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UniversitätsKlinikum Heidelberg
Durchblutungsbedingte Amputationen – Informationsbroschüre für betroffene Patienten
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
Amputationen sind wie viele Operationen ein Ereignis, das Ihr Leben verändert. Auch wenn Ärzte und Pflegekräfte es primär als ihre Aufgabe ansehen, Amputati-onen zu verhindern. Sie sind aber dennoch manchmal erforderlich, wenn nämlich das Leben durch schwere akute Durchblutungsstörungen des Beines bedroht ist oder eine Heilung der betroffenen Extremität nicht mehr zu erwarten ist.
Diese Broschüre liefert Ihnen Informationen und soll Ihnen helfen, die neue Situation in eine neue Lebensqualität umzuwandeln.
Prof. Dr. Dittmar BöcklerÄrztlicher Direktor der Klinik
04 Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie05Universitätsklinikum Heidelberg
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 07
Ursachen für eine durchblutungsbedingte Amputation 08 > Diagnose „periphere arterielle Verschlusskrankheit“ (pAVK) 10 > Diagnose „Diabetisches Fußsyndrom“ (DFS) 12
Ihr Aufenthalt in der Klinik für Gefäßchirurgie 16 > Stationäre Aufnahme 16 > Orientierungsplan der Klinik für Gefäßchirurgie 17 > Operationsvorbereitung 18 > Die Operation 20 > Nachsorge 21
Was können Sie als Patient tun? 30
Kontrollplan 36
Unterstützung – Kontakt- und Hilfsadressen 37
Abkürzungs- und Definitionsverzeichnis 40
Impressum 42
06 Universitätsklinikum Heidelberg Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Chirurgie07
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Patientin, lieber Patient,
eine Amputation stellt einen operativen Eingriff dar, der Ihr Leben sicherlich in vielfältiger Weise beeinflussen wird.
Diese Broschüre soll Ihnen als Wegweiser und Ratgeber während und nach Ihrem Klinikaufenthalt dienen. Sie ergänzt unsere allgemeine Informationsbroschüre mit dem Titel „Das Behandlungsteam informiert. Wissenswertes rund um Ihre Operation“. Beide Informationsbroschüren erhalten Sie bei Ihrer Aufnahme ins Krankenhaus.
Wir möchten Ihnen die Ursachen für eine durchblutungsbedingte Amputation aufzeigen und erklären. Zudem werden wir Ihnen den Klinikaufenthalt mit den einzelnen Behandlungsschritten und beteiligten Personen vorstellen.
Um Ihren Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen, möchten wir Ihnen Tipps und Hinweise für Ihren Alltag gegeben. Ergänzt wird dies durch einen Kontrollplan, in welchen Sie Ihre persönlichen Daten und tägliche Selbstkontrollen einfügen können. Abschließend möchten wir Ihnen eine Auflistung aktueller Kontakt- und Hilfsadressen geben.
Bei Fragen und Unklarheiten können Sie sich gerne an das Team der Klinik für Gefäßchirurgie wenden.
Mit den besten Wünschen,
Saskia HarbarthGesundheits- und Krankenpflegerin,Bachelor of Arts Social-, Healthcare- and Education-Management
Heidelberg, Februar 2015
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Ursachen für eine durchblutungsbedingte Amputation
Die Gefäße bilden zusammen mit dem Herzen das Herzkreislaufsystem. Hierbei wird von einer Pumpe (Herz) das Transportmittel (Blut) durch ein System von elastischen Rohren (Gefäßen) bewegt. Die Hauptaufgabe dieses Systems ist der Transport von Sauerstoff und Nährstoffen zu allen Zellen beziehungsweise zu den Organen des Körpers und der Abtransport der entsprechenden Stoffwechse-lendprodukte. Wenn diese Durchblutung zum Beispiel durch eine Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) vermindert oder unterbrochen ist, kann das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden.
Eine Arteriosklerose betrifft immer das gesamte Gefäßsystem des Körpers. Zu-erst betroffen sind in der Regel die kleinen Gefäße, da es bei ihnen schneller zu einer Verkalkung und Verstopfung kommt. Bei den Gefäßerkrankungen gibt es vorrangig zwei Krankheitsbilder, welche zu einer Amputation führen können. Die-se werden mit ihrer Entstehung, den Risikofaktoren und ihren Krankheitszeichen vorgestellt. Häufig treten sie in Kombination auf.
Arterioskleroseumgangssprachlich Arterienverkalkung, krankhafte Veränderung der Arterien mit Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust und Lichtungseinengung
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Welche Risikofaktoren gibt es?> Rauchen (Nikotinabusus)> Bluthochdruck (Hypertonie)> Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)> erhöhte Fett- und/oder Cholesterinwerte im Blut (Fettstoffwechselstörungen)> Übergewicht (krankhafte Form = Adipositas)> Bewegungsmangel
Welche Krankheitszeichen gibt es?Eine pAVK wird in vier Stadien eingeteilt:
Zudem können die Füße und Beine kalt und die Haut blass, dünn oder bläulich/rötlich verfärbt sein. Diese Einteilung zeigt, dass der Verlauf dieser Erkrankung langsam fortschreitend ist und eine Diagnosefindung und Behandlung in den ersten beiden Stadien sehr wichtig ist, um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen. Eine Amputation kann ab Stadium III notwendig sein. Welche Möglichkeiten es gibt, wird im Anschluss an die beiden Krankheitsbilder kurz aufgezeigt.
I Keine Beschwerden, aber nachweisbare Veränderungen der Gefäße (Verengung, Verschluss)
II Claudicatio intermittens (= Schaufensterkrankheit)
IIa: schmerzfreie Gehstrecke über 200m
IIb: schmerzfreie Gehstrecke unter 200m
III Ruheschmerzen im Liegen
IV Ruheschmerz, offene Wunden/Geschwür/schwarze Stellen (abgestorbenes Gewebe) an Füßen und/oder Beinen
Diagnose pAVKPeriphere arterielle Verschlusskrankheit
Definition Chronische Verengungen und Verschlüsse der Extremitätenarterien, in über 90% der unteren Extremitäten.
chronisch langsam sich entwickelnd, langsam verlaufend
ExtremitätGliedmaßen, Arme (obere) und Beine (untere)
ArterienSchlagadern, Blutgefäße mit vom Herzen wegleitender Strömungsrichtung des Blutes
Wie entsteht diese Erkrankung?> Selten durch Gefäßentzündungen> Am häufigsten durch Arteriosklerose
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Diagnose DFSDiabetisches Fußsyndrom
DefinitionEine Spätkomplikation bei einem an Diabetes mellitus erkrankten Menschen.
Komplikation unerwünschte Entwicklung , unerwartet erschwerter Verlauf
Wie entsteht diese Erkrankung?Das Auftreten eines DFS erfolgt durchschnittlich erst 5-10 Jahren nach dem Ein-tritt der Erkrankung Diabetes mellitus. Abhängig ist dies von der persönlichen Blutzuckereinstellung und einer sorgsamen Fußpflege.
Folgende krankhafte Veränderungen führen zum diabetischen Fußsyndrom:> Makroangiopathie = Erkrankung der großen Blutgefäße> Mikroangiopathie = Erkrankung der kleinen Blutgefäße> Neuropathie = Erkrankung der Nerven, Nervenleiden> Erhöhte Infektneigung> Neuroosteoarthropathie (Charcot Fuß) = Minderversorgung und Überlastung der Knochen> Infektion = Ansteckung mit Keimen/Krankheitserregern
Welche Risikofaktoren gibt es?> Ein über Jahre bestehender Diabetes mellitus> Schlecht eingestellte Langzeitblutzuckerwerte (HbA1c-Wert)> Vorbestehende Wunden > Die Diagnose pAVK> Keine regelmäßigen Untersuchungen und Kontrollen der Füße> Keine angepasste Fußpflege und Fußversorgung
Welche Krankheitszeichen gibt es?> vermindertes Schmerz- und Gefühlsempfinden > trockene, rissige, verletzliche Haut> verstärkte Hornhautbildung, Veränderung der Zehennägel> Blässe und Kältegefühl der Füße und Beine > Fußdeformationen und Knochenbrüche
Häufig kommt es dann im Verlauf zu Hautrissen und kleinen Wunden oder Druck-stellen, welche sich infizieren können. Diese werden oft nicht oder zu spät be-merkt und behandelt. Dadurch kann eine Amputation notwendig werden.
Der Schädigungsgrad kann hierbei in sechs Grade eingeteilt werden:
Schädigungsgrad Befund0 Keine Verletzung, Fußverformung oder Entzündung möglich1 Oberflächliches Geschwür2 Tiefes Geschwür bis zu Sehne oder Kapseln3 Tiefes Geschwür bis zu Knochen und Gelenken 4 Abgestorbenes Gewebe an Teilen des Fußes
(schwarze Verfärbung)5 Abgestorbenes Gewebe am gesamten Fuß
(schwarze Verfärbung)
In Kombination mit dieser Einteilung wird das Diabetische Fußsyndrom in folgende Stadien unterteilt:
Stadium BefundA Ohne InfektionB Mit InfektionC Mit IschämieD Mit Ischämie und Infektion
Ischämie Verminderung oder Unterbrechung der Durchblutung eines Gewebes
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Welche Maßnahmen können bei diesen beiden Krankheitsbildern vor einer Amputation durchgeführt werden?
Konservative Maßnahmen> Gabe von durchblutungsfördernden, gefäßerweiternden Medikamenten> Gehtraining zur Bildung von Kollateralgefäßen (Umgehungskreisläufe)> Wundversorgung mit speziellen Wundverbänden
Operative Maßnahmen> Aufdehnung (und Stützung) der betroffenen Gefäße> Ausschälung oder Ersatz der betroffenen Gefäße > Schaffung von Umgehungsblutkreisläufen (Bypass)> Wundreinigung und/oder Wundabtragung
konservativnicht operativ, erhaltend
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Aufnahme
Ihre planmäßige Aufnahme wird vom Zentralen Patienten Management (ZPM) der Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskulären Chirurgie organisiert. Dort erhalten Sie einen Termin für Ihre stationäre Aufnahme und die vorgesehene Operation. Zuvor werden Sie in der gefäßchirurgischen und anästhesiologischen Ambulanz vorgestellt und vorbereitet. Im Falle einer notfallmäßigen Einweisung erfolgt die Aufnahme meist über die gefäßchirurgische, die allgemeinchirurgische oder die septische Ambulanz der Chirurgischen Universitätsklinik.
Anästhesiologie Wissenschaft von der Schmerzbetäubung, der Narkose und Wiederbelebungsverfahren
Ihr Aufenthalt in unserer Klinik
Orientierungsplan der Klinik für Gefäßchirurgie
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1 Sozialdienst 2 Cafeteria 3 Aufnahme 4 ZPM / Gefäßchirurgie
5 Pforte
6 Liegend- und Nachteingang 7 Gefäßchirurgische Ambulanz
8 Septische Ambulanz
9 Tagesklinik
10 Privatstation 1 und 2
11 Station 5
12 Station IMC / VTS
13 Sekretariat Prof. Böckler
14 Station 9 15 Aufwachraum
16 Intensivstation 13 IOPIS
Mitarbeiter des zentralen Patientenmanagements
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Operationsvorbereitung
In der gefäßchirurgischen Ambulanz werden wichtige Untersuchungen für die ge-plante Operation durchgeführt: Hierzu zählen Blutabnahme, körperliche Untersuchung und die Erfassung Ihrer Erkrankungen, bereits durchgeführter Operationen und Ihrer aktuellen Medika-mente. Die Durchblutung Ihrer Gefäße wird mittels Ultraschall und ggf. mittels Röntgenuntersuchung unter Gabe von Kontrastmittel untersucht und dargestellt (Angiographie).
Anschließend werden die Untersuchungsergebnisse, Ursachen und Techniken einer Amputation mit Ihnen besprochen.
Gründe für die Amputation können sein:> eine akute oder chronische Durchblutungsstörung und> Eine Minderdurchblutung und somit Minderversorgung des betroffenen Gewebes oder/und> Eine Infektion des betroffenen Gewebes> keine Verbesserung durch andere Therapieverfahren (zum Beispiel weiterhin starke Ruheschmerzen)
Wenn die Entscheidung für eine notwendige Amputation gefallen ist, wird die Am-putationshöhe in Abhängigkeit von der Lokalisation des Gefäßverschlusses be-stimmt. Dabei gilt der Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Ziel ist es, Ihnen eine optimale Lebensqualität nach dem Eingriff zu ermöglichen.
Mitarbeiter der gefäßchirurgischen Ambulanz bei einer Ultraschalluntersuchung
akut plötzlich auftretend, schnell, heftig verlaufend
Amputation Abtrennung von Gliedmaßen(teilen)
Der Operateur bespricht in einem Aufklärungsgespräch mit Ihnen vorab den Ope-rationsablauf, die Amputationshöhe und die Risiken des operativen Eingriffes.
Der Narkosearzt (Anästhesist) legt gemeinsam mit Ihnen die Narkoseform fest. Je nach Ihrem Alter, den Begleiterkrankungen und Ihrem Wunsch wird eine Vollnar-kose oder Teilnarkose besprochen.
Zudem werden Sie am Tag Ihrer Aufnahme an einer Patientenschulung der Chirur-gischen Klinik teilnehmen. Diese findet von Sonntag bis Donnerstag um 15 Uhr im Eingangsbereich der Chirurgischen Klinik statt (Orientierungsplan ➍). Sie werden dort über allgemeine Verhaltensmaßnahmen und Übungen nach der erfolgten Operation informiert. Die Ärzte und das Pflegepersonal auf Station geben Ihnen zu offenen Fragen gerne Auskunft.
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Die Operation
An dieser Stelle werden die verschiedenen Amputationshöhen am Bein aufgezeigt:
Minor-AmputationAmputation unterhalb der Knöchelregion
Amputation an Zehen und an Vor- und Mittelfuß
Major-Amputation Amputation oberhalb der Knöchelregion
Unterschenkel-Amputation
Oberschenkel-Amputation
Trotz Voruntersuchungen kann in einzelnen Fällen erst während der Operation entschie-den werden, in welcher Höhe amputiert wer-den muss.
Nachsorge
Nach der Operation werden Sie im Aufwachraum überwacht und nach ca. 4-6 Stunden wieder auf Normalstation verlegt. In einzelnen Fällen kann zu Ihrer eige-nen Sicherheit ein Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig sein.
Die WundheilungDie Wundheilung kann in zwei Formen unterteilt werden:
Die Wunde wird dabei direkt verschlossen (genäht oder geklammert).
Unter Umständen kann die Wunde nicht direkt verschlossen werden und wird mit speziellen Wundauflagen und Wundpflastern versorgt. Gründe hierfür können ein Infekt, die Größe der Wunde und eine zu große Spannung bei einem direkten Ver-schluss sein.
Primäre Wundheilung Rasche Wundheilung unter minimaler Narbenbildung und weitgehender Wieder-herstellung der normalen Struktur; bei gut durchbluteten, keimfreien oder keimarmen Wunden mit aneinander liegenden Wundrändern
Sekundäre Wundheilung Verzögerte Wundheilung unter ausgedehnter Narbenbildung; bei klaffenden und/oder mit Keimen infizierten Wunden
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Eine spezielle Form ist die Wundversorgung mittels einer Vakuumversiegelung. Hierbei wird die Wunde mit einer Wundauflage (Schaumstoff oder Gaze) versorgt und mit einer Folie luftdicht verschlossen. Abschließend wird die Wundauflage an eine Vakuumpumpe angeschlossen. Diese Pumpe erzeugt durch Unterdruck einen Sog auf die Wunde und fördert somit die Wundheilung.
Die Vakuumversiegelung fördert eine positive Wundheilung durch folgende Eigen-schaften:> Sterile (= keimfreie) Versiegelung der Wunde; somit können keine Keime eindringen.> Die Wundflüssigkeit wird in sterile Behälter abgesaugt.> Wassereinlagerungen werden vermieden, wodurch sich die Durchblutung verbessert.> Die Zellen im Wundgewebe werden zur Neubildung angeregt.
Die Vakuumversiegelung wird ca. alle 3-5 Tage erneuert. Dies wird je nach Lokali-sation und Größe entweder auf Station oder im Operationssaal durchgeführt. Die-ser Vorgang wird solange wiederholt bis die Wundheilung so weit fortgeschrittenist, dass die Wunde mit anderen Wundauflagen versorgt oder definitiv verschlos-sen werden kann (genäht oder geklammert).Eine normale Wundheilung ist in der Regel nach 3 Wochen abgeschlossen. Durch Ihre Grunderkrankungen kann sich die Wundheilung verzögern.
Deshalb ist es wichtig, dass Sie:> die Operationswunde nur in so weit belasten, wie Ihnen von Ärzten, Pflegepersonal und Physiotherapeuten geraten wird.> eine Berührung der Wunde vermeiden.> auf Entzündungszeichen achten und diese melden:
> Schmerz> Rötung> Schwellung> Überwärmung> Funktionsstörung
Stumpfschmerzen sind Wundschmerzen und gehen in der Regel nach wenigen Tagen zurück. Um rechtzeitig reagieren zu können, sollten Sie bei plötzlich neuauftretenden oder starken Schmerzen die Ärzte oder das Pflegepersonal informieren.
Das sogenannte Phantomgefühl beschreibt ein bestehendes Empfinden und Wahrnehmen der amputierten Extremität, das zeitlich begrenzt und sogar lebenslang auftreten kann.
Das Gleiche gilt für Phantomschmerzen, die als brennende, stechende, krampf-artige, blitzartige oder einschießende Schmerzen beschrieben werden. Für die Behandlung dieser Schmerzen gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Medikamente. Unser Ziel ist es, Sie von Anfang an vor Schmerzen zu bewahren und Ihnen eine optimale Versorgung zu bieten. Hierfür entscheiden die Ärzte unter Berücksichtigung Ihrer mitgebrachten häuslichen Medikation, welche Medikamente für Sie verordnet werden. Zudem gibt es in der Chirurgischen Klinik einen Akutschmerzdienst (ASD), welcher gemeinsam mit den Ärzten eine optimale Therapie für Sie festlegt.
Vakuum-Versorgung der Wunde mit
Schaumstoff
Versiegelung der Wunde mit Folie und Anlage
des Verbindungsschlauches
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Stumpfversorgung nach Unterschenkel- und Oberschenkelamputation
Nach einer Unterschenkel- und Oberschenkelamputation (Major-Amputation) wird der Stumpf mit Bandagen gewickelt. Dies dient dazu, Wasserbildungen und Wassereinlagerungen zu vermeiden und den Stumpf auf eine mögliche Prothese vorzubereiten. Die Versorgung mit einer Beinprothese wird in der Regel erst nach Ihrem Aufenthalt in der Chirurgischen Klinik vorgenommen.
Diese Bandage soll durchgehend getragen werden. Melden Sie sich bei einer zu eng angelegten oder verrutschten Bandage bitte umgehend beim Pflegepersonal. Nur so kann Schmerzen und Wundheilungsstörungen rechtzeitig entgegen gewirkt werden.
Stumpfpflege
Nach einer Unterschenkel- oder Oberschenkelamputation ist die Hautstelle im Bereich der Wunde gut zu pflegen. Sie stellt für eine prothetische Versorgung die neue Standfläche dar. Eigenständige Stumpfpflege darf erst nach der abgeschlos-senen Wundheilung durchgeführt werden. Sie beinhaltet die tägliche Reinigung mit lauwarmem Wasser und einer hautfreundlichen/hautneutralen Seife. Dabei sollten Sie darauf achten, eine milde Seife ohne Farb- und Duftstoffe zu verwen-den. Zusätzlich gibt es zur Abhärtung der Haut spezielle Stumpfpflegemittel (zum Beispiel Hirschtalgcreme). Sie erhalten diese Produkte in Apotheken, Sanitäts-häusern oder in Drogerien. Lassen Sie sich von Apothekern bzw. Verkäufern ggf. beraten.
Mobilisation, Belastbarkeit, Gehtraining und Muskeltraining
Nach der Amputation ist eine frühe Mobilisation von großer Bedeutung, um unter anderem einen Muskelabbau und eine Versteifung der Gelenke zu verhindern. Deshalb werden Sie je nach Amputationshöhe und Belastbarkeit durch das Pfle-gepersonal und die Krankengymnastik (Physiotherapie) bei der Mobilisation un-terstützt und angeleitet. Es ist wichtig, die Amputationsstelle und Amputations-wunde in der ersten Zeit der Wundheilung nicht zu stark zu belasten. Führen Sie Bewegungsabläufe nach Vorgabe des Pflegepersonals und der Physiotherapie durch. Übungen im Liegen, beim Umsetzen in den Rollstuhl und beim Gehtraining mit Hilfsmitteln trainieren Ihre Muskeln und das Gleichgewicht.
Bei der prothetischen Versorgung kann zwischen einer vorübergehenden (provisorischen) Prothese und einer endgültigen Prothese unterschieden werden:
Bandage nach einer Unterschenkelamputation
Interimsprothese provisorische Prothese
Definitivprothese endgültige Prothese
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Nach Amputationen am Fuß (Minor-Amputationen) kann ein Entlastungschuh sinnvoll sein, um die Amputationsstelle zu entlasten und das Körpergleichgewicht zu trainieren. Dieser Schuh ist eine Interimsprothese. Sie erhalten ihn bereits während Ihres Aufenthaltes in unserer Klinik. Später kann der Schuh durch eine Definitivprothese ersetzt werden.
Gehtraining mit einem Unterarmgehwagen; der Patient trägt dabei einen Entlastungsschuh
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Kliniksozialdienst
Der Kliniksozialdienst begleitet Sie während Ihres Klinikaufenthaltes und bietet Ih-nen und Ihrer Familie bei seelischen und sozialen Belastungen im Zusammenhang mit Ihrer Erkrankung Unterstützung an.
Der Kliniksozialdienst informiert Sie bei folgenden Fragestellungen:> Medizinische Rehabilitation> Schwerbehindertenrecht> Leistungen der Sozialversicherungen ( Renten-, Kranken-, Pflegeversicherung)> Häusliche oder weitere stationäre Versorgung (ambulanter Pflegedienst, Haushaltshilfe, Kurzzeitpflege, Dauerpflegeeinrichtung, Hospiz)> Auswirkungen der Erkrankungen auf Ihr Berufsleben> Finanzielle/wirtschaftliche Lebenssituation
Sie erreichen den Kliniksozialdienst über die Pflegekräfte und Ärzte oder unter der Telefonnummer 06221 56-4988.
Zudem gibt es in der Chirurgischen Klinik für die seelische Betreuung einen Seel-sorger. Desweiteren kann auf Wunsch der Kontakt zu einem Psychologen herge-stellt werden.
Entlassung
Wenn Ihr Entlassungstermin von den Ärzten festgelegt wird, kümmert sich Ihr Behandlungsteam gemeinsam mit Ihnen und Ihren Angehörigen um einen pro-blemlosen und reibungslosen Übergang in eine weiterbehandelnde Einrichtung oder die Entlassung nach Hause. Benötigte Hilfsmittel und die Nachbehandlung, zum Beispiel durch einen ambulanten Dienst, werden organisiert. Der Kliniksozi-aldienst informiert über mögliche Rehabilitationseinrichtungen und stellt für Sie den Antrag bei Ihrer Krankenkasse.
Mitarbeiter des Kliniksozialdienstes der Chirurgischen Klinik
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Was können Sie tun?
Die Grunderkrankungen pAVK und DFS sind durch eine Amputation nicht geheilt. Deshalb ist das Vermeiden von Komplikationen sehr wichtig.
Mögliche Komplikationen sind:> Eine Wundheilungsstörung> Eine Wundinfektion> Eine Nachamputation> Eine Amputation an einer anderen Extremität
Achten Sie auf die bereits genannten Entzündungszeichen!> Schmerz > Rötung > Schwellung > Überwärmung > Funktionseinschränkung
Zu erwähnen ist, dass die vorgestellten Erkrankungen zu einer Schädigung des gesamten Körpers führen. Besonders die das Herz und das Gehirn versorgenden Gefäße sind betroffen. Somit ist die Kontrolle der oben genannten Risikofaktoren nicht nur für die Durchblutung Ihrer Beine wichtig. Sie können Ihre Lebenserwar-tung und insbesondere Ihre Lebensqualität somit maßgeblich selbst beeinflussen und verbessern.
Der Verlauf der pAVK und des DFS wird nämlich durch eine gesunde Lebensweise und die Einhaltung von Vorgaben und Maßnahmen begünstigt bzw. verlangsamt werden.
Im Folgenden sind Tipps und Hinweise zu einer positiven Lebensweise aufgezeigt. Falls Sie die aufgeführten Kontrollen nicht selbst durchführen können, bitten Sie Angehörige Ihnen dabei zu helfen. Für die genaue Umsetzung dieser Tipps und Hinweise finden Sie im Anschluss Hilfsadressen und Selbsthilfegruppen. Zudem erhalten Sie ausführliche Informationen auch durch Ihre behandelnden Ärzte, bei Ihrer Krankenkasse oder in Apotheken.
Arztbesuche
> Gehen Sie regelmäßig, mindestens alle 6 Monate zu einer Kontrolluntersuchung bei Ihrem Hausarzt oder Ihrem Facharzt für Gefäßerkrankungen.> Bei neu aufgetretenen Beschwerden sofort.
Erkrankungen
> Informieren Sie sich regelmäßig über Ihre Erkrankungen.> Beispielsweise in Zeitschriften, über Hilfsadressen oder im Internet, da es immer neue Erkenntnisse gibt.
Hilfsmittel
> Benutzen Sie Ihre Hilfsmittel wie Prothesen und Gehhilfe täglich und nach den Vorgaben.
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Fußpflege
> Lassen Sie Ihre Füße nur von einer medizinischen Fußpflege (Podologie) behandeln.> Bei eigenständiger Durchführung besteht bei Verwendung von Scheren und Feilen eine Verletzungsgefahr, mit der Folge nichtheilender Wunden.> Kontrollieren Sie Ihre Füße und Beine täglich auf Risse und kleine Wunden; auch zwischen den Zehen.> Achten Sie auf trockene Zehenzwischenräume.> Vermeiden Sie zu enge und einschnürende Kleidung und Socken.> Vermeiden Sie sehr warme oder sehr kalte Anwendungen an den Füßen und Beinen, wie zum Beispiel Wärmflaschen, Kirschkernkissen, Eisbeutel (Verletzungsgefahr, vor allem bei einem DFS) > Laufen Sie nie barfuß (Verletzungsgefahr).> Pflegen Sie trockene Haut mit harnstoffhaltigen Cremes (mit mindestens 5% Anteil).> Benutzen Sie passende, nicht zu enge Schuhe; am besten speziell für Sie angefertigte Schuhe eines Sanitätshauses.
Medikamente
> Nehmen Sie Ihre Tabletten täglich und regelmäßig nach dem Verordnungsplan ein.> Setzen Sie Medikamente nicht selbstständig ab oder ändern die Einnahmevorgaben.> Besprechen sie etwaige Änderungen stets mit ihrem betreuenden Hausarzt.
Selbstkontrollen
Bei Bluthochdruck (Hypertonie)> Kontrollieren Sie Ihren Blutdruck täglich morgens und abends.> Führen Sie ein Blutdruck-Tagebuch, in dem Sie die gemessenen Werte eintragen. Nehmen Sie dieses zu Ihren Kontrolluntersuchungen zum Arzt mit.
Bei einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)> Halten Sie sich an die ärztliche Verordnung und Ihren festgelegten optimalen Blutzuckerwert.> Messen Sie Ihren Blutzucker bei einer Behandlung mit Tabletten 1 Mal täglich morgens.> Messen Sie Ihren Blutzucker bei einer Behandlung mit Insulin vor jeder Insulingabe.
> Führen Sie ein Blutzucker-Tagebuch, in welches Sie Ihre gemessenen Werte eintragen können und nehmen Sie dieses zu Ihren Kontrolluntersuchungen zum Arzt mit.
Lassen Sie Ihre Geräte regelmäßig, je nach Herstellerangabe, auf ihre Funktion und Messgenauigkeit überprüfen. Das können Sie bei Ihrem Arzt, in einer Apothe-ke oder im Sanitätshaus durchführen lassen.
Ernährung / Gewicht
> Essen Sie salz- und fettarm.> Schränken Sie Ihren Alkoholkonsum ein.> Halten Sie sich bei Diabetes mellitus und Stoffwechselstörungen an die verordnete Diät.> Achten Sie auf Ihr Gewicht, reduzieren Sie Übergewicht.
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Bewegung
> Bewegen Sie sich regelmäßig.> Geeignete Sportarten sind zum Beispiel Wandern, Gymnastik, Schwimmen, ggf. Radfahren.> Führen Sie in der Klinik und Rehabilitation erlernte Übungen auch zu Hause weiterhin durch.
Rauchen
> Versuchen Sie, das Rauchen einzustellen; Hilfe erhalten Sie zum Beispiel durch Selbsthilfegruppen.
Soziales Umfeld
> Informieren Sie Ihre Angehörigen über Ihre Erkrankungen.
> Bitten Sie Ihre Angehörigen um Rücksicht bei gemeinsamen Aktivitäten (zum Beispiel beim Kochen oder bei Familienfesten).
> Führen Sie gemeinsam körperliche Aktivitäten durch (zum Beispiel einen Sonntagsspaziergang).
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Kontrollplan
Dieser Kontrollplan soll Sie im Alltag unterstützen und Ihnen Sicherheit geben. Es ist wichtig, dass Sie sich regelmäßig (alle 6 Monate) bei Ihren Ärzten vorstellen und bei neu auftretenden Beschwerden sofort Kontakt mit diesen aufnehmen.
Telefonnummer Hausarzt: Nächster Termin:
Telefonnummer Facharzt: Nächster Termin:
Führen Sie Ihre täglichen Kontrollen durch!
> Messung von Blutdruck/Blutzucker (Tagebuch)> Kontrolle der Füße und Beine> Einnahme der verordneten Tabletten
Warnzeichen des Körpers:(plötzlich auftretend oder sich verschlechternd)
> Starke Schmerzen an Füßen und Beinen> Kalte und/oder blasse Füße und Beinen> Sich verschlechternde Wunden> Blaue bis schwarze Verfärbung an Füßen und Beinen
Achten Sie auf die Entzündungszeichen: Schmerz, Rötung, Schwellung, Überwärmung, Funktionseinschränkung
Unterstützung – Kontakt- und Hilfsadressen
Am Universitätsklinikum Heidelberg arbeiten folgende Kliniken / Abteilungen im Interdisziplinären Gefäßzentrum zusammen:> Chirurgische Klinik
Im Neuenheimer Feld 11069120 HeidelbergTelefon: Pforte der Chirurgischen Klinik 06221-56 6112
> Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre ChirurgieIm Neuenheimer Feld 11069120 HeidelbergTelefon: Gefäßambulanz (werktags von 8:00-16:00 Uhr) 06221-56 6226
> Zentrales PatientenmanagementIm Neuenheimer Feld 11069120 Heidelberg Telefon: 06221-56 38182E-Mail: gefaesschirurgie@med.uni-heidelberg.dewww.klinikum.uni-heidelberg.de/VASC
> Medizinische KlinikIm Neuenheimer Feld 41069120 HeidelbergTelefon: Pforte der Medizinischen Klinik 06221-56 8610
> Abteilung Innere Medizin I – Endokrinologie, Stoffwechsel und Klinische ChemieTelefon: Ambulanzleitstelle 06221-56 878E-Mail: stoffwechsel@med.uni-heidelberg.dewww.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.879.0.html
> Abteilung Innere Medizin III – Kardiologie, Angiologie und PneumologieTelefon: Angiologische Ambulanz 06221-56 8694www.klinikum.uni-heidelberg.de/Willkommen.127864.0.html
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Hilfsadressen und Selbsthilfegruppen außerhalb des Universitätsklinikum Heidelberg:
> Amputierten-Initiative e.V. Spanische Allee 140 14129 Berlin Telefon: 030 - 803 26 75 (Mo-Fr von 9:00-15:00 Uhr)www.amputierten-initiative.de
> Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Ostmerheimer Str. 22051109 KölnTelefon: 0221- 8992-0www.bzga.de
> Badischer Behinderten- und Rehabilitationssportverband e.V.
Mühlstraße 68 76532 Baden-BadenTelefon: 07221 / 396180www.bbsbaden.de
> Die Initiative gegen pAVKDeutsche Gesellschaft für Angiologie - Gesellschaft für Gefäßmedizin e.V. Luisenstr. 58 / 5910117 BerlinTelefon: 030 - 531 48 58 20www.verschlusssache-pavk.dewww.dga-gefaessmedizin.de
> Deutscher Diabetiker Bund e.V.
Käthe- Niederkirchner-Str. 1610407 BerlinTelefon: 030 – 420 824 980www.diabetikerbund.de
> Bundesverband für Menschen mit Arm- oder Beinamputation e.V. (BMAB)Kleverkamp 2430900 WedemarkTelefon: 089 – 416 17 40 – 0www.bmab.de
> Rauchentwöhnung: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)Im Neuenheimer Feld 28069120 HeidelbergTelefon: 06221 - 420www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/Informationen_zur_Tabakontrolle.htmlRauchertelefon: 06221-424200 (Mo-Fr von 14:00-17:00 Uhr)
> Internetseite der BZgA:www.rauch-frei.info
Weitere Informationen und Informationsmaterialien erhalten Sie bei Ihrem Hausarzt oder Facharzt, bei Ihrer Krankenkasse und in Apotheken.
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Abkürzungs- & Definitionsverzeichnis
ASD AkutschmerzdienstDFS Diabetisches FußsyndrompAVK Periphere arterielle VerschlusskrankheitZPM Zentrales Patientenmanagement
Adipositas krankhaftes ÜbergewichtAkut plötzlich auftretend, schnell, heftig verlaufendAmputation Abtrennung von Gliedmaßen(teilen)Anästhesiologie Wissenschaft von der Schmerzbetäubung, der Narkose und WiederbelebungsverfahrenAnästhesist Narkosearzt Angiographie Darstellung der Gefäße mittels einer Röntgenuntersuchung unter der Gabe von KontrastmittelAngiopathie Oberbegriff für GefäßkrankheitenArterie Schlagadern, Blutgefäße mit vom Herzen Wegleitender Strömungsrichtung desBlutesArteriosklerose umgangssprachlich Arterienverkalkung, krankhafte Veränderung der Arterien mit Verhärtung, Verdickung, Elastizitätsverlust und LichtungseinengungBypass UmgehungsblutkreislaufChronisch langsam sich entwickelnd, langsam verlaufend Claudicatio intermittens SchaufensterkrankheitDefinitivprothese endgültige ProtheseDiabetisches Fuß- eine Spätkomplikation bei einem ansyndrom Diabetes mellitus (= Zuckerkrankheit) erkrankten MenschenDiabetes mellitus ZuckerkrankheitExtremität Gliedmaßen, Arme (obere) und Beine (untere)Fettstoffwechsel- erhöhte Fett- und/oderstörungen Cholesterinwerte im BlutHypertonie BluthochdruckInfektion Ansteckung mit Keimen/KrankheitserregernInterimsprothese vorübergehende (provisorische) Prothese
Ischämie Verminderung oder Unterbrechung der Durchblutung eines GewebesKollateralgefäße UmgehungskreisläufeKomplikation unerwünschte Entwicklung, unerwartet erschwerter VerlaufKonservativ nicht operativ, erhaltendMajor-Amputation Amputation oberhalb der KnöchelregionMakroangiopathie Erkrankung der großen BlutgefäßeMikroangiopathie Erkrankung der kleinen BlutgefäßeMinor-Amputation Amputation unterhalb der KnöchelregionNeuroosteoarthropathie (= Charcot-Fuß) Minderversorgung und Überlastung der KnochenNeuropathie Erkrankung der Nerven, Nervenleiden, führt unter anderem zu einem verminderten Schmerz- und/oder Gefühlsempfinden (auch Kälte und Wärme)Nikotinabusus RauchenpAVK chronische Verengungen und Verschlüsse der Extremitätenarterien, in über 90% der unteren ExtremitätenPhantomgefühl bestehendes Empfinden und Spüren des amputierten KörperteilesPhantomschmerz brennende, stechende, krampfartige, blitzartige oder einschießende Schmerzen im AmputationsbereichPhysiotherapie KrankengymnastikPodologie Medizinische FußpflegePrimäre Wundheilung Rasche Wundheilung unter minimaler Narbenbildung und weitgehender Wiederherstellung der normalen Struktur; bei gut durchbluteten, keimfreien oder –armen Wunden mit aneinander liegenden WundrändernSekundäre Verzögerte Wundheilung unter Wundheilung ausgedehnter Narbenbildung; bei klaffenden und/oder mit Keimen infizierten WundenSteril keimfreiStumpfschmerz Wundschmerz an Operationsstelle
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HerausgeberUniversitätsklinikum HeidelbergKlinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre ChirurgieIm Neuenheimer Feld 11069120 HeidelbergTel. +49 (0)6221 56-6226Fax +49 (0)6221 56-5423www.klinikum.uni-heidelberg.de/Home/VASC
RedaktionSaskia Harbarth, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Bachelor of Arts Social-, Healthcare-, Education- ManagementE-Mail: saskia.harbarth@med.uni-heidelberg.de
Gestaltung & LayoutMedienzentrumStabsstelle des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg www.klinikum.uni-heidelberg.de/medien
Sybille Sukop, Grafik
StandFebruar 2015
ID 27766
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