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Fakultätsbericht

Date post: 05-Jan-2017
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1 Fakultätsbericht Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften
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Page 1: Fakultätsbericht

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FakultätsberichtFakultät für

Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Page 2: Fakultätsbericht

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Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Innrain 52f, Bruno-Sander-Haus

A-6020 Innsbruck

Dekan:

Univ.-Prof. Dr. Martin Coy

Tel.: +43 (0)512 507 96103, e-mail: [email protected]

Referentin des Dekans:

Monika Kößler

Tel.: +43 (0)512 507 96125, Fax: +43 (0)512 507 2877

e-mail: [email protected]

Fakultätsstudienleiter:

Univ.-Prof. Dr. Christoph Spötl

Tel.: +43 (0)512 507 5593, e-mail: [email protected]

Vorsitzender des Fakultätsrats:

Univ.-Prof. Dr. Michael Kuhn

Tel.: +43 (0)512 507 5450, e-mail: [email protected]

Redaktion:

Mag. Michael Klingler, Mag. Julia Scharting

Layout:

Mag. Michael Klingler, Mag. Julia Scharting, Melanie Staffner

http://www.uibk.ac.at/fakultaeten/geo_und_atmosphaerenwissenschaften/

Innsbruck, im November 2010

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FakultätsberichtGeo- und Atmosphärenwisssenschaften

2008-2009

Page 4: Fakultätsbericht

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Page 5: Fakultätsbericht

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort des Rektors 6Vorwort des Dekans 7

Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften 11

Kurzprofil und Leitbild 12 Personalia 14 Kooperationspartner der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften 15 Vorstellung der Institute 16 Institut für Geographie 16 Institut für Geologie und Paläontologie 18 Institut für Meteorologie und Geophysik 20 Institut für Mineralogie und Petrographie 22 Labor - Infrastruktur 24

Studien an der Fakultät 31

Bachelor- und Masterstudien 32 Lehramtsstudium Geographie und Wirtschaftskunde 40 Doktoratsstudium 42 Wissenschaftliche Arbeiten 44 Diplomarbeiten 44 Masterarbeiten 52 Dissertationen 53 Habilitationen 64

Forschung an der Fakultät 67

Forschungszentrum Klima und Kryosphäre 68 Forschungszentrum Geogene Dynamik – geogene Stoffe 74 Forschungszentrum Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit 78 Laufende Forschungsprojekte 84 Gastvorträge 174 Publikationen 182

Page 6: Fakultätsbericht

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Liebe Leserinnen und Leser,

der globale Klimawandel und seine regionalen Auswirkungen,

der immer größer werdende Raum- und Ressourcenbedarf der

Menschen und die damit verbundenen Umweltveränderungen

sind bedeutende Probleme, mit denen sich unsere Gesellschaft

derzeit konfrontiert sieht. Zu deren richtiger Beurteilung und

zur Suche nach möglichen Lösungen liefern die Geo- und

Atmosphärenwissenschaften mit ihren Forschungsrichtungen

einen wesentlichen Beitrag. Die Geographie, die Geologie und

Paläontologie, die Mineralogie und Petrographie sowie die Me-

teorologie und Geophysik produzieren wissenschaftlich fundierte

Kenntnisse für die notwendige breite Diskussion dieser großen

Fragestellungen unserer Zeit. Es freut mich sehr, dass viele

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Fakultät für Geo- und

Atmosphärenwissenschaften sich mit ihrem Wissen auch aktiv

in diese Diskussionen einmischen und damit an der Gestaltung

unserer Zukunft mitwirken.

Dieser Bericht gibt Ihnen einen Einblick in die zahlreichen

Forschungsleistungen der Fakultät für Geo- und Atmosphären-

wissenschaften. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler

dieser Fakultät leisten großartige Arbeit und tragen mit dazu bei,

dass die Universität Innsbruck zu den führenden Hochschulen

im Land zählt. Von der Fachzeitschrift Times Higher Education

wurde sie z.B. in ihrem diesjährigen internationalen Hochschul-

ranking als beste österreichische Universität bewertet. Wir zählen

nach diesem Ranking zu den weltweit besten 200 Universitäten.

Solche Leistungen sind nur durch die gute Arbeit unserer Mit-

arbeiterinnen und Mitarbeiter in Lehre und Forschung möglich,

die unter nicht immer ganz einfachen Rahmenbedingungen eine

international konkurrenzfähige Arbeit leisten.

Ich möchte allen wissenschaftlichen und auch den nichtwissen-

schaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Namen der

Universität für ihr großes Engagement danken. Sie haben die

Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften zu einem

Aushängeschild der Universität Innsbruck gemacht. Mein beson-

derer Dank gilt auch Dekan Univ.-Prof. Dr. Martin Coy, der die

Geschicke der Fakultät bereits seit ihrer Gründung im Jahr 2004

leitet.

o. Univ.-Prof. Dr. Karlheinz Töchterle

Rektor der Universität Innsbruck

Vor wor t des Rektors

Page 7: Fakultätsbericht

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Mit dem vorliegenden Bericht legt die Fakultät für Geo- und

Atmosphärenwissenschaften der Leopold-Franzens-Universität

Innsbruck Rechenschaft über ihre Aktivitäten in den Jahren

2008 und 2009 ab. Dabei wird, ebenso wie auch in den vorher-

gehenden Berichten, aufs Neue unter Beweis gestellt, dass die

geo- und atmosphärenwissenschaftliche Forschung am Standort

Innsbruck eine bemerkenswerte Vielfalt, Breite, Innovativität

und Aktualität aufweist. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

aller vier Institute der Fakultät, der Geographie, der Geologie

und Paläontologie, der Mineralogie und Petrographie sowie

der Meteorologie und Geophysik, tragen mit ihren jeweiligen

Forschungsaktivitäten, mindestens ebenso aber mit ihrem Enga-

gement in der Lehre zum anerkanntermaßen guten Image der

Innsbrucker Geo- und Atmosphärenwissenschaften bei. Mit den

insgesamt 139 in diesem Bericht dokumentierten Forschungsvor-

haben, über die in den beiden Jahren des Berichtszeitraums ein

Drittmittelvolumen von annäherungsweise 5,6 Millionen Euro in

unserer Fakultät bewegt wurde und in denen – neben den Pro-

jektleiterinnen und Projektleitern - über 64 Wissenschaftlerinnen

und Wissenschaftler beschäftigt waren, dokumentieren die In-

nsbrucker Geo- und Atmosphärenwissenschaften eine hohe Lei-

stungsfähigkeit und internationale Sichtbarkeit. Mehr als 25 auf

Initiative von Mitgliedern der Fakultät für Geo- und Atmosphä-

renwissenschaften im Berichtszeitraum 2008/2009 organisierte

wissenschaftliche Veranstaltungen, Tagungen, Konferenzen oder

Workshops zeugen von einer hervorragenden Vernetzung der

Innsbrucker Geo- und AtmosphärenwissenschaftlerInnen in ihren

jeweiligen scientific communities. Somit leisten die Geo- und

Atmosphärenwissenschaften auf vielfältige Weise sowohl in der

Grundlagenforschung als auch in der anwendungsorientierten

Forschung ihren Beitrag zu den gesellschaftlich relevanten

Zukunftsfragen des Klimawandels, der vielfältigen ökologischen

und sozioökonomischen Risiken im Kontext des global change,

der Ressourcenproblematik sowie einer am Nachhaltigkeitsleit-

bild orientierten Entwicklungsperspektive.

Im Berichtszeitraum prägten vor allem drei Momente die Belange

der Fakultät: Im Jahr 2008 galt es in einem breit aufgestellten,

intensiven und partizipativen Prozess die Perspektiven der zu-

künftigen Entwicklung der Innsbrucker Geo- und Atmosphären-

wissenschaften im Rahmen der Erarbeitung des Universitätsent-

wicklungsplans 2010-2015 zu diskutieren und neu zu definieren.

Hierbei spielten sowohl Fragen der Stellenwidmungen als auch

künftige Orientierungen in Forschung und Lehre eine wesent-

liche Rolle. Die Konzeption zusätzlicher Studienangebote –

Vor wor t des Dekans

Page 8: Fakultätsbericht

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ein neu zu konzipierender Master-Studiengang Climate Change in

Mountain Regions sowie ein weiterer neuer Master-Studiengang

Regional Governance und nachhaltige Raumentwicklung – war

ebenso von Bedeutung wie die maßgebliche Beteiligung der Fa-

kultät am Zustandekommen des neuen Forschungszentrums alpS

Centre for Climate Change Adaptation Technologies. Ab Okto-

ber 2009 ging es wesentlich darum, den neuen Kollektivvertrag

für die ArbeitnehmerInnen der Universitäten auf der fakultären

Ebene mit Leben zu erfüllen. So galt es beispielsweise, Kriterien

für die im Rahmen der Förderung des wissenschaftlichen Nach-

wuchses besonders wichtigen Qualifizierungsvereinbarungen zu

erarbeiten. Ebenso wurde im Wintersemester 2009/10 mit der

Einführung der neuen Doktoratsstudien in den Bereichen At-

mosphärenwissenschaften, Erdwissenschaften und Geographie

innerhalb der Fakultät die Umstellung auf die so genannte „Bo-

logna-Architektur“ auf allen Studienniveaus endgültig vollzogen.

Am Ende dieses Vorwortes möchte ich vor allem Dank sagen: Zu-

nächst allen Kolleginnen und Kollegen unserer Fakultät, die mit

ihren Beiträgen das Zustandekommen dieses Berichtes ermög-

licht haben. Dank gilt in besonderer Weise Mag. Julia Scharting

und Mag. Michael Klingler, die mit außergewöhnlichem Einsatz

die Konzeption und redaktionelle Bearbeitung des hiermit

vorgelegten Berichtes übernommen haben. Und schließlich gilt

spezieller Dank unserer Fakultätsreferentin, Frau Monika Kößler,

die mit hoher Professionalität und unermüdlichem Engagement

Tag für Tag ihren ganz speziellen Beitrag zur Profilierung unserer

Fakultät leistet.

Univ.-Prof. Dr. Martin Coy

Dekan der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Vor wor t des Dekans

Page 9: Fakultätsbericht

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Page 10: Fakultätsbericht

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Page 11: Fakultätsbericht

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Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Page 12: Fakultätsbericht

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Vor dem Hintergrund des globalen Klimawandels, der sich

verschärfenden Ressourcenproblematik sowie zunehmender

Raumansprüche der Gesellschaft und der dadurch verursachten

Umweltveränderungen und Umweltbelastungen erhalten geo- und

atmosphärenwissenschaftliche Fragestellungen eine immer größere

Bedeutung. Aufgrund ihrer fachlichen Kompetenz im Bereich der

Erforschung von Regelmechanismen und Wechselwirkungen in der

Atmosphäre, der Kryosphäre und der Lithosphäre sowie aufgrund

ihrer Kompetenz in der Erforschung raumrelevanter anthropogener

Prozesse leisten die modernen Geo- und Atmosphärenwissen-

schaften wesentliche Beiträge zur Klima- und Landschaftsgeschich-

te, zur global change-Forschung (z.B. Klimafolgenforschung),

zur Erforschung von Stoffkreisläufen, zur Erforschung von

Naturgefahren und Risiken sowie zur Regionalentwicklung und zu

räumlichen Interessenkonflikten.

Damit sind die Geo- und Atmosphärenwissenschaften in besonde-

rer Weise geeignet, der Gesellschaft wissenschaftliche Erkenntnisse

für eine am Leitbild der Nachhaltigkeit orientierte Zukunftsentwick-

lung zur Verfügung zu stellen und somit den gesellschaftlichen

Aufgaben universitärer Forschung und Lehre gerecht zu werden.

Am Universitätsstandort Innsbruck leitet sich hieraus eine besonde-

re Verantwortung für die wissenschaftliche Erforschung des alpinen

Raumes – speziell für Tirol, Südtirol und Vorarlberg - ab, der durch

ein sensibles Mensch-Umwelt-Verhältnis sowie durch eine Vielzahl

spezifischer Veränderungen, Belastungen und Gefahrenpotenziale

gekennzeichnet wird. Insofern sieht sich die Fakultät für Geo- und

Atmosphärenwissenschaften nicht nur zu einer international

konkurrenzfähigen, hochrangigen Grundlagenforschung, sondern

ebenso in Erfüllung der Funktionen einer Landesuniversität zu

Lehre und Forschung über und für die Region in besonderem Maße

verpflichtet.

Aufgrund ihrer Lage inmitten der Alpen hat die Leopold-Franzens-

Universität seit jeher eine einzigartige Bedeutung als Standort geo-

und atmosphärenwissenschaftlicher Forschung und Lehre sowohl

im österreichischen als auch im europäischen Kontext. Dies schlägt

sich in einer langjährigen Tradition herausragender Forschungs-

ergebnisse in den Bereichen der Meteorologie, der Geographie

und der Erdwissenschaften (Geologie, Mineralogie) nieder. Die

überregionale Bedeutung des Standorts Innsbruck dokumentiert

sich insbesondere in den Bereichen der Hochgebirgsforschung, der

Alpinen Meteorologie (z.B. Auswirkungen komplexer Orographie

auf die Atmosphäre – Schadstoffausbreitung, Föhn, Niederschlag),

der Kryosphärenforschung (insbesondere Forschungen zu Schnee

und Eis), der Alpinen Geologie und Quartärforschung, der Natur-

gefahrenforschung, der Landeskunde und vergleichenden Regio-

Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

nalforschung, aber auch der Experimentellen Mineralogie sowie

der Materialforschung. In den genannten Forschungsfeldern liegen

die herausragenden Kompetenzbereiche der Fakultät für Geo- und

Atmosphärenwissenschaften, die auch der Lehre an der Fakultät

ein besonderes Profil verleihen.

Die Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften setzt sich

zum Ziel, zukunftsorientierte Prioritäten im Sinne der Schwer-

punktdefinition und Profilbildung für die geo- und atmosphären-

wissenschaftliche Forschung und Lehre an der Leopold-Franzens-

Universität zu setzen, um auf diese Weise eine bestmögliche

Positionierung der Leopold-Franzens-Universität im Wettbewerb

der Standorte geo- und atmosphärenwissenschaftlicher Forschung

und Lehre nicht nur in Österreich, sondern auch im benachbarten

Ausland zu erreichen.

Hierfür bilden die folgenden Stärken der Fakultät eine wesentliche

Voraussetzung:

• Im Bereich der Grundlagenforschung und der Vermittlung ent-

sprechender Inhalte in der Lehre werden in den vier Instituten

der Fakultät alle Kernbereiche der Geo- und Atmosphären-

wissenschaften abgedeckt. Dies muss auch in Zukunft für die

Garantierung eines hohen Qualitätsstandards in Forschung und

Lehre von entscheidender Bedeutung sein.

• DerFächerkanoninnerhalbderFakultätvonderMeteorologiebis

zur Humangeographie erlaubt fakultätsintern in hervorragender

Weise die interdisziplinäre Kombination natur- und gesellschafts-

wissenschaftlicher Herangehensweisen in der Forschung und

eine entsprechende Vermittlung in der Lehre. Dies ermöglicht für

die Zukunft eine noch stärkere Ausrichtung auf die gesellschaft-

lich relevanten Fragen des Mensch-Umwelt-Verhältnisses.

• Neben der Grundlagenforschung ist insbesondere die Anwen-

dungsorientierung ein hochrangiges Anliegen der in der Fakultät

vertretenen Fächer in Forschung und Lehre. Die Stärkung pra-

xisrelevanter Forschung und Lehre stellt eine wichtige Priorität

für die zukünftige Entwicklung dar. Dabei sind die neu einge-

richteten Bachelor- und Masterstudien als Chance zu verstehen,

innerfakultäre Synergien zu nützen, zukunftsrelevante Themen-

bereiche stärker in die Lehre einzubringen, die Studien auf zu-

kunftsorientierte Berufsfelder auszurichten und gleichzeitig den

wissenschaftlichen Anspruch, vor allem im Masterstudium, den

Innsbrucker Kompetenzbereichen entsprechend, zu verstärken.

• Alle Fächer der Fakultät fürGeo- undAtmosphärenwissenschaf-

ten weisen bereits heute eine deutliche interfakultäre Vernetzung

auf. Diese interfakultäre Vernetzung soll durch die aktive Beteili-

gung an verschiedenen universitären Forschungsschwerpunkten

in Zukunft weiter ausgebaut und intensiviert werden.

Kurzprofil und Leitbild

Page 13: Fakultätsbericht

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Dekan: Univ.-Prof. Dr. Martin Coy

Fakultätsstudienleiter und Vizedekan: Univ.-Prof. Dr. Christoph Spötl

Vorsitzender des Fakultätsrates: Univ.-Prof. Dr. Michael Kuhn

Fakultätsreferentin: Monika Kößler

Die Institute der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften:

Institut für Meteorologie und GeophysikInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Michael KuhnStv.: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut Rott

Institut für GeographieInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Johann StötterStv.: Ao. Univ.-Prof. Dr. Friedrich Schöberl

Institut für Geologie und PaläontologieInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr.Bernhard FügenschuhStv.: Univ.-Prof. Dr. Rainer Brandner

Institut für Mineralogie und PetrographieInstitutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Volker KahlenbergStv.: Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Tropper

Die Struktur der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

(seit 01.10.2008)

Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Page 14: Fakultätsbericht

14

Im Berichtszeitraum der Jahre 2008/2009 standen die vier Insti-

tute der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften im

Zeichen der folgenden personellen Entwicklungen:

Im Institut für Geologie und Paläontologie ging nach vielen Jah-

ren der Arbeit in der Institutsverwaltung und ebenso nach vielen

Jahren des Engagements im Senat der Universität Innsbruck Frau

Monika Tessadri-Wackerle in Pension. Frau Tessadri-Wackerle, die

ohne jeden Zweifel das Institut für Geologie und Paläontologie

ganz wesentlich mitgeprägt hat, wurde im Juni 2010 in Anerken-

nung ihrer Verdienste das Ehrenzeichen der Universität Innsbruck

verliehen. Ebenso im Jahr 2009 und ebenso im Institut für Geolo-

gie und Paläontologie ging Herr Univ.-Prof. Dr. Rainer Brandner in

Pension. Allerdings war die Pensionierung von Kollegen Brandner

insofern zunächst einmal nur von sehr kurzer Dauer, als er bereits

im Jahr 2010 befristet für drei Jahre wieder zum Universitätspro-

fessor auf Zeit (gemäß §99 UG) an seinem angestammten Institut

bestellt wurde. Hintergrund hierfür ist die einzigartige Expertise,

über die Kollege Brandner im Kontext der geowissenschaftlichen

Begleitforschung zum Brenner-Basistunnel verfügt und die

aufgrund seiner Weiterbeschäftigung der Universität und der

Fakultät weiterhin erhalten bleibt.

Wie bereits im letzten Fakultätsbericht erwähnt, hat im Juni 2008

Herr Univ.-Prof. Dr. Roland Stalder im Institut für Mineralogie und

Petrographie die Nachfolge von o.Univ-Prof. Dr. Peter Mirwald

auf der Professur für Mineralogie und Petrologie angetreten. Mit

der Berufung von Kollegen Stalder konnte in der Innsbrucker

Mineralogie unter anderem die Kontinuität im international

renommierten Bereich der experimentellen Hochdruckforschung

gewahrt und ausgebaut werden. Auf der Basis parallel erfolgter

Berufungen in der Fakultät für Chemie und Pharmazie wurde der

Innsbrucker Cluster der experimentellen Hochdruckforschung

zusätzlich gestärkt. Ebenso im Institut für Mineralogie und

Petrographie ging im ersten Quartal des Jahres 2010 Herr ao.

Univ.-Prof. Dr. Franz Vavtar in den Ruhestand. Herr Kollege Vavtar

hat nicht nur über viele Jahre hinweg den wichtigen Bereich der

Lagerstättenkunde in der Innsbrucker Mineralogie vertreten und

sich dabei in den letzten Jahren auch besonders im Rahmen des

SFB HiMAT engagiert, Kollege Vavtar hat darüber hinaus über

mehrere Jahre hinweg die Funktion des Studienbeauftragten für

den Bereich der Erdwissenschaften übernommen. Die Fakultät ist

Herrn Kollegen Vavtar für sein unermüdliches Engagement sehr

dankbar und wünscht ihm für die kommende Zeit alles Gute.

Hinsichtlich des Innsbrucker Instituts für Meteorologie und Geo-

physik ist zu vermelden, dass die mehrjährige Vakanz durch den

Wechsel von Herrn Univ.-Prof. Dr. Martin Ehrendorfer an die Uni-

versität Reading (Großbritannien) durch die Berufung von Herrn

Univ.-Prof. Dr. Mathias Rotach auf die Professur für Dynamische

Meteorologie zum 1. Juni 2010 beendet werden konnte. Herr

Kollege Rotach, der aus Zürich nach Innsbruck gekommen ist, hat

sich bereits in kürzester Zeit in Institut und Fakultät gut eingelebt.

Wir, die Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften,

wünschen Herrn Kollegen Rotach alles Gute und freuen uns auf

eine für alle Seiten nutzbringende Zusammenarbeit.

Personalia

Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Page 15: Fakultätsbericht

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Kooperationspartner der Fakultät für Geo-und Atmosphärenwissenschaften

Sandoz GmbH / Kundl

www.sandoz.at

Institut für Umweltphysik, Heidelberger Akademie der Wissenschaften

http://www.iup.uni-heidelberg.de/

alpS-Zentrum für Naturgefahren und Risikomanagement

www.alp-s.at/

Forschungsstelle für Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt

Österreichische Akademie der Wissenschaften

www.oeaw.ac.at/igf/

Daniel Swarovski & Co

www.swarovski.com

Tyrolit Schleifmittelwerke

www.tyrolit.at

Illwerke-VKW

http://www.illwerkevkw.at/

PhysTech Coating / Reutte

www.phystech-coating.com

Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Page 16: Fakultätsbericht

16

Das Institut für Geographie konnte auch im Jahr 2008 im verglei-

chenden Ranking aller ca. 50 Universitätsinstitute im deutschen

Sprachraum wieder einen Spitzenplatz einnehmen. Das positive

Abschneiden ist sicherlich zu einem großen Teil der für ein kleines

Institut mit nur 21 festen Mitarbeitern sehr hohen Forschungslei-

stung zu verdanken, die durch die fast 50 Wissenschaftler/innen

dokumentiert wird, die in über ca. 40 Drittmittelforschungspro-

jekten oder als Stipendiatinnen und Stipendiaten am Institut tätig

sind.

Dieser Forschungsintensität liegt zum einen das am Institut für

Geographie angesiedelte Forschungszentrum „Globaler Wandel

– regionale Nachhaltigkeit“zugrunde, das für viele wissenschaft-

liche Aktivitäten den fachtheoretischen Hintergrund bereitstellt.

Über die hierin entwickelten Gedanken zum Mensch-Umwelt-

Verhältnis wird das Institut in immer stärkerem Maße von außen

wahrgenommen. Aktive Außenwirkung hat das Institut vor allem

auch durch die koordinierende Beteiligung beim Antrag und dem

Aufbau des neuen alpS-Centre for Climate Change Adaptation

Technologies erzielt. Alle Forschungsaktivitäten in diesem neuen,

dem Nachhaltigkeitsgedanken verpflichteten Forschungszentrum

basieren auf dem Grundgedanken der untrennbaren Verknüpf-

ung von Mensch-Umwelt-Systemen.

Die verstärkte Visibilität des Instituts für Geographie wirkt sich

auch in den Studierendenzahlen aus, die im Berichtszeitraum

weiter gestiegen sind. Im Studienjahr 2008/2009 waren in den

vier am Institut für Geographie angesiedelten Studiengängen

über 600 Studierende inskribiert:

• Masterstudium Geographie: Globaler Wandel – regionale

Nachhaltigkeit

•DoktoratsstudiumGeographie

• Kombinationspflichtiges Lehramtsstudium Geographie und

Wirtschaftskunde

• GeographieDiplom(StudienbeginnbisSommersemester2007

möglich)

Hinzu kommen die Studierenden aus dem ersten gemeinsamen

Jahr des fakultären Bachelorstudiums Geo- und Atmosphären-

wissenschaften sowie jene, die ab dem 3. Semester die Vertie-

fungsrichtung Geographie gewählt haben.

Im Zuge der Umsetzung des Bologna-Prozesses mit dem

zusätzlichen neuen Bachelorstudium hat die Zahl der Absolventen

deshalb auch vom Studienjahr 2007/2008 von knapp unter 50

auf über 75 im Studienjahr 2008/2009 zugenommen.

Vorstellung der Institute

Institut für Geographie

Page 17: Fakultätsbericht

17

MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)

Professoren:Univ.-Prof. Dr. Borsdorf, AxelUniv.-Prof. Dr. Coy, MartinUniv.-Prof. Dr. Stötter, Johann

Wissenschaftliches Personal:OR Dr. Aistleitner, JosefAo. Univ.-Prof. Dr. Frantz, KlausDr. Geitner, ClemensAss.-Prof. Dr. Heller, ArminAo. Univ.-Prof. Dr. Kaser, GeorgAo. Univ.-Prof. Dr. Kerschner, HannsDr. Keller, LarsDr. Marzeion, BenDr. Neuburger, MartinaAo. Univ.-Prof. Dr. Nicolussi, KurtPD Dr. Scharr, KurtDipl.-Geogr. Schmitt, TobiasAo. Univ.-Prof. Dr. Schöberl, FriedrichAo. Univ.-Prof. Dr. Steinicke, ErnstDipl.-Geogr. Töpfer, TobiasDr. Wastl, Maria

Nichtwissenschaftliches Personal:Förster, KlausHaffner, Maria Lassner, WaltraudMag. Rastbichler, Elisabeth

ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009):Mag. Ammering, UteMag. Beismann, MichaelMag. Bollmann, ErikMag. Borsdorf, Falk FlorianMsc. Fritzmann, PatrickMag. Galos, StephanMag. Großhauser, MartinMag. Haida, ChristinMag. Jochem, AndreasMsc. Lang, PhillippMsc. Link, SteffenMag. Löffler, RolandMag. Maukisch, MarkusDipl.-Reg. Merklein, AnneMag. Monreal, MatthiasPD Dr. Mölg, ThomasDr. Nicholson, LindseyMag. Petrini-Monteferri, FredericMag. Pichler, ThomasMag. Prinz, RainerDr. Sailer, RudolfDr. Sass, OliverMag. Schernthaner, Michael Mag. Steiger, RobertStoeger, Florence

Institut für GeographieInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck

Tel.: +43 (0)512 507 5401Fax: +43 (0)512 507 2895e-mail: [email protected]://www.uibk.ac.at/geographie/

Studierende:Studienjahr 2007/08Studierende: 688AbsolventInnen: 46

Studienjahr 2008/09Studierende: 692AbsolventInnen: 77

StipendiatInnen:Dobler, Christian (UIBK)Greissing, Anna (UIBK)Harasztos, Karolina (UIBK)Klingler, Michael (UIBK)Knoll, Christoph Claus (UIBK)Marchant, Carla (ÖAD)Nurhadi (Indonesische Regierung)Reutz-Hornsteiner, Birgit (UIBK)Ruiz Peyré, Fernando (ÖAD)Sanchez, Rafael (CONICYT Chile)Saurwein, Karin (UIBK)Schober, Alexander (UIBK)Setiawan, AnggriMölg, Thomas (Fulbright Stipendium)

Vorstellung der Institute

Mag. Thurner, AndreaMag. Tragwöger, ElisabethDr. Tusch, MarkusDr. Ungureanu, ConstantinMag. Vetter, MichaelMag. Walder, JudithMag. Wanker, ChristineMag. Winkler, Michael

Page 18: Fakultätsbericht

18

Das Institut für Geologie und Paläontologie erlebte in den

vergangenen Jahren eine sehr dynamische Entwicklung. Durch

die Einführung des neuen Bachelorstudiums mit einem gemein-

samen ersten Jahr für die gesamten Geowissenschaften nahm

die Zahl der Studierenden in den Erdwissenschaften sprunghaft

zu. Sie liegt heute auf einem erfreulich hohen Niveau, das aber

auch die Kapazitätsgrenzen der beiden erdwissenschaftlichen In-

stitute aufzeigt. Insbesondere bei den sehr betreuungsintensiven

Gelände- und Laborkursen scheint die Grenze wohl erreicht.

Gerade die geländebasierte Ausbildung wird am Standort Inns-

bruck in den Erdwissenschaften sehr betont. Zahlreiche positive

Rückmeldungen zeigen uns hier, dass diese Fokussierung auf

feldbasierte Grundlagen teilweise gegen den gesamteuropä-

ischen Trend läuft und somit ein Alleinstellungsmerkmal darstellt.

Als Bestätigung kann die extrem hohe Zahl der Studienabgänger

gewertet werden, die sofort eine Anstellung erhalten.

Die Forschung am Institut orientiert sich schwerpunktmäßig an

drei Professuren:

1) Sedimentgeologie, Stratigraphie und Regionale Geologie

2) Strukturgeologie und Geodynamik

3) Quartärgeologie und Paläoklimaforschung

In allen drei Bereichen konnten Stellen erfolgreich nachbesetzt

bzw. der Personalstand teilweise sogar angehoben werden. Neue

Forschungsprojekte konnten erfolgreich eingeworben werden

und ergeben, zusammen mit den zahlreichen bestehenden und

laufenden Projekten, das Bild eines überaus aktiven und interna-

tional vernetzten Instituts.

Im Lichte dieser jüngsten sehr positiven Entwicklungen gilt es

nun in allen Bereichen diesen hohen Stand zu halten und weiter

zu festigen.

Institut für Geologie und Paläontologie

Vorstellung der Institute

Page 19: Fakultätsbericht

19

MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)

Professoren:Univ.-Prof. Dr. Brandner, RainerUniv.-Prof. Dr. Fügenschuh, BernhardUniv.-Prof. Dr. Spötl, Christoph

Wissenschaftliches Personal:Ao. Univ.-Prof. Dr. Krainer, KarlAo. Univ.-Prof. Dr. Mette, WolfgangAo. Univ.-Prof. Dr. Ortner, HugoBSc. PhD Rodnight, HelenaAo. Univ.-Prof. Dr. Sanders, DiethardAo. Univ.-Prof. Dr. Schäfer, Dieter

Nichtwissenschaftliches Personal:Mag. Eberhöfer, AndreaGratzl, ReginaHeller, René-FelixWimmer, Manuela

ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009):Mag. Dr. Boch, RonnyDr. Dublyansky, JuriDîpl.-Geogr. Kantischeider, SigrunMsc Dr. Luetscher, MarcMag. Dr. Meyer, MichaelMag. Dr. Ostermann, Marc-AndréDr. Pawlik, AlfredMag. Pomella, HannahMag. Reiser, MartinMag. Reiter, FranzMag. Schaffhauser, MariaBsc. Schmidmair, DanielaMag. Starnberger, ReinhardMag. Töchterle, AndreasUllmann, Josef

Institut für Geologie und PaläontologieInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck

Tel.: +43 (0)512 507 5581Fax: +43 (0)512 507 2914e-mail: [email protected]://www.uibk.ac.at/geologie/

Studierende:Studienjahr 2007/08Studierende: 112AbsolventInnen: 8

Studienjahr 2008/09Studierende: 104AbsolventInnen: 14

StipendiatInnen:Meyer, Michael (FWF)Pomella, Hannah (ÖAW)

Vorstellung der Institute

Page 20: Fakultätsbericht

20

Das Institut für Meteorologie und Geophysik (IMGI) besteht seit

1906, es hat sieben wissenschaftliche und vier nichtwissenschaft-

liche Planstellen sowie durchschnittlich zwölf Projektangestellte;

mit Diplomanden, Dissertanten, Praktikanten und freien Mitarbei-

tern werden zur Zeit 45 Arbeitsplätze besetzt. Seit 1906 wurden

mehr als 1200 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, die im

Jahr 1911 gegründete Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazial-

geologie wird seit dem Jahre 1970 vom Institut herausgegeben.

Das Institut betreibt das meteorologische Observatorium, eine

Außenstelle in Vent im Ötztal und automatische Wetterstationen

im Wipptal, am Hintereisferner und in Spitzbergen.

Das Institut nimmt an den universitären Forschungszentren „Klima

und Kryosphäre“ und „Hochleistungsrechnen“ sowie an dem For-

schungsschwerpunkt „Alpiner Raum: Mensch und Umwelt“ teil.

Die vom Gebirge beeinflusste Strömung der Atmosphäre und

ihre Vorhersagbarkeit stehen in der Forschung der Gruppen

„Gebirgsmeteorologie“ und „Atmosphärendynamik“ am IMGI

an vorderer Stelle. Inspirierend für diese Arbeit wirkt hier beson-

ders der Standort des IMGI mit dem großartigen Blick von den

Büroräumen auf die Berge der Innsbrucker Umgebung mit ihrem

Einfluss auf Wolken, Himmel, Niederschlag, Windverhältnisse und

die vielfältigen weiteren Wettererscheinungen.

Die wissenschaftlichen Fragen, die bearbeitet werden, betreffen

u. a. das Verhalten von Föhn und Bora, thermisch induzierte

Windsysteme, Konvektion, Gewitter, das Auftreten extremer

Wetterereignisse (meteorologische Bedingungen beispielsweise

bei Hochwasser oder ergiebigen Schneefällen), die Stabilität und

Vorhersagbarkeit von Atmosphärenströmungen, die Nutzung von

Wind- und Alternativenergien und die Ausbreitung von Schad-

stoffen.

Andererseits werden hoch aufwendige Rechnungen mit kom-

plexen Modellen der Atmosphäre durchgeführt, um spezielle

Wettersituationen numerisch zu simulieren und die Ergebnisse

mit Messungen zu vergleichen. Neben sehr komplexen Modellen

spielt auch eine Hierarchie von konzeptionellen Modellen (bei-

spielsweise balancierte Modelle – Stichwort potentielle Vorticity) in der Forschung und in der Lehre eine wesentliche Rolle. Die Arbeitsgruppe Glaziologie beschäftigt sich mit Schnee und Eis in allen Erscheinungsformen in den Alpen, den Hochgebirgen der Erde und den Polargebieten (Spitzbergen, Grönland, Antarktis). Ihre Rolle im Wasserhaushalt und die Reaktionen der Schnee-decke und der Gletscherausdehnung auf Klimaänderungen, sowohl saisonal als auch langfristig, werden dabei untersucht. Um diese längerfristigen Änderungen der Gletscherstände in Ös-terreich zu dokumentieren, hat das Institut die Gletscherinventare von 1969, 1998 und 2006 gespeichert.

Institut für Meteorologie und Geophysik

Zusätzlich zu diesen Messungen und Beobachtungen werden Modelle entwickelt und getestet, mit denen die Gletscherdy-namik oder etwa die Veränderung der Schneedecke und der alpine Wasserkreislauf simuliert und analysiert werden können. Der Zusammenhang zwischen meteorologischen Größen und Schnee- und Eisdaten (insbesondere stabile Sauerstoffisotope) in der Antarktis wird in Dronning Maud Land (Ostantarktis) unter-sucht. In den Alpen wird die Deposition von Spurenstoffen und ihr Transport durch die Schneedecke und den Wasserkreislauf erforscht. Die Forschungsarbeiten der Arbeitsgruppe „Satellitenmeteorolo-gie und Fernerkundung“ befassen sich mit der Entwicklung von methodischen Grundlagen und Anwendungen der Erdbeobach-tung aus dem Weltraum in folgenden Gebieten: Erfassung und Überwachung von Schnee und Eis im globalen und regionalen Maßstab, Hydrologie und Wasserwirtschaft, Naturgefahren (Massenbewegungen), Dynamik polarer Eismassen, Umwelt-überwachung in Gebirgszonen (Wasserqualität, atmosphärisches Aerosol). Ergänzend dazu werden Feldmessungen in den Alpen, der Antarktis, Patagonien und Island durchgeführt. Die Arbeiten sind durchwegs in internationale Kooperationsvorhaben einge-bunden, unter anderem im Rahmen von Wissenschafts-Teams und Berater-Tätigkeit für ESA, NASA und DLR.

Vorstellung der Institute

Page 21: Fakultätsbericht

21

MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)

Professoren: Univ.-Prof. Dr. Kuhn, MichaelN. N.

Gastprofessor:Dr. Weber-Philipp, Harry Christian

Wissenschaftliches Personal:Ao. Univ.-Prof. Dr. Mayr, GeorgAss.-Prof. Dr. Obleitner, FriedrichAo. Univ.-Prof. Dr. Rott, HelmutDr. Gohm, AlexanderDr. Lambrecht, AstridDr. Nickus, Ulrike

Nichtwissenschaftliches Personal:Diewald, RainerEller, ChristaHaag, DanielPellet, FriedrichRauter, Ingeborg

Bildungskarenz:Mag. Neuner, Angelika

ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.9.2009):Mag. Abermann, JakobDr. Fischer, AndreaHelfricht, KayMag. Nicoladoni, OliverMag. Olefs, MarcDr. Schlosser, ElisabethStocker-Waldhuber, MartinDr. Vergeiner, Johannes

Institut für Meteorologie und GeophysikInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck, Austria

Tel.: +43 512 507 5451Fax: +43 512 507 2924e-mail: [email protected]://imgi.uibk.ac.at

Studierende:Studienjahr 2007/2008Studierende: 136AbsolventInnen: 18

Studienjahr 2008/2009Studierende: 111AbsolventInnen: 22

StipendiatInnen:Magnusson, Eyolfur (ÖAD)Schüller, Felix (ÖAW)Shafiq, Muhammad (ÖAD)

Vorstellung der Institute

Page 22: Fakultätsbericht

22

Das Institut für Mineralogie und Petrographie (IMP) an der LFU

Innsbruck kann auf eine fast 140jährige Geschichte zurück-

blicken. Ausgehend von dem 1867 mit Adolf Pichler besetzten

Lehrstuhl für Mineralogie und Geognosie hat sich das Institut

zu einem national und international renommierten Standort

mineralogischer Forschung entwickelt. Aufgrund der geogra-

phischen Lage im Zentrum der Alpen ist es nicht verwunderlich,

dass erdwissenschaftliche Forschungsaktivitäten seit jeher eine

zentrale Rolle gespielt haben. Untersuchungen zum Wechselspiel

zwischen Genese, Deformation, Metamorphose von Gesteinen

waren dabei immer von besonderer Bedeutung. Zu erwähnen

sind hier z.B. die klassischen Arbeiten von Bruno Sander, dem

Schöpfer der modernen Gefügekunde.

Methoden der feldorientierten Petrographie sind auch heute noch

von großer Aktualität und daher zentraler Ausbildungsinhalt im

Studium. Basierend auf den Erkenntnissen der Geländearbeit

wird im Bereich der Fachrichtung Experimentelle Mineralogie am

IMP versucht, Bildungsprozesse von Mineralen und Mineralreak-

tionen im Experiment nachzuvollziehen. Die hierfür installierten

Hochdruck- und Hochtemperaturanlagen erlauben die Simulati-

on von Bedingungen wie sie im oberen Erdmantel herrschen. Sie

sind österreichweit einzigartig und werden auch im Rahmen von

internationalen Kooperationen intensiv genutzt. Dem nationalen

und internationalen Erfolg dieser Fachrichtung Rechnung tra-

gend erfolgte 2008 die Nachbesetzung der Professur Mineralogie

und Petrologie.

Die genaue Charakterisierung der natürlichen und synthetischen

Proben erfordert eine umfangreiche physikochemische Analytik,

die am IMP in vielfältiger Art und Weise zur Verfügung steht. Di-

ese langjährige Expertise im Bereich der Festkörperanalytik macht

das IMP auch für eine ganze Reihe von Tiroler Firmen als Partner

interessant. Konkrete Forschungskooperationen bestehen z.B.

mit den Firmen Tyrolit, Swarowski und der Sandoz-Kundl. Die

materialwissenschaftlichen Aktivitäten des IMP in Forschung und

Lehre wurden im Jahr 2003 durch die Schaffung einer Professur

für Angewandte Mineralogie / Kristallographie abgerundet. Dazu

passend wurde im Zuge der Profilbildung in Forschung und Lehre

ein interdisziplinäres Masterstudium Material- und Nanowissen-

schaften (Advanced Materials) geschaffen, das seit Herbst 2009

angeboten wird.

Die aktive Forschungslandschaft des IMP äußert sich auch in

der erfolgreichen Einwerbung von Drittmitteln aus nationalen

(FWF, Tiroler Zukunftsstiftung) und bilateralen (InterregIIIa, WTZ)

Forschungsförderungen sowie der Teilnahme an EU-Projekten

(ESF-Eurocores, EuroMinSci) und der Organisation von verschie-

Institut für Mineralogie und Petrographie

denen internationalen Fachtagungen in Innsbruck. Abschließend

sei erwähnt, dass die Forschung des IMP an der LFU Innsbruck

selbst über die Einbindung sowohl in inter- als auch intrafakul-

täre Schwerpunkte vernetzt ist, wie etwa im Sonderforschungs-

schwerpunkt HiMAT - Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und

seinen angrenzenden Gebieten - Auswirkungen auf Umwelt und

Gesellschaft.

Vorstellung der Institute

Page 23: Fakultätsbericht

23

MitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009)

Professoren:Univ.-Prof. Dr. Kahlenberg, VolkerUniv.-Prof. Dr. Stalder, Roland

Wissenschaftliches Personal:Dr. Hejny, CliviaPD. Dr. Kaindl, ReinhardAo. Univ.-Prof. Dr. Konzett, JürgenDr. Krüger, HannesDipl.-Geow. Prechtel, FelixAo. Univ.-Prof. Dr. Tropper, PeterAo. Univ.-Prof. Dr. Vavtar, FranzDr. Tessadri, Richard

Nichtwissenschaftliches Personal:Gartner, FranzLederwasch, AntonMair, AngelikaSartory, BernhardWitting, Hannes

ProjektmitarbeiterInnen (Stand 30.09.2009):

Mag. Arroyabe, ErikMag. Diekamp, AnjaMag. Krismer, Mathiasem. Univ.-Prof. Dr. Mirwald, PeterMag. Thöny, WernerMag. Tribus, MartinaDr. Többens, DanielMag. Wertl, Waltraud

Institut für Mineralogie und PetrographieInnrain 52f, Bruno Sander-HausA-6020 Innsbruck

Tel.: [email protected]://www.uibk.ac.at/mineralogie/

Studierende:Studienjahr 2007/08Studierende: 93AbsolventInnen: 5

Studienjahr 2008/09Studierende: 94AbsolventInnen: 8

StipendiatInnen:(k.A.)

Vorstellung der Institute

Page 24: Fakultätsbericht

24

Labor - Infrastruktur

Institut für Geographie

Bodenlabor

Nach einer Laufzeit von gut zwei Jahren ist das Bodenlabor

fester Bestandteil des Instituts für Geographie, insbesondere der

Arbeitsgruppe „Boden und Landschaftsökologie“ geworden. Die

Grundausstattung für die Aufbereitung von Boden- und Sedi-

mentproben und die Analyse von Standardparametern konnte

zwischenzeitlich weiter ausgebaut werden. Im Rahmen von

Drittmittelprojekten und Abschlussarbeiten durchliefen bereits

knapp 800 Proben das Labor. Durch großes Probenaufkommen

und neue Geräte entstehen mittlerweile schon erste räumliche

Engpässe. Die untersuchten Boden- und Sedimentproben stam-

men großteils aus den Alpen (u.a. Brixenbachtal, Fotschertal,

Zillertal, aus der Talweite von Bruneck, von der Nordkette und

der Umgebung von Kramsach und Baumkirchen), einige Proben

kommen von Grönland bzw. werden noch dieses Jahr in Boli-

vien genommen. Die Tiroler Proben sollen systematisch ergänzt

werden, so dass in absehbarer Zeit eine Referenzsammlung zu

den Böden Tirols – auch und besonders außerhalb der landwirt-

schaftlichen Nutzfläche – entsteht und publiziert werden kann.

Die Fragestellungen sind bodengenetischer Art bzw. geomor-

phologisch, hydrologisch oder ökologisch ausgerichtet. Häufig

sind neben den Standardmessungen aufwändigere Analysen

nötig, z.B. hinsichtlich Elementgehalten oder mikrobiologischer

Aktivität, die dann bei Kooperationspartnern unserer Universität

(z.B. Institut für Mineralogie und Institut für Mikrobiologie)

durchgeführt werden.

Page 25: Fakultätsbericht

25

Institut für Geologie und Paläontologie

Sedimentologisches Labor

Das sedimentologische Labor dient zur Untersuchung von

unverfestigten und verfestigten Sedimenten und ist mit verschie-

denen Geräten und Laboreinrichtungen ausgestattet, u.a. Ein-

richtungen zur Schwermineral-Analyse, einem Magnetscheider,

einem Laser-Korngrößenanalyse-Messgerät (MASTERSIZER 2000)

und Siebanalysen.

Chemisch-präparatives Labor

In diesem Labor befinden sich diverse Einrichtungen, mit

denen Wasser- und Gesteinsproben präpariert werden, u.a. ein

Muffelofen, eine Reinstwasser-Anlage, Waagen, sowie eine Dia-

mantdrahtsäge zur hochpräzisen Probenahme. Dieses Labor wird

zusammen mit dem Institut für Mineralogie und Petrographie

betrieben.

Hydrochemisches Labor

Dieses Labor beherbergt Geräte zur mobilen Wasseranalytik,

u.a. für elektrische Leitfähigkeit, pH-Wert, gelösten Sauerstoff,

Karbonat- und Gesamthärte, sowie diverse elektronische Daten-

sammler.

Elementanalytik

Die Konzentrationen von Elementen in diversen Proben können

in diesem Labor einerseits mittels Atomabsorptionsspektrometer

(Z-8230 mit Zemann-Effekt), andererseits mittels eines induktiv-

gekoppelten Plasma-Atomemissionsspektrometer (ICP-AES,

Marke Activa von Horiba Jobin Yvon) analysiert werden. Dieses

Labor wird zusammen mit dem Institut für Mineralogie und

Petrographie betrieben und verfügt zudem über ein Gerät zur

Bestimmung der inneren Oberfläche von feinkörnigen Proben

(BET Technologie).

Stabile Isotopen-Labor

In diesem Labor werden Mineral-, Wasser- und Gasproben auf

ihre stabile Isotopenzusammensetzung hin analysiert, wobei

der Schwerpunkt auf Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff

liegt. Diese geochemische Analytik ist integraler Bestandteil

vieler moderner Studien, von der Lagerstätten- bis zur Paläo-

klimaforschung. Das Labor verfügt über zwei ThermoFisher

Massenspektrometer mit umfangreicher Peripherie, sowie einer

videogesteuerter Mikrofräse zur Probennahme.

Labor - Infrastruktur

Page 26: Fakultätsbericht

26

Dünnschlifflabor

Das Dünnschlifflabor dient zur Präparation von Gesteinsproben

und Fossilien sowie zur Herstellung von Gesteinspolituren und

vor allem von petrographischen Dünnschliffen und Karbonat-

dünnschliffen. Das Labor ist entsprechend mit verschiedenen

Gesteinssägen, Politurmaschinen und anderen Geräten ausge-

stattet.

Kathodolumineszenz-Mikroskop

Die Kathodolumineszenz-Einrichtung (TECHNOSYN Cold Ca-

thode Luminescence Model 8200 MkII) ist auf einem Polarisati-

onsmikroskop installiert und dient zur petrographischen Analyse

von Sedimentgesteinen (z.B. von Karbonatzementen).

Rasterelektronenmikroskop

Dieses dient dem Studium von Mikrofossilien und Feinstruktu-

ren, die mit lichtmikroskopischen Methoden kaum oder gar nicht

aufgelöst werden können.

Labor für optisch-stimulierte Lumineszenzdatierung

Seit 2005 existiert ein spezielles Labor zur Altersbestimmung

von Sedimenten. Das Labor wird durch eine Lichtschranke betre-

ten, verfügt über eine Flusssäure-Präparation samt Wäscher und

zwei Risø TL/OSL Reader. Damit können Proben (Quarz, Feldspat)

bis zu einem Alter von etwa 100.000 Jahren, in speziellen Fällen

auch bis zu 300.000 Jahre datiert werden.

Spaltspurlabor

Die Universität Innsbruck hat im Zusammenhang mit der

Spaltspuranalytik eine lange Tradition. Waren die Physiker der

Universität Innsbruck in den Anfangsjahren der Spaltspuranalyse

an grundlegenden methodischen Fragen interessiert, so wird am

Institut für Geologie und Paläontologie die Spaltspuranalyse zur

Charakterisierung der Tieftemperaturentwicklung von Gesteinen

angewandt. Das Labor besteht seit dem Jahre 2006 und ist mit

einem Zeiss AxioImager Z1m Mikroskop und einem AS3000i Tisch

der Firma Autoscan ausgerüstet. Derzeit werden routinemäßig

Apatit und Zirkonseparate analysiert.

Georadar

Das Institut verfuegt über ein GSS (Geophysical Survey System)

SIR Sytem-2000, Model 3200, ausgestattet mit einer multiplen

Niedrigfrequenz-Antenne (15, 20, 35, 40, 80 MHz) für bistati-

sche, fixed T/R offset-Messungen im continuous mode oder im

static stacking mode. Georadar wird vor allem zur Untersuchung

von alpinem Permafrost (Blockgletscher) und quartären Sedimen-

ten sowie zur Bestimmung von Eismächtigkeiten von Gletschern

eingesetzt.

Institut für Geologie und Paläontologie

Labor - Infrastruktur

Page 27: Fakultätsbericht

27

Institut für Meteorologie und Geophysik

MOMAA Wetterstationen

MOMAA ist ein portables Messnetz zur Untersuchung von at-

mosphärischen Prozessen und Phänomenen im alpinen Gelände.

Das Messnetz besteht aus zehn automatischen Wetterstationen,

die projektspezifisch für eine begrenzte Laufzeit von üblicherweise

weniger als einem Jahr in verschiedenen Zielgebieten eingesetzt

werden können. Typische Anwendungsgebiete von MOMAA

umfassen Fragestellungen im Bereich von Luftschadstoffausbrei-

tung, Starkniederschlägen, des Klimas und der Kryosphäre, des

Wasserhaushaltes und der Güte von auf Hochleistungsrechnern

betriebenen numerischen Vorhersagemodellen. Im Jahr 2006

wurde die erste Station im Messgarten des Instituts ausgiebig

getestet und Verbesserungen an der Infrastruktur durchgeführt.

Im Sommer 2007 wurde das MOMAA Messnetz im Rahmen des

internationalen Feldexperimentes COPS (www.cops2007.de) zur

Untersuchung der konvektiven und orographisch induzierten

Niederschlagsbildung im Schwarzwald eingesetzt.

Weiterführende Informationen:

http://imgi.uibk.ac.at/momaa/

Labor - Infrastruktur

Page 28: Fakultätsbericht

28

Ionenchromatographie

Analyse von Niederschlag, Schnee und Eis in den Alpen und in

der Arktis.

Institut für Meteorologie und Geophysik

Labor - Infrastruktur

Page 29: Fakultätsbericht

29

Institut für Mineralogie und Petrographie

Das Institut betreibt neben der klassischen Mineralogie/Petro-

graphie mehrere Spezialgebiete/-Schwerpunkte (experimentelle

Hochdruckpetrologie) bzw. ist mit anderen Instituten in For-

schungsschwerpunkte eingebunden (Materialwissenschaften,

Alpiner Raum).

Dementsprechend besteht eine vielfältige Grundausrüstung für

Mikroskopie (Auf- und Durchlichtmikroskope in „high-end“

Ausstattung für Forschung z.B. auch für Untersuchungen an

Flüssigkeitseinschlüssen, Kursmikroskope etc.), für die Proben-

vorbereitung (Werkstätte/Labor für Dünnschliffe und Polituren,

diverse Mühlen für analytische Probenvorbereitungen etc.) und

für Hochtemperatur-Syntheseverfahren (diverse Ofenanlagen).

Für die experimentelle Hochdruckforschung stehen 2 Multi-

Anvil-Pressen, 3 Piston-Zylinder und eine Hydrothermalanlage

inklusive einer gut ausgerüsteten mechanischen Werkstätte zur

Verfügung.

Im Bereich der Materialforschung/Mineralogie/Petrologie sind

folgende Labors vorhanden:

Bereich Strukturforschung/Strukturaufklärung: 3 Einkristalldif-

fraktometer (incl. Heizung und Kühlung, sowie Diamond-Anvil-

Hochdruckzelle)

Bereich Phasenanalytik an Pulvern: 4 Pulverdiffrakometer (mit Re-

flexions- und Transmissionsgeometrien, Hochauflösung, Heizung

etc.)

Bereich Spektroskopie: Mikro-Raman Spektrometrie (mit

Heizung- und Kühlung) und Micro-IR-Spektrometrie (incl. mo-

dernster Flächendetektorausrüstung)

Bereich Elementaranalytik: im Mikrobereich steht eine Elektro-

nenstrahlmikrosonde in Komplettkonfiguration zur Verfügung,

im Bereich der Bulk-Analytik für Haupt- und Spurenelemente

eine Röntgenfluoreszenzanlage.

Ein eigenes Labor für Thermoanalyse (gekoppelt mit Massen-

spektrometrie) ist ebenfalls vorhanden.

Zusätzlich wird mit dem Institut für Geologie und Paläontologie

ein atomspektrometrisches Labor (Atomabsorption-AAS und

Atomemission-ICP-OES) betrieben (Verwendung z.B. Wasserana-

lytik).

Details mit genaueren Informationen:

http://www.uibk.ac.at/mineralogie/facilities

Labor - Infrastruktur

Page 30: Fakultätsbericht

30

Page 31: Fakultätsbericht

31

Studien an der Fakultät

Page 32: Fakultätsbericht

32

Studienrichtungen

Bachelorstudium

Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie

1. Semester

Mathema�k 1 Feste Erde 1 Geographie: Mensch und Umwelt

Mathema�k 2 Einführung in die Mathema�k Wissenscha�liches Arbeiten

Einführung in die Physik Einführung in die Physik Gesellscha�swissenscha�liche Grundlagen

Einführung in die Meteorologie und Klimatologie Geographie: Mensch und Umwelt Wahlmodul

2. Semester

Mathema�k 3 Feste Erde 2 Allgemeine Geographie 1

Physik 2 Einführung in die Chemie und Geophysik Allgemeine Geographie 2

Einführung in die Chemie und Geophysik Geologie 1 Kartographie, Sta�s�k

Instrumente und Grundprak�kum Kartographie, Sta�s�k Regionale Geographie 1

3. Semester

Strahlung, Mikrometeorologie Petrologie & Geochemie Humangeographie

Thermodynamik Mineralogie 1 Feste Erde 1

Synop�k 1, wissenscha�liches Arbeiten Erdgeschichte Einführung Atmosphäre

Sta�s�k, Programmieren Einführung Atmosphäre Wahlmodul

Page 33: Fakultätsbericht

33

Studienrichtungen

Bachelorstudium

Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie

4. Semester

Mathema�sche Methoden Geologie 2 Physische Geographie

Dynamik Petrographie 1 Übungen zu Geographie

Alpen und Europa Alpen und Europa Geoinforma�k 1

Geoinforma�k 1 Geländekurs 1 Alpen und Europa

5. Semester

Fernerkundung Petrographie 2 Angewandte Geographie, Raumplanung

Synop�k 2 Angewandte Geologie Geoinforma�k 2

Feste Erde 1 Mineralogie 2 Seminar mit Bachelorarbeit *

Wahlmodul Seminar mit Bachelorarbeit 1 Wahlmodul

6. Semester

Gase und Aerosole Geologie 3 Globaler Wandel

Klima, Glaziologie, Hydrologie Geländekurs 2 Regionale Geographie 2

Seminar mit Bachelorarbeit

Seminar mit Bachelorarbeit 2 Seminar mit Bachelorarbeit *

Wahlmodul Wahlmodul

* entweder im 5. oder 6. Semester

Page 34: Fakultätsbericht

34

Masterstudium

Atmosphärenwissenscha�en

Grenzschicht und Strahlung

1. S

emes

terMathema�sche Methoden der Physik

Eis und Klima

Grundkonzepte wissenscha�licher Forschung

Klima und Kyrosphäre- Glaziologisches Geländeprak�um Geofluiddynamik

2. S

emes

terAlpinmeteorologie

- Alpinmeteorologisches Geländeprak�kum Fernerkundung

Numerische Methoden A Wahlmodule

Numerische Methoden B Wahlmodule

Studienrichtungen

Page 35: Fakultätsbericht

35

Masterstudium

Atmosphärenwissenscha�en

3. Semester

Alpine Meteorologie

Synop�sche Meteorologie

Wahlmodul

4. Semester

Wahlmodul

Masterarbeit

Masterarbeit

Defensio der Masterarbeit

- EDV und Datenbanken- Paläoklima- Spezielle Atmosphärendynamik- Spezielle Gebirgsmeteorologie- Satelliten und Fernerkundung- Polarmeteorologie- Erweiterte Genderaspekte- Angewandte Geologie- Quartärgeologie- Grundlagen des Global Change und Risikoforschung- Geographie von Gebirgsräumen- Mathema�sche Methoden der Physik

Klima und Kryosphäre- Glaziologische Methoden und Modelle

Alpinmeteorologie- Alpinmeteorologische Modellierung

Studienrichtungen

Page 36: Fakultätsbericht

36

Masterstudium

Erdwissenscha�en

Regionale Geologie

1. S

emes

terAnaly�sche Arbeitsmethoden (1)

Tektonik

Metamorphite & Magma�te

Geologie- Angewandte Geologie- Paläontologie- Quartärgeologie- Sedimentgeologie

Wahlmodul

2. S

emes

terWahlmodul

Mineralogie und Petrologie- Experimentelle Petrologie- Theore�sche Petrologie- Kristallographie- Spezielle Mineralogie

Wahlmodul

Wahlmodul

Studienrichtungen

Page 37: Fakultätsbericht

37

Masterstudium

Erdwissenscha�en

3. Semester

Wahlmodul

Wahlmodul

Masterarbeit

Masterarbeit

4. Semester

Masterarbeit

Wahlmodul

Wahlmodul

Defensio der Masterarbeit

- Sedimentgeologie- Geographische Informa�onssysteme- Angewandte Mineralogie- Geotechnik- Materialwissenscha�en- Grundlagen der Global Change und Risikoforschung- Geographie von Gebirgsräumen- Eis und Klima- Erweiterte Genderaspekte

- Geotechnik- Materialwissenscha�en- Grundlagen der Global Change und Risikoforschung- Geographie von Gebirgsräumen- Eis und Klima- Erweiterte Genderaspekte- Geophysik- Geochronologie- Analy�sche Arbeitsmethoden

Studienrichtungen

Page 38: Fakultätsbericht

38

Masterstudium

Geographie: Globaler Wandel – Regionale Nachhal�gkeit

Grundlagen der Global-Change- und Risikoforschung

1. S

emes

terGeographie von Gebirgsräumen

Spezielle Methoden der Geoinforma�k

Module der Ver�efungsrichtungen

Rechtliche und planerische Aspekte

2. S

emes

terAnwendungsorien�erte Geoinforma�k

Module der Ver�efungsrichtungen

Wahlmodul 1

Stadt- und Regionalforschung- Theorien und Strategien räumlicher Entwicklung

Entwicklungsforschung- Theorien und Strategien räumlicher Entwicklung

Klima- und Kryosphärenforschung- Prozesse und Folgen des Globalen Wandels in

Gebirgsökosystemen

Naturgefahrenforschung- Prozesse und Folgen des Globalen Wandels in

Gebirgsökosystemen

Stadt- und Regionalforschung- Globalisierung und Stadt- Neuere Literatur zu Stadt- und Regionalentwicklung

unter Einfluss der Globalisierung

Entwicklungsforschung- Globalisierung und Dri�e Welt- Regionale Fallbeispiele nachhal�ger Entwicklung

Klima- und Kryosphärenforschung- Klima- und Umweltdynamik I- Geländeprak�kum zur Klima-Kryosphären-Beziehung

Naturgefahrenforschung- Mensch-Naturgefahren-Interak�onen- Datenerfassung z. regionalen/lokalen

Naturgefahrenrisiko

Studienrichtungen

Page 39: Fakultätsbericht

39

Masterstudium

Geographie: Globaler Wandel – regionale Nachhal�gkeit

3. Semester

Module der Ver�efungsrichtungen

Wahlmodul 2

Masterarbeit

Masterarbeit

4. Semester

Masterarbeit

Strategien regionaler Nachhal�gkeit

Module der Ver�efungsrichtungen

Defensio der Masterarbeit

Stadt- und Regionalforschung- Einführung in das empirische Arbeiten - Geländeprak�kum zum urbanen und regionalen Wandel

Entwicklungsforschung- Projektstudie in der Dri�en Welt

Klima- und Kryosphärenforschung- Klima- und Umweltdynamik II- Auswertung: Klima- und Umweltdynamik II

Naturgefahrenforschung- Aktuelle Aspekte der Risikoforschung- Regionale Risikoanalyse und -bewertung

Stadt- und Regionalforschung- Datenanalyse, Entwicklung angepasster Lösungsansätze,

Berichterstellung, Projektevaluierung und –präsenta�on

Entwicklungsforschung- Datenanalyse, Entwicklung angepasster Lösungsansätze,

Berichterstellung, Projektevaluierung und –präsenta�on

Klima- und Kryosphärenforschung- Prinzipien der Nachhal�gkeit in Gebirgsräumen - Vergleichende Projektevaluierung und –präsenta�on

Naturgefahrenforschung- Prinzipien der Nachhal�gkeit in Gebirgsräumen - Vergleichende Projektevaluierung und –präsenta�on

Studienrichtungen

Page 40: Fakultätsbericht

40

LehramtsstudiumGeographie und Wirtscha�skunde

Lehr

amts

stud

ium

1. A

bsch

ni�

1. S

emes

ter

Raum und Gesellscha�

3. S

emes

ter

Grundzüge der Humangeographie 2

Grundlagen der Unterrichtsgestaltung Grundlagen der Volkswirtscha�slehre u. Regionalpoli�k

Grundzüge der Physischen Umwelt Arbeiten mit thema�schen Karten in der Schule

am ILS: Orien�erungseinheit Wissenscha�stheore�sche Grundlagen

2. S

emes

ter

Grundzüge der Humangeographie Einführung in das wissenscha�liche Arbeiten

Grundlagen der Kartographie am ILS: Grundlagen des Lehrens und Lernens

Tirol, Alpen, Europa

4. S

emes

ter

Proseminar zur Humangeographie

Grundlagen der Betriebswirtscha� Proseminar zur Physischen Geographie

Geographie und Schule UE Exkursionen zur Regionalgeographie

am ILS: Reflexionseinheit Wirtscha�skundliche Übungen

Studienrichtungen

Page 41: Fakultätsbericht

41

LehramtsstudiumGeographie und Wirtscha�skunde

Lehr

amts

stud

ium

1. A

bsch

ni�

5. S

emes

ter

am ILS: Basiskompetenzen

Lehr

amts

stud

ium

2.A

bsch

ni�

7. S

emes

ter

Seminar zur Regionalgeographie

Grundlagen der Gebirgsraumforschung Spezialthemen

Vergleichende Geographie von Gebirgsräumen Interna�onale Wirtscha�

Regionale Geographie Prak�sche Unterrichtsplanung und -gestaltung 2

Ver�efende Themen zur Volkswirtscha�slehre

8. S

emes

ter

am ILS: Basiskompetenzen 2

Theore�sche Grundlagen des GW-Unterrichts Ausbildungsphase der schulprak�schen Ausbildung

6. S

emes

ter

Globaler Wandel – regionale Nachhal�gkeit Exkursion

Regionale Geographie Seminar zur Wirtscha�skunde/Wirtscha�sgeographie

Exkursion zum Globalen Wandel Seminar zur Fachdidak�k

Seminar zur Allgemeinen Geographie am ILS: Abschlussphase der schulprak�schen Ausbildung

Ver�efende Themen zur Betriebswirtscha�slehre

9. S

emes

ter

Abschlusseinheit

Prak�sche Unterrichtsplanung und -gestaltung 1Diplomarbeit

Studienrichtungen

Page 42: Fakultätsbericht

42

Doktoratsstudium

Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie

Stud

iend

auer

6Se

mes

ter

Disserta�onskonzept

- Erarbeitung und Vorstellung des Konzepts der Disserta�on

Generische KompetenzenFachliteratur zu aktuellen

Forschungsthemen

- Seminar zu aktuellen Forschungsthemen 1 – 2

Generische Kompetenzen Wissenscha�liche Grundlagen / Kernkompetenzen zum Disserta�onsthema

Disserta�onskonzept

- Konversatorium zum Konzept der Disserta�on sowie zur Analyse und

Diskussion von Forschungsergebnissen 1-4

Integra�ve Geographie 1

Wissenscha�liche Grundlagen / Kernkompetenzen zum Disserta�onsthema

Konzepterarbeitung und –präsenta�on

- Erarbeitung und Vorstellung des Konzepts der Doktorarbeit

Universitätskurs

- Universitätskurs zu ver�efenden Themen der Geographie 1

Tagungsteilnahme 1

- Ak�ve Teilnahme am wissenscha�lichen interna�onalen Diskurs im Rahmen einer Konferenz

oder einer Arbeitstagung 1 - 2

Studienrichtungen

Page 43: Fakultätsbericht

43

Doktoratsstudium

Atmosphärenwissenscha�en Erdwissenscha�en Geographie

Stud

iend

auer

6Se

mes

ter

Teilnahme am wissenscha�lichen Diskurs

Analyse und Präsenta�oneigener Resultate I

Generische Kompetenzen

Wahlmodule:

- Seminar zu aktuellen Forschungsthemen 3 – 4

- Seminar zu aktuellen Forschungsthemen 5 – 6

- Konversatorium zum Fortschri� der Disserta�on sowie zur Analyse und

Diskussion von Forschungsergebnissen- Integra�ve Geographie 2

- Universitätskurs zu ver�efenden Themen der Geographie 2

- Ak�ve Teilnahme am wissenscha�lichen interna�onalen Diskurs im Rahmen einer Konferenz

oder einer Arbeitstagung 3 - 4- Wissenscha�liche Grundlagen /

Kernkompetenzen zum Disserta�onsthema

Arbeitsgruppenübergreifendes Seminar im Doktoratsstudium

- Graduiertenseminar

Disserta�onskonversatorien

- Konversatorium zum Konzept der Disserta�on sowie zur Analyse und

Diskussion von Forschungsergebnissen 1-2

Analyse und Präsenta�oneigener Resultate II

Verteidigung der Disserta�on (Rigorosum) Verteidigung der Disserta�on (Rigorosum) Verteidigung der Disserta�on (Rigorosum)

Disserta�on Disserta�on Disserta�on

Studienrichtungen

Page 44: Fakultätsbericht

44

GeographieStudienjahr 2007/2008

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Patricia van Asbroeck Der Wahrnehmungsraum Innsbruck und seine Universität. Perzeptionsgeographische Aspekte

des Hochschulstandortes Innsbruck - Images aus Sicht auswärtiger Studierender

Stefan Obkircher Wahrnehmungsbilder des Alpenrheintals. Räumliche Orientierung als Indikator für regionale

Identität

Katharina Goller Das Volk der Sami als Touristenattraktion

Verena Ebner Potentiale und Grenzen des Einsatzes einer 3-Kopf-Kamera zur Erfassung und Bewertung von

Massenbewegungen - Fallbeispiel Doren (Vorarlberg)

Steve Kass Analyse eines urbanen Raumes mit höchst aufgelöster Fernerkundungsdaten zur Abschätzung

physischer Vulnerabilität. Die Stadt Padang (Indonesien) als Fallbeispiel

Swantje Völker Risikoanalyse (Hochwassergefahren) für die Gemeinde Ischgl. Anwendung der „Richtlinien zur

Erstellung von Gefahrenzonenplänen (GZP) und zur Klassifizierung des spezifischen Risikos

(KSR)“ der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol

Stefanie Millinger Wasserversorgungsinfrastruktur im Großraum Kitzbühel. Erhebung, Erfassung und Analyse mit

einem geographischen Informationssystem

Patricia von Maravic Organic Farming in Iceland - Status Quo, Potentials and Limitations

Andreas Reiter Studienortpräferenzen Südtiroler Maturanten im Rahmen des Projekts „Studierende aus Südtirol

an Innsbrucks Universitäten“

Andreas Jochem GIS gestützte Regionalisierung von Abflussdispositionen mit Hilfe von Klassifikationsbäumen

(CART)

Maria Mairhofer Die Chancen der bäuerlichen Direktvermarktung in der Tourismusdestination Ötztal

Catalina-Mihaela Munteanu Landschaftswandel in den rumänischen Karpaten. Aktuelle und historische Landnutzung im

Maramures Gebirge, natürliche und sozio-ökonomische Steuerfaktoren, aufgezeigt an Fallbei-

spielen aus dem Ruscova-Tal

Wolfgang Stemberger Using ERS imagery for object-oriented mangrove mapping in Costa Rica

Veronika Gstaiger Multisensorale Ableitung von Wasserflächen aus SAR-Daten

Bernadette Reiter Neue Methoden der Alpenvereinskartographie. Datenerfassung bis Kartenerstellung in ArcGIS

Wissenschaftliche Arbeiten

Diplomarbeiten

Page 45: Fakultätsbericht

45

GeographieStudienjahr 2008/2009

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Michael Vetter Punktwolkenbasierte Ableitung von Wasseroberflächen aus Airborne Laser Scanning Daten -

Unter Verwendung von Radiometrie- und Geometrieattributen

Christoph Paul Mitterer Snow Cover Stability Patterns in the European Eastern Alps

Judith Walder Räumliches Mobilitäts- und Versorgungsverhalten Südtiroler Studierender höherer Tiroler Bil-

dungseinrichtungen

Herbert Erich Hofmann Südtirol als Einzugsgebiet höherer Tiroler Bildungseinrichtungen

Bernhard Lochner Hochwasser im Raum Mittersill. Von den historischen Ereignissen bis hin zu den aktuellen

Maßnahmen und ein Beitrag zur Risikokommunikation mit Hilfe einer Methode der informellen

Umweltbildung

Romed Ruggenthaler Niederschlag- Abfluss- Modellierung für das Einzugsgebiet des Bretterwandbachs (Matrei/

Osttirol) unter Anwendung des hydrologischen Modells HQsim

Matthias Pokorny Nicht integrierte Einkaufzentren und deren Einfluss auf den Einkaufsverkehr einer Stadtregion

am Beispiel von Innsbruck. Eine Untersuchung anhand dem Verkehrsverhalten von Kunden

Marc Simon Adams Critical Evaluation of Terrestrial Laser Scanning in a Snow-Covered Alpine Environment

Martin Niederkofler Die Kulturlandschaftsentwicklung im Ostalpenraum in den letzten 150 Jahren - am Beispiel der

Gemeinde Wengen (Gadertal/Südtirol)

Matthias Danninger Die Bewertung der Bearbeitungserschwernis landwirtschaftlicher Betriebe in Berggebieten auf

Basis raumbezogener Daten. Eine Analyse der Berechnung landwirtschaftlicher Bearbeitungs-

erschwernis durch räumliche Indikatoren als Grundlage für flächen- und erschwernisbezogene

Fördermaßnahmen im ländlichen Raum am Beispiel der Autonomen Provinz Bozen - Südtirol

Franz Altmann EU Regionalpoliltik: Ein Historisch - Politischer Überblick mit Fokus auf das Interreg III B Pro-

gramm Alpenraum

Sabine Eppacher Grenzwege zwischen Südtirol und Österreich - Die gegenwärtige Bedeutung und das wirt-

schaftliche Nutzungspotential der historischen Hochgebirgsübergänge im hinteren Ahrntal

Christian Walpoth Pitztal im Wandel - Ein maßgeschneiderter Lehrpfad für das Pitztal

Julia Scharting Entwicklungsperspektiven ländlich-alpiner Räume im Einzugsgebiet von Metropolregionen - am

Beispiel der Metropolregion München und dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Michael Beismann Aktueller demographischer Wandel in den italienischen Alpen

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 46: Fakultätsbericht

46

Geographie und Wirtschaftskunde (Unterrichtsfach)Studienjahr 2007/2008

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Gernot Georg Tatzreiter Die studentische Mobilität im urbanen Raum am Beispiel der Stadt Innsbruck und die Relevanz

des Themas für den Geographie- und Wirtschaftskundeunterricht

Christina Kaindl Die Grenzsiedlung Brenner als Standort des Einzelhandels “Vom kleinen Grenzverkehr zum

modernen Outletcenter“

Michael Klingler Wirtschafts- und siedlungsstruktureller Wandel und seine Folgen in der Gemeinde La Gamba

Golfo Dulce Region, Costa Rica

Carina Raum Leadership und Schulentwicklung am Beispiel einer städtischen Hauptschule südlich von Wien

Elisabeth Anna Henzinger Naturgefahrenmanagement und Zivilschutz im Bajo Lempa, El Salvador

Daniela Gangl Waste Management in Malta Analysis of the Present Situation

Christine Schüller Funktionswandel bzw. Funktionskontinuitäten des Amtsbaches und die Spuren seiner Nutzung

in den Gemeinden Absam und Hall in Tirol unter besonderer Berücksichtigung seiner Bedeu-

tung für die Entwicklung des Gewerbes. Auf den Spuren des Wassers im fächerübergreifenden

Unterricht

Kathrin Zorn Coastal landslides in South-West England - A historical and economical investigation of the

Lyme Bay in the light of man-environment relationship

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 47: Fakultätsbericht

47

Studienjahr 2008/2009

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Miriam Nindl Sanitäre Grundversorgung - Ein Impuls für die menschliche Entwicklung? Dargestellt am Beispiel

Madagaskars

Michaela Klamm Kleinschulen im Bundesland Salzburg - Bedeutung für den ländlichen Raum dargestellt am

Beispiel des Tennengaus

Alexander Schober Exkursionsdidaktik entlang der Via Alpina in den Ötztaler Alpen

Michael Schernthaner Coming of Age on the Streets. An exploration of the livelihoods of street youths in Durban, South Africa;

a topic for project-based learning in School Geography

Sabine Mirrione Entstehung, Verwendung und Bedeutungswandel von Reliefs. Die Reliefsammlung des Alpen-

verein-Museums Innsbruck

Sabine Gabl Müll in Tirol. Von der Entstehung bis zur Entsorgung und welche Rolle wir Konsumenten dabei

spielen

Ludwig Riml Aspekte und Auswirkungen der touristisch genutzten Zweitwohnungen analysiert am Beispiel

der Gemeinde Stilfs mit Bezug auf die raumordnungsrechtlichen Steuerungsmöglichkeiten

Julia Wohlgenannt Psychodrama macht Schule - Spielerisches Lernen im Geographie und Wirtschaftskunde-

Unterricht

Nora Wenk Amenity Migration into the San Bernardino Mountains. A Case Study

Monika Klocker Das Unterrichtsprinzip Umwelterziehung im Geographie und Wirtschaftskundeunterricht an den

Allgemeinbildenden Höheren Schulen. Dargestellt am Beispiel einer Exkursion in das Kraftwerk

Hochwuhr zum Thema „Wasser als erneuerbare Energiequelle“

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 48: Fakultätsbericht

48

Geologie und PaläontologieStudienjahr 2007/2008

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Barbara Ess Geologische, geotechnische und hydrogeologische Kartierung südwestlich von Triesenberg

(rheintalseitig) und des Valünatal-Westhanges (Fürstentum Liechenstein)

Albert Ellecosta Stratigraphie und tektonische Entwicklung im Raum St. Vigil in Enneberg (Südtirol, Italien)

Michael Lagger Geologie der matreier Zone im Raum Kals am Großglockner

Lucas Pagliarini Strukturelle Neubearbeitung des Tschirgant und Analyse der lithologisch-strukturell induzierten

Massenbewegung (Tschirgant Bergsturz, Nördliche Kalkalpen, Tirol)

Michael Zerlauth Kinematische Entwicklung der tektonischen Einheiten am Alpennordrand im Raum westlich des

Schliersees

Harald Pliessnig Zur Stratigraphie der Kaserer-Fm. und zum Abtauchen der „Schöberspitzen-Trias“-Faltenstruk-

tur im Bereich Wildlahnertal und Luftbildauswertung geomorphologischer Geländeformen im

südöstlichen Wipptal zwischen Navis und Brenner

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Thomas Scheiber Strukturgeologie und Hydrologie im hinteren Obernbergtal, Tirol, Österreich/Italien

Katrin Büsel Untersuchung quartärer Ablagerungen im Tiroler Rißtal

Roland Pilser Kinematische Entwicklung der tektonischen Großeinheiten am Alpennordrand östlich des

Schliersees

Martin Kaspar Reiser Geologie und Hydrologie der Brennerberge südlich des Obernbergtals, Tirol, Österreich/Italien

Patrik Ausserer Geologie des hintersten Ultentales unter besonderer Berücksichtigung der Blockgletscher

Romed Hermann Speckbacher Die tektonometamorphe Entwicklung des Texel Komplexes: Strukturgeologie im Pfossental,

Südtirol

David Flöss Tektonometamorphe Entwicklung der westlichen Austroalpinen Einheiten: Geometrie und

Kinematik der Eoalpinen Kollision (Texel Komplex, Südtirol)

Studienjahr 2008/2009

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 49: Fakultätsbericht

49

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Michael Winkler Die Rolle der Sublimation in der Energie- und Massenbilanz des tropischen Glaciar Artesonraju

Marlis Hofer Statistical downscaling of NCEP/NCAR reanalysis data to air temperature and specific humidity

above an outer tropical glacier surface Artesonraju (Peru)

Judith Maria Käfer Automatisierte objektive Beschneiungsvorhersagen: Feldstudie im Skigebiet St. Johann/Tirol

Florian Christian Harnisch Airborne Aerosol Measurements in the Inn Valley Spatial distribution of aerosols during winter-

time

Michael Franz Bacher Modellierung der Wasserhaushaltskomponenten im Einzugsgebiet des Pegels Krössbach für

verschiedene Klimaszenarien

Andreas Meingassner Modellierung des Wasserhaushalts von vier kalkalpinen Einzugsgebieten für verschiedene

Klimaszenarien

Gunther Kolar Anwendung des Schneedeckenmodells CROCUS am Standort der automatischen Wetterstation

Teufelsegg im Firngebiet des Hintereisferners

Helmut Aschauer Measurement and Simulation of the Energy and Mass Balance of Snow at an Alpine Valley Site

Oliver Markus Nicoladoni Alpine Wetterlagen und deren Manifestierung in meteorologischen Parametern in und über

Innsbruck

Simone Morak Similarity of Temporal Change in Ice Velocity and Mass Balance of Alpine Glaciers - On the

Example of Ödenwinkelkees

Lukas Rastner Modellierung des Abflusses der Ahr im Tauferer Ahrntal für verschiedene Klimaszenarien

Martin Staszewski Verteilung von Feinstaub und meteorologischen Parametern aus PKW - gestützten Messfahrten

im Winter 2005/2006 im Raum Schwaz. Eine Studie im Rahmen des ALPNAP - Projektes

Christian Peter Grosse Die Modellierung der Wasserhaushaltskomponenten im Einzugsgebiet des Pegels Töll für den

Zeitraum 1990-2002

Andreas Schäfler Tropospheric Water Vapor Transport in a Pre-convective Environment

Manuela Lehner Idealized Sensitivity Study of Pollution Transport over Alpine terrain

Johannes Mair Untersuchung eines Eisfalls am Beispiel der „Kerze“ im Pinnistal

Michael Burgstaller Weather Forecasting for a large Sporting Event: World Sailing Games 2006

Meteorologie und GeophysikStudienjahr 2007/2008

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 50: Fakultätsbericht

50

Studienjahr 2008/2009

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Clemens Teutsch Neuschneedichtenanalyse in den Ostalpen

Michael Burgstaller Weather Forecasting for a large Sporting Event: World Sailing Games 2006

Kurt Reinhold Thaler Analyse der Temperaturverhältnisse in der Eisriesenwelt-Höhle im Tennengebirge anhand einer

12 jährigen Messreihe

Tobias Michael Schaaf Application of Two-layer Reduced-gravity Hydraulic Theory to Bora Winds. Two Case Studies

Wolfgang Langhans Cloud-resolving simulations of the August 2005 Alpine flood. The sensitivity to microphysics

parameterizations

Johannes Kollmann Investigation of mixing height parametrisation in an alpine valley during winter 2005/06

Eleonore Wieser Bestimmung des Wasserhaushaltes der Einzugsgebiete der Passer, des Pfeldererbaches, des

Mareiterbaches und des Pflerscherbaches mit dem OEZ Modell 2.1

Siegfried Fink Starkniederschläge in Südtirol zwischen 1982 und 2002

Anton Strobl Eine Südföhn-Statistik für das Oberinntal und ein Vergleich mit dem Wipptal

Martin Großhauser Estimating the Massflux from Airborne Doppler Lidar Measurements

Philipp Tartarotti Probabilistische Temperaturvorhersage mit Ensemble-Dressing

Wolfgang Gurgiser Windsysteme im Winter 07/08 im Raum Schwaz. Auswirkungen auf Luftschadstoffe im Bereich

der Autobahn

Sebastian Weber Ein Windatlas für das Bundesland Salzburg

Jakob Messner Probabilistic forecasts using analogs in the idealized Lorenz96 setting

Thomas Gärtner Wetterlagenabhängige Niederschlagsverteilung bei Starkniederschlägen in Tirol

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 51: Fakultätsbericht

51

Mineralogie und PetrographieStudienjahr 2007/2008

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Erik Rudolf Arroyabe Strukturelle Untersuchungen an Na-Silikaten und deren Phasenübergängen

Jürgen Gräßlin Untersuchungen an den Phasenbeziehungen auf der strontiumreichen Seite des binären Sy-

stems SrO-Al2O3

Martina Tribus Petrologische und thermobarometrische Untersuchungen des amphibolit/eklogitfaziellen eo-

Alpinen Events in den Metabasiten des Texel Komplexes

AutorInnen Titel der Diplomarbeit

Verena Schwienbacher Petrologie und Geochronologie der Grünsee-Kontaktaureole im Ortler-Campo Kristallin (Ulten-

tal, Südtirol, Italien)

Daniel Anton Bechter Petrologische, geochemische und montanarchäologische Untersuchungen der historischen

Kupferlagerstätte Bartholomäberg und Silbertal (Montafon, Vorarlberg, Österreich) UND Ge-

ochemie und Mineralogie von ausgewählten Silexproben aus den Süd- und Ostalpen und ihre

Relevanz für die Herkunftsbestimmung von archäologischem Silex im Alpenraum

Studienjahr 2008/2009

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 52: Fakultätsbericht

52

ErdwissenschaftenStudienjahr 2008/2009

AutorInnen Titel der Masterarbeit

David Bressan Aufbau und Dynamik aktiver Blockgletscher am Beispiel der Lazaunalm (Ötztaler Alpen / Südtirol)

AutorInnen Titel der Masterarbeit

Steffen Link Möglichkeiten und Grenzen der Öffentlichkeitsarbeit im Risikomanagement am Beispiel der

Gefahrenzonenplanung in Südtirol

Thomas Grünewald Räumliche und zeitliche Variabilität der Schneedecke und der Gesamtschneemenge in einem

hochalpinen Einzugsgebiet

Philipp Christoph Lang Möglichkeiten und Grenzen der monetären Bewertung von Ecosystem Services des Bodens

Geographie: Globaler Wandel – regionale NachhaltigkeitStudienjahr 2008/2009

Masterarbeiten

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 53: Fakultätsbericht

53

GeographieStudienjahr 2007/2008

Bernhard Reimar Höfle Detection and Utilization of the Information Potential of Airborne Laser Scanning Point Cloud and Intensity Data by Developing a Management and Analysis System

Flugzeuggestütztes Laserscanning entwickelte sich in den letzten Jah-

ren zu einer operationell einsetzbaren Methode zur topographischen

Erfassung der Erdoberfläche. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden vor

allem die hoch auflösenden und hoch genauen digitalen Gelände-

und Oberflächenmodelle für weitere Analysen herangezogen, da es

dafür bereits eine Vielzahl von Bild- bzw. Rasteranalysewerkzeugen

gibt. Das Ziel dieser Arbeit ist, den vollen Informationsgehalt der ALS

Punktwolke zu nützen, indem ein neues Konzept für die Verwaltung

dieser räumlichen Daten eingeführt wird. Das Geographische Infor-

mationssystem (GIS) wird dazu als Mittler zwischen bestehenden

rasterbasierten Algorithmen und der neu entwickelten Punktwol-

kenverwaltung herangezogen. Das entwickelte Informationssystem

„LISA“ (LIdar Surface Analysis) verwendet ausschließlich bestehende

Open Source Software (z.B. GRASS GIS).

Frühere Studien sprechen dem aufgezeichneten Intensitätssignal ein

großes Potenzial für die Klassifikation von Oberflächen zu. In dieser

Arbeit werden zwei Verfahren zur vollautomatischen Korrektur der

Intensität entwickelt, implementiert und evaluiert, um schlußendlich

einen Wert proportional zum Reflexionsgrad der Oberfläche zu er-

halten, der sich sehr gut für die Klassifikation der gescannten Ober-

flächen eignet. Eine erfolgreiche Reduktion der variablen Einflüsse

(<10%) kann mit beiden Methoden erzielt werden. Diese Arbeit soll

anhand zweier konkreter Anwendungsbeispiele die Möglichkeiten

verdeutlichen, die durch das entwickelte Informationssystem und die

Intensitätskorrektur eröffnet werden. Der volle Zugriff auf die Punkt-

wolke sowie die gleichzeitige Einbeziehung von ALS Rasterderivaten

und korrigierter Intensität stellen den Kernpunkt dieser Analysen

dar. Durch die GIS-Komponente des LISA Systems ist es möglich,

objektbasierte Analysemethoden umzusetzen, die mit dem in der

bildbasierten Fernerkundung bekannten „salt & pepper“ Effekt

umgehen können. Der objektbasierte Ansatz erlaubt es zusätzlich

Objektgeometrie, Nachbarschaftsbeziehungen und verschiedene

Auflösungsstufen miteinzubeziehen. Das erste Anwendungsbeispiel

detektiert und klassifiziert verschiedene Gletscherfacies (Eis, Firn,

Schnee sowie Gletscherspalten) auf Basis der ALS Punktwolke. Die

Kombination aus räumlicher Information und korrigierter Intensität

erlaubt eine gute Abgrenzung der einzelnen Oberflächenklassen. Es

wird gezeigt, dass mit dem vorgestellten Ansatz eine Gesamtgenau-

igkeit der Klassifizierung über 90% mit einer Abgrenzungsgenauig-

keit unter 2 m erreicht werden kann. Die zweite Anwendung stellt

eine neue Methode zur Gebäudedetektion und Dachflächenmodel-

lierung vor, der ein kombinierter Ansatz aus objektbasierter Bild- und

Punktwolkenanalyse zugrunde liegt. Die Dachflächenmodellierung

ist das Ergebnis einer hierarchischen Objekterkennung in zwei

Auflösungsstufen. Zuerst werden die Gebäudepolygone mittels „fill

sinks“ Segmentierung des invertierten Digitalen Oberflächenmodells

abgeleitet. Darauf aufbauend werden diese Polygone dazu verwen-

det, die entsprechenden Laserpunkte für jedes Gebäude aus der

gesamten Punktwolke zu extrahieren. Individuell für jedes Gebäude

wird eine Segmentierung („region growing“) basierend auf den

Normalvektoren der Laserpunkte angewandt, die es zum Ziel hat

planare Dachflächenteile abzugrenzen. Abschliessend werden die

ermittelten Dachobjekte nach ihrer Neigung klassifiziert. Das er-

reichte Ergebnis stellt einen wertvollen Input für viele Anwendungen

dar, wie zum Beispiel die Modellierung der Schneelastkapazität oder

die Standortanalyse für Photovoltaikanlagen. Durch eine effiziente

Datenverwaltung der ALS Punktwolke, gekoppelt mit der Funktio-

nalität eines GIS, können wesentliche Schritte in Richtung des Ziels

der „Ausnützung des vollen Informationspotenzials von ALS Daten“

gemacht werden. Ohne zusätzliche Kosten kann ein deutlicher

Mehrwert aus den ALS Daten (z.B. Intensitätskorrektur) generiert

werden.

Das entwickelte Informationssystem stellt eine gute Basis dar,

„full-waveform“ ALS Daten sowie terrestrische Laserscannerdaten

zukünftig miteinzubeziehen.

Dissertationen

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 54: Fakultätsbericht

54

Lars Christian Keller Lebensqualität im Alpenraum

Die Untersuchung geht der Frage auf den Grund, auf welche Weise

und in welchem Ausmaß sich die Lebensqualität in den Regionen

des Alpenraums unterscheidet und ob dies in einem wissenschaft-

lichen Modell nachzuweisen ist. Das Untersuchungsgebiet definiert

sich aus einer Synthese der Alpenkonventionsabgrenzung und den

statistischen Einheiten NUTS 3, womit es 100 ‚Alpenregionen’ in

sieben Staaten umfasst. Unter Verwendung sehr unterschiedlicher

und teilweise neuer Erfassungsmethoden wurden über zwei Jahre

lang alpenweit Daten zu den verschiedensten Themenbereichen

gesammelt. Die am Ende vollständig zur Verfügung stehenden 50

Indikatoren werden in zwölf Indikatorensets gruppiert:

‚Wirtschaftskraft’, ‚Arbeit’, ‚Mobilität’, ‚Bevölkerung’, ‚Gesund-

heit’, ‚Bildung und Kultur’, ‚Gleichberechtigung’, ‚Partizipation’,

‚Freizeit’, ‚Solarpotenzial’, ‚Landschaft’ sowie ‚Artenvielfalt und

Naturschutz’.

Diese Indikatorensets werden wiederum den drei Dimensionen

‚Ökonomie’, ‚Soziokultur’ und ‚Naturraum’ zugeordnet. Damit

entsteht ein den Gedanken der Nachhaltigkeit folgendes Modell,

das mit objektiven (nachvollziehbaren und reproduzierbaren)

Indikatoren operiert und die konkrete Betrachtung von subjektiv

empfundener Lebensqualität außen vor lässt. Mithilfe von Inter-

views erfolgen eine Gewichtung der Indikatoren und Indikatoren-

sets sowie eine intensive Lenkung und Überprüfung des Modells

durch anerkannte Experten auf dem Gebiet der Alpenforschung.

Anhand der Grunddaten werden für jeden Indikator maximal

100 Punkte pro Alpenregion vergeben und dieser Wert mit den

Experten-Gewichtungen des Indikators multipliziert. Durch Ad-

dition der Ergebnisse kann für jedes Indikatorenset ein genaues

Ranking ermittelt werden. Durch Division der Endsummen der

Indikatorensets durch die jeweilige Zahl der sie bestimmenden

Indikatoren sowie die Multiplikation dieser Resultate mit den

Experten-Gewichtungen der Indikatorensets entsteht ein Ranking

für die drei Lebensqualitäts-Dimensionen. Das ‚Tirol Atlas’-System

bietet eine wertvolle Hilfe bei der Visualisierung der Ergebnisse,

die nicht nur in textlichen Analysen, sondern auch mithilfe von

Tabellen, Grafiken und insbesondere von Karten anschaulich

dargestellt werden. Die Verteilungsmuster der Ergebnisse für die

einzelnen Indikatoren, Indikatorensets und Dimensionen erlau-

ben Schlüsse in den jeweiligen Teilbereichen von Lebensqualität,

wobei sich bestimmte regionale Muster ergeben, die letztlich

eventuell sogar die Bestimmung von ‚Gesamtsiegern’ oder ‚Ge-

samtverlierern’ ermöglichen. Ein abschließendes Gesamtranking

‚Lebensqualität im Alpenraum’ wird jedoch nicht angestrebt

und scheint derzeit außerdem nicht realisierbar. Hierzu müssen

zukünftig weitere intensive Bemühungen innerhalb der Nachhal-

tigkeitsforschung geleistet werden, denn letztlich gilt die knapp

zu fassende Regel: Keine Lebensqualität ohne Nachhaltigkeit,

keine Lebensqualitäts-Forschung ohne integrative Geographie.

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 55: Fakultätsbericht

55

Djati Mardiatno Tsunami risk assessment using scenario-based approach, geomorpholo-gical analysis, and geographic information system : a case study in south coastal areas of Java Island-Indonesia

Das Untersuchungsgebiet umfasst die Städte Cilacap und Pacitan

(Südjava, Indonesien). Die Untersuchung des Tsunami Risikos

erfolgt auf Basis eines szenario-basierten Ansatzes durch An-

wendung eines Tsunami-Überschwemmung-Modelles. In dieses

fließen in geographischen Informationssystemen topographische

Analysen und Fernerkundungsdatenauswertungen ein. Weiters

wird ein schadensminderndes Modell für Tsunami-Risiken im

Südjava-Raum vorgeschlagen. Die Methodik der vorliegenden

Forschungsstudie umfasst:

1. die Bildanalyse; 2. die Berechnung verschiedener Zerstörungs- und

Überschwemmungsszenarien; 3. die Durchführung einer Risiko-

analyse und 4. die Definition von Tsunami schadensmindernden

Maßnahmen.

Die Hauptschritte des Risikoabschätzung beinhalten (1) die Bestim-

mung des Tsunami-Gefährdungspotenzials. (2) Bestimmung des

Schadenspotenzials (3) Quantifizierung des Tsunami-Risikos. Die

Hauptschritte der Risikoabschätzung beinhalten (1) die Bestimmung

des Tsunami-Gefährdungspotenzials. (2) Bestimmung des Schaden-

spotenzials (3) Quantifizierung des Tsunami-Risikos. Es wurden 3

Überschwemmungsmodelle angewendet, um das Tsunami-Gefähr-

dungspotenzial zu bestimmen, die (a) auf einfacher Berücksichtigung

der Höhe basieren; (b) Geländerauhigkeit berücksichtigen, und

(c) auf TUNAMI basieren. Geographische Informationssysteme

werden in allen Fragestellungen verwendet, die eine Abschätzung

des Gefährdungs- und Schadenspotenzials ermöglichen. Die Risi-

koabschätzung zielt darauf ab, Tsunami Risiko Levels (in Prozent)

innerhalb einer Gemeindeeinheit zu definieren. Die Schadensmin-

derung-Maßnahmen werden in Abhängigkeit von der Variation

der Risiko-Level bestimmt. Aufbauend auf den Analyseergebnissen

wurde ein szenario-basierter Ansatz vorgeschlagen, der mögliche

Risiken aufzeigt, die Opfer-anzahl schätzt und als Grundlage für eine

Risikoabschätzung und Schadensminderung dient. Das verwendete

TUNAMI Modell bietet eine umfassende Auswertung der Tsunami-

Gefährdung von den Entstehungsbedingungen, über die Ausbrei-

tung bis hin zur Überschwemmung. Die Anwendung des einfachen

Höhen-basierten Modells und des Rauhigkeitskoeffizienten-basierten

Modells war weniger komplex, da die Tsunami-Enstehung und die

Ausbreitungsfaktoren nicht berücksichtigt werden. Die Integration

von geomorphologischen Analysen in einer GIS-Umgebung erlaubt

eine verbesserte Tsunami-Risikoabschätzung. In der Stadt Cilacap

ist die Gemeinde Tegalkamulyan mit dem höchsten Tsunami -Risiko

behaftet. Eine Evakuierung in mehrstöckige Gebäude und hohe

öffentliche Einrichtungen ist in dieser Stadt nötig. Moscheen stellen

hier eine der besten Möglichkeiten dar. In der Stadt Pacitan ist unter

Annahme eines Worst-Case-Szenarios das Tsunami -Gefährdungspo-

tenzial räumlich extensiver als in Cilacap. Die Gemeinde Sidoharjo

unterliegt dem größten Gefährdungsrisiko. Eine Evakuierung über

hohe Gebäude ist hier nicht von derart zentraler Bedeutung, da

sich viele Hügel in unmittelbarer Umgebung befinden. Trotzdem ist

die Einrichtung eines ’Rettungsturmes’ in Form einer Moschee im

Gebiet zwischen den Dörfern Ploso und Sidoharjo notwendig. Die

Wahrnehmung und Kenntnisse um die Tsunami-Gefahren sind in

beiden Städten hoch, dennoch aber verbesserbar. Die Bevölkerung

ist auf Tsunami-Ereignisse gut vorbereitet.

Die niedrigen Gebiete entlang der Südküste von Java sind

durch ein hohes Tsunami-Risiko charakterisiert, wie sich aus den

Tsunami-Ereignissen in den Jahren 1994 und 2006 mit vielen

Opfern gezeigt hat. Beide Java-Tsunamis haben auch eine wert-

volle Menge an Daten über ’Tsunami-Earthquake’ geliefert, die

beispielsweise nicht für die Westküste von Sumatra vorliegen. Das

Deutsch-Indonesische Tsunami Frühwarnsystem GITEWS und das

Indonesien-Tsunami Frühwarnsystem Ina-TEWS waren Vorläufer

des Tsunami Frühwarnsystems (TEWS). Diesem System liegt die

Annahme zugrunde, dass den meisten Tsunamis ein größeres

Erdbeben als Vorbote vorangeht. In Südjava muss sich die Imple-

mentierung von TEWS noch einigen Herausforderungen stellen.

Neben dem hohen technologischen Standard von TEWS sollte die

Kenntnis der einheimischen Bevölkerung um die Tsunami-Gefahr

berücksichtigt werden. Traditionelle Formen der Benachrichtigung

einer herannahenden Gefahr sind nötig, wie beispielsweise der

traditionelle Alarm von Kentongan. Erzieherische Maßnahmen,

Poster, Broschürenverteilung und lokale Übungen mit Vorgabe

von Evakuierungswegen sind nötig, um die öffentliche Wahrneh-

mung über eine Tsunami-Gefährdung zu steigern. Zusätzlich sind

’Zusatzindikatoren’ einer Tsunami-Gefahr zu berücksichtigen ne-

ben einem starken Erdbeben, wie ungewöhnliche Geräusche von

der Meerseite oder ein ungewöhnlicher Salzgeruch vom Ozean,

dem ein Meeresrückzug folgt. Dazu können auch Paleo-Tsunami-

Ablagerungen wertvolle Hinweise liefern, um Rückschlüsse über

vergangene Ereignisse ziehen zu können.

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 56: Fakultätsbericht

56

Elisabeth Lahn Gärtner Untersuchungen zur längerfristigen Entwicklung und räumlichen Diffe-renzierung der Landwirtschaft in Österreich mit besonderer Berücksichti-gung des Alpenraumes

Bei steigender landwirtschaftlicher Produktion in den letzten

50 Jahren (1951-2001) ist die Zahl der landwirtschaftlichen

Bevölkerung, die Gesamtzahl der land- und forstwirtschaftlichen

Betriebe sowie der rinderhaltenden Betriebe laufend zurückge-

gangen. Dies liegt einerseits an der hohen Technisierung, welche

die Landwirtschaft seit den 50-er Jahren gegenüber vielen 100

Jahren vorher stark verändert hat. Dies liegt andererseits aber

auch daran, daß die Agrarpolitik größere Betriebe gegenüber

Klein- und Mittelbetrieben bevorzugt und so viele Betriebe

aus rein wirtschaftlichen Gründen zum Aufgeben gezwungen

wurden. „Wachsen oder Weichen“ wurde in den 70-er Jahren

zum unseligen Schlagwort. In Österreich betrifft dies vor allem

viele kleinere Betriebe ohne Bearbeitungserschwernis in den

Gunstlagen des Alpenvorlandes sowie der inneralpinen Becken

und Täler, weiters im Alpenraum Betriebe mit geringer Bear-

beitungserschwernis in den ehemaligen Realteilungsgebieten

von Westtirol und Vorarlberg. Dagegen konnten sich Betriebe

mit großer Bearbeitungserschwernis vor allem im östlichen Tirol

und westlichen Salzburg gut halten, wiewohl auch Betriebe

mit extremer Bearbeitungserschwernis im Realteilungsgebiet.

Der Bergbauernzuschuß des Bundes vor dem EU-Beitritt, die

Ausgleichszulage und das Österreichische Umweltprogramm

(ÖPUL) nach dem EU-Beitritt Österreichs sind gezielte Maß-

nahmen der ökosozialen Agrarpolitik, um Bergbauernbetriebe

mit hoher Erschwernis und geringem Einkommen wirksam zu

unterstützen. Dadurch versucht man, das Auflassen der land-

wirtschaftlichen Betriebe zu verhindern und der Entsiedelung

im Berggebiet entgegenzuwirken. Wertvolle Aufgaben für die

Allgemeinheit, wie der Schutz vor Lawinen und Vermurungen

durch die Bewirtschaftung der extrem sensiblen Ökosysteme

im Berggebiet oder die Bereitstellung von Dienstleistungen für

den Tourismus können dadurch erfüllt werden. Wenn in Zukunft

neoliberale Tendenzen in der Agrarpolitik, wie bereits in der

Agenda 2000 proklamiert, gegenüber den ökosozialen Über-

legungen die Oberhand gewinnen, wird es schwierig werden,

die Bergbauernbetriebe wie bisher zu fördern. Den agrarischen

Strukturwandel (Wachsen oder Weichen) wird dies verstärken,

die land- und forstwirtschaftlichen Betriebe im Berggebiet

werden weiter abnehmen, verbunden mit allen negativen regi-

onalen, ökologischen und sozialen Effekten und Aspekten. Eine

einzigartige Kulturlandschaft und Lebensraum vieler Menschen

über Generationen und gleichzeitig der Erholungsraum vieler

Menschen aus den Ballungszentren nördlich und südlich der

Alpen wären dem Verschwinden preisgegeben.

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 57: Fakultätsbericht

57

Martin Rutzinger Object Detection in Airborne Laser Scanning Data in Urban Environments

In 1990er Jahren entwickelte sich flugzeuggestütztes Laser-

scanning (airborne laser scanning, ALS) zu einer operationellen

Methode für die flächendeckende Ableitung von digitalen

Geländemodellen (DGM). Um das gesamte Potential der Daten

auch für andere Anwendungen in der Stadtplanung, Prozess-

modellierungen, 3D Visualisierung, etc. auszuschöpfen, werden

die Eingangsdaten der Laserscannerbefliegung zu Interessensob-

jekten klassifiziert.

In dieser Arbeit wurden objektbasierte Ansätze unter der Ver-

wendung von Open Source Komponenten für die Klassifikation

von Objekten im Stadtgebiet (im Speziellen Gebäudeumrisse

und hohe Vegetation) entwickelt. Die Algorithmen arbeiten

zum einen im Rasterdatenmodell und zum anderen in der 3D

Punktwolke. Es werden sowohl Daten aus Laserscannersystemen,

die diskrete Echos aufzeichnen, als auch Full-Waveform-Daten

klassifiziert. Die objektbasierten Methoden für Rastermodelle,

3D Punktwolken als auch die Kombination dieser beiden Ansätze

beseitigen Einschränkungen herkömmlicher Klassifikationskon-

zepte. Durch die Segmentierung werden Objektprimitive erzeugt,

die präzise abgegrenzte Teilbereiche von Objekten in der Realität

darstellen. Im Klassifikationsschritt werden diese dann zu den

Interessensobjekten zusammengefasst. Dadurch werden zum

einen Mehrdeutigkeiten, die bei einer direkten Klassifikation

der einzelnen Entitäten (Rasterzelle bzw. einzelnes Laserecho)

entstehen können, unterbunden.

Zum anderen wird die zu prozessierende Datenmenge im Klas-

sifikationsschritt durch (i) die Kombination von Segmentierung

und Klassifikation bzw. (ii) durch die kombinierte Anwendung

von OBIA (object-based image analysis) und OBPA (object-based

point cloud analysis) deutlich reduziert.

Zu Beginn der Arbeit werden objektbasierte Methoden für die

Abgrenzung von Gebäudeumrissen vorgestellt. Zunächst wird

eine Vegetationsmaske aus einem gefilterten Differenzmodell

der ersten und letzten Reflexionen erstellt. Für die Nicht-Vegetati-

onsbereiche werden im folgenden potentielle Gebäudesegmente

abgeleitet und schließlich zu Gebäudeumrissen klassifiziert. Die

entwickelte OBIA-Methode zur Ableitung der Gebäudeumrisse

wird mit einer zweiten Detektionsmethode, der ein Dempster-

Shafer Ansatz zur Fusionierung von ALS und Multispektraldaten

zu Grunde liegt, verglichen. Darüber hinaus werden entwickelte

objektbasierte und pixelbasierte Fehlermaße miteinander verg-

lichen, um die Beschreibung und Evaluierung der Detektionser-

gebnisse kritisch zu hinterfragen.

Mittels Kombination von OBIA und OBPA werden zunächst

Gebäudeumrisse abgeleitet (OBIA), um dann Dachflächen in der

Punktwolke (OBPA) zu klassifizieren. Für die 3D Dachflächenpoly-

gone werden Objekteigenschaften wie zum Beispiel die Neigung

direkt aus der ALS Punktgeometrie berechnet. Diese Information

stellt eine grundlegende Eingangsgröße für die Planung von So-

laranlagen oder die Modellierung von potentiellen Schneelasten

bei Hausdächern dar.

Weiters wird das Potential der 3D Punktwolkeninformation für

die Objektklassifikation im Stadtgebiet (mit Fokus auf hohe Vege-

tation) untersucht. Die berechneten Rauheits- und Punktdichte-

maße eignen sich für die Charakterisierung und Segmentierung

von hoher Vegetation.

Schließlich werden diese Maße zusammen mit Full-waveform-

Informationen verwendet, um hohe Vegetation zu klassifizieren.

Es wird gezeigt, dass mittels ”region growing“ Segmentierung

unter Verwendung der Echobreite hohe Vegetation und Gebüsch

von Gebäuden und Gelände getrennt werden können. Darüber

hinaus ist es möglich, Gebäude, die von hoher Vegetation be-

deckt sind, bzw. Bäume, die direkt neben Gebäuden wachsen

und diese berühren, von einander zu trennen.

Die vorliegende Arbeit zeigt, dass flugzeugestützte Laserscanner-

daten für die 3D Landnutzungsklassifikation im Stadtgebiet ohne

die Hinzunahme von ”sensorfremden Daten“ geeignet sind. Die

Arbeit leistet somit einen Beitrag zur 3D Objektklassifikation durch

die Entwicklung des OBPA-Ansatzes, der exakte Objektabgrenzung

und effiziente Klassifizierung miteinander verknüpft. Die entwi-

ckelten Methoden schließen die Lücke zwischen der ALS Punkt-

wolkenklassifikation und deren Verwendung in 3D Anwendungen.

Studienjahr 2008/2009

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 58: Fakultätsbericht

58

Martin Mergili Integrated modelling of debris flows with Open Source GIS. Numerical simulations of triggering, mobilization, and runout of debris flows for selected study areas along the Trans-Andean road corridor Mendoza -Valparaiso

Murgänge zeigen sowohl Eigenschaften von gravitativen

Massenbewegungen als auch von sedimentbeladenem Abfluß.

Sie stellen ein beträchtliches Gefahrenpotential für Menschen,

Gebäude und Infrastruktur dar.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Entwicklung

von Modellsystemen zur Simulation von Murgängen, basierend

auf dem frei verfügbaren (Open Source) Geographischen Infor-

mationssystem GRASS. Es wurde vor allem Wert darauf gelegt,

den gesamten Prozess, von der Auslösung über die Mobilisie-

rung des Murmaterials bis zum Auslauf und der Ablagerung zu

berücksichtigen.

Die neu entwickelten Modellsysteme wurden anhand von sechs

Studiengebieten entlang des internationalen transandinen

Straßenkorridors von Mendoza (Argentinien) nach Zentralchile

getestet.

Im Allgemeinen war die Übereinstimmung der Modellergebnisse

mit Beobachtungen und Berichten zufriedenstellend. Vor allem

hinsichtlich der allgemeinen Anwendbarkeit der Modelle und

deren Eignung zur Vorhersage zukünftiger Ereignisse besteht

noch Potential zur Weiterentwicklung.

Mladenka del Negro Naturschutzgebiete in Slowenien mit besonderer Berücksichtigung des Alpenraums - Bestandsaufnahme und Problematik

Der Druck der Freizeitindustrie auf noch unerschlossene Räu-

me, der Wandel der Landwirtschaft in Richtung Intensivierung

einerseits und Extensivierung andererseits, der Raumbedarf für

expandierende Siedlungen und damit verbundene Infrastruk-

tureinrichtungen erfordern neue Konzepte und Strategien. Dies

ist für alle Alpenstaaten mehr oder weniger gleich.

In Slowenien kommt noch der Wechsel des politischen Systems

dazu und die damit gewachsenen wirtschaftlichen Chancen, die

Schutzgüter des Landes zu vermarkten bzw. Profit in radikaleren

Landnutzungsformen wie Fun-Tourismus zu suchen.

Ausgehend von der Darstellung des Status quo mit Schwerpunkt

Schutzgebietssysteme wird dargestellt, welche Planungen von

Seiten des slowenischen Staates vorgesehen sind. Dem folgen

Ausführungen zu Akzeptanzproblemen und daraus resultierenden

Konflikten in der Gesellschaft bzw. der lokalen Bevölkerung. An

einigen Beispielen (Nationalpark Triglav, Biosphärenpark Julische

Alpen, geplanter Windpark Volovja reber, Schigebiet Vogel) werden

diese exemplifiziert. Bei vielen Entscheidungsträgern in Slowenien

herrscht die Meinung vor, dass durch Schutzmaßnahmen, die

wirtschaftlichen Optionen für die Zukunft verbaut würden, und

das ökonomische Potential nachhaltiger Landschaftsentwicklung

wird noch nicht gesehen. Das neue Gesetz über den Nationalpark

„Triglav“ präsentiert sie als Beweis. Seit sieben Jahren wurde die

Gesetzesänderung intensiv diskutiert, zahlreiche Bürgerinitiativen,

NGOs und Experten haben sich in die Diskussion eingebracht.

Ihnen ging es vielfach um die Verankerung von Strategien

zur nachhaltigen Regionalentwicklung, zur Verbesserung der

sozialen Kohärenz und zum wirksamen Schutz dieses sensiblen

Lebensraumes. Nichts davon findet sich im neuen Gesetz wieder,

vielmehr ist zu befürchten, dass der Nationalpark zu einem Ver-

gnügungspark verkommen könnte. Insgesamt gesehen will die

Regierung Sloweniens Schutzgebiete gründen und so zu einer

nachhaltigen Entwicklung beitragen, aber fehlendes Wissen, zu

geringe finanzielle Mittel und unzureichende Managmentstruk-

turen machen eine Gründung bzw. Weiterentwicklung der alten,

vor Sevilla-Strategie 1995 eingerichtete Schutzgebiete schwer: Sie

bleiben reine Forschungsstätten und dienen nur dem Naturschutz,

die Entwicklungsfunktion steht demgegenüber noch am Anfang.

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 59: Fakultätsbericht

59

Christoph Knoll Glaciers in South Tyrol: 1850 - 2006. Application of Airborne Laser Scanner data, orthophotos and historical maps for the acquisition of recent and the reconstruction of past glacier extents

In den dicht besiedelten Hochgebirgsräumen der Europäischen

Alpen sind Gletscher ein fester Bestandteil der alpinen Kultur- und

Naturlandschaft. Sie sind während der warmen Sommermonate

eine der wichtigsten Süßwasserressourcen für Wirtschaftszweige

wie die Landwirtschaft oder die Industrie, eine bedeutende tou-

ristische Komponente, von hoher Bedeutung für die Produktion

von Energie aus Wasserkraft, aber auch eine potentielle Ursache

für Naturgefahren.

Durch ihre direkte Abhängigkeit von Temperatur- und Nieder-

schlagsverhältnissen zählen Gletscher zu den besten Klimaindi-

katoren. Aus diesem Grund wurden die alpinen Gebirgsgletscher

in den letzten Jahren zu einem Symbol der gegenwärtigen

Diskussion um den Klimawandel und dessen Folgen, da ihre Ver-

änderungen leicht beobachtet und visualisiert werden können.

Wesentliches Ziel der vorliegenden Arbeit ist das bessere Ver-

ständnis der regionalen Gletscherentwicklung in Südtirol durch

die Rekonstruktion und Analyse der Gletscherveränderungen seit

dem Maximalstand der Kleinen Eiszeit (Little Ice Age Maximum)

um ca. 1850. Gletscherinventare, Feldarbeit und GIS-basierte

Rekonstruktionen von historischen und rezenten Gletschertopo-

graphien werden verwendet, um die Gletscherveränderungen

Südtirols zwischen dem Maximalstand 1850 und den Inventaren

von 1997 and 2006 zu analysieren und darzustellen.

Durch den Vergleich der rezenten, mit ALS-Verfahren (Airborne

Laser Scanner) hochgenau aufgenommenen Gletschertopogra-

phien mit den Rekonstruktionen des Little Ice Age Maximums

konnte festgestellt werden, dass die Südtiroler Gletscher in

den vergangenen 150 Jahren 183.2 km² oder 66% der Glet-

scherfläche verloren haben. Der Vergleich ergab zudem einen

Volumensverlust von ca. 9 km³ zwischen 1850 und 2006, was

einer mittleren Eisdickenveränderung von -49 m der Little Ice

Age Maximum Gletscherfläche entspricht.

Diese gravierenden Abnahmen der Gletscherflächen und

-volumina, die vor allem am Rückzug der Gletscherzungen der

großen Talgletscher wie Langtauferer- oder Suldenferner sichtbar

werden, sind klare Zeichen der Veränderungen der klimatischen

Rahmenbedingungen in den Alpen während der vergangenen

150 Jahre und deren Beschleunigung seit den letzten nennens-

werten Vorstößen in den 1980er Jahren.

Die vorliegende Arbeit veranschaulicht eine mögliche Anwen-

dungsmethode von modernen, auf ALS-Daten und digitalen

Orthophotos basierenden, Monitoring-Strategien und Rekon-

struktionstechniken zur Untersuchung von Gletschern einer

gesamten Gebirgsregion.

Christian Hohlrieder Auswirkungen von Grosskraftwerken auf das natürliche Abflussgesche-hen in Nord-, Süd- und Osttirol

In den Alpen sind zahlreiche Oberflächengewässer durch wasser-

wirtschaftliche und bauliche Eingriffe beeinflusst. Die Errichtung

von zahlreichen Kraftwerken im vergangenen Jahrhundert macht

die Berücksichtigung für die Abflussmodellierung notwendig.

Vor allem der Betrieb von Großkraftwerken mit einem ausge-

dehnten Netz an Zu- und Ausleitungen und der Betrieb von

Jahresspeichern beeinflussen den natürlichen Abfluss besonders

stark. Die Errichtung von Wasserfassungen und die Ausleitung

des gesamten oder eines wesentlichen Teiles der Wasserführung

des Baches bringen zweifellos gewisse Veränderungen im Bach-

unterlauf und dessen unmittelbarer Umgebung mit sich. Dieser

Beitrag befasst sich mit den quantitativen Auswirkungen von

Großkraftwerken auf den mittleren natürlichen Jahresabfluss

bzw. dem Abfluss im hydrologischen Sommer- und Winterhalb-

jahr in Nord-, Süd- und Osttirol im Zeitraum von 1980 bis 2000.

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 60: Fakultätsbericht

60

Ronny Boch Stalagmites from Katerloch Cave, Austria: Growth dynamics and high-resolution records of climate change

Katerloch Cave, located at the SE fringe of the Alps (900 m a.s.l.), is

known as one of Austria’s most impressive caves. The cave contains

abundant fast-growing stalagmites, which were studied in order to

exploit a new high-resolution paleoclimate archive in the climate-

sensitive alpine region. An extensive cave monitoring program was

conducted from March 2005 to November 2007, which included

analyses of cave air, drip water, modern calcite precipitates on glass

slides and soil gas. Parameters were measured in bi-monthly intervals

or continuously using data loggers and were compared to mete-

orological data. The monitoring aimed to determine the modern

speleothem growth conditions and to constrain the main factors

controlling the studied climate proxies. This approach revealed

pronounced seasonal variations of cave air and drip water chemical

and stable isotopic compositions, as well as seasonal changes in cave

air temperatures and drip rates. Stable isotopic, petrographical and

trace elemental investigations were conducted on several recovered

stalagmites. Stalagmite growth in Katerloch Cave is strongly affected

by the seasonally changing intensity of cave ventilation, driven by

the temperature contrast between the cave interior and the outside

atmosphere. Cave ventilation controls cave air and drip water com-

positions and hence also the speleothem growth and a conceptual

model of the ventilation mechanism is presented. Stalagmite growth

dynamics are also modulated by seasonal and longer-term trends in

the drip rates. All of the investigated stalagmites show a prominent

annual lamination of white, porous and dense, translucent calcite

laminae, forming during the warm and the cold season, respectively.

This alternating fabric can be explained by cave ventilation, which

affects cave air and drip water compositions and thus controls the

extent of lateral coalescence of the calcite crystallites. The lamination

also correlates with the C isotope and trace element compositions,

i.e. C isotopes and trace elements also vary on a seasonal scale. In

contrast, the O isotopes show more gradual, i.e. inter-annual to

decadal changes. The C isotopic composition of the stalagmites is a

potential proxy for winter temperature and seasonality.

Mg shows an inverse correlation with Sr and Ba. While Mg is mainly

affected by prior calcite precipitation, Sr and Ba strongly depend on

the stalagmite growth rate and the crystallization mechanism. The

trace elements are a potential proxy for seasonality of both tem-

perature and precipitation. Calcite precipitation occurs in O isotopic

equilibrium with the drip waters. Consequently, the stalagmite O iso-

tope values reflect the composition of regional meteoric precipitation

and are mainly a proxy for past air temperatures and also of changes

in the seasonality of recharge. MC-ICP-MS U-Th dating of recovered

stalagmites and tall, in-situ stalagmites revealed different speleothem

generations in Katerloch Cave.

The recovered stalagmites grew during the late and early Holocene,

the Last Glacial (MIS 3) and the Eemian (MIS 5.5). Two of the in-situ

growing stalagmites revealed ages beyond the dating limit of the

U-Th method, i.e. older than ca. 500 kyr. Reliable growth models

could be established for the Holocene and partly also for the Last

Glacial samples. The stalagmites from Katerloch Cave provide valu-

able and highly-resolved proxy information on past climate change.

The sampling strategy used for stable isotope profiling of entire

stalagmites has a typical temporal resolution of a few years. Two

stalagmites from the early Holocene reveal consistent O isotope

records. Their curves constitute the first high-resolution isotope

records of the 8.2 kyr event in the Alps. This cold spell lasted

ca. 100 yr and a quantitative evaluation suggests a temperature

decrease of about -2.5 to -3 °C. The records also provide the first

explicit recognition of a climate event around 9.1 kyr BP in the Alps.

This cold event had a slightly lower amplitude than the 8.2 kyr

event. In addition, the Katerloch record supports a climate event

around 10 kyr BP, for which emerging evidence suggests a more

widespread impact in the Northern Hemisphere. A climate record

of the more recent past was derived from a stalagmite which was

active when collected. The stalagmite comprises the last ca. 2.5

kyr but shows a major growth interruption during the last few

hundred years. The O isotope record shows the well-known climate

variability of alternating warm and cool episodes during the Iron

Age/Roman Warm Period, the Dark Ages Cold Period, the Medieval

Warm Period and the Little Ice Age. Furthermore, a pronounced

warming trend during the last years is suggested, which is also

inferred from short drill cores of two other stalagmites. Finally, two

stalagmites, although compromised by modest age control, reveal

pronounced and rapid climate shifts during the Last Glacial period

(i.e. Dansgaard-Oeschger events).

Geologie und PaläontologieStudienjahr 2007/2008

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 61: Fakultätsbericht

61

Meteorologie und GeophysikStudienjahr 2007/2008

Studienjahr 2008/2009

Christoph Kiemle Airborne Water Vapor Lidar Measurements

Ein flugzeuggetragenes Wasserdampf Differential-Absorptions-

Lidar (DIAL) ist eine neuartige, genaue Methode zur Unter-

suchung vielfältiger meteorologischer Phänomene wie des

latenten Wärmeflusses in der konvektiven Grenzschicht oder

der Variabilität der Feuchte in der tropischen oberen Tropo-

sphäre. Diese Anwendungen sind sehr empfindlich gegenüber

Messfehlern, und gründliche Genauigkeitsuntersuchungen sind

daher unabdingbar. Diese Dissertation dokumentiert die Qualität

von existierenden flugzeuggetragenen und von zukünftigen

weltraumgestützten DIAL Systemen und beleuchtet Beispiele

meteorologischer Anwendungen.

Eyjolfur Magnusson Glacier hydraulics explored by means of SAR-interferometry

Die Dissertation befasst sich mit dem Einfluss, den verschiedene

Zustände des subglazialen Abflusssystems auf das Fliessverhalten

temperierter Gletscher haben. Die Untersuchungen wurden auf

Auslassgletschern des Vatnajökull, Island, durchgeführt. Eine

wesentliche Grundlage der Arbeit sind Analysen der Eisbewe-

gung mit interferometrischen Radardaten (InSAR) der Erdbeo-

bachtungssatelliten ERS1 und ERS2. Die Daten stammen von der

Tandem Mission von ERS1 und ERS2 aus den Jahren 1995-2000.

Die Untersuchungen weisen darauf hin, dass das sub- und intra-

glaziale Abflusssystem für die Dynamik temperierter Gletscher

eine wichtige Rolle spielt. Die großflächige Beschleunigung des

Gletschers in frühen Phasen der subglazialen Wasserausbrüche

untermauert das Konzept, dass erhöhtes Einströmen in ein enges

Tunnelsystem den Anstieg des Wasserdrucks bedingt und damit

Wassermassen in Zonen außerhalb der Stollen gelenkt werden.

Dies verringert den Reibungswiderstand zwischen Eis und Glet-

scherbett. Diese Hypothese wird auch von den Beobachtungen

lokaler Hebungen des Gletschers gestützt, die während Wasser-

ausbrüchen und bei Regen beobachtet wurden.

Stetiger Abfluss in Stollen scheint hingegen bei deutlich redu-

ziertem Wasserdruck vor sich zu gehen, wobei die Fließgeschwin-

digkeit des Gletschers im Umkreis des Hauptstollen deutlich re-

duziert wird. Die Analysen zeigen, dass die Fläche des Gletschers,

die verringerten Wasserdruck auf Grund eines voll entwickelten

Stollensystems aufweist, in der Größe etwa der Fläche entspricht,

wo sich der Gletscher auf Grund erhöhten Wasserdrucks wäh-

rend eines „Jökulhlaups“ beschleunigt.

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 62: Fakultätsbericht

62

Die vorgelegte Dissertationsschrift beschreibt die Ergebnisse

kristallchemischer Untersuchungen an Erdalkalialuminaten

und – gallaten, wobei dem Verhalten dieser Verbindungen bei

hohen Temperaturen (HT) bzw. hohen Drucken (HP) besondere

Bedeutung zukam. Die hierfür benötigten Hochdruck-Hoch-

temperatur-Experimente wurden am Institut für Mineralogie &

Petrographie der Universität Innsbruck unter Verwendung der

dort vorhandenen Stempel-Zylinder- bzw. „Walker-Typ Multi

Anvil“-Anlagen durchgeführt. Die sich daran anschließende

strukturelle Charakterisierung erfolgte mittels Einkristall- sowie

Pulverdiffraktometrie bzw. Mikro-Raman Spektroskopie.

Im Fall des Monocalciumaluminats (CaAl2O4) konnten unter

Verwendung keramischer Startmaterialien insgesamt drei neue

HP/HT-Modifikationen hergestellt werden. Die bei Raumdruck

stabile tetraedrische Gerüststruktur wandelt sich bei Versuchs-

bedingungen von 2 GPa and 800°C in eine neue abschreckbare

Form um. Das Pulverbeugungsdiagramm dieser Phase konnte

indiziert und die Struktur unter der Annahme einer Isotypie mit

der bei Normalbedingungen stabilen Phase des CaGa2O4 mittels

der Rietveldmethode erfolgreich verfeinert werden. Auch bei

dieser ersten Hochdruckvariante des CaAl2O4 handelt es sich um

ein Gerüstaluminat aus [AlO4]-Tetraedern. Beide Modifikationen

unterscheiden sich jedoch deutlich bezüglich ihrer topologischen

Eigenschaften wie z.B. der auftretenden Ringtypen, der Koordi-

nationssequenzen und der Eckensymbole.

Die zum Ladungsausgleich benötigten Calciumionen besetzen in

beiden Formen Positionen innerhalb der kanalartigen Hohlräume

der Gerüste.

Eine Zunahme des Drucks und der Temperatur bei den Synthesen

führte zu einer Änderung der kristallchemischen Merkmale bei

den CaAl2O4-Polymorphen, d.h. einem Wechsel der Koordina-

tionszahl des Al von vier auf sechs. Die bei 3.5 GPa and 1000

°C hergestellte Form basiert nun auf [AlO6]-Oktaedern, die

über gemeinsame Kanten zu Schichten verknüpft sind. Diese

Schichten sind mit den z.B. im Mineral Böhmit (AlO(OH)) auf-

tretenden Oktaederlagen eng verwandt. Im Unterschied zum

Böhmit erfolgt die Verknüpfung der Schichten jedoch nicht über

Wasserstoffbrücken, sondern über die interkalierten Ca-Atome.

Erhöht man Druck und Temperatur nochmals (10 GPa und 1100

°C), so findet ein erneuter Phasenübergang des Monocalciuma-

luminats in eine Tunnelstruktur statt. Das strukturelle Rückgrat

dieser Phase sind rutilartige Doppelketten aus [AlO6]-Oktaedern,

die sich längs [001] erstrecken. Die Doppelketten umschließen

tunnelartige Hohlräume, in denen die Ca-Ionen lokalisiert sind.

Strukturell gesehen ist diese Modifikation isotyp zum CaFe2O4.

Dieser so genannte Calciumferrit-Strukturtyp konnte auch bei

einer entsprechenden Hochdruckstudie am Monocalciumgallat

beobachtet werden, bildet sich dort jedoch schon bei sehr

viel niedrigeren Drucken und Temperaturen (4.0 GPa and 700

°C). Im Unterschied zum CaAl2O4 konnten beim CaGa2O4

keine weiteren Hochdruckvarianten gefunden werden. Die

Hochdruckexperimente an den Calciumaluminaten wurden

durch eine Studie am Ca2Al2O5 ergänzt. Einkristalline Proben

dieser Verbindung konnten bei 2.5 GPa und 1000 °C hergestellt

werden. In-situ Hochtemperaturbeugungsexperimente zeigten

ein überraschendes Verhalten.

Mit zunehmender Temperatur konnte die Ausbildung einer

inkommensurabel modulierten Phase beobachtet werden. Prin-

zipielle Baueinheiten dieser Kristallstruktur sind (1) Schichten aus

perowskitartigen eckenverknüpften [AlO6]-Oktaedern, die mit

(2) Lagen aus Zweier-Einfachketten aus [AlO4]-Tetraedern (Ket-

tenrichtung: [100]) längs der b-Achse wechsellagern. Die beo-

bachtete modulierte Struktur (Superraumgruppe: Imma(00g)s00)

ist eng verwandt mit der schon beim Ca2Fe2O5 beschriebenen

HT-Form. Die Ursache für die Störung der Translationssymmetrie

beruht auf einer aperiodischen Abfolge von zwei möglichen An-

ordnungen der Tetraederketten mit einem Wellenvektor parallel

zu c* [00g] (g=0.595) (bei 825 °C).

Abschließend wurde das Tribariumaluminat (Ba3Al2O6)

intensiver bearbeitet. Im Zentrum des Interesses stand dabei

nicht primär die Bestimmung dieser Struktur, sondern vielmehr

Detailfragestellungen hinsichtlich der realen Symmetrie dieser

Verbindungen, zu der in der Literatur widersprüchliche Angaben

zu finden waren. Strukturell gesehen zählt Ba3Al2O6 zur Gruppe

der Ringaluminate und basiert auf [Al12O36]-Zwölferringen, die

über die Ba-Kationen vernetzt werden.

Biljana Lazic Crystal chemistry, phase transitions and high pressure behaviour of AO-X2O3 phases (A: Ca, Ba; X: Al, Ga)

Mineralogie und Petrographie Studienjahr 2007/2008

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 63: Fakultätsbericht

63

Werner Friedrich Thöny Permian contact metamorphism in the South Alpine: U ? Pb and U ? Th ? Pb geochronology of plutons and contact metamorphism

Während des Perm intrudierten magmatische Körper in das va-

riszisch metamorphe Basement des Südalpins. Diese Intrusionen

umfassen eine Fläche von rund 200km2. Ziel der Arbeit war es

genauere Informationen bezüglich der Platznahme, Mineralche-

mie, PT-Bedingungen und generell über die Geodynamik nach der

variszischen Orogenese zu bekommen. Die Alter der Intrusionen

liegen zwischen 278 - 294 Ma und zeigen eine Verjüngung von

SW nach NO. Das Alter der dazugehörigen Kontaktmetamorpho-

se ist demnach etwas jünger, allerdings können in den datierten

Monaziten immer noch klare Hinweise auf das variszische Ereignis

gefunden werden.

Studienjahr 2008/2009

Stefan Wyhlidal Petrological and experimental investigations on the Permian contact me-tamorphic event in the Southalpine domain (South Tyrol, Italy)

Während des Perms wurden die Austroalpinen und Südalpinen

Einheiten durch einen weit verbreiteten Magmatismus und von

einer dadurch resultierenden Hochtemperatur- und Niedrig-

druckmetamorphose erfasst. Der permische Magmatismus liegt

heute in den Austroalpinen Einheiten nur in Form von Plutoniten

vor, im Gegensatz zu den Südalpinen Einheiten, in denen Pluto-

nite und Vulkanite beobachtet werden können.

Die Plutonite in den Südalpinen Einheiten intrudierten in das va-

riszische Basement und führten zu einer Kontaktmetamorphose.

Die Daten in dieser Studie zeigen die chemische und texturelle

Entwicklung der kontaktmetamorphen Gesteine in Abhängigkeit

des Kontaktabstandes zu den Intrusionen. Weiters wurden Expe-

rimente durchgeführt und die dabei entstandenen Mineralpara-

genesen mit denen, die in den natürlichen Hornfelsen beobachtet

werden konnten, verglichen, um die Phasenbeziehungen in kon-

taktmetamorphen Quarzphylliten besser verstehen zu können.

Alternativ kann die Kristallstruktur auch vom ABO3-Perowskitstruk-

turtyp abgeleitet werden, in dem Leerstellen auf den B-Lagen und

den O-Positionen zugelassen werden. Dieser Zusammenhang kann

durch folgende Formel zum Ausdruck gebracht werden: Ba (Al3/4

Ba1/8 Vac1/8)(O3/4 Vac1/4)3. Die Verbindung kann ferner als ein

klassisches Beispiel für die Probleme angesehen werden, die bei der

Behandlung hochgradig pseudosymmetrischer Strukturen auftreten

können. Die Koordinaten der Al-, O-, sowie nahezu alle Ba-Atome

erfüllen die Symmetrieanforderungen der kubischen Raumgruppe Pa

innerhalb weniger Standardunsicherheiten. Lediglich für ein Bariuma-

tom kann kein „zentrosymmetrischer“ Partner gefunden werden, so

dass die Verbindung in der der Raumgruppe P213 zu beschreiben ist.

Wissenschaftliche Arbeiten

Page 64: Fakultätsbericht

64

Mineralogie und PetrographieStudienjahr 2007/2008

Reinhard Kaindl Raman micro-spectroscopy in mineralogy, petrology and material science

Die vorliegende Habilitationsschrift behandelt verschiedene

Aspekte qualitativer und vor allem (semi-)quantitativer Raman-

Mikrospektroskopie natürlicher und synthetischer Materialien im

Rahmen von mineralogisch-petrologischen und materialwissen-

schaftlichen Fragestellungen. Die einzelnen Kapitel enthalten in

internationalen Fachzeitschriften publizierte wissenschaftliche

Studien, mit der Ausnahme eines Kapitels, das derzeit zur Publi-

kation eingereicht ist. Die ersten drei Kapitel konzentrieren sich

hauptsächlich auf Mineralogie und Petrologie natürlicher Mine-

ralien und Gesteine, die folgenden zwei Kapitel sind auf synthe-

tische Materialien bezogen. Raman-Mikrospektroskopie wurde

neben anderen Methoden dazu verwendet, Kristallitgrößen von

Graphit im Zusammenhang mit Metamorphosetemperaturen

zu quantifizieren und um die Zusammensetzung des Fluides in

Flüssigkeitseinschlüssen der metamorphen Indexminerale Granat

und Kyanit zu bestimmen. Ein neues Verfahren, das in Dünn-

schliffen die Bestimmung des CO2 Gehaltes des metamorphen,

häufig vorkommenden Indexminerales Cordierit wird vorge-

stellt, welche Eingrenzung der Aktivität von CO2 während der

Granulit-faziellen Metamorphose ermöglicht. Weitere Kapitel

stellen die Charakterisierung von Aluminium-Chrom-Stickstoff

Hartstoffschichten, welche durch Lichtbogenverdampfung

erzeugt wurden, mittels Raman-Spektroskopie vor und demons-

trieren ein neues chemisches Analysenverfahren, basierend auf

der Kalibration der Ramanverschiebung ausgewählter Schwin-

gungsmoden.

Farb-codierte Variationen des Aluminiumgehaltes einer

Aluminium-Chrom-Stickstoff Beschichtung auf Stahl, hergestellt

aus 3900 Punktmessungen mittels Raman-spektroskopischer

Kartierungs-Techniken (aus Kaindl et al., Anal. Bioanal. Chem.

389, 1569-1576, 2007).

Habilitationen

Wissenschaftliche Arbeiten

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Forschung an der Fakultät

Page 68: Fakultätsbericht

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Forschungszentren

Überblick

Die Institute der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissen-

schaften haben sich zu einem Forschungsschwerpunkt zusam-

mengeschlossen, der die Zusammenhänge zwischen dem Klima

und der Kryosphäre erforscht. In verschiedenen Projekten des

Forschungszentrums wird eng mit anderen Fachrichtungen der

Universität Innsbruck kooperiert, insbesondere mit Physikern, Bi-

ologen, Bauingenieuren und Geodäten. Auch international sind

die Aktivitäten des Zentrums bestens vernetzt, mit zahlreichen

Kooperationspartnern in Europa und Übersee.

Die Thematik des Forschungszentrums ist von großer Aktualität,

da die globalen Schnee- und Eismassen sensibel auf Klimaän-

derungen reagieren und durch komplexe Mechanismen der

Rückkoppelung die Tendenz zeigen, Änderungen des Klimas

zu verstärken. Das Interesse an Schnee und Eis beruht auch auf

deren Bedeutung als Wasserressource.

Die Forschungsarbeiten umfassen den Zeitraum der letzten

Eiszeiten (Hunderttausende von Jahren), des Spätglazials seit

etwa 18.000 Jahren, des Holozäns seit 11.600 Jahren, der Klei-

nen Eiszeit ab etwa 1400 AD und der instrumentellen Epoche

seit etwa 1850 AD mit verschiedener zeitlicher Auflösung und

Genauigkeit. Es werden physikalische, chemische, geologische,

dendrochronologische, klimatologische und morphologische

Methoden angewandt, deren Zusammenspiel eine große wissen-

schaftliche Herausforderung bedeutet.

Die Jahre 2008 und 2009 brachten für das Forschungszentrum

einen weiteren Aufschwung an Projekten, Aktivitäten und Ver-

öffentlichungen. Besonders hervorzuheben ist die Forschung in

Eishöhlen und Blockgletschern, die Ausarbeitung eines Gletsche-

rinventars basierend auf Flugzeug getragenen Laserscanner Daten,

die Untersuchung der Niederschlagsverhältnisse in der Antarktis in

Zusammenhang mit der Interpretation von Eisbohrkernen, Mes-

sungen auf Gletschern in Spitzbergen, im Kaukasus, Karakorum,

Altai, am Kilimandjaro und in der Cordillera Blanca und die An-

wendung dieser Messungen in Studien und Modellen der Wech-

selwirkung Klima/Gletscher, die Entwicklung neuer Methoden zur

Messung von Schnee und Eis mittels Erdbeobachtungssatelliten

und die Anwendung von Satellitenmessungen für Studien von Eis-

dynamik und Massenbilanz in den Alpen, der Antarktis und Island.

Die folgenden Berichte sind keineswegs erschöpfend, sondern

geben einen Auszug aus diesen vielfältigen Aktivitäten.

Forschungszentrum Klima und KyrosphäreSprecher: Ao. Univ.-Prof. Dr. Helmut ROTT, Institut für Meteorologie und Geophysik

stv. Sprecher: Ao. Univ.-Prof. Dr. Georg KASER, Institut für Geographie

Paläoklima aus Eishöhlen und Datierung von Moränen

Die 2007 begonnenen Untersuchungen von Eiskörpern in alpinen

Höhlen wurden abgeschlossen. Trotz der knappen Mittel konnte

inzwischen ein einzigartiges und interdisziplinäres Datenmate-

rial gewonnen werden. Es beruht auf meteorologischen und

glaziologischen Messungen, einer Tiefbohrung und chemischen,

geophysikalischen sowie biologischen Analysen. Die Ergebnisse

wurden auf jährlichen Arbeitstreffen und internationalen Ta-

gungen präsentiert. Einige Studien werden aus persönlichem

Interesse einzelner Mitarbeiter weiter fortgeführt.

Den formalen Abschluss des Projektes bildet die Publikation

eines den Eishöhlen gewidmeten Sonderbands der Fachzeit-

schrift „The Cryosphere“. Auch dies war eine Initiative der

Innsbrucker Arbeitsgruppe, an der Mitarbeiter der Institute für

Geologie, Meteorologie, Geographie und Ökologie beteiligt sind.

Das Projekt wurde von der ÖAW gefördert und von Ch. Spötl

geleitet. Kontakt: [email protected].

Das FWF Projekt Lateglacial Glacier Fluctuations: Alpine N-S

Traverse wurde abgeschlossen. Die Datierungen von Moränen

ergaben eine weitgehende Übereinstimmung mit der bisher

verwendeten stratigraphischen Gliederung der späteiszeitlichen

Gletscherstände im zentralen Alpenbogen. Eine klassische Lo-

kalität für Moränen des Gschnitzstadiums, die bereits vor 100

Jahren in den „Alpen im Eiszeitalter“ erwähnt wurde, stellte sich

allerdings als Bergsturzmure heraus. An dieser Stelle konnten gut

übereinstimmende 36Cl und 14C Daten gewonnen werden, die die

Brauchbarkeit der 36Cl-Datierung von Oberflächen zeigen.

Kontakt: [email protected].

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Forschungszentren

Klimadynamik und Gletscherverhalten in niederen Breiten

Einige der wichtigsten Zirkulationssysteme der Erde befinden sich in

den niederen Breiten, die sowohl interne Klimavariabilität als auch Kli-

maänderungen steuern. Die kleinen Gletscher in den Tropen spiegeln

Veränderungen in diesen mächtigen Atmosphären-Ozean-Systemen

wider. Das Hauptziel der Forschungen ist, den kausalen Zusammen-

hang zwischen Gletscherverhalten und Zirkulationen im Klimasystem

in verschiedenen Raum-Zeit-Skalen zu verstehen. Dies eröffnet die

Möglichkeit, Gletscherveränderungen in den Tropen als Indikatoren

für Klimadynamik und deren Änderung bestmöglich zu nutzen, was

zu einem der wichtigsten Anliegen der Klimaforschung beiträgt: der

Gewinnung von Befunden historischer Klimadynamik, um Klimaprojek-

tionen für die Zukunft zu verbessern.

Methodisch verfolgen wir eine enge Verbindung von Atmosphären-

und Kryosphärenwissenschaft, was folgendes umfasst:

(1) Messungen mit automatischen Wetterstationen (AWS) auf

den Gletschern in großer Höhe, um die mikrometeorologischen

Bedingungen in der atmosphärischen Bodengrenzschicht

und die Massenveränderung der Gletscher aufzuzeichnen.

Zudem erfolgen Spezialmessungen (Photogrammetrie, Tur-

bulenz) während der Feldkampagnen. All diese Daten dienen

auch als Validierungsgrundlage für die Modellrechnungen.

(2) Modellierung der Massen- und Energiebilanz der Gletscher

mittels eines prozessorientierten Modells, um die physika-

lischen Vorgänge der Massenveränderungen zu verstehen.

(3) Hochaufgelöste Simulationen der atmosphärischen Dynamik

mit einem auf Supercomputern gerechneten Atmosphärenmodell,

um die Zusammenhänge zwischen großräumiger Dynamik und

Bodengrenzschicht zu erfassen. Ergänzend untersuchen wir das

Potenzial statistischer Methoden für diese Zusammenhänge.

(4) Anwendung globaler Datensätze land- und satellitenbasierter

Messungen. Die Untersuchungsgebiete umfassen derzeit die Cordil-

lera Blanca, Kilimanjaro und Mount Kenia – jeweils durch ein FWF-

Projekt hauptgefördert und durch TWF- sowie LFU-Förderungen

unterstützt. In Zukunft soll unser Konzept in verschiedene Klima-

zonen ausgedehnt werden, wobei Gletscher im Himalaya und ihre

Verbindung zum Asiatischen Monsun im Fokus stehen werden.

Kontakte zu den Projektleitern: [email protected],

[email protected], [email protected].

Feldarbeiten am Artesonraju (Cordillera Blanca, Peru). Foto Ben Marzeion, 2010.

Page 70: Fakultätsbericht

70

Basisdaten für Glaziologie und Klimaforschung in den Alpen

Längerfristige Messreihen sind die Grundlage für die Erfassung und

Analyse von Klimaänderungen und deren Auswirkung auf die Gletscher.

Das Messnetz umfasst Automatische Wetterstationen (AWS), Nieder-

schlagsmessstellen sowie die Erstellung von Gletschermassenbilanzen

und Messreihen der Fließgeschwindigkeit des Eises. Die erhobenen

Datenreihen dienen der Entwicklung und Verbesserung von Methoden

und Modellen im Rahmen von internationalen Forschungsprojekten.

Die Massenbilanzreihen Hintereisferner und Kesselwandferner in den

Ötztaler Alpen, die seit 1953 erhoben werden, zählen zu den längsten

weltweit. Im Herta-Firnberg-Projekt ‚Development of an integrative

glacier monitoring system’ wurden methodische Untersuchungen zu

diesen Messreihen durchgeführt. In Kooperation mit Prof Gerd Mer-

kel vom Institut für Geodäsie der FH München wurden das gesamte

Fixpunktnetz neu vermessen und Transformationsparameter zwischen

den Koordinatensystemen entwickelt. Damit können historische

Daten und neue Satellitendaten in wesentlich höherer Genauigkeit

verglichen werden als bisher. Zusätzlich zum seit 1989 untersuchten

Jamtalferner in der Silvretta wurden auch Messungen der Massenbilanz

am Mullwitzkees (Venedigergruppe) und am Hallstätter Gletscher

(Dachstein) durchgeführt. Messungen der Fließgeschwindigkeit finden

am Hintereisferner und am Kesselwandferner in den Ötztaler Alpen

statt. Die automatischen Wetterstationen in Vent, auf der Zunge des

Hintereisferners und an der Universität sowie die Niederschlagsmess-

stellen im Rofental ergänzen diesen Datensatz. Die Messungen werden

in Zusammenarbeit mit dem Hydrografischen Dienst der Abteilung

Wasserwirtschaft des Amtes der Tiroler Landesregierung, dem Natio-

nalpark Hohe Tauern, der Öberösterreichischen Landesregierung und

der Energie AG sowie der Firma Bluesky durchgeführt. Jamtalferner,

Kesselwandferner und Hintereisferner sind registrierte Testgebiete im

Rahmen der LTER und GCOS Programme. Alle Gletscherdaten werden

an das WGMS (World Glacier Monitoring Service) weitergeleitet und

stehen der wissenschaftlichen Gemeinschaft zur Verfügung. Das Glet-

scherinventar 2006 wurde für die Stubaier Alpen und Ötztaler Alpen

erarbeitet. Kontakt: [email protected].

Alpiner Permafrost und Blockgletscher im Klimawandel

Im alpinen Raum ist die Kryosphäre am stärksten vom Klimawandel

betroffen. Während jedoch der Rückzug der Gletscher seit der Kleinen

Eiszeit gut dokumentiert ist, sind Verbreitung und Veränderung des

alpinen Permafrostes weder flächenhaft noch in Bezug auf Tiefe und

Eisvolumen ausreichend bekannt. Ziel des gegenständlichen Projektes

ist (1) die quantitative Erfassung des Permafrostes in einem abge-

schlossenen, hochalpinen Einzugsgebiet, (2) seine Reaktion auf den

Klimawandel sowie (3) die Modellierung des Abflussverhaltens unter

Szenarien sich verändernden Permafrostes.

Das Untersuchungsgebiet liegt im Kaunertal (Ötztaler Alpen) und

umfasst eine Fläche von ~ 5 km2. Blockgletscher und Strukturböden

weisen auf ausgedehnten alpinen Permafrost hin. Die aktuelle Verbrei-

tung des Permafrosts soll durch eine umfassende Methodenkombi-

nation (Luftbilder und hoch auflösende Geländemodelle, geologisch-

morphologische Kartierung, geophysikalische Strukturerkundung,

Bodentemperatur, etc.) erfasst werden. Lokales Klima, Niederschlag

und Abfluss werden in die Beobachtung einbezogen.

Kontakt: [email protected].

Schuttbedeckte Gletscher und ihre Änderungen in alpinen Regionen und Zentralasien

In Zentralasien sind die meisten der größeren Talgletscher im Zun-

genbereich mit Schutt bedeckt. Diese Schuttschicht beeinflusst den

Energiehaushalt des Gletschers und sorgt je nach Mächtigkeit für eine

verringerte oder eine verstärkte Schmelze während der Ablationspe-

riode. Eine sehr dünne Schuttbedeckung erhöht die Schmelzraten,

während dickere Schuttlagen den Wärmetransport von der Oberfläche

zum Eis verringern und es damit zu kleineren Abschmelzraten kommt.

Durch den zunehmenden Gletscherrückgang wird eine Zunahme der

schuttbedeckten Flächen auf den Gletschern in Zentralasien wie auch

in den Alpen beobachtet. Daher nimmt der Einfluss des supra-glazialen

Schutts auf die Schmelzwasserproduktion von Gletschern immer mehr

zu. Die morphologischen und physikalischen Eigenschaften der Schutt-

bedeckung spielen dabei eine wesentliche Rolle für das Abflussverhalten

schuttbedeckter Gletscher. Die Beobachtung der Flächenänderungen,

Forschungszentren

Page 71: Fakultätsbericht

71

wie es bei schuttfreien Gletschern routinemäßig geschieht, hat daher

nur eine eingeschränkte Aussagekraft.

Mit einem Projekt der ÖAW und in Zusammenarbeit mit russischen,

amerikanischen, chinesischen und italienischen Kollegen werden diese

„debris covered glaciers“ und ihre Veränderungen im Kaukasus und

in Zentralasien in Messkampagnen untersucht. Außerdem werden

detaillierte Feldstudien zu den physikalischen Prozessen an einem

Alpengletscher durchgeführt.

Kontakt: [email protected].

Glaziologische Arbeiten auf dem Zopkhito Gletscher, Kaukasus. Foto A. Lambrecht

Gletscherinventare

Die Auswertung des Gletscherinventars von 1998 steht im Mittelpunkt

des Projekts, das von der Kommission für geophysikalische Forschungen

und dem Institut für Meteorologie und Geophysik getragen wird.

Dabei werden Gletscheränderungen mit den klimatischen Änderungen

der Region in Verbindung gesetzt.

Eine Methode der Ableitung von Gletschergrenzen auf Basis von

mehrzeitlichen LIDAR-Höhenmodellen wird ausgeweitet und für das

Jahr 2006 angewandt (siehe Beispiel Abb. 3). Mittlerweile ist fast die

Hälfte der österreichischen Gletscher für das Jahr 2006 ausgewertet.

Flächen- und Volumsänderungen werden damit bestimmt und der

beschleunigte Rückgang der letzten Jahrzehnte quantifiziert. Ein

glazio-meteorologisches Modell wurde entwickelt, um Massen- und

Volumsänderungen aller österreichischen Gletscher zu rekonstruieren

und zeitlich höher aufzulösen. Es stellt sich heraus, dass die Tuning-

Parameter, die notwendig sind, um die Volumsänderungen realistisch

zu rekonstruieren, für längerfristige Studien einer zeitlichen Abhängig-

keit unterliegen. Kontakt: [email protected].

Im Rahmen eines Projekts des Institutes für Geographie für das

Hydrographische Amt der Provinz Bozen wurde im Rahmen der

Dissertation von Christoph Knoll der neue Gletscherkataster für Süd-

tirol ausgearbeitet und im Jahre 2010 fertig gestellt. Er umfasst den

Gletscherstand von 2005/06, der mit Hilfe von Airborne Laser Scanner

Daten und Orthophotos erhoben wurde. Zusätzlich sind noch die Glet-

scheroberflächen von 1850 (bzw. „Little Ice Age“) enthalten, die durch

Moränenkartierung und die Auswertung der Vierten Landesaufnahme

(Präzisionsaufnahme) der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

rekonstruiert wurden. Dieser Gletscherkataster ergänzt den ebenfalls

von Christoph Knoll erstellten Südtiroler Gletscherkataster von 1997

aus dem Jahre 2006.

Kontakt: [email protected].

Dickenänderung von Wasserfallferner (WFF) und Rotmoosferner (RMF) zwischen 1997 und 2006 in [m]

Forschungszentren

Page 72: Fakultätsbericht

72

Polarmeteorologie/Paläoklimatologie

Im Rahmen eines FWF-Projekts des Elise-Richter-Programms werden die

Niederschlagsverhältnisse in Dronning-Maud-Land (DML), Antarktis,

zusammen mit flachen Firnkernen (10-150 m) aus DML analysiert. In

DML wurde einer der beiden Eiskerne des europäischen Projekts EPICA

(European Project for Ice Coring in Antarctica) erbohrt, der hochaufge-

löste Informationen über das Klima der letzten 300.000 Jahre liefert.

Für eine korrekte Interpretation der Bohrkernparameter ist jedoch

ein genaues Verständnis der komplexen atmosphärischen Vorgänge

während der Niederschlagsbildung notwendig. Diese werden mit Hilfe

eines zirkumpolaren, mesoskaligen Atmosphärenmodells untersucht.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Norwegischen Polarin-

stitut, Tromsø, Norwegen, dem National Center for Atmospheric Re-

search (NCAR), Boulder, CO, USA und dem Alfred-Wegener-Institut für

Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven, Deutschland durchgeführt.

Kontakt: [email protected].

Als ein österreichischer Beitrag zum Internationalen Polarjahr

2007/08 wurde in Zusammenarbeit mit der Zentralanstalt für Mete-

orologie und Geodynamik in Wien das FERMAP-Pilotprojekt gestar-

tet. Die 2008 durchgeführten Feldarbeiten lieferten erste Ergebnisse

zum Eintrag von natürlichen und anthropogenen atmosphärischen

Spurenstoffen auf Gletschern an der Ostküste Grönlands sowie

über die Temperaturverteilung in der saisonalen Schneedecke. Die

Arbeiten im Rahmen dieses Pilotprojekts stellen die Ausgangsbasis

dar für Untersuchungen zum Einfluss von Klimaänderungen auf

arktische Ökosysteme.

Kontakt: [email protected].

Fernerkundung

Die Schnee- und Eisbedeckung der Erde ist großen jahreszeitlichen

und längerfristigen Schwankungen unterworfen. Deshalb ist die

Erdbeobachtung aus dem Weltraum für die flächendeckende Überwa-

chung besonders interessant. Eines der Arbeitsgebiete am Institut für

Meteorologie und Geophysik befasst sich seit etwa drei Jahrzehnten

mit der Erforschung physikalischer Grundlagen und Methoden der

Datenanalyse für die Fernerkundung von Schnee und Eis. Im Laufe

dieses Zeitraums hat sich die Messtechnik wesentlich verfeinert. Große

Fortschritte wurden auch in der Nutzung der Messdaten zur Model-

lierung kryosphärischer Parameter und Prozesse erzielt. Die Arbeiten

sind durchwegs in internationale Kooperationsvorhaben eingebunden,

unter anderem im Rahmen von Wissenschafts-Teams der europäischen

Weltraumorganisation (ESA), des Deutschen Zentrums für Luft- und

Raumfahrt (DLR) und der NASA.

Seit 2006 laufen Arbeiten zur wissenschaftlichen Vorbereitung eines

neuen Satelliten (CoReH2O) im Rahmen des Earth Explorer Programms

der ESA, dessen primäre Aufgabe die räumlich detaillierte Erfassung

des Wasseräquivalents (der Masse) der globalen Schneedecke und

der Schnee-Akkumulation auf Gletschern ist. Schwerpunkte dieser

Arbeiten liegen auf der Entwicklung von Verfahren zur Ableitung von

Schnee- und Eisparametern aus Radarmessungen, auf der Assimilation

der Satellitenmessungen in hydrologischen und meteorologischen

Modellen, und auf Feldexperimenten. Weitere Arbeiten befassen

sich mit der Nutzung der Daten aktueller Satelliten, einschließlich der

Entwicklung von Methoden zum Processing der Daten und deren As-

similation in hydrologischen und glaziologischen Modellen. Es werden

umfangreiche Datensätze hochauflösender abbildender Radarsysteme

(TerraSAR-X, Envisat ASAR, ERS SAR) und multispektrale optische

Sensoren genutzt. Untersuchungen zur Eisdynamik und Massenbilanz

wurden für Gletscher und Schneedecke in den Alpen, der Antarktischen

Halbinsel (Larsen Schelfeis), Patagonien und Island durchführt, wobei

die Verknüpfung von Satellitendaten, Feldmessungen und Prozessmo-

dellen eine wichtige Rolle spielt. Kontakt: [email protected].

Ein weiteres Projekt der Fernerkundung befasst sich mit der Kombi-

nation von flugzeuggestützten Laserscannerdaten und Terra SAR-X

Daten für glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen.

Am Hintereisferner in den Ötztaler Alpen wurden methodische

Untersuchungen zum Vergleich von Daten verschiedener Sensoren in

Bezug auf glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen

durchgeführt. Dazu wurde die Situation im Gelände erhoben und mit

Radardaten des TerraSAR-X Satelliten verglichen. Das Projekt wurde am

Institut für Geographie in Kooperation mit dem Institut für Geographie

der Universität Tübingen und AlpS in Innsbruck durchgeführt.

Kontakt: [email protected]

Forschungszentren

Page 73: Fakultätsbericht

73

Klimaänderung und alpiner Wasserkreislauf

Die Regionalisierung von Klimadaten ist ein wichtiger Schritt in der Model-

lierung verschiedener Komponenten des Wasserkreislaufes. In Projekt „In-

tegrated modelling of the hydrological cycle in a changing climate (IMHC)“

wurden Studien zur Verwendung von statistisch skalierten Klimadaten in

hydrologischen Modellen durchgeführt, um den Impakt geänderter klima-

tischer Bedingungen auf den Wasserhaushalt zu untersuchen. Projektpart-

ner waren das Wegener Center für Klima und Globalen Wandel sowie das

Institut für Geophysik, Astrophysik und Meteorologie an der Universität Graz

und das Institut für Wasserwirtschaft der Joanneum Research in Graz. Als

Testgebiet für die glaziologischen Modellierungen wurde der Hintereisferner

in den Ötztaler Alpen ausgewählt. Kontakt: [email protected].

Ein weiteres Projekt auf dem Gebiet der Hydrologie (im Rahmen von

Startclim 2007) befasste sich mit der potentiellen Auswirkung von

Klimaänderungen auf das Abflussverhalten in vergletscherten und unver-

gletscherten alpinen Einzugsgebieten mit Zufluss zu Speicherkraftwerken.

Für die Simulation des Abflussverhaltens in drei Einzugsgebieten, die direkt

oder via Überleitungen in den Gepatsch Stausee entwässern, wurde das

hydrometeorologische Modell OEZ verwendet. Im stark vergletscherten und

hoch gelegenen EZG Gepatschalm war der Gletscherrückgang im Zeitraum

1969 -1997 gering, und das Eis weist noch große Dicke auf. Deshalb wird

im Klimaszenario, mit wärmeren trockeneren Sommern und geringfügig

wärmeren, niederschlagsreicheren Wintern (basierend auf IPCC 2007)

auf eine Flächenreduktion der Gletscher verzichtet. Im EZG Gepatschalm

bewirkt das Szenario eine wesentliche Erhöhung des Gesamtabflusses durch

die stärkere Schmelze von Gletschereis. In den tiefer gelegenen, kaum bis

gar nicht vergletscherten Einzugsgebieten verändert sich die Jahressumme

des Abflusses nur unwesentlich, dafür gibt es mehr Winterwasser und eine

niedrigere Schmelzwasserspitze.

Kontakt: [email protected]; [email protected].

Im EUROLIMPACS-Projekt (Integrated project to evaluate the impacts of glo-

bal change on European freshwater ecosystems 2004-09, http://www.eu-

rolimpacs.ucl.ac.uk) wird untersucht, wie vermehrtes Freisetzen von Stoffen

aus dem Eis von aktiven Blockgletschern bei steigenden Lufttemperaturen

die Chemie von alpinen Oberflächengewässern verändert. Weiterführende

Analysen haben in Blockgletscherabflüssen im Sommer und Herbst große

Mengen an gelösten Substanzen (Ionen, Metalle) gezeigt.

Kontakt: [email protected].

Interferometrische Analyse der Eisbewegung am Skeidararjökull Gletscher der Eiskappe Vatnajökull, Island aus ERS SAR Daten. Links: Interferogramm. Rechts: Karte der Eisbewegung, mit dem Abflusspfad vom subglazialen See Grimsvötn (E. Magnússon)

Forschungszentren

Page 74: Fakultätsbericht

74

Forschungszentrum Geogene Dynamik – geogene StoffeSprecher: Univ.-Prof. Dr. Bernhard FÜGENSCHUH, Institut für Geologie und Paläontologie

stv. Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Volker KAHLENBERG, Institut für Mineralogie und Petrographie

Interaktion Geosphäre – Biosphäre (Perm-Trias Grenze, Karn-Event, Trias-Jura Grenze)

Die massiven Einschnitte in der Evolutionsgeschichte an der Perm-Trias

Grenze, im Karn und an der Trias-Jura Grenze, die mit drastischen

Änderungen des Environments („Global Change“) einhergingen,

sind weiterhin Thema des Forschungszentrum. Auf der Basis zeitlich

hochauflösender Sedimentabfolgen, die mit integrierten stratigra-

phischen Untersuchungsmethoden von den Südalpen bis in den west-

lichen Himalaya zum Großteil bereits erstellt wurden, sollen nun die

environment-Veränderungen in „Zeitscheiben“ im regionalen Rahmen

in unterschiedlichen Meerwassertiefen analysiert werden. An allen drei

Zeitgrenzen ist es weltweit zum Absterben und „drowning“ von Riffen

und Karbonatplattformen gekommen, eine deutliche Änderung in der

Chemie der Ozeanwässer muss angenommen werden. Übersäuerung

der Ozeane oder Änderungen in den großen Zirkulationssystemen der

Ozeanwässer infolge von Paläotemperaturänderungen sind mögliche

Szenarien. Für alle drei Ereignisse könnten ähnliche außergewöhnliche

Auslösefaktoren gegolten haben – ein Vergleich sollte zum besseren

Verständnis dieser heute hochaktuellen Fragestellung führen. In Folge

der Temperaturerhöhung des Oberflächenwassers ist es heute bereits

nachweisbar zu einer Herabsetzung der Fällung von CaCo3 durch

Karbonat produzierendes Plankton und zu einer Beeinträchtigung des

Riffwachstums gekommen.

Klima- und Umweltdynamik im alpinen Quartär

Diese Arbeitsrichtung, die eine Schnittstelle des Forschungszentrums zu

den beiden anderen Zentren der Fakultät, „Klima und Kryosphäre“ und

„Globaler Wandel - regionale Nachhaltigkeit“, darstellt, befasst sich

mit Fragen der Rekonstruktion der gewaltigen Umweltveränderungen,

die während des Quartärs (die letzten 2,6 Mio Jahre der Erdgeschichte)

stattgefunden haben. Die LFU Innsbruck verfügt über eine in Österreich

einzigartige fachübergreifende Expertise auf dem Gebiet der Paläoum-

welt- und Paläoklimaforschung und die Arbeitsgruppe von Prof. Spötl

befasst sich dabei mit quartären Sedimenten sowie Sinterbildungen in

Höhlen. Letztere erlauben es, ungeahnt präzise „Kalender“ des Klima-

verlaufes vor Jahrtausenden zu erstellen, die sich mit anderen Archiven,

z.B. Baumringdaten oder Eiskernen ergänzen und validieren lassen.

Geographischer Schwerpunkt der Arbeiten sind die Alpen. Zudem lau-

fen internationale Zusammenarbeiten, die Höhlen u.a. in Deutschland,

Italien, Schweden, Libyen, Chile, China und Australien betreffen.

Forschungen an Oberflächensedimenten werden ebenfalls im Alpen-

raum durchgeführt, aktuell im Unterinntal, wo durch den Eisenbahn-

tunnelbau einzigartiges Bohrkernmaterial vorliegt. Datierungen dieser

Sedimente werden z.T. im institutseigenen Labor für optisch-stimulierte

Lumineszenz durchgeführt (Dr. H. Rodnight).

Mittels Diamantkernbohrer werden mächtige alte Sinterlagen einer steirischen Höhle beprobt, die wertvolle Rückschlüsse auf die Nieder-schlagsverhältnisse der Vergangenheit geben können.

Forschungszentren

Page 75: Fakultätsbericht

75

Tektonometamorphe Entwicklung der Alpen und alpinotyper Gebirge

Neben laufenden Untersuchungen zum Brennerbasistunnel, die be-

gleitend zu den Vortriebsarbeiten erfolgen und somit eine Kontrolle

der Prognose ermöglichen, sind die Forschungen zu den Alpen und

alpinotypen Orogenen weiter intensiviert worden.

In den Alpen konnte im Rahmen einer Kooperation mit der autonomen

Provinz Bozen, an der die beiden erdwissenschaftlichen Institute

beteiligt sind, der Fokus auf die kreidezeitliche Entwicklung ostalpiner

Grundgebirgsdecken gerichtet werden. Die jahrzehntelange Forschung

in diesem Bereich wird um die Entschlüsselung der tektonisch-struk-

turgeologischen Entwicklung erweitert und neue petrologische und

geochronologische Daten erhoben.

Ebenfalls mit den Alpen beschäftigt sich ein Projekt, das im Rahmen

des alpS „Centre for Climate Change Adaptation Technologies“

abgewickelt wird. Ausgehend von der Beurteilung des geothermischen

Potenzials von Vorarlberg werden krustenmaßstäbliche Profilschnitte

und ein 3D Modell erstellt (vgl. Bild 2). Die Retrodeformation des

gesamten Betrachtungsraumes, unterstützt von Faziesanalyse und

Tieftemperaturgeochronologie, soll schließlich zu einem tektonischen

Gesamtentwicklungsmodell unter Inbetrachtnahme der thermischen

Entwicklung führen.

Dreidimensionale Ansicht der Oberkante des europäischen Grundge-birges im Raum Vorarlberg, weitgehend basierend auf Daten aus dem NRP 20, 1997. Bearbeiterin: Dr. H. Pomella.

Experimentelle Untersuchungen an geowissenschaftlich relevanten Stoffsystemen

Die Simulation von mineralogisch-petrologischen Prozessen unter

Druck- und Temperaturbedingungen des Erdinneren bis zu Tiefen

von mehreren hundert km sind ein wichtiges grundlagenorientiertes

Arbeitsgebiet am Institut für Mineralogie und Petrographie. Ziel dieser

experimentellen Grundlagenforschung ist ein tieferes Verständnis fun-

damentaler geologisch-tektonischer Prozesse, wie z.B. die Entstehung

von Vulkanismus, von Erdbeben oder von Erzlagerstätten. Die wich-

tigsten Fortschungsthemen aus diesem experimentellen Arbeitsbereich

sollen hier genannt werden:

Das Löslichkeitsverhalten von Metallen in suprakritischen H2O-CO2-

Fluids: Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind wichtig ,um zu

verstehen, wie Metalle im Erdinneren transportiert und angereichert

werden. Dies wiederum ist eine Voraussetzung für ein Verständnis der

Bildung von Erzlagerstätten und schafft wichtige Entscheidungsgrund-

lagen für die Rohstoffprospektion.

Die Erforschung des geochemischen Stoffkreislaufs von Phosphor,

Kalium und Chlor, Phosphor und Kalium spielen bei biologischen

Prozessen eine entscheidende Rolle und Chlor als Komplexbildner ist

wichtig für den Transport von Metallen im Erdinneren. Ziel ist es u.a.

herauszufinden, in welche Mineralphasen Phosphor, Chlor und Kali-

um eingebaut werden und unter welchen Druck und Temperaturbe-

dingungen diese Minerale stabil sind und daher als Speicher für diese

Elemente dienen können. Ein Teilaspekt dieses Forschungsbereichs ist

die Untersuchung der möglichen Entstehung von hochkonzentrierten

P-K-Cl-haltigen Lösungen und deren Bedeutung bei der Bildung von

Diamanten.

Der Einbau von Wasserstoff in wichtige gesteinsbildende Silikate

der Erdkruste und des Erdmantels: Diese Untersuchungen helfen zu

verstehen, wie Wasserstoff in eigentlich wasserstofffreie Silikate, wie

z.B. Pyroxene, eingebaut wird und wie die Konzentration und der

Einbaumechanismus von Druck, Temperatur und Zusammensetzung

der Pyroxene beeinflusst wird. Diese Mechanismen aufzuklären ist

deshalb so wichtig, weil bereits Wasserstoffkonzentrationen im

ppm-Bereich viele physikalische Eigenschaften der Silikatphasen, wie

z.B. das Deformationsverhalten oder den Schmelzpunkt fundamental

beeinflussen. Diese wiederum bestimmen wesentlich großräumige

geologische Prozesse, wie die Bewegung der Lithosphärenplatten

(Kontinentaldrift) und die Entstehung von Vulkanismus.

Forschungszentren

Page 76: Fakultätsbericht

76

Abbildung eines Pyroxen-Kristalls synthetisiert bei 60000 bar und 1250°C (links) und der räumlichen Verteilung der Wasserstoffkonzentration in diesem Kristall (rechts). Das Bild rechts ist mit Infrarot-Spektroskopie neuester und räumlich extrem

hochauflösender Technik aufgenommen; die Wasserstoffkonzentration im Zentrum des Kristalls beträgt 450 ppm H2O

In-Situ Untersuchungen von druckabhängigen Strukturänderungen

und Phasenum-wandlungen mit der Diamantstempelzelle: Dies

Untersuchungen werden momentan an Arsensulfiden und Silikaten

mit Ringstruktur bei Drücken bis zu 100000 Bar durchgeführt um zu

verstehen, wie die physikalischen Eigenschaften dieser Substanzen

(z.B. Kompressionsverhalten, elektrische Leitfähigkeit, magnetische

Eigenschaften) von den Änderungen in ihrer Struktur abhängen.

Festkörperchemische Charakterisierung materialwissenschaftlich relevanter Silikatverbindungen

Silikate sind nicht nur die wichtigste Mineralgruppe der obersten 3000

km des Erdinneren, sondern spielen auch bei einer Vielzahl von techno-

logisch wichtigen Prozessen eine zentrale Rolle (keramische Industrie,

Zemente, anorganische Gläser). Die Arbeitsgruppe Angewandte

Mineralogie/Kristallographie beschäftigt sich unter anderem mit der

Herstellung und genauen festkörperchemischen Untersuchung von

silikatischen Verbindungen mittels röntgenographischer, thermoanaly-

tischer und spektroskopischer Methoden. Ein besonderer Fokus liegt

dabei auf Studien zum Hochtemperaturverhalten von anwendungs-

relevanten Materialien. So konnte z.B. erst kürzlich der sogenannte

„Devitrit“ (chemisch Na2Ca3Si6O16) erstmals umfassend charakteri-

siert werden. Es handelt sich dabei um ein Natrium-Calcium-Silikat, das

bei der Produktion von Haushalts- oder Fenstergläsern als unerwünschte

kristalline Verunreinigung auftreten kann, falls der Herstellungsprozess

falsch durchgeführt wurde.

Blick in die Probenkammer einer Diamantstempelzelle (Zentrum des Pho-tos) mit einem unregelmäßigen Kristall des Silikat-Minerals Benitoit mit Ringstruktur und einer Formel BaTiSi3O9; der Kristall hat einen Durch-messer von 0.2 mm und steht unter einem Druck von ca. 90000 bar

Forschungszentren

Page 77: Fakultätsbericht

77

Sonderforschungsbereich HiMAT „The history of mining activities in Tyrol“

Die mineralogische-petrologische Arbeitsgruppe (Project Part 10)

des interdisziplinären SFB HiMAT beschäftigt sich mit zahlreichen

Aspekten der Archäometrie, mit besonderem Fokus auf die prähi-

storische und historische Gewinnung und Verarbeitung von Kupfer

in den Ost- und Südalpen. Das Projekt zielt auf den Mehrwert an

Erkenntnissen ab, welcher durch die interdisziplinäre Zusammen-

arbeit und Verknüpfung von geistes- und naturwissenschaftlichen

Betrachtungen hervorgeht.

In Rahmen des SFB werden potentiell genutzte Erzlagerstätten im

genannten Untersuchungsgebiet mineralogisch, petrologisch sowie

geochemisch charakterisiert. Diese Datenbasis ermöglicht im Fol-

genden Provenienzstudien von Rohmetallen und Metallartefakten

aus archäologischen Ausgrabungen. Daraus können die zeitliche und

räumliche Nutzung von Lagerstätten sowie mögliche Transport- und

Handelsrouten in Raum und Zeit verfolgt werden. In der Urgeschichte

(Steinzeit) werden die Untersuchungen des Weiteren auf Flint-,

Silex-, und Bergkristallnutzung ausgedehnt.

Die mineralogische Arbeitsgruppe beschäftigt sich in einem zweiten

Schwerpunkt mit der Rekonstruktion von prähistorischen- und

historischen Metallproduktionsprozessen. Daraus ergibt sich eine

intensive Zusammenarbeit mit den archäologischen Wissenschaften

und deren Feldarbeit und Experimenten.

Parallel zu diesen Schwerpunktthemen wird das Fundinventar (Kera-

mik, Rohstoffe, Knochen, etc.) von archäologischen Ausgrabungen

zur Beantwortung besonderer Fragestellungen mineralogisch und

geochemisch analysiert.

Seitenansicht der Kristallstruktur von Devitrit; die SiO4-Tetraeder (blau) sind zu gewellten Bändern kondensiert. Durch die Vernetzung mit CaO6-Oktaedern (gelb) entsteht ein dreidimensionales Gerüst aus eckenverknüpften Polyedern, in

deren Hohlräumen zusätzliche Na- (dunkelgrau) und Ca- (hellgrau) Kationen zum Ladungsausgleich eingebaut werden.

Forschungszentren

Page 78: Fakultätsbericht

78

1. Innsbrucker Modell der Geographie

Das Forschungszentrum „Globaler Wandel – regionale Nach-

haltigkeit“ wird weitgehend von Mitgliedern des Instituts für

Geographie getragen, wo es die Forschungsaktivitäten von über

50 in der Wissenschaft Tätigen bündelt und strukturiert. Dabei

ist das Forschungszentrum die Plattform für die Diskussion und

Entwicklung eines eigenen Geographieverständnisses, mit dem sich

die Geographie Innsbruck in der aktuellen Diskussion zur Zukunft

der Geographie positioniert. Das hieraus hervorgegangene Konzept,

das als Innsbrucker Modell der Geographie bezeichnet wird, bildet

aber auch die fachtheoretische Grundlage für andere der Geographie

nahestehenden Forschungsaktivitäten in Innsbruck.

Forschungszentrum Globaler Wandel – regionale NachhaltigkeitSprecher: Univ.-Prof. Dr. Hans STÖTTER, Institut für Geographie

stv. Sprecher: Univ.-Prof. Dr. Martin COY, Institut für Geographie

Das Innsbrucker Modell der Geographie basiert auf der Erkenntnis,

dass fachlich-inhaltliche Integration zwischen der Physischen und der

Humangeographie die Voraussetzung für jegliches Verständnis der

komplexen Phänomene und Prozesse unter den Vorzeichen des Glo-

balen Wandels ist. Diese durchaus als pragmatisch zu bezeichnende

Motivation wird auch außerhalb der Geographie in Richtung Inter-

disziplinarität geführt. Zu dieser problemorientierten Zugangsweise

zur Integration schreibt z.B. Popper (2000:97) grundsätzlich: „Wir

studieren ja nicht Fächer, sondern Probleme. Und Probleme können

weit über die Grenzen eines bestimmten Gegenstandbereichs oder

einer bestimmten Disziplin hinausreichen.“ Neben dieser reinen Pro-

blemorientierung ist es aber auch der intensive fachtheoretische Diskurs

innerhalb der Geographie zum sog. Modell der „Dritten Säule“ im

Sinne einer Mensch-Umwelt Forschung als Integrationsmöglichkeit

zwischen Physischer und Humangeographie (Weichhart 2003), der die

Überlegungen in Innsbruck stimuliert hat.

Physische Geographie

Mensch-Umwelt-Forschung

Humangeographie

Integration innerhalb der Geographie durch Mensch-Umwelt-Beziehung: Modell der Dritten Säule nach Weichhart (2005)

Dabei gilt es durchaus zu bedenken, dass der Abstand zwischen

den theoretischen Integrationsniveaus verschiedener Disziplinen

entscheidend für den Erfolg oder den Misserfolg des Interdisziplina-

ritäts- bzw. Integrationsbestrebens ist (Heckhausen 1987). Aufgrund

der fachlichen Nähe, zumindest teilweise gemeinsamer Sprache und

Konzepte erscheint eine gewisse Prädestination der Zusammenarbeit

zwischen Physischer und Humangeographie in einer gemeinsamen

Mensch-Umwelt-Forschung gegeben zu sein.

Im Innsbrucker Modell der Geographie bilden konzeptionelle Ideen

der Risikoforschung die Grundlage für die Integration von sozialen

Systemen und dem Geoökosystem. Die Tatsache, dass in der Risi-

koforschung sowohl gesellschaftswissenschaftliche Konzepte (siehe

z.B. Renn et al. 2007) als auch naturwissenschaftliche Zugänge

(siehe z.B. Elverfeldt et al. 2007) diskutiert werden, bietet dabei

große Vorteile.

Forschungszentren

Page 79: Fakultätsbericht

79

Der Interpretation des Risikobegriffs im Innsbrucker Modell liegt dabei

der Gedanke zugrunde, dass im Kontext der Phänomene des Globalen

Wandels alle potenziellen, zukünftigen Veränderungen aus der Sicht

eines gesellschaftlichen Wertesystems sowohl eine positive (im Sinne

einer Verbesserung) als auch negative Entwicklung nehmen können

(im Sinne einer Verschlechterung). Die wesentlichen Parameter, die

darüber entscheiden, wie stark und in welche Richtung Systeme auf

externe (globale) und interne (regionale/lokale) Impulse reagieren, sind

dabei die Vulnerabilität bzw. als Gegenpol die Resilienz/Kapazität, die

ihrerseits von vielen internen und externen Aspekten abhängig sind

(siehe z.B. Bohle & Glade 2007). In Summe kann das Zusammenwirken

zwischen positiven und negativen Kräften durch den Begriff der Anpas-

sungsfähigkeit bzw. Adaptabilität ausgedrückt werden.

Physische Geographie

Humangeographie

Risikoforschung Risiko vs. Chance

Risikoforschung als Integrationsversuch in der Geographie – ein zentraler Aspekt des Innsbrucker Modells der Geographie

Systemzustand 2e

Systemzustand 1 Systemzustand 2e

Systemzustand 2d

Systemzustand 2b

Zeit

+

-

Systemzustand 2c

Systemzustand 2a

Risiko

Chance

Impulse

intern

extern

Offenes Risikokonzept im Innsbrucker Modell der Geographie: Risiko vs. Chance als Option möglicher zukünftiger Entwicklungen infolge von Global Change Einflüssen (Stötter & Coy 2008)

Forschungszentren

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80

2. Übertragung des Innsbrucker Modells

Prominente Beispiele für die Übertragung der Grundideen des Innsbru-

cker Modells der Geographie sind die Philosophie, die dem alpS-Centre

for Climate Change Adaptation Technologies zugrunde liegt, bzw.

die konzeptionellen Gedanken, auf denen das „Institut für Gebirgs-

forschung: Mensch und Umwelt“ der Österreichischen Akademie der

Wissenschaften aufbaut.

Dem alpS-Centre for Climate Change Adaptation Technologies liegen

sieben Grundannahmen (= premises) zugrunde, die einen axioma-

tischen Charakter besitzen (siehe Box).

In diesen Grundannahmen spiegeln sich in unterschiedlicher Weise

Überlegungen des Innsbrucker Modells der Geographie wider. Das

beginnt mit dem Maßstabswechsel zwischen der Ebene der globalen

Treiber (hier im Vordergrund der Klimawandel) und der regionalen bzw.

lokalen Ebene, wo letztendlich die Folgeerscheinungen des globalen

Klimawandels in vielfältiger und regional spezifischer Weise auftreten.

Neben dem Gedanken der untrennbaren Verknüpfung von Mensch-

Umwelt-Systemen, ist hier vor allem auch der auf einem offenen Risiko-

konzept beruhende Forschungsansatz hervorzuheben. Hinsichtlich der

Anpassung spielen die Vulnerabilität bzw. Kapazität und Resilienz eine

entscheidende Rolle. Schließlich fokussiert das alpS-Centre genau wie

das Forschungszentrum auch auf regionale Nachhaltigkeit

Grundkonzept des alpS-Centre for Climate Change Adaptation Technologies (Stötter et al. 2010)

Premise 1: Global Climate Change is indisputable and will continue throughout the 21st century.

Premise 2: Human-environment systems react to changing global driving forces and inherent dynamics at regional/local scales.

Premise 3: Risk research provides the conceptual framework for investigating potential future climate change effects.

Premise 4: Adaptation is the regional/local scale approach to cope with Global Climate Change.

Premise 5: Sustainability must be the guiding principle for adaptation.

Premise 6: Vulnerability to climate change impacts is particularly high in mountain areas.

Premise 7: alpS must have an interdisciplinary and transdisciplinary character.

Forschungszentren

Page 81: Fakultätsbericht

81

3. Aktivitäten des Forschungszentrums

Das Forschungszentrum „Globaler Wandel – regionale Nachhaltig-

keit“ hat seine Forschungsaktivitäten im Zeitraum 2008-2009 weiter

intensiviert, was durch die zunehmende Zahl von Projekten und

der steigenden Zahl von Drittmittelmitarbeiter/innen zum Ausdruck

kommt.

Durch die Einrichtung einer Gastdozentur für Integrative Geographie

wurde zum einen eine Einbindung von namhaften Vertretern der Geo-

graphie in die Aktivitäten der Geographie Innsbruck erreicht, zum an-

deren auch eine engere Verknüpfung von theoretisch-konzeptionellen

Überlegungen und Lehre für Studierende im Masterstudium Geogra-

phie: Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit sowie im Dokto-

ratsstudium. Mit Prof. Heike Egner (jetzt Universität Klagenfurt) und

Prof. Richard Dikau (Universität Bonn) konnten zwei Wortführer einer

neuen integrativen Geographie für jeweils eine Woche nach Innsbruck

geholt werden (siehe z.B. Egner 2010, Dikau 2006). Während Heike

Egner Integrationsoptionen von Seiten einer sozialwissenschaftlichen/

humangeographischen Position diskutierte, fokussierte Richard Dikau

bei seinem Aufenthalt auf Überlegungen zu einer neuen Zugangswei-

se in der Physischen Geographie, die am Beispiel der von ihm postu-

lierten Geomorphologie des Anthropozäns aufzeigt, wie der Mensch

immanent im betrachteten System mit einbezogen werden muss.

Nicht nur für die Zielgruppe der Studierenden waren diese intensiven

Aufenthalte von Heike Egner und Richard Dikau eine faszinierende Be-

reicherung, sondern auch für die Mitarbeiter ergaben sich spannende

neue Impulse für die eigene wissenschaftliche Arbeit.

Die Möglichkeit zu einer ungestörten intensiven Diskussion über die

zukünftige Ausrichtung des Forschungszentrums nutzten knapp 30

Mitglieder bei der 3. Klausur, die im Kloster Weingarten stattfand (27.

bis 29. März 2008).

Weitere Möglichkeiten des wissenschaftlichen Austauschs ergaben

sich durch Veranstaltungen, die von Mitgliedern des Forschungszen-

trums organisiert und durchgeführt wurden. Hierbei sind zu nennen:

Das 3. Obergurgl Governance Symposium unter dem Titel „Raum für

Regional Governance“ (9. bis 11. Oktober 2009), das dem „grenz-

überschreitenden“ Dialog zwischen der Wissenschaft und der Praxis

und der Entwicklung neuer Ideen gewidmet war. Dabei wird Regional

Governance sowohl als Steuerungsrahmen, als Handlungskonzept, als

auch als Analysekonzept für eine nachhaltige Regionalentwicklung

betrachtet.

Die 4. Jahrestagung des Arbeitskreises Geographische Stadtforschung

im Entwicklungskontext (5. bis 7. Juni 2009) wurde unter dem

Titel „Informalität und Stadt – globale Trends, lokale Dynamiken“

abgehalten. Neben regionalen Beispielen aus den Ländern des Südens,

in denen in zunehmendem Maße fließende Übergänge zwischen den

beiden Polen Formalität und Informalität zu beobachten sind, wurden

weiterhin theoretische und methodische Fragen der Konzeptualisie-

rung des umfassend eingesetzten Begriffs Informalität diskutiert.

Die 4. Jahrestagung des Arbeitskreises Lateinamerika in der Deutschen

Gesellschaft für Geographie (3. bis 5. Oktober 2008 im Universi-

tätszentrum Obergurgl) stand unter dem Thema „Global Change:

Herausforderungen für Lateinamerika“. Dabei wurden Themenfelder

wie „Global Change und Zivilgesellschaft“, „Diskurse über Global

Change“ oder „Umweltdienstleistungen im Kontext von Global Chan-

ge“ diskutiert.

In einem Workshop „Umweltgeschichte - Methoden und For-

schungsfelder - Ein Beitrag zur dritten Säule der Geographie?“ (23.

Januar 2009) wurden Möglichkeiten und Probleme der Analyse und

Interpretation historischer Daten diskutiert und der Frage nachgegan-

gen, welche Forschungsfelder sich aus diesem Ansatz ergeben und,

inwiefern sie einen Beitrag zum Schnittpunkt zwischen Geographie

und geisteswissenschaftlichen Disziplinen liefern können.

Forschungszentren

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4. Abschließende Bemerkungen

Im Forschungszentrum „Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“

bleibt neben der vordergründigen Bündelung der Forschung vor allem der dynamische Prozess der Diskussion im Vordergrund, aus der die Überle-

gungen zum Innsbrucker Modell der Geographie hervorgegangen sind.

5. Literatur

Bohle, H.-G., & Glade, T. (2007): Vulnerabilitätskonzepte in Sozial- und Naturwissenschaften, in: Felgentreff, C. & Glade, T. (Hrsg.):

Naturrisiken und Sozialkatastrophen, 99-119.

Dikau, R. (2006): Komplexe Systeme in der Geomorphologie. – Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft,

149, 125-150.

Egner, H. (2010): Theoretische Geographie. Darmstadt.

Elverfeldt, K. v., Glade, T., & Dikau, R.(2007): Naturwissenschaftliche Gefahren- und Risikoanalyse, in: Felgentreff, C. & Glade, T.

(Hrsg.): Naturrisiken und Sozialkatastrophen, 31-46.

Heckhausen, H. (1987): „Interdisziplinäre Forschung“ zwischen Intra-, Multi und Chimären-Disziplinarität. – in: Kocka, J. (Hrsg.):

Interdisziplinarität. Praxis – Herausforderung – Ideologie. Frankfurt.

Kates, R.W., Clark, W.C., Corell, R., Hall, J.M., Jaeger, C.C., Lowe, I., McCarthy, J.J., Schellnhuber, H.J., Bolin, B., Dickson, N.M.,

Faucheux, S., Gallopin, G.C., Gruebler, A., Huntley, B., Jäger, J., Jodha, N.S., Kasperson, R.E., Mabogunje, A., Matson, P., Mooney,

H., Moore III, B., O’Riordan, T. & Svedin. U. (2001):, Sustainability Science, Science, 291.

Popper, K.R. (2000): Vermutungen und Widerlegungen. Das Wachstum der wissenschaftlichen Erkenntnis. Tübingen.

Renn, O., Schweizer, P.-J., Dreyer, M. & Klinke, A. (2007): Risiko. Über den gesellschaftlichen Umgang mit Unsicherheiten.

Stötter, J. & Coy, M. (2008): Forschungsschwerpunkt “Globaler Wandel – regionale Nachhaltigkeit“. - Innsbrucker Geographische

Gesellschaft, Innsbrucker Jahresbericht 2003-2007, 219-237.

Stötter, J., Veulliet, E., & Monreal, M. (2010): alpS Scientific Strategy Paper. Innsbruck.

Weichhart, P. (2003): Physische Geographie und Humangeographie – eine schwierige Beziehung: Skeptische Anmerkungen zu

einer Grundfrage der Geographie und zum Münchner Projekt einer „Integrativen Umweltwissenschaft“. In: Heinritz (Hrsg.):

„Integrative Ansätze in der Geographie – Vorbild oder Trugbild?“ Münchner Symposium zur Zukunft der Geographie, 28. April

2003. Eine Dokumentation. Passau, 17-34.

Weichhart, P. (2005): Auf der Suche nach der „dritten Säule“. Gibt es Wege von der Rhetorik zur Pragmatik? In: Müller-Mahn, D.

& Wardenga, U. (Hrsg.), Möglichkeiten und Grenzen integrativer Forschungsansätze in Physischer Geographie und Humangeogra-

phie, 109-136.

Forschungszentren

Page 83: Fakultätsbericht

83

Page 84: Fakultätsbericht

84

Institut für Geographie

Nr. Titel des Projektes

1 Implementierung nachhaltiger Nahverkehrskonzepte in Gebirgsräumen (INNMONTANA)

2 Data Infrastructure for the Alps - Mountain Orientated Network Technology - Interreg IIIB (DIAMONT)

3 Untersuchung der Vernetzung / Kooperation in der Region Ostschweiz –  Liechtenstein – Vorarlberg und Süddeutschland

mit speziellem Fokus auf die Auswertung der in der Plattform Jahooda engagierten Unternehmen (Jahooda)

4 Participation Process in Biosphere Reserves - Development of an Intervention Theory, Analysis of Strategies and Procedu-

ral Ethics by example of BRs Nockberge, Vienna Forest and Großes Walsertal, Austria (part_b") (MAB b)

5 Forschungsnetzwerk Perspektiven Alpenrheintal (FPA)

6 Urban Poverty in Southern Africa (UPISA)

7 Potenzial hochauflösender Geländemodelle aus ALS-Daten für die Unterstützung der Bodenkartierung in den Alpen –

Konzeptentwicklung und Anwendung im Testgebiet Bruneck (Südtirol) (LASBO)

8 Differenzierung der biologischen Aktivität von Gebirgsböden als Grundlage für die funktionsbezogene Bodenbewertung

(Bioak)

9 Regional-scale ecological soil evaluation as basis for effective implementation of soil protection in spatial planning

(Project SEPP)

10 Tropical Claciers as Climatic Indicators

11 Multi-scale analyses of the climate-glacier relationship on tropical Lewis Glacier, Mount Kenya, East Africa (Gletscher-

Klima Beziehung Mount Kenya)

12 Climate change and ice cap history on Kilimanjaro: Application of direct field measurements and large-scale gridded data

to a physical mass balance model (CCIK)

13 Massenbilanzmessungen am Weissbrunn- und Langenferner – Ortler Cevedale Gruppe

14 Gletscher, Klima und Wasserhaushalt in den Tropischen Anden - Eichung und Anwendung von Modellen

Laufende Forschungsprojekte

Page 85: Fakultätsbericht

85

15 Expertensystem: Systemzustände in Wildbacheinzugsgebieten

16 Modellierung von Muren entlang eines Transandinen Korridors (Modellierung Muren)

17 Transformation und Fragmentierung in den Städten Zentralasiens. Strukturwandel und soziale Exklusion in den Städten

Usbekistans (Städte Zentralasien)

18 Terras Pretas in Amazonien. Lokales Wissen, aktuelle Nutzung und Möglichkeiten nachhaltigen Managements (Terras

Pretas)

19 Dendrochronology (HiMAT)

20 Dendrochronologische Untersuchungen im Südtrakt und Treppenturm der Burg Hasegg, Hall i.T. (Dendro Hall)

21 Alpine wildfires and their impact on landscape development

22 Tree-ring dating of alpine wildfire sites in Tyrol

23 Mapping alpine wildfire sites

24 Nachhaltige sozio-ökonomische und ökologische Effekte von Olympischen Winterspielen. Das Beispiel Sotschi (Sotschi

2014)

25 Aufbau eines erdbeobachtungbasierten regionalen Krisendatenzentrums (EO-KDZ)

26 Weiterentwicklung des Hochwasserprognosesystems für das Einzugsgebiet des Inn in Tirol

27 Entwicklung eines Indikatorenmodells zur ähnlichkeitsbasierten Beurteilung abiotisch-biotischer Funktionszustände von

alpinen Fließgewässern (Strömungsindikatoren (SI))

28 Quantitative und qualitative Messung des Feststofftransportes mittels berührungsloser Sensortechnik

29 Regionale Folgen des Klimawandels-Energiewirtschaft (Klimawandel)

30 Ermittlung des Naturgefahrenrisikos verschiedener Täler in Tirol unter Berücksichtigung von Extremwetterszenarien -

Teilprojekt 1 Hochwasser

Laufende Forschungsprojekte

Page 86: Fakultätsbericht

86

31 Pozuzo - Erhalt und Verfall deutscher Ethnizität am Ostrand der peruanischen Anden (Pozuzo Ethnizität)

32 The Impact of Current Demographic Transformation on Ethno-Linguistic Minorities in the Italian Alps

33 Kommunikationskonzept Gefahrenzonenplanung in Südtirol (kommST)

34 Pilotstudie “InfraSCAN”. Airborne Laserscanning und GPS Messungen  zur Ableitung von gefahrenrelevanten Parame-

tern (InfrSCAN)

35 Analyse des Hochwasserrisikos von Eisenbahnstrukturen - Phase 1

36 ENVICHANGE - 4D Informationsprodukte zum Monitoring von  Umweltveränderungen basierend auf Laserscanning- und

Satellitendaten (ENVICHANGE)

37 Risk Management Yogyakarta

38 PermaNET – Permafrost long-term monitoring network (PermaNET)

39 Nachhaltigkeit des Skitourismus in Nord- und Südtirol

40 Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscannerdaten und TerraSAR-X Daten für glaziologische und

schneehydrologische Fragestellungen (ALS-X)

41 Aufbau eines Management- und Analysesystems für Laserscanning-Daten für den Sonderbetrieb für Bodenschutz, Wild-

bauch- und Lawinenverbauung und für das Amt für Geologie und Baustoffprüfung (Ableitungen Laserscanningdaten)

42 Laserscannerdaten als Informationsquelle im strategischen Naturgefahrenmanagement (1.5A)

43 Berechnung des Solarpotenzials von Dachflächen auf Basis hochauflösender Oberflächenmodelle (Solarpotenzial)

44 Kumulatives Schadenpotenzial von "worst case"-Szenarien in Tirol (worst case)

45 Lineamente aus Laserscanning-Daten (LLD)

46 permAfrost WP6000

47 Der ‚Franziszeische Kataster‘ (1817) Kärnten/Bukowina

48 Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950

Laufende Forschungsprojekte

Page 87: Fakultätsbericht

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01 Implementierung nachhaltiger Nahverkehrskonzepte in Gebirgsräumen (INNMONTANA)

Im Rahmen des Forschungsvorhabens werden Konzepte für den grenzüberschreitenden Personennahverkehr im Alpenraum entwickelt.

Leitung: Borsdorf, AxelMitarbeiter: Mösl, ThomasFinanziert durch: Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für ForschungLaufzeit: 2005 - 2008Kooperationspartner: Österr. Akademie der Wissenschaften: FS Gebirgsforschung: Mensch und Umweltt

02 Data Infrastructure for the Alps - Mountain Orientated Network Technology - Interreg IIIB (DIAMONT)

Leitung: Borsdorf, AxelMitarbeiterInnen: Braun, Fides; Braun, Valerie; Lange, Sigrun; Mell, Vinzenz; Scott, BrigitteFinanziert durch: INTERREG IIIB-Projekt; Europäischer Fonds für regi-onale Entwicklung (EFRE)Laufzeit: 2005 - 2008Kooperationspartner: EURAC – Europäische Akademie Bozen, Insti-tut für Alpine Umwelt, Bozen, Italien: Ulrike Tappeiner. AMGI – An-ton Melik Institut für Geographie, Slowenische Akademie der Wis-senschaften und Künste, Ljubljana, Slowenien: Mimi Urbanc. Bosch & Partner GmbH, München, Deutschland: Konstanze Schönthaler. CEMAGREF – Nationales Zentrum für Ingenieurwesen u.a.Weiterführende Informationen: www.uibk.ac.at/diamont

DIAMONT unterstützte das Ständige Sekretariat der Alpenkon-

vention beim Aufbau eines alpenweiten Beobachtungs- und

Informationssystems. Übergeordnetes Ziel war die nachhaltige

Entwicklung des Alpenraums. Auf der Grundlage einer Umfrage

zum Einfluss kultureller Unterschiede auf die Regionalentwick-

lung wurden in einer Delphi-Umfrage Schlüsselfragen der

alpinen Entwicklung definiert. Zu diesen wurden geeignete

Indikatoren ausgewählt und nach alpenweit verfügbaren und

regional vergleichbaren Datensätzen gesucht. Diese Daten wur-

den international, räumlich und zeitlich harmonisiert. Es entstand

eine Datenbank, die mit weiteren Datensätzen zu Steuerungs-

instrumenten und best-practice-Modellen ergänzt wurde. Im

weiteren Projektverlauf werden Entwicklungstypen alpiner Regi-

onen abgegrenzt. Die Eignung der Indikatoren und die praktische

Anwendbarkeit der Instrumente wurden beispielhaft in sechs

Testregionen und mithilfe von je zwei partizipativen Workshops

überprüft. In den ausgewählten Arbeitsmarktregionen konnten

somit weitere Entwicklungsmaßnahmen initiiert werden. Pro-

dukte sind ein in fünf Sprachen publizierter Alpenatlas sowie die

oben erwähnten Datenbanken.

Alpenatlas

Laufende Forschungsprojekte

Page 88: Fakultätsbericht

88

04 Participation Process in Biosphere Reserves - Development of an Intervention Theory, Analysis of Strategies and Procedural Ethics by example of BRs Nockberge, Vienna Forest and Großes Walsertal

verbessern, um für mehr regionale Nachhaltigkeit garantieren zu

können. Zentrale Frage des Projekts ist also, inwieweit dieser neue

regionale Kontext auf die lokalpolitischen Entscheidungsprozesse

in Gemeinden des Wienerwalds zurückwirkt und wie diese Wech-

selwirkungen zwischen dem Biosphärenpark Wienerwald und den

Gemeinden der Region dahingehend intensiviert werden kann.

Mit dem Biosphärenpark Wienerwald wurde in überkommunaler

Kooperation ein neuer regionaler Kontext geschaffen, der regio-

nale Nachhaltigkeit in überkommunaler Kooperation ermöglichen

bzw. fördern soll. Dieser Prozess war insofern partizipativ, da die

Grundeigentümer der Schaffung eines neuen Kontextes im Bereich

ihrer Gründe erst zustimmen mussten. An der Errichtung des Bi-

osphärenparks wirkten außerdem VertreterInnen von Gemeinden

und lokale bzw. regional agierenden Nichtregierungsorganisati-

onen und Vereinen (sog. „verfasster Zivilgesellschaft“ also) ent-

scheidend mit. Laut den Bestimmungen der Sevilla-Strategie soll

nun dieser neue regionale Kontext die Einbindung der Bevölkerung

in die lokalen, politischen Entscheidungsprozesse unterstützen und

Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Borsdorf, Falk FlorianFinanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2008 - 2010

03 Untersuchung der Vernetzung / Kooperation in der Region Ostschweiz –  Liechtenstein – Vorarlberg und Süddeutschland mit speziellem Fokus auf die Auswertung der in der Plattform Jahooda engagier-ten Unternehmen

Seit dem Jahre 2007 bietet die Unternehmensplattform Jahooda

Arbeitskreise für Führungskräfte aus der produzierenden In-

dustrie im Alpenrheintal an. In einer Kooperation von Jahooda

und dem Institut für Geographie wurden im Zeitraum August

2009 bis Januar 2010 Arbeitskreisteilnehmer im Rahmen

eines Forschungsprojektes hinsichtlich ihrer Zufriedenheit mit

den Angeboten des Arbeitskreises sowie der Wirkung der

Jahooda-Plattform in der Region befragt. Insbesondere wurde

die Rolle der Jahooda-Plattform bezogen auf die Konzepte der

“Lernenden Region” und “Nachhaltige Regionalentwicklung”

im Alpenrheintal untersucht. Die Autoren der Studie stellten fest,

dass in erster Linie technologieorientierte und global orientierte

Unternehmen das Angebot in Anspruch genommen haben. Im

Rahmen der Zusammenarbeit wurde durch die Teilnehmer auf die

bedeutende Funktion des face-to-face Erfahrungsaustausches

für die Unternehmen hingewiesen. Dieser Erfahrungsaustausch

ermöglicht den Transfer von implizitem Wissen. Die Studie

bestätigt den bedeutenden Beitrag der Jahooda-Plattform zur

nachhaltigen Regionalentwicklung im Alpenrheintal durch die

Entwicklung und Nutzung eines innovativen Konzeptes des

überbetrieblichen Austausches. In der Studie wird abschießend

auf das Potential durch die verstärkte Nutzung der grenzüber-

schreitenden Zusammenarbeit hingewiesen: Durch die bewusste

Bearbeitung der gesamten Region Ostschweiz – Liechtenstein

– Vorarlberg –Süddeutschland können mit dem angesprochenen

Konzept weitere wertvolle Beiträge zur regionalen Lernkultur

geleistet werden.

Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Saurwein, Karin; Scharting, JuliaFinanziert durch: Fachhochschule Vorarlberg GmbHLaufzeit: 2009Kooperationspartner: Meusburger, Martin, Jahooda Weiterführende Informationen: http://www.jahooda.org/Blick über das Alpenrheintal und den Bodensee (Foto: R. Hafner)

Laufende Forschungsprojekte

Page 89: Fakultätsbericht

89

05 Forschungsnetzwerk Perspektiven Alpenrheintal (FPA)

Das Alpenrheintal zeichnet sich im Alltag durch vielfältige

Wechselbeziehungen aus, die das Gebiet als ein Gebilde mit

mehreren Zentren begreifen lassen. Sein räumlicher Wandel

wird neben politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen

wesentlich von den Entscheidungen der ansässigen Akteure

bestimmt. Das Teilprojekt „Räumliche Orientierungen und regi-

onale Identitäten“ untersucht daher die Wahrnehmungsmuster,

Handlungsspielräume und Orientierungen von Akteuren und

Akteursgruppen hinsichtlich des Alpenrheintals. Es wird geklärt,

welche räumlichen Vorstellungen und Handlungsprioritäten

die verschiedenen Akteure haben und wie die Akzeptanz und

Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Obkircher, Stefan; Scharting, Julia; Saurwein, K.Finanziert durch: Hochschule Liechtenstein; Land VorarlbergLaufzeit: 2006 - 2010Kooperationspartner: Forschungsnetzwerk „Perspektiven Alpen-rheintal“ der Universität Innsbruck, der Hochschule Liechtenstein und der WSL BirmensdorfWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/entwicklung/projekte/projekt_alpenrheintal.html

06 Urban Poverty in Southern Africa (UPISA)

Bei dem Projekt handelt es sich um eine vergleichende Studie zwi-

schen den Städten Maputo, Mosambik und eThekwini (Durban),

Südafrika. Im Zentrum der Forschung stehen die Lebenserhal-

tungsstrategien der städtischen Armutsbevölkerung. Das Projekt

soll eine Grundlage für die Bewertung von Armut in verschiedenen

lokalen Zusammenhängen geben und damit zur Diskussion um

die Definition und Messung von Armut beitragen. Besonderes Au-

genmerk liegt auf der Erhebung der Lebensverhältnisse in armen

Wohngebieten. Die Ausstattung und der Zugang zu materiellen

als auch immateriellen Ressourcen, der Grad der Verwundbarkeit

sowie lokale Voraussetzungen für Lösungsstrategien, wie gute

Regierungsführung, Ermächtigung und nachhaltige Stadtentwick-

lung sind Teil der Erhebungen.

Leitung: Coy, MartinMitarbeiterInnen: Ammering, Ute; Forcher-Mayr, Matthias; Schern-thaner, Michael; Werner, AnkeFinanziert durch: Bundesministerium für Wissenschaft und For-schung (bmwf)Laufzeit: 2006 - 2010Kooperationspartner: Universidade Eduardo Mondlane, Departa-mento de Geografia, Prof. Manuel G.M. Araújo, Maputo, MosambikWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/entwicklung/projekte/project_upisa/upisa.html

Ein übergeordnetes Ziel ist es, in all diesen Bereichen Diskussi-

onen, Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen lokalen und

internationalen Akteuren auf verschiedenen Ebenen zu fördern.

Informeller Sektor Durban (Foto: M. Forcher Mayr) Township Durban (Foto: M. Forcher Mayr)

Umsetzungschancen nachhaltiger Entwicklungskonzepte erhöht

werden können.

Laufende Forschungsprojekte

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08 Differenzierung der biologischen Aktivität von Gebirgsböden als Grundlage für die funktionsbezo-gene Bodenbewertung (Bioak)

Merkmale und Eigenschaften von Böden werden durch ihre

Belebtheit bestimmt. In Gebirgsökosystemen sind die biologische

Vielfalt und Aktivität eingeschränkt, so dass sich der organische

Bestandesabfall akkumuliert und nicht mit dem Mineralboden

durchmischt wird, was die erwünschten Bodenleistungen

– beispielsweise im Hinblick auf die Infiltrationskapazität –

beeinträchtigen kann. In einem Einzugsgebiet der montanen

bis subalpinen Höhenstufe, dem Brixenbachtal, in den Kitzbü-

heler Alpen werden im Projekt BIOAK (Biologische Aktivität von

Gebirgsböden) die Wechselwirkungen zwischen natürlichen

Standortsbedingungen, Nutzungssystemen und der biologischen

Aktivität der Böden untersucht. Als bodenzoologischer Indikator

dient die Präsenz und funktionelle Vielfalt der Regenwürmer. Die

Ergebnisse erweitern die Möglichkeiten einer Bewertung von

Gebirgsböden in Hinblick auf ihre Funktion als Lebensraum und

bieten Kriterien für ihre nachhaltige Nutzung.

Leitung: Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Kringer, Korbinian; Mätzler, Alexandra; Waltle-Spiegl, Elvira; Wiegand, ChristophFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - For-schungszentrum BerglandwirtschaftLaufzeit: 2008 - 2009 Kooperationspartner: Institut für Ökologie, Universiät Innsbruck (Ao.Univ.-Prof.Dr. Erwin Meyer) Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/bola/projekte/bioak/

Das Foto zeigt die gemeinsame bodenkundlich-bodenzoologische Geländearbeit auf einer verbuschten Weidefläche im Einzugsgebiet

des Brixenbaches. (Foto: Clemens Geitner)

07 Potenzial hochauflösender Geländemodelle aus ALS-Daten für die Unterstützung der Bodenkartie-rung in den Alpen – Konzeptentwicklung und Anwendung im Testgebiet Bruneck (Südtirol) (LASBO)

Böden erfüllen vielfältige Funktionen im Landschaftshaushalt. Um

diese im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung umfassend berück-

sichtigen zu können, braucht es adäquate Bodeninformationen. In

der methodischen Studie LASBO (Laserscanning in der Bodenkartie-

rung) wird das Potenzial von hochgenauen Geländemodellen durch

Laserscan-Befliegungen für die Ableitung von Bodeninformationen

Leitung: Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Haida, Christin; Schöpf, Felicitas; Waltle-Spiegl, Elvira; Wiegand, ChristophFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Forschungsförderungsmittel durch die Südtiroler LandesregierungLaufzeit: 2008 - 2009 Kooperationspartner: Gemeinde BruneckWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/bola/projekte/lasbo/

Das Foto spiegelt den Ansatz des Projektes wider, die Geländeaufnah-me der Relief- und Bodeneigenschaften mit Modellierungsansätzen zu

ergänzen. (Abbildung: Korbinian Kringer)

mittels Reliefanalyse ausgelotet. Die Arbeiten, in denen Methoden

der Fernerkundung und Geoinformatik sowie Boden-Feldaufnah-

men kombiniert werden, finden in der Gemeinde Bruneck statt, wo

bisher kaum Bodendaten vorliegen, für die Raumplanung allerdings

sehr relevant sein könnten. Durch die Zusammenführung der

modellierten und kartierten Ergebnisse können Möglichkeiten und

Grenzen des Verfahrens genauer gekennzeichnet werden.

Laufende Forschungsprojekte

Page 91: Fakultätsbericht

91

10 Tropical Glaciers as Climatic Indicators

The main goals of this research are to advance the use of tropical

glaciers as climatic indicators and to assess their role as water

reservoirs in areas already under stress due to water scarcity. It

will further explore the potential of these high altitude mountain

glaciers as solid constrains to the uncertainties of climatic models,

especially in regions where observational records are extremely

limited. It will:

• Apply a distributed energy balance model over snow and ice

cover in a high tropical mountain glacier, incorporating the

specific changes that occurs on Andean glaciers during the

ablation session (formation of penitentes)

• Separate the response of the glacier to local influences, such

as topography, and to global changes in general atmospheric

circulation

•Compareandtestexistingmodelsofmassbalancefortropicalglaciers

(Kaser 2001) designed for lower spatial and temporal resolution

• Apply a novel, simple and economical technique of glacier

monitoring using georeferenced terrestrial photography

• Assess the effects of ongoing and future climatic change on

water resources derived from these glaciers

•Disseminatetheoutcomesoftheresearchbothtothescientific

community and to the local organisations, especially those

results related to socially important topics, such as water

resources.

Leitung: Gonzalez-Corripio, JavierFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2007 - 2009Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/personal/corripio/

09 Regional-scale ecological soil evaluation as basis for effective implementation of soil protection in spatial planning (Project SEPP)

Das Projekt SEPP (Soil Evaluation for Planning Procedures)

beschäftigt sich mit der Bewertung von Böden in Hinblick auf

ihre ökologischen Funktionen als Grundlage für den vorsor-

genden Bodenschutz im Alpenraum. Ziel ist die Bereitstellung

Leitung: Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Tusch, Markus; Hohlrieder, Christian; Lang, PhilippFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: GRID-IT Gesellschaft für angewandte Geoin-formatik mbH, Innsbruck, Umweltbundesamt GmbH, WienWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/sepp/sepp_detail.html

Die Karte des Inntals auf der Höhe der Reintaler Seen bietet eine Bewertung der Böden hinsichtlich des Filter- und Pufferpotentials für

Schwermetalle. (Abbildung: Markus Tusch)

flächendeckender, ökologisch relevanter Bodeninformationen

als zusätzliche Entscheidungsgrundlage für die Raumplanung

im regionalen Maßstab. Kernaufgaben im Projekt sind die

Sammlung bestehender und die Neuaufnahme bzw. die GIS-

basierte Ableitung fehlender Bodendaten sowie die Auswahl und

Optimierung von Bewertungsmethoden, welche schließlich in

einem halb automatisierten Bewertungssystem umgesetzt wer-

den sollen. Dieses System wird im Bezirk Kufstein bzw. einigen

kleineren Untersuchungsgebieten testweise eingesetzt, optimiert

und erweitert. Die Arbeitsschritte sollen in enger Kooperation mit

Anwendern aus der Planungspraxis durchgeführt werden.

Laufende Forschungsprojekte

Page 92: Fakultätsbericht

92

11 Multi-scale analyses of the climate-glacier relationship on tropical Lewis Glacier, Mount Kenya, East Africa (Gletscher-Klima Beziehung Mount Kenya)

A combined investigation of glacier history and multi-scale

climate dynamics on tropical high mountains – from both field

measurements and modelling – has the potential for revealing a

sophisticated history of climate in the tropical mid-troposphere,

where routine meteorological measurements are very rare.

Complementary to our glacier-climate studies on Kilimanjaro

we propose to perform a glacier-climate study on Lewis Glacier,

Mount Kenya. For Lewis Glacier, the most comprehensive tropical

glacier data set is available and respective analyses promise to

provide detailed information about post Little Ice Age glacier-

climate interactions in a multi spatio-temporal scale. Whereas Ki-

limanjaro provides insight to atmospheric moisture related glacier

and climate variations and changes, from Mount Kenya - that is

1000 m lower - we expect also information on air temperature

variations and trends.

Conceptually, measured detailed short term and long term annu-

al glacier mass balances – the first to be measured in field expe-

riments, the latter available for 1979 to 1996 – provide the basis

for optimising and evaluating a glacier mass balance model. By

modelling mass balances from gridded atmospheric information

an improved state of understanding in terms of enhanced time,

Leitung: Kaser, GeorgMitarbeiterInnen: Nicholson, Lindsey; Prinz, RainerFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2009 - 2012Kooperationspartner: United Nations Environment Programme, Ke-nya Meteorological Department, University of Wisconsin-MadisonWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/klima-eis/tropic/research/mtkenya/

Lewis Glacier on Mt Kenya. The red dot marks the location of the automatic weather station (4820 m). Picture taken by Martin Kaser,

27.09.2009.

space and process resolution can be achieved. In a next step,

these improved mass balance series will be statistically related to

large scale climate patterns and modes. For selected events and

for classes of mass balance conditions meso-scale atmospheric

dynamics on the mountain will be studied with a regional climate

model. With the proposed project we expect to provide compre-

hensive insight to processes and multi-scale drivers that cause

the growth and decay of glaciers on Mount Kenya.

Finally, we plan to merge findings from Kilimanjaro and from

Mount Kenya toward a new state of understanding on climate

over tropical East Africa, particularly in the mid troposphere.

In September 2009 we installed an automatic weather station

on Lewis Glacier at an altitude of 4820 m and several ablation

stakes to provide the basis for glaciological mass balance mea-

surements. In March 2010 the ice thickness and surface topogra-

phy of Lewis Glacier was measured by using ground penetrating

radar and a differential global positioning system, respectively. In

2010 Lewis Glacier covered an area of 0.105 km² and reached a

maximum (mean) ice thickness of 46 m (19 m).

Laufende Forschungsprojekte

Page 93: Fakultätsbericht

93

12 Climate change and ice cap history on Kilimanjaro: Application of direct field measurements and large-scale gridded data to a physical mass balance model (CCIK)

The overarching goal of this project is to infer changes in large-

scale tropical climate and its dynamics from the small ice fields

on Africa’s highest mountain. They are an ideal sample spot to do

so, as they are located in the mid troposphere on a free-standing

high mountain. To achieve this goal, the project pursues two

research lines. The first one focuses on the near-vertical ice cliffs,

which form the margins of the glaciers on the summit plateau.

The long-term glacial cycle on Kilimanjaro is closely tied to these

cliffs, since the glaciers are forced to shrink as soon as the cliffs

exist. Our studies will address in detail the geometry of the cliffs

and the underlying physical processes. The second part targets a

better understanding of the relation between larger-scale atmos-

pheric dynamics and local mass balance. In this respect we have

developed the unique approach of merging high-resolution mass

balance modelling with high-resolution atmospheric modelling,

which implies moving glaciological and atmospheric science

methods more closely together. Measurements with automatic

weather stations on the mountain, at 5600, 5794 and 5873

m, are central to the methods for both parts, and are comple-

Leitung: Kaser, Georg; Mölg, ThomasMitarbeiterInnen: Winkler, MichaelFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: University of Massachusetts, UC Berkeley, University of OtagoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/klima-eis/tropic/

mented by short-term experiments during field visits: turbulence

measurements (see photo) and photogrammetry at the cliffs.

On the modelling side, the main methods are the development

and application of causal models for both the glacier and the

atmospheric dynamics. The expected results will reveal the mul-

ticentury evolution of glaciers on Kilimanjaro and the associated

large-scale tropical climate. This will go a long way towards a

better understanding of the natural variability in tropical climate.

High access eddy covariance measurements at a 25m ice cliff on Kilimanjaro‘s Northern Ice Field (5750m a.s.l.). The micro-meteoro-logical processes at the cliff faces play a key role for the decline of the glaciers on Africa‘s highest mountain. (photo by Georg Kaser,

October 2010)

Laufende Forschungsprojekte

Page 94: Fakultätsbericht

94

13 Massenbilanzmessungen am Weissbrunn- und Langenferner – Ortler Cevedale Gruppe

Seit 1991 werden im Auftrag des Hydrographischen Amtes Bozen

am Weissbrunnferner/Ulten Massenhaushaltsuntersuchungen

im klassischen Sinne durchgeführt. Mit Hilfe der glaziologischen

Methode werden jährlich Winter-, Sommer- und Jahresbilanzen

für verschiedene Gletscherteile und den Gesamtgletscher er-

stellt. Die entsprechenden Daten werden jährlich an das World

Glacier Monitoring Service weitergeleitet. Im Laufe der Jahre

wurden auch Gletscherabflüsse, Klimaparameter, Flächen und

Leitung: Kaser, GeorgMitarbeiterInnen: Galos, Stephan; Großhauser, Martin ; Hofer, Mar-lis; Jarosch, Alexander; Juen, Irmgard; Mölg, Thomas, Prinz, RainerFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Hydrogra-phisches AmtLaufzeit: Laufend seit 1991Kooperationspartner: Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Hydrogra-phisches Amt

Volumsausdehnungen etc. gemessen. Durch den starken Rück-

gang besteht die Gefahr, dass der kleine Weissbrunnferner in

naher Zukunft verschwindet. Daher wurde im Jahr 2003 parallel

mit dem Vermessen des beträchtlich größeren Langenferners im

benachbarten Martelltal begonnen. Nach anfänglichen Parallel-

messungen durch Mitarbeiter des Instituts für Geographie der

Universität Innsbruck wurden die Arbeiten am Weissbrunnferner

sukzessive an das Hydrographische Amt in Bozen übertragen.

Seit 2005 betreut unsere Gruppe in erster Linie den Langenferner.

Im Mai 2010 konnte für 4 Wochen eine automatische Wettersta-

tion in unmittelbarer Nähe zum Langenferner betrieben werden.

Diese Daten gingen in die Modellierung der Energiebilanz des

Langenferners ein (siehe Diplomarbeit Stephan Galos, 2010).

Installation einer automatischen Wetterstation am Langenferner. Foto: Marlis Hofer, 18.05.2010.

14 Gletscher, Klima und Wasserhaushalt in den Tropischen Anden - Eichung und Anwendung von Modellen

Das Klima in den tropischen Anden Perus ist geprägt durch

eine hohe Variabilität des Niederschlags mit einer ausgeprägten

Feuchtzeit (Oktober - April) und Trockenzeit (März - September)

während die jahreszeitliche Schwankung der Lufttemperatur sehr

gering ist. Die Gletscher in den niederen Breiten reagieren nicht

nur auf Änderungen der Lufttemperatur, sondern besonders auf

Schwankungen die mit der Luftfeuchtigkeit in Zusammenhang

stehen. Das Entschlüsseln dieser Zusammenhänge ist ein wert-

voller Beitrag zum Verständnis des tropischen und subtropischen

Klimas und dessen Änderungen. Ein Gletschermassenbilanzmo-

dell wurde entwickelt, das auf die Bedingungen der Gletscher

in den niederen Breiten abgestimmt ist. Das Ziel des Projekts ist

die Eichung des genannten Modells und die Anwendung auf

klimatologische und hydrologische Fragestellungen. Daten von

automatischen Klimastationen am Gletscherrand dienen zum

Anpassen von Reanalysisdaten (NCEP-NCAR), die von Atmo-

sphärischen Zirkulationsmodellen geliefert werden und als Mo-

Leitung: Kaser, GeorgMitarbeiterInnen: Juen, IrmgardFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2006 - 2008Kooperationspartner: Unidad de Glaciologia y Recursos Hidricos (UGRH) of the Instituto Nacional de Recursos Naturales (INRENA), Ministry of Agriculture, Huaraz, Peru. Institut de recherche pour le Développement (IRD), GreatIce, Montpellier and Grenoble, FranceWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/klima-eis/tropic/research/cblanca/

dellinput dienen sollen. Modellergebnisse werden anhand von

Flächen- und Längenänderungen sowie von Massenbilanzreihen,

die aus hydrologischen Daten rekonstruiert wurden, beurteilt.

Das Modell soll in weiterer Folge zur Klimainterpretation von

ehemaligen Gletscherständen in der Cordillera Blanca angewandt

sowie auf seine Tauglichkeit zur Berechnung und Vorhersage von

Gletscherabflüssen geprüft werden.

Laufende Forschungsprojekte

Page 95: Fakultätsbericht

95

15 Expertensystem: Systemzustände in Wildbacheinzugsgebieten

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde untersucht, wie stark

sich der zu Beginn eines Niederschlagsereignisses anzutreffende

Systemzustand im Einzugsgebiet (z.B. Boden trocken, gesättigt,

gefroren, beweidet) auf das Abflussverhalten auswirkt. Dazu

wurde einerseits intensive Literaturrecherche betrieben, ande-

rerseits wurden in einem Testeinzugsgebiet, dem Brixenbachtal

(Kitzbüheler Alpen, Tirol) detaillierte Kartierungen und hydrolo-

gische Messungen durchgeführt.

Erste Ergebnisse zeigen, dass sich die Infiltrationseigenschaften

von Standorten, an denen aufgrund ihrer Vegetations- und Bo-

deneigenschaften sehr viel (z.B. Waldstandorte, überwachsene

Sturzhalden) bzw. sehr wenig (z.B. Feuchtstandorte) Wasser

versickern kann, bei unterschiedlicher Bodenfeuchte nicht so

stark verändern wie bei Standorten mit mittlerem Versickerungs-

vermögen (z.B. Hanglagen auf Moränenmaterial/Hangschutt mit

Zwergstrauch- und Borstgrasbewuchs).

Leitung: Meißl, GertraudFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2002 - 2010 (mit Unterbrechungen)

Oberflächenabfluss nach Starkregen am 2.7.2008Foto: C. Geitner

16 Modellierung von Muren entlang eines Transandinen Korridors (Modellierung Muren)

Debris flows contribute to a considerable risk when interfe-

ring with people or infrastructures. To enable action towards

decreasing that risk it is essential to understand the physical

background of debris flows and to develop simulation models

for identifying hazardous areas. Aim of the project is to provide

a model framework which enables the estimation of debris flow

initiation, movement, and deposition on the local scale, and is

freely available for everybody who wants to apply the model or

to contribute to its further development. Model development is

therefore based on the Open Source GIS software GRASS GIS.

The model is evaluated with and applied to selected study areas

along the international road from Mendoza (Western Argentina)

to Central Chile. As a second step, it will be attempted to use

Leitung: Mergili, MartinMitarbeiterInnen Mergili, Martin, Schratz, KatharinaFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2008 –2009Kooperationspartner: Arbeitsbereich für Geotechnik und Tun-nelbau, Univ. Innsbruck, Institut für Mathematik, Univ. InnsbruckWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/personal/mergili/projectdebrisflows.html

the findings from these detailed investigations for estimating

the spatial distribution of debris flow hazard on a broader scale,

applying methods of artificial intelligence.

Laufende Forschungsprojekte

Page 96: Fakultätsbericht

96

17 Transformation und Fragmentierung in den Städten Zentralasiens. Strukturwandel und soziale Exklusion in den Städten Usbekistans

In Usbekistan durchlaufen die Städte in den letzten Jahren eine

dynamische Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch ihre

orientalische Geschichte, russisch-sozialistische Überprägungen

und globalisierende Einflüsse. Bis Ende der 1980er Jahre war die

gesamte Stadtentwicklung ausschließlich staatlich reglementiert.

Mit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion hat der usbekische

Staat zaghafte Liberalisierungs- und Privatisierungsmaßnahmen

durchgeführt, die einen - wenn auch staatlich kontrollierten,

aber freien - Immobilien- und Bodenmarkt entstehen ließen. In

unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Stadtkern entstehen des-

halb in den größeren Städten neue CBD-ähnliche Stadtviertel,

in denen Banken und Zentralen großer (teilweise staatlicher) In-

dustrieunternehmen in moderner westlich geprägter Architektur

ihre wirtschaftliche Macht demonstrieren, Hotels und Einkaufs-

zentren außerdem die veränderten Konsummuster bezeugen.

In den Wohnvierteln ist mit der Möglichkeit, Privateigentum zu

erwerben, eine langsame soziale Entmischung zu beobachten:

Zu Kapital gekommene Familien kaufen Wohnungen in besseren

Wohnblocks, während verarmte Gruppen in den zunehmend

degradierten Vierteln zurückbleiben. Die „neue“ und alte Ober-

schicht investiert in randstädtischen Gebieten und baut große

teils villenartige Einfamilienhäuser.

Leitung: Neuburger, MartinaFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2008 – 2009

In den Zentren der größeren usbekischen Städte – wie hier in Tashkent – entstehen schicke Einkaufszentren, in denen internationale Mode

und Konsumartikel zu horrenden Preisen angeboten werden.

Laufende Forschungsprojekte

Page 97: Fakultätsbericht

97

18 Terras Pretas in Amazonien. Lokales Wissen, aktuelle Nutzung und Möglichkeiten nachhaltigen Managements

Leitung: Neuburger, Martina; Geitner, ClemensMitarbeiterInnen: Hastik; RichardFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2009 – 2011Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/bola/projekte/terras_pretas/

die Nährstoffversorgung aufweisen. Natürliche Ausnahmen

bilden – neben den jungen Substraten, wie sie auf vulkanischen

Ablagerungen oder im Bereich von Flussalluvionen (lokal als

Várzea bezeichnet) entstehen konnten – die so genannten Terras

pretas, die indigenen Ursprungs sind, als Inseln auftreten und

eine extrem hohe Bodenfruchtbarkeit aufweisen. Allerdings

kennt die heutige Bevölkerung diese Böden kaum und passt

ihre Bodenbearbeitung nicht entsprechend an, so dass sowohl

das indigene Wissen darüber als auch die Böden selbst durch

„falsche“ Nutzung verloren zu gehen drohen. Genau an dieser

Schnittstelle der Mensch-Umwelt-Beziehung setzt das geplante

integrative Projekt an, in dem sowohl physisch- als auch hu-

mangeographisch relevante Daten zur Bodenausstattung und

Landnutzung erhoben und miteinander verknüpft werden.

Amazonien gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme der

Erde, das jedoch durch seine jahrhundertelange Nutzung stark

über-formt und aktuell bedroht ist. Eine landwirtschaftliche

Nutzung wird dadurch erschwert, dass die vorherrschenden

tiefgründig verwitterten Böden des Amazonas-Tieflands –

Ferralsole und Acrisole – starke Limitierungen im Hinblick auf

Traditionelle Siedlungen liegen in Amazonien in der Regel am Fluss-ufer, wo die Böden am fruchtbarsten sind und die kleine Flächen

intensiv genutzt werden.

Laufende Forschungsprojekte

Page 98: Fakultätsbericht

98

19 Dendrochronologie – PP13 des SFB HiMAT (Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angren-zenden Gebieten - Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft)

Im vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten

Sonderforschungsbereich HiMAT wird von verschiedensten

Wissenschaftsteams die Entwicklung des Bergbaus im Großraum

von Tirol untersucht. Ein Projektteil ist dendrochronologischen

Analysen gewidmet. Mit dem Bergbau in Verbindung stehende

Leitung: Nicolussi, KurtMitarbeiterInnen: Pichler, Thomas; Thurner, Andrea; Lechner, M.Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2007 - 2011Kooperationspartner: Siehe http://www.uibk.ac.at/himatWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/pps/pp13/

20 Dendrochronologische Untersuchungen im Südtrakt und Treppenturm der Burg Hasegg, Hall i.T.

Die bauliche Entwicklung von Burg Hasegg in Hall i. Tirol ist aus hi-

storischen Nennungen nur lückenhaft bekannt. Jene Ausbauphase,

die für das heutige Erscheinungsbild verantwortlich zeichnet, fällt

den Quellen zufolge in die Zeit Kaiser Maximilians I. und betraf

die Errichtung des gotischen Saales, des Münzerturmes und des

Kapellentrakts. Als Teil einer detaillierten Bauuntersuchung wurden

auch umfangreiche dendrochronologische Auswertungen an

Bauhölzern von Burg Hasegg, geborgen bzw. beprobt im Zuge der

2006/07 erfolgten Renovierungsarbeiten, durchgeführt. Ziel dieser

Leitung: Nicolussi, KurtMitarbeiterInnen: Pichler, ThomasFinanziert durch: Stadt Hall in Tirol Immobilien GmbHLaufzeit: 2007 - 2008Kooperationspartner: Bundesdenkmalamt InnsbruckWeiterführende Informationen: Nicolussi K. Pichler T. 2008: Den-drochronologische Analysen zur Bauentwicklung von Burg Hasegg, Hall in Tirol. In: Zanesco A., Schmitz-Esser R. (Hrsg.): Neues zur Ge-schichte der Stadt. Forum Hall in Tirol 2: 174-187

Neuzeitliche Bergbauhölzer in der Kieszeche, Brixlegg

Holzsäule im Mansardenge-schosses des Münzerturmes,

Burg Hasegg, Hall i. T.

Hölzer sind im Alpenraum vorwiegend aus dem Mittelalter und

der Neuzeit erhalten geblieben, aber auch aus früheren Perioden

stammende hölzerne Artefakte sind schon bisher bei archäolo-

gischen Grabungen zu Tage getreten. Für den ersten Abschnitt

des SFB HiMAT werden im Teilprojekt Dendrochronologie fol-

gende Ziele verfolgt:

a) Erarbeitung einer Jahrringdatenbasis auf Grundlage prähisto-

rischer und historischer Bergbauhölzer;

b) Dendrochronologische Datierungen von Bergbauhölzern;

c) Analysen zur Holzauswahl und Waldnutzung;

d) Dendrochronologische Untersuchungen zur bergbaulichen

Erschließung des hochalpinen Raumes.

Analysen war die Bestimmung möglichst präziser Fälldaten für das

auf Burg Hasegg verwendete Holzmaterial, um daraus genaue

baugeschichtliche Eckdaten abzuleiten.

Laufende Forschungsprojekte

Page 99: Fakultätsbericht

99

21 Alpine wildfires and their impact on landscape development

Forest fires at steep alpine slope cause great damage to the

vulnerable vegetation in the sub-alpine krummholz belt of the

Tyrolean Alps. In times of climate change, fire frequency and

connected natural hazards are likely to increase. The wildfire

project deals with the historical and longer-term fire history of

the study area, the vegetation development on the fire-affected

slopes, the triggered morphodynamic processes and the impact

on the cultural landscape. This involves historical investigations

in various archives (e.g. Ferdinandeum, Tiroler Landesarchiv),

detailed vegetation mappings in the field and from aerial photos,

soil sampling and charcoal analysis, and field measurements of

soil erosion and further geomorphic processes.

Leitung: Sass, OliverMitarbeiterInnen: Haida, Christin; Lang, PhilippFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008 - 2010Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/projekte/brandhaenge/

The wildfire site „Bettelwurf“ which burned in 1946 and parts of which are still bare of vegetation to date.

View of the „Brandstatt“ site which burned in 1943. From the remaining dead trees, wood slices were taken for dendroecological

investigation.

Laufende Forschungsprojekte

Page 100: Fakultätsbericht

100

23 Mapping alpine wildfire sites

Visualising and analysing the vegetation patterns of wildfire sites

of different age after fire requires extensive field mappings. The

results have to be digitalized and analysed using geographic

information systems.This time-consuming work is an essential

contribution to the parent project on alpine wildfires which is

carried out in close cooperation with the University of Augsburg.

Leitung: Sass, OliverMitarbeiterInnen: Stoeger, FlorenceFinanziert durch: Universität AugsburgLaufzeit: 2009Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/projekte/brandhaenge/

Map of the current vegetation types at the „Herzwiese“ fire slope (burned in 1928).

22 Tree-ring dating of alpine wildfire sites in Tyrol

Reconstructing the fire history requires to investigate the

archives of Innsbruck and surroundings, to expand the existing

tree-ring chronologies and to date charcoal remnants using 14C

analyses. To accomplish this sub-goal of the parent project on

alpine wildfires, additional funds from the Swarowski program

were necessary.

Leitung: Sass, OliverMitarbeiterInnen: Haida, ChristinFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2008 - 2010Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/boden/projekte/brandhaenge/

Laufende Forschungsprojekte

Page 101: Fakultätsbericht

101

Krasnaja Poljana, das Zentrum der Alpinveranstaltung für die Olym-pischen Winterspiele 2014, ist mittlerweile eine riesige Baustelle, die sich auf einer Länge von 50 km erstreckt. Im Bild: Talstation „Gornaja

Karusel‘“, eines der Liftkomplexe. Aufnahme Scharr,Oktober 2010.

24 Nachhaltige sozio-ökonomische und ökologische Effekte von Olympischen Winterspielen. Das Beispiel Sotschi

Die Entscheidung des IOC, den russländischen Schwarzmeerkur-

ort Sotschi als Austragungsort für die Olympischen Winterspiele

2014 zu wählen, bot der Moskauer Regierung die Möglichkeit,

sich international neu zu positionieren. Der Kaukasuskrieg im

August 2008 darf in einem unmittelbaren Zusammenhang mit

dieser Entwicklung gesehen werden. Der Großraum Sotschi

blickt seit der Gründung der Sowjetunion auf eine Tradition

als Kur- und Erholungsort zurück. Allerdings konzentrierte sich

dieser bislang auf den schmalen Streifen entlang der östlichen

Schwarzmeerküste.

Mit den Spielen 2014 wird das touristische Segment um die

neue Wintersaison erheblich erweitert und erreicht auch in der

Leitung: Scharr, Kurt; Steinicke, ErnstFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion Tiroler Wirtschaftskammer, BMf-Wissenschaft, BMfAA, Aktion SwarovskiLaufzeit: 2009 - 2010Weiterführende Informationen: Eine erste Publikation liegt in Ost-europa Heft 8, August 2010 vor. http://dl.oe.dgo-online.org/issues/dl/1008de.pdf.

Dimension der anstehenden Maßnahmen im Westkaukasus

geradezu superlative Maßstäbe. Aus diesem Blickwinkel ist das

Einsetzen einer begleitenden wie analysierenden Beobachtung

dieses Großsportereignisses noch vor dessen Stattfinden von

außerordentlicher Bedeutung. Da die sich abzeichnenden Ver-

änderungen an der Südabdachung des Westkaukasus bislang

wissenschaftlich überhaupt nicht aufgearbeitet worden sind,

erscheint das Projekt geeignet zu sein, wertvolle innovative

Ergebnisse zu bringen. Im Vordergrund der Studie stehen As-

pekte der historischen, baulichen sowie wirtschaftsräumlichen

Entwicklung. Dabei sind auch gesamtgesellschaftliche Fragestel-

lungen, etwa von Partizipations- und Entscheidungsprozessen,

anzusprechen. Seit 1991 laufende Transformationsprozesse in

diesem Raum werden dadurch regional wohl insgesamt erheblich

beschleunigt – auf Kosten der gesamten Oblast‘ bzw. anderer

Investitionsprojekte der Föderation. Die Wirksamkeit bzw. der

politische Wille, damit auch bottom-up-Prozesse in der Gesell-

schaft zu fördern werden letztlich zum Gradmesser ihrer eigenen

Nachhaltigkeit. Letztere lassen sich allerdings bis dato kaum

beobachten. Vielmehr zeichnet sich sowohl bei Planung als auch

Umsetzung ein zentralstaatlich rigides Vorgehen ähnlich jenem

in der Sowjetunion ab.

Laufende Forschungsprojekte

Page 102: Fakultätsbericht

102

25 Aufbau eines erdbeobachtungbasierten regionalen Krisendatenzentrums (EOKDZ I und II)

Die Zunahme von Krisensituationen durch Naturkatastrophen

und ihre Folgen bedingt einen großen Bedarf an zeitnaher

spezifischer Geoinformation, um diese Ausnahmezustände

koordiniert bewältigen zu können. Ziel des Projektes war die

Konzipierung eines regionalen erdbeobachtungsbasierten

Krisendatenzentrums, mit dessen Hilfe im Krisengebiet mobil

erfasste räumliche Informationen zusammengeführt und aus-

Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: Georges, Christian; Monreal, Matthias; Sotier, BernadetteFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)Laufzeit: 2007-2009 Kooperationspartner: GRID-IT GmbH; Universitätszentrum Rotten-mann; Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanagement GmbH (alpS)Weiterführende Informationen: http://www.alpS.at

gewertet werden können. Die Informationen umfassen einerseits

zeitnah verfügbar gemachte Erdbeobachtungsdaten und ande-

rerseits Mobile Mapping Daten, die im Gelände zur Erfassung von

Reichweiten von Ereignissen (z.B. Hochwasseranschlagslinie) und

Schadensdokumentation dienen und mit vor Ort vorliegenden

GIS-Informationen über Infrastruktur, Verkehrswegenetz etc.

zusammengeführt werden. Einsatzmöglichkeiten und Verfüg-

barkeit in Abhängigkeit von Katastrophenereignis (Hochwasser,

Massenbewegungen) wurden für die Informationskomponenten

analysiert und optimiert.

Die technische Umsetzung erfolgte in Form eines funktionellen

Krisendatenzentrum-Demonstrators, welcher sich aus einer

Hardware mit mehreren Rechnern umfassenden Arbeitsstation

und mobilen Endgeräten (PDAs) zusammensetzt. Die mobilen

Endgerätaufzeichnungen können dabei ihre Position und Zeit

mit Hilfe der Satellitennavigation in Verbindung mit autonomen

Sensoren ermitteln. Die benötigte Software-Ausstattung zur Bild-

und Datenverarbeitung komplettiert das System.

EO-KDZ Demonstration Hochwasser Inn August 2005: Überflutung-stiefen bei Wörgl (Tiroler Unterland) am 24. August 2005. Die Tiefen

sind farbskaliert von 0 cm (beige) bis 100 cm (violett).Die Auswertun-gen basieren auf ENVISAT Satellitendaten und einem hochgenauen

Geländemodell (Laserscanning).

Laufende Forschungsprojekte

Page 103: Fakultätsbericht

103

26 Weiterentwicklung des Hochwasserprognosesystems für das Einzugsgebiet des Inn in Tirol

Projektziel istes, das im AlpS-Projekt A21 aufbereitete Modell zur

Hochwasser-Prognose am Tiroler Inn - HoPI - weiterzuentwickeln

und zur Einsatzreife zu bringen. Bei HoPI handelt es sich um

ein hybrides Modell, beste¬hend aus hydrologischen (SES und

HQsim) und hydraulischen (Flux DSS/DESIGNER) Bausteinen, die

über eine webbasierte Benutzeroberfläche gesteuert werden.

Ein direkter Zugriff auf fernübertragene meteorologische und

hydrologische Daten ermöglicht die Simulation der Abflüsse

in Echtzeit. Durch die online Integration meteorologischer

Vorhersagen können die Auswirkungen extremer Niederschläge

rechtzeitig abgeschätzt werden. Oberstes Ziel ist die Aufberei-

tung eines stabilen Werkzeugs zur Berechnung und Analyse von

Hochwasserszenarien, welches den Ansprüchen der Anwender

(Land Tirol - Hochwassernachrichtendienst und Tiroler Wasser-

kraft AG) gerecht wird. Auf folgende Anforderungen ist dabei

besondere Rücksicht zu nehmen: Kontinuierliche Vorhersage von

Wasserstand und Abfluss entlang des Inn bis zu 48 Stunden im

Voraus, Entscheidungshilfe für Maßnahmen des Hochwasserma-

nagements (Alarmierungen, Schutzmaßnahmen, Evakuierungen)

Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: alpSFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2006 – 2010Kooperationspartner: Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG); Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie, TU WienWeiterführende Informationen: http://www.alp-s.at

sowie Unterstützung für Stauraumbewirtschaftungen und

Präventionsmaßnahmen (Vorabsenkung, Stauraumspülung).

Eine Plausibilisierung und Korrektur von Messdaten durch den

Hydrographischen Dienst- Tirol (HD- Tirol) machte eine grund-

legende Überarbeitung und Nacheichung der hydrologischen

ModelIierungen der Innzubringer nötig. Deshalb wurden sowohl

die Modelle der vergletscherten Einzugsgebiete mit SES (Schnee-

Eis Schmelzmodul) als auch der Teileinzugsgebiete mit HQsim

neu kalibriert um eine möglichst genau Kenntnis des Abflusses

vom Hochgebirgsraum bis zum Dauersiedlungsraum entlang

der Flussläufe zu gewährleisten. Auch die Simulation des Wel-

lenverlaufs im Inn, der mittels eines eindimensionalen hydrau-

lischen Strömungsmodells mit der Software Flux DSS/DESIGNER

berechnet wird, wurde bezüglich des abzubildenden Betrieb der

Wasserkraftwerksanlagen angepasst. Alle Neuerungen wurden

in die webbasierte Benutzeroberfläche übertragen, um im Notfall

ein rasches und effizientes Abschätzen der Lage und in der Folge

ein richtiges Handeln der Entscheidungsträger zu ermöglichen.

Das Hochwasserprognosesystem stand nun bereits während

zwei Hochwassersaisonen mit 1l-stündigen bzw. 24-stündigen

Rechenintervallen im kontinuierlichen Einsatz. Neue Erkenntnisse

daraus trugen zu einer Verbesserung des Gesamtsystems bei. Im

Zuge einer Verfeinerung des meteorologischen Messnetzes ist

eine Ausweitung auf Stationen in Südtirol geplant.

Benutzeroberfläche des Hochwasserprognosemodells HoPI

Laufende Forschungsprojekte

Page 104: Fakultätsbericht

104

27 Entwicklung eines Indikatorenmodells zur ähnlichkeitsbasierten Beurteilung abiotisch-biotischer Funktionszustände von alpinen Fließgewässern

Im Vordergrund des Projektes stand die Entwicklung eines

möglichst generell einsetzbaren, auf hydro-morphologischen

Indikatoren beruhenden Bewertungsmodells für die Lebensrau-

meignung von Fließgewässerstrecken im Hinblick auf ausgewählte

Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: Leonhardt, Günther; Löffler, RolandFinanziert durch: Verband der Elektrizitätsunternehmen ÖsterreichsLaufzeit: 2006 – 2009Kooperationspartner: Arge Limnologie

aquatische Zeigerarten. Das Indikatoren-Modell stützt sich dabei

auf korrelative Zusammenhänge zwischen der Habitateignung und

den hydro-morphologischen Merkmalen einer Fließstrecke. Als Ge-

wässerstrecken wurden fünf Lechabschnitte mit unterschiedlicher

morphologischer Charakteristik gewählt. Die für das Indikatoren-

modell benötigten Angaben wurden für die Leitfischart „Bachfo-

relle“ in Abhängigkeit vom Abfluss aus den mit dem Programm

Casimir durchgeführten 2D-Habitatmodellierungen ermittelt. Die

Ableitung der hydro-morphologischen Ähnlichkeitszahlen erfolgte

mit Hilfe von an die hydraulischen 2D-Berechnungen angepassten

eindimensionalen Modellen. Das entwickelte Indikatorensystem ist

als Screeningmethode zu sehen, welche die ökologische Grobbe-

wertung von Fließstrecken im Rahmen genereller Studien erlaubt.

Das Verfahren besitzt gemäß den bisherigen Testergebnissen das

Potenzial, die Habitateignung für ausgewählte Zeigerarten auf

einfachem Wege zu quantifizieren. Grundsätzlich ist es gelungen,

einen Berechnungsweg aufzuzeigen, der eine ähnlichkeitstheore-

tisch widerspruchsfreie Konzipierung zulässt und zudem die Option

bietet, die Beziehungen auch auf andere Zeigerarten sowie andere

Fließstrecken zu erweitern.

Habitatbewertung für juvenile Bachforellen in einem stark verzweig-ten Abschnitt des Tiroler Lech für verschiedene Wasserführungen

28 Quantitative und qualitative Messung des Feststofftransportes mittels berührungsloser Sensortechnik

Im Gebirgsraum spielen feststofftransportbezogene Vorgänge wie

z.B. Erosion, Ansammlung und Verlagerung eine wichtige Rolle,

da sie wesentliche Auswirkungen auf das Gewässermanagement

zeigen. Allerdings ist die derzeit verfügbare Technik zur Messung

des Feststofftransportes auf einem Niveau, das der Bedeutung

dieser Fragestellung nicht gerecht wird. Das Projekt hatte zum Ziel

verschiedene Sensortechniken auf ihre Eignung und Adaptionsmög-

lichkeiten zu prüfen. Zu diesem Zweck wurden Messungen mittels

Sedimentecholot (Ultraschallverfahren), einer Leiterschleife sowie

auch Messungen mit einem Bodenradargerät im Labor durchgeführt

und die Auswirkungen von Veränderungen der Signalparameter be-

wertet. Vereinfachend erfolgten die Messungen über unbewegten

Leitung: Schöberl, FriedrichMitarbeiterInnen: alpSFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS) - Laufzeit: 2008Kooperationspartner: MAYR & SATTLER OEG; TIWAG - Tiroler Was-serkraft AG; INNOMAR Technologie GmbH; Institut für Mathema-tik, Universität Innsbruck; Institut für Wasserbau und Wasserwirt-schaft, TU Graz

Sedimentschichten. Zusätzlich wurde in einem Feldversuch die

Eindringung des Echolots unter natürlichen Bedingungen untersucht

und die Auswertbarkeit der Echogramme hinsichtlich verschiedener

Sedimenttypen und Schichtabfolgen abgeklärt.

Laufende Forschungsprojekte

Page 105: Fakultätsbericht

105

29 Regionale Folgen des Klimawandels-Energiewirtschaft

Die zentrale Aufgabe des interdisziplinären Projektes lag in der

Untersuchung möglicher, durch den Klimawandel induzierter

Auswirkungen auf die Energieerzeugung der Wasserkraftwerke

in Tirol. Grundlage dafür bildete die Abschätzung möglicher

Veränderungen des Abflussgeschehens in Abhängigkeit

maßgeblicher Klimaszenarien. Angesichts einer für eine gene-

relle Aussage unzureichenden Datenlage wurde zusammen mit

dem Unternehmenspartner entschieden, die Auswirkungen

exemplarisch am Beispiel des ausbautechnisch interessanten

Kraftwerksystems Speicher Gepatsch - Kraftwerk Kaunertal zu

untersuchen. Im Rahmen der Projektkonzeption erwies es sich

Leitung: Schöberl, FriedrichFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2007 – 2008Kooperationspartner: Institut für Meteorologie und Geophysik, Uni-versität Innsbruck, Fachhochschule Kufstein; TIWAG - Tiroler Was-serkraft AGWeiterführende Informationen: http://www.alp-s.at

als vorteilhaft, den Gesamtkomplex in drei Arbeitsbereiche zu

untergliedern. Dem Arbeitspaket Meteorologie/Glaziologie

oblag die Auswahl der maßgeblichen Klimaszenarien und deren

Projektion auf das Abflussverhalten in ausgesuchten, unter-

schiedlich vergletscherten Einzugsgebieten unter Anwendung

des Modells OEZ. Die ausgewählten Klimaszenarien nahmen auf

die im IPCC-Report 2007 publizierten Ergebnisse unter Berück-

sichtigung der im Vergleich zur alpinen Topographie sehr groben

Auflösung der globalen Klimamodelle Bezug. Als Änderung der

Monatsmittelwerte gegenüber der Kalibrierungsperiode 1982-

2003 wurden +1 bis +2°C bei der Temperatur bzw. +15% und

-20 % beim Niederschlag angesetzt. Die Aufgabe des Arbeitspa-

kets Hydrologie bestand darin, die Ergebnisse mittels Regionali-

sierungsverfahren auf Einzugsgebiete ohne direkte Abflussmes-

sungen zu übertragen und damit auch die Abflussbedingungen

von konkret betroffenen Einzugsgebiete ndes Kraftwerkssystems

Kaunertal zu ermitteln. Darauf aufbauend wurden potenzielle

Auswirkungen auf die Erzeugung von elektrischer Energie aus

Wasserkraft und auf den Stromverbrauch abgeschätzt. Die

Projektergebnisse konnten damit einen Beitrag zur Beurteilung

der zukünftigen Wirtschaftlichkeit der Kraftwerksanlagen unter

geänderten klimatischen Rahmenbedingungen, vor allem in

Gegenüberstellung mit verschiedenen Szenarien der Energiebe-

darfsentwicklung liefern.

Modellierte Einzugsgebiete des Kraftwerks Kaunertal (Da-tenquellen: Höhendaten: SRTM, Gewässer und Gletscher:

Digitaler Hydrologischer Atlas Österreichs)

Laufende Forschungsprojekte

Page 106: Fakultätsbericht

106

30 Ermittlung des Naturgefahrenrisikos verschiedener Täler in Tirol unter Berücksichtigung von Extremwetterszenarien - Teilprojekt 1 Hochwasser

Hochwasserereignisse stellen eine direkte und wiederkehrende Be-

drohung für besiedelte Ballungsräume dar. Das im Flusseinzugsgebiet

zur Verfügung stehende Retentionsvolumen spielt dabei hinsichtlich

der Größe der Schadenswirkungen eine entscheidende Rolle. Neben

natürlichen Retentionseffekten (Landnutzung, Schneefallgrenze)

verändern auch die Retentionsvolumina von Speicheranlagen den

Abflussablauf von Hochwassern. Im vorliegenden Projekt soll die

schadenminimierende Wirkung von Retentionsvolumina basierend

auf Hochwasserrisikoanalysen von Extremereignissen mittels Kosten-

Nutzen-Analysen untersucht werden und am Beispiel des Ötztals

konkret bewertet werden. Die Erfassung des Hochwasserrisikos von

einzelnen Gemeindegebieten erfolgt auf Basis hydrologischer/hydrau-

lischer ModelIierungen. Hierbei werden neben dem Reinwasserabfluss

auch der Feststofftransport (Geschiebe) sowie die Wildholzproble-

matik berücksichtigt. Die Gefährdungsanalyse in den besiedelten

Gebieten wird anhand von 2D Modellierung vorgenommen und die

Charakterisierung und Einordnung der Szenarien erfolgt wahrschein-

lichkeitsbasiert. Da der WiIdholztransport und das damit verbundene

Verklausungsrisiko statistisch schwerer zu erfassen sind, werden die

Verklausungsmöglichkeiten als Extremwertszenarien exemplarisch

bearbeitet. Hauptziel ist es, den Kosten für die Schaffung von erforder-

lichen Retentionsräumen die dadurch vermeidbaren Schadenskosten

in Abhängigkeit von der Hochwassercharakteristik gegenüber zu

Leitung: Schöberl; Friedrich; Stötter, JohannMitarbeiterInnen: alpS, Institut für Infrastruktur, AB WasserbauFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2008 – 2010Kooperationspartner: TIWAG - Tiroler Wasserkraft AG; ILF Bera-tende Ingenieure ZT GmbH; Institut für Infrastruktur, AB Wasserbau, Universität Innsbruck Weiterführende Informationen: http://www.alp-s.at

stellen. Die Ermittlung der Schadenpotenziale und der Schäden erfolgt

dabei anhand repräsentativ ausgewählter Gemeinden und ihrem

Werteinventar (charakterisiert durch die Objektkonzentration und die

spezifische Objektwertigkeit). Um Kosten und Nutzen von Maßnah-

men langfristig vergleichen zu können, wird eine stochastische Mode-

lIierung der Hochwasserereignisse vorgenommen. Dabei werden die

Schadenanalysen und Überflutungsrechnungen über probabilistische

Ansätze zusammengeführt. Basierend auf Pegelmessungen am

Oberlauf der dicht besiedelten Gebiete können statistische Aussagen

über die Eintretenswahrscheinlichkeit verschiedener Abflussgrößen

gemacht werden. Der räumlich-zeitliche Zusammenhang der Abfluss-

maxima in verschiedenen Gebieten ergibt sich aus der Modellierung.

Entsprechend kann die räumliche Verteilung von Schäden bei verschie-

denen Wetterlagen erfasst werden.

Blick auf den Talraum des Ötztals im Bereich Längenfeld

Laufende Forschungsprojekte

Page 107: Fakultätsbericht

107

31 Pozuzo: Teil 1: Erhalt und Verfall deutscher Ethnizität am Ostrand der peruanischen Anden Teil 2: Die Tiroler Siedler im Spiegel der sozio-ökonomischen Entwicklung

Die Tiroler und Rheinländer Kolonisten haben ab Mitte des 19.

Jahrhunderts ein Tal an der Ostabdachung der peruanischen Anden

samt seinen Anhöhen und Seitentälern agrarisch in Wert gesetzt.

Mit der Gründung von Tochtersiedlungen weiteten sie ihren Sied-

lungsraum bis zur Gegenwart systematisch aus. Dass der Tiroler

Dialekt heute praktisch verschwunden ist, hängt in erster Linie

Leitung: Neuburger, Martina; Steinicke, Ernst Finanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung: Aktion Tiroler WirtschaftskammerLaufzeit: 2007-2009

mit dem Bevölkerungswachstum in diesen Gebieten zusammen,

welches die Deutschsprachigen bereits vor 1940 überall in eine

numerische Minderheitenposition brachte, in welcher sich der

Assimilationsprozess zum Castellano in der Folge stärker als das

Beharrungsvermögen der mitgebrachten Sprache erwiesen hat.

Zudem hatten sich die Kolonisten jedes Mal bei der Gründung einer

Tochtersiedlung aufgespalten, was sie zahlenmäßig schwächte. Mit

der Zunahme der sprachlich gemischten Ehen und der Durchset-

zung der Staatssprache in der Öffentlichkeit wurden aus Tirolern

und Rheinländern spanischsprachige Peruaner. Ihre regionale

Identität ist allerdings nicht unerheblich durch das Bewusstsein,

von „Austro-Alemania“ abzustammen, gefärbt. Die Nachkommen

der Tiroler Kolonisten bilden seit jeher die obere soziale Schicht in

Pozuzo und sind dort nach wie vor an den wirtschaftlichen sowie

politischen Entscheidungsprozessen maßgeblich beteiligt.

Das Tal des Huancabamba an der peruanischen Andenostabdachung: Im Vordergrund Pozuzo-Centro (ehemals: Tirol), im Hintergrund

Prusia (ehemals: Rheinland)

32 The Impact of Current Demographic Transformation on Ethno-Linguistic Minorities in the Italian Alps

Leitung: Steinicke, ErnstMitarbeiterInnen: Beismann, Michael; Löffler, Roland; Walder, JudithFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichenForschung (FWF)Laufzeit: 2009 - 2011Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/forschung/migration/am/italian_alps.html

Im italienischen Alpenraum zeichnet sich seit den 1990er Jahren

ein demographi-scher Wandel ab: Neben einer Zuwanderung

in Haupttäler und tourismusintensive Gebiete verzeichnen

auch periphere, ehemals stark entvölkerte Gebirgsgemeinden

einen Bevölkerungszuwachs. Das Forschungsfeld der Amenity

Migration beschreibt in diesem Fall die Verschiebung der Wohn-

sitzpräferenz vom außeralpinen urbanen Raum in abgelegene,

aber attraktive ländliche Gebirgsregionen, wodurch sich ein

Konfliktpotenzial zwischen (seit langem) ansässigen und neu zu-

gewanderten Bewohnern eröffnet. Ziel vorliegenden Projektes ist

es, das Ausmaß der Amenity-led Migration in den italienischen

Alpen zu erfassen sowie ihre Auswirkungen insbesondere in den

Siedlungsgebieten der historischen Sprachminderheiten in sozio-

ökonomischer, siedlungsgeographischer und ethnisch-kultureller

Hinsicht aufzuzeigen. Die Minderheitensprachen, welche sich in

vielen der betroffenen Gebiete erhalten konnten, sind durch die

Zuwanderung stark gefährdet, da sie vom Italienischen überla-

gert und immer weniger gesprochen werden.

Ein positiver Aspekt der Amenity Migration ist die Revitalisierung ver-lassener Gebäude (oder sogar ganzer Dörfer) und damit einhergehend

die Verhinderung der Entstehung von „Geisterdörfern“ (Fraktion Ronco der Gemeinde Canal San Bovo, Trentino).

Laufende Forschungsprojekte

Page 108: Fakultätsbericht

108

33 Kommunikationskonzept Gefahrenzonenplanung in Südtirol (kommST)

Ziel des Projektes ist es, Konfliktfelder in der Gefahrenzonen-

planung aus kommunikativer Perspektive theoriegeleitet zu

analysieren und Vorschläge zu erarbeiten um den Dialog im

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Lanz, Frederike; Link, SteffenFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol: Amt für öf-fentliches WassergutLaufzeit: 2009 - 2011

Risikomanagement zu optimieren.

Als Ergebnis der Arbeit werden grundlegende, lokal angepasste

Vorschläge zur Verbesserung der internen und externen Kom-

munikation im Risikomanagement geliefert. Diese werden in

Form eines Kommunikationskonzeptes 1.0 zusammengefasst,

präsentiert und dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt. Das

Kommunikationskonzept benennt kritische Momente, Themen

und Konstellationen und bietet angepasste Lösungsvorschläge

für die interne und externe Kommunikation.

Eine detaillierte Analyse der kommunikativen Ist-Situation bildet

eine Grundlage für das Kommunikationskonzept. Die Analyse

der Ist-Situation wird nach zwölfmonatiger Projektlaufzeit dem

Auftraggeber präsentiert.

Ebenen in der Kommunikation der Gefahrenzonenplanung

34 PILOTSTUDIE “InfraSCAN”. Airborne Laserscanning und GPS Messungen  zur Ableitung von gefah-renrelevanten Parametern (InfrSCAN)

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Petrini-Monteferri Frederic; Sailer, Rudolf; Heller, ArminFinanziert durch: ÖBB-Infrastruktur Betrieb AGLaufzeit: 2009Kooperationspartner: GRID-IT GmbH; Laserdata GmbH

Gefahrenabschätzung in kritischen Hangabschnitten mit unterschied-lichen Typisierungen (1 – Start in großer Höhe aber geringe Reich-

weite; 2a – lichter Wald, Prozess erreicht Talboden; 2b – lichter Wald, aufgrund der geringen Neigung wird der Talboden nicht erreicht)

Die Durchführung des Pilotprojektes „InfraSCAN“ kann auch

als wertvolle Vorbereitung für eine multitemporale Analyse von

Arealen gesehen werden, die aufgrund ihrer geomorpholo-

gischen Aktivität besondere Bedeutung für die Beräumungs-

planung und Verbauung erlangen. Primäres Ziel des Projektes

InfraSCAN ist es, aufbauend auf der Stufe 1 der Naturgefahren-

kartierung (Überblick) Grundlagen für die Stufen 2 (Detailebene)

und 3 (Projektebene) der Naturgefahrenkartierung zu liefern.

Die Generierung dieser auf ALS basierenden Grundlagen soll

teilautomatisiert und standardisiert erfolgen.

Laufende Forschungsprojekte

Page 109: Fakultätsbericht

109

36 ENVICHANGE - 4D Informationsprodukte zum Monitoring von  Umweltveränderungen basierend auf Laserscanning- und Satellitendaten (ENVICHANGE)

Im Rahmen des Projektvorhabens ENVICHANGE sollen Mög-

lichkeiten der Analyse von Strukturen (Linien, Flächen) für die

praxisrelevante Beobachtung der Landnutzung und von Infra-

struktureinrichtungen aus hochaufgelösten Satellitendaten in

Kombination mit Laserscanning-Daten ermittelt und Methoden

zur operationellen Generierung entsprechender dreidimensio-

naler und multitemporaler Informationsprodukte implementiert

werden. Ausgehend von einem von den Projektnutzern (Lan-

desbehörden, Infrastrukturbetreiber) erstellten Kriterienkatalog

wird beurteilt, welche Informationen voll- bzw. teilautoma-

tisch extrahiert werden können. Neben den herkömmlichen

strukturbezogenen Analyseprodukten, die bisher vielfach aus

traditionellen Fernerkundungsdaten (Luftbildern, Orthophotos)

abgeleitet wurden, steht hierbei die aus Laserscanning-Daten

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Bollmann, Erik; Fritzmann, Patrick; Jochem, An-dreas; Sailer, Rudolf; Vetter, MichaelFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)Laufzeit: 2009 - 2010Kooperationspartner: GRID-IT GmbH; Laserdata GmbHWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/mountains/project_pages/envichange_4d.html

gewonnene Höheninformation als inhärente Information zur

Verfügung. Für vielfältige Fragestellungen ist dies von entschei-

dender Bedeutung (z.B. reales nicht projiziertes Flächenausmaß,

Berechnung von Steinschlagtrajektorien, potentielle Bedrohung

bei Windwurf, etc.).

35 Analyse des Hochwasserrisikos von Eisenbahnstrukturen - Phase 1

Um in Zukunft auf Hochwasserereignisse besser vorbereitet zu

sein und um ihre Auswirkungen zu reduzieren, wurde in diesem

Projekt ein methodisches Vorgehen erarbeitet, das es erlaubt, in

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Bollmann, Erik; Fritzmann, Patrick; Sproß, Maxi-milian; Sailer, RudolfFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2009 - 2010

Zukunft Schadensschwerpunkte in einem Eisenbahnstreckennetz

im Rahmen einer vorsorgenden Untersuchung zu identifizieren

und ökonomisch zu bewerten. Langfristiges Ziel ist es, auf Basis

einer bundesweiten Analyse prioritäre Stellen im Kernstrecken-

netz der ÖBB (Streckenabschnitte und kostenintensive Bauwerke

wie etwa Stellwerke oder Brücken) für die Errichtung und

Instandhaltung von Schutzmaßnahmen zu erkennen, um somit

auch bei Hochwasser den Eisenbahnbetrieb soweit wie möglich

sicher zu stellen. Die Analyse der Schadensdaten führte weiter-

hin zu Vorschlägen für eine standardisierte Dokumentation von

Hochwasserschäden. Abschließend wurden systematische Hin-

weise für Schaden mindernde Maßnahmen zusammengetragen.

Quantifizierung von Schäden bei unterschiedlichen Hochwasserszenarien

Laufende Forschungsprojekte

Page 110: Fakultätsbericht

110

Tivoliareal von links nach rechts - 2006 (Airborne Laserscanning Flugzeug), 2009 (Airborne Laserscanning Helikopter), klassifizierte Differenz 2006 - 2009

37 Risk Management Yogyakarta, Indonesia

Development on comprehensive methodology of soil erosion

risk management must be obtained as the continuous problem

of land degradation in Dieng Plato, Central Java Province, In-

donesia. This project has been carried out to establish a dynamic

analysis between four main aspects of soil erosion problem,

i.e. soil erosion modeling, soil loss tolerance, soil conservation

and soil erosion cost. Surveys of physical and socio-economic

characteristics are needed as the input data. Five field-size plots

with different soil conservation system and a small catchment

area are observed as a representative area for the model buil-

ding. The erosion modeling is handled with new application of

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Hizbaron, Dyah Rahmawati; Setiawan, Anggri MuhammadFinanziert durch: Republik IndonesienLaufzeit: 2008 - 2011

Morgan-Duzant erosion model through SAGA-GIS environment.

To analyze the dynamic relationship between the soil erosion

aspects, dynamic system analysis by means Powersim software

is implemented here. The main final output of this project is

to initiate a decision support system for the local stakeholders

against the soil erosion risk reduction.

Bestimmende Faktoren des Bodenabtrags (links) und Terrassenbewirtschaftung in Zentraljava (Indonesien)

Laufende Forschungsprojekte

Page 111: Fakultätsbericht

111

39 Nachhaltigkeit des Skitourismus in Nord- und Südtirol

Die Klimaerwärmung bedroht die Schneesicherheit vieler alpiner

Skigebiete. Potenzielle Gewinner sind hochgelegene Skigebiete

mit guten naturräumlichen Voraussetzungen für den Skisport,

potenzielle Verlierer sind niedriger gelegene Skigebiete mit

ungenügenden Verhältnissen. Aufgrund der großen wirtschaft-

lichen Bedeutung des Skitourismus in vielen Nord- und Südtiroler

Gemeinden ist eine Auseinandersetzung mit der Zukunft der Ski-

tourismusbranche notwendig. Das Ziel des Forschungsprojekts

ist es, die klimasensitiven Gebiete in Nord- und Südtirol (Kom-

bination aus ökonomischer Bedeutung des Wintertourismus

und Schneesicherheit) feststellen zu können und nachhaltige

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Steiger, Robert; Stirnweis, Jan; Trawöger, E.Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen ForschungLaufzeit: 2007 - 2010

Anpassungsstrategien zu definieren, zu entwickeln und einzu-

führen. Die daraus resultierenden ökonomischen Folgen werden

dann als Basis für die Entwicklung eines Masterplans mit alterna-

tiven Konzepten zu nachhaltigem Wintertourismus dienen.

38 PermaNET – Permafrost long-term monitoring network

Permafrost reagiert äußerst sensibel auf Klimaänderungen.

Permafrostinduzierte Naturgefahren führen dazu, dass in alpinen

Regionen sowohl (touristische) Infrastruktureinrichtungen aber auch

Siedlungen betroffenen sein können. Derzeit besteht ein erheblicher

Forschungsbedarf zur Erhebung und Quantifizierung dieser Klima-

folgen in Risikomanagementkonzepten und der Raumordnung.

Zur gemeinsamen Entwicklung einer allgemeinen Strategie zum

Umgang mit Naturgefahren, die auf Permafrostdegradationer-

scheinungen zurückzuführen sind, wurde ein alpenweit vernetztes

Monitoring-Projekt ins Leben gerufen. Dieses Projekt hat sich den

Schutz vor diesen Naturgefahren zum Ziel gesetzt und will damit

einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhaltigen Regionalentwick-

lung leisten. Ein alpenweites Monitoring Netzwerk, eine daraus

abgeleitete den gesamten Alpenraum umfassende Permafrost-

karte sind ebenso Resultate des Projektes wie eine Anleitung zum

Umgang mit permafrostbedingten Naturgefahren im Risiko- und

Ressourcenmanagement. Das Projekt führt in Bezug auf Perma-

frostdegradationserscheinungen zu einer Bewusstseinsbildung bei

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Maukisch, Markus; Monreal, Matthias; Petrini-Monteferri, Frederic; Fritzmann, Patrick; Rieg, Lorenzo; Sailer, Rudolf (nach dem Berichtszeitraum)Finanziert durch: Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE): Alpine Space ProgrammeLaufzeit: 2008 - 2011Kooperationspartner: ARPA Piemonte; Autonome Provinz Bozen-Südtirol; Bayerisches Landesamt für Umwelt (LFU); Bundesamt für Umwelt (BAFU); Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS); Grenoble INP; Karl-Franzens-Universität Graz; Österrei-chisches Bundesministerium für Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft; Provincia Autonoma di Trento; Re-gione Autonoma Valle d’Aosta (RAVA); Regione del Veneto; Univer-sité Joseph Fourier - Grenoble; Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)Weiterführende Informationen: http://www.permanet-alpinespace.eu/page.cfm?vpath=index

Entscheidungsträgern und verantwortlichen Behörden und liefert

dem Alpenraum umfassende Entscheidungshilfen und Strategien.

Workflow zur Entwicklung eines Vulnerabilitätsprofils

Typische Frühjahrssituation auf einer künstlich beschneiten Skipiste Foto/Grafik: Robert Steiger

Laufende Forschungsprojekte

Page 112: Fakultätsbericht

112

40 Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscannerdaten und TerraSAR-X Daten für glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen

Ziel des Projektes ist die glaziologische und schneehydrologische

Analyse und Bewertung zeitsynchron aufgenommener ALS- und

TerraSAR-X-Datensätze. Dazu werden vom Antragsteller vier ALS

Befliegungen an Hintereisferner und Kesselwandferner (Tirol)

zu glaziologisch relevanten Zeitpunkten durchgeführt. Aus den

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Bollmann, Erik; Fritzmann, Patrick; Sailer, Rudolf; Sproß, MaximilianFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)Laufzeit: 2007-2009Kooperationspartner: Institut für Meteorologie und Geophysik, Uni-versität Innsbruck, Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS), Innsbruck; Institut für Geographie, Universität TübingenWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/projects/alsx/Hintereisferner Airborne Laserscanning – Höhendifferenz zwischen

Herbst 2001 und Herbst 2002

Daten werden digitale Geländemodelle und Oberflächenklassi-

fikationen erstellt und in die vergleichende Bewertung mit den

TerraSAR-X Daten eingebracht. Geländekampagnen während

der Befliegungen dienen der Validierung der EO Daten. Als

Resultat der Bewertung wird ein Konzept für das effiziente Mo-

nitoring von Gletschern mit integrierten EO Daten erstellt unter

besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse regionaler Enduser

(Gletscherskigebiete, Energieversorger).

Laufende Forschungsprojekte

Page 113: Fakultätsbericht

113

41 Aufbau eines Management- und Analysesystems für Laserscanning-Daten für den Sonderbetrieb für die Abteilung 30 - Wasserschutzbauten und für das Amt für Geologie und Baustoffprüfung

Ziel dieses Projektes ist die Unterstützung der mit dem Umgang

mit alpinen Naturgefahren befassten Dienststellen der Auto-

nomen Provinz Bozen-Südtirol.

Das Managementsystem soll den Nutzern einen schnellen

Zugriff, eine benutzerfreundliche Aufbereitung sowie eine

effiziente Speicherung über eine Serverlösung ermöglichen.

Datenstückelung, Auswahl von Geländeausschnitten, Import-

und Exportfunktionen, Auswahl kartographischer Projektionen

und Resamplingverfahren gehören zum Leistungsumfang. Das

Analysesystem gewährleistet über einen umfangreichen Katalog

an Algorithmen eine anwendungsorientierte Auswertung des

Datensatzes. Dies umfaßt neben der einfachen Berechnung von

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Egger, Manfred; Georges, Christian; Jochem, An-dreas; Petrini-Monteferri, FredericFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-Südtirol:Laufzeit: 2007 - 2009Verschiedene Aggregierungsmethoden von – in einer LIS Datenbank

gespeicherten Punktdaten – an ausgewählten Beispielen

Geländeprofilen beispielsweise die Ableitung von Geländekanten

und Lineamenten, die Extraktion von Gebäuden oder die Erfas-

sung von Vegetation.

In Absprache mit der Vertretern der relevanten Abteilungen

der Südtiroler Landesregierung (Abt. Wasserschutzbauten, Amt

für Geologie und Baustoffprüfung) wird eine umfassende Nut-

zeranalyse im Bereich Laserscanning und die Verwendung des

Laserscanning-Informationssystems (LIS) durchgeführt:

•AnalysederNutzermandate(Verantwortlichkeiten)

• Skizzierung des Anwendungspotentials von Laserscanning-

Daten für die Nutzergruppen

• Definition der Zielvorstellungen zum Datenmanagement von

Laserscanning-Daten in Kooperation mit der Abt. Wasser-

schutzbauten und dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung

der Südtiroler Landesregierung

• Definition der Zielvorstellungen im Bereich der Analyse von

Laserscanning-Daten in Kooperation mit der Abt. Wasser-

schutzbauten und dem Amt für Geologie und Baustoffprüfung

der Südtiroler Landesregierung.

Laufende Forschungsprojekte

Page 114: Fakultätsbericht

114

42 Laserscannerdaten als Informationsquelle im strategischen Naturgefahrenmanagement

Im modernen Naturgefahrenmanagement besteht ein vielfältiger

Bedarf an digitaler Geländeinformation hoher Qualität, z.B. als

Datengrundlage für Prozessmodellierungen.

Laserscanning ist eine anerkannte und operationell einsetzbare

Technologie, die eine flächenhaft hoch auflösende und hoch-

genaue Gewinnung topographischer Information ermöglicht.

Neben der Höheninformation können Laserscannerdaten auch

wertvolle Zusatzinformationen über die aufgenommene Oberflä-

che liefern (z.B. Oberflächenrauhigkeit).

Im Rahmen der Projektphase I (2004 - 2006) wurden ein Konzept

für ein Management- und Verarbeitungssystem für Laserdaten

erstellt (LISA - Lidar Surface Analysis) sowie GIS-basierte Auswer-

temethoden für verschiedene Anwendungen (Wald, Gebäude,

Geomorphologie) entwickelt und getestet. Die Konzeptionen

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Posch, MarkusFinanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2006 - 2010Kooperationspartner: GRID-IT GmbH, Laserdata GmbH; TopScan GmbH; Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung, TU Wien

basieren auf Open-Source Softwarekomponenten (z.B. GRASS

als GIS-Komponente). Das Ziel der Projektphase II ist ein Metho-

denpaket, das eine umfassende Inwertsetzung des Potentials

der Laserscanner Technologie in verschiedenen Bereichen des

strategischen Risikomanagements erlaubt.

Methodische Schwerpunkte im Arbeitsprogramm sind die Analyse

der Signalintensität sowie die Verfeinerung und Erweiterung der

Methoden zu Objekterkennung und -klassifikation. Dabei wird

verstärkt mit den originären Vektordaten („Punktwolke“) gear-

beitet. Thematische Schwerpunkte sind die Analyse von Formen

und Prozessen im Natur- und Siedlungsraum.

Das Projekt soll aufzeigen, in welcher Form und mit welcher

Qualität Laserscannerdaten über die reine topographische Infor-

mation hinaus bei verschiedenen Fragestellungen zu innovativen

Problemlösungen im alpinen Raum beitragen und als Instrument

im modernen Naturgefahrenmanagement eingesetzt werden

können. Konkret werden anwendungsorientierte Methoden zur

effizienten Verwaltung und Datenanalyse erwartet.

Berechnung der Oberflächenrauhigkeit; Definition: Standardabwei-chung zu einer eingepassten ebenen Fläche (3x3 Pixel)

43 Berechnung des Solarpotenzials von Dachflächen auf Basis hochauflösender Oberflächenmodelle

Im Rahmen des Projektes sollen Algorithmen zur Ableitung des

Solarpotenzials von Dachflächen auf Basis von hochgenauen digi-

talen Oberflächenmodellen entwickelt werden. Die Dachflächen

werden aus Laserscanning-Oberflächenmodellen extrahiert und

anschließend hinsichtlich ihres Solarpotenzials analysiert. Unter

Solarpotenzial wird in diesem Zusammenhang der potenzielle

kurzwellige solare Strahlungsgenuss einer Fläche unter Berück-

sichtigung ihrer Exposition und Neigung und der Verschattung

der Fläche durch Objekte im Fern- (=Relief ) und Nahbereich

(Vegetation, Bebauung) verstanden.

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Maukisch, MarkusFinanziert durch: Laserdata GmbH, transidee - Transferzentrum Uni-versität Innsbruck GmbHLaufzeit: 2007-2008

Jährliche Globalstrahlung unter Berücksichtigung der Verschattung angrenzender Objekt (Pfeile deuten auf Dachflächenbereiche mit

geringer solarer Einstrahlung)

Laufende Forschungsprojekte

Page 115: Fakultätsbericht

115

45 Lineamente aus Laserscanning-Daten

Lineare Strukturen auf der Erdoberfläche entstehen durch un-

terschiedliche Prozesse. Natürliche Lineamente sind zum Beispiel

Gräben, Bergkämme, Geländerücken, Erosionsrinnen, Stö-

rungen, Großklüfte. Auch anthropogene Oberflächenstukturen

zeichnen sich als morphologische Lineamente ab.

Als Grundlage zur Erfassung von Lineamenten dient ein digitales

Geländemodell, das durch flugzeuggestütztes Laserscanning

erfasst wurde.

Zur Extraktion von Lineamenten aus Laserscanning-Daten werden

Konzepte mittels der GIS-Software GRASS implementiert. Dabei

werden Verfahren über die Untersuchung der Hangwölbung ei-

nerseits und Beleuchtungsanalysen (Hillshades) andererseits he-

rangezogen, wobei Lineamente halbautomatisch extrahiert und

als Vektordatensatz zur Weiterverarbeitung in Geographischen

Informationssystemen gespeichert werden. Beide Verfahren ver-

wenden Nachbarschaftsbeziehungen zwischen einer bestimmten

Anzahl von Pixelelementen. Die dabei abgeleiteten Bereiche

Leitung: Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Maukisch, MarkusFinanziert durch: GRID-IT GmbH; transidee, Transferzentrum Univer-sität Innsbruck GmbHLaufzeit: 2006 - 2007

werden über einen mathematisch-morphologischen Filter aus-

gedünnt und schließlich vektorisiert. Auf diese Weise entstehen

Linienbruchstücke, die mit Hilfe von Voronoi-Polygonanalysen zu

Lineamenten zusammengefasst werden.

Generell werden drei Ansätze zur Extraktion von geologischen

Lineamenten verfolgt:

- topographisch-geometrische Analysen

- visuelle Analysemethoden

- statistische Analyseverfahren

44 Kumulatives Schadenpotenzial von „worst case“-Szenarien in Tirol

Beispiel eines untersuchten Risikoszenarios – Makroseismisches Epizentralszenario des MCE (Maximum Credible Earthquakes) in

Innsbruck; neben der Intensitätsabnahme ist die Werteverteilung von Gebäuden und Inventar sowie die weiters untersuchten Epizentrallo-

kalitäten dargestellt

Infolge der Natur- und Kulturraum betreffenden Prozesse des

Globalen Wandels verändert sich zum einen das Verhältnis

zwischen Frequenz und Magnitude der Gefahrenprozesse, zum

Leitung: Stötter JohannMitarbeiterInnen: Matthias Huttenlau (alpS)Finanziert durch: Zentrum für Naturgefahren- und Risikomanage-ment GmbH (alpS)Laufzeit: 2006 - 2008Kooperationspartner: Tiroler Versicherung V.a.G.; Institut für Fi-nanzwissenschaft, Universität Innsbruck

anderen das Schadenpotenzial in zunehmendem Maße.

Die daraus resultierende Zunahme des Risikos stellt die Gesell-

schaft allgemein und die Versicherungsträger im Speziellen vor

ein zunehmend größer werdendes Problem.

Im Zuge dieses Projekts wird versucht, die Dimension extremer

Naturgefahrenereignisse abzuschätzen und die daraus resultie-

renden potenziellen Schäden zu quantifizieren. Besondere Be-

rücksichtigung finden dabei die Prozesse Erdbeben, Hochwasser,

Sturm, Hagel, Massenbewegungen und Dammbruch.

Laufende Forschungsprojekte

Page 116: Fakultätsbericht

116

46 permAfrost WP6000

Um die Auswirkungen des Klimawandels auf Permafrost und

die Konsequenzen des Abtauens von Permafrost zu verstehen,

ist ein integrativer, maßstabsübergreifender Ansatz unter

Einbeziehung von Klimasignal, geomorphologischem Prozess

und hydrologischem Effekt notwendig. Ein hochaufgelöstes

Detailverständnis der thermischen und hydrologischen Unter-

grundbedingungen und deren Ausbreitung in Gebieten rezenten

Gletscherrückgangs ist notwendig, sowohl um den Einfluß

des Klimawandels auf Geomorphologie und Hydrologie zu

verstehen, als auch für die Kalibrierung und Verifizierung von

kleinmaßstäbigen Modellen sowie für ein generelles Verständnis

des Zusammenhangs von Klima Kryosphäre. Auf einer kleineren

Maßstabsebene sind detaillierte kinematische, volumetrische

und thermische Beobachtungen von Blockgletschern mittels ge-

Leitung:Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Monreal, Matthias; Sailer, Rudolf; Rieg, Lorenzo; Spross, MaxFinanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2009 - 2012Kooperationspartner: Institut für Gebirgsforschung, Innsbruck; In-stitut für Geologie und Paläontologie, Innsbruck; Institut für Geo-graphie und Regionalwissenschaften, Graz; Institut für Geographie und Geologie, Salzburg

ophysikalischer und Fernerkundungsmethoden notwendig, um

ein Verständnis für Veränderungen im Periglazial zu erhalten, die

auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Hier liegt der Fokus

auf klimaabhängiger Geomorphodynamik von Permafrostpro-

zessen und formen, wie z.B. Blockgletscher. Die Auswirkungen

des Klimawandels auf den Permafrost manifestiert sich auch

hydrologisch in veränderter Schmelzwasserbildung und entspre-

chenden Abflussregimen. Hydrologische und hydrogeologische

Analysen an aktiven Blockgletschern verfolgen den Einfluß des

Klimasignals von seiner primären Auswirkung auf die Geomor-

phologie bis hin zur Auswirkung auf die Hydrologie. Aus den

veränderten Abflussregimen sowie veränderter Hydrochemie

ergeben sich potentielle Gefahren für Mensch -Umwelt-Systeme.

Wiederholte räumlich kontinuierliche, kleinmaßstäbige Beobach-

tungen sind notwendig, um geomorphologische Veränderungen

und ihren Einfluß auf die Hydrologie quantifizieren und um

potentielle Naturgefahrenzonen ausweisen zu können. Diese

leisten einen grundlegenden Beitrag zu Entscheidungen im

Naturgefahrenmanagement. Adäquate Methoden können nur

auf der Grundlage von detailierten großmaßstäbigen, prozess-

orientierten Forschungsergebnissen entwickelt und verifiziert

werden. Ein integrativer Forschungsansatz unter Einbeziehung

des gesamten Klima- Permafrost- Naturgefahren-Systems, wie ihn

die Austrian Permafrost Research Initative (permAfrost) verfolgt,

ist Voraussetzung für wissenschaftlich kohärente Resultate, die

von der internationalen scientific community wahrgenommen

und rezipiert werden.

Reichenkar Blockgletscher – ALS Differenzen zwischen Herbst 2006 und Herbst 2009

Laufende Forschungsprojekte

Page 117: Fakultätsbericht

117

47 Der 'Franziszeische Kataster' (1817) Kärnten/Bukowina

Der „Franziszeische Kataster“ und das Grundsteuerpatent von

1817 sind eine zentrale Quelle für den sozioökonomischen

Zustand der Länder Mitteleuropas an der Wende von der Feu-

dalepoche zur bürgerlichen Industriegesellschaft. Der Kataster

ist nicht nur ein Spiegelbild dieses Wandels, sondern war selbst

wesentliches Element ökonomischer wie gesamtstaatlicher Mo-

dernisierung.

Der Kataster im engeren Sinn besteht aus mehreren Teilen, das

„Kartenwerk“ und die „Operate“ (Parzellenbeschreibungen, so-

wie Steuerklassifizierungen). Als lokalgeschichtliche Quelle zwar

vielfach bearbeitet, findet der vielgestaltige und daher schwer

auszuwertende Quellenkomplex in den Gesamtdarstellungen

Leitung: Scharr, Kurt (Gesamtleitung em. Univ.-Prof. Dr. H. Rumpler, Klagenfurt)MitarbeiterInnen: Ungureanu, Constantin (Akademie der Wissen-schaften Chisinau, Rep. Moldau)Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008 - 2010Kooperationspartner: Institut für Geschichtswissenschaften und Eu-ropäische Ethnologie Innsbruck; Institut für Geschichte der Univer-sität Klagenfurt Weiterführende Informationen: Website des Projektes:http://www.franziszeischerkataster.at/

zur Österreichischen Verwaltungs-, Wirtschafts- und Sozialge-

schichte bis dato kaum eine angemessene Berücksichtigung. Die

editorische Erschließung des Katasters - für die Karten in einer

elektronischen Fassung , für die Akten in einer traditionellen Edi-

tion - als Quelle für flächendeckende und vergleichende Studien

würde der Forschung mit einer mitteleuropäischen Perspektive

neue Impulse verleihen. Die Wahl eines Projektes mit zwei

Themen und zwei Teams, verbunden mit dem zusätzlichen, aber

methodisch und sachlich gewinnbringenden Arbeitsaufwand

der Koordination resultiert aus dem Anspruch, eine Pilotstudie

zu erarbeiten, in deren Rahmen geprüft und realisiert werden

soll, was auch für andere Kronländer der Habsburgermonarchie

Anwendung finden kann.

Die Edition für die beiden Pilotstudien Kärnten und Bukowina

ist in Vorbereitung. Ende September 2010 fand an der Öster-

reichischen Akademie der Wissenschaften in Wien ein interna-

tionales Symposion statt, dass sowohl die bisherigen Ergebnisse

einem größeren Kreis zur Diskussion stellte als auch den Auftakt

zu einer weiteren Bearbeitung dieses ebenso beachtlichen wie

für Mitteleuropa zentralen Quellenbestandes zur Dokumentation

der Modernisierung zum Ziel hatte.

Ausschnitt aus einem Katasterblatt der Stadt Czernowitz (Bukowina, heute Ukraine). Der Kataster dokumentiert neben wirtschaftshistorisch relevanten Daten auch die (ästhetische) Entwicklung des Öffentlichen

Raumes. ©Nationalarchiv Suceava, Rumänien

Laufende Forschungsprojekte

Page 118: Fakultätsbericht

118

48 Kulturlandschaftswandel in Südtirol seit 1950

Hauptaufgabe war die Erfassung und Analyse der sichtbaren

Veränderungen in der Landschaft im vergangenen halben

Jahrhundert sowie die Untersuchung der Wahrnehmung des

Wandels durch einen standardisierten Fragebogen. Dabei stand

nicht allein der Blick in die Vergangenheit im Vordergrund, ein

wichtiges Ziel war die Sensibilisierung der Bevölkerung für den

steten Prozess des Wandels in Hinblick auf künftige Entwick-

lungen. Die Ergebnisse können zudem in Planungsprozesse

einfließen und beispielsweise bei der Erstellung neuer Leitbilder

oder bei der Bewertung von Bauvorhaben als Handhabe dienen.

Die Untersuchung erfasste über das ganze Land verteilt stellver-

tretend zehn ausgewählte Gemeinden unterschiedlichen Typs.

Örtliche Gewährspersonen, Vergleiche historischer und aktueller

Fotos sowie statistische und kartographische Auswertungen

Leitung: Aistleitner, Josef; Stötter, JohannMitarbeiterInnen: Dusleag, Alexander; Wanker, ChristineFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen-SüdtirolLaufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: Amt für Landschaftsökologie der Abteilung Natur und Landschaft der Autonomen Provinz Bozen-SüdtirolWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geographie/kls/

gaben einen umfangreichen Eindruck teilweise sehr heterogener

Entwicklungen. Die zusammengefassten Ergebnisse wurden in

Publikationen, in Ausstellungen in den Untersuchungsgemeinden

sowie im Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Siedlungswachstum Brixen

Laufende Forschungsprojekte

Page 119: Fakultätsbericht

119

Laufende Forschungsprojekte

Page 120: Fakultätsbericht

120

Institut für Geologie und Paläontologie

Nr. Titel des Projektes

1 Geologische Karte der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol („CARG“)

2 Geologische Erkundung Brenner-Basistunnel

3 Prozessanalyse und Prognose von Massenbewegungen

4 Das Karnische Event im westlichen Tethysraum

5 Geologische Erhebung Kartenblatt Schlanders

6 Kartenblatt Axams

7 From source to sink: the role of inherited structures

8 Permafrost in Austria – PART I: Einfluss des Klimawandels auf den Alpinen Permafrost und Auswirkungen auf die Hydro-

logie

9 Zyklische Sedimente und Reef Mounds im Unterperm - Lower Permian of the Southern Alps (Austria/Italy) and New

Mexico (USA): tropical records from an icehouse world (Lower Permian cyclic sediments and reef mounds)

10 Klimawandel und die Zukunft der einzigen touristisch erschlossenen Eishöhle Westösterreichs (Hundalm Eis- und Tropf-

steinhöhle (Zukunft der Hundalm als Höhle) in Angerberg/Tirol)

11 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8341 Seegatterl

12 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8340 Reit im Winkl

13 Pilotprojekt - Frühe Deformation in Tiefwassersedimenten in tektonisch aktiven Gebieten

14 Struktureller Ausdruck von großen Rotationen in den Alpen

15 Katastrophale Bergstürze in den Alpen

16 In situ emplacement versus passive rotation: The tonalitic lamellae along the Giudicarie fault system (The tonalitic lamel-

lae along the Giudicarie fault system)

17 Subduction polarity change in the Alps at the surface (Subduction polarity change at the surface)

18 Obtaining a chronology for the glacial deposits in the Altai mountains, Russia

19 Mensch und Umwelt zwischen ausgehendem Würm-Glazial und Frühholozän in Tirol (Forts. ‚Ullafelsen-Projekt’)

Laufende Forschungsprojekte

Page 121: Fakultätsbericht

121

20 Hypogene Wasser-Gesteins-Interaktion und Speläogenese

21 Holozäner Klimawandel in den Nordalpen

22 Chronologie von Dansgaard-Oeschger Zyklen

23 Paläo-Niederschlag aus Fluideinschlüssen in Speläothemen

24 Datierte Speläotheme - Archive der Paläoumwelt (DAPHNE)

25 AUSTRO*ICE*CAVES*2100

26 Hochaufgelöstes Paläoklima am Alpensüdrand

27 Geoarchaeology, Paleoenvironments and luminescence geochronology in the eastern alpine realm and South Africa

during the last glacial cycle (115-11 ka) (GEOPAL)

28 Die Österreichischen Alpen während des letzten Glazialzyklus

29 Geometrie von syntektonischen Sedimenten bei Transpression

30 Coupled climatic/tectonic forcing of European topography revealed through thermochronometry (Thermo-Europe)

31 Rapid climatic and environmental shifts during oxygen isotope stages (OIS) 2 and 3 - linking high-resolution terrestrial,

ice core and marine archives

32 Temperatur-Rekonstruktion an holozänen alpinen Stalagmiten

33 Control of seasonality and interannual to centennial climate in the Caribbean during th Holocene - Combining coral

records, stalagmite records and climate models (CaribClim)

34 Variability and Role of the ITCZ with reference to Holocene abrupt climatic events in Central Himalaya using speleothems

35 Mountain building processes: a combined field and experimental approach

36 The Lower Oligocene, orogenic volcanism in the Western Alps: paleosurface and tectonic implications

37 Metamorphism and deformation in the hanging wall of extruding hgh-pressure rocks

38 Untersuchungen zur optimierten Nutzung regionaler Energiepotentiale im Alpenraum: Tiefengeothermie

Laufende Forschungsprojekte

Page 122: Fakultätsbericht

122

01 Geologische Karte der Autonomen Provinz Bozen/Südtirol („CARG“)

Im Rahmen des nationalen italienischen geologischen Kartie-

rungsprojektes „CARG“ ist die geologische/strukturgeologische

sowie quartärgeologische Aufnahme im Maßstab 1:10.000 in

den Südtiroler Dolomiten erfolgt. Die Evaluierung und Digitali-

sierung der kartographischen Produkte erfolgte unter fachlicher

Begleitung der Projektleitung und seiner Mitarbeiter. Im Laufe

des Projektes sind bisher 3 Kartenblätter der westlichen und

östlichen Dolomiten im Maßstab 1:25.000 im Druck erschienen.

Umfangreiche Erläuterungen zu den Kartenblättern sind in

Ausarbeitung.

Leitung: Brandner, RainerMitarbeiterInnen: Gruber, Alfred (Geologische Bundesanstalt); Keim, Lorenz (Geologischer Dienst, Bozen)Finanziert durch: Land SüdtirolLaufzeit: 2001 - 2010Kooperationspartner: Land Südtirol, Abt. 11, Amt für Geologie und Baustoffprüfung

02 Geologische Erkundung Brenner-Basistunnel

Vorrangiges Projektziel ist die Erarbeitung eines geologischen Mo-

dells bis auf Tunnelniveau in etwa 700 m Seehöhe. Die Prognose

der vorkommenden Gesteinsformationen und Strukturen basiert

Leitung: Brandner, RainerMitarbeiterInnen: Töchterle, Andreas; Reiter, FranzFinanziert durch: Brenner-Basistunnel BBT SELaufzeit: 2004 - fortlaufendKooperationspartner: „GEOTEAM“, Paolo Perello,SEA Consulting, Max John, Zivilingenieur

auf der geologischen Geländeaufnahme kombiniert mit Laser-

scanaufnahmen, der detaillierten Analyse von über 25 km

Bohrkernen und der Auswertung geophysikalischer Bohr-

lochmessungen. Das Modell dient in der weiteren Folge als

Grundlage für Fragestellungen bezüglich des geotechnischen

Gebirgsverhaltens und der hydrogeologischen Situation. Die

umfangreiche Datenbasis findet Eingang in die Bearbeitung

zahlreicher wissenschaftlicher Fragestellungen von der Paläogeo-

graphie bis zur Kollisionsgeschichte der Plattenränder sowie der

postkollisionalen Entwicklung des heutigen Tauernfensters.

Arbeitsgruppe Brenner-Basistunnel: Mag. Franz Reiter, Mag. Dr. Hannah Pomella (im Berichtszeitraum nicht mehr zugehörig), Mag. Andreas Töchterle, Prof. Dr. Rainer Brandner mit Bohrkern aus den

Bündner Schiefern

Laufende Forschungsprojekte

Page 123: Fakultätsbericht

123

03 Prozessanalyse und Prognose von Massenbewegungen

Instabile Hänge mit tiefgreifenden Massenbewegungen sind vor

allem an glazial übersteilten Hangflanken alpiner Täler verbreitet.

Fossile und rezente Fels- und Bergsturzereignisse sind Zeugnisse

sehr rascher Hangbewegungen. Daneben erfolgen Massen-

bewegungen auch mit relativ geringen Bewegungsraten, die

unter günstigen Rahmenbedingungen zum Stillstand kommen

können. Beide Arten haben ein hohes Gefährdungs- und Zerstö-

rungspotential und sind eine Bedrohung des Siedlungsraumes.

In diesem Forschungsprojekt werden Methoden zur Prognose

und Gefahrenabschätzung von Massenbewegungen entwickelt.

Zahlreiche Daten rezenter und fossiler Massenbewegungen in

Kombination mit Zeitreihen von Deformationsmessungen bilden

die Basis für neue Erkenntnisse hinsichtlich der Hangkinematik

und des zeitlich und räumlich unterschiedlichen Bewegungsver-

haltens der Gesteinsmassen. Mit geotechnischen Laborversuchen

werden die geomechanischen Eigenschaften in den Bewegungs-

zonen untersucht. Eine wesentliche Rolle spielen dabei auch

hydrogeologische Faktoren. Für das bessere Verständnis des

geomechanischen Verhaltens werden ausgewählte Fallbeispiele

auf der Basis von Diskontinuumsansätzen (UDEC) numerisch

modelliert.

Leitung: Brandner, Rainer; Brückl, Ewald (TU Wien); Tentschert,

Ewald (TU Wien); Fellin, Wolfgang (UIBK)

MitarbeiterInnen: Zangerl, Christian; Prager, Christoph; Engl, Da-

niela; Wiedman, Volker; Lodner, Bernhard; Mayerl, Josef; Stein-

acher, Reinhold

Finanziert durch: Zentrum für Naturgefahren Management GmbH

(alpS)

Laufzeit: 2006 - 2010

Kooperationspartner: ETH Zürich, Institut für Ingenieurgeologie,

University of British Columbia, Department of Earth and Ocean

Sciences, Geological Engineering

04 Das Karnische Event im westlichen Tethysraum

Das mittelkarnische Ereignis stellt die markantesten Einschnittte

in den Sedimentabfolgen und in der biologischen Evolution der

Tethys-Trias dar. Das Wachstum von Karbonatplattformen des

Schelfraumes wird abrupt durch terrigene klastische Sedimenta-

tion unterbrochen. Kontrollierende Faktoren wie Klimawechsel,

Meeresspiegelschwankungen aber auch synsedimentäre Tektonik

können zum tethysweiten Environmentwechsel geführt haben.

Das Thema ist hochaktuell, da an diesem Beispiel die Interaktion

zwischen Geosphäre und Biosphäre bei Erhöhung der Meer-

wassertemperatur dargestellt werden kann. Litho-, chemo- und

magnetostratigraphische Korrelation zeitlich hochauflösender

Sedimentabfolgen in den Alpen, Türkei, Iran und Westhimalaya

sollen zudem einen Einblick in die Paläo ozeanographie der Te-

thystrias geben.

Leitung: Brandner, RainerMitarbeiterInnen: Hornung, ThomasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.12.2003 - 30.11.2007Kooperationspartner: Leopold Krystyn, Univ. Wien, M. Joachimski, Univ. Erlangen, P. Giannolla, Univ. Ferrara.

Laufende Forschungsprojekte

Page 124: Fakultätsbericht

124

05 Geologische Erhebung Kartenblatt Schlanders

Beauftragt von der autonomen Provinz Bozen wird die Geologie

des Kartenblattes Schlanders neu aufgenommen. Der Ötztal-

Stubai Komplex, der einen wesentlichen Teil des zu kartierenden

Kartenblattes einnimmt, steht schon seit Jahrzehnten im Fokus

Innsbrucker geowissenschaftlicher Forschung. Während dadurch

wesentliche Fragen zur metamorphen und geochronologischen

Entwicklung geklärt werden konnten, ist hinsichtlich der struk-

turgeologisch-tektonischen Entwicklung noch deutlich weniger

bekannt. Somit bietet sich im Rahmen dieser Zusammenarbeit

die ausgezeichnete Gelegenheit, die tektonometamorphe Ent-

wicklung dieser Grundgebirgseinheit im Detail zu studieren. Ein

direkt damit im Zusammenhang stehendes Projekt ist am Institut

für Mineralogie und Petrographie angesiedelt und widmet sich

schwerpunktmäßig der Petrologie.

Leitung: Fügenschuh, Bernhard; Tropper, PeterFinanziert durch: Autonome Provinz BozenLaufzeit: 12.12.2008 - 31.05.2012Kooperationspartner: Mair, Volkmar

06 Geologische Aufnahme Kartenblatt Axams, 1:50.000

In Zusammenarbeit mit der geologischen Bundesanstalt (Wien)

wird das Kartenblatt Axams neu kartiert. Ähnlich wie bei der

Kartierung des Blattes Schlanders (Kooperation autonome Provinz

Bozen) liegt auch dieses Kartenblatt zu einem wesentlichen teil

im Ötztal-Stubai Komplex und erlaubt es somit, den strukturge-

ologischen Datensatz weiter zu verbessern. Ein besonderer Fokus

liegt bei dieser Kartierung auf den Grenzbereichen zwischen dem

kristallinen Grundgebirge und der mesozoischen Auflage (Bren-

nermesozoikum) einerseits sowie zwischen Ötztal-Stubai Komplex

und der Quartzphylliteinheit andererseits.

Leitung: Fügenschuh, BernhardMitarbeiter: Egglseder, Mathias; Haas, Phillip; Zanon, RaphaelFinanziert durch: Geologische Bundesanstalt WienLaufzeit: 01.11.2008 - 31.12.2010Kooperationspartner: Dr. Manfred Rockenschaub (GBA)

Laufende Forschungsprojekte

Page 125: Fakultätsbericht

125

07 From source to sink: the role of inherited structures

SourceSink widmet sich der quantitativen Analyse gekoppelter

Gebirgs- und Drainagesysteme anhand schrittweiser Rekonstruk-

tion des Sedimentflusses. Das Donau-Schwarzmeer System stellt

das natürliche Laboratorium dar, in dem das Wechselspiel zwi-

schen Lithosphären- und Oberflächenprozessen untersucht wird.

Änderungen in der Topographie und Landschaftsformen stehen

häufig in direktem Zusammenhang mit Erdbeben, Überflutungen,

Hanginstabilitäten, etc. Die verschiedenen Partner des SourceSink

Forschungsprojekts decken dabei die unterschiedlichen Themenbe-

reiche ab und erlauben so ein Zusammenfügen in das Gesamtbild.

Das Einzelprojekt (IP) mit dem Titel “The role of the memory

inherited by the system from the Cretaceous-Tertiary evolution of

convergent margins into the build-up of the Source area” widmet

sich den Apuseni Bergen (Rumänien), die in mehrerlei Hinsicht

eine Ausnahme darstellen: das obertage etwa konzentrisch

erscheinende Gebirge ist allseitig von Suturzonen begrenzt und

trennt zwei grosse tertiäre Becken (Pannonisches bzw. Transsylva-

nisches) mit unterschiedlicher geologischer und morphologischer

Charakteristik.

Das Projekt untersucht (1) die interne tektonometamorphe Ent-

wicklung der Apuseni Berge von der Platznahme der Ostvardar

Ophiolite bis zur späten Abkühlungs- und Exhumationsgeschichte

und (2) die tektonische Wechselwirkung der Apuseni Berge mit

dem umgebenden Sedimentbecken.

Leitung: Fügenschuh, BernhardMitarbeiter: Reiser, MartinFinanziert durch: FWFLaufzeit: 01.09.2008 - 31.08.2011Kooperationspartner: Schuster, Ralf (GBA Wien)

physikalische Strukturerkundung, Bodentemperatur, etc.) erfasst

werden. Lokales Klima, Niederschlag und Abfluss werden in die

Beobachtung einbezogen.

08 Permafrost in Austria – PART I: Einfluss des Klimawandels auf den Alpinen Permafrost und Auswir-kungen auf die Hydrologie

Im alpinen Raum ist die Kryosphäre am stärksten vom Klimawan-

del betroffen. Während jedoch der Rückzug der Gletscher seit

der Kleinen Eiszeit gut dokumentiert ist, sind Verbreitung und

Veränderung des alpinen Permafrostes weder flächenhaft, noch

in Bezug auf Tiefe und Eisvolumen ausreichend bekannt.

Ziel des gegenständlichen Projektes ist (1) die quantitative Erfas-

sung des Permafrostes in einem abgeschlossenen, hochalpinen

Einzugsgebiet, (2) seine Reaktion auf den Klimawandel sowie

(3) die Modellierung des Abflussverhaltens unter Szenarien sich

verändernden Permafrostes.

Das Untersuchungsgebiet liegt im Kaunertal (Ötztaler Alpen)

und umfasst eine Fläche von ~ 5 km2. Blockgletscher und

Strukturböden weisen auf ausgedehnten alpinen Permafrost hin.

Die aktuelle Verbreitung des Permafrosts soll durch eine umfas-

sende Methodenkombination (Luftbilder und hoch auflösende

Geländemodelle, geologisch-morphologische Kartierung, geo-

Leitung: Krainer, KarlMitarbeiter: Brückl, Ewald; Hausmann, Helmut, Institut für Geodäsie und Geophysik, Technische Universität WienFinanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2007 – 2011Kooperationspartner: H. Thies, Institut für Ökologie Univ. Innsbruck; U. Nickus, Institut für Meteorologie, Univ. Innsbruck; R. Tessadri, In-stitut für Mineralogie und Petrographie, Univ. Innsbruck; G. Blöschl, TU Wien; M. Staudinger, ZAMG Salzburg.Weiterführende Information: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/krainer.html

Laufende Forschungsprojekte

Page 126: Fakultätsbericht

126

09 Zyklische Sedimente und Reef Mounds im Unterperm - Lower Permian of the Southern Alps (Austria/Italy) and New Mexico (USA): tropical records from an icehouse world (Lower Permian cyclic sediments and reef mounds)

Eine vergleichende Analyse zeitgleicher sedimentärer Zyklen,

die vorwiegend tektonisch oder vorwiegend glazio-eustatisch

kontrolliert sind, bieten eine bessere Möglichkeit, die den

Zyklen-Aufbau kontrollierenden Faktoren zu erfassen als dies

nur in einer bestimmten Region möglich ist. In der oberkarbonen

bis unterpermischen Eishaus-Welt führten glazio-eustatische

Meeresspiegel-schwankungen zur Entstehung zyklischer Sedi-

mente von großer geographischer Verbreitung.

Ziel des Projektes ist eine vergleichende Analyse der Architektur,

Zusammensetzung und Entstehung von (a) unterpermischen

Zyklothemen und (b) Reef Mounds im Südalpin (Europa) und

im südlichen New Mexico (USA). Ein Vergleich von Zyklothemen

unterschiedlicher tektonischer Regimes und unterschiedlicher

Bereiche sollte zu einem besseren Verständnis der kontrollie-

renden Faktoren für die Entstehung der Zyklen beitragen. In den

Karnischen Alpen und Karawanken (Südalpin, Österreich) ist die

oberkarbone bis unterpermische Sedimentabfolge zyklisch auf-

gebaut, während aus der darüber folgenden Trogkofel Gruppe

bislang keine Zyklen bekannt sind. Die bisher vorliegenden Daten

zeigen, dass diese oberkarbone bis unterpermische Sedimen-

tabfolge aus unterschiedlichen Zyklothemen aufgebaut ist und

die Zyklendauer im Profil nach oben zunimmt. Diese Änderung

im Zyklothem-Aufbau könnte auf die sich im Laufe der Zeit

veränderten tektonischen Einflüsse im Wechselspiel mit glazio-

eustatischen Meeresspiegelschwankungen zurückzuführen sein.

In New Mexico sind Zyklotheme glazio-eustatischen Ursprungs

aus dem Pennsylvanian des Pedreogosa und Orogrande Beckens

bekannt. Es gibt auch unterpermische Zyklotheme, deren Zyk-

lenaufbau und kontrollierende Faktoren jedoch bislang wenig

untersucht sind. Wir planen folgende Detailuntersuchungen:

(a) Zyklen-Aufbau, (b) Veränderung der Zyklizität im Laufe der

Zeit und (c) gibt es eine Zyklizität auch in permischen Sedimen-

tabfolgen (wie beispielsweise die Trogkofel Gruppe), die bislang

als „nichtzyklisch“ betrachtet werden. Die kontrollierenden Fak-

toren der Entstehung dieser Zyklen soll durch eine vergleichende

Analyse herausgearbeitet werden.

Leitung: Krainer, KarlMitarbeiter: Sanders, Diethard; Schaffhauser, MariaFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2012Kooperationspartner: Spencer, Lucas (New Mexico Museum of Natu-ral History and Science, Albuquerque, New Mexico, USA); Vachard, Daniel (Université des Sciences et Technologies de Lille, UFR Sciences de la Terre, Villeneuve d´Ascq, France); Davydiv, Vladimir (Permian Research Institute, BSU, Dept. of Geosciences, Boise, USA); Korte, Christoph (Department of Geography and Geology, University of Copenhagen, Copenhagen, Denmark); Novak, Matevž (Geological Survey of Slovenia, Ljubljana, Slovenia)

Das zweite Hauptthema des Projektes befasst sich mit den

Reef Mounds, die in vielen Zyklothemen auftreten. Jungpaläo-

zoische Reef Mounds unterscheiden sich grundlegend von den

heutigen Riffen tropischer und subtropischer Bereiche. Diese

Mounds machten im Laufe ihrer Entwicklungsgeschichte starke

Veränderungen mit und es existieren offensichtlich deutliche

Unterschiede zwischen den Mounds in New Mexico und dem

Südalpin betreffend fazieller Entwicklung und Mound-bildender

Organismen. Insbesondere die Trogkofel Gruppe enthält große,

mehrere Zehnermeter mächtige Mounds, die bislang kaum un-

tersucht wurden. Eigene Beobachtungen weisen darauf hin, dass

die Trogkofel Mounds sehr komplex aufgebaut sind, und zwar

hinsichtlich der faziellen Entwicklung, Ablagerungs-Geometrie,

Mound-Organismen und deren Beziehung zu synsedimentärer

Tektonik. Eine bessere Dokumentation der Trogkofel Mounds

und weiterführende Untersuchungen an Mounds in den älteren

zyklischen Abfolgen, unter Miteinbeziehung des tektonischen

Regimes und der Ablagerungsbedingungen, sollen zu einem

besseren Verständnis der Entstehung jungpaläozoischer Reef

Mounds sowie deren Unterschieden zu den gegenwärtigen

Riffen führen.

Laufende Forschungsprojekte

Page 127: Fakultätsbericht

127

Die wohl augenfälligste und auch seit Jahrzehnten sehr gut

studierte Folge der Klima-Erwärmung ist der generelle Rückgang

der Gletscher gerade hier in den Alpen. Sehr wenig ist jedoch

darüber bekannt, wie Eismassen im Inneren der Berge auf die

Erwärmung der Atmosphäre reagieren. Mit diesem Pilotprojekt

wurden systematische Untersuchungen in Tirols einziger touri-

stisch zugänglicher Eishöhle in Angerberg begonnen, mit dem

Ziel, fundierte Aussagen über Stabilität des Höhleneises und

seine mögliche Gefährdung zu machen. U.a. wurde eine auto-

matische Wetterstation oberhalb der Höhle installiert, eine Reihe

von Datenlogger innerhalb der Höhle angebracht (u.a. auch

innerhalb einer Bohrung in der Höhlenwand) und Eisstandsmes-

sungen begonnen. Diese Arbeiten liefen institutsübergreifend im

Rahmen zweier fakultärer Forschungsschwerpunkte.

Leitung: Spötl, Christoph; Obleitner, FriedrichFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung, Förderbeiträge - Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2007-2008Kooperationspartner: Landesverein für Höhlenkunde in TirolWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

10 Klimawandel und die Zukunft der einzigen touristisch erschlossenen Eishöhle Westösterreichs (Hundalm Eis- und Tropfsteinhöhle in Angerberg/Tirol)

11 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8341 Seegatterl

Inhalt des Projekts ist die Erstellung einer druckreifen geolo-

gischen Karte des Messtischblattes 8341 Seegatterl sowie von

druckreifen Kurzerläuterungen für das Bayerische Landesamt für

Umwelt.

Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Hornung, ThomasFinanziert durch: Bayerisches Landesamt für UmweltLaufzeit: 2009-2011Kooperationspartner: Haas, Ulrich; Teipel, Ulrich (Bayerisches Lan-desamt für Umwelt)

Laufende Forschungsprojekte

Page 128: Fakultätsbericht

128

12 Geologische Kartierung: Geologische Karte von Bayern 1:25000, Nr. 8340 Reit im Winkl

Inhalt des Projekts ist die Erstellung einer druckreifen geolo-

gischen Karte des Messtischblattes 8340 Reit im Winkl sowie von

druckreifen Kurzerläuterungen für das Bayerische Landesamt für

Umwelt.

Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Speckbacher, Romed; Zerlauth, MichaelFinanziert durch: Bayerisches Landesamt für UmweltLaufzeit: 2008-2009Kooperationspartner: Haas, Ulrich (Bayerisches Landesamt für Um-welt)

13 Pilotprojekt - Frühe Deformation in Tiefwassersedimenten in tektonisch aktiven Gebieten

In diesem Projekt sollen Kriterien erarbeitet werden, die es erlau-

ben, frühe tektonische Deformation in Tiefwassersedimenten zu

erkennen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen Sedimente unter-

sucht werden, die auf (1) wachsende Falten und (2) an aktiven Ab-

schiebungen abgelagert wurden. In der Nähe aktiver Strukturen

sind neben tektonischer Deformation auch Rutschstrukturen und

Mobilisierung des Sediments nach der Ablagerung zu erwarten,

die alle drei typische Vergesellschaftungen von Strukturen

erzeugen. Das Hauptproblem bei der Identifizierung von früher

tektonischer Deformation ist es, diese von den anderen beiden,

nicht-tektonischen Deformationstypen zu unterscheiden. Um die

Abhängigkeit zwischen dynamischer Topographie und Rutsch-

strukturen aufzuklären, muß die sedimentäre Architektur von

Tiefwasserablagerungen untersucht werden. Wo dynamische

Topographie entsteht, ist davon abhängig, welches mechanische

Modell der Faltung bzw. Beckenbildung angewandt werden

Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Rittner, Martin Finanziert durch: Chevron Energy Technology Company Laufzeit: 2005 - 2009 Kooperationspartner: B. Trudgill, D. Paton, R. Amerman (Colorado School of Mines) and D. Medwedeff, M. Sullivan, (Chevron Texaco). CVX-CSM CoRE (ChevronTexaco - Colorado School of Mines Cen-ter of Research Excellence in Earth Science)

kann. Um diese zu definieren, müssen auch prä-tektonische

Sedimente untersucht werden. In syntektonischen Sedimenten

sollen Ort und Intensität von Rutschstrukturen und Mobilisierung

des Sediments nach der Ablagerung mit der im mechanischen

Modell vorausgesagten Position von dynamischer Topographie

verglichen werden. Die sedimentäre Architektur einiger Becken

soll in 3D modelliert werden. Das 3D Modell soll sequentiell

retrodeformiert werden, um den Einfluß der dynamischen

Topographie auf das sedimentäre System, und damit auf die

Neigung der Oberfläche des Sedimentsystems und damit verge-

sellschaftete Rutschprozesse darzustellen. Die Lokalisierung der

beobachteten drei Typen von früher Deformation im retrodefor-

mierten 3D-Modell wird die Abhängigkeit oder Unabhängigkeit

jedes der Prozesse vom übergeordneten tektonischen Prozess

zeigen. Damit sollte eine Unterscheidung von tektonischen und

anderen frühen Deformationsprozessen möglich sein. Wenn

frühe tektonische Deformation klar identifiziert werden kann,

ist die direkte Datierung dieser Deformation möglich, da dann

das Alter des Sediments, das mit paläontologischen Methoden

bestimmt werden kann, gleich dem Alter der Deformation ist.

Schichtgeometrie in syntektonischen Ablagerungen im Kamm Muttekopf-Rotkopf

Laufende Forschungsprojekte

Page 129: Fakultätsbericht

129

14 Struktureller Ausdruck von großen Rotationen in den Alpen

Orogene werden meist in Querprofilen parallel zur Einengungs-

richtung studiert. Dabei werden Bewegungen aus der Profilebene

und damit auch Rotationen um vertikale Achsen außer acht

gelassen. In den Alpen spielen solche Rotationen um vertikale

Achsen in den letzten 35 Millionen Jahren eine bedeutende

Rolle. Zwischen 35 und 30 Millionen Jahren wurden die Alpen

um 60 Grad im Uhrzeigersinn gedreht, und zwischen 30 und

15 Millionen Jahren um 30 Grad im Gegenuhrzeigersinn, wie in

den vorangegangenen Projekten gezeigt werden konnte. Große

Rotationsbewegungen um vertikale Achsen sind wahrscheinlich

nur an der aktiven basalen Überschiebung der Alpen möglich

und müssen an der nördlichen Front der Alpen in verschiedenen

Zeiten zu stark unterschiedlicher Verkürzung geführt haben.

Auch die Verkürzungsrichtung sollte sich abhängig von der

Rotationsbewegung ändern. In diesem Projekt untersuchen wir

zum einen die paläomagnetische Aufzeichnung der Rotationen

in entsprechend jungen Sedimenten der Südalpen, wo vollstän-

dige Sedimentabfolgen über den kritischen Zeitraum vorhanden

sind, zum anderen den strukturellen Ausdruck der Rotationen

an der nördlichen Stirn der Alpen. Die Einheiten, die tektonisch

unter den nördlichen Kalkalpen liegen, wurden zwischen der

Oberkreide (ca. 80 Millionen Jahre) und dem Miozän (ca. 15

Millionen Jahre) von ihrer Unterlage abgeschert und sollten die

Rotationen des alpinen Orogens ab dem Zeitpunkt ihres Einbaus

in das Orogen mitgemacht haben. Das kann paläomagnetisch

nachgewiesen werden.

Die Konsequenz großer tertiärer Rotationen sind sich in der Zeit

ändernde Verkürzungsrichtungen und unterschiedliche Verkür-

zungsbeträge an der Front des alpinen Orogens. Wir werden

den Stil der Verformung an den Grenzen zwischen und in den

tektonischen Einheiten untersuchen und versuchen, mit Hilfe von

Profilen Einengungsbeträge abzuschätzen. Aus der Kombination

von paläomagnetischen und strukturgeologischen Daten kann

auch der Anteil der Rotation bei der Translation der Alpen be-

stimmt werden.

Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Thöny, Wolfgang; Aichholzer, Silvia; Fischer, Mo-nika; Pilser, Roland; Zerlauth, Michael Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaften For-schung (FWF) und Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF) Laufzeit: 2005 - 2008 Kooperationspartner: Scholger, Robert (Montanuniversität Leoben)Paläomagnetikbeprobung an der Sünser Spitze,

Bregenzer Wald

Laufende Forschungsprojekte

Page 130: Fakultätsbericht

130

16 In situ emplacement versus passive rotation: The tonalitic lamellae along the Giudicarie fault system

15 Katastrophale Bergstürze in den Alpen

In den Alpen sind etwa 600 Bergstürze bekannt. Bei einem Berg-

sturz handelt es sich um ein katastrophales Ereignis, bei dem eine

Gesteinsmasse von mindestens 1 Mio. m³ gravitativ aus einer

Bergflanke niederbricht. Bergstürze sind nicht nur ein Hauptpro-

zess von Gebirgserosion und der Massenbilanz von Orogenen,

sondern repräsentieren in dicht besiedelten Gebieten, wie den

Alpen, auch eine wichtige Bedrohung für Mensch und Infrastruk-

tur. Die Ermittlung der zeitlichen Verteilung von Bergstürzen ist

eine Grundvoraussetzung für die Risikoabschätzung zukünftiger

Ereignisse und um die möglichen Auslösemechanismen wie Kli-

maänderung oder Phasen verstärkter Erdbebentätigkeit fassen

zu können. Die Alter der meisten Bergstürze in den Alpen sind

aber immer noch wenig bekannt. Die Bestimmung des Alters

von Bergstürzen ist neben der GIS-gestützten Inventarisierung

Leitung: Ostermann, MarcFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: ETH-Zürich, Universität Bern, Zentrum für Naturgefahren Management GmbH (alpS), Geologische Bundesan-stalt, Universität Grenoble, Universität PaduaWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/cra

der Hauptfocus des Forschungsprojektes. Die eingesetzten

Methoden zur Altersbestimmung sind die Radiocarbon-Methode

(14C), die Oberflächen-Expositionsaltersbestimmung (TCN),

Uran-Thorium Massenspektrometrie und Optisch stimulierte

Lumineszenz (OSL).

Probennahme zur Oberflächen-Expositionsaltersbestimmung am Tschirgant Bergsturz

Tomahügel-Landschaft des Obernberger Bergsturzes

Die Frage, ob das Periadriatische Lineament ursprünglich eine

gerade Verwerfung oder immer schon gebogen war, wird in der

Fachwelt intensiv diskutiert. Mittels einer Kombination von de-

taillierter strukturgeologischer Geländeaufnahme, Mikrogefüge-

und Deformations-Analyse, Untersuchung der Abkühlungs- und

Exhumationsgeschichte sowie Paläomagnetik soll dieser Frage

nachgegangen werden.

Im Zentrum des Interesses stehen boudinierte Elemente, vor

allem magmatische Körper, entlang dem Judikarien Störungssy-

stem, das einen markanten Knick im Periadriatischen Lineament

bildet. Untersuchungen mit den oben genannten Methoden

Leitung: Pomella, HannahFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2007 - 2010Kooperationspartner: Fügenschuh, Bernhard; Scholger, Robert: Montanuniversität Leoben; Stipp, Michael: IFM-Geomar KielWeiterführende Informationen: http://www.hannahpomella.net/Projekt.html

sollen es ermöglichen, in situ Deformation von passiv rotierten

Informationen zu unterscheiden. Über diesen Ansatz sollte es

möglich sein, eine der zwei oben beschriebenen Varianten aus-

zuschließen.

Laufende Forschungsprojekte

Page 131: Fakultätsbericht

131

17 Subduction polarity change in the Alps at the surface

Die geophysikalischen Untersuchungen im Rahmen des TRANS-

ALP Projekts haben unter anderem Hinweise auf eine bis dato

unbekannte Tiefenstruktur der Alpen geliefert: eine Änderung in

der Subduktionsrichtung unterhalb der Ostalpen. Das vorliegende

Projekt stellt die Frage, ob und wie sich so eine Tiefenstruktur an

der Oberfläche äußert. Das Brenner-Judikarien Störungssystem

ist hierfür der wahrscheinlichste Kandidat und darum auch

Schwerpunkt dieses Projekts. Die Frage, ob das Periadriatische

Lineament ursprünglich eine gerade Verwerfung oder immer

schon gebogen war, wird in der Fachwelt intensiv diskutiert.

Mittels einer Kombination von detaillierter strukturgeologischer

Geländeaufnahme, Mikrogefüge- und Deformations-Analyse,

Leitung: Pomella, HannahFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung, Förderbeiträge - Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 2007 - 2008Kooperationspartner: Fügenschuh, Bernhard; Scholger, Robert: Montanuniversität Leoben; Stipp, Michael: IFM-Geomar KielWeiterführende Informationen: http://www.hannahpomella.net/Projekt.html

Untersuchung der Abkühlungs- und Hebungsgeschichte sowie

Paläomagnetik soll dieser Frage nachgegangen werden.

18 Obtaining a chronology for the glacial deposits in the Altai mountains, Russia

The aim of this project was to use luminescence dating to develop

a chronology for a 4km long, ~200 m high section located in the

Chagan river valley located in the Altai mountains, southwestern

Siberia, Russia. In the summer of 2008 a month-long fieldtrip

was undertaken for collection and dosimetry measurements

of the luminescence samples. Subsequent analysis in the

luminescence laboratory at Innsbruck indicated that the quartz

minerals have luminescence characteristics not suitable for the

standard optically stimulated luminescence (OSL) procedures.

Further investigation using the feldspar fraction and the recently

developed post-IR IRSL method found that the samples from the

Leitung: Rodnight, HelenaFinanziert durch: Kommission für Quartärforschung, ÖAWLaufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Institute of Geology and Mineralogy (SB RAS), NovosibirskWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/rodnight_en.html

uppermost (youngest) part of the section had signal saturation

indicating that - assuming complete zeroing of the signal during

sediment transport – they are at least 230 ka.

Laufende Forschungsprojekte

Page 132: Fakultätsbericht

132

19 Mensch und Umwelt zwischen ausgehendem Würm-Glazial und Frühholozän in Tirol

Als unmittelbare Folge der Forschungen am ‚Mann aus dem Eis’

(vulgo „Ötzi“) werden seit 1994 fachübergreifende Forschungen

zum Mensch-Umwelt Verhältnis im subalpinen und alpinen

Höhenstufenbereich Tirols durchgeführt.

Innerhalb der in diesem Rahmen entstandenen Arbeitsgruppe

sind folgende Aspekte und Arbeitsrichtungen integriert: Ge-

birgsmeteorologie, Glaziologie und Talentwicklung, Geologie

und Geomorphologie, Sedimentologie und Bodenkunde, Petro-

graphie und Mineralogie, Paläobotanik und Vegetationskunde

sowie verschiedene archäologische Teilbereiche (Stratigraphie,

Gebrauchsspurenanalyse etc.).

Hauptgegenstand der Untersuchungen ist das Fotschertal mit

dem inzwischen bekannten Fundplatz auf dem Ullafelsen. Hier

gelang der Nachweis einer mehrfachen Nutzung zwischen

dem Präboreal und Boreal durch Menschengruppen, welche -

aus verschiedenen geographischen Regionen kommend - die

Stubaier Alpen für jagdliche Aktivitäten aufsuchten. Die hierbei

mitgeführten Rohstoffe für die Anfertigung der Steingeräte auf

dem Ullafelsen verweisen auf verschiedene primäre Lagerstätten

nördlich und südlich des Alpenhauptkammes. Damit verbinden

sich nicht nur konkrete Hinweise auf die Größenordnungen von

Subsistenzunternehmungen, sondern auch Belege für mehr-

fache Alpenüberquerungen kurz nach dem Ende der letzten

Leitung: Schäfer, DieterMitarbeiterInnen: Bertola, S.; Heinrich, K.; Ullmann, J.Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg; In-stitut für Geographie, Institut für Botanik, Institut für Meteorologie (alle Universität Innsbruck); Bayerisches Landesamt für Geologie und UmweltWeiterführende Informationen: siehe www.hochgebirgsarchaeolo-gie.info unter der Rubrik „Berichte“; in Druckvorbereitung ist: D. Schäfer (Hrsg.), Das Mesolithikum-Projekt Ullafelsen (Teil 1). Mensch und Umwelt im Holozän Tirols 1 (Innsbruck, im Druck).

Eiszeit. Hinweise auf verschiedene Klima-, Sedimentations- und

pedogenetische Prozesse ergeben sich durch bodenkundliche

Untersuchungen im Liegenden der mittelsteinzeitlichen Feuer-

stellen. Diese selbst bildeten den Mittelpunkt für verschiedenste

Aktivitäten, zu denen u.a. die Bearbeitung von Knochen sowie die

Herstellung von Holzteer als organischem Kittmaterial gehörten.

Im Vergleich zu weiteren Fundstellen der Tiroler Alpen ergibt sich

die Bedeutung des historischen Waldgrenzbereiches als Wirt-

schaftsraum früher Menschengruppen bereits 5000 Jahre vor der

Lebenszeit des ‚Mannes aus dem Eis’: Dieser wandelte demnach

bereits auf ‚lang eingetretenen’ Pfaden.

20 Hypogene Wasser-Gesteins-Interaktion und Speläogenese

Gewöhnliche Karsthöhlen verdanken ihre Entstehung kalten Nie-

derschlagswässern, die der Schwerkraft folgend durch lösliches

Gestein sickern und dieses lösen. Im Gegensatz dazu entstehen

hypogene Höhlen durch aufsteigende Wässer aus der Tiefe, die

häufig warm bis heiß und mineralisiert sind. Neben der Bildung

von Höhlen kann durch solche Fluide auch das Muttergestein

chemisch verändert werden, Minerale können auskristallieren

und z.B. auch Erzlagerstätten gebildet werden.

Das Ziel dieses Projektes ist es, eine Reihe von Methoden und ana-

lytischen Techniken zu testen und zu entwickeln, die es erlauben,

die ehemals abgelaufenen Wasser-Gesteins-Wechselwirkungen

während der hypogenen Höhlenbildung zu erkennen und zu

quantifizieren. Zu diesem Zweck werden bestehende Methoden

getestet und mit neuartigen geochemischen Methoden kom-

biniert, von denen einige kürzlich an der Universität Innsbruck

Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Dublyansky, YuriFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: Department of Earth Sciences at Royal Hol-loway; Institut für angewandte Physik der Universität Bern, Institut für Umweltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Russische Akademie der Wissenschaften in NovosibirskWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

entwickelt wurden. Die zu erwartenden Neuerkenntnisse haben

potentielle Anwendungen in einer Reihe von Bereichen, von

der Hydrogeologie, Erzlagerstättenkunde bis zur Paläoklimafor-

schung.

Laufende Forschungsprojekte

Page 133: Fakultätsbericht

133

22 Chronologie von Dansgaard-Oeschger Zyklen

Das Klima während der langen Glazialzeiten der jüngsten Erd-

geschichte (des Quartärs) war geprägt von großer Instabilität.

Interstadiale begannen mit einer abrupten Erwärmung, waren

aber nur von kurzer Dauer (maximal ca. 3000 Jahre) und lei-

teten in eine graduelle Abkühlung hin zu sehr kalt-trockenen

Stadialen über. Dieser asymmetrische Verlauf des Eiszeitklimas

– bekannt als Dansgaard-Oeschger Zyklen – beschäftigt die

Paläoklimaforschung intensiv und es besteht kein Konsens über

die zugrunde liegenden Ursachen. Eine große Schwierigkeit

bei der Untersuchung dieses Phänomens ist die genaue zeit-

liche Fassung der einzelnen Dansgaard-Oeschger Zyklen, von

denen es allein im letzten Glazialzyklus gut zwei Dutzend gab.

Eine spannende neue Möglichkeit, diese kurzfristigen Klima-

Ereignisse in Sedimenten zu erkennen und zu datieren stellen

Tropfsteine dar. Im vorliegenden Projekt wurden Tropfsteine aus

Höhlen in den Ost- und Westalpen analysiert. Zur Erkennung der

Klimaspuren in diesen anorganischen Karbonatablagerungen

wurden die stabilen Isotope des Sauerstoffs im Kalzit herange-

Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Boch, RonnyFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Department of Geology & Geophysics at the University of Minnesota, Institut für Umweltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Museo Tridentino di Scienze Natu-rali in TrentoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

zogen; die präzise Datierung beruht auf dem radioaktiven Zerfall

der Spurenelemente Uran und Thorium. Die Ergebnisse dieser

Forschungen ermöglichen es u.a. die bestehende Zeitskala der

wichtigen Eiskerne aus Grönland für den Zeitabschnitt zwischen

etwa 115.000 und 70.000 Jahre vor heute zu verbessern.

21 Holozäner Klimawandel in den Nordalpen

In diesem Projekt werden zeitlich hochauflösende Paläoklima-

Untersuchungen des Spät- und Ostglazials am Nordrand der

Ostalpen durchgeführt, um frühere Untersuchungen im Süden

bzw. im Zentralabschnitt der Alpen zu einer N-S Traverse zu

ergänzen. Die Untersuchungen werden an Tropfsteinen alpiner

Höhlen durchgeführt, ein relativ neues Klima-Archiv, dem inter-

national sehr viel Beachtung geschenkt wird. In zwei Höhlen,

der Gassel-Tropfsteinhöhle bei Ebensee und der Bärenhöhle

bei Bezau werden Tropfsteine beprobt, die es u.a. erlauben,

eine verlässliche Rekonstruktion der Lufttemperatur über lange

Zeiträume hinweg zu erstellen. Die Ergebnisse werden mit je-

nen aus Sedimenten des Mondsees und Ammersee verglichen;

an diesen Voralpenseen liefen kürzlich im Rahmen eines von

der European Science Foundation geförderten Projektes groß

angelegte Studien zur holozänen Klimageschichte. Eine solche

Datenintegration aus zwei Klima-Archiven ist für den Alpenraum

Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Luetscher, MarcFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: Department of Earth Sciences at Royal Hollo-way, School of Earth Sciences at the University of Melbourne, CE-NIEH in Burgos, School of Environmental and Life Sciences at the University of Newcastle, Institut für Umweltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Sektion 3.3 Klimadynamik und Se-dimente des GFZ Potsdam. Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

einmalig und stellt einen wichtigen Schritt zu einer präzisen und

quantitativen Klima-Rekonstruktion in diesem Raum dar.

Laufende Forschungsprojekte

Page 134: Fakultätsbericht

134

24 Datierte Speläotheme - Archive der Paläoumwelt (DAPHNE)

Das Ziel der Forschergruppe ist es, die grundlegenden Me-

chanismen, die das Wachstum und die Zusammensetzung

von Speläothemen kontrollieren, durch kombinierte Feld- und

Laborexperimente zu verstehen. Dies gilt insbesondere für die

Beeinflussung der Sauerstoffisotopie durch kinetische Prozesse.

Das Verständnis dieser grundlegenden Mechanismen wird

erstmals ermöglichen, eine zeitlich hochaufgelöste Information

zur Intensität des Niederschlags und der Temperatur in der Ver-

gangenheit zu gewinnen, womit Speläotheme zu einem exakt

datierten kontinentalen Archiv mit quantitativer Klimainforma-

tion avancieren werden. Durch Anwendung an spätquartären

Speläothemen soll die zeitliche und räumliche Variabilität des

Niederschlags und der Temperatur überregional rekonstruiert

Leitung: Mangini, AugustoMitarbeiterInnen: keine in InnsbruckFinanziert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG-For-schergruppe)Laufzeit: 2005-2011Kooperationspartner: Spötl, Christoph (LFUI), Heidelberger Aka-demie der Wissenschaften, Universität Bochum, Museo Tridentino Scienze Naturali in TrentoWeiterführende Informationen: http://www.fg-daphne.de

werden. Diese Daten werden eine wichtige Grundlage für die

vorausschauende Modellierung darstellen.

23 Paläo-Niederschlag aus Fluideinschlüssen in Speläothemen

Speläotheme (anorganische Karbonatablagerungen in Höhlen,

auch bekannt als Tropfsteine) sind ein relativ neues und – ver-

glichen mit Seeablagerungen, Ozeansedimenten oder Bäumen

- noch wenig erforschtes Archiv der Paläoklimatologie. Seine Be-

deutung hat weltweit stark zugenommen, da diese Ablagerungen

es erlauben, Umweltveränderungen am Festland während der

vergangenen ca. 500.000 Jahre präzise zu erfassen. Im Mikro-

bereich enthalten Speläotheme winzige Einschlüsse von Wasser

in ihren Kristallen – Reste jenes Wassers, welches vor langer Zeit

als Niederschlag gefallen ist und so direkte Aufschlüsse über das

frühere Klima enthält. Die Analyse dieses Einschlusswassers ist

eine technische Herausforderung, da die Mengen extrem klein

sind (einige Zehner Nanomole).

In diesem Projekt wurde eine neue Methode entwickelt, wie

man dieses Wasser extrahieren und anschließend isotopisch

mit dem Massenspektrometer analysieren kann. Dazu werden

die Sinterproben zerbrochen und der Wasserdampf in einem

Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Dublyansky, YuriFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF) sowie Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 2006-2009Kooperationspartner: Department of Earth and Planetary Sciences at the University of New MexicoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

Heliumstrom zur Analyse geführt. Die Entwicklung dieser neu-

artigen Methode umfasste etwa zwei Jahre Postdoc-Zeit und im

dritten Projektjahr wurde die Methode intensiv auf Genauigkeit

und Präzision getestet. Gegenwärtig ist dieses Instrument das

vermutlich fortschrittlichste weltweit und wird in laufenden

Paläoklima-Projekten eingesetzt.

Laufende Forschungsprojekte

Page 135: Fakultätsbericht

135

25 AUSTRO*ICE*CAVES*2100

Die Ostalpen bergen eine beachtliche Anzahl spektakulärer un-

terirdischer Gletscher, die zu den größten auf der Erde gehören

und von denen einige einen hohen touristischen Stellenwert

besitzen. Das Schicksal dieser Eishöhlen in einer sich erwär-

menden Welt ist nicht bekannt. Historische Dokumente belegen

jedoch eindrücklich eine starke Abnahme des Höhleneises seit

dem Ende der „Kleinen Eiszeit“, d.h. seit der zweiten Hälfte des

19. Jahrhunderts. Die Dringlichkeit dieser Fragestellung erken-

nend wurde im Rahmen dieses multidisziplinären Pilotprojektes

versucht, (a) ein besseres physikalisches Verständnis dieser un-

terirdischen Eis-Akkumulationen zu erhalten, (b) Szenarien über

das Schicksal der alpinen Eishöhlen zu entwickeln und (c) das

unerforschte Potential dieses Eises als Archiv früherer Umwelt-

Leitung: Spötl, Christoph und Wagenbach, Dietmar (Institut für Um-weltphysik der Heidelberger Akademie der Wissenschaften)MitarbeiterInnen: Obleitner, FriedrichFinanziert durch: Österreichische Akademie der WissenschaftenLaufzeit: 2006-2008Kooperationspartner: ZAMG, Institut für Geodäsie und Geophysik der TU Wien, Abteilung für Karst- und Höhlenkunde des Naturhi-storischen Museums Wien, Eisriesenwelt GmbHWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/ice_caves/ice_caves_en.html

26 Hochaufgelöstes Paläoklima am Alpensüdrand

Dieses Forschungsprojekt verfolgte das Ziel, Klimaänderungen

der letzten ca. 11.000 Jahre, des sogenannten Holozäns, anhand

von Tropfsteinen aus dem Katerloch, einer der beeindruckendsten

Höhlen Österreichs, zu rekonstruieren. Die Altersdatierung

mehrerer Speläotheme mittels der radioaktiven Elemente Uran

und Thorium bestätigt das Vorhandensein verschiedener Tropf-

steingenerationen in der Höhle, etwa aus der jetzigen und der

davor liegenden Warmzeit (vor ca. 125.000 Jahren) sowie aus

der letzten Eiszeit. Weiters konnten sehr hohe Wachstumsraten

(bis zu 1 mm pro Jahr) belegt und eine robuste zeitliche Kontrolle

für die abgeleiteten holozänen Klimaänderungen erzielt werden.

Für das frühe Holozän konnten drastische Klimaänderungen am

südöstlichen Alpenrand nachvollzogen werden: Zwei Katerloch-

Stalagmite lieferten den ersten hochauflösenden Beleg mittels

stabiler Isotope für das „8200 Jahre Ereignis“ in den Alpen. Dieses

rasch einsetzende Kälteereignis dauerte in dieser Region etwa 100

Jahre und ist auch u.a. durch Untersuchungen an Eisbohrkernen

Leitung: Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: Boch, RonnyFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2006-2008Kooperationspartner: Geologisches Institut der Uni Bern, Museo Tridentino di Scienze Naturali in TrentoWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

in Grönland dokumentiert. Eine Abkühlung für die Steiermark

um 2.5 bis 3 °C konnte aus den Stalagmiten abgeleitet werden.

Als Auslöser dieser raschen Abkühlung im Alpenraum wird

ein massiver Süßwassereintrag in den Nordatlantik durch den

Ausbruch nordamerikanischer Eisstauseen diskutiert. Katerloch-

Stalagmite lieferten weiters den ersten Beleg für ein markantes

Klimaereignis vor 9100 Jahren in den Alpen, welches eine etwas

geringere Amplitude als das Ereignis vor 8200 Jahren hatte.

und Klimabedingungen in den Alpen abzuschätzen. U.a. wurde

im Rahmen dieses Projektes die erste Eiskernbohrung in einer

alpinen Höhle abgeteuft.

Laufende Forschungsprojekte

Page 136: Fakultätsbericht

136

28 Die Österreichischen Alpen während des letzten Glazialzyklus

Leitung: Spötl, Christoph und Rodnight, HelenaMitarbeiterInnen: Starnberger, ReinhardFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: Geologische Bundesanstalt; Drescher-Schnei-der, Ruth; Department of Geology and Geochemistry at Stockholm UniversityWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

Der vorliegende Projektantrag zielt auf die Anwendung einer neuar-

tigen Methode zur Altersbestimmung dieser quartären Sedimente

in den Alpen: Die optisch stimulierte Lumineszenz (OSL) Methode.

Gegenüber der bekannten Radiokarbon-Methode hat diese zwei

entscheidende Vorteile: Mit OSL lassen sich Sedimente altersbe-

stimmen, in denen Holz und andere organische Reste fehlen, und

die Methode erlaubt es, von wenigen hundert bis etwa 200.000

Jahre in die Vergangenheit zurückzudatieren. Zwei Untersuchungs-

gebiete im Inntal von Westösterreich werden vorgeschlagen, einem

klassischen Quartärforschungsgebiet in den Alpen. Umfangreiches,

wissenschaftlich bislang unbearbeitetes Bohrkernmaterial wurde

im Zuge geologischer Erkundungsarbeiten in diesem Raum gewon-

nen und stehen für dieses Forschungsvorhaben zur Verfügung.

Durch die Anwendung der OSL und Radiokarbon-Methoden in

Verbindung mit einem Multiproxy-Ansatz (Sedimentologie, Pollen,

Makroreste) können somit wesentliche Neuerkenntnisse zur Klima-

und Landschaftsgeschichte in dieser klassischen Region der alpinen

Quartärforschung erzielt werden.

27 Geoarchaeology, paleoenvironments and luminescence geochronology in the eastern alpine realm and South Africa during the last glacial cycle (115-11 ka) (GEOPAL)

Der letzte Glazialzyklus, welcher den Zeitraum von 115.000 bis

11.000 Jahre vor heute umfasst, ist charakterisiert durch ein

besonders instabiles Klima und beinhaltet einige der kältesten

Klimaphasen der letzten 2 Millionen Jahre. Klimatisch bedingte

Umweltveränderungen wirkten sich drastisch auf das damalige

Landschaftsbild aus und hatten erheblichen Einfluss auf die

menschliche Evolution. In diesem Projekt werden wichtige archä-

ologische Sedimentsequenzen und geologische Umweltarchive

untersucht und mit Hilfe der Optisch Stimulierten Lumineszenz

(OSL) Datierung zeitlich eingestuft und miteinander verglichen.

Ein spezieller methodischer Ansatz (die OSL Einzelkorndatierung)

ermöglicht es uns, eine OSL Chronologie mit sehr hoher interner

Leitung: Meyer, Michael und Spötl, ChristophMitarbeiterInnen: keineFinanziert durch: EU-FP7 (Marie Curie Fellowship)Laufzeit: 2008-2011Kooperationspartner: School of Earth and Environmental Sciences at the University of WollongongWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/geologie/staff/spoetl_en.html

Präzession zu erstellen und die Beziehung Klima-Mensch direkt

und genauer zu untersuchen als es bisher möglich war.

Laufende Forschungsprojekte

Page 137: Fakultätsbericht

137

30 Coupled climatic/tectonic forcing of European topography revealed through thermochronometry (Thermo-Europe)

Die Topographie der europäischen Gebirgszüge ist das Resultat

von rezenter tektonischer Aktivität und klimabeeinflussten Erosi-

onsprozessen. Unser Verständnis des Zusammenhangs zwischen

Klima und Tektonik ist lückenhaft, obwohl er möglicherweise

die Topographie in Gebirgen kontrolliert. Das Thermo-Europe

Projekt soll Mechanismen der Klima-Tektonik-Kopplung testen

mit Hilfe von:

• Kombination von neuen thermochronologischen Daten zu

Denudationsraten und Sedimentflüssen in Schlüsselgebieten

• EntwicklungneuerMethodenzurVerbesserungderAuflösung

thermochronologischer Archive

• Entwicklung quantitativer Techniken, die es erlauben Infor-

mation über die Reliefentwicklung und Exhumationsraten zu

extrahieren

Leitung: Cederbom, Charlotte; Oncken, Onno (GFZ Potsdam)Mitarbeiter: von Hagke, Christoph; Wang, LeticiaFinanziert durch: Deutsche Forschungsgesellschaft (DFG)Kooperationspartner: Kukowski, Nina; Ustazsewski, Kamil (GFZ Potsdam); Schlunegger, Fritz (Univ. Bern); van der Beek, Peter (Univ. Grenoble); Sinclair, Hugh (Univ. Edinburgh); Ortner, Hugo (Univ. In-nsbruck)

• Untersuchung des kombinierten Effekts von klima-induzierter

und tektonischer Variabilität von Exhumationsraten.

29 Geometrie von syntektonischen Sedimenten bei Transpression

Die Geometrie von syntektonischen Sedimenten bei einfacher

Verkürzung ist aus den klassischen Vorlandüberschiebungsgür-

teln gut bekannt. Kombiniert man die Verkürzung mit einer

Seitenverschiebungskomponente, entstehen durch Querverschie-

bungen segmentierte Überschiebungseinheiten. Der Einfluß die-

ser Querverschiebungen auf die Geometrie von syntektonischen

Sedimenten wird im Gelände am Beispiel der Gosau-Gruppe des

Muttekopfs untersucht. In Analogmodellen, die im tektonischen

Labor der Freien Universität Amsterdam gemacht werden, sollen

die dahinterstehenden geometrischen Prinzipien untersucht

werden.

Leitung: Ortner, Hugo MitarbeiterInnen: Kositz, Andreas Finanziert durch: Universität Innsbruck (Stipendium an A. Kositz)Laufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Ernst Willingshofer, Dimitrios Sokoutis (Univ. Amsterdam)

Analogmodell aus gefärbtem Sand

Laufende Forschungsprojekte

Page 138: Fakultätsbericht

138

31 Rapid climatic and environmental shifts during oxygen isotope stages (OIS) 2 and 3 - linking high-resolution terrestrial, ice core and marine archives (RESOLuTION)

Understanding the complex palaeoenvironmental behaviour asso-

ciated with the rapid centennial- to millennial-scale climate insta-

bilities (Dansgaard-Oeschger oscillations; Heinrich events) during

the last glacial period, is one of the major issues in paleoclimate

research at present. These dramatic changes, seen in ice-core and

marine archives, have however, rarely been recognized on land.

The scarcity of terrestrial records, which allow documenting these

instabilities as well as large dating uncertainties prevent detailed,

time-synchronous correlations between land, ocean and ice core

archives, which are necessary if the roles played by the different

parts of Earth’s environmental system are to be understood.

RESOLuTION is addressing these issues by linking high-resolution,

multi-proxy marine, terrestrial and ice-core records through

detailed geochronology and time-synchronous tephra horizons.

It explores the impact of abrupt climatic changes on Paleolithic

populations in Europe and performs transient simulations with a

coupled atmosphere-ocean-vegetation model to simulate realistic

Dansgaard-Oeschger stadial-interstadial changes. RESOLuTION

Leitung: Wohlfarth, Barbara (Department of Geology and Geoche-mistry, Stockholm University)

Finanziert durch: ESF EUROCORE EuroCLIMATE

Laufzeit: 2006-2008

Kooperationspartner: Spötl, Christoph, Faculty of Earth and Life Sci-ences of the Vrije Universiteit, Département de Géologie et Océan-ographie, University Bordeaux, Department of Geology, University of Tromsö, Department of Geophysics, University of Copenhagen, Institut de Préhistoire et de Géologie du Quaternaire, Talence

Weiterführende Informationen: http://www.geo.vu.nl/~cmeerb/RE-SOLuTIONwebsite/Resolution-webpage.html

will finally propose a scenario which could explain a possibly

different timing and impact of Dansgaard-Oeschger climate

variability on the Atlantic Ocean and the adjacent European

regions and will thus contribute significantly to the discussion on

underlying mechanisms of sub-orbital climate variability.

32 Temperatur-Rekonstruktion an holozänen alpinen Stalagmiten

In diesem Projekt wurde im Rahmen einer Dissertation die holo-

zäne Klimageschichte in den Zentralalpen Tirols untersucht. Kon-

kret wurden Stalagmiten aus der Spannagelhöhle in Hintertux,

auf 2500 m Seehöhe gelegen, mit Uran-Thorium altersbestimmt

und an der Universität Innsbruck Proxy-Daten hochauflösend

gemessen. Das Hauptergebnis dieser Studie ist ein sogenannter

Isotopen-stack, d.h. eine zusammengesetzte Isotopenkurve der

letzten 11.000 Jahre.

Neben der Bedeutung als lokaler Klima-Proxy hat sich dabei

besonders das überregionale Potential dieser sogenannten COM-

NISPA II Kurve gezeigt: Die sehr gute Korrelation mit den Eisdrift-

Daten von Bond legt eine enge Verbindung zum Klimageschehen

über dem Nordatlantik nahe und gibt Anlass zu der Deutung,

dass COMNISPA als Archiv für die Nordatlantische Oszillation

dienen kann. Durch die sehr gute Datierbarkeit mit der Thorium-

Leitung: Mangini, Augusto, Institut für Umweltphysik der Heidelber-ger Akademie der WissenschaftenFinanziert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)Laufzeit: 2007-2009Kooperationspartner: Spötl, ChristophWeiterführende Informationen: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/frontdoor.php?source_opus=10922

Uran-Methode, die hohe Auflösung der Sauerstoff-Isotopen-

Profile und die Verwendung der neu entwickelten Methode

zur Verknüpfung der Einzelprofile steht mit COMNISPA II ein

kontinuierliches Klima-Archiv für den Alpen- und Nordatlantik-

Raum zur Verfügung und gibt Aufschluss über die natürlichen

Klimaschwankungen des Holozän.

Laufende Forschungsprojekte

Page 139: Fakultätsbericht

139

33 Control of seasonality and interannual to centennial climate in the Caribbean during th Holocene - Combining coral records, stalagmite records and climate models (CaribClim)

The project CaribClim identifies forcing mechanisms of seasona-

lity and interannual to centennial climate variability in the Carib-

bean region during the Holocene, by analysing fossil corals from

Bonaire and stalagmites from Cuba and Barbados, combined

with climate model simulations. Based on oxygen isotope and Sr/

Ca variations in corals, sub-seasonally resolved reconstructions

of changes in both hydrologic balance and temperature at the

sea surface will be generated for specific time intervals. Based

on oxygen isotope variations in stalagmites, reconstructions

of summer rainfall intensity in near-decadal resolution will be

generated over several millennia. State-of-the-art climate mo-

dels will be used to simulate Holocene climate evolution over

several decades to millennia. Simulations of the hydrologic cycle

(oxygen isotopes) and surface temperature will identify forcing

mechanisms responsible for changes in seasonality and interan-

nual to centennial climate observed in the marine and terrestrial

archives, which will be accurately dated by the 230Th/U method.

The approach will quantify the natural range of climate on these

timescales, and will unravel the role of El Niño-Southern Oscilla-

tion, Atlantic Multidecadal Oscillation, North Atlantic Oscillation

Leitung: Mangini, Augusto, Institut für Umweltphysik der Heidel-berger Akademie der Wissenschaften; Felis, Thomas, Universität Bremen; Scholz, Denis, Universität Mainz; Lohmann, Gerrit, AWI BremerhavenFinanziert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (Teil des DFG-Schwerpunktprogramms 1266, Integrierte Analyse zwischeneiszeit-licher Klimadynamik, INTERDYNAMIK; Koordinator. Schulz, Micha-el, Universität Bremen)Laufzeit: 2008-2010Kooperationspartner: Spötl, ChristophWeiterführende Informationen: http://www.geo.uni-bremen.de/interdynamik/

and variations in insolation and Atlantic thermohaline circulation

in the observed changes. This will contribute to successful predic-

tions of future Caribbean climate.

34 Variability and Role of the ITCZ with reference to Holocene abrupt climatic events in CentralHimalaya using speleothems

Ziel dieses Projektes ist es, die indische Seite des Himalayas mit

einem hochaufgelösten Klima-Archiv bezüglich raschen Klima-

Änderungen während der letzten ca. 11.000 Jahre zu unter-

suchen. Über diesen Teil des indischen Monsuns gibt es kaum

verlässliche Paläo-Daten und Stalagmiten aus nordindischen

Höhlen haben vielversprechende erste Ergebnisse gebracht. Mit

diesen Forschungen soll auch die Änderung der Lage der Inter-

tropischen Konvergenzzone im Laufe des Holozäns rekonstruiert

werden.

Leitung: Mangini, Augusto, Institut für Umweltphysik der Heidel-berger Akademie der WissenschaftenFinanziert durch: Humboldt StiftungLaufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: Spötl, Christoph

Laufende Forschungsprojekte

Page 140: Fakultätsbericht

140

37 Metamorphism and deformation in the hanging wall of extruding hgh-pressure rocks

Die Exhumation hochdruckmetamorpher Gesteine stellt ein im-

mer noch nicht vollständig verstandenes Problem dar. So werden

etwa für die zeitgleich exhumierenden Eklogite der Ostalpen

verschiedene Modelle diskutiert. Das vorliegende Projekt befasst

sich mit der eklogitfaziellen Texelgruppe, die im Liegenden

des Ötztalkomplexes in der späten Kreide exhumiert wurde.

Aufbauend auf einem kürzlich publizierten Exhumationsmodell

soll durch Kombination weiterer Feld-, Petrologie- und Geochro-

nologiedaten dieses verfeinert und gegebenenfalls adaptiert

Hauptantragsteller: Habler, G. (Univ. Wien)Finanziert durch: Hertha Firnberg Stipendium, FWFLaufzeit: 2006 - 2009Kooperationspartner: Thöni, M. (Univ. Wien); Powell, R. (Univ. Mel-bourne); Grasemann, B. (Univ. Wien), Fügenschuh, B. (Univ. Innsbruck)

werden. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Entwicklung im

Hangenden Ötztalkomplex, der bis dato diesbezüglich noch

unzureichend untersucht wurde.

36 The Lower Oligocene, orogenic volcanism in the Western Alps: paleosurface and tectonicimplications

Kollision und Exhumation in Orogenen ist intensiv mit Fluidtrans-

port und der Bildung von Magmen verbunden. Die oligozäne

magmatische Aktivität in den südlichen Westalpen im Raum von

Biella bietet die Möglichkeit, diese Prozesse und ihre gegenseitige

Beeinflussung zu untersuchen. Die Vulkanite dieser Region finden

sich auf einer Erosionsfläche der hochmetamorphen Sesiazone.

Andererseits werden die Sesiagneise von geringfügig jüngeren

Plutoniten im Zusammenhang mit hydrothermaler Aktivität

durchschlagen, die eine Intrusionstiefe von 6-8km anzeigen. Ziel

dieser Arbeit ist es, mit einer Kombination von Strukturgeologie,

Hauptantragsteller: Berger, A. (Univ. Bern)Mitarbeiter Kapferer, NotburgaFinanziert durch: Schweizerischer Nationalfonds, SNFLaufzeit: 2006 – 2009Kooperationspartner: Mercolli, I.; Fügenschuh, Bernhard

Geochemie, Petrologie und Geochronologie diese Diskrepanz

zu erörtern und die Exhumations- bzw. Intrusionsgeschichte zu

entwirren.

35 Mountain building processes: a combined field and experimental approach

Thema ist die Untersuchung von Faktoren, die zum Entstehen

und der weiteren Entwicklung von Gebirgsketten beitragen.

Speziell von Interesse ist das Wechselspiel und der Wettstreit

zwischen Erosion/Denudation und Hebung/Kompression. Als

Arbeitsgebiete dienen einerseits die Alpen, andererseits die

Anden. Felduntersuchungen und Exhumationsdaten werden in

numerischen und Analogmodellen getestet und verfeinert, um

ein prozessorientiertes Verständnis zu gewinnen. Die Entstehung

von Orogenkeilen und die Interaktion Kompression/Hebung/

Erosion werden in den Anden und Alpen anhand neuer Daten

Leitung: Pfiffner, A. (Univ. Bern).MitarbeiterInnen: Hampel, A. und Gonzales, L.Finanziert durch: Schweizerischer Nationalfonds (SNF)Laufzeit: 2005 – 2008Kooperationspartner. Fügenschuh, Bernhard; Schreurs, Guido

untersucht. Der zweite Schwerpunkt des Projekts widmet sich

der Entwicklung und Inversion von Vorlandbecken und ist vor-

wiegend modellgestützt.

Laufende Forschungsprojekte

Page 141: Fakultätsbericht

141

38 Untersuchungen zur optimierten Nutzung regionaler Energiepotentiale im Alpenraum:Teilprojekt A – Tiefengeothermie

Das alpS-Forschungsprojekt ACoRE fokussiert auf die Inwertset-

zung regionaler Potentiale an erneuerbaren Energien im Alpen-

raum, wie z.B. der Tiefengeothermie. Damit soll einerseits die

Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und der CO2-Ausstoß

reduziert werden, andererseits eine nachhaltige Anpassung

an neue Richtlinien im Rahmen des „Global Climate Change“

Prozesses erfolgen.

Das Rheintal im Grenzgebiet zwischen Österreich, Lichtenstein

und der Schweiz gilt als hoffnungsreiches Gebiet für die Nutzung

von Erdwärme. Projekte zur Nutzung tiefer Geothermie wurden

in allen oben genannten Ländern initiiert. Ein Austausch von

Informationen zwischen den Ländern findet auf verschiedenen

Ebenen statt. Im Kontext der Energieautonomie des Bundes-

landes Vorarlberg hat die Vorarlberger Kraftwerke AG (VKW)

mit Vorstudien zur wirtschaftlichen Nutzbarkeit geothermischer

Ressourcen innerhalb der eigenen Landesgrenzen begonnen.

Diese Vorstudien inkludieren unter anderem eine Sichtung und

Neubewertung bestehender geologischer Daten sowie die Kon-

struktion von krustenmaßstäblichen tektonischen Profilschnitten

und eines 3D (4D) Modells der Region. Diese Untersuchungen

sollen das generelle tiefengeothermische Potential beleuchten

sowie mögliche Standortfragen klären bzw. erleichtern.

Ein primäres Ziel dieses alpS Forschungsprojektes ist die Erar-

beitung einer Potentialstudie hinsichtlich Tiefengeothermie

im Bundesland Vorarlberg, um die Abhängigkeit von fossilen

Brennstoffen langfristig zu minimieren. Dazu sind fundierte

geologische und geophysikalische Untersuchungen notwendig.

Leitung: Fügenschuh, Bernhard; Ortner, HugoMitarbeiter: Pomella, Hannah; Schulz, Marcel; Zerlauth, MichaelFinanziert durch: FFG, Illwerke-VKW

Ausgehend von der Konstruktion krustenmaßstäblicher tek-

tonischer Profilschnitte wird ein 3D Modell der Region erstellt,

das insbesondere auf das Auftreten, die Verfolgbarkeit und

Dimensionierung potentieller Aquifere abzielt. Durch bilanzierte

Abwicklung der Profilschnitte sowie im Lichte neuer Daten zur

thermischen Entwicklung der Region im Tieftemperaturbereich

wird das Modell auf 4 (3D und Zeit) Dimensionen erweitert.

Dies erlaubt eine weitere Verfeinerung des ursprünglichen 3D

Modells in einem dynamischen Entwicklungskontext und ein

besseres Verständnis zur generellen thermischen Entwicklung

des Untersuchungsgebietes. Für daraus resultierende Zielge-

biete und Zielhorizonte wird ein Datensatz zur Durchlässigkeit

(Klüftungsmuster, Porositäten, Störungszonen) ermittelt und die

Nachhaltigkeit erörtert.

Neben der direkt sichtbaren Anwendung dieser Untersuchungen

im Kontext von Alternativenergien widmet sich das Projekt auch

einer bisher wenig untersuchten wissenschaftlichen Fragestel-

lung: der Charakterisierung der Ostalpen/Westalpengrenze.

Laufende Forschungsprojekte

Page 142: Fakultätsbericht

142

Institut für Meteorologie und Geophysik

Nr. Titel des Projektes

1 eLearning: Meteo-Dynamics

2 Adaptive Refinement in Meteorology (ADAPTMET I)

3 ALS-X Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscandaten und Terra SAR-X Daten für glaziologische

und schneehydrologische Fragestellungen (ALS-X und SAR-X)

4 Integrated modelling of the hydrological cycle in a changing climate (IMHC)

5 Entwicklung eines integralen Gletschermonitoringsystems

6 Auswirkung von Klimaänderungen auf das Abflussverhalten von vergletscherten Einzugsgebieten in Hinblick auf Spei-

cherkraftwerke (Startclim 2007)

7 Gletschermassenbilanzen in Schigebieten

8 Boundary Layer Structure in the Inn Valley during High Air Pollution (INNAP) - Part 2: Data Analysis and Modeling.

9 Convective and Orographically-induced Precipitation Study - The Innsbruck contribution (IBK-COPS)

10 Mixing height evaluation over an urban area

11 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Mullwitzkees im Nationalpark Hohe Tauern mittels glaziologischer

Methode für den Projektzeitraum 2006 - 2010 (Mullwitzkees)

12 Betreuung Temperaturprofilmessung bei Radfeld

13 Messung der Massenbilanz von Hintereisferner, Kesselwandferner und Jamtalferner

14 Glowa-Danube, Teilprojekt Glaziologie

15 Regionale Folgen des Klimawandels - Energiewirtschaft (Klimawandel)

16 Modellierung von Schnee und Eis im Wasserkreislauf der Ötztaler Alpen

17 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Hallstätter Gletscher

Laufende Forschungsprojekte

Page 143: Fakultätsbericht

143

18 Eurasian glacier recession and environmental warming, a zonal comparison study (EGREW)

19 Wetterlagenabhängigkeit von Wind und Luftdruck im Inntal (WELAWIN)

20 Vorstudie zur Dimensionierung eines Pumpspeichers zur Bereitstellung von Ausgleichsenergie unter Verwendung pro-

babilistischer Vorhersagedaten und klimatologischer Daten, bezogen rein auf Windenergie (Windenergiespeicherung)

21 Austrian Grid: Grid Computing Infrastruktur Initiative für Österreich (Austrian Grid II)

22 A-TREX

23 UVP Brennerbasistunnel

24 Optimizing radar-derived analyses and modeled forecasts of precipitation over Alpine terrain with a network of portable

automatic weather stations (OPTIMAL)

25 Austrian Updatable Model Output Statistics (A-UMOS)

26 Integrated Project to Evaluate Impacts of Global Change on European Freshwater Ecosystems (EURO-LIMPACS)

27 Schadstoffmessungen im Talquerschnitt Schwaz, Winter 2007/2008 (Schadstoffmessungen Schwaz)

28 ARCFAC V 2007: Automatic Weather Stations (ARCFAC)

29 Monitoring and Minimisation of Traffic-Induced Noise and Air Pollution Along Major Alpine Transport Routes - InterregIIIB

(ALPNAP)

30 Umweltverträglichkeitsprüfung GDK Klagenfurt

31 DML-Niederschlag und Interpretation von EPICA-Eisbohrkernen (DML-Niederschlag und Interpretation von EPICA-

Eisbohrkernen)

32 FERMAP-PILOT: Effects of climate change on terrestrial and fresh-water ecosystems in Greenland

33 Wissenschaftliche Vorbereitung für CoReH2O – ein neuer Satellit zur Messung der globalen Schnee- und Eisvorräte

34 Wasserausbrüche und Hydraulik isländischer Gletscher

35 Instabilität der Gletscher im Bereich des Larsen Schelfeises, antarktische Halbinsel

Laufende Forschungsprojekte

Page 144: Fakultätsbericht

144

01 eLearning: Meteo-Dynamics

Ziel des Projekts ist die Aufarbeitung von Lehrinhalten der

dynamischen Meteorologie. Dabei sollen atmosphärische Bewe-

gungsvorgänge dargestellt werden und den Studierenden die

Möglichkeit geboten werden, grundlegende Konzepte der dyna-

mischen Meteorologie kennen zu lernen und zu visualisieren. In

den einzelnen Modulen des Projekts sind bestimmte Parameter

veränderbar und somit die Auswirkungen auf die Simulations-

ergebnisse ersichtlich. Es werden sowohl einfache Problem-

stellungen (lineare Advektionsgleichung) als auch komplexere

Themen, wie etwa Simulationen zur Gebirgsüberströmung

behandelt. Die Lehrveranstaltungen, in denen die Materialien

zum Einsatz kommen, sind Einführung in die Meteorologie I & II,

Theoretische Meteorologie II & III und Synoptische Meteorologie

I & II.

Leitung: Ehrendorfer, MartinMitarbeiterInnen: Krifta, Alexandra; Hölzl, SimonFinanziert durch: Universität InnsbruckLaufzeit: 01.02.2007 - 31.12.2007Weiterführende Informationen: Lern- und Experimentiermodul 1 abgeschlossenInternet: meteo.uibk.ac.at

02 Adaptive Refinement in Meteorology (ADAPTMET I)

Ziel des Projekts ist die Untersuchung der Vorteile des Adaptive

Resolution Refinement (ARR) in Modellen der dynamischen Me-

teorologie. ARR Methoden – übersetzt etwa Methoden der ad-

aptiven Auflösungsverfeinerung – sind in der meteorologischen

Modellierung weithin Thema der Forschung, da sie die Mög-

lichkeit bieten, bei gegebenen Rechenkapazitäten dynamisch

und adaptiv interessante Wetterstrukturen hoch aufzulösen. Im

vorliegenden Projekt werden die Vorteile der ARR-Methoden an

Hand einfacher dynamischer Modelle demonstriert.

Leitung: Ehrendorfer, MartinMitarbeiterInnen: Schüller, FelixFinanziert durch: Universität Innsbruck, Aktion D. Swarovski & Co.Laufzeit: 01.11.2006 - 31.12.2007Weiterführende Informationen: meteo.uibk.ac.at

Vermessung des Toteises am Hintereisferner am 18. 8. 2008

Laufende Forschungsprojekte

Page 145: Fakultätsbericht

145

03 ALS-X Kombination und Bewertung von flugzeuggestützten Laserscandaten und Terra SAR-X Daten für glaziologische und schneehydrologische Fragestellungen (ALS-X und SAR-X)

Ziel des Projektes ist die glaziologische und schneehydrologische

Analyse und Bewertung zeitsynchron aufgenommener ALS- und

TerraSAR-X-Datensätze. Dazu werden vom Antragsteller vier ALS

Befliegungen an Hintereisferner und Kesselwandferner (Tirol) zu

glaziologisch relevanten Zeitpunkten durchgeführt. Aus den

Daten werden digitale Geländemodelle und Oberflächenklassi-

fikationen erstellt und in die vergleichende Bewertung mit den

TerraSAR-X Daten eingebracht. Geländekampagnen während

den Befliegungen dienen der Validierung der EO Daten. Als

Resultat der Bewertung wird ein Konzept für das effiziente

Monitoring von Gletschern mit integrierten EO Daten erstellt,

unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse regionaler

Enduser (Gletscherskigebiete, Energieversorger).

Leitung: Fischer, AndreaFinanziert durch: Österreichische Forschungsförderungsgesell-schaft (FFG)Laufzeit: 01.05.2008 - 30.09.2009Kooperationspartner: Universität Graz

produced by errors in the input data compared to model runs

driven by data measured in situ and measured values.

From the answers to these two questions, it should be possible to

answer the most significant question:

•Doourcurrentatmosphericmodels incombinationwithourcur-

rent mass balance/runoff models allow the calculation of future

glacier runoff/mass balance scenarios with sufficient accuracy?

04 Integrated modelling of the hydrological cycle in a changing climate (IMHC)

One of the most striking results of climate change in Alpine

regions affecting the population and the economy in a greater

region concerns mountain hydrology in terms of runoff beha-

viour and storage. The project proposed has the scientific aim

to improve the knowledge on the understanding of the runoff

system and the effects of climate change on this system and the

suitability of different kinds of input data and its effect on the

accuracy of such models.

The key questions to be answered are:

•Which accuracy has themodelled air temperature and precipi-

tation near the main alpine ridge

•Which variation of the mass balance/runoff model results are

Leitung: Andrea FischerFinanziert durch: Österreichische Akademie der WissenschaftenLaufzeit: 01.07.2008 - 30.11.2008Kooperationspartner: Universität Graz

Vermessung des Toteises am Hintereisferner Hintereisferner

Laufende Forschungsprojekte

Page 146: Fakultätsbericht

146

05 Entwicklung eines integralen Gletschermonitoringsystems

Die Wechselwirkung zwischen Gletscher und Klima wird in der

glaziologischen Massenbilanz erfasst, die durch die Witterung

verursachte Veränderungen des im Gletscher enthaltenen Was-

sers beschreibt. Die direkte Messung der Massenbilanz ist sehr

aufwendig und erfordert viel Feldarbeit. Deshalb sind weltweit

nur wenige langjährige Datenreihen verfügbar, die zudem auf

leichter zugängliche geografische Regionen konzentriert sind.

Um weltweite Datensätze zu Gletscheränderungen zu erheben,

muss man auf andere Messmethoden, die auf Fernerkundung

basieren, zurückgreifen. Diese Messmethoden werden mitei-

nander verglichen und darauf basierend wird ein Monitoringsy-

stem entworfen, das durch die Verbindung dieser Methoden die

Messgenauigkeit erhöht und Informationen für die konsistente

Erweiterung der bestehenden Massenbilanzreihen auf andere

geografische Regionen liefert. Die Ergänzung der bestehenden

Datenreihen ist ein Schlüssel zum besseren Verständnis des

globalen Klimawandels und der Erforschung der Interaktion zwi-

schen Gletscher und Klima. Das Projekt wird in Zusammenarbeit

mit Forschern der Universität Salzburg und dem Science Institut

der Universität von Island durchgeführt.

Leitung: Fischer, AndreaMitarbeiterInnen: Bippus, Gabriele; Markl, GerhardFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.11.2006 - 31.10.2009Kooperationspartner: Heinz Slupetzky, Alexander Jarosch, Hans Stötter, Heralt SchneiderWeiterführende Informationen: www.fwf.at

06 Auswirkung von Klimaänderungen auf das Abflussverhalten von vergletscherten Einzugsgebieten in Hinblick auf Speicherkraftwerke (Startclim 2007)

Klimaänderungen führen zu einer Änderung des Abflussver-

haltens in vergletscherten Einzugsgebieten. Dies ist ein für

die Energiewirtschaft wichtiger Aspekt des Klimawandels, da

sowohl der zeitliche Verlauf als auch die Gesamtmenge des

für Speicherkraftwerke in vergletscherten Einzugsgebieten

zur Verfügung stehenden Wassers geändert werden. Bisherige

Studien untersuchten den direkten Einfluss von Temperatur- und

Niederschlagsänderungen auf den Abfluss in vergletscherten

Einzugsgebieten.

Im Startclim-Projekt sollen für verschiedene Testgebiete auch

die Änderung der Gletscherfläche berücksichtigt werden und

Zukunftsszenarios für die zukünftige Änderung der Gletscherflä-

che angelehnt an die Szenarios des IPCC Berichts und basierend

auf der vorhandenen Eisdicke und den bisherigen Änderungen

Leitung: Fischer, Andrea; Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Olefs, Marc Finanziert durch: BOKU WienLaufzeit: 30.05.2007 - 21.04.2008

des Gletschervolumens durchgeführt werden. Im Rahmen des

Projektes soll auch ein konsistenter Datensatz für weitere, detail-

lierte Studien geschaffen werden. Der zur Verfügung stehende

Datensatz zählt zu den längsten und damit aussagekräftigsten

weltweit. Die reiche Erfahrung, die am Institut für Meteorologie

und Geophysik in früheren Studien und Modellentwicklungen

gesammelt wurde, kann voll in die weitere Modellentwicklung

eingebracht werden.

Laufende Forschungsprojekte

Page 147: Fakultätsbericht

147

08 Boundary Layer Structure in the Inn Valley during High Air Pollution (INNAP) - INNAP - Teil 2: Datenauswertung und Modellierung (INNAP 2)

The research project INNAP aims at providing a comprehensive

description of the atmospheric boundary layer structure during

wintertime episodes of high air pollution as well as of physical

processes responsible for the dispersion of pollutants over Alpine

terrain. The target area is the lower Inn Valley near the town

Schwaz. The methodology consists of the analysis of airborne re-

mote sensing observations and of numerical modeling. The field

campaign took place in winter 2006 and preliminary results were

presented at the AMS Conference on Mountain Meteorology in

Santa Fe (USA) in August 2006. The project is funded by the

University of Innsbruck, the European Fleet for Airborne Research

(EUFAR) and the Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF). EUFAR is an

Infrastructure Cooperation Network of the European Commissi-

on HPRI programme under FP5/FP6. INNAP is heavily associated

with ALPNAP (an INTERREG III B project funded by the European

Union) as well as INNOX (an EUFAR project of the LFUI-Institute

of Ion Physics).

Leitung: Gohm, AlexanderMitarbeiterInnen: Harnisch, Florian; Lehner, Manuela; Teutsch, Cle-mensFinanziert durch: Universität Innsbruck (Nachwuchsförderung 2006), Tiroler Wissenschaftsfonds, European Fleet for Airborne Re-search (EUFAR)Laufzeit: 01.12.2006 - 30.11.2008Kooperationspartner: DLR Oberpfaffenhofen, Institut für Ionenphy-sik und Angewandte Physik (LFUI), Firma MetAirWeiterführende Informationen: http://www.eufar.net/search/result_search_proj.php?title=INNAP&begin=&end=&ac=&status=#

07 Gletschermassenbilanzen in Schigebieten

Die Entwicklung der Gletscher in zukünftigen Klimaszenarien ist

ein aktuelles Thema in der internationalen wissenschaftlichen

Forschung. Das Institut für Meteorologie und Geophysik verfügt

durch eine langjährige Tradition im Bereich der Erforschung der

Gletschermassenhaushalte nicht nur über ausgezeichnete Exper-

tise in diesem Bereich, sondern auch über Datensätze, die die

Grundlage für solche Forschungen darstellen können.

Aus einem aus Eisdicke und deren Änderung abgeleiteten

‚rote Zonen Plan’ wird für jedes Gletscherschigebiet ein Bewirt-

schaftungsplan erstellt. Dieser Bewirtschaftungsplan enthält

die Eisdicken, Eisdickenänderungen, einen Plan mit von der

Abschmelzung akut gefährdeten Zonen und die für diese ge-

fährdeten Zonen empfohlenen Gegenmaßnahmen.

Dazu werden weitere Untersuchungen zur Möglichkeit des

Gewinns von Schnee durch Nützen der Winddrift durchgeführt,

sodass neben dem Abdecken und allen Arten von Schneeschie-

ben bzw. Lawinensprengung noch eine weitere Methode zum

Schutz des Gletschers zur Verfügung steht.

Leitung: Fischer, AndreaMitarbeiterInnen: Lang, Josef; Olefs, Marc; Stocker-Waldhuber, Martin Finanziert durch: Gletscherschigebiete Sölden, Stubai, Pitztal, Kau-nertal, DachsteinLaufzeit: 2007 – 2008

Laufende Forschungsprojekte

Page 148: Fakultätsbericht

148

09 Convective and Orographically-induced Precipitation Study - The Innsbruck contribution (IBK-COPS)

The Convective and Orographically-induced Precipitation Study

(COPS) is an international project designed to improve predic-

tions of heavy precipitation over hilly terrain. The project IBK-

COPS is the Innsbruck contribution to this international effort.

The goal is to quantify the flow and precipitation pattern over

orography during convective precipitation events. The target

area of the investigation is the Schwarzwald region in Germany.

During the COPS field campaign in summer 2007, the Institute

of Meteorology and Geophysics of the University of Innsbruck

(IMGI) deployed several surface instruments, e.g. their so-called

MOMAA station network consisting of ten automatic weather

Leitung: Gohm, AlexanderMitarbeiterInnen: Hölzl, Simon; Schüller, Felix; Draxl, CarolineFinanziert durch: National Center for Atmospheric Science (NCAS)Laufzeit: 2007 Kooperationspartner: University of LeedsWeiterführende Informationen: http://www.cops2007.dehttp://www.see.leeds.ac.uk/research/ias/clouds/current/uk-cops.htm

10 Mixing height evaluation over an urban area

Im Rahmen von MIHUA werden die Zusammenhänge von

Feinstaubkonzentrationen und Wetterbedingungen oberhalb

des Stadtgebietes von Innsbruck näher untersucht. Dazu wur-

den während des Winters 2007/2008 kombinierte Messungen

von Meteorologie und Schadstoffen (PM10) im Bereich Ölberg

initiiert. Die Analysen betreffen vor allem die Fragen, wie oft die

Mischungsschichthöhe über bzw. unter dieser Station liegt, ob

diese über der Stadt mächtiger als über weniger dicht besiedel-

tem Gebiet ist, wie groß der Unterschied der Feinstaubbelastung

am Ölberg zur Stadt ist und wie die Mischungsschichthöhe mit

der Stabilität zwischen Innsbruck und dem Ölberg, der Windge-

schwindigkeit bzw. der Einstrahlung korreliert. Als Vergleichswerte

in der Stadt dienen die Immissionsmessstellen des Landes Tirol

und Daten der Wetterstation des Institutes für Meteorologie und

Geophysik.

Leitung: Griesser, Esther MitarbeiterInnen: Vergeiner, Johannes; Obleitner, FriedrichFinanziert durch: Förderbeiträge - Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 01.01.2007- 31.12.2007Kooperationspartner: Tiroler Landesregierung, Abt. Waldschutz

11 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Mullwitzkees im Nationalpark Hohe Tauern mit-tels glaziologischer Methoden für den Projektzeitraum 2006 - 2010 (Mullwitzkees)

Ziel des Projektes ist die Messung der Massenbilanz und lokaler

Klimaparameter am Mullwitzkees. Bestehende Messprogramme

konzentrieren sich auf die Nordseite der Alpen; eine Massenbi-

lanzreihe eines Gletschers auf der Alpensüdseite erweitert die

Datengrundlage für zukünftige Modellrechnungen zur Ausdeh-

nung der Gletscher in verschiedenen Klimaszenarios im Rahmen

anderer nationaler und internationaler Forschungsprojekte.

Leitung: Kuhn, Michael MitarbeiterInnen: Lang, JosefFinanziert durch: Nationalpark Hohe Tauern, Hydrographischer Dienst der Abteilung Wasserwirtschaft des Amtes der Tiroler Lan-desregierungLaufzeit: 01.07.2006 - 31.12.2011Kooperationspartner: Nationalpark Hohe Tauern, Hydrographischer Dienst der Abteilung Wasserwirtschaft des Amtes der Tiroler Landesregierung

stations. IMGI’s infrastructure enhanced the station network

operated by the National Centre for Atmospheric Science (NCAS)

and the University of Leeds, both from UK.

Laufende Forschungsprojekte

Page 149: Fakultätsbericht

149

13 Messung der Massenbilanz von Hintereisferner, Kesselwandferner und Jamtalferner

Im Zuge dieses Forschungsprojekts werden jährliche Messungen

der Winter- und Jahreswerte der Massenbilanzen der drei Glet-

scher mit der direkten glaziologischen Methode seit 1952 durch-

geführt; die Messreihe zählt zu den längsten weltweit. Hierbei

wird die geodätische Methode angewendet: acht terrestrische

und aerophotogrammetrische Aufnahmen, beginnend mit der

Karte des Hintereisferners von 1894, jährliche Laserscans vom

Flugzeug seit 2001. Es werden jährliche Geschwindigkeitsmes-

sungen seit 1894 durchgeführt. Dafür stehen in Betrieb: eine

Wetterstation in Vent, ein Niederschlagsmessnetz im Rofental

seit 1952, zwei automatische Wetterstationen auf dem Hintereis-

ferner seit 2003. Weiters werden Energie- und Massenhaushalt

sowie der Wasserkreislauf modelliert.

Leitung: Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Markl, Gerhard; Fischer, Andrea; Obleitner, Fried-rich; Schneider, HeraltFinanziert durch: Hydrographischer Dienst der Tiroler Landesregie-rungLaufzeit: seit 1894 bzw. 1952 laufendKooperationspartner: Kommission für Geophysikalische For-schungen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissen-schaften, Institut für Mathematik und Institut für Geographie der Universität Innsbruck.

14 Glowa-Danube, Teilprojekt Glaziologie

Im Glowa – Danube – Projekt wird die Wasserbilanz des Einzugsgebiets

der Donau oberhalb von Passau (incl. Inn und Salzach) in einem 1 km

Netz von 73.000 km2 Gesamtfläche modelliert. Dabei werden die Kom-

ponenten der Wasserbilanz, der meteorologische Input, Böden, Vege-

tation und die Rückkopplung von Wasserverbrauchern, politischen und

wirtschaftlichen Entscheidungen modelliert. Das Teilprojekt Glaziologie

berechnet den Auf- und Abbau der Schneedecke im Ein-Stunden-Takt

und modelliert die Reaktionen der Gletscher auf Klimaänderungen.

Leitung: Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Weber, MarkusFinanziert durch: Deutsches Bundesministerium für Bildung und For-schung (BMBF)Laufzeit: 01.03.2004 - 31.07.2010Kooperationspartner: Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften; ca. 10 Institute an deutschen Uni-versitäten

12 Betreuung Temperaturprofilmessung bei Radfeld

Das Projekt dient der Erfassung von vertikalen Temperaturprofi-

len im Inntal. Die von der Fa. Oekoscience bzw. von der Tiroler

Landesregierung in Auftrag gegebenen Messungen werden an

insgesamt sieben Standorten entlang eines bewaldeten und

schattseitigen Hanges im Bereich Radfeld durchgeführt. Im Rah-

men der von Mitarbeitern des Institutes für Meteorologie und

Geophysik der Universität Innsbruck durchgeführten Messungen

werden spezielle Sensoren in monatlichen Abständen auf ihre

Funktionalität überprüft und die ausgelesen Daten an den

Auftraggeber weitergegeben. Die gewonnenen Daten liefern

erweiterte Kenntnisse über die Feinstruktur der Talatmosphäre

Leitung: Kuhn, Michael; Obleitner, FriedrichMitarbeiterInnen: Morak, Simone; Strobl, AntonFinanziert durch: Oekoscience AG, Chur, SchweizLaufzeit: 01.07.2006 - 31.05.2011

und dienen der Entwicklung von Algorithmen zur Steuerung von

Verkehrsbeeinflussungsanlagen. In diesem Zusammenhang sind

winterliche Inversionswetterlagen und die damit verbundenen

hohen Konzentrationen von Luftschadstoffen von besonderem

Interesse.

Laufende Forschungsprojekte

Page 150: Fakultätsbericht

150

15 Regionale Folgen des Klimawandels - Energiewirtschaft (Klimawandel)

Mögliche, durch den Klimawandel induzierte Änderungen des

Abflussverhaltens in vergletscherten und unvergletscherten

alpinen Einzugsgebieten mit Speicherkraftwerken wurden an-

hand des hydrometeorologischen Modells OEZ untersucht. Das

Modell wurde an 12 Einzugsgebiete in den Stubaier und Ötztaler

Alpen für den mittleren Zustand unterschiedlicher Perioden

innerhalb des Zeitraumes 1982-2003 erfolgreich angepasst. Die

Pegel Gepatschalm, St. Leonhard im Pitztal, Vent-Rofenache,

Vent-Niedertal, Obergurgl, Tumpen und die Wasserfassungen

Radurschl, Tschey, Alpein, Fernau-Lüsens, Kraspes und Horlach

waren Ziel der Untersuchungen. Die Analysen von Flächen- und

Höhenänderungen des größten Gletschers Gepatschferner und

der benachbarten Gletscher im Einzugsgebiet Vent-Rofenache

in der Periode 1969 bis 1997 zeigen Flächenänderungen mit

räumlich sehr inhomogenen Mustern. Eisdickenmessungen

aus den Jahren 1996 und 1997 weisen selbst im niedrigen

Zungenbereich des Gepatschferners noch Werte von über 100

m Eis auf, wohingegen der Gletscher Hintereisferner nur mehr

eine Zungendicke von weniger als 30 m zeigt. Die zukünftige

Leitung: Kuhn, MichaelMitarbeiterInnen: Olefs, MarcFinanzierende Institutionen: AlpSLaufzeit: 01.01.2007 – 30.06.2008

Gletscherflächenänderung entzieht sich somit einer einfachen

Modellierung. Ein Klimaszenario mit wärmeren, trockeneren

Sommern und geringfügig wärmeren, niederschlagsreicheren

Wintern (basierend auf IPCC 2007) wurde auf verschiedene Ein-

zugsgebiete angewendet. In den stark vergletscherten und hoch

gelegenen EZG Gepatschalm, Rofenache, Niedertal, Obergurgl

und Alpein bewirkt das Szenario eine Erhöhung des Gesamt-

abflusses zwischen 28% (Alpein) und 39% (Vent-Rofenache)

durch die stärkere Schmelze von Gletschereis, der Beitrag der

Gletscherschmelze am Gesamtabfluss steigt bis auf 39% im

EZG Gepatschalm. In den tiefer gelegenen, leicht bis gar nicht

vergletscherten Einzugsgebieten verändert sich die Jahressumme

des Abflusses weniger stark bis gar nicht, dafür gibt es mehr

Winterwasser und eine niedrigere Schmelzwasserspitze.

16 Modellierung von Schnee und Eis im Wasserkreislauf der Ötztaler Alpen

Im Projekt „Modellierung von Schnee und Eis im Wasserkreislauf

der Ötztaler Alpen“, das durch den Tiroler Wissenschaftsfonds

finanziert wurde, ging es um die Modellierung des Abflusses

aus verschiedenen Ötztaler Einzugsgebieten. Es war eine kleine

Ergänzung zum großen GLOWA Danube Projekt, in dem der

Wasserhaushalt des Einzugsgebiets der Donau beim Pegel Ach-

leiten (am Zusammenfluss von Donau und Inn) auf einem 1 km

Grid mit stündlicher Auflösung simuliert wurden. Da die meisten

Gletscher in diesem Modell sub-grid-scalig bleiben waren neue

Leitung: Kuhn, MichaelFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 01.02.2005 - 30.09.2008

parametrisierungen notwendig, die im kleinen Maßstab, zum

Beispiel mit dem OEZ Modell, dass 100 m Höhenbereiche auflöst,

oder mit punktweisen Bilanzen zu verifizieren. Damit wurde die

Parametrisierung der Gletscherschmelze im großen Maßstab des

Glowa Modells erheblich verbessert.

Laufende Forschungsprojekte

Page 151: Fakultätsbericht

151

17 Untersuchung von Klima und Massenhaushalt am Hallstätter Gletscher

Das Projekt am Hallstätter Gletscher liefert einen Beitrag zum

Verständnis der Beziehung zwischen Massenbilanz und Klima

eines Gletschers in den nördlichen Kalkalpen. Die Massenbilanz

ist die Menge des Wassers, das pro Jahr am Hallstätter Gletscher

abschmilzt oder in Form von Schnee und Eis gespeichert wird.

Zusammen mit lokalen Klimadaten wie Temperatur und Nieder-

schlag bildet die Massenbilanzmessung eine Grundlage für die

Erstellung von Modellen, die das Verhalten der Gletscher in ver-

schiedenen Klimaszenarios beschreiben können. Ergebnis ist ein

Leitung: Kuhn, Michael MitarbeiterInnen: Lang, JosefFinanziert durch: OÖ Landesregierung (BMBF)Laufzeit: 01.06.2006 - 01.07.2011Kooperationspartner: Fa. Blueskywetter

jährlicher Bericht über den Massenhaushalt und das lokale Klima

des Hallstätter Gletschers und eine Dokumentation historischer

Daten.

18 Eurasian glacier recession and environmental warming, a zonal comparison study (EGREW)

Alpine type glaciers show a strong reaction to observed climatic

changes worldwide. In most areas glaciers retreated considerab-

ly, while the global mean temperature increased by about 0.6°C.

For many regions in continental Asia melt-water from glaciers is

an important source during dry periods. A comparison between

well studied glaciers in the Alps and the glacier evolution along

the Eurasian mountains from the Alps to Southern Siberia will

provide a new insight into the influence of climatic conditions

on glaciation.

For most regions historic data are available which will be com-

bined with modern field observations and remote sensing data to

determine changes in the glacier systems during the last 30–40

years, with a focus on the development of supraglacial debris

cover. The comparison of all regions allows a conclusion on the

overall conditions of the regional ice cover and its potential

future development.

Leitung: Lambrecht, Astrid Finanziert durch: Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW)Laufzeit: 2007 – 2009Kooperationspartner: Dr. Wilfried Hagg, Lehrstuhl für Geographie und Landschaftsökologie, Ludwig-Maximilians-Universität Mün-chen; Dr. Christoph Mayer, Kommission für Glaziologie, Bayerische Akademie der Wissenschaften; Prof. Gleb Glazirin, Hydrometeoro-logical Research Institute, Taskent, Uzbekistan; Prof. Claudio Smira-glia, Department of Earth Sciences ‚Ardito Desio‘, Universitá degli Studi, Milan; Prof. Michael Kuhn, Institut für Meteorologie und Ge-ophysik, Universität Innsbruck

Laufende Forschungsprojekte

Page 152: Fakultätsbericht

152

19 Wetterlagenabhängigkeit von Wind und Luftdruck im Inntal (WELAWIN)

The system of day-time upslope and upvalley winds and noctur-

nal downslope and downvalley winds modulates the exchange

of air within a valley. In a deep valley like the Inn Valley, such

air mass exchange is crucial for good air quality. While valley

wind systems are normally studied when no other “disturbing”

weather systems are present, this study looks at the influence of

such larger-scale disturbing systems on the valley wind.

Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiter: Nicoladoni, OliverFinanziert durch: Aktion D. SwarovskiLaufzeit: 01.10.2008 - 28.02.2009

20 Vorstudie zur Dimensionierung eines Pumpspeichers zur Bereitstellung von Ausgleichsenergie unter Verwendung probabilistischer Vorhersagedaten und klimatologischer Daten, bezogen rein auf Windenergie (Windenergiespeicherung)

The production of electricity from wind energy varies strongly

with weather conditions. One possible solution to balance power

requirements better is to use excess wind energy to pump water

up into a reservoir. When demand increases the water is released

to produce hydroelectric power. Given a set of wind parks in eas-

tern Austria, the ideal storage capacity for such a reservoir had

to be determined to smoothen the weather-induced variations in

electricity production.

Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiter: Kolar, GuntherFinanziert durch: Innovationsscheck EnergiewerkstattLaufzeit: 01.10.2008 - 28-02.2009

Turbinen & Reservoir

Laufende Forschungsprojekte

Page 153: Fakultätsbericht

153

21 Austrian Grid: Grid Computing Infrastruktur Initiative für Österreich (Austrian Grid II)

Rechenleistung aus der Steckdose, analog wie Strom aus der

Steckdose: um dieses mittelfristige Ziel zu erreichen, gibt es ei-

nen Zusammenschluss von österreichischen Informatikinstituten

und Anwendern. Wir verwenden ein Wettervorhersagemodell,

testen ob und wie es auf (fast) beliebigen Rechnern im Netz läuft

und rechnen vergangene Starkniederschlagsereignisse mit feiner

räumlicher und zeitlicher Auflösung nach. Die Abwicklung der

Rechenjobs, z.B. die Verteilung auf freie Rechner im Netz, erfolgt

automatisch.

Leitung: Mayr, GeorgFinanziert durch: Bundesministerium für Wissenschaft und For-schung (BM.W_F)Laufzeit: 01.07.2007 - 31.10.2009

22 A-TREX

Das ATREX Projekt ist der österreichische Beitrag zum inter-

nationalen Projekt Terrain-induced Rotor Experiment, dessen

Feldmesskampagne im März und April 2006 im kalifornischen

Owens Valley östlich der Sierra Nevada stattgefunden hat. Die

Beteiligung von ATREX an der Kampagne lag in der Betreibung

einer mobilen Wetterstation (Weatherstation on Wheels (WOW),

um den ‚Fußabdruck‘ der atmosphärischen Strömung bei

Föhnstürmen und der damit verbundenen Rotoren, Strömungs-

ablösung, Wakes, Gap Jets und atmosphärischen Sprünge zu

erfassen. Die Auswertung dieser Messdaten einerseits und die

Entwicklung eines Algorithmus zur Bestimmung des 3D Wind-

feldes aus Dual Doppler Lidar Messungen andererseits sollen zu

Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiterInnen: Drechsel, Susanne (PhD); Raab Thomas (PhD)Finanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF) Laufzeit: 01.04.2006 - 31.03.2009

einem besseren Verständnis von Föhn und seinen Begleitphäno-

menen führen. Studien sollen im Weiteren zeigen, ob und unter

welchen Umständen die hydraulische Theorie zutrifft, und wie

die - besonders für den Flugverkehr gefährlichen - atmosphä-

rischen Sprünge funktionieren.

23 UVP Brennerbasistunnel

Der “Brennerbasistunnel” ist als Eisenbahntunnel zwischen Inns-

bruck und Franzensfeste geplant. Das österreichische Bundesmi-

nisterium für Verkehr, Innovation und Technologie und das Amt

der Tiroler Landesregierung baten um Beurteilung der immissions-

klimatologischen Aspekte des zur Umweltverträglichkeitsprüfung

eingereichten Vorhabens. Die Ausbreitung von Schadstoffen war

in diesem Projekt in der teils mehrjährigen Bauphase im Bereich

von Deponien und Zugangsstollen zu untersuchen.

Leitung: Mayr, GeorgFinanziert durch: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und TechnologieLaufzeit: 26.02.2004 - 28.04.2009

Laufende Forschungsprojekte

Page 154: Fakultätsbericht

154

24 Optimizing radar-derived analyses and modeled forecasts of precitpitation over Alpine terrain with a network of portable automatic weather stations (OPTIMAL)

Hauptziel des Projektes ist die räumlich und zeitlich hochaufge-

löste Messung von Niederschlag und anderen meteorologischen

Parametern im alpinen Gelände. Diese Daten dienen erstens

zur Verifikation von Algorithmen zur Berechnung von Nieder-

schlagsintensitäten aus Radarreflektivitäten und zweitens zur

unabhängigen Verifikation von Niederschlagsprodukten, die

aus einer Kombination von Radardaten und Niederschlagsdaten

eines Routinemessnetzes erstellt werden.

Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiterInnen: Gohm, Alexander; Hölzl, SimonFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 20.06.2007 – 19.08.2008Kooperationspartner: University of Leeds

25 Austrian Updatable Model Output Statistics (A-UMOS)

Numerical weather prediction models compute the future state

of the weather in grid boxes that are several kilometers long and

dozens to hundreds of meters deep. Consequently, the earth-

atmosphere system represented in the computer is a smoothed

and approximated version of the real system. To correct for

this approximation, the output from these computer models is

post-processed using several years worth of measurements and

observations at weather stations. Since the computer models

keep being refined, an easy way to adapt the statistical relations

in the post-processing has to be found. Such a statistical post-

Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiter: Schüller, Felix; Vergeiner, Johannes; Stauffer, RetoFinanziert durch: Zentralanstalt für Meteorologie und GeodynamikLaufzeit: 01.07.2008 - 31.07.2010

processing scheme is being developed for all weather stations in

Austria and selected stations over most of Europe.

26 Integrated Project to Evaluate Impacts of Global Change on European Freshwater Ecosystems (EURO-LIMPACS)

Freshwater ecosystems, already under stress from land-use change

and pollution, now face additional pressures from climate change,

directly and through interaction with other drivers of change. Euro-

limpacs is concerned with the science required to understand and

manage the ecological consequences of these interactions. The

Project integrates river, lake and wetland ecosystem science at the

catchment scale. It focuses on the key drivers of aquatic ecosystem

change (land-use, nutrients, acid deposition and toxic substances)

and examines their interactions with global, especially climate,

change using time-series analysis, space-for-time substitution,

palaeolimnology, experiments and process modelling. A unified

system of ecological indicators for monitoring freshwater ecosy-

stem health and new methods for defining reference conditions

and restoration strategies will also be developed.

Leitung: Nickus, UlrikeMitarbeiterInnen: Thies, Hansjörg (Institut für Ökologie)Laufzeit: 01.02.2004 - 31.10.2009Kooperationspartner: University College London; Environmental Change Research Centre (ECRC); National Environmental Research Institute, Department of Freshwater Ecology; University of Duisburg-Essen, Centre for Microscale Ecosystem, Institute of Hydrobiology, Essen; University of Reading, Aquatic Environments Research Centre (AERC); ALTERRA Green World Research, Team of Freshwater Ecolo-gy, Wageningen; Centre for Ecology and Hydrology; NERC Walling-ford, NERC; u.v.m.Weiterführende Informationen: http://www.eurolimpacs.ucl.ac.uk/

Laufende Forschungsprojekte

Page 155: Fakultätsbericht

155

27 Schadstoffmessungen im Talquerschnitt Schwaz, Winter 2007/2008 (Schadstoffmessungen Schwaz)

Im Rahmen dieses Projektes wird während des Zeitraumes

Dezember 2007 bis März 2008 die winterliche Verteilung von

Luftschadstoffen (Stickoxide und Feinstaub) im Talquerschnitt bei

Schwaz untersucht. Von besonderem Interesse sind dabei die ho-

rizontale und vertikale Feinstruktur von Inversionen entlang des

Talquerschnitts und deren Einfluss auf die Schadstoffsitutation.

Weiters werden die kleinräumigen Gradienten im Umfeld von

Routinemessstationen und deren Zusammenhänge mit den

regionalen Wetter- und Verkehrsverhältnissen näher untersucht.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Vergleich der Verhältnisse

in den Wintern 2005/06 und 2007/08.

Leitung: Obleitner, FriedrichMitarbeiterInnen: Gurgiser, W.; Bilgeri, F.; Karner, F.; Ruille, B.Finanziert durch: Stadt Schwaz, Gemeinde Vomp, Alpenverein, TransitforumLaufzeit: 01.12.2007 - 30.10.2009Kooperationspartner: Institut für Meteorologie und Klimaforschung, Atmosphärische Umweltforschung; Forschungszentrum Karlsruhe GmbH; Tiroler Landesregierung, Abt. WaldschutzWeiterführende Informationen: Das Projekt steht in engem Zusammen-hang mit ALPNAP (www.alpnap.org)

28 ARCFAC V 2007: Automatic Weather Stations (ARCFAC)

KAWS provides logistic support to maintain a network of automatic

weather stations at the Kongsvegen glacier during the period spring

2007 until spring 2008. The main purpose of this effort is to gather

basic meteorological information along the flow line of the glacier

which is relevant for investigation of the mass and energy balance

of Arctic glaciers. These investigations also contribute to Svalbard

environmental monitoring, they provide remote sensing ground

truth data, they provide a basis for atmospheric boundary layer

studies and they are used by other IPY related activities in the area.

Leitung: Obleitner, FriedrichMitarbeiter: Karner, Florian; Krismer, Thomas; Nuuth, Chris; Kohler, Jack Finanziert durch: European Centre for Arctic Environmental Re-search; ESF-Research Infrastructures Action of the European Com-munity FP6 Laufzeit: 2007 - 2008Kooperationspartner: Norwegian Polar Institute, Tromsø; Depart-ment for Physical Geography, Oslo University; Stockholm University, Sweden; Alfred Wegener Institut for Polar Research, BremerhavenWeiterführende Informationen: http://arcfac.npolar.no/

Laufende Forschungsprojekte

Page 156: Fakultätsbericht

156

30 Umweltverträglichkeitsprüfung GDK Klagenfurt

Am Stadtrand von Klagenfurt soll ein großes kombiniertes Gas-

kraftwerk zur Stromproduktion und Fernwärmeerzeugung er-

richtet werden. Vom Amt der Kärntner Landesregierung wurden

wir gebeten, bei der Prüfung der Umweltverträglichkeit dieses

Vorhabens die Ausbreitung von Schadstoffen aus der Anlage

und den möglichen Einfluss des Kraftwerks auf das lokale Klima,

z.B. durch häufigeren Hochnebel zu beurteilen.

Leitung: Mayr, GeorgMitarbeiterInnen: Vergeiner, Johannes; Drechsel, SusanneFinanziert durch: Amt der Kärtner LandesregierungLaufzeit: 2006 - 2010

29 Monitoring and Minimisation of Traffic-Induced Noise and Air Pollution Along Major Alpine Trans-port Routes - InterregIIIB (ALPNAP)

ALPNAP ist ein internationales Projekt zur Untersuchung von

Lärm und Luftverschmutzung durch den Verkehr entlang der Al-

pentransit-Routen. Es vereint Experten auf dem Gebiet der Mete-

orologie, Schadstoff- und Lärmausbreitung und entsprechender

Gesundheitsauswirkungen. Die Ergebnisse sollen internationale

und nationale Entscheidungsträger unterstützen. Das Institut

für Meteorologie und Geophysik der Universität Innsbruck

trägt vor allem auf dem Gebiet der Gebirgsmeteorologie,

Schadstoffausbreitung und Klimatologie bei. Es werden ent-

sprechende Messungen und Modellsimulationen durchgeführt,

insbesondere im Unterinntal und hinsichtlich besserer Kenntnis

der kleinräumigen Verteilung von Stickoxiden und Feinstaub

in Abhängigkeit von meteorologischen und topographischen

Faktoren. Andererseits wird für ausgesuchte Standorte entlang

der Brenner-Transitroute ein statistisches Diagnose- und Vorher-

sagemodell von Schadstoffkonzentrationen entwickelt. Dieses

soll operationell eingesetzt werden und u.a. die quantitative

Beurteilung und Steuerung verkehrsbezogener Maßnahmen zur

Leitung: Obleitner, Friedrich (Innsbrucker Arbeitsgruppe); Heimann, Dietrich (Lead Partner, DLR, Institut für Physik der Atmosphäre, Oberpfaffen hofen, Deutschland)MitarbeiterInnen: Grießer, Esther; Vergeiner, JohannesFinanziert durch: EU (INTERREG III B Alpenraumprogramm); Tiroler Landesregierung; Universität InnsbruckLaufzeit: 2005 - 2007Kooperationspartner: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institut für Physik der Atmosphäre, Oberpfaffenhofen; Forschungs-zentrum Karlsruhe, Institut für Meteorologie und Klimaforschung und Atmosphärische Umweltforschung, Garmisch-Partenkirchen; Universität für Bodenkultur, Institut für Meteorologie, Wien; Tech-nische Universität Graz, Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Thermodynamik, Graz; Universität Innsbruck, Institut für Me-teorologie und Geophysik, Innsbruck; Medizinische Universität In-nsbruck; u.v.m.Weiterführende Informationen: http://www.alpnap.org; http://imgi.uibk.ac.at/alpnap/index.html

Verringerung von Schadstoffbelastungen ermöglichen.

Laufende Forschungsprojekte

Page 157: Fakultätsbericht

157

31 DML-Niederschlag und Interpretation von EPICA-Eisbohrkernen (DML-Niederschlag und Interpreta-tion von EPICA-Eisbohrkernen)

Um mögliche Klimaänderungen beurteilen zu können, ist ein

grundlegendes Verständnis des Klimas der Vergangenheit

unabdingbare Voraussetzung. Wertvolle Informationen über ver-

gangene Klimate liefern uns Eisbohrkerne, die in den großen Eis-

schilden Grönlands und der Antarktis erbohrt werden. Besonders

von zwei im Rahmen von EPICA (European Project for Ice Coring

in Antarctica) in der Antarktis gezogenen Kernen erwarten wir

uns neue Erkenntnisse. Aus verschiedenen physikalischen und

chemischen Parametern, die am Eiskern gemessen werden, kann

man Informationen über das Paläoklima ableiten. Da diese Pa-

rameter aber von den meteorologischen Bedingungen während

des Niederschlags, der ja letztendlich das Eis bildet, abhängig

sind, ist es wichtig, die komplexen atmosphärischen Vorgänge

während der Niederschlagsbildung genau zu kennen. Das Pro-

jekt untersucht die meteorologischen Prozesse, deren Kenntnis

Leitung: Schlosser, ElisabethFinanziert durch: Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.03.2007 – 29.02.2012Kooperationspartner: National Center for Atmospheric Research (NCAR), Boulder, USA; Norwegian Polar Institute (NPI), Tromsø, Norway; Alfred-Wegener-Institut (AWI), Bremerhaven, Deutschland

für eine korrekte Interpretation der Bohrkerndaten notwendig

ist, mit Hilfe eines zirkumpolaren mesoskaligen Atmosphären-

modells sowie eines umfangreichen Datensatzes von Firnkernen

aus dem Gebiet Dronning Maud-Land.

EPICA Eisbohrkern EPICA Eisbohrkern

Laufende Forschungsprojekte

Page 158: Fakultätsbericht

158

32 FERMAP-PILOT: Effects of climate change on terrestrial and fresh-water ecosystems in Greenland

FERMAP-PILOT is designed as a basic study of the Joint Austrian

Polar Research Programme. FERMAP in the framework of the

International Polar Year 2007/2008 (IPY). The project focuses on

the functioning and relation of terrestrial and freshwater eco-

systems including glaciers, barren and vegetated land, streams,

ponds and sea margins. It investigates glacier fluctuations in

NE-Greenland, signals of atmospheric deposition in snow and

ice and the biogeochemistry of high arctic ecosystems. The two

years project is run to set the baseline for long-term studies on

the impact of climate change on high arctic ecosystems.

Leitung: Nickus, UlrikeMitarbeiter: Abermann, Jakob; Olefs, Marc; Kuhn, MichaelFinanziert durch: Österreichische Akademie der WissenschaftenLaufzeit: 2007-2008Kooperationspartner: Zentralanstalt für Meteorologie und Ge-odynamik, Universität Wien; Institut für Ökologie, Universität Innsbruck

Temperaturlogger Geräte zur Schneeprobenahme

Laufende Forschungsprojekte

Page 159: Fakultätsbericht

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33 Wissenschaftliche Vorbereitung für CoReH2O – ein neuer Satellit zur Messung der globalen Schnee- und Eisvorräte

CoReH2O steht für „COld REgions Hydrology High-resolution

Observatory“, eine Satellitenmission zur Messung der globalen

Schnee- und Eisvorräte. Diese Satellitenmission wurde im Jahre

2005 im Rahmen einer Ausschreibung der ESA von einem inter-

nationalen Wissenschaftsteam unter der Leitung von H. Rott vor-

geschlagen. Nach zwei erfolgreichen Evaluierungen wurde der

Satellit im Januar 2009 für „Phase A“ ausgewählt, das bedeutet

umfassende wissenschaftliche und technische Studien zur Vor-

Leitung: Rott, HelmutLaufzeit: 2009-2012Kooperationspartner: European Space Agency (ESA), NASA-JPL, NOAA-NOHRSC, Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR), Finnisches Meteorologisches Institut (FMI), Meteo France, Universi-tät Waterloo (Kanada), Universität Edinburgh (UK), IFAC-CNR (Flo-renz), NORUT IT Tromsö (Norwegen), ENVEO IT (Innsbruck)Weiterführende Informationen:http://www.esa.int/esaCP/SEMHLHCDNRF_Austria_0.html

bereitung der Mission. Im Rahmen des Projekts werden Arbeiten

zur wissenschaftlichen Vorbereitung der Mission durchgeführt,

mit Schwerpunkten auf der Entwicklung von Verfahren zur

Ableitung von Schnee- und Eisparametern aus Radarmessungen,

der Assimilation der Satellitenmessungen in hydrologischen und

meteorologischen Modellen, und Feldexperimenten. Primäres Ziel

der CoReH2O-Mission ist die räumlich detaillierte Erfassung des

Wasseräquivalents der globalen Schneedecke und der Schnee-

Akkumulation auf Gletschern. Die Messungen werden mit einem

Synthetik-Apertur-Radarsystem (SAR) durchgeführt, das in zwei

Frequenzen (X- und Ku-Band) bei jeweils zwei Polarisationen

arbeitet.

Konzept des CoReH2O Satelliten mit Parabolantenne des Radars

34 Wasserausbrüche und Hydraulik isländischer Gletscher

Das Projekt befasst sich mit dem hydraulischen Verhalten tem-

perierter Gletscher und dessen Einfluss auf Gletscherbewegung.

Die Untersuchungen werden auf Auslassgletschern der Eiskappe

Vatnajökull in Island durchgeführt, die von subglazialem Vulka-

nismus beeinflusst sind. Grundlage der Untersuchungen sind

interferometrische Analysen der Eisbewegung basierend auf

Daten der Satelliten ERS-1, ERS-2 und TerraSAR-X, ergänzt durch

glaziologische Feldmessungen an einzelnen Punkten der Glet-

scher und numerischer Modellierung der Eisdynamik. Die Unter-

suchungen weisen darauf hin, dass das sub- und intra-glaziale

Abflusssystem unterschiedliche Zustände annehmen kann, die

das Fließverhalten des Eises wesentlich beeinflussen. So konnte

z.B. nachgewiesen werden, dass die großflächige Beschleunigung

Leitung: Rott, HelmutLaufzeit: 2006-2011Mitarbeiter: Magnússon, EyjólfurKooperationspartner: Institute of Earth Sciences, University of Ice-land (Reykjavik), Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR), ENVEO IT (Innsbruck), European Space Agency (ESA)

von Gletschern in frühen Phasen subglazialer Wasserausbrüche

(Jökulhlaup) darauf zurück zu führen ist, dass der Wasserdruck im

Gletscher ansteigt und die Wassermassen nicht nur in den Stollen

abfließen, sonder sich bereits in der Frühphase der Jökulhlaups

flächenhaft zwischen Eis und Untergrund ausbreiten.

Laufende Forschungsprojekte

Page 160: Fakultätsbericht

160

35 Instabilität der Gletscher im Bereich des Larsen Schelfeises, antarktische Halbinsel

Auf Grund starker regionaler Klimaerwärmung befinden sich die

Eismassen an der nördlichen antarktischen Halbinsel seit einigen

Jahrzehnten im Rückzug. Während er Rückzugsphase ereigneten

Leitung: Rott, HelmutLaufzeit: 2007-2011Kooperationspartner: Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt (DLR), ENVEO IT (Innsbruck), European Space Agency (ESA)

sich zwei besonders markante Ereignisse, der Zerfall der zwei

nördlichen Abschnitte des Larsen Schelfeises jeweils innerhalb

weniger Tage in den Jahren 1995 und 2002. Während sich der

Zerfall von Schelfeis nicht auf den Meeresspiegel auswirkt, ist der

indirekte Einfluss auf die Stabilität der zufließenden Gletscher von

großem Interesse, da die Zunahme des Eisexport zum Anstieg des

Meeresspiegels beiträgt. Mittels detaillierter Analysen der Eisbe-

wegung im Zeitraum 1995 bis 2009, basierend auf Daten der

Satelliten ERS-1, ERS-2 und TerraSAR-X, wurde nachgewiesen,

dass sich die Auslassgletscher nach Auflösung der Schelfeismas-

sen erheblich beschleunigten. Das Signal der Beschleunigung

erstreckt sich weit Gletscher aufwärts und bewirkt eine stark

negative Massenbilanz. Die Reaktion der Gletscher auf Rückzug

von Schelfeis ist für die Abschätzung des zukünftigen Verhaltens

der westantarktischen Eismassen von Interesse, die von großen

Schelfeisen umrandet sind.

Interferogramm aus TerraSAR-X Radardaten, 2008/10/13 - 2008/10/24, Mapple Gletscher, antarktische Halbinsel. Einem Farbzyklus (Fringe) auf dem Gletscher entspricht eine Bewegung von 1.5 mm/Tag in Blickrich-

tung des Radarstrahls

Laufende Forschungsprojekte

Page 161: Fakultätsbericht

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Laufende Forschungsprojekte

Page 162: Fakultätsbericht

162

Institut für Mineralogie und Petrographie

Nr. Titel des Projektes

01 Werkstoffe historischer Bauwerke in Tirol

02 Situationsanalyse St. Martin in Kampill

03 Ordnungsphänomene von Ionen in Mineralen - Ordering of Ions in Minerals (ORION) (EuroMinScI)

04 High-pressure Behaviour of Incommensurately Modulated Tellurides and Selenides

05 Phasenrelationen in den Systemen AO-X2O3 (A:Ca, Sr, Ba; X: Al, Ga)

06 MOF-Beads: Funktionalisierbare Nanomaterialien für Analytik und Material-wissenschaften (MOF-Beads)

07 Materialuntersuchungen an Rubin, Cz und Glas (Swaro-Rubin)

08 Analyse von Kohlenstoffschichten (Swaro-Kohlenstoff )

09 Fluide in Erzlagerstätten Tirols (Fluide in Erzlagerstätten)

10 Eigenschaften von Pyroxenen mit 5-fach koordiniertem Si

11 The History of Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas: Impact on Environment and Human Societies (HiMAT)

12 Mineralogical - geochemical survey of historic mining sites (HiMAT)

13 Rohstoffscreening und ausgewählte Hochtemperatur-Untersuchungen an Bindungen für Schleifwerkzeuge (XRD-

Entwicklungsprojekt (neu) (Tyrolit))

14 Geologische Erhebung des IGM Kartenblattes Nr 012 "Schlanders", insbesondere Kartierung, Leitung und Durchführung

der petrographischen, mineralogischen und geochemischen Analysen, Altersdatierungen und Koordinierung der Gelän-

de- und Laborarbeiten sowie Informatisierung der Daten (CARG)

15 Schliffauswertungen (Schliffauswertungen)

16 Die permische Kontaktmetamorphose im Südalpin (S-Tirol)

17 Synthesis, Structure refinement and phase transitions in incommensurately modulated Materials

18 Charakterisierung von polymorphen Arzneistoffen

Laufende Forschungsprojekte

Page 163: Fakultätsbericht

163

01 Werkstoffe historischer Bauwerke in Tirol

Ziel des Projektes ist eine weiterführende Charakterisierung von

Werkstoffen historischer Bauwerke in Tirol und die Analyse von

Schadensproblematiken. Die Arbeiten sind als grundlegender

Schritt zum langfristigen Aufbau einer Material-Datenbank zu

sehen, die als Basis für Restaurierungen und als Hilfsmittel für die

Beantwortung von Fragestellungen im Bereich der Bauforschung

bzw. der Archäologie dienen soll.

An einer Auswahl von Objekten, an denen im Projektzeitraum

grundlegende Untersuchungen und Restaurierungen geplant

sind, werden eine Übersichtsgewinnung und Charakterisierung

der verbauten mineralischen Materialien (Stein, Putz/Mörtel,

Farbpigmente) erstellt. Schwerpunkt liegt auf detaillierten

Putz- und Mörteluntersuchungen mit Hinblick auf die Binde-

mittelzusammensetzung. Darüber hinaus werden spezielle

naturwissenschaftliche Fragestellungen bearbeitet:

Die Wirkung natürlicher hydraulischer Anteile in historischen

Mörteln, Charakter von hydraulischen Phasen nach mehreren

hundert Jahren Standzeit, Phasenbestimmung und Abbindever-

halten von Dolomitkalkmörteln, Verwitterungsanfälligkeit von

Dolomitkalkmörtel durch Bildung von Magnesiumsulfaten unter

SO2-Belastung und schädigende Wirkung von Hydratstufen-

wechseln von Magnesiumsulfaten.

Leitung: Diekamp, Anja Finanziert durch: Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kul-tur (bm:ukk); Land Tirol, Abteilung KulturLaufzeit: 01.02.2009 - 31.01.2012

02 Situationsanalyse St. Martin in Kampill

St. Martin liegt in Kampill in Südtirol, exponiert zwischen

Autobahn und Staatsstraße in der Abluftsschneise des Industrie-

gebietes von Bozen. Die z. T. romanische Kirche mit gotischen

Fresken der Bozner Schule im Innenraum wurde somit während

der letzten 100 Jahre hohen Umweltbelastungen ausgesetzt,

die in Salzbelastungen und Schäden an den Aussenmörteln und

Putzen und den Malereien resultierten.

Es wurden Materialien (Putze, Mörtel, Pigmente) und Schaden-

sprozesse charakterisiert. Die wesentliche Problematik konnte

auf die Reaktion von den verbauten Dolomitkalkmörteln mit SO2

aus der Luftbelastung zu Gips und dem extrem bauschädlichen

Magnesiumsulfat zurückgeführt werden. Die Ergebnisse lieferten

einen Anstoss zu weiteren Untersuchungen zum Einfluss von

SO2 Belastung auf Dolomitkalkmörtel und Phasenwechseln von

Magnesiumsulfaten.

Leitung: Diekamp, Anja Finanziert durch: Autonome Provinz Bozen-SüdtirolLaufzeit: 01.01.2009 - 31.12.2009

Dünnschliff eines Außenputzes, quer zur Oberfläche (rechte Bildsei-te). Ca.1,2 mm tiefe Schädigung des Mörtels aus Dolomitkalk durch

Bildung von Gips und extrem löslichen Magnesiumsulfaten. Die Front der Schädigung ist besonders gut innerhalb des Kalkspatzens (Anrei-

cherung von Bindemittel, markierter Bereich) erkennbar.

Laufende Forschungsprojekte

Page 164: Fakultätsbericht

164

Hoch-Temperatur Elektronenbeugungsaufnahmen eines inkommensu-rabel modulierten Kristalls mit Haupt- und Satellitenreflexen

03 Ordnungsphänomene von Ionen in Mineralen - Ordering of Ions in Minerals (ORION) (EuroMinScI)

families of compounds will serve as model systems to test our

newly developed theoretical approaches.

The theoretical studies will be combined with detailed experimen-

tal investigations concerning natural and synthetic samples of

phlogopites, nephelines, and sulphosalts. The main experimental

technique will be powder and single crystal X-ray diffraction (in-

cluding synchrotron radiation) both under ambient and extreme

conditions. Special importance will be given to the study of mo-

dulated structures, polytypic compounds, and intergrown phases.

The necessary computational tools and software for the treatment

of these problems will be developed. Solid state NMR spectroscopy

will be employed to obtain complementary information on local

environment of ions and the formation of ionic clusters.

The results from the coordinated experimental and theoretical

studies in this project will serve a solid basis for the development

of novel approaches to investigate other types of mineral systems.

The project aims at the elucidation of cationic or anionic order

in minerals and the relation of the degree of ordering to the

formation conditions and thermodynamic history. The main com-

putational aid for the realisation of these studies will be ab-initio

calculations within the framework of density functional theory.

This approach gives information about the energies and elec-

tronic structures of distinct structural configurations from first

principles. As a special tool, the superspace formalism (originally

derived for aperiodic structures) will be used to deduce possible

ordering schemes for the different types of ions. Furthermore,

we will explore the potential of the superspace approach for the

general description of modular structures.

We will focus on three relevant mineralogical questions: F/OH

and Mg/Al ordering in phlogopites, the elucidation of structural

stabilities and polymorphism in nepheline, and the ordering of

cations in the modular structures of sulphosalts. These three

Leitung: Kahlenberg, VolkerMitarbeiterInnen: Vulić, PredragFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), EUROCORESLaufzeit: 15.08.2006 - 14.09.2009Kooperationspartner: Instituto de Cienca de Materiales de Barcelo-na; Universität Bochum; Akademie věd České republiky; University of Copenhagen - Københavns Universitet

Kristallstruktur von Nephelin

Laufende Forschungsprojekte

Page 165: Fakultätsbericht

165

05 Phasenrelationen in den Systemen AO-X2O3 (A:Ca, Sr, Ba; X: Al, Ga)

The double oxides of the systems AO-X2O3 (A:Ca, Sr, Ba; X:Al,

Ga) occur in several technologically important processes. Classical

applications range from sulphate resistant cements to refractories.

Recently, Ca-, Sr- and Ba-aluminates of various compositions have

been intensively studied for the production of a new generation

of persistent luminescence compounds. After doping with Eu2+

the aluminate phosphors show a broad band blue/green emission

characteristic. The lifetime of the luminescence is far beyond the

values of ZnS-based phosphors, the material used so far. Despite

their technological relevance, the AO-X2O3 phase diagrams contain

many uncertainties concerning the melting points, the melting

behaviour of the compounds and the number of existing phases.

Therefore, one research direction of the current proposal entitled

“Structural investigations and crystal chemistry of phases in the

systems AO – X2O3 (A: Ca, Sr, Ba ; X: Al, Ga)” will concentrate on

a more detailed study of the phase relationships at ambient pres-

sure in selected areas of the corresponding phase diagrams. The

primary analytical technique will be X-ray structure determination

from powder data collected on a high-resolution diffractometer.

Further investigations will include solid state NMR, electron mi-

croscopy as well as measurements of the oxygen conductivity at

elevated temperatures using impedance spectroscopy. Secondly,

the project will focus on high pressure synthesis experiments up

to 15 GPa in the alkaline earth aluminate and gallate systems.

Preliminary studies have shown that high pressure can be used

to stabilize new classes of quenchable materials with an unusual

variety of coordination environments for the trivalent cations.

Comparative studies of the corresponding Al- and Ga-compounds

will allow for analyzing the influence of the cation size on the

stability of different structure types. A third direction of the propo-

sal will include in-situ high temperature diffraction studies. From

the literature it is known, that several tetrahedral framework- and

cyclo-aluminates/gallates undergo structural phase transitions

between room temperature and 1000°C. The previously unknown

HT-modifications will be structurally characterized. In summary

one can say, that the proposal will make a significant contribution

to our knowledge of the crystal chemistry of main group elements.

Leitung: Kahlenberg, VolkerMitarbeiterInnen: Lazić, BiljanaFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 2004 - 2008Kooperationspartner: Prof. Dr. Matthias Göbbels, Department of Mineralogy, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Germany; Dr. K. Friese, Dr. A. Grzechnik, Universidad del Pais Vasco, Facultad de Ciencia y Tecnologia, Departemento Fisica Materia Con-densada, 48080 Bilbao, Spain

04 High-pressure Behaviour of Incommensurately Modulated Tellurides and Selenides

Im Rahmen dieses Forschungsprojekts soll das Hochdruckverhalten

modularer und inkommensurabel modulierter Strukturen unter-

sucht werden. Inkommensurabel modulierte Strukturen sind eines

der faszinierendsten Phänomene der Kristallographie. Obwohl

diese Strukturen keine dreidimensionale Periodizität wie normale

Kristalle besitzen, zeigen sie wunderschön gewachsene Kristallflä-

chen und beugen Röntgenstrahlen mit scharfen Beugungsreflexen

wie herkömmliche Kristalle. Um das verstehen und erklären zu

können, benötigt man das mathematische Hilfmittel der höher-

dimensionalen Kristallographie. Vom Studium inkommensurabel

modulierter Telluride, Selenide, Sulphosalze und natürlich vorkom-

mender Mineralien kann man vielversprechende Ergebnisse zum

fundamentalen Verständnis von Festkörpereigenschaften erwarten.

Leitung: Hejny, CliviaFinanziert durch: Leopold-Franzens-Universität Innsbruck - Büro des Vizerektors für Forschung, Nachwuchsfördermittel aus der Nach-wuchsförderung der LFULaufzeit: 01.12.2006 - 31.05.2008

Laufende Forschungsprojekte

Page 166: Fakultätsbericht

166

07 Materialuntersuchungen an Rubin, Cz und Glas (Swaro-Rubin)

Das Projekt untersucht die Effekte verschiedener Schleif- und

Poliermethoden auf die Oberflächen von Rubin und kubischem

Zirkonoxid. Bisher wurden Raman- und Laserinduzierte Lumines-

zenzspektroskopie, Röntgeneinkristall- und Pulverdiffraktometrie

sowie Elektronenstrahlmikrosonde und Rasterkraftmikroskopie

zur Untersuchung der Proben angewendet. Bei den Proben

handelt es sich um Rubinsynthesen nach der Verneuil-Methode

sowie synthetisches, Y-stabilisiertes ZrO2, das in einem Schalen-

schmelzverfahren hergestellt wurde. Diese Proben wurden mit

unterschiedlichen Schleif- und Poliermitteln variabler Korngröße

behandelt. Die Rubinproben wurden parallel und senkecht der

kristallographischen c-Achse sowohl maschinell als auch händisch

geschliffen bzw. poliert.

Konfokale Mikro-Raman-Spektroskopie in Kombination mit einem

Piezo-Autofokus wurde an Rubinproben eingesetzt, um Tiefen-

profile von der Oberfläche bis in 1 µm Tiefe anzufertigen. Dabei

wurden beispielsweise positive und negative Verschiebungen der

R1-Lumineszenzbande, aber auch konstante Position in Abhängig-

keit von unterschiedlichen Schleifkörnungen bei unterschiedlichen

Kristallorientierungen festgestellt. Wir vermuten vermehrtes Auf-

treten von Kristallbaufehlern, z.B. Versetzungen und Stapelfehlern

in den obersten Schichten des Rubins. Ähnliches wurde z.B. bei

geschliffenen und polierten Silizium-Wafern beobachtet [1]. Zur

Überprüfung dieser Hypothesen sind weitere Untersuchungen

mittels hochauflösender TEM-Bilder, Elektronenbeugung und/oder

Elektronen-Energieverlustspektroskopie in Vorbereitung.

[1] Chen L-Q, Zhang X, and Zhang T-Y (2000) Journal of

Materials Research 15:1441-1444.

Leitung: Kahlenberg, Volker; Kaindl, ReinhardMitarbeiterInnen: Weißenbacher, MichaelFinanziert durch: Daniel Swarovski & CoLaufzeit: 03.10.2007 - 30.09.2009

Lineare violette und blaue Bereiche in der Abbildung stellen einige µm breite Kratzer dar, die durch oberflächliche Störungen eines

synthetischen Rubins beim Schleifen entstehen. Dargestellt sind die Halbwertsbreiten der R1-Lumineszenzbande. Die Abbildung wurde

aus mehr als 3000 Einzelmessungen mittels eines Mikro-Raman-Spek-trometers und einem motorisierten X-Y-Tisch erstellt.

06 MOF-Beads: Funktionalisierbare Nanomaterialien für Analytik und Materialwissenschaften (MOF-Beads)

Das trilaterale Kooperationsprojekt soll das Konzept nanostruk-turierter Materialien mit der Möglichkeit verbinden, gleichzeitig Verbundwerkstoffe auf molekularer Basis zu entwickeln.

Leitung: Kahlenberg, Volker; Schottenberger, Herwig; Huck, Chri-stian; Jaitner, PeterMitarbeiterInnen: Lazic, BiljanaFinanziert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (BMWA); Daniel Swarovski & CoLaufzeit: 01.01.2006 - 31.12.2008

Laufende Forschungsprojekte

Page 167: Fakultätsbericht

167

Die roten und gelben Bereiche im Bild sind pyramidenförmige Wachstumsstörungen in der Oberfläche eines synthetischen Dia-manten. Dargestellt ist die Amplitude der sogenannten F2g-Ra-manbande, die in den blauen und violetten Bereichen stark aufge-spalten ist. Dies weist auf die Existenz einer Diamantmodifikation entlang von Korngrenzen, die normalerweise nur bei extrem hohen Drucken oder Schockbeanspruchung auftritt. Die Abbildung wur-de aus mehr als 10000 Einzelmessungen mittels eines Mikro-Ra-man-Spektrometers und einem motorisierten X-Y-Tisch erstellt.

08 Analyse von Kohlenstoffschichten (Swaro-Kohlenstoff )

Dieses Projekt hat die Charakterisierung von durch chemische

Dampfphasenabscheidung (CVD) synthetisch hergestellten

Diamantschichten zum Ziel. Raman- und Laserinduzierte Lumi-

neszenzspektroskopie, Röntgeneinkristall- und Pulverdiffrakto-

metrie sowie Elektronenstrahlmikrosonde und Rasterkraftmi-

kroskopie wurden bisher eingesetzt. Es konnten verschiedenste

Kohlenstoffmodifikationen von amorphem Kohlenstoff bis hin

zu perfekten Diamanteinkristallen festgestellt werden. Die sehr

intensive F2g Raman-Diamantschwingungsmode zweier Proben

zeigte dabei Aufspaltung in drei überlappende Schwingungs-

banden. In Mikro-Raman-spektroskopischen Tiefenprofilen

erhöhte sich sowohl Position als auch Bandenbreite der F2g Mode

von der Oberfläche bis in 5 µm Probentiefe, in einem Fall wurde

ein umgekehrter Trend beobachtet. Ähnlich verhält es sich mit

den Aufspaltungen der F2g Mode, die abhängig von Position

und Tiefe des Laserfokus variiert. [1] beobachteten ähnliche

Aufspaltungen und Verschiebungen in polykristallinen CVD

Diamantschichten und schreiben sie dem Auftreten von defekt-

induzierten, hexagonalen Mikrophasen und stark anisotropen

Stresseffekten entlang von Korngrenzen zu.

Zusammenfassend schließen wir aus den bisherigen Arbeiten

auf komplexe Oberflächenveränderungen durch Bearbeitung

bzw. komplizierte Schichtstrukturen im Nanometermaßstab. Zur

Überprüfung dieser Hypothesen sind weitere Untersuchungen

mittels hochauflösender TEM-Bilder, Elektronenbeugung und/

oder Elektronen-Energieverlustspektroskopie in Vorbereitung.

[1] Rossi MC, Salvatori S, and Galluzzi F (1999) Physica

Status Solidi A: Applied Research 172:97-103.

Leitung: Kahlenberg, Volker; Kaindl, ReinhardMitarbeiterInnen: Perfler, LukasFinanziert durch: Daniel Swarovski & CoLaufzeit:03.10.2007 - 31.03.2009

Laufende Forschungsprojekte

Page 168: Fakultätsbericht

168

09 Fluide in Erzlagerstätten Tirols (Fluide in Erzlagerstätten)

Das Projekt dient zur Untersuchung der in Flüssigkeitsein-

schlüssen erhaltenen fluiden Phase ausgesuchter historischer

Abbaugebiete im größeren Rahmen des Spezialforschungsbe-

reichs „HiMAT – The History of Mining Activities in the Tyrol and

Adjacent Areas“ des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen

Forschung (FWF) in Österreich. Ziele sind die Erkundung histo-

rischer Abbaugebiete in Tirol und angrenzenden Gebieten unter

spezieller Beachtung der Flüssigkeitseinschlüsse. Es ist geplant,

die gesammelten Proben mittels Lichtmikroskopie, Mikrothermo-

metrie und Mikro-Ramanspektroskopie zu untersuchen. Aus den

daraus gewonnenen Daten sollen Rückschlüsse über die Zusam-

mensetzung, Druck, Temperatur und zeitliche Entwicklung der

fluiden Phase innerhalb der Untersuchungsgebiete gewonnen

werden. Diese Daten sollen die mineralogischen, geochemischen

und petrologischen Untersuchungen im Rahmen des HiMAT

Projektes vervollständigen und mit diesen verglichen werden.

Leitung: Kaindl, ReinhardFinanziert durch: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Laufzeit: 01.01.2008 - 31.12.2008Kooperationspartner: Tiroler Wissenschaftsfonds (TWF)Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/

10 Eigenschaften von Pyroxenen mit 5-fach koordiniertem Si

Clinopyroxenes (cpx) are amongst the most important geological

materials in the terrestrial planets. It has long been assumed that

they contain Si exclusively in tetrahedral coordination in spite

of their P-stability to ~18 GPa. This assumption was disproved

by Angel et al. (1988) [Nature 335: 156-158] who presented a

cpx Na(Mg0.5Si0.5)Si2O6 (NaPx) that contains both tetrahedrally

and octahedrally coordinated Si. Its major structural feature is Si

on the M1-sites with a complete ordering of Mg and Si due to

their different ionic radii, resulting in a symmetry reduction from

C2/c to P2/n. The discovery that cpx can accomodate 6-coordina-

ted Si is of fundamental importance for an understanding of the

crystal chemistry of chain silicates at high P and T in particular

and high-P minerals in general. This is because phase transitions

involving a change in Si-coordination from fourfold to sixfold

have significant effects on material properties such as density,

bulk modulus and elastic moduli and, thus, on the P-(T) stability

fields of these phases. In order to understand the crystal chemical

effects of [6]Si-substitution in cpx by studying the structures and

elastic behavior of NaPx and its solid solutions with common

cpx-endmembers (e.g. diopside and jadeite) this project has been

initiated.

Leitung: Konzett, JürgenFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), EinzelprojektLaufzeit:01.08.2005 - 01.08.2008Kooperationspartner: Dan Frost (BGI Bayreuth) Hexion Yang (The University of Arizona, Tucson)

Laufende Forschungsprojekte

Page 169: Fakultätsbericht

169

11 The History of Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas: Impact on Environment and Human Societies

Der Spezialforschungsbereich HiMAT besteht aus insgesamt 14 ein-

zelnen Projektteilen. Er umfasst fünf archäologische Arbeitsgruppen,

fünf naturwissenschaftlich orientierte Arbeitsgruppen, drei Gruppen

aus dem Bereich Geschichte und Germanistik sowie ein Koordinati-

onsprojekt.

1.) Paläoökologisches Analogon

In diesem Analogon werden in erster Linie Fragen zum Einfluss

des Bergbaus auf Natur und Umwelt während der verschiedenen

Bergbauphasen bearbeitet. Dafür wird auf Überreste von Pflanzen

und Tieren zurückgegriffen, die bei den Ausgrabungen der archäolo-

gischen PPs zutage gefördert werden oder die aus speziell zu diesem

Zweck gesammelten Proben stammen, aber auch auf historische

Dokumente, die von den geschichtswissenschaftlichen und germa-

nistischen PPs zur Verfügung gestellt werden.

2.) Sozioökonomisches und kulturelles Analogon

Im Rahmen dieses Analogons geht es darum, zu klären, wie sich der

Bergbau auf die Wirtschaft und die Kultur im Tiroler Raum ausgewirkt

hat. Ebenfalls greift dieses Analogon sowohl auf historische Quellen

als auch auf Funde und Daten der archäologischen und naturwis-

senschaftlichen PPs zurück. Auch mündliche Überlieferungen spielen

hier eine große Rolle. Im Speziellen sollen beispielsweise die Fragen

beantwortet werden, wie sich heutige Namen oder Bräuche und Tradi-

tionen auf den Bergbau zurückführen lassen oder welche Ressourcen

den Bergleuten zur Ernährung zur Verfügung standen. Im Focus dieses

Analogons steht dabei der Bergbau vom Mittelalter bis zur Neuzeit.

3.) Prähistorisch sozioökonomisches Analogon

Die Fragestellungen dieses Analogons ähneln sehr denen des 2.

Analogons, hier wird jedoch im Gegensatz dazu der prähistorische

Bergbau von der mittleren Steinzeit an betrachtet. Bereits ab dieser

frühen Zeit hatte der Bergbau regional eine besondere Bedeutung,

und auch hier gilt es zu klären, mit welchen Techniken und Metho-

den die Bergleute zu Werke gingen, welche Ressourcen zu deren

Ernährung zur Verfügung standen, über welche Wege Erze und

Produkte gehandelt wurden usw. Auch dieses Analogon greift dabei

auf Informationen aus den geschichtlichen und germanistischen,

den archäologischen und den naturwissenschaftlichen PPs zurück.

4.) Datenbasis und Geoinformation

Das Analogon Datenbasis und Geoinformation verfügt über keine

„eigene“ Fragestellung, erfüllt jedoch eine wichtige Funktion für

alle anderen Analoga und die einzelnen PPs. Hier werden sämtliche

Daten aller PPs von Dokumentenfunden in Archiven über Gesteins-

proben aus historischen Minen bis hin zu archäologischen Funden,

Proben von Pflanzenmaterial und Knochen in einer Datenbank

erfasst, wobei wichtige Parameter wie Fundort, Altersdatierung,

usw. vermerkt werden. Mit Hilfe der Datenbank ist nun eine projekt-

teilübergreifende Auswertung aller Funde oder eine gezielte Suche

nach bestimmten Daten zu einem bestimmten Fundort oder einer

bestimmten Zeit möglich.

Weiterhin werden all diese Daten auch mit Hilfe eines Geogra-

phischen Informationssystems (GIS) verortet. Damit können alle

Daten dann auf Landkarten dargestellt werden. Die Liste der mög-

lichen Anwendungen reicht dabei von der Darstellung der genauen

Fundorte einzelner Artefakte innerhalb einer Ausgrabung bis hin

zu einer Übersicht über die regionalen Handelswege von Erzen und

Kupfererzeugnissen.

PP01: Koordination

PP02: Bergbau und Siedlung in Schwaz - Die Entwicklung eines

besonderen Umfeldes während des 15. und 16. Jahrhunderts

PP03: Onomastik im Einflussbereich des Tiroler Bergbaues

PP04: Kulturelle Tendenzen und Dominanten im modernen Bergbau

PP05: Urgeschichtlicher Silex- und Bergkristallbergbau in den Alpen

PP06: Abbau und Handel von Metallen

PP07: Der Mitterberg - Ostalpine Erzproduktion in großem Maßstab

während der Bronzezeit

PP08: Siedlungsarchäologie und vorgeschichtlicher Bergbau im

Montafon, Vorarlberg

PP09: Archäometallurgische und geochemische Erfassung histo-

rischen Bergbaus

PP10: Mineralogisch-geochemische Erfassung historischer Bergbauorte

PP11: Paläoökologie und Subsistenzwirtschaft in Bergbaurevieren

PP12: Paläoökonomie, Subsistenz und Paläoökologie in Bergbaure-

vieren: die archäozoologischen Belege

PP13: Dendrochronologie

PP14: Vermessung und Geoinformation

Leitung: Oeggl, Klaus Dieter; Hanke, Klaus; Leitner, Walter; Mathis, Franz; Moser, Johann; Nicolussi, Kurt; Schneider, Ingo; Tomedi, Ger-hard; Tropper, PeterMitarbeiterInnen Bechter, Daniel; Schneider, Phillip; Steiner, Martin; Krismer, MatthiasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), Spezialforschungsbereich (SFB) Laufzeit: 01.03.2007 - 28.02.2011Kooperationspartner: Universität Tübingen; Universität Basel; Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main; Universität BochumWeiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/Forschungszentren: Ökologie des Alpinen Raumes, Schnittstelle Kultur: Kulturelles Erbe - Kunst - Wissenschaft - Öffentlichkeit

Laufende Forschungsprojekte

Page 170: Fakultätsbericht

170

12 Mineralogical - geochemical survey of historic mining sites (HiMAT)

werden mit denen eines ausgegrabenen Röstbetts verglichen.

Bei der Bearbeitung der Schlacken und Ofensteine wurde ein

Augenmerk auf die seltenen neugebildeten P-haltigen Phasen (P-

Olivin, Stanfieldit) in den pyrometamorph überprägten Schiefern

gelegt. Experimentelle Untersuchungen mittels Hoch-Temperatur-

Pulverdiffraktometrie und der Vergleich dieser Daten mit dem

Mineralbestand in den Schlacken erwies sich als nützliches Mittel

zur Eingrenzung der Temperungsbedingungen.

3.) Die geochemische Herkunftsbestimmung von Silexartefakten

mittels EMPA, Laser ICP-MS und NAA ergab eine grobe geoche-

mische Differenzierung zwischen ost- und südalpinem Silex. Die

chemische Zusammensetzung der Schweinezähne widerspiegelt

die Erze in der Halde, in der sie gefunden wurden. Petrographische

Untersuchungen der Magerung der Keramik vom Kiechlberg

ergaben, dass einerseits lokale Materialien als auch alte Keramik-

fragmente verwendet wurden.

Die Untersuchungen im Zuge des PP10 lassen sich in drei

Abschnitte unterteilen: 1.) Bearbeitung ausgewählter Cu

Lagerstätten im Untersuchungsgebiet (Tirol, S-Tirol, Salzburg,

Vorarlberg). 2.) Mineralogische und experimentelle Untersuchung

bronzezeitlicher pyrometallurgischer Schlacken aus Tirol (Kiechl-

berg, Mauken) und Salzburg (Mitterberg) und pyrometamorpher

Schlacken von Brandopferplätzen (Igls, Tirol, Elvas, S-Tirol) und 3.)

geochemische und petrographische Charakterisierung von Silex,

Keramik und Schweinezähnen.

1.) Die mineralogischen und petrographischen Untersuchungen

wurden an den beiden Cu Lagerstätten, Schwaz-Brixlegg und

Pfunderer Berg, der Cu Lagerstätte Mitterberg, der Cu Lagerstät-

te Bartholomäberg/Silbertal und der Cu Lagerstätte Kelchalm/

Bachalm/Röhrerbühel durchgeführt. Diese Daten bildeten die

Grundlage für die geochemischen Untersuchungen von PP09.

2.) Die mineralogischen/archäometallurgischen Untersuchungen

wurden an den prähistorischen Kupferschlacken vom Mitterberg,

dem Kiechlberg als auch von Mauken durchgeführt. Im Zuge der

Ausgrabung des Schmelzplatzes in Mauken/Brixlegg wurden die

ersten Fahlerz und Chalcopyrit Röst- und Schmelzversuche un-

ternommen. Um den Röstprozess der Erze in situ zu beobachten,

wurde eine Hochtemperatur-Aufnahme mittels Pulverröntgendif-

fraktion durchgeführt. Die dabei neu entstandenen Röstprodukte

Leitung: Tropper, Peter; Vavtar, FranzMitarbeiterInnen: Bechter, Daniel; Schneider, Phillip; Steiner Mar-tin; Krismer, MatthiasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF), Spezialforschungsbereich (SFB) - TeilprojektLaufzeit: 01.03.2007 - 28.02.2011Weiterführende Informationen: http://www.uibk.ac.at/himat/

Bronzezeitlicher Schmelzofen von Mauken, Brixlegg Verhüttungsschlacke vom Kiechlberg, Thaur

Laufende Forschungsprojekte

Page 171: Fakultätsbericht

171

13 Rohstoffscreening und ausgewählte Hochtemperatur-Untersuchungen an Bindungen für Schleif-werkzeuge (XRD-Entwicklungsprojekt (neu) (Tyrolit))

Kurzbeschreibung des Projekts:

Siehe TitelLeitung:Tessadri, RichardMitarbeiterInnen: Wertl, WaltraudFinanziert durch: Tyrolit Schleifmittelwerk SchwazLaufzeit: 01.10.2006 - 31.09.2008 01.10.2008 - 30.09.2010Kooperationspartner: Tyrolit SchleifmittelwerkeWeiterführende Informationen:Ergebnisse von Industriepartner vorerst nicht freigegeben

14 Geologische Erhebung des IGM Kartenblattes Nr 012 „Schlanders“, insbesondere Kartierung, Leitung und Durchführung der petrographischen, mineralogischen und geochemischen Analysen, Altersdatierun-gen und Koordinierung der Gelände- und Laborarbeiten sowie Informatisierung der Daten (CARG)

Kurzbeschreibung des Projekts:

Siehe TitelLeitung:Tropper, PeterMitarbeiterInnen: Bechter Daniel, Schneider Phillip, Steiner Martin, Krismer MatthiasFinanziert durch: Autonome Provinz Bozen - Südtirol, Südtiroler

LandesregierungLaufzeit: 18.12.2008 - 31.05.2012

15 Schliffauswertungen

Kurzbeschreibung des Projekts:

Siehe TitelLeitung:Tropper, PeterFinanziert durch: baugrund+wasserLaufzeit: 14.10.2008 - 31.12.2009

Laufende Forschungsprojekte

Page 172: Fakultätsbericht

172

16 Die permische Kontaktmetamorphose im Südalpin (S-Tirol)

Im Perm kam es im Austroalpin als auch im Südalpin zum Auftre-

ten von weitverbreitetem Magmatismus in Zusammenhang mit

einer Hochtemperaturmetamorphose und Extensionstektonik.

Die Metamorphose erreichte vor ca. 270 Ma, amphibolit- bis

granulitfazielle Bedingungen. Die anschließende Abkühlung

fand bis vor ca. 190 Ma statt, und zwar nicht durch Hebung,

sondern durch thermische Equilibrierung, nachdem der stabile

geothermische Gradient wieder erreicht wurde. Geodynamisch

läßt sich dieses Ereignis durch großräumige Extensionen in der

Lithosphäre erklären, wobei im frühen Perm Druckentlastungs-

schmelzen aus dem lithosphärischen Mantel an die Mantel/

Krustengrenze drangen und dort zu riesigen Aufschmelzungen

in Verbindung mit Hochtemperaturmetamorphose führten. Der

diese Prozesse begleitende Magmatismus manifestierte sich vor

allem in massigen Intrusivkörpern wie Gabbros, Graniten, Peg-

matiten als auch voluminösen Vulkaniten. Zu diesen massigen

Intrusivkörpern gehören in Südtirol der Brixner-, Iffinger- und

der Kreuzberggranit. Diese drei Massive bedecken eine Fläche

von ca. 200 km2. Obwohl die Intrusiva bereits zu Beginn des

letzten Jahrhundert geologisch kartiert wurden, wobei Hinweise

auf Kontaktaureolen (Hornfelse) gefunden wurden, gibt es bis

jetzt noch keinerlei mineralchemische oder petrologische Daten

bezüglich der P-T Bedingungen der Kontaktmetamorphose aus

diesen Hornfelsen. Das Hauptziel dieses Projektes liegt daher

in der Ermittlung dieser Daten aus den Hornfelsen, Intrusionen

Leitung: Tropper, PeterMitarbeiterInnen: Bechter, Daniel; Schneider, Phillip; Steiner, Martin; Krismer, MatthiasFinanziert durch: Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen For-schung (FWF)Laufzeit: 01.07.2005 - 31.12.2008Forschungszentren: Geogene Dynamik - geogene Stoffe - Alpiner Raum

und dem benachbarten südalpinen Kristallin und zwar durch 1.)

detailierte Kartierungen der Kontaktbereiche zwischen dem me-

tamorphen Basement und den Intrusivkomplexen, 2.) chemische

Analyse der Minerale aus den Hornfelsen, Intrusivkomplexen

und dem südalpinen Kristallin außerhalb der Kontaktaureole,

3.) thermobarometrische Untersuchungen, 4.) theoretische

thermobarometrische Berechnungen (Pseudosections, Petroge-

netische Grids) und 5.) experimentelle Untersuchungen an den

Ausgangsgesteinen. Anschließend werden diese P-T Daten mit

radiometrischen Altersbestimmungen aus den Plutonen (U-Pb,

Ar-Ar, Rb-Sr) und dem benachbarten südalpinen Kristallin kom-

biniert, um einen umfassenden Überblick über die geologische

Entwicklung dieser Gesteine zu erhalten. Diese Daten stellen für

den südalpinen Raum wichtige Ausgangsdaten für die permische,

geodynamische Modellierung dieses Abschnitts der Alpen dar.

Laufende Forschungsprojekte

Page 173: Fakultätsbericht

173

17 Synthesis, Structure refinement and phase transitions in incommensurately modulated Materials

In the joint project of the Leopold-Franzens Universität Innsbruck

(LFUI) and the Academy of Sciences of the Czech Republic (ASCR)

new ICM materials will be synthesised and characterised with

the superspace approach. The first class of materials to be stu-

died are tellurides and selenides, which generally show strong

modulations in one and often two dimensions. Application of

high pressure will be used to increase the modulation effect and

induce a phase transition. In the second class of compounds,

metal oxides of the brownmillerite series with one-dimensional

modulations, the effect of changes in temperature and Fe/Al -

content on the ICM structure will be examined. In the third class

Leitung: Hejny, CliviaMitarbeiterInnen: Kahlenberg, Volker; Krüger, Hannes; Vulić, Pre-dragfinanziert durch: Österreichischer AustauschdienstLaufzeit: 1.1.2007 – 31.12.2008Kooperationspartner: Petříček Václav, Dušek Michal

of ICM matter, naturally occurring and synthetically produced

nephelines, the effect of Na,K-□ and Al-Si- substitution as well

as the influence of changes in temperature on the ICM structure

will be determined.

18 Charakterisierung von polymorphen Arzneistoffen

Kurzbeschreibung des Projekts

Siehe TitelLeitung: Kahlenberg, Volker; Tessadri, RichardMitarbeiterInnen: Többens, Danielfinanziert durch: Sandoz GmbH/KundlLaufzeit: 01.07.2004 - 31.07.2010Kooperationspartner: Institut für Pharmazie und Institut für Anorga-nische, Allgemeine und Analytische Chemie/Universität Innsbruck Weiterführende Informationen: Ergebnise von Industriepartner teil-weise freigegeben (4 Publikationen in press); Patentanmeldungen: 8

Laufende Forschungsprojekte

Page 174: Fakultätsbericht

174

Geographie

Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort

Peter Ergenzinger Ingenieurwissenschaften und Geographie …. Eine

Geschichte von Hasen und von Igeln

26.11.2007 Freie Universität Berlin

Edna Castro Belém – Cidade nas Aguas 11.12.2007 Universidade Federal do

Pará / Belém (Brasilien)

Jörg Maier Perspektiven für den ländlichen Raum 14.12.2007 Universität Bayreuth

Martin Seger Strukturwandel im ländlichen Raum 14.12.2007 Universität Klagenfurt

Olav Slaymaker The Cryosphere, the Landscape and Global Environmental

Change

29.01.2008 University of British

Columbia / Vancouver

(Canada)

Bruno Messerli Berge der Welt – Wasserschlösser für das 21. Jahrhundert? 07.03.2008 Universität Bern

Elmar Kulke Stand und Zukunftspespektiven der Geographie 07.03.2008 Universität Berlin

Christoph Stadel Landwirtschaft und ländliche Räume in den tropischen

Anden. Verwundbarkeit und Entwicklungsperspektiven

07.03.2008 Universität Salzburg

Peter Weichhart Humangeographie – quo vadis? 07.03.2008 Universität Wien

Friedrich

Zimmermann

Geographie Austria – Interessensvertretung der wissenschaft-

lichen Geographie in Österreich

16.07.2008 Universität Graz

Thomas Glade Geomorphologie für die Zukunft 18.08.2008 Universität Wien

Karl-Werner Brand Chancen und Probleme des Leitbilds „Nachhaltige

Entwicklung“

09.12.2008 Universität München

Gast vor träge

Studienjahre 2007/2008/2009

Page 175: Fakultätsbericht

175

Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort

Heinz Veit Gletscher, Seen und Böden der zentralen Anden als Umwelt-

archive

06.11.2007 Universität Bern

Thomas Glade Auswirkungen des Globalen Wandels auf die Geomorpho-

logie

04.12.2007 Universität Wien

Hans-Rudolf Bork China - 6000 Jahre Kultur- und Umweltgeschichte 22.01.2008 Universität Kiel

Christoph Dittrich Indien und die Globalisierung - Potenziale und Herausforde-

rungen am Beispiel der Software-Metropole Bangalore

15.04.2008 Universität Freiburg

i. Br.

Andreas Dittmann Libyen - "Entschurkung" zwischen Pan-Arabismus und Pan-

Afrikanismus

27.05.2008 Universität Gießen

Dieter Anhuf Der tropische Regenwald zwischen Raubbau und Konservie-

rung - Westafrika und Brasilien im Vergleich

28.10.2008 Universität Passau

Frauke Krass Megastädte: Chancen und Risiken der urbanen Motoren glo-

balen Wandels (Festvortrag zum Tag der Geowissenschaften)

25.11.2008 Universität Köln

Beate Lohnert Die Wohnungskrise in den Städten Afrikas. Beispiele aus

Kapstadt, Addis Abeba und Dar es Salaam

22.01.2009 Universität Bayreuth

Martin Coy Brasilien - tropische Großmacht von morgen? Aktuelle Ent-

wicklungen und Probleme

28.04.2009 Universität Innsbruck

Rainer Wehrhahn Transformation lateinamerikanischer Städte zwischen Globa-

lisierung und Local Governance

26.05.2009 Universität Kiel

Gast vor träge

Innsbrucker Geographische Gesellschaft (IGG) - 2007/2008/2009

Page 176: Fakultätsbericht

176

Geologie und PaläontologieMineralogie und Petrographie

Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort

Michaela

Ustaszewski

Aktive Tektonik in den zentralen und westlichen Schweizer

Alpen

08.11.2007 Universität Bern

Helena Rodnight Optically stimulated luminescence dating: theory and appli-

cation

15.11.2007 Universität Innsbruck

Steffen Birk Trinkwasserquellen: Wasserwirtschaftliche Probleme und

Lösungsansätze aus Sicht der Hydrogeologie

22.11.2007 Universität Graz

Romain Bousquet Metamorphism of metasediments at the scale of an orogen:

A key to the Tertiary geodynamic evolution of the Alps

29.11.2007 Universität Potsdam

Friedlinde Götz Die Möglichkeiten mineralogischer Methoden zur Bewertung

von Knochenersatzmaterialien auf Basis von Calciumphos-

phaten

6.12.2007 Universität Erlangen-

Nürnberg

Rolf Kilian Spätglaziale und holozäne Klimaschwankungen im Bereich

der südhemisphärischen Westwinddrift, Südliche Anden

13.12.2007 Universität Trier

Torsten Nagel Wie Kontinente zerreißen - Beobachtungen und Modelle von

der Entstehung passiver Kontinentalränder

10.01.2008 Universität Bonn

Alexandra Friedrich Neue Perspektiven der Hochdruckeinkristallstrukturanalyse 17.01.2008 Universität Frankfurt

Florian Gallien Granulitfazielle Corona-Texturen in Calcit-Dolomit Marmoren

aus der San Juan Provinz (Argentinien)

24.01.2008 Universität Graz

Studienjahre 2007/2008/2009

Gast vor träge

Page 177: Fakultätsbericht

177

Studienjahre 2007/2008/2009

Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort

Christoph

Hauzenberger

Petrologie und Geochemie von verschiedenen Rubin- und

Saphirvorkommen

06.03.2008 Universität Graz

Kurt Krenn Tektonometamorphe Entwicklung einer UHP Suturzone in

den griechischen Rhodopen

13.03.2008 Universität Graz

Hartwig Frimmel Das Goldbudget der Erdkruste 03.04.2008 Universität Würzburg

Johann Goldbrunner Geothermie in Österreich 10.04.2008 Geoteam GesmbH,

Gleisdorf

Wolfgang Müller Laser-Ablation in den Erdwissenschaften - Prinzipien und

Anwendung

24.04.2008 Royal Holloway

University of London

Scott Kieffer Assessing the behavior of rock in slopes 08.05.2008 TU Graz

Thomas Galfetti Early Triassic biotic events and climatic changes: a multidisci-

plinary approach

15.05.2008 Universität Zürich

Marc Luetscher Hydrogeologische Studien alpiner Karst-Aquifere 23.10.2008 Univiersität Innsbruck

Kurosch Thuro Versagensmechanismen großer Massenbewegungen auf der

Spur

30.10.2008 TU München

Walter Kosi Anwendung geophysikalischer Methoden zur Charakterisie-

rung potentieller Kohlenwasserstofflagerstätten

06.11.2008 OMV Exploration &

Production GmbH

Leopold Weber Gibt es eine Europäische Rohstoffpolitik ? Entwicklungen in

der Europäischen Gemeinschaft und in Österreich

13.11.2008 Bmwfj, Wien

Anne-Mette Cheese Ein EU Markt in der Steinzeit ? - und andere Beispiele aus

dem Forschungsgebiet Archäometrie

20.11.2008 Universität Würzburg

Albrecht Hofmann Vulkanausbrüche, Katastrophen, Massensterben 27.11.2008 MPI für Chemie, Mainz

Niko Froitzheim Die tektonometamorphe Entwicklung der westlichen Rhodo-

pen - vorläufige Ergebnisse

04.12.2008 Universität Bonn

Gast vor träge

Page 178: Fakultätsbericht

178

Studienjahre 2007/2008/2009

Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort

Matteo Leoni Structure/Microstructure analysis using X-ray diffraction 11.12.2008 Universitá degli Studi di

Trento (Italien)

Peter Vandenabeele Raman spectroscopy in archaeometry: Science meets art and

antiques

18.12.2008 Universiteit Gent

(Belgien)

Wolfram Kuerschner Late Triassic environmental changes inferred from palynologi-

cal and geochemical studies

15.01.2009 Universität Utrecht

(Niederlande)

Diego Gatta Open-framework silicate at high pressure 22.01.2009 Universitá degli Studi di

Milano (Italien)

Ashima Saika The calcium silicate perovskite forming reaction in the tran-

sition zone of the Earth’s mantle: implications for a split 520

km seismic discontinuity.

12.03.2009 ETH Zürich

Alexander Radinger Moderne Untergrunderkundungsgrundsätze und die Rolle

der Geophysik - Ein Praxisbericht aus der Sicht des Ingenie-

urgeophysikers

19.03.2009 Pöyry Infra GmbH,

Salzburg

Stefan Eder Ingenieurgeologie in einem internationalen Ingenieurbüro -

Leistungsspektrum anhand Tunnelbauten in Tirol

26.03.2009 ILF Beratende

Ingenieure ZT GesmbH,

Rum

Achim Brauer Die Sedimente des Mondsees als hochauflösendes Klima- und

Umweltarchiv

02.04.2009 GeoForschungszentrum

GFZ, Potsdam

Florian Bleibinhaus Tiefenseismik in den Ostalpen 30.04.2009 Universität Salzburg

Reto Gieré Mineralogy of the atmosphere: characteristics and health

impacts of particulate matter

07.05.2009 Universität Freiburg

Keith Evans Enhanced geothermal systems: A summary of 20 years

experience at the EU´s EGS development site at Soultz-sous-

Forêts, France

14.05.2009 ETH Zürich

Gast vor träge

Page 179: Fakultätsbericht

179

Meteorologie und Geophysik

Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort

Klaus Schäfer Untersuchungen ausgewählter Prozesse für die Luftqualität

in Ballungsräumen und sensitiven Regionen

10.10.2007 Institut für Meteorologie

und Klimaforschung,

Garmisch-Partenkirchen

Marc Olefs Beschneiungsklimatologie 10.10.2007 Universität Innsbruck

Michael Winkler Die Rolle der Sublimation auf tropischen Gletschern 17.10.2007 Universität Innsbruck

Wolfgang Langhans Untersuchung von dynamischen Aspekten des August 2005

Hochwassers - Ein Praktikum an der ETH Zürich

17.10.2007 ETH Zürich

Michael Riffler Aerosol optische Dicke aus NOAA AVHRR: Methode und

Fallstudie zur Gotthardsperrung im Juni 2006

24.10.2007 Universität Bern

Christoph Popp Aerosol optische Dicke über Land aus Meteosat-8 SEVIRI Daten 24.10.2007 Universität Bern

Andreas Dörnbrack Staubstürme in Spitzbergen 07.11.2007 Deutsches Zentrum für

Luft- und Raumfahrt,

Oberpfaffenhofen

Axel Kreuter UV-Strahlungsforschung an der Medizinischen Universität

Innsbruck

07.11.2007 Medizinische Universi-

tät Innsbruck

Hermann Mannstein Auswirkungen des Flugverkehrs auf das Klima 02.04.2008 Deutsches Zentrum für

Luft- und Raumfahrt,

Oberpfaffenhofen

Harry Weber-Philipp Die Druck-Wind Relation in tropischen Wirbelstürmen 23.04.2008 Universität Innsbruck

Manuela Lehner Idealisierte Modellsimulationen des Schadstofftransports in

einem zweidimensionalen Tal

21.05.2008 Universität Innsbruck

Martin Schneebeli New tools for the quantitative characterization of the snow-

pack

18.06.2008 Institut für Schnee- und

Lawinenforschung, Davos

Studienjahre 2007/2008/2009

Gast vor träge

Page 180: Fakultätsbericht

180

Meteorologie und Geophysik

Vortragende Titel des Vortrags Datum Institution / Ort

Dietrich Heimann Alpinmeteorologische Aspekte der Lärmausbreitung 25.06.2008 Deutsches Zentrum für

Luft- und Raumfahrt,

Oberpfaffenhofen

Alexander Giordano Meteomedia - Unwetterzentrale Schweiz: Erfahrungen bei

einem führenden Wetterdienstleister

23.10.2008 Meteo Media, Gais

Roger Oechslin Vergleichsmessungen mit Temperatursensoren und Bericht

über Summer School "Atmospheric Measurements"

30.09.2009 Universität Innsbruck

Studienjahre 2007/2008/2009

Gast vor träge

Page 181: Fakultätsbericht

181

Page 182: Fakultätsbericht

182

Institut für Geographie

Gräf, R.; Scharr, K. (2008): Rumänien. Geschichte und Geographie. Wien: UTB Böhlau.

Mergili, M. (2008): The Vegetation of Grootbos Nature Reserve. Fynbos and Forest Ecosystems at the Southernmost Tip of Africa.

Saarbrücken: VDM-Verlag Müller.

Saurwein, K. (2008): Impulse für Innenstädte: Das Beispiel Innsbruck. Saarbrücken: VDM-Verlag Müller.

Borsdorf, A.; Steinicke, E.; Bacik, J.; Bichlmaier, E.; Greth, S.; Schmidt, K.; Schmidt, L.; Singer, K.; Zethner, St. (2009): Anstoß zur

Nachhaltigkeit? Eine Studie zur Bewertung der langfristigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Effekte der EURO 2008 in

Innsbruck / Tirol. Innsbruck: Eigenverlag - Universität Innsbruck (= Inngeo. Innsbrucker Materialien zur Geographie 13).

Keller, L. (2009): Lebensqualität im Alpenraum. Innsbruck: Eigenverlag - Universität Innsbruck (= Innsbrucker Geographische

Studien 36).

Aistleitner, J. (2009): Der Tirol Atlas - Stand und Weiterentwicklung eines modernen, länderübergreifenden Regionalatlas. In:

Kartographische Nachrichten - Fachzeitschrift für Geoinformation und Visualisierung 59/1, S. 18 - 25.

Almeida, P. M. C.; Araújo, R. M.; Santos, J. S. S.; Schmitt, T. (2008): Zertifizierte Früchte - und wirklich alles paletti? Der Streik der

Arbeiter von DEL MONTE. In: Brasilicum 174/175, S. 32 - 33.

Ammering, U. (2008): Ländliches Leben im zentralen Hochland Eritreas - über einen Versuch, die Alltagszusammenhänge und

Lebensverhältnisse unter Beteiligung der lokalen Bevölkerung zu verstehen. In: Innsbrucker Geographischen Gesellschaft: Innsbru-

cker Jahresbericht 2003-2007. Innsbruck: Eigenverlag, S. 23 - 42.

Ammering, U. (2008): Der Friedhof von Lhanguene. In: Rundbrief Mosambik 76, S. 4 - 5.

Barth-Scalmani, G.; Scharr, K. (2009): Die Konstruktion eines geistigen Raumes im Kronprinzenwerk. Zur politischen Kommunikati-

on zentralstaatlicher Ideen und Visionen sowie ihrer Umsetzung im Vergleich. In: Studia Germanica Napocensia 1, S. 123 - 150.

Borsdorf, A. (2008): Private sector jobs. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi

- Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]:

Spektrum Akademischer Verlag, S. 186 - 187.

Borsdorf, A. (2008): Public sector jobs. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi

- Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]:

Spektrum Akademischer Verlag, S. 184 - 185.

Aufsätze in Zeitschriften, Sammelbänden, Proceedings etc.Studienjahr 2008/2009

Publikationen

Monographien, Editionen, Lexika, Bibliographien etc.Studienjahr 2008/2009

Page 183: Fakultätsbericht

183

Borsdorf, A. (2008): Retail sector jobs. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi

- Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]:

Spektrum Akademischer Verlag, S. 188 - 189.

Borsdorf, A. (2008): Krise des Weltenergiesystems? Eine Replik zu Hermann Scheer. In: Wissenschaft und Umwelt Interdisziplinär,

S. 76 - 79.

Borsdorf, A.; Hidalgo, R. (2008): New dimensions of social exclusion in Latinamerica: From gated communities to gated cities. The

example of Santiago de Chile. In: Land Use Policy 25/2, S. 153 - 160.

Borsdorf, A.; Scheurer, T.; Psenner, R. (2008): Global change in the Alps and the multi-annual work programme of the Alpine

Convention in the ISCAR perspectives. In: Pascolini, M. (ed.): Le Alpi che cambiano. Nuovi abitanti, nuove culture, nuovi paesaggi /

Die Alpen im Wandel. Neue Bewohner, neue Kulturen, neue Landschaften. Udine: Forum, S. 69 - 74.

Borsdorf, A.; Braun, V. (2008): Natural population growth. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes

- Atlante delle Alpi - Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo).

Heidelberg [u.a.]: Spektrum Akademischer Verlag, S. 104 - 105.

Borsdorf, A. (2008): Kooperation und Koexistenz von Kultur, Landschaft und Wirtschaft im ländlichen Raum der Alpen. In: europa

forum luzern (ed.): Der ländliche Raum im Aufbruch? Herausforderungen und Förderkonzepte in den Alpenländern. 14. Internati-

onales Europa Forum Luzern, Donnerstag, 24 und Freitag, 25. April 2008, KKL Luzern. Eigenverlag, S. 44 - 54.

Borsdorf, A.; Sánchez, R.; Marchant, C. (2008): Aprendiendo de los errores. La necesidad de cambios a la política nacional de

vivienda en ciudades intermedias chilenas. In: Scripta Nova - Revista electrónica de geografía y ciencias sociales 12/270.

Borsdorf, A.; Stötter, J.; Veulliet, E. (2008): Managing Alpine Future – an introduction. In: Borsdorf, A.; Stötter, J.; Veulliet, E.:

Managing Alpine Future: Proceedings of the Innsbruck Conference October 15-17, 2007. Wien: Verlag der Österreichischen

Akademie der Wissenschaften (= IGF-Forschungsberichte 2), S. 11 - 14.

Borsdorf, A.; Tappeiner, U.; Tasser, E. (2008): Introduction. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes

- Atlante delle Alpi - Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo).

Heidelberg [u.a.]: Spektrum Akademischer Verlag, S. 1 - 25.

Borsdorf, A. (2009): Urban Entertainment Center. In: Köck, G.; Lammerhuber, L.; Piller, W.E.: Planet Austria. Wien: Verlag der

Österreichischen Akademie der Wissenschaften, S. 371 - 379.

Borsdorf, A. (2009): Die Stadt im Globalisierungsstress. In: Musil, R.; Staudacher, C. (Hrsg.): Mensch. Raum. Umwelt. Entwick-

lungen und Perspektiven der Geographie in Österreich. Wien: Österreichische Geographische Gesellschaft, S. 157 - 159.

Borsdorf, A. (2009): Gated Communities als Folge sozialräumlicher Segregationsprozesse. In: Musil, R.; Staudacher, C. (Hrsg.):

Mensch. Raum. Umwelt. Entwicklungen und Perspektiven der Geographie in Österreich. Wien: Österreichische Geographische

Gesellschaft, S. 167.

Publikationen

Page 184: Fakultätsbericht

184

Borsdorf, A. (2009): Amenity migration in rural mountain areas. In: Die Erde - Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde 140/3, S.

225 - 228.

Borsdorf, A. (2009): Schlaraffenland oder Niemandsland. Suburbanisierung - ein problematischer Boom? In: Ländlicher Raum -

Online-Fachzeitschrift des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft.

Borsdorf, A. (2009): Zwischenstadt - Stadtland oder nur noch Stadt? Zur Entwicklung im Stadt-Land-Verbund. In: GW-Unterricht

116, S. 7 - 23.

Borsdorf, A.; Coy, M. (2009): Megacities und Globaler Wandel. Beispiele aus Lateinamerika. In: Technikfolgenabschätzung - Theo-

rie und Praxis 18/1, S. 17 - 26.

Borsdorf, A.; Hidalgo, R. (2009): Searching for fresh air, tranquility and rural culture in the mountains: A new lifestyle for Chile-

ans? In: Die Erde - Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde 140/3, S. 275 - 292.

Borsdorf, A.; Hidalgo, R. (2009): Pleasure lots near Santiago de Chile and Valparaíso: Amenity migration the Chilean way. In:

Moss, L.; Glorioso, R.; Krause, M. (eds.): Understanding and Managing Amenity-led Migration in Mountain Regions (May 15-19,

2008). Eigenverlag, S. 118 - 130.

Borsdorf, A.; Köck, G. (2009): Editorial. In: Eco.mont - journal on protected mountain areas research 1, S. 3 - 8.

Borsdorf, A.; Sánchez, R.; Marchant, C. (2009): Las ciudades intermedias altargadas del sistema urbano chileno y la oportunidad

de un desarrollo sustentable. El caso de la ciudad de Valdivia (Chile). In: Bellet, S.; Betrao, E. (eds.): Las ciudades medios o inter-

medias en un mundo globalizado. Lleida: Ediciones de la Universitat de Lleida, S. 365 - 388.

Büntgen, U.; Frank, D.C.; Liebhold, A.; Johnson, D.; Carrer, M.; Urbinati, C.; Grabner, M.; Nicolussi, K.; Levaic, T.; Esper, J. (2009):

Three centuries of insect outbreaks across the European Alps. In: New Phytologist 182/4, S. 929 - 941.

Coy, M. (2008): Tätigkeitsbereicht der Innsbrucker Geographischen Gesellschaft.

In: Innsbrucker Geographischen Gesellschaft: Innsbrucker Jahresbericht 2003-2007. Innsbruck: Eigenverlag, S. 276 - 283.

Coy, M.; Neuburger, M. (2008): Amazonien: Straße Cuiabá-Santarém. Ein Großprojekt im politisch-ökologischen Kontext. In:

Geographische Rundschau 60/12, S. 10 - 17.

Coy, M.; Borsdorf, A. (2009): Megacities and Global Change: Case Studies from Latin America. In: Die Erde - Zeitschrift der

Gesellschaft für Erdkunde 140/4, S. 341 - 353.

Coy, M.; Töpfer, T. (2009): Handel mit mineralischen Rohstoffen. Entwicklung mit Zukunft in Südamerika? In: Geographische

Rundschau 61/11, S. 12 - 18.

Coy, M.; Weixlbaumer, N. (2009): Selbst- und Fremdbild in der Gebietsschutzpolitik. Das Beispiel des Biosphärenparks Großes

Walsertal/Vorarlberg. In: Mose, Ingo: Wahrnehmung und Akzeptanz von Großschutzgebieten. Oldenburg: bis-Verlag (= Wahrneh-

mungsgeographische Studien 25), S. 37 - 57.

Publikationen

Page 185: Fakultätsbericht

185

Dadic, R.; Corripio, J. G.; Burlando, P. (2008): Mass-balance estimates for Haut Glacier d’Arolla, Switzerland, from 2000 to 2006

using DEMs and distributed mass-balance modeling. In: Annals of Glaciology 49, S. 22 - 26.

Frantz, K. (2009): Gated Communities - The Rise of Private Residential Neighborhoods in the United States. In: Grabher, G;

Schwarz, C: 50 Years of American Studies in Innsbruck: Past and Future. Innsbruck: innsbruck university press (IUP), S. 91 - 112.

Geist, T.; Stötter, J. (2008): Documentation of glacier surface elevation change with multi-temporal airborne laser scanner data

– case study: Hintereisferner and Kesselwandferner, Tyrol, Austria. In: Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie 41, S.

77 - 106.

Geist, T.; Höfle, B.; Rutzinger, M.; Stötter, J. (2009): Laser Scanning - a paradigm change in topographic data acquisition for

natural hazard management. In: Veulliet, E.; Stötter, J.; Weck-Hannemann, H.: Sustainable Natural Hazard Management in Alpine

Environments. Berlin - Heidelberg - New York: Springer, S. 309 - 344.

Geist, T.; Stötter, J. (2009): Airborne Laser Scanning in Glacier Studies. In: Pellika, P.; Rees, W.G. (eds.): Remote Sensing of

Glaciers: Techniques for Topographic, Spatial and Thematic Mapping of Glaciers. London: Taylor & Francis Group, S. 179 - 194.

Geitner, C. (2008): Climate. In: Tappeiner, U.; Borsdorf, A.; Tasser, E.: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi - Atlas

Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]: Spektrum

Akademischer Verlag, S. 66 - 67.

Geitner, C. (2008): Land Cover. In: Tappeiner, Ulrike; Borsdorf, Axel; Tasser, Erich: Alpenatlas - Atlas des Alpes - Atlante delle Alpi

- Atlas Alp - Mapping the Alps. Society - Economy - Environment. Alle Beiträge in 5 Sprachen (dt, e, f, it, slo). Heidelberg [u.a.]:

Spektrum Akademischer Verlag, S. 70 - 71.

Geitner, C.; Tusch, M. (2008): Bodenschutz in den Alpen: Das Projekt SEPP (Soil Evaluation in Planning Procedures) und das

Protokoll „Bodenschutz“ der Alpenkonvention. In: Innsbrucker Geographische Gesellschaft: Innsbrucker Jahresbericht 2003-2007.

Innsbruck: Eigenverlag, S. 129 - 141.

Geitner, C.; Tusch, M. (2008): Soil Evaluation for Planning Procedures: Providing a Basis for Soil Protection in Alpine Regions. In:

Borsdorf, Axel; Stötter, Johann; Veulliet, Eric: Managing Alpine Future: Proceedings of the Innsbruck Conference October 15-17,

2007. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (= IGF-Forschungsberichte 2), S. 287 - 294.

Geitner, C.; Tusch, M. (2008): Bodenbewertung im Mittleren Massstab als Grundlage für den Bodenschutz in der Planungspraxis

am Beispiel einer Testregion des Österreichischen Alpenraumes. In: Mitteilungen der österreichischen bodenkundlichen Gesell-

schaft 75, S. 77 - 91.

Geitner, C.; Tusch, M.; Dittfurth, J. (2008): Bodeninformation als Grundlage des Bodenschutzes am Beispiel des Fachplans Boden

der Landeshauptstadt München. Tagungsbeiträge der 2. Tagung des Kompetenznetzwerkes CONTUREC am 29. und 30. Juni 2007

in Salzburg. In: Schriftenreihe des Kompetenznetzwerkes Stadtökologie Conturec 3, S. 147 - 161.

Publikationen

Page 186: Fakultätsbericht

186

Geitner, C.; Mergili, M.; Lammel, J.; Moran, A.P.; Oberparleiter, C.; Meißl, G.; Stötter, J. (2009): Modelling peak runoff in small

Alpine catchments based on area properties and system status. In: Veulliet, E.; Stötter, J.; Weck-Hannemann, H.: Sustainable

Natural Hazard Management in Alpine Environments. Berlin - Heidelberg - New York: Springer, S. 103 - 134.

Geitner, C.; Tusch, M. (2009): How can soils and their natural performances are considered adequately in planning procedures?

– Concepts and tools of project SEPP. In: Breuste, J.; Kozová, M.; Finka, M. (Eds.): European Landscapes in Transformation:

Challenges for Landscape Ecology and Management. European IALE Conference 2009. Salzburg. Bratislava: Slovak University of

Technology, S. 49 - 53.

Georges, C.; Tiemann, J.; Petrini-Monteferri, F.; Innerkofler, M. (2009): Ein regionales erdbeobachtungsbasiertes Krisendatenzen-

trum als Ergänzung zu bestehenden behördlichen Krisenmanagementeinrichtungen. In: Strobl, J.; Blaschke, T.; Griesebner, G.

(Hg.): Angewandte Geoinformatik 2009. Beiträge zum 21. AGIT-Symposium Salzburg. Heidelberg: Wichmann, S. 706 - 711.

Glade, T.; Stötter, J. (2008): Gravitative Massenbewegungen und Schneelawinen. In: Felgentreff, C.; Glade, T. (Hrsg.): Naturrisiken

und Sozialkatastrophen. Heidelberg: Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, S. 151 - 163.

Gratl, M.; Haimayer, P.; Mast-Attlmayr, U. (2008): Evaluierung der Bregenzerwaldstudie. Reflexion der Ausarbeitung und Umset-

zung eines regionalen Entwicklungsprojektes. In: Innsbrucker Geographischen Gesellschaft: Innsbrucker Jahresbericht 2003-2007.

Innsbruck: Eigenverlag, S. 92 - 114.

Hidalgo, R.; Borsdorf, A.; Zunino, H. (2008): Las dos caras de la expansión residencial en la periferia metropolitana de Santiago de

Chile: precariópolis estatal y privatópolis inmobiliaria. In: Pereiro, P.C.X; Hidalgo, R. (eds.): Producción inmobiliariaria y reestructu-

ración metropolitana en América Latina. Santiago: Eigenverlag - Instituto de Geografía, Pontificia Universidad Católica de Chile (=

Geolibros), S. 167 - 196.

Hidalgo, R.; Borsdorf, A. (2009): El crecimiento urbano en Europa: Conceptos, tendencias y marco comparativo para el área

metropolitana de Santiago de Chile. In: Estudios Geográficos LXX/266, S. 181 - 203.

Hidalgo, R.; Borsdorf, A.; Plaza, F. (2009): Parcelas de agrado alrededor de Santiago y Valparaíso. Migración por amenidad a la

chilena? In: Revista de Geografia Norte Grande 12, S. 93 - 112.

Höfle, B.; Vetter, M.; Pfeifer, N.; Mandlburger, G.; Stötter, J. (2009): Water surface mapping from airborne laser scanning using

signal intensity and elevation data. In: Earth Surface Processes and Landforms 34/12, S. 1635 - 1649.

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Keller, L.; Deutinger, M. (2009): Weltweite Bevölkerungsentwicklung: Zentrale Trends und Prognosen. In: Unterrichts-Konzepte

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Publikationen

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Publikationen

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Page 192: Fakultätsbericht

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SFB HiMAT vom 23.-26.10.2008 in Silbertal. Innsbruck: innsbruck university press (IUP), S. 331 - 338.

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Blaschke, T.; Griesebner, G. (Hrsg.):: Angewandte Geoinformatik 2008. Beiträge zum 20. AGIT-Symposium Salzburg. Heidelberg:

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Saurwein, K. (2008): Konzepte zur Steigerung der Attraktivität der Innsbrucker Innenstadt im Bereich der Maria-Theresien-Straße.

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Sauerwein, M.; Geitner, C. (2008): Urbane Böden – Charakterisierung, Schadstoffbelastung und Bedeutung im städtischen

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Scharr, K. (2008): Czernowitz-Cernăuţi-Черновцы (Tschernowzy)-Чернівці (Tscherniwzi). Genese einer städtischen Kulturland-

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Publikationen

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Scharr, K. (2008): Die nationale Frage in der Habsburgermonarchie und ihre lange Dauer am Beispiel der Bukowina und der

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Publikationen

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Trawöger, E.; Rabl, M. (2009): Der GW-Unterricht als spannende Entdeckungsreise rund um den Globus. Konzeption und Kompo-

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Publikationen

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Schmitz-Esser, Romedio (Hrsg.): Forum Hall in Tirol. Neues zur Geschichte der Stadt, Bd. 2. Hall i. Tirol: Ablinger & Garber (=

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Publikationen

Page 198: Fakultätsbericht

198

HerausgeberschaftStudienjahr 2008/2009

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Anreiter, P.; Goldenberg, G.; Hanke, K.; Krause, R.; Leitner, W.; Mathis, F.; Nicolussi, K.; Oeggl, K.; Pernicka, E.; Schibler, J.; Schnei-

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Innsbruck: innsbruck university press (IUP).

Borsdorf, Axel; Stötter, Johann; Veulliet, Eric (2009): Managing Alpine Future: Proceedings of the Innsbruck Conference October

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Innsbruck: innsbruck university press (IUP) (= alpine space - man & environment 10).

Jandl, R.; Borsdorf, A.; Siegel, G.; Khorchidi, M.; Price, M. (Hrsg.) (2008): Global Change and Sustainable Development in Moun-

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Jandl, R.; Borsdorf, A.; Van Miegroet, H.; Lackner, R.; Psenner, R. (2009): Global Change and Sustainable Development in Moun-

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Veulliet, E.; Stötter, J.; Weck-Hannemann, H. (2009): Sustainable Natural Hazard Management in Alpine Environments. Berlin -

Heidelberg - New York: Springer.

Zischg, A.; Mair, V.; Krainer, K.; Stötter, J.; Zilger, J.; Belitz, K.; Schenk, A.; Damm, B.; Kleindienst, H.; Munari, M. (2008): ProAlp –

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Publikationen

Page 199: Fakultätsbericht

199

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Dublyansky, Y.; Spötl, C.; Steinbauer, C. (2009): Stegbachgraben, a mineralized hypogene cave in the Grossarl valley, Austria. In:

Klimchouk, A.; Ford, D. (eds.): Hypogene Speleogenesis and Karst Hydrogeology of Artesian Basins. Proceedings of the conference

held May 13 through 17, 2009 in Chernivtsi, Ukraine. Simferopol: Ukrainian Institute of Speleology and Karstology (= Special

Paper 1), S. 117 - 120.

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Aufsätze in Zeitschriften, Sammelbänden, Proceedings etc.Studienjahr 2008/2009

Publikationen

Page 200: Fakultätsbericht

200

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Publikationen

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McCann, T.; Skompski, S.; Poty, E.; Dusar, M.; Vozarova, A.; Schneider, J.; Wetzel, A.; Krainer, K.; Kornpihl, K.; Schäfer, A.; Krings,

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Publikationen

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Prager, C.; Ivy-Ochs, S.; Ostermann, M.; Synal, H.A.; Patzelt, G. (2009): Geology and radiometric 14C-, 36Cl- and Th-/U-dating of

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Prager, C.; Zangerl, C.; Patzelt, G.; Brandner, R. (2008): Age distribution of fossil landslides in the Tyrol (Austria) and its surroun-

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Sanders, D. (2008): Eislast-Erscheinungen und Intraklasten in der Höttinger Brekzie (Riß-Würm Interglazial) bei Innsbruck (Österrei-

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Sanders, D.; Baron-Szabo, R. (2008): Palaeoecology of solitary corals in soft-substrate habitats: the example of Cunnolites (upper

Santonian, Eastern Alps). In: Lethaia 41, S. 1 - 14.

Publikationen

Page 203: Fakultätsbericht

203

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mentary facies and facies architecture. In: Facies 55/3, S. 345 - 373.

Sanders, D.; Rott, E. (2009): Contrasting styles of calcification by the desmid micro-alga Oocardium stratum Naegeli 1849 (Strep-

tophyta) in two Alpine spring streams. Austrian J. Earth Scs. In: Austrian Journal of Earth Sciences 102/1, S. 34 - 49.

Schmid, S.M.; Bernoulli, D.; Fügenschuh, B.; Matenco, L.; Schefer, S.; Schuster, R.; Tischler, M.; Ustaszewski, K. (2008): The

Alpine-Carpathian-Dinaridic orogenic system: correlation and evolution of tectonic units. In: Swiss Journal of Geosciences 101/1,

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Skuk, S; Brandner, R; John, M (2009): Brenner Base Tunnel, Geology and geomechanics. In: Proceedings of the workshop Le

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Smith, C.L.; Fairchild, I.J.; Spötl, C.; Frisia, S.; Borsato, A.; Moreton, S.G.; Wynn, P.M. (2009): Chronology building using objective

identification of annual signals in trace element profiles of stalagmites. In: Quaternary Geochronology 4/1, S. 11 - 21.

Spötl, C. (2008): Stimme aus dem Untergrund – Tropfsteine und Klimawandel. In: Kempe, S.; Rosendahl, W. (Hrsg.): Höhlen.

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Spötl, C. (2008): Kryogene Karbonate im Höhleneis der Eisriesenwelt. In: Die Höhle 59, S. 26 - 36.

Spötl, C. (2008): Eine weitere Altersdatierung aus der Tischofer Höhle. In: Höhlenkundliche Mitteilungen des Landesvereins für

Höhlenkunde in Tirol 46, S. 22 - 23.

Spötl, C. (2008): Eine neue Höhle unterhalb des Hintertuxer Gletschers. In: Höhlenkundliche Mitteilungen des Landesvereins für

Höhlenkunde in Tirol 46, S. 14 - 21.

Spötl, C.; Dublyansky, Y.; Meyer, M.; Mangini, A. (2009): Identifying low-temperature hydrothermal karst and palaeowaters using

stable isotopes: a case study from an alpine cave, Entrische Kirche, Austria. In: International Journal of Earth Sciences 98/3, S.

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Spötl, C.; Obleitner, F. (2008): Ausbau des Klima- und Eis-Messprogramms in der Hundalm Eis- und Tropfsteinhöhle. In: Höhlen-

kundliche Mitteilungen des Landesvereins für Höhlenkunde in Tirol 46, S. 2 - 9.

Spötl, C.; Scholz, D.; Mangini, A. (2008): A terrestrial U/Th-dated stable isotope record of the Penultimate Interglacial. In: Earth

and Planetary Science Letters 276, S. 283 - 292.

Starnberger, R.; Terhorst, B.; Haas, J.N. (2008): Palaeoecological investigations on the Loess Profile of Duttendorf in the Northern

Alpine Foreland. In: Abhandlungen der Geologischen Bundesanstalt 62, S. 223 - 229.

Starnberger, R.; Terhorst, B.; Rähle, W.; Peticzka, R.; Haas, J.N. (2008): Paläoökologische Untersuchungen in den quartären

Sedimenten von Duttendorf [Oberösterreich] / Palaeoecological studies on Quaternary sediments from Duttendorf [Upper Austria].

In: Quartär - Internationales Jahrbuch zur Eiszeitalter- und Steinzeitforschung 55, S. 135 - 142.

Publikationen

Page 204: Fakultätsbericht

204

Starnberger, R.; Terhorst, B.; Rähle, W.; Peticzka, R.; Haas, J.N. (2009): Palaeoecology of Quaternary periglacial environments

during OIS-2 in the forefields of the Salzach Glacier (Upper Austria). In: Quaternary International 198/1-2, S. 51 - 61.

Stoffel, M.; Luetscher, M.; Bollschweiler, M.; Schlatter, F. (2009): Evidence of NAO control on subsurface ice accumulation in a

1200 yr old cave-ice sequence, St Livres ice cave, Switzerland. In: Quaternary Reserach 72, S. 16 - 26.

Strauhal, T.; Prager, C.; Brandner, R.; Fellin, W.; Tropper, P.; Zangerl, C. (2008): Sedimentpetrographische und geotechnische

Untersuchungen an ungewöhnlichen Gleitzonenmaterialien einer tiefgründigen Massenbewegung am Kalkalpensüdrand

(Unterinntal, Tirol). Pangeo Austria 2008. In: Journal of Alpine Geology - Gesellschaft der Geologie- und Bergbaustudenten in

Oesterreich 49, S. 104.

Tischler, M.; Matenco, L.; Filipescu, S.; Gröger, H.R.; Fügenschuh, B. (2008): Tectonics and sedimentation during convergence of

the ALCAPA and Tisza-Dacia continental blocks: the Pienide nappe emplacement and its foredeep (N. Romania). In: Geological

Society Special Publication 298, S. 317 - 334.

Tooth, S; Rodnight, H; McCarthy, T.S; Duller, G.A.T; Grundling, A (2009): Late Quaternary dynamics of a South African floodplain

wetland and the implications for assessing recent human impacts. In: Geomorphology 106, S. 278 - 291.

Ustaszewski, K.; Schmid, S.M.; Fügenschuh, B.; Tischler, M.; Kissling, E.; Spakman, W. (2008): A map-view restoration of the

Alpine-Carpathian-Dinaridic system for the early Miocene. In: Swiss Journal of Geosciences 101/Supplementary issue, S. 273 -

294.

Ustaszewski, K.; Schmid, S.M.; Lugovic, B.; Schuster, R.; Schaltegger, U.; Bernoulli, D.; Hottinger, L.; Kounov, A.; Fügenschuh,

B.; Schefer, S. (2009): Late Cretaceous intra-oceanic magmatism in the internal Dinarides (northern Bosnia and Herzegovina):

Implications for the collision of the Adriatic and European plates. In: LITHOS 108/1-4, S. 106 - 125.

Zangerl, C.; Prager, C.; Brandner, R.; Brückl, E.; Eder, S.; Fellin, W.; Tentschert, E.; Poscher, G.; Schönlaub, H. (2008): Methodischer

Leitfaden zur prozessorientierten Bearbeitung von Massenbewegungen. In: Geo.Alp 5, S. 1 - 51.

Zangerl, C.; Prager, C.; Chwatal, W.; Mertl, S.; Renk, D.; Schneider-Muntau, B.; Kirschner, H.; Brandner, R.; Brückl, E.; Fellin, W.;

Tentschert, E.; Eder, S.; Poscher, G.; Schönlaub, H. (2009): Process-based investigations and monitoring of deep-seated landslides.

In: Veulliet, E.; Stötter, J.; Weck-Hannemann, H.: Sustainable Natural Hazard Management in Alpine Environments. Berlin - Heidel-

berg - New York: Springer, S. 135 - 178.

Publikationen

Page 205: Fakultätsbericht

205

HerausgeberschaftStudienjahr 2008/2009

Purrer, W.; Schneider, E.; Brandner, R. (Hrsg.) (2008): BBT 2008. Internationales Symposium Brenner Basistunnel und Zulaufstre-

cken. Innsbruck: Innsbruck University Press (IUP) (= i3b Schriftenreihe - Brenner Basistunnel und Zulaufstrecken 2).

Purrer, W.; Schneider, E.; Brandner, R. (2008): BBT 2008. Internationales Symposium Brenner Basistunnel und Zulaufstrecken.

Tagungsbeiträge 28. Februar 2008. Innsbruck: Innsbruck University Press (IUP).

Siegesmund, E.; Fügenschuh, B.; Froitzheim, N. (Hrsg.) (2008): Tectonic Aspects of the Alpine-Dinaride-Carpathian System.

London - Bath: Geological Society (= Geological Society Special Publication 298).

Publikationen

Page 206: Fakultätsbericht

206

Institut für Meteorologie und Geophysik

Aufsätze in Zeitschriften, Sammelbänden, Proceedings etc.Studienjahr 2008/2009

Abermann, J. (2008): Die Höhenänderungen am Kesselwandferner: Eine glaziologische Analyse. Saarbrücken: VDM-Verlag Müller.

Schüller, F. (2008): Grid Computing in Meteorology. Saarbrücken: VDM-Verlag Müller.

Kuhn, M.; Lambrecht, A.; Abermann, J.; Patzelt, G.; Gross, G. (2009): Die österreichischen Gletscher 1998 und 1969. Flächen-

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Abermann, J.; Lambrecht, A.; Fischer, A.; Kuhn, M. (2009): Quantifying changes and trends in glacier area and volume in the

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Battarbee, R.W.; Kernan, M.; Livingstone, D.; Nickus, U.; Verdonschot, P.; Hering, D.; Moss, B.; Wright, R.; Evans, C.; Grimalt, J.;

Johnson, R.; Maltby, E.; Linstead, L.; Skeffington, R. (2008): Freshwater ecosystem responses to climate change: The Euro-limpacs

project. In: Quevauviller, P.; Borchers, U.; Thompson, C.; Simonart, T. (eds.): The Water Framework Directive - Ecological and

Chemical Status Monitoring. New York [u.a.]: Wiley & Sons Inc. S. 313 - 515.

Divine, D.V.; Isaksson, E.; Kaczmarska, M.; Godtliebsen, F.; Oerter, H.; Schlosser, Elisabeth; Johnsen, S.J.; van den Broeke, M.; van

de Wal, R.S.W. (2009): Tropical Pacific–high latitude south Atlantic teleconnections as seen in delta-18-O variability in Antarctic

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Drechsel, S.; Mayr, G. (2008): Objective Forecasting of Foehn Winds for a Subgrid-Scale Alpine Valley. In: Weather and Forecasting

23/DOI: 10.1175/2007WAF2006021.1, S. 205 - 218.

Drechsel, S.; Chong, M.; Mayr, G.; Weissman, M.; Calhoun, R.; Dörnbrack, A. (2009): Three-Dimensional Wind Retrieval: Applica-

tion of MUSCAT to Dual-Doppler Lidar. In: Journal of Atmospheric and Oceanic Technology 26/3, S. 635 - 646.

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Fischer, A. (2008): Ritiro die Ghiacciai. In: Neve e Valanghe 64/agosto 2008, S. 44 - 49.

Fischer, A. (2009): Calculation of glacier volume from sparse ice thickness data, applied to Schaufelferner. In: Journal of Glaciology

55/191, S. 47 - 83.

Monographien, Editionen, Lexika, Bibliographien etc.Studienjahr 2008/2009

Publikationen

Page 207: Fakultätsbericht

207

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Gohm, A.; Mayr, G.J.; Fix, A.; Giez, A. (2008): On the onset of bora and the formation of rotors and jumps near a mountain gap.

In: Quarterly Journal of the Royal Meteorological Society 134, S. 21 - 46.

Gohm, A.; Harnisch, F.; Obleitner, F.; Vergeiner, J.; Schnitzhofer, R.; Hansel, A.; Fix, A.; Neininger, B.; Emeis, S.; Schäfer, K (2009):

Air pollution transport in an Alpine valley: Results from airborne and ground-based observations. In: Boundary-Layer Meteorology

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Geografiska Annaler Series A-Physical Geography 90 A (1), S. 55 - 63.

Harnisch, F.; Gohm, A.; Fix, A.; Schnitzhofer, R.; Hansel, A.; Neininger, B. (2008): Spatial distribution of aerosols in the Inn Valley

atmosphere during wintertime. In: Meteorology and Atmospheric Physics 103, S. 223 - 235.

Joerin, U.; Nicolussi, K.; Fischer, A. ; Stocker, T. F. ; Schlüchter, C. (2008): Holocene optimum events inferred from subglacial

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Knoll, C.; Kerschner, H.; Abermann, Jakob (2009): Development of South Tyrolean glaciers since the Little Ice Age maximum. In:

Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazialgeologie 42/1, S. 19 - 36.

Kuhn, M. (2008): Klimawandel und Gletscherschwund. In: BM für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Österr.

Wasser- und Abfallwirtschaftsverband: Klimawandel: Auswirkungen auf die österreichische Wasserwirtschaft. Eigenverlagdes

Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes, S. 129 - 140.

Kuhn, M. (2008): Gletscher und Klima. In: Föst, F.; Kuhn, M.; Mayr, G. et al: Europäischer Meteorologischer Kalender 2009.

Gebirgsmeteorologie. Deutsche meteorologische Gesellschaft.

Kuhn, M.; Spötl, C.; Kaser, G.; Krainer, K.; Obleitner, F. (2008): Klima und Kryosphäre. Aktivitäten des Forschungsschwerpunkts

Klima und Kryospäre im Jahr 2007. In: Grumiller, M.; Märk, T.D. (Series Editors): Zukunftsplattform Obergurgl 2008. Forschungs-

kooperationen innerhalb der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Innsbruck: innsbruck university press (IUP), S. 175 - 180.

Kuhn, M. (2009): Die Zukunft der österreichischen Gletscher. In: Thema - Das Forschungsmagazin der ÖAW 3, S. 34 - 35.

Kuhn, M.; Abermann, J.; Bacher, M.; Olefs, M. (2009): The transfer of mass balance profiles to unmeasured glaciers. In: Annals of

Glaciology 50, S. 185 - 190.

Kuhn, M.; Abermann, J.; Olefs, M.; Fischer, A.; Lambrecht, A. (2009): Gletscher im Klimawandel: Aktuelle Monitoringprogramme

und Forschungen zur Auswirkung auf den Gebietsabfluss im Ötztal. In: Mitteilungsblatt des Hydrographischen Dienstes in

Österreich 86, S. 31 - 48.

Publikationen

Page 208: Fakultätsbericht

208

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Lambrecht, A.; Mayer, C. (2009): Temporal variability of the non-steady contribution from glaciers to water discharge in western

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Leonhardt, G; Olefs, M; Neubarth, J; Thieken, Annegret; Schönlaub, H; Schöberl, F; Kuhn, M (2009): Auswirkungen einer

möglichen Klimaänderung auf ein alpines Speicherkraftwerk. In: Wasserbaukolloquium 2009: Wasserkraft im Zeichen des Klima-

wandels. Eigenverlag, S. 475 - 485.

Macelloni, G.; Pettinato, S.; Brogioni, M.; Rott, Helmut; Cline, D.; Rebhan, H.; et al (2008): Effects of vegetation on the retrieval of

snow parameters. In: Erricolo, D. et al. (Hrsg.): XXIX General Assembly of the International Union of Radio Science. URSI, Chicago.

Eigenverlag, S. III218 - III221.

Macelloni, G.; Pettinato, S.; Santi, E.; Rott, Helmut; Cline, D.; Rebhan, H.; et al (2008): Impact of vegetation in the retrieval of

snow parameters from backscattering measurements at the X-and Ku-bands. In: Kerekes, John et al. (Hrsg.): IEEE International

Geoscience and Remote Sensing Symposium 08. IGARSS‘08. IEEE Conference eXpress Publishing, S. III218 - III221.

Masson-Delmotte, V.; Shugui, H.; Ekaykin, A.; Jouzel, J.; Aristarain, A.; Bernardo, R.T.; Bromwich, D.H.; Cattani, O.; Delmotte, M.;

Falourd, S.; Frezotti, M.; Gallée, H.; Genoni, L.; Landais, A.; Helsen, M.; Hoffmann, G.; Morgan, V.; Motoyama, H.; Noone, D.;

Oerter, H.; Petit, J.R.; Royer, A.; Ruemura, R.; Schmidt, G.; Schlosser, E.; Simoes, J.; Steig, E.; Stenni, B.; Stievenard, M.; Vimeux, F.;

White, J.W.C. (2008): A review of Antarctic surface snow isotopic composition: observations, atmospheric circulation and isotopic

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Glacier, Kyrgyzstan. In: Geografiska Annaler Series A-Physical Geography 90 A (1), S. 87 - 96.

Mayr, G. (2008): Der Föhn. In: Föst, F.; Kuhn, M.; Mayr, G. et al: Europäischer Meteorologischer Kalender 2009. Gebirgsmeteoro-

logie. Deutsche meteorologische Gesellschaft.

Mihalcea, C.; Mayer, C.; Diolaiuti, G.; D‘Agata, C.; Smiraglia, C.; Lambrecht, A.; Vuillermoz, E.; Tartari, G. (2008): Spatial distribu-

tion of debris thickness and melting from remote sensing and meteorological data, at debris-covered Baltoro Glacier, Karakoram,

Pakistan. In: Annals of Glaciology 48/1, S. 49 - 57.

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Publikationen

Page 209: Fakultätsbericht

209

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Olefs, M.; Fischer, A. (2008): Comparative Study of Technical Measures to Reduce Snow and Ice Ablation in Alpine Glacier Ski

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Plankensteiner, K.; Vergeiner, J.; Prodan, R.; Mayr, G.; Fahringer, T. (2009): Porting LinMod to predict precipitation in the Alps

using ASKALON on the Austrian Grid. In: Volkert, J.; Schreiner, W.; Fahringer, T. (eds.): 3. Austrian Grid Symposium. Johannes

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Plankensteiner, K.; Vergeiner, J.; Prodan, R.; Mayr, G.; Fahringer, T. (2009): Prediction of Precipitation in the Alps using ASKALON

on the Austrian Grid. In: Volkert, J.; Schreiner, W.; Fahringer, T. (eds.): 3. Austrian Grid Symposium. Johannes Kepler University

Linz, Austria, September 28-29, 2009. Linz: Johannes Kepler University Linz (= RISC-Linz Report Series 09-14), S. 87 - 90.

Raab, T.; Mayr, G. (2008): Hydraulic Interpretation of the Footprints of Sierra Nevada Windstorms Tracked with an Automobilie

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Rontu, L.; Obleitner, F.; Gollvik, S.; Zingerle, C.; Tijm, S. (2009): HIRLAM experiments on surface energy balance across Vatnajokull,

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Rott, H.; Cline, D.; Duguay, C.; Essery, R.; Haas, C.; Kern, M.; Macelloni, G.; Malnes, E.; Pulliainen, J.; Rebhan, H.; Yueh, S. (2008):

Scientific preparations for CoReH2O, a dual frequency SAR mission for snow and ice observations Proceedings. In: Kerekes, John

et al. (Hrsg.): IEEE International Geoscience and Remote Sensing Symposium 08. IGARSS‘08. IEEE Conference eXpress Publishing,

S. III31 - III34.

Rott, H.; Cline, D.; Duguay, C.; Essery, R.; Haas, C.; Macelloni, G.; Malnes, E.; Pulliainen, J.; Rebhan, H.; Yueh, S. (2008): CoReH2O

– A Ku- and X-band SAR mission for snow and ice monitoring. In: Riegger, S.; et al: 7th EUSAR Conference. Berlin - Offenbach:

VDE-Verlag, S. 111 - 114.

Rott, H.; Nagler, T.; Eineder, M; Florcioiu, D. (2008): New results on dynamic instability of Antarctic Peninsula glaciers detected by

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Rott, H.; Nagler, T.; Malcher, P.; Müller, F. (2008): A satellite-based information system for glacier monitoring and modelling. In:

Goossens, R. et al (Hrsg.): 27th EARSeL Symposium. Rotterdam: Millpress, S. 395 - 402.

Publikationen

Page 210: Fakultätsbericht

210

HerausgeberschaftStudienjahr 2008/2009

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logische Gesellschaft.

Schäfer, K.; Vergeiner, J.; Emeis, S.; Wittig, J.; Hoffmann, M.; Obleitner, F.; Suppan, P. (2008): Atmospheric influences and local

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Schlosser, E.; Duda, M.G.; Powers, J.G.; Manning, K.W. (2008): Precipitation regime of Dronning Maud Land, Antarctica, derived

from Antarctic Mesoscale Prediction System (AMPS) archive data. In: Journal of Geophysical Research 113, S. D24108.

Schlosser, E.; Oerter, H.; Masson-Delmotte, V.; Reijmer, C. (2008): Atmospheric influence on the deuterium excess signal in polar

firn - implications for ice core interpretation. In: Journal of Glaciology 54/184, S. 117 - 124.

Schnitzhofer, R.; Norman, M.; Wisthaler, A.; Vergeiner, J.; Harnisch, F.; Gohm, A.; Obleitner, F.; Fix, A.; Neininger, B.; Hansel, A.

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Steinkogler, W.; Fierz, C.; Lehnung, M.; Obleitner, F. (2009): Systematic Assessment of New Snow Settlement. In: Schweizer, J.;

van Herwijnen, A. (eds.): International Snow Science Workshop. 27. September to 2 October 2009, Davos, Switzerland. Procee-

dings. Birmensdorf: Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL).

Publikationen

Page 211: Fakultätsbericht

211

Institut für Mineralogie und Petrographie

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Bechter, D; Hauzenberger, C; Lutz, J; Tropper, P; Leitner, W; Nutz, B (2009): Geochemische Erfassung und Differenzierung von

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press (IUP), S. 269 - 274.

Bechter, D; Lutz, J; Tropper, P; Vavtar, F; Krismer, M (2009): Mineralogische Untersuchungen der Kupferlagerstätte Bartholomä-

berg-Silbertal (Vorarlberg/Österreich) im Rahmen des SFB HiMAT. In: Oeggl, K; Prast, M: Die Geschichte des Bergbaus in Tirol

und seinen angrenzenden Gebieten. Proceedings zum 3. Milestone-Meeting des SFB HiMAT vom 23.-26.10.2008 in Silbertal.

Innsbruck: innsbruck university press (IUP), S. 211 - 214.

Bentivoglio, G; Laus, G; Kahlenberg, V; Nauer, G; Schottenberger, H (2008): Crystal structure of bis(hydroxylammonium) 5,5‘-azo-

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Bentivoglio, G.; Schwaerzler, A.; Wurst, K.; Kahlenberg, V.; Nauer, G.; Bonn, G.; Schottenberger, H.; Laus, G. (2009): Hydrogen

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Braun, D; Kahlenberg, V; Gelbrich, T; Ludescher, J; Griesser, U (2008): Solid state characterisation of four solvates of R-cinacalcet

hydrochloride. In: Crystengcomm 10, S. 1617 - 1625.

Braun, DE; Gelbrich, T; Jetti, RKR; Kahlenberg, V; Price, SL; Griesser, U (2008): Colored Polymorphs: Thermochemical and Structu-

ral Features of N-Picryl-p-toluidine Polymorphs and Solvates. In: Crystal Growth & Design 8/6, S. 1977 - 1989.

Aufsätze in Zeitschriften, Sammelbänden, Proceedings etc.Studienjahr 2008/2009

Publikationen

Page 212: Fakultätsbericht

212

Braun, D.E.; Gelbrich, T.; Jetti, R.K.R.; Kahlenberg, V.; Price, S.L.; Griesser, U.J. (2008): Colored polymorphs: Thermochemical and

Structural features of N-picryl-p-toluidine polymorphs and solvates. In: Crystal Growth & Design 8/6, S. 1977 - 1989.

Braun, D.E.; Kahlenberg, V.; Gelbrich, T.; Ludescher, J.; Griesser, U.J. (2008): Solid state characterisation of four solvates of R-

cinacalcet hydrochloride. In: Crystengcomm 10, S. 1617 - 1625.

Braun, E; Többens, D; Kahlenberg, V; Ludescher, J; Griesser, U (2008): Structural and Thermodynamic Features of Crystal Polymor-

phs of R-Cinacalcet Hydrochloride. In: Crystal Growth & Design 8/11, S. 4109 - 4119.

Braun, D.E.; Gelbrich, T.; Kahlenberg, V.; Tessadri, R.; Wieser, J.; Griesser, U.J. (2009): Conformational Polymorphism in Aripiprazo-

le: Preparation, Stability and Structure of Five Modifications. In: Journal of Pharmaceutical Sciences 98/6, S. 2010 - 2026.

Braun, D.E.; Gelbrich, T.; Kahlenberg, V.; Tessadri, R.; Wieser, J.; Griesser, U.J. (2009): Stability of Solvates and Packing Systematics

of nine Crystal Forms of the Antipsychotic Drug Aripiprazole. In: Crystal Growth & Design 9/2, S. 1054 - 1065.

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Forer, U; Kaindl, R; Tropper, P; Mair, V (2009): Mikro-Raman-spektroskopische Thermometrie an graphithältigen Bündnerschiefern

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Publikationen

Page 213: Fakultätsbericht

213

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Franz, R; Neidhardt, J; Mitterer, C; Schaffer, B; Hutter, H; Kaindl, R; Sartory, B; Tessadri, R; Lechthaler, M; Polcik, P (2008): Oxida-

tion and diffusion processes during annealing of AlCrVN hard coatings. In: Journal of Vacuum Science & Technology A-Vacuum

Surfaces and Films A26(2), S. 302 - 307.

Franz, R; Neidhardt, J; Sartory, B; Tessadri, B; Mitterer, C (2008): Micro- und bonding structure of arc-evaporated AlCrVN hard

coatings. In: Thin Solid Films 516/18, S. 6151 - 6157.

Franz, R; Neidhardt, J; Kaindl, R; Sartory, B; Tessadri, R; Lechthaler, M; Polcik, P; Mitterer, C (2009): Influence of phase transition

on the tribological performance of arc-evaporated AlCrVN hard coatings. In: Surface & Coatings Technology 203/8, S. 1101 -

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Franzen, C; Mirwald, P (2009): Moisture sorption behaviour of salt mixtures in porous stone. In: Chemie der Erde-Geochemistry

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Ilic, D.; Kahlenberg, V.; Laus, G.; Milisavljevic, S.; Vukicevic, R. D. (2009): Crystal Structure of rac-2-(methylthio)propanoylferro-

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Jovic, N; Vucinic-Vasic, M; Kremenovic, A; Antic, B; Jovalekic, C; Vulic, P; Kahlenberg, V; Kaindl, R (2009): HEBM synthesis of

nanocrystalline LiZn0.5Ti1.5O4 spinel and thermally induced order–disorder phase transition. In: Materials Chemistry and Physics

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Kahlenberg,V;Tessadri,R;Többens,D;Wertl,W;Rössler,A(2008):Mg[ZnPO4(H2O)]2•10H2O-aLayeredHydrousZinc

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Publikationen

Page 214: Fakultätsbericht

214

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Kahlenberg, V.; Wertl, W.; Toebbens, D.M.; Kaindl, R.; Schuster, P.; Schottenberger, H. (2008): Rietveld Analysis and Raman

Spectroscopic Investigations on alpha-Y2Si2O7. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie 634/6-7, S. 1166 - 1172.

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Kapp, P; Manning, CE; Tropper, P (2009): Phase equilibrium constraints on titanite and rutile activities in mafic epidote amphibo-

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Konzett, J; Frost, D J; Proyer, A; Ulmer, P (2008): The Ca-Eskola component in eclogitic clinopyroxene as a function of pressure,

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SiO2-inclusions in omphacite. In: Contributions to Mineralogy and Petrology 155/2, S. 215 - 228.

Konzett, J; Libowitzky, E; Hejny, C; Miller, C; Zanetti, A (2008): Oriented quartz + calcic amphibole inclusions in omphacite from

the Saualpe and Pohorje Mountain eclogites, Eastern Alps - An assessment of possible formation mechanisms based on IR- and

mineral chemical data and water storage in Eastern Alpine eclogites. In: Lithos 106/3-4, S. 336 - 350.

Konzett, J; Frost, D.J (2009): The High P-T Stability of Hydroxyl-apatite in Natural and Simplified MORB-an Experimental Study to

15GPa with Implications for Transport and Storage of Phosphorus and Halogens in Subduction Zones. In: Journal of Petrology

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Krismer, M; Goldenberg, G; Töchterle, U; Lutz, J; Tropper, P; Vavtar, F; Pernicka, E (2009): Eine mineralogisch-geochemische

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Tirol und seinen angrenzenden Gebieten. Proceedings zum 3. Milestone-Meeting des SFB HiMAT vom 23.-26.10.2008 in Silbertal.

Innsbruck: Innsbruck University Press (IUP), S. 299 - 302.

Krismer, M.; Goldenberg, G.; Töchterle, U.; Lutz, J.; Tropper, P.; Vavtar, F.; Pernicka, E. (2009): A mineralogical-geochemical

provenance study of prehistoric slags from Kiechlberg (North Tyrol, Austria). In: Oeggl, K; Prast, M: Die Geschichte des Bergbaus in

Tirol und seinen angrenzenden Gebieten. Proceedings zum 3. Milestone-Meeting des SFB HiMAT vom 23.-26.10.2008 in Silbertal.

Innsbruck: Innsbruck University Press (IUP), S. 299 - 302.

Krüger, H; Kahlenberg, V (2008): Ca2NaSiO4F: a new monoclinic polymorph. In: Zeitschrift für Kristallographie 223/6, S. 382 -

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Krüger, H; Kahlenberg, V; Petricek, V; Phillipp, F; Wertl, W (2009): High-temperature structural phase transition in Ca2Fe2O5

studied by in-situ X-ray diffraction and transmission electron microscopy. In: Journal of Solid State Chemistry 182/6, S. 1515 -

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Publikationen

Page 215: Fakultätsbericht

215

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Krüger, H.; Breil, L. (2009): Computer-controlled high-temperature single-crystal X-ray diffraction experiments and temperature

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Langes, C.; Gelbrich, T.; Griesser, U.; Kahlenberg, V. (2009): Codeine dihydrogen phosphate hemihydrate. In: Acta Crystallographi-

ca Section C-Crystal Structure Communications 65/8, S. 419 - 422.

Laus, G.; Bentivoglio, G.; Kahlenberg, V.; Griesser, UJ.; Schottenberger, H.; Nauer, G. (2008): Syntheses, crystal structures, and

polymorphism of quaternary pyrrolidinium chlorides. In: Crystengcomm 10/6, S. 748 - 752.

Laus, G.; Kahlenberg, V.; Wurst, K.; Loerting, T.; Schottenberger, H. (2008): Hydrogen bonding in the perhydrate and hydrates of

1,4-diazabicyclo[2.2.2]octane (DABCO). In: Crystengcomm 10, S. 1638 - 1644.

Laus, G.; Schwärzler, A.; Bentivoglio, G.; Hummel, M.; Kahlenberg, V.; Wurst, K.; Kristeva, E.; Schütz, J.; Kopacka, H.; Kreut, C.;

Bonn, G.; Andriyko, Y.; Nauer, G.; Schottenberger, H. (2008): Synthesis and crystal structures of 1-alkoxy-3-alkylimidazolium salts

including ionic liquids, 1-alkylimidazole 3-oxides and 1-alkylimidazole perhydrates. In: Zeitschrift für Naturforschung Section B - A

Journal of Chemical Sciences 63b, S. 447 - 464.

Laus, G.; Schütz, J.; Schuler, N.; Kahlenberge, V.; Schottenberger, H. (2009): Crystal structure of tetrabutylammonium 2,3,6-tri-

cyano-4-fluoro-5-(trifluoromethyl)phenolate, [(C4H9)4N][C10F4N3O]. In: Zeitschrift für Kristallographie - New Crystal Structures

224/1, S. 117 - 118.

Lazic, B; Krüger, H; Kahlenberg, V; Konzett, J; Kaindl, R (2008): Incommensurate structure of Ca2al2O5 at high temperatures -

structure investigation and Raman spectroscopy. In: Acta Crystallographica Section B-Structural Science B64, S. 417 - 425.

Lazic, B; Kahlenberg, V; Vulic, P; Pesic, L; Dimitrijevic, R (2009): Meta-autunite from a Li-pegmatite of the Cer Mt., Serbia: Its

mineralogical and XRD investigations. In: Neues Jahrbuch für Mineralogie - Abhandlungen 186/3, S. 333 - 344.

Lazic, B; Kahlenberg, V; Kaindl, R; Kremenovic, A (2009): On the symmetry of Ba3Al2O6 - X-ray diffraction and Raman spectrosco-

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Marocchi, M; Mair, V; Tropper, P; Bargossi, GM (2009): Metasomatic reaction bands at the Mt. Hochwart gneiss-peridotite contact

(Ulten Zone, Italy): insights into fluid-rock interaction in subduction zones. In: Mineralogy and Petrology 95, S. 251 - 272.

Menold, CA; Manning, CE; Yin, A; Tropper, P; Chen, XH; Wang, XF (2009): Metamorphic evolution, mineral chemistry and

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Publikationen

Page 216: Fakultätsbericht

216

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Mirwald, P; Obojes, U (2008): Erhaltung von Natursteindenkmälern - erdwissenschaftliche und materialkundliche Aspekte. In:

Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Hg.): Erhaltung seltener Denkmalgesteine:

Beiträge des 2. Konservierungswissenschaftlichen Kolloquiums in Berlin/Brandenburg am 14. November 2008 in Potsdam. Berlin:

Lukas Verlag (= Arbeitshefte des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums 21),

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Obojes, U; Mirwald, PW; Unterwurzacher, M; Hofer, R (2008): Study of the petrographical and petrophysical properties of spring

tufa and hötting breccia, important quaternary building stones of historic objects in western Austria. In: Lukaszewics, JW; Niemce-

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Oeggl, K.; Mathis, F.; Moser, J.; Schneider, I.; Leitner, W.; Tomedi, G.; Stöllner, T.; Krause, R.; Pernicka, E.; Tropper, P.; Schibler, J.;

Nicolussi, K.; Hanke, K. (2008): The history of mining activities in the Tyrol and adjacent areas: impact on environment and human

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Ppelinski, B; Fitsch, AN; Evans, A; Ibberson, RM; Többens, DM; Cranwick, LMD; Dörfel, I; Emmerling, F; Matschat, R (2009): Struc-

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In: Zeitschrift für Kristallographie 30, S. 61 - 66.

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Purwin, H; Stalder, R; Skogby, H (2009): Hydrogen incorporation in Fe- und Na-doped diopsides. In: European Journal of Mineralo-

gy 21/4, S. 691 - 704.

Rebelo de Figueredo, M; Neidhardt, J; Kaindl, R; Reiter, A; Tessadri, R; Mitterer, C (2008): Formation mechanisms of low-friction

tribo-layers on arc-evaporated TiC1-xNx hard coartings. In: Wear 265, S. 525 - 532.

Schmidt, R; Roth, M; Tessadri, R; Weckström, K (2008): Disentangling late-Holocene climate and land use impacts on an Austrian

alpine lake using seasonal temperature anomalies, ice-cover, sedimentology, and pollen tracers. In: Journal of Paleolimnology

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Publikationen

Page 217: Fakultätsbericht

217

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Niederen Tauern: multidisziplinäre Auswertung eines Sedimentkerns aus dem Oberen Landschitzsee (Lungau). In: Schmidt, R.;

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Schramm, C; Rinderer, B; Binder, W; Tessadri, R; Duelli, H (2008): Novel sol-gel derived cellular foam: reaction of an organotrialko-

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Schwaerzler, A.; Laus, G.; Kahlenberg, V.; Wurst, K.; Gelbrich, T.; Kreutz, C.; Kopacka, H.; Bonn, G.; Schottenberger, H. (2009):

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Soldán, J; Neidhardt, J; Sartory, B; Kaindl, R; Cerstvy, R; Mayrhofer, PH; Tessadri, R; Polcik, P; Lechthaler, M; Mitterer, C (2008):

Structure-property relations of arc-evaporated Al-Cr-Si-N coatings. In: Surface & Coatings Technology 202/15, S. 3555 - 3562.

Stalder, R; Kronz, A; Simon, K (2008): Hydrogen incorporation in enstatite in the system MgO-SiO2-H2O-NaCl. In: Contributions

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Stalder, R; Kronz, A; Schmidt, B (2009): Raman spectroscopy of synthetic (Mg, Fe)SiO3 single crystals. An analytical tool for natural

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Steiner, M; Vavtar, F; Tropper, P; Kaindl, R (2009): Silbererze (Balkanit, Danielsit) in den Fahlerzen von Röhrerbühel. In: Oeggl, K;

Prast, M: Die Geschichte des Bergbaus in Tirol und seinen angrenzenden Gebieten. Proceedings zum 3. Milestone-Meeting des

SFB HiMAT vom 23.-26.10.2008 in Silbertal. Innsbruck: Innsbruck University Press (IUP), S. 193 - 196.

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HerausgeberschaftStudienjahr 2008/2009

Konzett, J; Tessadri, R; Tropper ,P (2008): 12th International Conference on Experimental Mineralogy, Petrology and Geochemistry.

Innsbruck: innsbruck university press (IUP).

Anreiter, P.; Goldenberg, G.; Hanke, K.; Krause, R.; Leitner, W.; Mathis, F.; Nicolussi, K.; Oeggl, K.; Pernicka, E.; Schibler, J.; Schnei-

der, I.; Stadler, H.; Stöllner, T.; Tomedi, G.; Tropper, P. (2009): Mining in European History. Special Conference of the SFB HiMAT:

Historical Mining Activities in the Tyrol and Adjacent Areas: Impact on Environment and Human Societies. Conference Guide.

Innsbruck: innsbruck university press (IUP).

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