Post on 25-Jan-2015
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Geschäftsmodelle einer Sharing Economy / Support Economy
Dimitri Kurow, Johannes Kuch© MBA Business Management 2012-2014 Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Nürnberg
Management-Information-SystemsFrau Prof. Dr. Robra-Bissantz
Agenda1 Sharing Economy
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b
c
Einführung
Auslöser und Treiber
Geschäftsmodelle
2 Support Economy
a
b
c
Einführung, Ziele und Merkmale
Problemstellung
Geschäftsmodelle
d Kritik und Ausblick
d Kritik und Ausblick
Share Economy
Share Economy oder auch kollaborativen Konsum (collaborative consumption) ist das Ergebnis von der Wandlung einer Eigentumsgesellschaft in eine Besitzgesellschaft
Produkte und Services werden getauscht, gehandelt oder gemietet ohne langfristige Eigentums- und Besitzverhältnisse
Geteilt wird nahezu alles von Transportmitteln, Transportgelegenheiten, Gebrauchsgüter, Raum, Lagerplätze bis hin zu Geld oder sogar Zeit
Die Möglichkeiten sind sehr umfassend -> Markt reagiert auf Nachfrage
Kollaborativen Verbrauch und Share Economy haben sich von einem Hype über einen Trend zu einem nachhaltigen gesellschaftlichen Teil entwickelt
„Teilen statt Besitz“ – der neue weltweite Megatrend rund um gemeinschaftlichen Konsum
Share Economy
Diese im Grunde uralten Wirtschaftspraktiken erleben derzeit eine Renaissance
Professionalisiert durch moderne Technologien, gepaart mit sozialen Netzwerken – verändert zunehmend Wirtschaft, Gesellschaft, Konsum und Lebensweisen …
Laut Time Magazine „One of 10 Ideas That Will Change the World“
Auslöser und Treiber 1/3
Monetärer Vorteil Die Menschen teilen aus ganz pragmatischen Gründen – sie wollen Geld sparen
Kulturwandel – Veränderte Wertevorstellung25 % der jüngeren Generation hängen den sog. postmaterialistischen Werten an. Für sie stehen nicht mehr Besitz und Konsum im Mittelpunkt, sondern soziale Beziehungen und Umweltqualität.
Gesteigertes Kostenbewusstsein nach der KriseIn Krisen kommen die unterschiedlichsten Sparstrategien zum Einsatz -> Peer-to-peer Konsum spart Geld bei gleichem Nutzen
Knappheit von Rohstoffen
Technologische Entwicklung (Internet) und deren Auswirkung auf die Gesellschaft
... die Transformation des wirtschaftlichen Denkmusters vom Haben zum Teilen …
Auslöser und Treiber 2/3
Es gibt viele Dinge die wir nur selten brauchen und für die es sich rational gesehen nicht lohnt, viel Geld auszugeben.
Wenn man einmal im Monat das Auto benutzt um etwa einen Großeinkauf zu erledigen, macht es wenig Sinn sich ein Auto anzuschaffen und es die ganze Zeit in der Garage stehen zu lassen. Das kostet nur unnötig viel Geld.
Warum also nicht ein Auto für diese Fahrt vom Nachbarn leihen? Oder, wenn du doch schon ein Auto besitzt, es zu verleihen – gegen Geld natürlich.
Diesen Ansatz des Leihens, Verleihens und das profitieren von der Tatsache, dass man sich mit anderen Menschen zusammenschließt um gemeinsam zu sparen, haben sich mittlerweile eine ganze Reihe von Firmen auf die Fahne geschrieben. Und der Erfolg gibt ihnen Recht.
Warum lieber teilen anstatt kaufen?
Ein Markt mit Zukunft … Auslöser und Treiber 3/3
Geschäftsmodell 1/2
Ausprägungs-formen
Verbreitung und Teilung von
digitaler Inhalte (Wikipedia)
Produkt- und Servicesysteme
(Carsharing)
Neuverteilung / Wiederverwertung
(eBay)
Kollaborative Lebensstilen
(Dritte)
… vielseitige Ausprägungsformen …
Sharing Economy
Schmuck-sharing
Booksharing
Landsharing
Wohnungs-sharing
Carsharing
Foodsharing
Musiksharing
…
Geschäftsmodell 2/2 Der neue Trend gilt als Grundstein für zahlreiche Geschäftsmodelle und Erschließung neuer Märkte …
Voraussetzung neue Technologien
TechnologienRFID-TechnologieBig –DataCloud ComputingMobilitätskonzepte
Unternehmen
Voraussetzung Vernetzung
Geschäftsmodelle – Beispiele 1/2Entstehung und Weiterentwicklung von Geschäftsideen ...
Carsharing
Autobesitzer und Automieter werden über die carzapp-Website vernetzt
Die Vermieter können mit ihrem Auto Geld verdienen
Autos kann man ganz spontan ohne Schlüsselübergabe verleihen
Umwelt wird entlastet
Vorhandene Ressourcen werden effizienter genutzt und Parkflächen entlastet
Kosten: Sharing vs. Eigentum – lt. Stiftung Warentest ca. 138 € vs. 206 € bei 5.000 km/Jahr
Kleiderkreisel… Anfragen, Verhandeln, Kreiseln und Freuen …
Online Marktplatz, auf dem Kleidung, Accessoires und Kosmetik getauscht, verschenkt sowie verkauft werden können.
Ca. 1 Mio. registrierte Mitglieder (ca. 95% weiblich)
Handel wird direkt unter den MG geschlossen
Mitgliedschaft kostenlos
Finanzierung über Werbung auf der Seite
Airbnb… einzigartiges Reiseerlebnis für jeden Geldbeutel…
Community-Marktplatz für außergewöhnliche Unterkünfte rund um den Globus zum buchen und zu vermieten
Online oder über ein Mobiltelefon
Wohnung für eine Nacht, ein Schloss für eine Woche oder eine Villa für einen Monat: Airbnb bietet einzigartige
35.000 Städten192 Ländern
Geschäftsmodelle – Beispiele 2/2Entstehung und Weiterentwicklung von Geschäftsideen ...
Leihen und Verleihen„leihdirwas.de“
Versicherungsschutz zum halben Preis„Rückzahlungstarife“
Leihe alles von deinen Freunden, statt es zu kaufen…
Bringt Landbesitzer mit Leuten zusammen, die gärtnern oder etwas anpflanzen wollen
Kritik und AusblickDie Ökonomie des Teilens wird von der Wirtschaft einerseits kritisch betrachtet, andererseits produktiv genutzt. Z. B. Carsharing etwa ist in einigen Ländern ausgesprochen beliebt und in der Hand von Genossenschaften und Firmen.
Kritisiert wird, dass überwiegend diejenigen, die Zugang zur virtuellen Welt haben, auch Zugang zur Sharing Economy erhalten.
Positiv ist, dass die Umwelt geschont und der Verbrauch bewusster und sozialer wird. Auftrieb erhält die Sharing Economy in Krisenzeiten.
Dennoch denke ich, dass auf der kollektiven Nutzung von Privateigentum basierende Geschäftsmodelle weiteren Zulauf erfahren werden.
Als begünstigende Faktoren hierfür sehe ich:• sinkende Kaufkraft, insbesondere der jungen Generation in Europa• Ausbreitung der Internetkultur und Akzeptanz sozialer Netzwerke
Support Economy
Support EconomyDer Begriff „Support Economy“ wurde sehr stark von der Buchautorin & Havard-Professorin Shoshana Zuboff geprägt als neue Stufe der Kundenorientierung
Nach ihrer Erkenntnis streben die Menschen heute nicht mehr nach Massenprodukten, sondern nach Unterstützung für viele Lebensbereiche
Lösungen für ihre Probleme.
Dazu bedarf es Managementfähigkeiten, die zwar gepredigt werden, deren Dimension aber noch nicht richtig begriffen wurde:
Kundenorientierung, Motivationsfähigkeit, sensibler Umgang mit Mitarbeitern, Hinhören statt Hierarchiedenken
Klassische ProblemstellungenKunden wollen nach ihren Bedürfnissen befragt werden und seien es Leid, um Interessen kämpfen zu müssen
Keine endlosen Selektionsmöglichkeiten, sondern eine schnelle Antwort auf seine Frage
Individualisierung des Konsums
Kunde möchte die günstigste Fahrkarte von A nach B, ohne sich mit dem Tarifdschungel auseinander setzen zu müssen
„Menschen wollen individualisierte Anwaltschaft und Unterstützung, um ihr Leben nach ihren Vorstellungen leben zu können.“
Beispiel:
Support Economy:Weiter gedacht ...
• Der Erfolg von Produkten und Dienstleistungen wird letztlich im Kopf des Konsumenten entschieden.
• Es kommt deshalb besonders darauf an, Wahrnehmung und Einstellung von bestehenden und potenziellen Kunden genau zu analysieren.
• Wird dieses aus Kosten- oder Ressourcengründen vermieden, entsteht häufig Overengineering: Das angebotene Produkt oder die Dienstleistung weist eine andere Beschaffenheit oder Anwendungsmöglichkeit auf, als der Kunde letztendlich haben oder nutzen will.
• Was er tatsächlich haben will, ist die spezielle Fähigkeit eines Dienstleisters, seine Probleme für ihn zu lösen.
Full-Service als klassisches Geschäftsmodell im Bereich B2B (1/2)
Sixt übernimmt als Full-Service Dienstleister sämtliche Aufgaben rund um Ihren Fuhrpark
Tankkartenmanagement
Logistik
Rückgabe – Sixt FAirbag®
Sixt Schadensmanagement
Wartung und Verschleiß
Reifenersatz
Versicherungsleistungen
GEZ-Gebühr
Kfz-Steuer
Full-Service als klassisches Geschäftsmodell im Bereich B2B (2/2)
Sie formulieren Ihre Ziele – wir kümmern uns um den Rest
ArtworkBeratungCorporate DesignFotografieImage- & WerbefilmeIntegrierte KommunikationKlassische Werbung
Konzeption MarkenentwicklungMarkenführungMediaplanungMessebetreuungProduktionProgrammierungPromotion (PoS)
Radio / TVSocial Media MarketingSuchmaschinenoptimierungVerkaufsförderungWebdesignWebentwicklungWerbeartikelWerbetechnik
Fazit Support EconomySupport Economy kann als First Class Service verstanden werden. Welcher insbesondere für komplexe Produkte oder Produktlösungen Anwendung findet. Preise für Support Economy sind meistens sehr hoch.
Der Markt ist gegenwärtig nur dünn besiedelt. Raum für eine Ausdehnung sollte aufgrund des hohen Wohlstands in Deutschland daher gegeben sein.
Beispiele Support Economy
• Privatsekretärin• Private Arztpraxis • Erste Klasse – Flugzeug, Bahn, Autos• Residenz für Senioren• Full Service Reiseagenturen• Full Service Eigenheim Ausstatter
Tendenz: Je tiefer man bereit ist in die Tasche zu greifen, desto mehr Support Economy bekommt man dafür. In den USA viel stärker ausgeprägt als in Deutschland.