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Deutsche „Success Stories“
aus EU‐Projekten - Jahrbuch 2014AusgewählteErfolgsgeschichten deutscherKoordinatorenund ProjektpartnervonEU‐Projekten imBereich derIKT
Deutsche „Success Stories“aus EU‐Projekten - Jahrbuch 2014
AusgewählteErfolgsgeschichten deutscherKoordinatorenund ProjektpartnervonEU‐Projekten imBereichderIKT
Impressum Herausgeber, Redaktion und Gestaltung Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) Projektträger im DLR IKT-Strategien und EU-Synergien Linder Höhe 51147 Köln
Nationale Kontaktstelle (NKS) für europäische Forschungsförderung zu den Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion Dr. Felix Schmitz-Justen E-Mail: Felix.Schmitz-Justen@dlr.de Stand Januar 2017 2. Auflage Druck Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) Copyright Das Werk einschließlich aller Inhalte ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder Reproduktion in irgendeiner Form sowie die Verarbeitung und Vervielfältigung ist ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers untersagt.
5 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis .............................................................................................................................................. 5
1 Einleitung ................................................................................................................................................... 7
2 Warum sollte man eine EU‐Förderung beantragen? ................................................................................ 9
3 Warum sollte man sich von der NKS‐IKT beraten lassen? ....................................................................... 11
4 Erfolgsgeschichten EU‐geförderter IKT‐Projekte ..................................................................................... 13
„Success Story“ CIKM – Vom EU‐Projekt zur Unternehmensgründung ............................................................ 14
„Success Story“ DECODER – Vom EU‐Projekt zum Produkt ........................................................................ 16
„Success Story“ EarthServer – Vom EU‐Projekt zum Erfolgsprodukt .......................................................... 18
„Success Story“ HIDOORS – Vom EU‐Projekt zum Unternehmen ............................................................... 20
„Success Story“ iStoppFalls – Von der Vision zum EU‐Projekt .................................................................... 22
„Success Story“ Papyrus – Vom EU‐Projekt zum Patent ............................................................................. 24
„Success Story“ parMERASA – Vom EU‐Projekt zum Patent ....................................................................... 26
„Success Story“ plan4business – Vom EU‐Projekt zum Unternehmen ....................................................... 28
„Success Story“ SmartCoDe – Vom EU‐Projekt zum Patent ........................................................................ 30
„Success Story“ VECTOR – Vom EU‐Projekt zur Produktlinie ...................................................................... 32
„Success Story“ WINNER – Vom EU‐Projekt zum Welt‐Standard .................................................................... 34
5 Erfolgsgeschichten in eigener Sache ....................................................................................................... 37
„Success Story“ NKS‐IKT – Vom Workshop zum Arbeitsprogramm ............................................................ 38
„Success Story“ NKS‐IKT – Von der Beratung zum Antragserfolg ............................................................... 40
6 Ihre Erfolgsgeschichte ............................................................................................................................. 43
7 Über uns .................................................................................................................................................. 45
7 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
1 Einleitung
Forschungsförderung ist kein Selbstzweck. Von den in die Forschungsförderung investiertenMilliardenbeträgen erwarten die Bürger der Europäischen Unionwis‐senschaftlicheErkenntnisseund wirtschaftlicheImpulse.
Unternehmen, die eigenständig in Forschungs‐
und Entwicklungsmaßnahmen investieren, zielen
in erster Linie auf wirtschaftliche Erfolge ab,
während Forschungseinrichtungen vornehmlich
den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn im
Auge haben. Kooperieren jedoch Wissenschaft
und Wirtschaft, kommt es häufig zu wechselseiti‐
gen Befruchtungen von denen alle Beteiligten
profitieren.
Diese Broschüre stellt in zweiseitigen Portraits
ausgewählte Erfolgsgeschichten („Success Sto‐
ries“) von erfolgreichen EU‐Projekten deutscher
Unternehmen, Forschungseinrichtungen und
Universitäten vor.
Hierbei werden die Synergie‐Effekte sichtbar, die
sich aus Kooperationen von Wissenschaft und
Wirtschaft ergeben.
Die Portraits erfolgreich realisierter Projekte sind
die beste Referenz, um einen Eindruck von den
Potentialen einer Beteiligung an EU‐Forschungs‐
projekten zu erhalten.
Abbildung 1: Geografische Verteilung der vorgestell‐ten Erfolgsgeschichten
8 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
Projektakronym Erfolg Thema Ort/Bundesland
CIKM Vom EU‐Projekt zur Unternehmensgründung
Erschließung von Innovation durch Wissensmanagement
Bad Homburg v.d.H. (Hessen)
DECODER Vom EU‐Projekt zum Produkt
Einsatz von Gehirn‐Computer‐Schnittstellen für nicht zur Kom‐munikation fähige Patienten
Würzburg (Bayern)
EarthServer Vom EU‐Projekt zum Erfolgsprodukt
Skalierbarer Dienst für die Geowis‐senschaften
Bremen (Bremen)
HIDOORS Vom EU‐Projekt zum Unternehmen
Eingebettete und verteilte Echt‐zeitsysteme
Karlsruhe (Baden‐Württemberg)
iStoppFalls Von der Vision zum EU‐Projekt
IKT‐basiertes System zur Vorhersa‐ge und Prävention von Stürzen
Siegen (NRW)
Papyrus Vom EU‐Projekt zum Patent
Plug & Play‐Überwachung und Steuerung für Produktionsprozesse
Ladenburg (Baden‐Württemberg)
parMERASA Vom EU‐Projekt zum Patent
Sparsamere Autos und sicherere Flugzeuge durch Software‐Parallelisierung für Mehrkernpro‐zessoren
Augsburg (Bayern)
plan4business Vom EU‐Projekt zum Unternehmen
Service‐Plattform für die Aggrega‐tion, Verarbeitung und Analyse von Stadt‐ und Regionalplanungsdaten
Darmstadt (Hessen)
SmartCoDe Vom EU‐Projekt zum Patent
Intelligente Steuerung des Ener‐gieverbrauchs für Ein‐ und Mehr‐familienhäusern
Hannover (NRW)
VECTOR Vom EU‐Projekt zur Produktlinie
Endoskopische Kapseln für Diagno‐se und Therapie von Magen‐Darm‐Erkrankungen
Tübingen (Baden‐Württemberg)
WINNER Vom EU‐Projekt zum Welt‐Standard
Initiative zur Entwicklung drahtlo‐ser Mobilfunkstandards
München (Bayern)
IT‐Sicherheits‐Workshop
Vom Workshop zum Arbeitsprogramm
Gestaltung zukünftiger IKT‐Arbeitsprogramme der EU im Bereich der IT‐Sicherheit
Köln (NRW)
Proposal‐Check‐Veranstaltung
Von der Beratung zum Antragserfolg
Kombination aus nationaler und internationaler Proposal‐Check‐Veranstaltung
Köln (NRW)
Tabelle 1: Übersicht der vorgestellten Erfolgsgeschichten
9 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
2 WarumsolltemaneineEU‐Forderungbeantragen?
Förderungzahltsichaus.Die folgendenStellungnahmenvonKoordinatorenundPart‐nern vonEU‐Projektengeben einenEindruckdavon,welchenNutzendeutscheUnter‐nehmenundForschungseinrichtungenausderForschungsförderungderEUziehen.
„Das EU‐Projekt CIKM war die Initialzündung,
ohne die es die MET Communications GmbH
und deren Forschungsaktivitäten nicht gege‐
ben hätte und ohne die es die beabsichtigten
Aktivitäten zur wirtschaftlichen Umsetzung
nicht geben würde.“
Norbert Jastroch , MET Communications
(Projekt CIKM)
„Ohne EU‐Förderung hätten wir die aicas
GmbH nicht erfolgreich gründen können. Die
Eintragung der Firma ist vor Projektantrag
erfolgt, aber die Förderung war für den Ein‐
stieg notwendig.“
Dr. James Hunt, aicas GmbH
(Projekt HIDOORS)
„Die internationalen und interdisziplinären
waren Konsortien notwendig, um die nötigen
Ansätze und Ergebnisse zu erreichen. Wir
hätten die Entwicklung aus eigenen Mittel nie
anschieben können. Diese wäre ohne die
europäische Initiative und die EU Förderung
nicht zustande gekommen.“
Dr. Joachim Rix, Fraunhofer‐Institut für
Graphische Datenverarbeitung
(Projekt plan4business)
„Ohne die EU‐Förderung hätte die internatio‐
nale Standardisierung erheblich mehr Auf‐
wand erfordert und es hätte mehr technische
Konflikten gegeben. Die Projektteilnahme
kann als Basis für die heutigen geschäftlichen
Erfolge im Breitbandmobilfunk gesehen wer‐
den.“
Dr. Werner Mohr , Nokia
(Projekt WINNER)
„Ohne die Förderung der EU würde eine US‐
Technologie dominieren, da die Outreach‐
Möglichkeiten nicht gegeben wären. Der
Einfluss auf die Standardisierung hätte nicht
umgesetzt werden können.“
Prof. Dr. Peter Baumann , Jacobs University
(Projekt EarthServer)
„EU‐Projekte bieten die einmalige Chance sich
in neue technologische Gebiete vorzuwagen
und sich zusammen mit Experten aus unter‐
schiedlichen Bereichen und mit unterschiedli‐
chen Hintergründen neuen kunden‐ und
anwenderorientierte Problemen, Lösungen
und Geschäftsideen zu nähern.“
Dr. Christian Zeidler, ABB AG
(Projekt Papyrus)
10 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„Ohne EU‐Projekte wären wir abgeschnitte‐
ner von der akademischen Welt, es würde
weniger Informationsaustausch stattfinden.
Darüber hinaus führen EU‐Projekte zu neuen
Impulsen über das eigentliche Projekt hinaus.
So gab es beispielsweise eine Follow‐up Kol‐
laboration mit einer der Universitäten über
ein weiteres ABB‐finanziertes Forschungs‐
projekt.“
Dr. Christian Zeidler, ABB AG
(Projekt Papyrus)
„Die EU‐Förderung des Projekts ermöglichte
den Aufbau neuer Dienstleistungen und die
Ausweitung der Zusammenarbeit mit interna‐
tionalen Unternehmen einschließlich KMU.“
Peter Neumann , edacentrum GmbH
(Projekt SmartCoDe)
„Die Förderung des Projektes durch die EU
ermöglichte mir die Einstellung von Mitarbei‐
tern und die Erweiterung unseres Wissens,
wir hätten ohne EU‐Förderung weniger Pro‐
motionen und wissenschaftliche Veröffentli‐
chungen.“
Prof. Dr. Andrea Kübler, Universität Würzburg
(Projekt DECODER)
11 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
3 WarumsolltemansichvonderNKS‐IKTberatenlassen?
Zufriedene Kunden sind die beste Empfehlung. Die folgenden Stellungnahmen vonKunden derNationalenKontaktstelle IKT zu denBeratungsleistungen derNKS‐IKT geben einenEindruckdavon,welcheAnforderungendieKundenhabenund wiedasBeratungsteam derNKS‐IKTprofessionellundkompetentaufdieseeingeht.
„Besonders hilfreich war die Beratung der
NKS‐IKT zur Einordung der Projektideen in die
Förderlandschaft. Die Anpassung und Korrek‐
turen der Projekteinreichung haben schluss‐
endlich zum Erfolg geführt. Ohne die Bera‐
tung der NKS‐IKT hätten wir definitiv weniger
geförderte Projekte.“
Dr. Christian Zeidler, ABB AG
(Projekt Papyrus)
„Die ausschlaggebenden Hinweise und Impul‐
se aus der Beratung der NKS‐IKT betrafen die
Darstellung des Konsortiums und der Projekt‐
ziele im Antrag. Der Beitrag der NKS‐IKT
Beratung an dem Antragserfolg war maßgeb‐
lich. Ohne sie hätten wir die Förderung nicht
erhalten.“
Norbert Jastroch , MET Communications
(Projekt CIKM)
Die ausschlaggebenden Hinweise und Impulse
aus der Beratung der NKS‐IKT betrafen insbe‐
sondere Informationen zu den Regularien.
Ohne die Beratung hätten wir sicher formalen
Fehler gemacht, die sich negativ auf den
Projekterfolg ausgewirkt hatten.“
Dr. Werner Mohr , Nokia
(Projekt WINNER)
„Oft ist nicht 100%‐tig klar, wie die Formu‐
lierungen im Call zu interpretieren sind.
Hier ist der kurze Draht der NKS‐IKT zur Euro‐
päischen Kommission von größter Bedeutung.
Besonders hilfreich waren neben der Bera‐
tung der Proposal Check und die frühzeitige
Information über einen möglichen Proposal‐
Erfolg. Ich schätze den Beitrag der NKS‐IKT an
dem Erfolg des Projektantrages sehr hoch
ein.“
Peter Neumann , edacentrum GmbH
(Projekt SmartCoDe)
„Das Team der NKS‐IKT gab uns Feedback
zum Projektantrag und später zum Projekt‐
status in der Antrags‐ und Begutachtungs‐
phase. Die Unterstützung der NKS‐IKT war
immer hilfreich und informativ. Ich habe
bisher immer eine Antwort oder eine Hilfe‐
stellung auf meine Fragen bekommen.“
Dr. Joachim Rix, Fraunhofer‐Institut für
Graphische Datenverarbeitung
(Projekt plan4business)
12 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„Das Beratungsgespräch mit der NKS‐IKT hat
die Zielsetzung des Antrages geschärft und
der Proposal Check war ebenfalls für die
Antragsformulierung sehr wertvoll. Ohne die
Beratung der NKS‐IKT wäre der Antrag gege‐
benenfalls nicht durchgegangen.“
Prof. Dr. Theo Ungerer, Universität Augsburg
(Projekt parMERASA)
„Besonders hilfreich war die ausführliche
persönliche Beratung der NKS‐IKT zur initialen
Ausrichtung der Antragsidee an den Call.
Zudem gab es eine ausgezeichnete Mail‐
Beratung vor Antragsabgabe. Der Beitrag der
Beratung an dem Erfolg des Projektantrages
war ziemlich existenziell.“
Dr. Rainer Wieching, Universität Siegen
(Projekt iStoppFalls)
13 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
4 ErfolgsgeschichtenEU‐geforderterIKT‐Projekte
Die folgendenPortraitserfolgreichrealisierterProjektedeutscherProjektkoordina‐toren und Projektpartner geben einen Eindruck von den Potentialen einer Beteili‐gunganEU‐Forschungsprojekten.
14 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“CIKM–VomEU‐ProjektzurUnternehmensgrundung
CIKM:ErschließungvonInnovationdurchWissensmanagement
Innovation ist ein Schlüsselfaktor zur Sicherung und Stärkung der Wettbewerbs‐fähigkeit derEuropäischen Union. DasEU‐ProjektCIKMidentifiziertedieBedeutungvon Wissensmanagement für Innovation. Die MET Communications GmbH wurde2002 zum Zwecke der Weiterentwicklung und Verwertung der CIKM ErgebnissegegründetundhatsichseitdemamMarkterfolgreich behauptet.
DieErfolgsgeschichte
Wissen ist nicht nur grundlegend für unterneh‐
merisches Handeln sondern auch eine dynami‐
sche Kraft in der Entwicklung von Unternehmen,
insofern es die Anpassung an sich permanent
verändernde Marktbedingungen unterstützt.
Das EU‐Projekt CIKM wurde 2002 unter Konsor‐
tialleitung der Fraunhofer IAO initiiert mit dem
Ziel, den Zusammenhang von Wissensmanage‐
ment in und Innovationskraft von Unternehmen
zu analysieren und empirisch zu untersuchen. Die
Verwertung der Projektergebnisse war durch die
zu diesem Zweck gegründete MET Communica‐
tions GmbH vorgesehen. Das Konsortium wurde
bei der Antragstellung in persönlichen Gesprä‐
chen von der NKS‐IKT insbesondere zur Darstel‐
lung des Konsortiums und der Projektziele im
Antrag beraten.
Nach Abschluss und als Folge des Projekts wur‐
den Beratungsleistungen (Ausarbeitung der
Grundlagen für IT‐basiertes Wissensmanage‐
ment) und Seminarangebote entwickelt und mit
der dazu gegründeten MET Communications
GmbH vermarktet.
Das Workshop‐Angebot wurde laufend fortent‐
wickelt und basiert zu etwa gleichen Teilen auf
den CIKM Projektergebnissen zum organisationa‐
len Wissensmanagement (KnowledgeCasting®)
und anwendungsorientierten Innovationsmana‐
gement (AppliCasting®) sowie den Erweiterungen
aus der anschließenden Forschung über informa‐
tionstechnisches und kollaboratives Wissensma‐
nagement.
Mit ihren Beratungs‐ und Schulungsleistungen
unterstützt MET Communications seit nunmehr
über 10 Jahren Unternehmen bei der Einführung
eines systematischen betrieblichen Wissensma‐
nagements mit maßgeschneiderten, firmen‐
individuellen Seminaren.
Auf Grund der positiven Erfahrung mit dem EU‐
Projekt CIKM beteiligt sich MET Communications
zur laufendenden Fortentwicklung seiner Leis‐
tungen weiterhin an Forschungs‐ und Entwick‐
lungsprojekten im Rahmen öffentlicher For‐
schungsförderung. Als Folgeaktivität aus dem
CIKM‐Projekt engagiert sich MET Communica‐
tions darüber hinaus in zahlreichen Netzwerken
wie dem Cluster Future Internet Enterprise Sys‐
tems (FinES), dem Enterprise Interoperability
Network of Excellence (EINS) und dem Interope‐
rability Virtual Laboratory (Interop‐VLab).
„Die Hinweise und Impulse aus der NKS‐IKT
Beratung waren maßgeblich für den An‐
tragserfolg. Ohne sie hätten wir die Förde‐
rung nicht erhalten.“, Norbert Jastroch,
MET Communications GmbH
15 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Das Projekt zielte darauf, beispielhaft für europä‐
ische Unternehmen aus Informationstechnik,
Maschinenbau und Finanzdienstleistung Einblicke
in den Zusammenhang zwischen Wissensma‐
nagement und Innovationskraft von Unterneh‐
men zu gewinnen und praktische Ansätze zur
Implementierung aufzuzeigen. Durch das Projekt
konnte die gegenwärtige und vor allem künftige
Bedeutung von Wissensmanagement für Innova‐
tion im Allgemeinen (sozio‐ökonomisch) und im
Speziellen (für Unternehmen und Institutionen)
erkannt werden. Es wurde sichtbar, dass Aus‐
tausch von Wissen, seine Bündelung und verteilte
Nutzung neuartige organisatorische Anforderun‐
gen mit sich bringt und neue Anforderungen an
die informationstechnische Umsetzung stellt.
DerProjektpartner
Die Firma MET Communications unter Leitung
von Norbert Jastroch war unter anderem für die
technische Projektkoordination und die Dissemi‐
nation der Projektergebnisse verantwortlich.
Norbert Jastroch ist verantwortlich für die For‐
schungsaktivitäten bei MET Communications. Als
Diplom‐Mathematiker war er langjährig bei
General Electric Information Services und als
selbständiger Berater tätig. 2004 gründete er die
MET Communications GmbH.
DasKonsortium
Das Projekt wurde koordiniert von dem Fraun‐
hofer‐Institut für Arbeitswirtschaft und Organisa‐
tion IAO. Von den insgesamt acht Partnern
stammen neben der MET Communications GmbH
weitere vier aus Deutschland, sowie je ein Part‐
ner aus Großbritannien, Frankreich und Schwe‐
den.
„Das EU‐Projekt CIKM war die Initialzün‐
dung, ohne die es die MET Communications
GmbH und deren Forschungsaktivitäten
nicht gegeben hätte.“, Norbert Jastroch,
MET Communications GmbH
DieFakten
Akronym: CIKM
Titel: Creation of innovation through knowledge
management
Projektstart: 01.03.2001 bis 31.10.2003
Projektlaufzeit: 2,5 Jahre
Gesamtkosten: 616.000 Euro
EU‐Förderbeitrag: 616.000 Euro
Projekt Koordinator: Fraunhofer Gesellschaft
Technische Projektkoordination: MET
Communications GmbH
Eingereicht unter: FP5‐IST‐2001‐8.1.9
Projekt Nr.: 34442
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/71432_de.html
Kontakt Projektpartner MET:
MET Communications GmbH
Technische Projektkoordination: Norbert Jastroch
Tel: +49 (0)6172 671812
E‐Mail: norbert.jastroch@metcommunications.de
WWW: http://www.metcommunications.de
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
IKT‐Strategien und EU‐Synergien – NKS‐IKT
Linder Höhe
51147 Köln
Telefon: +49 2203 601‐3400
E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de
WWW: http://www.nkt‐ikt.de
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„SuccessStory“DECODER–VomEU‐ProjektzumProdukt
DECODER:EinsatzvonGehirn‐Computer‐SchnittstellenfurnichtzurKommunikationfahigePatienten
MenschennachschwerenSchädigungen desGehirnskönnennurnocheingeschränktoder gar nicht mehr kommunizieren. Der Bewusstseinszustand dieser Patienten kann nur indirekt erschlossen werden. Die Verbesserung der Diagnostik und dieBereitstellung einer Kommunikationsmöglichkeit stellen daherwichtige Errungen‐schaften dar. Einen wesentlichen Beitrag dazu leistete das EU‐Projekt DECODER.
DieErfolgsgeschichte
Der verbreitete Einsatz von Reanimation und
Intensivmedizin hat das Überleben von Men‐
schen nach schweren Schädigungen des Gehirns
verbessert. Entsprechend steigt die Zahl von
Patienten, die nach einem Unfall oder wegen
einer Krankheit nicht mehr sprechen und sich
nicht mehr bewegen und sich deshalb aus eige‐
ner Kraft nicht mehr mitteilen können.
Ein Koma wird heute zunehmend nicht als stati‐
scher Zustand begriffen, sondern als veränderli‐
cher Prozess. So können Koma, Wachkoma (apal‐
lisches Syndrom) und Minimaler Bewusstseinszu‐
stand (Minimally Conscious State) fließend inei‐
nander übergehen. Manche Patienten erlangen
wieder das volle Bewusstsein, sind aber fast
vollständig gelähmt (Locked‐In‐Syndrom).
Bei der Beurteilung von als komatös – also ohne
Bewusstsein – diagnostizierten Patienten konn‐
ten jedoch bei 40 Prozent und mehr der chroni‐
schen Patienten in Rehabilitationszentren ärztli‐
che Fehldiagnosen festgestellt werden, was einen
dringenden Handlungsbedarf nahelegt.
Der korrekten Beurteilung des Bewusstseinszu‐
stands nicht kommunikationsfähiger Patienten
widmete sich das unter Koordination von Frau
Prof. Dr. Kübler durchgeführte und mit rund 3
Mio. Euro geförderte EU‐Projekt DECODER.
DECODER zeigt, dass grundlagennahe und anwen‐
dungsnahe Forschung keine Widersprüche sein
müssen, sondern sich einander bedingen können.
Aus der Perspektive der Grundlagenforschung
zeigt sich der Projekterfolg in den entwickelten
Stimulationsparadigmen, die bei diesen Patienten
zur Einschätzung der kognitiven Leistungsfähig‐
keit eingesetzt werden können. Das entwickelte
Evaluationsschema, das die wissenschaftliche, die
operationale und die klinische Ebene umfasst,
wurde erfolgreich erprobt.
Aus der Perspektive der anwendungsnahen
Forschung zeigt sich der Projekterfolg in der
Entwicklung einer Gehirn‐Computer‐Schnittstelle,
mit der einfache, muskelunabhängige Ja‐
Nein‐Kommunikation möglich ist. Der bereits auf
dem Markt erhältliche „mindBEAGLE“ umfasst die
Hard‐ und Software, die für die Elektroenzepha‐
lografie‐basierte Datengewinnung notwendig ist.
mindBEAGLE bestehend aus Biosignalverstärker, EEG‐Kappe und Stimulatoren (Copyright: mindBEAGLE)
17 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Das von Frau Prof. Dr. Kübler koordinierte EU‐
Projekt DECODER verfolgt drei Ziele.
Darstellung von Gehirnaktivitäten basierend auf Änderung des Sauerstoffgehalts im Blut (fMRT) und elektrischer Gehirnaktivität (EEG) (Copyright: Univer‐sität Würzburg)
Mit der Entwicklung einer psychophysiologischen
Messbatterie, der Entwicklung einer einfachen
Gehirn‐Computer‐Schnittstelle zur Ja/Nein Kom‐
munikation (ssBCI – single switch brain‐computer
interface) und der Bewertung des Anwendungs‐
nutzens funktioneller Nahinfratospektroskopie
konnten alle angestrebten Ziele erreicht werden.
DieKoordinatorin
Frau Prof. Dr. Kübler hält eine Professor für
Interventionspsychologie am Institut für Psycho‐
logie der Universität Würzburg inne. Seit Beginn
ihrer Promotion 1996 beschäftigt sie sich mit der
Entwicklung und Anwendung von Gehirn‐
Computer‐Schnittstellen zum Einsatz bei
schwerstgelähmten Patienten. Die promovierte
Biologin und habilitierte Psychologin ist Expertin
in biologischer und klinischer Psychologie und
Neurowissenschaften.
DasKonsortium
Das aus neun Partnern bestehende Konsortium
umfasste sechs wissenschaftliche Arbeitsgruppen
sich ergänzender Expertise (Psychologie, Medizin,
Neurowissenschaft, Elektroenzephalografie, bild‐
gebende Verfahren), eine österreichische Firma,
die auch den Mindbeagle auf den Markt brachte,
und eine Patientenorganisation, die die Verbin‐
dung zu Patienten unterstützte.
DieFakten
Akronym: DECODER
Titel: Deployment of Brain‐Computer Interfaces for the
Detection of Consciousness in Non‐Responsive Patients
Projektstart: 01.02.2010 bis 31.05.2013
Projektlaufzeit: 3 Jahre
Gesamtkosten: 3.759.810 Euro
EU‐Förderbeitrag: 2.799.921 Euro
Projekt Koordinator: Universität Würzburg
Eingereicht unter: FP7‐ICT‐2009.7.2
Projekt Nr.: 247919
URL: http://www.decoderproject.eu
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/93827_de.html
Kontakt:
Universität Würzburg, Institut für Psychologie
Koordinatorin: Prof. Dr. Andrea Kübler
Tel: +49 (0)931 31 80179
E‐Mail: andrea.kuebler@uni‐wuerzburg.de
WWW: http://www.uni‐wuerzburg.de
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
IKT‐Strategien und EU‐Synergien – NKS‐IKT
Linder Höhe
51147 Köln
Telefon: +49 2203 601‐3400
E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de
WWW: http://www.nkt‐ikt.de
18 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“EarthServer–VomEU‐ProjektzumErfolgsprodukt
EarthServer:SkalierbarerDienstfurdieGeowissenschaften
DieWertschöpfungaus „BigGeodata“erfolgtdurchdieWissenerschließungausdenriesigenDatenmengen und derenTransformation in fürMenschen verwertbareDa‐ten (Visualisierung). Das EU‐Projekt EarthServer leistet mit seinem Open Source‐Ansatz und der Etablierung internationaler Standards zu flexiblen Anfragetechni‐keneinenwesentlichenBeitragzurDemokratisierungderNutzungvonGeodaten.
DieErfolgsgeschichte
In unserer volldigitalisierten Zeit ist die Sammlung
von Informationen relativ leicht – das Speichern
und Verarbeiten stellt jedoch moderne Systeme
vor neue Herausforderungen. Besonders große
Datenmengen fallen im Bereich der Geowissen‐
schaften an – eine einzige Klimasimulations‐
Datenreihe kann Terabytes umfassen.
Einen wesentlichen Beitrag zur Wissenserschlie‐
ßung aus Geodaten leistet die rasdaman Big Data
Technologie, die seit 1995 in einer Reihe EU‐
geförderter Projekte in ihren Grundlagen entwi‐
ckelt und seitdem stetig weiter entwickelt wird.
Das unter der Leitung von Prof. Peter Baumann
entwickelte Open‐Source‐Datenbanksystem ver‐
arbeitet multidimensionale Rasterdaten beson‐
ders flexibel, in Echtzeit und benutzerfreundlich.
Die Technologie ermöglicht beispielsweise For‐
schern die schnelle und flexible Auswertung der
Simulationsresultate von Meeresströmungen.
2011 wurde das EU‐Projekt EarthServer bean‐
tragt, zu dessen Antragserfolg auch die Bera‐
tungshotline der NKS‐IKT durch die Klärung stra‐
tegischer und operativer Fragen einen Beitrag
leisten konnte. EarthServer geht auf neue Her‐
ausforderungen ein, die sich durch die zuneh‐
menden Möglichkeiten von Cloud‐Diensten erge‐
ben. rasdaman ermöglicht nunmehr bereits die
Parallelisierung mit mehr als 1000 Cloud‐Knoten.
Im Zentrum von EarthServer steht jedoch die
Etablierung internationaler Standards. Earth‐
Server zielt damit auf den Ausbau der europäi‐
schen Führungsposition bei Array‐Datenbanken
ab. EarthServer findet seinen Niederschlag nun‐
mehr in Spezifikationen des Open Geospatial
Consortiums (OGC) sowie der International Orga‐
nization for Standardization (ISO).
Anwendungsfall Geologie (Quelle: earthserver.eu)
Doch die Erfolge von rasdaman gehen weit über
die wissenschaftlichen Erfolge hinaus: die For‐
schungs‐Ausgründung rasdaman GmbH vertreibt
mittlerweile die kommerzielle Version der ras‐
daman‐Technologie und baut auf die Projekter‐
folge auf. Unter anderem konnte VITO (Belgien)
sowie der Deutsche Wetterdienst als Kunden
gewonnen werden. Darüber hinaus konnten
mehrere Projektaufträge gewonnen werden, u.a.
von der Europäischen Weltraumbehörde ESA.
19 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Die Grundlagen des EarthServer‐Projektes wur‐
den im EU‐geförderten Projekt RasDaMan (Raster
Data Management in Databases; 1995‐1998) mit
der Entwicklung von Datenbanktechnologie für
die Verwaltung Multidimensionaler Diskreter
Daten (MDD) beliebiger Größe und Dimension
gelegt. Die Technologie wurde in dem EU‐Projekt
ESTEDI (European Spatio‐TEmporal Data Infra‐
structure for high‐performance computing; 2000‐
2003) weiter ausgebaut. Aufbauend auf dem hier
vorgestellten EU‐Projekt EarthServer (2011‐2014)
wird das bereits angelaufene EU‐Projekt Publi‐
caMundi (Scalable and Reusable Open Geospatial
Data; 2013‐2015) dazu beitragen, den Zugang, die
Erforschung und die Wiederverwendung von
Geo‐Daten zu demokratisieren (Open Source,
Open Data, Open Knowledge).
DerKoordinator
Peter Baumann ist Professor für Informatik an der
Jacobs University Bremen und gründete 1994 das
Forschungs‐Spin‐off rasdaman GmbH. Sein For‐
schungsschwerpunkt sind flexible, skalierbare
Dienste, die eine effiziente Verarbeitung vieler
gleichartig strukturierter Daten ermöglicht („Big
Array Data“). Er hat mit über 100 begutachteten
Veröffentlichungen das Forschungsgebiet der
„Array‐Datenbanken“ entscheidend geprägt und
hält das internationale Patent „Database System
for Arrays“ (PCT/DE 96/01583). Das von ihm 1994
gegründete Forschungs‐Spin‐off bietet Beratungs‐
Dienstleistungen zu allen Aspekten multidimensi‐
onaler Rasterdaten. Professor Baumann ist Editor
von über 10 Standards.
DasKonsortium
Das breit aufgestellte Konsortium ermöglichte es,
die querschnittliche Eignung des Projektansatzes
über alle Erdwissenschaften hinweg zu zeigen.
Neben der koordinierenden Privatuniversität
Jacobs University Bremen sind mit der Fraunhof‐
er‐Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
und der rasdaman GmbH zwei weitere deutsche
Partner am Projekt beteiligt. Weitere sieben
Partner rekrutieren sich aus EU‐Ländern. Als
Partner ohne EU‐Finanzierung ist weiterhin die
NASA (USA) an dem Projekt beteiligt.
DieFakten
Akronym: EarthServer
Titel: European Scalable Earth Science Service Envi‐
ronment
Projektstart: 01.09.2011 bis 31.08.2014
Projektlaufzeit: 3 Jahre
Gesamtkosten: 5.848.201 Euro
EU‐Förderbeitrag: 4.000.000 Euro
Projekt Koordinator: Jacobs University Bremen
Eingereicht unter: FP7‐INFRA‐2011‐1.2.1
Projekt Nr.: 283610
URL: http://www.earthserver.eu
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/99766_de.html
Kontakt:
Jacobs University Bremen
Koordinator: Prof. Dr. Peter Baumann
Tel: +49 (0)421 200 3178
E‐Mail: p.baumann@jacobs‐university.de
WWW: http://www.jacobs‐university.de
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
IKT‐Strategien und EU‐Synergien – NKS‐IKT
Linder Höhe
51147 Köln
Telefon: +49 2203 601‐3400
E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de
WWW: http://www.nkt‐ikt.de
20 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“HIDOORS–VomEU‐ProjektzumUnternehmen
EingebetteteundverteilteEchtzeitsysteme
Eingebettete und verteilte Echtzeitsysteme kommen zunehmend in Verkehrssyste‐menund Industrieanlagen zumEinsatz.DiePlattform „JamaicaVM“,die imRahmendesEU‐Projektes„HIDOORS“entwickelt wurde,stellthierfüreineeffizienteEntwick‐lungsplattform zur Verfügung. Das Projekt stellt die Grundlage der erfolgreichen Gründungund Marktetablierung deraicasGmbHdar.
DieErfolgsgeschichte
Mit dem zunehmenden Einsatz von IT‐Systemen
in allen Bereichen der menschlichen Gesellschaft
wächst die Bedeutung von eingebetteten und
verteilten Echtzeitsystemen.
Eingebettete Systeme (Embedded Systems), also
winzige, komplexe Computersysteme, verrichten
ihren Dienst nämlich nicht nur in EC‐Karten,
Smartcards, Mobiltelefonen und Autoschlüsseln
sondern auch in Steuerungsanlagen und Senso‐
ren. Diese kommen in Automobilen, Flugzeugen,
im Schienenverkehr (Züge und Signalanlagen), in
Industrieanlagen (Kraftwerke, Fertigungsstraßen,
Robotersysteme, etc. – Stichwort Industrie 4.0)
und vielen anderen Bereichen zum Einsatz.
Die angeführten Beispiele lassen erkennen, dass
solche Systeme nur in seltenen Fällen als kon‐
zentrierte Systeme Sinn machen. Viele Anwen‐
dungsgebiete verlangen stattdessen inhärent
verteilte Echtzeitsysteme – bei denen eine zu
späte Reaktion des Systems auf bestimmte Ereig‐
nisse katastrophale Folgen haben kann.
Den hohen Anforderungen an die Entwicklung
eingebetteter und verteilter Echtzeitsysteme
widmete sich das EU‐Projekt HIDOORS (High
Integrity Distributed Object‐Oriented Realtime
Systems), das auf der existierenden Softwarelö‐
sung „JamaicaVM“ aufbaut. Ergebnis der Projekt‐
arbeit war eine fundamentale Verbesserung der
Echtzeitperformance durch die Erweiterung der
„JamaicaVM“ und die Implementierung neuer
standardisierter Programmschnittstellen für Echt‐
zeitprogramme.
Das Konsortium hat das neue System im Projekt‐
verlauf nicht nur entwickelt und implementiert,
sondern auch in praktischen Anwendungen
getestet.
Die Projektförderung stellte die wirtschaftliche
Grundlage für die Gründung der aicas GmbH dar,
die seit dem Projektende JamaicaVM vermarktet
und sich seit über einem Jahrzehnt am Markt
behauptet.
JamaicaVM hilft den Kunden der aicas GmbH, die
Produktivität der Software‐Entwicklung für ver‐
teilte Echtzeitsysteme zu steigern und damit die
„Time‐to‐Market“ für die entsprechenden Syste‐
me zu reduzieren. JamaicaVM wird inzwischen
weltweit in vielen Embedded Systems eingesetzt,
die in der Luftfahrt, Medizin, Industrie und Auto‐
mobilen Systemen zum Einsatz kommen.
„Ohne EU‐Förderung hätten wir die aicas
GmbH nicht erfolgreich gründen können.
Die Eintragung der Firma ist vor Projektan‐
trag erfolgt, aber die Förderung war für den
Einstieg notwendig.“,
Dr. James Hunt, aicas GmbH
21 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Die Speicherverwaltung ist eine der größten
Fehlerquellen in Embedded Systems. So werden
zum Beispiel viele Sicherheitsverletzungen durch
die Deallokation von Speicher verursacht, der
noch in Benutzung ist. Das Problem ist so
schwerwiegend, dass bis vor kurzem die Nutzung
von dynamischem Speicher in der Luftfahrt so gut
wie verboten war.
Einsatzgebiete von JamaicaVM sind u.a. Automobil, Luftfahrt, Industrie und Medizin (Copyright: aicas)
Durch die Integration einer deterministischen
Speicherverwaltung in einem Echtzeit‐Framework
für die Programmiersprache Java zeigte das
Projekt mit der Entwicklung der Softwarelösung
"JamaicaVM", dass eine Hochsprache wie Java für
Embedded Systems verwendet werden kann.
DerKoordinator
Dr. James Hunt ist Geschäftsführer der aicas
GmbH. Nach seinem Bachelor‐Studium der In‐
formatik und Physik an der Yale University und
seinem Master‐Studium an der Boston University
promovierte er an der Universität Karlsruhe.
Dr. Hunt hat 30 Jahre Erfahrung in Software‐
Entwicklung für CAD, Betriebssysteme und einge‐
bettete Systeme. Er ist ebenfalls an der Entwick‐
lung internationaler Standards beteiligt.
DasKonsortium
Das sechs Partner umfassende Konsortium be‐
stand aus zwei Forschungspartnern, zwei Indust‐
riepartnern und zwei Endkunden. Neben drei aus
Deutschland stammenden Konsortialpartnern
stammte jeweils ein Partner aus Frankreich,
Portugal und Schweden. Als Ratgeber war wei‐
terhin EADS (jetzt Airbus Group) in das Projekt
involviert.
DieFakten
Akronym: HIDOORS
Titel: High Integrity Distributed Object‐Oriented
Realtime Systems
Projektstart: 01.01.2002 bis 30.09.2004
Projektlaufzeit: 2 ¾ Jahre
Gesamtkosten: 3.201.108 Euro
EU‐Förderbeitrag: 1.721.001 Euro
Projekt Koordinator: FZI Forschungszentrum
Informatik
Eingereicht unter: FP5‐IST‐2001‐4.2.1
Projekt Nr.: IST‐2001‐32329
URL: http://www.hidoors.org/
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/61111_de.html
Kontakt:
aicas GmbH (zur Projektlaufzeit FZI)
Koordinator: Dr.‐Ing. James J. Hunt
Tel: +49 (0)721 663968 22
E‐Mail: jjh@aicas.com
WWW: http://www.aicas.com
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
IKT‐Strategien und EU‐Synergien – NKS‐IKT
Linder Höhe
51147 Köln
Telefon: +49 2203 601‐3400
E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de
WWW: http://www.nkt‐ikt.de
22 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“iStoppFalls–VonderVisionzumEU‐Projekt
iStoppFalls:IKT‐basiertesSystemzurVorhersageundPraventionvonSturzen
Bereits bei seinem ersten Projektantrag war Projekt‐Koordinator Dr. RainerWieching erfolgreich. Mit Unterstützung der NKS‐IKT gelang es ihm, für sein iStoppFalls‐Projekt einen EU‐Förderbeitrag von 3.291.000 Euro zu akquirieren.DasProjektzieltaufdieIKT‐basierteSturzpräventionfürSeniorendaheimab.
DieErfolgsgeschichte
Ob Treppenstufe, rutschiger Untergrund oder
Trittunsicherheit: Stürze und deren Folgen stellen
ein immenses und zunehmendes Gesundheits‐
und Kostenproblem unserer Gesellschaft dar, das
sich durch die demographische Entwicklung in
Zukunft weiter verschärfen wird.
In einer 2010 veröffentlichen EU‐Ausschreibung
wurde daher die Prophylaxe und Vermeidung von
sturzbedingten Unfällen unter dem Thema „ICT
for Ageing and Wellbeing“ (IKT für Altern und
Wohlbefinden) zur Förderung aufgenommen.
Das Forscherteam um Dr. Rainer Wieching an der
Universität Siegen hatte schon früh die Vision,
IKT‐basierte Technologien zur Prävention zu
entwickeln und so zu einer Verbesserung der
Lebensqualität von Senioren beizutragen.
Die Forscher waren sich bewusst, dass die Um‐
setzung umfangreiche Forschungs‐ und Entwick‐
lungsarbeiten erfordern würde und stießen auf
der Suche nach Förderquellen auf diese Aus‐
schreibung.
Bei den Schritten von der Vision über die Antrag‐
stellung zum Projekt wurde Dr. Wieching und sein
Team von der am Deutschen Zentrum für Luft‐
und Raumfahrt e.V. angesiedelten Nationalen
Kontaktstelle (NKS) für europäische Forschungs‐
förderung zu den Informations‐ und Kommunika‐
tionstechnologien (IKT) unterstützt.
Der ausschlaggebende Schritt war, Unterstützung
dabei zu leisten, die Vision in eine Projektidee
auszugestalten und den Projektantrag in den
vorgegebenen Förderrahmen einzupassen.
Für das von der EU zur Verfügung gestellte För‐
dervolumen von 37 Mio. Euro wurden 90 Projek‐
tanträge eingereicht. Zur Förderung bewilligt
wurden nur 9 davon – eines davon das mit über 3
Mio. Euro geförderte EU‐Projekt „iStoppFalls“ zur
IKT‐basierten Sturzprävention für Senioren da‐
heim („ICT based System to Predict & Prevent
Falls“ – iStoppFalls).
Der Antrag von Dr. Wieching und seinem Konsor‐
tium war nicht nur im Hinblick auf die geringe
Erfolgsquote der eingereichten Anträge ein Erfolg
sondern insbesondere vor dem Hintergrund, dass
Koordinator Dr. Wieching bis zu diesem Zeitpunkt
noch über keine EU‐Antrags‐ und Projekterfah‐
rung verfügte.
„Die NKS‐IKT hat uns in einem persönlichen
Beratungsgespräch ausführlich zur Aus‐
richtung der Antragsidee an den Call bera‐
ten. Die Einschätzung des Calls und die nöti‐
ge Ausrichtung der Aktivitäten waren für
mich als Koordinator und „Newcomer“ im
Forschungsantragsgeschäft existenziell.“
Projekt‐Koordinator Dr. Rainer Wieching
23 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
iStoppFalls zielt auf Lösungen zur Sturzprävention
ab, die einfach und kostengünstig in das tägliche
Leben älterer Mitbürger integriert werden kön‐
nen. Gezielten Bewegungs‐ und Trainingspro‐
grammen aus den Bereichen Sensorik, Telemedi‐
zin und Home‐Entertainment (MS‐Xbox/Kinect)
kommt dabei eine entscheidende Rolle zu.
Seniorin beim Training (Copyright: Universität Siegen)
Die entwickelten unaufdringlichen Messtechno‐
logien sowie lernfähigen Assistenzfunktionen
ermöglichen sowohl eine effektive Prävention als
auch eine zuverlässige Vorhersage von Stürzen.
DerKoordinator
Dr. Rainer Wieching (Dr. Sportwiss. Dipl. Sport‐
lehrer, Physiologe, Projektleiter) hat in den letz‐
ten 15 Jahren seiner beruflichen Laufbahn ein
KMU im Gesundheitsbereich gegründet und
geleitet, verantwortlich für technische, medizini‐
sche und wissenschaftliche Aspekte im Bereich
des globalen Pharmamarketing für Herz‐Kreislauf
und Onkologie. Im Rahmen seiner langjährigen
Tätigkeit im Gesundheitsbereich hat er an erfolg‐
reichen BMBF‐Forschungsprojekten im Bereich
„Neue Medien in der Medizin“ teilgenommen.
DasKonsortium
Das Konsortium setzt sich aus vier Partnern aus
Wissenschaft und Forschung (davon zwei aus
Deutschland) und drei Industriepartnern zusam‐
men. Die Industrieunternehmen profitieren von
der Nähe zum (End‐)Kunden und können dadurch
sowohl in sehr frühen Stadien der Entwicklung,
als auch zur Evaluation und Weiterentwicklung
von bereits bestehenden Lösungen und Produk‐
ten schnell Probleme oder Bedarfe in der real‐
weltlichen Nutzung ihrer Zielgruppe ausfindig
machen.
DieFakten
Akronym: iStoppFalls
Titel: ICT‐Based System to Predict and prevent falls
Projektstart: 01.10.2011 bis 30.09.2014
Projektlaufzeit: 3 Jahre
Gesamtkosten: 5.758.000 Euro
EU‐Förderbeitrag: 3.291.000 Euro
Projekt Koordinator: Universität Siegen
Eingereicht unter: FP7‐ICT‐2011.5.4
Projekt Nr.: 287361
URL: http://www.istoppfalls.eu
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/100738_de.html
Kontakt:
Universität Siegen
Koordinator: Dr. Rainer Wieching
Tel: +49 (0)271 740 3019
E‐Mail: rainer.wieching@uni‐siegen.de
WWW: http://www.istoppfalls.eu
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Projektträger im DLR
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„SuccessStory“Papyrus–VomEU‐ProjektzumPatent
Plug&Play‐UberwachungundSteuerungfurProduktionsprozesse
Industrielle Anlagen speziell in der Prozessindustrie werden zunehmen größer, komplexerund komplizierter.DasEU‐ProjektPapyrus entwickelte zurBewältigungder Herausforderungen Algorithmen, Systeme und Lösungen. Neben zahlreichenwissenschaftlichen Publikationen aller Partner wurden zum Projektende mehrere Patentanträgegestelltund dieProduktisierungvonProjektergebnissen verfolgt.
DieErfolgsgeschichte
Die Anforderungen an Überwachung und Steue‐
rung von Industrieanlagen wächst mit der stei‐
genden Komplexität, insbesondere von Produkti‐
onsprozessen. Die Entwicklung in diesem Bereich
wird geprägt durch die Themen Industrie 4.0, Big
Data und Cyber Physical Systems: Wie können
mehr Informationen (statt Daten) erzeugt wer‐
den, die an der richtigen Stelle im Prozess den
richtigen Leuten zur Verfügung gestellt werden.
Den sich daraus ergebenden zusätzlichen Mög‐
lichkeiten zur Verwendung der zur Verfügung
stehenden Informationen stehen gleichzeitig
allerdings immer weniger Experten gegenüber,
die diese sinnvoll weiter verarbeiten könnten.
Verstärkt wird dieser Trend durch die zunehmen‐
de Globalisierung der Märkte und der sich daraus
ergebenden gestiegenen Konkurrenz aus Asien.
Daher werden in diesem Umfeld eine Prozessau‐
tomatisierung und darauf aufbauende Experten‐
unterstützungssysteme unverzichtbar, um mit
schrumpfenden Budgets für Wartung und In‐
standhaltung das Maximum an Effektivität zu
erreichen.
Im EU‐Projekt Papyrus haben Experten aus der
akademischen Welt, der industriellen Forschung
und Anwender nicht nur zusammen Algorithmen,
Systeme und Lösungen in ihrem jeweiligen Spezi‐
algebiet entwickelt. Die durch die Partner entwi‐
ckelten Module zur daten‐basierten Modellerstel‐
lung, Fehlererkennung, Einflussschätzung sowie
Wartungsentscheidungsunterstützung wurden
prototypisch simuliert und bei einem als Projekt‐
partner beteiligten Endkunden implementiert,
getestet und evaluiert.
Neben den zahlreichen dokumentierten wissen‐
schaftlichen Ergebnissen zum Beispiel in Form
von Veröffentlichungen durch alle Partner gab es
im Projekt mehrere Patentanträge. Weiterhin
wird die Produktisierung von Teilen der Lösung
durch ABB verfolgt.
Für die industriellen Partner ergaben sich aus
dem Projekt neue Innovationstrigger aus der
akademischen Welt über das eigentliche Projekt
hinaus. Im Gegenzug gewannen die Universitäten
einen tieferen Einblick in die Anforderungen und
Probleme von Endkunden, welche die Basis für
die Entwicklung von wissenschaftlicher Exzellenz
darstellen. Aus diesem Grund sind Follow‐up
Projekte zur weiteren Zusammenarbeit bereits in
Planung.
„Besonders hilfreich war die Beratung der
NKS‐IKT zur Einordung der Projektideen in die
Förderlandschaft. Die Anpassung und Kor‐
rekturen der Projekteinreichung haben
schlussendlich zum Erfolg geführt.“
Dr. Christian Zeidler, ABB AG
25 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Hauptziele des Projektes waren das Schließen des
Regelkreises zwischen Erkennen und Diagnosti‐
zieren eines einzelnen Problems in einer Kompo‐
nente, Bestimmen des Einflusses auf die Perfor‐
mance des gesamten Produktionsprozesses und
Vorschlagen geeigneter Gegenmaßnahmen zur
gezielten Behebung von Komponentenproblemen
mit signifikantem Einfluss auf den Gesamtpro‐
zess.
DerKoordinator
Dr.‐Ing. Guido Sand, Gruppenleiter im deutschen
Forschungszentrum der ABB und verantwortlich
für die Themenbereiche Prozessoptimierung und
Informationsdienstleistungen, und Dr.‐Ing. Jan
Schlake, stellvertretender Gruppenleiter im deut‐
schen Forschungszentrum der ABB, haben sich
die Aufgaben des Projektkoordinators und des
ABB Projektleiters für das Papyrus Projekt geteilt.
Das Projekt wurde am Forschungszentrum von
der Abteilung Industrial Software and Applica‐
tions durchgeführt, welche von Dr. Christian
Zeidler geleitet wird. Dr. Zeidler studierte und
promovierte im Fach Informatik an der Universi‐
tät Karlsruhe, Institut für Telematik. Durch seine
vielfältigen Gremien‐Tätigkeiten gestaltet er aktiv
die Automation‐ und Energiewirtschaftsfelder.
Bedienerstation in der Prozessindustrie (Copyright: ABB)
DasKonsortium
Neben dem in Deutschland ansässigen For‐
schungszentrum der ABB AG in Ladenburg als
Koordinator war aus Deutschland die Universität
Duisburg‐Essen einer der insgesamt sieben Kon‐
sortialpartner. Weiterhin waren drei Unterneh‐
men und Forschungsinstitutionen aus Finnland
und zwei aus Frankreich am Projekt beteiligt.
DieFakten
Akronym: Papyrus
Titel: Plug and Play monitoring and control
architecture for optimization for large scale
production processes
Projektstart: 01.09.2010 bis 30.03.2013
Projektlaufzeit: 2,5 Jahre
Gesamtkosten: 2.995.141 Euro
EU‐Förderbeitrag: 1.750.000 Euro
Projekt Koordinator: ABB AG
Eingereicht unter: FP7‐ICT‐2009‐3.5
Projekt Nr.: 257580
URL: http://www.abb.de/cawp/deabb201/
02fbf55a8318b8acc125782700547821.aspx
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/95305_de.html
Kontakt:
ABB AG ‐ Forschungszentrum
Technische Projektkoordination: Dr. Christian Zeidler
Tel: +49 (0)6203 716259
E‐Mail: christian.zeidler@de.abb.com
WWW: http://new.abb.com/de/ueber‐uns/forschung‐
entwicklung/abb‐forschungszentrum
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„SuccessStory“parMERASA–VomEU‐ProjektzumPatent
parMERASA:SparsamereAutosundsicherereFlugzeugedurchSoftware‐ParallelisierungfurMehrkernprozessoren
Die Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Energiesparsamkeit von Autos und Flugzeu‐gen basiert zu einem wesentlichen Teil auf den Leistungen eingebetteter Systeme.Im EU‐Projekt parMERASA werden effiziente Steueralgorithmen für eingebettete Systeme entwickelt und damit Potentiale zur Senkung des Energieverbrauchs und zurErhöhungderfunktionalenSicherheitvonAutosundFlugzeugeneröffnet.
DieErfolgsgeschichte
Elektronische Steuereinheiten finden sich in allen
modernen Maschinen. Als Fahrerassistenzsyste‐
me in Autos kann eine Steigerung der Leistungs‐
fähigkeit dieser elektronischen Steuereinheiten
dazu beitragen, Autos noch effizienter und auch
sicherer werden zu lassen. Auch der Kraftstoff‐
verbrauch von Motoren kann mit leistungsfähige‐
ren Steuereinheiten weiter optimiert werden.
Für all diese Systeme gilt, dass die Ausführung
ihrer Aufgaben in einem extrem kurzen und
insbesondere in einem festen Zeitintervall ge‐
währleistet sein muss. Man spricht hier von
„harten Echtzeitanforderungen“, denen diese
Systeme genügen müssen.
Software und die Softwarewerkzeuge für solche
Anforderungen sind heute auf sequentiell ausge‐
führte Programme zugeschnitten, die Rechenpro‐
zesse nacheinander abarbeiten. Eine Parallelisie‐
rung solcher Programme und ihre Ausführung auf
einem geeigneten Mehrkernprozessor verspricht
jedoch eine erhebliche Leistungssteigerung – bei
gleichzeitiger Sicherstellung der Programmaus‐
führung im vorgegebenen Zeitintervall.
Mehrkernprozessoren zeichnen sich dadurch aus,
dass mehrere Verarbeitungseinheiten – Kerne
genannt – auf einem Chip integriert werden. So
können aufwändigere Regelungsalgorithmen ein‐
gesetzt werden, welche die genannten Aufgaben
effizienter lösen können.
Im EU‐Projekt parMERASA, das vom dem Lehr‐
stuhl für Systemnahe Informatik und Kommuni‐
kationssysteme der Universität Augsburg koordi‐
niert wird, werden gemeinsam mit Anwenderfir‐
men aus den Bereichen der Flugzeugelektronik,
der Automobiltechnologie und des Maschinen‐
baus industrielle Echtzeitprogramme auf ihre
mögliche Leistungssteigerung durch geeignete
Parallelisierung untersucht.
Im Laufe der Projektlaufzeit wurden bereits bei‐
spielhaft vier industrielle Algorithmen aus der
Flugzeugsteuerung, Motoreinspritzung und Steu‐
erung eines Seilbaggers exemplarisch paralle‐
lisiert und evaluiert. Gegen Ende des Projektes
werden mehrere Patentanträge gestellt werden
und die Ergebnisse in das Werkzeug „RapiTime“
von Rapita Systems Ltd., York, eingegangen sein,
das es ermöglicht Timing Analysen von komple‐
xen eingebettenen Systemen durchzuführen.
„Das Beratungsgespräch durch die NKS‐IKT
hat die Zielsetzung des Antrages geschärft
und der Proposal‐Check war ebenfalls für die
Antragsformulierung sehr wertvoll.“
Prof. Dr. Theo Ungerer, Universität Augsburg
27 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
parMERASA baut auf den Ergebnissen des mit
weitgehend denselben Partnern bearbeiteten
Vorgängerprojekts MERASA auf. Dieses Vorgän‐
gerprojekt, das von der EU von 2007 bis 2010 mit
2,1 Millionen Euro gefördert wurde, konzentrier‐
te sich darauf, echtzeitfähige Mehrkernprozesso‐
ren mit zwei bis acht Kernen zu entwickeln.
parMERASA Anwendungsfälle Automobil und Luft‐fahrt (Copyright: DENSO AUTOMOTIVE Deutschland GmbH und Honeywell International s.r.o.)
Im Nachfolgeprojekt parMERASA wurden bereits
Mehrkernprozessoren mit bis zu 64 Kernen und
mit anderen, neuen Verbindungsstrukturen
untersucht. Zugleich ist der Schwerpunkt von der
Hardwareentwicklung in Richtung Anwenderpro‐
gramme und deren Parallelisierung sowie auf die
Unterstützung durch Systemsoftware verlegt
worden.
DerKoordinator
Prof. Dr. Theo Ungerer hat seit 2001 den Lehr‐
stuhl für Systemnahe Informatik und Kommuni‐
kationssysteme des Instituts für Informatik der
Universität Augsburg inne. Forschungsgebiete des
Lehrstuhls sind Prozessorarchitekturen, System
Software und Parallelisierung für eingebettete
Echtzeitsysteme sowie fehlertolerante und ver‐
teilte Systeme.
DasKonsortium
Das Projektkonsortium besteht aus insgesamt
sieben Partnern. Neben der koordinierenden
Universität Augsburg beteiligen sich aus Deutsch‐
land die Anwenderfirmen DENSO AUTOMOTIVE
Deutschland GmbH und BAUER Maschinen GmbH
sowie die Technische Universität Dortmund.
Weitere vier Partner stammen aus Frankreich,
Großbritannien, Spanien und der Tschechischen
Republik. Weitere Experten aus ganz Europa sind
über ein Industrial Advisory Board eingebunden.
DieFakten
Akronym: parMERASA
Titel: Multi‐Core Execution of Parallelised Hard Real‐
Time Applications Supporting Analysability
Projektstart: 01.10.2011 bis 30.09.2014
Projektlaufzeit: 3 Jahre
Gesamtkosten: 4.582.683 Euro
EU‐Förderbeitrag: 3.300.000 Euro
Projekt Koordinator: Universität Augsburg
Eingereicht unter: FP7‐ICT‐2011.3.4
Projekt Nr.: 287519
URL: http://www.parmerasa.eu/
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/100032_de.html
Kontakt:
Universität Augsburg, Institut für Informatik
Koordinator: Prof. Dr. Theo Ungerer
Tel: +49 (0)821 598 2350
E‐Mail: ungerer@informatik.uni‐augsburg.de
WWW: http://www.informatik.uni‐augsburg.de
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
IKT‐Strategien und EU‐Synergien – NKS‐IKT
Linder Höhe
51147 Köln
Telefon: +49 2203 601‐3400
E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de
WWW: http://www.nkt‐ikt.de
28 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“plan4business–VomEU‐ProjektzumUnternehmen
Service‐PlattformfurdieAggregation,VerarbeitungundAnalysevonStadt‐undRegionalplanungsdaten
ExistierendeheterogeneStadt‐und Regionalplanungsdatenwerdenbislangnursehreingeschränktundmeistensnurvon Institutionen,diedieDatenerhobenhaben, für analytische Zwecke genutzt. Das EU‐Projekt plan4business entwickelte eine Infra‐strukturzurIntegrationvonPlanungsdaten, diedieseEinschränkungenüberwindenhilftund diedurchdieAusgründung wetransformGmbHkommerzialisiertwird.
DieErfolgsgeschichte
Auf Karten basierende Informationen werden bei
zahlreichen Tätigkeiten und Instrumenten für
Berichterstattung, Analyse, Bewertung und Vor‐
hersage verwendet. So sind an vielen Stellen der
öffentlichen Verwaltung detaillierte Geodaten
verfügbar. Leider stehen diese meist für sich, sind
auf bestimmte Gebiete begrenzt und nur in
Ausnahmefällen grenzübergreifend, lokal oder
global organisiert.
Um die gewaltigen Potentiale zu nutzen, wurde
2007 die Richtlinie zur Europäischen Geodaten‐
infrastruktur (engl. Infrastructure for Spatial
Information in Europe – INSPIRE) verabschiedet.
INSPIRE zielt darauf ab, Geodaten‐basierte Pla‐
nungsinformation europaweit leichter und in
harmonisierter Form verfügbar zu machen.
Das EU‐Projekt plan4business unterstützt die Um‐
setzung der INSPIRE‐Richtlinie durch die Entwick‐
lung der Datenplattform „whatstheplan“, die den
Nutzern nicht nur einen kompletten Katalog an
integrierten, harmonisierten und verwendungs‐
bereiten Planungsdaten sondern auch Analyse‐
und Visualisierungsservices zur Verfügung stellt.
Die Plattform, die als Prototyp im Projekt reali‐
siert wurde und bis Ende 2014 Produktreife
erhalten soll, erlaubt einerseits die heterogenen
Daten, z.B. Kataster, Landnutzung, Planung,
Statistiken etc. aus unterschiedlichsten Quellen,
wie regionalen, nationalen und auch Europäi‐
schen Datenanbietern georeferenziert zu harmo‐
nisieren und zu integrieren. Basierend auf diesem
Daten‐Pool werden andererseits Dienste angebo‐
ten, die eine Europa‐weite Informationsabfrage
erlauben, z.B. zur Standortanalyse (Beispiel:
Suche Standort für Industrieansiedlung mit
10.000m2 Fläche, bestimmten Verkehrsanbin‐
dung, Mitarbeiterpotentialen, Infrastruktur für
die Mitarbeitern, etc.).
Mit dem Ziel aufbauend auf dem Projekt Dienst‐
leistungen und Tools zur Datenharmonisierung
und ‐integration anzubieten, wurde im Mai 2014
von dem koordinierenden Fraunhofer IGD die
wetransform GmbH ausgegründet. Insbesondere
zur Umsetzung der europäischen INSPIRE‐Richt‐
linie wird ein erhöhter Bedarf an solchen Diens‐
ten erwartet. Eine wesentliche Perspektive ist,
dass diese Dienstleistungen nicht auf den Anwen‐
dungsfall „Geodaten“ beschränkt ist, sondern sich
auch in anderen Anwendungsfeldern mit Aufga‐
ben der Datenintegration einsetzen lässt.
„Wir erhielten von der NKS‐IKT ausschlag‐
gebende Hinweise zur Vorgehensweise und
Feedback zum Proposal.“
Dr. Joachim Rix, Fraunhofer‐Institut IGD
29 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Im Rahmen von seinen zwei Vorläuferprojekten
HUMBOLDT (2006 bis 2011) und Plan4All (2009
bis 2011) wurden die Grundlagen der Daten‐
harmonisierung und ‐integration entwickelt und
mit verschiedenen Anwendungsszenarien getes‐
tet. Plan4All stellt die prototypische Umsetzung
des plan4business‐Projektes mit seiner Vielzahl
heterogener Datensätzen dar. Im Rahmen von
plan4business wurden die Ergebnisse marktorien‐
tiert weiterentwickelt.
DerKoordinator
Joachim Rix studierte Informatik und promovierte
an der TU Darmstadt. Danach hat er unter Prof.
Encarnação das Fraunhofer IGD mit aufgebaut
und lange Jahre die Abteilung Industrielle An‐
wendungen geleitet. Seit sechs Jahren ist er im
Bereich Geo‐IT tätig und hat die Koordination von
zwei Europäischen Projekten übernommen. Er
leitet aktuell die Abteilung Geoinformations‐
management des Fraunhofer IGD in Darmstadt.
Neben den von ihm seit 1984 koordinierten EU‐
Projekten leitete er weitere nationale (BMBF,
BMWi, DFG) und internationale Projekte.
Die wetransform GmbH bietet Dienstleistungen auf Grundlage des plan4business‐Projektes an (Copy‐right: wetransform GmbH)
DasKonsortium
Das plan4business‐Konsortium setzt sich aus den
Kernpartnern seiner Vorläuferprojekte zusam‐
men. Neben dem in Darmstadt ansässigen Fraun‐
hofer IGD als Koordinator und Forschungs‐ und
Entwicklungspartner waren fünf weitere nieder‐
ländische, norwegische, polnische und tschechi‐
sche Partner an plan4business beteiligt, darunter
zwei KMU als Entwicklungspartner und Vermark‐
ter.
DieFakten
Akronym: plan4business
Titel: A service platform for aggregation, processing
and analysis of urban and regional planning data
Projektstart: 01.04.2012 bis 31.03.2014
Projektlaufzeit: 2 Jahre
Gesamtkosten: 2.540.956 Euro
EU‐Förderbeitrag: 1.785.000 Euro
Projekt Koordinator: Fraunhofer‐Institut für
Graphische Datenverarbeitung IGD
Eingereicht unter: FP7‐ICT‐2011.4.1
Projekt Nr.: 296282
URL: http://www.plan4business.eu/de
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/103682 _de.html
Kontakt:
Fraunhofer‐Institut für Graphische Datenverarbeitung
Koordinator: Dr. Joachim Rix
Tel: +49 (0)6151 155 221
E‐Mail: joachim.rix@igd.fraunhofer.de
WWW: https://www.igd.fraunhofer.de/
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
IKT‐Strategien und EU‐Synergien – NKS‐IKT
Linder Höhe
51147 Köln
Telefon: +49 2203 601‐3400
E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de
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30 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“SmartCoDe–VomEU‐ProjektzumPatent
SmartCoDe:IntelligenteSteuerungdesEnergieverbrauchsfurEin‐undMehrfamilienhausern
Neben der Bekämpfung des Klimawandels sind die Verbesserung der Versorgungs‐sicherheitund dieVerringerungderKosten innerhalbderEuropäischen UnionZiele derEnergiewende. FürdenErfolgderEnergiewende istdieSteigerungderEnergie‐effizienzeinewesentlicheSäule. DasEU‐Projekt„SmartCoDe“widmetesichderStei‐gerungderEnergieeffizienzvonGeräteninEin‐und Mehrfamilienhäusern.
DieErfolgsgeschichte
Die von der Europäischen Union und ihren Mit‐
gliedsstaaten forcierte Energiewende soll ge‐
währleisten, dass Europa bei wettbewerbsfähigen
Energiepreisen und hohem Wohlstandsniveau
eine der energieeffizientesten und umweltscho‐
nendsten Volkswirtschaften wird. Neben der
Umstellung der Energieversorgung von fossilen
auf regenerative Energieträger soll eine Steige‐
rung der Energieeffizienz dazu beitragen, den
Bedarf an Primärenergie zu reduzieren.
Das EU‐Projekt „SmartCoDe“ widmete sich der
Steigerung der Energieeffizienz mittels der Er‐
schließung des Potentials von Geräten in Ein‐ und
Mehrfamilienhäusern.
Das SmartCoDe‐Projekt hat grundlegende not‐
wendige Technologien entwickelt, um zu gerin‐
gen Kosten und mit geringem Eigenverbrauch
DSM in Haushalten und KMU einzuführen. Die
dadurch mögliche intelligente Steuerung von
Endverbrauchergeräten sowie lokalen Kleiner‐
zeugern (z.B. Photovoltaik) ermöglicht das Clus‐
tern von Endverbrauchern bzw. Erzeugern zu
einer Gruppe, die dann in ihrer Gesamtheit am
Energiemarkt teilnehmen können.
Die Produktion der entwickelten Komponenten
ist zu Stückkosten von 5‐7 Euro möglich. Daraus
lassen sich Gesamtkosten pro Haushalt von ca.
500 Euro für DSM‐Maßnahmen ableiten. Im Falle
der Nutzung der im Projekt entwickelten Techno‐
logie durch nur 10% der 40,3 Millionen deutschen
Haushalte könnte ein Energiepotential von 5,2
TWh pro Jahr eingespart werden.
Durch Mitglieder des Konsortiums wurden meh‐
rere wirtschaftlich verwertbare Patente ange‐
meldet, u.a. zum „Management des Gerätebesit‐
zes und Inbetriebnahme in drahtlosen Netzwer‐
ken mit Verschlüsselung durch öffentliche Schlüs‐
sel“ und zur „Analyse und Adresszuweisung von
drahtlosen Gebäudenetzwerken“.
Schematische Darstellung von Energie‐ und Informa‐tionsfluss auf Grundlage einer Energie Management Unit (EMU) (Copyright: edacentrum GmbH)
Die im Projekt erzielten Ergebnisse im Bereich
Hochintegration von mikroelektronischen Kom‐
ponenten und Ultra Low‐Power Design haben für
Teile des Konsortiums große Bedeutung auch für
Anwendungen abseits der Energietechnik.
31 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Das Hauptziel von SmartCoDe war die Erschlie‐
ßung des energietechnisch regelbaren Potentials
von Geräten in Ein‐ und Mehrfamilienhäusern.
Die Aktivitäten konzentrierten sich auf die Ent‐
wicklung mikroelektronischer Komponenten als
Schlüsseltechnologie für Endanwendungen im
Bereich Energieeffizienz / Energieeinsparung /
DSM und die Hochintegration mikroelektroni‐
scher Komponenten zu deren kosteneffizienter
Herstellung. Das SmartCoDe‐Konsortium wurde
von der EU Kommission als TOP‐Projekt zur ICT
2013 Convention zur Präsentation der Projekter‐
gebnisse eingeladen. Teile des Konsortiums
haben auf Basis der Projektergebnisse ein Folge‐
projekt im Rahmenprogram Horizont 2020 einge‐
reicht, das die im Projekt entstandenen mikro‐
elektronischen Prototypen im Rahmen eines
Feldversuches nutzen soll.
DerKoordinator
Peter Neumann hat Elektrotechnik an der Hoch‐
schule Bremen und Computer & Information
Engineering an der London South Bank University
studiert. Von 1995 bis 2007 arbeitete er in diver‐
sen Positionen in der industriellen Chip Entwick‐
lung. Im Jahre 2007 wechselte Peter Neumann
zur edacentrum GmbH, wo sein Hauptarbeitsge‐
biet die Initiierung und Koordination von EU‐
Forschungsprojekten ist. Neben seiner Rolle als
Projektkoordinator des SmartCoDe‐Projektes war
er unter anderem für die Leitung der Verwer‐
tungsaktivitäten zuständig.
DasKonsortium
Das Konsortium bestand aus sechs Industriepart‐
nern und zwei Forschungseinrichtungen aus
Deutschland, Großbritannien, Österreich, Serbien
und Slowenian. Neben der edacentrum GmbH
war die ennovatis GmbH als weiteres deutsches
Unternehmen an SmartCoDe beteiligt.
„Oft ist nicht 100%‐tig klar, wie Formulierun‐
gen in den Ausschreibungstexten der EU zu
interpretieren sind. Hier ist der kurze Draht
der NKS‐IKT zur Europäischen Kommission
von größter Bedeutung.“
Peter Neumann, edacentrum GmbH
DieFakten
Akronym: SmartCoDe
Titel: Smart Control of Demand for Consumption and
Supply to enable balanced, energy‐positive buildings
and neighbourhoods
Projektstart: 01.01.2010 bis 31.12.2012
Projektlaufzeit: 3 Jahre
Gesamtkosten: 3.322.786 Euro
EU‐Förderbeitrag: 2.299.538 Euro
Projekt Koordinator: edacentrum GmbH
Eingereicht unter: FP7‐ICT‐2009‐6.3.b
Projekt Nr.: 247745
URL: http://www.fp7‐smartcode.eu
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/
rcn/93724_de.html
Kontakt:
edacentrum GmbH
Koordinator: Peter Neumann
Tel: +49 (0)511 762 19383
E‐Mail: neumann@edacentrum.de
WWW: http://www.edacentrum.de
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
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32 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“VECTOR–VomEU‐ProjektzurProduktlinie
VECTOR:EndoskopischeKapselnfurDiagnoseundTherapievonMagen‐Darm‐Erkrankungen
DasProjekt„VECTOR“isteinBeispieldafür, dassdieErgebnissevonEU‐Forschungs‐projekten zu wirtschaftlich erfolgreichen Produkten führen können, die auch für DeutschlandvonBedeutungsind.DasProjektführteunteranderem zurEntwicklung einerEndoskopiekapsel,diedrahtlosgesteuertwirdundmitderDarmerkrankungendiagnostiziertwerdenkönnen.
DieErfolgsgeschichte
Darmkrebs ist in Deutschland bei Männern und
Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung, an
der mehr als sechs Prozent aller Deutschen im
Laufe ihres Lebens erkranken. Jedes Jahr erkran‐
ken in der Bundesrepublik, nach Schätzungen des
Robert Koch‐Instituts Berlin, mehr als 73.000
Menschen neu an Darmkrebs. Die Heilungschan‐
cen hängen vor allem davon ab, wie frühzeitig der
Darmkrebs entdeckt und entfernt wird. Bei einer
Darmspiegelung, der so genannten Koloskopie,
sind Krebsvorstufen zwar gut zu entdecken, die
Untersuchung ist jedoch sehr unangenehm oder
sogar schmerzhaft. Aus diesem Grund wird diese
Möglichkeit von der deutschen Bevölkerung nur
unzureichend wahrgenommen.
Eine Alternative ist die sogenannte Kapsel‐
endoskopie. Hierbei wird eine Kamerakapsel
geschluckt oder durch den Anus eingeführt. Sie
nimmt Bilder des Verdauungstraktes auf und
sendet sie nach außen an einen Datenrekorder.
Auch Prof. Schurr von der novineon GmbH er‐
kannte früh das Potential dieser Methode, be‐
sonders wenn sich die Kapsel von außen steuern
ließe. Eine 2005 von der Europäischen Union
veröffentlichte Ausschreibung bot die Möglich‐
keit, die erforderlichen Forschungs‐ und Entwick‐
lungsmaßnahmen in einem Projekt gefördert zu
bekommen. Unterstützt von der NKS‐IKT bewar‐
ben sich Prof. Schurr von der novineon GmbH
und sein Konsortium, insbesondere initiiert durch
Forscher der Scuola Superiore Sant’Anna in Pisa,
mit einem Projektantrag. Ziel des Forschungspro‐
jektes VECTOR war die Entwicklung eines Robo‐
ter‐gesteuerten drahtlosen Kapselendoskopiesys‐
tems zur Anwendung bei der Magen‐Darm‐
Diagnostik und Therapie.
In persönlichen Gesprächen mit den Beratern der
NKS‐IKT wurden die ambitionierten Projektpläne
an der Ausschreibung ausgerichtet und der Pro‐
jektantrag inhaltlich fokussiert. Der Antrag war
erfolgreich und das Projekt begann im Jahr 2006.
Basierend auf den Projektergebnissen wurden
seit Projektende (2010) mehrere Produkte bis zur
Marktreife entwickelt – ein großer Erfolg der
ohne EU‐Förderung nicht möglich gewesen wäre.
VECTOR Endoskopiekapsel und Steuerungseinheit für Kapselendoskopie (Copyright: novineon)
33 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Ziel des VECTOR‐Projektes war die Entwicklung
einer Endoskopiekapsel sowie eines roboterge‐
stützten kabellosen Steuerungssystems. Zusam‐
men mit weiteren Partnern, darunter novineons
Tochterfirma und damaliger VECTOR‐Partner
Ovesco Endoscopy AG und weitere Konsortial‐
partner des VECTOR‐Projektes, arbeitet novineon
nun an der Produktentwicklung und Markteinfüh‐
rung des Systems.
Optischer Blutsensor „HemoPill” (Copyright: novineon)
Auf Basis der im Rahmen des VECTOR‐Projekts
entwickelten neuen Technologien entstanden
zahlreiche weitere Medizinprodukte, darunter die
HemoPill. HemoPill ist eine Kapsel, die geschluckt
wird und die mit einem optischen Sensorsystem
Blut im oberen Verdauungstrakt erfasst und die
Diagnose über Funk unverzüglich den Arzt mel‐
det. Die HemoPill steht kurz vor der Fertigstellung
und wird von der Ovesco Endoscopy AG vermark‐
tet werden.
DerKoordinator
Prof. Dr. Marc O. Schurr studierte Humanmedizin
und ist Geschäftsführer der novineon Healthcare
Technology Partners GmbH, einer internationalen
Auftragsforschungsorganisation im Bereich der
Medizintechnik. Weiterhin ist Herr Schurr Grün‐
der und Vorstand der Ovesco Endoscopy AG und
weiterer Medizintechnikfirmen sowie Direktor
des IHCI ‐ Institute of Healthcare Industries der
Steinbeis‐Hochschule Berlin wo er eine Professur
für Experimentelle Medizin innehält.
DasKonsortium
Das Konsortium Bestand aus insgesamt 19 Mit‐
gliedern aus Wissenschaft und Wirtschaft aus
zehn Ländern. Sieben Konsortialmitglieder haben
ihren Sitz in Deutschland.
DieFakten
Akronym: VECTOR
Titel: Versatile Endoscopic capsule for gastrointestinal
tumour recognition and therapy
Projektstart: 01.09.2006 bis 31.08.2010
Projektlaufzeit: 4 Jahre
Gesamtkosten: 9.548.011 Euro
EU‐Förderbeitrag: 7.044.309 Euro
Projekt Koordinator: novineon GmbH
Eingereicht unter: FP6‐IST‐2005‐2.5.2
Projekt Nr.: 033970
URL: http://www.vector‐project.com
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/rcn/
79448_de.html
Kontakt: novineon Healthcare Technology
Partners GmbH
Koordinator: Prof. Dr. Marc O. Schurr
Tel: +49 (0)7071 98979 120
E‐Mail: marc.schurr@novineon.com
URL: www.novineon.com
NationaleKontaktstelleIKT
Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
IKT‐Strategien und EU‐Synergien – NKS‐IKT
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Telefon: +49 2203 601‐3400
E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de
WWW: http://www.nkt‐ikt.de
34 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“WINNER–VomEU‐ProjektzumWelt‐Standard
WINNER:InitiativezurEntwicklungdrahtloserMobilfunkstandards
Die Bedeutung drahtloser Kommunikationssysteme nimmt rasant zu. Breitband‐Mobilfunk ermöglicht nicht nur schnelle Internet‐Anbindungen für den ländlichenRaum sondern auch neue Produktkonzepte für mobile Endgeräte wie Handys undPDAs. Einen wesentlichen Beitrag zur Etablierung internationaler Mobilfunk‐StandardsleistetendieEU‐ProjekteWINNERundWINNERII.
DieErfolgsgeschichte
Breitband‐Mobilfunk stellt die Basis für neue
Geschäftsmodelle in der Industrie und Verwal‐
tung dar. Zudem erleichtert die Technologie die
Versorgung des ländlichen Raums mit breitbandi‐
gem Internet‐Zugang und unterstützt viele verti‐
kale Sektoren als Kommunikationssystem z.B. bei
Smart Energy (Energiewende), in Verkehrssyste‐
men, Gesundheitsbereich und anderer kritischer
Infrastrukturen.
Die EU‐Projekte WINNER und WINNER II zielten
zwischen 2004 und 2008 auf die Untersuchung
und Integration unterschiedlicher vielverspre‐
chender Übertragungstechniken zu einem univer‐
sellen Funksystem ab und leisteten einen wesent‐
lichen Beitrag zur globalen Standardisierung.
Die wesentlichen Beiträge der WINNER‐Projekte
sind die Entwicklung der Grundkonzepte für LTE
und IMT‐Advanced als Grundlage für global
akzeptierte Standards, die heute weltweit aufge‐
baut werden. Zusätzlich wurden Beiträge zur
Vorbereitung der von der „International Tele‐
communication Union“‐Agentur (ITU) der Verein‐
ten Nationen durchgeführten World Radiocom‐
munications Conference 2007 (WRC 2007) geleis‐
tet, wo die Grundlage für die heutige erfolgreiche
Standardisierung und weltweite Konsensbildung
gelegt wurde.
Das Projekt‐Konsortium bestand auf der industri‐
ellen Seite aus allen wesentlichen Herstellern in
der Zeit um ca. 2005. Durch die Kooperationsfor‐
schung im vorwettbewerblichen Bereich dienten
beide Projekte der gemeinsamen Entwicklung der
Grundkonzepte und damit der Konsensbildung,
die in der internationalen Standardisierung ge‐
nutzt werden konnte. LTE und IMT‐Advanced sind
die ersten global akzeptierten Mobilfunkstan‐
dards. Diese Systeme werden heute international
aufgebaut. Damit haben beide Projekte die inter‐
nationale Entwicklung zu Breitband‐Mobilfunk‐
systemen wesentlich beeinflusst.
Der Aufbau dieser Systeme erfordert große
Investitionen in einem international stark wett‐
bewerbsorientierten Markt. Aufgrund der vor‐
wettbewerblichen Kooperationsforschung ist die
europäische Industrie trotz starker Wettbewer‐
ber von außerhalb Europas in einer starken
Position aufgrund des Patentportfolios und der
wesentlichen Beiträge zur globalen Standardisie‐
rung. LTE ist heute ein Weltmarktprodukt.
„Die Klärung von Detailfragen zu EU‐Regeln
und Regularien in persönlichen Beratungs‐
gesprächen mit der NKS‐IKT war sehr hilf‐
reich. So haben wir formale Fehler vermie‐
den, die sich negativ auf den Antragserfolg
ausgewirkt hätten.“
Dr. Werner Mohr, Nokia
35 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DasProjekt
Das erste WINNER Projekt wurde 2004 initiiert.
Hieran schloss sich 2006 WINNER II an. Beide
erhielten Mittel aus dem Sechsten Rahmenpro‐
gramm der EU. Die Erfolge der WINNER‐Projekte
wurden von 2008 bis 2010 als branchenorientier‐
te europäische Forschungsinitiative unter Celtic‐
Plus, einem EUREKA IKT‐Cluster fortgeführt.
Kennzeichnend für EUREKA‐Cluster ist das Zu‐
sammenspiel von Industrie, Forschungseinrich‐
tungen und Staat, um Forschung und Entwicklung
(FuE) auf strategisch wichtigen Feldern anzusto‐
ßen und um Normierungs‐ oder Standardisie‐
rungsprozesse voranzubringen. Im Zentrum von
WINNER+ steht die Weiterentwicklung des IMT‐
Advanced / 4G Mobilfunkstandards.
DerKoordinator
Werner Mohr hat Elektrotechnik mit Schwer‐
punkt Hochfrequenztechnik studiert und 1987
zum Dr.‐Ing. promoviert. Nach seinem Eintritt bei
der Mobile Network Einheit der Siemens AG 1991
wechselte er 2007 zu Nokia, wo er heute die
globale Position des Head of Research Alliances
einnimmt. Werner Mohr ist Chairperson der
NetWorld2020 European Technology Platform,
Vorsitzender des Vorstands der 5G Infrastructure
Association der 5G PPP der EU‐Kommission und
Mitglied im Vorstand der ITG im VDE.
DasKonsortium
An WINNER und WINNER II waren unter der
Federführung von Siemens (heute Nokia Soluti‐
ons and Networks Management International
GmbH) mehr als 40 Partner beteiligt. Darunter
befanden sich neben der RWTH Aachen, der TU
Dresden und der ETH Zürich praktisch alle großen
Hersteller von Mobilfunk‐Systemtechnik wie etwa
Alcatel, Ericsson, Nokia, IBM, Philips und die
europäischen Töchter von Lucent, Motorola und
NTT DoCoMo.
„Die Unterstützung der NKS, die Möglichkeit
der direkten Kontaktaufnahme und der
Informationsdienst nach der Evaluierung sind
wichtig und müssen erhalten bleiben.“
Dr. Werner Mohr, Nokia
DieFakten
Akronym: WINNER / WINNER II
Titel: Wireless World Initiative New Radio (I / II)
Projektstart: 01.01.2004 bis 31.12.2007 (I / II)
Projektlaufzeit: 2 Jahre / 2 Jahre
Gesamtkosten: 21 .218.254 / 22.244.268 Euro
EU‐Förderbeitrag: 11.800.000 / 12.500.000 Euro
Projekt Koordinator: Nokia Solutions and Networks
Management International GmbH
Eingereicht unter: FP6‐IST‐2002‐2.3.1.4 / 2004‐2.4.5
Projekt Nr.: 507581 / 027756
URL: http://www.ist‐winner.org
CORDIS: http://cordis.europa.eu/projects/rcn/
71125_de.html / 80714_de.html
Kontakt:
Nokia Solutions and Networks Management
International GmbH
Koordinator: Dr. Werner Mohr
Tel: +49 (0)89 5159 35117
E‐Mail: werner.mohr@nsn.co
WWW: http://www.nsn.com
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37 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
5 ErfolgsgeschichtenineigenerSache
Die folgenden Portraits erfolgreich durchgeführter Veranstaltungen geben einenEinblick indasbreite Spektrum der vonderNationalenKontaktstelle IKT durchge‐führten Veranstaltungenund Workshops.
38 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“NKS‐IKT–VomWorkshopzumArbeitsprogramm
IT‐Sicherheits‐WorkshopderNKS‐IKT:GestaltungzukunftigerIKT‐ArbeitsprogrammederEU
Die jährlich veröffentlichtenArbeitsprogrammederEuropäischen UnionbildendenRahmen fürdieAusschreibungen fürForschungsfördermittelderEU. Im April2014 hat die Nationale Kontaktstelle Informations‐ und Kommunikationstechnologien(NKS‐IKT) einenWorkshopmit Vertretern ausWissenschaft und Wirtschaft veran‐staltet, um nationale Anforderungen im Hinblick auf IT‐Sicherheitsthemen an dieHorizont2020 Arbeitsprogramme2016/17 zuformulieren.
DieErfolgsgeschichte
Mit Horizont 2020 bündelt die Europäische
Kommission erstmals Forschung und Innovation
in einem strategischen Programm. Die ersten
Ausschreibungen für Forschungsfördermittel der
Europäischen Union („Aufrufe zur Einreichung
von Anträgen“, engl. „Calls“) des im Dezember
2013 gestarteten Programms adressieren u.a. die
Umsetzung von Forschungs‐ und Innovationsakti‐
vitäten zur Verbesserung der digitalen Sicherheit.
Darüber hinaus sind Aktivitäten zur Steigerung
der IT‐Sicherheit als Querschnittsthema Bestand‐
teil einer Vielzahl weiterer ausgeschriebener
Maßnahmen mit Bezug zu Informations‐ und
Kommunikationstechnologien.
Vor diesem Hintergrund hat die NKS‐IKT Anfang
April 2014 zu einem Workshop in das Bankett‐
und Kongress Center am Flughafen Köln/Bonn
eingeladen. Das formulierte Ziel des Workshops
war, nationale Anforderungen aus Wissenschaft
und Wirtschaft an zukünftige Arbeitsprogramme
im Rahmen von Horizont 2020 zusammenzu‐
tragen und damit die Basis für einen nationalen
Agenda‐Prozess zu legen.
Das Vorgehen ist bereits erprobt und hat sich
bewährt. So spiegeln sich die 2012 in einem
ähnlichen Workshop erarbeiteten Ergebnisse in
den jetzt adressierten Aktivitäten der laufenden
Ausschreibungen zum großen Teil wider und
stellen eine gute Ausgangslage für erfolgreiche
Antragsstellungen mit deutscher Beteiligung dar.
Gut gefüllt war der Vortragsraum (Copyright: NKS‐IKT)
Als Ergebnis des Workshops liegt nun eine um‐
fangreiche Liste prioritärer Forschungsthemen
aus dem Bereich der IT‐Sicherheit vor, die aus
Sicht der Beteiligten Vertreter aus Wissenschaft
und Wirtschaft mittelfristig Gegenstand von
Forschungsaktivitäten sein sollen.
Die Ergebnisse des Workshops werden von der
NKS‐IKT in den nationalen und europäischen
Ausgestaltungsprozess für die Horizont 2020
Arbeitsprogramme 2016/17 eingebracht, um so
IT‐Sicherheitsthemen von deutschem Interesse zu
platzieren.
39 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DieVeranstaltung
Die Veranstaltung begann mit einordnenden Vor‐
trägen zur Situation und Perspektive der For‐
schungsförderung auf nationaler und Europäi‐
scher Ebene. Darauf folgten intensive Diskussion in
drei Arbeitsgruppen zu Schwerpunktthemen aus den
Bereichen „Umgang mit Risiken in der IT‐Sicherheit“,
„Weiterentwicklung kryptographischer Verfahren
und Methoden“, „grundlegende Verbesserung der
Entwicklungsprozesse von Soft‐ und Hardware“,
„BigData/Cloud“ und „mobile Sicherheit“. Beschlos‐
sen wurde der Workshop durch die Präsentation der
Ergebnisse aus den einzelnen Arbeitsgruppen durch
die jeweiligen Moderatoren und eine abschließende
Diskussion. Die Teilnehmer zeigten sich zum Ende
der Veranstaltung sehr zufrieden mit den diskutier‐
ten Themen und den erreichten Ergebnissen.
DerVeranstalter
Die NKS‐IKT ist Bestandteil der Arbeitseinheit
„IKT‐Strategien und EU‐Synergien“ des Projekt‐
trägers im DLR. Die NKS‐IKT berät und informiert
Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu den IKT‐
Forschungsprogrammen der Europäischen Union.
Neben ihrer Kernfunktion als NKS‐IKT unterstützt
die Arbeitseinheit die Bundesregierung, insbe‐
sondere das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF), bei der Gestaltung und Durch‐
führung der Forschungsprogramme der Europäi‐
schen Union im Bereich der Informations‐ und
Kommunikationstechnologien.
Die Arbeitsgruppen wurden von Vertretern aus den Reihen der Teilnehmer moderiert (v.l.n.r: Prof. Müller‐Quade, Dr. King, Dr. Rudolph, Prof. Slusallek (Copyright: NKT‐IKT)
DieTeilnehmer
Am Workshop teilgenommen haben knapp 70
Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Vertreten waren alle großen Forschungsgesell‐
schaften und verschiedene Universitäten mit
Bezug zur IT‐Sicherheit sowie eine Vielzahl kleiner
und mittelständischer Unternehmen. Die ein‐
schlägigen Verbände waren im Vorfeld ebenfalls
aufgefordert, Vertreter zu entsenden. Insgesamt
hielten sich die Anzahl der Vertreter aus Wissen‐
schaft und Wirtschaft die Waage.
DieFakten
Titel der Veranstaltung: Workshop „IT‐Sicherheit in
Horizont 2020 – Vorbereitung auf die Arbeitspro‐
gramme 2016/17“
Veranstaltungsdatum: 03.04.2014
Veranstaltungsort: Köln
Organisator: NKS‐IKT im Auftrag des BMBF
Anzahl der Teilnehmer: 70
Kontakt:
Nationale Kontaktstelle IKT
Organisator: Carl Jan Keuck
Tel: +49 2203 218 3435
E‐Mail: carl‐jan.keuck@dlr.de
WWW: http://www.nks‐ikt.de
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Deutsches Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V.
Projektträger im DLR
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40 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
„SuccessStory“NKS‐IKT–VonderBeratungzumAntragserfolg
Proposal‐Check‐VeranstaltungderNKS‐IKT:KombinationausnationalerundinternationalerVeranstaltung
SeitdemJahr2011 führt dieNKS‐IKT erfolgreich VeranstaltungenzurQualitätsprü‐fung von Projektanträgen deutscherAntragsteller für IKT‐Ausschreibungen derEUdurch. Nachdem imJahr2013 diesesnationalbewährteWerkzeugerstmaligaufdeneuropäischenRahmenübertragen wurde, fand indiesem JahrdasKonzeptdurch die Kombination vonnationalerund europäischerVeranstaltungseineFortsetzung.
DieErfolgsgeschichte
Einmal pro Jahr bietet die Nationale Kontaktstelle
(NKS) für europäische Forschungsförderung zu
den Informations‐ und Kommunikationstechnolo‐
gien (IKT) deutschen Antragstellern im IKT‐
Bereich die Möglichkeit, Rückmeldungen zu ihren
vollständig ausgearbeiteten Projektanträgen auf
EU‐Fördermittel im Bereich der IKT zu erhalten.
Dies geschieht im Rahmen der Proposal‐Check‐
Veranstaltungen. Hier geben erfahrene, von der
NKS‐IKT akquirierte IKT‐Gutachter in einstündigen
Sitzungen zu jedem Antrag ausführliche Rück‐
meldung und Tipps zur Verbesserung.
Die engagierten und interessierten Gutachter
zeigen den Antragstellern innerhalb kürzester Zeit
die Schwachstellen der vorgelegten Anträge auf.
Gleichzeitig leitet die NKS‐IKT Wissen um häufig
auftretende Fehler und die Sichtweise der Gut‐
achter darauf ab, um diese anschließend syste‐
matisch für die Verbesserung ihrer Beratungs‐
dienstleistung zu nutzen.
Im Jahr 2013 wurde das national bewährte Werk‐
zeug der Proposal‐Check‐Veranstaltungen unter
Leitung der NKS‐IKT durch das Ideal‐ist Netzwerk
erstmals in einer Pilotveranstaltung in Budapest
auf den europäischen Rahmen übertragen. Das
Ideal‐ist Netzwerk hilft u. a. bei der Vermittlung
von internationalen Partnern für EU‐Projekte im
IKT‐Bereich.
Das Konzept der nationalen und europäischen
Proposal‐Check‐Veranstaltungen fand 2014 in
Köln seine Fortsetzung, indem beide Veranstal‐
tungen kombiniert wurden.
Gruppenfoto auf der Proposal‐Check‐Veranstaltung (Copyright: NKS‐IKT)
Da die Unterstützung deutscher Antragsteller die
Kernaufgabe der NKS‐IKT ist, sollten diese bei der
Veranstaltung besonders gefördert werden, ohne
dabei die europäischen Antragsteller zu benach‐
teiligen. Deshalb wurde die bisher eintägige
Veranstaltung auf zwei Tage ausgedehnt. Der
erste Tag war für Anträge mit deutschen Koordi‐
natoren reserviert, während der zweite Tag offen
war für Anträge aus ganz Europa.
Die überaus positiven Rückmeldungen der Teil‐
nehmer zeigten, dass dieses Konzept sich inzwi‐
schen national und international bewährt hat.
41 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
DieVeranstaltung
Die Proposal‐Check‐Veranstaltung reiht sich in die
gesamte Angebotspalette der NKS‐IKT zur Unter‐
stützung deutscher Antragsteller. Diese Palette
reicht von der Unterstützung vor der Antragstel‐
lung (Informationsveranstaltungen), während der
Antragstellung (Beratungsgespräche, Proposal‐
Check‐Veranstaltung) bis zur Unterstützung
während der Projektlaufzeit (z. B. bei Reviews).
Mittlerweile hat die NKS‐IKT sechs Proposal‐
Check‐Veranstaltungen organisiert und durchge‐
führt.
DerVeranstalter
Die NKS‐IKT berät und informiert Teilnehmerin‐
nen und Teilnehmer zu den IKT‐Forschungspro‐
grammen der Europäischen Union.
Neben ihrer Kernfunktion als NKS‐IKT unterstützt
die Arbeitseinheit die Bundesregierung, insbe‐
sondere das Bundesministerium für Bildung und
Forschung (BMBF), bei der Gestaltung und Durch‐
führung der Forschungsprogramme der Europäi‐
schen Union im Bereich der Informations‐ und
Kommunikationstechnologien.
Setting eines Proposal‐Checks (Copyright: NKS‐IKT)
DieTeilnehmer
Der erste Tag der zweitägigen deutsch‐
europäischen Proposal‐Check‐Veranstaltung war
für Projektanträge mit deutscher Koordination
reserviert. Die ausländischen Projektpartner
konnten an den Gesprächen teilnehmen, da auch
der nationale Tag der Veranstaltung in englischer
Sprache durchgeführt wurde. Der zweite Tag war
offen für Antragsteller aus ganz Europa. Voraus‐
setzung für die Teilnahme war, dass der Koordi‐
nator und mindestens ein weiterer Partner an der
Veranstaltung teilnahmen und der Antrag bereits
nahezu fertiggestellt war.
„Excellent organisation and
communication”; “convenient venue”,
“clear instructions for participants“;
„great initiative”;
“thank you for inviting us.“
Antworten aus dem Feedback‐Formular
DieFakten
Titel der Veranstaltung: Proposal‐Check‐Veranstaltung
Veranstaltungsdatum: 18.03.2014 bis 19.03.2014
Veranstaltungsort: Köln
Organisator: NKS‐IKT
Anzahl der Teilnehmer: 20
Kontakt:
Nationale Kontaktstelle IKT
Organisator: Dr. Manuel Spaeth
Tel: +49 2203 218 2589
E‐Mail: manuel.spaeth@dlr.de
WWW: http://www.nks‐ikt.de
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Projektträger im DLR
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43 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
6 IhreErfolgsgeschichte
Haben auch Siewissenschaftlicheund wirtschaftlicheErfolge durch einEU‐Projekterzielt und möchten diese in einer Erfolgsgeschichte („Success Story“) vorstellen? MeldenSiesichbeiunsund prüfenSieIhreChancen!
Die Nationale Kontaktstelle für die Informations‐
und Kommunikationstechnologien (NKS‐IKT) des
Projektträgers im Deutschen Zentrum für Luft‐
und Raumfahrt e.V. (DLR) stellt dem Bundes‐
ministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
und der Öffentlichkeit regelmäßig ausgewählte
Erfolgsgeschichten („Success Stories“) besonders
erfolgreicher EU‐Projekte aus dem Bereich der
IKT vor.
Wir bieten Ihnen an, mögliche Erfolge eines Ihrer
EU‐Projekte aus dem Bereich der IKT in einer
„Success Story“ zusammen mit einer kurzen
Darstellung Ihrer Person und des Projekt‐
Konsortiums zu präsentieren. Das Angebot gilt
auch, sofern Sie eine maßgebliche Beteiligung als
deutscher Projektpartner an einem solchen
Projekt nachweisen können.
Beispiele für Erfolgsgeschichten können sein: ein
EU‐Projekt hat zu grundlegenden wissenschaft‐
lichen Erkenntnissen geführt; ein EU‐Projekt hat
zur Etablierung internationaler Standards geführt;
aus einem EU‐Projekt heraus hat sich ein Produkt,
eine Software oder eine Dienstleistung ent‐
wickelt; ein EU‐Projekt hat zu Patenten geführt,
für die ggf. Lizenzgebühren eingenommen wer‐
den; ein EU‐Projekt hat zu einer Ausgrün‐
dung/Unternehmensgründung beigetragen.
Bei Interesse schicken Sie uns eine Email unter
Angabe des Projekt‐Akronyms oder der Projekt‐
nummer des Ihnen für eine Success Story vor‐
schwebenden Projektes sowie eine kurze Darstel‐
lung des Erfolges. Wir werden dann eine Evalua‐
tion vornehmen, ob sich das Projekt für eine
„Success Story“ eignet und Ihnen dann einen
Fragebogen schicken, in den Sie die benötigten
Informationen eintragen können.
Kontakt:
Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V. (DLR) IKT‐Strategien und EU‐Synergien Stichwort: Success Story Dr. Felix Schmitz‐Justen Linder Höhe 51147 Köln Telefon: 02203 601‐3534 E‐Mail: Felix.Schmitz‐Justen@dlr.de
45 Copyright NKS‐IKT / 23.01.2017
7 Uberuns
Die Nationale Kontaktstelle IKT betreut seit 1988 deutsche Antragsteller für dieIKT‐ForschungsprogrammederEU.Wirbieteneinen kostenlosenServicemitspeziel‐len Informations‐ und Beratungsangeboten in allen Phasen der EU‐AntragstellungimBereichderIKT –vonderProjektideebiszurProjektdurchführung.
Über uns
Antragsteller profitieren von unserer langjährigen
Erfahrung und Kenntnis der IKT‐Forschungs‐ und
Innovationsprogramme der EU sowie unseren
Netzwerkaktivitäten auf EU‐Ebene.
Unsere Leistungen sind für die Kunden kostenlos.
Die Finanzierung der NKS‐IKT erfolgt durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF).
Sprechen Sie uns an – per Email, über unserer
IKT‐Infoline oder rufen Sie einen unserer Berater
direkt an. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin
mit uns – wir nehmen uns Zeit für Sie.
Wir informieren…
umfassend auf Veranstaltungen, spezifischen
Informationstagen und Workshops zu aktuel‐
len und geplanten Fördermaßnahmen der EU
zeitnah zu aktuellen Entwicklungen der
europäischen IKT‐Forschungs‐ und Innovati‐
onsförderung per Newsletter und anderen
Publikationen.
Wir beraten…
individuell zu allen Fragen der Antragserstel‐
lung und Projektdurchführung mit Tipps aus
Praxis und Erfahrung
fokussiert zur Passfähigkeit von Projektskiz‐
zen im Rahmen von EU‐Ausschreibungen.
Wir unterstützen…
mit einer Qualitätsprüfung vor Antragsein‐
reichung zur Optimierung der Erfolgschancen
mit Feedback zu Förderchancen nach der
Antragseinreichung
Kontakt:
Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft‐ und Raumfahrt e.V. (DLR) Nationale Kontaktstelle IKT IKT‐Infoline: 02203 601‐3400 Telefax: 02203 601‐2842 E‐Mail: eu‐ncp@dlr.de Internet: www.nks‐ikt.de