft“ mit Brigitte Hamann, Helmut Lethen, Marlene Streeruwitz und
Bernhard Fetz (siehe 5.3). Bernhard Fetz (Biographisches Erzählen zwischen Wahrheit und Lüge, Inszenierung
und Authentizität und Zur Bedeutung der Quellen), Hannes Schweiger (Biographiewürdigkeit, Postcolonial
Studies und Kollektivbiographische Ansätze) und Deborah Holmes (Italienische Biographik) verfassten
außerdem Beiträge für das von Christian Klein herausgegebene Handbuch Biographie (siehe 5.1.2.).
4.3. Programmlinie 3: Hugo von Hofmannsthal
Die Forschung zu Hugo von Hofmannsthal hat von der Einbindung
einer Mitarbeiterin des Hofmannsthal-Archivs am Frankfurter
Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift großen Gewinn
gezogen. Korina Blank arbeitet halbtags an der Redaktion der etwa
10.000 handschriftlichen Blätter mit unveröffentlichten
Aufzeichnungen des Dichters, die 2011 als Band 38 und 39 der
Kritischen Hofmannsthal-Ausgabe erscheinen werden. Mit Blick
auf die Quellenlage wurde ein Konzept erarbeitet, das alle
bisherigen Studien integriert und – unter Einbindung des Freien
Deutschen Hochstifts, das seit dem 1. April 2009 auch offizieller
Kooperationspartner des Ludwig Boltzmann Instituts für
Geschichte und Theorie der Biographie ist, sowie einiger der
namhaftesten Hofmannsthal-Forscher – das Erscheinen einer reich
illustrierten topographisch orientierten Biographie termingerecht
zur geplanten Hofmannsthal-Ausstellung Anfang 2012 sicherstellt.
Das Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift hat
zudem großes Interesse an einer Übernahme der Ausstellung
bekundet.
4.4. Programmlinie 4: Eugenie Schwarzwald
Das Jahr war von intensiven Arbeiten an Kapiteln zu folgenden
Themen der Biographie Eugenie Schwarzwalds geprägt: Karl Kraus,
Erster Weltkrieg, Hans Kelsen, Elias Canetti, die Semmering Schule,
Erste Republik. Ergänzt wurde die Arbeit durch ausführliche
Recherchen am Österreichischen Staatsarchiv bzw. dem Wiener
Stadt- und Landesarchiv. Deborah Holmes nahm vom 19.-21. April an
der Tagung Hans Kelsen – Leben – Werk – Wirksamkeit an der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften teil. Ihr Vortrag Die
Schwarzwaldschule und Hans Kelsen ist in gedruckter Form im
Rahmen des Tagungsbandes erschienen (siehe 5.1.2.). Außerdem hat
Deborah Holmes mit einem Referat zur deutschsprachigen Garibaldi-
Biographik an der Tagung Die Transformation des Genie-Konzepts in
Italien und Deutschland 1800-1945 (26.-29. November 2009)
teilgenommen. Seit Juli 2009 fanden regelmäßig Planungstreffen zur
Schwarzwaldausstellung am Jüdischen Museum Wien statt. Am
12.10.2009 wurde den MitarbeiterInnen des Ludwig Boltzmann
Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie das
Einführungskapitel der Biographie präsentiert und im Rahmen der
anschließenden Diskussion ausführlich besprochen.
4.5. Programmlinie 5: Thomas Bernhard
Die Arbeit an der Biographie zu Thomas Bernhard wurde im Rahmen von Recherchen im Thomas-Bernhard-
Archiv Gmunden, anlassweise aber auch in der Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur im
Literaturhaus Wien, im Archiv der Salzburger Festspiele und an anderen quellenverwahrenden Institutionen
fortgesetzt. Am Bernhard-Archiv wurde der umfangreiche Vorlass des französischen Bernhard-Forschers Louis
Huguet (wichtigster Experte zu Bernhards Familiengeschichte) aufgearbeitet, sodass die Materialien nun in
geordneter Form für die Forschung zugänglich sind.
Manfred Mittermayer kuratierte die Ausstellung Thomas
Bernhard und das Theater am Österreichischen
Theatermuseum Wien, die von mehreren kooperierenden
Institutionen (darunter das Ludwig Boltzmann Institut für
Geschichte und Theorie der Biographie) von 5. November
2009 bis zum 4. Juli 2010 veranstaltet wird (siehe 3.3). Die
Ausstellung ist mit bisher über 6000 Besuchern bereits jetzt
ein Publikumserfolg. Ein Begleitband zur Ausstellung wurde
von Manfred Mittermayer mitherausgegeben (siehe
5.1.1.).
Manfred Mittermayer war außerdem mitverantwortlich für
die erste Version der Stichwörter zur oberösterreichischen
Literaturgeschichte, die sich aus biographischen Artikeln zu
AutorInnen, aber auch Stichwörtern zu Werken und
Themen zusammensetzt. Die Stichwörter zur
Literaturgeschichte wurden im Rahmen von Linz 09 im StifterHaus Linz vorgestellt (siehe 5.3.) und sind seit 9.
November 2009 online zugänglich (http://www.stifter-haus.at/lib/publication_overview_micro.php).
4.6. Programmlinie 6: Ernst Jandl
4.6.1. Ernst Jandl Ausstellung 2010
Im Verlauf des Jahres 2009 fanden mehrere
Planungsgespräche mit den MitarbeiterInnen
des Wien Museums in Hinblick auf die Ernst
Jandl Ausstellung 2010 statt. Bernhard Fetz
und Hannes Schweiger konnten gemeinsam
ein Ausstellungskonzept und eine Liste der
Ausstellungsobjekte erarbeiten. Das
Gesamtkonzept wurde im Wien Museum
präsentiert. Im Rahmen der Vorbereitungen
wurde ein umfangreiches Begleitprogramm
zur Ausstellung konzipiert: Konzerte, Konzertlesungen, Spezialführungen, Lesungen und Workshops für Kinder,
etc. Auch für den Ausstellungskatalog liegt ein Konzept vor. BeiträgerInnen wurden angefragt, Materialen zu
einzelnen Beiträgen für den Katalog („Jandl und der Film“, „Jandl und die Musik“) zusammengestellt.
4.6.2. Ernst Jandl DVD
Hannes Schweiger widmete sich der Erstellung eines Konzepts und einer Struktur für die multimediale
Biographie Ernst Jandls, die in Form einer DVD erscheinen wird. Dabei wurden 2009 bereits einzelne
Textbausteine verfasst und Materialien zur multimedialen Aufarbeitung zusammengestellt, in erster Linie für
die Kapitel „Erziehung“ und „Stimme“, in Auswahl aber auch für alle anderen der 12 vorgesehenen Kapitel.
Hannes Schweiger entwickelte gemeinsam mit dem für die technische Umsetzung verantwortlichen
Unternehmen ZONE Media Aufbau und Gestaltung der DVD. Beides wurde im Rahmen der Präsentation einer
Vorabversion der DVD am 25. November 2009 dem Board des Instituts vorgestellt.
4.6.3. Auswertung des Ernst Jandl Nachlasses
Hinsichtlich des Nachlasses von Ernst Jandl standen 2009 Sichtung und Auswertung in Hinblick auf die
Ausstellung und die multimediale Biographie im Vordergrund. Außerdem wurden Bild- und Tondokumente für
die DVD aufgearbeitet (Scans, Bildbearbeitung, Tonschnitt).
4.7. Programmlinie 7: Leopold von Andrian
Seit 1.12.2009 wurde das Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie um eine
Programmlinie erweitert, die sich in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach einer Biographie
Leopold von Andrians, einer der zentralen Figuren der Wiener Jahrhundertwende, widmet. Leopold von
Andrian wird in der germanistischen Forschung nach wie vor primär als Literat, vor allem als Autor der
einflussreichen Jahrhundertwende-Erzählung Der Garten der Erkenntnis wahrgenommen, als Mitglied des
Kreises um Stefan George und Freund Hugo von Hofmannsthals, Arthur Schnitzlers, Hermann Bahrs und Harry
Graf Kesslers. Sein Nachlassverwalter, der amerikanische
Germanist Walter Perl, edierte den Briefwechsel mit
Hugo von Hofmannsthal und die in den Blättern für die
Kunst erschienenen Gedichte (1968); Horst Schumacher
(1967) und Gabriella Rovagnati (1985) verfassten
Monographien über den Autor, die allerdings jeweils nur
einen kleinen Ausschnitt seiner Biographie behandeln.
Mit Aspekten seiner Diplomatenkarriere befassten sich
in Form von Aufsätzen: Markus Mayr (1989), Hermann
Dorowin (1991), Viktor Suchy (1977), Friedbert
Aspetsberger (1980), John Leslie (1988, 1993) und
Wendelin Schmidt-Dengler (1985); Jens Rieckmann
(1997) näherte sich dem Thema der Homosexualität bei
Andrian.
In den letzten Jahren signalisierten vor allem drei
Veröffentlichungen ein neuerwachtes Interesse an
Andrian: 2003 erschien eine Auswahledition aus dem
Nachlass: Leopold von Andrian (1875-1951).
Korrespondenzen, Notizen, Essays, Berichte,
herausgegeben von Ursula Prutsch und Klaus Zeyringer
(Böhlau), die zentrale Texte in kommentierter Edition
darbietet. Im selben Jahr erschien auch eine
kommentierte Neuausgabe der Erzählung Der Garten der Erkenntnis, herausgegeben und mit einem Nachwort
versehen von Dieter Sudhoff (Igel Verlag). Eine Dissertation von Cathrine Theodorsen mit dem Titel „Der Garten
der Erkenntnis“ und der Dilettantismus in der Wiener Moderne, die 2005 an der Universität Tromsø eingereicht
wurde und 2006 im Verlag Wehrhahn erschien, betrachtet seine literarische Laufbahn als beispielhaft für die
Biographie eines Dilettanten. Eine genauere, sowohl seine literarische als auch seine politische Biographie
berücksichtigende monographische Studie steht noch aus. Ziel der Kooperation ist die Erschließung des
Nachlasses von Leopold von Andrian und das Erstellen einer am Nachlass orientierten Biographie.
4.7.1. Die Biographie Leopold von Andrians als „Nachlassbiographie“
Bisher wurde nur ein Teil des literarischen Nachlasses
erschlossen und katalogisiert; ein großer Teil biographisch
relevanter Quellen ist nur in einer groben Liste handschriftlich
erfasst und damit schwer zugänglich. Im Rahmen der
Kooperation wird der Nachlass erschlossen, das heißt
geordnet und in der Datenbank katalogisiert und
anschließend für eine wissenschaftliche Biographie
ausgewertet. Diese Konstellation garantiert sowohl
Bestandsnähe als auch eine Anbindung an neuere Theorien
und Konzepte der Biographik. Am Beispiel Leopold von
Andrians soll eine innovative Art der Biographik entwickelt
werden, die sich am Nachlass orientiert, dessen Geschichte
und damit zugleich die Geschichte des Nachlassers und seines
Werks erzählt. Für eine solche „Nachlassbiographie“ kommt
als Publikationsort die neue Marbacher Schriftenreihe Aus
dem Archiv in Frage, dessen erster Band in diesem Jahr
erscheinen soll.
4.8. Programmlinien übergreifende Forschung
4.8.1. Bibliographische Datenbank
Die Arbeit an der umfassend angelegten
bibliographischen Datenbank zu Geschichte und
Theorie der Biographie wurde fortgesetzt. Die
Datenbank enthält nun 2842 Titel. Die Zahl der
autopsierten Titel beträgt 1141. Das
Kategoriesystem wurde grundlegend überarbeitet.
Die meisten Titel sind nun Kategorien zugeordnet.
Außerdem wurden aus dem Bestand der
Datenbank Auswahlbibliographien für die beiden
Bände zur Geschichte und zur Theorie der
Biographie erstellt (siehe 5.1.1.).
4.9. Forschungsreisen 2009
- Wilhelm Hemecker: Studien zum Beitrag Stefan Zweig (Die Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte,
siehe 5.1.2.) am DLA Marbach (01.02.-11.02. und 26.02.-01.03.).
- Georg Huemer: Forschungsaufenthalt am DLA-Marbach im Rahmen eines Marbach-Stipendiums (siehe
7.). Studien zu Richard Friedenthals editorischer Bearbeitung von Stefan Zweigs Balzac für den Beitrag
Stefan Zweig (Die Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte, siehe 5.1.2.) am DLA Marbach (01.02.-
28.02.) und zu seiner Diplomarbeit über Stefan Zweig als Biograph Balzacs.
4.10. Wissenschaftliche Kooperationen
Das Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift, mit dem bereits seit längerem eine
gewinnbringende Zusammenarbeit besteht, ist seit 1. April 2009 offizieller Kooperationspartner des Ludwig
Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie. Korina Blank arbeitet halbtags an den
unveröffentlichten Aufzeichnungen Hugo von Hofmannsthals im Hofmannsthal-Archiv.
Seit 1.12.2009 besteht die Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv durch die Aufnahme von Günter
Riederer als Key Researcher des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie und der
Eröffnung einer eigenen Programmlinie zu Leopold von Andrian (siehe 4.7.).
Sämtliche bisherige Kooperationen wurden erfolgreich fortgeführt.
5. Forschungsergebnisse
5.1. Publikationen
5.1.1. Sammelbände
Die Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker unter
Mitarbeit von Wolfgang Kreutzer. Berlin, New York: De Gruyter 2009.
Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz unter
Mitarbeit von Hannes Schweiger. Berlin, New York: De Gruyter 2009.
Ikonen, Helden, Außenseiter. Film und Biographie. Hg. v. Manfred
Mittermayer, Patric Blaser, Andrea Braidt und Deborah Holmes. Wien:
Zsolnay 2009.
„Österreich selbst ist nichts als eine Bühne“. Thomas Bernhard und das
Theater. Hg. v. Martin Huber und Manfred Mittermayer. Wien: Brandstätter
2009.
5.1.2. Aufsätze in Sammelbänden Bernhard Fetz: Biographisches Erzählen zwischen Wahrheit und Lüge, Inszenierung und Authentizität. In:
Handbuch Biographie. Hg. v. Christian Klein. Stuttgart, Weimar: Metzler 2009, S. 54-60.
Bernhard Fetz: Zur Bedeutung der Quellen. In: Handbuch Biographie. Hg. v. Christian Klein. Stuttgart, Weimar:
Metzler 2009, S. 433-438.
Bernhard Fetz: Die vielen Leben der Biographie. Interdisziplinäre Aspekte einer Theorie der Biographie. In: Die
Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 3-66.
Bernhard Fetz: Der Stoff, aus dem das (Nach-)Leben ist. Zum Status biographischer Quellen. In: Die Biographie –
Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 103-154.
Tobias Heinrich: Biographie als Hermeneutik. Johann Gottfried Herders biographischer Essay Über Thomas
Abbts Schriften. In: Die Biographie - Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin; New York:
de Gruyter 2009, S. 13-41.
Tobias Heinrich: Die montierte Biographie. Alexander Kluges Lebensläufe als Modell 'offener' Biographik. In: Die
Biographie - Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 367-
392.
Wilhelm Hemecker: „... als wäre ein ganzes Gebiet meines Lebens unangetreten gelieben“ – Rilke und
Mechtilde Lichnowsky. In: Rilkes Welt. Festschrift für August Stahl zum 75. Geburtstag. Hg. v. Andrea Hübener,
Rätus Luck, Renate Scharffenberg, Erich Unglaub und William Waters. Frankfurt/M.: Lang 2009, S. 322-329.
Wilhelm Hemecker: Einleitung. In: Die Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker.
Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 1-10.
Wilhelm Hemecker und Georg Huemer: „Weltbildner“ – Stefan Zweigs Essay über Balzac. In: Die Biographie –
Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 257-276.
Deborah Holmes und Hannes Schweiger: Nationale Grenzen und ihre biographischen Überschreitungen. In: Die
Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 385-
418.
Deborah Holmes: Internationaler Nationalismus. Überlegungen zur deutsch-italienischen Biographik im 19.
Jahrhundert. In: Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin, New York: de
Gruyter 2009, S. 441-469.
Deborah Holmes: Die Schwarzwaldschule und Hans Kelsen. In: Hans Kelsen. Leben, Werk, Wirksamkeit. Hg. v.
Robert Walter, Werner Ogris, Thomas Olechowski. Wien: Manz 2009, S. 97-109.
Wolfgang Kreutzer: Schuhmanns Schatten. Ein biographisches Hybrid. In: Die Biographie – Beiträge zu ihrer
Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 273-309.
Wolfgang Kreutzer und Esther Marian: Auswahlbibliographie zur neueren deutschsprachigen Biographik. In: Die
Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 501-
508.
Esther Marian und Caitríona Ní Dhúill: Einleitung [zum Kapitel „Biographie und Geschlecht“]. In: Die Biographie
– Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 157-167.
Esther Marian: Zum Zusammenhang von Biographie, Subjektivität und Geschlecht. In: Die Biographie – Zur
Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 169-197.
Esther Marian: Psychoanalytische Frauenbiographik und die Theorie der Geschlechterdifferenz. In: Die
Biographie - Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 245-
282.
Esther Marian: Individuum und Gesellschaft in Siegfrid Kracauers Jacques Offenbach und das Paris seiner Zeit.
in: Die Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de Gruyter 2009,
S. 205-250.
Esther Marian: Auswahlbibliographie. In: Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz.
Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 537-563.
Cornelia Nalepka: Postmoderne Biographik. Dieter Kühns N und Hans Magnus Enzensbergers Der kurze Sommer
der Anarchie. In: Die Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de
Gruyter 2009, S. 273-309.
Caitríona Ní Dhúill: Lehre des biographischen Schreibens. In: Biographie und Biographik. Ein interdisziplinäres
Handbuch. Hg. v. Christian Klein. Stuttgart, Weimar: Metzler 2009, S. 419-423.
Caitríona Ní Dhúill: Intermediale Biographik. In: Biographie und Biographik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Hg.
v. Christian Klein. Stuttgart, Weimar: Metzler 2009, S. 190-193.
Caitríona Ní Dhúill: Widerstand gegen die Biographie: Sigrid Weigels Ingeborg-Bachmann-Studie. In: Die
Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 43-
68 (übersetzt von Tobias Heinrich).
Caitríona Ní Dhúill: Der Kanon des Heroischen: Ernst Bertrams Nietzsche. Versuch einer Mythologie. In: Die
Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 123-
151 (übersetzt von Hannes Schweiger).
Manfred Mittermayer: Die Autobiographie im Kontext der ‚Life-Writing‘-Genres. In: Die Biographie – Zur
Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin; New York: de Gruyter 2009, S. 69-101.
Manfred Mittermayer: Darstellungsformen des Schöpferischen in biographischen Filmen. Beobachtungen an
einer Untergattung des Biopics. In: Bernhard Fetz (Hg.): Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Berlin,
New York: de Gruyter 2009, S. 501-533.
Manfred Mittermayer: Lebensgeschichten im Biopic. Skizzen zu einem historischen Überblick. In: Die
Biographie – Beiträge zu ihrer Geschichte. Hg. v. Wilhelm Hemecker. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S. 415-
466.
Manfred Mittermayer: „Das schönste Theater der Welt“. Thomas Bernhard und Salzburg. In: „Österreich selbst
ist nichts als eine Bühne“. Thomas Bernhard und das Theater. Hg. v. Manfred Mittermayer und Martin Huber.
Wien: Brandstätter 2009, S. 9-29.
Manfred Mittermayer und Martin Huber: Thomas Bernhards Theaterstücke. Eine Chronologie. In: „Österreich
selbst ist nichts als eine Bühne“. Thomas Bernhard und das Theater. Hg. v. Manfred Mittermayer und Martin
Huber. Wien: Brandstätter / Österreichisches Theatermuseum 2009, S. 115-187.
Hannes Schweiger: Die soziale Konstituierung von Lebensgeschichten. Überlegungen zur Kollektivbiographik.
In: Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin, New York: de Gruyter 2009, S.
317-352.
Hannes Schweiger: Abgrenzung und Aneignung. Deutsch-britische Transferprozesse in der Biographik des
langen 19. Jahrhunderts. In: Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie. Hg. v. Bernhard Fetz. Berlin, New
York: de Gruyter 2009, S. 419-439.
Hannes Schweiger: Between the Lines: George Bernard Shaw as Cultural and Political Mediator. In:
Internationalism and the Arts. Hg. v. Grace Brockington. Bern u.a.: Peter Lang 2009, S. 279-299.
Hannes Schweiger: Biographiewürdigkeit. In: Biographie und Biographik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Hg. v.
Christian Klein. Stuttgart, Weimar: Metzler 2009, S. 32-36.
Hannes Schweiger: Postcolonial Studies. In: Biographie und Biographik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Hg. v.
Christian Klein. Stuttgart, Weimar: Metzler 2009, S. 408-413.
Hannes Schweiger: Kollektivbiographik. In: Biographie und Biographik. Ein interdisziplinäres Handbuch. Hg. v.
Christian Klein. Stuttgart, Weimar: Metzler 2009, S. 194-198 (gem. mit Levke Harders).
5.1.3. Internetpublikationen
Hannes Schweiger: Mehrsprachige Identitäten. Vom ‚schreiben zwischen den kulturen’. In: TRANS. Internet-
Zeitschrift für Kulturwissenschaften 17 (2008/09, online).
Hannes Schweiger: Ernst Jandl at Home Abroad: Correspondences with Anglo-American Culture. In: Transforum
7 (2009, online).
5.2. Vorträge
Papers und Vorträge
20.3.2009: Vortrag: Vom Archiv zur Biographie: Biographische und mediale Transformationen am Beispiel Ernst
Jandls, Universität Bern (Bernhard Fetz)
25.03.-27.03.2009: Symposium: Die Vielen Leben der Biographie
Vorträge von Institutsangehörigen:
Bernhard Fetz: Der Stoff, aus dem das (Nach-)Leben ist. Zum Status biographischer Quellen
Manfred Mittermayer: Erzählformen im biographischen Film
Tobias Heinrich: Über Thomas Abbts Schriften. Biographie und Hermeneutik
Wolfgang Kreutzer: Literarische Schumann-Biographik
Deborah Holmes / Hannes Schweiger: Von der nationalen Vereinnahmung bis zur
Metabiographie. Biographie als Medium kultureller Transferprozesse
Esther Marian: Thesen zu Biographie und Geschlecht
Caitríona Ní Dhúill: Biographie von ‚er‘ bis ‚sie‘. Möglichkeiten und Grenzen relationaler
Biographik
15.3.2009: Vortrag: Thomas Bernhard und die Salzburger Festspiele. Eine Erfolgsgeschichte – nicht ohne
Schwierigkeiten im Rahmen des Symposiums Ist es eine Komödie? Ist es eine Tragödie?, Universität Szeged
(Manfred Mittermayer)
2.4.2009: Vortrag: Spiegelungen. Autobiographie im Film, Literaturhaus Salzburg (Reihe Literaturfrühstück)
(Manfred Mittermayer)
2. 4. 2009: Vortrag: Siegfried Kracauer und die Kritik der Kulturindustrie im Rahmen der Ringvorlesung Quer zur
Realität - Kritische Theorie und Gesellschaftskritik, Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien (Esther
Marian)
20.04.2009: Vortrag: Die Schwarzwaldschule und Hans Kelsen im Rahmen der Tagung Hans Kelsen. Leben.
Werk. Wirksamkeit an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Deborah Holmes)
06.05.2009: Vortrag: Biographie als Paradigma der Kulturwissenschaft, Universität Salzburg (Bernhard Fetz)
27.5.2009: Vortrag: Global Subjects. The Transnationalisation of Biography im Rahmen der Konferenz The Work
of Life-Writing, King’s College London (Hannes Schweiger)
8.6.2009: Vortrag: Lebensgeschichten vor der Kamera. Biographie im Film, Universität Salzburg / Katholischer
Akademikerverband (Manfred Mittermayer)
17. 9. 2009: Vortrag: ’Baudelaire mit Blanqui zusammenstellen heißt ihn retten’. Zur Differenz zwischen
‚Rettung’ und ‚Apologie’ bei Walter Benjamin im Rahmen der Konferenz Walter Benjamins ‚Treue’ – true to
Walter Benjamin? Gemeinsame Tagung der International Walter Benjamin Association und der Internationalen
Walter Benjamin Gesellschaft in Antwerpen vom 14. bis zum 17. September 2009“ (Esther Marian)
22.10.2009: Einführungsvortrag und dramaturgische Gestaltung: Franz Froschauer liest aus der Autobiographie
von Thomas Bernhard, Literaturhaus Mattersburg (Manfred Mittermayer)
24.10.2009: Vortrag über die Arbeit an der BasisBiographie Thomas Bernhard, Stadtbücherei Traunstein/Bayern
(Manfred Mittermayer)
26.10.2009: Vortrag Terzinen über Vergänglichkeit – biographisch gedeutet im Rahmen der Tagung Mystik,
Mythen und Moderne – Rilke, Trakl, Hofmannsthal – Gedichtinterpretationen, Hl. Kliment Ochrdiski Universität,
Sofia (Wilhelm Hemecker)
4.11.2009: Einführungsvortrag anlässlich der Vernissage der Ausstellung Österreich selbst ist nichts als eine
Bühne. Thomas Bernhard und das Theater: Salzburg – Wien (zus. mit Martin Huber), Österreichisches
Theatermuseum, Wien (Manfred Mittermayer)
27.11.2009: Vortrag: ‘Der deutsche Garibaldi‘ – zum Thema deutschsprachiger Garibaldi-Biographik im 19.
Jahrhundert im Rahmen der Tagung: Die Transformation des Genie-Konzepts in Italien und Deutschland 1800-
1945 (Deborah Holmes)
9.12.2009: Vortrag: Happy-go-lucky. Glück im Film im Rahmen der Ringvorlesung Auf der Suche nach Glück,
Paris-Lodron-Universität Salzburg (Manfred Mittermayer)
5.3. Podiumsgespräche und Präsentationen
11.2.2009: Dramaturgie und Einführung: Franz Froschauer liest aus Thomas Bernhards Autobiographie: ‚Alle
sterben, ich nicht (Teil 1: Kindheit auf dem Land)‘, Literaturhaus Salzburg (Manfred Mittermayer)
12.2.2009: Moderation: Begley Meets Bernhard. Veranstaltung im Rahmen von „Linz 09“, Veranstalter:
StifterHaus Linz (Kunst-Universität Linz) – Gespräch und Lesung mit Louis Begley, (Manfred Mittermayer)
11.3.2009: Seminar über Leben und Werk Thomas Bernhards für Lehrer/innen an AHS und Hauptschulen,
Pörtschach (Manfred Mittermayer)
29.07.-05.08.2009: Mitwirkung an der 4. Internationalen Sommerschule Marbach/DAAD Meisterklasse
(Wilhelm Hemecker)
9./10.10.2009: Thomas Bernhard Tage 2009, St. Veit im Pongau: Das „Österreichische“ bei Thomas Bernhard.
Konzeption und Moderation (Manfred Mittermayer)
9.11.2009: Präsentation des Web-Auftritts Stichwörter zur oberösterreichischen Literatur, Adalbert-Stifter-
Institut des Landes Oberösterreich, Linz (Manfred Mittermayer)
11.11.2009: Archivgespräch: Die Biographie zwischen Kunst und Wissenschaft. Podiumsgespräch mit Brigitte
Hamann, Helmut Lethen, Marlene Streeruwitz und Bernhard Fetz. Buchpräsentation von: Die Biographie –
Beiträge zu ihrer Geschichte und Die Biographie – Zur Grundlegung ihrer Theorie (Bernhard Fetz, Wilhelm
Hemecker, Hannes Schweiger)
11.11.2009: Fortbildungsseminar für Deutsch-Lehrer/innen in Kärnten: Filmanalyse (Schwerpunkt
biographische Filme), Landesschulrat für Kärnten/Arbeiterkammer Kärnten, Klagenfurt (Manfred Mittermayer)
24.-26.11.2009: Fortbildungsseminar für Deutsch-Lehrer/innen in Oberösterreich: Erzählstrukturen im Film
(Schwerpunkt: biographische Filme), Landesschulrat für Oberösterreich, Bad Ischl (Manfred Mittermayer)
5.4. Veranstaltungen
5.4.1. Symposium Die vielen Leben der Biographie Siehe 3.1.
5.4.2. Symposium Biographie und Religion Siehe 3.2.
5.5. Weitere wissenschaftliche Tätigkeiten 5.5.1. Lehrveranstaltungen
- Wilhelm Hemecker
WS 2009/2010: Proseminar Stefan Zweig – Erzählungen und Essays, Universität Wien, Institut für
Germanistik
SS 2009: Biographies on the move, University of California Los Angeles (UCLA), Department of
Germanic Languages
- Manfred Mittermayer
WS 2009/2010: Textanalyse, Universität Salzburg
SS 2009: Filmanalyse: Erzählstrukturen im Spielfilm, Universität Salzburg und Landeskunde und
Literatur im DaF/DaZ-Unterricht, Universität Wien, Institut für Germanistik
- Hannes Schweiger
WS 2009/2010: Proseminar Landeskunde und Literatur im DaF-Unterricht, Universität Wien, Institut
für Germanistik
- Bernhard Fetz
SS 2009: Einführungsvorlesung Praxisfelder der Deutschen Philologie und Masterseminar Theorie und
Praxis des Archivs. Übungen an Originalen, Universität Wien, Institut für Germanistik
- Caitríona Ní Dhúill
SS 2009: Übung Literatur und Kulturtheorie, Universität Wien, Institut für Germanistik
6. Personalentwicklung 2009 6.1. Austritte
Bernhard Fetz wurde mit 1. Juni 2009 Direktor des Österreichischen Literaturarchivs der Österreichischen
Nationalbibliothek. Caitríona Ní Dhúill trat mit 1. August 2009 eine Stelle als Lecturer an der Durham University
(GB) an. In beiden Fällen wurden die Dienstverhältnisse mit der Ludwig Boltzmann Gesellschaft einvernehmlich
gelöst. Die Stelle von Caitríona Ní Dhúill wurde zum 1. Februar 2010 mit Katharina J. Schneider, M.A.
nachbesetzt.
6.2. Neuaufnahme als Key Researcher für die Programmlinie 7: Günter Riederer
Für die in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach neueröffnete Programmlinie 7 „Leopold
von Andrian“ (siehe 4.7.) konnte der Kulturhistoriker Günter Riederer als Key Researcher gewonnen werden.
Günter Riederer war seit Juni 2001 am Deutschen Literaturarchiv Marbach in einem Projekt zur Hybridedition
der Tagebücher von Harry Graf Kessler beteiligt. Er studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Anglistik an
der Universität Regensburg und schloss sein Studium im Dezember 1994 mit dem Magister Artium ab.
Von 1995 bis 1997 war er als Stipendiat am Graduiertenkolleg Westeuropa in vergleichender historischer
Perspektive an der Universität Trier und forschte zum Thema Nationalismus und Regionalismus in europäischen
Grenzregionen. Mit der Dissertation Feiern im Reichsland. Politische Symbolik, öffentliche Festkultur und die
Erfindung kollektiver Zugehörigkeiten in Elsaß-Lothringen 1871-1918 promovierte er 2000 an der Universität
Trier. Die Arbeit wurde im Jahr 2004 in der Reihe Trierer Historische Forschungen veröffentlicht.
6.3. Studienassistent: Albert Dikovich
Albert Dikovich ist seit Oktober 2009 Studienassistent am Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und
Theorie der Biographie, wo er vor allem an der Programmlinie Hugo von Hofmannsthal beteiligt ist. Er studiert
Germanistik, Philosophie und Romanistik an der Universität Wien mit den Schwerpunkten Literatur der
klassischen Moderne, Philosophie des deutschen Idealismus und französische Phänomenologie.
6.4. Dissertationen und Diplomarbeiten
Die Arbeiten an den Dissertationen von MitarbeiterInnen des Instituts werden intensiv fortgeführt. Es handelt
sich um folgende Dissertations- und Diplomarbeitsprojekte (Arbeitstitel):
- Tobias Heinrich: Biographische Narrative des Außergewöhnlichen. Die Biographie des Genies um 1800
(Betreuung: Franz Eybl).
- Georg Huemer: Stefan Zweigs Balzac-Biographie (Betreuung: Wilhelm Hemecker).
- Esther Marian: Künstlerportrait und Epochendarstellung: Siegfried Kracauers „Jacques Offenbach“,
Walter Benjamins „Charles Baudelaire“ und Hermann Brochs „Hofmannsthal“ (Betreuung: Johann
Dvorak).
- Cornelia Nalepka: Fragmentiertes Leben: Über die (Un-)Möglichkeit von Hypertext-Biographien
(Betreuung: Norbert Bachleitner).
6.5. Teilnahme an Tagungen und Konferenzen Siehe Punkte 5.2., 5.3.
7. Auszeichnungen (2009 neu hinzugekommen)
Wilhelm Hemecker hielt als Visiting Professor an der University of California Los Angeles (UCLA) eine
Lehrveranstaltung mit dem Titel Biographies on the Move.
Tobias Heinrich wurde für den Artikel “This, I believe, is the only means of defying death”: Johann Gottfried
Herder's Concept of Intellectual Biography mit dem Mark Madoff Prize for Best Graduate Student Essay der
Canadian Society for Eighteenth-Century Studies ausgezeichnet. Der Text erscheint 2010 in der kanadischen
Zeitschrift Lumen.
Georg Huemer erhielt ein Stipendium des Deutschen Literaturarchivs Marbach für Studien zu Richard
Friedenthals editorischer Bearbeitung von Stefan Zweigs Balzac (Aufenthaltszeitraum: 01.02.-28.02.2009).
8. Ausblick 8.1. Ausstellung: Ernst Jandl
In Zusammenarbeit mit dem Wien Museum wurde die Eröffnung der Ausstellung zu Ernst Jandl für den
03.11.2010 fixiert. Die Ausstellung trägt den Titel: Die Ernst Jandl Show. Anlässlich des 10. Todestages von Ernst
Jandl richtet die Ausstellung das Hauptaugenmerk auf die Internationalität und Intermedialität seines Werkes.
Die Ernst Jandl Show inszeniert die Vielseitigkeit und Vielstimmigkeit des Künstlers anhand von Ton- und
Filmaufnahmen, Fotos, Lebensdokumenten, Briefen und Manuskripten sowie zahlreichen
unveröffentlichten Texten. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm aus
Spezialführungen, Lesungen, Konzerten und Workshops begleitet. Eine Übernahme der Ausstellung durch das
Literaturhaus Berlin im Jahr 2011 ist geplant.
8.2. Ernst Jandl-DVD
Gemeinsam mit dem Katalog zur Ausstellung Die Ernst Jandl Show (siehe 8.1.) wird eine multimediale
Biographie Ernst Jandls in Form einer DVD erscheinen (siehe 4.6.2.). Der innovative biographische Ansatz dieser
DVD wird im Rahmen einer öffentlichen Präsentation vorgeführt und ausführlich diskutiert.
8.3. Ausstellung und Biographie: Eugenie Schwarzwald
Die Ausstellung zu Eugenie Schwarzwald wird vom 24.11.2010 bis 06.03.2011 am Jüdischen Museum Wien
veranstaltet. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung wird die von Deborah Holmes erarbeitete Biographie
Eugenie Schwarzwalds präsentiert. Sie erscheint im Salzburger Residenz Verlag.
8.4. Ausstellung und Biographie Hugo von Hofmannsthal
Die Biographie zu Hugo von Hofmannsthal wird zur Eröffnung der Hofmannsthal-Ausstellung am Jüdischen
Museum Wien Anfang 2012 erscheinen. Derzeit laufen Gespräche zu einer Übernahme der Ausstellung an das
Frankfurter Goethe-Haus / Freies Deutsches Hochstift.
8.5. Tagungsband: Biographie und Religion
Die für den Druck bearbeiteten Beiträge und erweiterten Vorträge zum Symposium Biographie und Religion
(siehe 3.2.) wurden eingefordert. Verhandlungen für die Veröffentlichung im Verlag Vandenhoeck & Ruprecht
laufen derzeit.
8.6. Profile: Ingeborg Bachmann – eine metabiographische Annäherung
Ein reich illustrierter Band, der im Herbst 2011 in der Reihe Profile der Österreichischen Nationalbibliothek im
Verlag Zsolnay erscheinen wird, widmet sich mit dem Thema Metabiographik einem der avanciertesten
Ansätze in biographietheoretischen Debatten der Gegenwart. In einer Zusammenarbeit von MitarbeiterInnen
des Ludwig Boltzmann Instituts für Geschichte und Theorie der Biographie mit namhaften Ingeborg Bachmann-
ExpertInnen wird nicht die Biographie der Autorin an sich in Betracht genommen, sondern medial vermittelte
Bilder, vorwissenschaftliche Lektüren und wissenschaftliche Interpretationen. Auch Prozesse des
Verschweigens, Ikonisierungs- und Mythisierungstendenzen bis hin zu Clichés und Vorurteilen werden
untersucht, um historische Prozesse der Bachmann-Aneignung nachzuzeichnen, die das biographische
Verstehen und Schreiben – oft und gerade auch unterschwellig – leiten oder maßgeblich beeinflussen. Ingeborg
Bachmann, deren Nachlass in der Österreichischen Nationalbibliothek liegt, eignet sich vorzüglich, um
grundlegende Fragen der Metabiographik zu exemplifizieren.