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FakultätsberichtFakultät für
Geo- und Atmosphärenwissenschaften
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Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
Innrain 52f, Bruno-Sander-Haus
A-6020 Innsbruck
Dekan:
Univ.-Prof. Dr. Martin Coy
Tel.: +43 (0)512 507 96103, e-mail: martin.coy@uibk.ac.at
Referentin des Dekans:
Monika Kößler
Tel.: +43 (0)512 507 96125, Fax: +43 (0)512 507 2877
e-mail: monika.koessler@uibk.ac.at
Fakultätsstudienleiter:
Univ.-Prof. Dr. Christoph Spötl
Tel.: +43 (0)512 507 5593, e-mail: christoph.spoetl@uibk.ac.at
Vorsitzender des Fakultätsrats:
Univ.-Prof. Dr. Michael Kuhn
Tel.: +43 (0)512 507 5450, e-mail: michael.kuhn@uibk.ac.at
Redaktion:
Mag. Michael Klingler, Mag. Julia Scharting
Layout:
Mag. Michael Klingler, Mag. Julia Scharting, Melanie Staffner
http://www.uibk.ac.at/fakultaeten/geo_und_atmosphaerenwissenschaften/
Innsbruck, im November 2010
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FakultätsberichtGeo- und Atmosphärenwisssenschaften
2008-2009
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort des Rektors 6Vorwort des Dekans 7
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften 11
Kurzprofil und Leitbild 12 Personalia 14 Kooperationspartner der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften 15 Vorstellung der Institute 16 Institut für Geographie 16 Institut für Geologie und Paläontologie 18 Institut für Meteorologie und Geophysik 20 Institut für Mineralogie und Petrographie 22 Labor - Infrastruktur 24
Studien an der Fakultät 31
Bachelor- und Masterstudien 32 Lehramtsstudium Geographie und Wirtschaftskunde 40 Doktoratsstudium 42 Wissenschaftliche Arbeiten 44 Diplomarbeiten 44 Masterarbeiten 52 Dissertationen 53 Habilitationen 64
Forschung an der Fakultät 67
Forschungszentrum Klima und Kryosphäre 68 Forschungszentrum Geogene Dynamik – geogene Stoffe 74 Forschungszentrum Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit 78 Laufende Forschungsprojekte 84 Gastvorträge 174 Publikationen 182
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Liebe Leserinnen und Leser,
der globale Klimawandel und seine regionalen Auswirkungen,
der immer größer werdende Raum- und Ressourcenbedarf der
Menschen und die damit verbundenen Umweltveränderungen
sind bedeutende Probleme, mit denen sich unsere Gesellschaft
derzeit konfrontiert sieht. Zu deren richtiger Beurteilung und
zur Suche nach möglichen Lösungen liefern die Geo- und
Atmosphärenwissenschaften mit ihren Forschungsrichtungen
einen wesentlichen Beitrag. Die Geographie, die Geologie und
Paläontologie, die Mineralogie und Petrographie sowie die Me-
teorologie und Geophysik produzieren wissenschaftlich fundierte
Kenntnisse für die notwendige breite Diskussion dieser großen
Fragestellungen unserer Zeit. Es freut mich sehr, dass viele
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Fakultät für Geo- und
Atmosphärenwissenschaften sich mit ihrem Wissen auch aktiv
in diese Diskussionen einmischen und damit an der Gestaltung
unserer Zukunft mitwirken.
Dieser Bericht gibt Ihnen einen Einblick in die zahlreichen
Forschungsleistungen der Fakultät für Geo- und Atmosphären-
wissenschaften. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
dieser Fakultät leisten großartige Arbeit und tragen mit dazu bei,
dass die Universität Innsbruck zu den führenden Hochschulen
im Land zählt. Von der Fachzeitschrift Times Higher Education
wurde sie z.B. in ihrem diesjährigen internationalen Hochschul-
ranking als beste österreichische Universität bewertet. Wir zählen
nach diesem Ranking zu den weltweit besten 200 Universitäten.
Solche Leistungen sind nur durch die gute Arbeit unserer Mit-
arbeiterinnen und Mitarbeiter in Lehre und Forschung möglich,
die unter nicht immer ganz einfachen Rahmenbedingungen eine
international konkurrenzfähige Arbeit leisten.
Ich möchte allen wissenschaftlichen und auch den nichtwissen-
schaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Namen der
Universität für ihr großes Engagement danken. Sie haben die
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften zu einem
Aushängeschild der Universität Innsbruck gemacht. Mein beson-
derer Dank gilt auch Dekan Univ.-Prof. Dr. Martin Coy, der die
Geschicke der Fakultät bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2004
leitet.
o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle
Rektor der Universität Innsbruck
Vor wor t des Rektors
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Mit dem vorliegenden Bericht legt die Fakultät für Geo- und
Atmosphärenwissenschaften der Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck Rechenschaft über ihre Aktivitäten in den Jahren
2008 und 2009 ab. Dabei wird, ebenso wie auch in den vorher-
gehenden Berichten, aufs Neue unter Beweis gestellt, dass die
geo- und atmosphärenwissenschaftliche Forschung am Standort
Innsbruck eine bemerkenswerte Vielfalt, Breite, Innovativität
und Aktualität aufweist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
aller vier Institute der Fakultät, der Geographie, der Geologie
und Paläontologie, der Mineralogie und Petrographie sowie
der Meteorologie und Geophysik, tragen mit ihren jeweiligen
Forschungsaktivitäten, mindestens ebenso aber mit ihrem Enga-
gement in der Lehre zum anerkanntermaßen guten Image der
Innsbrucker Geo- und Atmosphärenwissenschaften bei. Mit den
insgesamt 139 in diesem Bericht dokumentierten Forschungsvor-
haben, über die in den beiden Jahren des Berichtszeitraums ein
Drittmittelvolumen von annäherungsweise 5,6 Millionen Euro in
unserer Fakultät bewegt wurde und in denen – neben den Pro-
jektleiterinnen und Projektleitern - über 64 Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler beschäftigt waren, dokumentieren die In-
nsbrucker Geo- und Atmosphärenwissenschaften eine hohe Lei-
stungsfähigkeit und internationale Sichtbarkeit. Mehr als 25 auf
Initiative von Mitgliedern der Fakultät für Geo- und Atmosphä-
renwissenschaften im Berichtszeitraum 2008/2009 organisierte
wissenschaftliche Veranstaltungen, Tagungen, Konferenzen oder
Workshops zeugen von einer hervorragenden Vernetzung der
Innsbrucker Geo- und AtmosphärenwissenschaftlerInnen in ihren
jeweiligen scientific communities. Somit leisten die Geo- und
Atmosphärenwissenschaften auf vielfältige Weise sowohl in der
Grundlagenforschung als auch in der anwendungsorientierten
Forschung ihren Beitrag zu den gesellschaftlich relevanten
Zukunftsfragen des Klimawandels, der vielfältigen ökologischen
und sozioökonomischen Risiken im Kontext des global change,
der Ressourcenproblematik sowie einer am Nachhaltigkeitsleit-
bild orientierten Entwicklungsperspektive.
Im Berichtszeitraum prägten vor allem drei Momente die Belange
der Fakultät: Im Jahr 2008 galt es in einem breit aufgestellten,
intensiven und partizipativen Prozess die Perspektiven der zu-
künftigen Entwicklung der Innsbrucker Geo- und Atmosphären-
wissenschaften im Rahmen der Erarbeitung des Universitätsent-
wicklungsplans 2010-2015 zu diskutieren und neu zu definieren.
Hierbei spielten sowohl Fragen der Stellenwidmungen als auch
künftige Orientierungen in Forschung und Lehre eine wesent-
liche Rolle. Die Konzeption zusätzlicher Studienangebote –
Vor wor t des Dekans
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ein neu zu konzipierender Master-Studiengang Climate Change in
Mountain Regions sowie ein weiterer neuer Master-Studiengang
Regional Governance und nachhaltige Raumentwicklung – war
ebenso von Bedeutung wie die maßgebliche Beteiligung der Fa-
kultät am Zustandekommen des neuen Forschungszentrums alpS
Centre for Climate Change Adaptation Technologies. Ab Okto-
ber 2009 ging es wesentlich darum, den neuen Kollektivvertrag
für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten auf der fakultären
Ebene mit Leben zu erfüllen. So galt es beispielsweise, Kriterien
für die im Rahmen der Förderung des wissenschaftlichen Nach-
wuchses besonders wichtigen Qualifizierungsvereinbarungen zu
erarbeiten. Ebenso wurde im Wintersemester 2009/10 mit der
Einführung der neuen Doktoratsstudien in den Bereichen At-
mosphärenwissenschaften, Erdwissenschaften und Geographie
innerhalb der Fakultät die Umstellung auf die so genannte „Bo-
logna-Architektur“ auf allen Studienniveaus endgültig vollzogen.
Am Ende dieses Vorwortes möchte ich vor allem Dank sagen: Zu-
nächst allen Kolleginnen und Kollegen unserer Fakultät, die mit
ihren Beiträgen das Zustandekommen dieses Berichtes ermög-
licht haben. Dank gilt in besonderer Weise Mag. Julia Scharting
und Mag. Michael Klingler, die mit außergewöhnlichem Einsatz
die Konzeption und redaktionelle Bearbeitung des hiermit
vorgelegten Berichtes übernommen haben. Und schließlich gilt
spezieller Dank unserer Fakultätsreferentin, Frau Monika Kößler,
die mit hoher Professionalität und unermüdlichem Engagement
Tag für Tag ihren ganz speziellen Beitrag zur Profilierung unserer
Fakultät leistet.
Univ.-Prof. Dr. Martin Coy
Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
Vor wor t des Dekans
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Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
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Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels, der sich
verschärfenden Ressourcenproblematik sowie zunehmender
Raumansprüche der Gesellschaft und der dadurch verursachten
Umweltveränderungen und Umweltbelastungen erhalten geo- und
atmosphärenwissenschaftliche Fragestellungen eine immer größere
Bedeutung. Aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz im Bereich der
Erforschung von Regelmechanismen und Wechselwirkungen in der
Atmosphäre, der Kryosphäre und der Lithosphäre sowie aufgrund
ihrer Kompetenz in der Erforschung raumrelevanter anthropogener
Prozesse leisten die modernen Geo- und Atmosphärenwissen-
schaften wesentliche Beiträge zur Klima- und Landschaftsgeschich-
te, zur global change-Forschung (z.B. Klimafolgenforschung),
zur Erforschung von Stoffkreisläufen, zur Erforschung von
Naturgefahren und Risiken sowie zur Regionalentwicklung und zu
räumlichen Interessenkonflikten.
Damit sind die Geo- und Atmosphärenwissenschaften in besonde-
rer Weise geeignet, der Gesellschaft wissenschaftliche Erkenntnisse
für eine am Leitbild der Nachhaltigkeit orientierte Zukunftsentwick-
lung zur Verfügung zu stellen und somit den gesellschaftlichen
Aufgaben universitärer Forschung und Lehre gerecht zu werden.
Am Universitätsstandort Innsbruck leitet sich hieraus eine besonde-
re Verantwortung für die wissenschaftliche Erforschung des alpinen
Raumes – speziell für Tirol, Südtirol und Vorarlberg - ab, der durch
ein sensibles Mensch-Umwelt-Verhältnis sowie durch eine Vielzahl
spezifischer Veränderungen, Belastungen und Gefahrenpotenziale
gekennzeichnet wird. Insofern sieht sich die Fakultät für Geo- und
Atmosphärenwissenschaften nicht nur zu einer international
konkurrenzfähigen, hochrangigen Grundlagenforschung, sondern
ebenso in Erfüllung der Funktionen einer Landesuniversität zu
Lehre und Forschung über und für die Region in besonderem Maße
verpflichtet.
Aufgrund ihrer Lage inmitten der Alpen hat die Leopold-Franzens-
Universität seit jeher eine einzigartige Bedeutung als Standort geo-
und atmosphärenwissenschaftlicher Forschung und Lehre sowohl
im österreichischen als auch im europäischen Kontext. Dies schlägt
sich in einer langjährigen Tradition herausragender Forschungs-
ergebnisse in den Bereichen der Meteorologie, der Geographie
und der Erdwissenschaften (Geologie, Mineralogie) nieder. Die
überregionale Bedeutung des Standorts Innsbruck dokumentiert
sich insbesondere in den Bereichen der Hochgebirgsforschung, der
Alpinen Meteorologie (z.B. Auswirkungen komplexer Orographie
auf die Atmosphäre – Schadstoffausbreitung, Föhn, Niederschlag),
der Kryosphärenforschung (insbesondere Forschungen zu Schnee
und Eis), der Alpinen Geologie und Quartärforschung, der Natur-
gefahrenforschung, der Landeskunde und vergleichenden Regio-
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
nalforschung, aber auch der Experimentellen Mineralogie sowie
der Materialforschung. In den genannten Forschungsfeldern liegen
die herausragenden Kompetenzbereiche der Fakultät für Geo- und
Atmosphärenwissenschaften, die auch der Lehre an der Fakultät
ein besonderes Profil verleihen.
Die Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften setzt sich
zum Ziel, zukunftsorientierte Prioritäten im Sinne der Schwer-
punktdefinition und Profilbildung für die geo- und atmosphären-
wissenschaftliche Forschung und Lehre an der Leopold-Franzens-
Universität zu setzen, um auf diese Weise eine bestmögliche
Positionierung der Leopold-Franzens-Universität im Wettbewerb
der Standorte geo- und atmosphärenwissenschaftlicher Forschung
und Lehre nicht nur in Österreich, sondern auch im benachbarten
Ausland zu erreichen.
Hierfür bilden die folgenden Stärken der Fakultät eine wesentliche
Voraussetzung:
• Im Bereich der Grundlagenforschung und der Vermittlung ent-
sprechender Inhalte in der Lehre werden in den vier Instituten
der Fakultät alle Kernbereiche der Geo- und Atmosphären-
wissenschaften abgedeckt. Dies muss auch in Zukunft für die
Garantierung eines hohen Qualitätsstandards in Forschung und
Lehre von entscheidender Bedeutung sein.
• DerFächerkanoninnerhalbderFakultätvonderMeteorologiebis
zur Humangeographie erlaubt fakultätsintern in hervorragender
Weise die interdisziplinäre Kombination natur- und gesellschafts-
wissenschaftlicher Herangehensweisen in der Forschung und
eine entsprechende Vermittlung in der Lehre. Dies ermöglicht für
die Zukunft eine noch stärkere Ausrichtung auf die gesellschaft-
lich relevanten Fragen des Mensch-Umwelt-Verhältnisses.
• Neben der Grundlagenforschung ist insbesondere die Anwen-
dungsorientierung ein hochrangiges Anliegen der in der Fakultät
vertretenen Fächer in Forschung und Lehre. Die Stärkung pra-
xisrelevanter Forschung und Lehre stellt eine wichtige Priorität
für die zukünftige Entwicklung dar. Dabei sind die neu einge-
richteten Bachelor- und Masterstudien als Chance zu verstehen,
innerfakultäre Synergien zu nützen, zukunftsrelevante Themen-
bereiche stärker in die Lehre einzubringen, die Studien auf zu-
kunftsorientierte Berufsfelder auszurichten und gleichzeitig den
wissenschaftlichen Anspruch, vor allem im Masterstudium, den
Innsbrucker Kompetenzbereichen entsprechend, zu verstärken.
• Alle Fächer der Fakultät fürGeo- undAtmosphärenwissenschaf-
ten weisen bereits heute eine deutliche interfakultäre Vernetzung
auf. Diese interfakultäre Vernetzung soll durch die aktive Beteili-
gung an verschiedenen universitären Forschungsschwerpunkten
in Zukunft weiter ausgebaut und intensiviert werden.
Kurzprofil und Leitbild
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Dekan: Univ.-Prof. Dr. Martin Coy
Fakultätsstudienleiter und Vizedekan: Univ.-Prof. Dr. Christoph Spötl
Vorsitzender des Fakultätsrates: Univ.-Prof. Dr. Michael Kuhn
Fakultätsreferentin: Monika Kößler
Die Institute der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften:
Institut für Meteorologie und GeophysikInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Michael KuhnStv.: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Rott
Institut für GeographieInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Johann StötterStv.: Ao. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schöberl
Institut für Geologie und PaläontologieInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr.Bernhard FügenschuhStv.: Univ.-Prof. Dr. Rainer Brandner
Institut für Mineralogie und PetrographieInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Volker KahlenbergStv.: Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Tropper
Die Struktur der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
(seit 01.10.2008)
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
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Im Berichtszeitraum der Jahre 2008/2009 standen die vier Insti-
tute der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften im
Zeichen der folgenden personellen Entwicklungen:
Im Institut für Geologie und Paläontologie ging nach vielen Jah-
ren der Arbeit in der Institutsverwaltung und ebenso nach vielen
Jahren des Engagements im Senat der Universität Innsbruck Frau
Monika Tessadri-Wackerle in Pension. Frau Tessadri-Wackerle, die
ohne jeden Zweifel das Institut für Geologie und Paläontologie
ganz wesentlich mitgeprägt hat, wurde im Juni 2010 in Anerken-
nung ihrer Verdienste das Ehrenzeichen der Universität Innsbruck
verliehen. Ebenso im Jahr 2009 und ebenso im Institut für Geolo-
gie und Paläontologie ging Herr Univ.-Prof. Dr. Rainer Brandner in
Pension. Allerdings war die Pensionierung von Kollegen Brandner
insofern zunächst einmal nur von sehr kurzer Dauer, als er bereits
im Jahr 2010 befristet für drei Jahre wieder zum Universitätspro-
fessor auf Zeit (gemäß §99 UG) an seinem angestammten Institut
bestellt wurde. Hintergrund hierfür ist die einzigartige Expertise,
über die Kollege Brandner im Kontext der geowissenschaftlichen
Begleitforschung zum Brenner-Basistunnel verfügt und die
aufgrund seiner Weiterbeschäftigung der Universität und der
Fakultät weiterhin erhalten bleibt.
Wie bereits im letzten Fakultätsbericht erwähnt, hat im Juni 2008
Herr Univ.-Prof. Dr. Roland Stalder im Institut für Mineralogie und
Petrographie die Nachfolge von o.Univ-Prof. Dr. Peter Mirwald
auf der Professur für Mineralogie und Petrologie angetreten. Mit
der Berufung von Kollegen Stalder konnte in der Innsbrucker
Mineralogie unter anderem die Kontinuität im international
renommierten Bereich der experimentellen Hochdruckforschung
gewahrt und ausgebaut werden. Auf der Basis parallel erfolgter
Berufungen in der Fakultät für Chemie und Pharmazie wurde der
Innsbrucker Cluster der experimentellen Hochdruckforschung
zusätzlich gestärkt. Ebenso im Institut für Mineralogie und
Petrographie ging im ersten Quartal des Jahres 2010 Herr ao.
Univ.-Prof. Dr. Franz Vavtar in den Ruhestand. Herr Kollege Vavtar
hat nicht nur über viele Jahre hinweg den wichtigen Bereich der
Lagerstättenkunde in der Innsbrucker Mineralogie vertreten und
sich dabei in den letzten Jahren auch besonders im Rahmen des
SFB HiMAT engagiert, Kollege Vavtar hat darüber hinaus über
mehrere Jahre hinweg die Funktion des Studienbeauftragten für
den Bereich der Erdwissenschaften übernommen. Die Fakultät ist
Herrn Kollegen Vavtar für sein unermüdliches Engagement sehr
dankbar und wünscht ihm für die kommende Zeit alles Gute.
Hinsichtlich des Innsbrucker Instituts für Meteorologie und Geo-
physik ist zu vermelden, dass die mehrjährige Vakanz durch den
Wechsel von Herrn Univ.-Prof. Dr. Martin Ehrendorfer an die Uni-
versität Reading (Großbritannien) durch die Berufung von Herrn
Univ.-Prof. Dr. Mathias Rotach auf die Professur für Dynamische
Meteorologie zum 1. Juni 2010 beendet werden konnte. Herr
Kollege Rotach, der aus Zürich nach Innsbruck gekommen ist, hat
sich bereits in kürzester Zeit in Institut und Fakultät gut eingelebt.
Wir, die Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften,
wünschen Herrn Kollegen Rotach alles Gute und freuen uns auf
eine für alle Seiten nutzbringende Zusammenarbeit.
Personalia
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
15
Kooperationspartner der Fakultät für Geo-und Atmosphärenwissenschaften
Sandoz GmbH / Kundl
www.sandoz.at
Institut für Umweltphysik, Heidelberger Akademie der Wissenschaften
http://www.iup.uni-heidelberg.de/
alpS-Zentrum für Naturgefahren und Risikomanagement
www.alp-s.at/
Forschungsstelle für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt
Österreichische Akademie der Wissenschaften
www.oeaw.ac.at/igf/
Daniel Swarovski & Co
www.swarovski.com
Tyrolit Schleifmittelwerke
www.tyrolit.at
Illwerke-VKW
http://www.illwerkevkw.at/
PhysTech Coating / Reutte
www.phystech-coating.com
Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
16
Das Institut für Geographie konnte auch im Jahr 2008 im verglei-
chenden Ranking aller ca. 50 Universitätsinstitute im deutschen
Sprachraum wieder einen Spitzenplatz einnehmen. Das positive
Abschneiden ist sicherlich zu einem großen Teil der für ein kleines
Institut mit nur 21 festen Mitarbeitern sehr hohen Forschungslei-
stung zu verdanken, die durch die fast 50 Wissenschaftler/innen
dokumentiert wird, die in über ca. 40 Drittmittelforschungspro-
jekten oder als Stipendiatinnen und Stipendiaten am Institut tätig
sind.
Dieser Forschungsintensität liegt zum einen das am Institut für
Geographie angesiedelte Forschungszentrum „Globaler Wandel
– regionale Nachhaltigkeit“zugrunde, das für viele wissenschaft-
liche Aktivitäten den fachtheoretischen Hintergrund bereitstellt.
Über die hierin entwickelten Gedanken zum Mensch-Umwelt-
Verhältnis wird das Institut in immer stärkerem Maße von außen
wahrgenommen. Aktive Außenwirkung hat das Institut vor allem
auch durch die koordinierende Beteiligung beim Antrag und dem
Aufbau des neuen alpS-Centre for Climate Change Adaptation
Technologies erzielt. Alle Forschungsaktivitäten in diesem neuen,
dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichteten Forschungszentrum
basieren auf dem Grundgedanken der untrennbaren Verknüpf-
ung von Mensch-Umwelt-Systemen.
Die verstärkte Visibilität des Instituts für Geographie wirkt sich
auch in den Studierendenzahlen aus, die im Berichtszeitraum
weiter gestiegen sind. Im Studienjahr 2008/2009 waren in den
vier am Institut für Geographie angesiedelten Studiengängen
über 600 Studierende inskribiert:
• Masterstudium Geographie: Globaler Wandel – regionale
Nachhaltigkeit
•DoktoratsstudiumGeographie
• Kombinationspflichtiges Lehramtsstudium Geographie und
Wirtschaftskunde
• GeographieDiplom(StudienbeginnbisSommersemester2007
möglich)
Hinzu kommen die Studierenden aus dem ersten gemeinsamen
Jahr des fakultären Bachelorstudiums Geo- und Atmosphären-
wissenschaften sowie jene, die ab dem 3. Semester die Vertie-
fungsrichtung Geographie gewählt haben.
Im Zuge der Umsetzung des Bologna-Prozesses mit dem
zusätzlichen neuen Bachelorstudium hat die Zahl der Absolventen
deshalb auch vom Studienjahr 2007/2008 von knapp unter 50
auf über 75 im Studienjahr 2008/2009 zugenommen.
Vorstellung der Institute
Institut für Geographie
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MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)
Professoren:Univ.-Prof. Dr. Borsdorf, AxelUniv.-Prof. Dr. Coy, MartinUniv.-Prof. Dr. Stötter, Johann
Wissenschaftliches Personal:OR Dr. Aistleitner, JosefAo. Univ.-Prof. Dr. Frantz, KlausDr. Geitner, ClemensAss.-Prof. Dr. Heller, ArminAo. Univ.-Prof. Dr. Kaser, GeorgAo. Univ.-Prof. Dr. Kerschner, HannsDr. Keller, LarsDr. Marzeion, BenDr. Neuburger, MartinaAo. Univ.-Prof. Dr. Nicolussi, KurtPD Dr. Scharr, KurtDipl.-Geogr. Schmitt, TobiasAo. Univ.-Prof. Dr. Schöberl, FriedrichAo. Univ.-Prof. Dr. Steinicke, ErnstDipl.-Geogr. Töpfer, TobiasDr. Wastl, Maria
Nichtwissenschaftliches Personal:Förster, KlausHaffner, Maria Lassner, WaltraudMag. Rastbichler, Elisabeth
ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009):Mag. Ammering, UteMag. Beismann, MichaelMag. Bollmann, ErikMag. Borsdorf, Falk FlorianMsc. Fritzmann, PatrickMag. Galos, StephanMag. Großhauser, MartinMag. Haida, ChristinMag. Jochem, AndreasMsc. Lang, PhillippMsc. Link, SteffenMag. Löffler, RolandMag. Maukisch, MarkusDipl.-Reg. Merklein, AnneMag. Monreal, MatthiasPD Dr. Mölg, ThomasDr. Nicholson, LindseyMag. Petrini-Monteferri, FredericMag. Pichler, ThomasMag. Prinz, RainerDr. Sailer, RudolfDr. Sass, OliverMag. Schernthaner, Michael Mag. Steiger, RobertStoeger, Florence
Institut für GeographieInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)512 507 5401Fax: +43 (0)512 507 2895e-mail: geographie@uibk.ac.athttp://www.uibk.ac.at/geographie/
Studierende:Studienjahr 2007/08Studierende: 688AbsolventInnen: 46
Studienjahr 2008/09Studierende: 692AbsolventInnen: 77
StipendiatInnen:Dobler, Christian (UIBK)Greissing, Anna (UIBK)Harasztos, Karolina (UIBK)Klingler, Michael (UIBK)Knoll, Christoph Claus (UIBK)Marchant, Carla (ÖAD)Nurhadi (Indonesische Regierung)Reutz-Hornsteiner, Birgit (UIBK)Ruiz Peyré, Fernando (ÖAD)Sanchez, Rafael (CONICYT Chile)Saurwein, Karin (UIBK)Schober, Alexander (UIBK)Setiawan, AnggriMölg, Thomas (Fulbright Stipendium)
Vorstellung der Institute
Mag. Thurner, AndreaMag. Tragwöger, ElisabethDr. Tusch, MarkusDr. Ungureanu, ConstantinMag. Vetter, MichaelMag. Walder, JudithMag. Wanker, ChristineMag. Winkler, Michael
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Das Institut für Geologie und Paläontologie erlebte in den
vergangenen Jahren eine sehr dynamische Entwicklung. Durch
die Einführung des neuen Bachelorstudiums mit einem gemein-
samen ersten Jahr für die gesamten Geowissenschaften nahm
die Zahl der Studierenden in den Erdwissenschaften sprunghaft
zu. Sie liegt heute auf einem erfreulich hohen Niveau, das aber
auch die Kapazitätsgrenzen der beiden erdwissenschaftlichen In-
stitute aufzeigt. Insbesondere bei den sehr betreuungsintensiven
Gelände- und Laborkursen scheint die Grenze wohl erreicht.
Gerade die geländebasierte Ausbildung wird am Standort Inns-
bruck in den Erdwissenschaften sehr betont. Zahlreiche positive
Rückmeldungen zeigen uns hier, dass diese Fokussierung auf
feldbasierte Grundlagen teilweise gegen den gesamteuropä-
ischen Trend läuft und somit ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.
Als Bestätigung kann die extrem hohe Zahl der Studienabgänger
gewertet werden, die sofort eine Anstellung erhalten.
Die Forschung am Institut orientiert sich schwerpunktmäßig an
drei Professuren:
1) Sedimentgeologie, Stratigraphie und Regionale Geologie
2) Strukturgeologie und Geodynamik
3) Quartärgeologie und Paläoklimaforschung
In allen drei Bereichen konnten Stellen erfolgreich nachbesetzt
bzw. der Personalstand teilweise sogar angehoben werden. Neue
Forschungsprojekte konnten erfolgreich eingeworben werden
und ergeben, zusammen mit den zahlreichen bestehenden und
laufenden Projekten, das Bild eines überaus aktiven und interna-
tional vernetzten Instituts.
Im Lichte dieser jüngsten sehr positiven Entwicklungen gilt es
nun in allen Bereichen diesen hohen Stand zu halten und weiter
zu festigen.
Institut für Geologie und Paläontologie
Vorstellung der Institute
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MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)
Professoren:Univ.-Prof. Dr. Brandner, RainerUniv.-Prof. Dr. Fügenschuh, BernhardUniv.-Prof. Dr. Spötl, Christoph
Wissenschaftliches Personal:Ao. Univ.-Prof. Dr. Krainer, KarlAo. Univ.-Prof. Dr. Mette, WolfgangAo. Univ.-Prof. Dr. Ortner, HugoBSc. PhD Rodnight, HelenaAo. Univ.-Prof. Dr. Sanders, DiethardAo. Univ.-Prof. Dr. Schäfer, Dieter
Nichtwissenschaftliches Personal:Mag. Eberhöfer, AndreaGratzl, ReginaHeller, René-FelixWimmer, Manuela
ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009):Mag. Dr. Boch, RonnyDr. Dublyansky, JuriDîpl.-Geogr. Kantischeider, SigrunMsc Dr. Luetscher, MarcMag. Dr. Meyer, MichaelMag. Dr. Ostermann, Marc-AndréDr. Pawlik, AlfredMag. Pomella, HannahMag. Reiser, MartinMag. Reiter, FranzMag. Schaffhauser, MariaBsc. Schmidmair, DanielaMag. Starnberger, ReinhardMag. Töchterle, AndreasUllmann, Josef
Institut für Geologie und PaläontologieInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck
Tel.: +43 (0)512 507 5581Fax: +43 (0)512 507 2914e-mail: geologie@uibk.ac.athttp://www.uibk.ac.at/geologie/
Studierende:Studienjahr 2007/08Studierende: 112AbsolventInnen: 8
Studienjahr 2008/09Studierende: 104AbsolventInnen: 14
StipendiatInnen:Meyer, Michael (FWF)Pomella, Hannah (ÖAW)
Vorstellung der Institute
20
Das Institut für Meteorologie und Geophysik (IMGI) besteht seit
1906, es hat sieben wissenschaftliche und vier nichtwissenschaft-
liche Planstellen sowie durchschnittlich zwölf Projektangestellte;
mit Diplomanden, Dissertanten, Praktikanten und freien Mitarbei-
tern werden zur Zeit 45 Arbeitsplätze besetzt. Seit 1906 wurden
mehr als 1200 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, die im
Jahr 1911 gegründete Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazial-
geologie wird seit dem Jahre 1970 vom Institut herausgegeben.
Das Institut betreibt das meteorologische Observatorium, eine
Außenstelle in Vent im Ötztal und automatische Wetterstationen
im Wipptal, am Hintereisferner und in Spitzbergen.
Das Institut nimmt an den universitären Forschungszentren „Klima
und Kryosphäre“ und „Hochleistungsrechnen“ sowie an dem For-
schungsschwerpunkt „Alpiner Raum: Mensch und Umwelt“ teil.
Die vom Gebirge beeinflusste Strömung der Atmosphäre und
ihre Vorhersagbarkeit stehen in der Forschung der Gruppen
„Gebirgsmeteorologie“ und „Atmosphärendynamik“ am IMGI
an vorderer Stelle. Inspirierend für diese Arbeit wirkt hier beson-
ders der Standort des IMGI mit dem großartigen Blick von den
Büroräumen auf die Berge der Innsbrucker Umgebung mit ihrem
Einfluss auf Wolken, Himmel, Niederschlag, Windverhältnisse und
die vielfältigen weiteren Wettererscheinungen.
Die wissenschaftlichen Fragen, die bearbeitet werden, betreffen
u. a. das Verhalten von Föhn und Bora, thermisch induzierte
Windsysteme, Konvektion, Gewitter, das Auftreten extremer
Wetterereignisse (meteorologische Bedingungen beispielsweise
bei Hochwasser oder ergiebigen Schneefällen), die Stabilität und
Vorhersagbarkeit von Atmosphärenströmungen, die Nutzung von
Wind- und Alternativenergien und die Ausbreitung von Schad-
stoffen.
Andererseits werden hoch aufwendige Rechnungen mit kom-
plexen Modellen der Atmosphäre durchgeführt, um spezielle
Wettersituationen numerisch zu simulieren und die Ergebnisse
mit Messungen zu vergleichen. Neben sehr komplexen Modellen
spielt auch eine Hierarchie von konzeptionellen Modellen (bei-
spielsweise balancierte Modelle – Stichwort potentielle Vorticity) in der Forschung und in der Lehre eine wesentliche Rolle. Die Arbeitsgruppe Glaziologie beschäftigt sich mit Schnee und Eis in allen Erscheinungsformen in den Alpen, den Hochgebirgen der Erde und den Polargebieten (Spitzbergen, Grönland, Antarktis). Ihre Rolle im Wasserhaushalt und die Reaktionen der Schnee-decke und der Gletscherausdehnung auf Klimaänderungen, sowohl saisonal als auch langfristig, werden dabei untersucht. Um diese längerfristigen Änderungen der Gletscherstände in Ös-terreich zu dokumentieren, hat das Institut die Gletscherinventare von 1969, 1998 und 2006 gespeichert.
Institut für Meteorologie und Geophysik
Zusätzlich zu diesen Messungen und Beobachtungen werden Modelle entwickelt und getestet, mit denen die Gletscherdy-namik oder etwa die Veränderung der Schneedecke und der alpine Wasserkreislauf simuliert und analysiert werden können. Der Zusammenhang zwischen meteorologischen Größen und Schnee- und Eisdaten (insbesondere stabile Sauerstoffisotope) in der Antarktis wird in Dronning Maud Land (Ostantarktis) unter-sucht. In den Alpen wird die Deposition von Spurenstoffen und ihr Transport durch die Schneedecke und den Wasserkreislauf erforscht. Die Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppe „Satellitenmeteorolo-gie und Fernerkundung“ befassen sich mit der Entwicklung von methodischen Grundlagen und Anwendungen der Erdbeobach-tung aus dem Weltraum in folgenden Gebieten: Erfassung und Überwachung von Schnee und Eis im globalen und regionalen Maßstab, Hydrologie und Wasserwirtschaft, Naturgefahren (Massenbewegungen), Dynamik polarer Eismassen, Umwelt-überwachung in Gebirgszonen (Wasserqualität, atmosphärisches Aerosol). Ergänzend dazu werden Feldmessungen in den Alpen, der Antarktis, Patagonien und Island durchgeführt. Die Arbeiten sind durchwegs in internationale Kooperationsvorhaben einge-bunden, unter anderem im Rahmen von Wissenschafts-Teams und Berater-Tätigkeit für ESA, NASA und DLR.
Vorstellung der Institute
21
MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)
Professoren: Univ.-Prof. Dr. Kuhn, MichaelN. N.
Gastprofessor:Dr. Weber-Philipp, Harry Christian
Wissenschaftliches Personal:Ao. Univ.-Prof. Dr. Mayr, GeorgAss.-Prof. Dr. Obleitner, FriedrichAo. Univ.-Prof. Dr. Rott, HelmutDr. Gohm, AlexanderDr. Lambrecht, AstridDr. Nickus, Ulrike
Nichtwissenschaftliches Personal:Diewald, RainerEller, ChristaHaag, DanielPellet, FriedrichRauter, Ingeborg
Bildungskarenz:Mag. Neuner, Angelika
ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.9.2009):Mag. Abermann, JakobDr. Fischer, AndreaHelfricht, KayMag. Nicoladoni, OliverMag. Olefs, MarcDr. Schlosser, ElisabethStocker-Waldhuber, MartinDr. Vergeiner, Johannes
Institut für Meteorologie und GeophysikInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck, Austria
Tel.: +43 512 507 5451Fax: +43 512 507 2924e-mail: Meteorologie@uibk.ac.athttp://imgi.uibk.ac.at
Studierende:Studienjahr 2007/2008Studierende: 136AbsolventInnen: 18
Studienjahr 2008/2009Studierende: 111AbsolventInnen: 22
StipendiatInnen:Magnusson, Eyolfur (ÖAD)Schüller, Felix (ÖAW)Shafiq, Muhammad (ÖAD)
Vorstellung der Institute
22
Das Institut für Mineralogie und Petrographie (IMP) an der LFU
Innsbruck kann auf eine fast 140jährige Geschichte zurück-
blicken. Ausgehend von dem 1867 mit Adolf Pichler besetzten
Lehrstuhl für Mineralogie und Geognosie hat sich das Institut
zu einem national und international renommierten Standort
mineralogischer Forschung entwickelt. Aufgrund der geogra-
phischen Lage im Zentrum der Alpen ist es nicht verwunderlich,
dass erdwissenschaftliche Forschungsaktivitäten seit jeher eine
zentrale Rolle gespielt haben. Untersuchungen zum Wechselspiel
zwischen Genese, Deformation, Metamorphose von Gesteinen
waren dabei immer von besonderer Bedeutung. Zu erwähnen
sind hier z.B. die klassischen Arbeiten von Bruno Sander, dem
Schöpfer der modernen Gefügekunde.
Methoden der feldorientierten Petrographie sind auch heute noch
von großer Aktualität und daher zentraler Ausbildungsinhalt im
Studium. Basierend auf den Erkenntnissen der Geländearbeit
wird im Bereich der Fachrichtung Experimentelle Mineralogie am
IMP versucht, Bildungsprozesse von Mineralen und Mineralreak-
tionen im Experiment nachzuvollziehen. Die hierfür installierten
Hochdruck- und Hochtemperaturanlagen erlauben die Simulati-
on von Bedingungen wie sie im oberen Erdmantel herrschen. Sie
sind österreichweit einzigartig und werden auch im Rahmen von
internationalen Kooperationen intensiv genutzt. Dem nationalen
und internationalen Erfolg dieser Fachrichtung Rechnung tra-
gend erfolgte 2008 die Nachbesetzung der Professur Mineralogie
und Petrologie.
Die genaue Charakterisierung der natürlichen und synthetischen
Proben erfordert eine umfangreiche physikochemische Analytik,
die am IMP in vielfältiger Art und Weise zur Verfügung steht. Di-
ese langjährige Expertise im Bereich der Festkörperanalytik macht
das IMP auch für eine ganze Reihe von Tiroler Firmen als Partner
interessant. Konkrete Forschungskooperationen bestehen z.B.
mit den Firmen Tyrolit, Swarowski und der Sandoz-Kundl. Die
materialwissenschaftlichen Aktivitäten des IMP in Forschung und
Lehre wurden im Jahr 2003 durch die Schaffung einer Professur
für Angewandte Mineralogie / Kristallographie abgerundet. Dazu
passend wurde im Zuge der Profilbildung in Forschung und Lehre
ein interdisziplinäres Masterstudium Material- und Nanowissen-
schaften (Advanced Materials) geschaffen, das seit Herbst 2009
angeboten wird.
Die aktive Forschungslandschaft des IMP äußert sich auch in
der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln aus nationalen
(FWF, Tiroler Zukunftsstiftung) und bilateralen (InterregIIIa, WTZ)
Forschungsförderungen sowie der Teilnahme an EU-Projekten
(ESF-Eurocores, EuroMinSci) und der Organisation von verschie-
Institut für Mineralogie und Petrographie
denen internationalen Fachtagungen in Innsbruck. Abschließend
sei erwähnt, dass die Forschung des IMP an der LFU Innsbruck
selbst über die Einbindung sowohl in inter- als auch intrafakul-
täre Schwerpunkte vernetzt ist, wie etwa im Sonderforschungs-
schwerpunkt HiMAT - Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und
seinen angrenzenden Gebieten - Auswirkungen auf Umwelt und
Gesellschaft.
Vorstellung der Institute
23
MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)
Professoren:Univ.-Prof. Dr. Kahlenberg, VolkerUniv.-Prof. Dr. Stalder, Roland
Wissenschaftliches Personal:Dr. Hejny, CliviaPD. Dr. Kaindl, ReinhardAo. Univ.-Prof. Dr. Konzett, JürgenDr. Krüger, HannesDipl.-Geow. Prechtel, FelixAo. Univ.-Prof. Dr. Tropper, PeterAo. Univ.-Prof. Dr. Vavtar, FranzDr. Tessadri, Richard
Nichtwissenschaftliches Personal:Gartner, FranzLederwasch, AntonMair, AngelikaSartory, BernhardWitting, Hannes
ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009):
Mag. Arroyabe, ErikMag. Diekamp, AnjaMag. Krismer, Mathiasem. Univ.-Prof. Dr. Mirwald, PeterMag. Thöny, WernerMag. Tribus, MartinaDr. Többens, DanielMag. Wertl, Waltraud
Institut für Mineralogie und PetrographieInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck
Tel.: +43-512-507-5501angelika.mair@uibk.ac.athttp://www.uibk.ac.at/mineralogie/
Studierende:Studienjahr 2007/08Studierende: 93AbsolventInnen: 5
Studienjahr 2008/09Studierende: 94AbsolventInnen: 8
StipendiatInnen:(k.A.)
Vorstellung der Institute
24
Labor - Infrastruktur
Institut für Geographie
Bodenlabor
Nach einer Laufzeit von gut zwei Jahren ist das Bodenlabor
fester Bestandteil des Instituts für Geographie, insbesondere der
Arbeitsgruppe „Boden und Landschaftsökologie“ geworden. Die
Grundausstattung für die Aufbereitung von Boden- und Sedi-
mentproben und die Analyse von Standardparametern konnte
zwischenzeitlich weiter ausgebaut werden. Im Rahmen von
Drittmittelprojekten und Abschlussarbeiten durchliefen bereits
knapp 800 Proben das Labor. Durch großes Probenaufkommen
und neue Geräte entstehen mittlerweile schon erste räumliche
Engpässe. Die untersuchten Boden- und Sedimentproben stam-
men großteils aus den Alpen (u.a. Brixenbachtal, Fotschertal,
Zillertal, aus der Talweite von Bruneck, von der Nordkette und
der Umgebung von Kramsach und Baumkirchen), einige Proben
kommen von Grönland bzw. werden noch dieses Jahr in Boli-
vien genommen. Die Tiroler Proben sollen systematisch ergänzt
werden, so dass in absehbarer Zeit eine Referenzsammlung zu
den Böden Tirols – auch und besonders außerhalb der landwirt-
schaftlichen Nutzfläche – entsteht und publiziert werden kann.
Die Fragestellungen sind bodengenetischer Art bzw. geomor-
phologisch, hydrologisch oder ökologisch ausgerichtet. Häufig
sind neben den Standardmessungen aufwändigere Analysen
nötig, z.B. hinsichtlich Elementgehalten oder mikrobiologischer
Aktivität, die dann bei Kooperationspartnern unserer Universität
(z.B. Institut für Mineralogie und Institut für Mikrobiologie)
durchgeführt werden.
25
Institut für Geologie und Paläontologie
Sedimentologisches Labor
Das sedimentologische Labor dient zur Untersuchung von
unverfestigten und verfestigten Sedimenten und ist mit verschie-
denen Geräten und Laboreinrichtungen ausgestattet, u.a. Ein-
richtungen zur Schwermineral-Analyse, einem Magnetscheider,
einem Laser-Korngrößenanalyse-Messgerät (MASTERSIZER 2000)
und Siebanalysen.
Chemisch-präparatives Labor
In diesem Labor befinden sich diverse Einrichtungen, mit
denen Wasser- und Gesteinsproben präpariert werden, u.a. ein
Muffelofen, eine Reinstwasser-Anlage, Waagen, sowie eine Dia-
mantdrahtsäge zur hochpräzisen Probenahme. Dieses Labor wird
zusammen mit dem Institut für Mineralogie und Petrographie
betrieben.
Hydrochemisches Labor
Dieses Labor beherbergt Geräte zur mobilen Wasseranalytik,
u.a. für elektrische Leitfähigkeit, pH-Wert, gelösten Sauerstoff,
Karbonat- und Gesamthärte, sowie diverse elektronische Daten-
sammler.
Elementanalytik
Die Konzentrationen von Elementen in diversen Proben können
in diesem Labor einerseits mittels Atomabsorptionsspektrometer
(Z-8230 mit Zemann-Effekt), andererseits mittels eines induktiv-
gekoppelten Plasma-Atomemissionsspektrometer (ICP-AES,
Marke Activa von Horiba Jobin Yvon) analysiert werden. Dieses
Labor wird zusammen mit dem Institut für Mineralogie und
Petrographie betrieben und verfügt zudem über ein Gerät zur
Bestimmung der inneren Oberfläche von feinkörnigen Proben
(BET Technologie).
Stabile Isotopen-Labor
In diesem Labor werden Mineral-, Wasser- und Gasproben auf
ihre stabile Isotopenzusammensetzung hin analysiert, wobei
der Schwerpunkt auf Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff
liegt. Diese geochemische Analytik ist integraler Bestandteil
vieler moderner Studien, von der Lagerstätten- bis zur Paläo-
klimaforschung. Das Labor verfügt über zwei ThermoFisher
Massenspektrometer mit umfangreicher Peripherie, sowie einer
videogesteuerter Mikrofräse zur Probennahme.
Labor - Infrastruktur
26
Dünnschlifflabor
Das Dünnschlifflabor dient zur Präparation von Gesteinsproben
und Fossilien sowie zur Herstellung von Gesteinspolituren und
vor allem von petrographischen Dünnschliffen und Karbonat-
dünnschliffen. Das Labor ist entsprechend mit verschiedenen
Gesteinssägen, Politurmaschinen und anderen Geräten ausge-
stattet.
Kathodolumineszenz-Mikroskop
Die Kathodolumineszenz-Einrichtung (TECHNOSYN Cold Ca-
thode Luminescence Model 8200 MkII) ist auf einem Polarisati-
onsmikroskop installiert und dient zur petrographischen Analyse
von Sedimentgesteinen (z.B. von Karbonatzementen).
Rasterelektronenmikroskop
Dieses dient dem Studium von Mikrofossilien und Feinstruktu-
ren, die mit lichtmikroskopischen Methoden kaum oder gar nicht
aufgelöst werden können.
Labor für optisch-stimulierte Lumineszenzdatierung
Seit 2005 existiert ein spezielles Labor zur Altersbestimmung
von Sedimenten. Das Labor wird durch eine Lichtschranke betre-
ten, verfügt über eine Flusssäure-Präparation samt Wäscher und
zwei Risø TL/OSL Reader. Damit können Proben (Quarz, Feldspat)
bis zu einem Alter von etwa 100.000 Jahren, in speziellen Fällen
auch bis zu 300.000 Jahre datiert werden.
Spaltspurlabor
Die Universität Innsbruck hat im Zusammenhang mit der
Spaltspuranalytik eine lange Tradition. Waren die Physiker der
Universität Innsbruck in den Anfangsjahren der Spaltspuranalyse
an grundlegenden methodischen Fragen interessiert, so wird am
Institut für Geologie und Paläontologie die Spaltspuranalyse zur
Charakterisierung der Tieftemperaturentwicklung von Gesteinen
angewandt. Das Labor besteht seit dem Jahre 2006 und ist mit
einem Zeiss AxioImager Z1m Mikroskop und einem AS3000i Tisch
der Firma Autoscan ausgerüstet. Derzeit werden routinemäßig
Apatit und Zirkonseparate analysiert.
Georadar
Das Institut verfuegt über ein GSS (Geophysical Survey System)
SIR Sytem-2000, Model 3200, ausgestattet mit einer multiplen
Niedrigfrequenz-Antenne (15, 20, 35, 40, 80 MHz) für bistati-
sche, fixed T/R offset-Messungen im continuous mode oder im
static stacking mode. Georadar wird vor allem zur Untersuchung
von alpinem Permafrost (Blockgletscher) und quartären Sedimen-
ten sowie zur Bestimmung von Eismächtigkeiten von Gletschern
eingesetzt.
Institut für Geologie und Paläontologie
Labor - Infrastruktur
27
Institut für Meteorologie und Geophysik
MOMAA Wetterstationen
MOMAA ist ein portables Messnetz zur Untersuchung von at-
mosphärischen Prozessen und Phänomenen im alpinen Gelände.
Das Messnetz besteht aus zehn automatischen Wetterstationen,
die projektspezifisch für eine begrenzte Laufzeit von üblicherweise
weniger als einem Jahr in verschiedenen Zielgebieten eingesetzt
werden können. Typische Anwendungsgebiete von MOMAA
umfassen Fragestellungen im Bereich von Luftschadstoffausbrei-
tung, Starkniederschlägen, des Klimas und der Kryosphäre, des
Wasserhaushaltes und der Güte von auf Hochleistungsrechnern
betriebenen numerischen Vorhersagemodellen. Im Jahr 2006
wurde die erste Station im Messgarten des Instituts ausgiebig
getestet und Verbesserungen an der Infrastruktur durchgeführt.
Im Sommer 2007 wurde das MOMAA Messnetz im Rahmen des
internationalen Feldexperimentes COPS (www.cops2007.de) zur
Untersuchung der konvektiven und orographisch induzierten
Niederschlagsbildung im Schwarzwald eingesetzt.
Weiterführende Informationen:
http://imgi.uibk.ac.at/momaa/
Labor - Infrastruktur
28
Ionenchromatographie
Analyse von Niederschlag, Schnee und Eis in den Alpen und in
der Arktis.
Institut für Meteorologie und Geophysik
Labor - Infrastruktur
29
Institut für Mineralogie und Petrographie
Das Institut betreibt neben der klassischen Mineralogie/Petro-
graphie mehrere Spezialgebiete/-Schwerpunkte (experimentelle
Hochdruckpetrologie) bzw. ist mit anderen Instituten in For-
schungsschwerpunkte eingebunden (Materialwissenschaften,
Alpiner Raum).
Dementsprechend besteht eine vielfältige Grundausrüstung für
Mikroskopie (Auf- und Durchlichtmikroskope in „high-end“
Ausstattung für Forschung z.B. auch für Untersuchungen an
Flüssigkeitseinschlüssen, Kursmikroskope etc.), für die Proben-
vorbereitung (Werkstätte/Labor für Dünnschliffe und Polituren,
diverse Mühlen für analytische Probenvorbereitungen etc.) und
für Hochtemperatur-Syntheseverfahren (diverse Ofenanlagen).
Für die experimentelle Hochdruckforschung stehen 2 Multi-
Anvil-Pressen, 3 Piston-Zylinder und eine Hydrothermalanlage
inklusive einer gut ausgerüsteten mechanischen Werkstätte zur
Verfügung.
Im Bereich der Materialforschung/Mineralogie/Petrologie sind
folgende Labors vorhanden:
Bereich Strukturforschung/Strukturaufklärung: 3 Einkristalldif-
fraktometer (incl. Heizung und Kühlung, sowie Diamond-Anvil-
Hochdruckzelle)
Bereich Phasenanalytik an Pulvern: 4 Pulverdiffrakometer (mit Re-
flexions- und Transmissionsgeometrien, Hochauflösung, Heizung
etc.)
Bereich Spektroskopie: Mikro-Raman Spektrometrie (mit
Heizung- und Kühlung) und Micro-IR-Spektrometrie (incl. mo-
dernster Flächendetektorausrüstung)
Bereich Elementaranalytik: im Mikrobereich steht eine Elektro-
nenstrahlmikrosonde in Komplettkonfiguration zur Verfügung,
im Bereich der Bulk-Analytik für Haupt- und Spurenelemente
eine Röntgenfluoreszenzanlage.
Ein eigenes Labor für Thermoanalyse (gekoppelt mit Massen-
spektrometrie) ist ebenfalls vorhanden.
Zusätzlich wird mit dem Institut für Geologie und Paläontologie
ein atomspektrometrisches Labor (Atomabsorption-AAS und
Atomemission-ICP-OES) betrieben (Verwendung z.B. Wasserana-
lytik).
Details mit genaueren Informationen:
http://www.uibk.ac.at/mineralogie/facilities
Labor - Infrastruktur
30
31
Studien an der Fakultät
32
Studienrichtungen
Bachelorstudium
Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie
1. Semester
Mathema�k 1 Feste Erde 1 Geographie: Mensch und Umwelt
Mathema�k 2 Einführung in die Mathema�k Wissenscha�liches Arbeiten
Einführung in die Physik Einführung in die Physik Gesellscha�swissenscha�liche Grundlagen
Einführung in die Meteorologie und Klimatologie Geographie: Mensch und Umwelt Wahlmodul
2. Semester
Mathema�k 3 Feste Erde 2 Allgemeine Geographie 1
Physik 2 Einführung in die Chemie und Geophysik Allgemeine Geographie 2
Einführung in die Chemie und Geophysik Geologie 1 Kartographie, Sta�s�k
Instrumente und Grundprak�kum Kartographie, Sta�s�k Regionale Geographie 1
3. Semester
Strahlung, Mikrometeorologie Petrologie & Geochemie Humangeographie
Thermodynamik Mineralogie 1 Feste Erde 1
Synop�k 1, wissenscha�liches Arbeiten Erdgeschichte Einführung Atmosphäre
Sta�s�k, Programmieren Einführung Atmosphäre Wahlmodul
33
Studienrichtungen
Bachelorstudium
Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie
4. Semester
Mathema�sche Methoden Geologie 2 Physische Geographie
Dynamik Petrographie 1 Übungen zu Geographie
Alpen und Europa Alpen und Europa Geoinforma�k 1
Geoinforma�k 1 Geländekurs 1 Alpen und Europa
5. Semester
Fernerkundung Petrographie 2 Angewandte Geographie, Raumplanung
Synop�k 2 Angewandte Geologie Geoinforma�k 2
Feste Erde 1 Mineralogie 2 Seminar mit Bachelorarbeit *
Wahlmodul Seminar mit Bachelorarbeit 1 Wahlmodul
6. Semester
Gase und Aerosole Geologie 3 Globaler Wandel
Klima, Glaziologie, Hydrologie Geländekurs 2 Regionale Geographie 2
Seminar mit Bachelorarbeit
Seminar mit Bachelorarbeit 2 Seminar mit Bachelorarbeit *
Wahlmodul Wahlmodul
* entweder im 5. oder 6. Semester
34
Masterstudium
Atmosphärenwissenscha�en
Grenzschicht und Strahlung
1. S
emes
terMathema�sche Methoden der Physik
Eis und Klima
Grundkonzepte wissenscha�licher Forschung
Klima und Kyrosphäre- Glaziologisches Geländeprak�um Geofluiddynamik
2. S
emes
terAlpinmeteorologie
- Alpinmeteorologisches Geländeprak�kum Fernerkundung
Numerische Methoden A Wahlmodule
Numerische Methoden B Wahlmodule
Studienrichtungen
35
Masterstudium
Atmosphärenwissenscha�en
3. Semester
Alpine Meteorologie
Synop�sche Meteorologie
Wahlmodul
4. Semester
Wahlmodul
Masterarbeit
Masterarbeit
Defensio der Masterarbeit
- EDV und Datenbanken- Paläoklima- Spezielle Atmosphärendynamik- Spezielle Gebirgsmeteorologie- Satelliten und Fernerkundung- Polarmeteorologie- Erweiterte Genderaspekte- Angewandte Geologie- Quartärgeologie- Grundlagen des Global Change und Risikoforschung- Geographie von Gebirgsräumen- Mathema�sche Methoden der Physik
Klima und Kryosphäre- Glaziologische Methoden und Modelle
Alpinmeteorologie- Alpinmeteorologische Modellierung
Studienrichtungen
36
Masterstudium
Erdwissenscha�en
Regionale Geologie
1. S
emes
terAnaly�sche Arbeitsmethoden (1)
Tektonik
Metamorphite & Magma�te
Geologie- Angewandte Geologie- Paläontologie- Quartärgeologie- Sedimentgeologie
Wahlmodul
2. S
emes
terWahlmodul
Mineralogie und Petrologie- Experimentelle Petrologie- Theore�sche Petrologie- Kristallographie- Spezielle Mineralogie
Wahlmodul
Wahlmodul
Studienrichtungen
37
Masterstudium
Erdwissenscha�en
3. Semester
Wahlmodul
Wahlmodul
Masterarbeit
Masterarbeit
4. Semester
Masterarbeit
Wahlmodul
Wahlmodul
Defensio der Masterarbeit
- Sedimentgeologie- Geographische Informa�onssysteme- Angewandte Mineralogie- Geotechnik- Materialwissenscha�en- Grundlagen der Global Change und Risikoforschung- Geographie von Gebirgsräumen- Eis und Klima- Erweiterte Genderaspekte
- Geotechnik- Materialwissenscha�en- Grundlagen der Global Change und Risikoforschung- Geographie von Gebirgsräumen- Eis und Klima- Erweiterte Genderaspekte- Geophysik- Geochronologie- Analy�sche Arbeitsmethoden
Studienrichtungen
38
Masterstudium
Geographie: Globaler Wandel – Regionale Nachhal�gkeit
Grundlagen der Global-Change- und Risikoforschung
1. S
emes
terGeographie von Gebirgsräumen
Spezielle Methoden der Geoinforma�k
Module der Ver�efungsrichtungen
Rechtliche und planerische Aspekte
2. S
emes
terAnwendungsorien�erte Geoinforma�k
Module der Ver�efungsrichtungen
Wahlmodul 1
Stadt- und Regionalforschung- Theorien und Strategien räumlicher Entwicklung
Entwicklungsforschung- Theorien und Strategien räumlicher Entwicklung
Klima- und Kryosphärenforschung- Prozesse und Folgen des Globalen Wandels in
Gebirgsökosystemen
Naturgefahrenforschung- Prozesse und Folgen des Globalen Wandels in
Gebirgsökosystemen
Stadt- und Regionalforschung- Globalisierung und Stadt- Neuere Literatur zu Stadt- und Regionalentwicklung
unter Einfluss der Globalisierung
Entwicklungsforschung- Globalisierung und Dri�e Welt- Regionale Fallbeispiele nachhal�ger Entwicklung
Klima- und Kryosphärenforschung- Klima- und Umweltdynamik I- Geländeprak�kum zur Klima-Kryosphären-Beziehung
Naturgefahrenforschung- Mensch-Naturgefahren-Interak�onen- Datenerfassung z. regionalen/lokalen
Naturgefahrenrisiko
Studienrichtungen
39
Masterstudium
Geographie: Globaler Wandel – regionale Nachhal�gkeit
3. Semester
Module der Ver�efungsrichtungen
Wahlmodul 2
Masterarbeit
Masterarbeit
4. Semester
Masterarbeit
Strategien regionaler Nachhal�gkeit
Module der Ver�efungsrichtungen
Defensio der Masterarbeit
Stadt- und Regionalforschung- Einführung in das empirische Arbeiten - Geländeprak�kum zum urbanen und regionalen Wandel
Entwicklungsforschung- Projektstudie in der Dri�en Welt
Klima- und Kryosphärenforschung- Klima- und Umweltdynamik II- Auswertung: Klima- und Umweltdynamik II
Naturgefahrenforschung- Aktuelle Aspekte der Risikoforschung- Regionale Risikoanalyse und -bewertung
Stadt- und Regionalforschung- Datenanalyse, Entwicklung angepasster Lösungsansätze,
Berichterstellung, Projektevaluierung und –präsenta�on
Entwicklungsforschung- Datenanalyse, Entwicklung angepasster Lösungsansätze,
Berichterstellung, Projektevaluierung und –präsenta�on
Klima- und Kryosphärenforschung- Prinzipien der Nachhal�gkeit in Gebirgsräumen - Vergleichende Projektevaluierung und –präsenta�on
Naturgefahrenforschung- Prinzipien der Nachhal�gkeit in Gebirgsräumen - Vergleichende Projektevaluierung und –präsenta�on
Studienrichtungen
40
LehramtsstudiumGeographie und Wirtscha�skunde
Lehr
amts
stud
ium
1. A
bsch
ni�
1. S
emes
ter
Raum und Gesellscha�
3. S
emes
ter
Grundzüge der Humangeographie 2
Grundlagen der Unterrichtsgestaltung Grundlagen der Volkswirtscha�slehre u. Regionalpoli�k
Grundzüge der Physischen Umwelt Arbeiten mit thema�schen Karten in der Schule
am ILS: Orien�erungseinheit Wissenscha�stheore�sche Grundlagen
2. S
emes
ter
Grundzüge der Humangeographie Einführung in das wissenscha�liche Arbeiten
Grundlagen der Kartographie am ILS: Grundlagen des Lehrens und Lernens
Tirol, Alpen, Europa
4. S
emes
ter
Proseminar zur Humangeographie
Grundlagen der Betriebswirtscha� Proseminar zur Physischen Geographie
Geographie und Schule UE Exkursionen zur Regionalgeographie
am ILS: Reflexionseinheit Wirtscha�skundliche Übungen
Studienrichtungen
41
LehramtsstudiumGeographie und Wirtscha�skunde
Lehr
amts
stud
ium
1. A
bsch
ni�
5. S
emes
ter
am ILS: Basiskompetenzen
Lehr
amts
stud
ium
2.A
bsch
ni�
7. S
emes
ter
Seminar zur Regionalgeographie
Grundlagen der Gebirgsraumforschung Spezialthemen
Vergleichende Geographie von Gebirgsräumen Interna�onale Wirtscha�
Regionale Geographie Prak�sche Unterrichtsplanung und -gestaltung 2
Ver�efende Themen zur Volkswirtscha�slehre
8. S
emes
ter
am ILS: Basiskompetenzen 2
Theore�sche Grundlagen des GW-Unterrichts Ausbildungsphase der schulprak�schen Ausbildung
6. S
emes
ter
Globaler Wandel – regionale Nachhal�gkeit Exkursion
Regionale Geographie Seminar zur Wirtscha�skunde/Wirtscha�sgeographie
Exkursion zum Globalen Wandel Seminar zur Fachdidak�k
Seminar zur Allgemeinen Geographie am ILS: Abschlussphase der schulprak�schen Ausbildung
Ver�efende Themen zur Betriebswirtscha�slehre
9. S
emes
ter
Abschlusseinheit
Prak�sche Unterrichtsplanung und -gestaltung 1Diplomarbeit
Studienrichtungen
42
Doktoratsstudium
Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie
Stud
iend
auer
6Se
mes
ter
Disserta�onskonzept
- Erarbeitung und Vorstellung des Konzepts der Disserta�on
Generische KompetenzenFachliteratur zu aktuellen
Forschungsthemen
- Seminar zu aktuellen Forschungsthemen 1 – 2
Generische Kompetenzen Wissenscha�liche Grundlagen / Kernkompetenzen zum Disserta�onsthema
Disserta�onskonzept
- Konversatorium zum Konzept der Disserta�on sowie zur Analyse und
Diskussion von Forschungsergebnissen 1-4
Integra�ve Geographie 1
Wissenscha�liche Grundlagen / Kernkompetenzen zum Disserta�onsthema
Konzepterarbeitung und –präsenta�on
- Erarbeitung und Vorstellung des Konzepts der Doktorarbeit
Universitätskurs
- Universitätskurs zu ver�efenden Themen der Geographie 1
Tagungsteilnahme 1
- Ak�ve Teilnahme am wissenscha�lichen interna�onalen Diskurs im Rahmen einer Konferenz
oder einer Arbeitstagung 1 - 2
Studienrichtungen
43
Doktoratsstudium
Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie
Stud
iend
auer
6Se
mes
ter
Teilnahme am wissenscha�lichen Diskurs
Analyse und Präsenta�oneigener Resultate I
Generische Kompetenzen
Wahlmodule:
- Seminar zu aktuellen Forschungsthemen 3 – 4
- Seminar zu aktuellen Forschungsthemen 5 – 6
- Konversatorium zum Fortschri� der Disserta�on sowie zur Analyse und
Diskussion von Forschungsergebnissen- Integra�ve Geographie 2
- Universitätskurs zu ver�efenden Themen der Geographie 2
- Ak�ve Teilnahme am wissenscha�lichen interna�onalen Diskurs im Rahmen einer Konferenz
oder einer Arbeitstagung 3 - 4- Wissenscha�liche Grundlagen /
Kernkompetenzen zum Disserta�onsthema
Arbeitsgruppenübergreifendes Seminar im Doktoratsstudium
- Graduiertenseminar
Disserta�onskonversatorien
- Konversatorium zum Konzept der Disserta�on sowie zur Analyse und
Diskussion von Forschungsergebnissen 1-2
Analyse und Präsenta�oneigener Resultate II
Verteidigung der Disserta�on (Rigorosum) Verteidigung der Disserta�on (Rigorosum) Verteidigung der Disserta�on (Rigorosum)
Disserta�on Disserta�on Disserta�on
Studienrichtungen
44
GeographieStudienjahr 2007/2008
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Patricia van Asbroeck Der Wahrnehmungsraum Innsbruck und seine Universität. Perzeptionsgeographische Aspekte
des Hochschulstandortes Innsbruck - Images aus Sicht auswärtiger Studierender
Stefan Obkircher Wahrnehmungsbilder des Alpenrheintals. Räumliche Orientierung als Indikator für regionale
Identität
Katharina Goller Das Volk der Sami als Touristenattraktion
Verena Ebner Potentiale und Grenzen des Einsatzes einer 3-Kopf-Kamera zur Erfassung und Bewertung von
Massenbewegungen - Fallbeispiel Doren (Vorarlberg)
Steve Kass Analyse eines urbanen Raumes mit höchst aufgelöster Fernerkundungsdaten zur Abschätzung
physischer Vulnerabilität. Die Stadt Padang (Indonesien) als Fallbeispiel
Swantje Völker Risikoanalyse (Hochwassergefahren) für die Gemeinde Ischgl. Anwendung der „Richtlinien zur
Erstellung von Gefahrenzonenplänen (GZP) und zur Klassifizierung des spezifischen Risikos
(KSR)“ der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol
Stefanie Millinger Wasserversorgungsinfrastruktur im Großraum Kitzbühel. Erhebung, Erfassung und Analyse mit
einem geographischen Informationssystem
Patricia von Maravic Organic Farming in Iceland - Status Quo, Potentials and Limitations
Andreas Reiter Studienortpräferenzen Südtiroler Maturanten im Rahmen des Projekts „Studierende aus Südtirol
an Innsbrucks Universitäten“
Andreas Jochem GIS gestützte Regionalisierung von Abflussdispositionen mit Hilfe von Klassifikationsbäumen
(CART)
Maria Mairhofer Die Chancen der bäuerlichen Direktvermarktung in der Tourismusdestination Ötztal
Catalina-Mihaela Munteanu Landschaftswandel in den rumänischen Karpaten. Aktuelle und historische Landnutzung im
Maramures Gebirge, natürliche und sozio-ökonomische Steuerfaktoren, aufgezeigt an Fallbei-
spielen aus dem Ruscova-Tal
Wolfgang Stemberger Using ERS imagery for object-oriented mangrove mapping in Costa Rica
Veronika Gstaiger Multisensorale Ableitung von Wasserflächen aus SAR-Daten
Bernadette Reiter Neue Methoden der Alpenvereinskartographie. Datenerfassung bis Kartenerstellung in ArcGIS
Wissenschaftliche Arbeiten
Diplomarbeiten
45
GeographieStudienjahr 2008/2009
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Michael Vetter Punktwolkenbasierte Ableitung von Wasseroberflächen aus Airborne Laser Scanning Daten -
Unter Verwendung von Radiometrie- und Geometrieattributen
Christoph Paul Mitterer Snow Cover Stability Patterns in the European Eastern Alps
Judith Walder Räumliches Mobilitäts- und Versorgungsverhalten Südtiroler Studierender höherer Tiroler Bil-
dungseinrichtungen
Herbert Erich Hofmann Südtirol als Einzugsgebiet höherer Tiroler Bildungseinrichtungen
Bernhard Lochner Hochwasser im Raum Mittersill. Von den historischen Ereignissen bis hin zu den aktuellen
Maßnahmen und ein Beitrag zur Risikokommunikation mit Hilfe einer Methode der informellen
Umweltbildung
Romed Ruggenthaler Niederschlag- Abfluss- Modellierung für das Einzugsgebiet des Bretterwandbachs (Matrei/
Osttirol) unter Anwendung des hydrologischen Modells HQsim
Matthias Pokorny Nicht integrierte Einkaufzentren und deren Einfluss auf den Einkaufsverkehr einer Stadtregion
am Beispiel von Innsbruck. Eine Untersuchung anhand dem Verkehrsverhalten von Kunden
Marc Simon Adams Critical Evaluation of Terrestrial Laser Scanning in a Snow-Covered Alpine Environment
Martin Niederkofler Die Kulturlandschaftsentwicklung im Ostalpenraum in den letzten 150 Jahren - am Beispiel der
Gemeinde Wengen (Gadertal/Südtirol)
Matthias Danninger Die Bewertung der Bearbeitungserschwernis landwirtschaftlicher Betriebe in Berggebieten auf
Basis raumbezogener Daten. Eine Analyse der Berechnung landwirtschaftlicher Bearbeitungs-
erschwernis durch räumliche Indikatoren als Grundlage für flächen- und erschwernisbezogene
Fördermaßnahmen im ländlichen Raum am Beispiel der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol
Franz Altmann EU Regionalpoliltik: Ein Historisch - Politischer Überblick mit Fokus auf das Interreg III B Pro-
gramm Alpenraum
Sabine Eppacher Grenzwege zwischen Südtirol und Österreich - Die gegenwärtige Bedeutung und das wirt-
schaftliche Nutzungspotential der historischen Hochgebirgsübergänge im hinteren Ahrntal
Christian Walpoth Pitztal im Wandel - Ein maßgeschneiderter Lehrpfad für das Pitztal
Julia Scharting Entwicklungsperspektiven ländlich-alpiner Räume im Einzugsgebiet von Metropolregionen - am
Beispiel der Metropolregion München und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Michael Beismann Aktueller demographischer Wandel in den italienischen Alpen
Wissenschaftliche Arbeiten
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Geographie und Wirtschaftskunde (Unterrichtsfach)Studienjahr 2007/2008
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Gernot Georg Tatzreiter Die studentische Mobilität im urbanen Raum am Beispiel der Stadt Innsbruck und die Relevanz
des Themas für den Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht
Christina Kaindl Die Grenzsiedlung Brenner als Standort des Einzelhandels “Vom kleinen Grenzverkehr zum
modernen Outletcenter“
Michael Klingler Wirtschafts- und siedlungsstruktureller Wandel und seine Folgen in der Gemeinde La Gamba
Golfo Dulce Region, Costa Rica
Carina Raum Leadership und Schulentwicklung am Beispiel einer städtischen Hauptschule südlich von Wien
Elisabeth Anna Henzinger Naturgefahrenmanagement und Zivilschutz im Bajo Lempa, El Salvador
Daniela Gangl Waste Management in Malta Analysis of the Present Situation
Christine Schüller Funktionswandel bzw. Funktionskontinuitäten des Amtsbaches und die Spuren seiner Nutzung
in den Gemeinden Absam und Hall in Tirol unter besonderer Berücksichtigung seiner Bedeu-
tung für die Entwicklung des Gewerbes. Auf den Spuren des Wassers im fächerübergreifenden
Unterricht
Kathrin Zorn Coastal landslides in South-West England - A historical and economical investigation of the
Lyme Bay in the light of man-environment relationship
Wissenschaftliche Arbeiten
47
Studienjahr 2008/2009
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Miriam Nindl Sanitäre Grundversorgung - Ein Impuls für die menschliche Entwicklung? Dargestellt am Beispiel
Madagaskars
Michaela Klamm Kleinschulen im Bundesland Salzburg - Bedeutung für den ländlichen Raum dargestellt am
Beispiel des Tennengaus
Alexander Schober Exkursionsdidaktik entlang der Via Alpina in den Ötztaler Alpen
Michael Schernthaner Coming of Age on the Streets. An exploration of the livelihoods of street youths in Durban, South Africa;
a topic for project-based learning in School Geography
Sabine Mirrione Entstehung, Verwendung und Bedeutungswandel von Reliefs. Die Reliefsammlung des Alpen-
verein-Museums Innsbruck
Sabine Gabl Müll in Tirol. Von der Entstehung bis zur Entsorgung und welche Rolle wir Konsumenten dabei
spielen
Ludwig Riml Aspekte und Auswirkungen der touristisch genutzten Zweitwohnungen analysiert am Beispiel
der Gemeinde Stilfs mit Bezug auf die raumordnungsrechtlichen Steuerungsmöglichkeiten
Julia Wohlgenannt Psychodrama macht Schule - Spielerisches Lernen im Geographie und Wirtschaftskunde-
Unterricht
Nora Wenk Amenity Migration into the San Bernardino Mountains. A Case Study
Monika Klocker Das Unterrichtsprinzip Umwelterziehung im Geographie und Wirtschaftskundeunterricht an den
Allgemeinbildenden Höheren Schulen. Dargestellt am Beispiel einer Exkursion in das Kraftwerk
Hochwuhr zum Thema „Wasser als erneuerbare Energiequelle“
Wissenschaftliche Arbeiten
48
Geologie und PaläontologieStudienjahr 2007/2008
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Barbara Ess Geologische, geotechnische und hydrogeologische Kartierung südwestlich von Triesenberg
(rheintalseitig) und des Valünatal-Westhanges (Fürstentum Liechenstein)
Albert Ellecosta Stratigraphie und tektonische Entwicklung im Raum St. Vigil in Enneberg (Südtirol, Italien)
Michael Lagger Geologie der matreier Zone im Raum Kals am Großglockner
Lucas Pagliarini Strukturelle Neubearbeitung des Tschirgant und Analyse der lithologisch-strukturell induzierten
Massenbewegung (Tschirgant Bergsturz, Nördliche Kalkalpen, Tirol)
Michael Zerlauth Kinematische Entwicklung der tektonischen Einheiten am Alpennordrand im Raum westlich des
Schliersees
Harald Pliessnig Zur Stratigraphie der Kaserer-Fm. und zum Abtauchen der „Schöberspitzen-Trias“-Faltenstruk-
tur im Bereich Wildlahnertal und Luftbildauswertung geomorphologischer Geländeformen im
südöstlichen Wipptal zwischen Navis und Brenner
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Thomas Scheiber Strukturgeologie und Hydrologie im hinteren Obernbergtal, Tirol, Österreich/Italien
Katrin Büsel Untersuchung quartärer Ablagerungen im Tiroler Rißtal
Roland Pilser Kinematische Entwicklung der tektonischen Großeinheiten am Alpennordrand östlich des
Schliersees
Martin Kaspar Reiser Geologie und Hydrologie der Brennerberge südlich des Obernbergtals, Tirol, Österreich/Italien
Patrik Ausserer Geologie des hintersten Ultentales unter besonderer Berücksichtigung der Blockgletscher
Romed Hermann Speckbacher Die tektonometamorphe Entwicklung des Texel Komplexes: Strukturgeologie im Pfossental,
Südtirol
David Flöss Tektonometamorphe Entwicklung der westlichen Austroalpinen Einheiten: Geometrie und
Kinematik der Eoalpinen Kollision (Texel Komplex, Südtirol)
Studienjahr 2008/2009
Wissenschaftliche Arbeiten
49
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Michael Winkler Die Rolle der Sublimation in der Energie- und Massenbilanz des tropischen Glaciar Artesonraju
Marlis Hofer Statistical downscaling of NCEP/NCAR reanalysis data to air temperature and specific humidity
above an outer tropical glacier surface Artesonraju (Peru)
Judith Maria Käfer Automatisierte objektive Beschneiungsvorhersagen: Feldstudie im Skigebiet St. Johann/Tirol
Florian Christian Harnisch Airborne Aerosol Measurements in the Inn Valley Spatial distribution of aerosols during winter-
time
Michael Franz Bacher Modellierung der Wasserhaushaltskomponenten im Einzugsgebiet des Pegels Krössbach für
verschiedene Klimaszenarien
Andreas Meingassner Modellierung des Wasserhaushalts von vier kalkalpinen Einzugsgebieten für verschiedene
Klimaszenarien
Gunther Kolar Anwendung des Schneedeckenmodells CROCUS am Standort der automatischen Wetterstation
Teufelsegg im Firngebiet des Hintereisferners
Helmut Aschauer Measurement and Simulation of the Energy and Mass Balance of Snow at an Alpine Valley Site
Oliver Markus Nicoladoni Alpine Wetterlagen und deren Manifestierung in meteorologischen Parametern in und über
Innsbruck
Simone Morak Similarity of Temporal Change in Ice Velocity and Mass Balance of Alpine Glaciers - On the
Example of Ödenwinkelkees
Lukas Rastner Modellierung des Abflusses der Ahr im Tauferer Ahrntal für verschiedene Klimaszenarien
Martin Staszewski Verteilung von Feinstaub und meteorologischen Parametern aus PKW - gestützten Messfahrten
im Winter 2005/2006 im Raum Schwaz. Eine Studie im Rahmen des ALPNAP - Projektes
Christian Peter Grosse Die Modellierung der Wasserhaushaltskomponenten im Einzugsgebiet des Pegels Töll für den
Zeitraum 1990-2002
Andreas Schäfler Tropospheric Water Vapor Transport in a Pre-convective Environment
Manuela Lehner Idealized Sensitivity Study of Pollution Transport over Alpine terrain
Johannes Mair Untersuchung eines Eisfalls am Beispiel der „Kerze“ im Pinnistal
Michael Burgstaller Weather Forecasting for a large Sporting Event: World Sailing Games 2006
Meteorologie und GeophysikStudienjahr 2007/2008
Wissenschaftliche Arbeiten
50
Studienjahr 2008/2009
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Clemens Teutsch Neuschneedichtenanalyse in den Ostalpen
Michael Burgstaller Weather Forecasting for a large Sporting Event: World Sailing Games 2006
Kurt Reinhold Thaler Analyse der Temperaturverhältnisse in der Eisriesenwelt-Höhle im Tennengebirge anhand einer
12 jährigen Messreihe
Tobias Michael Schaaf Application of Two-layer Reduced-gravity Hydraulic Theory to Bora Winds. Two Case Studies
Wolfgang Langhans Cloud-resolving simulations of the August 2005 Alpine flood. The sensitivity to microphysics
parameterizations
Johannes Kollmann Investigation of mixing height parametrisation in an alpine valley during winter 2005/06
Eleonore Wieser Bestimmung des Wasserhaushaltes der Einzugsgebiete der Passer, des Pfeldererbaches, des
Mareiterbaches und des Pflerscherbaches mit dem OEZ Modell 2.1
Siegfried Fink Starkniederschläge in Südtirol zwischen 1982 und 2002
Anton Strobl Eine Südföhn-Statistik für das Oberinntal und ein Vergleich mit dem Wipptal
Martin Großhauser Estimating the Massflux from Airborne Doppler Lidar Measurements
Philipp Tartarotti Probabilistische Temperaturvorhersage mit Ensemble-Dressing
Wolfgang Gurgiser Windsysteme im Winter 07/08 im Raum Schwaz. Auswirkungen auf Luftschadstoffe im Bereich
der Autobahn
Sebastian Weber Ein Windatlas für das Bundesland Salzburg
Jakob Messner Probabilistic forecasts using analogs in the idealized Lorenz96 setting
Thomas Gärtner Wetterlagenabhängige Niederschlagsverteilung bei Starkniederschlägen in Tirol
Wissenschaftliche Arbeiten
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Mineralogie und PetrographieStudienjahr 2007/2008
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Erik Rudolf Arroyabe Strukturelle Untersuchungen an Na-Silikaten und deren Phasenübergängen
Jürgen Gräßlin Untersuchungen an den Phasenbeziehungen auf der strontiumreichen Seite des binären Sy-
stems SrO-Al2O3
Martina Tribus Petrologische und thermobarometrische Untersuchungen des amphibolit/eklogitfaziellen eo-
Alpinen Events in den Metabasiten des Texel Komplexes
AutorInnen Titel der Diplomarbeit
Verena Schwienbacher Petrologie und Geochronologie der Grünsee-Kontaktaureole im Ortler-Campo Kristallin (Ulten-
tal, Südtirol, Italien)
Daniel Anton Bechter Petrologische, geochemische und montanarchäologische Untersuchungen der historischen
Kupferlagerstätte Bartholomäberg und Silbertal (Montafon, Vorarlberg, Österreich) UND Ge-
ochemie und Mineralogie von ausgewählten Silexproben aus den Süd- und Ostalpen und ihre
Relevanz für die Herkunftsbestimmung von archäologischem Silex im Alpenraum
Studienjahr 2008/2009
Wissenschaftliche Arbeiten
52
ErdwissenschaftenStudienjahr 2008/2009
AutorInnen Titel der Masterarbeit
David Bressan Aufbau und Dynamik aktiver Blockgletscher am Beispiel der Lazaunalm (Ötztaler Alpen / Südtirol)
AutorInnen Titel der Masterarbeit
Steffen Link Möglichkeiten und Grenzen der Öffentlichkeitsarbeit im Risikomanagement am Beispiel der
Gefahrenzonenplanung in Südtirol
Thomas Grünewald Räumliche und zeitliche Variabilität der Schneedecke und der Gesamtschneemenge in einem
hochalpinen Einzugsgebiet
Philipp Christoph Lang Möglichkeiten und Grenzen der monetären Bewertung von Ecosystem Services des Bodens
Geographie: Globaler Wandel – regionale NachhaltigkeitStudienjahr 2008/2009
Masterarbeiten
Wissenschaftliche Arbeiten
53
GeographieStudienjahr 2007/2008
Bernhard Reimar Höfle Detection and Utilization of the Information Potential of Airborne Laser Scanning Point Cloud and Intensity Data by Developing a Management and Analysis System
Flugzeuggestütztes Laserscanning entwickelte sich in den letzten Jah-
ren zu einer operationell einsetzbaren Methode zur topographischen
Erfassung der Erdoberfläche. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden vor
allem die hoch auflösenden und hoch genauen digitalen Gelände-
und Oberflächenmodelle für weitere Analysen herangezogen, da es
dafür bereits eine Vielzahl von Bild- bzw. Rasteranalysewerkzeugen
gibt. Das Ziel dieser Arbeit ist, den vollen Informationsgehalt der ALS
Punktwolke zu nützen, indem ein neues Konzept für die Verwaltung
dieser räumlichen Daten eingeführt wird. Das Geographische Infor-
mationssystem (GIS) wird dazu als Mittler zwischen bestehenden
rasterbasierten Algorithmen und der neu entwickelten Punktwol-
kenverwaltung herangezogen. Das entwickelte Informationssystem
„LISA“ (LIdar Surface Analysis) verwendet ausschließlich bestehende
Open Source Software (z.B. GRASS GIS).
Frühere Studien sprechen dem aufgezeichneten Intensitätssignal ein
großes Potenzial für die Klassifikation von Oberflächen zu. In dieser
Arbeit werden zwei Verfahren zur vollautomatischen Korrektur der
Intensität entwickelt, implementiert und evaluiert, um schlußendlich
einen Wert proportional zum Reflexionsgrad der Oberfläche zu er-
halten, der sich sehr gut für die Klassifikation der gescannten Ober-
flächen eignet. Eine erfolgreiche Reduktion der variablen Einflüsse
(<10%) kann mit beiden Methoden erzielt werden. Diese Arbeit soll
anhand zweier konkreter Anwendungsbeispiele die Möglichkeiten
verdeutlichen, die durch das entwickelte Informationssystem und die
Intensitätskorrektur eröffnet werden. Der volle Zugriff auf die Punkt-
wolke sowie die gleichzeitige Einbeziehung von ALS Rasterderivaten
und korrigierter Intensität stellen den Kernpunkt dieser Analysen
dar. Durch die GIS-Komponente des LISA Systems ist es möglich,
objektbasierte Analysemethoden umzusetzen, die mit dem in der
bildbasierten Fernerkundung bekannten „salt & pepper“ Effekt
umgehen können. Der objektbasierte Ansatz erlaubt es zusätzlich
Objektgeometrie, Nachbarschaftsbeziehungen und verschiedene
Auflösungsstufen miteinzubeziehen. Das erste Anwendungsbeispiel
detektiert und klassifiziert verschiedene Gletscherfacies (Eis, Firn,
Schnee sowie Gletscherspalten) auf Basis der ALS Punktwolke. Die
Kombination aus räumlicher Information und korrigierter Intensität
erlaubt eine gute Abgrenzung der einzelnen Oberflächenklassen. Es
wird gezeigt, dass mit dem vorgestellten Ansatz eine Gesamtgenau-
igkeit der Klassifizierung über 90% mit einer Abgrenzungsgenauig-
keit unter 2 m erreicht werden kann. Die zweite Anwendung stellt
eine neue Methode zur Gebäudedetektion und Dachflächenmodel-
lierung vor, der ein kombinierter Ansatz aus objektbasierter Bild- und
Punktwolkenanalyse zugrunde liegt. Die Dachflächenmodellierung
ist das Ergebnis einer hierarchischen Objekterkennung in zwei
Auflösungsstufen. Zuerst werden die Gebäudepolygone mittels „fill
sinks“ Segmentierung des invertierten Digitalen Oberflächenmodells
abgeleitet. Darauf aufbauend werden diese Polygone dazu verwen-
det, die entsprechenden Laserpunkte für jedes Gebäude aus der
gesamten Punktwolke zu extrahieren. Individuell für jedes Gebäude
wird eine Segmentierung („region growing“) basierend auf den
Normalvektoren der Laserpunkte angewandt, die es zum Ziel hat
planare Dachflächenteile abzugrenzen. Abschliessend werden die
ermittelten Dachobjekte nach ihrer Neigung klassifiziert. Das er-
reichte Ergebnis stellt einen wertvollen Input für viele Anwendungen
dar, wie zum Beispiel die Modellierung der Schneelastkapazität oder
die Standortanalyse für Photovoltaikanlagen. Durch eine effiziente
Datenverwaltung der ALS Punktwolke, gekoppelt mit der Funktio-
nalität eines GIS, können wesentliche Schritte in Richtung des Ziels
der „Ausnützung des vollen Informationspotenzials von ALS Daten“
gemacht werden. Ohne zusätzliche Kosten kann ein deutlicher
Mehrwert aus den ALS Daten (z.B. Intensitätskorrektur) generiert
werden.
Das entwickelte Informationssystem stellt eine gute Basis dar,
„full-waveform“ ALS Daten sowie terrestrische Laserscannerdaten
zukünftig miteinzubeziehen.
Dissertationen
Wissenschaftliche Arbeiten
54
Lars Christian Keller Lebensqualität im Alpenraum
Die Untersuchung geht der Frage auf den Grund, auf welche Weise
und in welchem Ausmaß sich die Lebensqualität in den Regionen
des Alpenraums unterscheidet und ob dies in einem wissenschaft-
lichen Modell nachzuweisen ist. Das Untersuchungsgebiet definiert
sich aus einer Synthese der Alpenkonventionsabgrenzung und den
statistischen Einheiten NUTS 3, womit es 100 ‚Alpenregionen’ in
sieben Staaten umfasst. Unter Verwendung sehr unterschiedlicher
und teilweise neuer Erfassungsmethoden wurden über zwei Jahre
lang alpenweit Daten zu den verschiedensten Themenbereichen
gesammelt. Die am Ende vollständig zur Verfügung stehenden 50
Indikatoren werden in zwölf Indikatorensets gruppiert:
‚Wirtschaftskraft’, ‚Arbeit’, ‚Mobilität’, ‚Bevölkerung’, ‚Gesund-
heit’, ‚Bildung und Kultur’, ‚Gleichberechtigung’, ‚Partizipation’,
‚Freizeit’, ‚Solarpotenzial’, ‚Landschaft’ sowie ‚Artenvielfalt und
Naturschutz’.
Diese Indikatorensets werden wiederum den drei Dimensionen
‚Ökonomie’, ‚Soziokultur’ und ‚Naturraum’ zugeordnet. Damit
entsteht ein den Gedanken der Nachhaltigkeit folgendes Modell,
das mit objektiven (nachvollziehbaren und reproduzierbaren)
Indikatoren operiert und die konkrete Betrachtung von subjektiv
empfundener Lebensqualität außen vor lässt. Mithilfe von Inter-
views erfolgen eine Gewichtung der Indikatoren und Indikatoren-
sets sowie eine intensive Lenkung und Überprüfung des Modells
durch anerkannte Experten auf dem Gebiet der Alpenforschung.
Anhand der Grunddaten werden für jeden Indikator maximal
100 Punkte pro Alpenregion vergeben und dieser Wert mit den
Experten-Gewichtungen des Indikators multipliziert. Durch Ad-
dition der Ergebnisse kann für jedes Indikatorenset ein genaues
Ranking ermittelt werden. Durch Division der Endsummen der
Indikatorensets durch die jeweilige Zahl der sie bestimmenden
Indikatoren sowie die Multiplikation dieser Resultate mit den
Experten-Gewichtungen der Indikatorensets entsteht ein Ranking
für die drei Lebensqualitäts-Dimensionen. Das ‚Tirol Atlas’-System
bietet eine wertvolle Hilfe bei der Visualisierung der Ergebnisse,
die nicht nur in textlichen Analysen, sondern auch mithilfe von
Tabellen, Grafiken und insbesondere von Karten anschaulich
dargestellt werden. Die Verteilungsmuster der Ergebnisse für die
einzelnen Indikatoren, Indikatorensets und Dimensionen erlau-
ben Schlüsse in den jeweiligen Teilbereichen von Lebensqualität,
wobei sich bestimmte regionale Muster ergeben, die letztlich
eventuell sogar die Bestimmung von ‚Gesamtsiegern’ oder ‚Ge-
samtverlierern’ ermöglichen. Ein abschließendes Gesamtranking
‚Lebensqualität im Alpenraum’ wird jedoch nicht angestrebt
und scheint derzeit außerdem nicht realisierbar. Hierzu müssen
zukünftig weitere intensive Bemühungen innerhalb der Nachhal-
tigkeitsforschung geleistet werden, denn letztlich gilt die knapp
zu fassende Regel: Keine Lebensqualität ohne Nachhaltigkeit,
keine Lebensqualitäts-Forschung ohne integrative Geographie.
Wissenschaftliche Arbeiten
55
Djati Mardiatno Tsunami risk assessment using scenario-based approach, geomorpholo-gical analysis, and geographic information system : a case study in south coastal areas of Java Island-Indonesia
Das Untersuchungsgebiet umfasst die Städte Cilacap und Pacitan
(Südjava, Indonesien). Die Untersuchung des Tsunami Risikos
erfolgt auf Basis eines szenario-basierten Ansatzes durch An-
wendung eines Tsunami-Überschwemmung-Modelles. In dieses
fließen in geographischen Informationssystemen topographische
Analysen und Fernerkundungsdatenauswertungen ein. Weiters
wird ein schadensminderndes Modell für Tsunami-Risiken im
Südjava-Raum vorgeschlagen. Die Methodik der vorliegenden
Forschungsstudie umfasst:
1. die Bildanalyse; 2. die Berechnung verschiedener Zerstörungs- und
Überschwemmungsszenarien; 3. die Durchführung einer Risiko-
analyse und 4. die Definition von Tsunami schadensmindernden
Maßnahmen.
Die Hauptschritte des Risikoabschätzung beinhalten (1) die Bestim-
mung des Tsunami-Gefährdungspotenzials. (2) Bestimmung des
Schadenspotenzials (3) Quantifizierung des Tsunami-Risikos. Die
Hauptschritte der Risikoabschätzung beinhalten (1) die Bestimmung
des Tsunami-Gefährdungspotenzials. (2) Bestimmung des Schaden-
spotenzials (3) Quantifizierung des Tsunami-Risikos. Es wurden 3
Überschwemmungsmodelle angewendet, um das Tsunami-Gefähr-
dungspotenzial zu bestimmen, die (a) auf einfacher Berücksichtigung
der Höhe basieren; (b) Geländerauhigkeit berücksichtigen, und
(c) auf TUNAMI basieren. Geographische Informationssysteme
werden in allen Fragestellungen verwendet, die eine Abschätzung
des Gefährdungs- und Schadenspotenzials ermöglichen. Die Risi-
koabschätzung zielt darauf ab, Tsunami Risiko Levels (in Prozent)
innerhalb einer Gemeindeeinheit zu definieren. Die Schadensmin-
derung-Maßnahmen werden in Abhängigkeit von der Variation
der Risiko-Level bestimmt. Aufbauend auf den Analyseergebnissen
wurde ein szenario-basierter Ansatz vorgeschlagen, der mögliche
Risiken aufzeigt, die Opfer-anzahl schätzt und als Grundlage für eine
Risikoabschätzung und Schadensminderung dient. Das verwendete
TUNAMI Modell bietet eine umfassende Auswertung der Tsunami-
Gefährdung von den Entstehungsbedingungen, über die Ausbrei-
tung bis hin zur Überschwemmung. Die Anwendung des einfachen
Höhen-basierten Modells und des Rauhigkeitskoeffizienten-basierten
Modells war weniger komplex, da die Tsunami-Enstehung und die
Ausbreitungsfaktoren nicht berücksichtigt werden. Die Integration
von geomorphologischen Analysen in einer GIS-Umgebung erlaubt
eine verbesserte Tsunami-Risikoabschätzung. In der Stadt Cilacap
ist die Gemeinde Tegalkamulyan mit dem höchsten Tsunami -Risiko
behaftet. Eine Evakuierung in mehrstöckige Gebäude und hohe
öffentliche Einrichtungen ist in dieser Stadt nötig. Moscheen stellen
hier eine der besten Möglichkeiten dar. In der Stadt Pacitan ist unter
Annahme eines Worst-Case-Szenarios das Tsunami -Gefährdungspo-
tenzial räumlich extensiver als in Cilacap. Die Gemeinde Sidoharjo
unterliegt dem größten Gefährdungsrisiko. Eine Evakuierung über
hohe Gebäude ist hier nicht von derart zentraler Bedeutung, da
sich viele Hügel in unmittelbarer Umgebung befinden. Trotzdem ist
die Einrichtung eines ’Rettungsturmes’ in Form einer Moschee im
Gebiet zwischen den Dörfern Ploso und Sidoharjo notwendig. Die
Wahrnehmung und Kenntnisse um die Tsunami-Gefahren sind in
beiden Städten hoch, dennoch aber verbesserbar. Die Bevölkerung
ist auf Tsunami-Ereignisse gut vorbereitet.
Die niedrigen Gebiete entlang der Südküste von Java sind
durch ein hohes Tsunami-Risiko charakterisiert, wie sich aus den
Tsunami-Ereignissen in den Jahren 1994 und 2006 mit vielen
Opfern gezeigt hat. Beide Java-Tsunamis haben auch eine wert-
volle Menge an Daten über ’Tsunami-Earthquake’ geliefert, die
beispielsweise nicht für die Westküste von Sumatra vorliegen. Das
Deutsch-Indonesische Tsunami Frühwarnsystem GITEWS und das
Indonesien-Tsunami Frühwarnsystem Ina-TEWS waren Vorläufer
des Tsunami Frühwarnsystems (TEWS). Diesem System liegt die
Annahme zugrunde, dass den meisten Tsunamis ein größeres
Erdbeben als Vorbote vorangeht. In Südjava muss sich die Imple-
mentierung von TEWS noch einigen Herausforderungen stellen.
Neben dem hohen technologischen Standard von TEWS sollte die
Kenntnis der einheimischen Bevölkerung um die Tsunami-Gefahr
berücksichtigt werden. Traditionelle Formen der Benachrichtigung
einer herannahenden Gefahr sind nötig, wie beispielsweise der
traditionelle Alarm von Kentongan. Erzieherische Maßnahmen,
Poster, Broschürenverteilung und lokale Übungen mit Vorgabe
von Evakuierungswegen sind nötig, um die öffentliche Wahrneh-
mung über eine Tsunami-Gefährdung zu steigern. Zusätzlich sind
’Zusatzindikatoren’ einer Tsunami-Gefahr zu berücksichtigen ne-
ben einem starken Erdbeben, wie ungewöhnliche Geräusche von
der Meerseite oder ein ungewöhnlicher Salzgeruch vom Ozean,
dem ein Meeresrückzug folgt. Dazu können auch Paleo-Tsunami-
Ablagerungen wertvolle Hinweise liefern, um Rückschlüsse über
vergangene Ereignisse ziehen zu können.
Wissenschaftliche Arbeiten
56
Elisabeth Lahn Gärtner Untersuchungen zur längerfristigen Entwicklung und räumlichen Diffe-renzierung der Landwirtschaft in Österreich mit besonderer Berücksichti-gung des Alpenraumes
Bei steigender landwirtschaftlicher Produktion in den letzten
50 Jahren (1951-2001) ist die Zahl der landwirtschaftlichen
Bevölkerung, die Gesamtzahl der land- und forstwirtschaftlichen
Betriebe sowie der rinderhaltenden Betriebe laufend zurückge-
gangen. Dies liegt einerseits an der hohen Technisierung, welche
die Landwirtschaft seit den 50-er Jahren gegenüber vielen 100
Jahren vorher stark verändert hat. Dies liegt andererseits aber
auch daran, daß die Agrarpolitik größere Betriebe gegenüber
Klein- und Mittelbetrieben bevorzugt und so viele Betriebe
aus rein wirtschaftlichen Gründen zum Aufgeben gezwungen
wurden. „Wachsen oder Weichen“ wurde in den 70-er Jahren
zum unseligen Schlagwort. In Österreich betrifft dies vor allem
viele kleinere Betriebe ohne Bearbeitungserschwernis in den
Gunstlagen des Alpenvorlandes sowie der inneralpinen Becken
und Täler, weiters im Alpenraum Betriebe mit geringer Bear-
beitungserschwernis in den ehemaligen Realteilungsgebieten
von Westtirol und Vorarlberg. Dagegen konnten sich Betriebe
mit großer Bearbeitungserschwernis vor allem im östlichen Tirol
und westlichen Salzburg gut halten, wiewohl auch Betriebe
mit extremer Bearbeitungserschwernis im Realteilungsgebiet.
Der Bergbauernzuschuß des Bundes vor dem EU-Beitritt, die
Ausgleichszulage und das Österreichische Umweltprogramm
(ÖPUL) nach dem EU-Beitritt Österreichs sind gezielte Maß-
nahmen der ökosozialen Agrarpolitik, um Bergbauernbetriebe
mit hoher Erschwernis und geringem Einkommen wirksam zu
unterstützen. Dadurch versucht man, das Auflassen der land-
wirtschaftlichen Betriebe zu verhindern und der Entsiedelung
im Berggebiet entgegenzuwirken. Wertvolle Aufgaben für die
Allgemeinheit, wie der Schutz vor Lawinen und Vermurungen
durch die Bewirtschaftung der extrem sensiblen Ökosysteme
im Berggebiet oder die Bereitstellung von Dienstleistungen für
den Tourismus können dadurch erfüllt werden. Wenn in Zukunft
neoliberale Tendenzen in der Agrarpolitik, wie bereits in der
Agenda 2000 proklamiert, gegenüber den ökosozialen Über-
legungen die Oberhand gewinnen, wird es schwierig werden,
die Bergbauernbetriebe wie bisher zu fördern. Den agrarischen
Strukturwandel (Wachsen oder Weichen) wird dies verstärken,
die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Berggebiet
werden weiter abnehmen, verbunden mit allen negativen regi-
onalen, ökologischen und sozialen Effekten und Aspekten. Eine
einzigartige Kulturlandschaft und Lebensraum vieler Menschen
über Generationen und gleichzeitig der Erholungsraum vieler
Menschen aus den Ballungszentren nördlich und südlich der
Alpen wären dem Verschwinden preisgegeben.
Wissenschaftliche Arbeiten
57
Martin Rutzinger Object Detection in Airborne Laser Scanning Data in Urban Environments
In 1990er Jahren entwickelte sich flugzeuggestütztes Laser-
scanning (airborne laser scanning, ALS) zu einer operationellen
Methode für die flächendeckende Ableitung von digitalen
Geländemodellen (DGM). Um das gesamte Potential der Daten
auch für andere Anwendungen in der Stadtplanung, Prozess-
modellierungen, 3D Visualisierung, etc. auszuschöpfen, werden
die Eingangsdaten der Laserscannerbefliegung zu Interessensob-
jekten klassifiziert.
In dieser Arbeit wurden objektbasierte Ansätze unter der Ver-
wendung von Open Source Komponenten für die Klassifikation
von Objekten im Stadtgebiet (im Speziellen Gebäudeumrisse
und hohe Vegetation) entwickelt. Die Algorithmen arbeiten
zum einen im Rasterdatenmodell und zum anderen in der 3D
Punktwolke. Es werden sowohl Daten aus Laserscannersystemen,
die diskrete Echos aufzeichnen, als auch Full-Waveform-Daten
klassifiziert. Die objektbasierten Methoden für Rastermodelle,
3D Punktwolken als auch die Kombination dieser beiden Ansätze
beseitigen Einschränkungen herkömmlicher Klassifikationskon-
zepte. Durch die Segmentierung werden Objektprimitive erzeugt,
die präzise abgegrenzte Teilbereiche von Objekten in der Realität
darstellen. Im Klassifikationsschritt werden diese dann zu den
Interessensobjekten zusammengefasst. Dadurch werden zum
einen Mehrdeutigkeiten, die bei einer direkten Klassifikation
der einzelnen Entitäten (Rasterzelle bzw. einzelnes Laserecho)
entstehen können, unterbunden.
Zum anderen wird die zu prozessierende Datenmenge im Klas-
sifikationsschritt durch (i) die Kombination von Segmentierung
und Klassifikation bzw. (ii) durch die kombinierte Anwendung
von OBIA (object-based image analysis) und OBPA (object-based
point cloud analysis) deutlich reduziert.
Zu Beginn der Arbeit werden objektbasierte Methoden für die
Abgrenzung von Gebäudeumrissen vorgestellt. Zunächst wird
eine Vegetationsmaske aus einem gefilterten Differenzmodell
der ersten und letzten Reflexionen erstellt. Für die Nicht-Vegetati-
onsbereiche werden im folgenden potentielle Gebäudesegmente
abgeleitet und schließlich zu Gebäudeumrissen klassifiziert. Die
entwickelte OBIA-Methode zur Ableitung der Gebäudeumrisse
wird mit einer zweiten Detektionsmethode, der ein Dempster-
Shafer Ansatz zur Fusionierung von ALS und Multispektraldaten
zu Grunde liegt, verglichen. Darüber hinaus werden entwickelte
objektbasierte und pixelbasierte Fehlermaße miteinander verg-
lichen, um die Beschreibung und Evaluierung der Detektionser-
gebnisse kritisch zu hinterfragen.
Mittels Kombination von OBIA und OBPA werden zunächst
Gebäudeumrisse abgeleitet (OBIA), um dann Dachflächen in der
Punktwolke (OBPA) zu klassifizieren. Für die 3D Dachflächenpoly-
gone werden Objekteigenschaften wie zum Beispiel die Neigung
direkt aus der ALS Punktgeometrie berechnet. Diese Information
stellt eine grundlegende Eingangsgröße für die Planung von So-
laranlagen oder die Modellierung von potentiellen Schneelasten
bei Hausdächern dar.
Weiters wird das Potential der 3D Punktwolkeninformation für
die Objektklassifikation im Stadtgebiet (mit Fokus auf hohe Vege-
tation) untersucht. Die berechneten Rauheits- und Punktdichte-
maße eignen sich für die Charakterisierung und Segmentierung
von hoher Vegetation.
Schließlich werden diese Maße zusammen mit Full-waveform-
Informationen verwendet, um hohe Vegetation zu klassifizieren.
Es wird gezeigt, dass mittels ”region growing“ Segmentierung
unter Verwendung der Echobreite hohe Vegetation und Gebüsch
von Gebäuden und Gelände getrennt werden können. Darüber
hinaus ist es möglich, Gebäude, die von hoher Vegetation be-
deckt sind, bzw. Bäume, die direkt neben Gebäuden wachsen
und diese berühren, von einander zu trennen.
Die vorliegende Arbeit zeigt, dass flugzeugestützte Laserscanner-
daten für die 3D Landnutzungsklassifikation im Stadtgebiet ohne
die Hinzunahme von ”sensorfremden Daten“ geeignet sind. Die
Arbeit leistet somit einen Beitrag zur 3D Objektklassifikation durch
die Entwicklung des OBPA-Ansatzes, der exakte Objektabgrenzung
und effiziente Klassifizierung miteinander verknüpft. Die entwi-
ckelten Methoden schließen die Lücke zwischen der ALS Punkt-
wolkenklassifikation und deren Verwendung in 3D Anwendungen.
Studienjahr 2008/2009
Wissenschaftliche Arbeiten
58
Martin Mergili Integrated modelling of debris flows with Open Source GIS. Numerical simulations of triggering, mobilization, and runout of debris flows for selected study areas along the Trans-Andean road corridor Mendoza -Valparaiso
Murgänge zeigen sowohl Eigenschaften von gravitativen
Massenbewegungen als auch von sedimentbeladenem Abfluß.
Sie stellen ein beträchtliches Gefahrenpotential für Menschen,
Gebäude und Infrastruktur dar.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung
von Modellsystemen zur Simulation von Murgängen, basierend
auf dem frei verfügbaren (Open Source) Geographischen Infor-
mationssystem GRASS. Es wurde vor allem Wert darauf gelegt,
den gesamten Prozess, von der Auslösung über die Mobilisie-
rung des Murmaterials bis zum Auslauf und der Ablagerung zu
berücksichtigen.
Die neu entwickelten Modellsysteme wurden anhand von sechs
Studiengebieten entlang des internationalen transandinen
Straßenkorridors von Mendoza (Argentinien) nach Zentralchile
getestet.
Im Allgemeinen war die Übereinstimmung der Modellergebnisse
mit Beobachtungen und Berichten zufriedenstellend. Vor allem
hinsichtlich der allgemeinen Anwendbarkeit der Modelle und
deren Eignung zur Vorhersage zukünftiger Ereignisse besteht
noch Potential zur Weiterentwicklung.
Mladenka del Negro Naturschutzgebiete in Slowenien mit besonderer Berücksichtigung des Alpenraums - Bestandsaufnahme und Problematik
Der Druck der Freizeitindustrie auf noch unerschlossene Räu-
me, der Wandel der Landwirtschaft in Richtung Intensivierung
einerseits und Extensivierung andererseits, der Raumbedarf für
expandierende Siedlungen und damit verbundene Infrastruk-
tureinrichtungen erfordern neue Konzepte und Strategien. Dies
ist für alle Alpenstaaten mehr oder weniger gleich.
In Slowenien kommt noch der Wechsel des politischen Systems
dazu und die damit gewachsenen wirtschaftlichen Chancen, die
Schutzgüter des Landes zu vermarkten bzw. Profit in radikaleren
Landnutzungsformen wie Fun-Tourismus zu suchen.
Ausgehend von der Darstellung des Status quo mit Schwerpunkt
Schutzgebietssysteme wird dargestellt, welche Planungen von
Seiten des slowenischen Staates vorgesehen sind. Dem folgen
Ausführungen zu Akzeptanzproblemen und daraus resultierenden
Konflikten in der Gesellschaft bzw. der lokalen Bevölkerung. An
einigen Beispielen (Nationalpark Triglav, Biosphärenpark Julische
Alpen, geplanter Windpark Volovja reber, Schigebiet Vogel) werden
diese exemplifiziert. Bei vielen Entscheidungsträgern in Slowenien
herrscht die Meinung vor, dass durch Schutzmaßnahmen, die
wirtschaftlichen Optionen für die Zukunft verbaut würden, und
das ökonomische Potential nachhaltiger Landschaftsentwicklung
wird noch nicht gesehen. Das neue Gesetz über den Nationalpark
„Triglav“ präsentiert sie als Beweis. Seit sieben Jahren wurde die
Gesetzesänderung intensiv diskutiert, zahlreiche Bürgerinitiativen,
NGOs und Experten haben sich in die Diskussion eingebracht.
Ihnen ging es vielfach um die Verankerung von Strategien
zur nachhaltigen Regionalentwicklung, zur Verbesserung der
sozialen Kohärenz und zum wirksamen Schutz dieses sensiblen
Lebensraumes. Nichts davon findet sich im neuen Gesetz wieder,
vielmehr ist zu befürchten, dass der Nationalpark zu einem Ver-
gnügungspark verkommen könnte. Insgesamt gesehen will die
Regierung Sloweniens Schutzgebiete gründen und so zu einer
nachhaltigen Entwicklung beitragen, aber fehlendes Wissen, zu
geringe finanzielle Mittel und unzureichende Managmentstruk-
turen machen eine Gründung bzw. Weiterentwicklung der alten,
vor Sevilla-Strategie 1995 eingerichtete Schutzgebiete schwer: Sie
bleiben reine Forschungsstätten und dienen nur dem Naturschutz,
die Entwicklungsfunktion steht demgegenüber noch am Anfang.
Wissenschaftliche Arbeiten
59
Christoph Knoll Glaciers in South Tyrol: 1850 - 2006. Application of Airborne Laser Scanner data, orthophotos and historical maps for the acquisition of recent and the reconstruction of past glacier extents
In den dicht besiedelten Hochgebirgsräumen der Europäischen
Alpen sind Gletscher ein fester Bestandteil der alpinen Kultur- und
Naturlandschaft. Sie sind während der warmen Sommermonate
eine der wichtigsten Süßwasserressourcen für Wirtschaftszweige
wie die Landwirtschaft oder die Industrie, eine bedeutende tou-
ristische Komponente, von hoher Bedeutung für die Produktion
von Energie aus Wasserkraft, aber auch eine potentielle Ursache
für Naturgefahren.
Durch ihre direkte Abhängigkeit von Temperatur- und Nieder-
schlagsverhältnissen zählen Gletscher zu den besten Klimaindi-
katoren. Aus diesem Grund wurden die alpinen Gebirgsgletscher
in den letzten Jahren zu einem Symbol der gegenwärtigen
Diskussion um den Klimawandel und dessen Folgen, da ihre Ver-
änderungen leicht beobachtet und visualisiert werden können.
Wesentliches Ziel der vorliegenden Arbeit ist das bessere Ver-
ständnis der regionalen Gletscherentwicklung in Südtirol durch
die Rekonstruktion und Analyse der Gletscherveränderungen seit
dem Maximalstand der Kleinen Eiszeit (Little Ice Age Maximum)
um ca. 1850. Gletscherinventare, Feldarbeit und GIS-basierte
Rekonstruktionen von historischen und rezenten Gletschertopo-
graphien werden verwendet, um die Gletscherveränderungen
Südtirols zwischen dem Maximalstand 1850 und den Inventaren
von 1997 and 2006 zu analysieren und darzustellen.
Durch den Vergleich der rezenten, mit ALS-Verfahren (Airborne
Laser Scanner) hochgenau aufgenommenen Gletschertopogra-
phien mit den Rekonstruktionen des Little Ice Age Maximums
konnte festgestellt werden, dass die Südtiroler Gletscher in
den vergangenen 150 Jahren 183.2 km² oder 66% der Glet-
scherfläche verloren haben. Der Vergleich ergab zudem einen
Volumensverlust von ca. 9 km³ zwischen 1850 und 2006, was
einer mittleren Eisdickenveränderung von -49 m der Little Ice
Age Maximum Gletscherfläche entspricht.
Diese gravierenden Abnahmen der Gletscherflächen und
-volumina, die vor allem am Rückzug der Gletscherzungen der
großen Talgletscher wie Langtauferer- oder Suldenferner sichtbar
werden, sind klare Zeichen der Veränderungen der klimatischen
Rahmenbedingungen in den Alpen während der vergangenen
150 Jahre und deren Beschleunigung seit den letzten nennens-
werten Vorstößen in den 1980er Jahren.
Die vorliegende Arbeit veranschaulicht eine mögliche Anwen-
dungsmethode von modernen, auf ALS-Daten und digitalen
Orthophotos basierenden, Monitoring-Strategien und Rekon-
struktionstechniken zur Untersuchung von Gletschern einer
gesamten Gebirgsregion.
Christian Hohlrieder Auswirkungen von Grosskraftwerken auf das natürliche Abflussgesche-hen in Nord-, Süd- und Osttirol
In den Alpen sind zahlreiche Oberflächengewässer durch wasser-
wirtschaftliche und bauliche Eingriffe beeinflusst. Die Errichtung
von zahlreichen Kraftwerken im vergangenen Jahrhundert macht
die Berücksichtigung für die Abflussmodellierung notwendig.
Vor allem der Betrieb von Großkraftwerken mit einem ausge-
dehnten Netz an Zu- und Ausleitungen und der Betrieb von
Jahresspeichern beeinflussen den natürlichen Abfluss besonders
stark. Die Errichtung von Wasserfassungen und die Ausleitung
des gesamten oder eines wesentlichen Teiles der Wasserführung
des Baches bringen zweifellos gewisse Veränderungen im Bach-
unterlauf und dessen unmittelbarer Umgebung mit sich. Dieser
Beitrag befasst sich mit den quantitativen Auswirkungen von
Großkraftwerken auf den mittleren natürlichen Jahresabfluss
bzw. dem Abfluss im hydrologischen Sommer- und Winterhalb-
jahr in Nord-, Süd- und Osttirol im Zeitraum von 1980 bis 2000.
Wissenschaftliche Arbeiten
60
Ronny Boch Stalagmites from Katerloch Cave, Austria: Growth dynamics and high-resolution records of climate change
Katerloch Cave, located at the SE fringe of the Alps (900 m a.s.l.), is
known as one of Austria’s most impressive caves. The cave contains
abundant fast-growing stalagmites, which were studied in order to
exploit a new high-resolution paleoclimate archive in the climate-
sensitive alpine region. An extensive cave monitoring program was
conducted from March 2005 to November 2007, which included
analyses of cave air, drip water, modern calcite precipitates on glass
slides and soil gas. Parameters were measured in bi-monthly intervals
or continuously using data loggers and were compared to mete-
orological data. The monitoring aimed to determine the modern
speleothem growth conditions and to constrain the main factors
controlling the studied climate proxies. This approach revealed
pronounced seasonal variations of cave air and drip water chemical
and stable isotopic compositions, as well as seasonal changes in cave
air temperatures and drip rates. Stable isotopic, petrographical and
trace elemental investigations were conducted on several recovered
stalagmites. Stalagmite growth in Katerloch Cave is strongly affected
by the seasonally changing intensity of cave ventilation, driven by
the temperature contrast between the cave interior and the outside
atmosphere. Cave ventilation controls cave air and drip water com-
positions and hence also the speleothem growth and a conceptual
model of the ventilation mechanism is presented. Stalagmite growth
dynamics are also modulated by seasonal and longer-term trends in
the drip rates. All of the investigated stalagmites show a prominent
annual lamination of white, porous and dense, translucent calcite
laminae, forming during the warm and the cold season, respectively.
This alternating fabric can be explained by cave ventilation, which
affects cave air and drip water compositions and thus controls the
extent of lateral coalescence of the calcite crystallites. The lamination
also correlates with the C isotope and trace element compositions,
i.e. C isotopes and trace elements also vary on a seasonal scale. In
contrast, the O isotopes show more gradual, i.e. inter-annual to
decadal changes. The C isotopic composition of the stalagmites is a
potential proxy for winter temperature and seasonality.
Mg shows an inverse correlation with Sr and Ba. While Mg is mainly
affected by prior calcite precipitation, Sr and Ba strongly depend on
the stalagmite growth rate and the crystallization mechanism. The
trace elements are a potential proxy for seasonality of both tem-
perature and precipitation. Calcite precipitation occurs in O isotopic
equilibrium with the drip waters. Consequently, the stalagmite O iso-
tope values reflect the composition of regional meteoric precipitation
and are mainly a proxy for past air temperatures and also of changes
in the seasonality of recharge. MC-ICP-MS U-Th dating of recovered
stalagmites and tall, in-situ stalagmites revealed different speleothem
generations in Katerloch Cave.
The recovered stalagmites grew during the late and early Holocene,
the Last Glacial (MIS 3) and the Eemian (MIS 5.5). Two of the in-situ
growing stalagmites revealed ages beyond the dating limit of the
U-Th method, i.e. older than ca. 500 kyr. Reliable growth models
could be established for the Holocene and partly also for the Last
Glacial samples. The stalagmites from Katerloch Cave provide valu-
able and highly-resolved proxy information on past climate change.
The sampling strategy used for stable isotope profiling of entire
stalagmites has a typical temporal resolution of a few years. Two
stalagmites from the early Holocene reveal consistent O isotope
records. Their curves constitute the first high-resolution isotope
records of the 8.2 kyr event in the Alps. This cold spell lasted
ca. 100 yr and a quantitative evaluation suggests a temperature
decrease of about -2.5 to -3 °C. The records also provide the first
explicit recognition of a climate event around 9.1 kyr BP in the Alps.
This cold event had a slightly lower amplitude than the 8.2 kyr
event. In addition, the Katerloch record supports a climate event
around 10 kyr BP, for which emerging evidence suggests a more
widespread impact in the Northern Hemisphere. A climate record
of the more recent past was derived from a stalagmite which was
active when collected. The stalagmite comprises the last ca. 2.5
kyr but shows a major growth interruption during the last few
hundred years. The O isotope record shows the well-known climate
variability of alternating warm and cool episodes during the Iron
Age/Roman Warm Period, the Dark Ages Cold Period, the Medieval
Warm Period and the Little Ice Age. Furthermore, a pronounced
warming trend during the last years is suggested, which is also
inferred from short drill cores of two other stalagmites. Finally, two
stalagmites, although compromised by modest age control, reveal
pronounced and rapid climate shifts during the Last Glacial period
(i.e. Dansgaard-Oeschger events).
Geologie und PaläontologieStudienjahr 2007/2008
Wissenschaftliche Arbeiten
61
Meteorologie und GeophysikStudienjahr 2007/2008
Studienjahr 2008/2009
Christoph Kiemle Airborne Water Vapor Lidar Measurements
Ein flugzeuggetragenes Wasserdampf Differential-Absorptions-
Lidar (DIAL) ist eine neuartige, genaue Methode zur Unter-
suchung vielfältiger meteorologischer Phänomene wie des
latenten Wärmeflusses in der konvektiven Grenzschicht oder
der Variabilität der Feuchte in der tropischen oberen Tropo-
sphäre. Diese Anwendungen sind sehr empfindlich gegenüber
Messfehlern, und gründliche Genauigkeitsuntersuchungen sind
daher unabdingbar. Diese Dissertation dokumentiert die Qualität
von existierenden flugzeuggetragenen und von zukünftigen
weltraumgestützten DIAL Systemen und beleuchtet Beispiele
meteorologischer Anwendungen.
Eyjolfur Magnusson Glacier hydraulics explored by means of SAR-interferometry
Die Dissertation befasst sich mit dem Einfluss, den verschiedene
Zustände des subglazialen Abflusssystems auf das Fliessverhalten
temperierter Gletscher haben. Die Untersuchungen wurden auf
Auslassgletschern des Vatnajökull, Island, durchgeführt. Eine
wesentliche Grundlage der Arbeit sind Analysen der Eisbewe-
gung mit interferometrischen Radardaten (InSAR) der Erdbeo-
bachtungssatelliten ERS1 und ERS2. Die Daten stammen von der
Tandem Mission von ERS1 und ERS2 aus den Jahren 1995-2000.
Die Untersuchungen weisen darauf hin, dass das sub- und intra-
glaziale Abflusssystem für die Dynamik temperierter Gletscher
eine wichtige Rolle spielt. Die großflächige Beschleunigung des
Gletschers in frühen Phasen der subglazialen Wasserausbrüche
untermauert das Konzept, dass erhöhtes Einströmen in ein enges
Tunnelsystem den Anstieg des Wasserdrucks bedingt und damit
Wassermassen in Zonen außerhalb der Stollen gelenkt werden.
Dies verringert den Reibungswiderstand zwischen Eis und Glet-
scherbett. Diese Hypothese wird auch von den Beobachtungen
lokaler Hebungen des Gletschers gestützt, die während Wasser-
ausbrüchen und bei Regen beobachtet wurden.
Stetiger Abfluss in Stollen scheint hingegen bei deutlich redu-
ziertem Wasserdruck vor sich zu gehen, wobei die Fließgeschwin-
digkeit des Gletschers im Umkreis des Hauptstollen deutlich re-
duziert wird. Die Analysen zeigen, dass die Fläche des Gletschers,
die verringerten Wasserdruck auf Grund eines voll entwickelten
Stollensystems aufweist, in der Größe etwa der Fläche entspricht,
wo sich der Gletscher auf Grund erhöhten Wasserdrucks wäh-
rend eines „Jökulhlaups“ beschleunigt.
Wissenschaftliche Arbeiten
62
Die vorgelegte Dissertationsschrift beschreibt die Ergebnisse
kristallchemischer Untersuchungen an Erdalkalialuminaten
und – gallaten, wobei dem Verhalten dieser Verbindungen bei
hohen Temperaturen (HT) bzw. hohen Drucken (HP) besondere
Bedeutung zukam. Die hierfür benötigten Hochdruck-Hoch-
temperatur-Experimente wurden am Institut für Mineralogie &
Petrographie der Universität Innsbruck unter Verwendung der
dort vorhandenen Stempel-Zylinder- bzw. „Walker-Typ Multi
Anvil“-Anlagen durchgeführt. Die sich daran anschließende
strukturelle Charakterisierung erfolgte mittels Einkristall- sowie
Pulverdiffraktometrie bzw. Mikro-Raman Spektroskopie.
Im Fall des Monocalciumaluminats (CaAl2O4) konnten unter
Verwendung keramischer Startmaterialien insgesamt drei neue
HP/HT-Modifikationen hergestellt werden. Die bei Raumdruck
stabile tetraedrische Gerüststruktur wandelt sich bei Versuchs-
bedingungen von 2 GPa and 800°C in eine neue abschreckbare
Form um. Das Pulverbeugungsdiagramm dieser Phase konnte
indiziert und die Struktur unter der Annahme einer Isotypie mit
der bei Normalbedingungen stabilen Phase des CaGa2O4 mittels
der Rietveldmethode erfolgreich verfeinert werden. Auch bei
dieser ersten Hochdruckvariante des CaAl2O4 handelt es sich um
ein Gerüstaluminat aus [AlO4]-Tetraedern. Beide Modifikationen
unterscheiden sich jedoch deutlich bezüglich ihrer topologischen
Eigenschaften wie z.B. der auftretenden Ringtypen, der Koordi-
nationssequenzen und der Eckensymbole.
Die zum Ladungsausgleich benötigten Calciumionen besetzen in
beiden Formen Positionen innerhalb der kanalartigen Hohlräume
der Gerüste.
Eine Zunahme des Drucks und der Temperatur bei den Synthesen
führte zu einer Änderung der kristallchemischen Merkmale bei
den CaAl2O4-Polymorphen, d.h. einem Wechsel der Koordina-
tionszahl des Al von vier auf sechs. Die bei 3.5 GPa and 1000
°C hergestellte Form basiert nun auf [AlO6]-Oktaedern, die
über gemeinsame Kanten zu Schichten verknüpft sind. Diese
Schichten sind mit den z.B. im Mineral Böhmit (AlO(OH)) auf-
tretenden Oktaederlagen eng verwandt. Im Unterschied zum
Böhmit erfolgt die Verknüpfung der Schichten jedoch nicht über
Wasserstoffbrücken, sondern über die interkalierten Ca-Atome.
Erhöht man Druck und Temperatur nochmals (10 GPa und 1100
°C), so findet ein erneuter Phasenübergang des Monocalciuma-
luminats in eine Tunnelstruktur statt. Das strukturelle Rückgrat
dieser Phase sind rutilartige Doppelketten aus [AlO6]-Oktaedern,
die sich längs [001] erstrecken. Die Doppelketten umschließen
tunnelartige Hohlräume, in denen die Ca-Ionen lokalisiert sind.
Strukturell gesehen ist diese Modifikation isotyp zum CaFe2O4.
Dieser so genannte Calciumferrit-Strukturtyp konnte auch bei
einer entsprechenden Hochdruckstudie am Monocalciumgallat
beobachtet werden, bildet sich dort jedoch schon bei sehr
viel niedrigeren Drucken und Temperaturen (4.0 GPa and 700
°C). Im Unterschied zum CaAl2O4 konnten beim CaGa2O4
keine weiteren Hochdruckvarianten gefunden werden. Die
Hochdruckexperimente an den Calciumaluminaten wurden
durch eine Studie am Ca2Al2O5 ergänzt. Einkristalline Proben
dieser Verbindung konnten bei 2.5 GPa und 1000 °C hergestellt
werden. In-situ Hochtemperaturbeugungsexperimente zeigten
ein überraschendes Verhalten.
Mit zunehmender Temperatur konnte die Ausbildung einer
inkommensurabel modulierten Phase beobachtet werden. Prin-
zipielle Baueinheiten dieser Kristallstruktur sind (1) Schichten aus
perowskitartigen eckenverknüpften [AlO6]-Oktaedern, die mit
(2) Lagen aus Zweier-Einfachketten aus [AlO4]-Tetraedern (Ket-
tenrichtung: [100]) längs der b-Achse wechsellagern. Die beo-
bachtete modulierte Struktur (Superraumgruppe: Imma(00g)s00)
ist eng verwandt mit der schon beim Ca2Fe2O5 beschriebenen
HT-Form. Die Ursache für die Störung der Translationssymmetrie
beruht auf einer aperiodischen Abfolge von zwei möglichen An-
ordnungen der Tetraederketten mit einem Wellenvektor parallel
zu c* [00g] (g=0.595) (bei 825 °C).
Abschließend wurde das Tribariumaluminat (Ba3Al2O6)
intensiver bearbeitet. Im Zentrum des Interesses stand dabei
nicht primär die Bestimmung dieser Struktur, sondern vielmehr
Detailfragestellungen hinsichtlich der realen Symmetrie dieser
Verbindungen, zu der in der Literatur widersprüchliche Angaben
zu finden waren. Strukturell gesehen zählt Ba3Al2O6 zur Gruppe
der Ringaluminate und basiert auf [Al12O36]-Zwölferringen, die
über die Ba-Kationen vernetzt werden.
Biljana Lazic Crystal chemistry, phase transitions and high pressure behaviour of AO-X2O3 phases (A: Ca, Ba; X: Al, Ga)
Mineralogie und Petrographie Studienjahr 2007/2008
Wissenschaftliche Arbeiten
63
Werner Friedrich Thöny Permian contact metamorphism in the South Alpine: U ? Pb and U ? Th ? Pb geochronology of plutons and contact metamorphism
Während des Perm intrudierten magmatische Körper in das va-
riszisch metamorphe Basement des Südalpins. Diese Intrusionen
umfassen eine Fläche von rund 200km2. Ziel der Arbeit war es
genauere Informationen bezüglich der Platznahme, Mineralche-
mie, PT-Bedingungen und generell über die Geodynamik nach der
variszischen Orogenese zu bekommen. Die Alter der Intrusionen
liegen zwischen 278 - 294 Ma und zeigen eine Verjüngung von
SW nach NO. Das Alter der dazugehörigen Kontaktmetamorpho-
se ist demnach etwas jünger, allerdings können in den datierten
Monaziten immer noch klare Hinweise auf das variszische Ereignis
gefunden werden.
Studienjahr 2008/2009
Stefan Wyhlidal Petrological and experimental investigations on the Permian contact me-tamorphic event in the Southalpine domain (South Tyrol, Italy)
Während des Perms wurden die Austroalpinen und Südalpinen
Einheiten durch einen weit verbreiteten Magmatismus und von
einer dadurch resultierenden Hochtemperatur- und Niedrig-
druckmetamorphose erfasst. Der permische Magmatismus liegt
heute in den Austroalpinen Einheiten nur in Form von Plutoniten
vor, im Gegensatz zu den Südalpinen Einheiten, in denen Pluto-
nite und Vulkanite beobachtet werden können.
Die Plutonite in den Südalpinen Einheiten intrudierten in das va-
riszische Basement und führten zu einer Kontaktmetamorphose.
Die Daten in dieser Studie zeigen die chemische und texturelle
Entwicklung der kontaktmetamorphen Gesteine in Abhängigkeit
des Kontaktabstandes zu den Intrusionen. Weiters wurden Expe-
rimente durchgeführt und die dabei entstandenen Mineralpara-
genesen mit denen, die in den natürlichen Hornfelsen beobachtet
werden konnten, verglichen, um die Phasenbeziehungen in kon-
taktmetamorphen Quarzphylliten besser verstehen zu können.
Alternativ kann die Kristallstruktur auch vom ABO3-Perowskitstruk-
turtyp abgeleitet werden, in dem Leerstellen auf den B-Lagen und
den O-Positionen zugelassen werden. Dieser Zusammenhang kann
durch folgende Formel zum Ausdruck gebracht werden: Ba (Al3/4
Ba1/8 Vac1/8)(O3/4 Vac1/4)3. Die Verbindung kann ferner als ein
klassisches Beispiel für die Probleme angesehen werden, die bei der
Behandlung hochgradig pseudosymmetrischer Strukturen auftreten
können. Die Koordinaten der Al-, O-, sowie nahezu alle Ba-Atome
erfüllen die Symmetrieanforderungen der kubischen Raumgruppe Pa
innerhalb weniger Standardunsicherheiten. Lediglich für ein Bariuma-
tom kann kein „zentrosymmetrischer“ Partner gefunden werden, so
dass die Verbindung in der der Raumgruppe P213 zu beschreiben ist.
Wissenschaftliche Arbeiten
64
Mineralogie und PetrographieStudienjahr 2007/2008
Reinhard Kaindl Raman micro-spectroscopy in mineralogy, petrology and material science
Die vorliegende Habilitationsschrift behandelt verschiedene
Aspekte qualitativer und vor allem (semi-)quantitativer Raman-
Mikrospektroskopie natürlicher und synthetischer Materialien im
Rahmen von mineralogisch-petrologischen und materialwissen-
schaftlichen Fragestellungen. Die einzelnen Kapitel enthalten in
internationalen Fachzeitschriften publizierte wissenschaftliche
Studien, mit der Ausnahme eines Kapitels, das derzeit zur Publi-
kation eingereicht ist. Die ersten drei Kapitel konzentrieren sich
hauptsächlich auf Mineralogie und Petrologie natürlicher Mine-
ralien und Gesteine, die folgenden zwei Kapitel sind auf synthe-
tische Materialien bezogen. Raman-Mikrospektroskopie wurde
neben anderen Methoden dazu verwendet, Kristallitgrößen von
Graphit im Zusammenhang mit Metamorphosetemperaturen
zu quantifizieren und um die Zusammensetzung des Fluides in
Flüssigkeitseinschlüssen der metamorphen Indexminerale Granat
und Kyanit zu bestimmen. Ein neues Verfahren, das in Dünn-
schliffen die Bestimmung des CO2 Gehaltes des metamorphen,
häufig vorkommenden Indexminerales Cordierit wird vorge-
stellt, welche Eingrenzung der Aktivität von CO2 während der
Granulit-faziellen Metamorphose ermöglicht. Weitere Kapitel
stellen die Charakterisierung von Aluminium-Chrom-Stickstoff
Hartstoffschichten, welche durch Lichtbogenverdampfung
erzeugt wurden, mittels Raman-Spektroskopie vor und demons-
trieren ein neues chemisches Analysenverfahren, basierend auf
der Kalibration der Ramanverschiebung ausgewählter Schwin-
gungsmoden.
Farb-codierte Variationen des Aluminiumgehaltes einer
Aluminium-Chrom-Stickstoff Beschichtung auf Stahl, hergestellt
aus 3900 Punktmessungen mittels Raman-spektroskopischer
Kartierungs-Techniken (aus Kaindl et al., Anal. Bioanal. Chem.
389, 1569-1576, 2007).
Habilitationen
Wissenschaftliche Arbeiten
65
66
67
Forschung an der Fakultät
68
Forschungszentren
Überblick
Die Institute der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissen-
schaften haben sich zu einem Forschungsschwerpunkt zusam-
mengeschlossen, der die Zusammenhänge zwischen dem Klima
und der Kryosphäre erforscht. In verschiedenen Projekten des
Forschungszentrums wird eng mit anderen Fachrichtungen der
Universität Innsbruck kooperiert, insbesondere mit Physikern, Bi-
ologen, Bauingenieuren und Geodäten. Auch international sind
die Aktivitäten des Zentrums bestens vernetzt, mit zahlreichen
Kooperationspartnern in Europa und Übersee.
Die Thematik des Forschungszentrums ist von großer Aktualität,
da die globalen Schnee- und Eismassen sensibel auf Klimaän-
derungen reagieren und durch komplexe Mechanismen der
Rückkoppelung die Tendenz zeigen, Änderungen des Klimas
zu verstärken. Das Interesse an Schnee und Eis beruht auch auf
deren Bedeutung als Wasserressource.
Die Forschungsarbeiten umfassen den Zeitraum der letzten
Eiszeiten (Hunderttausende von Jahren), des Spätglazials seit
etwa 18.000 Jahren, des Holozäns seit 11.600 Jahren, der Klei-
nen Eiszeit ab etwa 1400 AD und der instrumentellen Epoche
seit etwa 1850 AD mit verschiedener zeitlicher Auflösung und
Genauigkeit. Es werden physikalische, chemische, geologische,
dendrochronologische, klimatologische und morphologische
Methoden angewandt, deren Zusammenspiel eine große wissen-
schaftliche Herausforderung bedeutet.
Die Jahre 2008 und 2009 brachten für das Forschungszentrum
einen weiteren Aufschwung an Projekten, Aktivitäten und Ver-
öffentlichungen. Besonders hervorzuheben ist die Forschung in
Eishöhlen und Blockgletschern, die Ausarbeitung eines Gletsche-
rinventars basierend auf Flugzeug getragenen Laserscanner Daten,
die Untersuchung der Niederschlagsverhältnisse in der Antarktis in
Zusammenhang mit der Interpretation von Eisbohrkernen, Mes-
sungen auf Gletschern in Spitzbergen, im Kaukasus, Karakorum,
Altai, am Kilimandjaro und in der Cordillera Blanca und die An-
wendung dieser Messungen in Studien und Modellen der Wech-
selwirkung Klima/Gletscher, die Entwicklung neuer Methoden zur
Messung von Schnee und Eis mittels Erdbeobachtungssatelliten
und die Anwendung von Satellitenmessungen für Studien von Eis-
dynamik und Massenbilanz in den Alpen, der Antarktis und Island.
Die folgenden Berichte sind keineswegs erschöpfend, sondern
geben einen Auszug aus diesen vielfältigen Aktivitäten.
Forschungszentrum Klima und KyrosphäreSprecher: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut ROTT, Institut für Meteorologie und Geophysik
stv. Sprecher: Ao. Univ.-Prof. Dr. Georg KASER, Institut für Geographie
Paläoklima aus Eishöhlen und Datierung von Moränen
Die 2007 begonnenen Untersuchungen von Eiskörpern in alpinen
Höhlen wurden abgeschlossen. Trotz der knappen Mittel konnte
inzwischen ein einzigartiges und interdisziplinäres Datenmate-
rial gewonnen werden. Es beruht auf meteorologischen und
glaziologischen Messungen, einer Tiefbohrung und chemischen,
geophysikalischen sowie biologischen Analysen. Die Ergebnisse
wurden auf jährlichen Arbeitstreffen und internationalen Ta-
gungen präsentiert. Einige Studien werden aus persönlichem
Interesse einzelner Mitarbeiter weiter fortgeführt.
Den formalen Abschluss des Projektes bildet die Publikation
eines den Eishöhlen gewidmeten Sonderbands der Fachzeit-
schrift „The Cryosphere“. Auch dies war eine Initiative der
Innsbrucker Arbeitsgruppe, an der Mitarbeiter der Institute für
Geologie, Meteorologie, Geographie und Ökologie beteiligt sind.
Das Projekt wurde von der ÖAW gefördert und von Ch. Spötl
geleitet. Kontakt: christoph.spoetl@uibk.ac.at.
Das FWF Projekt Lateglacial Glacier Fluctuations: Alpine N-S
Traverse wurde abgeschlossen. Die Datierungen von Moränen
ergaben eine weitgehende Übereinstimmung mit der bisher
verwendeten stratigraphischen Gliederung der späteiszeitlichen
Gletscherstände im zentralen Alpenbogen. Eine klassische Lo-
kalität für Moränen des Gschnitzstadiums, die bereits vor 100
Jahren in den „Alpen im Eiszeitalter“ erwähnt wurde, stellte sich
allerdings als Bergsturzmure heraus. An dieser Stelle konnten gut
übereinstimmende 36Cl und 14C Daten gewonnen werden, die die
Brauchbarkeit der 36Cl-Datierung von Oberflächen zeigen.
Kontakt: hanns.kerschner@uibk.ac.at.
69
Forschungszentren
Klimadynamik und Gletscherverhalten in niederen Breiten
Einige der wichtigsten Zirkulationssysteme der Erde befinden sich in
den niederen Breiten, die sowohl interne Klimavariabilität als auch Kli-
maänderungen steuern. Die kleinen Gletscher in den Tropen spiegeln
Veränderungen in diesen mächtigen Atmosphären-Ozean-Systemen
wider. Das Hauptziel der Forschungen ist, den kausalen Zusammen-
hang zwischen Gletscherverhalten und Zirkulationen im Klimasystem
in verschiedenen Raum-Zeit-Skalen zu verstehen. Dies eröffnet die
Möglichkeit, Gletscherveränderungen in den Tropen als Indikatoren
für Klimadynamik und deren Änderung bestmöglich zu nutzen, was
zu einem der wichtigsten Anliegen der Klimaforschung beiträgt: der
Gewinnung von Befunden historischer Klimadynamik, um Klimaprojek-
tionen für die Zukunft zu verbessern.
Methodisch verfolgen wir eine enge Verbindung von Atmosphären-
und Kryosphärenwissenschaft, was folgendes umfasst:
(1) Messungen mit automatischen Wetterstationen (AWS) auf
den Gletschern in großer Höhe, um die mikrometeorologischen
Bedingungen in der atmosphärischen Bodengrenzschicht
und die Massenveränderung der Gletscher aufzuzeichnen.
Zudem erfolgen Spezialmessungen (Photogrammetrie, Tur-
bulenz) während der Feldkampagnen. All diese Daten dienen
auch als Validierungsgrundlage für die Modellrechnungen.
(2) Modellierung der Massen- und Energiebilanz der Gletscher
mittels eines prozessorientierten Modells, um die physika-
lischen Vorgänge der Massenveränderungen zu verstehen.
(3) Hochaufgelöste Simulationen der atmosphärischen Dynamik
mit einem auf Supercomputern gerechneten Atmosphärenmodell,
um die Zusammenhänge zwischen großräumiger Dynamik und
Bodengrenzschicht zu erfassen. Ergänzend untersuchen wir das
Potenzial statistischer Methoden für diese Zusammenhänge.
(4) Anwendung globaler Datensätze land- und satellitenbasierter
Messungen. Die Untersuchungsgebiete umfassen derzeit die Cordil-
lera Blanca, Kilimanjaro und Mount Kenia – jeweils durch ein FWF-
Projekt hauptgefördert und durch TWF- sowie LFU-Förderungen
unterstützt. In Zukunft soll unser Konzept in verschiedene Klima-
zonen ausgedehnt werden, wobei Gletscher im Himalaya und ihre
Verbindung zum Asiatischen Monsun im Fokus stehen werden.
Kontakte zu den Projektleitern: georg.kaser@uibk.ac.at,
ben.marzeion@uibk.ac.at, thomas.moelg@uibk.ac.at.
Feldarbeiten am Artesonraju (Cordillera Blanca, Peru). Foto Ben Marzeion, 2010.
70
Basisdaten für Glaziologie und Klimaforschung in den Alpen
Längerfristige Messreihen sind die Grundlage für die Erfassung und
Analyse von Klimaänderungen und deren Auswirkung auf die Gletscher.
Das Messnetz umfasst Automatische Wetterstationen (AWS), Nieder-
schlagsmessstellen sowie die Erstellung von Gletschermassenbilanzen
und Messreihen der Fließgeschwindigkeit des Eises. Die erhobenen
Datenreihen dienen der Entwicklung und Verbesserung von Methoden
und Modellen im Rahmen von internationalen Forschungsprojekten.
Die Massenbilanzreihen Hintereisferner und Kesselwandferner in den
Ötztaler Alpen, die seit 1953 erhoben werden, zählen zu den längsten
weltweit. Im Herta-Firnberg-Projekt ‚Development of an integrative
glacier monitoring system’ wurden methodische Untersuchungen zu
diesen Messreihen durchgeführt. In Kooperation mit Prof Gerd Mer-
kel vom Institut für Geodäsie der FH München wurden das gesamte
Fixpunktnetz neu vermessen und Transformationsparameter zwischen
den Koordinatensystemen entwickelt. Damit können historische
Daten und neue Satellitendaten in wesentlich höherer Genauigkeit
verglichen werden als bisher. Zusätzlich zum seit 1989 untersuchten
Jamtalferner in der Silvretta wurden auch Messungen der Massenbilanz
am Mullwitzkees (Venedigergruppe) und am Hallstätter Gletscher
(Dachstein) durchgeführt. Messungen der Fließgeschwindigkeit finden
am Hintereisferner und am Kesselwandferner in den Ötztaler Alpen
statt. Die automatischen Wetterstationen in Vent, auf der Zunge des
Hintereisferners und an der Universität sowie die Niederschlagsmess-
stellen im Rofental ergänzen diesen Datensatz. Die Messungen werden
in Zusammenarbeit mit dem Hydrografischen Dienst der Abteilung
Wasserwirtschaft des Amtes der Tiroler Landesregierung, dem Natio-
nalpark Hohe Tauern, der Öberösterreichischen Landesregierung und
der Energie AG sowie der Firma Bluesky durchgeführt. Jamtalferner,
Kesselwandferner und Hintereisferner sind registrierte Testgebiete im
Rahmen der LTER und GCOS Programme. Alle Gletscherdaten werden
an das WGMS (World Glacier Monitoring Service) weitergeleitet und
stehen der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung. Das Glet-
scherinventar 2006 wurde für die Stubaier Alpen und Ötztaler Alpen
erarbeitet. Kontakt: andrea.fischer@uibk.ac.at.
Alpiner Permafrost und Blockgletscher im Klimawandel
Im alpinen Raum ist die Kryosphäre am stärksten vom Klimawandel
betroffen. Während jedoch der Rückzug der Gletscher seit der Kleinen
Eiszeit gut dokumentiert ist, sind Verbreitung und Veränderung des
alpinen Permafrostes weder flächenhaft noch in Bezug auf Tiefe und
Eisvolumen ausreichend bekannt. Ziel des gegenständlichen Projektes
ist (1) die quantitative Erfassung des Permafrostes in einem abge-
schlossenen, hochalpinen Einzugsgebiet, (2) seine Reaktion auf den
Klimawandel sowie (3) die Modellierung des Abflussverhaltens unter
Szenarien sich verändernden Permafrostes.
Das Untersuchungsgebiet liegt im Kaunertal (Ötztaler Alpen) und
umfasst eine Fläche von ~ 5 km2. Blockgletscher und Strukturböden
weisen auf ausgedehnten alpinen Permafrost hin. Die aktuelle Verbrei-
tung des Permafrosts soll durch eine umfassende Methodenkombi-
nation (Luftbilder und hoch auflösende Geländemodelle, geologisch-
morphologische Kartierung, geophysikalische Strukturerkundung,
Bodentemperatur, etc.) erfasst werden. Lokales Klima, Niederschlag
und Abfluss werden in die Beobachtung einbezogen.
Kontakt: karl.krainer@uibk.ac.at.
Schuttbedeckte Gletscher und ihre Änderungen in alpinen Regionen und Zentralasien
In Zentralasien sind die meisten der größeren Talgletscher im Zun-
genbereich mit Schutt bedeckt. Diese Schuttschicht beeinflusst den
Energiehaushalt des Gletschers und sorgt je nach Mächtigkeit für eine
verringerte oder eine verstärkte Schmelze während der Ablationspe-
riode. Eine sehr dünne Schuttbedeckung erhöht die Schmelzraten,
während dickere Schuttlagen den Wärmetransport von der Oberfläche
zum Eis verringern und es damit zu kleineren Abschmelzraten kommt.
Durch den zunehmenden Gletscherrückgang wird eine Zunahme der
schuttbedeckten Flächen auf den Gletschern in Zentralasien wie auch
in den Alpen beobachtet. Daher nimmt der Einfluss des supra-glazialen
Schutts auf die Schmelzwasserproduktion von Gletschern immer mehr
zu. Die morphologischen und physikalischen Eigenschaften der Schutt-
bedeckung spielen dabei eine wesentliche Rolle für das Abflussverhalten
schuttbedeckter Gletscher. Die Beobachtung der Flächenänderungen,
Forschungszentren
71
wie es bei schuttfreien Gletschern routinemäßig geschieht, hat daher
nur eine eingeschränkte Aussagekraft.
Mit einem Projekt der ÖAW und in Zusammenarbeit mit russischen,
amerikanischen, chinesischen und italienischen Kollegen werden diese
„debris covered glaciers“ und ihre Veränderungen im Kaukasus und
in Zentralasien in Messkampagnen untersucht. Außerdem werden
detaillierte Feldstudien zu den physikalischen Prozessen an einem
Alpengletscher durchgeführt.
Kontakt: astrid.lambrecht@uibk.ac.at.
Glaziologische Arbeiten auf dem Zopkhito Gletscher, Kaukasus. Foto A. Lambrecht
Gletscherinventare
Die Auswertung des Gletscherinventars von 1998 steht im Mittelpunkt
des Projekts, das von der Kommission für geophysikalische Forschungen
und dem Institut für Meteorologie und Geophysik getragen wird.
Dabei werden Gletscheränderungen mit den klimatischen Änderungen
der Region in Verbindung gesetzt.
Eine Methode der Ableitung von Gletschergrenzen auf Basis von
mehrzeitlichen LIDAR-Höhenmodellen wird ausgeweitet und für das
Jahr 2006 angewandt (siehe Beispiel Abb. 3). Mittlerweile ist fast die
Hälfte der österreichischen Gletscher für das Jahr 2006 ausgewertet.
Flächen- und Volumsänderungen werden damit bestimmt und der
beschleunigte Rückgang der letzten Jahrzehnte quantifiziert. Ein
glazio-meteorologisches Modell wurde entwickelt, um Massen- und
Volumsänderungen aller österreichischen Gletscher zu rekonstruieren
und zeitlich höher aufzulösen. Es stellt sich heraus, dass die Tuning-
Parameter, die notwendig sind, um die Volumsänderungen realistisch
zu rekonstruieren, für längerfristige Studien einer zeitlichen Abhängig-
keit unterliegen. Kontakt: jakob.abermann@uibk.ac.at.
Im Rahmen eines Projekts des Institutes für Geographie für das
Hydrographische Amt der Provinz Bozen wurde im Rahmen der
Dissertation von Christoph Knoll der neue Gletscherkataster für Süd-
tirol ausgearbeitet und im Jahre 2010 fertig gestellt. Er umfasst den
Gletscherstand von 2005/06, der mit Hilfe von Airborne Laser Scanner
Daten und Orthophotos erhoben wurde. Zusätzlich sind noch die Glet-
scheroberflächen von 1850 (bzw. „Little Ice Age“) enthalten, die durch
Moränenkartierung und die Auswertung der Vierten Landesaufnahme
(Präzisionsaufnahme) der Österreichisch-Ungarischen Monarchie
rekonstruiert wurden. Dieser Gletscherkataster ergänzt den ebenfalls
von Christoph Knoll erstellten Südtiroler Gletscherkataster von 1997
aus dem Jahre 2006.
Kontakt: hanns.kerschner@uibk.ac.at.
Dickenänderung von Wasserfallferner (WFF) und Rotmoosferner (RMF) zwischen 1997 und 2006 in [m]
Forschungszentren
72
Polarmeteorologie/Paläoklimatologie
Im Rahmen eines FWF-Projekts des Elise-Richter-Programms werden die
Niederschlagsverhältnisse in Dronning-Maud-Land (DML), Antarktis,
zusammen mit flachen Firnkernen (10-150 m) aus DML analysiert. In
DML wurde einer der beiden Eiskerne des europäischen Projekts EPICA
(European Project for Ice Coring in Antarctica) erbohrt, der hochaufge-
löste Informationen über das Klima der letzten 300.000 Jahre liefert.
Für eine korrekte Interpretation der Bohrkernparameter ist jedoch
ein genaues Verständnis der komplexen atmosphärischen Vorgänge
während der Niederschlagsbildung notwendig. Diese werden mit Hilfe
eines zirkumpolaren, mesoskaligen Atmosphärenmodells untersucht.
Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Polarin-
stitut, Tromsø, Norwegen, dem National Center for Atmospheric Re-
search (NCAR), Boulder, CO, USA und dem Alfred-Wegener-Institut für
Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven, Deutschland durchgeführt.
Kontakt: elisabeth.schlosser@uibk.ac.at.
Als ein österreichischer Beitrag zum Internationalen Polarjahr
2007/08 wurde in Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Mete-
orologie und Geodynamik in Wien das FERMAP-Pilotprojekt gestar-
tet. Die 2008 durchgeführten Feldarbeiten lieferten erste Ergebnisse
zum Eintrag von natürlichen und anthropogenen atmosphärischen
Spurenstoffen auf Gletschern an der Ostküste Grönlands sowie
über die Temperaturverteilung in der saisonalen Schneedecke. Die
Arbeiten im Rahmen dieses Pilotprojekts stellen die Ausgangsbasis
dar für Untersuchungen zum Einfluss von Klimaänderungen auf
arktische Ökosysteme.
Kontakt: ulrike.nickus@uibk.ac.at.
Fernerkundung
Die Schnee- und Eisbedeckung der Erde ist großen jahreszeitlichen
und längerfristigen Schwankungen unterworfen. Deshalb ist die
Erdbeobachtung aus dem Weltraum für die flächendeckende Überwa-
chung besonders interessant. Eines der Arbeitsgebiete am Institut für
Meteorologie und Geophysik befasst sich seit etwa drei Jahrzehnten
mit der Erforschung physikalischer Grundlagen und Methoden der
Datenanalyse für die Fernerkundung von Schnee und Eis. Im Laufe
dieses Zeitraums hat sich die Messtechnik wesentlich verfeinert. Große
Fortschritte wurden auch in der Nutzung der Messdaten zur Model-
lierung kryosphärischer Parameter und Prozesse erzielt. Die Arbeiten
sind durchwegs in internationale Kooperationsvorhaben eingebunden,
unter anderem im Rahmen von Wissenschafts-Teams der europäischen
Weltraumorganisation (ESA), des Deutschen Zentrums für Luft- und
Raumfahrt (DLR) und der NASA.
Seit 2006 laufen Arbeiten zur wissenschaftlichen Vorbereitung eines
neuen Satelliten (CoReH2O) im Rahmen des Earth Explorer Programms
der ESA, dessen primäre Aufgabe die räumlich detaillierte Erfassung
des Wasseräquivalents (der Masse) der globalen Schneedecke und
der Schnee-Akkumulation auf Gletschern ist. Schwerpunkte dieser
Arbeiten liegen auf der Entwicklung von Verfahren zur Ableitung von
Schnee- und Eisparametern aus Radarmessungen, auf der Assimilation
der Satellitenmessungen in hydrologischen und meteorologischen
Modellen, und auf Feldexperimenten. Weitere Arbeiten befassen
sich mit der Nutzung der Daten aktueller Satelliten, einschließlich der
Entwicklung von Methoden zum Processing der Daten und deren As-
similation in hydrologischen und glaziologischen Modellen. Es werden
umfangreiche Datensätze hochauflösender abbildender Radarsysteme
(TerraSAR-X, Envisat ASAR, ERS SAR) und multispektrale optische
Sensoren genutzt. Untersuchungen zur Eisdynamik und Massenbilanz
wurden für Gletscher und Schneedecke in den Alpen, der Antarktischen
Halbinsel (Larsen Schelfeis), Patagonien und Island durchführt, wobei
die Verknüpfung von Satellitendaten, Feldmessungen und Prozessmo-
dellen eine wichtige Rolle spielt. Kontakt: helmut.rott@uibk.ac.at.
Ein weiteres Projekt der Fernerkundung befasst sich mit der Kombi-
nation von flugzeuggestützten Laserscannerdaten und Terra SAR-X
Daten für glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen.
Am Hintereisferner in den Ötztaler Alpen wurden methodische
Untersuchungen zum Vergleich von Daten verschiedener Sensoren in
Bezug auf glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen
durchgeführt. Dazu wurde die Situation im Gelände erhoben und mit
Radardaten des TerraSAR-X Satelliten verglichen. Das Projekt wurde am
Institut für Geographie in Kooperation mit dem Institut für Geographie
der Universität Tübingen und AlpS in Innsbruck durchgeführt.
Kontakt: andrea.fischer@uibk.ac.at
Forschungszentren
73
Klimaänderung und alpiner Wasserkreislauf
Die Regionalisierung von Klimadaten ist ein wichtiger Schritt in der Model-
lierung verschiedener Komponenten des Wasserkreislaufes. In Projekt „In-
tegrated modelling of the hydrological cycle in a changing climate (IMHC)“
wurden Studien zur Verwendung von statistisch skalierten Klimadaten in
hydrologischen Modellen durchgeführt, um den Impakt geänderter klima-
tischer Bedingungen auf den Wasserhaushalt zu untersuchen. Projektpart-
ner waren das Wegener Center für Klima und Globalen Wandel sowie das
Institut für Geophysik, Astrophysik und Meteorologie an der Universität Graz
und das Institut für Wasserwirtschaft der Joanneum Research in Graz. Als
Testgebiet für die glaziologischen Modellierungen wurde der Hintereisferner
in den Ötztaler Alpen ausgewählt. Kontakt: andrea.fischer@uibk.ac.at.
Ein weiteres Projekt auf dem Gebiet der Hydrologie (im Rahmen von
Startclim 2007) befasste sich mit der potentiellen Auswirkung von
Klimaänderungen auf das Abflussverhalten in vergletscherten und unver-
gletscherten alpinen Einzugsgebieten mit Zufluss zu Speicherkraftwerken.
Für die Simulation des Abflussverhaltens in drei Einzugsgebieten, die direkt
oder via Überleitungen in den Gepatsch Stausee entwässern, wurde das
hydrometeorologische Modell OEZ verwendet. Im stark vergletscherten und
hoch gelegenen EZG Gepatschalm war der Gletscherrückgang im Zeitraum
1969 -1997 gering, und das Eis weist noch große Dicke auf. Deshalb wird
im Klimaszenario, mit wärmeren trockeneren Sommern und geringfügig
wärmeren, niederschlagsreicheren Wintern (basierend auf IPCC 2007)
auf eine Flächenreduktion der Gletscher verzichtet. Im EZG Gepatschalm
bewirkt das Szenario eine wesentliche Erhöhung des Gesamtabflusses durch
die stärkere Schmelze von Gletschereis. In den tiefer gelegenen, kaum bis
gar nicht vergletscherten Einzugsgebieten verändert sich die Jahressumme
des Abflusses nur unwesentlich, dafür gibt es mehr Winterwasser und eine
niedrigere Schmelzwasserspitze.
Kontakt: michael.kuhn@uibk.ac.at; andrea.fischer@uibk.ac.at.
Im EUROLIMPACS-Projekt (Integrated project to evaluate the impacts of glo-
bal change on European freshwater ecosystems 2004-09, http://www.eu-
rolimpacs.ucl.ac.uk) wird untersucht, wie vermehrtes Freisetzen von Stoffen
aus dem Eis von aktiven Blockgletschern bei steigenden Lufttemperaturen
die Chemie von alpinen Oberflächengewässern verändert. Weiterführende
Analysen haben in Blockgletscherabflüssen im Sommer und Herbst große
Mengen an gelösten Substanzen (Ionen, Metalle) gezeigt.
Kontakt: ulrike.nickus@uibk.ac.at.
Interferometrische Analyse der Eisbewegung am Skeidararjökull Gletscher der Eiskappe Vatnajökull, Island aus ERS SAR Daten. Links: Interferogramm. Rechts: Karte der Eisbewegung, mit dem Abflusspfad vom subglazialen See Grimsvötn (E. Magnússon)
Forschungszentren
74
Forschungszentrum Geogene Dynamik – geogene StoffeSprecher: Univ.-Prof. Dr. Bernhard FÜGENSCHUH, Institut für Geologie und Paläontologie
stv. Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Volker KAHLENBERG, Institut für Mineralogie und Petrographie
Interaktion Geosphäre – Biosphäre (Perm-Trias Grenze, Karn-Event, Trias-Jura Grenze)
Die massiven Einschnitte in der Evolutionsgeschichte an der Perm-Trias
Grenze, im Karn und an der Trias-Jura Grenze, die mit drastischen
Änderungen des Environments („Global Change“) einhergingen,
sind weiterhin Thema des Forschungszentrum. Auf der Basis zeitlich
hochauflösender Sedimentabfolgen, die mit integrierten stratigra-
phischen Untersuchungsmethoden von den Südalpen bis in den west-
lichen Himalaya zum Großteil bereits erstellt wurden, sollen nun die
environment-Veränderungen in „Zeitscheiben“ im regionalen Rahmen
in unterschiedlichen Meerwassertiefen analysiert werden. An allen drei
Zeitgrenzen ist es weltweit zum Absterben und „drowning“ von Riffen
und Karbonatplattformen gekommen, eine deutliche Änderung in der
Chemie der Ozeanwässer muss angenommen werden. Übersäuerung
der Ozeane oder Änderungen in den großen Zirkulationssystemen der
Ozeanwässer infolge von Paläotemperaturänderungen sind mögliche
Szenarien. Für alle drei Ereignisse könnten ähnliche außergewöhnliche
Auslösefaktoren gegolten haben – ein Vergleich sollte zum besseren
Verständnis dieser heute hochaktuellen Fragestellung führen. In Folge
der Temperaturerhöhung des Oberflächenwassers ist es heute bereits
nachweisbar zu einer Herabsetzung der Fällung von CaCo3 durch
Karbonat produzierendes Plankton und zu einer Beeinträchtigung des
Riffwachstums gekommen.
Klima- und Umweltdynamik im alpinen Quartär
Diese Arbeitsrichtung, die eine Schnittstelle des Forschungszentrums zu
den beiden anderen Zentren der Fakultät, „Klima und Kryosphäre“ und
„Globaler Wandel - regionale Nachhaltigkeit“, darstellt, befasst sich
mit Fragen der Rekonstruktion der gewaltigen Umweltveränderungen,
die während des Quartärs (die letzten 2,6 Mio Jahre der Erdgeschichte)
stattgefunden haben. Die LFU Innsbruck verfügt über eine in Österreich
einzigartige fachübergreifende Expertise auf dem Gebiet der Paläoum-
welt- und Paläoklimaforschung und die Arbeitsgruppe von Prof. Spötl
befasst sich dabei mit quartären Sedimenten sowie Sinterbildungen in
Höhlen. Letztere erlauben es, ungeahnt präzise „Kalender“ des Klima-
verlaufes vor Jahrtausenden zu erstellen, die sich mit anderen Archiven,
z.B. Baumringdaten oder Eiskernen ergänzen und validieren lassen.
Geographischer Schwerpunkt der Arbeiten sind die Alpen. Zudem lau-
fen internationale Zusammenarbeiten, die Höhlen u.a. in Deutschland,
Italien, Schweden, Libyen, Chile, China und Australien betreffen.
Forschungen an Oberflächensedimenten werden ebenfalls im Alpen-
raum durchgeführt, aktuell im Unterinntal, wo durch den Eisenbahn-
tunnelbau einzigartiges Bohrkernmaterial vorliegt. Datierungen dieser
Sedimente werden z.T. im institutseigenen Labor für optisch-stimulierte
Lumineszenz durchgeführt (Dr. H. Rodnight).
Mittels Diamantkernbohrer werden mächtige alte Sinterlagen einer steirischen Höhle beprobt, die wertvolle Rückschlüsse auf die Nieder-schlagsverhältnisse der Vergangenheit geben können.
Forschungszentren
75
Tektonometamorphe Entwicklung der Alpen und alpinotyper Gebirge
Neben laufenden Untersuchungen zum Brennerbasistunnel, die be-
gleitend zu den Vortriebsarbeiten erfolgen und somit eine Kontrolle
der Prognose ermöglichen, sind die Forschungen zu den Alpen und
alpinotypen Orogenen weiter intensiviert worden.
In den Alpen konnte im Rahmen einer Kooperation mit der autonomen
Provinz Bozen, an der die beiden erdwissenschaftlichen Institute
beteiligt sind, der Fokus auf die kreidezeitliche Entwicklung ostalpiner
Grundgebirgsdecken gerichtet werden. Die jahrzehntelange Forschung
in diesem Bereich wird um die Entschlüsselung der tektonisch-struk-
turgeologischen Entwicklung erweitert und neue petrologische und
geochronologische Daten erhoben.
Ebenfalls mit den Alpen beschäftigt sich ein Projekt, das im Rahmen
des alpS „Centre for Climate Change Adaptation Technologies“
abgewickelt wird. Ausgehend von der Beurteilung des geothermischen
Potenzials von Vorarlberg werden krustenmaßstäbliche Profilschnitte
und ein 3D Modell erstellt (vgl. Bild 2). Die Retrodeformation des
gesamten Betrachtungsraumes, unterstützt von Faziesanalyse und
Tieftemperaturgeochronologie, soll schließlich zu einem tektonischen
Gesamtentwicklungsmodell unter Inbetrachtnahme der thermischen
Entwicklung führen.
Dreidimensionale Ansicht der Oberkante des europäischen Grundge-birges im Raum Vorarlberg, weitgehend basierend auf Daten aus dem NRP 20, 1997. Bearbeiterin: Dr. H. Pomella.
Experimentelle Untersuchungen an geowissenschaftlich relevanten Stoffsystemen
Die Simulation von mineralogisch-petrologischen Prozessen unter
Druck- und Temperaturbedingungen des Erdinneren bis zu Tiefen
von mehreren hundert km sind ein wichtiges grundlagenorientiertes
Arbeitsgebiet am Institut für Mineralogie und Petrographie. Ziel dieser
experimentellen Grundlagenforschung ist ein tieferes Verständnis fun-
damentaler geologisch-tektonischer Prozesse, wie z.B. die Entstehung
von Vulkanismus, von Erdbeben oder von Erzlagerstätten. Die wich-
tigsten Fortschungsthemen aus diesem experimentellen Arbeitsbereich
sollen hier genannt werden:
Das Löslichkeitsverhalten von Metallen in suprakritischen H2O-CO2-
Fluids: Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind wichtig ,um zu
verstehen, wie Metalle im Erdinneren transportiert und angereichert
werden. Dies wiederum ist eine Voraussetzung für ein Verständnis der
Bildung von Erzlagerstätten und schafft wichtige Entscheidungsgrund-
lagen für die Rohstoffprospektion.
Die Erforschung des geochemischen Stoffkreislaufs von Phosphor,
Kalium und Chlor, Phosphor und Kalium spielen bei biologischen
Prozessen eine entscheidende Rolle und Chlor als Komplexbildner ist
wichtig für den Transport von Metallen im Erdinneren. Ziel ist es u.a.
herauszufinden, in welche Mineralphasen Phosphor, Chlor und Kali-
um eingebaut werden und unter welchen Druck und Temperaturbe-
dingungen diese Minerale stabil sind und daher als Speicher für diese
Elemente dienen können. Ein Teilaspekt dieses Forschungsbereichs ist
die Untersuchung der möglichen Entstehung von hochkonzentrierten
P-K-Cl-haltigen Lösungen und deren Bedeutung bei der Bildung von
Diamanten.
Der Einbau von Wasserstoff in wichtige gesteinsbildende Silikate
der Erdkruste und des Erdmantels: Diese Untersuchungen helfen zu
verstehen, wie Wasserstoff in eigentlich wasserstofffreie Silikate, wie
z.B. Pyroxene, eingebaut wird und wie die Konzentration und der
Einbaumechanismus von Druck, Temperatur und Zusammensetzung
der Pyroxene beeinflusst wird. Diese Mechanismen aufzuklären ist
deshalb so wichtig, weil bereits Wasserstoffkonzentrationen im
ppm-Bereich viele physikalische Eigenschaften der Silikatphasen, wie
z.B. das Deformationsverhalten oder den Schmelzpunkt fundamental
beeinflussen. Diese wiederum bestimmen wesentlich großräumige
geologische Prozesse, wie die Bewegung der Lithosphärenplatten
(Kontinentaldrift) und die Entstehung von Vulkanismus.
Forschungszentren
76
Abbildung eines Pyroxen-Kristalls synthetisiert bei 60000 bar und 1250°C (links) und der räumlichen Verteilung der Wasserstoffkonzentration in diesem Kristall (rechts). Das Bild rechts ist mit Infrarot-Spektroskopie neuester und räumlich extrem
hochauflösender Technik aufgenommen; die Wasserstoffkonzentration im Zentrum des Kristalls beträgt 450 ppm H2O
In-Situ Untersuchungen von druckabhängigen Strukturänderungen
und Phasenum-wandlungen mit der Diamantstempelzelle: Dies
Untersuchungen werden momentan an Arsensulfiden und Silikaten
mit Ringstruktur bei Drücken bis zu 100000 Bar durchgeführt um zu
verstehen, wie die physikalischen Eigenschaften dieser Substanzen
(z.B. Kompressionsverhalten, elektrische Leitfähigkeit, magnetische
Eigenschaften) von den Änderungen in ihrer Struktur abhängen.
Festkörperchemische Charakterisierung materialwissenschaftlich relevanter Silikatverbindungen
Silikate sind nicht nur die wichtigste Mineralgruppe der obersten 3000
km des Erdinneren, sondern spielen auch bei einer Vielzahl von techno-
logisch wichtigen Prozessen eine zentrale Rolle (keramische Industrie,
Zemente, anorganische Gläser). Die Arbeitsgruppe Angewandte
Mineralogie/Kristallographie beschäftigt sich unter anderem mit der
Herstellung und genauen festkörperchemischen Untersuchung von
silikatischen Verbindungen mittels röntgenographischer, thermoanaly-
tischer und spektroskopischer Methoden. Ein besonderer Fokus liegt
dabei auf Studien zum Hochtemperaturverhalten von anwendungs-
relevanten Materialien. So konnte z.B. erst kürzlich der sogenannte
„Devitrit“ (chemisch Na2Ca3Si6O16) erstmals umfassend charakteri-
siert werden. Es handelt sich dabei um ein Natrium-Calcium-Silikat, das
bei der Produktion von Haushalts- oder Fenstergläsern als unerwünschte
kristalline Verunreinigung auftreten kann, falls der Herstellungsprozess
falsch durchgeführt wurde.
Blick in die Probenkammer einer Diamantstempelzelle (Zentrum des Pho-tos) mit einem unregelmäßigen Kristall des Silikat-Minerals Benitoit mit Ringstruktur und einer Formel BaTiSi3O9; der Kristall hat einen Durch-messer von 0.2 mm und steht unter einem Druck von ca. 90000 bar
Forschungszentren
77
Sonderforschungsbereich HiMAT „The history of mining activities in Tyrol“
Die mineralogische-petrologische Arbeitsgruppe (Project Part 10)
des interdisziplinären SFB HiMAT beschäftigt sich mit zahlreichen
Aspekten der Archäometrie, mit besonderem Fokus auf die prähi-
storische und historische Gewinnung und Verarbeitung von Kupfer
in den Ost- und Südalpen. Das Projekt zielt auf den Mehrwert an
Erkenntnissen ab, welcher durch die interdisziplinäre Zusammen-
arbeit und Verknüpfung von geistes- und naturwissenschaftlichen
Betrachtungen hervorgeht.
In Rahmen des SFB werden potentiell genutzte Erzlagerstätten im
genannten Untersuchungsgebiet mineralogisch, petrologisch sowie
geochemisch charakterisiert. Diese Datenbasis ermöglicht im Fol-
genden Provenienzstudien von Rohmetallen und Metallartefakten
aus archäologischen Ausgrabungen. Daraus können die zeitliche und
räumliche Nutzung von Lagerstätten sowie mögliche Transport- und
Handelsrouten in Raum und Zeit verfolgt werden. In der Urgeschichte
(Steinzeit) werden die Untersuchungen des Weiteren auf Flint-,
Silex-, und Bergkristallnutzung ausgedehnt.
Die mineralogische Arbeitsgruppe beschäftigt sich in einem zweiten
Schwerpunkt mit der Rekonstruktion von prähistorischen- und
historischen Metallproduktionsprozessen. Daraus ergibt sich eine
intensive Zusammenarbeit mit den archäologischen Wissenschaften
und deren Feldarbeit und Experimenten.
Parallel zu diesen Schwerpunktthemen wird das Fundinventar (Kera-
mik, Rohstoffe, Knochen, etc.) von archäologischen Ausgrabungen
zur Beantwortung besonderer Fragestellungen mineralogisch und
geochemisch analysiert.
Seitenansicht der Kristallstruktur von Devitrit; die SiO4-Tetraeder (blau) sind zu gewellten Bändern kondensiert. Durch die Vernetzung mit CaO6-Oktaedern (gelb) entsteht ein dreidimensionales Gerüst aus eckenverknüpften Polyedern, in
deren Hohlräumen zusätzliche Na- (dunkelgrau) und Ca- (hellgrau) Kationen zum Ladungsausgleich eingebaut werden.
Forschungszentren
78
1. Innsbrucker Modell der Geographie
Das Forschungszentrum „Globaler Wandel – regionale Nach-
haltigkeit“ wird weitgehend von Mitgliedern des Instituts für
Geographie getragen, wo es die Forschungsaktivitäten von über
50 in der Wissenschaft Tätigen bündelt und strukturiert. Dabei
ist das Forschungszentrum die Plattform für die Diskussion und
Entwicklung eines eigenen Geographieverständnisses, mit dem sich
die Geographie Innsbruck in der aktuellen Diskussion zur Zukunft
der Geographie positioniert. Das hieraus hervorgegangene Konzept,
das als Innsbrucker Modell der Geographie bezeichnet wird, bildet
aber auch die fachtheoretische Grundlage für andere der Geographie
nahestehenden Forschungsaktivitäten in Innsbruck.
Forschungszentrum Globaler Wandel – regionale NachhaltigkeitSprecher: Univ.-Prof. Dr. Hans STÖTTER, Institut für Geographie
stv. Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Martin COY, Institut für Geographie
Das Innsbrucker Modell der Geographie basiert auf der Erkenntnis,
dass fachlich-inhaltliche Integration zwischen der Physischen und der
Humangeographie die Voraussetzung für jegliches Verständnis der
komplexen Phänomene und Prozesse unter den Vorzeichen des Glo-
balen Wandels ist. Diese durchaus als pragmatisch zu bezeichnende
Motivation wird auch außerhalb der Geographie in Richtung Inter-
disziplinarität geführt. Zu dieser problemorientierten Zugangsweise
zur Integration schreibt z.B. Popper (2000:97) grundsätzlich: „Wir
studieren ja nicht Fächer, sondern Probleme. Und Probleme können
weit über die Grenzen eines bestimmten Gegenstandbereichs oder
einer bestimmten Disziplin hinausreichen.“ Neben dieser reinen Pro-
blemorientierung ist es aber auch der intensive fachtheoretische Diskurs
innerhalb der Geographie zum sog. Modell der „Dritten Säule“ im
Sinne einer Mensch-Umwelt Forschung als Integrationsmöglichkeit
zwischen Physischer und Humangeographie (Weichhart 2003), der die
Überlegungen in Innsbruck stimuliert hat.
Physische Geographie
Mensch-Umwelt-Forschung
Humangeographie
Integration innerhalb der Geographie durch Mensch-Umwelt-Beziehung: Modell der Dritten Säule nach Weichhart (2005)
Dabei gilt es durchaus zu bedenken, dass der Abstand zwischen
den theoretischen Integrationsniveaus verschiedener Disziplinen
entscheidend für den Erfolg oder den Misserfolg des Interdisziplina-
ritäts- bzw. Integrationsbestrebens ist (Heckhausen 1987). Aufgrund
der fachlichen Nähe, zumindest teilweise gemeinsamer Sprache und
Konzepte erscheint eine gewisse Prädestination der Zusammenarbeit
zwischen Physischer und Humangeographie in einer gemeinsamen
Mensch-Umwelt-Forschung gegeben zu sein.
Im Innsbrucker Modell der Geographie bilden konzeptionelle Ideen
der Risikoforschung die Grundlage für die Integration von sozialen
Systemen und dem Geoökosystem. Die Tatsache, dass in der Risi-
koforschung sowohl gesellschaftswissenschaftliche Konzepte (siehe
z.B. Renn et al. 2007) als auch naturwissenschaftliche Zugänge
(siehe z.B. Elverfeldt et al. 2007) diskutiert werden, bietet dabei
große Vorteile.
Forschungszentren
79
Der Interpretation des Risikobegriffs im Innsbrucker Modell liegt dabei
der Gedanke zugrunde, dass im Kontext der Phänomene des Globalen
Wandels alle potenziellen, zukünftigen Veränderungen aus der Sicht
eines gesellschaftlichen Wertesystems sowohl eine positive (im Sinne
einer Verbesserung) als auch negative Entwicklung nehmen können
(im Sinne einer Verschlechterung). Die wesentlichen Parameter, die
darüber entscheiden, wie stark und in welche Richtung Systeme auf
externe (globale) und interne (regionale/lokale) Impulse reagieren, sind
dabei die Vulnerabilität bzw. als Gegenpol die Resilienz/Kapazität, die
ihrerseits von vielen internen und externen Aspekten abhängig sind
(siehe z.B. Bohle & Glade 2007). In Summe kann das Zusammenwirken
zwischen positiven und negativen Kräften durch den Begriff der Anpas-
sungsfähigkeit bzw. Adaptabilität ausgedrückt werden.
Physische Geographie
Humangeographie
Risikoforschung Risiko vs. Chance
Risikoforschung als Integrationsversuch in der Geographie – ein zentraler Aspekt des Innsbrucker Modells der Geographie
Systemzustand 2e
Systemzustand 1 Systemzustand 2e
Systemzustand 2d
Systemzustand 2b
Zeit
+
-
Systemzustand 2c
Systemzustand 2a
Risiko
Chance
Impulse
intern
extern
Offenes Risikokonzept im Innsbrucker Modell der Geographie: Risiko vs. Chance als Option möglicher zukünftiger Entwicklungen infolge von Global Change Einflüssen (Stötter & Coy 2008)
Forschungszentren
80
2. Übertragung des Innsbrucker Modells
Prominente Beispiele für die Übertragung der Grundideen des Innsbru-
cker Modells der Geographie sind die Philosophie, die dem alpS-Centre
for Climate Change Adaptation Technologies zugrunde liegt, bzw.
die konzeptionellen Gedanken, auf denen das „Institut für Gebirgs-
forschung: Mensch und Umwelt“ der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften aufbaut.
Dem alpS-Centre for Climate Change Adaptation Technologies liegen
sieben Grundannahmen (= premises) zugrunde, die einen axioma-
tischen Charakter besitzen (siehe Box).
In diesen Grundannahmen spiegeln sich in unterschiedlicher Weise
Überlegungen des Innsbrucker Modells der Geographie wider. Das
beginnt mit dem Maßstabswechsel zwischen der Ebene der globalen
Treiber (hier im Vordergrund der Klimawandel) und der regionalen bzw.
lokalen Ebene, wo letztendlich die Folgeerscheinungen des globalen
Klimawandels in vielfältiger und regional spezifischer Weise auftreten.
Neben dem Gedanken der untrennbaren Verknüpfung von Mensch-
Umwelt-Systemen, ist hier vor allem auch der auf einem offenen Risiko-
konzept beruhende Forschungsansatz hervorzuheben. Hinsichtlich der
Anpassung spielen die Vulnerabilität bzw. Kapazität und Resilienz eine
entscheidende Rolle. Schließlich fokussiert das alpS-Centre genau wie
das Forschungszentrum auch auf regionale Nachhaltigkeit
Grundkonzept des alpS-Centre for Climate Change Adaptation Technologies (Stötter et al. 2010)
Premise 1: Global Climate Change is indisputable and will continue throughout the 21st century.
Premise 2: Human-environment systems react to changing global driving forces and inherent dynamics at regional/local scales.
Premise 3: Risk research provides the conceptual framework for investigating potential future climate change effects.
Premise 4: Adaptation is the regional/local scale approach to cope with Global Climate Change.
Premise 5: Sustainability must be the guiding principle for adaptation.
Premise 6: Vulnerability to climate change impacts is particularly high in mountain areas.
Premise 7: alpS must have an interdisciplinary and transdisciplinary character.
Forschungszentren
81
3. Aktivitäten des Forschungszentrums
Das Forschungszentrum „Globaler Wandel – regionale Nachhaltig-
keit“ hat seine Forschungsaktivitäten im Zeitraum 2008-2009 weiter
intensiviert, was durch die zunehmende Zahl von Projekten und
der steigenden Zahl von Drittmittelmitarbeiter/innen zum Ausdruck
kommt.
Durch die Einrichtung einer Gastdozentur für Integrative Geographie
wurde zum einen eine Einbindung von namhaften Vertretern der Geo-
graphie in die Aktivitäten der Geographie Innsbruck erreicht, zum an-
deren auch eine engere Verknüpfung von theoretisch-konzeptionellen
Überlegungen und Lehre für Studierende im Masterstudium Geogra-
phie: Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit sowie im Dokto-
ratsstudium. Mit Prof. Heike Egner (jetzt Universität Klagenfurt) und
Prof. Richard Dikau (Universität Bonn) konnten zwei Wortführer einer
neuen integrativen Geographie für jeweils eine Woche nach Innsbruck
geholt werden (siehe z.B. Egner 2010, Dikau 2006). Während Heike
Egner Integrationsoptionen von Seiten einer sozialwissenschaftlichen/
humangeographischen Position diskutierte, fokussierte Richard Dikau
bei seinem Aufenthalt auf Überlegungen zu einer neuen Zugangswei-
se in der Physischen Geographie, die am Beispiel der von ihm postu-
lierten Geomorphologie des Anthropozäns aufzeigt, wie der Mensch
immanent im betrachteten System mit einbezogen werden muss.
Nicht nur für die Zielgruppe der Studierenden waren diese intensiven
Aufenthalte von Heike Egner und Richard Dikau eine faszinierende Be-
reicherung, sondern auch für die Mitarbeiter ergaben sich spannende
neue Impulse für die eigene wissenschaftliche Arbeit.
Die Möglichkeit zu einer ungestörten intensiven Diskussion über die
zukünftige Ausrichtung des Forschungszentrums nutzten knapp 30
Mitglieder bei der 3. Klausur, die im Kloster Weingarten stattfand (27.
bis 29. März 2008).
Weitere Möglichkeiten des wissenschaftlichen Austauschs ergaben
sich durch Veranstaltungen, die von Mitgliedern des Forschungszen-
trums organisiert und durchgeführt wurden. Hierbei sind zu nennen:
Das 3. Obergurgl Governance Symposium unter dem Titel „Raum für
Regional Governance“ (9. bis 11. Oktober 2009), das dem „grenz-
überschreitenden“ Dialog zwischen der Wissenschaft und der Praxis
und der Entwicklung neuer Ideen gewidmet war. Dabei wird Regional
Governance sowohl als Steuerungsrahmen, als Handlungskonzept, als
auch als Analysekonzept für eine nachhaltige Regionalentwicklung
betrachtet.
Die 4. Jahrestagung des Arbeitskreises Geographische Stadtforschung
im Entwicklungskontext (5. bis 7. Juni 2009) wurde unter dem
Titel „Informalität und Stadt – globale Trends, lokale Dynamiken“
abgehalten. Neben regionalen Beispielen aus den Ländern des Südens,
in denen in zunehmendem Maße fließende Übergänge zwischen den
beiden Polen Formalität und Informalität zu beobachten sind, wurden
weiterhin theoretische und methodische Fragen der Konzeptualisie-
rung des umfassend eingesetzten Begriffs Informalität diskutiert.
Die 4. Jahrestagung des Arbeitskreises Lateinamerika in der Deutschen
Gesellschaft für Geographie (3. bis 5. Oktober 2008 im Universi-
tätszentrum Obergurgl) stand unter dem Thema „Global Change:
Herausforderungen für Lateinamerika“. Dabei wurden Themenfelder
wie „Global Change und Zivilgesellschaft“, „Diskurse über Global
Change“ oder „Umweltdienstleistungen im Kontext von Global Chan-
ge“ diskutiert.
In einem Workshop „Umweltgeschichte - Methoden und For-
schungsfelder - Ein Beitrag zur dritten Säule der Geographie?“ (23.
Januar 2009) wurden Möglichkeiten und Probleme der Analyse und
Interpretation historischer Daten diskutiert und der Frage nachgegan-
gen, welche Forschungsfelder sich aus diesem Ansatz ergeben und,
inwiefern sie einen Beitrag zum Schnittpunkt zwischen Geographie
und geisteswissenschaftlichen Disziplinen liefern können.
Forschungszentren
82
4. Abschließende Bemerkungen
Im Forschungszentrum „Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“
bleibt neben der vordergründigen Bündelung der Forschung vor allem der dynamische Prozess der Diskussion im Vordergrund, aus der die Überle-
gungen zum Innsbrucker Modell der Geographie hervorgegangen sind.
5. Literatur
Bohle, H.-G., & Glade, T. (2007): Vulnerabilitätskonzepte in Sozial- und Naturwissenschaften, in: Felgentreff, C. & Glade, T. (Hrsg.):
Naturrisiken und Sozialkatastrophen, 99-119.
Dikau, R. (2006): Komplexe Systeme in der Geomorphologie. – Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft,
149, 125-150.
Egner, H. (2010): Theoretische Geographie. Darmstadt.
Elverfeldt, K. v., Glade, T., & Dikau, R.(2007): Naturwissenschaftliche Gefahren- und Risikoanalyse, in: Felgentreff, C. & Glade, T.
(Hrsg.): Naturrisiken und Sozialkatastrophen, 31-46.
Heckhausen, H. (1987): „Interdisziplinäre Forschung“ zwischen Intra-, Multi und Chimären-Disziplinarität. – in: Kocka, J. (Hrsg.):
Interdisziplinarität. Praxis – Herausforderung – Ideologie. Frankfurt.
Kates, R.W., Clark, W.C., Corell, R., Hall, J.M., Jaeger, C.C., Lowe, I., McCarthy, J.J., Schellnhuber, H.J., Bolin, B., Dickson, N.M.,
Faucheux, S., Gallopin, G.C., Gruebler, A., Huntley, B., Jäger, J., Jodha, N.S., Kasperson, R.E., Mabogunje, A., Matson, P., Mooney,
H., Moore III, B., O’Riordan, T. & Svedin. U. (2001):, Sustainability Science, Science, 291.
Popper, K.R. (2000): Vermutungen und Widerlegungen. Das Wachstum der wissenschaftlichen Erkenntnis. Tübingen.
Renn, O., Schweizer, P.-J., Dreyer, M. & Klinke, A. (2007): Risiko. Über den gesellschaftlichen Umgang mit Unsicherheiten.
Stötter, J. & Coy, M. (2008): Forschungsschwerpunkt “Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“. - Innsbrucker Geographische
Gesellschaft, Innsbrucker Jahresbericht 2003-2007, 219-237.
Stötter, J., Veulliet, E., & Monreal, M. (2010): alpS Scientific Strategy Paper. Innsbruck.
Weichhart, P. (2003): Physische Geographie und Humangeographie – eine schwierige Beziehung: Skeptische Anmerkungen zu
einer Grundfrage der Geographie und zum Münchner Projekt einer „Integrativen Umweltwissenschaft“. In: Heinritz (Hrsg.):
„Integrative Ansätze in der Geographie – Vorbild oder Trugbild?“ Münchner Symposium zur Zukunft der Geographie, 28. April
2003. Eine Dokumentation. Passau, 17-34.
Weichhart, P. (2005): Auf der Suche nach der „dritten Säule“. Gibt es Wege von der Rhetorik zur Pragmatik? In: Müller-Mahn, D.
& Wardenga, U. (Hrsg.), Möglichkeiten und Grenzen integrativer Forschungsansätze in Physischer Geographie und Humangeogra-
phie, 109-136.
Forschungszentren
83
84
Institut für Geographie
Nr. Titel des Projektes
1 Implementierung nachhaltiger Nahverkehrskonzepte in Gebirgsräumen (INNMONTANA)
2 Data Infrastructure for the Alps - Mountain Orientated Network Technology - Interreg IIIB (DIAMONT)
3 Untersuchung der Vernetzung / Kooperation in der Region Ostschweiz – Liechtenstein – Vorarlberg und Süddeutschland
mit speziellem Fokus auf die Auswertung der in der Plattform Jahooda engagierten Unternehmen (Jahooda)
4 Participation Process in Biosphere Reserves - Development of an Intervention Theory, Analysis of Strategies and Procedu-
ral Ethics by example of BRs Nockberge, Vienna Forest and Großes Walsertal, Austria (part_b") (MAB b)
5 Forschungsnetzwerk Perspektiven Alpenrheintal (FPA)
6 Urban Poverty in Southern Africa (UPISA)
7 Potenzial hochauflösender Geländemodelle aus ALS-Daten für die Unterstützung der Bodenkartierung in den Alpen –
Konzeptentwicklung und Anwendung im Testgebiet Bruneck (Südtirol) (LASBO)
8 Differenzierung der biologischen Aktivität von Gebirgsböden als Grundlage für die funktionsbezogene Bodenbewertung
(Bioak)
9 Regional-scale ecological soil evaluation as basis for effective implementation of soil protection in spatial planning
(Project SEPP)
10 Tropical Claciers as Climatic Indicators
11 Multi-scale analyses of the climate-glacier relationship on tropical Lewis Glacier, Mount Kenya, East Africa (Gletscher-
Klima Beziehung Mount Kenya)
12 Climate change and ice cap history on Kilimanjaro: Application of direct field measurements and large-scale gridded data
to a physical mass balance model (CCIK)
13 Massenbilanzmessungen am Weissbrunn- und Langenferner – Ortler Cevedale Gruppe
14 Gletscher, Klima und Wasserhaushalt in den Tropischen Anden - Eichung und Anwendung von Modellen
Laufende Forschungsprojekte
85
15 Expertensystem: Systemzustände in Wildbacheinzugsgebieten
16 Modellierung von Muren entlang eines Transandinen Korridors (Modellierung Muren)
17 Transformation und Fragmentierung in den Städten Zentralasiens. Strukturwandel und soziale Exklusion in den Städten
Usbekistans (Städte Zentralasien)
18 Terras Pretas in Amazonien. Lokales Wissen, aktuelle Nutzung und Möglichkeiten nachhaltigen Managements (Terras
Pretas)
19 Dendrochronology (HiMAT)
20 Dendrochronologische Untersuchungen im Südtrakt und Treppenturm der Burg Hasegg, Hall i.T. (Dendro Hall)
21 Alpine wildfires and their impact on landscape development
22 Tree-ring dating of alpine wildfire sites in Tyrol
23 Mapping alpine wildfire sites
24 Nachhaltige sozio-ökonomische und ökologische Effekte von Olympischen Winterspielen. Das Beispiel Sotschi (Sotschi
2014)
25 Aufbau eines erdbeobachtungbasierten regionalen Krisendatenzentrums (EO-KDZ)
26 Weiterentwicklung des Hochwasserprognosesystems für das Einzugsgebiet des Inn in Tirol
27 Entwicklung eines Indikatorenmodells zur ähnlichkeitsbasierten Beurteilung abiotisch-biotischer Funktionszustände von
alpinen Fließgewässern (Strömungsindikatoren (SI))
28 Quantitative und qualitative Messung des Feststofftransportes mittels berührungsloser Sensortechnik
29 Regionale Folgen des Klimawandels-Energiewirtschaft (Klimawandel)
30 Ermittlung des Naturgefahrenrisikos verschiedener Täler in Tirol unter Berücksichtigung von Extremwetterszenarien -
Teilprojekt 1 Hochwasser
Laufende Forschungsprojekte
86
31 Pozuzo - Erhalt und Verfall deutscher Ethnizität am Ostrand der peruanischen Anden (Pozuzo Ethnizität)
32 The Impact of Current Demographic Transformation on Ethno-Linguistic Minorities in the Italian Alps
33 Kommunikationskonzept Gefahrenzonenplanung in Südtirol (kommST)
34 Pilotstudie “InfraSCAN”. Airborne Laserscanning und GPS Messungen zur Ableitung von gefahrenrelevanten Parame-
tern (InfrSCAN)
35 Analyse des Hochwasserrisikos von Eisenbahnstrukturen - Phase 1
36 ENVICHANGE - 4D Informationsprodukte zum Monitoring von Umweltveränderungen basierend auf Laserscanning- und
Satellitendaten (ENVICHANGE)
37 Risk Management Yogyakarta
38 PermaNET – Permafrost long-term monitoring network (PermaNET)
39 Nachhaltigkeit des Skitourismus in Nord- und Südtirol
40 Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscannerdaten und TerraSAR-X Daten für glaziologische und
schneehydrologische Fragestellungen (ALS-X)
41 Aufbau eines Management- und Analysesystems für Laserscanning-Daten für den Sonderbetrieb für Bodenschutz, Wild-
bauch- und Lawinenverbauung und für das Amt für Geologie und Baustoffprüfung (Ableitungen Laserscanningdaten)
42 Laserscannerdaten als Informationsquelle im strategischen Naturgefahrenmanagement (1.5A)
43 Berechnung des Solarpotenzials von Dachflächen auf Basis hochauflösender Oberflächenmodelle (Solarpotenzial)
44 Kumulatives Schadenpotenzial von "worst case"-Szenarien in Tirol (worst case)
45 Lineamente aus Laserscanning-Daten (LLD)
46 permAfrost WP6000
47 Der ‚Franziszeische Kataster‘ (1817) Kärnten/Bukowina
48 Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950
Laufende Forschungsprojekte
87
01 Implementierung nachhaltiger Nahverkehrskonzepte in Gebirgsräumen (INNMONTANA)
Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden Konzepte für den grenzüberschreitenden Personennahverkehr im Alpenraum entwickelt.
Leitung: Borsdorf, AxelMitarbeiter: Mösl, ThomasFinanziert durch: Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für ForschungLaufzeit: 2005 - 2008Kooperationspartner: Österr. Akademie der Wissenschaften: FS Gebirgsforschung: Mensch und Umweltt
02 Data Infrastructure for the Alps - Mountain Orientated Network Technology - Interreg IIIB (DIAMONT)
Leitung: Borsdorf, AxelMitarbeiterInnen: Braun, Fides; Braun, Valerie; Lange, Sigrun; Mell, Vinzenz; Scott, BrigitteFinanziert durch: INTERREG IIIB-Projekt; Europäischer Fonds für regi-onale Entwicklung (EFRE)Laufzeit: 2005 - 2008Kooperationspartner: EURAC – Europäische Akademie Bozen, Insti-tut für Alpine Umwelt, Bozen, Italien: Ulrike Tappeiner. AMGI – An-ton Melik Institut für Geographie, Slowenische Akademie der Wis-senschaften und Künste, Ljubljana, Slowenien: Mimi Urbanc. Bosch & Partner GmbH, München, Deutschland: Konstanze Schönthaler. CEMAGREF – Nationales Zentrum für Ingenieurwesen u.a.Weiterführende Informationen: www.uibk.ac.at/diamont
DIAMONT unterstützte das Ständige Sekretariat der Alpenkon-
vention beim Aufbau eines alpenweiten Beobachtungs- und
Informationssystems. Übergeordnetes Ziel war die nachhaltige
Entwicklung des Alpenraums. Auf der Grundlage einer Umfrage
zum Einfluss kultureller Unterschiede auf die Regionalentwick-
lung wurden in einer Delphi-Umfrage Schlüsselfragen der
alpinen Entwicklung definiert. Zu diesen wurden geeignete
Indikatoren ausgewählt und nach alpenweit verfügbaren und
regional vergleichbaren Datensätzen gesucht. Diese Daten wur-
den international, räumlich und zeitlich harmonisiert. Es entstand
eine Datenbank, die mit weiteren Datensätzen zu Steuerungs-
instrumenten und best-practice-Modellen ergänzt wurde. Im
weiteren Projektverlauf werden Entwicklungstypen alpiner Regi-
onen abgegrenzt. Die Eignung der Indikatoren und die praktische
Anwendbarkeit der Instrumente wurden beispielhaft in sechs
Testregionen und mithilfe von je zwei partizipativen Workshops
überprüft. In den ausgewählten Arbeitsmarktregionen konnten
somit weitere Entwicklungsmaßnahmen initiiert werden. Pro-
dukte sind ein in fünf Sprachen publizierter Alpenatlas sowie die
oben erwähnten Datenbanken.
Alpenatlas
Laufende Forschungsprojekte
88
04 Participation Process in Biosphere Reserves - Development of an Intervention Theory, Analysis of Strategies and Procedural Ethics by example of BRs Nockberge, Vienna Forest and Großes Walsertal
verbessern, um für mehr regionale Nachhaltigkeit garantieren zu
können. Zentrale Frage des Projekts ist also, inwieweit dieser neue
regionale Kontext auf die lokalpolitischen Entscheidungsprozesse
in Gemeinden des Wienerwalds zurückwirkt und wie diese Wech-
selwirkungen zwischen dem Biosphärenpark Wienerwald und den
Gemeinden der Region dahingehend intensiviert werden kann.
Mit dem Biosphärenpark Wienerwald wurde in überkommunaler
Kooperation ein neuer regionaler Kontext geschaffen, der regio-
nale Nachhaltigkeit in überkommunaler Kooperation ermöglichen
bzw. fördern soll. Dieser Prozess war insofern partizipativ, da die
Grundeigentümer der Schaffung eines neuen Kontextes im Bereich
ihrer Gründe erst zustimmen mussten. An der Errichtung des Bi-
osphärenparks wirkten außerdem VertreterInnen von Gemeinden
und lokale bzw. regional agierenden Nichtregierungsorganisati-
onen und Vereinen (sog. „verfasster Zivilgesellschaft“ also) ent-
scheidend mit. Laut den Bestimmungen der Sevilla-Strategie soll
nun dieser neue regionale Kontext die Einbindung der Bevölkerung
in die lokalen, politischen Entscheidungsprozesse unterstützen und
Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Borsdorf, Falk FlorianFinanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2008 - 2010
03 Untersuchung der Vernetzung / Kooperation in der Region Ostschweiz – Liechtenstein – Vorarlberg und Süddeutschland mit speziellem Fokus auf die Auswertung der in der Plattform Jahooda engagier-ten Unternehmen
Seit dem Jahre 2007 bietet die Unternehmensplattform Jahooda
Arbeitskreise für Führungskräfte aus der produzierenden In-
dustrie im Alpenrheintal an. In einer Kooperation von Jahooda
und dem Institut für Geographie wurden im Zeitraum August
2009 bis Januar 2010 Arbeitskreisteilnehmer im Rahmen
eines Forschungsprojektes hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit
den Angeboten des Arbeitskreises sowie der Wirkung der
Jahooda-Plattform in der Region befragt. Insbesondere wurde
die Rolle der Jahooda-Plattform bezogen auf die Konzepte der
“Lernenden Region” und “Nachhaltige Regionalentwicklung”
im Alpenrheintal untersucht. Die Autoren der Studie stellten fest,
dass in erster Linie technologieorientierte und global orientierte
Unternehmen das Angebot in Anspruch genommen haben. Im
Rahmen der Zusammenarbeit wurde durch die Teilnehmer auf die
bedeutende Funktion des face-to-face Erfahrungsaustausches
für die Unternehmen hingewiesen. Dieser Erfahrungsaustausch
ermöglicht den Transfer von implizitem Wissen. Die Studie
bestätigt den bedeutenden Beitrag der Jahooda-Plattform zur
nachhaltigen Regionalentwicklung im Alpenrheintal durch die
Entwicklung und Nutzung eines innovativen Konzeptes des
überbetrieblichen Austausches. In der Studie wird abschießend
auf das Potential durch die verstärkte Nutzung der grenzüber-
schreitenden Zusammenarbeit hingewiesen: Durch die bewusste
Bearbeitung der gesamten Region Ostschweiz – Liechtenstein
– Vorarlberg –Süddeutschland können mit dem angesprochenen
Konzept weitere wertvolle Beiträge zur regionalen Lernkultur
geleistet werden.
Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Saurwein, Karin; Scharting, JuliaFinanziert durch: Fachhochschule Vorarlberg GmbHLaufzeit: 2009Kooperationspartner: Meusburger, Martin, Jahooda Weiterführende Informationen: http://www.jahooda.org/Blick über das Alpenrheintal und den Bodensee (Foto: R. Hafner)
Laufende Forschungsprojekte
89
05 Forschungsnetzwerk Perspektiven Alpenrheintal (FPA)
Das Alpenrheintal zeichnet sich im Alltag durch vielfältige
Wechselbeziehungen aus, die das Gebiet als ein Gebilde mit
mehreren Zentren begreifen lassen. Sein räumlicher Wandel
wird neben politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen
wesentlich von den Entscheidungen der ansässigen Akteure
bestimmt. Das Teilprojekt „Räumliche Orientierungen und regi-
onale Identitäten“ untersucht daher die Wahrnehmungsmuster,
Handlungsspielräume und Orientierungen von Akteuren und
Akteursgruppen hinsichtlich des Alpenrheintals. Es wird geklärt,
welche räumlichen Vorstellungen und Handlungsprioritäten
die verschiedenen Akteure haben und wie die Akzeptanz und
Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Obkircher, Stefan; Scharting, Julia; Saurwein, K.Finanziert durch: Hochschule Liechtenstein; Land VorarlbergLaufzeit: 2006 - 2010Kooperationspartner: Forschungsnetzwerk „Perspektiven Alpen-rheintal“ der Universität Innsbruck, der Hochschule Liechtenstein und der WSL BirmensdorfWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/entwicklung/projekte/projekt_alpenrheintal.html
06 Urban Poverty in Southern Africa (UPISA)
Bei dem Projekt handelt es sich um eine vergleichende Studie zwi-
schen den Städten Maputo, Mosambik und eThekwini (Durban),
Südafrika. Im Zentrum der Forschung stehen die Lebenserhal-
tungsstrategien der städtischen Armutsbevölkerung. Das Projekt
soll eine Grundlage für die Bewertung von Armut in verschiedenen
lokalen Zusammenhängen geben und damit zur Diskussion um
die Definition und Messung von Armut beitragen. Besonderes Au-
genmerk liegt auf der Erhebung der Lebensverhältnisse in armen
Wohngebieten. Die Ausstattung und der Zugang zu materiellen
als auch immateriellen Ressourcen, der Grad der Verwundbarkeit
sowie lokale Voraussetzungen für Lösungsstrategien, wie gute
Regierungsführung, Ermächtigung und nachhaltige Stadtentwick-
lung sind Teil der Erhebungen.
Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Ammering, Ute; Forcher-Mayr, Matthias; Schern-thaner, Michael; Werner, AnkeFinanziert durch: Bundesministerium für Wissenschaft und For-schung (bmwf)Laufzeit: 2006 - 2010Kooperationspartner: Universidade Eduardo Mondlane, Departa-mento de Geografia, Prof. Manuel G.M. Araújo, Maputo, MosambikWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/entwicklung/projekte/project_upisa/upisa.html
Ein übergeordnetes Ziel ist es, in all diesen Bereichen Diskussi-
onen, Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen lokalen und
internationalen Akteuren auf verschiedenen Ebenen zu fördern.
Informeller Sektor Durban (Foto: M. Forcher Mayr) Township Durban (Foto: M. Forcher Mayr)
Umsetzungschancen nachhaltiger Entwicklungskonzepte erhöht
werden können.
Laufende Forschungsprojekte
90
08 Differenzierung der biologischen Aktivität von Gebirgsböden als Grundlage für die funktionsbezo-gene Bodenbewertung (Bioak)
Merkmale und Eigenschaften von Böden werden durch ihre
Belebtheit bestimmt. In Gebirgsökosystemen sind die biologische
Vielfalt und Aktivität eingeschränkt, so dass sich der organische
Bestandesabfall akkumuliert und nicht mit dem Mineralboden
durchmischt wird, was die erwünschten Bodenleistungen
– beispielsweise im Hinblick auf die Infiltrationskapazität –
beeinträchtigen kann. In einem Einzugsgebiet der montanen
bis subalpinen Höhenstufe, dem Brixenbachtal, in den Kitzbü-
heler Alpen werden im Projekt BIOAK (Biologische Aktivität von
Gebirgsböden) die Wechselwirkungen zwischen natürlichen
Standortsbedingungen, Nutzungssystemen und der biologischen
Aktivität der Böden untersucht. Als bodenzoologischer Indikator
dient die Präsenz und funktionelle Vielfalt der Regenwürmer. Die
Ergebnisse erweitern die Möglichkeiten einer Bewertung von
Gebirgsböden in Hinblick auf ihre Funktion als Lebensraum und
bieten Kriterien für ihre nachhaltige Nutzung.
Leitung: Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Kringer, Korbinian; Mätzler, Alexandra; Waltle-Spiegl, Elvira; Wiegand, ChristophFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - For-schungszentrum BerglandwirtschaftLaufzeit: 2008 - 2009 Kooperationspartner: Institut für Ökologie, Universiät Innsbruck (Ao.Univ.-Prof.Dr. Erwin Meyer) Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/bola/projekte/bioak/
Das Foto zeigt die gemeinsame bodenkundlich-bodenzoologische Geländearbeit auf einer verbuschten Weidefläche im Einzugsgebiet
des Brixenbaches. (Foto: Clemens Geitner)
07 Potenzial hochauflösender Geländemodelle aus ALS-Daten für die Unterstützung der Bodenkartie-rung in den Alpen – Konzeptentwicklung und Anwendung im Testgebiet Bruneck (Südtirol) (LASBO)
Böden erfüllen vielfältige Funktionen im Landschaftshaushalt. Um
diese im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung umfassend berück-
sichtigen zu können, braucht es adäquate Bodeninformationen. In
der methodischen Studie LASBO (Laserscanning in der Bodenkartie-
rung) wird das Potenzial von hochgenauen Geländemodellen durch
Laserscan-Befliegungen für die Ableitung von Bodeninformationen
Leitung: Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Haida, Christin; Schöpf, Felicitas; Waltle-Spiegl, Elvira; Wiegand, ChristophFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Forschungsförderungsmittel durch die Südtiroler LandesregierungLaufzeit: 2008 - 2009 Kooperationspartner: Gemeinde BruneckWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/bola/projekte/lasbo/
Das Foto spiegelt den Ansatz des Projektes wider, die Geländeaufnah-me der Relief- und Bodeneigenschaften mit Modellierungsansätzen zu
ergänzen. (Abbildung: Korbinian Kringer)
mittels Reliefanalyse ausgelotet. Die Arbeiten, in denen Methoden
der Fernerkundung und Geoinformatik sowie Boden-Feldaufnah-
men kombiniert werden, finden in der Gemeinde Bruneck statt, wo
bisher kaum Bodendaten vorliegen, für die Raumplanung allerdings
sehr relevant sein könnten. Durch die Zusammenführung der
modellierten und kartierten Ergebnisse können Möglichkeiten und
Grenzen des Verfahrens genauer gekennzeichnet werden.
Laufende Forschungsprojekte
91
10 Tropical Glaciers as Climatic Indicators
The main goals of this research are to advance the use of tropical
glaciers as climatic indicators and to assess their role as water
reservoirs in areas already under stress due to water scarcity. It
will further explore the potential of these high altitude mountain
glaciers as solid constrains to the uncertainties of climatic models,
especially in regions where observational records are extremely
limited. It will:
• Apply a distributed energy balance model over snow and ice
cover in a high tropical mountain glacier, incorporating the
specific changes that occurs on Andean glaciers during the
ablation session (formation of penitentes)
• Separate the response of the glacier to local influences, such
as topography, and to global changes in general atmospheric
circulation
•Compareandtestexistingmodelsofmassbalancefortropicalglaciers
(Kaser 2001) designed for lower spatial and temporal resolution
• Apply a novel, simple and economical technique of glacier
monitoring using georeferenced terrestrial photography
• Assess the effects of ongoing and future climatic change on
water resources derived from these glaciers
•Disseminatetheoutcomesoftheresearchbothtothescientific
community and to the local organisations, especially those
results related to socially important topics, such as water
resources.
Leitung: Gonzalez-Corripio, JavierFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2007 - 2009Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/personal/corripio/
09 Regional-scale ecological soil evaluation as basis for effective implementation of soil protection in spatial planning (Project SEPP)
Das Projekt SEPP (Soil Evaluation for Planning Procedures)
beschäftigt sich mit der Bewertung von Böden in Hinblick auf
ihre ökologischen Funktionen als Grundlage für den vorsor-
genden Bodenschutz im Alpenraum. Ziel ist die Bereitstellung
Leitung: Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Tusch, Markus; Hohlrieder, Christian; Lang, PhilippFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: GRID-IT Gesellschaft für angewandte Geoin-formatik mbH, Innsbruck, Umweltbundesamt GmbH, WienWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/sepp/sepp_detail.html
Die Karte des Inntals auf der Höhe der Reintaler Seen bietet eine Bewertung der Böden hinsichtlich des Filter- und Pufferpotentials für
Schwermetalle. (Abbildung: Markus Tusch)
flächendeckender, ökologisch relevanter Bodeninformationen
als zusätzliche Entscheidungsgrundlage für die Raumplanung
im regionalen Maßstab. Kernaufgaben im Projekt sind die
Sammlung bestehender und die Neuaufnahme bzw. die GIS-
basierte Ableitung fehlender Bodendaten sowie die Auswahl und
Optimierung von Bewertungsmethoden, welche schließlich in
einem halb automatisierten Bewertungssystem umgesetzt wer-
den sollen. Dieses System wird im Bezirk Kufstein bzw. einigen
kleineren Untersuchungsgebieten testweise eingesetzt, optimiert
und erweitert. Die Arbeitsschritte sollen in enger Kooperation mit
Anwendern aus der Planungspraxis durchgeführt werden.
Laufende Forschungsprojekte
92
11 Multi-scale analyses of the climate-glacier relationship on tropical Lewis Glacier, Mount Kenya, East Africa (Gletscher-Klima Beziehung Mount Kenya)
A combined investigation of glacier history and multi-scale
climate dynamics on tropical high mountains – from both field
measurements and modelling – has the potential for revealing a
sophisticated history of climate in the tropical mid-troposphere,
where routine meteorological measurements are very rare.
Complementary to our glacier-climate studies on Kilimanjaro
we propose to perform a glacier-climate study on Lewis Glacier,
Mount Kenya. For Lewis Glacier, the most comprehensive tropical
glacier data set is available and respective analyses promise to
provide detailed information about post Little Ice Age glacier-
climate interactions in a multi spatio-temporal scale. Whereas Ki-
limanjaro provides insight to atmospheric moisture related glacier
and climate variations and changes, from Mount Kenya - that is
1000 m lower - we expect also information on air temperature
variations and trends.
Conceptually, measured detailed short term and long term annu-
al glacier mass balances – the first to be measured in field expe-
riments, the latter available for 1979 to 1996 – provide the basis
for optimising and evaluating a glacier mass balance model. By
modelling mass balances from gridded atmospheric information
an improved state of understanding in terms of enhanced time,
Leitung: Kaser, GeorgMitarbeiterInnen: Nicholson, Lindsey; Prinz, RainerFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2009 - 2012Kooperationspartner: United Nations Environment Programme, Ke-nya Meteorological Department, University of Wisconsin-MadisonWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/klima-eis/tropic/research/mtkenya/
Lewis Glacier on Mt Kenya. The red dot marks the location of the automatic weather station (4820 m). Picture taken by Martin Kaser,
27.09.2009.
space and process resolution can be achieved. In a next step,
these improved mass balance series will be statistically related to
large scale climate patterns and modes. For selected events and
for classes of mass balance conditions meso-scale atmospheric
dynamics on the mountain will be studied with a regional climate
model. With the proposed project we expect to provide compre-
hensive insight to processes and multi-scale drivers that cause
the growth and decay of glaciers on Mount Kenya.
Finally, we plan to merge findings from Kilimanjaro and from
Mount Kenya toward a new state of understanding on climate
over tropical East Africa, particularly in the mid troposphere.
In September 2009 we installed an automatic weather station
on Lewis Glacier at an altitude of 4820 m and several ablation
stakes to provide the basis for glaciological mass balance mea-
surements. In March 2010 the ice thickness and surface topogra-
phy of Lewis Glacier was measured by using ground penetrating
radar and a differential global positioning system, respectively. In
2010 Lewis Glacier covered an area of 0.105 km² and reached a
maximum (mean) ice thickness of 46 m (19 m).
Laufende Forschungsprojekte
93
12 Climate change and ice cap history on Kilimanjaro: Application of direct field measurements and large-scale gridded data to a physical mass balance model (CCIK)
The overarching goal of this project is to infer changes in large-
scale tropical climate and its dynamics from the small ice fields
on Africa’s highest mountain. They are an ideal sample spot to do
so, as they are located in the mid troposphere on a free-standing
high mountain. To achieve this goal, the project pursues two
research lines. The first one focuses on the near-vertical ice cliffs,
which form the margins of the glaciers on the summit plateau.
The long-term glacial cycle on Kilimanjaro is closely tied to these
cliffs, since the glaciers are forced to shrink as soon as the cliffs
exist. Our studies will address in detail the geometry of the cliffs
and the underlying physical processes. The second part targets a
better understanding of the relation between larger-scale atmos-
pheric dynamics and local mass balance. In this respect we have
developed the unique approach of merging high-resolution mass
balance modelling with high-resolution atmospheric modelling,
which implies moving glaciological and atmospheric science
methods more closely together. Measurements with automatic
weather stations on the mountain, at 5600, 5794 and 5873
m, are central to the methods for both parts, and are comple-
Leitung: Kaser, Georg; Mölg, ThomasMitarbeiterInnen: Winkler, MichaelFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: University of Massachusetts, UC Berkeley, University of OtagoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/klima-eis/tropic/
mented by short-term experiments during field visits: turbulence
measurements (see photo) and photogrammetry at the cliffs.
On the modelling side, the main methods are the development
and application of causal models for both the glacier and the
atmospheric dynamics. The expected results will reveal the mul-
ticentury evolution of glaciers on Kilimanjaro and the associated
large-scale tropical climate. This will go a long way towards a
better understanding of the natural variability in tropical climate.
High access eddy covariance measurements at a 25m ice cliff on Kilimanjaro‘s Northern Ice Field (5750m a.s.l.). The micro-meteoro-logical processes at the cliff faces play a key role for the decline of the glaciers on Africa‘s highest mountain. (photo by Georg Kaser,
October 2010)
Laufende Forschungsprojekte
94
13 Massenbilanzmessungen am Weissbrunn- und Langenferner – Ortler Cevedale Gruppe
Seit 1991 werden im Auftrag des Hydrographischen Amtes Bozen
am Weissbrunnferner/Ulten Massenhaushaltsuntersuchungen
im klassischen Sinne durchgeführt. Mit Hilfe der glaziologischen
Methode werden jährlich Winter-, Sommer- und Jahresbilanzen
für verschiedene Gletscherteile und den Gesamtgletscher er-
stellt. Die entsprechenden Daten werden jährlich an das World
Glacier Monitoring Service weitergeleitet. Im Laufe der Jahre
wurden auch Gletscherabflüsse, Klimaparameter, Flächen und
Leitung: Kaser, GeorgMitarbeiterInnen: Galos, Stephan; Großhauser, Martin ; Hofer, Mar-lis; Jarosch, Alexander; Juen, Irmgard; Mölg, Thomas, Prinz, RainerFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Hydrogra-phisches AmtLaufzeit: Laufend seit 1991Kooperationspartner: Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Hydrogra-phisches Amt
Volumsausdehnungen etc. gemessen. Durch den starken Rück-
gang besteht die Gefahr, dass der kleine Weissbrunnferner in
naher Zukunft verschwindet. Daher wurde im Jahr 2003 parallel
mit dem Vermessen des beträchtlich größeren Langenferners im
benachbarten Martelltal begonnen. Nach anfänglichen Parallel-
messungen durch Mitarbeiter des Instituts für Geographie der
Universität Innsbruck wurden die Arbeiten am Weissbrunnferner
sukzessive an das Hydrographische Amt in Bozen übertragen.
Seit 2005 betreut unsere Gruppe in erster Linie den Langenferner.
Im Mai 2010 konnte für 4 Wochen eine automatische Wettersta-
tion in unmittelbarer Nähe zum Langenferner betrieben werden.
Diese Daten gingen in die Modellierung der Energiebilanz des
Langenferners ein (siehe Diplomarbeit Stephan Galos, 2010).
Installation einer automatischen Wetterstation am Langenferner. Foto: Marlis Hofer, 18.05.2010.
14 Gletscher, Klima und Wasserhaushalt in den Tropischen Anden - Eichung und Anwendung von Modellen
Das Klima in den tropischen Anden Perus ist geprägt durch
eine hohe Variabilität des Niederschlags mit einer ausgeprägten
Feuchtzeit (Oktober - April) und Trockenzeit (März - September)
während die jahreszeitliche Schwankung der Lufttemperatur sehr
gering ist. Die Gletscher in den niederen Breiten reagieren nicht
nur auf Änderungen der Lufttemperatur, sondern besonders auf
Schwankungen die mit der Luftfeuchtigkeit in Zusammenhang
stehen. Das Entschlüsseln dieser Zusammenhänge ist ein wert-
voller Beitrag zum Verständnis des tropischen und subtropischen
Klimas und dessen Änderungen. Ein Gletschermassenbilanzmo-
dell wurde entwickelt, das auf die Bedingungen der Gletscher
in den niederen Breiten abgestimmt ist. Das Ziel des Projekts ist
die Eichung des genannten Modells und die Anwendung auf
klimatologische und hydrologische Fragestellungen. Daten von
automatischen Klimastationen am Gletscherrand dienen zum
Anpassen von Reanalysisdaten (NCEP-NCAR), die von Atmo-
sphärischen Zirkulationsmodellen geliefert werden und als Mo-
Leitung: Kaser, GeorgMitarbeiterInnen: Juen, IrmgardFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2006 - 2008Kooperationspartner: Unidad de Glaciologia y Recursos Hidricos (UGRH) of the Instituto Nacional de Recursos Naturales (INRENA), Ministry of Agriculture, Huaraz, Peru. Institut de recherche pour le Développement (IRD), GreatIce, Montpellier and Grenoble, FranceWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/klima-eis/tropic/research/cblanca/
dellinput dienen sollen. Modellergebnisse werden anhand von
Flächen- und Längenänderungen sowie von Massenbilanzreihen,
die aus hydrologischen Daten rekonstruiert wurden, beurteilt.
Das Modell soll in weiterer Folge zur Klimainterpretation von
ehemaligen Gletscherständen in der Cordillera Blanca angewandt
sowie auf seine Tauglichkeit zur Berechnung und Vorhersage von
Gletscherabflüssen geprüft werden.
Laufende Forschungsprojekte
95
15 Expertensystem: Systemzustände in Wildbacheinzugsgebieten
Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde untersucht, wie stark
sich der zu Beginn eines Niederschlagsereignisses anzutreffende
Systemzustand im Einzugsgebiet (z.B. Boden trocken, gesättigt,
gefroren, beweidet) auf das Abflussverhalten auswirkt. Dazu
wurde einerseits intensive Literaturrecherche betrieben, ande-
rerseits wurden in einem Testeinzugsgebiet, dem Brixenbachtal
(Kitzbüheler Alpen, Tirol) detaillierte Kartierungen und hydrolo-
gische Messungen durchgeführt.
Erste Ergebnisse zeigen, dass sich die Infiltrationseigenschaften
von Standorten, an denen aufgrund ihrer Vegetations- und Bo-
deneigenschaften sehr viel (z.B. Waldstandorte, überwachsene
Sturzhalden) bzw. sehr wenig (z.B. Feuchtstandorte) Wasser
versickern kann, bei unterschiedlicher Bodenfeuchte nicht so
stark verändern wie bei Standorten mit mittlerem Versickerungs-
vermögen (z.B. Hanglagen auf Moränenmaterial/Hangschutt mit
Zwergstrauch- und Borstgrasbewuchs).
Leitung: Meißl, GertraudFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2002 - 2010 (mit Unterbrechungen)
Oberflächenabfluss nach Starkregen am 2.7.2008Foto: C. Geitner
16 Modellierung von Muren entlang eines Transandinen Korridors (Modellierung Muren)
Debris flows contribute to a considerable risk when interfe-
ring with people or infrastructures. To enable action towards
decreasing that risk it is essential to understand the physical
background of debris flows and to develop simulation models
for identifying hazardous areas. Aim of the project is to provide
a model framework which enables the estimation of debris flow
initiation, movement, and deposition on the local scale, and is
freely available for everybody who wants to apply the model or
to contribute to its further development. Model development is
therefore based on the Open Source GIS software GRASS GIS.
The model is evaluated with and applied to selected study areas
along the international road from Mendoza (Western Argentina)
to Central Chile. As a second step, it will be attempted to use
Leitung: Mergili, MartinMitarbeiterInnen Mergili, Martin, Schratz, KatharinaFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2008 –2009Kooperationspartner: Arbeitsbereich für Geotechnik und Tun-nelbau, Univ. Innsbruck, Institut für Mathematik, Univ. InnsbruckWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/personal/mergili/projectdebrisflows.html
the findings from these detailed investigations for estimating
the spatial distribution of debris flow hazard on a broader scale,
applying methods of artificial intelligence.
Laufende Forschungsprojekte
96
17 Transformation und Fragmentierung in den Städten Zentralasiens. Strukturwandel und soziale Exklusion in den Städten Usbekistans
In Usbekistan durchlaufen die Städte in den letzten Jahren eine
dynamische Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch ihre
orientalische Geschichte, russisch-sozialistische Überprägungen
und globalisierende Einflüsse. Bis Ende der 1980er Jahre war die
gesamte Stadtentwicklung ausschließlich staatlich reglementiert.
Mit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion hat der usbekische
Staat zaghafte Liberalisierungs- und Privatisierungsmaßnahmen
durchgeführt, die einen - wenn auch staatlich kontrollierten,
aber freien - Immobilien- und Bodenmarkt entstehen ließen. In
unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Stadtkern entstehen des-
halb in den größeren Städten neue CBD-ähnliche Stadtviertel,
in denen Banken und Zentralen großer (teilweise staatlicher) In-
dustrieunternehmen in moderner westlich geprägter Architektur
ihre wirtschaftliche Macht demonstrieren, Hotels und Einkaufs-
zentren außerdem die veränderten Konsummuster bezeugen.
In den Wohnvierteln ist mit der Möglichkeit, Privateigentum zu
erwerben, eine langsame soziale Entmischung zu beobachten:
Zu Kapital gekommene Familien kaufen Wohnungen in besseren
Wohnblocks, während verarmte Gruppen in den zunehmend
degradierten Vierteln zurückbleiben. Die „neue“ und alte Ober-
schicht investiert in randstädtischen Gebieten und baut große
teils villenartige Einfamilienhäuser.
Leitung: Neuburger, MartinaFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2008 – 2009
In den Zentren der größeren usbekischen Städte – wie hier in Tashkent – entstehen schicke Einkaufszentren, in denen internationale Mode
und Konsumartikel zu horrenden Preisen angeboten werden.
Laufende Forschungsprojekte
97
18 Terras Pretas in Amazonien. Lokales Wissen, aktuelle Nutzung und Möglichkeiten nachhaltigen Managements
Leitung: Neuburger, Martina; Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Hastik; RichardFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2009 – 2011Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/bola/projekte/terras_pretas/
die Nährstoffversorgung aufweisen. Natürliche Ausnahmen
bilden – neben den jungen Substraten, wie sie auf vulkanischen
Ablagerungen oder im Bereich von Flussalluvionen (lokal als
Várzea bezeichnet) entstehen konnten – die so genannten Terras
pretas, die indigenen Ursprungs sind, als Inseln auftreten und
eine extrem hohe Bodenfruchtbarkeit aufweisen. Allerdings
kennt die heutige Bevölkerung diese Böden kaum und passt
ihre Bodenbearbeitung nicht entsprechend an, so dass sowohl
das indigene Wissen darüber als auch die Böden selbst durch
„falsche“ Nutzung verloren zu gehen drohen. Genau an dieser
Schnittstelle der Mensch-Umwelt-Beziehung setzt das geplante
integrative Projekt an, in dem sowohl physisch- als auch hu-
mangeographisch relevante Daten zur Bodenausstattung und
Landnutzung erhoben und miteinander verknüpft werden.
Amazonien gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme der
Erde, das jedoch durch seine jahrhundertelange Nutzung stark
über-formt und aktuell bedroht ist. Eine landwirtschaftliche
Nutzung wird dadurch erschwert, dass die vorherrschenden
tiefgründig verwitterten Böden des Amazonas-Tieflands –
Ferralsole und Acrisole – starke Limitierungen im Hinblick auf
Traditionelle Siedlungen liegen in Amazonien in der Regel am Fluss-ufer, wo die Böden am fruchtbarsten sind und die kleine Flächen
intensiv genutzt werden.
Laufende Forschungsprojekte
98
19 Dendrochronologie – PP13 des SFB HiMAT (Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angren-zenden Gebieten - Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft)
Im vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten
Sonderforschungsbereich HiMAT wird von verschiedensten
Wissenschaftsteams die Entwicklung des Bergbaus im Großraum
von Tirol untersucht. Ein Projektteil ist dendrochronologischen
Analysen gewidmet. Mit dem Bergbau in Verbindung stehende
Leitung: Nicolussi, KurtMitarbeiterInnen: Pichler, Thomas; Thurner, Andrea; Lechner, M.Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2007 - 2011Kooperationspartner: Siehe http://www.uibk.ac.at/himatWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/pps/pp13/
20 Dendrochronologische Untersuchungen im Südtrakt und Treppenturm der Burg Hasegg, Hall i.T.
Die bauliche Entwicklung von Burg Hasegg in Hall i. Tirol ist aus hi-
storischen Nennungen nur lückenhaft bekannt. Jene Ausbauphase,
die für das heutige Erscheinungsbild verantwortlich zeichnet, fällt
den Quellen zufolge in die Zeit Kaiser Maximilians I. und betraf
die Errichtung des gotischen Saales, des Münzerturmes und des
Kapellentrakts. Als Teil einer detaillierten Bauuntersuchung wurden
auch umfangreiche dendrochronologische Auswertungen an
Bauhölzern von Burg Hasegg, geborgen bzw. beprobt im Zuge der
2006/07 erfolgten Renovierungsarbeiten, durchgeführt. Ziel dieser
Leitung: Nicolussi, KurtMitarbeiterInnen: Pichler, ThomasFinanziert durch: Stadt Hall in Tirol Immobilien GmbHLaufzeit: 2007 - 2008Kooperationspartner: Bundesdenkmalamt InnsbruckWeiterführende Informationen: Nicolussi K. Pichler T. 2008: Den-drochronologische Analysen zur Bauentwicklung von Burg Hasegg, Hall in Tirol. In: Zanesco A., Schmitz-Esser R. (Hrsg.): Neues zur Ge-schichte der Stadt. Forum Hall in Tirol 2: 174-187
Neuzeitliche Bergbauhölzer in der Kieszeche, Brixlegg
Holzsäule im Mansardenge-schosses des Münzerturmes,
Burg Hasegg, Hall i. T.
Hölzer sind im Alpenraum vorwiegend aus dem Mittelalter und
der Neuzeit erhalten geblieben, aber auch aus früheren Perioden
stammende hölzerne Artefakte sind schon bisher bei archäolo-
gischen Grabungen zu Tage getreten. Für den ersten Abschnitt
des SFB HiMAT werden im Teilprojekt Dendrochronologie fol-
gende Ziele verfolgt:
a) Erarbeitung einer Jahrringdatenbasis auf Grundlage prähisto-
rischer und historischer Bergbauhölzer;
b) Dendrochronologische Datierungen von Bergbauhölzern;
c) Analysen zur Holzauswahl und Waldnutzung;
d) Dendrochronologische Untersuchungen zur bergbaulichen
Erschließung des hochalpinen Raumes.
Analysen war die Bestimmung möglichst präziser Fälldaten für das
auf Burg Hasegg verwendete Holzmaterial, um daraus genaue
baugeschichtliche Eckdaten abzuleiten.
Laufende Forschungsprojekte
99
21 Alpine wildfires and their impact on landscape development
Forest fires at steep alpine slope cause great damage to the
vulnerable vegetation in the sub-alpine krummholz belt of the
Tyrolean Alps. In times of climate change, fire frequency and
connected natural hazards are likely to increase. The wildfire
project deals with the historical and longer-term fire history of
the study area, the vegetation development on the fire-affected
slopes, the triggered morphodynamic processes and the impact
on the cultural landscape. This involves historical investigations
in various archives (e.g. Ferdinandeum, Tiroler Landesarchiv),
detailed vegetation mappings in the field and from aerial photos,
soil sampling and charcoal analysis, and field measurements of
soil erosion and further geomorphic processes.
Leitung: Sass, OliverMitarbeiterInnen: Haida, Christin; Lang, PhilippFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008 - 2010Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/projekte/brandhaenge/
The wildfire site „Bettelwurf“ which burned in 1946 and parts of which are still bare of vegetation to date.
View of the „Brandstatt“ site which burned in 1943. From the remaining dead trees, wood slices were taken for dendroecological
investigation.
Laufende Forschungsprojekte
100
23 Mapping alpine wildfire sites
Visualising and analysing the vegetation patterns of wildfire sites
of different age after fire requires extensive field mappings. The
results have to be digitalized and analysed using geographic
information systems.This time-consuming work is an essential
contribution to the parent project on alpine wildfires which is
carried out in close cooperation with the University of Augsburg.
Leitung: Sass, OliverMitarbeiterInnen: Stoeger, FlorenceFinanziert durch: Universität AugsburgLaufzeit: 2009Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/projekte/brandhaenge/
Map of the current vegetation types at the „Herzwiese“ fire slope (burned in 1928).
22 Tree-ring dating of alpine wildfire sites in Tyrol
Reconstructing the fire history requires to investigate the
archives of Innsbruck and surroundings, to expand the existing
tree-ring chronologies and to date charcoal remnants using 14C
analyses. To accomplish this sub-goal of the parent project on
alpine wildfires, additional funds from the Swarowski program
were necessary.
Leitung: Sass, OliverMitarbeiterInnen: Haida, ChristinFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2008 - 2010Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/projekte/brandhaenge/
Laufende Forschungsprojekte
101
Krasnaja Poljana, das Zentrum der Alpinveranstaltung für die Olym-pischen Winterspiele 2014, ist mittlerweile eine riesige Baustelle, die sich auf einer Länge von 50 km erstreckt. Im Bild: Talstation „Gornaja
Karusel‘“, eines der Liftkomplexe. Aufnahme Scharr,Oktober 2010.
24 Nachhaltige sozio-ökonomische und ökologische Effekte von Olympischen Winterspielen. Das Beispiel Sotschi
Die Entscheidung des IOC, den russländischen Schwarzmeerkur-
ort Sotschi als Austragungsort für die Olympischen Winterspiele
2014 zu wählen, bot der Moskauer Regierung die Möglichkeit,
sich international neu zu positionieren. Der Kaukasuskrieg im
August 2008 darf in einem unmittelbaren Zusammenhang mit
dieser Entwicklung gesehen werden. Der Großraum Sotschi
blickt seit der Gründung der Sowjetunion auf eine Tradition
als Kur- und Erholungsort zurück. Allerdings konzentrierte sich
dieser bislang auf den schmalen Streifen entlang der östlichen
Schwarzmeerküste.
Mit den Spielen 2014 wird das touristische Segment um die
neue Wintersaison erheblich erweitert und erreicht auch in der
Leitung: Scharr, Kurt; Steinicke, ErnstFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion Tiroler Wirtschaftskammer, BMf-Wissenschaft, BMfAA, Aktion SwarovskiLaufzeit: 2009 - 2010Weiterführende Informationen: Eine erste Publikation liegt in Ost-europa Heft 8, August 2010 vor. http://dl.oe.dgo-online.org/issues/dl/1008de.pdf.
Dimension der anstehenden Maßnahmen im Westkaukasus
geradezu superlative Maßstäbe. Aus diesem Blickwinkel ist das
Einsetzen einer begleitenden wie analysierenden Beobachtung
dieses Großsportereignisses noch vor dessen Stattfinden von
außerordentlicher Bedeutung. Da die sich abzeichnenden Ver-
änderungen an der Südabdachung des Westkaukasus bislang
wissenschaftlich überhaupt nicht aufgearbeitet worden sind,
erscheint das Projekt geeignet zu sein, wertvolle innovative
Ergebnisse zu bringen. Im Vordergrund der Studie stehen As-
pekte der historischen, baulichen sowie wirtschaftsräumlichen
Entwicklung. Dabei sind auch gesamtgesellschaftliche Fragestel-
lungen, etwa von Partizipations- und Entscheidungsprozessen,
anzusprechen. Seit 1991 laufende Transformationsprozesse in
diesem Raum werden dadurch regional wohl insgesamt erheblich
beschleunigt – auf Kosten der gesamten Oblast‘ bzw. anderer
Investitionsprojekte der Föderation. Die Wirksamkeit bzw. der
politische Wille, damit auch bottom-up-Prozesse in der Gesell-
schaft zu fördern werden letztlich zum Gradmesser ihrer eigenen
Nachhaltigkeit. Letztere lassen sich allerdings bis dato kaum
beobachten. Vielmehr zeichnet sich sowohl bei Planung als auch
Umsetzung ein zentralstaatlich rigides Vorgehen ähnlich jenem
in der Sowjetunion ab.
Laufende Forschungsprojekte
102
25 Aufbau eines erdbeobachtungbasierten regionalen Krisendatenzentrums (EOKDZ I und II)
Die Zunahme von Krisensituationen durch Naturkatastrophen
und ihre Folgen bedingt einen großen Bedarf an zeitnaher
spezifischer Geoinformation, um diese Ausnahmezustände
koordiniert bewältigen zu können. Ziel des Projektes war die
Konzipierung eines regionalen erdbeobachtungsbasierten
Krisendatenzentrums, mit dessen Hilfe im Krisengebiet mobil
erfasste räumliche Informationen zusammengeführt und aus-
Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: Georges, Christian; Monreal, Matthias; Sotier, BernadetteFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)Laufzeit: 2007-2009 Kooperationspartner: GRID-IT GmbH; Universitätszentrum Rotten-mann; Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanagement GmbH (alpS)Weiterführende Informationen: http://www.alpS.at
gewertet werden können. Die Informationen umfassen einerseits
zeitnah verfügbar gemachte Erdbeobachtungsdaten und ande-
rerseits Mobile Mapping Daten, die im Gelände zur Erfassung von
Reichweiten von Ereignissen (z.B. Hochwasseranschlagslinie) und
Schadensdokumentation dienen und mit vor Ort vorliegenden
GIS-Informationen über Infrastruktur, Verkehrswegenetz etc.
zusammengeführt werden. Einsatzmöglichkeiten und Verfüg-
barkeit in Abhängigkeit von Katastrophenereignis (Hochwasser,
Massenbewegungen) wurden für die Informationskomponenten
analysiert und optimiert.
Die technische Umsetzung erfolgte in Form eines funktionellen
Krisendatenzentrum-Demonstrators, welcher sich aus einer
Hardware mit mehreren Rechnern umfassenden Arbeitsstation
und mobilen Endgeräten (PDAs) zusammensetzt. Die mobilen
Endgerätaufzeichnungen können dabei ihre Position und Zeit
mit Hilfe der Satellitennavigation in Verbindung mit autonomen
Sensoren ermitteln. Die benötigte Software-Ausstattung zur Bild-
und Datenverarbeitung komplettiert das System.
EO-KDZ Demonstration Hochwasser Inn August 2005: Überflutung-stiefen bei Wörgl (Tiroler Unterland) am 24. August 2005. Die Tiefen
sind farbskaliert von 0 cm (beige) bis 100 cm (violett).Die Auswertun-gen basieren auf ENVISAT Satellitendaten und einem hochgenauen
Geländemodell (Laserscanning).
Laufende Forschungsprojekte
103
26 Weiterentwicklung des Hochwasserprognosesystems für das Einzugsgebiet des Inn in Tirol
Projektziel istes, das im AlpS-Projekt A21 aufbereitete Modell zur
Hochwasser-Prognose am Tiroler Inn - HoPI - weiterzuentwickeln
und zur Einsatzreife zu bringen. Bei HoPI handelt es sich um
ein hybrides Modell, beste¬hend aus hydrologischen (SES und
HQsim) und hydraulischen (Flux DSS/DESIGNER) Bausteinen, die
über eine webbasierte Benutzeroberfläche gesteuert werden.
Ein direkter Zugriff auf fernübertragene meteorologische und
hydrologische Daten ermöglicht die Simulation der Abflüsse
in Echtzeit. Durch die online Integration meteorologischer
Vorhersagen können die Auswirkungen extremer Niederschläge
rechtzeitig abgeschätzt werden. Oberstes Ziel ist die Aufberei-
tung eines stabilen Werkzeugs zur Berechnung und Analyse von
Hochwasserszenarien, welches den Ansprüchen der Anwender
(Land Tirol - Hochwassernachrichtendienst und Tiroler Wasser-
kraft AG) gerecht wird. Auf folgende Anforderungen ist dabei
besondere Rücksicht zu nehmen: Kontinuierliche Vorhersage von
Wasserstand und Abfluss entlang des Inn bis zu 48 Stunden im
Voraus, Entscheidungshilfe für Maßnahmen des Hochwasserma-
nagements (Alarmierungen, Schutzmaßnahmen, Evakuierungen)
Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: alpSFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2006 – 2010Kooperationspartner: Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG); Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie, TU WienWeiterführende Informationen: http://www.alp-s.at
sowie Unterstützung für Stauraumbewirtschaftungen und
Präventionsmaßnahmen (Vorabsenkung, Stauraumspülung).
Eine Plausibilisierung und Korrektur von Messdaten durch den
Hydrographischen Dienst- Tirol (HD- Tirol) machte eine grund-
legende Überarbeitung und Nacheichung der hydrologischen
ModelIierungen der Innzubringer nötig. Deshalb wurden sowohl
die Modelle der vergletscherten Einzugsgebiete mit SES (Schnee-
Eis Schmelzmodul) als auch der Teileinzugsgebiete mit HQsim
neu kalibriert um eine möglichst genau Kenntnis des Abflusses
vom Hochgebirgsraum bis zum Dauersiedlungsraum entlang
der Flussläufe zu gewährleisten. Auch die Simulation des Wel-
lenverlaufs im Inn, der mittels eines eindimensionalen hydrau-
lischen Strömungsmodells mit der Software Flux DSS/DESIGNER
berechnet wird, wurde bezüglich des abzubildenden Betrieb der
Wasserkraftwerksanlagen angepasst. Alle Neuerungen wurden
in die webbasierte Benutzeroberfläche übertragen, um im Notfall
ein rasches und effizientes Abschätzen der Lage und in der Folge
ein richtiges Handeln der Entscheidungsträger zu ermöglichen.
Das Hochwasserprognosesystem stand nun bereits während
zwei Hochwassersaisonen mit 1l-stündigen bzw. 24-stündigen
Rechenintervallen im kontinuierlichen Einsatz. Neue Erkenntnisse
daraus trugen zu einer Verbesserung des Gesamtsystems bei. Im
Zuge einer Verfeinerung des meteorologischen Messnetzes ist
eine Ausweitung auf Stationen in Südtirol geplant.
Benutzeroberfläche des Hochwasserprognosemodells HoPI
Laufende Forschungsprojekte
104
27 Entwicklung eines Indikatorenmodells zur ähnlichkeitsbasierten Beurteilung abiotisch-biotischer Funktionszustände von alpinen Fließgewässern
Im Vordergrund des Projektes stand die Entwicklung eines
möglichst generell einsetzbaren, auf hydro-morphologischen
Indikatoren beruhenden Bewertungsmodells für die Lebensrau-
meignung von Fließgewässerstrecken im Hinblick auf ausgewählte
Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: Leonhardt, Günther; Löffler, RolandFinanziert durch: Verband der Elektrizitätsunternehmen ÖsterreichsLaufzeit: 2006 – 2009Kooperationspartner: Arge Limnologie
aquatische Zeigerarten. Das Indikatoren-Modell stützt sich dabei
auf korrelative Zusammenhänge zwischen der Habitateignung und
den hydro-morphologischen Merkmalen einer Fließstrecke. Als Ge-
wässerstrecken wurden fünf Lechabschnitte mit unterschiedlicher
morphologischer Charakteristik gewählt. Die für das Indikatoren-
modell benötigten Angaben wurden für die Leitfischart „Bachfo-
relle“ in Abhängigkeit vom Abfluss aus den mit dem Programm
Casimir durchgeführten 2D-Habitatmodellierungen ermittelt. Die
Ableitung der hydro-morphologischen Ähnlichkeitszahlen erfolgte
mit Hilfe von an die hydraulischen 2D-Berechnungen angepassten
eindimensionalen Modellen. Das entwickelte Indikatorensystem ist
als Screeningmethode zu sehen, welche die ökologische Grobbe-
wertung von Fließstrecken im Rahmen genereller Studien erlaubt.
Das Verfahren besitzt gemäß den bisherigen Testergebnissen das
Potenzial, die Habitateignung für ausgewählte Zeigerarten auf
einfachem Wege zu quantifizieren. Grundsätzlich ist es gelungen,
einen Berechnungsweg aufzuzeigen, der eine ähnlichkeitstheore-
tisch widerspruchsfreie Konzipierung zulässt und zudem die Option
bietet, die Beziehungen auch auf andere Zeigerarten sowie andere
Fließstrecken zu erweitern.
Habitatbewertung für juvenile Bachforellen in einem stark verzweig-ten Abschnitt des Tiroler Lech für verschiedene Wasserführungen
28 Quantitative und qualitative Messung des Feststofftransportes mittels berührungsloser Sensortechnik
Im Gebirgsraum spielen feststofftransportbezogene Vorgänge wie
z.B. Erosion, Ansammlung und Verlagerung eine wichtige Rolle,
da sie wesentliche Auswirkungen auf das Gewässermanagement
zeigen. Allerdings ist die derzeit verfügbare Technik zur Messung
des Feststofftransportes auf einem Niveau, das der Bedeutung
dieser Fragestellung nicht gerecht wird. Das Projekt hatte zum Ziel
verschiedene Sensortechniken auf ihre Eignung und Adaptionsmög-
lichkeiten zu prüfen. Zu diesem Zweck wurden Messungen mittels
Sedimentecholot (Ultraschallverfahren), einer Leiterschleife sowie
auch Messungen mit einem Bodenradargerät im Labor durchgeführt
und die Auswirkungen von Veränderungen der Signalparameter be-
wertet. Vereinfachend erfolgten die Messungen über unbewegten
Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: alpSFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS) - Laufzeit: 2008Kooperationspartner: MAYR & SATTLER OEG; TIWAG - Tiroler Was-serkraft AG; INNOMAR Technologie GmbH; Institut für Mathema-tik, Universität Innsbruck; Institut für Wasserbau und Wasserwirt-schaft, TU Graz
Sedimentschichten. Zusätzlich wurde in einem Feldversuch die
Eindringung des Echolots unter natürlichen Bedingungen untersucht
und die Auswertbarkeit der Echogramme hinsichtlich verschiedener
Sedimenttypen und Schichtabfolgen abgeklärt.
Laufende Forschungsprojekte
105
29 Regionale Folgen des Klimawandels-Energiewirtschaft
Die zentrale Aufgabe des interdisziplinären Projektes lag in der
Untersuchung möglicher, durch den Klimawandel induzierter
Auswirkungen auf die Energieerzeugung der Wasserkraftwerke
in Tirol. Grundlage dafür bildete die Abschätzung möglicher
Veränderungen des Abflussgeschehens in Abhängigkeit
maßgeblicher Klimaszenarien. Angesichts einer für eine gene-
relle Aussage unzureichenden Datenlage wurde zusammen mit
dem Unternehmenspartner entschieden, die Auswirkungen
exemplarisch am Beispiel des ausbautechnisch interessanten
Kraftwerksystems Speicher Gepatsch - Kraftwerk Kaunertal zu
untersuchen. Im Rahmen der Projektkonzeption erwies es sich
Leitung: Schöberl, FriedrichFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2007 – 2008Kooperationspartner: Institut für Meteorologie und Geophysik, Uni-versität Innsbruck, Fachhochschule Kufstein; TIWAG - Tiroler Was-serkraft AGWeiterführende Informationen: http://www.alp-s.at
als vorteilhaft, den Gesamtkomplex in drei Arbeitsbereiche zu
untergliedern. Dem Arbeitspaket Meteorologie/Glaziologie
oblag die Auswahl der maßgeblichen Klimaszenarien und deren
Projektion auf das Abflussverhalten in ausgesuchten, unter-
schiedlich vergletscherten Einzugsgebieten unter Anwendung
des Modells OEZ. Die ausgewählten Klimaszenarien nahmen auf
die im IPCC-Report 2007 publizierten Ergebnisse unter Berück-
sichtigung der im Vergleich zur alpinen Topographie sehr groben
Auflösung der globalen Klimamodelle Bezug. Als Änderung der
Monatsmittelwerte gegenüber der Kalibrierungsperiode 1982-
2003 wurden +1 bis +2°C bei der Temperatur bzw. +15% und
-20 % beim Niederschlag angesetzt. Die Aufgabe des Arbeitspa-
kets Hydrologie bestand darin, die Ergebnisse mittels Regionali-
sierungsverfahren auf Einzugsgebiete ohne direkte Abflussmes-
sungen zu übertragen und damit auch die Abflussbedingungen
von konkret betroffenen Einzugsgebiete ndes Kraftwerkssystems
Kaunertal zu ermitteln. Darauf aufbauend wurden potenzielle
Auswirkungen auf die Erzeugung von elektrischer Energie aus
Wasserkraft und auf den Stromverbrauch abgeschätzt. Die
Projektergebnisse konnten damit einen Beitrag zur Beurteilung
der zukünftigen Wirtschaftlichkeit der Kraftwerksanlagen unter
geänderten klimatischen Rahmenbedingungen, vor allem in
Gegenüberstellung mit verschiedenen Szenarien der Energiebe-
darfsentwicklung liefern.
Modellierte Einzugsgebiete des Kraftwerks Kaunertal (Da-tenquellen: Höhendaten: SRTM, Gewässer und Gletscher:
Digitaler Hydrologischer Atlas Österreichs)
Laufende Forschungsprojekte
106
30 Ermittlung des Naturgefahrenrisikos verschiedener Täler in Tirol unter Berücksichtigung von Extremwetterszenarien - Teilprojekt 1 Hochwasser
Hochwasserereignisse stellen eine direkte und wiederkehrende Be-
drohung für besiedelte Ballungsräume dar. Das im Flusseinzugsgebiet
zur Verfügung stehende Retentionsvolumen spielt dabei hinsichtlich
der Größe der Schadenswirkungen eine entscheidende Rolle. Neben
natürlichen Retentionseffekten (Landnutzung, Schneefallgrenze)
verändern auch die Retentionsvolumina von Speicheranlagen den
Abflussablauf von Hochwassern. Im vorliegenden Projekt soll die
schadenminimierende Wirkung von Retentionsvolumina basierend
auf Hochwasserrisikoanalysen von Extremereignissen mittels Kosten-
Nutzen-Analysen untersucht werden und am Beispiel des Ötztals
konkret bewertet werden. Die Erfassung des Hochwasserrisikos von
einzelnen Gemeindegebieten erfolgt auf Basis hydrologischer/hydrau-
lischer ModelIierungen. Hierbei werden neben dem Reinwasserabfluss
auch der Feststofftransport (Geschiebe) sowie die Wildholzproble-
matik berücksichtigt. Die Gefährdungsanalyse in den besiedelten
Gebieten wird anhand von 2D Modellierung vorgenommen und die
Charakterisierung und Einordnung der Szenarien erfolgt wahrschein-
lichkeitsbasiert. Da der WiIdholztransport und das damit verbundene
Verklausungsrisiko statistisch schwerer zu erfassen sind, werden die
Verklausungsmöglichkeiten als Extremwertszenarien exemplarisch
bearbeitet. Hauptziel ist es, den Kosten für die Schaffung von erforder-
lichen Retentionsräumen die dadurch vermeidbaren Schadenskosten
in Abhängigkeit von der Hochwassercharakteristik gegenüber zu
Leitung: Schöberl; Friedrich; Stötter, JohannMitarbeiterInnen: alpS, Institut für Infrastruktur, AB WasserbauFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2008 – 2010Kooperationspartner: TIWAG - Tiroler Wasserkraft AG; ILF Bera-tende Ingenieure ZT GmbH; Institut für Infrastruktur, AB Wasserbau, Universität Innsbruck Weiterführende Informationen: http://www.alp-s.at
stellen. Die Ermittlung der Schadenpotenziale und der Schäden erfolgt
dabei anhand repräsentativ ausgewählter Gemeinden und ihrem
Werteinventar (charakterisiert durch die Objektkonzentration und die
spezifische Objektwertigkeit). Um Kosten und Nutzen von Maßnah-
men langfristig vergleichen zu können, wird eine stochastische Mode-
lIierung der Hochwasserereignisse vorgenommen. Dabei werden die
Schadenanalysen und Überflutungsrechnungen über probabilistische
Ansätze zusammengeführt. Basierend auf Pegelmessungen am
Oberlauf der dicht besiedelten Gebiete können statistische Aussagen
über die Eintretenswahrscheinlichkeit verschiedener Abflussgrößen
gemacht werden. Der räumlich-zeitliche Zusammenhang der Abfluss-
maxima in verschiedenen Gebieten ergibt sich aus der Modellierung.
Entsprechend kann die räumliche Verteilung von Schäden bei verschie-
denen Wetterlagen erfasst werden.
Blick auf den Talraum des Ötztals im Bereich Längenfeld
Laufende Forschungsprojekte
107
31 Pozuzo: Teil 1: Erhalt und Verfall deutscher Ethnizität am Ostrand der peruanischen Anden Teil 2: Die Tiroler Siedler im Spiegel der sozio-ökonomischen Entwicklung
Die Tiroler und Rheinländer Kolonisten haben ab Mitte des 19.
Jahrhunderts ein Tal an der Ostabdachung der peruanischen Anden
samt seinen Anhöhen und Seitentälern agrarisch in Wert gesetzt.
Mit der Gründung von Tochtersiedlungen weiteten sie ihren Sied-
lungsraum bis zur Gegenwart systematisch aus. Dass der Tiroler
Dialekt heute praktisch verschwunden ist, hängt in erster Linie
Leitung: Neuburger, Martina; Steinicke, Ernst Finanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion Tiroler WirtschaftskammerLaufzeit: 2007-2009
mit dem Bevölkerungswachstum in diesen Gebieten zusammen,
welches die Deutschsprachigen bereits vor 1940 überall in eine
numerische Minderheitenposition brachte, in welcher sich der
Assimilationsprozess zum Castellano in der Folge stärker als das
Beharrungsvermögen der mitgebrachten Sprache erwiesen hat.
Zudem hatten sich die Kolonisten jedes Mal bei der Gründung einer
Tochtersiedlung aufgespalten, was sie zahlenmäßig schwächte. Mit
der Zunahme der sprachlich gemischten Ehen und der Durchset-
zung der Staatssprache in der Öffentlichkeit wurden aus Tirolern
und Rheinländern spanischsprachige Peruaner. Ihre regionale
Identität ist allerdings nicht unerheblich durch das Bewusstsein,
von „Austro-Alemania“ abzustammen, gefärbt. Die Nachkommen
der Tiroler Kolonisten bilden seit jeher die obere soziale Schicht in
Pozuzo und sind dort nach wie vor an den wirtschaftlichen sowie
politischen Entscheidungsprozessen maßgeblich beteiligt.
Das Tal des Huancabamba an der peruanischen Andenostabdachung: Im Vordergrund Pozuzo-Centro (ehemals: Tirol), im Hintergrund
Prusia (ehemals: Rheinland)
32 The Impact of Current Demographic Transformation on Ethno-Linguistic Minorities in the Italian Alps
Leitung: Steinicke, ErnstMitarbeiterInnen: Beismann, Michael; Löffler, Roland; Walder, JudithFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichenForschung (FWF)Laufzeit: 2009 - 2011Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/migration/am/italian_alps.html
Im italienischen Alpenraum zeichnet sich seit den 1990er Jahren
ein demographi-scher Wandel ab: Neben einer Zuwanderung
in Haupttäler und tourismusintensive Gebiete verzeichnen
auch periphere, ehemals stark entvölkerte Gebirgsgemeinden
einen Bevölkerungszuwachs. Das Forschungsfeld der Amenity
Migration beschreibt in diesem Fall die Verschiebung der Wohn-
sitzpräferenz vom außeralpinen urbanen Raum in abgelegene,
aber attraktive ländliche Gebirgsregionen, wodurch sich ein
Konfliktpotenzial zwischen (seit langem) ansässigen und neu zu-
gewanderten Bewohnern eröffnet. Ziel vorliegenden Projektes ist
es, das Ausmaß der Amenity-led Migration in den italienischen
Alpen zu erfassen sowie ihre Auswirkungen insbesondere in den
Siedlungsgebieten der historischen Sprachminderheiten in sozio-
ökonomischer, siedlungsgeographischer und ethnisch-kultureller
Hinsicht aufzuzeigen. Die Minderheitensprachen, welche sich in
vielen der betroffenen Gebiete erhalten konnten, sind durch die
Zuwanderung stark gefährdet, da sie vom Italienischen überla-
gert und immer weniger gesprochen werden.
Ein positiver Aspekt der Amenity Migration ist die Revitalisierung ver-lassener Gebäude (oder sogar ganzer Dörfer) und damit einhergehend
die Verhinderung der Entstehung von „Geisterdörfern“ (Fraktion Ronco der Gemeinde Canal San Bovo, Trentino).
Laufende Forschungsprojekte
108
33 Kommunikationskonzept Gefahrenzonenplanung in Südtirol (kommST)
Ziel des Projektes ist es, Konfliktfelder in der Gefahrenzonen-
planung aus kommunikativer Perspektive theoriegeleitet zu
analysieren und Vorschläge zu erarbeiten um den Dialog im
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Lanz, Frederike; Link, SteffenFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Amt für öf-fentliches WassergutLaufzeit: 2009 - 2011
Risikomanagement zu optimieren.
Als Ergebnis der Arbeit werden grundlegende, lokal angepasste
Vorschläge zur Verbesserung der internen und externen Kom-
munikation im Risikomanagement geliefert. Diese werden in
Form eines Kommunikationskonzeptes 1.0 zusammengefasst,
präsentiert und dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt. Das
Kommunikationskonzept benennt kritische Momente, Themen
und Konstellationen und bietet angepasste Lösungsvorschläge
für die interne und externe Kommunikation.
Eine detaillierte Analyse der kommunikativen Ist-Situation bildet
eine Grundlage für das Kommunikationskonzept. Die Analyse
der Ist-Situation wird nach zwölfmonatiger Projektlaufzeit dem
Auftraggeber präsentiert.
Ebenen in der Kommunikation der Gefahrenzonenplanung
34 PILOTSTUDIE “InfraSCAN”. Airborne Laserscanning und GPS Messungen zur Ableitung von gefah-renrelevanten Parametern (InfrSCAN)
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Petrini-Monteferri Frederic; Sailer, Rudolf; Heller, ArminFinanziert durch: ÖBB-Infrastruktur Betrieb AGLaufzeit: 2009Kooperationspartner: GRID-IT GmbH; Laserdata GmbH
Gefahrenabschätzung in kritischen Hangabschnitten mit unterschied-lichen Typisierungen (1 – Start in großer Höhe aber geringe Reich-
weite; 2a – lichter Wald, Prozess erreicht Talboden; 2b – lichter Wald, aufgrund der geringen Neigung wird der Talboden nicht erreicht)
Die Durchführung des Pilotprojektes „InfraSCAN“ kann auch
als wertvolle Vorbereitung für eine multitemporale Analyse von
Arealen gesehen werden, die aufgrund ihrer geomorpholo-
gischen Aktivität besondere Bedeutung für die Beräumungs-
planung und Verbauung erlangen. Primäres Ziel des Projektes
InfraSCAN ist es, aufbauend auf der Stufe 1 der Naturgefahren-
kartierung (Überblick) Grundlagen für die Stufen 2 (Detailebene)
und 3 (Projektebene) der Naturgefahrenkartierung zu liefern.
Die Generierung dieser auf ALS basierenden Grundlagen soll
teilautomatisiert und standardisiert erfolgen.
Laufende Forschungsprojekte
109
36 ENVICHANGE - 4D Informationsprodukte zum Monitoring von Umweltveränderungen basierend auf Laserscanning- und Satellitendaten (ENVICHANGE)
Im Rahmen des Projektvorhabens ENVICHANGE sollen Mög-
lichkeiten der Analyse von Strukturen (Linien, Flächen) für die
praxisrelevante Beobachtung der Landnutzung und von Infra-
struktureinrichtungen aus hochaufgelösten Satellitendaten in
Kombination mit Laserscanning-Daten ermittelt und Methoden
zur operationellen Generierung entsprechender dreidimensio-
naler und multitemporaler Informationsprodukte implementiert
werden. Ausgehend von einem von den Projektnutzern (Lan-
desbehörden, Infrastrukturbetreiber) erstellten Kriterienkatalog
wird beurteilt, welche Informationen voll- bzw. teilautoma-
tisch extrahiert werden können. Neben den herkömmlichen
strukturbezogenen Analyseprodukten, die bisher vielfach aus
traditionellen Fernerkundungsdaten (Luftbildern, Orthophotos)
abgeleitet wurden, steht hierbei die aus Laserscanning-Daten
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Bollmann, Erik; Fritzmann, Patrick; Jochem, An-dreas; Sailer, Rudolf; Vetter, MichaelFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)Laufzeit: 2009 - 2010Kooperationspartner: GRID-IT GmbH; Laserdata GmbHWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/mountains/project_pages/envichange_4d.html
gewonnene Höheninformation als inhärente Information zur
Verfügung. Für vielfältige Fragestellungen ist dies von entschei-
dender Bedeutung (z.B. reales nicht projiziertes Flächenausmaß,
Berechnung von Steinschlagtrajektorien, potentielle Bedrohung
bei Windwurf, etc.).
35 Analyse des Hochwasserrisikos von Eisenbahnstrukturen - Phase 1
Um in Zukunft auf Hochwasserereignisse besser vorbereitet zu
sein und um ihre Auswirkungen zu reduzieren, wurde in diesem
Projekt ein methodisches Vorgehen erarbeitet, das es erlaubt, in
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Bollmann, Erik; Fritzmann, Patrick; Sproß, Maxi-milian; Sailer, RudolfFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2009 - 2010
Zukunft Schadensschwerpunkte in einem Eisenbahnstreckennetz
im Rahmen einer vorsorgenden Untersuchung zu identifizieren
und ökonomisch zu bewerten. Langfristiges Ziel ist es, auf Basis
einer bundesweiten Analyse prioritäre Stellen im Kernstrecken-
netz der ÖBB (Streckenabschnitte und kostenintensive Bauwerke
wie etwa Stellwerke oder Brücken) für die Errichtung und
Instandhaltung von Schutzmaßnahmen zu erkennen, um somit
auch bei Hochwasser den Eisenbahnbetrieb soweit wie möglich
sicher zu stellen. Die Analyse der Schadensdaten führte weiter-
hin zu Vorschlägen für eine standardisierte Dokumentation von
Hochwasserschäden. Abschließend wurden systematische Hin-
weise für Schaden mindernde Maßnahmen zusammengetragen.
Quantifizierung von Schäden bei unterschiedlichen Hochwasserszenarien
Laufende Forschungsprojekte
110
Tivoliareal von links nach rechts - 2006 (Airborne Laserscanning Flugzeug), 2009 (Airborne Laserscanning Helikopter), klassifizierte Differenz 2006 - 2009
37 Risk Management Yogyakarta, Indonesia
Development on comprehensive methodology of soil erosion
risk management must be obtained as the continuous problem
of land degradation in Dieng Plato, Central Java Province, In-
donesia. This project has been carried out to establish a dynamic
analysis between four main aspects of soil erosion problem,
i.e. soil erosion modeling, soil loss tolerance, soil conservation
and soil erosion cost. Surveys of physical and socio-economic
characteristics are needed as the input data. Five field-size plots
with different soil conservation system and a small catchment
area are observed as a representative area for the model buil-
ding. The erosion modeling is handled with new application of
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Hizbaron, Dyah Rahmawati; Setiawan, Anggri MuhammadFinanziert durch: Republik IndonesienLaufzeit: 2008 - 2011
Morgan-Duzant erosion model through SAGA-GIS environment.
To analyze the dynamic relationship between the soil erosion
aspects, dynamic system analysis by means Powersim software
is implemented here. The main final output of this project is
to initiate a decision support system for the local stakeholders
against the soil erosion risk reduction.
Bestimmende Faktoren des Bodenabtrags (links) und Terrassenbewirtschaftung in Zentraljava (Indonesien)
Laufende Forschungsprojekte
111
39 Nachhaltigkeit des Skitourismus in Nord- und Südtirol
Die Klimaerwärmung bedroht die Schneesicherheit vieler alpiner
Skigebiete. Potenzielle Gewinner sind hochgelegene Skigebiete
mit guten naturräumlichen Voraussetzungen für den Skisport,
potenzielle Verlierer sind niedriger gelegene Skigebiete mit
ungenügenden Verhältnissen. Aufgrund der großen wirtschaft-
lichen Bedeutung des Skitourismus in vielen Nord- und Südtiroler
Gemeinden ist eine Auseinandersetzung mit der Zukunft der Ski-
tourismusbranche notwendig. Das Ziel des Forschungsprojekts
ist es, die klimasensitiven Gebiete in Nord- und Südtirol (Kom-
bination aus ökonomischer Bedeutung des Wintertourismus
und Schneesicherheit) feststellen zu können und nachhaltige
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Steiger, Robert; Stirnweis, Jan; Trawöger, E.Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen ForschungLaufzeit: 2007 - 2010
Anpassungsstrategien zu definieren, zu entwickeln und einzu-
führen. Die daraus resultierenden ökonomischen Folgen werden
dann als Basis für die Entwicklung eines Masterplans mit alterna-
tiven Konzepten zu nachhaltigem Wintertourismus dienen.
38 PermaNET – Permafrost long-term monitoring network
Permafrost reagiert äußerst sensibel auf Klimaänderungen.
Permafrostinduzierte Naturgefahren führen dazu, dass in alpinen
Regionen sowohl (touristische) Infrastruktureinrichtungen aber auch
Siedlungen betroffenen sein können. Derzeit besteht ein erheblicher
Forschungsbedarf zur Erhebung und Quantifizierung dieser Klima-
folgen in Risikomanagementkonzepten und der Raumordnung.
Zur gemeinsamen Entwicklung einer allgemeinen Strategie zum
Umgang mit Naturgefahren, die auf Permafrostdegradationer-
scheinungen zurückzuführen sind, wurde ein alpenweit vernetztes
Monitoring-Projekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt hat sich den
Schutz vor diesen Naturgefahren zum Ziel gesetzt und will damit
einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwick-
lung leisten. Ein alpenweites Monitoring Netzwerk, eine daraus
abgeleitete den gesamten Alpenraum umfassende Permafrost-
karte sind ebenso Resultate des Projektes wie eine Anleitung zum
Umgang mit permafrostbedingten Naturgefahren im Risiko- und
Ressourcenmanagement. Das Projekt führt in Bezug auf Perma-
frostdegradationserscheinungen zu einer Bewusstseinsbildung bei
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Maukisch, Markus; Monreal, Matthias; Petrini-Monteferri, Frederic; Fritzmann, Patrick; Rieg, Lorenzo; Sailer, Rudolf (nach dem Berichtszeitraum)Finanziert durch: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE): Alpine Space ProgrammeLaufzeit: 2008 - 2011Kooperationspartner: ARPA Piemonte; Autonome Provinz Bozen-Südtirol; Bayerisches Landesamt für Umwelt (LFU); Bundesamt für Umwelt (BAFU); Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS); Grenoble INP; Karl-Franzens-Universität Graz; Österrei-chisches Bundesministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft; Provincia Autonoma di Trento; Re-gione Autonoma Valle d’Aosta (RAVA); Regione del Veneto; Univer-sité Joseph Fourier - Grenoble; Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)Weiterführende Informationen: http://www.permanet-alpinespace.eu/page.cfm?vpath=index
Entscheidungsträgern und verantwortlichen Behörden und liefert
dem Alpenraum umfassende Entscheidungshilfen und Strategien.
Workflow zur Entwicklung eines Vulnerabilitätsprofils
Typische Frühjahrssituation auf einer künstlich beschneiten Skipiste Foto/Grafik: Robert Steiger
Laufende Forschungsprojekte
112
40 Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscannerdaten und TerraSAR-X Daten für glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen
Ziel des Projektes ist die glaziologische und schneehydrologische
Analyse und Bewertung zeitsynchron aufgenommener ALS- und
TerraSAR-X-Datensätze. Dazu werden vom Antragsteller vier ALS
Befliegungen an Hintereisferner und Kesselwandferner (Tirol)
zu glaziologisch relevanten Zeitpunkten durchgeführt. Aus den
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Bollmann, Erik; Fritzmann, Patrick; Sailer, Rudolf; Sproß, MaximilianFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)Laufzeit: 2007-2009Kooperationspartner: Institut für Meteorologie und Geophysik, Uni-versität Innsbruck, Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS), Innsbruck; Institut für Geographie, Universität TübingenWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/projects/alsx/Hintereisferner Airborne Laserscanning – Höhendifferenz zwischen
Herbst 2001 und Herbst 2002
Daten werden digitale Geländemodelle und Oberflächenklassi-
fikationen erstellt und in die vergleichende Bewertung mit den
TerraSAR-X Daten eingebracht. Geländekampagnen während
der Befliegungen dienen der Validierung der EO Daten. Als
Resultat der Bewertung wird ein Konzept für das effiziente Mo-
nitoring von Gletschern mit integrierten EO Daten erstellt unter
besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse regionaler Enduser
(Gletscherskigebiete, Energieversorger).
Laufende Forschungsprojekte
113
41 Aufbau eines Management- und Analysesystems für Laserscanning-Daten für den Sonderbetrieb für die Abteilung 30 - Wasserschutzbauten und für das Amt für Geologie und Baustoffprüfung
Ziel dieses Projektes ist die Unterstützung der mit dem Umgang
mit alpinen Naturgefahren befassten Dienststellen der Auto-
nomen Provinz Bozen-Südtirol.
Das Managementsystem soll den Nutzern einen schnellen
Zugriff, eine benutzerfreundliche Aufbereitung sowie eine
effiziente Speicherung über eine Serverlösung ermöglichen.
Datenstückelung, Auswahl von Geländeausschnitten, Import-
und Exportfunktionen, Auswahl kartographischer Projektionen
und Resamplingverfahren gehören zum Leistungsumfang. Das
Analysesystem gewährleistet über einen umfangreichen Katalog
an Algorithmen eine anwendungsorientierte Auswertung des
Datensatzes. Dies umfaßt neben der einfachen Berechnung von
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Egger, Manfred; Georges, Christian; Jochem, An-dreas; Petrini-Monteferri, FredericFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol:Laufzeit: 2007 - 2009Verschiedene Aggregierungsmethoden von – in einer LIS Datenbank
gespeicherten Punktdaten – an ausgewählten Beispielen
Geländeprofilen beispielsweise die Ableitung von Geländekanten
und Lineamenten, die Extraktion von Gebäuden oder die Erfas-
sung von Vegetation.
In Absprache mit der Vertretern der relevanten Abteilungen
der Südtiroler Landesregierung (Abt. Wasserschutzbauten, Amt
für Geologie und Baustoffprüfung) wird eine umfassende Nut-
zeranalyse im Bereich Laserscanning und die Verwendung des
Laserscanning-Informationssystems (LIS) durchgeführt:
•AnalysederNutzermandate(Verantwortlichkeiten)
• Skizzierung des Anwendungspotentials von Laserscanning-
Daten für die Nutzergruppen
• Definition der Zielvorstellungen zum Datenmanagement von
Laserscanning-Daten in Kooperation mit der Abt. Wasser-
schutzbauten und dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung
der Südtiroler Landesregierung
• Definition der Zielvorstellungen im Bereich der Analyse von
Laserscanning-Daten in Kooperation mit der Abt. Wasser-
schutzbauten und dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung
der Südtiroler Landesregierung.
Laufende Forschungsprojekte
114
42 Laserscannerdaten als Informationsquelle im strategischen Naturgefahrenmanagement
Im modernen Naturgefahrenmanagement besteht ein vielfältiger
Bedarf an digitaler Geländeinformation hoher Qualität, z.B. als
Datengrundlage für Prozessmodellierungen.
Laserscanning ist eine anerkannte und operationell einsetzbare
Technologie, die eine flächenhaft hoch auflösende und hoch-
genaue Gewinnung topographischer Information ermöglicht.
Neben der Höheninformation können Laserscannerdaten auch
wertvolle Zusatzinformationen über die aufgenommene Oberflä-
che liefern (z.B. Oberflächenrauhigkeit).
Im Rahmen der Projektphase I (2004 - 2006) wurden ein Konzept
für ein Management- und Verarbeitungssystem für Laserdaten
erstellt (LISA - Lidar Surface Analysis) sowie GIS-basierte Auswer-
temethoden für verschiedene Anwendungen (Wald, Gebäude,
Geomorphologie) entwickelt und getestet. Die Konzeptionen
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Posch, MarkusFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2006 - 2010Kooperationspartner: GRID-IT GmbH, Laserdata GmbH; TopScan GmbH; Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung, TU Wien
basieren auf Open-Source Softwarekomponenten (z.B. GRASS
als GIS-Komponente). Das Ziel der Projektphase II ist ein Metho-
denpaket, das eine umfassende Inwertsetzung des Potentials
der Laserscanner Technologie in verschiedenen Bereichen des
strategischen Risikomanagements erlaubt.
Methodische Schwerpunkte im Arbeitsprogramm sind die Analyse
der Signalintensität sowie die Verfeinerung und Erweiterung der
Methoden zu Objekterkennung und -klassifikation. Dabei wird
verstärkt mit den originären Vektordaten („Punktwolke“) gear-
beitet. Thematische Schwerpunkte sind die Analyse von Formen
und Prozessen im Natur- und Siedlungsraum.
Das Projekt soll aufzeigen, in welcher Form und mit welcher
Qualität Laserscannerdaten über die reine topographische Infor-
mation hinaus bei verschiedenen Fragestellungen zu innovativen
Problemlösungen im alpinen Raum beitragen und als Instrument
im modernen Naturgefahrenmanagement eingesetzt werden
können. Konkret werden anwendungsorientierte Methoden zur
effizienten Verwaltung und Datenanalyse erwartet.
Berechnung der Oberflächenrauhigkeit; Definition: Standardabwei-chung zu einer eingepassten ebenen Fläche (3x3 Pixel)
43 Berechnung des Solarpotenzials von Dachflächen auf Basis hochauflösender Oberflächenmodelle
Im Rahmen des Projektes sollen Algorithmen zur Ableitung des
Solarpotenzials von Dachflächen auf Basis von hochgenauen digi-
talen Oberflächenmodellen entwickelt werden. Die Dachflächen
werden aus Laserscanning-Oberflächenmodellen extrahiert und
anschließend hinsichtlich ihres Solarpotenzials analysiert. Unter
Solarpotenzial wird in diesem Zusammenhang der potenzielle
kurzwellige solare Strahlungsgenuss einer Fläche unter Berück-
sichtigung ihrer Exposition und Neigung und der Verschattung
der Fläche durch Objekte im Fern- (=Relief ) und Nahbereich
(Vegetation, Bebauung) verstanden.
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Maukisch, MarkusFinanziert durch: Laserdata GmbH, transidee - Transferzentrum Uni-versität Innsbruck GmbHLaufzeit: 2007-2008
Jährliche Globalstrahlung unter Berücksichtigung der Verschattung angrenzender Objekt (Pfeile deuten auf Dachflächenbereiche mit
geringer solarer Einstrahlung)
Laufende Forschungsprojekte
115
45 Lineamente aus Laserscanning-Daten
Lineare Strukturen auf der Erdoberfläche entstehen durch un-
terschiedliche Prozesse. Natürliche Lineamente sind zum Beispiel
Gräben, Bergkämme, Geländerücken, Erosionsrinnen, Stö-
rungen, Großklüfte. Auch anthropogene Oberflächenstukturen
zeichnen sich als morphologische Lineamente ab.
Als Grundlage zur Erfassung von Lineamenten dient ein digitales
Geländemodell, das durch flugzeuggestütztes Laserscanning
erfasst wurde.
Zur Extraktion von Lineamenten aus Laserscanning-Daten werden
Konzepte mittels der GIS-Software GRASS implementiert. Dabei
werden Verfahren über die Untersuchung der Hangwölbung ei-
nerseits und Beleuchtungsanalysen (Hillshades) andererseits he-
rangezogen, wobei Lineamente halbautomatisch extrahiert und
als Vektordatensatz zur Weiterverarbeitung in Geographischen
Informationssystemen gespeichert werden. Beide Verfahren ver-
wenden Nachbarschaftsbeziehungen zwischen einer bestimmten
Anzahl von Pixelelementen. Die dabei abgeleiteten Bereiche
Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Maukisch, MarkusFinanziert durch: GRID-IT GmbH; transidee, Transferzentrum Univer-sität Innsbruck GmbHLaufzeit: 2006 - 2007
werden über einen mathematisch-morphologischen Filter aus-
gedünnt und schließlich vektorisiert. Auf diese Weise entstehen
Linienbruchstücke, die mit Hilfe von Voronoi-Polygonanalysen zu
Lineamenten zusammengefasst werden.
Generell werden drei Ansätze zur Extraktion von geologischen
Lineamenten verfolgt:
- topographisch-geometrische Analysen
- visuelle Analysemethoden
- statistische Analyseverfahren
44 Kumulatives Schadenpotenzial von „worst case“-Szenarien in Tirol
Beispiel eines untersuchten Risikoszenarios – Makroseismisches Epizentralszenario des MCE (Maximum Credible Earthquakes) in
Innsbruck; neben der Intensitätsabnahme ist die Werteverteilung von Gebäuden und Inventar sowie die weiters untersuchten Epizentrallo-
kalitäten dargestellt
Infolge der Natur- und Kulturraum betreffenden Prozesse des
Globalen Wandels verändert sich zum einen das Verhältnis
zwischen Frequenz und Magnitude der Gefahrenprozesse, zum
Leitung: Stötter JohannMitarbeiterInnen: Matthias Huttenlau (alpS)Finanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2006 - 2008Kooperationspartner: Tiroler Versicherung V.a.G.; Institut für Fi-nanzwissenschaft, Universität Innsbruck
anderen das Schadenpotenzial in zunehmendem Maße.
Die daraus resultierende Zunahme des Risikos stellt die Gesell-
schaft allgemein und die Versicherungsträger im Speziellen vor
ein zunehmend größer werdendes Problem.
Im Zuge dieses Projekts wird versucht, die Dimension extremer
Naturgefahrenereignisse abzuschätzen und die daraus resultie-
renden potenziellen Schäden zu quantifizieren. Besondere Be-
rücksichtigung finden dabei die Prozesse Erdbeben, Hochwasser,
Sturm, Hagel, Massenbewegungen und Dammbruch.
Laufende Forschungsprojekte
116
46 permAfrost WP6000
Um die Auswirkungen des Klimawandels auf Permafrost und
die Konsequenzen des Abtauens von Permafrost zu verstehen,
ist ein integrativer, maßstabsübergreifender Ansatz unter
Einbeziehung von Klimasignal, geomorphologischem Prozess
und hydrologischem Effekt notwendig. Ein hochaufgelöstes
Detailverständnis der thermischen und hydrologischen Unter-
grundbedingungen und deren Ausbreitung in Gebieten rezenten
Gletscherrückgangs ist notwendig, sowohl um den Einfluß
des Klimawandels auf Geomorphologie und Hydrologie zu
verstehen, als auch für die Kalibrierung und Verifizierung von
kleinmaßstäbigen Modellen sowie für ein generelles Verständnis
des Zusammenhangs von Klima Kryosphäre. Auf einer kleineren
Maßstabsebene sind detaillierte kinematische, volumetrische
und thermische Beobachtungen von Blockgletschern mittels ge-
Leitung:Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Monreal, Matthias; Sailer, Rudolf; Rieg, Lorenzo; Spross, MaxFinanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2009 - 2012Kooperationspartner: Institut für Gebirgsforschung, Innsbruck; In-stitut für Geologie und Paläontologie, Innsbruck; Institut für Geo-graphie und Regionalwissenschaften, Graz; Institut für Geographie und Geologie, Salzburg
ophysikalischer und Fernerkundungsmethoden notwendig, um
ein Verständnis für Veränderungen im Periglazial zu erhalten, die
auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Hier liegt der Fokus
auf klimaabhängiger Geomorphodynamik von Permafrostpro-
zessen und formen, wie z.B. Blockgletscher. Die Auswirkungen
des Klimawandels auf den Permafrost manifestiert sich auch
hydrologisch in veränderter Schmelzwasserbildung und entspre-
chenden Abflussregimen. Hydrologische und hydrogeologische
Analysen an aktiven Blockgletschern verfolgen den Einfluß des
Klimasignals von seiner primären Auswirkung auf die Geomor-
phologie bis hin zur Auswirkung auf die Hydrologie. Aus den
veränderten Abflussregimen sowie veränderter Hydrochemie
ergeben sich potentielle Gefahren für Mensch -Umwelt-Systeme.
Wiederholte räumlich kontinuierliche, kleinmaßstäbige Beobach-
tungen sind notwendig, um geomorphologische Veränderungen
und ihren Einfluß auf die Hydrologie quantifizieren und um
potentielle Naturgefahrenzonen ausweisen zu können. Diese
leisten einen grundlegenden Beitrag zu Entscheidungen im
Naturgefahrenmanagement. Adäquate Methoden können nur
auf der Grundlage von detailierten großmaßstäbigen, prozess-
orientierten Forschungsergebnissen entwickelt und verifiziert
werden. Ein integrativer Forschungsansatz unter Einbeziehung
des gesamten Klima- Permafrost- Naturgefahren-Systems, wie ihn
die Austrian Permafrost Research Initative (permAfrost) verfolgt,
ist Voraussetzung für wissenschaftlich kohärente Resultate, die
von der internationalen scientific community wahrgenommen
und rezipiert werden.
Reichenkar Blockgletscher – ALS Differenzen zwischen Herbst 2006 und Herbst 2009
Laufende Forschungsprojekte
117
47 Der 'Franziszeische Kataster' (1817) Kärnten/Bukowina
Der „Franziszeische Kataster“ und das Grundsteuerpatent von
1817 sind eine zentrale Quelle für den sozioökonomischen
Zustand der Länder Mitteleuropas an der Wende von der Feu-
dalepoche zur bürgerlichen Industriegesellschaft. Der Kataster
ist nicht nur ein Spiegelbild dieses Wandels, sondern war selbst
wesentliches Element ökonomischer wie gesamtstaatlicher Mo-
dernisierung.
Der Kataster im engeren Sinn besteht aus mehreren Teilen, das
„Kartenwerk“ und die „Operate“ (Parzellenbeschreibungen, so-
wie Steuerklassifizierungen). Als lokalgeschichtliche Quelle zwar
vielfach bearbeitet, findet der vielgestaltige und daher schwer
auszuwertende Quellenkomplex in den Gesamtdarstellungen
Leitung: Scharr, Kurt (Gesamtleitung em. Univ.-Prof. Dr. H. Rumpler, Klagenfurt)MitarbeiterInnen: Ungureanu, Constantin (Akademie der Wissen-schaften Chisinau, Rep. Moldau)Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008 - 2010Kooperationspartner: Institut für Geschichtswissenschaften und Eu-ropäische Ethnologie Innsbruck; Institut für Geschichte der Univer-sität Klagenfurt Weiterführende Informationen: Website des Projektes:http://www.franziszeischerkataster.at/
zur Österreichischen Verwaltungs-, Wirtschafts- und Sozialge-
schichte bis dato kaum eine angemessene Berücksichtigung. Die
editorische Erschließung des Katasters - für die Karten in einer
elektronischen Fassung , für die Akten in einer traditionellen Edi-
tion - als Quelle für flächendeckende und vergleichende Studien
würde der Forschung mit einer mitteleuropäischen Perspektive
neue Impulse verleihen. Die Wahl eines Projektes mit zwei
Themen und zwei Teams, verbunden mit dem zusätzlichen, aber
methodisch und sachlich gewinnbringenden Arbeitsaufwand
der Koordination resultiert aus dem Anspruch, eine Pilotstudie
zu erarbeiten, in deren Rahmen geprüft und realisiert werden
soll, was auch für andere Kronländer der Habsburgermonarchie
Anwendung finden kann.
Die Edition für die beiden Pilotstudien Kärnten und Bukowina
ist in Vorbereitung. Ende September 2010 fand an der Öster-
reichischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein interna-
tionales Symposion statt, dass sowohl die bisherigen Ergebnisse
einem größeren Kreis zur Diskussion stellte als auch den Auftakt
zu einer weiteren Bearbeitung dieses ebenso beachtlichen wie
für Mitteleuropa zentralen Quellenbestandes zur Dokumentation
der Modernisierung zum Ziel hatte.
Ausschnitt aus einem Katasterblatt der Stadt Czernowitz (Bukowina, heute Ukraine). Der Kataster dokumentiert neben wirtschaftshistorisch relevanten Daten auch die (ästhetische) Entwicklung des Öffentlichen
Raumes. ©Nationalarchiv Suceava, Rumänien
Laufende Forschungsprojekte
118
48 Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950
Hauptaufgabe war die Erfassung und Analyse der sichtbaren
Veränderungen in der Landschaft im vergangenen halben
Jahrhundert sowie die Untersuchung der Wahrnehmung des
Wandels durch einen standardisierten Fragebogen. Dabei stand
nicht allein der Blick in die Vergangenheit im Vordergrund, ein
wichtiges Ziel war die Sensibilisierung der Bevölkerung für den
steten Prozess des Wandels in Hinblick auf künftige Entwick-
lungen. Die Ergebnisse können zudem in Planungsprozesse
einfließen und beispielsweise bei der Erstellung neuer Leitbilder
oder bei der Bewertung von Bauvorhaben als Handhabe dienen.
Die Untersuchung erfasste über das ganze Land verteilt stellver-
tretend zehn ausgewählte Gemeinden unterschiedlichen Typs.
Örtliche Gewährspersonen, Vergleiche historischer und aktueller
Fotos sowie statistische und kartographische Auswertungen
Leitung: Aistleitner, Josef; Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Dusleag, Alexander; Wanker, ChristineFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-SüdtirolLaufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: Amt für Landschaftsökologie der Abteilung Natur und Landschaft der Autonomen Provinz Bozen-SüdtirolWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/kls/
gaben einen umfangreichen Eindruck teilweise sehr heterogener
Entwicklungen. Die zusammengefassten Ergebnisse wurden in
Publikationen, in Ausstellungen in den Untersuchungsgemeinden
sowie im Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Siedlungswachstum Brixen
Laufende Forschungsprojekte
119
Laufende Forschungsprojekte
120
Institut für Geologie und Paläontologie
Nr. Titel des Projektes
1 Geologische Karte der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol („CARG“)
2 Geologische Erkundung Brenner-Basistunnel
3 Prozessanalyse und Prognose von Massenbewegungen
4 Das Karnische Event im westlichen Tethysraum
5 Geologische Erhebung Kartenblatt Schlanders
6 Kartenblatt Axams
7 From source to sink: the role of inherited structures
8 Permafrost in Austria – PART I: Einfluss des Klimawandels auf den Alpinen Permafrost und Auswirkungen auf die Hydro-
logie
9 Zyklische Sedimente und Reef Mounds im Unterperm - Lower Permian of the Southern Alps (Austria/Italy) and New
Mexico (USA): tropical records from an icehouse world (Lower Permian cyclic sediments and reef mounds)
10 Klimawandel und die Zukunft der einzigen touristisch erschlossenen Eishöhle Westösterreichs (Hundalm Eis- und Tropf-
steinhöhle (Zukunft der Hundalm als Höhle) in Angerberg/Tirol)
11 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8341 Seegatterl
12 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8340 Reit im Winkl
13 Pilotprojekt - Frühe Deformation in Tiefwassersedimenten in tektonisch aktiven Gebieten
14 Struktureller Ausdruck von großen Rotationen in den Alpen
15 Katastrophale Bergstürze in den Alpen
16 In situ emplacement versus passive rotation: The tonalitic lamellae along the Giudicarie fault system (The tonalitic lamel-
lae along the Giudicarie fault system)
17 Subduction polarity change in the Alps at the surface (Subduction polarity change at the surface)
18 Obtaining a chronology for the glacial deposits in the Altai mountains, Russia
19 Mensch und Umwelt zwischen ausgehendem Würm-Glazial und Frühholozän in Tirol (Forts. ‚Ullafelsen-Projekt’)
Laufende Forschungsprojekte
121
20 Hypogene Wasser-Gesteins-Interaktion und Speläogenese
21 Holozäner Klimawandel in den Nordalpen
22 Chronologie von Dansgaard-Oeschger Zyklen
23 Paläo-Niederschlag aus Fluideinschlüssen in Speläothemen
24 Datierte Speläotheme - Archive der Paläoumwelt (DAPHNE)
25 AUSTRO*ICE*CAVES*2100
26 Hochaufgelöstes Paläoklima am Alpensüdrand
27 Geoarchaeology, Paleoenvironments and luminescence geochronology in the eastern alpine realm and South Africa
during the last glacial cycle (115-11 ka) (GEOPAL)
28 Die Österreichischen Alpen während des letzten Glazialzyklus
29 Geometrie von syntektonischen Sedimenten bei Transpression
30 Coupled climatic/tectonic forcing of European topography revealed through thermochronometry (Thermo-Europe)
31 Rapid climatic and environmental shifts during oxygen isotope stages (OIS) 2 and 3 - linking high-resolution terrestrial,
ice core and marine archives
32 Temperatur-Rekonstruktion an holozänen alpinen Stalagmiten
33 Control of seasonality and interannual to centennial climate in the Caribbean during th Holocene - Combining coral
records, stalagmite records and climate models (CaribClim)
34 Variability and Role of the ITCZ with reference to Holocene abrupt climatic events in Central Himalaya using speleothems
35 Mountain building processes: a combined field and experimental approach
36 The Lower Oligocene, orogenic volcanism in the Western Alps: paleosurface and tectonic implications
37 Metamorphism and deformation in the hanging wall of extruding hgh-pressure rocks
38 Untersuchungen zur optimierten Nutzung regionaler Energiepotentiale im Alpenraum: Tiefengeothermie
Laufende Forschungsprojekte
122
01 Geologische Karte der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol („CARG“)
Im Rahmen des nationalen italienischen geologischen Kartie-
rungsprojektes „CARG“ ist die geologische/strukturgeologische
sowie quartärgeologische Aufnahme im Maßstab 1:10.000 in
den Südtiroler Dolomiten erfolgt. Die Evaluierung und Digitali-
sierung der kartographischen Produkte erfolgte unter fachlicher
Begleitung der Projektleitung und seiner Mitarbeiter. Im Laufe
des Projektes sind bisher 3 Kartenblätter der westlichen und
östlichen Dolomiten im Maßstab 1:25.000 im Druck erschienen.
Umfangreiche Erläuterungen zu den Kartenblättern sind in
Ausarbeitung.
Leitung: Brandner, RainerMitarbeiterInnen: Gruber, Alfred (Geologische Bundesanstalt); Keim, Lorenz (Geologischer Dienst, Bozen)Finanziert durch: Land SüdtirolLaufzeit: 2001 - 2010Kooperationspartner: Land Südtirol, Abt. 11, Amt für Geologie und Baustoffprüfung
02 Geologische Erkundung Brenner-Basistunnel
Vorrangiges Projektziel ist die Erarbeitung eines geologischen Mo-
dells bis auf Tunnelniveau in etwa 700 m Seehöhe. Die Prognose
der vorkommenden Gesteinsformationen und Strukturen basiert
Leitung: Brandner, RainerMitarbeiterInnen: Töchterle, Andreas; Reiter, FranzFinanziert durch: Brenner-Basistunnel BBT SELaufzeit: 2004 - fortlaufendKooperationspartner: „GEOTEAM“, Paolo Perello,SEA Consulting, Max John, Zivilingenieur
auf der geologischen Geländeaufnahme kombiniert mit Laser-
scanaufnahmen, der detaillierten Analyse von über 25 km
Bohrkernen und der Auswertung geophysikalischer Bohr-
lochmessungen. Das Modell dient in der weiteren Folge als
Grundlage für Fragestellungen bezüglich des geotechnischen
Gebirgsverhaltens und der hydrogeologischen Situation. Die
umfangreiche Datenbasis findet Eingang in die Bearbeitung
zahlreicher wissenschaftlicher Fragestellungen von der Paläogeo-
graphie bis zur Kollisionsgeschichte der Plattenränder sowie der
postkollisionalen Entwicklung des heutigen Tauernfensters.
Arbeitsgruppe Brenner-Basistunnel: Mag. Franz Reiter, Mag. Dr. Hannah Pomella (im Berichtszeitraum nicht mehr zugehörig), Mag. Andreas Töchterle, Prof. Dr. Rainer Brandner mit Bohrkern aus den
Bündner Schiefern
Laufende Forschungsprojekte
123
03 Prozessanalyse und Prognose von Massenbewegungen
Instabile Hänge mit tiefgreifenden Massenbewegungen sind vor
allem an glazial übersteilten Hangflanken alpiner Täler verbreitet.
Fossile und rezente Fels- und Bergsturzereignisse sind Zeugnisse
sehr rascher Hangbewegungen. Daneben erfolgen Massen-
bewegungen auch mit relativ geringen Bewegungsraten, die
unter günstigen Rahmenbedingungen zum Stillstand kommen
können. Beide Arten haben ein hohes Gefährdungs- und Zerstö-
rungspotential und sind eine Bedrohung des Siedlungsraumes.
In diesem Forschungsprojekt werden Methoden zur Prognose
und Gefahrenabschätzung von Massenbewegungen entwickelt.
Zahlreiche Daten rezenter und fossiler Massenbewegungen in
Kombination mit Zeitreihen von Deformationsmessungen bilden
die Basis für neue Erkenntnisse hinsichtlich der Hangkinematik
und des zeitlich und räumlich unterschiedlichen Bewegungsver-
haltens der Gesteinsmassen. Mit geotechnischen Laborversuchen
werden die geomechanischen Eigenschaften in den Bewegungs-
zonen untersucht. Eine wesentliche Rolle spielen dabei auch
hydrogeologische Faktoren. Für das bessere Verständnis des
geomechanischen Verhaltens werden ausgewählte Fallbeispiele
auf der Basis von Diskontinuumsansätzen (UDEC) numerisch
modelliert.
Leitung: Brandner, Rainer; Brückl, Ewald (TU Wien); Tentschert,
Ewald (TU Wien); Fellin, Wolfgang (UIBK)
MitarbeiterInnen: Zangerl, Christian; Prager, Christoph; Engl, Da-
niela; Wiedman, Volker; Lodner, Bernhard; Mayerl, Josef; Stein-
acher, Reinhold
Finanziert durch: Zentrum für Naturgefahren Management GmbH
(alpS)
Laufzeit: 2006 - 2010
Kooperationspartner: ETH Zürich, Institut für Ingenieurgeologie,
University of British Columbia, Department of Earth and Ocean
Sciences, Geological Engineering
04 Das Karnische Event im westlichen Tethysraum
Das mittelkarnische Ereignis stellt die markantesten Einschnittte
in den Sedimentabfolgen und in der biologischen Evolution der
Tethys-Trias dar. Das Wachstum von Karbonatplattformen des
Schelfraumes wird abrupt durch terrigene klastische Sedimenta-
tion unterbrochen. Kontrollierende Faktoren wie Klimawechsel,
Meeresspiegelschwankungen aber auch synsedimentäre Tektonik
können zum tethysweiten Environmentwechsel geführt haben.
Das Thema ist hochaktuell, da an diesem Beispiel die Interaktion
zwischen Geosphäre und Biosphäre bei Erhöhung der Meer-
wassertemperatur dargestellt werden kann. Litho-, chemo- und
magnetostratigraphische Korrelation zeitlich hochauflösender
Sedimentabfolgen in den Alpen, Türkei, Iran und Westhimalaya
sollen zudem einen Einblick in die Paläo ozeanographie der Te-
thystrias geben.
Leitung: Brandner, RainerMitarbeiterInnen: Hornung, ThomasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.12.2003 - 30.11.2007Kooperationspartner: Leopold Krystyn, Univ. Wien, M. Joachimski, Univ. Erlangen, P. Giannolla, Univ. Ferrara.
Laufende Forschungsprojekte
124
05 Geologische Erhebung Kartenblatt Schlanders
Beauftragt von der autonomen Provinz Bozen wird die Geologie
des Kartenblattes Schlanders neu aufgenommen. Der Ötztal-
Stubai Komplex, der einen wesentlichen Teil des zu kartierenden
Kartenblattes einnimmt, steht schon seit Jahrzehnten im Fokus
Innsbrucker geowissenschaftlicher Forschung. Während dadurch
wesentliche Fragen zur metamorphen und geochronologischen
Entwicklung geklärt werden konnten, ist hinsichtlich der struk-
turgeologisch-tektonischen Entwicklung noch deutlich weniger
bekannt. Somit bietet sich im Rahmen dieser Zusammenarbeit
die ausgezeichnete Gelegenheit, die tektonometamorphe Ent-
wicklung dieser Grundgebirgseinheit im Detail zu studieren. Ein
direkt damit im Zusammenhang stehendes Projekt ist am Institut
für Mineralogie und Petrographie angesiedelt und widmet sich
schwerpunktmäßig der Petrologie.
Leitung: Fügenschuh, Bernhard; Tropper, PeterFinanziert durch: Autonome Provinz BozenLaufzeit: 12.12.2008 - 31.05.2012Kooperationspartner: Mair, Volkmar
06 Geologische Aufnahme Kartenblatt Axams, 1:50.000
In Zusammenarbeit mit der geologischen Bundesanstalt (Wien)
wird das Kartenblatt Axams neu kartiert. Ähnlich wie bei der
Kartierung des Blattes Schlanders (Kooperation autonome Provinz
Bozen) liegt auch dieses Kartenblatt zu einem wesentlichen teil
im Ötztal-Stubai Komplex und erlaubt es somit, den strukturge-
ologischen Datensatz weiter zu verbessern. Ein besonderer Fokus
liegt bei dieser Kartierung auf den Grenzbereichen zwischen dem
kristallinen Grundgebirge und der mesozoischen Auflage (Bren-
nermesozoikum) einerseits sowie zwischen Ötztal-Stubai Komplex
und der Quartzphylliteinheit andererseits.
Leitung: Fügenschuh, BernhardMitarbeiter: Egglseder, Mathias; Haas, Phillip; Zanon, RaphaelFinanziert durch: Geologische Bundesanstalt WienLaufzeit: 01.11.2008 - 31.12.2010Kooperationspartner: Dr. Manfred Rockenschaub (GBA)
Laufende Forschungsprojekte
125
07 From source to sink: the role of inherited structures
SourceSink widmet sich der quantitativen Analyse gekoppelter
Gebirgs- und Drainagesysteme anhand schrittweiser Rekonstruk-
tion des Sedimentflusses. Das Donau-Schwarzmeer System stellt
das natürliche Laboratorium dar, in dem das Wechselspiel zwi-
schen Lithosphären- und Oberflächenprozessen untersucht wird.
Änderungen in der Topographie und Landschaftsformen stehen
häufig in direktem Zusammenhang mit Erdbeben, Überflutungen,
Hanginstabilitäten, etc. Die verschiedenen Partner des SourceSink
Forschungsprojekts decken dabei die unterschiedlichen Themenbe-
reiche ab und erlauben so ein Zusammenfügen in das Gesamtbild.
Das Einzelprojekt (IP) mit dem Titel “The role of the memory
inherited by the system from the Cretaceous-Tertiary evolution of
convergent margins into the build-up of the Source area” widmet
sich den Apuseni Bergen (Rumänien), die in mehrerlei Hinsicht
eine Ausnahme darstellen: das obertage etwa konzentrisch
erscheinende Gebirge ist allseitig von Suturzonen begrenzt und
trennt zwei grosse tertiäre Becken (Pannonisches bzw. Transsylva-
nisches) mit unterschiedlicher geologischer und morphologischer
Charakteristik.
Das Projekt untersucht (1) die interne tektonometamorphe Ent-
wicklung der Apuseni Berge von der Platznahme der Ostvardar
Ophiolite bis zur späten Abkühlungs- und Exhumationsgeschichte
und (2) die tektonische Wechselwirkung der Apuseni Berge mit
dem umgebenden Sedimentbecken.
Leitung: Fügenschuh, BernhardMitarbeiter: Reiser, MartinFinanziert durch: FWFLaufzeit: 01.09.2008 - 31.08.2011Kooperationspartner: Schuster, Ralf (GBA Wien)
physikalische Strukturerkundung, Bodentemperatur, etc.) erfasst
werden. Lokales Klima, Niederschlag und Abfluss werden in die
Beobachtung einbezogen.
08 Permafrost in Austria – PART I: Einfluss des Klimawandels auf den Alpinen Permafrost und Auswir-kungen auf die Hydrologie
Im alpinen Raum ist die Kryosphäre am stärksten vom Klimawan-
del betroffen. Während jedoch der Rückzug der Gletscher seit
der Kleinen Eiszeit gut dokumentiert ist, sind Verbreitung und
Veränderung des alpinen Permafrostes weder flächenhaft, noch
in Bezug auf Tiefe und Eisvolumen ausreichend bekannt.
Ziel des gegenständlichen Projektes ist (1) die quantitative Erfas-
sung des Permafrostes in einem abgeschlossenen, hochalpinen
Einzugsgebiet, (2) seine Reaktion auf den Klimawandel sowie
(3) die Modellierung des Abflussverhaltens unter Szenarien sich
verändernden Permafrostes.
Das Untersuchungsgebiet liegt im Kaunertal (Ötztaler Alpen)
und umfasst eine Fläche von ~ 5 km2. Blockgletscher und
Strukturböden weisen auf ausgedehnten alpinen Permafrost hin.
Die aktuelle Verbreitung des Permafrosts soll durch eine umfas-
sende Methodenkombination (Luftbilder und hoch auflösende
Geländemodelle, geologisch-morphologische Kartierung, geo-
Leitung: Krainer, KarlMitarbeiter: Brückl, Ewald; Hausmann, Helmut, Institut für Geodäsie und Geophysik, Technische Universität WienFinanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2007 – 2011Kooperationspartner: H. Thies, Institut für Ökologie Univ. Innsbruck; U. Nickus, Institut für Meteorologie, Univ. Innsbruck; R. Tessadri, In-stitut für Mineralogie und Petrographie, Univ. Innsbruck; G. Blöschl, TU Wien; M. Staudinger, ZAMG Salzburg.Weiterführende Information: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/krainer.html
Laufende Forschungsprojekte
126
09 Zyklische Sedimente und Reef Mounds im Unterperm - Lower Permian of the Southern Alps (Austria/Italy) and New Mexico (USA): tropical records from an icehouse world (Lower Permian cyclic sediments and reef mounds)
Eine vergleichende Analyse zeitgleicher sedimentärer Zyklen,
die vorwiegend tektonisch oder vorwiegend glazio-eustatisch
kontrolliert sind, bieten eine bessere Möglichkeit, die den
Zyklen-Aufbau kontrollierenden Faktoren zu erfassen als dies
nur in einer bestimmten Region möglich ist. In der oberkarbonen
bis unterpermischen Eishaus-Welt führten glazio-eustatische
Meeresspiegel-schwankungen zur Entstehung zyklischer Sedi-
mente von großer geographischer Verbreitung.
Ziel des Projektes ist eine vergleichende Analyse der Architektur,
Zusammensetzung und Entstehung von (a) unterpermischen
Zyklothemen und (b) Reef Mounds im Südalpin (Europa) und
im südlichen New Mexico (USA). Ein Vergleich von Zyklothemen
unterschiedlicher tektonischer Regimes und unterschiedlicher
Bereiche sollte zu einem besseren Verständnis der kontrollie-
renden Faktoren für die Entstehung der Zyklen beitragen. In den
Karnischen Alpen und Karawanken (Südalpin, Österreich) ist die
oberkarbone bis unterpermische Sedimentabfolge zyklisch auf-
gebaut, während aus der darüber folgenden Trogkofel Gruppe
bislang keine Zyklen bekannt sind. Die bisher vorliegenden Daten
zeigen, dass diese oberkarbone bis unterpermische Sedimen-
tabfolge aus unterschiedlichen Zyklothemen aufgebaut ist und
die Zyklendauer im Profil nach oben zunimmt. Diese Änderung
im Zyklothem-Aufbau könnte auf die sich im Laufe der Zeit
veränderten tektonischen Einflüsse im Wechselspiel mit glazio-
eustatischen Meeresspiegelschwankungen zurückzuführen sein.
In New Mexico sind Zyklotheme glazio-eustatischen Ursprungs
aus dem Pennsylvanian des Pedreogosa und Orogrande Beckens
bekannt. Es gibt auch unterpermische Zyklotheme, deren Zyk-
lenaufbau und kontrollierende Faktoren jedoch bislang wenig
untersucht sind. Wir planen folgende Detailuntersuchungen:
(a) Zyklen-Aufbau, (b) Veränderung der Zyklizität im Laufe der
Zeit und (c) gibt es eine Zyklizität auch in permischen Sedimen-
tabfolgen (wie beispielsweise die Trogkofel Gruppe), die bislang
als „nichtzyklisch“ betrachtet werden. Die kontrollierenden Fak-
toren der Entstehung dieser Zyklen soll durch eine vergleichende
Analyse herausgearbeitet werden.
Leitung: Krainer, KarlMitarbeiter: Sanders, Diethard; Schaffhauser, MariaFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2012Kooperationspartner: Spencer, Lucas (New Mexico Museum of Natu-ral History and Science, Albuquerque, New Mexico, USA); Vachard, Daniel (Université des Sciences et Technologies de Lille, UFR Sciences de la Terre, Villeneuve d´Ascq, France); Davydiv, Vladimir (Permian Research Institute, BSU, Dept. of Geosciences, Boise, USA); Korte, Christoph (Department of Geography and Geology, University of Copenhagen, Copenhagen, Denmark); Novak, Matevž (Geological Survey of Slovenia, Ljubljana, Slovenia)
Das zweite Hauptthema des Projektes befasst sich mit den
Reef Mounds, die in vielen Zyklothemen auftreten. Jungpaläo-
zoische Reef Mounds unterscheiden sich grundlegend von den
heutigen Riffen tropischer und subtropischer Bereiche. Diese
Mounds machten im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte starke
Veränderungen mit und es existieren offensichtlich deutliche
Unterschiede zwischen den Mounds in New Mexico und dem
Südalpin betreffend fazieller Entwicklung und Mound-bildender
Organismen. Insbesondere die Trogkofel Gruppe enthält große,
mehrere Zehnermeter mächtige Mounds, die bislang kaum un-
tersucht wurden. Eigene Beobachtungen weisen darauf hin, dass
die Trogkofel Mounds sehr komplex aufgebaut sind, und zwar
hinsichtlich der faziellen Entwicklung, Ablagerungs-Geometrie,
Mound-Organismen und deren Beziehung zu synsedimentärer
Tektonik. Eine bessere Dokumentation der Trogkofel Mounds
und weiterführende Untersuchungen an Mounds in den älteren
zyklischen Abfolgen, unter Miteinbeziehung des tektonischen
Regimes und der Ablagerungsbedingungen, sollen zu einem
besseren Verständnis der Entstehung jungpaläozoischer Reef
Mounds sowie deren Unterschieden zu den gegenwärtigen
Riffen führen.
Laufende Forschungsprojekte
127
Die wohl augenfälligste und auch seit Jahrzehnten sehr gut
studierte Folge der Klima-Erwärmung ist der generelle Rückgang
der Gletscher gerade hier in den Alpen. Sehr wenig ist jedoch
darüber bekannt, wie Eismassen im Inneren der Berge auf die
Erwärmung der Atmosphäre reagieren. Mit diesem Pilotprojekt
wurden systematische Untersuchungen in Tirols einziger touri-
stisch zugänglicher Eishöhle in Angerberg begonnen, mit dem
Ziel, fundierte Aussagen über Stabilität des Höhleneises und
seine mögliche Gefährdung zu machen. U.a. wurde eine auto-
matische Wetterstation oberhalb der Höhle installiert, eine Reihe
von Datenlogger innerhalb der Höhle angebracht (u.a. auch
innerhalb einer Bohrung in der Höhlenwand) und Eisstandsmes-
sungen begonnen. Diese Arbeiten liefen institutsübergreifend im
Rahmen zweier fakultärer Forschungsschwerpunkte.
Leitung: Spötl, Christoph; Obleitner, FriedrichFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung, Förderbeiträge - Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2007-2008Kooperationspartner: Landesverein für Höhlenkunde in TirolWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
10 Klimawandel und die Zukunft der einzigen touristisch erschlossenen Eishöhle Westösterreichs (Hundalm Eis- und Tropfsteinhöhle in Angerberg/Tirol)
11 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8341 Seegatterl
Inhalt des Projekts ist die Erstellung einer druckreifen geolo-
gischen Karte des Messtischblattes 8341 Seegatterl sowie von
druckreifen Kurzerläuterungen für das Bayerische Landesamt für
Umwelt.
Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Hornung, ThomasFinanziert durch: Bayerisches Landesamt für UmweltLaufzeit: 2009-2011Kooperationspartner: Haas, Ulrich; Teipel, Ulrich (Bayerisches Lan-desamt für Umwelt)
Laufende Forschungsprojekte
128
12 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8340 Reit im Winkl
Inhalt des Projekts ist die Erstellung einer druckreifen geolo-
gischen Karte des Messtischblattes 8340 Reit im Winkl sowie von
druckreifen Kurzerläuterungen für das Bayerische Landesamt für
Umwelt.
Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Speckbacher, Romed; Zerlauth, MichaelFinanziert durch: Bayerisches Landesamt für UmweltLaufzeit: 2008-2009Kooperationspartner: Haas, Ulrich (Bayerisches Landesamt für Um-welt)
13 Pilotprojekt - Frühe Deformation in Tiefwassersedimenten in tektonisch aktiven Gebieten
In diesem Projekt sollen Kriterien erarbeitet werden, die es erlau-
ben, frühe tektonische Deformation in Tiefwassersedimenten zu
erkennen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Sedimente unter-
sucht werden, die auf (1) wachsende Falten und (2) an aktiven Ab-
schiebungen abgelagert wurden. In der Nähe aktiver Strukturen
sind neben tektonischer Deformation auch Rutschstrukturen und
Mobilisierung des Sediments nach der Ablagerung zu erwarten,
die alle drei typische Vergesellschaftungen von Strukturen
erzeugen. Das Hauptproblem bei der Identifizierung von früher
tektonischer Deformation ist es, diese von den anderen beiden,
nicht-tektonischen Deformationstypen zu unterscheiden. Um die
Abhängigkeit zwischen dynamischer Topographie und Rutsch-
strukturen aufzuklären, muß die sedimentäre Architektur von
Tiefwasserablagerungen untersucht werden. Wo dynamische
Topographie entsteht, ist davon abhängig, welches mechanische
Modell der Faltung bzw. Beckenbildung angewandt werden
Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Rittner, Martin Finanziert durch: Chevron Energy Technology Company Laufzeit: 2005 - 2009 Kooperationspartner: B. Trudgill, D. Paton, R. Amerman (Colorado School of Mines) and D. Medwedeff, M. Sullivan, (Chevron Texaco). CVX-CSM CoRE (ChevronTexaco - Colorado School of Mines Cen-ter of Research Excellence in Earth Science)
kann. Um diese zu definieren, müssen auch prä-tektonische
Sedimente untersucht werden. In syntektonischen Sedimenten
sollen Ort und Intensität von Rutschstrukturen und Mobilisierung
des Sediments nach der Ablagerung mit der im mechanischen
Modell vorausgesagten Position von dynamischer Topographie
verglichen werden. Die sedimentäre Architektur einiger Becken
soll in 3D modelliert werden. Das 3D Modell soll sequentiell
retrodeformiert werden, um den Einfluß der dynamischen
Topographie auf das sedimentäre System, und damit auf die
Neigung der Oberfläche des Sedimentsystems und damit verge-
sellschaftete Rutschprozesse darzustellen. Die Lokalisierung der
beobachteten drei Typen von früher Deformation im retrodefor-
mierten 3D-Modell wird die Abhängigkeit oder Unabhängigkeit
jedes der Prozesse vom übergeordneten tektonischen Prozess
zeigen. Damit sollte eine Unterscheidung von tektonischen und
anderen frühen Deformationsprozessen möglich sein. Wenn
frühe tektonische Deformation klar identifiziert werden kann,
ist die direkte Datierung dieser Deformation möglich, da dann
das Alter des Sediments, das mit paläontologischen Methoden
bestimmt werden kann, gleich dem Alter der Deformation ist.
Schichtgeometrie in syntektonischen Ablagerungen im Kamm Muttekopf-Rotkopf
Laufende Forschungsprojekte
129
14 Struktureller Ausdruck von großen Rotationen in den Alpen
Orogene werden meist in Querprofilen parallel zur Einengungs-
richtung studiert. Dabei werden Bewegungen aus der Profilebene
und damit auch Rotationen um vertikale Achsen außer acht
gelassen. In den Alpen spielen solche Rotationen um vertikale
Achsen in den letzten 35 Millionen Jahren eine bedeutende
Rolle. Zwischen 35 und 30 Millionen Jahren wurden die Alpen
um 60 Grad im Uhrzeigersinn gedreht, und zwischen 30 und
15 Millionen Jahren um 30 Grad im Gegenuhrzeigersinn, wie in
den vorangegangenen Projekten gezeigt werden konnte. Große
Rotationsbewegungen um vertikale Achsen sind wahrscheinlich
nur an der aktiven basalen Überschiebung der Alpen möglich
und müssen an der nördlichen Front der Alpen in verschiedenen
Zeiten zu stark unterschiedlicher Verkürzung geführt haben.
Auch die Verkürzungsrichtung sollte sich abhängig von der
Rotationsbewegung ändern. In diesem Projekt untersuchen wir
zum einen die paläomagnetische Aufzeichnung der Rotationen
in entsprechend jungen Sedimenten der Südalpen, wo vollstän-
dige Sedimentabfolgen über den kritischen Zeitraum vorhanden
sind, zum anderen den strukturellen Ausdruck der Rotationen
an der nördlichen Stirn der Alpen. Die Einheiten, die tektonisch
unter den nördlichen Kalkalpen liegen, wurden zwischen der
Oberkreide (ca. 80 Millionen Jahre) und dem Miozän (ca. 15
Millionen Jahre) von ihrer Unterlage abgeschert und sollten die
Rotationen des alpinen Orogens ab dem Zeitpunkt ihres Einbaus
in das Orogen mitgemacht haben. Das kann paläomagnetisch
nachgewiesen werden.
Die Konsequenz großer tertiärer Rotationen sind sich in der Zeit
ändernde Verkürzungsrichtungen und unterschiedliche Verkür-
zungsbeträge an der Front des alpinen Orogens. Wir werden
den Stil der Verformung an den Grenzen zwischen und in den
tektonischen Einheiten untersuchen und versuchen, mit Hilfe von
Profilen Einengungsbeträge abzuschätzen. Aus der Kombination
von paläomagnetischen und strukturgeologischen Daten kann
auch der Anteil der Rotation bei der Translation der Alpen be-
stimmt werden.
Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Thöny, Wolfgang; Aichholzer, Silvia; Fischer, Mo-nika; Pilser, Roland; Zerlauth, Michael Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaften For-schung (FWF) und Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF) Laufzeit: 2005 - 2008 Kooperationspartner: Scholger, Robert (Montanuniversität Leoben)Paläomagnetikbeprobung an der Sünser Spitze,
Bregenzer Wald
Laufende Forschungsprojekte
130
16 In situ emplacement versus passive rotation: The tonalitic lamellae along the Giudicarie fault system
15 Katastrophale Bergstürze in den Alpen
In den Alpen sind etwa 600 Bergstürze bekannt. Bei einem Berg-
sturz handelt es sich um ein katastrophales Ereignis, bei dem eine
Gesteinsmasse von mindestens 1 Mio. m³ gravitativ aus einer
Bergflanke niederbricht. Bergstürze sind nicht nur ein Hauptpro-
zess von Gebirgserosion und der Massenbilanz von Orogenen,
sondern repräsentieren in dicht besiedelten Gebieten, wie den
Alpen, auch eine wichtige Bedrohung für Mensch und Infrastruk-
tur. Die Ermittlung der zeitlichen Verteilung von Bergstürzen ist
eine Grundvoraussetzung für die Risikoabschätzung zukünftiger
Ereignisse und um die möglichen Auslösemechanismen wie Kli-
maänderung oder Phasen verstärkter Erdbebentätigkeit fassen
zu können. Die Alter der meisten Bergstürze in den Alpen sind
aber immer noch wenig bekannt. Die Bestimmung des Alters
von Bergstürzen ist neben der GIS-gestützten Inventarisierung
Leitung: Ostermann, MarcFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: ETH-Zürich, Universität Bern, Zentrum für Naturgefahren Management GmbH (alpS), Geologische Bundesan-stalt, Universität Grenoble, Universität PaduaWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/cra
der Hauptfocus des Forschungsprojektes. Die eingesetzten
Methoden zur Altersbestimmung sind die Radiocarbon-Methode
(14C), die Oberflächen-Expositionsaltersbestimmung (TCN),
Uran-Thorium Massenspektrometrie und Optisch stimulierte
Lumineszenz (OSL).
Probennahme zur Oberflächen-Expositionsaltersbestimmung am Tschirgant Bergsturz
Tomahügel-Landschaft des Obernberger Bergsturzes
Die Frage, ob das Periadriatische Lineament ursprünglich eine
gerade Verwerfung oder immer schon gebogen war, wird in der
Fachwelt intensiv diskutiert. Mittels einer Kombination von de-
taillierter strukturgeologischer Geländeaufnahme, Mikrogefüge-
und Deformations-Analyse, Untersuchung der Abkühlungs- und
Exhumationsgeschichte sowie Paläomagnetik soll dieser Frage
nachgegangen werden.
Im Zentrum des Interesses stehen boudinierte Elemente, vor
allem magmatische Körper, entlang dem Judikarien Störungssy-
stem, das einen markanten Knick im Periadriatischen Lineament
bildet. Untersuchungen mit den oben genannten Methoden
Leitung: Pomella, HannahFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: Fügenschuh, Bernhard; Scholger, Robert: Montanuniversität Leoben; Stipp, Michael: IFM-Geomar KielWeiterführende Informationen: http://www.hannahpomella.net/Projekt.html
sollen es ermöglichen, in situ Deformation von passiv rotierten
Informationen zu unterscheiden. Über diesen Ansatz sollte es
möglich sein, eine der zwei oben beschriebenen Varianten aus-
zuschließen.
Laufende Forschungsprojekte
131
17 Subduction polarity change in the Alps at the surface
Die geophysikalischen Untersuchungen im Rahmen des TRANS-
ALP Projekts haben unter anderem Hinweise auf eine bis dato
unbekannte Tiefenstruktur der Alpen geliefert: eine Änderung in
der Subduktionsrichtung unterhalb der Ostalpen. Das vorliegende
Projekt stellt die Frage, ob und wie sich so eine Tiefenstruktur an
der Oberfläche äußert. Das Brenner-Judikarien Störungssystem
ist hierfür der wahrscheinlichste Kandidat und darum auch
Schwerpunkt dieses Projekts. Die Frage, ob das Periadriatische
Lineament ursprünglich eine gerade Verwerfung oder immer
schon gebogen war, wird in der Fachwelt intensiv diskutiert.
Mittels einer Kombination von detaillierter strukturgeologischer
Geländeaufnahme, Mikrogefüge- und Deformations-Analyse,
Leitung: Pomella, HannahFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung, Förderbeiträge - Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2007 - 2008Kooperationspartner: Fügenschuh, Bernhard; Scholger, Robert: Montanuniversität Leoben; Stipp, Michael: IFM-Geomar KielWeiterführende Informationen: http://www.hannahpomella.net/Projekt.html
Untersuchung der Abkühlungs- und Hebungsgeschichte sowie
Paläomagnetik soll dieser Frage nachgegangen werden.
18 Obtaining a chronology for the glacial deposits in the Altai mountains, Russia
The aim of this project was to use luminescence dating to develop
a chronology for a 4km long, ~200 m high section located in the
Chagan river valley located in the Altai mountains, southwestern
Siberia, Russia. In the summer of 2008 a month-long fieldtrip
was undertaken for collection and dosimetry measurements
of the luminescence samples. Subsequent analysis in the
luminescence laboratory at Innsbruck indicated that the quartz
minerals have luminescence characteristics not suitable for the
standard optically stimulated luminescence (OSL) procedures.
Further investigation using the feldspar fraction and the recently
developed post-IR IRSL method found that the samples from the
Leitung: Rodnight, HelenaFinanziert durch: Kommission für Quartärforschung, ÖAWLaufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Institute of Geology and Mineralogy (SB RAS), NovosibirskWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/rodnight_en.html
uppermost (youngest) part of the section had signal saturation
indicating that - assuming complete zeroing of the signal during
sediment transport – they are at least 230 ka.
Laufende Forschungsprojekte
132
19 Mensch und Umwelt zwischen ausgehendem Würm-Glazial und Frühholozän in Tirol
Als unmittelbare Folge der Forschungen am ‚Mann aus dem Eis’
(vulgo „Ötzi“) werden seit 1994 fachübergreifende Forschungen
zum Mensch-Umwelt Verhältnis im subalpinen und alpinen
Höhenstufenbereich Tirols durchgeführt.
Innerhalb der in diesem Rahmen entstandenen Arbeitsgruppe
sind folgende Aspekte und Arbeitsrichtungen integriert: Ge-
birgsmeteorologie, Glaziologie und Talentwicklung, Geologie
und Geomorphologie, Sedimentologie und Bodenkunde, Petro-
graphie und Mineralogie, Paläobotanik und Vegetationskunde
sowie verschiedene archäologische Teilbereiche (Stratigraphie,
Gebrauchsspurenanalyse etc.).
Hauptgegenstand der Untersuchungen ist das Fotschertal mit
dem inzwischen bekannten Fundplatz auf dem Ullafelsen. Hier
gelang der Nachweis einer mehrfachen Nutzung zwischen
dem Präboreal und Boreal durch Menschengruppen, welche -
aus verschiedenen geographischen Regionen kommend - die
Stubaier Alpen für jagdliche Aktivitäten aufsuchten. Die hierbei
mitgeführten Rohstoffe für die Anfertigung der Steingeräte auf
dem Ullafelsen verweisen auf verschiedene primäre Lagerstätten
nördlich und südlich des Alpenhauptkammes. Damit verbinden
sich nicht nur konkrete Hinweise auf die Größenordnungen von
Subsistenzunternehmungen, sondern auch Belege für mehr-
fache Alpenüberquerungen kurz nach dem Ende der letzten
Leitung: Schäfer, DieterMitarbeiterInnen: Bertola, S.; Heinrich, K.; Ullmann, J.Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg; In-stitut für Geographie, Institut für Botanik, Institut für Meteorologie (alle Universität Innsbruck); Bayerisches Landesamt für Geologie und UmweltWeiterführende Informationen: siehe www.hochgebirgsarchaeolo-gie.info unter der Rubrik „Berichte“; in Druckvorbereitung ist: D. Schäfer (Hrsg.), Das Mesolithikum-Projekt Ullafelsen (Teil 1). Mensch und Umwelt im Holozän Tirols 1 (Innsbruck, im Druck).
Eiszeit. Hinweise auf verschiedene Klima-, Sedimentations- und
pedogenetische Prozesse ergeben sich durch bodenkundliche
Untersuchungen im Liegenden der mittelsteinzeitlichen Feuer-
stellen. Diese selbst bildeten den Mittelpunkt für verschiedenste
Aktivitäten, zu denen u.a. die Bearbeitung von Knochen sowie die
Herstellung von Holzteer als organischem Kittmaterial gehörten.
Im Vergleich zu weiteren Fundstellen der Tiroler Alpen ergibt sich
die Bedeutung des historischen Waldgrenzbereiches als Wirt-
schaftsraum früher Menschengruppen bereits 5000 Jahre vor der
Lebenszeit des ‚Mannes aus dem Eis’: Dieser wandelte demnach
bereits auf ‚lang eingetretenen’ Pfaden.
20 Hypogene Wasser-Gesteins-Interaktion und Speläogenese
Gewöhnliche Karsthöhlen verdanken ihre Entstehung kalten Nie-
derschlagswässern, die der Schwerkraft folgend durch lösliches
Gestein sickern und dieses lösen. Im Gegensatz dazu entstehen
hypogene Höhlen durch aufsteigende Wässer aus der Tiefe, die
häufig warm bis heiß und mineralisiert sind. Neben der Bildung
von Höhlen kann durch solche Fluide auch das Muttergestein
chemisch verändert werden, Minerale können auskristallieren
und z.B. auch Erzlagerstätten gebildet werden.
Das Ziel dieses Projektes ist es, eine Reihe von Methoden und ana-
lytischen Techniken zu testen und zu entwickeln, die es erlauben,
die ehemals abgelaufenen Wasser-Gesteins-Wechselwirkungen
während der hypogenen Höhlenbildung zu erkennen und zu
quantifizieren. Zu diesem Zweck werden bestehende Methoden
getestet und mit neuartigen geochemischen Methoden kom-
biniert, von denen einige kürzlich an der Universität Innsbruck
Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Dublyansky, YuriFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: Department of Earth Sciences at Royal Hol-loway; Institut für angewandte Physik der Universität Bern, Institut für Umweltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Russische Akademie der Wissenschaften in NovosibirskWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
entwickelt wurden. Die zu erwartenden Neuerkenntnisse haben
potentielle Anwendungen in einer Reihe von Bereichen, von
der Hydrogeologie, Erzlagerstättenkunde bis zur Paläoklimafor-
schung.
Laufende Forschungsprojekte
133
22 Chronologie von Dansgaard-Oeschger Zyklen
Das Klima während der langen Glazialzeiten der jüngsten Erd-
geschichte (des Quartärs) war geprägt von großer Instabilität.
Interstadiale begannen mit einer abrupten Erwärmung, waren
aber nur von kurzer Dauer (maximal ca. 3000 Jahre) und lei-
teten in eine graduelle Abkühlung hin zu sehr kalt-trockenen
Stadialen über. Dieser asymmetrische Verlauf des Eiszeitklimas
– bekannt als Dansgaard-Oeschger Zyklen – beschäftigt die
Paläoklimaforschung intensiv und es besteht kein Konsens über
die zugrunde liegenden Ursachen. Eine große Schwierigkeit
bei der Untersuchung dieses Phänomens ist die genaue zeit-
liche Fassung der einzelnen Dansgaard-Oeschger Zyklen, von
denen es allein im letzten Glazialzyklus gut zwei Dutzend gab.
Eine spannende neue Möglichkeit, diese kurzfristigen Klima-
Ereignisse in Sedimenten zu erkennen und zu datieren stellen
Tropfsteine dar. Im vorliegenden Projekt wurden Tropfsteine aus
Höhlen in den Ost- und Westalpen analysiert. Zur Erkennung der
Klimaspuren in diesen anorganischen Karbonatablagerungen
wurden die stabilen Isotope des Sauerstoffs im Kalzit herange-
Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Boch, RonnyFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Department of Geology & Geophysics at the University of Minnesota, Institut für Umweltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Museo Tridentino di Scienze Natu-rali in TrentoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
zogen; die präzise Datierung beruht auf dem radioaktiven Zerfall
der Spurenelemente Uran und Thorium. Die Ergebnisse dieser
Forschungen ermöglichen es u.a. die bestehende Zeitskala der
wichtigen Eiskerne aus Grönland für den Zeitabschnitt zwischen
etwa 115.000 und 70.000 Jahre vor heute zu verbessern.
21 Holozäner Klimawandel in den Nordalpen
In diesem Projekt werden zeitlich hochauflösende Paläoklima-
Untersuchungen des Spät- und Ostglazials am Nordrand der
Ostalpen durchgeführt, um frühere Untersuchungen im Süden
bzw. im Zentralabschnitt der Alpen zu einer N-S Traverse zu
ergänzen. Die Untersuchungen werden an Tropfsteinen alpiner
Höhlen durchgeführt, ein relativ neues Klima-Archiv, dem inter-
national sehr viel Beachtung geschenkt wird. In zwei Höhlen,
der Gassel-Tropfsteinhöhle bei Ebensee und der Bärenhöhle
bei Bezau werden Tropfsteine beprobt, die es u.a. erlauben,
eine verlässliche Rekonstruktion der Lufttemperatur über lange
Zeiträume hinweg zu erstellen. Die Ergebnisse werden mit je-
nen aus Sedimenten des Mondsees und Ammersee verglichen;
an diesen Voralpenseen liefen kürzlich im Rahmen eines von
der European Science Foundation geförderten Projektes groß
angelegte Studien zur holozänen Klimageschichte. Eine solche
Datenintegration aus zwei Klima-Archiven ist für den Alpenraum
Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Luetscher, MarcFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: Department of Earth Sciences at Royal Hollo-way, School of Earth Sciences at the University of Melbourne, CE-NIEH in Burgos, School of Environmental and Life Sciences at the University of Newcastle, Institut für Umweltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Sektion 3.3 Klimadynamik und Se-dimente des GFZ Potsdam. Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
einmalig und stellt einen wichtigen Schritt zu einer präzisen und
quantitativen Klima-Rekonstruktion in diesem Raum dar.
Laufende Forschungsprojekte
134
24 Datierte Speläotheme - Archive der Paläoumwelt (DAPHNE)
Das Ziel der Forschergruppe ist es, die grundlegenden Me-
chanismen, die das Wachstum und die Zusammensetzung
von Speläothemen kontrollieren, durch kombinierte Feld- und
Laborexperimente zu verstehen. Dies gilt insbesondere für die
Beeinflussung der Sauerstoffisotopie durch kinetische Prozesse.
Das Verständnis dieser grundlegenden Mechanismen wird
erstmals ermöglichen, eine zeitlich hochaufgelöste Information
zur Intensität des Niederschlags und der Temperatur in der Ver-
gangenheit zu gewinnen, womit Speläotheme zu einem exakt
datierten kontinentalen Archiv mit quantitativer Klimainforma-
tion avancieren werden. Durch Anwendung an spätquartären
Speläothemen soll die zeitliche und räumliche Variabilität des
Niederschlags und der Temperatur überregional rekonstruiert
Leitung: Mangini, AugustoMitarbeiterInnen: keine in InnsbruckFinanziert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG-For-schergruppe)Laufzeit: 2005-2011Kooperationspartner: Spötl, Christoph (LFUI), Heidelberger Aka-demie der Wissenschaften, Universität Bochum, Museo Tridentino Scienze Naturali in TrentoWeiterführende Informationen: http://www.fg-daphne.de
werden. Diese Daten werden eine wichtige Grundlage für die
vorausschauende Modellierung darstellen.
23 Paläo-Niederschlag aus Fluideinschlüssen in Speläothemen
Speläotheme (anorganische Karbonatablagerungen in Höhlen,
auch bekannt als Tropfsteine) sind ein relativ neues und – ver-
glichen mit Seeablagerungen, Ozeansedimenten oder Bäumen
- noch wenig erforschtes Archiv der Paläoklimatologie. Seine Be-
deutung hat weltweit stark zugenommen, da diese Ablagerungen
es erlauben, Umweltveränderungen am Festland während der
vergangenen ca. 500.000 Jahre präzise zu erfassen. Im Mikro-
bereich enthalten Speläotheme winzige Einschlüsse von Wasser
in ihren Kristallen – Reste jenes Wassers, welches vor langer Zeit
als Niederschlag gefallen ist und so direkte Aufschlüsse über das
frühere Klima enthält. Die Analyse dieses Einschlusswassers ist
eine technische Herausforderung, da die Mengen extrem klein
sind (einige Zehner Nanomole).
In diesem Projekt wurde eine neue Methode entwickelt, wie
man dieses Wasser extrahieren und anschließend isotopisch
mit dem Massenspektrometer analysieren kann. Dazu werden
die Sinterproben zerbrochen und der Wasserdampf in einem
Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Dublyansky, YuriFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF) sowie Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2006-2009Kooperationspartner: Department of Earth and Planetary Sciences at the University of New MexicoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
Heliumstrom zur Analyse geführt. Die Entwicklung dieser neu-
artigen Methode umfasste etwa zwei Jahre Postdoc-Zeit und im
dritten Projektjahr wurde die Methode intensiv auf Genauigkeit
und Präzision getestet. Gegenwärtig ist dieses Instrument das
vermutlich fortschrittlichste weltweit und wird in laufenden
Paläoklima-Projekten eingesetzt.
Laufende Forschungsprojekte
135
25 AUSTRO*ICE*CAVES*2100
Die Ostalpen bergen eine beachtliche Anzahl spektakulärer un-
terirdischer Gletscher, die zu den größten auf der Erde gehören
und von denen einige einen hohen touristischen Stellenwert
besitzen. Das Schicksal dieser Eishöhlen in einer sich erwär-
menden Welt ist nicht bekannt. Historische Dokumente belegen
jedoch eindrücklich eine starke Abnahme des Höhleneises seit
dem Ende der „Kleinen Eiszeit“, d.h. seit der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts. Die Dringlichkeit dieser Fragestellung erken-
nend wurde im Rahmen dieses multidisziplinären Pilotprojektes
versucht, (a) ein besseres physikalisches Verständnis dieser un-
terirdischen Eis-Akkumulationen zu erhalten, (b) Szenarien über
das Schicksal der alpinen Eishöhlen zu entwickeln und (c) das
unerforschte Potential dieses Eises als Archiv früherer Umwelt-
Leitung: Spötl, Christoph und Wagenbach, Dietmar (Institut für Um-weltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften)MitarbeiterInnen: Obleitner, FriedrichFinanziert durch: Österreichische Akademie der WissenschaftenLaufzeit: 2006-2008Kooperationspartner: ZAMG, Institut für Geodäsie und Geophysik der TU Wien, Abteilung für Karst- und Höhlenkunde des Naturhi-storischen Museums Wien, Eisriesenwelt GmbHWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/ice_caves/ice_caves_en.html
26 Hochaufgelöstes Paläoklima am Alpensüdrand
Dieses Forschungsprojekt verfolgte das Ziel, Klimaänderungen
der letzten ca. 11.000 Jahre, des sogenannten Holozäns, anhand
von Tropfsteinen aus dem Katerloch, einer der beeindruckendsten
Höhlen Österreichs, zu rekonstruieren. Die Altersdatierung
mehrerer Speläotheme mittels der radioaktiven Elemente Uran
und Thorium bestätigt das Vorhandensein verschiedener Tropf-
steingenerationen in der Höhle, etwa aus der jetzigen und der
davor liegenden Warmzeit (vor ca. 125.000 Jahren) sowie aus
der letzten Eiszeit. Weiters konnten sehr hohe Wachstumsraten
(bis zu 1 mm pro Jahr) belegt und eine robuste zeitliche Kontrolle
für die abgeleiteten holozänen Klimaänderungen erzielt werden.
Für das frühe Holozän konnten drastische Klimaänderungen am
südöstlichen Alpenrand nachvollzogen werden: Zwei Katerloch-
Stalagmite lieferten den ersten hochauflösenden Beleg mittels
stabiler Isotope für das „8200 Jahre Ereignis“ in den Alpen. Dieses
rasch einsetzende Kälteereignis dauerte in dieser Region etwa 100
Jahre und ist auch u.a. durch Untersuchungen an Eisbohrkernen
Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Boch, RonnyFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2006-2008Kooperationspartner: Geologisches Institut der Uni Bern, Museo Tridentino di Scienze Naturali in TrentoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
in Grönland dokumentiert. Eine Abkühlung für die Steiermark
um 2.5 bis 3 °C konnte aus den Stalagmiten abgeleitet werden.
Als Auslöser dieser raschen Abkühlung im Alpenraum wird
ein massiver Süßwassereintrag in den Nordatlantik durch den
Ausbruch nordamerikanischer Eisstauseen diskutiert. Katerloch-
Stalagmite lieferten weiters den ersten Beleg für ein markantes
Klimaereignis vor 9100 Jahren in den Alpen, welches eine etwas
geringere Amplitude als das Ereignis vor 8200 Jahren hatte.
und Klimabedingungen in den Alpen abzuschätzen. U.a. wurde
im Rahmen dieses Projektes die erste Eiskernbohrung in einer
alpinen Höhle abgeteuft.
Laufende Forschungsprojekte
136
28 Die Österreichischen Alpen während des letzten Glazialzyklus
Leitung: Spötl, Christoph und Rodnight, HelenaMitarbeiterInnen: Starnberger, ReinhardFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: Geologische Bundesanstalt; Drescher-Schnei-der, Ruth; Department of Geology and Geochemistry at Stockholm UniversityWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
Der vorliegende Projektantrag zielt auf die Anwendung einer neuar-
tigen Methode zur Altersbestimmung dieser quartären Sedimente
in den Alpen: Die optisch stimulierte Lumineszenz (OSL) Methode.
Gegenüber der bekannten Radiokarbon-Methode hat diese zwei
entscheidende Vorteile: Mit OSL lassen sich Sedimente altersbe-
stimmen, in denen Holz und andere organische Reste fehlen, und
die Methode erlaubt es, von wenigen hundert bis etwa 200.000
Jahre in die Vergangenheit zurückzudatieren. Zwei Untersuchungs-
gebiete im Inntal von Westösterreich werden vorgeschlagen, einem
klassischen Quartärforschungsgebiet in den Alpen. Umfangreiches,
wissenschaftlich bislang unbearbeitetes Bohrkernmaterial wurde
im Zuge geologischer Erkundungsarbeiten in diesem Raum gewon-
nen und stehen für dieses Forschungsvorhaben zur Verfügung.
Durch die Anwendung der OSL und Radiokarbon-Methoden in
Verbindung mit einem Multiproxy-Ansatz (Sedimentologie, Pollen,
Makroreste) können somit wesentliche Neuerkenntnisse zur Klima-
und Landschaftsgeschichte in dieser klassischen Region der alpinen
Quartärforschung erzielt werden.
27 Geoarchaeology, paleoenvironments and luminescence geochronology in the eastern alpine realm and South Africa during the last glacial cycle (115-11 ka) (GEOPAL)
Der letzte Glazialzyklus, welcher den Zeitraum von 115.000 bis
11.000 Jahre vor heute umfasst, ist charakterisiert durch ein
besonders instabiles Klima und beinhaltet einige der kältesten
Klimaphasen der letzten 2 Millionen Jahre. Klimatisch bedingte
Umweltveränderungen wirkten sich drastisch auf das damalige
Landschaftsbild aus und hatten erheblichen Einfluss auf die
menschliche Evolution. In diesem Projekt werden wichtige archä-
ologische Sedimentsequenzen und geologische Umweltarchive
untersucht und mit Hilfe der Optisch Stimulierten Lumineszenz
(OSL) Datierung zeitlich eingestuft und miteinander verglichen.
Ein spezieller methodischer Ansatz (die OSL Einzelkorndatierung)
ermöglicht es uns, eine OSL Chronologie mit sehr hoher interner
Leitung: Meyer, Michael und Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: keineFinanziert durch: EU-FP7 (Marie Curie Fellowship)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: School of Earth and Environmental Sciences at the University of WollongongWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html
Präzession zu erstellen und die Beziehung Klima-Mensch direkt
und genauer zu untersuchen als es bisher möglich war.
Laufende Forschungsprojekte
137
30 Coupled climatic/tectonic forcing of European topography revealed through thermochronometry (Thermo-Europe)
Die Topographie der europäischen Gebirgszüge ist das Resultat
von rezenter tektonischer Aktivität und klimabeeinflussten Erosi-
onsprozessen. Unser Verständnis des Zusammenhangs zwischen
Klima und Tektonik ist lückenhaft, obwohl er möglicherweise
die Topographie in Gebirgen kontrolliert. Das Thermo-Europe
Projekt soll Mechanismen der Klima-Tektonik-Kopplung testen
mit Hilfe von:
• Kombination von neuen thermochronologischen Daten zu
Denudationsraten und Sedimentflüssen in Schlüsselgebieten
• EntwicklungneuerMethodenzurVerbesserungderAuflösung
thermochronologischer Archive
• Entwicklung quantitativer Techniken, die es erlauben Infor-
mation über die Reliefentwicklung und Exhumationsraten zu
extrahieren
Leitung: Cederbom, Charlotte; Oncken, Onno (GFZ Potsdam)Mitarbeiter: von Hagke, Christoph; Wang, LeticiaFinanziert durch: Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG)Kooperationspartner: Kukowski, Nina; Ustazsewski, Kamil (GFZ Potsdam); Schlunegger, Fritz (Univ. Bern); van der Beek, Peter (Univ. Grenoble); Sinclair, Hugh (Univ. Edinburgh); Ortner, Hugo (Univ. In-nsbruck)
• Untersuchung des kombinierten Effekts von klima-induzierter
und tektonischer Variabilität von Exhumationsraten.
29 Geometrie von syntektonischen Sedimenten bei Transpression
Die Geometrie von syntektonischen Sedimenten bei einfacher
Verkürzung ist aus den klassischen Vorlandüberschiebungsgür-
teln gut bekannt. Kombiniert man die Verkürzung mit einer
Seitenverschiebungskomponente, entstehen durch Querverschie-
bungen segmentierte Überschiebungseinheiten. Der Einfluß die-
ser Querverschiebungen auf die Geometrie von syntektonischen
Sedimenten wird im Gelände am Beispiel der Gosau-Gruppe des
Muttekopfs untersucht. In Analogmodellen, die im tektonischen
Labor der Freien Universität Amsterdam gemacht werden, sollen
die dahinterstehenden geometrischen Prinzipien untersucht
werden.
Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Kositz, Andreas Finanziert durch: Universität Innsbruck (Stipendium an A. Kositz)Laufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Ernst Willingshofer, Dimitrios Sokoutis (Univ. Amsterdam)
Analogmodell aus gefärbtem Sand
Laufende Forschungsprojekte
138
31 Rapid climatic and environmental shifts during oxygen isotope stages (OIS) 2 and 3 - linking high-resolution terrestrial, ice core and marine archives (RESOLuTION)
Understanding the complex palaeoenvironmental behaviour asso-
ciated with the rapid centennial- to millennial-scale climate insta-
bilities (Dansgaard-Oeschger oscillations; Heinrich events) during
the last glacial period, is one of the major issues in paleoclimate
research at present. These dramatic changes, seen in ice-core and
marine archives, have however, rarely been recognized on land.
The scarcity of terrestrial records, which allow documenting these
instabilities as well as large dating uncertainties prevent detailed,
time-synchronous correlations between land, ocean and ice core
archives, which are necessary if the roles played by the different
parts of Earth’s environmental system are to be understood.
RESOLuTION is addressing these issues by linking high-resolution,
multi-proxy marine, terrestrial and ice-core records through
detailed geochronology and time-synchronous tephra horizons.
It explores the impact of abrupt climatic changes on Paleolithic
populations in Europe and performs transient simulations with a
coupled atmosphere-ocean-vegetation model to simulate realistic
Dansgaard-Oeschger stadial-interstadial changes. RESOLuTION
Leitung: Wohlfarth, Barbara (Department of Geology and Geoche-mistry, Stockholm University)
Finanziert durch: ESF EUROCORE EuroCLIMATE
Laufzeit: 2006-2008
Kooperationspartner: Spötl, Christoph, Faculty of Earth and Life Sci-ences of the Vrije Universiteit, Département de Géologie et Océan-ographie, University Bordeaux, Department of Geology, University of Tromsö, Department of Geophysics, University of Copenhagen, Institut de Préhistoire et de Géologie du Quaternaire, Talence
Weiterführende Informationen: http://www.geo.vu.nl/~cmeerb/RE-SOLuTIONwebsite/Resolution-webpage.html
will finally propose a scenario which could explain a possibly
different timing and impact of Dansgaard-Oeschger climate
variability on the Atlantic Ocean and the adjacent European
regions and will thus contribute significantly to the discussion on
underlying mechanisms of sub-orbital climate variability.
32 Temperatur-Rekonstruktion an holozänen alpinen Stalagmiten
In diesem Projekt wurde im Rahmen einer Dissertation die holo-
zäne Klimageschichte in den Zentralalpen Tirols untersucht. Kon-
kret wurden Stalagmiten aus der Spannagelhöhle in Hintertux,
auf 2500 m Seehöhe gelegen, mit Uran-Thorium altersbestimmt
und an der Universität Innsbruck Proxy-Daten hochauflösend
gemessen. Das Hauptergebnis dieser Studie ist ein sogenannter
Isotopen-stack, d.h. eine zusammengesetzte Isotopenkurve der
letzten 11.000 Jahre.
Neben der Bedeutung als lokaler Klima-Proxy hat sich dabei
besonders das überregionale Potential dieser sogenannten COM-
NISPA II Kurve gezeigt: Die sehr gute Korrelation mit den Eisdrift-
Daten von Bond legt eine enge Verbindung zum Klimageschehen
über dem Nordatlantik nahe und gibt Anlass zu der Deutung,
dass COMNISPA als Archiv für die Nordatlantische Oszillation
dienen kann. Durch die sehr gute Datierbarkeit mit der Thorium-
Leitung: Mangini, Augusto, Institut für Umweltphysik der Heidelber-ger Akademie der WissenschaftenFinanziert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Laufzeit: 2007-2009Kooperationspartner: Spötl, ChristophWeiterführende Informationen: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/frontdoor.php?source_opus=10922
Uran-Methode, die hohe Auflösung der Sauerstoff-Isotopen-
Profile und die Verwendung der neu entwickelten Methode
zur Verknüpfung der Einzelprofile steht mit COMNISPA II ein
kontinuierliches Klima-Archiv für den Alpen- und Nordatlantik-
Raum zur Verfügung und gibt Aufschluss über die natürlichen
Klimaschwankungen des Holozän.
Laufende Forschungsprojekte
139
33 Control of seasonality and interannual to centennial climate in the Caribbean during th Holocene - Combining coral records, stalagmite records and climate models (CaribClim)
The project CaribClim identifies forcing mechanisms of seasona-
lity and interannual to centennial climate variability in the Carib-
bean region during the Holocene, by analysing fossil corals from
Bonaire and stalagmites from Cuba and Barbados, combined
with climate model simulations. Based on oxygen isotope and Sr/
Ca variations in corals, sub-seasonally resolved reconstructions
of changes in both hydrologic balance and temperature at the
sea surface will be generated for specific time intervals. Based
on oxygen isotope variations in stalagmites, reconstructions
of summer rainfall intensity in near-decadal resolution will be
generated over several millennia. State-of-the-art climate mo-
dels will be used to simulate Holocene climate evolution over
several decades to millennia. Simulations of the hydrologic cycle
(oxygen isotopes) and surface temperature will identify forcing
mechanisms responsible for changes in seasonality and interan-
nual to centennial climate observed in the marine and terrestrial
archives, which will be accurately dated by the 230Th/U method.
The approach will quantify the natural range of climate on these
timescales, and will unravel the role of El Niño-Southern Oscilla-
tion, Atlantic Multidecadal Oscillation, North Atlantic Oscillation
Leitung: Mangini, Augusto, Institut für Umweltphysik der Heidel-berger Akademie der Wissenschaften; Felis, Thomas, Universität Bremen; Scholz, Denis, Universität Mainz; Lohmann, Gerrit, AWI BremerhavenFinanziert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Teil des DFG-Schwerpunktprogramms 1266, Integrierte Analyse zwischeneiszeit-licher Klimadynamik, INTERDYNAMIK; Koordinator. Schulz, Micha-el, Universität Bremen)Laufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Spötl, ChristophWeiterführende Informationen: http://www.geo.uni-bremen.de/interdynamik/
and variations in insolation and Atlantic thermohaline circulation
in the observed changes. This will contribute to successful predic-
tions of future Caribbean climate.
34 Variability and Role of the ITCZ with reference to Holocene abrupt climatic events in CentralHimalaya using speleothems
Ziel dieses Projektes ist es, die indische Seite des Himalayas mit
einem hochaufgelösten Klima-Archiv bezüglich raschen Klima-
Änderungen während der letzten ca. 11.000 Jahre zu unter-
suchen. Über diesen Teil des indischen Monsuns gibt es kaum
verlässliche Paläo-Daten und Stalagmiten aus nordindischen
Höhlen haben vielversprechende erste Ergebnisse gebracht. Mit
diesen Forschungen soll auch die Änderung der Lage der Inter-
tropischen Konvergenzzone im Laufe des Holozäns rekonstruiert
werden.
Leitung: Mangini, Augusto, Institut für Umweltphysik der Heidel-berger Akademie der WissenschaftenFinanziert durch: Humboldt StiftungLaufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: Spötl, Christoph
Laufende Forschungsprojekte
140
37 Metamorphism and deformation in the hanging wall of extruding hgh-pressure rocks
Die Exhumation hochdruckmetamorpher Gesteine stellt ein im-
mer noch nicht vollständig verstandenes Problem dar. So werden
etwa für die zeitgleich exhumierenden Eklogite der Ostalpen
verschiedene Modelle diskutiert. Das vorliegende Projekt befasst
sich mit der eklogitfaziellen Texelgruppe, die im Liegenden
des Ötztalkomplexes in der späten Kreide exhumiert wurde.
Aufbauend auf einem kürzlich publizierten Exhumationsmodell
soll durch Kombination weiterer Feld-, Petrologie- und Geochro-
nologiedaten dieses verfeinert und gegebenenfalls adaptiert
Hauptantragsteller: Habler, G. (Univ. Wien)Finanziert durch: Hertha Firnberg Stipendium, FWFLaufzeit: 2006 - 2009Kooperationspartner: Thöni, M. (Univ. Wien); Powell, R. (Univ. Mel-bourne); Grasemann, B. (Univ. Wien), Fügenschuh, B. (Univ. Innsbruck)
werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Entwicklung im
Hangenden Ötztalkomplex, der bis dato diesbezüglich noch
unzureichend untersucht wurde.
36 The Lower Oligocene, orogenic volcanism in the Western Alps: paleosurface and tectonicimplications
Kollision und Exhumation in Orogenen ist intensiv mit Fluidtrans-
port und der Bildung von Magmen verbunden. Die oligozäne
magmatische Aktivität in den südlichen Westalpen im Raum von
Biella bietet die Möglichkeit, diese Prozesse und ihre gegenseitige
Beeinflussung zu untersuchen. Die Vulkanite dieser Region finden
sich auf einer Erosionsfläche der hochmetamorphen Sesiazone.
Andererseits werden die Sesiagneise von geringfügig jüngeren
Plutoniten im Zusammenhang mit hydrothermaler Aktivität
durchschlagen, die eine Intrusionstiefe von 6-8km anzeigen. Ziel
dieser Arbeit ist es, mit einer Kombination von Strukturgeologie,
Hauptantragsteller: Berger, A. (Univ. Bern)Mitarbeiter Kapferer, NotburgaFinanziert durch: Schweizerischer Nationalfonds, SNFLaufzeit: 2006 – 2009Kooperationspartner: Mercolli, I.; Fügenschuh, Bernhard
Geochemie, Petrologie und Geochronologie diese Diskrepanz
zu erörtern und die Exhumations- bzw. Intrusionsgeschichte zu
entwirren.
35 Mountain building processes: a combined field and experimental approach
Thema ist die Untersuchung von Faktoren, die zum Entstehen
und der weiteren Entwicklung von Gebirgsketten beitragen.
Speziell von Interesse ist das Wechselspiel und der Wettstreit
zwischen Erosion/Denudation und Hebung/Kompression. Als
Arbeitsgebiete dienen einerseits die Alpen, andererseits die
Anden. Felduntersuchungen und Exhumationsdaten werden in
numerischen und Analogmodellen getestet und verfeinert, um
ein prozessorientiertes Verständnis zu gewinnen. Die Entstehung
von Orogenkeilen und die Interaktion Kompression/Hebung/
Erosion werden in den Anden und Alpen anhand neuer Daten
Leitung: Pfiffner, A. (Univ. Bern).MitarbeiterInnen: Hampel, A. und Gonzales, L.Finanziert durch: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)Laufzeit: 2005 – 2008Kooperationspartner. Fügenschuh, Bernhard; Schreurs, Guido
untersucht. Der zweite Schwerpunkt des Projekts widmet sich
der Entwicklung und Inversion von Vorlandbecken und ist vor-
wiegend modellgestützt.
Laufende Forschungsprojekte
141
38 Untersuchungen zur optimierten Nutzung regionaler Energiepotentiale im Alpenraum:Teilprojekt A – Tiefengeothermie
Das alpS-Forschungsprojekt ACoRE fokussiert auf die Inwertset-
zung regionaler Potentiale an erneuerbaren Energien im Alpen-
raum, wie z.B. der Tiefengeothermie. Damit soll einerseits die
Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und der CO2-Ausstoß
reduziert werden, andererseits eine nachhaltige Anpassung
an neue Richtlinien im Rahmen des „Global Climate Change“
Prozesses erfolgen.
Das Rheintal im Grenzgebiet zwischen Österreich, Lichtenstein
und der Schweiz gilt als hoffnungsreiches Gebiet für die Nutzung
von Erdwärme. Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie wurden
in allen oben genannten Ländern initiiert. Ein Austausch von
Informationen zwischen den Ländern findet auf verschiedenen
Ebenen statt. Im Kontext der Energieautonomie des Bundes-
landes Vorarlberg hat die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW)
mit Vorstudien zur wirtschaftlichen Nutzbarkeit geothermischer
Ressourcen innerhalb der eigenen Landesgrenzen begonnen.
Diese Vorstudien inkludieren unter anderem eine Sichtung und
Neubewertung bestehender geologischer Daten sowie die Kon-
struktion von krustenmaßstäblichen tektonischen Profilschnitten
und eines 3D (4D) Modells der Region. Diese Untersuchungen
sollen das generelle tiefengeothermische Potential beleuchten
sowie mögliche Standortfragen klären bzw. erleichtern.
Ein primäres Ziel dieses alpS Forschungsprojektes ist die Erar-
beitung einer Potentialstudie hinsichtlich Tiefengeothermie
im Bundesland Vorarlberg, um die Abhängigkeit von fossilen
Brennstoffen langfristig zu minimieren. Dazu sind fundierte
geologische und geophysikalische Untersuchungen notwendig.
Leitung: Fügenschuh, Bernhard; Ortner, HugoMitarbeiter: Pomella, Hannah; Schulz, Marcel; Zerlauth, MichaelFinanziert durch: FFG, Illwerke-VKW
Ausgehend von der Konstruktion krustenmaßstäblicher tek-
tonischer Profilschnitte wird ein 3D Modell der Region erstellt,
das insbesondere auf das Auftreten, die Verfolgbarkeit und
Dimensionierung potentieller Aquifere abzielt. Durch bilanzierte
Abwicklung der Profilschnitte sowie im Lichte neuer Daten zur
thermischen Entwicklung der Region im Tieftemperaturbereich
wird das Modell auf 4 (3D und Zeit) Dimensionen erweitert.
Dies erlaubt eine weitere Verfeinerung des ursprünglichen 3D
Modells in einem dynamischen Entwicklungskontext und ein
besseres Verständnis zur generellen thermischen Entwicklung
des Untersuchungsgebietes. Für daraus resultierende Zielge-
biete und Zielhorizonte wird ein Datensatz zur Durchlässigkeit
(Klüftungsmuster, Porositäten, Störungszonen) ermittelt und die
Nachhaltigkeit erörtert.
Neben der direkt sichtbaren Anwendung dieser Untersuchungen
im Kontext von Alternativenergien widmet sich das Projekt auch
einer bisher wenig untersuchten wissenschaftlichen Fragestel-
lung: der Charakterisierung der Ostalpen/Westalpengrenze.
Laufende Forschungsprojekte
142
Institut für Meteorologie und Geophysik
Nr. Titel des Projektes
1 eLearning: Meteo-Dynamics
2 Adaptive Refinement in Meteorology (ADAPTMET I)
3 ALS-X Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscandaten und Terra SAR-X Daten für glaziologische
und schneehydrologische Fragestellungen (ALS-X und SAR-X)
4 Integrated modelling of the hydrological cycle in a changing climate (IMHC)
5 Entwicklung eines integralen Gletschermonitoringsystems
6 Auswirkung von Klimaänderungen auf das Abflussverhalten von vergletscherten Einzugsgebieten in Hinblick auf Spei-
cherkraftwerke (Startclim 2007)
7 Gletschermassenbilanzen in Schigebieten
8 Boundary Layer Structure in the Inn Valley during High Air Pollution (INNAP) - Part 2: Data Analysis and Modeling.
9 Convective and Orographically-induced Precipitation Study - The Innsbruck contribution (IBK-COPS)
10 Mixing height evaluation over an urban area
11 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Mullwitzkees im Nationalpark Hohe Tauern mittels glaziologischer
Methode für den Projektzeitraum 2006 - 2010 (Mullwitzkees)
12 Betreuung Temperaturprofilmessung bei Radfeld
13 Messung der Massenbilanz von Hintereisferner, Kesselwandferner und Jamtalferner
14 Glowa-Danube, Teilprojekt Glaziologie
15 Regionale Folgen des Klimawandels - Energiewirtschaft (Klimawandel)
16 Modellierung von Schnee und Eis im Wasserkreislauf der Ötztaler Alpen
17 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Hallstätter Gletscher
Laufende Forschungsprojekte
143
18 Eurasian glacier recession and environmental warming, a zonal comparison study (EGREW)
19 Wetterlagenabhängigkeit von Wind und Luftdruck im Inntal (WELAWIN)
20 Vorstudie zur Dimensionierung eines Pumpspeichers zur Bereitstellung von Ausgleichsenergie unter Verwendung pro-
babilistischer Vorhersagedaten und klimatologischer Daten, bezogen rein auf Windenergie (Windenergiespeicherung)
21 Austrian Grid: Grid Computing Infrastruktur Initiative für Österreich (Austrian Grid II)
22 A-TREX
23 UVP Brennerbasistunnel
24 Optimizing radar-derived analyses and modeled forecasts of precipitation over Alpine terrain with a network of portable
automatic weather stations (OPTIMAL)
25 Austrian Updatable Model Output Statistics (A-UMOS)
26 Integrated Project to Evaluate Impacts of Global Change on European Freshwater Ecosystems (EURO-LIMPACS)
27 Schadstoffmessungen im Talquerschnitt Schwaz, Winter 2007/2008 (Schadstoffmessungen Schwaz)
28 ARCFAC V 2007: Automatic Weather Stations (ARCFAC)
29 Monitoring and Minimisation of Traffic-Induced Noise and Air Pollution Along Major Alpine Transport Routes - InterregIIIB
(ALPNAP)
30 Umweltverträglichkeitsprüfung GDK Klagenfurt
31 DML-Niederschlag und Interpretation von EPICA-Eisbohrkernen (DML-Niederschlag und Interpretation von EPICA-
Eisbohrkernen)
32 FERMAP-PILOT: Effects of climate change on terrestrial and fresh-water ecosystems in Greenland
33 Wissenschaftliche Vorbereitung für CoReH2O – ein neuer Satellit zur Messung der globalen Schnee- und Eisvorräte
34 Wasserausbrüche und Hydraulik isländischer Gletscher
35 Instabilität der Gletscher im Bereich des Larsen Schelfeises, antarktische Halbinsel
Laufende Forschungsprojekte
144
01 eLearning: Meteo-Dynamics
Ziel des Projekts ist die Aufarbeitung von Lehrinhalten der
dynamischen Meteorologie. Dabei sollen atmosphärische Bewe-
gungsvorgänge dargestellt werden und den Studierenden die
Möglichkeit geboten werden, grundlegende Konzepte der dyna-
mischen Meteorologie kennen zu lernen und zu visualisieren. In
den einzelnen Modulen des Projekts sind bestimmte Parameter
veränderbar und somit die Auswirkungen auf die Simulations-
ergebnisse ersichtlich. Es werden sowohl einfache Problem-
stellungen (lineare Advektionsgleichung) als auch komplexere
Themen, wie etwa Simulationen zur Gebirgsüberströmung
behandelt. Die Lehrveranstaltungen, in denen die Materialien
zum Einsatz kommen, sind Einführung in die Meteorologie I & II,
Theoretische Meteorologie II & III und Synoptische Meteorologie
I & II.
Leitung: Ehrendorfer, MartinMitarbeiterInnen: Krifta, Alexandra; Hölzl, SimonFinanziert durch: Universität InnsbruckLaufzeit: 01.02.2007 - 31.12.2007Weiterführende Informationen: Lern- und Experimentiermodul 1 abgeschlossenInternet: meteo.uibk.ac.at
02 Adaptive Refinement in Meteorology (ADAPTMET I)
Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Vorteile des Adaptive
Resolution Refinement (ARR) in Modellen der dynamischen Me-
teorologie. ARR Methoden – übersetzt etwa Methoden der ad-
aptiven Auflösungsverfeinerung – sind in der meteorologischen
Modellierung weithin Thema der Forschung, da sie die Mög-
lichkeit bieten, bei gegebenen Rechenkapazitäten dynamisch
und adaptiv interessante Wetterstrukturen hoch aufzulösen. Im
vorliegenden Projekt werden die Vorteile der ARR-Methoden an
Hand einfacher dynamischer Modelle demonstriert.
Leitung: Ehrendorfer, MartinMitarbeiterInnen: Schüller, FelixFinanziert durch: Universität Innsbruck, Aktion D. Swarovski & Co.Laufzeit: 01.11.2006 - 31.12.2007Weiterführende Informationen: meteo.uibk.ac.at
Vermessung des Toteises am Hintereisferner am 18. 8. 2008
Laufende Forschungsprojekte
145
03 ALS-X Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscandaten und Terra SAR-X Daten für glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen (ALS-X und SAR-X)
Ziel des Projektes ist die glaziologische und schneehydrologische
Analyse und Bewertung zeitsynchron aufgenommener ALS- und
TerraSAR-X-Datensätze. Dazu werden vom Antragsteller vier ALS
Befliegungen an Hintereisferner und Kesselwandferner (Tirol) zu
glaziologisch relevanten Zeitpunkten durchgeführt. Aus den
Daten werden digitale Geländemodelle und Oberflächenklassi-
fikationen erstellt und in die vergleichende Bewertung mit den
TerraSAR-X Daten eingebracht. Geländekampagnen während
den Befliegungen dienen der Validierung der EO Daten. Als
Resultat der Bewertung wird ein Konzept für das effiziente
Monitoring von Gletschern mit integrierten EO Daten erstellt,
unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse regionaler
Enduser (Gletscherskigebiete, Energieversorger).
Leitung: Fischer, AndreaFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesell-schaft (FFG)Laufzeit: 01.05.2008 - 30.09.2009Kooperationspartner: Universität Graz
produced by errors in the input data compared to model runs
driven by data measured in situ and measured values.
From the answers to these two questions, it should be possible to
answer the most significant question:
•Doourcurrentatmosphericmodels incombinationwithourcur-
rent mass balance/runoff models allow the calculation of future
glacier runoff/mass balance scenarios with sufficient accuracy?
04 Integrated modelling of the hydrological cycle in a changing climate (IMHC)
One of the most striking results of climate change in Alpine
regions affecting the population and the economy in a greater
region concerns mountain hydrology in terms of runoff beha-
viour and storage. The project proposed has the scientific aim
to improve the knowledge on the understanding of the runoff
system and the effects of climate change on this system and the
suitability of different kinds of input data and its effect on the
accuracy of such models.
The key questions to be answered are:
•Which accuracy has themodelled air temperature and precipi-
tation near the main alpine ridge
•Which variation of the mass balance/runoff model results are
Leitung: Andrea FischerFinanziert durch: Österreichische Akademie der WissenschaftenLaufzeit: 01.07.2008 - 30.11.2008Kooperationspartner: Universität Graz
Vermessung des Toteises am Hintereisferner Hintereisferner
Laufende Forschungsprojekte
146
05 Entwicklung eines integralen Gletschermonitoringsystems
Die Wechselwirkung zwischen Gletscher und Klima wird in der
glaziologischen Massenbilanz erfasst, die durch die Witterung
verursachte Veränderungen des im Gletscher enthaltenen Was-
sers beschreibt. Die direkte Messung der Massenbilanz ist sehr
aufwendig und erfordert viel Feldarbeit. Deshalb sind weltweit
nur wenige langjährige Datenreihen verfügbar, die zudem auf
leichter zugängliche geografische Regionen konzentriert sind.
Um weltweite Datensätze zu Gletscheränderungen zu erheben,
muss man auf andere Messmethoden, die auf Fernerkundung
basieren, zurückgreifen. Diese Messmethoden werden mitei-
nander verglichen und darauf basierend wird ein Monitoringsy-
stem entworfen, das durch die Verbindung dieser Methoden die
Messgenauigkeit erhöht und Informationen für die konsistente
Erweiterung der bestehenden Massenbilanzreihen auf andere
geografische Regionen liefert. Die Ergänzung der bestehenden
Datenreihen ist ein Schlüssel zum besseren Verständnis des
globalen Klimawandels und der Erforschung der Interaktion zwi-
schen Gletscher und Klima. Das Projekt wird in Zusammenarbeit
mit Forschern der Universität Salzburg und dem Science Institut
der Universität von Island durchgeführt.
Leitung: Fischer, AndreaMitarbeiterInnen: Bippus, Gabriele; Markl, GerhardFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.11.2006 - 31.10.2009Kooperationspartner: Heinz Slupetzky, Alexander Jarosch, Hans Stötter, Heralt SchneiderWeiterführende Informationen: www.fwf.at
06 Auswirkung von Klimaänderungen auf das Abflussverhalten von vergletscherten Einzugsgebieten in Hinblick auf Speicherkraftwerke (Startclim 2007)
Klimaänderungen führen zu einer Änderung des Abflussver-
haltens in vergletscherten Einzugsgebieten. Dies ist ein für
die Energiewirtschaft wichtiger Aspekt des Klimawandels, da
sowohl der zeitliche Verlauf als auch die Gesamtmenge des
für Speicherkraftwerke in vergletscherten Einzugsgebieten
zur Verfügung stehenden Wassers geändert werden. Bisherige
Studien untersuchten den direkten Einfluss von Temperatur- und
Niederschlagsänderungen auf den Abfluss in vergletscherten
Einzugsgebieten.
Im Startclim-Projekt sollen für verschiedene Testgebiete auch
die Änderung der Gletscherfläche berücksichtigt werden und
Zukunftsszenarios für die zukünftige Änderung der Gletscherflä-
che angelehnt an die Szenarios des IPCC Berichts und basierend
auf der vorhandenen Eisdicke und den bisherigen Änderungen
Leitung: Fischer, Andrea; Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Olefs, Marc Finanziert durch: BOKU WienLaufzeit: 30.05.2007 - 21.04.2008
des Gletschervolumens durchgeführt werden. Im Rahmen des
Projektes soll auch ein konsistenter Datensatz für weitere, detail-
lierte Studien geschaffen werden. Der zur Verfügung stehende
Datensatz zählt zu den längsten und damit aussagekräftigsten
weltweit. Die reiche Erfahrung, die am Institut für Meteorologie
und Geophysik in früheren Studien und Modellentwicklungen
gesammelt wurde, kann voll in die weitere Modellentwicklung
eingebracht werden.
Laufende Forschungsprojekte
147
08 Boundary Layer Structure in the Inn Valley during High Air Pollution (INNAP) - INNAP - Teil 2: Datenauswertung und Modellierung (INNAP 2)
The research project INNAP aims at providing a comprehensive
description of the atmospheric boundary layer structure during
wintertime episodes of high air pollution as well as of physical
processes responsible for the dispersion of pollutants over Alpine
terrain. The target area is the lower Inn Valley near the town
Schwaz. The methodology consists of the analysis of airborne re-
mote sensing observations and of numerical modeling. The field
campaign took place in winter 2006 and preliminary results were
presented at the AMS Conference on Mountain Meteorology in
Santa Fe (USA) in August 2006. The project is funded by the
University of Innsbruck, the European Fleet for Airborne Research
(EUFAR) and the Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF). EUFAR is an
Infrastructure Cooperation Network of the European Commissi-
on HPRI programme under FP5/FP6. INNAP is heavily associated
with ALPNAP (an INTERREG III B project funded by the European
Union) as well as INNOX (an EUFAR project of the LFUI-Institute
of Ion Physics).
Leitung: Gohm, AlexanderMitarbeiterInnen: Harnisch, Florian; Lehner, Manuela; Teutsch, Cle-mensFinanziert durch: Universität Innsbruck (Nachwuchsförderung 2006), Tiroler Wissenschaftsfonds, European Fleet for Airborne Re-search (EUFAR)Laufzeit: 01.12.2006 - 30.11.2008Kooperationspartner: DLR Oberpfaffenhofen, Institut für Ionenphy-sik und Angewandte Physik (LFUI), Firma MetAirWeiterführende Informationen: http://www.eufar.net/search/result_search_proj.php?title=INNAP&begin=&end=&ac=&status=#
07 Gletschermassenbilanzen in Schigebieten
Die Entwicklung der Gletscher in zukünftigen Klimaszenarien ist
ein aktuelles Thema in der internationalen wissenschaftlichen
Forschung. Das Institut für Meteorologie und Geophysik verfügt
durch eine langjährige Tradition im Bereich der Erforschung der
Gletschermassenhaushalte nicht nur über ausgezeichnete Exper-
tise in diesem Bereich, sondern auch über Datensätze, die die
Grundlage für solche Forschungen darstellen können.
Aus einem aus Eisdicke und deren Änderung abgeleiteten
‚rote Zonen Plan’ wird für jedes Gletscherschigebiet ein Bewirt-
schaftungsplan erstellt. Dieser Bewirtschaftungsplan enthält
die Eisdicken, Eisdickenänderungen, einen Plan mit von der
Abschmelzung akut gefährdeten Zonen und die für diese ge-
fährdeten Zonen empfohlenen Gegenmaßnahmen.
Dazu werden weitere Untersuchungen zur Möglichkeit des
Gewinns von Schnee durch Nützen der Winddrift durchgeführt,
sodass neben dem Abdecken und allen Arten von Schneeschie-
ben bzw. Lawinensprengung noch eine weitere Methode zum
Schutz des Gletschers zur Verfügung steht.
Leitung: Fischer, AndreaMitarbeiterInnen: Lang, Josef; Olefs, Marc; Stocker-Waldhuber, Martin Finanziert durch: Gletscherschigebiete Sölden, Stubai, Pitztal, Kau-nertal, DachsteinLaufzeit: 2007 – 2008
Laufende Forschungsprojekte
148
09 Convective and Orographically-induced Precipitation Study - The Innsbruck contribution (IBK-COPS)
The Convective and Orographically-induced Precipitation Study
(COPS) is an international project designed to improve predic-
tions of heavy precipitation over hilly terrain. The project IBK-
COPS is the Innsbruck contribution to this international effort.
The goal is to quantify the flow and precipitation pattern over
orography during convective precipitation events. The target
area of the investigation is the Schwarzwald region in Germany.
During the COPS field campaign in summer 2007, the Institute
of Meteorology and Geophysics of the University of Innsbruck
(IMGI) deployed several surface instruments, e.g. their so-called
MOMAA station network consisting of ten automatic weather
Leitung: Gohm, AlexanderMitarbeiterInnen: Hölzl, Simon; Schüller, Felix; Draxl, CarolineFinanziert durch: National Center for Atmospheric Science (NCAS)Laufzeit: 2007 Kooperationspartner: University of LeedsWeiterführende Informationen: http://www.cops2007.dehttp://www.see.leeds.ac.uk/research/ias/clouds/current/uk-cops.htm
10 Mixing height evaluation over an urban area
Im Rahmen von MIHUA werden die Zusammenhänge von
Feinstaubkonzentrationen und Wetterbedingungen oberhalb
des Stadtgebietes von Innsbruck näher untersucht. Dazu wur-
den während des Winters 2007/2008 kombinierte Messungen
von Meteorologie und Schadstoffen (PM10) im Bereich Ölberg
initiiert. Die Analysen betreffen vor allem die Fragen, wie oft die
Mischungsschichthöhe über bzw. unter dieser Station liegt, ob
diese über der Stadt mächtiger als über weniger dicht besiedel-
tem Gebiet ist, wie groß der Unterschied der Feinstaubbelastung
am Ölberg zur Stadt ist und wie die Mischungsschichthöhe mit
der Stabilität zwischen Innsbruck und dem Ölberg, der Windge-
schwindigkeit bzw. der Einstrahlung korreliert. Als Vergleichswerte
in der Stadt dienen die Immissionsmessstellen des Landes Tirol
und Daten der Wetterstation des Institutes für Meteorologie und
Geophysik.
Leitung: Griesser, Esther MitarbeiterInnen: Vergeiner, Johannes; Obleitner, FriedrichFinanziert durch: Förderbeiträge - Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 01.01.2007- 31.12.2007Kooperationspartner: Tiroler Landesregierung, Abt. Waldschutz
11 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Mullwitzkees im Nationalpark Hohe Tauern mit-tels glaziologischer Methoden für den Projektzeitraum 2006 - 2010 (Mullwitzkees)
Ziel des Projektes ist die Messung der Massenbilanz und lokaler
Klimaparameter am Mullwitzkees. Bestehende Messprogramme
konzentrieren sich auf die Nordseite der Alpen; eine Massenbi-
lanzreihe eines Gletschers auf der Alpensüdseite erweitert die
Datengrundlage für zukünftige Modellrechnungen zur Ausdeh-
nung der Gletscher in verschiedenen Klimaszenarios im Rahmen
anderer nationaler und internationaler Forschungsprojekte.
Leitung: Kuhn, Michael MitarbeiterInnen: Lang, JosefFinanziert durch: Nationalpark Hohe Tauern, Hydrographischer Dienst der Abteilung Wasserwirtschaft des Amtes der Tiroler Lan-desregierungLaufzeit: 01.07.2006 - 31.12.2011Kooperationspartner: Nationalpark Hohe Tauern, Hydrographischer Dienst der Abteilung Wasserwirtschaft des Amtes der Tiroler Landesregierung
stations. IMGI’s infrastructure enhanced the station network
operated by the National Centre for Atmospheric Science (NCAS)
and the University of Leeds, both from UK.
Laufende Forschungsprojekte
149
13 Messung der Massenbilanz von Hintereisferner, Kesselwandferner und Jamtalferner
Im Zuge dieses Forschungsprojekts werden jährliche Messungen
der Winter- und Jahreswerte der Massenbilanzen der drei Glet-
scher mit der direkten glaziologischen Methode seit 1952 durch-
geführt; die Messreihe zählt zu den längsten weltweit. Hierbei
wird die geodätische Methode angewendet: acht terrestrische
und aerophotogrammetrische Aufnahmen, beginnend mit der
Karte des Hintereisferners von 1894, jährliche Laserscans vom
Flugzeug seit 2001. Es werden jährliche Geschwindigkeitsmes-
sungen seit 1894 durchgeführt. Dafür stehen in Betrieb: eine
Wetterstation in Vent, ein Niederschlagsmessnetz im Rofental
seit 1952, zwei automatische Wetterstationen auf dem Hintereis-
ferner seit 2003. Weiters werden Energie- und Massenhaushalt
sowie der Wasserkreislauf modelliert.
Leitung: Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Markl, Gerhard; Fischer, Andrea; Obleitner, Fried-rich; Schneider, HeraltFinanziert durch: Hydrographischer Dienst der Tiroler Landesregie-rungLaufzeit: seit 1894 bzw. 1952 laufendKooperationspartner: Kommission für Geophysikalische For-schungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissen-schaften, Institut für Mathematik und Institut für Geographie der Universität Innsbruck.
14 Glowa-Danube, Teilprojekt Glaziologie
Im Glowa – Danube – Projekt wird die Wasserbilanz des Einzugsgebiets
der Donau oberhalb von Passau (incl. Inn und Salzach) in einem 1 km
Netz von 73.000 km2 Gesamtfläche modelliert. Dabei werden die Kom-
ponenten der Wasserbilanz, der meteorologische Input, Böden, Vege-
tation und die Rückkopplung von Wasserverbrauchern, politischen und
wirtschaftlichen Entscheidungen modelliert. Das Teilprojekt Glaziologie
berechnet den Auf- und Abbau der Schneedecke im Ein-Stunden-Takt
und modelliert die Reaktionen der Gletscher auf Klimaänderungen.
Leitung: Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Weber, MarkusFinanziert durch: Deutsches Bundesministerium für Bildung und For-schung (BMBF)Laufzeit: 01.03.2004 - 31.07.2010Kooperationspartner: Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; ca. 10 Institute an deutschen Uni-versitäten
12 Betreuung Temperaturprofilmessung bei Radfeld
Das Projekt dient der Erfassung von vertikalen Temperaturprofi-
len im Inntal. Die von der Fa. Oekoscience bzw. von der Tiroler
Landesregierung in Auftrag gegebenen Messungen werden an
insgesamt sieben Standorten entlang eines bewaldeten und
schattseitigen Hanges im Bereich Radfeld durchgeführt. Im Rah-
men der von Mitarbeitern des Institutes für Meteorologie und
Geophysik der Universität Innsbruck durchgeführten Messungen
werden spezielle Sensoren in monatlichen Abständen auf ihre
Funktionalität überprüft und die ausgelesen Daten an den
Auftraggeber weitergegeben. Die gewonnenen Daten liefern
erweiterte Kenntnisse über die Feinstruktur der Talatmosphäre
Leitung: Kuhn, Michael; Obleitner, FriedrichMitarbeiterInnen: Morak, Simone; Strobl, AntonFinanziert durch: Oekoscience AG, Chur, SchweizLaufzeit: 01.07.2006 - 31.05.2011
und dienen der Entwicklung von Algorithmen zur Steuerung von
Verkehrsbeeinflussungsanlagen. In diesem Zusammenhang sind
winterliche Inversionswetterlagen und die damit verbundenen
hohen Konzentrationen von Luftschadstoffen von besonderem
Interesse.
Laufende Forschungsprojekte
150
15 Regionale Folgen des Klimawandels - Energiewirtschaft (Klimawandel)
Mögliche, durch den Klimawandel induzierte Änderungen des
Abflussverhaltens in vergletscherten und unvergletscherten
alpinen Einzugsgebieten mit Speicherkraftwerken wurden an-
hand des hydrometeorologischen Modells OEZ untersucht. Das
Modell wurde an 12 Einzugsgebiete in den Stubaier und Ötztaler
Alpen für den mittleren Zustand unterschiedlicher Perioden
innerhalb des Zeitraumes 1982-2003 erfolgreich angepasst. Die
Pegel Gepatschalm, St. Leonhard im Pitztal, Vent-Rofenache,
Vent-Niedertal, Obergurgl, Tumpen und die Wasserfassungen
Radurschl, Tschey, Alpein, Fernau-Lüsens, Kraspes und Horlach
waren Ziel der Untersuchungen. Die Analysen von Flächen- und
Höhenänderungen des größten Gletschers Gepatschferner und
der benachbarten Gletscher im Einzugsgebiet Vent-Rofenache
in der Periode 1969 bis 1997 zeigen Flächenänderungen mit
räumlich sehr inhomogenen Mustern. Eisdickenmessungen
aus den Jahren 1996 und 1997 weisen selbst im niedrigen
Zungenbereich des Gepatschferners noch Werte von über 100
m Eis auf, wohingegen der Gletscher Hintereisferner nur mehr
eine Zungendicke von weniger als 30 m zeigt. Die zukünftige
Leitung: Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Olefs, MarcFinanzierende Institutionen: AlpSLaufzeit: 01.01.2007 – 30.06.2008
Gletscherflächenänderung entzieht sich somit einer einfachen
Modellierung. Ein Klimaszenario mit wärmeren, trockeneren
Sommern und geringfügig wärmeren, niederschlagsreicheren
Wintern (basierend auf IPCC 2007) wurde auf verschiedene Ein-
zugsgebiete angewendet. In den stark vergletscherten und hoch
gelegenen EZG Gepatschalm, Rofenache, Niedertal, Obergurgl
und Alpein bewirkt das Szenario eine Erhöhung des Gesamt-
abflusses zwischen 28% (Alpein) und 39% (Vent-Rofenache)
durch die stärkere Schmelze von Gletschereis, der Beitrag der
Gletscherschmelze am Gesamtabfluss steigt bis auf 39% im
EZG Gepatschalm. In den tiefer gelegenen, leicht bis gar nicht
vergletscherten Einzugsgebieten verändert sich die Jahressumme
des Abflusses weniger stark bis gar nicht, dafür gibt es mehr
Winterwasser und eine niedrigere Schmelzwasserspitze.
16 Modellierung von Schnee und Eis im Wasserkreislauf der Ötztaler Alpen
Im Projekt „Modellierung von Schnee und Eis im Wasserkreislauf
der Ötztaler Alpen“, das durch den Tiroler Wissenschaftsfonds
finanziert wurde, ging es um die Modellierung des Abflusses
aus verschiedenen Ötztaler Einzugsgebieten. Es war eine kleine
Ergänzung zum großen GLOWA Danube Projekt, in dem der
Wasserhaushalt des Einzugsgebiets der Donau beim Pegel Ach-
leiten (am Zusammenfluss von Donau und Inn) auf einem 1 km
Grid mit stündlicher Auflösung simuliert wurden. Da die meisten
Gletscher in diesem Modell sub-grid-scalig bleiben waren neue
Leitung: Kuhn, MichaelFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 01.02.2005 - 30.09.2008
parametrisierungen notwendig, die im kleinen Maßstab, zum
Beispiel mit dem OEZ Modell, dass 100 m Höhenbereiche auflöst,
oder mit punktweisen Bilanzen zu verifizieren. Damit wurde die
Parametrisierung der Gletscherschmelze im großen Maßstab des
Glowa Modells erheblich verbessert.
Laufende Forschungsprojekte
151
17 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Hallstätter Gletscher
Das Projekt am Hallstätter Gletscher liefert einen Beitrag zum
Verständnis der Beziehung zwischen Massenbilanz und Klima
eines Gletschers in den nördlichen Kalkalpen. Die Massenbilanz
ist die Menge des Wassers, das pro Jahr am Hallstätter Gletscher
abschmilzt oder in Form von Schnee und Eis gespeichert wird.
Zusammen mit lokalen Klimadaten wie Temperatur und Nieder-
schlag bildet die Massenbilanzmessung eine Grundlage für die
Erstellung von Modellen, die das Verhalten der Gletscher in ver-
schiedenen Klimaszenarios beschreiben können. Ergebnis ist ein
Leitung: Kuhn, Michael MitarbeiterInnen: Lang, JosefFinanziert durch: OÖ Landesregierung (BMBF)Laufzeit: 01.06.2006 - 01.07.2011Kooperationspartner: Fa. Blueskywetter
jährlicher Bericht über den Massenhaushalt und das lokale Klima
des Hallstätter Gletschers und eine Dokumentation historischer
Daten.
18 Eurasian glacier recession and environmental warming, a zonal comparison study (EGREW)
Alpine type glaciers show a strong reaction to observed climatic
changes worldwide. In most areas glaciers retreated considerab-
ly, while the global mean temperature increased by about 0.6°C.
For many regions in continental Asia melt-water from glaciers is
an important source during dry periods. A comparison between
well studied glaciers in the Alps and the glacier evolution along
the Eurasian mountains from the Alps to Southern Siberia will
provide a new insight into the influence of climatic conditions
on glaciation.
For most regions historic data are available which will be com-
bined with modern field observations and remote sensing data to
determine changes in the glacier systems during the last 30–40
years, with a focus on the development of supraglacial debris
cover. The comparison of all regions allows a conclusion on the
overall conditions of the regional ice cover and its potential
future development.
Leitung: Lambrecht, Astrid Finanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2007 – 2009Kooperationspartner: Dr. Wilfried Hagg, Lehrstuhl für Geographie und Landschaftsökologie, Ludwig-Maximilians-Universität Mün-chen; Dr. Christoph Mayer, Kommission für Glaziologie, Bayerische Akademie der Wissenschaften; Prof. Gleb Glazirin, Hydrometeoro-logical Research Institute, Taskent, Uzbekistan; Prof. Claudio Smira-glia, Department of Earth Sciences ‚Ardito Desio‘, Universitá degli Studi, Milan; Prof. Michael Kuhn, Institut für Meteorologie und Ge-ophysik, Universität Innsbruck
Laufende Forschungsprojekte
152
19 Wetterlagenabhängigkeit von Wind und Luftdruck im Inntal (WELAWIN)
The system of day-time upslope and upvalley winds and noctur-
nal downslope and downvalley winds modulates the exchange
of air within a valley. In a deep valley like the Inn Valley, such
air mass exchange is crucial for good air quality. While valley
wind systems are normally studied when no other “disturbing”
weather systems are present, this study looks at the influence of
such larger-scale disturbing systems on the valley wind.
Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiter: Nicoladoni, OliverFinanziert durch: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 01.10.2008 - 28.02.2009
20 Vorstudie zur Dimensionierung eines Pumpspeichers zur Bereitstellung von Ausgleichsenergie unter Verwendung probabilistischer Vorhersagedaten und klimatologischer Daten, bezogen rein auf Windenergie (Windenergiespeicherung)
The production of electricity from wind energy varies strongly
with weather conditions. One possible solution to balance power
requirements better is to use excess wind energy to pump water
up into a reservoir. When demand increases the water is released
to produce hydroelectric power. Given a set of wind parks in eas-
tern Austria, the ideal storage capacity for such a reservoir had
to be determined to smoothen the weather-induced variations in
electricity production.
Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiter: Kolar, GuntherFinanziert durch: Innovationsscheck EnergiewerkstattLaufzeit: 01.10.2008 - 28-02.2009
Turbinen & Reservoir
Laufende Forschungsprojekte
153
21 Austrian Grid: Grid Computing Infrastruktur Initiative für Österreich (Austrian Grid II)
Rechenleistung aus der Steckdose, analog wie Strom aus der
Steckdose: um dieses mittelfristige Ziel zu erreichen, gibt es ei-
nen Zusammenschluss von österreichischen Informatikinstituten
und Anwendern. Wir verwenden ein Wettervorhersagemodell,
testen ob und wie es auf (fast) beliebigen Rechnern im Netz läuft
und rechnen vergangene Starkniederschlagsereignisse mit feiner
räumlicher und zeitlicher Auflösung nach. Die Abwicklung der
Rechenjobs, z.B. die Verteilung auf freie Rechner im Netz, erfolgt
automatisch.
Leitung: Mayr, GeorgFinanziert durch: Bundesministerium für Wissenschaft und For-schung (BM.W_F)Laufzeit: 01.07.2007 - 31.10.2009
22 A-TREX
Das ATREX Projekt ist der österreichische Beitrag zum inter-
nationalen Projekt Terrain-induced Rotor Experiment, dessen
Feldmesskampagne im März und April 2006 im kalifornischen
Owens Valley östlich der Sierra Nevada stattgefunden hat. Die
Beteiligung von ATREX an der Kampagne lag in der Betreibung
einer mobilen Wetterstation (Weatherstation on Wheels (WOW),
um den ‚Fußabdruck‘ der atmosphärischen Strömung bei
Föhnstürmen und der damit verbundenen Rotoren, Strömungs-
ablösung, Wakes, Gap Jets und atmosphärischen Sprünge zu
erfassen. Die Auswertung dieser Messdaten einerseits und die
Entwicklung eines Algorithmus zur Bestimmung des 3D Wind-
feldes aus Dual Doppler Lidar Messungen andererseits sollen zu
Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiterInnen: Drechsel, Susanne (PhD); Raab Thomas (PhD)Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF) Laufzeit: 01.04.2006 - 31.03.2009
einem besseren Verständnis von Föhn und seinen Begleitphäno-
menen führen. Studien sollen im Weiteren zeigen, ob und unter
welchen Umständen die hydraulische Theorie zutrifft, und wie
die - besonders für den Flugverkehr gefährlichen - atmosphä-
rischen Sprünge funktionieren.
23 UVP Brennerbasistunnel
Der “Brennerbasistunnel” ist als Eisenbahntunnel zwischen Inns-
bruck und Franzensfeste geplant. Das österreichische Bundesmi-
nisterium für Verkehr, Innovation und Technologie und das Amt
der Tiroler Landesregierung baten um Beurteilung der immissions-
klimatologischen Aspekte des zur Umweltverträglichkeitsprüfung
eingereichten Vorhabens. Die Ausbreitung von Schadstoffen war
in diesem Projekt in der teils mehrjährigen Bauphase im Bereich
von Deponien und Zugangsstollen zu untersuchen.
Leitung: Mayr, GeorgFinanziert durch: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und TechnologieLaufzeit: 26.02.2004 - 28.04.2009
Laufende Forschungsprojekte
154
24 Optimizing radar-derived analyses and modeled forecasts of precitpitation over Alpine terrain with a network of portable automatic weather stations (OPTIMAL)
Hauptziel des Projektes ist die räumlich und zeitlich hochaufge-
löste Messung von Niederschlag und anderen meteorologischen
Parametern im alpinen Gelände. Diese Daten dienen erstens
zur Verifikation von Algorithmen zur Berechnung von Nieder-
schlagsintensitäten aus Radarreflektivitäten und zweitens zur
unabhängigen Verifikation von Niederschlagsprodukten, die
aus einer Kombination von Radardaten und Niederschlagsdaten
eines Routinemessnetzes erstellt werden.
Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiterInnen: Gohm, Alexander; Hölzl, SimonFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 20.06.2007 – 19.08.2008Kooperationspartner: University of Leeds
25 Austrian Updatable Model Output Statistics (A-UMOS)
Numerical weather prediction models compute the future state
of the weather in grid boxes that are several kilometers long and
dozens to hundreds of meters deep. Consequently, the earth-
atmosphere system represented in the computer is a smoothed
and approximated version of the real system. To correct for
this approximation, the output from these computer models is
post-processed using several years worth of measurements and
observations at weather stations. Since the computer models
keep being refined, an easy way to adapt the statistical relations
in the post-processing has to be found. Such a statistical post-
Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiter: Schüller, Felix; Vergeiner, Johannes; Stauffer, RetoFinanziert durch: Zentralanstalt für Meteorologie und GeodynamikLaufzeit: 01.07.2008 - 31.07.2010
processing scheme is being developed for all weather stations in
Austria and selected stations over most of Europe.
26 Integrated Project to Evaluate Impacts of Global Change on European Freshwater Ecosystems (EURO-LIMPACS)
Freshwater ecosystems, already under stress from land-use change
and pollution, now face additional pressures from climate change,
directly and through interaction with other drivers of change. Euro-
limpacs is concerned with the science required to understand and
manage the ecological consequences of these interactions. The
Project integrates river, lake and wetland ecosystem science at the
catchment scale. It focuses on the key drivers of aquatic ecosystem
change (land-use, nutrients, acid deposition and toxic substances)
and examines their interactions with global, especially climate,
change using time-series analysis, space-for-time substitution,
palaeolimnology, experiments and process modelling. A unified
system of ecological indicators for monitoring freshwater ecosy-
stem health and new methods for defining reference conditions
and restoration strategies will also be developed.
Leitung: Nickus, UlrikeMitarbeiterInnen: Thies, Hansjörg (Institut für Ökologie)Laufzeit: 01.02.2004 - 31.10.2009Kooperationspartner: University College London; Environmental Change Research Centre (ECRC); National Environmental Research Institute, Department of Freshwater Ecology; University of Duisburg-Essen, Centre for Microscale Ecosystem, Institute of Hydrobiology, Essen; University of Reading, Aquatic Environments Research Centre (AERC); ALTERRA Green World Research, Team of Freshwater Ecolo-gy, Wageningen; Centre for Ecology and Hydrology; NERC Walling-ford, NERC; u.v.m.Weiterführende Informationen: http://www.eurolimpacs.ucl.ac.uk/
Laufende Forschungsprojekte
155
27 Schadstoffmessungen im Talquerschnitt Schwaz, Winter 2007/2008 (Schadstoffmessungen Schwaz)
Im Rahmen dieses Projektes wird während des Zeitraumes
Dezember 2007 bis März 2008 die winterliche Verteilung von
Luftschadstoffen (Stickoxide und Feinstaub) im Talquerschnitt bei
Schwaz untersucht. Von besonderem Interesse sind dabei die ho-
rizontale und vertikale Feinstruktur von Inversionen entlang des
Talquerschnitts und deren Einfluss auf die Schadstoffsitutation.
Weiters werden die kleinräumigen Gradienten im Umfeld von
Routinemessstationen und deren Zusammenhänge mit den
regionalen Wetter- und Verkehrsverhältnissen näher untersucht.
Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Vergleich der Verhältnisse
in den Wintern 2005/06 und 2007/08.
Leitung: Obleitner, FriedrichMitarbeiterInnen: Gurgiser, W.; Bilgeri, F.; Karner, F.; Ruille, B.Finanziert durch: Stadt Schwaz, Gemeinde Vomp, Alpenverein, TransitforumLaufzeit: 01.12.2007 - 30.10.2009Kooperationspartner: Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Atmosphärische Umweltforschung; Forschungszentrum Karlsruhe GmbH; Tiroler Landesregierung, Abt. WaldschutzWeiterführende Informationen: Das Projekt steht in engem Zusammen-hang mit ALPNAP (www.alpnap.org)
28 ARCFAC V 2007: Automatic Weather Stations (ARCFAC)
KAWS provides logistic support to maintain a network of automatic
weather stations at the Kongsvegen glacier during the period spring
2007 until spring 2008. The main purpose of this effort is to gather
basic meteorological information along the flow line of the glacier
which is relevant for investigation of the mass and energy balance
of Arctic glaciers. These investigations also contribute to Svalbard
environmental monitoring, they provide remote sensing ground
truth data, they provide a basis for atmospheric boundary layer
studies and they are used by other IPY related activities in the area.
Leitung: Obleitner, FriedrichMitarbeiter: Karner, Florian; Krismer, Thomas; Nuuth, Chris; Kohler, Jack Finanziert durch: European Centre for Arctic Environmental Re-search; ESF-Research Infrastructures Action of the European Com-munity FP6 Laufzeit: 2007 - 2008Kooperationspartner: Norwegian Polar Institute, Tromsø; Depart-ment for Physical Geography, Oslo University; Stockholm University, Sweden; Alfred Wegener Institut for Polar Research, BremerhavenWeiterführende Informationen: http://arcfac.npolar.no/
Laufende Forschungsprojekte
156
30 Umweltverträglichkeitsprüfung GDK Klagenfurt
Am Stadtrand von Klagenfurt soll ein großes kombiniertes Gas-
kraftwerk zur Stromproduktion und Fernwärmeerzeugung er-
richtet werden. Vom Amt der Kärntner Landesregierung wurden
wir gebeten, bei der Prüfung der Umweltverträglichkeit dieses
Vorhabens die Ausbreitung von Schadstoffen aus der Anlage
und den möglichen Einfluss des Kraftwerks auf das lokale Klima,
z.B. durch häufigeren Hochnebel zu beurteilen.
Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiterInnen: Vergeiner, Johannes; Drechsel, SusanneFinanziert durch: Amt der Kärtner LandesregierungLaufzeit: 2006 - 2010
29 Monitoring and Minimisation of Traffic-Induced Noise and Air Pollution Along Major Alpine Trans-port Routes - InterregIIIB (ALPNAP)
ALPNAP ist ein internationales Projekt zur Untersuchung von
Lärm und Luftverschmutzung durch den Verkehr entlang der Al-
pentransit-Routen. Es vereint Experten auf dem Gebiet der Mete-
orologie, Schadstoff- und Lärmausbreitung und entsprechender
Gesundheitsauswirkungen. Die Ergebnisse sollen internationale
und nationale Entscheidungsträger unterstützen. Das Institut
für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck
trägt vor allem auf dem Gebiet der Gebirgsmeteorologie,
Schadstoffausbreitung und Klimatologie bei. Es werden ent-
sprechende Messungen und Modellsimulationen durchgeführt,
insbesondere im Unterinntal und hinsichtlich besserer Kenntnis
der kleinräumigen Verteilung von Stickoxiden und Feinstaub
in Abhängigkeit von meteorologischen und topographischen
Faktoren. Andererseits wird für ausgesuchte Standorte entlang
der Brenner-Transitroute ein statistisches Diagnose- und Vorher-
sagemodell von Schadstoffkonzentrationen entwickelt. Dieses
soll operationell eingesetzt werden und u.a. die quantitative
Beurteilung und Steuerung verkehrsbezogener Maßnahmen zur
Leitung: Obleitner, Friedrich (Innsbrucker Arbeitsgruppe); Heimann, Dietrich (Lead Partner, DLR, Institut für Physik der Atmosphäre, Oberpfaffen hofen, Deutschland)MitarbeiterInnen: Grießer, Esther; Vergeiner, JohannesFinanziert durch: EU (INTERREG III B Alpenraumprogramm); Tiroler Landesregierung; Universität InnsbruckLaufzeit: 2005 - 2007Kooperationspartner: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Physik der Atmosphäre, Oberpfaffenhofen; Forschungs-zentrum Karlsruhe, Institut für Meteorologie und Klimaforschung und Atmosphärische Umweltforschung, Garmisch-Partenkirchen; Universität für Bodenkultur, Institut für Meteorologie, Wien; Tech-nische Universität Graz, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik, Graz; Universität Innsbruck, Institut für Me-teorologie und Geophysik, Innsbruck; Medizinische Universität In-nsbruck; u.v.m.Weiterführende Informationen: http://www.alpnap.org; http://imgi.uibk.ac.at/alpnap/index.html
Verringerung von Schadstoffbelastungen ermöglichen.
Laufende Forschungsprojekte
157
31 DML-Niederschlag und Interpretation von EPICA-Eisbohrkernen (DML-Niederschlag und Interpreta-tion von EPICA-Eisbohrkernen)
Um mögliche Klimaänderungen beurteilen zu können, ist ein
grundlegendes Verständnis des Klimas der Vergangenheit
unabdingbare Voraussetzung. Wertvolle Informationen über ver-
gangene Klimate liefern uns Eisbohrkerne, die in den großen Eis-
schilden Grönlands und der Antarktis erbohrt werden. Besonders
von zwei im Rahmen von EPICA (European Project for Ice Coring
in Antarctica) in der Antarktis gezogenen Kernen erwarten wir
uns neue Erkenntnisse. Aus verschiedenen physikalischen und
chemischen Parametern, die am Eiskern gemessen werden, kann
man Informationen über das Paläoklima ableiten. Da diese Pa-
rameter aber von den meteorologischen Bedingungen während
des Niederschlags, der ja letztendlich das Eis bildet, abhängig
sind, ist es wichtig, die komplexen atmosphärischen Vorgänge
während der Niederschlagsbildung genau zu kennen. Das Pro-
jekt untersucht die meteorologischen Prozesse, deren Kenntnis
Leitung: Schlosser, ElisabethFinanziert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.03.2007 – 29.02.2012Kooperationspartner: National Center for Atmospheric Research (NCAR), Boulder, USA; Norwegian Polar Institute (NPI), Tromsø, Norway; Alfred-Wegener-Institut (AWI), Bremerhaven, Deutschland
für eine korrekte Interpretation der Bohrkerndaten notwendig
ist, mit Hilfe eines zirkumpolaren mesoskaligen Atmosphären-
modells sowie eines umfangreichen Datensatzes von Firnkernen
aus dem Gebiet Dronning Maud-Land.
EPICA Eisbohrkern EPICA Eisbohrkern
Laufende Forschungsprojekte
158
32 FERMAP-PILOT: Effects of climate change on terrestrial and fresh-water ecosystems in Greenland
FERMAP-PILOT is designed as a basic study of the Joint Austrian
Polar Research Programme. FERMAP in the framework of the
International Polar Year 2007/2008 (IPY). The project focuses on
the functioning and relation of terrestrial and freshwater eco-
systems including glaciers, barren and vegetated land, streams,
ponds and sea margins. It investigates glacier fluctuations in
NE-Greenland, signals of atmospheric deposition in snow and
ice and the biogeochemistry of high arctic ecosystems. The two
years project is run to set the baseline for long-term studies on
the impact of climate change on high arctic ecosystems.
Leitung: Nickus, UlrikeMitarbeiter: Abermann, Jakob; Olefs, Marc; Kuhn, MichaelFinanziert durch: Österreichische Akademie der WissenschaftenLaufzeit: 2007-2008Kooperationspartner: Zentralanstalt für Meteorologie und Ge-odynamik, Universität Wien; Institut für Ökologie, Universität Innsbruck
Temperaturlogger Geräte zur Schneeprobenahme
Laufende Forschungsprojekte
159
33 Wissenschaftliche Vorbereitung für CoReH2O – ein neuer Satellit zur Messung der globalen Schnee- und Eisvorräte
CoReH2O steht für „COld REgions Hydrology High-resolution
Observatory“, eine Satellitenmission zur Messung der globalen
Schnee- und Eisvorräte. Diese Satellitenmission wurde im Jahre
2005 im Rahmen einer Ausschreibung der ESA von einem inter-
nationalen Wissenschaftsteam unter der Leitung von H. Rott vor-
geschlagen. Nach zwei erfolgreichen Evaluierungen wurde der
Satellit im Januar 2009 für „Phase A“ ausgewählt, das bedeutet
umfassende wissenschaftliche und technische Studien zur Vor-
Leitung: Rott, HelmutLaufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: European Space Agency (ESA), NASA-JPL, NOAA-NOHRSC, Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR), Finnisches Meteorologisches Institut (FMI), Meteo France, Universi-tät Waterloo (Kanada), Universität Edinburgh (UK), IFAC-CNR (Flo-renz), NORUT IT Tromsö (Norwegen), ENVEO IT (Innsbruck)Weiterführende Informationen:http://www.esa.int/esaCP/SEMHLHCDNRF_Austria_0.html
bereitung der Mission. Im Rahmen des Projekts werden Arbeiten
zur wissenschaftlichen Vorbereitung der Mission durchgeführt,
mit Schwerpunkten auf der Entwicklung von Verfahren zur
Ableitung von Schnee- und Eisparametern aus Radarmessungen,
der Assimilation der Satellitenmessungen in hydrologischen und
meteorologischen Modellen, und Feldexperimenten. Primäres Ziel
der CoReH2O-Mission ist die räumlich detaillierte Erfassung des
Wasseräquivalents der globalen Schneedecke und der Schnee-
Akkumulation auf Gletschern. Die Messungen werden mit einem
Synthetik-Apertur-Radarsystem (SAR) durchgeführt, das in zwei
Frequenzen (X- und Ku-Band) bei jeweils zwei Polarisationen
arbeitet.
Konzept des CoReH2O Satelliten mit Parabolantenne des Radars
34 Wasserausbrüche und Hydraulik isländischer Gletscher
Das Projekt befasst sich mit dem hydraulischen Verhalten tem-
perierter Gletscher und dessen Einfluss auf Gletscherbewegung.
Die Untersuchungen werden auf Auslassgletschern der Eiskappe
Vatnajökull in Island durchgeführt, die von subglazialem Vulka-
nismus beeinflusst sind. Grundlage der Untersuchungen sind
interferometrische Analysen der Eisbewegung basierend auf
Daten der Satelliten ERS-1, ERS-2 und TerraSAR-X, ergänzt durch
glaziologische Feldmessungen an einzelnen Punkten der Glet-
scher und numerischer Modellierung der Eisdynamik. Die Unter-
suchungen weisen darauf hin, dass das sub- und intra-glaziale
Abflusssystem unterschiedliche Zustände annehmen kann, die
das Fließverhalten des Eises wesentlich beeinflussen. So konnte
z.B. nachgewiesen werden, dass die großflächige Beschleunigung
Leitung: Rott, HelmutLaufzeit: 2006-2011Mitarbeiter: Magnússon, EyjólfurKooperationspartner: Institute of Earth Sciences, University of Ice-land (Reykjavik), Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR), ENVEO IT (Innsbruck), European Space Agency (ESA)
von Gletschern in frühen Phasen subglazialer Wasserausbrüche
(Jökulhlaup) darauf zurück zu führen ist, dass der Wasserdruck im
Gletscher ansteigt und die Wassermassen nicht nur in den Stollen
abfließen, sonder sich bereits in der Frühphase der Jökulhlaups
flächenhaft zwischen Eis und Untergrund ausbreiten.
Laufende Forschungsprojekte
160
35 Instabilität der Gletscher im Bereich des Larsen Schelfeises, antarktische Halbinsel
Auf Grund starker regionaler Klimaerwärmung befinden sich die
Eismassen an der nördlichen antarktischen Halbinsel seit einigen
Jahrzehnten im Rückzug. Während er Rückzugsphase ereigneten
Leitung: Rott, HelmutLaufzeit: 2007-2011Kooperationspartner: Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR), ENVEO IT (Innsbruck), European Space Agency (ESA)
sich zwei besonders markante Ereignisse, der Zerfall der zwei
nördlichen Abschnitte des Larsen Schelfeises jeweils innerhalb
weniger Tage in den Jahren 1995 und 2002. Während sich der
Zerfall von Schelfeis nicht auf den Meeresspiegel auswirkt, ist der
indirekte Einfluss auf die Stabilität der zufließenden Gletscher von
großem Interesse, da die Zunahme des Eisexport zum Anstieg des
Meeresspiegels beiträgt. Mittels detaillierter Analysen der Eisbe-
wegung im Zeitraum 1995 bis 2009, basierend auf Daten der
Satelliten ERS-1, ERS-2 und TerraSAR-X, wurde nachgewiesen,
dass sich die Auslassgletscher nach Auflösung der Schelfeismas-
sen erheblich beschleunigten. Das Signal der Beschleunigung
erstreckt sich weit Gletscher aufwärts und bewirkt eine stark
negative Massenbilanz. Die Reaktion der Gletscher auf Rückzug
von Schelfeis ist für die Abschätzung des zukünftigen Verhaltens
der westantarktischen Eismassen von Interesse, die von großen
Schelfeisen umrandet sind.
Interferogramm aus TerraSAR-X Radardaten, 2008/10/13 - 2008/10/24, Mapple Gletscher, antarktische Halbinsel. Einem Farbzyklus (Fringe) auf dem Gletscher entspricht eine Bewegung von 1.5 mm/Tag in Blickrich-
tung des Radarstrahls
Laufende Forschungsprojekte
161
Laufende Forschungsprojekte
162
Institut für Mineralogie und Petrographie
Nr. Titel des Projektes
01 Werkstoffe historischer Bauwerke in Tirol
02 Situationsanalyse St. Martin in Kampill
03 Ordnungsphänomene von Ionen in Mineralen - Ordering of Ions in Minerals (ORION) (EuroMinScI)
04 High-pressure Behaviour of Incommensurately Modulated Tellurides and Selenides
05 Phasenrelationen in den Systemen AO-X2O3 (A:Ca, Sr, Ba; X: Al, Ga)
06 MOF-Beads: Funktionalisierbare Nanomaterialien für Analytik und Material-wissenschaften (MOF-Beads)
07 Materialuntersuchungen an Rubin, Cz und Glas (Swaro-Rubin)
08 Analyse von Kohlenstoffschichten (Swaro-Kohlenstoff )
09 Fluide in Erzlagerstätten Tirols (Fluide in Erzlagerstätten)
10 Eigenschaften von Pyroxenen mit 5-fach koordiniertem Si
11 The History of Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas: Impact on Environment and Human Societies (HiMAT)
12 Mineralogical - geochemical survey of historic mining sites (HiMAT)
13 Rohstoffscreening und ausgewählte Hochtemperatur-Untersuchungen an Bindungen für Schleifwerkzeuge (XRD-
Entwicklungsprojekt (neu) (Tyrolit))
14 Geologische Erhebung des IGM Kartenblattes Nr 012 "Schlanders", insbesondere Kartierung, Leitung und Durchführung
der petrographischen, mineralogischen und geochemischen Analysen, Altersdatierungen und Koordinierung der Gelän-
de- und Laborarbeiten sowie Informatisierung der Daten (CARG)
15 Schliffauswertungen (Schliffauswertungen)
16 Die permische Kontaktmetamorphose im Südalpin (S-Tirol)
17 Synthesis, Structure refinement and phase transitions in incommensurately modulated Materials
18 Charakterisierung von polymorphen Arzneistoffen
Laufende Forschungsprojekte
163
01 Werkstoffe historischer Bauwerke in Tirol
Ziel des Projektes ist eine weiterführende Charakterisierung von
Werkstoffen historischer Bauwerke in Tirol und die Analyse von
Schadensproblematiken. Die Arbeiten sind als grundlegender
Schritt zum langfristigen Aufbau einer Material-Datenbank zu
sehen, die als Basis für Restaurierungen und als Hilfsmittel für die
Beantwortung von Fragestellungen im Bereich der Bauforschung
bzw. der Archäologie dienen soll.
An einer Auswahl von Objekten, an denen im Projektzeitraum
grundlegende Untersuchungen und Restaurierungen geplant
sind, werden eine Übersichtsgewinnung und Charakterisierung
der verbauten mineralischen Materialien (Stein, Putz/Mörtel,
Farbpigmente) erstellt. Schwerpunkt liegt auf detaillierten
Putz- und Mörteluntersuchungen mit Hinblick auf die Binde-
mittelzusammensetzung. Darüber hinaus werden spezielle
naturwissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet:
Die Wirkung natürlicher hydraulischer Anteile in historischen
Mörteln, Charakter von hydraulischen Phasen nach mehreren
hundert Jahren Standzeit, Phasenbestimmung und Abbindever-
halten von Dolomitkalkmörteln, Verwitterungsanfälligkeit von
Dolomitkalkmörtel durch Bildung von Magnesiumsulfaten unter
SO2-Belastung und schädigende Wirkung von Hydratstufen-
wechseln von Magnesiumsulfaten.
Leitung: Diekamp, Anja Finanziert durch: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kul-tur (bm:ukk); Land Tirol, Abteilung KulturLaufzeit: 01.02.2009 - 31.01.2012
02 Situationsanalyse St. Martin in Kampill
St. Martin liegt in Kampill in Südtirol, exponiert zwischen
Autobahn und Staatsstraße in der Abluftsschneise des Industrie-
gebietes von Bozen. Die z. T. romanische Kirche mit gotischen
Fresken der Bozner Schule im Innenraum wurde somit während
der letzten 100 Jahre hohen Umweltbelastungen ausgesetzt,
die in Salzbelastungen und Schäden an den Aussenmörteln und
Putzen und den Malereien resultierten.
Es wurden Materialien (Putze, Mörtel, Pigmente) und Schaden-
sprozesse charakterisiert. Die wesentliche Problematik konnte
auf die Reaktion von den verbauten Dolomitkalkmörteln mit SO2
aus der Luftbelastung zu Gips und dem extrem bauschädlichen
Magnesiumsulfat zurückgeführt werden. Die Ergebnisse lieferten
einen Anstoss zu weiteren Untersuchungen zum Einfluss von
SO2 Belastung auf Dolomitkalkmörtel und Phasenwechseln von
Magnesiumsulfaten.
Leitung: Diekamp, Anja Finanziert durch: Autonome Provinz Bozen-SüdtirolLaufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2009
Dünnschliff eines Außenputzes, quer zur Oberfläche (rechte Bildsei-te). Ca.1,2 mm tiefe Schädigung des Mörtels aus Dolomitkalk durch
Bildung von Gips und extrem löslichen Magnesiumsulfaten. Die Front der Schädigung ist besonders gut innerhalb des Kalkspatzens (Anrei-
cherung von Bindemittel, markierter Bereich) erkennbar.
Laufende Forschungsprojekte
164
Hoch-Temperatur Elektronenbeugungsaufnahmen eines inkommensu-rabel modulierten Kristalls mit Haupt- und Satellitenreflexen
03 Ordnungsphänomene von Ionen in Mineralen - Ordering of Ions in Minerals (ORION) (EuroMinScI)
families of compounds will serve as model systems to test our
newly developed theoretical approaches.
The theoretical studies will be combined with detailed experimen-
tal investigations concerning natural and synthetic samples of
phlogopites, nephelines, and sulphosalts. The main experimental
technique will be powder and single crystal X-ray diffraction (in-
cluding synchrotron radiation) both under ambient and extreme
conditions. Special importance will be given to the study of mo-
dulated structures, polytypic compounds, and intergrown phases.
The necessary computational tools and software for the treatment
of these problems will be developed. Solid state NMR spectroscopy
will be employed to obtain complementary information on local
environment of ions and the formation of ionic clusters.
The results from the coordinated experimental and theoretical
studies in this project will serve a solid basis for the development
of novel approaches to investigate other types of mineral systems.
The project aims at the elucidation of cationic or anionic order
in minerals and the relation of the degree of ordering to the
formation conditions and thermodynamic history. The main com-
putational aid for the realisation of these studies will be ab-initio
calculations within the framework of density functional theory.
This approach gives information about the energies and elec-
tronic structures of distinct structural configurations from first
principles. As a special tool, the superspace formalism (originally
derived for aperiodic structures) will be used to deduce possible
ordering schemes for the different types of ions. Furthermore,
we will explore the potential of the superspace approach for the
general description of modular structures.
We will focus on three relevant mineralogical questions: F/OH
and Mg/Al ordering in phlogopites, the elucidation of structural
stabilities and polymorphism in nepheline, and the ordering of
cations in the modular structures of sulphosalts. These three
Leitung: Kahlenberg, VolkerMitarbeiterInnen: Vulić, PredragFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), EUROCORESLaufzeit: 15.08.2006 - 14.09.2009Kooperationspartner: Instituto de Cienca de Materiales de Barcelo-na; Universität Bochum; Akademie věd České republiky; University of Copenhagen - Københavns Universitet
Kristallstruktur von Nephelin
Laufende Forschungsprojekte
165
05 Phasenrelationen in den Systemen AO-X2O3 (A:Ca, Sr, Ba; X: Al, Ga)
The double oxides of the systems AO-X2O3 (A:Ca, Sr, Ba; X:Al,
Ga) occur in several technologically important processes. Classical
applications range from sulphate resistant cements to refractories.
Recently, Ca-, Sr- and Ba-aluminates of various compositions have
been intensively studied for the production of a new generation
of persistent luminescence compounds. After doping with Eu2+
the aluminate phosphors show a broad band blue/green emission
characteristic. The lifetime of the luminescence is far beyond the
values of ZnS-based phosphors, the material used so far. Despite
their technological relevance, the AO-X2O3 phase diagrams contain
many uncertainties concerning the melting points, the melting
behaviour of the compounds and the number of existing phases.
Therefore, one research direction of the current proposal entitled
“Structural investigations and crystal chemistry of phases in the
systems AO – X2O3 (A: Ca, Sr, Ba ; X: Al, Ga)” will concentrate on
a more detailed study of the phase relationships at ambient pres-
sure in selected areas of the corresponding phase diagrams. The
primary analytical technique will be X-ray structure determination
from powder data collected on a high-resolution diffractometer.
Further investigations will include solid state NMR, electron mi-
croscopy as well as measurements of the oxygen conductivity at
elevated temperatures using impedance spectroscopy. Secondly,
the project will focus on high pressure synthesis experiments up
to 15 GPa in the alkaline earth aluminate and gallate systems.
Preliminary studies have shown that high pressure can be used
to stabilize new classes of quenchable materials with an unusual
variety of coordination environments for the trivalent cations.
Comparative studies of the corresponding Al- and Ga-compounds
will allow for analyzing the influence of the cation size on the
stability of different structure types. A third direction of the propo-
sal will include in-situ high temperature diffraction studies. From
the literature it is known, that several tetrahedral framework- and
cyclo-aluminates/gallates undergo structural phase transitions
between room temperature and 1000°C. The previously unknown
HT-modifications will be structurally characterized. In summary
one can say, that the proposal will make a significant contribution
to our knowledge of the crystal chemistry of main group elements.
Leitung: Kahlenberg, VolkerMitarbeiterInnen: Lazić, BiljanaFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2004 - 2008Kooperationspartner: Prof. Dr. Matthias Göbbels, Department of Mineralogy, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Germany; Dr. K. Friese, Dr. A. Grzechnik, Universidad del Pais Vasco, Facultad de Ciencia y Tecnologia, Departemento Fisica Materia Con-densada, 48080 Bilbao, Spain
04 High-pressure Behaviour of Incommensurately Modulated Tellurides and Selenides
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts soll das Hochdruckverhalten
modularer und inkommensurabel modulierter Strukturen unter-
sucht werden. Inkommensurabel modulierte Strukturen sind eines
der faszinierendsten Phänomene der Kristallographie. Obwohl
diese Strukturen keine dreidimensionale Periodizität wie normale
Kristalle besitzen, zeigen sie wunderschön gewachsene Kristallflä-
chen und beugen Röntgenstrahlen mit scharfen Beugungsreflexen
wie herkömmliche Kristalle. Um das verstehen und erklären zu
können, benötigt man das mathematische Hilfmittel der höher-
dimensionalen Kristallographie. Vom Studium inkommensurabel
modulierter Telluride, Selenide, Sulphosalze und natürlich vorkom-
mender Mineralien kann man vielversprechende Ergebnisse zum
fundamentalen Verständnis von Festkörpereigenschaften erwarten.
Leitung: Hejny, CliviaFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung, Nachwuchsfördermittel aus der Nach-wuchsförderung der LFULaufzeit: 01.12.2006 - 31.05.2008
Laufende Forschungsprojekte
166
07 Materialuntersuchungen an Rubin, Cz und Glas (Swaro-Rubin)
Das Projekt untersucht die Effekte verschiedener Schleif- und
Poliermethoden auf die Oberflächen von Rubin und kubischem
Zirkonoxid. Bisher wurden Raman- und Laserinduzierte Lumines-
zenzspektroskopie, Röntgeneinkristall- und Pulverdiffraktometrie
sowie Elektronenstrahlmikrosonde und Rasterkraftmikroskopie
zur Untersuchung der Proben angewendet. Bei den Proben
handelt es sich um Rubinsynthesen nach der Verneuil-Methode
sowie synthetisches, Y-stabilisiertes ZrO2, das in einem Schalen-
schmelzverfahren hergestellt wurde. Diese Proben wurden mit
unterschiedlichen Schleif- und Poliermitteln variabler Korngröße
behandelt. Die Rubinproben wurden parallel und senkecht der
kristallographischen c-Achse sowohl maschinell als auch händisch
geschliffen bzw. poliert.
Konfokale Mikro-Raman-Spektroskopie in Kombination mit einem
Piezo-Autofokus wurde an Rubinproben eingesetzt, um Tiefen-
profile von der Oberfläche bis in 1 µm Tiefe anzufertigen. Dabei
wurden beispielsweise positive und negative Verschiebungen der
R1-Lumineszenzbande, aber auch konstante Position in Abhängig-
keit von unterschiedlichen Schleifkörnungen bei unterschiedlichen
Kristallorientierungen festgestellt. Wir vermuten vermehrtes Auf-
treten von Kristallbaufehlern, z.B. Versetzungen und Stapelfehlern
in den obersten Schichten des Rubins. Ähnliches wurde z.B. bei
geschliffenen und polierten Silizium-Wafern beobachtet [1]. Zur
Überprüfung dieser Hypothesen sind weitere Untersuchungen
mittels hochauflösender TEM-Bilder, Elektronenbeugung und/oder
Elektronen-Energieverlustspektroskopie in Vorbereitung.
[1] Chen L-Q, Zhang X, and Zhang T-Y (2000) Journal of
Materials Research 15:1441-1444.
Leitung: Kahlenberg, Volker; Kaindl, ReinhardMitarbeiterInnen: Weißenbacher, MichaelFinanziert durch: Daniel Swarovski & CoLaufzeit: 03.10.2007 - 30.09.2009
Lineare violette und blaue Bereiche in der Abbildung stellen einige µm breite Kratzer dar, die durch oberflächliche Störungen eines
synthetischen Rubins beim Schleifen entstehen. Dargestellt sind die Halbwertsbreiten der R1-Lumineszenzbande. Die Abbildung wurde
aus mehr als 3000 Einzelmessungen mittels eines Mikro-Raman-Spek-trometers und einem motorisierten X-Y-Tisch erstellt.
06 MOF-Beads: Funktionalisierbare Nanomaterialien für Analytik und Materialwissenschaften (MOF-Beads)
Das trilaterale Kooperationsprojekt soll das Konzept nanostruk-turierter Materialien mit der Möglichkeit verbinden, gleichzeitig Verbundwerkstoffe auf molekularer Basis zu entwickeln.
Leitung: Kahlenberg, Volker; Schottenberger, Herwig; Huck, Chri-stian; Jaitner, PeterMitarbeiterInnen: Lazic, BiljanaFinanziert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA); Daniel Swarovski & CoLaufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2008
Laufende Forschungsprojekte
167
Die roten und gelben Bereiche im Bild sind pyramidenförmige Wachstumsstörungen in der Oberfläche eines synthetischen Dia-manten. Dargestellt ist die Amplitude der sogenannten F2g-Ra-manbande, die in den blauen und violetten Bereichen stark aufge-spalten ist. Dies weist auf die Existenz einer Diamantmodifikation entlang von Korngrenzen, die normalerweise nur bei extrem hohen Drucken oder Schockbeanspruchung auftritt. Die Abbildung wur-de aus mehr als 10000 Einzelmessungen mittels eines Mikro-Ra-man-Spektrometers und einem motorisierten X-Y-Tisch erstellt.
08 Analyse von Kohlenstoffschichten (Swaro-Kohlenstoff )
Dieses Projekt hat die Charakterisierung von durch chemische
Dampfphasenabscheidung (CVD) synthetisch hergestellten
Diamantschichten zum Ziel. Raman- und Laserinduzierte Lumi-
neszenzspektroskopie, Röntgeneinkristall- und Pulverdiffrakto-
metrie sowie Elektronenstrahlmikrosonde und Rasterkraftmi-
kroskopie wurden bisher eingesetzt. Es konnten verschiedenste
Kohlenstoffmodifikationen von amorphem Kohlenstoff bis hin
zu perfekten Diamanteinkristallen festgestellt werden. Die sehr
intensive F2g Raman-Diamantschwingungsmode zweier Proben
zeigte dabei Aufspaltung in drei überlappende Schwingungs-
banden. In Mikro-Raman-spektroskopischen Tiefenprofilen
erhöhte sich sowohl Position als auch Bandenbreite der F2g Mode
von der Oberfläche bis in 5 µm Probentiefe, in einem Fall wurde
ein umgekehrter Trend beobachtet. Ähnlich verhält es sich mit
den Aufspaltungen der F2g Mode, die abhängig von Position
und Tiefe des Laserfokus variiert. [1] beobachteten ähnliche
Aufspaltungen und Verschiebungen in polykristallinen CVD
Diamantschichten und schreiben sie dem Auftreten von defekt-
induzierten, hexagonalen Mikrophasen und stark anisotropen
Stresseffekten entlang von Korngrenzen zu.
Zusammenfassend schließen wir aus den bisherigen Arbeiten
auf komplexe Oberflächenveränderungen durch Bearbeitung
bzw. komplizierte Schichtstrukturen im Nanometermaßstab. Zur
Überprüfung dieser Hypothesen sind weitere Untersuchungen
mittels hochauflösender TEM-Bilder, Elektronenbeugung und/
oder Elektronen-Energieverlustspektroskopie in Vorbereitung.
[1] Rossi MC, Salvatori S, and Galluzzi F (1999) Physica
Status Solidi A: Applied Research 172:97-103.
Leitung: Kahlenberg, Volker; Kaindl, ReinhardMitarbeiterInnen: Perfler, LukasFinanziert durch: Daniel Swarovski & CoLaufzeit:03.10.2007 - 31.03.2009
Laufende Forschungsprojekte
168
09 Fluide in Erzlagerstätten Tirols (Fluide in Erzlagerstätten)
Das Projekt dient zur Untersuchung der in Flüssigkeitsein-
schlüssen erhaltenen fluiden Phase ausgesuchter historischer
Abbaugebiete im größeren Rahmen des Spezialforschungsbe-
reichs „HiMAT – The History of Mining Activities in the Tyrol and
Adjacent Areas“ des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen
Forschung (FWF) in Österreich. Ziele sind die Erkundung histo-
rischer Abbaugebiete in Tirol und angrenzenden Gebieten unter
spezieller Beachtung der Flüssigkeitseinschlüsse. Es ist geplant,
die gesammelten Proben mittels Lichtmikroskopie, Mikrothermo-
metrie und Mikro-Ramanspektroskopie zu untersuchen. Aus den
daraus gewonnenen Daten sollen Rückschlüsse über die Zusam-
mensetzung, Druck, Temperatur und zeitliche Entwicklung der
fluiden Phase innerhalb der Untersuchungsgebiete gewonnen
werden. Diese Daten sollen die mineralogischen, geochemischen
und petrologischen Untersuchungen im Rahmen des HiMAT
Projektes vervollständigen und mit diesen verglichen werden.
Leitung: Kaindl, ReinhardFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2008Kooperationspartner: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/
10 Eigenschaften von Pyroxenen mit 5-fach koordiniertem Si
Clinopyroxenes (cpx) are amongst the most important geological
materials in the terrestrial planets. It has long been assumed that
they contain Si exclusively in tetrahedral coordination in spite
of their P-stability to ~18 GPa. This assumption was disproved
by Angel et al. (1988) [Nature 335: 156-158] who presented a
cpx Na(Mg0.5Si0.5)Si2O6 (NaPx) that contains both tetrahedrally
and octahedrally coordinated Si. Its major structural feature is Si
on the M1-sites with a complete ordering of Mg and Si due to
their different ionic radii, resulting in a symmetry reduction from
C2/c to P2/n. The discovery that cpx can accomodate 6-coordina-
ted Si is of fundamental importance for an understanding of the
crystal chemistry of chain silicates at high P and T in particular
and high-P minerals in general. This is because phase transitions
involving a change in Si-coordination from fourfold to sixfold
have significant effects on material properties such as density,
bulk modulus and elastic moduli and, thus, on the P-(T) stability
fields of these phases. In order to understand the crystal chemical
effects of [6]Si-substitution in cpx by studying the structures and
elastic behavior of NaPx and its solid solutions with common
cpx-endmembers (e.g. diopside and jadeite) this project has been
initiated.
Leitung: Konzett, JürgenFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), EinzelprojektLaufzeit:01.08.2005 - 01.08.2008Kooperationspartner: Dan Frost (BGI Bayreuth) Hexion Yang (The University of Arizona, Tucson)
Laufende Forschungsprojekte
169
11 The History of Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas: Impact on Environment and Human Societies
Der Spezialforschungsbereich HiMAT besteht aus insgesamt 14 ein-
zelnen Projektteilen. Er umfasst fünf archäologische Arbeitsgruppen,
fünf naturwissenschaftlich orientierte Arbeitsgruppen, drei Gruppen
aus dem Bereich Geschichte und Germanistik sowie ein Koordinati-
onsprojekt.
1.) Paläoökologisches Analogon
In diesem Analogon werden in erster Linie Fragen zum Einfluss
des Bergbaus auf Natur und Umwelt während der verschiedenen
Bergbauphasen bearbeitet. Dafür wird auf Überreste von Pflanzen
und Tieren zurückgegriffen, die bei den Ausgrabungen der archäolo-
gischen PPs zutage gefördert werden oder die aus speziell zu diesem
Zweck gesammelten Proben stammen, aber auch auf historische
Dokumente, die von den geschichtswissenschaftlichen und germa-
nistischen PPs zur Verfügung gestellt werden.
2.) Sozioökonomisches und kulturelles Analogon
Im Rahmen dieses Analogons geht es darum, zu klären, wie sich der
Bergbau auf die Wirtschaft und die Kultur im Tiroler Raum ausgewirkt
hat. Ebenfalls greift dieses Analogon sowohl auf historische Quellen
als auch auf Funde und Daten der archäologischen und naturwis-
senschaftlichen PPs zurück. Auch mündliche Überlieferungen spielen
hier eine große Rolle. Im Speziellen sollen beispielsweise die Fragen
beantwortet werden, wie sich heutige Namen oder Bräuche und Tradi-
tionen auf den Bergbau zurückführen lassen oder welche Ressourcen
den Bergleuten zur Ernährung zur Verfügung standen. Im Focus dieses
Analogons steht dabei der Bergbau vom Mittelalter bis zur Neuzeit.
3.) Prähistorisch sozioökonomisches Analogon
Die Fragestellungen dieses Analogons ähneln sehr denen des 2.
Analogons, hier wird jedoch im Gegensatz dazu der prähistorische
Bergbau von der mittleren Steinzeit an betrachtet. Bereits ab dieser
frühen Zeit hatte der Bergbau regional eine besondere Bedeutung,
und auch hier gilt es zu klären, mit welchen Techniken und Metho-
den die Bergleute zu Werke gingen, welche Ressourcen zu deren
Ernährung zur Verfügung standen, über welche Wege Erze und
Produkte gehandelt wurden usw. Auch dieses Analogon greift dabei
auf Informationen aus den geschichtlichen und germanistischen,
den archäologischen und den naturwissenschaftlichen PPs zurück.
4.) Datenbasis und Geoinformation
Das Analogon Datenbasis und Geoinformation verfügt über keine
„eigene“ Fragestellung, erfüllt jedoch eine wichtige Funktion für
alle anderen Analoga und die einzelnen PPs. Hier werden sämtliche
Daten aller PPs von Dokumentenfunden in Archiven über Gesteins-
proben aus historischen Minen bis hin zu archäologischen Funden,
Proben von Pflanzenmaterial und Knochen in einer Datenbank
erfasst, wobei wichtige Parameter wie Fundort, Altersdatierung,
usw. vermerkt werden. Mit Hilfe der Datenbank ist nun eine projekt-
teilübergreifende Auswertung aller Funde oder eine gezielte Suche
nach bestimmten Daten zu einem bestimmten Fundort oder einer
bestimmten Zeit möglich.
Weiterhin werden all diese Daten auch mit Hilfe eines Geogra-
phischen Informationssystems (GIS) verortet. Damit können alle
Daten dann auf Landkarten dargestellt werden. Die Liste der mög-
lichen Anwendungen reicht dabei von der Darstellung der genauen
Fundorte einzelner Artefakte innerhalb einer Ausgrabung bis hin
zu einer Übersicht über die regionalen Handelswege von Erzen und
Kupfererzeugnissen.
PP01: Koordination
PP02: Bergbau und Siedlung in Schwaz - Die Entwicklung eines
besonderen Umfeldes während des 15. und 16. Jahrhunderts
PP03: Onomastik im Einflussbereich des Tiroler Bergbaues
PP04: Kulturelle Tendenzen und Dominanten im modernen Bergbau
PP05: Urgeschichtlicher Silex- und Bergkristallbergbau in den Alpen
PP06: Abbau und Handel von Metallen
PP07: Der Mitterberg - Ostalpine Erzproduktion in großem Maßstab
während der Bronzezeit
PP08: Siedlungsarchäologie und vorgeschichtlicher Bergbau im
Montafon, Vorarlberg
PP09: Archäometallurgische und geochemische Erfassung histo-
rischen Bergbaus
PP10: Mineralogisch-geochemische Erfassung historischer Bergbauorte
PP11: Paläoökologie und Subsistenzwirtschaft in Bergbaurevieren
PP12: Paläoökonomie, Subsistenz und Paläoökologie in Bergbaure-
vieren: die archäozoologischen Belege
PP13: Dendrochronologie
PP14: Vermessung und Geoinformation
Leitung: Oeggl, Klaus Dieter; Hanke, Klaus; Leitner, Walter; Mathis, Franz; Moser, Johann; Nicolussi, Kurt; Schneider, Ingo; Tomedi, Ger-hard; Tropper, PeterMitarbeiterInnen Bechter, Daniel; Schneider, Phillip; Steiner, Martin; Krismer, MatthiasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), Spezialforschungsbereich (SFB) Laufzeit: 01.03.2007 - 28.02.2011Kooperationspartner: Universität Tübingen; Universität Basel; Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main; Universität BochumWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/Forschungszentren: Ökologie des Alpinen Raumes, Schnittstelle Kultur: Kulturelles Erbe - Kunst - Wissenschaft - Öffentlichkeit
Laufende Forschungsprojekte
170
12 Mineralogical - geochemical survey of historic mining sites (HiMAT)
werden mit denen eines ausgegrabenen Röstbetts verglichen.
Bei der Bearbeitung der Schlacken und Ofensteine wurde ein
Augenmerk auf die seltenen neugebildeten P-haltigen Phasen (P-
Olivin, Stanfieldit) in den pyrometamorph überprägten Schiefern
gelegt. Experimentelle Untersuchungen mittels Hoch-Temperatur-
Pulverdiffraktometrie und der Vergleich dieser Daten mit dem
Mineralbestand in den Schlacken erwies sich als nützliches Mittel
zur Eingrenzung der Temperungsbedingungen.
3.) Die geochemische Herkunftsbestimmung von Silexartefakten
mittels EMPA, Laser ICP-MS und NAA ergab eine grobe geoche-
mische Differenzierung zwischen ost- und südalpinem Silex. Die
chemische Zusammensetzung der Schweinezähne widerspiegelt
die Erze in der Halde, in der sie gefunden wurden. Petrographische
Untersuchungen der Magerung der Keramik vom Kiechlberg
ergaben, dass einerseits lokale Materialien als auch alte Keramik-
fragmente verwendet wurden.
Die Untersuchungen im Zuge des PP10 lassen sich in drei
Abschnitte unterteilen: 1.) Bearbeitung ausgewählter Cu
Lagerstätten im Untersuchungsgebiet (Tirol, S-Tirol, Salzburg,
Vorarlberg). 2.) Mineralogische und experimentelle Untersuchung
bronzezeitlicher pyrometallurgischer Schlacken aus Tirol (Kiechl-
berg, Mauken) und Salzburg (Mitterberg) und pyrometamorpher
Schlacken von Brandopferplätzen (Igls, Tirol, Elvas, S-Tirol) und 3.)
geochemische und petrographische Charakterisierung von Silex,
Keramik und Schweinezähnen.
1.) Die mineralogischen und petrographischen Untersuchungen
wurden an den beiden Cu Lagerstätten, Schwaz-Brixlegg und
Pfunderer Berg, der Cu Lagerstätte Mitterberg, der Cu Lagerstät-
te Bartholomäberg/Silbertal und der Cu Lagerstätte Kelchalm/
Bachalm/Röhrerbühel durchgeführt. Diese Daten bildeten die
Grundlage für die geochemischen Untersuchungen von PP09.
2.) Die mineralogischen/archäometallurgischen Untersuchungen
wurden an den prähistorischen Kupferschlacken vom Mitterberg,
dem Kiechlberg als auch von Mauken durchgeführt. Im Zuge der
Ausgrabung des Schmelzplatzes in Mauken/Brixlegg wurden die
ersten Fahlerz und Chalcopyrit Röst- und Schmelzversuche un-
ternommen. Um den Röstprozess der Erze in situ zu beobachten,
wurde eine Hochtemperatur-Aufnahme mittels Pulverröntgendif-
fraktion durchgeführt. Die dabei neu entstandenen Röstprodukte
Leitung: Tropper, Peter; Vavtar, FranzMitarbeiterInnen: Bechter, Daniel; Schneider, Phillip; Steiner Mar-tin; Krismer, MatthiasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), Spezialforschungsbereich (SFB) - TeilprojektLaufzeit: 01.03.2007 - 28.02.2011Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/
Bronzezeitlicher Schmelzofen von Mauken, Brixlegg Verhüttungsschlacke vom Kiechlberg, Thaur
Laufende Forschungsprojekte
171
13 Rohstoffscreening und ausgewählte Hochtemperatur-Untersuchungen an Bindungen für Schleif-werkzeuge (XRD-Entwicklungsprojekt (neu) (Tyrolit))
Kurzbeschreibung des Projekts:
Siehe TitelLeitung:Tessadri, RichardMitarbeiterInnen: Wertl, WaltraudFinanziert durch: Tyrolit Schleifmittelwerk SchwazLaufzeit: 01.10.2006 - 31.09.2008 01.10.2008 - 30.09.2010Kooperationspartner: Tyrolit SchleifmittelwerkeWeiterführende Informationen:Ergebnisse von Industriepartner vorerst nicht freigegeben
14 Geologische Erhebung des IGM Kartenblattes Nr 012 „Schlanders“, insbesondere Kartierung, Leitung und Durchführung der petrographischen, mineralogischen und geochemischen Analysen, Altersdatierun-gen und Koordinierung der Gelände- und Laborarbeiten sowie Informatisierung der Daten (CARG)
Kurzbeschreibung des Projekts:
Siehe TitelLeitung:Tropper, PeterMitarbeiterInnen: Bechter Daniel, Schneider Phillip, Steiner Martin, Krismer MatthiasFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen - Südtirol, Südtiroler
LandesregierungLaufzeit: 18.12.2008 - 31.05.2012
15 Schliffauswertungen
Kurzbeschreibung des Projekts:
Siehe TitelLeitung:Tropper, PeterFinanziert durch: baugrund+wasserLaufzeit: 14.10.2008 - 31.12.2009
Laufende Forschungsprojekte
172
16 Die permische Kontaktmetamorphose im Südalpin (S-Tirol)
Im Perm kam es im Austroalpin als auch im Südalpin zum Auftre-
ten von weitverbreitetem Magmatismus in Zusammenhang mit
einer Hochtemperaturmetamorphose und Extensionstektonik.
Die Metamorphose erreichte vor ca. 270 Ma, amphibolit- bis
granulitfazielle Bedingungen. Die anschließende Abkühlung
fand bis vor ca. 190 Ma statt, und zwar nicht durch Hebung,
sondern durch thermische Equilibrierung, nachdem der stabile
geothermische Gradient wieder erreicht wurde. Geodynamisch
läßt sich dieses Ereignis durch großräumige Extensionen in der
Lithosphäre erklären, wobei im frühen Perm Druckentlastungs-
schmelzen aus dem lithosphärischen Mantel an die Mantel/
Krustengrenze drangen und dort zu riesigen Aufschmelzungen
in Verbindung mit Hochtemperaturmetamorphose führten. Der
diese Prozesse begleitende Magmatismus manifestierte sich vor
allem in massigen Intrusivkörpern wie Gabbros, Graniten, Peg-
matiten als auch voluminösen Vulkaniten. Zu diesen massigen
Intrusivkörpern gehören in Südtirol der Brixner-, Iffinger- und
der Kreuzberggranit. Diese drei Massive bedecken eine Fläche
von ca. 200 km2. Obwohl die Intrusiva bereits zu Beginn des
letzten Jahrhundert geologisch kartiert wurden, wobei Hinweise
auf Kontaktaureolen (Hornfelse) gefunden wurden, gibt es bis
jetzt noch keinerlei mineralchemische oder petrologische Daten
bezüglich der P-T Bedingungen der Kontaktmetamorphose aus
diesen Hornfelsen. Das Hauptziel dieses Projektes liegt daher
in der Ermittlung dieser Daten aus den Hornfelsen, Intrusionen
Leitung: Tropper, PeterMitarbeiterInnen: Bechter, Daniel; Schneider, Phillip; Steiner, Martin; Krismer, MatthiasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.07.2005 - 31.12.2008Forschungszentren: Geogene Dynamik - geogene Stoffe - Alpiner Raum
und dem benachbarten südalpinen Kristallin und zwar durch 1.)
detailierte Kartierungen der Kontaktbereiche zwischen dem me-
tamorphen Basement und den Intrusivkomplexen, 2.) chemische
Analyse der Minerale aus den Hornfelsen, Intrusivkomplexen
und dem südalpinen Kristallin außerhalb der Kontaktaureole,
3.) thermobarometrische Untersuchungen, 4.) theoretische
thermobarometrische Berechnungen (Pseudosections, Petroge-
netische Grids) und 5.) experimentelle Untersuchungen an den
Ausgangsgesteinen. Anschließend werden diese P-T Daten mit
radiometrischen Altersbestimmungen aus den Plutonen (U-Pb,
Ar-Ar, Rb-Sr) und dem benachbarten südalpinen Kristallin kom-
biniert, um einen umfassenden Überblick über die geologische
Entwicklung dieser Gesteine zu erhalten. Diese Daten stellen für
den südalpinen Raum wichtige Ausgangsdaten für die permische,
geodynamische Modellierung dieses Abschnitts der Alpen dar.
Laufende Forschungsprojekte
173
17 Synthesis, Structure refinement and phase transitions in incommensurately modulated Materials
In the joint project of the Leopold-Franzens Universität Innsbruck
(LFUI) and the Academy of Sciences of the Czech Republic (ASCR)
new ICM materials will be synthesised and characterised with
the superspace approach. The first class of materials to be stu-
died are tellurides and selenides, which generally show strong
modulations in one and often two dimensions. Application of
high pressure will be used to increase the modulation effect and
induce a phase transition. In the second class of compounds,
metal oxides of the brownmillerite series with one-dimensional
modulations, the effect of changes in temperature and Fe/Al -
content on the ICM structure will be examined. In the third class
Leitung: Hejny, CliviaMitarbeiterInnen: Kahlenberg, Volker; Krüger, Hannes; Vulić, Pre-dragfinanziert durch: Österreichischer AustauschdienstLaufzeit: 1.1.2007 – 31.12.2008Kooperationspartner: Petříček Václav, Dušek Michal
of ICM matter, naturally occurring and synthetically produced
nephelines, the effect of Na,K-□ and Al-Si- substitution as well
as the influence of changes in temperature on the ICM structure
will be determined.
18 Charakterisierung von polymorphen Arzneistoffen
Kurzbeschreibung des Projekts
Siehe TitelLeitung: Kahlenberg, Volker; Tessadri, RichardMitarbeiterInnen: Többens, Danielfinanziert durch: Sandoz GmbH/KundlLaufzeit: 01.07.2004 - 31.07.2010Kooperationspartner: Institut für Pharmazie und Institut für Anorga-nische, Allgemeine und Analytische Chemie/Universität Innsbruck Weiterführende Informationen: Ergebnise von Industriepartner teil-weise freigegeben (4 Publikationen in press); Patentanmeldungen: 8
Laufende Forschungsprojekte
174
Geographie
Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort
Peter Ergenzinger Ingenieurwissenschaften und Geographie …. Eine
Geschichte von Hasen und von Igeln
26.11.2007 Freie Universität Berlin
Edna Castro Belém – Cidade nas Aguas 11.12.2007 Universidade Federal do
Pará / Belém (Brasilien)
Jörg Maier Perspektiven für den ländlichen Raum 14.12.2007 Universität Bayreuth
Martin Seger Strukturwandel im ländlichen Raum 14.12.2007 Universität Klagenfurt
Olav Slaymaker The Cryosphere, the Landscape and Global Environmental
Change
29.01.2008 University of British
Columbia / Vancouver
(Canada)
Bruno Messerli Berge der Welt – Wasserschlösser für das 21. Jahrhundert? 07.03.2008 Universität Bern
Elmar Kulke Stand und Zukunftspespektiven der Geographie 07.03.2008 Universität Berlin
Christoph Stadel Landwirtschaft und ländliche Räume in den tropischen
Anden. Verwundbarkeit und Entwicklungsperspektiven
07.03.2008 Universität Salzburg
Peter Weichhart Humangeographie – quo vadis? 07.03.2008 Universität Wien
Friedrich
Zimmermann
Geographie Austria – Interessensvertretung der wissenschaft-
lichen Geographie in Österreich
16.07.2008 Universität Graz
Thomas Glade Geomorphologie für die Zukunft 18.08.2008 Universität Wien
Karl-Werner Brand Chancen und Probleme des Leitbilds „Nachhaltige
Entwicklung“
09.12.2008 Universität München
Gast vor träge
Studienjahre 2007/2008/2009
175
Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort
Heinz Veit Gletscher, Seen und Böden der zentralen Anden als Umwelt-
archive
06.11.2007 Universität Bern
Thomas Glade Auswirkungen des Globalen Wandels auf die Geomorpho-
logie
04.12.2007 Universität Wien
Hans-Rudolf Bork China - 6000 Jahre Kultur- und Umweltgeschichte 22.01.2008 Universität Kiel
Christoph Dittrich Indien und die Globalisierung - Potenziale und Herausforde-
rungen am Beispiel der Software-Metropole Bangalore
15.04.2008 Universität Freiburg
i. Br.
Andreas Dittmann Libyen - "Entschurkung" zwischen Pan-Arabismus und Pan-
Afrikanismus
27.05.2008 Universität Gießen
Dieter Anhuf Der tropische Regenwald zwischen Raubbau und Konservie-
rung - Westafrika und Brasilien im Vergleich
28.10.2008 Universität Passau
Frauke Krass Megastädte: Chancen und Risiken der urbanen Motoren glo-
balen Wandels (Festvortrag zum Tag der Geowissenschaften)
25.11.2008 Universität Köln
Beate Lohnert Die Wohnungskrise in den Städten Afrikas. Beispiele aus
Kapstadt, Addis Abeba und Dar es Salaam
22.01.2009 Universität Bayreuth
Martin Coy Brasilien - tropische Großmacht von morgen? Aktuelle Ent-
wicklungen und Probleme
28.04.2009 Universität Innsbruck
Rainer Wehrhahn Transformation lateinamerikanischer Städte zwischen Globa-
lisierung und Local Governance
26.05.2009 Universität Kiel
Gast vor träge
Innsbrucker Geographische Gesellschaft (IGG) - 2007/2008/2009
176
Geologie und PaläontologieMineralogie und Petrographie
Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort
Michaela
Ustaszewski
Aktive Tektonik in den zentralen und westlichen Schweizer
Alpen
08.11.2007 Universität Bern
Helena Rodnight Optically stimulated luminescence dating: theory and appli-
cation
15.11.2007 Universität Innsbruck
Steffen Birk Trinkwasserquellen: Wasserwirtschaftliche Probleme und
Lösungsansätze aus Sicht der Hydrogeologie
22.11.2007 Universität Graz
Romain Bousquet Metamorphism of metasediments at the scale of an orogen:
A key to the Tertiary geodynamic evolution of the Alps
29.11.2007 Universität Potsdam
Friedlinde Götz Die Möglichkeiten mineralogischer Methoden zur Bewertung
von Knochenersatzmaterialien auf Basis von Calciumphos-
phaten
6.12.2007 Universität Erlangen-
Nürnberg
Rolf Kilian Spätglaziale und holozäne Klimaschwankungen im Bereich
der südhemisphärischen Westwinddrift, Südliche Anden
13.12.2007 Universität Trier
Torsten Nagel Wie Kontinente zerreißen - Beobachtungen und Modelle von
der Entstehung passiver Kontinentalränder
10.01.2008 Universität Bonn
Alexandra Friedrich Neue Perspektiven der Hochdruckeinkristallstrukturanalyse 17.01.2008 Universität Frankfurt
Florian Gallien Granulitfazielle Corona-Texturen in Calcit-Dolomit Marmoren
aus der San Juan Provinz (Argentinien)
24.01.2008 Universität Graz
Studienjahre 2007/2008/2009
Gast vor träge
177
Studienjahre 2007/2008/2009
Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort
Christoph
Hauzenberger
Petrologie und Geochemie von verschiedenen Rubin- und
Saphirvorkommen
06.03.2008 Universität Graz
Kurt Krenn Tektonometamorphe Entwicklung einer UHP Suturzone in
den griechischen Rhodopen
13.03.2008 Universität Graz
Hartwig Frimmel Das Goldbudget der Erdkruste 03.04.2008 Universität Würzburg
Johann Goldbrunner Geothermie in Österreich 10.04.2008 Geoteam GesmbH,
Gleisdorf
Wolfgang Müller Laser-Ablation in den Erdwissenschaften - Prinzipien und
Anwendung
24.04.2008 Royal Holloway
University of London
Scott Kieffer Assessing the behavior of rock in slopes 08.05.2008 TU Graz
Thomas Galfetti Early Triassic biotic events and climatic changes: a multidisci-
plinary approach
15.05.2008 Universität Zürich
Marc Luetscher Hydrogeologische Studien alpiner Karst-Aquifere 23.10.2008 Univiersität Innsbruck
Kurosch Thuro Versagensmechanismen großer Massenbewegungen auf der
Spur
30.10.2008 TU München
Walter Kosi Anwendung geophysikalischer Methoden zur Charakterisie-
rung potentieller Kohlenwasserstofflagerstätten
06.11.2008 OMV Exploration &
Production GmbH
Leopold Weber Gibt es eine Europäische Rohstoffpolitik ? Entwicklungen in
der Europäischen Gemeinschaft und in Österreich
13.11.2008 Bmwfj, Wien
Anne-Mette Cheese Ein EU Markt in der Steinzeit ? - und andere Beispiele aus
dem Forschungsgebiet Archäometrie
20.11.2008 Universität Würzburg
Albrecht Hofmann Vulkanausbrüche, Katastrophen, Massensterben 27.11.2008 MPI für Chemie, Mainz
Niko Froitzheim Die tektonometamorphe Entwicklung der westlichen Rhodo-
pen - vorläufige Ergebnisse
04.12.2008 Universität Bonn
Gast vor träge
178
Studienjahre 2007/2008/2009
Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort
Matteo Leoni Structure/Microstructure analysis using X-ray diffraction 11.12.2008 Universitá degli Studi di
Trento (Italien)
Peter Vandenabeele Raman spectroscopy in archaeometry: Science meets art and
antiques
18.12.2008 Universiteit Gent
(Belgien)
Wolfram Kuerschner Late Triassic environmental changes inferred from palynologi-
cal and geochemical studies
15.01.2009 Universität Utrecht
(Niederlande)
Diego Gatta Open-framework silicate at high pressure 22.01.2009 Universitá degli Studi di
Milano (Italien)
Ashima Saika The calcium silicate perovskite forming reaction in the tran-
sition zone of the Earth’s mantle: implications for a split 520
km seismic discontinuity.
12.03.2009 ETH Zürich
Alexander Radinger Moderne Untergrunderkundungsgrundsätze und die Rolle
der Geophysik - Ein Praxisbericht aus der Sicht des Ingenie-
urgeophysikers
19.03.2009 Pöyry Infra GmbH,
Salzburg
Stefan Eder Ingenieurgeologie in einem internationalen Ingenieurbüro -
Leistungsspektrum anhand Tunnelbauten in Tirol
26.03.2009 ILF Beratende
Ingenieure ZT GesmbH,
Rum
Achim Brauer Die Sedimente des Mondsees als hochauflösendes Klima- und
Umweltarchiv
02.04.2009 GeoForschungszentrum
GFZ, Potsdam
Florian Bleibinhaus Tiefenseismik in den Ostalpen 30.04.2009 Universität Salzburg
Reto Gieré Mineralogy of the atmosphere: characteristics and health
impacts of particulate matter
07.05.2009 Universität Freiburg
Keith Evans Enhanced geothermal systems: A summary of 20 years
experience at the EU´s EGS development site at Soultz-sous-
Forêts, France
14.05.2009 ETH Zürich
Gast vor träge
179
Meteorologie und Geophysik
Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort
Klaus Schäfer Untersuchungen ausgewählter Prozesse für die Luftqualität
in Ballungsräumen und sensitiven Regionen
10.10.2007 Institut für Meteorologie
und Klimaforschung,
Garmisch-Partenkirchen
Marc Olefs Beschneiungsklimatologie 10.10.2007 Universität Innsbruck
Michael Winkler Die Rolle der Sublimation auf tropischen Gletschern 17.10.2007 Universität Innsbruck
Wolfgang Langhans Untersuchung von dynamischen Aspekten des August 2005
Hochwassers - Ein Praktikum an der ETH Zürich
17.10.2007 ETH Zürich
Michael Riffler Aerosol optische Dicke aus NOAA AVHRR: Methode und
Fallstudie zur Gotthardsperrung im Juni 2006
24.10.2007 Universität Bern
Christoph Popp Aerosol optische Dicke über Land aus Meteosat-8 SEVIRI Daten 24.10.2007 Universität Bern
Andreas Dörnbrack Staubstürme in Spitzbergen 07.11.2007 Deutsches Zentrum für
Luft- und Raumfahrt,
Oberpfaffenhofen
Axel Kreuter UV-Strahlungsforschung an der Medizinischen Universität
Innsbruck
07.11.2007 Medizinische Universi-
tät Innsbruck
Hermann Mannstein Auswirkungen des Flugverkehrs auf das Klima 02.04.2008 Deutsches Zentrum für
Luft- und Raumfahrt,
Oberpfaffenhofen
Harry Weber-Philipp Die Druck-Wind Relation in tropischen Wirbelstürmen 23.04.2008 Universität Innsbruck
Manuela Lehner Idealisierte Modellsimulationen des Schadstofftransports in
einem zweidimensionalen Tal
21.05.2008 Universität Innsbruck
Martin Schneebeli New tools for the quantitative characterization of the snow-
pack
18.06.2008 Institut für Schnee- und
Lawinenforschung, Davos
Studienjahre 2007/2008/2009
Gast vor träge
180
Meteorologie und Geophysik
Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort
Dietrich Heimann Alpinmeteorologische Aspekte der Lärmausbreitung 25.06.2008 Deutsches Zentrum für
Luft- und Raumfahrt,
Oberpfaffenhofen
Alexander Giordano Meteomedia - Unwetterzentrale Schweiz: Erfahrungen bei
einem führenden Wetterdienstleister
23.10.2008 Meteo Media, Gais
Roger Oechslin Vergleichsmessungen mit Temperatursensoren und Bericht
über Summer School "Atmospheric Measurements"
30.09.2009 Universität Innsbruck
Studienjahre 2007/2008/2009
Gast vor träge
181
182
Institut für Geographie
Gräf, R.; Scharr, K. (2008): Rumänien. Geschichte und Geographie. Wien: UTB Böhlau.
Mergili, M. (2008): The Vegetation of Grootbos Nature Reserve. Fynbos and Forest Ecosystems at the Southernmost Tip of Africa.
Saarbrücken: VDM-Verlag Müller.
Saurwein, K. (2008): Impulse für Innenstädte: Das Beispiel Innsbruck. Saarbrücken: VDM-Verlag Müller.
Borsdorf, A.; Steinicke, E.; Bacik, J.; Bichlmaier, E.; Greth, S.; Schmidt, K.; Schmidt, L.; Singer, K.; Zethner, St. (2009): Anstoß zur
Nachhaltigkeit? Eine Studie zur Bewertung der langfristigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Effekte der EURO 2008 in
Innsbruck / Tirol. Innsbruck: Eigenverlag - Universität Innsbruck (= Inngeo. Innsbrucker Materialien zur Geographie 13).
Keller, L. (2009): Lebensqualität im Alpenraum. Innsbruck: Eigenverlag - Universität Innsbruck (= Innsbrucker Geographische
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Aistleitner, J. (2009): Der Tirol Atlas - Stand und Weiterentwicklung eines modernen, länderübergreifenden Regionalatlas. In:
Kartographische Nachrichten - Fachzeitschrift für Geoinformation und Visualisierung 59/1, S. 18 - 25.
Almeida, P. M. C.; Araújo, R. M.; Santos, J. S. S.; Schmitt, T. (2008): Zertifizierte Früchte - und wirklich alles paletti? Der Streik der
Arbeiter von DEL MONTE. In: Brasilicum 174/175, S. 32 - 33.
Ammering, U. (2008): Ländliches Leben im zentralen Hochland Eritreas - über einen Versuch, die Alltagszusammenhänge und
Lebensverhältnisse unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung zu verstehen. In: Innsbrucker Geographischen Gesellschaft: Innsbru-
cker Jahresbericht 2003-2007. Innsbruck: Eigenverlag, S. 23 - 42.
Ammering, U. (2008): Der Friedhof von Lhanguene. In: Rundbrief Mosambik 76, S. 4 - 5.
Barth-Scalmani, G.; Scharr, K. (2009): Die Konstruktion eines geistigen Raumes im Kronprinzenwerk. Zur politischen Kommunikati-
on zentralstaatlicher Ideen und Visionen sowie ihrer Umsetzung im Vergleich. In: Studia Germanica Napocensia 1, S. 123 - 150.
Borsdorf, A. (2008): Private sector jobs. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi
- Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]:
Spektrum Akademischer Verlag, S. 186 - 187.
Borsdorf, A. (2008): Public sector jobs. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi
- Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]:
Spektrum Akademischer Verlag, S. 184 - 185.
Aufsätze in Zeitschriften, Sammelbänden, Proceedings etc.Studienjahr 2008/2009
Publikationen
Monographien, Editionen, Lexika, Bibliographien etc.Studienjahr 2008/2009
183
Borsdorf, A. (2008): Retail sector jobs. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi
- Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]:
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- Atlante delle Alpi - Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo).
Heidelberg [u.a.]: Spektrum Akademischer Verlag, S. 104 - 105.
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forum luzern (ed.): Der ländliche Raum im Aufbruch? Herausforderungen und Förderkonzepte in den Alpenländern. 14. Internati-
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Borsdorf, A.; Sánchez, R.; Marchant, C. (2008): Aprendiendo de los errores. La necesidad de cambios a la política nacional de
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Borsdorf, A.; Stötter, J.; Veulliet, E. (2008): Managing Alpine Future – an introduction. In: Borsdorf, A.; Stötter, J.; Veulliet, E.:
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Akademie der Wissenschaften (= IGF-Forschungsberichte 2), S. 11 - 14.
Borsdorf, A.; Tappeiner, U.; Tasser, E. (2008): Introduction. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes
- Atlante delle Alpi - Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo).
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Borsdorf, A. (2009): Urban Entertainment Center. In: Köck, G.; Lammerhuber, L.; Piller, W.E.: Planet Austria. Wien: Verlag der
Österreichischen Akademie der Wissenschaften, S. 371 - 379.
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lungen und Perspektiven der Geographie in Österreich. Wien: Österreichische Geographische Gesellschaft, S. 157 - 159.
Borsdorf, A. (2009): Gated Communities als Folge sozialräumlicher Segregationsprozesse. In: Musil, R.; Staudacher, C. (Hrsg.):
Mensch. Raum. Umwelt. Entwicklungen und Perspektiven der Geographie in Österreich. Wien: Österreichische Geographische
Gesellschaft, S. 167.
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Borsdorf, A. (2009): Zwischenstadt - Stadtland oder nur noch Stadt? Zur Entwicklung im Stadt-Land-Verbund. In: GW-Unterricht
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Borsdorf, A.; Coy, M. (2009): Megacities und Globaler Wandel. Beispiele aus Lateinamerika. In: Technikfolgenabschätzung - Theo-
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Borsdorf, A.; Hidalgo, R. (2009): Searching for fresh air, tranquility and rural culture in the mountains: A new lifestyle for Chile-
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Keller, L. (2009): Leistungsüberprüfung im GW-Unterricht – Von der W-Frage zum transparenten Testformat. Teil 2. In: GW-
Unterricht 115, S. 11 - 18.
Keller, L.; Deutinger, M. (2009): Weltweite Bevölkerungsentwicklung: Zentrale Trends und Prognosen. In: Unterrichts-Konzepte
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Kerschner, H. (2008): Emer.o.Univ.Prof. Dr. h.c. Franz Fliri - 90 Jahre. In: Mitteilungen der österreichischen geographischen Gesell-
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